Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz

 
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Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
Humanité                                              2 | 2021

Besuchs- und Begleitdienst SRK

Keine Einsamkeit
zu Hause

Schutzimpfung gegen Covid-19
Solidarität beim Impfen ist eine Frage der Vernunft

Fahrtraining für Freiwillige
Man lernt nie aus
Nothilfe-Einsatz in Äthiopien
Eine Reise mit mehr als
einem Auftrag im Gepäck
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
Gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung
                                                                                       Das Schweizerische Rote Kreuz engagiert sich für die Nachhaltigkeitsziele der
                                                                                       Vereinten Nationen, besonders für 11 dieser Ziele. Beispiele dafür finden Sie in
                                                                                       dieser Ausgabe. Erfahren Sie mehr zu den Zielen ➔ report.redcross.ch

                                                                                         4     REPORT – Besuchs- und Begleitdienst SRK
                                                                                               Keine Einsamkeit zu Hause
    Impressum                                                                                  Das erste Mittel gegen Einsamkeit
    Humanité 2/2021
    Juni 2021
                                                                                                                                                                3

    ISSN 1664-1159                                                                     12 IM GESPRÄCH – Schutzimpfung gegen Covid-19
    Foto Titel- und Rückseite: Remo Nägeli                                             		Solidarität beim Impfen ist
    Herausgeber: Schweizerisches Rotes Kreuz,                                          		 eine Frage der Vernunft
    Rainmattstrasse 10, Postfach, 3001 Bern
    Telefon 058 400 41 11, info@redcross.ch,                                                                                                         1   3 10 16
    www.redcross.ch

    Spenden: Postkonto 30-9700-0
                                                                                       14      VOR ORT – Fahrtraining für Freiwillige
    IBAN CH97 0900 0000 3000 9700 0
    Beratung für Legate: Telefon 058 400 42 83
                                                                                       		      Man lernt nie aus
                                                                                                                                                                3
    Adressänderungen: E-Mail an spenden@redcross.ch
    oder Telefon 058 400 44 64
                                                                                       16 ENGAGIERT – Gutes tun im hier und jetzt
    Redaktionsadresse: Schweizerisches
    Rotes Kreuz, Redaktion Humanité,                                                   		Ein grosszügiges Versprechen
    Postfach, 3001 Bern,
    humanite@redcross.ch, www.magazin-humanite.ch

    Redaktion: Tanja Reusser (Redaktionsleitung), Sabrina Hinder                       18 EINBLICK – Integratives Rettungsschwimmen
    (allgemeine Kommunikation), Ursula Luder (Kommunikation
    Gesundheit und Integration), Katharina Schindler (Kommuni-                         		Alles ist einfach normal
    kation Internationale Zusammenarbeit)
                                                                                                                                                         3   4 10
    Mitarbeitende dieser Ausgabe: Franziska Bundi,
    Célia Francillon, Markus Mader, Janine Michel,                                     22 ERLEBT – Nothilfe-Einsatz in Äthiopien
    Evelyne Monnay, Marco Ratschiller, Joëlle Scacchi,
    Katrin Schöni, Carmen Steimann                                                     		Eine Reise mit mehr als einem Auftrag im Gepäck
    Abo-Kosten: Das Abonnement kostet CHF 6.–                                                                                                1   2   3   6 10 16
    pro Jahr und ist für SRK-Gönnerinnen und
    SRK-Gönner im Beitrag enthalten.
    Erscheinungsweise: vier Mal jährlich
                                                                                       24 ZUR SACHE – infobox-migration.ch
    Sprachen: Deutsch, Französisch und Italienisch
    Gesamtauflage: 121 365
                                                                                       		Wissen für Freiwillige
    Bildrechte aller Fotos ohne Hinweis:                                                                                                                     4 10
    Schweizerisches Rotes Kreuz

    Übersetzungen: Übersetzungsdienst SRK                                              25 ÜBERZEUGT – Parlamentarische Gruppe Rotes Kreuz
    Layout, Lektorat und Druck: Vogt-Schild Druck AG,
    Derendingen                                                                        		Den Verletzlichsten Gehör verschaffen
                                                                                                                                                             10 16
    Nächste Ausgabe: August 2021

                                                                                       26      FÜR SIE DA – chili – das Konflikttraining des SRK
                                                                                       		Respektvoller Umgang auf digitalen Plattformen
                                                                                                                                                         3   4 10
                Drucksache
    myclimate.org/01-21-792201
                                                                                       29 KREUZ & QUER
                                 Für Humanité wird ausschliesslich Recyclingpapier
                                 verwendet, das aus 100 % Altpapier hergestellt wur-
                                 de. Dies schont Ressourcen und somit die Umwelt.
                                                                                       		Rezept/Rätsel/Cartoon

2       Humanité 2/2021
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
© Roland Blattner
                                                                                  E D ITOR I A L

                    Eine Stimme für die Verletzlichsten

                    Liebe Leserin, lieber Leser

                    Die Welt hat sich in einem fast unvorstellbaren Ausmass verändert, seit Henry
                    Dunant vor bald 160 Jahren seine Vision der Rotkreuz- und Rothalbmondbewe-
                    gung zu Papier gebracht hat. Was kaum anders ist als damals: Den Verletzlichsten
                    fehlen meist die Ressourcen, um ihre Anliegen selber so stark zu vertreten, dass
                    sie Gehör finden. Gemäss dem Grundsatz der Menschlichkeit sind wir vom Roten
                    Kreuz dazu aufgerufen, unsere Stimme für die Verletzlichsten zu erheben. Das
                    tun wir, indem wir uns auch für Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen, was die
                    Impfung gegen Covid-19 betrifft.

                    Auch Menschen, die sich einsam fühlen, leiden still. Viele sind kaum in der Lage,
                    selber die Initiative zu ergreifen und nehmen ihre Situation als gegeben hin. Des-
                    halb braucht unsere Gesellschaft viele achtsame, aktive Menschen, die sich auch
                    um Schwächere kümmern, die nicht zu ihren Angehörigen oder engsten Bekann-
                    ten zählen. Deshalb mein persönlicher Vorsatz und gleichzeitig mein Appell an Sie:
                    Wecken wir den Henry Dunant in uns! Denn auch der Rotkreuz-Gründer war ein
                    zufällig Anwesender, der das Schlachtfeld von Solferino hätte verlassen können,
                    als wäre nichts geschehen. Unsere Welt wäre heute viel weniger menschlich.

                    Ich wünsche Ihnen eine inspirierende Lektüre.

                    Mit herzlichen Grüssen

                    Markus Mader
                    Direktor des Schweizerischen Roten Kreuzes

                                                                                     Humanité 2/2021	   3
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
R E PO RT

    Besuchs- und Begleitdienst SRK

    Keine Einsamkeit zu Hause
    Maria Marinelli, 85, liebt es, zu sprechen. Die an sich gesellige Seniorin empfängt alle mit ei-
    nem grossen Lachen. Doch mit den gesundheitlichen Problemen wurde die Einsamkeit grös-
    ser und das Lachen seltener. Seit Maria Marinelli die Rotkreuz-Freiwillige Silvina Valente, 49,
    kennt, gibt es wieder einen Höhepunkt im eintönigen Alltag. Dank dem Roten Kreuz ist eine
    besondere Freundschaft entstanden, welche die Corona-Pandemie überdauert hat.

    TEXT: JOËLLE SCACCHI   FOTOS: REMO NÄGELI

4   Humanité 2/2021
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
Humanité 2/2021   5
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
R E PO RT

    E    s ist ein bemerkenswerter Ent-
         scheid, den Silvina Valente aus
    Lausanne vor rund zwei Jahren trifft:
    Die heute 49-Jährige meldet sich beim
    Roten Kreuz Waadt, weil sie für einen
    anderen Menschen nützlich sein will.
    Bemerkenswert deshalb, weil Silvina
    Valente mit einem hohen Teilzeitpen-
    sum als Pflegefachfrau arbeitet und
    einen kleinen Sohn hat. «Das soziale
    Engagement ist für mich sehr wichtig.
    Um mit mir selbst und der Erziehung,
    die ich meinem Sohn vermitteln will,
    im Einklang zu sein, hatte ich Lust, mich
    konkret zu engagieren.» Zudem habe
    sie in der Region keine nahen Familien-
    angehörigen.
    Ebenfalls vor gut zwei Jahren beschlies-
    sen Maria und Antonio Marinelli, sich
    beim Besuchs- und Begleitdienst SRK
    in ihrer Region zu melden. Die heute
    85-Jährige leidet zunehmend darun-
    ter, dass ihr Ehemann mehrheitlich ihr
    einziger Gesprächspartner ist und sie
    fast vollständig auf ihn angewiesen          Für Silvina Valente sind die Gespräche eine Bereicherung – die Rotkreuz-Freiwillige spricht gerne Itali
    ist. Sie muss damit umgehen, dass ihre
    gesundheitlichen Probleme altersbe-
    dingt immer schlimmer werden und             mehr verlassen. Das Ehepaar ist in den         sprechende Gesprächspartnerin und
    kann ohne Hilfe die Wohnung nicht            1960er-Jahren aus Italien eingewan-            Silvina Valente, die nach vielen Reisen
                                                 dert. Während Antonio Marinelli bis zur        sieben Sprachen beherrscht, will gerne
                                                 Pensionierung als Privatchauffeur ar-          Italienisch sprechen.
                                                 beitete, führte seine Frau den Haushalt        Seither haben die zwei Frauen eine
                                                 und kümmerte sich um den Sohn. Ent-            starke Beziehung aufgebaut. «Silvina
                                                 sprechend bleibt bis heute der Freun-          ist unglaublich! Für uns ist sie wie eine
                                                 deskreis der an sich geselligen Frau sehr
                                                 überschaubar.
                                                                                                «Silvina ist unglaublich!
                                                 Die Situation seiner Frau macht auch
                                                                                                Für uns ist sie wie eine Tochter.»
                                                 Antonio Marinelli zu schaffen, der sich
                                                 noch guter Gesundheit erfreut und alle
                                                 anfallenden Arbeiten im Haushalt erle-         Tochter», erklärt Maria Marinelli vol-
                                                 digt. Jeden Morgen geht der 86-Jährige         ler Emotionen. Sie trinken gemeinsam
                                                 einkaufen. Ein- bis zweimal pro Woche          Kaffee, sprechen über die Arbeit von
                                                 fährt er seine Frau mit dem Auto zur           Silvina Valente, und lassen die Vergan-
                                                 Physiotherapie. Abgesehen davon geht           genheit aufleben. Im Laufe ihrer Ge-
                                                 Maria Marinelli selten raus und hat            spräche stellen die zwei Frauen zu ihrer
                                                 wenig Besuch. Nur ein Mal pro Woche            Freude fest, dass ihre Erinnerungen an
                                                 hilft eine Pflegefachfrau Maria Marinelli      die Jugend in Chieti, in den Abruz-
                                                 beim Duschen.                                  zen, zusammenlaufen. Silvina Valente
                                                                                                hatte mit 18 Jahren dort ihre Ferien
                                                 Was passt, findet zusammen                     verbracht, sich verliebt und Italienisch
                                                 Dank der Koordination durch das Rote           gelernt. Im gleichen Alter, aber zu ei-
                                                 Kreuz Waadt finden Silvina Valente und         ner anderen Zeit, hatte Maria Marinelli
                                                 Maria Marinelli vor zwei Jahren zuei-          dort geheiratet.
                                                 nander. Es passt für beide vom ersten          Jeden Mittwochmorgen verbringt Sil-
    Antonio Marinelli, 86, kümmert sich um den   Besuch an: Die gebürtige Italienerin           vina Valente einige Stunden mit Ma-
    ganzen Haushalt und betreut seine Frau       wünscht sich sehnlichst eine italienisch-      ria Marinelli, bevor sie ihren Sohn von

6     Humanité 2/2021
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
REPORT

enisch und erfährt viel über frühere Zeiten           Mit Silvina Valente geht Maria Marinelli gerne auf einen kleinen Spaziergang

           der Schule abholt. Maria Marinelli ist     als Pflicht empfindet, sondern als berei-    seltener zu besuchen: «Vor zwei Jah-
           vergnügt, wenn sie mit ihrer Freun-        chernd erlebt. Umso mehr sehnen bei-         ren, als ich mein Engagement begann,
           din ein paar Schritte der Strasse ent-     de Frauen den Tag des Wiedersehens           arbeitete ich nur 50 % und hatte mehr
           lang spazieren kann. Glücklicherweise      herbei. Seit sie geimpft sind, führen die    Zeit. Obwohl ich jetzt mehr arbeite, ist
           verfügt das Gebäude in Lausanne, in        zwei Freundinnen ihre wöchentlichen          es undenkbar für mich, Maria im Stich
           dem Marinellis wohnen, über einen          Treffen fort. Trotz einem herausforden-      zu lassen!»
           kleinen Lift, in den der Rollator gerade   den Berufsalltag denkt Silvina Valente       ➔    redcross.ch/besuchsdienst
           reinpasst. Die letzten zehn Stufen muss    nicht daran, Maria Marinelli künftig
           die Seniorin jedoch zu Fuss gehen und
           hat grosse Angst, zu stürzen. Die klei-
           nen Spaziergänge mit Silvina Valente
           sind ein Höhepunkt der Woche, bis im
           März 2020 die Corona-Pandemie aus-
           bricht.

           Echte Freundschaft überwindet
           die Krise
           Während fast einem Jahr fühlt sich Ma-
           ria Marinelli, die Menschen und den
           Austausch so liebt, stark isoliert. Zum
           Glück hält Silvina Valente den Kontakt
           mit regelmässigen Telefongesprächen
           aufrecht. Das sei ein Geschenk des
           Himmels gewesen in dieser schwieri-
           gen Zeit, betont Maria Marinelli. Doch
           die Angst vor der Krankheit und die
           Einsamkeit setzen ihr zu. Auch Silvina
           Valente vermisst die Treffen mit der äl-
           teren Frau, da sie ihr Engagement nicht    Ohne Hilfe kann Maria Marinelli diese Stufen im Treppenhaus nicht überwinden

                                                                                                                         Humanité 2/2021	    7
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
R E PO RT

    Regelmässige Gespräche

    Das erste Mittel
    gegen Einsamkeit
    Einsamkeit und Probleme mit der psychischen Gesundheit nehmen zu. Wichtige Bezugsper-
    sonen für isolierte Menschen sind die Freiwilligen des Besuchs- und Begleitdienstes SRK. In
    der Pandemie sind sie gefragter denn je, aber auch besonders gefordert.

    TEXT: CARMEN STEIMANN

    J  ede dritte Person leidet in der Schweiz
       unter Einsamkeit. Besonders betrof-
    fen sind Pensionierte, Jugendliche und
                                                 Leiter Entlastungsdienst des SRK Kanton
                                                 Solothurn, bestätigt, dass Einsamkeit
                                                 wegen Corona zu einem noch grösse-
                                                                                                          Schutzkonzept und der Impfung dürfen
                                                                                                          wir uns im Besuchs- und Begleitdienst
                                                                                                          wieder fast wie gewohnt engagie-
    zugezogene Menschen. Rund 70 000 äl-         ren Problem geworden ist. Zu Beginn                      ren», freut sich Mario Wüthrich. Betag-
    tere Menschen fühlen sich einsam. Dies                                                                te Menschen, die besonders oft unter
    zeigt die letzte Schweizerische Gesund-      Regelmässige Besuche helfen                              ungewollter Einsamkeit leiden, haben
    heitsbefragung, die noch vor Corona          Menschen, die sich einsam                                meistens körperliche Beschwerden. Die
    durchgeführt wurde. Die Schutzmass-          fühlen. Sie durchbrechen die                             Besuche der Rotkreuz-Freiwilligen ent-
    nahmen während der Pandemie haben            Isolation und stärken das                                lasten zudem die pflegenden Angehöri-
    die Einsamkeit verstärkt. Die meisten        psychische Wohlbefinden.                                 gen. Dies zeigt auch die Reportage über
    Betroffenen leiden still. Sie wären be-                                                               Maria Marinelli (ab Seite 4). Im Vorder-
    sonders auf Unterstützung angewiesen.        der Pandemie waren Besuche kaum                          grund steht jedoch immer der persönli-
    Denn regelmässige Besuche helfen den         möglich und Betroffene zogen sich noch                   che Kontakt. Therapeutische Leistungen
    Betroffenen nachweislich. Sie durchbre-      mehr zurück. Glücklicherweise sind Be-                   oder Hausarbeit gehören nicht zu den
    chen die Isolation und stärken das psy-      suche wieder möglich, wenn das Schutz-                   Aufgaben der Freiwilligen.
    chische Wohlbefinden. Mario Wüthrich,        konzept eingehalten wird. «Dank dem
                                                                                                          Ein fixer Termin in der Agenda
                                                                                                          Wegen der höheren Lebenserwartung
                                                                                                          nutzen mehr ältere Frauen als Männer
                                                                                                          den Besuchsdienst. «Frauen sind wohl
                                                                                                          auch eher für einen Schwatz zu haben»,
                                                                                                          glaubt Mario Wüthrich. Doch gemäss sei-
                                                                                                          nen Beobachtungen hätten alleinleben-
                                                                                                          de Männer das Angebot des SRK oftmals
                                                                                                          nötiger als die Frauen. Denn Frauen wür-
                                                                                                          den eher selber aktiv für soziale Kontakte
                                                                                                          sorgen. Mario Wüthrich fände es erfreu-
                                                                                                          lich, wenn vermehrt Männer ohne sozi-
                                                                                                          ales Netzwerk sich bei ihrem SRK-Kanto-
                                                                                                          nalverband melden würden. «Doch es ist
                                                                                                          verständlich, dass es nicht einfach ist, sich
                                                                                                          selber einzugestehen, dass man zu oft
                                                                                                          allein ist.» Es braucht Angehörige oder
                                                                                                          Bekannte, die alleinstehenden Menschen
                                                                                        © iStock/Sladic

                                                                                                          eine Anregung geben oder aktiv nach ei-
                                                                                                          ner Lösung suchen.
                                                                                                          Nicht selten entstehen tragfähige Bezie-
    Mehr als zusammen plaudern: Die Besuche der Freiwilligen sorgen häufig für mehr Bewe-                 hungen. «Deshalb wird so gut wie nie
    gung, weil ein Spaziergang zur gemeinsam verbrachten Zeit dazugehört                                  eine Vertretung gewünscht, wenn die

8       Humanité 2/2021
Humanité - Schweizerisches Rotes Kreuz
REPORT

                                                                                                    KURZ BEFRAGT
                                                                                                    SILVAN HOLZER
                                                                                                    Der 46-Jährige ist
                                                                                                    seit 8 Jahren
                                                                                                    als Kinder- und
                                                                                                    Jugendpsychologe
                                                                                                    am Ambulatorium
                                                                                                    für Folter- und
                                                                                                    Kriegsopfer SRK in
                                                                                                    Wabern tätig.

                                                                                                    WAS DEUTET BEI KINDERN
                                                                                                    UND JUGENDLICHEN AUF
                                                                                                    PSYCHISCHE PROBLEME HIN?
                                                                                                    Bei länger andauernden oder stark
                                                                                                    ausgeprägten Symptomen von
                                                                                                    Freud- und Lustlosigkeit, Verhaltens­
                                                                                                    problemen, Lernschwierigkeiten
                                                                                                    und sozialem Rückzug wie etwa der
                                                                                                    Vernachlässigung von Hobbys und
                                                                                                    Freundschaften sollten Eltern sich an
                                                                                                    eine Fachperson wenden. Studien
                                                                                                    zeigen, dass psychische Probleme bei
                                                                                                    Kindern und Jugendlichen oftmals
                                                                                                    schneller zurückgehen, wenn sie mög-
                                                                                                    lichst rasch therapeutische Unterstüt-
                                                                                                    zung bekommen. Eine erste Anlauf-
                                                                                      © Ruben Ung

                                                                                                    stelle ist immer der Kinderarzt oder die
                                                                                                    Hausärztin.

                                                                                                    WAS KANN MAN ALS ELTERN
Wenn zwei Fussballfans sich treffen: Auch Männerfreundschaften entstehen dank dem
Besuchs- und Begleitdienst SRK
                                                                                                    SONST NOCH TUN?
                                                                                                    Seien Sie weiterhin wie ein Leucht-
Freiwillige oder der Freiwillige in den Fe-   ses hat zum Ziel, dass vermehrt jünge-                turm in der Brandung für Ihr Kind.
                                                                                                    Vermitteln Sie Sicherheit und Halt.
rien weilt oder krank ist. Eine vertraute     re Männer und Frauen ein freiwilliges
                                                                                                    Sprechen Sie mit Ihrem Kind und
Bezugsperson lässt sich nicht ersetzen»,      Engagement mit ihrer Berufstätigkeit                  teilen Sie ihm Ihre Beobachtungen
stellt der Leiter des Entlastungsdienstes     vereinbaren können. Doch auch für die                 und Sorgen mit. Hilfreich ist es, die
                                              derzeit mehrheitlich älteren Freiwilligen             alltägliche Routine und Rituale weiter-
                                                                                                    zuführen. Organisieren Sie bewusste
Es braucht Angehörige oder Be-                erfüllt der Besuchsdienst eine wichtige
                                                                                                    Auszeiten und fördern Sie die Stärken
kannte, die alleinstehenden Men-              soziale Funktion. «Die Austauschtreffen               oder Hobbys Ihres Kindes. So kann
schen eine Anregung geben oder                unter den Freiwilligen wurden letztes                 es sich selbstwirksam erleben. Seien
aktiv nach einer Lösung suchen.               Jahr sehr vermisst», erklärt Mario Wüth­              Sie nachsichtig, wenn in Belastungs-
                                                                                                    situationen das Bedürfnis nach Nähe
                                              rich. Dank Weiterbildungen und Ver-
                                                                                                    und Fürsorge grösser ist. Auch eine
fest. Solche Freundschaften bestehen          netzung sorgt das SRK für die Qualität                ausgewogene Ernährung, Bewegung
jahrelang. Die meist wöchentlichen Be-        der Freiwilligenarbeit. Derzeit wird der              sowie ein altersangemessener Schlaf-
suche sind fixe Termine, die selten ver-      Besuchs- und Begleitdienst SRK durch                  rhythmus und Medienkonsum wirken
schoben werden.                               22 Kantonalverbände des SRK ange-                     sich positiv aus.

                                              boten. Im Pandemie-Jahr 2020 wurden                   WIE WICHTIG SIND GLEICH­
Zukunft des Besuchsdiensts                    trotz Einschränkungen rund 120 000                    ALTRIGE?
In der akuten Phase der Pandemie wur-         Stunden Freiwilligenarbeit beim Be-                   Die sogenannten Peer Groups sind
den die Besuche wenn immer möglich            suchs- und Begleitdienst SRK geleistet.               für die Entwicklung eigener Normen
durch Telefongespräche ersetzt. «Aber                                                               und Wertvorstellungen bedeutsam.
                                              ➔   redcross.ch/besuchsdienst
                                                                                                    Sie sind im Übergang zum Erwachse-
da die Besuche meist eine Aktivität wie
                                                                                                    nenalter identitätsbildend. Durch die
einen Spaziergang oder ein Spiel bein-                                                              Kontakteinschränkungen während der
                                                               MARIO WÜTHRICH
halten, ist das auf Dauer keine Lösung»,                                                            Pandemie können vermehrt innerfa-
                                                               Der 53-Jährige leitet den
weiss Mario Wüthrich. Es brauche den                                                                miliäre Spannungen auftreten. Jedoch
                                                               Entlastungsdienst des
                                                                                                    sind die Jugendlichen gut vernetzt und
persönlichen Kontakt auch in Zukunft,                          SRK im Kanton Solothurn.
                                                               Weitere 21 SRK-Kantonal­             kreativ. Sie finden Möglichkeiten, sich
davon ist er überzeugt. Um die Dienst-                                                              trotzdem auszutauschen, zum Beispiel
                                                               verbände bieten den
leistung weiterzuentwickeln, arbeitet                          Besuchs- und Begleit-                virtuell.
das SRK an einem neuen Konzept. Die-                           dienst an.

                                                                                                                         Humanité 2/2021	     9
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  1                                           2                                        3
    ... Sie so tagtäglich Ihren Mit-           ... Sie so dank tiefer Verwal-           ... Sie die Not von Menschen
    menschen helfen.                           tungskosten mehr bewirken.               dauerhaft verbessern.

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                                                                                           Leiter Gönnerservice
Tel.:                          E-Mail:
                                                                                           058 400 44 64
Unterschrift:

Bitte einsenden an: Schweizerisches Rotes Kreuz,
Gönnerservice, Rainmattstrasse 10, Postfach, 3001 Bern
                                                               MAI 2021

Oder obenstehende Angaben per E-Mail an:
spenden@redcross.ch
KU R Z & BÜ N D I G

SRK-Jugend
■ Vor allem junge Menschen erhalten
dank ihrem sozialen Einsatz eine Struk-
                                                             © Salvadorianisches Rotes Kreuz

tur in dem monotonen Alltag und fühlen
sich nützlich. Das Jugendrotkreuz und
die Jugendorganisationen der SRK-Ret-
tungsorganisationen haben Schutzkon-
zepte ausgearbeitet, die strikt eingehal-
ten werden. Falls möglich finden Treffen
und Einsätze draussen statt. Ansonsten
werden Alternativen gesucht. So sind
                                                             Weltrotkreuztag für grenzenlose Solidarität
und waren Freiwilligeneinsätze wäh-                          ■ Am 8. Mai – dem Jahrestag der Ge-        ausreichend Impfstoff, aber auch massi-
rend der ganzen Pandemie möglich. Die                        burt Henry Dunants – feiert das SRK den    ve Unterstützung bei den enormen logis-
Einsätze in den SRK-Jugendorganisatio-                       Weltrotkreuztag. Dieses Jahr rufen wir     tischen Aufgaben, die sie zu bewältigen
nen stehen Menschen bis 30 Jahre offen.                      aus diesem Anlass zu weltweiter Soli-      haben. Der Schutz von Leben, Gesund-
➔                          redcross.ch/youth                 darität im globalen Kampf gegen die        heit und Würde der Menschen, so SRK-
                                                             Corona-Pandemie auf: Gemeinsam mit         Präsident Thomas Heiniger, darf nicht
                                                             unseren Partnern engagieren wir uns        an den Grenzen der reichsten Länder
                                                             weltweit dafür, dass auch ärmere Länder    haltmachen. Mehr dazu im Beitrag auf
                                                             ihre Risikogruppen so rasch wie möglich    Seite 12.
                                                             schützen können. Dazu benötigen sie
© Blutspende SRK Schweiz

                                                             Empfehlungen für Test- und Impfzentren
                                                             ■ Das SRK hat zwei Ratgeber mit Emp-       der Zentren. Sie haben zudem Schwie-
                                                             fehlungen erarbeitet, die es den Verant-   rigkeiten, sich für einen Termin oder ein
                                                             wortlichen von Test- und Impfzentren       Testresultat online zu registrieren. Eini-
Tag der guten Tat                                            erleichtern, ihr Angebot niederschwel-     ge wünschen sich auch mehr mündli-
bewegt die Schweiz                                           liger zu gestalten. Denn neuere Studi-     che Informationen.
■ Tausende von Freiwilligen haben den                        en zeigen, dass Men-
zweiten «Tag der guten Tat» am 29. Mai                       schen mit niedrigem
zum Anlass genommen, eine gute Tat                           sozioökonomischen
umzusetzen. Die Initiative von Coop                          Status stärker von Co-
zusammen mit dem SRK und weiteren                            vid-19 betroffen sind.
Partnern war ein voller Erfolg: An ver-                      Die Hospitalisierungs-
schiedenen Standorten konnten Frei-                          rate und Sterblichkeit
willige Blut spenden oder sich für einen                     im Zusammenhang
späteren Termin online anmelden. An                          mit Covid-19 sind bei
der Initiative haben Gross und Klein,                        dieser Personengrup-
von Kindern, Familien, Vereinen bis hin                      pe höher. Sie lassen
zu Schweizer Promis teilgenommen. Da-                        sich weniger testen
mit konnte das SRK gemeinsam mit fünf                        und impfen. Viele
weiteren Partnern und Coop ein Zeichen                       finden nur mit Mühe
für die Solidarität setzen. Details und Im-                  die Übersichtsseite im
pressionen unter:                                            Internet mit den re-
➔                          tag-der-guten-tat.ch/rueckblick   gionalen Standorten

                                                                                                                             Humanité 2/2021	 11
I M GESP R ÄCH

                                                                                                                                           © Philippinisches Rotes Kreuz
          Auf den Philippinen impft das Rote Kreuz im Auftrag der Behörden rund eine Million Menschen, die zu einer Risikogruppe zählen

     Schutzimpfung gegen Covid-19

     Solidarität beim Impfen
     ist eine Frage der Vernunft
     Um die Corona-Pandemie zu überwinden, muss weltweit ein Grossteil der Bevölkerung ge-
     impft sein. Doch vielerorts gibt es noch keinen Impfstoff und für viele Länder sind teure Impf-
     kampagnen kaum finanzierbar. Jutta Engelhardt von der Internationalen Zusammenarbeit
     des SRK beschreibt im Interview die Herausforderungen und die Rolle des Roten Kreuzes.

     INTERVIEW: KATHARINA SCHINDLER

     Warum sind viele Länder noch weit                                                       viel schwieriger ist es in unseren Einsatz-
                                                Viele Menschen wohnen weit weg
     davon entfernt, dass ein Grossteil der                                                  gebieten in Asien, Afrika und Lateiname-
                                                von einem Gesundheitszentrum
     Bevölkerung geimpft ist?
                                                und es ist schwierig den Impfstoff           rika. Viele Menschen wohnen weit weg
     In den meisten ärmeren Ländern gibt es     ununterbrochen kühl zu halten.               vom nächsten Gesundheitszentrum. Es
     noch keinen Impfstoff. Dazu kommt, dass                                                 fehlt an Geburtsregistern für eine syste-
     umfassende Impfkampagnen logistisch        zahl mit 8,6 Millionen verhältnismässig      matische Erfassung der Impfwilligen. Der
     extrem anspruchsvoll sind. Wir sehen es    klein ist und wir eine gute Infrastruktur    fachgerechte Transport und die Kühlung
     bei uns: Auch die Schweiz kämpft mit       haben, braucht es einige Zeit, bis alle      des Impfstoffes sind kaum möglich. Zu-
     Problemen. Obschon die Bevölkerungs-       Impfwilligen zwei Mal geimpft sind. Noch     dem fehlt teilweise auch das Vertrauen in

12     Humanité 2/2021
IM G E S PR ÄC H

die Schulmedizin – um nur einige Heraus-
forderungen zu nennen.

Gibt es in Afrika und Südamerika vie-
le Menschen, die skeptisch eingestellt
sind gegenüber der Impfung?
Fehlinformationen und Gerüchte sind weit
verbreitet, schon seit Beginn der Pande-
mie. Viele Menschen haben Angst, dass sie
von der Impfung krank werden, oder dass
sie als Testpersonen missbraucht werden.
Im Bereich der Aufklärung spielt das Rote
Kreuz eine wichtige Rolle. Mit seinen loka-
len, gut geschulten Freiwilligen ist es nahe
bei den Menschen. Die Freiwilligen sind
Teil der Dorfgemeinschaften. Sie kennen
                                                                         © IFRC

sowohl die Sprache als auch die lokalen
Gewohnheiten. Deshalb vertraut ihnen die                                 Mehr als 15 000 Freiwillige vom Roten Halbmond sind im Einsatz, um die Bevölkerung
                                                                         in Bangladesch zu impfen – das SRK unterstützt das Impfprogramm
Bevölkerung. Letztes Jahr haben Rotkreuz-
Freiwillige weltweit mehr als 300 Millionen                              dämmen. Das ist nicht nur eine Frage der     somit vermehrt auch Krankheiten, die
Menschen über Covid-19 informiert und die                                Solidarität und der Gerechtigkeit, sondern   man teils erfolgreich eingedämmt hatte,
Präventionskampagnen bis in entlegene                                    auch der Vernunft: Die Pandemie ist eine     wieder die Gesundheit der Menschen.
Dörfer gebracht. Auch bei der Aufklärung                                 globale Herausforderung und kann nicht
zur Impfung sind sie wieder enorm wichtig.                               in einigen wenigen Ländern überwunden        Gibt es ein konkretes Beispiel?
                                                                         werden. Es braucht einen gemeinsamen,        Mehr als 117 Millionen Kinder weltweit
Was geschieht sonst noch auf interna-                                    internationalen Effort.                      sind derzeit dem Risiko ausgesetzt, die
tionaler Ebene?                                                                                                       lebensrettende Impfung gegen Masern
Mit der Covax-Initiative verpflichten sich                               Wie engagiert sich das SRK?                  und Röteln nicht zu erhalten. In 24 Län-
finanzstärkere Länder dazu, einen Teil des                               Im ersten Jahr der Pandemie hat das SRK      dern wurden diese Impfkampagnen we-
Impfstoffs den Ländern zukommen zu las-                                  seine Programme flexibel umgestellt. Es      gen der Covid-19-Pandemie ausgesetzt
sen, die nicht über die finanziellen Mittel                              hat Informationskampagnen, die Schu-         oder verschoben. Dies ist sehr gefähr-
verfügen, um alle Menschen zu impfen,                                    lung von Freiwilligen oder die Verteilung    lich, zumal die Corona-Pandemie länger
die das möchten. Die Inititative wurde un-                               von Schutzmaterial ermöglicht. Jetzt be-     dauert, als man zunächst meinte.
ter anderem von der Weltgesundheitsor-                                   reiten die lokalen Teams ähnliche Mass-
ganisation WHO gegründet und wird von                                    nahmen vor und das SRK unterstützt sie       Wie wirkt sich die Coronakrise in Zu-
der Internationalen Rotkreuzbewegung                                     dabei. Sobald der Impfstoff zur Verfügung    kunft auf das Engagement des Roten
mitgetragen. Die Covax-Initiative will                                   steht, sollen dadurch die Impfkampagnen      Kreuzes aus?
mehr Impfgerechtigkeit, um die Pande-                                    erfolgreich anlaufen und auch die Verletz-   Die Rotkreuz- und Rothalbmondgesell-
mie auch in armen Ländern rasch einzu-                                   lichsten erreichen. In Bangladesch hat das   schaften sind sehr gefordert. Sie haben
                                                                         SRK die Impfkampagne seines Partners,        durch die Pandemie viele zusätzliche
                                                                         dem Roten Halbmond, bereits durch fi-        Aufgaben übernommen. Gleichzeitig
                                                                         nanzielle Unterstützung vorangetrieben.      müssen sie sicherstellen, dass sie für an-
                                                                         Auch die Deza beteiligt sich daran.          dere Notfälle weiterhin einsatzbereit
                                                                                                                      sind. Auch für Naturkatastrophen, die
                                                                         Wie gravierend sind die Auswirkungen         sich jederzeit ereignen können. In sehr
                                                                         der Coronakrise für ärmere Länder?           vielen Ländern ist das Rote Kreuz zustän-
                                                                         Die Pandemie hat wirtschaftlich und so-      dig für die inländische Katastrophenhilfe.
                                                                         zial enorm negative Auswirkungen auf         ➔   corona.redcross.ch
                                         © Dominikanisches Rotes Kreuz

                                                                         die Verletzlichsten. Viele haben ihre Jobs
                                                                         verloren und kehrten aus der Stadt in die                     JUTTA ENGELHARDT
                                                                                                                                       Die 51-Jährige arbeitet
                                                                         Dörfer zurück. Die sozialen Systeme sind
                                                                                                                                       seit 2017 beim SRK. Sie
                                                                         erschüttert. Weil die Bekämpfung der                          leitet seit 1. April 2021 die
                                                                         Pandemie sehr viele Ressourcen bean-                          Stabstelle Grundlagen und
                                                                         sprucht, werden die Prävention und Be-                        Entwicklung der Internati-
                                                                                                                                       onalen Zusammenarbeit.
Das Dominikanische Rote Kreuz bewirbt                                    handlung von Malaria, Tuberkulose oder                        Zuvor war sie Programm-
auf kreative Art die Impfung                                             HIV teilweise vernachlässigt. Es bedrohen                     verantwortliche.

                                                                                                                                           Humanité 2/2021	 13
VO R O RT

                    Im Kanton Aargau wird mit Fahrzeugen des SRK geübt, die ausgestattet sind, um eine Person im Rollstuhl zu chauffieren

     Fahrtraining für Freiwillige

     Man lernt nie aus
     Über 600 Fahrerinnen und Fahrer sind regelmässig für den Fahrdienst des SRK Kanton
     Aargau im Einsatz. Ein praktisches Fahrtraining verhilft ihnen zu mehr Sicherheit im Stras-
     senverkehr. Ein Augenschein an einem Trainingstag.

     TEXT: CARMEN STEIMANN      FOTO: SUSANNE GOLDSCHMID

     F   rühmorgens an einem Samstag im
         Fricktal: Rund 20 Freiwillige, die für
     das SRK Kanton Aargau im Fahrdienst
                                                  terview). Wichtig ist es deshalb, den Um-
                                                  gang mit technischen Besonderheiten
                                                  und speziellen Fahrzeugen zu vermit-
                                                                                               Schlimmste wäre eine Vollbremsung»,
                                                                                               befürchtet ein anderer.
                                                                                               Vom Fahrtraining werde niemand aus-
     tätig sind, haben sich im TCS Fahrzen­       teln. In der Vorstellungsrunde kommen        genommen, betont Marie-Helen Ro-
     trum Frick zum Trainingstag eingefun-                                                     niger vom SRK Kanton Aargau. «Selbst
     den. Das Ziel: Die Dynamik verschiede-       Die Teilnehmenden erleben selber,            Chauffeure oder Taxifahrerinnen müs-
     ner Fahrzeuge und Fahrstile am eigenen       wie sich eine Beschleunigung                 sen vor dem Einstieg als Freiwillige eine
     Leib zu erfahren und die Sensibilität für    und Bremsung für eine Person im              obligatorische Fahrstunde und später
     Mitfahrende zu verbessern. Dafür fahren      Rollstuhl anfühlt.                           wiederkehrende Trainings absolvieren.»
     die Kursteilnehmenden in Zweiergrup-                                                      Zu den Berufsfahrern zählt der ehema-
     pen, die sich am Steuer abwechseln.          die besonderen Anliegen der Freiwil-         lige Polizist Hanspeter Renfer, der wäh-
     Im Fahrdienst des SRK Kanton Aargau          ligen zur Sprache: «Ich möchte nicht,        rend Jahrzehnten in der Stadt Zürich
     kommen Privatautos, aber auch speziel-       dass es der Mitfahrerin hinten im Auto       Streifenwagen fuhr. Ihn beschäftigt in
     le Rollstuhlcaddies zum Einsatz (siehe In-   schlecht wird», sagt ein Teilnehmer. «Das    der Freiwilligenarbeit vor allem der si-

14     Humanité 2/2021
VO R O R T

chere Umgang mit Fahrgästen: «Dazu           drückliche Erfahrung, obwohl sie nur
                                                                                           KURZ BEFRAGT
zählen Fahrten mit Dialysepatienten, die     bedingt der realen Situation entspricht.
nach der Behandlung geschwächt sind.         «Personen im Rollstuhl haben weniger           MARIE-HELEN
                                                                                            RONIGER
Beim Aussteigen ist besondere Vorsicht       Körpertonus – und natürlich weiss man
                                                                                            Leiterin Regionalstelle
angebracht. Da man sie oft über längere      im Ernstfall nicht so genau, was auf einen     Fricktal, Schweize-
Zeit begleitet, entsteht auch eine per-      zukommt, wie dies auf der TCS-Teststre-        risches Rotes Kreuz
sönliche Beziehung.»                         cke der Fall ist», erklärt der Fachmann.       Kanton Aargau

                                             Im Verlauf des Trainings zeigen sich erste
Falsch fahren für heute erlaubt              Aha-Effekte. «Ich war es gewohnt, mich an
Der Theorieteil ist kurz, denn im Zentrum    das jeweilige Fahrzeug anzupassen. Künf-
                                                                                            WIE HOCH IST DIE NACHFRAGE
steht die Fahrpraxis. Beim Slalomfahren      tig werde ich darauf achten, es individuell
                                                                                            NACH FAHRTEN IN ROLLSTUHL-
sollen die Teilnehmenden verschiedene        auf mich einzustellen. Ob ich die Lenkrad-     GÄNGIGEN FAHRZEUGEN?
Fahrstile ausprobieren. «Ihr dürft ruhig     haltung nach Jahrzehnten noch optimie-         Unsere 650 Freiwilligen im Fahrdienst
einmal falsch fahren, damit eure Be­         ren kann, weiss ich allerdings noch nicht»,    leisten jährlich 2,5 Millionen Kilometer,
gleitperson einen Eindruck erhält, wie       sagt Teilnehmer Niklaus Hohl. Dank der         400 000 davon entfallen auf Rollstuhl-
                                                                                            transporte.
sich dies anfühlt», lacht TCS-Instruktor     aufmerksamen Kursleitung haben inzwi-
Andreas Mengarelli und beruhigt: «So-        schen alle eine individuelle Rückmeldung       WIE FINANZIERT DAS SRK
lange ihr die Anweisungen befolgt, sind      zu ihrem Fahrstil erhalten.                    AARGAU DIE ANSCHAFFUNG
die Übungen sicher. Und langsamer fah-       Höchste Aufmerksamkeit erfordert die           DIESER FAHRZEUGE UND DIE
                                                                                            TRAININGS?
ren dürft ihr jederzeit.»                    Übung, welche gefährliche Situationen
Nach der Pause folgt eine Übung, die be-     in Kurven simuliert. Auf nasser Fahrbahn       Wir haben 16 Rollstuhlfahrzeuge, die
                                                                                            über die normale Mittelbeschaffung,
sonders gespannt erwartet wurde: Nun         gilt es, Übersteuern und Untersteuern          also mit Spendengeldern, finanziert
besteht die Gelegenheit, im Rollstuhl        auszuprobieren und bewusst wahrzu-             werden. Da die Kosten beträchtlich sind,
mitzufahren und zu spüren, welche Kräf-      nehmen, wie das Fahrzeug reagiert –            sind wir dankbar, dass wir zu guten
te im hinteren Teil des Fahrzeugs wirken.    und gleichzeitig den Funkanweisungen           Bedingungen Occasionswagen bezie-
                                                                                            hen können, die für unsere Bedürfnisse
Und dies bei Brems- und Ausweichma-          des Experten zu folgen. Dieser ist mit         umgebaut werden. Für die Fahrtrainings
növern auf nasser Fahrbahn. Eine ein-        dem SRK-Team zufrieden. «Die Freiwilli-        erhalten wir zusätzliche finanzielle Un-
                                                                                            terstützung von der Allianz Suisse. Wir
                                                                                            sind für diesen Support sehr dankbar.

                                                                                            SIND DIE FAHRTEN FÜR MEN-
                                                                                            SCHEN, DIE AUF DEN ROLLSTUHL
                                                                                            ANGEWIESEN SIND, TEURER?
                                                                                            Nein, es ist für uns ein wichtiger Grund-
                                                                                            satz, dass Privatpersonen mit oder
                                                                                            ohne Rollstuhl gleich viel bezahlen.

Auch der ehemalige Polizist Hanspeter Ren-   Niklaus Hohl kann nach vielen Jahren als                            Severin Moser,
fer schätzt die praktischen Fahrtrainings    Fahrer immer wieder etwas dazulernen                                CEO der Allianz
                                                                                                                 Suisse: «Wir freuen
                                                                                                                 uns, dass wir mit
                                                                                                                 unserem Beitrag
                                                                                                                 die Sicherheit der
                                                                                                                 Fahrgäste erhöhen
                                                                                                                 können.»

                                                                                           gen vom Fahrdienst SRK sind offen und
                                                                                           neugierig. So stellt sich am ehesten ein
                                                                                           Lerneffekt ein.» Mit dieser Haltung geht
                                                                                           Niklaus Hohl auf seine nächsten Frei-
                                                                                           willigeneinsätze zu: «Das Schöne am
                                                                                           Fahrdienst ist es, die unterschiedlichsten
                                                                                           Leute anzutreffen. Vor jedem Einsatz ist
TCS-Instruktor Andreas Mengarelli zeigt, was für die Sicherheit und den Fahrkomfort        man gespannt, wer einen erwartet.»
eines Fahrgastes im Rollstuhl wichtig ist                                                  ➔   redcross.ch/fahrdienst

                                                                                                                      Humanité 2/2021	 15
E NGAGIERT

     Gutes tun im Hier und Jetzt

     Ein grosszügiges
     Versprechen
     Es ist ein Spendenversprechen, welches Christiane und Hans Peter Amstutz in jedem Fall
     einlösen wollen. Die Art und Weise, wie das Ehepaar Amstutz das SRK längerfristig unter-
     stützt, ist in der Schweiz noch kaum bekannt oder wird wenig angewandt. Gemeinsam
     möchten sie mit ihrem Vorgehen auch andere ermutigen.

     TEXT: TANJA REUSSER     FOTO: REMO NÄGELI

     D     er 74-jährige Heimwehbasler Hans
           Peter Amstutz denkt pragmatisch,
     scheut keine offene Diskussion und hält
                                                     mit trockenem Humor auf den Punkt bringt:
                                                     «Gerne kann man für uns Dankesreden hal-
                                                     ten, wenn wir in einer anderen Welt sind.
                                                                                                    kleiner Zustupf an eine besondere Reise,
                                                                                                    die wir anlässlich unserer Goldenen Hoch-
                                                                                                    zeit diesen Herbst unternehmen möchten.»
     mit Bestimmtheit fest: «Wir geniessen un-       Nur gehen wir davon aus, dass wir dann         Vielleicht in das Heimatland Kanada von
     ser Leben. Wir haben einen aktiven Alltag       weniger mitbekommen von diesem Dank.»          Ehefrau Christiane, welche vor Jahrzehn-
     und fühlen uns so gesund, wie es in unse-                                                      ten der Liebe wegen ihrem Ehemann in die
     rem Alter noch möglich ist.» Doch es könne      «Gerne kann man für uns                        Schweiz gefolgt und hier heimisch gewor-
     schlicht niemand wissen, wann es zu spät        Dankesreden halten, wenn wir                   den ist. Beiden ist bewusst, dass die Ferien
     sei, zu regeln, was noch geregelt sein will.    in einer anderen Welt sind.                    und das Familienfest derzeit weniger gut
     Im Gespräch, das per Videoübertragung           Nur gehen wir davon aus, dass                  planbar sind als die finanziellen Angelegen-
     auf Skype stattfindet, ist spürbar, wie gut     wir dann weniger mitbekom-                     heiten. Sie nehmen es gelassen und leben
     das Paar nach über fünfzig gemeinsamen          men von diesem Dank.»                          bewusst gerne im Hier und Jetzt – beson-
     Jahren harmoniert. Hans Peter Amstutz                                                          ders in der Natur am oberen Zürichsee.
     spricht häufig für beide, fragt aber seine      Nach einem ähnlichen Prinzip hat das           ➔   redcross.ch/nachlassplanung
     Frau, um seine Ausführungen zu ergänzen.        Ehepaar zu Lebzeiten seine zwei er-
     Auch waren sich die beiden einig, dass sie      wachsenen Kinder finanziell gefördert.         APROPOS
     ab 2019 während fünf Jahren gezielt meh-        Sinngemäss werden auch die fünf En-                 PLANNED GIVING – SPENDEN-
     rere gemeinnützige Organisationen mit           kelkinder bei ihrer Volljährigkeit ein              VERSPRECHEN MIT PLAN
     jährlich je 4000 Franken unterstützen wol-      Startkapital ins Erwachsenenalter er-               Die Kombination von festgelegten
     len. Eine Organisation, die mit insgesamt       halten. «Während vielen Jahren konn-                Spendenbeträgen und der Absicht,
     20 000 Franken begünstigt wird, ist das         ten wir ausreichend auf die Seite legen             die Organisation auch im Testament
                                                                                                         oder im Erbvertrag zu begünstigen,
     SRK. Das Besondere dabei: Das Ehepaar           und den Kindern eine gute Ausbildung
                                                                                                         nennt sich Planned Giving. Diese Form
     Amstutz hat festgehalten, dass bei ihrem        ermöglichen. Wir haben genug, um uns                des Spendens ist im angelsächsi-
     vorzeitigen Ableben vor Ablauf dieser fünf      schöne Reisen wie auch anderes zu er-               schen Raum schon seit vielen Jahren
     Jahre die noch nicht überwiesenen Spen-         möglichen und gut zu leben. Dafür sind              bekannt. Häufig werden Finanzfach-
                                                                                                         leute oder juristische Fachpersonen
     denbeträge aus dem Nachlass ausgeschüt-         wir dankbar. Mehr brauchen wir nicht.»
                                                                                                         zur Beratung beigezogen.
     tet werden sollen. Ihr Anwaltssohn als Wil-
     lensvollstrecker würde dies sicherstellen.      Vorteile des Planens
                                                     Der ehemalige Finanzchef aus der Banken-
     Das gleiche Prinzip                             und Dienstleistungsbranche hat als in Ka-
     Wie andere dies tun, hätten Christiane und      nada ausgebildeter Wirtschaftsprüfer ein
     Hans Peter Amstutz erst im Testament das        gutes Gespür für Zahlen, das Sparen und In-
     SRK wie auch die anderen Hilfswerke be-         vestieren. Er weiss, dass zugesagte Spenden
     günstigen können. Doch wollen sie beide         den Hilfsorganisationen die Budgetpla-              Marianne Dätwyler,
     zu Lebzeiten im grösseren Stil und fokussiert   nung erleichtert. Für das Ehepaar Amstutz           Verantwortliche Nachlassplanung
     etwas zurückgeben und nicht zu einem un-        haben die Spenden zudem den Vorteil,                Telefon 058 400 42 83
                                                                                                         E-Mail: marianne.daetwyler@
     bestimmten Zeitpunkt, den sie nicht mehr        dass ihr steuerbares Einkommen nun tie-             redcross.ch
     erleben. Oder wie Hans Peter Amstutz es         fer ist. «Was wir an Steuern sparen, ist ein

16     Humanité 2/2021
E N G AG I E R T

Hans Peter und
Christiane Amstutz
auf einem Früh-
lingsausflug in
Bern – das Ehepaar
pflegt einen akti-
ven Lebensstil

                        Humanité 2/2021	 17
E I NBLIC K

          Die studierte Erziehungswissenschafterin Cinzia Frei (rechts) lässt die Kinder erleben, wie es sich anfühlt, in Kleidern zu schwimmen

     Integratives Rettungsschwimmen der SLRG in Biasca

     Alles ist einfach normal
     Rettungsschwimmen kann verbinden und Schranken überwinden. Das beweist die Schwei-
     zerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG in der Sektion Biasca e Valli. Mit integrativen
     Rettungsschwimmkursen bietet Cinzia Frei einen Kurs an, der sich auch an Kinder richtet,
     die mit einer körperlichen Einschränkung leben.

     TEXT: PHILIPP BINAGHI     FOTOS: DONOVAN WYRSCH

     I m Hallenbad der Scuola Media di Biasca
       herrscht freudiger Einsatz. Während
     ihre Schützlinge beim Einschwimmen in
                                                     von 14 Kindern und Jugendlichen, die re-
                                                     gelmässig am Training teilnehmen, sind
                                                     heute dabei. Davon zwei Mädchen und
                                                                                                   Menschen eingeht. Sei es hinsichtlich geis-
                                                                                                   tiger oder körperlicher Beeinträchtigung
                                                                                                   oder eben auch sozialer Umstände, die
     Biasca im Wasser noch eine Runde drehen,        sieben Jungs. Alles wirkt ganz so, wie eben   in das Leben hineinspielen können. Alle
     steht Cinzia Frei am Beckenrand und über-       ein Rettungsschwimmtraining vonstatten-       besuchen zusammen denselben Kurs. Al-
     wacht als Kursleiterin das Geschehen von        geht. «So soll es auch sein, wir suchen die   les ist einfach normal. Kids werden in die-
     aussen. «Matteja, Lorenzo, wechselt die         Normalität», meint Frei dazu. Ohne es zu      sem Kurs ans Rettungsschwimmen und
     Spur, sonst gibt es eine Kollision», ruft die   wissen, würde niemand einen integrativen      den Rettungsschwimmsport herange-
     34-jährige Tessinerin den Schwimmenden          Rettungsschwimmkurs vermuten. Integra-        führt. Wer dem Treiben zuschaut, würde
     im Schulschwimmbad von Biasca zu, um            tives Rettungsschwimmen, wird sich der        aber niemals darauf kommen. Es ist eine
     Ordnung in das rege Treiben zu bringen.         eine oder andere vielleicht fragen? Ja, ein   motivierte und glückliche Kinderschar am
     Integrativer Rettungsschwimmkurs! Neun          Kurs, der nicht auf Unterschiede zwischen     Werk! Da gehört das Transportschwim-

18       Humanité 2/2021
E IN B LI C K

                                                                                                   Anstrengende
                                                                                                   Übung: Transport-
                                                                                                   schwimmen in
                                                                                                   Kleidern, um ein
                                                                                                   Leben zu retten

                                                                                                                       Mit dem Handy
                                                                                                                       spielt Cinzia Frei bei
                                                                                                                       der Herzmassage
                                                                                                                       den Rhythmus ab,
                                                                                                                       den die Jugendlichen
                                                                                                                       so verinnerlichen

Freude und Motiva-
tion sind Cinzia Frei
das Wichtigste am
Kurs

men von zu rettenden Personen genauso             dium ist die Mutter von zwei Kindern nun        ren und zwei Rettungspuppen anzuschaf-
dazu wie die Herzmassage, um im Notfall           in Iragna neben Biasca ansässig geworden        fen. Lob und Anerkennung sind Cinzia
reanimieren zu können. «Damit werden              – zusammen mit ihrem Lebenspartner, der         Frei nicht so wichtig. «Es ist schön, diese
die Kinder bestärkt, ihre Fähigkeiten zu          sie soweit möglich freitags an die Kurse im     zu bekommen, aber viel wichtiger ist, dass
entdecken und Selbstvertrauen zu tan-             Hallenbad in Biasca begleitet.                  die Barrierefreiheit und die Möglichkei-
ken.» Ein weiterer wichtiger Punkt: Frei                                                          ten des Rettungsschwimmens aufgezeigt
leitet die Kinder an. Danach wird aber            Ein Preisgeld als schöne Anerkennung            werden.» Sie hofft, damit ein Beispiel zu
selbstständig geübt, korrigiert und einan-        Während sie als Kursleiterin die Kinder         geben, wie man die Welt zu einem noch
der geholfen. «Wie im echten Leben» sei           bestärkt, der Normalität und der aufre-         besseren Ort machen kann. Denn die
dies auch hier so beabsichtigt, dass man          genden und spannenden Tätigkeit des             SLRG-Rettungsschwimmerin will damit
Aufgaben gestellt bekomme, diese zusam-           Rettungsschwimmens nachzugehen, ist             schon den nächsten Schritt in Richtung
men löse und gemeinsam zum Ziel respek-           er Beobachter und Unterstützer. Er ist          Normalität machen: «Mit den beschafften
tive Erfolg komme. Von Anfang an will Cin-                                                        Puppen können wir nun auch das Wett-
zia Frei Normalität ins Leben bringen. Sie        «Anerkennung ist schön. Aber                    kampftraining gezielter angehen.» Ihr Ziel
will Barrieren abbauen und den Kindern            viel wichtiger ist es, dass die                 ist die Teilnahme an den offiziellen Wett-
einen Schritt in die eigene Selbstständig-        Barrierefreiheit und die Möglich-               kämpfen mit der Gruppe. «Vom Tasche-
keit ermöglichen. Ein ganz normales Leben         keiten des Rettungsschwimmens                   packen bis zum sportlichen Wettkampf:
eben. «Ich bin selber schon als Kind bei der      aufgezeigt werden.»                             Sie sollen das selber schaffen.» Und wenn
SLRG gewesen und habe alle Stufen durch-                                                          Cinzia Frei an ihre Jugendjahre zurück-
laufen bis zum Brevet II.» Dass sie jetzt inte-   sichtlich stolz auf seine Partnerin und ihre    denkt, als sie selbst Teilnehmerin an den
grative Schwimm- und Rettungsschwimm-             Leistung. Diese Leistung wurde auch vom         Wettkämpfen war, ist sie überzeugt, dass
gruppen aufgebaut hat, ist nach Meinung           Schweizerischen Roten Kreuz anerkannt,          auch dieses Erlebnis zu einem weiteren
von Cinzia Frei nichts Besonderes. Sie sei        bei welchem die SLRG als Rettungsorgani-        Stück Normalität im besten Sinne beitra-
ja quasi hineingewachsen und habe ihre            sation Mitglied ist. Beim Credit Suisse Swiss   gen kann. Rettungsschwimmen wird so
erste Gruppe bereits mit 16 Jahren betreut:       Red Cross Youth Award wurde das Enga-           zu einem wichtigen Teil im Leben dieser
«Mein Studium der Erziehungswissen-               gement mit einem Preisgeld von 3000             Kinder und eben zur Normalität, die Cinzia
schaften und Pädagogik hatte sicherlich           Franken honoriert. Ein schöner «Zustupf»,       Frei sich für ihre Schützlinge wünscht.
auch ein bisschen Einfluss.» Nach dem Stu-        um das Trainingsmaterial zu komplettie-         ➔   slrg.ch

                                                                                                                        Humanité 2/2021	 19
KU R Z & BÜ N D I G

                                              © Nepal Red Cross Society
© BENU

Spenden in                                    Schwere Coronakrise in Nepal und Indien
BENU-Apotheken                                ■ Nach relativ stabilen Corona-Fall-             plätzen. In Indien werden Anfang Mai
■ Vom 1. bis 25. Juli 2021 werden in          zahlen im Winter, trifft die zweite Wel-         um die 400 000 Infektionen pro Tag ge-
BENU-Apotheken und in Zusammenar-             le Südasien schwer. In Nepal entsteht            meldet. Mehr als 46 000 Mitarbeitende
beit mit dem Pharmaunternehmen Sanofi         ein veritabler Flächenbrand: Bis Anfang          des Indischen Roten Kreuzes entlasten
Spenden für das SRK gesammelt. Mit dem        Mai werden fast 400 000 positive Fäl-            das Gesundheitssystem. Sie unterstüt-
Erlös werden Inlandprojekte für Men-          le und 4000 Tote gezählt. Es ist eine            zen die von Covid-19 am stärksten Be-
schen in Not unterstützt, um ihnen Zu-        der höchsten Fallraten in Südasien und           troffenen medizinisch und psycholo-
gang zur Gesundheit oder einen Beitrag        dem Pazifik. Teams des Roten Kreuzes             gisch. Zudem impft das Rote Kreuz die
an ihre Gesundheitskosten zu ermögli-         sind an Impf- und Aufklärungskampa-              Menschen sowohl in städtischen als
chen. Die Aktion wird mit einer Unterneh-     gnen beteiligt. Sie versorgen mehr als           auch in ländlichen Gebieten. Freiwillige
mensspende seitens Sanofi ergänzt.            20 000 Menschen mit Mahlzeiten und               verteilen in den Dörfern Masken und
                                              stellen den Zugang zu sauberem Wasser            Hygienekits sowie Mahlzeiten. Mehrere
                                              für mehr als 300 000 Menschen sicher.            andere Länder im asiatisch-pazifischen
                                              Neben der gesundheitlichen Katastro-             Raum müssen eine neue Infektionswelle
                                              phe leidet das kleine Nachbarland In-            bewältigen. Dazu gehören Länder wie
                                              diens auch unter den wirtschaftlichen            Bangladesch, Laos und Kambodscha,
                                              Folgen der Pandemie. Die Massnahmen              die wegen einem schwachen Gesund-
                                              zur Pandemieeindämmung führen zu                 heitssystem und einer fragilen Volks-
                                              einem sehr grossen Verlust an Arbeits-           wirtschaft enorm unter der Krise leiden.
© Ruben Ung

                                              Neue Alarmierungsmöglichkeiten
                                              ■ Das SRK baut den Notruf aus. Neu
                                              gibt es verschiedene Alarmierungsmög-
Stress ist ein Fan                            lichkeiten. Jede Kundin oder jeder Kun-
■ Seit rund einem Jahr ist Stress Bot-        de hat die Wahl, ob zuerst die persönli-
schafter des SRK. Gemeinsam mit dem           chen Kontakte verständigt werden oder
Roten Kreuz kämpft er gegen Armut             ob direkt die Rotkreuz-Notrufzentrale
und fördert gleiche Chancen für alle.         alarmiert werden soll. Viele ältere Men-
Nun zeigt sich der Musiker mit dem Ro-        schen wünschen sich, möglichst lange
ten Kreuz auf der Wange und ist Teil der      im eigenen Zuhause leben zu können.
Kampagne «Ich bin Fan». Bereits seit zehn     Der Rotkreuz-Notruf macht das selbst-
Jahren stehen Menschen im Zentrum der         ständige Leben im Alter sicherer und
Kampagne, die sich als Fans des SRK be-       kann zum Lebensretter werden, sowohl
kennen. Stress wird im Sommer auf Pla-        daheim wie unterwegs. Ein Knopfdruck
katen sowie in Online-Medien zu sehen         genügt, und schon sind persönliche
                                                                                               © Ruben Ung

sein. Ein ausführliches Videointerview mit    Kontakte oder die Rotkreuz-Notrufzen-
Stress wird ab 21. Juni hier aufgeschaltet:   trale alarmiert.
➔             fan.redcross.ch                 ➔                           notruf.redcross.ch

                                                                                                                     Humanité 2/2021	 21
E R L E BT

     Andrea Schmid, rechts mit Maske: «Auf dem Land tragen nur wenige eine Maske. Zu wenig Wasser und Nahrung sind hier die grössten Probleme.»

     Nothilfe-Einsatz in Äthiopien

     Eine Reise mit mehr als
     einem Auftrag im Gepäck
     Es ist der erste Nothilfe-Einsatz des SRK in diesem Jahr, den Andrea Schmid ab Mitte Januar
     in Äthiopien leistet. Das Äthiopische Rote Kreuz, der Partner des SRK, bittet um Unterstüt-
     zung und Fachwissen zur Bewältigung von mehr als einer Katastrophe. Andrea Schmid er-
     zählt von ihrem achtwöchigen Einsatz.

     AUFGEZEICHNET VON FRANZISKA BUNDI

     M      itte Januar fliege ich für meinen
            bisher längsten Nothilfe-Einsatz
     nach Addis Abeba, der Hauptstadt Äthio-
                                                    Derzeit kämpfen die Menschen ge-
                                                    gen die grösste Heuschreckenplage
                                                                                                   mer wieder von Krisen heimgesucht. Der-
                                                                                                   zeit kämpfen die Menschen gegen die
                                                                                                   grösste Heuschreckenplage der letzten
                                                    der letzten 25 Jahre und leiden
     piens. Zum ersten Mal bin ich nicht Teil ei-                                                  25 Jahre und leiden unter einer extremen
                                                    unter einer extremen Trockenheit.
     nes Katastrophenhilfe-Teams. Ich bin also                                                     Trockenheit. Die Dürreperioden werden
     sozusagen als Generalistin acht Wochen         der Bewältigung von mehreren Katastro-         aufgrund des Klimawandels immer län-
     auf mich gestellt und habe mehrere Auf-        phen zu unterstützen. Das Land mit der         ger und die Auswirkungen der Covid-19
     träge zu erfüllen. Mein Fachwissen ist ge-     zweithöchsten Bevölkerungszahl Afrikas         Pandemie belasten die Menschen zusätz-
     fragt, um das Äthiopische Rote Kreuz bei       – aktuell über 112 Millionen – wird im-        lich. Zudem haben seit letztem Sommer

22     Humanité 2/2021
E R LE B T

mehrere Konflikte tausende Familien zur        tangierte. Es kam zu Gewalt und Vertrei-       wir möglichst viele Familien unterstützen
Flucht gezwungen.                              bungen. Noch immer gibt es Spannungen.         wollen, müssen rund 100 Dollar für jede
Die erste Woche verbringe ich in einem         Das Äthiopische Rote Kreuz verteilte als so-   Familie vorerst ausreichen. Man erhofft
Quarantänehotel, wo ich dank meinem            fortige Nothilfe Blachen und Hilfsgüter des    sich eine Entspannung der Lage nach den
Laptop fast wie zu Hause weiterarbeiten        täglichen Bedarfs an die Geflüchteten.         Wahlen im Juli. Wir evaluieren trotzdem,
kann. Ich freue mich darauf, mit der eigent-   Viele der Geflüchteten wollen nicht zu-        was wir tun können, um die Region im
lichen Arbeit zu beginnen und auch auf         rückkehren aus Angst, dass der Konflikt        Süden nachhaltig zu stärken. Ein weiterer
ein Wiedersehen mit Ursula Schmid, der                                                        Auftrag hier im Süden ist die Überprüfung
SRK-Länderkoordinatorin in Äthiopien. Sie      Ein weiterer Auftrag hier im Süden             unserer Überbrückungshilfe für Familien,
hat zuvor mehrere Jahre am Hauptsitz des       ist die Überprüfung unserer Über­              die aufgrund der Coronakrise ihr Einkom-
SRK in Bern gearbeitet. Gemeinsam mit          brückungshilfe für Familien, die auf-          men weitgehend verloren haben.
Fachleuten vom Äthiopischen Roten Kreuz        grund der Coronakrise ihr Einkom-              Der letzte Auftrag meiner Mission führt
entscheiden wir, dass die Nothilfe sich auf    men weitgehend verloren haben.                 mich nach Dire Dawa nahe der Grenze zu
den Süden konzentrieren soll. Die meisten                                                     Djibouti. Dort berate ich unsere Schwes-
Hilfswerke und UN Organisationen sind          wieder aufflammt und sie erneut ihre           tergesellschaft, wie Bargeld nicht nur in
bereits im Norden in der Region Tigray tä-     Häuser verlassen müssen. Sie harren            der Nothilfe, sondern auch in der länger-
tig. Zudem unterstützt das SRK im Süden        trotz der Trockenheit in improvisierten        fristigen Entwicklungszusammenarbeit
bereits seit vielen Jahren das Äthiopischen    Camps aus oder sind vorübergehend              und Stärkung der Resilienz sinnvoll ein-
Rote Kreuz bei der Katastrophenvorsorge.       bei Gastfamilien untergekommen. Ihre           gesetzt werden kann. Trotz oder gerade
Eskalierende Konflikte und Dürren werden       Situation wird zusätzlich verschärft, da       wegen den grossen Herausforderungen,
zu den Katastrophen gezählt, die mit gros-     die Heuschrecken sich rasant vermehren         die das Äthiopische Rote Kreuz bewäl-
ser Wahrscheinlichkeit eintreten.              und die Felder kahl fressen, was zu im-        tigen muss: In Erinnerung bleiben mir
Um die Nothilfe abzuklären und vorzube-        mensem Ernteverlust führt.                     besonders stark die Gespräche mit Men-
reiten reise ich zusammen mit unserem          Eine junge Frau erzählt mir, wie sie mit ih-   schen, die trotz schwierigster Lebensum-
Projektkoordinator Aschalew Badege in          rem Mann und den zwei Kindern fliehen          stände positiv nach vorne blicken.
den Süden. Ich bin froh, mit dem Mitarbei-     musste. Bei einer Familie im Nachbarsdorf      ➔                              redcross.ch/aethiopien
© Johannes Chinchilla / IFRC

                                                                                              © Johannes Chinchilla / IFRC

Die Geflüchteten haben sich selber provisorische Unterkünfte gebaut                           Das Rote Kreuz spricht mit Betroffenen
                                                                                              und klärt ihre Bedürfnisse ab
ter des lokalen Roten Kreuzes unterwegs zu     fanden sie Unterschlupf. Nun wohnen sie
sein denn mir fehlt nicht nur die Kenntnis     zu vierzehnt in einem Raum. Obwohl die-
der Sprache, sondern auch das Verständnis      se Frau fast nichts mehr hat, teilt sie das
für die lokalen Dynamiken. Doch selbst für     Wenige, was ihr geblieben ist. Um danke
Aschalew Badege, der in Addis Abeba lebt,      zu sagen, kocht sie für ihre Gastfamilie.                                                 ANDREA SCHMID
                                                                                                                                         Die 50-Jährige hat sich
ist es schwierig zu verstehen, was sich zwi-   Unsere Abklärungen ergeben, dass die ge-
                                                                                                                                         ab 2007 auf dem zweiten
schen den Menschen beider Distrikte ab-        plante direkte Bargeldhilfe den Familien                                                  Bildungsweg im Bereich
spielt. Der Auslöser des Konfliktes war eine   am meisten helfen wird. So können sie vor                                                 der Katastrophenhilfe,
administrative Umstrukturierung von Dör-       Ort auf den lokalen Märkten Nahrungs-                                                     Entwicklung und Zusam-
                                                                                                                                         menarbeit spezialisiert.
fern, welche auch ethnische Zugehörigkei-      mittel und Artikel des täglichen Bedarfs                                                  Ihr erster Einsatz führte
ten und den Zugang zu Wasser und Wald          zu erschwinglichen Preisen kaufen. Da                                                     sie 2010 nach Haiti.

                                                                                                                                                Humanité 2/2021     23
Z U R SAC HE

     infobox-migration.ch

     Wissen für Freiwillige
     Rund 1400 Freiwillige engagieren sich bei den Rotkreuz-Kantonalverbänden für soziale In-
     tegration und Migration. Sie und weitere Bezugspersonen stehen oft vor schwierigen Fra-
     gen. Für sie gibt es nun eine Online-Plattform mit zuverlässigen Informationen. Projektlei-
     terin Magali Haas beantwortet unsere Fragen.

     INTERVIEW: JANINE MICHEL

                                                                                                   Gibt es einen Tipp für die Suche?
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                                                                                                   grenzen. Beispielsweise indem Sie eine
                                                                                                   Region, ein Thema oder einen der «Tags»
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                                                                                                   Haben Sie selber Erfahrungen gesam-
                                                                                                   melt im Bereich Migration?
                                                                           Wer neu in der          Als Kind war ich häufig mit Menschen
                                                                           Schweiz lebt,
                                                                                                   zusammen, die in die Schweiz mi­griert
                                                                           schätzt eine Be­
                                                                           zugsperson, die         sind. Das war immer ganz normal, so-
                                                                           Fragen kompetent        wohl in meiner Familie als auch im
                                                                           beantwortet oder        Freundeskreis. Mein erstes Praktikum
                                                                           weiss, wo die
                                                                           Informationen zu        habe ich beim Suchdienst SRK gemacht.
                                                                           finden sind             Die Arbeit für die Plattform macht mir
                                                                                                   grosse Freude, weil ich sie als sinnvoll
     Warum braucht es die Webseite                  sen für Freiwillige vermitteln. All das fin-   erachte. Beim SRK werden für ein neu-
     infobox-migration.ch?                          den sie nun auf einer Online-Plattform         es Projekt unterschiedliche Perspektiven
     In den Jahren 2015 und 2016 haben              zusammengefasst.                               miteinbezogen und man ist offen für
     Asylgesuche in der Schweiz zugenom-                                                           neue Vorschläge.
     men. Es engagieren sich seither ver-           Welche Fragen haben Freiwillige,               ➔   infobox-migration.ch
     mehrt Freiwillige, um Menschen mit             die sich im Migrationsbereich enga-
     Migrationserfahrung in der Schweiz zu          gieren?
     unterstützen und zu begleiten. Wir ha-         Stellen Sie sich folgendes Szenario vor:
                                                                                                   APROPOS
     ben 30 von ihnen befragt, wie wir sie bei      Nebenan zieht eine geflüchtete Familie
     ihrer Tätigkeit unterstützen können. Die       ein. Sie kommen ins Gespräch. Dabei                 FREIWILLIGENARBEIT IM
     häufigsten drei Wünsche waren: leicht          erfahren Sie, dass die Mutter eine Wei-             MIGRATIONSBEREICH
     zugängliche Informationen, geeignete           terbildung machen möchte und nicht                  Wenn Sie sich freiwillig für die
                                                                                                        Integration von Menschen mit
     Beratungsstellen sowie eine Übersicht          weiss, wo sie sich melden kann. Folgen-
                                                                                                        Migrationserfahrung einsetzen
     mit Veranstaltungen, die nützliches Wis-       de Fragen werden Sie nun vermutlich                 möchten, erkundigen Sie sich bei
                                                    haben: Dürfen Menschen, die sich im                 Ihrem Rotkreuz-Kantonalverband.
                                                    Asylverfahren befinden, auch arbeiten?              Je nach Kanton werden noch mehr
                                                                                                        Freiwillige gesucht. Wenn Sie
                                                    Wie verläuft ein Asylverfahren? Wo gibt
                                                                                                        wissen möchten, welche Einsätze
                      MAGALI HAAS                   es geeignete Sprachkurse? Unsere Platt-             zu Ihnen passen könnten, finden Sie
                      Die 35-jährige Sozialar-      form bietet Ihnen aktuelle Informatio-              hier Inspiration:
                      beiterin und -pädagogin       nen aus seriösen Quellen. Das vorhande-
                      ist seit 2019 Projektleite-
                                                                                                        ➔   infobox-migration.ch
                                                    ne Wissen wird zusammengefasst und                      à Freiwilligeneinsätze
                      rin im Bereich Migration
                      des SRK.                      auf die Originalseiten verlinkt.

24     Humanité 2/2021
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