INKLUSION IN DEN ALLGEMEINEN KUNSTBETRIEB - VOM OUTSIDER ZUM KOLLEGEN? - Inklusion/Integration von ku nstlerisch begabten Menschen mit Behinderung ...

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INKLUSION IN DEN ALLGEMEINEN KUNSTBETRIEB
 – VOM OUTSIDER ZUM KOLLEGEN?

Inklusion/Integration von künstlerisch begabten Menschen
mit Behinderung in den allgemeinen Kunstbetrieb
INKLUSION IN DEN ALLGEMEINEN KUNSTBETRIEB - VOM OUTSIDER ZUM KOLLEGEN? - Inklusion/Integration von ku nstlerisch begabten Menschen mit Behinderung ...
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INHALTSVERZEICHNIS

Grußwort Landrat Roland Bernhard .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 02

Auf dem Weg in den Kunstbetrieb mit Aktion Mensch  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 03

Die Künstler .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 04

Exkursion zur Outsider Art  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 30

Die Inklusion in der Kunst − Blick von außen Eva Ott und Hans Mendler .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 34

Inklusive Ausstellungen .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 39

Offenes Atelier und Workshops, Treffpunkt Kunst .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 48

Interviews .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 52

Bedeutung der Kunstassistenz .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 58

Sponsoring und Freundeskreis .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 64

Rückblick − Dank − Ausblick .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  .  . 66

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GRUSSWORT LANDRAT

     Liebe Leserin, lieber Leser,                                                  Mein großer Dank geht an das KreativWerk Höfingen, das in seiner Werkstatt
     Behinderung und Kunst haben sich gefunden, in zweierlei Hinsicht. Zum         eine Reihe von hervorragenden Künstlern weiß, welche in den letzten
     einen hat die Kunst das Thema Behinderung entdeckt und bearbeitet es in       Jahren im Landratsamt Böblingen eine Auswahl ihrer Kunstwerke ausgestellt
     unterschiedlichsten Formen. Zum anderen hat sich die Kunst für behinderte     haben. Diese Ausstellungen in unserer Behörde erinnern mich stets an die
     Künstler geöffnet und deren kreatives und handwerkliches Potenzial erkannt.   Forderung von Theodor Adorno: „Aufgabe der Kunst ist es, Chaos in die
     Diese Öffnung steht in direktem Zusammenhang mit einem neuen, starken         Ordnung bringen.“
     Selbstbewusstsein betroffener Menschen, die sich aktiv in den quirligen
     Kunstbetrieb begeben. Künstler mit Behinderung knüpfen und pflegen            Auch im aktuellen Projekt „Inklusion in der Kunst“, gefördert von Aktion
     Kontakte zu anderen Akteuren in der Szene und immer häufiger entstehen        Mensch, haben die Künstlerinnen und Künstler diese Aufgabe bestens erfüllt.
     daraus handfeste Kooperationen.                                               Ich gratuliere allen Teilnehmern herzlich zu ihren gelungenen Ergebnissen.

     Das angesprochene Selbstbewusstsein gründet sich in den letzten zehn
     Jahren auf die 2008 in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention,
     die weitreichende Konsequenzen für die Inklusion und Teilhabe behinderter
     Menschen bewirkt hat. Auch in Zukunft wird es auf dieser Basis darum gehen,
     die Verbindung von Kunst und kultureller Teilhabe zu stärken. Das betrifft
     genauso den barrierefreien Besuch von Museen und Veranstaltungen, wie
     auch die Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen als produktive
     Künstler.                                                                                                             Herzlichst
                                                                                                                           Ihr
     Ich habe größten Respekt vor Künstlern, die mit ihren Handicaps etwas
     Ungewöhnliches vollbringen und den Mut haben, sich und ihre Werke zu
     präsentieren. Sie verdienen die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Seien
     wir uns dabei immer wieder bewusst: Nobody is perfect.                                                                Roland Bernhard
                                                                                                                           Landrat

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AUF DEM WEG IN DEN KUNSTBETRIEB MIT AKTION MENSCH

Seit 2012 besteht das KreativWerk Höfingen. Ausdrucksstarke Werke von Menschen mit Behinderung gaben uns den Ansporn Förderanträge bei Aktion Mensch
zu stellen. Nach der gelungenen Aufbauarbeit, die durch das Projekt Begegnung in Kunst und Kultur unterstützt wurde, galt es nun Wege in den allgemeinen
Kunstbetrieb zu erschließen.

Eine neue Projektförderung von Aktion Mensch mit dem Titel „Inklusion/Integration von künstlerisch begabten Menschen mit Behinderung in den allgemeinen
Kunstbetrieb” half uns den begonnenen Weg in den Kunstmarkt zielgerichtet fortzusetzen. Von April 2015 bis März 2018 unterstützte Aktion Mensch mit
Personal-, Honorar- und Sachkosten das KreativWerk.

Unsere Ziele waren:

	Die Werke finden Beachtung und Anerkennung in der Kunstwelt                  	Inklusive Offene Räume stehen Künstlern mit und ohne Behinderung
	Wege für eine selbstverständliche Teilnahme sind durch Beratungen               z.B. für Workshops im KreativWerk zur Verfügung
   mit Kunstakademien, Fachhochschulen und Kunstexperten erschlossen            	Künstler mit Beeinträchtigungen sind gleichberechtigt dabei, arbeiten
	In Gesprächen und durch Kontakte mit Kunstvereinen und Künstlern                auf „Augenhöhe“ mit und übernehmen auch anleitende Rollen
   werden die Werke vorgestellt und für eine gleichberechtigte Teilhabe         	Behinderungsbedingte Barrieren sind durch Kunstassistenz überwunden
   geworben                                                                     	Sponsoring und bürgerschaftliches Engagement, z.B. ein Förder- und
	Künstlerisch begabte Personen mit Beeinträchtigungen lernen namhafte            Unterstützerkreis unterstützen das Vorhaben nachhaltig
   Künstler kennen, die Interesse an gemeinsamen Ausstellungen und              	Laufende Präsenz in der Öffentlichkeit und die Veröffentlichung in
   Workshops haben                                                                 Medien fördern die Anerkennung in der Kunstwelt
	Künstlerisch begabte Personen zeigen ihre Werke in (inklusiven)
   Ausstellungen und bei örtlichen und überörtlichen Veranstaltungen                Maria Keller, Leiterin Projekt Inklusion Kunst

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DIE KÜNSTLER

     Maren Benedix
     Geboren 1987, seit 2006 bei Atrio Leonberg, seit 2013 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Maren Benedix Bilder sind voll von Wesen unterschiedlichster Art. Drachen,
     Schildkröten, Vögel, Tauben, Waschbären, Einhörner und auch Menschen −
     Es gibt eine große Vielfalt zu entdecken. Genauso spielt die Natur eine große
     Rolle, wunderschöne Naturmotive stellen eine Unterbrechung innerhalb
     ihres künstlerischen Werks dar, fast wie Ruhepoole wirken diese Bilder in
     der Gesamtbetrachtung. Jedes Bild von Maren Benedix könnte eine eigene
     Geschichte erzählen. Doch schon seit 2016 schreibt und malt Maren Benedix
     an einer eigenen Geschichte, die als Buch „Der Drachenreiter Momo“
     erscheinen soll. Damit verbindet die Künstlerin alle Eigenschaften ihres
     künstlerischen Schaffens zu einem Gesamtkunstwerk: Worte mit Bildern zu
     Geschichten, mit ganz viel Gefühl. (SH)

                                                                                     „Liebesschwäne“ 2014

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„Regenbogen Fabelwesen“ 2016
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Alexandra Flad
     Geboren 1973, seit 1998 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk in Höfingen.

     Alexandra Flad kreiert mit unermüdlicher Freude ihre selbstbenannten
     „Mandalas“. Das sind Werke auf Papier, meistens in der Größe 43 x 63 cm.
     Sie zeichnet zuerst ein Konstrukt aus Linien und Kreisen mit Kugelschreiber,
     Fineliner oder Farbstift. Dabei benutzt die Künstlerin auch gerne
     verschiedene Hilfsmittel wie Lineale, Geodreiecke oder Zirkel. Diese
     „Vorzeichnungen“ werden dann mit Farbe belebt. Alexandra Flads Werke
                                                                                     „o.T.“ 2016
     weisen eine sehr große Farbpalette auf. Kunterbunt, doch oft haben die
     Bilder einen Farbklang, der zum Beispiel eher ins Grünliche oder ins Violette
     „klingt“. Viele, viele Werke zu erschaffen und nicht aufzuhören, gehört auch
     zu Alexandra Flads künstlerischem Konzept. Die Künstlerin überschreitet
     in den Bildern ihre konstruierten Linien bewusst, sie geht dabei mit dem
     Farbauftrag über die Begrenzung der selbstgeschaffenen Formen hinaus.
     Ihre Werke weisen eine besondere Dynamik auf: Durch die Überschreitung
     der Begrenzungen entsteht Bewegung im Bild, die den Betrachter selbst in
     Bewegung versetzt. (SH)

                                                                                     „o.T.“ 2016

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„o.T.“ 2017

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Petra Griesert                                                               Lothar-Späth-Kunstpreis
     Geboren 1964, seit 1995 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische          Anerkennungspreis 2016
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Dick aufgetragene leuchtende Farbe strahlt dem Betrachter entgegen. Der      Besondere Ausstellungsbeteiligung
     Blick schweift von kleinteiligen Formen und Mustern über großflächige
     Farbebenen. Die großen Leinwandarbeiten der Künstlerin Petra Griesert        2017	„Wunderbar verrückt nach Farbe - lass uns mal dahintreiben!“ im
     beeindrucken. Doch zurück zum Anfang ihres künstlerischen Schaffens:               Museum für Outsiderkunst Schleswig
     Die ersten Werke waren Farbstiftzeichnungen auf Papier. Diese Bilder
     überzeugen durch einen leichten Farbauftrag, welcher die Struktur des
     darunter befindlichen weißen Papiers durchscheinen lässt. Im Laufe der
     Jahre wurde der Farbauftrag dichter, sodass heute sogar bei einigen Werken
     ein Abrieb des Papiers zu entdecken ist.

     Von den früheren Farbstiftbildern gelangte die Künstlerin zu ihren
     großformatigen Leinwänden, auf die sie Acrylfarbe großzügig aufträgt.
     Ob die Künstlerin nun auf Papier oder einer großformatigen Leinwand
     arbeitet, die Thematiken sind gleich geblieben: Menschen, Tiere und Orte
     aus dem Leben der Künstlerin.

     Eine weitere Werkphase von Petra Griesert sind ihre sogenannten
     Schriftstücke. Schon bei ihren frühen Farbstiftzeichnungen tauchten immer
     wieder Buchstaben in ihren Werken auf. Herausgelöst aus den Farbbildern,
     begann die Künstlerin vor kurzem damit Bilder nur aus reiner Schrift zu
     gestalten. Ihren Namen setzt sie bis heute direkt in das Bild hinein. (LL)

                                                                                                                                           „Entenritt“ 2013

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„Geburtstagstisch“ 2013

„Zwei heilige Könige“ 2014   „Schreibkunst“ 2017

                                                   09
Hartmut Köppen
     Geboren 1945, seit 1995 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Hartmut Köppen malt umfangreiche Traumlandschaften. Mit einem Blick von
     Oben gelingt es ihm, uns die Welt aus der Vogelperspektive zu zeigen. Das
     verschafft uns einen Weitblick auf die erschlossene Welt im Bild. Durch seine
     Liebe zum Detail, entstehen ausführliche Darstellungen von Landschaften
     und Orten, die teilweise aus der Erinnerung stammen und durch die eigene
     Phantasie und Vorstellungskraft erweitert werden. Seine einmalige Tupf-
                                                                                             „Segelregatta“ 2017
     Technik erschafft wunderschöne Farbtöne und dichte Flächen. Die Vielfalt
     von Technik und Natur erfährt scheinbar einen Bruch, der aber durch
     verbindende Elemente von Farbe und sich wiederholenden Komponenten
     wieder ins Gleichgewicht gebracht wird. Er konstruiert Schwerpunkte im
     Bild, die den Ausdruck von Technik, Architektur und Landschaft verstärken.
     Faszinierend sind die feinen Details aus jeder Perspektive. Tüftlerisch
     schafft er technische Errungenschaften neben architektonischen Neuheiten
     und alten lieblichen Dorfkernen und verbindet sie mit grünen Oasen und
     Ruheinseln. Seine Bilder haben etwas Erzählerisches, das von einem Bild ins
     nächste Bild hinüber weist und eine großes Erzählpanorama frei legt. (EB)

                                                                                     „Stadt der Bohrtuerme“ 2017

10
„Phantasielandschaft“ 2017
                             11
Monika Kwesch
     Geboren 1956, seit 1976 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Monika Kwesch variiert in ihren künstlerischen Arbeiten vom Detail zum
     Weitblick. In zahlreichen Werken bildet sie Blattwerk oder Federn mit
     wenigen, aber dennoch klaren Strichen in der Nahaufnahme ab. In ihren
     Landschaftsbildern, zumeist Berglandschaften, wechselt die Künstlerin dann
     wieder zum Weitblick. Die Nahaufnahmen sind aber auch hier präsent, denn
     so kann der Betrachter das zuvor im Detail aufs Papier gebrachte Blattwerk
     wiederfinden.

     Das Serielle spielt ebenfalls eine Rolle im Schaffen der Künstlerin: Auf ein
     weißes Blattpapier reiht sie hunderte von Tulpen oder abstrakten Formen
     aneinander. Jenes Serielle lässt sich auch in den Landschaftsbildern
     wieder finden: Auf dem Hang ist Tanne für Tanne in Form und Farbe
     gleich aneinandergefügt. Durch diesen Wechsel von großen Farbflächen,          „Tulpen II“ 2016
     kleinteiligen seriellen Zeichnungen sowie Nahaufnahmen entsteht eine
     Spannung in ihren Landschaftsbildern, die durch eine Variation in der
     Farbgebung unterstützt wird. (LL)

12
„Federn“ 2017

                13
Rita Mettler                                                                     Besondere Ausstellungsbeteiligung
     Geboren 1966, seit 1987 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.                                          2014	„Ansichten Leonberg“, Rita Mettler – Einzelausstellung Fotografie im
                                                                                            Café B21, Leonberg
     Mit ihren kleinen Papierbildern schafft Rita Mettler mit Feinliner sich
     bewegende Linien. Die Kirchen, die sie damit gestaltet, verbinden sich           2017	Fotoclub Leonberg e. V. und Rita Mettler – Künstlerin KreativWerk
     mit dem äußeren Raum und verschmelzen teilweise. Sie schafft damit                     Höfingen
     eine Verbindung von dem inneren Geistesraum einer Kirche und dem
     Außenraum. „Kölner Dom“ und „Dorfkirche“ nennt sie die Bilder. Mit
     ihrer Acrylbilderserie entwickelt Rita Mettler diesen Gedanken weiter. Als
     Fotografin ist sie heimatinteressiert und fotografiert die Kirchen aus der
     unmittelbaren Umgebung von allen Seiten, um die richtige Perspektive
     finden zu können. Die lange Serie von Kirchen verrät eine gewisse Religiosität
     der Künstlerin. Mit zeichnerischem Können gestaltet sie die Kirchen. Durch
     die Hintergründe schafft sie eine Verbindung zu geistigen Sphären. Sie holt
     das Sakrale, die Religiosität aus den Hallen der Kirchen in den Außenraum.
     Bei der „Eltinger Kirche“ gelingt das durch die blaue Farbgebung, die sich
     sowohl in der Kirchendarstellung als auch dem Außenraum wiederspiegelt.
     Die Kirche scheint im Raum zu schweben. Die Farbpunkte aus dem
     Umraum verstärken die Leichtigkeit des Außenraumes noch. Mit dem Bild
     „Heimsheimer Stadtkirche“ geht Rita Mettler noch einen Schritt weiter: Sie
     malt mit Acrylfarbe, nass in nass, und schafft durch zarte ineinanderfließende
     Farbtupfer einen erweiterten sphärischen Außenraum. Die Verbindung tritt
     hier noch mehr in Erscheinung. Es entsteht ein sehr stimmiges Bild mit
     weichen Konturen und fließenden Räumen. (EB)

                                                                                                                                               „Eltinger Kirche“ 2017

14
„Nr. 55“ 2017

„Heimsheimer Stadtkirche zu unserer lieben Frau“ 2018   „Koelner Dom“ 2016

                                                                              15
Sibylle Moll
     Geboren 1971, seit 1992 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Faden für Faden aneinandergenäht, wachsen die Kunstwerke von Sibylle
                                                                                    „Kollegen“ 2014
     Moll in die Höhe. Immer wieder zieht die Künstlerin neues Garn durch
     den massiven Stoff und konstruiert so ein drei-dimensionales Werk. Dabei
     verbindet sie die Materialien Stoff, Garn und Acrylfarben zu einzigartigen
     Objekten. Durch eine auf dem Stoff entstehende Dreidimensionalität
     entwickelt sich je nach Lichtverhältnissen ein Spiel von Licht und Schatten.
     Dabei dient ein einfaches Stück Stoff als Ausgangsmaterial. In einem zweiten
     Schritt geht die Künstlerin zu einem konzeptuellen Arbeitsschritt über und
     zeichnet auf Stoff Formen. Die expressive Kraft kommt im darauffolgenden
     Akt zum Ausdruck: Sie gibt den vorgezeichneten Formen einen farbigen
                                                                                     „Orange“ 2016
     Anstrich. Im Anschluss umnäht sie diese Formen. Durch den Stich der
     Nadel durch immer wieder dieselbe Stelle, hebt sie die Kontur empor.
     Aufgrund dieses Prozesses wandelt sich ebenfalls der umliegende Stoff − Es
     entstehen Faltenwürfen, die sich in das Gesamtobjekt ausdehnen. Haben in
     den früheren Arbeiten der Künstlerin die eingenähten Formen und Linien
     Schatten und Falten geworfen, wird nun das Garn selbst zur Skulptur: Die
     Künstlerin durchsticht ein und dieselbe Stelle so häufig, dass mehrere
     Zentimeter Garn emporsteigen. (LL)

     Lothar-Späth-Kunstpreis
     Anerkennungspreis 2017

                                                                                     „Mosaik“ 2018

16
„Auferstehung“ 2017   „Zauberrei“ 2016

                                         17
Michael Müller
     Geboren 1959, seit 2009 bei Atrio Leonberg, seit 2013 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Michael Müller zeichnet und malt Dinge, die ihn persönlich ansprechen
     und begeistern. Als Lieblingsmotiv des Künstlers können Autos, vor allem
     Oldtimer oder schnelle Autos, genannt werden. Ebenso spiegeln sich
     in seinem künstlerischen Schaffen für ihn bedeutsame Menschen als
     ausdrucksstarke Portraits wieder. Dabei gelingt es Michael Müller in den
     verschiedensten Techniken, mit verspielter Einfachheit, Wesentliches zum
     Ausdruck zu bringen. Ungewöhnliche Perspektiven und Linienführungen
     fügen sich als Bildkomposition auf höchst ungewöhnliche, archaische und
     doch wiederum modern anmutende Weise zusammen. (SH)

                                                                                „Weiser Mann“ 2015

18
„Wolfgang mit seiner Frau“ 2014
                                  19
Irene Sciuk
     Geboren 1953, seit 2012 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Für Irene Sciuk ist das Malen sinnliches Tun, das sie mit großer Ernsthaftigkeit
     betreibt. Bewundernswert ist, dass Irene Sciuk künstlerisch viele Themen
     bearbeitet und diese durchdringt. Die einzelnen Themen werden zu einer
     immer größeren Vielfalt getrieben. Bei dem Linoldruck „Sibirisches Dorf“
     gelingt es ihr, mit einer Kombination von kalten und warmen Farben,
     die Stimmung von kaltem Winter und der Wärme aus den Häusern zu
     transportieren. Mit einem subtilen Farbempfinden, schafft sie meisterhafte
     Variationsvielfalt im Ausdruck. Bei der „Schwarz-gelben Eule“ zeigt Irene
     Sciuk etwas Verborgenes mit starken Gefühlen. Die Kontraste von Schwarz
     und Gelb verstärken den Bildausdruck zusätzlich. Mit dem Bild „Grüne Eule“
     geht Irene Sciuk spielerisch mit Stilelementen und Farbe um. Der Ausdruck
     der Eule wirkt in sich ruhend, fast meditativ, als wäre sie mit sich und der
                                                                                        „Ein Dorf in Sibirien“ 2017
     Welt im Reinen. (EB)

20
„Haseneule“ 2018   „Waldohreule Weistannengruen“ 2018

                                                        21
Rolf Seiler
     Geboren 1971, seit 1992 bei Atrio Leonberg, seit 2012 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Rolf Seiler malt ausdrucksstarke Portraits. Seine Motive nimmt er sich dafür
     aus Zeitungen, Katalogen und Kunstbüchern. Mit der Kratztechnik werden
     zarte Portraits gemalt, die etwas von der hohen Sensibilität wiedergeben,
     mit der Rolf Seiler die Menschen wahrnimmt. Die lebendigen Hintergründe
     und die Zusammensetzung von Kontrasten verstärken den Ausdruck und
     schaffen Persönlichkeit. Die Gesichter sind aufgeschlossen, als wenn sie das
     Gegenüber direkt anschauen wollten. Alle Portraits sind offen, gerade heraus
     ohne sich zu verstecken und treten in einen Dialog mit der Welt. „Frau mit
     lockigem Haar“ zeigt ein Frauenportrait mit zarten weiblichen Zügen. Das
     Bild „Freund mit blauen Augen“ lässt einen warmen aufgeschlossenen Blick
     erkennen. „Mann mit Bart“ zeigt von der Aufmachung einen ähnlichen
     Mann wie das vorige Bild, hat jedoch einen ganz eigenen differenzierten
     Gesichtsausdruck. Die Portraits von Rolf Seiler zeigen vielschichtige
     Persönlichkeiten. (EB)

                                                                                    „Portrait Nr. 1“ 2018

22
„Portrait Nr. 2“ 2018   „Portrait Nr. 3“ 2018

                                                23
Andreas Stejskal
     Geboren 1965, seit 1994 bei Atrio Leonberg, seit 2016 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Ob auf Papier gezeichnete Drachenmotive oder eingeschnitzte
     Schriftzeichen in Haselstäben, Drachen sind ein allgegenwärtiges Thema
     im künstlerischen Schaffen von Andreas Stejskal. Der Drache ist jedoch
     nicht einfach nur ein Fabelwesen, welches gelegentlich in den Kunstwerken
                                                                                   Bildausschnitt „geschnitzte Haselstäbe“
     auftaucht, es ist vielmehr ein Leitmotiv seiner künstlerischen Arbeiten.
     Andreas Stejskal verleiht seinen Drachen und damit auch seinen Bildern
     und Skulpturen Leben: Er gibt ihnen Namen, klassifiziert sie in Abstammung,
     optisches Erscheinungsbild, Charaktereigenschaften sowie Aufgaben und
     Besonderheiten. Der Fokus ist klar auf die Beziehung von Drachen und
     Menschen gerichtet. So ist beispielsweise der Feuerdrache Shannarra
     Menschen gegenüber zurückhaltend und schweigsam.
     In seinen skulpturalen Haselstäben arbeitet Andreas Stejskal mit der
     bestehenden Struktur und Gegebenheiten des Holzes. So nimmt er oftmals
     ein Ende des Haselstabs und formt hochkonzentriert und detailgetreu den
     Schlund eines Drachens mit spitzen Zähnen daraus. Ein bestehendes Loch
     wird sogleich zu einem Auge umfunktioniert. (LL)

     Besondere Ausstellungsbeteiligung

     2017-2018	Verkaufsausstellung im Kunsthaus Kannen Museum für
                Outsider Art und Art Brut
                                                                                           „Dragon Princess Tessaja“ 2016

24
Bildausschnitt „geschnitzte Haselstäbe“

                                          25
Rolf Waldvogel
     Geboren 1950, seit 1980 bei Atrio Leonberg, seit 2015 künstlerische
     Arbeitsgruppe des KreativWerk Höfingen.

     Präzise zeichnet der Künstler Rolf Waldvogel schwarze Linien auf das
     leere und noch weiße Blatt. Die Linien formen sich zu selbstentworfenen,
     geometrischen Formen, welche später mit vielfältigen Farben ausgefüllt
     werden. Immer kleinteiliger und differenzierter entwickeln sich die bunten,
     geometrischen Formen des Künstlers. Manche Werke wirken durch ihre
     Anordnung und Farbgebung eher beruhigend auf den Betrachter, andere
     Bilder sind so dynamisch, dass ein genaues Betrachten des Bildes notwendig
     wird, um alle Details zu erfassen. Ein weiteres Merkmal von Rolf Waldvogels
     Bildern ist ein Passepartout, welches er sich selbst vorgibt. Auch schmückt
     seine schwungvolle Signatur jedes Bild und macht es so komplett. Seit
     kurzem bricht der Künstler mit seinem selbst auferlegten „Rahmen“
     und es entstehen Werke, die kein Passpartout mehr zeigen oder es wird
     verschoben, sodass es nur noch an ein oder zwei Seiten des Bildes auftaucht.
     Diese neue Vorgehensweise verleiht Rolf Waldvogels künstlerischem Werk
     eine dynamische Erweiterung im Spiel mit Fläche und Linie. (SH)

                                                                                    „o.T.“ 2016

26
„o.T.“ 2016   „o.T.“ 2017

                            27
Ausstellungsbeteiligungen der KreativWerk Künstler

     2012
     4	Eröffnungsausstellung des KreativWerk Höfingen

     2013
     4	„Ansichten“ Ausstellung im Landratsamt Böblingen

     4	„Vielfalt – die andere Kunst“ Ausstellung im KreativWerk Höfingen

     4	„Andere Welten – andere Ansichten“ Ausstellung im Café B21 Leonberg

     2014
     4	LaKuNa 9 – Lange Kunst Nacht , Stadtmuseum Leonberg

     2015
     4	„Kollegen“, Gemeinschaftsausstellung mit dem Künstler Hans Mendler
       in der Galerie Meinlschmidt FineArt Balingen

     4	LaKuNa 10 – Lange Kunst Nacht, Haus der Begegnung Leonberg

                                                                                                                     Hans Mendler (Skulptur und Werk auf Leinwand)
                                                                              in der Gemeinschaftsausstellung „Kollegen“ in der Galerie Meinlschmidt FineArt Balingen
28
2016
4	„Begegnungen – Mensch wer bist du?“, Ausstellung im Evang.
  Gemeindehaus Höfingen

4	„1 +7 = ACHTung Kunst!“, Gemeinschaftsausstellung mit der Künstlerin
  Steffi R. Cramer in der Volksbank Leonberg

4	„In Bewegung“ Kunstforum Renningen

4	LaKuNa 11 – Lange Kunst Nacht, Domizil Leonberg

2017
4	LaKuNa 12 – Lange Kunst Nacht, Stadtkirche Leonberg

4	„Komm in die Gänge!“ Gemeinschaftsausstellung mit Rainer Simon,
  freischaffender Künstler, im Landratsamt Böblingen

                                                                          LaKuNa 12 - Lange Kunst Nacht in der Stadtkirche Leonberg

                                                                                                                                      29
EXKURSION ZUR OUTSIDER ART

     Kunst, die außerhalb eines institutionellen und akademischen Rahmens         von psychisch Kranken. Hans Prinzhorn arbeitete an der Psychiatrischen
     entsteht, ist keine Erfindung des 20. Jahrhunderts. Schon 1800               Klinik in Heidelberg und sammelte mehr als 5.000 Werke von Menschen
     begannen Doktoren in den Vereinigten Staaten sowie Großbritannien            mit psychischer Erkrankung. Prinzhorn schrieb schon zu dieser Zeit den
     wissenschaftliche Studien in Anstalten durchzuführen (vgl. Rhodes 2000:      Werken eine ästhetische Dimension zu. Die Publikation „Bildnerei der
     48). Nicht nur eine praxisorientierte Beschäftigung mit Anstaltsinsassen,    Geisteskranken” gilt als eine der bedeutendsten Schriften in dem Bereich
     sondern auch theoretische Schriften entstanden im 19. Jahrhundert.           der Kunst von psychisch kranken Menschen (vgl. Peiry 2005: 30).

     Der Umbruch vom 19. zum 20. Jahrhundert beförderte weitere
     außergewöhnliche Kunst wie beispielsweise den Primitivismus − die Suche
     nach dem Anderen − ans Licht (vgl. Peiry 2005: 13). Ferner bildete sich
     das Interesse von Psychiatern für das künstlerische Schaffen von psychisch
     kranken Menschen noch weiter heraus. 1907 veröffentlichte der Psychiater
     Paul Meunier unter dem Pseudonym Marcel Réjà das Buch „L‘Art chez
     les fous”. Erstmals wurden der emotionale Gehalt und die Qualität der
     Werke von psychisch kranken Menschen anerkannt (vgl. Rhodes 2000:
     53). Das Buch fand allerdings wenig Anklang in der Öffentlichkeit. Erst
     durch Walter Morgenthaler und Hans Prinzhorn, circa zehn Jahre später,
     erregte die Kunst von sogenannten Geisteskranken das öffentliche
     Interesse (vgl. Peiry 2005: 24). Sowohl Morgenthaler als auch Prinzhorn
     veröffentlichten Anfang des 20. Jahrhunderts Studien zu den Werken

                                                                                                                                 „Schimpanze“ 2014, Petra Griesert

30
Jean Dubuffet und die Art Brut                                                Der Boom der Art Brut und die Outsider Art in den USA
1945 begab sich der Künstler Jean Dubuffet auf die Suche nach einer           Gegen Ende des 20. Jahrhunderts fand ein regelrechter Boom der Art Brut
Kunst, die durch Anonymität der Urheber und keine Zuordnung zu einer          statt. Zwischen 1982 und 1990 gründeten sich viele verschiedene Museen
Kunstrichtung, gekennzeichnet war. Die Urheber jener Kunst lebten am          und Galerie: La Fabuloserie, L‘Aracine, Outsider Archives, Gugging, Art en
Rande der Gesellschaft, sie arbeiteten autodidaktisch und entwickelten        Marge, Art Cru Muséum, Le Site de la Création Franche und Museum im
ihre ganz eigene Bild- sowie Formsprache. Dubuffet richtete sich gegen        Lagerhaus. Darüber hinaus erschien in den 1980er-Jahren auch die erste
den künstlerischen Strom und eröffnete 1947 das Foyer de l‘Art Brut. Ein      internationale Zeitschrift für Art Brut: Raw Vision (vgl. Peiry 2005: 233).
Jahr später wurde die Compaigne de l‘Art Brut, bei der nicht-kommerzielle     Auch außerhalb der künstlerischen Institutionen fand die Art
Kunst sowie das Vermeiden von Öffentlichkeitsarbeit im Fokus standen, in      Brut zunehmend Beachtung. Es erschienen Videoproduktionen,
Paris gegründet (vgl. Peiry 2005: 74). Nach dem die Compaigne de l‘Art Brut   Rundfunkbeiträge, Fernsehreportagen und Dokumentationen über
1951 aufgelöst wurde, erfuhr sie im Sommer 1962 ein erneutes Aufleben         Künstlergruppen und Persönlichkeiten. Auch zeitgenössische Künstler
(vgl. Maizels 1996: 76). Abermals begann Dubuffet zu recherchieren            blieben in den 80er- und 90er-Jahren nicht von dieser Kunstform unberührt.
und bereiste verschiedene Länder, um die dortigen psychiatrischen             Ob Musiker, Schauspieler oder Schriftsteller, viele Künstlerpersönlichkeiten
Anstalten und Strafanstalten zu besuchen − immer auf der Suche nach           hegten eine Faszination für die Art Brut. Sie sahen in ihr eine Inspiration
Werken, die ihn faszinierten. Allerdings erfuhr Dubuffet schnell, dass        für ihre eigenen künstlerischen Ausdrucksformen (vgl. Peiry 2005: 236).
er seinen ursprünglichen Gedanken der Art Brut nur noch selten in den         Fast zeitgleich mit der sogenannten Wiedergeburt der Compaigne de l‘Art
psychiatrischen Anstalten wiederfinden würde. 1971 entschloss sich            Brut beschäftigte sich der Amerikaner Roger Cardinal mit Studien zum
Dubuffet dazu, die mittlerweile auf über 5.000 Werke angewachsene             Surrealismus. Cardinal studierte die Collection von Dubuffet, die Prinzhorn-
Sammlung in die Schweiz zu überführen. Ein Museum sollte entstehen.           Sammlung und die Wölfli Foundation in Bern. Daraus entstand nach zwei
Fünf Jahre später eröffnete der Direktor Michel Thévoz die Collection de      Jahren Forschung sein Hauptwerk „Outsider Art”. Cardinal schaffte es in
l‘Art Brut in der Schweiz (vgl. Peiry 2005: 175).                             seiner Publikation Verbindungen zwischen Sammlungen aus Psychiatrien,
                                                                              der Collection d‘Art Brut und Environments zu ziehen (vgl. Maizels 1996:
                                                                              73).

                                                                                                                                                             31
Entwicklung der Kunstwerkstätten
     Die ersten Kunstwerkstätten für Kunsttherapie entstanden schon zu Zeiten Dubuffets in den 70er-Jahren und waren überwiegend in Psychiatrien integriert.
     Dies erschwerte etwas später auch zunehmend die Arbeit der Kuratoren der Collection de l'Art Brut, da die Werkstätten ihren Fokus weniger auf den
     künstlerischen Ausdruck, als vielmehr auf gesellschaftliche Integration legten (vgl. Peiry 2005: 198).

     Das Verständnis von diesen Werkstätten wandelte sich in den folgenden          Insbesondere im Ausstellungsbetrieb lassen sich aus jüngster
     Jahren immer wieder. Zunächst wurden die Werkstätten als Lernhilfe durch       Vergangenheit immer wieder Beispiele finden, bei denen Kunst von
     Bildnerei verstanden. Hier war die gezielte Förderung von Wahrnehmung          Menschen mit Behinderung eine Plattform findet. So stellte das ebenfalls
     und Begriffsbildung gefragt, um die Konzentrations- und Merkfähigkeit          als Arbeitsgruppe organisierte Kunstatelier Kunsthaus KAT18 im Jahr 2016
     zu steigern. Der künstlerische Aspekt stand nicht im Vordergrund (vgl.         mit der Ausstellung „Der rote Faden” im Kolumba Kunstmuseum in Köln
     Theunissen 2004: 147). Im Rahmen des therapeutischen Malens lag der            aus. Künstler aus dem Atelier Goldstein in Frankfurt sowie dem Atelier 5
     Fokus hingegen eher auf der ästhetischen Ebene: Nicht das Endprodukt           aus Sigmaringen (beides Ateliers für Menschen mit Behinderung) stellten
     steht im Mittelpunkt, sondern das ästhetische Erleben (vgl. Theunissen         2017 bis 2018 im Stadthaus in Ulm aus. Jene Ausstellung ist zudem im
     2004: 148). Trotz dieses Erlebens stellte die Weiterentwicklung                Kunstmagazin art angekündigt und als Kunstform der Outsider Art betitelt.
     der Persönlichkeit durch Kunst eine noch höhere Priorität dar. Es              Betrachtet man die Kunstmesse art Karlsruhe (2017) waren neben vielen
     entstanden kreative Werkstätten als Freizeitangebot oder im Bereich der        bekannten Galerien auch kleinere vertreten, die Kunst von sogenannten
     Erwachsenenbildung. Erst Ende der 1970er- und 1980er-Jahre wurde               Outsider Art-Künstlern präsentierten. Die Galerie Polysiéme (FR) legt
     verstärkt der Versuch unternommen, der Kunst von Menschen mit                  bewusst ihren Schwerpunkt auf Art Brut und Outsider Art. Ebenfalls die
     Behinderung mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Eine der bedeutendsten            Art Cru aus Berlin war vertreten und präsentierte Outsider Künstler. An
     Personen war Anne Dore Spellenberg, die als Kunstpädagogin in der              diesen Beispielen ist deutlich erkennbar, dass Bewegungen im allgemeinen
     Kreativen Werkstatt der Diakonie Stetten tätig war. Sie kuratierte die         Kunstmarkt stattfinden.
     international bekannte Wanderausstellung „Künstler aus Stetten” (vgl.
     Luz 2012: 103). Seit den 1980er-Jahren gibt es schließlich das Angebot für     Lena Lamprecht, Koordinatorin Projekt Inklusion Kunst
     Menschen mit Behinderung künstlerisch tätig zu sein: ob in der Freizeit,
     berufsbegleitend oder vollberuflich in speziellen Abteilungen einer
     Werkstattorganisation (vgl. Luz 2012: 103).

32
Literatur

Cardinal, Roger (2007): Die Eigenartigkeit der Outsider Kunst.
In: Bäumer, Angelica (Hrsg.) (2007): Kunst von Innen. Art Brut in Austria, Wien, S. 16-25.

Luz, Viola (2012): Wenn Kunst behindert wird. Zur Rezeption von Werken geistig
behinderter Künstlerinnen und Künstler in der Bundesrepublik Deutschland, Bielefeld.

Maizels, John (1996): Raw Creation.
Outsider Art and beyond with an introduction by Roger Cardinal, London.

Peiry, Lucienne (2005): Art brut: Jean Dubuffet und die Kunst der Außenseiter, Paris.

Rhodes, Colin (2000): Outsider Art. Spontaneous Alternatives, London.

Theunissen, Georg (Hrsg.) (2004): Kunst und geistige Behinderung: bildnerische
Entwicklung, ästhetische Erziehung, Kunstunterricht, Kulturarbeit, Bad Heilbrunn.

                                                                                             „Pavian“ 2014, Petra Griesert

                                                                                                                             33
DIE INKLUSION IN DER KUNST – BLICK VON AUSSEN
     Eva Ott, 1. Vorsitzende Galerieverein Leonberg e.V.

                   „Blick von außen“                                                  Ganz anders, aber ebenso spannend sind die bemalten Holzstäbe mit
                   Der Besuch bei der Kunstgruppe im KreativWerk Höfingen             eingekerbten Runen, Drachen und Flammenmotiven von Andreas Stejskal
                   hat mich sehr beeindruckt.                                         oder die Arbeiten aus selbstgefärbten Stoffen, auf die Muster oder Blumen
                                                                                      aufgenäht werden von Sibylle Moll.
     Zwölf Künstler arbeiten unter der Betreuung von zwei Kunsttherapeutinnen
     an ihren Werken, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Jeder hat seinen      Rita Mettler dagegen zeichnet mit Zirkel, Lineal und Fineliner streng
     eigenen Bereich, seine ganz spezielle Technik mit den dazu geeigneten            grafische Muster, „Rohdiamanten“. Sie plant ihre kleinen, perfekten Bilder
     Malmitteln: Acrylfarben, Bunt- oder Filzstifte, Tusche, Pastellkreiden, aber     akribisch genau im Voraus, ebenso wie Rolf Waldvogel, dessen Arbeiten
     auch Stoffe, Wolle und sogar ein Schnitzmesser werden verwendet.                 aus Rechtecken, Dreiecken und Punkten exakt farbig ausgemalt und
                                                                                      wunderbar stimmig miteinander verbunden werden.
     Allen Künstlern gemeinsam ist, dass sie in völliger Unabhängigkeit von
     Zeitgeist und Stilrichtung tätig sind. Die Kunst bestimmt ihr Leben, ihren       Auch die nicht genannten Künstler schaffen ganz beachtliche Werke.
     Alltag, sie arbeiten frei von sich aus, wollen ihr Erleben und Fühlen, ihre
     Gedanken und Erinnerungen, aber auch ihre Wünsche, Hoffnungen, Ängste            Outsiderkunst – die Kunst von Menschen, die auf irgend eine Art und Weise
     und Visionen sichtbar machen. Sie nutzen nicht ihre Stimme, sondern die          am Rande der Gesellschaft leben, findet auf dem allgemeinen Kunstmarkt
     Kunst und ihre Kreativität als Sprache. Sie teilen sich durch ihre Bilder mit,   immer mehr Beachtung, weil die Arbeiten unangepasst, ursprünglich,
     die Arbeiten erzählen, wie sie die Welt erleben und wahrnehmen.                  authentisch sind, jenseits der Norm. Außerhalb des Mainstreams der
                                                                                      Kunstwelt entstehen originelle, eine außergewöhnliche Kreativität
     Die entstandenen Werke sind von beachtlicher Qualität. Petra Griesert            zeigende Arbeiten. Das erregt Interesse, auch das von Sammlern.
     malt in leuchtender, expressiver Farbigkeit wunderbare Traumwelten.
     Auch Maren Benedix‘ Geschichte in Bildern von Momo, dem Drachenreiter,           Das Museum für Outsiderkunst Schleswig, in dem die Bilder von Petra
     zu dem sie auch den Text geschrieben hat, ist anrührend, bunt und                Griesert ausgestellt wurden, die Galerie Lange aus Siegburg, die auf der
     zauberhaft gestaltet. Dazu passen die lustigen, beinahe skurrilen Puppen         ART Karlsruhe Arbeiten von Outsiderkünstlern ausstellte, Outsiderkunst
     von Rolf Seiler und die Zeichnungen von Hartmut Köppen mit seinen                auf der Biennale und der Documenta belegen dies.
     Landschaften oder Städten, die an Wimmelbilder erinnern.

34
Der Galerieverein Leonberg e.V. zeigte 2017 in der LEONALE Werke
von drei Künstlern, die im KreativWerk Höfingen tätig sind. Sie
sind vollwertige Mitglieder des Vereins, waren bei der Vernissage
dabei und unterhielten sich lebhaft mit anderen Gästen, deren
Interesse an den Bildern groß war.

Ich wünsche allen, die im KreativWerk Höfingen arbeiten,
weiterhin viel Erfolg.

Eva Ott

                                                                    35
DIE INKLUSION IN DER KUNST – BLICK VON AUSSEN
     Hans Mendler, Bildender Künstler (Maler und Bildhauer)

                  Gedanken zu der Arbeit, zu den Werken meiner Kollegen
                  vom Kreativwerk Höfingen oder auch allgemein zu der
                  sogenannten Outsiderkunst.

     1.
     Bilder, gemalt oder gezeichnet von den „ gehandicapten” Künstler-Kollegen,
     und übrigens auch von Kindern, haben eines schon mal gemeinsam: Die
     wollen gar keine Kunst machen. Darum geht es ihnen nicht, und das ist
     sehr schön. Die wollen sich einfach ausdrücken. Erlebnisse, Gedanken,
     Gefühle... verbildlichen. Und dies ist so etwas von authentisch, dass ich
     oft sehr ergriffen diese Werke betrachte. Ich spüre deren Begeisterung
     gegenüber dem Sujet, die Freude an dem Dargestellten. Ich sehe auch die
     interessierte Teilnahme dieser Maler an ihrer Umwelt. Es geht Ihnen um
     eine direkte Umsetzung und damit Verarbeitung ihrer Themenwelt. Darin
     sind diese Künstler, auch die Kinder mir immer tatsächlich ein Vorbild!
     Kein akademischer Stil, keine zeitgemäße Marktmode trübt ihre Werke.

36
2.
Dann erstaunt mich beim Betrachten dieser Werke und hier muss erwähnt
sein, sowohl bei zwei-dimensionalen als auch bei Objekten, deren
hervorragende formale Qualität und Originalität. (Was ja ein Merkmal von
auserwählt guter Kunst sein kann.) Hier muss ich mir natürlich bewusst
sein, dass die Begegnung mit solchen Arbeiten eigentlich in besonders
dafür bestimmten Räumen stattfindet. Galerien, Werkstätten…. (Gugging,
Prinzhorn, Stetten, Höfingen….) Das heißt, dies sind natürlich Arbeiten
von Menschen mit einer erkennbaren „künstlerischen Begabung“ und
auch mit einer außergewöhnlichen Begeisterung für ihr Tun. Nur so lässt
sich der gekonnte Umgang mit den Farben, den Stiften und sonstigem
Material erklären. Die Farben tragen den Ausdruck, die Striche sitzen klar
und deutlich formuliert. Bemühe ich mich nicht etwa genau darum, immer
wieder, als sogenannter „normaler” Künstler?

3.
Im Gespräch mit meinen Höfinger Künstler Kollegen spüre ich manchmal
eine sympathische Bereitschaft über ihre Arbeit zu sprechen. Dies oft auf
eine lustige, originelle und anregende Art. Ich kann mich mit ihnen locker
und natürlich unterhalten. Manchmal einfacher und „hemmungsloser” als
so oft mit meinen sonstigen Kollegen.

                                                                             37
4.                                                                          Hans Mendler
     Nun stellt sich die Frage, ob diese Kunst denn auch Eingang finden soll
     in den heutigen Kunstbetrieb? Mit all dessen kommerziellen Aspekten.        4	geb. 23. Mai 1950 in Neresheim/Ostalb
     Ich denke: Ja, warum denn nicht? Diese creative-worker, auch die vom        4	1959 Umzug nach Ulm/Donau
     Kreativwerk Höfingen sind ein Teil des Ganzen. Und ich denke, dass man      4	1971 – 76 Studium an der Kunstakademie Stuttgart
     da gar nicht von Inklusion sprechen muss. Diese Künstler sind einfach da,   4	1972 – 75 Studium Germanistik an der Uni Stuttgart
     ihre Werke genau so selbstverständlich, wie die der großen Namen. Ob die    4	1977 – 2011 Kunsterzieher am Joh.-Kepplergymn. Leonberg
     nun Baselitz (Hat der nicht auch eine Macke, wenn er alle, aber auch alle   4	1977 Wohnung /Atelier in Leonberg, Zwerchstr.25
     seine Werke auf den Kopf stellt?), Meese, Cindy Sherman oder sonst wie      4	1983 Heirat mit Izsák Márta aus Ungarn
     heißen.                                                                     4	seit 1989 Zweitwohnsitz in Dunaszekcsö/Südungarn
                                                                                 4	Zwei Söhne Matthias und Marcel
     Zum Schluss: Ich hab mit großer Freude, gemeinsam mit meinen                4	Erste Ausstellung 1978 im Ludwigsburger Kunstverein/Kabinett
     Höfinger Kollegen, eine gute und interessante Ausstellung in der Galerie    4	Dann in den folgenden Jahren zahlreiche Ausstellungen im In- und
     Meinlschmidt in Balingen organisiert (2016). Meine Werke hingen und            Ausland
     standen wie selbstverständlich inmitten deren Arbeiten. Sie konnten         4	Stuttgart, Berlin, Leonberg, Budapest, Binissalem, Balingen, Belfort,
     qualitativ mithalten. Dies war eine, für mich sehr beruhigende Erfahrung.      Rovinij, Wien, Singapur, Moskau etc.

38
INKLUSIVE AUSSTELLUNGEN

Innerhalb des Projekts „Inklusion in der Kunst“ hatten wir als Ziel, dass die künstlerisch begabten Personen mit Beeinträchtigung namenhafte Künstler
kennenlernen, die ihre Werke einschätzen und Interesse an gemeinsamen Ausstellungen haben.
Wir konnten bei mehreren örtlichen und überregionalen „inklusiven Ausstellungen“ mitwirken. Ebenso bezog sich dieses Vorhaben auf Ausstellungsorte, die
bislang von Künstlern mit Behinderung, also von der Outsider Art, noch nicht bespielt wurden.

Gelungene Beispiele hierfür sind die folgenden Ausstellungen:

4	„Kollegen“, welche vom 12.11.2015 – 29.02.2016 in der Galerie               Neue Ausstellungsorte für die Künstler des KreativWerks und somit auch
   Meinlschmidt, Balingen zusammen mit Hans Mendler und den                    eine Erweiterung für die Ausstellungsorte um die Outsider Art, sind uns
   Künstlern des Kreativwerks Höfingen stattgefunden hat.                      bei der LaKuNa, der langen Kunstnacht Leonberg, und dem Galerieverein
4	Die Künstler des KreativWerks wurden eingeladen beim Kunstforum             Leonberg gelungen. Bei der LaKuNa wirkten die Künstler des KreativWerks
   Renningen „In Bewegung“ vom 24.03. bis 03.04.2016 als                       nun schon seit 2014 mit, angefangen mit einer Ausstellung im Stadtmuseum
   „Sonderausstellung“ auszustellen.                                           Leonberg, 2015 im Haus der Begegnung, 2016 im Domizil Leonberg und
4	Die Künstlerin Steffi R. Cramer und die Künstler des KreativWerks           2017 in der Stadtkirche Leonberg. 2017 konnten bei der Leonale des
   stellten unter dem Titel „1 +7 = ACHTung Kunst!“ vom 29. Januar -           Galerievereins Leonberg drei Künstler, Andreas Stejskal, Petra Griesert und
   31.März 2016 in der Volksbank Leonberg aus.                                 Hartmut Köppen, welche auch Mitglied im Galerieverein sind, ausstellen.
4	Eine weitere inklusive Ausstellung fand im Landratsamt Böblingen            Zum Schluss ist noch zu nennen, dass es auch große Erfolge innerhalb der
   vom 18.05. - 22.06.2017 unter dem Titel „Komm in die Gänge!” statt.         „Outsider Art“ Institutionen gab. Petra Griesert konnte 2017 im Museum
   Die KreativWerk Künstler und Rainer Simon, freischaffender Künstler,        für Outsiderkunst Schleswig ausstellen. Andreas Stejskal war in der
   präsentierten dort Werke zum Thema Mobilität.                               diesjährigen (2017) Jahresausstellung des Kunsthaus Kannen, Münster,
4	Im Café B21 Leonberg zeigten einige Mitglieder vom Fotoclub Leonberg        mit seinen geschnitzten Haselstäben vertreten.
   zusammen mit Rita Mettler, Künstlerin KreativWerk, ihre Werke.
   Ausstellungsdauer war vom 21.04. - 21.07.2017.                              Sonja Hofmann, Koordinatorin Projekt Inklusion Kunst

                                                                                                                                                             39
Ausstellung „Kollegen“
     Hans Mendler und Künstler des Kreativwerks Höfingen in der Galerie
     Meinlschmidt Balingen
     12. November 2015 – 29. Februar 2016

     Sehr geehrte Kunden und werte Partner,                                          Ein Besuch, der sich auf jeden Fall lohnt:
     liebe Kunstfreunde,                                                             Hauptwasen 6, 72336 Balingen
     Künstler und Künstlerinnen der Kreativwerkstatt Höfingen stellen ihre Werke     Mo– Fr: 7.30 – 12:30 und 13:30 – 17.00 Uhr, Sa: 10.00 – 13.00 Uhr
     zusammen mit dem Maler und Bildhauer Hans Mendler aus Leonberg aus.             Terminvereinbarungen außerhalb der Öffnungszeiten sind jederzeit möglich.
     Diese Ausstellung soll die Gleichwertigkeit der Arbeit der Künstler mit
     Handicap und der eines anerkannten, professionell arbeitenden Künstlers
     zeigen.

                                                                                                                                                                             Ausstellung
     Es wird gezeigt, dass die faszinierende Aussagekraft dieser sogenannten
                                                                                     Galerie Meinlschmidt
     Outsider-Kunst in ihrer künstlerischen Qualität liegt und diese Künstler kei-
                                                                                     Hauptwasen 6, 72336 Balingen                             GALERIE
     nen Vergleich zu scheuen haben, sondern in der Zusammenarbeit mit einem
                                                                                     Tel. 07433 26088-40, Mobil 0160 96266719           MEINLSCHMIDT

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     „normalen“ Künstler äußerst befruchtend wirken. Für die Maler der Kreativ-
     werkstatt, für den Künstler Hans Mendler und natürlich auch für die Besu-       E-Mail me@meinlschmidt.de                                FINE ART
     cher der Ausstellung.                                                           www.galerie-meinlschmidt.de

     Die gemeinsame Präsentation in den Räumen der Galerie Meinlschmidt in           Ausstellungsdauer „Kollegen“: 12. Nov. 2015 bis 29. Feb. 2016

                                                                                                                                                                      12.11.2015 – 29.02.2016
     Balingen stellt die Arbeiten der Künstler aus Höfingen in den öffentlichen
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     Galerie einen Ort, Kunst in entsprechender Atmosphäre zu erleben. Die Inten-    Besuchen Sie unsere über 1.000 qm große Ausstellung in Balingen.
     tion der Galerie Meinlschmidt ist das sich ergänzende Zusammenwirken            Weitere Standorte befinden sich in Böblingen, Reutlingen, Singen und Tübingen.             Ein Projekt der Galerie Meinlschmidt
     von Kunst, Kultur und Architektur – dies gilt im privaten wie auch im                                                                                                            und des Kreativwerks Höfingen
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                                                                                     E-Mail info@meinlschmidt.de
                                                                                     www.office-outlet-balingen.de

                                                                                     Mit freundlicher Unterstützung von Interstuhl.

                                                                                                                                                                                     GALERIE
                                                                                     Ergonomie ist mehr als Sitz-Ergonomie. Ergonomie
                                                                                     nimmt immer den ganzen Menschen in den Blick.
                                                                                     Der Stuhl ist viel, der Mensch aber alles.
                                                                                                                                                                               MEINLSCHMIDT
     Ihr Walter Meinlschmidt & Team             Bettina Zundel, Kunsthistorikerin

                                                                                     www.interstuhl.de
                                                                                                                                                                                     FINE ART

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Ausstellung „1 +7 = ACHTung Kunst!“
Gemeinschaftsausstellung mit der Künstlerin Steffi R. Cramer in der
Volksbank Leonberg
29. Januar - 31. März 2016

  Kontakt

  Volksbank Region Leonberg
  Hauptstelle
  Römerstraße 109
  71229 Leonberg
  info@vrleonberg.de

  KreativWerk Höfingen
  Projekt „Inklusion in der Kunst“
  Atrio Leonberg
  Graf Leutrum-Strasse 41
  71229 Leonberg-Höfingen
  Tel. 07152/93940-74
  www.atrio-leonberg.de

  Brigitte Guggenbiller
  Brigitte.Guggenbiller@atrio-leonberg.de

  Sonja Hofmann
  Sonja.Hofmann@atrio-leonberg.de

  Lena Lamprecht
  Lena.Lamprecht@atrio-leonberg.de

                                                                      41
Kunstforum Renningen „In Bewegung“   Ausstellung „Komm in die Gänge!"
     24. März - 3. April 2016             Rainer Simon und KreativWerk Künstler im Landratsamt Böblingen
                                          18. Mai –22. Juni 2017

                                                                                                   EINLADUNG

                                           Landratsamt Böblingen
                                                                                                „ Komm in die Gänge!”
                                                                                                    Die Künstler des KreativWerks Höfingen, begleitet
                                                                                                    von Rainer Simon, freischaffender Künstler,
                                                                                                    zeigen ihre Werke zum Thema Mobilität

                                                                                                    18. Mai 2017 bis 22. Juni 2017
                                                                                                    Landratsamt Böblingen I Galerie

                                                                    Zur Eröffnung der Ausstellung

                                                                   „ Komm in die Gänge!”
                                                                    am 18. Mai 2017, 18:30 Uhr
                                                                    im Foyer des Landratsamtes Böblingen
                                                                    laden wir Sie herzlich ein.

                                                                    Begrüßung: Landrat Roland Bernhard
                                                                    Einführung: Elisabeth Berta, Dipl.-Kunsttherapeutin, Gruppenleiterin KreativWerk
                                                                    Musikalische Untermalung: Green Island Band, Tennental Gemeinde Deckenpfronn

                                                                    Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 7:00 - 15:00 Uhr,
                                                                    Donnerstag 7:00 - 18:00 Uhr, Freitag 7:00 - 12:00 Uhr
                                                                    Galerie im Landratsamt, Parkstraße 16, 71034 Böblingen

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Fotoclub Leonberg e. V. und Rita Mettler – Künstlerin KreativWerk                                                                                    LaKuNa
     Höfingen                                                                                                                                             Lange Kunstnacht Leonberg
     Fotoausstellung vom 21.04. - 21.07.2017 im Café B21 Leonberg                                                                                         2016 Domizil und 2017 Stadtkirche

     Kontakt

     Atrio Leonberg
     Böblinger Straße 19/1
     71229 Leonberg
     Tel. 07152/9752-0
     www.kreativwerk-hoefingen.de

     Café B21
     Bismarckstraße 21
     71229 Leonberg
     Tel. 07152/92616-150
     www.cafe-b21.de

                                                    Herzliche Einladung                       Michael Behling
                                                                                              Birgit Beye
     KreativWerk Höfingen                                                                     Angelika Brücker
                                                           zur Vernissage und                 Eva Krüger
     Graf Leutrum-Strasse 41                                   Ausstellung                    Carola Mielicke
     71229 Leonberg-Höfingen                                                                  Ingrid Schwenk
     Tel. 07152/93940-74
                                                     Fotoclub Leonberg e. V.                  und Rita Mettler - KreativWerk
     Brigitte Guggenbiller                                     und                            Der Fotoclub Leonberg e. V. besteht
     Brigitte.Guggenbiller@atrio-leonberg.de     Rita Mettler - Kunstschaffende               seit 35 Jahren.
                                                                                              Die Mitglieder treffen sich 14-tägig
     Sonja Hofmann                                    KreativWerk Höfingen                    mittwochs im Alten Rathaus in Eltingen.
     Sonja.Hofmann@atrio-leonberg.de                                                          Bildbesprechungen, Workshops, Bild des
                                                                                              Monats und Bildvorträge stehen
     Lena Lamprecht                                                                           im Mittelpunkt.
                                                                                              www.fotoclub-leonberg.de
     Lena.Lamprecht@atrio-leonberg.de
                                                                                              Rita Mettlers Fotos waren
                                                                                              2009 und 2014 im Café B21 (Einzelausstellung)
                                                                                              und
                                                                                              2013 im Landratsamt Böblingen
                                                                                              (Gruppenausstellung) zu sehen.
                                               im Café B21
                                               Bismarckstr. 21
                                               71229 Leonberg – Eltingen
                                               am Freitag, 21.04.2017 um 19:00 Uhr            Dauer der Ausstellung: 21.04. - 21.07.2017
                                                                                              Öffnungszeiten:
                                                                                              mittwochs & donnerstags von 10:00 bis 19:30 Uhr
                                                                                              Jedes erste volle Wochenende im Monat
                                                                                              freitags von 18:00 bis 21:30 Uhr
                                                                                              samstags von 10:00 bis 18:00 Uhr
                                               Begrüßung und Einführung                       sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr
                                               Brigitte Guggenbiller M. A. Kunsttherapeutin   Zusätzlich geöffnet bei Veranstaltungen zu ersehen unter:
                                               Mitarbeiterin von Atrio Leonberg e.V.          www.cafe-b21.de

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Leonale 2017                                                                                                                                                                                                                                                                         Petra Griesert zusammen mit Antje Fuchs und Steve Moseley
     14. Mai - 11. Juni 2017                                                                                                                                                                                                                                                              Museum für Outsiderkunst „Wunderbar verrückt nach Farbe − lass uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                          mal dahintreiben!“
                                                                                                                                                                                                                                                                                          1. Juni - 26. August 2017
                   Vernissage: Sonntag, 14. Mai 2017

                                                       leonale 9

                                                                                                                             Galerieverein Leonberg e.V., Zwerchstraße 27, 71229 Leoberg, info@galerieverein-leonberg.de
                                                       + Kabinettausstellung Ortrun Kollmann

                                                       Zur Eröffnung der Ausstellung
                                                       von Werken unserer Mitglieder
                                                       am Sonntag, 14. Mai 2017, 11.15 Uhr
                                                       laden wir Sie herzlich ein.
                                                       Es begrüßt Eva Ott, Vorsitzende Galerieverein Leonberg
                                                       Zur Ausstellung spricht Dr. Felix Muhle, Kunsthistoriker, Leonberg.                                                                                                 Galerieverein Leonberg e.V. · Zwerchstr. 27 · 71229 Leonberg

                                                       Führungen: nach Vereinbarung

                                                       Dauer der Ausstellung: bis 11. Juni 2017
                   Galerieverein Leonberg

                                                       Galerieverein Leonberg e.V.
                                                       Zwerchstraße 27 · 71229 Leonberg
                                                       Telefon 07152 399182 · Telefax 07152 908943
                                                       www.galerieverein-leonberg.de
                                                       Di., Mi., Do., Sa., So. 14-18 Uhr

                                                       Parken im Parkhaus Marktplatz

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Andreas Stejskal
Kunsthaus Kannen JAHRESAUSSTELLUNG 2017
1. Oktober 2017– 28. Januar 2018

                               Kunsthaus Kannen

                                                                                                    Bild: Muammer Savran
                                             JAHRESAUSSTELLUNG
                                                                                                 2017
                                             1. OKTOBER 2017 – 28. JANUAR 2018

                                             Eröffnung:      Sonntag 1. Oktober, 15:00 Uhr
                                             Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 13:00 – 17:00 Uhr
                                             Führungen:      n.V. Montag – Freitag 9 :00 –17:00 Uhr

                                             Kunsthaus Kan nen
                                             Museum für Outsider Art und zeitgenössische Kunst

                                             Alexianerweg 9 • 48163 Münster
                                             Fon 02501-966 20 560
                                             www.kunsthaus-kannen.de

                                                                                                                           47
OFFENES ATELIER UND WORKSHOPS, TREFFPUNKT KUNST

     Sowohl das Offene Atelier, das seit April 2015 an 89 Terminen jeden Freitag (außer in den Schulferien) durchgeführt wurde als auch die acht Workshops
     (sieben davon am Wochenende, einer wochentags) waren gut besucht.
     Im Offenen Atelier und bei den Workshops kam es zu vielen bereichernden Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Handicap. Sowohl Kinder als auch
     ältere Menschen nahmen daran teil.
     Am Offenen Atelier nahmen (Stand 02.02.2018) 692 Personen teil. Bei den Workshops hatten wir insgesamt 128 Teilnehmer.

     Die Themen des Offenen Ateliers waren breit gefächert:                        Die Themen der Workshops bedienten ebenfalls eine breite Palette:

     4	Maltechniken: Aquarellieren, Malen mit Acrylfarben, Collagieren,           4	Zeichnen
        Experimentieren                                                            4	Karikaturen zeichnen
     4	Verschiedene Zeichentechniken                                              4	Drucktechniken
     4	Drucktechniken                                                             4	Holzbildhauerei
     4	Maskenbau, Skulpturales Gestalten aus verschiedenen Materialien            4	Experimentelles Malen
     4	Holzarbeiten                                                               4	Steinbildhauerei
     4	Batiken
     4	Märchenlesungen

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Treffpunkt Kunst „Künstlerstammtisch“

     Künstler des KreativWerks und interessierte Dozenten, Teilnehmer der
     Workshops und des offenen Ateliers unternahmen miteinander folgende
     Ausstellungsbesuche:

     14.06.2015 Schauwerk Sindelfingen und Atelierhaus Sindelfingen

     22.05.2016 Kunstwerk Sammlung Klein Eberdingen-Nussdorf

     26.03.2017 Hundertwasser Ausstellung im Residenzschloß Ludwigsburg

     5.11.2017 Kunstmuseum Ritter Waldenbuch

     Sehr bereichernd waren die Führungen in leichter Sprache im Schauwerk
     Sindelfingen und Kunstwerk Eberdingen-Nussdorf. Die zahlreichen Fragen
     der Teilnehmer wurden durch die Museumsmitarbeiter fachkundig
     beantwortet. Dabei entstand ein anregender Austausch über Kunst.

                                                                              Kunstwerk Sammlung Klein Eberdingen-Nussdorf

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