INKLUSION IN DEN ALLGEMEINEN KUNSTBETRIEB - VOM OUTSIDER ZUM KOLLEGEN? - Inklusion/Integration von ku nstlerisch begabten Menschen mit Behinderung ...
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INKLUSION IN DEN ALLGEMEINEN KUNSTBETRIEB – VOM OUTSIDER ZUM KOLLEGEN? Inklusion/Integration von künstlerisch begabten Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Kunstbetrieb
INHALTSVERZEICHNIS Grußwort Landrat Roland Bernhard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02 Auf dem Weg in den Kunstbetrieb mit Aktion Mensch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03 Die Künstler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04 Exkursion zur Outsider Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Die Inklusion in der Kunst − Blick von außen Eva Ott und Hans Mendler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Inklusive Ausstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Offenes Atelier und Workshops, Treffpunkt Kunst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Interviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Bedeutung der Kunstassistenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Sponsoring und Freundeskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Rückblick − Dank − Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 01
GRUSSWORT LANDRAT Liebe Leserin, lieber Leser, Mein großer Dank geht an das KreativWerk Höfingen, das in seiner Werkstatt Behinderung und Kunst haben sich gefunden, in zweierlei Hinsicht. Zum eine Reihe von hervorragenden Künstlern weiß, welche in den letzten einen hat die Kunst das Thema Behinderung entdeckt und bearbeitet es in Jahren im Landratsamt Böblingen eine Auswahl ihrer Kunstwerke ausgestellt unterschiedlichsten Formen. Zum anderen hat sich die Kunst für behinderte haben. Diese Ausstellungen in unserer Behörde erinnern mich stets an die Künstler geöffnet und deren kreatives und handwerkliches Potenzial erkannt. Forderung von Theodor Adorno: „Aufgabe der Kunst ist es, Chaos in die Diese Öffnung steht in direktem Zusammenhang mit einem neuen, starken Ordnung bringen.“ Selbstbewusstsein betroffener Menschen, die sich aktiv in den quirligen Kunstbetrieb begeben. Künstler mit Behinderung knüpfen und pflegen Auch im aktuellen Projekt „Inklusion in der Kunst“, gefördert von Aktion Kontakte zu anderen Akteuren in der Szene und immer häufiger entstehen Mensch, haben die Künstlerinnen und Künstler diese Aufgabe bestens erfüllt. daraus handfeste Kooperationen. Ich gratuliere allen Teilnehmern herzlich zu ihren gelungenen Ergebnissen. Das angesprochene Selbstbewusstsein gründet sich in den letzten zehn Jahren auf die 2008 in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention, die weitreichende Konsequenzen für die Inklusion und Teilhabe behinderter Menschen bewirkt hat. Auch in Zukunft wird es auf dieser Basis darum gehen, die Verbindung von Kunst und kultureller Teilhabe zu stärken. Das betrifft genauso den barrierefreien Besuch von Museen und Veranstaltungen, wie auch die Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen als produktive Künstler. Herzlichst Ihr Ich habe größten Respekt vor Künstlern, die mit ihren Handicaps etwas Ungewöhnliches vollbringen und den Mut haben, sich und ihre Werke zu präsentieren. Sie verdienen die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Seien wir uns dabei immer wieder bewusst: Nobody is perfect. Roland Bernhard Landrat 02
AUF DEM WEG IN DEN KUNSTBETRIEB MIT AKTION MENSCH Seit 2012 besteht das KreativWerk Höfingen. Ausdrucksstarke Werke von Menschen mit Behinderung gaben uns den Ansporn Förderanträge bei Aktion Mensch zu stellen. Nach der gelungenen Aufbauarbeit, die durch das Projekt Begegnung in Kunst und Kultur unterstützt wurde, galt es nun Wege in den allgemeinen Kunstbetrieb zu erschließen. Eine neue Projektförderung von Aktion Mensch mit dem Titel „Inklusion/Integration von künstlerisch begabten Menschen mit Behinderung in den allgemeinen Kunstbetrieb” half uns den begonnenen Weg in den Kunstmarkt zielgerichtet fortzusetzen. Von April 2015 bis März 2018 unterstützte Aktion Mensch mit Personal-, Honorar- und Sachkosten das KreativWerk. Unsere Ziele waren: Die Werke finden Beachtung und Anerkennung in der Kunstwelt Inklusive Offene Räume stehen Künstlern mit und ohne Behinderung Wege für eine selbstverständliche Teilnahme sind durch Beratungen z.B. für Workshops im KreativWerk zur Verfügung mit Kunstakademien, Fachhochschulen und Kunstexperten erschlossen Künstler mit Beeinträchtigungen sind gleichberechtigt dabei, arbeiten In Gesprächen und durch Kontakte mit Kunstvereinen und Künstlern auf „Augenhöhe“ mit und übernehmen auch anleitende Rollen werden die Werke vorgestellt und für eine gleichberechtigte Teilhabe Behinderungsbedingte Barrieren sind durch Kunstassistenz überwunden geworben Sponsoring und bürgerschaftliches Engagement, z.B. ein Förder- und Künstlerisch begabte Personen mit Beeinträchtigungen lernen namhafte Unterstützerkreis unterstützen das Vorhaben nachhaltig Künstler kennen, die Interesse an gemeinsamen Ausstellungen und Laufende Präsenz in der Öffentlichkeit und die Veröffentlichung in Workshops haben Medien fördern die Anerkennung in der Kunstwelt Künstlerisch begabte Personen zeigen ihre Werke in (inklusiven) Ausstellungen und bei örtlichen und überörtlichen Veranstaltungen Maria Keller, Leiterin Projekt Inklusion Kunst 03
DIE KÜNSTLER Maren Benedix Geboren 1987, seit 2006 bei Atrio Leonberg, seit 2013 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Maren Benedix Bilder sind voll von Wesen unterschiedlichster Art. Drachen, Schildkröten, Vögel, Tauben, Waschbären, Einhörner und auch Menschen − Es gibt eine große Vielfalt zu entdecken. Genauso spielt die Natur eine große Rolle, wunderschöne Naturmotive stellen eine Unterbrechung innerhalb ihres künstlerischen Werks dar, fast wie Ruhepoole wirken diese Bilder in der Gesamtbetrachtung. Jedes Bild von Maren Benedix könnte eine eigene Geschichte erzählen. Doch schon seit 2016 schreibt und malt Maren Benedix an einer eigenen Geschichte, die als Buch „Der Drachenreiter Momo“ erscheinen soll. Damit verbindet die Künstlerin alle Eigenschaften ihres künstlerischen Schaffens zu einem Gesamtkunstwerk: Worte mit Bildern zu Geschichten, mit ganz viel Gefühl. (SH) „Liebesschwäne“ 2014 04
Alexandra Flad Geboren 1973, seit 1998 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk in Höfingen. Alexandra Flad kreiert mit unermüdlicher Freude ihre selbstbenannten „Mandalas“. Das sind Werke auf Papier, meistens in der Größe 43 x 63 cm. Sie zeichnet zuerst ein Konstrukt aus Linien und Kreisen mit Kugelschreiber, Fineliner oder Farbstift. Dabei benutzt die Künstlerin auch gerne verschiedene Hilfsmittel wie Lineale, Geodreiecke oder Zirkel. Diese „Vorzeichnungen“ werden dann mit Farbe belebt. Alexandra Flads Werke „o.T.“ 2016 weisen eine sehr große Farbpalette auf. Kunterbunt, doch oft haben die Bilder einen Farbklang, der zum Beispiel eher ins Grünliche oder ins Violette „klingt“. Viele, viele Werke zu erschaffen und nicht aufzuhören, gehört auch zu Alexandra Flads künstlerischem Konzept. Die Künstlerin überschreitet in den Bildern ihre konstruierten Linien bewusst, sie geht dabei mit dem Farbauftrag über die Begrenzung der selbstgeschaffenen Formen hinaus. Ihre Werke weisen eine besondere Dynamik auf: Durch die Überschreitung der Begrenzungen entsteht Bewegung im Bild, die den Betrachter selbst in Bewegung versetzt. (SH) „o.T.“ 2016 06
Petra Griesert Lothar-Späth-Kunstpreis Geboren 1964, seit 1995 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische Anerkennungspreis 2016 Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Dick aufgetragene leuchtende Farbe strahlt dem Betrachter entgegen. Der Besondere Ausstellungsbeteiligung Blick schweift von kleinteiligen Formen und Mustern über großflächige Farbebenen. Die großen Leinwandarbeiten der Künstlerin Petra Griesert 2017 „Wunderbar verrückt nach Farbe - lass uns mal dahintreiben!“ im beeindrucken. Doch zurück zum Anfang ihres künstlerischen Schaffens: Museum für Outsiderkunst Schleswig Die ersten Werke waren Farbstiftzeichnungen auf Papier. Diese Bilder überzeugen durch einen leichten Farbauftrag, welcher die Struktur des darunter befindlichen weißen Papiers durchscheinen lässt. Im Laufe der Jahre wurde der Farbauftrag dichter, sodass heute sogar bei einigen Werken ein Abrieb des Papiers zu entdecken ist. Von den früheren Farbstiftbildern gelangte die Künstlerin zu ihren großformatigen Leinwänden, auf die sie Acrylfarbe großzügig aufträgt. Ob die Künstlerin nun auf Papier oder einer großformatigen Leinwand arbeitet, die Thematiken sind gleich geblieben: Menschen, Tiere und Orte aus dem Leben der Künstlerin. Eine weitere Werkphase von Petra Griesert sind ihre sogenannten Schriftstücke. Schon bei ihren frühen Farbstiftzeichnungen tauchten immer wieder Buchstaben in ihren Werken auf. Herausgelöst aus den Farbbildern, begann die Künstlerin vor kurzem damit Bilder nur aus reiner Schrift zu gestalten. Ihren Namen setzt sie bis heute direkt in das Bild hinein. (LL) „Entenritt“ 2013 08
„Geburtstagstisch“ 2013 „Zwei heilige Könige“ 2014 „Schreibkunst“ 2017 09
Hartmut Köppen Geboren 1945, seit 1995 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Hartmut Köppen malt umfangreiche Traumlandschaften. Mit einem Blick von Oben gelingt es ihm, uns die Welt aus der Vogelperspektive zu zeigen. Das verschafft uns einen Weitblick auf die erschlossene Welt im Bild. Durch seine Liebe zum Detail, entstehen ausführliche Darstellungen von Landschaften und Orten, die teilweise aus der Erinnerung stammen und durch die eigene Phantasie und Vorstellungskraft erweitert werden. Seine einmalige Tupf- „Segelregatta“ 2017 Technik erschafft wunderschöne Farbtöne und dichte Flächen. Die Vielfalt von Technik und Natur erfährt scheinbar einen Bruch, der aber durch verbindende Elemente von Farbe und sich wiederholenden Komponenten wieder ins Gleichgewicht gebracht wird. Er konstruiert Schwerpunkte im Bild, die den Ausdruck von Technik, Architektur und Landschaft verstärken. Faszinierend sind die feinen Details aus jeder Perspektive. Tüftlerisch schafft er technische Errungenschaften neben architektonischen Neuheiten und alten lieblichen Dorfkernen und verbindet sie mit grünen Oasen und Ruheinseln. Seine Bilder haben etwas Erzählerisches, das von einem Bild ins nächste Bild hinüber weist und eine großes Erzählpanorama frei legt. (EB) „Stadt der Bohrtuerme“ 2017 10
„Phantasielandschaft“ 2017 11
Monika Kwesch Geboren 1956, seit 1976 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Monika Kwesch variiert in ihren künstlerischen Arbeiten vom Detail zum Weitblick. In zahlreichen Werken bildet sie Blattwerk oder Federn mit wenigen, aber dennoch klaren Strichen in der Nahaufnahme ab. In ihren Landschaftsbildern, zumeist Berglandschaften, wechselt die Künstlerin dann wieder zum Weitblick. Die Nahaufnahmen sind aber auch hier präsent, denn so kann der Betrachter das zuvor im Detail aufs Papier gebrachte Blattwerk wiederfinden. Das Serielle spielt ebenfalls eine Rolle im Schaffen der Künstlerin: Auf ein weißes Blattpapier reiht sie hunderte von Tulpen oder abstrakten Formen aneinander. Jenes Serielle lässt sich auch in den Landschaftsbildern wieder finden: Auf dem Hang ist Tanne für Tanne in Form und Farbe gleich aneinandergefügt. Durch diesen Wechsel von großen Farbflächen, „Tulpen II“ 2016 kleinteiligen seriellen Zeichnungen sowie Nahaufnahmen entsteht eine Spannung in ihren Landschaftsbildern, die durch eine Variation in der Farbgebung unterstützt wird. (LL) 12
„Federn“ 2017 13
Rita Mettler Besondere Ausstellungsbeteiligung Geboren 1966, seit 1987 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. 2014 „Ansichten Leonberg“, Rita Mettler – Einzelausstellung Fotografie im Café B21, Leonberg Mit ihren kleinen Papierbildern schafft Rita Mettler mit Feinliner sich bewegende Linien. Die Kirchen, die sie damit gestaltet, verbinden sich 2017 Fotoclub Leonberg e. V. und Rita Mettler – Künstlerin KreativWerk mit dem äußeren Raum und verschmelzen teilweise. Sie schafft damit Höfingen eine Verbindung von dem inneren Geistesraum einer Kirche und dem Außenraum. „Kölner Dom“ und „Dorfkirche“ nennt sie die Bilder. Mit ihrer Acrylbilderserie entwickelt Rita Mettler diesen Gedanken weiter. Als Fotografin ist sie heimatinteressiert und fotografiert die Kirchen aus der unmittelbaren Umgebung von allen Seiten, um die richtige Perspektive finden zu können. Die lange Serie von Kirchen verrät eine gewisse Religiosität der Künstlerin. Mit zeichnerischem Können gestaltet sie die Kirchen. Durch die Hintergründe schafft sie eine Verbindung zu geistigen Sphären. Sie holt das Sakrale, die Religiosität aus den Hallen der Kirchen in den Außenraum. Bei der „Eltinger Kirche“ gelingt das durch die blaue Farbgebung, die sich sowohl in der Kirchendarstellung als auch dem Außenraum wiederspiegelt. Die Kirche scheint im Raum zu schweben. Die Farbpunkte aus dem Umraum verstärken die Leichtigkeit des Außenraumes noch. Mit dem Bild „Heimsheimer Stadtkirche“ geht Rita Mettler noch einen Schritt weiter: Sie malt mit Acrylfarbe, nass in nass, und schafft durch zarte ineinanderfließende Farbtupfer einen erweiterten sphärischen Außenraum. Die Verbindung tritt hier noch mehr in Erscheinung. Es entsteht ein sehr stimmiges Bild mit weichen Konturen und fließenden Räumen. (EB) „Eltinger Kirche“ 2017 14
„Nr. 55“ 2017 „Heimsheimer Stadtkirche zu unserer lieben Frau“ 2018 „Koelner Dom“ 2016 15
Sibylle Moll Geboren 1971, seit 1992 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Faden für Faden aneinandergenäht, wachsen die Kunstwerke von Sibylle „Kollegen“ 2014 Moll in die Höhe. Immer wieder zieht die Künstlerin neues Garn durch den massiven Stoff und konstruiert so ein drei-dimensionales Werk. Dabei verbindet sie die Materialien Stoff, Garn und Acrylfarben zu einzigartigen Objekten. Durch eine auf dem Stoff entstehende Dreidimensionalität entwickelt sich je nach Lichtverhältnissen ein Spiel von Licht und Schatten. Dabei dient ein einfaches Stück Stoff als Ausgangsmaterial. In einem zweiten Schritt geht die Künstlerin zu einem konzeptuellen Arbeitsschritt über und zeichnet auf Stoff Formen. Die expressive Kraft kommt im darauffolgenden Akt zum Ausdruck: Sie gibt den vorgezeichneten Formen einen farbigen „Orange“ 2016 Anstrich. Im Anschluss umnäht sie diese Formen. Durch den Stich der Nadel durch immer wieder dieselbe Stelle, hebt sie die Kontur empor. Aufgrund dieses Prozesses wandelt sich ebenfalls der umliegende Stoff − Es entstehen Faltenwürfen, die sich in das Gesamtobjekt ausdehnen. Haben in den früheren Arbeiten der Künstlerin die eingenähten Formen und Linien Schatten und Falten geworfen, wird nun das Garn selbst zur Skulptur: Die Künstlerin durchsticht ein und dieselbe Stelle so häufig, dass mehrere Zentimeter Garn emporsteigen. (LL) Lothar-Späth-Kunstpreis Anerkennungspreis 2017 „Mosaik“ 2018 16
„Auferstehung“ 2017 „Zauberrei“ 2016 17
Michael Müller Geboren 1959, seit 2009 bei Atrio Leonberg, seit 2013 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Michael Müller zeichnet und malt Dinge, die ihn persönlich ansprechen und begeistern. Als Lieblingsmotiv des Künstlers können Autos, vor allem Oldtimer oder schnelle Autos, genannt werden. Ebenso spiegeln sich in seinem künstlerischen Schaffen für ihn bedeutsame Menschen als ausdrucksstarke Portraits wieder. Dabei gelingt es Michael Müller in den verschiedensten Techniken, mit verspielter Einfachheit, Wesentliches zum Ausdruck zu bringen. Ungewöhnliche Perspektiven und Linienführungen fügen sich als Bildkomposition auf höchst ungewöhnliche, archaische und doch wiederum modern anmutende Weise zusammen. (SH) „Weiser Mann“ 2015 18
„Wolfgang mit seiner Frau“ 2014 19
Irene Sciuk Geboren 1953, seit 2012 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Für Irene Sciuk ist das Malen sinnliches Tun, das sie mit großer Ernsthaftigkeit betreibt. Bewundernswert ist, dass Irene Sciuk künstlerisch viele Themen bearbeitet und diese durchdringt. Die einzelnen Themen werden zu einer immer größeren Vielfalt getrieben. Bei dem Linoldruck „Sibirisches Dorf“ gelingt es ihr, mit einer Kombination von kalten und warmen Farben, die Stimmung von kaltem Winter und der Wärme aus den Häusern zu transportieren. Mit einem subtilen Farbempfinden, schafft sie meisterhafte Variationsvielfalt im Ausdruck. Bei der „Schwarz-gelben Eule“ zeigt Irene Sciuk etwas Verborgenes mit starken Gefühlen. Die Kontraste von Schwarz und Gelb verstärken den Bildausdruck zusätzlich. Mit dem Bild „Grüne Eule“ geht Irene Sciuk spielerisch mit Stilelementen und Farbe um. Der Ausdruck der Eule wirkt in sich ruhend, fast meditativ, als wäre sie mit sich und der „Ein Dorf in Sibirien“ 2017 Welt im Reinen. (EB) 20
„Haseneule“ 2018 „Waldohreule Weistannengruen“ 2018 21
Rolf Seiler Geboren 1971, seit 1992 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Rolf Seiler malt ausdrucksstarke Portraits. Seine Motive nimmt er sich dafür aus Zeitungen, Katalogen und Kunstbüchern. Mit der Kratztechnik werden zarte Portraits gemalt, die etwas von der hohen Sensibilität wiedergeben, mit der Rolf Seiler die Menschen wahrnimmt. Die lebendigen Hintergründe und die Zusammensetzung von Kontrasten verstärken den Ausdruck und schaffen Persönlichkeit. Die Gesichter sind aufgeschlossen, als wenn sie das Gegenüber direkt anschauen wollten. Alle Portraits sind offen, gerade heraus ohne sich zu verstecken und treten in einen Dialog mit der Welt. „Frau mit lockigem Haar“ zeigt ein Frauenportrait mit zarten weiblichen Zügen. Das Bild „Freund mit blauen Augen“ lässt einen warmen aufgeschlossenen Blick erkennen. „Mann mit Bart“ zeigt von der Aufmachung einen ähnlichen Mann wie das vorige Bild, hat jedoch einen ganz eigenen differenzierten Gesichtsausdruck. Die Portraits von Rolf Seiler zeigen vielschichtige Persönlichkeiten. (EB) „Portrait Nr. 1“ 2018 22
„Portrait Nr. 2“ 2018 „Portrait Nr. 3“ 2018 23
Andreas Stejskal Geboren 1965, seit 1994 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Ob auf Papier gezeichnete Drachenmotive oder eingeschnitzte Schriftzeichen in Haselstäben, Drachen sind ein allgegenwärtiges Thema im künstlerischen Schaffen von Andreas Stejskal. Der Drache ist jedoch nicht einfach nur ein Fabelwesen, welches gelegentlich in den Kunstwerken Bildausschnitt „geschnitzte Haselstäbe“ auftaucht, es ist vielmehr ein Leitmotiv seiner künstlerischen Arbeiten. Andreas Stejskal verleiht seinen Drachen und damit auch seinen Bildern und Skulpturen Leben: Er gibt ihnen Namen, klassifiziert sie in Abstammung, optisches Erscheinungsbild, Charaktereigenschaften sowie Aufgaben und Besonderheiten. Der Fokus ist klar auf die Beziehung von Drachen und Menschen gerichtet. So ist beispielsweise der Feuerdrache Shannarra Menschen gegenüber zurückhaltend und schweigsam. In seinen skulpturalen Haselstäben arbeitet Andreas Stejskal mit der bestehenden Struktur und Gegebenheiten des Holzes. So nimmt er oftmals ein Ende des Haselstabs und formt hochkonzentriert und detailgetreu den Schlund eines Drachens mit spitzen Zähnen daraus. Ein bestehendes Loch wird sogleich zu einem Auge umfunktioniert. (LL) Besondere Ausstellungsbeteiligung 2017-2018 Verkaufsausstellung im Kunsthaus Kannen Museum für Outsider Art und Art Brut „Dragon Princess Tessaja“ 2016 24
Bildausschnitt „geschnitzte Haselstäbe“ 25
Rolf Waldvogel Geboren 1950, seit 1980 bei Atrio Leonberg, seit 2015 künstlerische Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen. Präzise zeichnet der Künstler Rolf Waldvogel schwarze Linien auf das leere und noch weiße Blatt. Die Linien formen sich zu selbstentworfenen, geometrischen Formen, welche später mit vielfältigen Farben ausgefüllt werden. Immer kleinteiliger und differenzierter entwickeln sich die bunten, geometrischen Formen des Künstlers. Manche Werke wirken durch ihre Anordnung und Farbgebung eher beruhigend auf den Betrachter, andere Bilder sind so dynamisch, dass ein genaues Betrachten des Bildes notwendig wird, um alle Details zu erfassen. Ein weiteres Merkmal von Rolf Waldvogels Bildern ist ein Passepartout, welches er sich selbst vorgibt. Auch schmückt seine schwungvolle Signatur jedes Bild und macht es so komplett. Seit kurzem bricht der Künstler mit seinem selbst auferlegten „Rahmen“ und es entstehen Werke, die kein Passpartout mehr zeigen oder es wird verschoben, sodass es nur noch an ein oder zwei Seiten des Bildes auftaucht. Diese neue Vorgehensweise verleiht Rolf Waldvogels künstlerischem Werk eine dynamische Erweiterung im Spiel mit Fläche und Linie. (SH) „o.T.“ 2016 26
„o.T.“ 2016 „o.T.“ 2017 27
Ausstellungsbeteiligungen der KreativWerk Künstler 2012 4 Eröffnungsausstellung des KreativWerk Höfingen 2013 4 „Ansichten“ Ausstellung im Landratsamt Böblingen 4 „Vielfalt – die andere Kunst“ Ausstellung im KreativWerk Höfingen 4 „Andere Welten – andere Ansichten“ Ausstellung im Café B21 Leonberg 2014 4 LaKuNa 9 – Lange Kunst Nacht , Stadtmuseum Leonberg 2015 4 „Kollegen“, Gemeinschaftsausstellung mit dem Künstler Hans Mendler in der Galerie Meinlschmidt FineArt Balingen 4 LaKuNa 10 – Lange Kunst Nacht, Haus der Begegnung Leonberg Hans Mendler (Skulptur und Werk auf Leinwand) in der Gemeinschaftsausstellung „Kollegen“ in der Galerie Meinlschmidt FineArt Balingen 28
2016 4 „Begegnungen – Mensch wer bist du?“, Ausstellung im Evang. Gemeindehaus Höfingen 4 „1 +7 = ACHTung Kunst!“, Gemeinschaftsausstellung mit der Künstlerin Steffi R. Cramer in der Volksbank Leonberg 4 „In Bewegung“ Kunstforum Renningen 4 LaKuNa 11 – Lange Kunst Nacht, Domizil Leonberg 2017 4 LaKuNa 12 – Lange Kunst Nacht, Stadtkirche Leonberg 4 „Komm in die Gänge!“ Gemeinschaftsausstellung mit Rainer Simon, freischaffender Künstler, im Landratsamt Böblingen LaKuNa 12 - Lange Kunst Nacht in der Stadtkirche Leonberg 29
EXKURSION ZUR OUTSIDER ART Kunst, die außerhalb eines institutionellen und akademischen Rahmens von psychisch Kranken. Hans Prinzhorn arbeitete an der Psychiatrischen entsteht, ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Schon 1800 Klinik in Heidelberg und sammelte mehr als 5.000 Werke von Menschen begannen Doktoren in den Vereinigten Staaten sowie Großbritannien mit psychischer Erkrankung. Prinzhorn schrieb schon zu dieser Zeit den wissenschaftliche Studien in Anstalten durchzuführen (vgl. Rhodes 2000: Werken eine ästhetische Dimension zu. Die Publikation „Bildnerei der 48). Nicht nur eine praxisorientierte Beschäftigung mit Anstaltsinsassen, Geisteskranken” gilt als eine der bedeutendsten Schriften in dem Bereich sondern auch theoretische Schriften entstanden im 19. Jahrhundert. der Kunst von psychisch kranken Menschen (vgl. Peiry 2005: 30). Der Umbruch vom 19. zum 20. Jahrhundert beförderte weitere außergewöhnliche Kunst wie beispielsweise den Primitivismus − die Suche nach dem Anderen − ans Licht (vgl. Peiry 2005: 13). Ferner bildete sich das Interesse von Psychiatern für das künstlerische Schaffen von psychisch kranken Menschen noch weiter heraus. 1907 veröffentlichte der Psychiater Paul Meunier unter dem Pseudonym Marcel Réjà das Buch „L‘Art chez les fous”. Erstmals wurden der emotionale Gehalt und die Qualität der Werke von psychisch kranken Menschen anerkannt (vgl. Rhodes 2000: 53). Das Buch fand allerdings wenig Anklang in der Öffentlichkeit. Erst durch Walter Morgenthaler und Hans Prinzhorn, circa zehn Jahre später, erregte die Kunst von sogenannten Geisteskranken das öffentliche Interesse (vgl. Peiry 2005: 24). Sowohl Morgenthaler als auch Prinzhorn veröffentlichten Anfang des 20. Jahrhunderts Studien zu den Werken „Schimpanze“ 2014, Petra Griesert 30
Jean Dubuffet und die Art Brut Der Boom der Art Brut und die Outsider Art in den USA 1945 begab sich der Künstler Jean Dubuffet auf die Suche nach einer Gegen Ende des 20. Jahrhunderts fand ein regelrechter Boom der Art Brut Kunst, die durch Anonymität der Urheber und keine Zuordnung zu einer statt. Zwischen 1982 und 1990 gründeten sich viele verschiedene Museen Kunstrichtung, gekennzeichnet war. Die Urheber jener Kunst lebten am und Galerie: La Fabuloserie, L‘Aracine, Outsider Archives, Gugging, Art en Rande der Gesellschaft, sie arbeiteten autodidaktisch und entwickelten Marge, Art Cru Muséum, Le Site de la Création Franche und Museum im ihre ganz eigene Bild- sowie Formsprache. Dubuffet richtete sich gegen Lagerhaus. Darüber hinaus erschien in den 1980er-Jahren auch die erste den künstlerischen Strom und eröffnete 1947 das Foyer de l‘Art Brut. Ein internationale Zeitschrift für Art Brut: Raw Vision (vgl. Peiry 2005: 233). Jahr später wurde die Compaigne de l‘Art Brut, bei der nicht-kommerzielle Auch außerhalb der künstlerischen Institutionen fand die Art Kunst sowie das Vermeiden von Öffentlichkeitsarbeit im Fokus standen, in Brut zunehmend Beachtung. Es erschienen Videoproduktionen, Paris gegründet (vgl. Peiry 2005: 74). Nach dem die Compaigne de l‘Art Brut Rundfunkbeiträge, Fernsehreportagen und Dokumentationen über 1951 aufgelöst wurde, erfuhr sie im Sommer 1962 ein erneutes Aufleben Künstlergruppen und Persönlichkeiten. Auch zeitgenössische Künstler (vgl. Maizels 1996: 76). Abermals begann Dubuffet zu recherchieren blieben in den 80er- und 90er-Jahren nicht von dieser Kunstform unberührt. und bereiste verschiedene Länder, um die dortigen psychiatrischen Ob Musiker, Schauspieler oder Schriftsteller, viele Künstlerpersönlichkeiten Anstalten und Strafanstalten zu besuchen − immer auf der Suche nach hegten eine Faszination für die Art Brut. Sie sahen in ihr eine Inspiration Werken, die ihn faszinierten. Allerdings erfuhr Dubuffet schnell, dass für ihre eigenen künstlerischen Ausdrucksformen (vgl. Peiry 2005: 236). er seinen ursprünglichen Gedanken der Art Brut nur noch selten in den Fast zeitgleich mit der sogenannten Wiedergeburt der Compaigne de l‘Art psychiatrischen Anstalten wiederfinden würde. 1971 entschloss sich Brut beschäftigte sich der Amerikaner Roger Cardinal mit Studien zum Dubuffet dazu, die mittlerweile auf über 5.000 Werke angewachsene Surrealismus. Cardinal studierte die Collection von Dubuffet, die Prinzhorn- Sammlung in die Schweiz zu überführen. Ein Museum sollte entstehen. Sammlung und die Wölfli Foundation in Bern. Daraus entstand nach zwei Fünf Jahre später eröffnete der Direktor Michel Thévoz die Collection de Jahren Forschung sein Hauptwerk „Outsider Art”. Cardinal schaffte es in l‘Art Brut in der Schweiz (vgl. Peiry 2005: 175). seiner Publikation Verbindungen zwischen Sammlungen aus Psychiatrien, der Collection d‘Art Brut und Environments zu ziehen (vgl. Maizels 1996: 73). 31
Entwicklung der Kunstwerkstätten Die ersten Kunstwerkstätten für Kunsttherapie entstanden schon zu Zeiten Dubuffets in den 70er-Jahren und waren überwiegend in Psychiatrien integriert. Dies erschwerte etwas später auch zunehmend die Arbeit der Kuratoren der Collection de l'Art Brut, da die Werkstätten ihren Fokus weniger auf den künstlerischen Ausdruck, als vielmehr auf gesellschaftliche Integration legten (vgl. Peiry 2005: 198). Das Verständnis von diesen Werkstätten wandelte sich in den folgenden Insbesondere im Ausstellungsbetrieb lassen sich aus jüngster Jahren immer wieder. Zunächst wurden die Werkstätten als Lernhilfe durch Vergangenheit immer wieder Beispiele finden, bei denen Kunst von Bildnerei verstanden. Hier war die gezielte Förderung von Wahrnehmung Menschen mit Behinderung eine Plattform findet. So stellte das ebenfalls und Begriffsbildung gefragt, um die Konzentrations- und Merkfähigkeit als Arbeitsgruppe organisierte Kunstatelier Kunsthaus KAT18 im Jahr 2016 zu steigern. Der künstlerische Aspekt stand nicht im Vordergrund (vgl. mit der Ausstellung „Der rote Faden” im Kolumba Kunstmuseum in Köln Theunissen 2004: 147). Im Rahmen des therapeutischen Malens lag der aus. Künstler aus dem Atelier Goldstein in Frankfurt sowie dem Atelier 5 Fokus hingegen eher auf der ästhetischen Ebene: Nicht das Endprodukt aus Sigmaringen (beides Ateliers für Menschen mit Behinderung) stellten steht im Mittelpunkt, sondern das ästhetische Erleben (vgl. Theunissen 2017 bis 2018 im Stadthaus in Ulm aus. Jene Ausstellung ist zudem im 2004: 148). Trotz dieses Erlebens stellte die Weiterentwicklung Kunstmagazin art angekündigt und als Kunstform der Outsider Art betitelt. der Persönlichkeit durch Kunst eine noch höhere Priorität dar. Es Betrachtet man die Kunstmesse art Karlsruhe (2017) waren neben vielen entstanden kreative Werkstätten als Freizeitangebot oder im Bereich der bekannten Galerien auch kleinere vertreten, die Kunst von sogenannten Erwachsenenbildung. Erst Ende der 1970er- und 1980er-Jahre wurde Outsider Art-Künstlern präsentierten. Die Galerie Polysiéme (FR) legt verstärkt der Versuch unternommen, der Kunst von Menschen mit bewusst ihren Schwerpunkt auf Art Brut und Outsider Art. Ebenfalls die Behinderung mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Eine der bedeutendsten Art Cru aus Berlin war vertreten und präsentierte Outsider Künstler. An Personen war Anne Dore Spellenberg, die als Kunstpädagogin in der diesen Beispielen ist deutlich erkennbar, dass Bewegungen im allgemeinen Kreativen Werkstatt der Diakonie Stetten tätig war. Sie kuratierte die Kunstmarkt stattfinden. international bekannte Wanderausstellung „Künstler aus Stetten” (vgl. Luz 2012: 103). Seit den 1980er-Jahren gibt es schließlich das Angebot für Lena Lamprecht, Koordinatorin Projekt Inklusion Kunst Menschen mit Behinderung künstlerisch tätig zu sein: ob in der Freizeit, berufsbegleitend oder vollberuflich in speziellen Abteilungen einer Werkstattorganisation (vgl. Luz 2012: 103). 32
Literatur Cardinal, Roger (2007): Die Eigenartigkeit der Outsider Kunst. In: Bäumer, Angelica (Hrsg.) (2007): Kunst von Innen. Art Brut in Austria, Wien, S. 16-25. Luz, Viola (2012): Wenn Kunst behindert wird. Zur Rezeption von Werken geistig behinderter Künstlerinnen und Künstler in der Bundesrepublik Deutschland, Bielefeld. Maizels, John (1996): Raw Creation. Outsider Art and beyond with an introduction by Roger Cardinal, London. Peiry, Lucienne (2005): Art brut: Jean Dubuffet und die Kunst der Außenseiter, Paris. Rhodes, Colin (2000): Outsider Art. Spontaneous Alternatives, London. Theunissen, Georg (Hrsg.) (2004): Kunst und geistige Behinderung: bildnerische Entwicklung, ästhetische Erziehung, Kunstunterricht, Kulturarbeit, Bad Heilbrunn. „Pavian“ 2014, Petra Griesert 33
DIE INKLUSION IN DER KUNST – BLICK VON AUSSEN Eva Ott, 1. Vorsitzende Galerieverein Leonberg e.V. „Blick von außen“ Ganz anders, aber ebenso spannend sind die bemalten Holzstäbe mit Der Besuch bei der Kunstgruppe im KreativWerk Höfingen eingekerbten Runen, Drachen und Flammenmotiven von Andreas Stejskal hat mich sehr beeindruckt. oder die Arbeiten aus selbstgefärbten Stoffen, auf die Muster oder Blumen aufgenäht werden von Sibylle Moll. Zwölf Künstler arbeiten unter der Betreuung von zwei Kunsttherapeutinnen an ihren Werken, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder hat seinen Rita Mettler dagegen zeichnet mit Zirkel, Lineal und Fineliner streng eigenen Bereich, seine ganz spezielle Technik mit den dazu geeigneten grafische Muster, „Rohdiamanten“. Sie plant ihre kleinen, perfekten Bilder Malmitteln: Acrylfarben, Bunt- oder Filzstifte, Tusche, Pastellkreiden, aber akribisch genau im Voraus, ebenso wie Rolf Waldvogel, dessen Arbeiten auch Stoffe, Wolle und sogar ein Schnitzmesser werden verwendet. aus Rechtecken, Dreiecken und Punkten exakt farbig ausgemalt und wunderbar stimmig miteinander verbunden werden. Allen Künstlern gemeinsam ist, dass sie in völliger Unabhängigkeit von Zeitgeist und Stilrichtung tätig sind. Die Kunst bestimmt ihr Leben, ihren Auch die nicht genannten Künstler schaffen ganz beachtliche Werke. Alltag, sie arbeiten frei von sich aus, wollen ihr Erleben und Fühlen, ihre Gedanken und Erinnerungen, aber auch ihre Wünsche, Hoffnungen, Ängste Outsiderkunst – die Kunst von Menschen, die auf irgend eine Art und Weise und Visionen sichtbar machen. Sie nutzen nicht ihre Stimme, sondern die am Rande der Gesellschaft leben, findet auf dem allgemeinen Kunstmarkt Kunst und ihre Kreativität als Sprache. Sie teilen sich durch ihre Bilder mit, immer mehr Beachtung, weil die Arbeiten unangepasst, ursprünglich, die Arbeiten erzählen, wie sie die Welt erleben und wahrnehmen. authentisch sind, jenseits der Norm. Außerhalb des Mainstreams der Kunstwelt entstehen originelle, eine außergewöhnliche Kreativität Die entstandenen Werke sind von beachtlicher Qualität. Petra Griesert zeigende Arbeiten. Das erregt Interesse, auch das von Sammlern. malt in leuchtender, expressiver Farbigkeit wunderbare Traumwelten. Auch Maren Benedix‘ Geschichte in Bildern von Momo, dem Drachenreiter, Das Museum für Outsiderkunst Schleswig, in dem die Bilder von Petra zu dem sie auch den Text geschrieben hat, ist anrührend, bunt und Griesert ausgestellt wurden, die Galerie Lange aus Siegburg, die auf der zauberhaft gestaltet. Dazu passen die lustigen, beinahe skurrilen Puppen ART Karlsruhe Arbeiten von Outsiderkünstlern ausstellte, Outsiderkunst von Rolf Seiler und die Zeichnungen von Hartmut Köppen mit seinen auf der Biennale und der Documenta belegen dies. Landschaften oder Städten, die an Wimmelbilder erinnern. 34
Der Galerieverein Leonberg e.V. zeigte 2017 in der LEONALE Werke von drei Künstlern, die im KreativWerk Höfingen tätig sind. Sie sind vollwertige Mitglieder des Vereins, waren bei der Vernissage dabei und unterhielten sich lebhaft mit anderen Gästen, deren Interesse an den Bildern groß war. Ich wünsche allen, die im KreativWerk Höfingen arbeiten, weiterhin viel Erfolg. Eva Ott 35
DIE INKLUSION IN DER KUNST – BLICK VON AUSSEN Hans Mendler, Bildender Künstler (Maler und Bildhauer) Gedanken zu der Arbeit, zu den Werken meiner Kollegen vom Kreativwerk Höfingen oder auch allgemein zu der sogenannten Outsiderkunst. 1. Bilder, gemalt oder gezeichnet von den „ gehandicapten” Künstler-Kollegen, und übrigens auch von Kindern, haben eines schon mal gemeinsam: Die wollen gar keine Kunst machen. Darum geht es ihnen nicht, und das ist sehr schön. Die wollen sich einfach ausdrücken. Erlebnisse, Gedanken, Gefühle... verbildlichen. Und dies ist so etwas von authentisch, dass ich oft sehr ergriffen diese Werke betrachte. Ich spüre deren Begeisterung gegenüber dem Sujet, die Freude an dem Dargestellten. Ich sehe auch die interessierte Teilnahme dieser Maler an ihrer Umwelt. Es geht Ihnen um eine direkte Umsetzung und damit Verarbeitung ihrer Themenwelt. Darin sind diese Künstler, auch die Kinder mir immer tatsächlich ein Vorbild! Kein akademischer Stil, keine zeitgemäße Marktmode trübt ihre Werke. 36
2. Dann erstaunt mich beim Betrachten dieser Werke und hier muss erwähnt sein, sowohl bei zwei-dimensionalen als auch bei Objekten, deren hervorragende formale Qualität und Originalität. (Was ja ein Merkmal von auserwählt guter Kunst sein kann.) Hier muss ich mir natürlich bewusst sein, dass die Begegnung mit solchen Arbeiten eigentlich in besonders dafür bestimmten Räumen stattfindet. Galerien, Werkstätten…. (Gugging, Prinzhorn, Stetten, Höfingen….) Das heißt, dies sind natürlich Arbeiten von Menschen mit einer erkennbaren „künstlerischen Begabung“ und auch mit einer außergewöhnlichen Begeisterung für ihr Tun. Nur so lässt sich der gekonnte Umgang mit den Farben, den Stiften und sonstigem Material erklären. Die Farben tragen den Ausdruck, die Striche sitzen klar und deutlich formuliert. Bemühe ich mich nicht etwa genau darum, immer wieder, als sogenannter „normaler” Künstler? 3. Im Gespräch mit meinen Höfinger Künstler Kollegen spüre ich manchmal eine sympathische Bereitschaft über ihre Arbeit zu sprechen. Dies oft auf eine lustige, originelle und anregende Art. Ich kann mich mit ihnen locker und natürlich unterhalten. Manchmal einfacher und „hemmungsloser” als so oft mit meinen sonstigen Kollegen. 37
4. Hans Mendler Nun stellt sich die Frage, ob diese Kunst denn auch Eingang finden soll in den heutigen Kunstbetrieb? Mit all dessen kommerziellen Aspekten. 4 geb. 23. Mai 1950 in Neresheim/Ostalb Ich denke: Ja, warum denn nicht? Diese creative-worker, auch die vom 4 1959 Umzug nach Ulm/Donau Kreativwerk Höfingen sind ein Teil des Ganzen. Und ich denke, dass man 4 1971 – 76 Studium an der Kunstakademie Stuttgart da gar nicht von Inklusion sprechen muss. Diese Künstler sind einfach da, 4 1972 – 75 Studium Germanistik an der Uni Stuttgart ihre Werke genau so selbstverständlich, wie die der großen Namen. Ob die 4 1977 – 2011 Kunsterzieher am Joh.-Kepplergymn. Leonberg nun Baselitz (Hat der nicht auch eine Macke, wenn er alle, aber auch alle 4 1977 Wohnung /Atelier in Leonberg, Zwerchstr.25 seine Werke auf den Kopf stellt?), Meese, Cindy Sherman oder sonst wie 4 1983 Heirat mit Izsák Márta aus Ungarn heißen. 4 seit 1989 Zweitwohnsitz in Dunaszekcsö/Südungarn 4 Zwei Söhne Matthias und Marcel Zum Schluss: Ich hab mit großer Freude, gemeinsam mit meinen 4 Erste Ausstellung 1978 im Ludwigsburger Kunstverein/Kabinett Höfinger Kollegen, eine gute und interessante Ausstellung in der Galerie 4 Dann in den folgenden Jahren zahlreiche Ausstellungen im In- und Meinlschmidt in Balingen organisiert (2016). Meine Werke hingen und Ausland standen wie selbstverständlich inmitten deren Arbeiten. Sie konnten 4 Stuttgart, Berlin, Leonberg, Budapest, Binissalem, Balingen, Belfort, qualitativ mithalten. Dies war eine, für mich sehr beruhigende Erfahrung. Rovinij, Wien, Singapur, Moskau etc. 38
INKLUSIVE AUSSTELLUNGEN Innerhalb des Projekts „Inklusion in der Kunst“ hatten wir als Ziel, dass die künstlerisch begabten Personen mit Beeinträchtigung namenhafte Künstler kennenlernen, die ihre Werke einschätzen und Interesse an gemeinsamen Ausstellungen haben. Wir konnten bei mehreren örtlichen und überregionalen „inklusiven Ausstellungen“ mitwirken. Ebenso bezog sich dieses Vorhaben auf Ausstellungsorte, die bislang von Künstlern mit Behinderung, also von der Outsider Art, noch nicht bespielt wurden. Gelungene Beispiele hierfür sind die folgenden Ausstellungen: 4 „Kollegen“, welche vom 12.11.2015 – 29.02.2016 in der Galerie Neue Ausstellungsorte für die Künstler des KreativWerks und somit auch Meinlschmidt, Balingen zusammen mit Hans Mendler und den eine Erweiterung für die Ausstellungsorte um die Outsider Art, sind uns Künstlern des Kreativwerks Höfingen stattgefunden hat. bei der LaKuNa, der langen Kunstnacht Leonberg, und dem Galerieverein 4 Die Künstler des KreativWerks wurden eingeladen beim Kunstforum Leonberg gelungen. Bei der LaKuNa wirkten die Künstler des KreativWerks Renningen „In Bewegung“ vom 24.03. bis 03.04.2016 als nun schon seit 2014 mit, angefangen mit einer Ausstellung im Stadtmuseum „Sonderausstellung“ auszustellen. Leonberg, 2015 im Haus der Begegnung, 2016 im Domizil Leonberg und 4 Die Künstlerin Steffi R. Cramer und die Künstler des KreativWerks 2017 in der Stadtkirche Leonberg. 2017 konnten bei der Leonale des stellten unter dem Titel „1 +7 = ACHTung Kunst!“ vom 29. Januar - Galerievereins Leonberg drei Künstler, Andreas Stejskal, Petra Griesert und 31.März 2016 in der Volksbank Leonberg aus. Hartmut Köppen, welche auch Mitglied im Galerieverein sind, ausstellen. 4 Eine weitere inklusive Ausstellung fand im Landratsamt Böblingen Zum Schluss ist noch zu nennen, dass es auch große Erfolge innerhalb der vom 18.05. - 22.06.2017 unter dem Titel „Komm in die Gänge!” statt. „Outsider Art“ Institutionen gab. Petra Griesert konnte 2017 im Museum Die KreativWerk Künstler und Rainer Simon, freischaffender Künstler, für Outsiderkunst Schleswig ausstellen. Andreas Stejskal war in der präsentierten dort Werke zum Thema Mobilität. diesjährigen (2017) Jahresausstellung des Kunsthaus Kannen, Münster, 4 Im Café B21 Leonberg zeigten einige Mitglieder vom Fotoclub Leonberg mit seinen geschnitzten Haselstäben vertreten. zusammen mit Rita Mettler, Künstlerin KreativWerk, ihre Werke. Ausstellungsdauer war vom 21.04. - 21.07.2017. Sonja Hofmann, Koordinatorin Projekt Inklusion Kunst 39
Ausstellung „Kollegen“ Hans Mendler und Künstler des Kreativwerks Höfingen in der Galerie Meinlschmidt Balingen 12. November 2015 – 29. Februar 2016 Sehr geehrte Kunden und werte Partner, Ein Besuch, der sich auf jeden Fall lohnt: liebe Kunstfreunde, Hauptwasen 6, 72336 Balingen Künstler und Künstlerinnen der Kreativwerkstatt Höfingen stellen ihre Werke Mo– Fr: 7.30 – 12:30 und 13:30 – 17.00 Uhr, Sa: 10.00 – 13.00 Uhr zusammen mit dem Maler und Bildhauer Hans Mendler aus Leonberg aus. Terminvereinbarungen außerhalb der Öffnungszeiten sind jederzeit möglich. Diese Ausstellung soll die Gleichwertigkeit der Arbeit der Künstler mit Handicap und der eines anerkannten, professionell arbeitenden Künstlers zeigen. Ausstellung Es wird gezeigt, dass die faszinierende Aussagekraft dieser sogenannten Galerie Meinlschmidt Outsider-Kunst in ihrer künstlerischen Qualität liegt und diese Künstler kei- Hauptwasen 6, 72336 Balingen GALERIE nen Vergleich zu scheuen haben, sondern in der Zusammenarbeit mit einem Tel. 07433 26088-40, Mobil 0160 96266719 MEINLSCHMIDT Kollegen „normalen“ Künstler äußerst befruchtend wirken. Für die Maler der Kreativ- werkstatt, für den Künstler Hans Mendler und natürlich auch für die Besu- E-Mail me@meinlschmidt.de FINE ART cher der Ausstellung. www.galerie-meinlschmidt.de Die gemeinsame Präsentation in den Räumen der Galerie Meinlschmidt in Ausstellungsdauer „Kollegen“: 12. Nov. 2015 bis 29. Feb. 2016 12.11.2015 – 29.02.2016 Balingen stellt die Arbeiten der Künstler aus Höfingen in den öffentlichen Raum, heraus aus jedweder Isolation, hinein in die aktuelle Kunstszene. Die Ausstellung wird am 12.11.2015 um 19.00 Uhr mit einer Vernissage Meinlschmidt Raumkonzepte GmbH eröffnet. Neben einem beeindruckenden Ambiente erwarten Sie viele inter- Hauptwasen 6, 72336 Balingen essante Gäste für tolle Gespräche. Wie immer ist für eine sehr gute Verpfle- Tel. 07433 26088-0, Fax 07433 26088-77 gung gesorgt. E-Mail info@meinlschmidt.de www.bueroeinrichter.de In Verbindung mit der Kompetenz des geschmackvollen Einrichters bietet die Galerie einen Ort, Kunst in entsprechender Atmosphäre zu erleben. Die Inten- Besuchen Sie unsere über 1.000 qm große Ausstellung in Balingen. tion der Galerie Meinlschmidt ist das sich ergänzende Zusammenwirken Weitere Standorte befinden sich in Böblingen, Reutlingen, Singen und Tübingen. Ein Projekt der Galerie Meinlschmidt von Kunst, Kultur und Architektur – dies gilt im privaten wie auch im und des Kreativwerks Höfingen geschäftlichen Bereich: Gerne begleiten wir Sie auf dem Weg zu Ihrem Wunschbild. office outlet – Secondhand Designmöbel zu besonders günstigen Konditionen Seien Sie uns willkommen – wir freuen uns auf interessante Gespräche. Hauptwasen 6, 72336 Balingen Herzlichst Tel. 07433 26088-0, Fax 07433 26088-77 E-Mail info@meinlschmidt.de www.office-outlet-balingen.de Mit freundlicher Unterstützung von Interstuhl. GALERIE Ergonomie ist mehr als Sitz-Ergonomie. Ergonomie nimmt immer den ganzen Menschen in den Blick. Der Stuhl ist viel, der Mensch aber alles. MEINLSCHMIDT Ihr Walter Meinlschmidt & Team Bettina Zundel, Kunsthistorikerin www.interstuhl.de FINE ART 40
Ausstellung „1 +7 = ACHTung Kunst!“ Gemeinschaftsausstellung mit der Künstlerin Steffi R. Cramer in der Volksbank Leonberg 29. Januar - 31. März 2016 Kontakt Volksbank Region Leonberg Hauptstelle Römerstraße 109 71229 Leonberg info@vrleonberg.de KreativWerk Höfingen Projekt „Inklusion in der Kunst“ Atrio Leonberg Graf Leutrum-Strasse 41 71229 Leonberg-Höfingen Tel. 07152/93940-74 www.atrio-leonberg.de Brigitte Guggenbiller Brigitte.Guggenbiller@atrio-leonberg.de Sonja Hofmann Sonja.Hofmann@atrio-leonberg.de Lena Lamprecht Lena.Lamprecht@atrio-leonberg.de 41
Kunstforum Renningen „In Bewegung“ Ausstellung „Komm in die Gänge!" 24. März - 3. April 2016 Rainer Simon und KreativWerk Künstler im Landratsamt Böblingen 18. Mai –22. Juni 2017 EINLADUNG Landratsamt Böblingen „ Komm in die Gänge!” Die Künstler des KreativWerks Höfingen, begleitet von Rainer Simon, freischaffender Künstler, zeigen ihre Werke zum Thema Mobilität 18. Mai 2017 bis 22. Juni 2017 Landratsamt Böblingen I Galerie Zur Eröffnung der Ausstellung „ Komm in die Gänge!” am 18. Mai 2017, 18:30 Uhr im Foyer des Landratsamtes Böblingen laden wir Sie herzlich ein. Begrüßung: Landrat Roland Bernhard Einführung: Elisabeth Berta, Dipl.-Kunsttherapeutin, Gruppenleiterin KreativWerk Musikalische Untermalung: Green Island Band, Tennental Gemeinde Deckenpfronn Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 7:00 - 15:00 Uhr, Donnerstag 7:00 - 18:00 Uhr, Freitag 7:00 - 12:00 Uhr Galerie im Landratsamt, Parkstraße 16, 71034 Böblingen 42
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Fotoclub Leonberg e. V. und Rita Mettler – Künstlerin KreativWerk LaKuNa Höfingen Lange Kunstnacht Leonberg Fotoausstellung vom 21.04. - 21.07.2017 im Café B21 Leonberg 2016 Domizil und 2017 Stadtkirche Kontakt Atrio Leonberg Böblinger Straße 19/1 71229 Leonberg Tel. 07152/9752-0 www.kreativwerk-hoefingen.de Café B21 Bismarckstraße 21 71229 Leonberg Tel. 07152/92616-150 www.cafe-b21.de Herzliche Einladung Michael Behling Birgit Beye KreativWerk Höfingen Angelika Brücker zur Vernissage und Eva Krüger Graf Leutrum-Strasse 41 Ausstellung Carola Mielicke 71229 Leonberg-Höfingen Ingrid Schwenk Tel. 07152/93940-74 Fotoclub Leonberg e. V. und Rita Mettler - KreativWerk Brigitte Guggenbiller und Der Fotoclub Leonberg e. V. besteht Brigitte.Guggenbiller@atrio-leonberg.de Rita Mettler - Kunstschaffende seit 35 Jahren. Die Mitglieder treffen sich 14-tägig Sonja Hofmann KreativWerk Höfingen mittwochs im Alten Rathaus in Eltingen. Sonja.Hofmann@atrio-leonberg.de Bildbesprechungen, Workshops, Bild des Monats und Bildvorträge stehen Lena Lamprecht im Mittelpunkt. www.fotoclub-leonberg.de Lena.Lamprecht@atrio-leonberg.de Rita Mettlers Fotos waren 2009 und 2014 im Café B21 (Einzelausstellung) und 2013 im Landratsamt Böblingen (Gruppenausstellung) zu sehen. im Café B21 Bismarckstr. 21 71229 Leonberg – Eltingen am Freitag, 21.04.2017 um 19:00 Uhr Dauer der Ausstellung: 21.04. - 21.07.2017 Öffnungszeiten: mittwochs & donnerstags von 10:00 bis 19:30 Uhr Jedes erste volle Wochenende im Monat freitags von 18:00 bis 21:30 Uhr samstags von 10:00 bis 18:00 Uhr Begrüßung und Einführung sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr Brigitte Guggenbiller M. A. Kunsttherapeutin Zusätzlich geöffnet bei Veranstaltungen zu ersehen unter: Mitarbeiterin von Atrio Leonberg e.V. www.cafe-b21.de 44
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Leonale 2017 Petra Griesert zusammen mit Antje Fuchs und Steve Moseley 14. Mai - 11. Juni 2017 Museum für Outsiderkunst „Wunderbar verrückt nach Farbe − lass uns mal dahintreiben!“ 1. Juni - 26. August 2017 Vernissage: Sonntag, 14. Mai 2017 leonale 9 Galerieverein Leonberg e.V., Zwerchstraße 27, 71229 Leoberg, info@galerieverein-leonberg.de + Kabinettausstellung Ortrun Kollmann Zur Eröffnung der Ausstellung von Werken unserer Mitglieder am Sonntag, 14. Mai 2017, 11.15 Uhr laden wir Sie herzlich ein. Es begrüßt Eva Ott, Vorsitzende Galerieverein Leonberg Zur Ausstellung spricht Dr. Felix Muhle, Kunsthistoriker, Leonberg. Galerieverein Leonberg e.V. · Zwerchstr. 27 · 71229 Leonberg Führungen: nach Vereinbarung Dauer der Ausstellung: bis 11. Juni 2017 Galerieverein Leonberg Galerieverein Leonberg e.V. Zwerchstraße 27 · 71229 Leonberg Telefon 07152 399182 · Telefax 07152 908943 www.galerieverein-leonberg.de Di., Mi., Do., Sa., So. 14-18 Uhr Parken im Parkhaus Marktplatz 46
Andreas Stejskal Kunsthaus Kannen JAHRESAUSSTELLUNG 2017 1. Oktober 2017– 28. Januar 2018 Kunsthaus Kannen Bild: Muammer Savran JAHRESAUSSTELLUNG 2017 1. OKTOBER 2017 – 28. JANUAR 2018 Eröffnung: Sonntag 1. Oktober, 15:00 Uhr Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 13:00 – 17:00 Uhr Führungen: n.V. Montag – Freitag 9 :00 –17:00 Uhr Kunsthaus Kan nen Museum für Outsider Art und zeitgenössische Kunst Alexianerweg 9 • 48163 Münster Fon 02501-966 20 560 www.kunsthaus-kannen.de 47
OFFENES ATELIER UND WORKSHOPS, TREFFPUNKT KUNST Sowohl das Offene Atelier, das seit April 2015 an 89 Terminen jeden Freitag (außer in den Schulferien) durchgeführt wurde als auch die acht Workshops (sieben davon am Wochenende, einer wochentags) waren gut besucht. Im Offenen Atelier und bei den Workshops kam es zu vielen bereichernden Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Handicap. Sowohl Kinder als auch ältere Menschen nahmen daran teil. Am Offenen Atelier nahmen (Stand 02.02.2018) 692 Personen teil. Bei den Workshops hatten wir insgesamt 128 Teilnehmer. Die Themen des Offenen Ateliers waren breit gefächert: Die Themen der Workshops bedienten ebenfalls eine breite Palette: 4 Maltechniken: Aquarellieren, Malen mit Acrylfarben, Collagieren, 4 Zeichnen Experimentieren 4 Karikaturen zeichnen 4 Verschiedene Zeichentechniken 4 Drucktechniken 4 Drucktechniken 4 Holzbildhauerei 4 Maskenbau, Skulpturales Gestalten aus verschiedenen Materialien 4 Experimentelles Malen 4 Holzarbeiten 4 Steinbildhauerei 4 Batiken 4 Märchenlesungen 48
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Treffpunkt Kunst „Künstlerstammtisch“ Künstler des KreativWerks und interessierte Dozenten, Teilnehmer der Workshops und des offenen Ateliers unternahmen miteinander folgende Ausstellungsbesuche: 14.06.2015 Schauwerk Sindelfingen und Atelierhaus Sindelfingen 22.05.2016 Kunstwerk Sammlung Klein Eberdingen-Nussdorf 26.03.2017 Hundertwasser Ausstellung im Residenzschloß Ludwigsburg 5.11.2017 Kunstmuseum Ritter Waldenbuch Sehr bereichernd waren die Führungen in leichter Sprache im Schauwerk Sindelfingen und Kunstwerk Eberdingen-Nussdorf. Die zahlreichen Fragen der Teilnehmer wurden durch die Museumsmitarbeiter fachkundig beantwortet. Dabei entstand ein anregender Austausch über Kunst. Kunstwerk Sammlung Klein Eberdingen-Nussdorf 50
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