Forum BEK Bremen hat gefeiert! - Bremische Evangelische Kirche
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Forum Aktiv in Kirche und Diakonie | November 2017 – Februar 2018 BEK e f e iert ! h a t g Bremen Sonntagsschutz Reformationsjubiläum Kerzenzeit Arbeitsfrei am Heiligabend! So war das Finale Tipps zum Brandschutz
Inhalt startklar Der Sonntag – ein Geschenk des Himmels 3 Renke Brahms zu Ladenöffnungen am Heiligabend Bremen hat gefeiert Meine Reformationsbilanz 4 Wie die Beteiligten das Jubiläum erlebt haben: Eindrücke, Erfahrungen und persönliche Highlights praktisch Damit Weihnachten nichts anbrennt 14 Tipps für den Brandschutz Was tun, wenn es doch brennt 16 Im Brandfall schnell und sicher handeln Wie wird ein Feuerlöscher richtig benutzt? 17 Wer weiß, wie‘s geht, kann oft Schlimmeres verhindern geistreich Wenn die Welt zusammenbricht 18 Wie Trauerland Kindern und Jugendlichen hilft aktuell Meldungen 20 persönlich Der Netzwerker geht von Bord 22 Was sich mit dem Ruhestand von Horst Janus ändert Neue Ideen im Gepäck 24 Lars Ackermann ist neuer Leiter der Jugendkirche Impressum BEK Forum ist das kostenlose Mitarbeitendenmagazin für alle Aktiven in der Bremischen Evangelischen Kirche und der Diakonie. Herausgeber: Bremische Evangelische Kirche Das BEK Forum erscheint viermal jährlich. Nächste Ausgabe: 8. Februar 2018 Titelfotos: Nikolai Wolff, Bläserinnen und Bläser am Abend des Redaktion Reformationstages auf dem Domshof, vor dem Start der Lichtinstallation Sabine Hatscher Matthias Dembski presse@kirche-bremen.de redaktion@kirche-bremen.de www.kirche-bremen.de Telefon 0421 / 55 97-224 Telefon 0421 / 55 97-221
startklar BEK Forum November 2017 3 Der Sonntag – ein Geschenk des Himmels Was für ein Sturm tobte kürzlich im Blätterwald um das Sonntags-Shopping als entspanntes Event Kommentar Renke Brahms foto Roland Schiffler illustration Elke R. Steiner dass sich die kurze Öffnungszeit, die das Gesetz das Thema Shoppen am Heiligabend! Was meint müssten doch alle genießen dürfen, dem sage ich: am 24. Dezember gewährt, nicht lohnen würde. der Handel? Wie lauten die Kommentare der Partei- Wer heute „selbstbestimmt“ am Sonntag shoppen Gut so! Lassen wir uns bloß nicht vorgaukeln, der en? Was sagen bloß die Kirchen dazu? Man konnte möchte, sollte sich fragen, ob er selbst auch bereit Sonntagsschutz müsse gelockert werden, weil der den Eindruck gewinnen, die Deutschen würden wäre, am Sonntag zu arbeiten. Kunde König ist und es so will. Nein, erst wenn die ohne den geöffneten Supermarkt am 24. Dezember Läden offen sind, nimmt die Shopping-Lust Fahrt schlicht verhungern. Heiliger Bimbam! Und wenn dann der Heiligabend auf einen Sonn- auf. Ich wünsche mir, dass wir alle gemeinsam ein tag fällt – 2017 ist es nach elf Jahren mal wieder so- Zeichen setzen und am Heiligabend oder jedem Ich möchte mal eines klarstellen: Der Sonntag wird weit – dann ist das doch nur die Spitze des Eisbergs. anderen verkaufsoffenen Sonntag nicht einkaufen vom Grundgesetz geschützt, Ausnahmen sind Län- Landauf landab setzt sich die Kirche für den Schutz gehen. Gönnen wir den Verkäuferinnen und dersache. Und die Landeskirchen - auch wir hier in der Adventssonntage ein oder dafür, dass ein Sonn- Verkäufern ihre Ruhe. In diesem Sinne wünsche Bremen - streiten mit der Politik regelmäßig um die tag unmittelbar nach Feiertagen nicht gleich wieder ich Ihnen allen eine schöne Adventszeit und ein Begrenzung dieser Ausnahmen, denn wir sagen: verkaufsoffen ist. Gerade im Handel geht es doch frohes Fest! Der Sonntag gehört den Menschen und nicht dem vor dem Fest rund. Lange und anstrengende Wo- Kommerz. Alle sollen wenigstens an einem Tag der chen sind das für die Beschäftigten, und ich meine, Woche das uneingeschränkte Recht haben, sich zu sie haben es wirklich verdient, sich zu erholen und erholen und die freie Zeit mit Familie und Freun- die Advents- und Weihnachtszeit gemeinsam mit den zu verbringen. ihren Familien zu genießen. Und da geht es uns nicht nur um ein Zeitfenster Jahr für Jahr müssen Beschäftigte im Handel für den Gottesdienst, quasi um ein „Eigeninteres- zwischen Job und Bescherung hin und her hetzen. se“ der Kirchen. Es geht uns um den ganzen Tag In diesem Jahr haben auch sie die Chance, und um verlässlich gemeinsame freie Zeit. Wer stressfrei in das Weihnachtsfest zu starten. Ich Pastor Renke Brahms mit unternehmerischer Freiheit argumentiert, dem finde, das ist ihr gutes Recht! Laut einer aktuellen Schriftführer der antworten wir: Das Recht auf den freien Sonntag Umfrage lehnen etwa 87 Prozent der Deutschen Bremischen Evangelischen Kirche ist genauso ein Freiheitsrecht, nämlich das der Ar- die Ladenöffnung am Heiligabend 2017 ab. Und beitnehmerinnen und -nehmer. Und wer meint, die großen Handelsketten haben offenbar erkannt,
4 5Bremen hat gefeiert BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 Bremen hat gefeiert 55 fotos Nikolai Wolff porträts Kerstin Rolfes, Matthias Dembski Meine Reformationsbilanz t g e f e i ert! ha Edda Bosse Präsidentin des Kirchenausschusses der Renke Brahms Schriftführer des Kirchenausschusses Bremen Bremischen Evangelischen Kirche der Bremischen Evangelischen Kirche „Viel Schwung für die Zukunft“ „Ein wahres Reformationsfeuerwerk“ Das Reformationsjubiläum 2017 war durchzogen von weltweit vie- Die evangelische Kirche hat sich insgesamt beim Reformationsjubi- len aufregenden Ereignissen und Beunruhigungen: Menschen flie- läum als kampagnenfähig erwiesen und die Landeskirchen stärker hen, um Leib und Leben zu retten, überall muss nachdrücklich Mei- zusammengebracht – uns als Bremer vor allem mit unseren Nach- nungsfreiheit eingefordert und für eine in Frieden gelebte Vielfalt von barkirchen im Nordwesten. Mit unseren zwei bremischen Veranstal- Lebensformen, für Gleichheit und Gerechtigkeit geworben werden. tungsschwerpunkten im Frühjahr zum Europäischen Stationenweg Dieses Jubiläum hat uns gelehrt, dass wir die Kultur des Gesprächs der Reformation und jetzt rund um den 31. Oktober lagen wir richtig. und des Zuhörens achten und pflegen, nicht nur Meinungen kundtun, Beides haben wir zentral vorbereitet, trotzdem gab es mit 350 Einzel- sondern auch Haltung zeigen müssen. Es hat uns gut getan, beispiels- veranstaltungen ein wahres Reformationsfeuerwerk in den Gemein- weise die Begriffe „Freiheit“ oder „Bildung“ auf unsere Lebenswirk- den. Dieses enorme Engagement hat mich gefreut. Meine Highlights lichkeit hin zu beziehen. Ich glaube, dass wir aus vielen Formaten, waren der Geschichtenabend mit jugendlichen Flüchtlingen und die wir 2017 ausprobiert haben, lernen und Schwung für die Zukunft Migranten in der Bürgerschaft, unsere Nordwest-Kooperation in Wit- mitnehmen. Immer wieder standen theologischen Kernaussagen der tenberg mit der Denkbar, vor allem aber Jugendveranstaltungen wie Reformationsgottesdienst im St. Petri Dom Reformation im Zentrum von Gottesdiensten, Debatten oder Vorträ- die Konficamps und die Refoparty mit dem Luther-Musiktheaterstück gen. „Gnade“, „Seelenheil“, „Verdienst“ oder „Werkgerechtigkeit“ der Jugendkirche. Wir waren bremenweit in den Gemeinden mit scheinen keine ausgestorbenen Begriffe zu sein, wenn man das hohe Gottesdiensten am Reformationstag präsent und haben gleichzeitig Interesse an Klärung und Gegenwartsbezug sieht. Zudem wurde zum tolle zentrale Veranstaltungen wie die Klanginstallation im Dom und Beispiel durch „healing of memories“ eine Intensivierung des ökume- die Lichtkunst auf dem Domshof auf die Beine gestellt. Berührt und Maria Esfandiari Jens Böhrnsen nischen Dialogs spürbar, ein besonderer Meilenstein auf dem Weg zu beglückt hat mich der gute ökumenische Geist bei diesem Jubiläum Reformationsbotschafterin der Reformationsbotschafter der Verständigung und Einigung. – wir haben gemeinsam mit den Katholiken und anderen ACK-Kir- Bremischen Evangelischen Kirche Bremischen Evangelischen Kirche Für den Reformationstag haben alle Beteiligten aus Gemeinden und chen gefeiert, aber bei unserem ökumenischen Pfingsttreffen auch die Gesamtkirche ihr Bestes gegeben. Es wurde ein voller, gigantischer, internationale Dimension der Reformation mit unseren weltweiten „Toleranz und Respekt sind „Der Auftrag der Reformation alle Erwartungen übertreffender Erfolg. Tausende Bremerinnen und Partnern zum Klingen gebracht. Der 31. Oktober sollte Feiertag blei- leichter als gedacht“ geht unverändert weiter“ Bremer haben den Tag zu einem unvergleichlichen Fest gemacht. Den ben – um die gesellschaftlich wichtigen Impulse der Reformation wie vielen fröhlichen, friedlichen, interessierten Menschen merkte man Freiheit und Verantwortung, Bildung und Vielfalt für uns heute weiter Ich habe als Katholikin 2017 nicht nur viel über die Reformation gelernt, Für die EKD-weit einzigartige Idee zu einem ökumenischen Botschaf- an, wie willkommen sie sich in den Kirchen unsere Stadt fühlten. Die zu bedenken und zu feiern. Dahinter können sich – denke ich – alle sondern es war ein Jahr voller toller Begegungen und spannender ter-Team bin ich der BEK dankbar. Für mich war es eine echte Be- große Resonanz ist Bestätigung und Appell zugleich – wir dürfen uns politischen, gesellschaftlichen und religiösen Gruppen versammeln. Ereignisse. Es war eine schöne Zeit für Jens Böhrnsen und mich als reicherung, bei den vielen Gemeindeveranstaltungen eine lebendige darüber sehr freuen und unsere Arbeit mit Gottes Hilfe fortsetzen. Reformationsbotschafter, auch in der Begeisterung für die Themen Kirche zu erleben und bremenweit bei Auftritten, unter anderem in der Reformation. Martin Luther und die anderen Reformatoren haben Bürgerhäusern, Sportvereinen oder Senioreneinrichtungen, ein gro- gezeigt, dass man sich wehren kann und muss. Nämlich immer, wenn ßes Interesse an der Reformation zu spüren. Wir haben 2017 keine Menschen den Glauben und die Kirche für ihre ganz persönlichen Werbetour für eine Jubelfeier gemacht. Reformation ist die Aufgabe, „Danke für ein buntes Interessen und Machtspiele ausnutzen und missbrauchen. Denn das war immer wieder auch kritisch zu den Quellen des Glaubens und des Le- Reformationsjubiläum“ nicht nur vor 500 Jahren so. Das gibt es leider auch heute noch in dieser bens zurückzufinden und darüber nachzudenken. Das geht nach dem Welt. Viele andere Werte, die mir wichtig sind, wurden auch durch die 31. Oktober 2017 unverändert weiter. Ich unterstütze daher die Idee, Alle, egal ob in Gemeinden oder gesamtkirchlichen Reformation mit angestoßen. Dass Frauen gleichberechtigt sind, dass den Reformationstag zum dauerhaften Feiertag zu machen. Man muss Einrichtungen, haben gemacht, was sie gut können, man seine Meinung frei aussprechen kann und dass jeder Mensch für ihn inhaltlich so umfassend verstehen, wie es die Reformation und das hat das Reformationsjubiläum in Bremen die Gesellschaft Verantwortung übernehmen kann. Leider sind diese selber und ihre Wirkungsgeschichte auch sind. Sie war weit mehr bunt, vielfältig und sehr erfolgreich gemacht. Es gibt schönen Werte in unserer Welt immer noch nicht selbstverständlich. als ein kirchliches und religiöses Ereignis, sie ist eine Freiheits- ein Bedürfnis, sich mit den Anliegen der Reformation Frei zu denken und frei zu leben ist ein Privileg, das vielen Menschen bewegung und Bildungsrevolution. Freiheit und Verantwortung, auseinander zu setzen. Uns ist es gemeinsam ganz fehlt. Darum muss die Reformation immer weitergehen. 2017 hat mich Gleichheit, Toleranz und Respekt, Menschenrechte und Menschen- offensichtlich gelungen, diese Themen ins Jahr 2017 zu mehr denn je überzeugt: Es gibt nichts Schöneres, als in Vielfalt von würde in einer religiös vielfältigen Gesellschaft sind aus meiner transportieren. Die große Resonanz hat mich begeistert. Religionen und Kulturen zu leben. Wer sich auf das „Anderssein“ seiner Sicht bleibend aktuell. Ich habe in diesem Jahr viele Menschen ge- Jutta Schmidt Daran sollten wir jetzt ermutigt und motiviert anknüpfen Mitmenschen einlässt, der merkt: Toleranz und Respekt sind leichter, als troffen und dabei erlebt, dass die Reformation ein immerwährender Reformationsbeauftragte der – ganz herzlichen Dank an alle, die mitgewirkt und diesen gedacht. Aus der Angst vor dem „Fremden“ wir dann Dankbarkeit und Auftrag ist, uns für die Menschenrechte einzusetzen. Bremischen Evangelischen Kirche großartigen Reformationstag möglich gemacht haben! die Möglichkeit, gemeinsam die Liebe Gottes zu feiern. So muss die Reformation auch nach 2017 weitergehen!
6 Bremen hat gefeiert BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 Bremen hat gefeiert 7 Senatsempfang am Reformationstag in der Oberen Rathaushalle Kinderkathedrale im Garten des forum Kirche Das Reformationsjubiläum in Bremen war passend zur Bremischen Evangelischen Kirche bunt, kreativ, lebendig und vielfältig. Deshalb haben wir viele Menschen, die aktiv dabei waren und die vielen Veran- staltungen mitgestaltet haben, nach ihren Eindrücken, Erfahrungen und Highlights gefragt. Diejenigen, die sich mit Statements bei der Redaktion zurückgemeldet haben, kommen auf den folgenden Seiten mit ihrer ganz persönlichen Reformationsbilanz zu Wort. Aktion „Kirche geht auf den Markt“ „Healing of Memories“ mit Renke mit dem Evangelischen Posaunenwerk Brahms und dem Ökumenebeauftragten des Bistums Osnabrück Reinhard Molitor Marketenderinnen am Reformationstag in der Bremer City Mitsing-Konzert am Reformationstag in der Kirche Unser Lieben Frauen Bernd Kuschnerus Stellvertretender Schriftführer & Pastor in der Melanchthon-Gemeinde „Viele Menschen haben ihren Glauben gefeiert“ Von den bewegenden Fluchtgeschichten junger Großer Publikumsandrang beim Menschen im Rahmen des Europäischen Statio- Kindermusical in St. Ansgarii nenweges, über die spannenden Diskussionen mit der Politik und mit internationalen ökumenischen Rundfunkgottesdienst mit Maria Esfandiari Kirsten Vöge Diemut Meyer Theresa Pieper Gästen in Bremen und in unserer Wittenberger Kita-Leiterin und Mitglied im Gleichstellungsbeirat Pastorin an der Kutlturkirche St. Stephani Gleichstellungsbeauftragte der BEK „Denkbar“ bis hin zu den fröhlichen Begegnun- „Gleiche Chancen – „Vision einer „Reformation heißt gen beim Kindertag und der Jugend-Refo-Party am Tobias Gravenhorst ein Grund zum Feiern“ menschenfreundlichen Zukunft“ Rollenbilder hinterfragen“ 30. Oktober gab es für mich eine Fülle von Glanz- Leitender Kirchenmusiker am St. Petri Dom Katharina Kissling punkten im Jubiläumsjahr. Der Reformationstag „Offener Raum für Stellvertretende Landeskirchenmusikdirektorin Mit vielen tausenden Gästen im Juni „Luthers Hoch- Wenn viele, viele Menschen in einer Kirche zusam- Mein persönliches Highlight des Reformationsju- war für mich ein großartiges Highlight. Besonders Spiritualität & Miteinander“ „Die Resonanz hat mich begeistert“ zeit“, ein mittelalterliches Stadtfest in Wittenberg menkommen. Bei leichter, tänzerischer Musik sich biläums war der Reformationstag selbst. Im Got- bewegend fand ich, abends die Posaunen auf dem erleben zu dürfen, war toll. Die Gespräche in der wiegen, lachen und am Liebsten tanzen würden, tesdienst im Dom habe ich mich auch gemeinsam Domshof zu hören und die Lichtinstallation zu Das Reformationsjubiläum war Anlass, aus der Per- Ich bin von der großen Resonanz begeistert, auf die „Denkbar“ und auf der Straße über Glauben, Bibel essen und miteinander ins Gespräch kommen, sich mit katholischen Geschwistern gefreut, wie viel- sehen. Und es war eine Freude zu erleben, wie viele spektive des Musikers sowohl zurück als auch nach unsere Angebote gestoßen sind: Gottesdienste und und Politik haben mich nachhaltig beeindruckt. von Künstlerinnen und Künstlern, ihren Werken und fältig Kirche ist und was versöhnte Verschieden- sich beteiligt haben, und wie viele sich beschwingt vorn zu blicken. So haben wir etwa in historischen Musikveranstaltungen waren überall voll. In der „Gleiche Bildungschancen für alle“ ist ein Thema, Reformulierungen zur Reformation für ihr eigenes heit bedeutet. Auch mit der guten Resonanz beim in die Kirchen und auf die Plätze einladen ließen. Gottesdiensten die Geschichte unserer Liturgie ganzen Stadt war eine friedliche und entspannte das mich in meiner alltäglichen Arbeit in der Kita Leben inspirieren lassen – dann ist Reformations- Frauenmahl in der Kulturkirche mit über 100 Frau- Offenbar gibt es bei zahlreichen Menschen den nachvollzogen. Auf der anderen Seite spürten wir Stimmung zu spüren. Mit „Kirche geht auf den beschäftigt, und das seinen Ursprung in der Refor- tag in der Kulturkirche. Gemeinsam haben wir das en war ich sehr zufrieden. Dort haben wir an die Wunsch, ihren Glauben öffentlich zu feiern. Dass in Konzerten mit Neuer Musik die bahnbrechende Markt“ waren wir insgesamt sehr zufrieden. Wir mation hat: Wissen für mehr Menschen zugänglich bei unserem „Kunst-und Kaffee-Nachmittag“ erlebt: vielfach unerwähnten Frauen erinnert, die in der dieses so häufig konfessionsübergreifend geschehen Wirkung der Suche nach Authentizität auch in der haben gelernt, dass ein möglichst großer Posau- machen. Für mich ein Grund zum Feiern, was wir eine Gemeinschaft, die sich nicht von der Angst der Reformation Verantwortung übernommen haben. ist, empfinde ich als bedeutendes Geschenk, an das Gegenwart. Die aufwändigste Veranstaltung war die nenchor am meisten Aufmerksamkeit auf sich zieht. am Reformationstag auf dem Marktplatz ausgiebig Welt einschüchtern lässt. Bei der durch die Musik, Das hat mich angeregt, kirchliche Traditionen auch wir anknüpfen sollten. Die spezifisch reformatori- erfolgreichste: Am Reformationstag strömten sehr Die Gespräche mit den Promis waren wirklich hö- getan haben. Ich bin als Marketenderin vielen netten Kunst und Theologie die Vision einer menschen- in Bezug auf Gerechtigkeit, Gleichstellung und sche Freiheitsperspektive angesichts der aktuellen viele Menschen zur Klanginstallation durch den renswert – im Nachhinein denke ich, wir hätten sie Gästen begegnet und konnte ihnen Informationen freundlichen Zukunft aufscheint. Für diese Vision Geschlechtlichkeit immer wieder neu zu hinterfra- gesellschaftlichen Entwicklungen in die Öffentlich- Dom und erlebten ihn neu als Raum der Spirituali- aufzeichnen sollen. und Genuss anzubieten - ein schönes Fest für alle! hat die Kulturkirche im Reformationsjahr sehr gerne gen und mich davon herausfordern zu lassen. keit zu tragen, bleibt eine wichtige und lohnende tät und des Miteinanders. ihre Türen geöffnet. Aufgabe.
8 Bremen hat gefeiert BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 Bremen hat gefeiert 9 Kabarettist Fatih Çevikkollu in der Friedenskirche Kindermusical in St. Ansgarii Führung durch die Konfirmations-Ausstellung „Mündig werden“ im St. Petri Dom Predigt aus der Himmelsschaukel: Stefan Kreutz Kinderaktion „Vor 500 Jahren“ in der Melanchthon-Gemeinde Musik-Theater der Jugendkirche Blechbläser-Oratorium „Anne Frank“ in Findorff: „Hier stehe ich“ im Bunker Valentin Konfi-Camp in Wittenberg Simona Herz Stefan Kreutz Henrike Weyh Künstler-Führung in der Kulturkirche Referentin der Evangelischen Jugend Mareike Hinze Ragna Miller Pastor in der Gemeinde Unser Lieben Frauen Leiterin des Dommuseums „Mit den Thesen der Refo-Party Mitarbeiterin bei PiKS Pastorin der Kirchengemeinde Bremen-Neustadt „Kreative Freiräume „Reformation als Thema der Heiko Lucht weiterarbeiten“ (Projekte in Kirche und Schule) „Vom Parkplatz für Glauben und Zweifel“ ganzen Kulturwelt“ Koordinationsstelle „Weitere Kooperationen mit zum Mittelalter-Marktplatz“ Konfirmandenarbeit Bremen-Nord Die Kinderkathedrale und die Refo-Party mit 650 Schulen angestoßen“ Unser Jahresthema „Himmel & Hölle“ hat viele Unsere Konfirmationsausstellung im Dom war ein „Konfi-Camps ziehen jetzt schon Kreise“ Jugendlichen haben Kindern und Jugendlichen ein Im Frühjahr: Futtern wie bei Luthern. Ein fantastischer Menschen berührt. Die audiovisuelle Installation voller Erfolg. Gefreut habe ich mich vor allem über wesentliches Anliegen der Reformation gezeigt: Mein Highlight war, dass sich so viele Schulen so Abend mit Luthers Tischreden. Wunderbar theo- zur „Hölle“, die sich Menschen selber bereiten, die vielen spannenden Gespräche der Besucher Über 400 Konfis, Teamerinnen und Hauptberufliche „Ich kann mitmischen, ich habe etwas beizutra- intensiv mit der Reformation beschäftigt haben, teils logische Gespräche an den Tischen. Zwei Poetry/ ging vielen sehr nahe. Und die Himmelsschaukel untereinander und bei den Führungen. Unsere Aus- aus 20 Gemeinden der BEK haben an drei Konfi- gen.“ Als Jugendverband ist es uns gelungen, das ganze Schultage lang. Ich habe erlebt, dass Refor- Preacher-Slam in diesem Jahr: Texte schreiben, als Gegenpol müsste eigentlich das ganze Jahr hän- stellung hat auch die Kooperation mit dem Alten Camps in Wittenberg teilgenommen. Alle gemeinsam Thema für Kinder und Jugendliche herunterzubre- mation nicht nur ein Thema der Kirche ist: Glaube die zugleich tiefsinnnig, theologisch, kämpferisch, gen, haben wir oft gehört. Sie hat Menschen ge- Gymnasium beflügelt, das selber eine Ausstellung haben mit hunderten anderer Konfis aus anderen chen: Reformation = Erneuerung! Was bedeutet und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen waren kurzweilig und auf den Punkt formuliert sind, ist danklich so in Bewegung gesetzt, wie man es mit zu den reformatorischen Wurzeln gestaltete. Bei Landeskirchen den besonderen Geist der Konfi- das für uns als kirchliche Jugend, wo ist Erneuerung bei den Schülerinnen und Schülern im Blick. In un- eine reformatorische Aufgabe, die sich auf mein Worten nicht hinbekommen würde. Für diese wun- der Langen Nacht der Museen war ich in fünf Häu- Camps fernab des Alltags erlebt: Begegnungen, die bei uns notwendig? Die Frage wird uns auch in serem Modul „Standpunkte beziehen“ ging es bei- Predigtschreiben hoffentlich nachhaltig auswirkt. derschöne Erfahrung von sicherem Gehalten-Sein sern als Gastrednerin eingeladen. Die oft gehörte Vielfalt von Möglichkeiten und das Erlebnis, mit den kommenden Jahren begleiten. Wir planen, mit spielsweise um die Meinungen der Jugendlichen zu Unser Mittelalter-Spektakel war eines der schönsten und gleichzeitigem freien Schwingen haben Men- Aussage „Wir können 2017 die Lange Nacht nicht vielen anderen gemeinsam über Glaubensfragen den Thesen, die auf der Refo-Party aufgeschrieben ihren Lebensthemen und darum, was es heißt, sich Gemeindefeste: Ein Parkplatz wird zum Marktplatz schen am Reformationstag schon mal eine Stunde ohne Reformation feiern“ zeigt, dass die Reformation nachzudenken, machen das Format „Konfi-Camp“ wurden, im kommenden Jahr weiterzuarbeiten und dafür einzusetzen. Wir waren außerdem mit vielen – mit Tetzel, Tanz und Thesen, Schwertkampf und gewartet. Das ist der klare Auftrag an uns, Men- als ein Thema der gesamten Kulturwelt wahrgenom- zu einem besonderen und nachhaltigen Highlight in eventuell gemeinsam mit dem Kirchenausschuss Schülergruppen in der Konfirmationsaussstellung Schauspiel, Rössern und rennenden Kindern, Feuer schen am Reformationstag auch künftig so offene men wurde, was mich sehr gefreut hat. der Konfi-Zeit, das in der BEK schon jetzt Kreise zieht. zu überlegen, wie diese Thesen auch innerhalb der im Dom, was weitere Kooperationen mit Schulen und farbigen Gewändern, Marktfrauen und Martin und kreative Räume für ihren Glauben, aber auch Denn Konfi-Camps lassen Gemeinschaft entstehen, BEK weiter diskutiert werden können. angestoßen hat. Luther! Eine großartige Atmosphäre! für ihre Fragen und ihren Zweifel zu geben. die gut tut.
10 5Bremen hat gefeiert BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 Bremen hat gefeiert 511 Refo-Party der Evangelischen Jugend in Findorff „Geschichten vom Ankommen“ mit Jugendlichen in der Bürgerschaft Kinderaktion „Aufbruch in eine neue Zeit“ am Dom Gemeindefest am Reformationstag in der Friedensgemeinde Musik-Theaterstück der Jugendkirche „Hier stehe ich“ „Denkbar“ in Wittenberg Fischfrau Anna auf dem Marktplatz Reges Publikumsinteresse an der Klanginstallation im St. Petri Dom Carola Krause „Kunst und Café“ in der Kulturkirche Als Fischfrau „Anna“ war in der City regelmäßig mit Infos zum Reformationsjubiläum unterwegs Marketenderinnen am Reformationstag „Viele Bremer getroffen, die etwas über Türen der Gerechtigkeit: Jörg Mosig ihre Stadtgeschichte lernen wollten“ Workshop in Friedehorst Dirk von Jutrczenka Pastor in Alt-Hastedt Pastor in St. Remberti „Die Reformation Plattdeutsch war ein guter Türöffner, um Menschen Petra Detken Dialog mit dem Islam gehört Henner Flügger in den Stadtteil geholt“ für die App „Bremer Reformation“ zu interessieren Landesausschuss heute zur Reformation Pastor am St. Petri Dom und ihnen eine Werbekärtchen in die Hand zu drük- Manfred Meyer Deutscher Evangelischer Kirchentag „PROtestanten Songcontest Mit unserer monatlichen Promi-Bürgerkanzel, der ken. Vor allem Ältere, aber auch Familien hatten Landesdiakoniepfarrer „Vor die Tür gehen Unsere Reihe zum Islam, bei der teils sowohl Ge- erstmals im Dom“ Reihe unterschiedlicher evangelischer Gottesdienst- Lust, die Stadtführungen mit der App kennenzuler- „Gerechtigkeit“ im Mittelpunkt und Menschen einladen“ meindesaal als auch die Kirche mit der Videoüber- formate vom Even Song bis zum Gottesdienst mit nen. Touristen waren eher an meinem Outfit inter- tragung voll waren, zeigte, dass Reformation nicht Offenbar war es vielen Evangelischen (nach meiner anschließendem Bankett „Futtern wie bei Luthern“ essiert als an der Bremer Reformations-App - dafür Als Diakonie haben wir beim Reformationsjubiläum Ein übermäßig spannendes Jahr geht zu Ende: Euro- nur innerkirchliche Nabelschau bedeutet. Interreli- Beobachtung nicht nur aus der sogenannten Kern- oder unserem ökumenischen Stationenweg mit ei- habe ich umso mehr Bremer getroffen, die etwas das Thema „Gerechtigkeit“ in den Mittelpunkt gerückt. päischer Stationenweg, ein tolles KonfiCamp und giöse Fragen, der Dialog zwischen den Religionen gemeinde) wichtig, diesen Tag bewusst zu begehen. ner Prozession durch die Hastedter Straßen am Re- über ihre Stadtgeschichte lernen wollten und mein Wir haben „Türen der Gerechtigkeit“ mit ganz natürlich der Reformationstag in Bremen. Das Pro- bewegt die Menschen, die Vortragsvideos im Inter- Der 31. Oktober hat gezeigt: Wir sind auch mit un- formationstag haben wir die Reformation zu uns in Platt mochten. Grundsätzlich waren Frauen eher an unterschiedlichen Menschen in unseren Einrichtungen jekt „denkbar.Der Laden“ in Wittenberg hat uns net wurden tausendfach geklickt. Auch unsere Reihe serem „Kerngeschäft Verkündigung“ attraktiv. Die den Stadtteil geholt. Im Gemeindehaus-Garten ist der Reformation interessiert als Männer. Besonders gestaltet und dabei vor allem über Teilhabe und drei Nordwest-Kirchen noch enger verbunden. Am mit teils historischen Lutherfilmen kam gut an und gute Resonanz begründet sich auch durch die vie- eine kleine Skulpturenlandschaft von Martin und am Musikfest, aber auch bei meinen Sonnabends- Inklusion nachgedacht. Ob Menschen im Rollstuhl, Schluss hatten wir dort wirklich ein Stammpubli- hat gezeigt, wieviel kritischer wir heute die Refor- len vorbereitenden Veranstaltungen im ganzen Jahr Käthe Luther bis zu Albert Schweitzer und Dietrich touren durch die City habe ich viele Menschen über Mitarbeitende oder Menschen in der psychiatrischen kum. Der große Einsatz der ehrenamtlichen Gast- mation feiern. Luther ist nicht mehr der National- 2017. Wir haben zum dritten Mal das Schulprojekt Bonhoeffer entstanden, die prägende evangelische die App und das Thema Reformation informieren Nachsorge – an der Viefalt der Türen lasssen sich geberinnen und Gastgeber hat sehr stark zum Erfolg held, sondern seine Judenfeindschaft und andere „PROtestanten Songcontest“ mit dem Gymnasium Köpfe zeigt. Höhepunkt war der Besuch des palästi- können, schließlich habe ich ja als Fischfrau Anna konkrete Lebenserfahrungen ablesen. Diese Aktion beigetragen: Als Kirche vor die Tür zu gehen, Men- Schattenseiten kommen zur Sprache. Manches an Hamburger Straße durchgeführt. Die Präsentation nensischen Bischofs Munib Younan, bis 2017 Präsi- die „Original-Zeitzeugin“ aus der App verkörpert: war nach Innen wie nach Außen ein voller Erfolg. Ich schen einzuladen und offen für Gespräche über ihm bleibt uns heute Gott sei Dank auch fremd, ein fand erstmals als Schulveranstaltung im Dom statt. dent des Lutherischen Weltbundes, am 11. Novem- „Dorüm bün ick heute hier, ick bün nämlich Anna u bemerke, dass wir als Diakonie danach wieder verstärkt Gott und die Welt zu sein ist das richtige Konzept historierendes oder gar triumphalistisches Geden- Fazit: es braucht Zeit, bis Vertrauen entsteht, aber ber, dem Tauftag Martin Luthers. ick häff dor jo bannig wat erlebt.“ zu „Armut und Gerechtigkeit“ angefragt werden. – nicht nur für die „denkbar“ in Wittenberg. ken war 2017 passé. der lange Atem hat sich gelohnt.
12 5Bremen hat gefeiert BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 Bremen hat gefeiert 513 Straßenbahn zum Reformationsjubiläum tos? Mehs rvieFleoweitere Eindmrüdcakse r gibt e rund u Auf flick eranstaltungen um V ä von den formationsjubil Re Geschichtenmobil in Bremen Lichtkunst am Reformationstag Klanginstallation im St. Petri Dom Kindermusiclal „Luther“ in St. Ansgarii Bernd Klingbeil-Jahr Ausstellung „G-Code“ im Kapitel 8 Pastor in der Friedensgemeinde „Zuviel innerkirchliche Selbstbespiegelung“ Katrin Lehmann Kita-Leiterin in der Melanchthon-Gemeinde Mein persönliches Highlight im Jubiäumsjahr war in der Kinderkathedrale Frauenmahl in ein Besuch in der Reform-Moschee Berlin-Moabit, der Kulturkirche die in einer evangelischen Kirchengemeinde un- Mein persönliches Highlight beim Reformationsju- tergebracht ist. Es war ungeheuer bewegend, dass biläum war die Refoparty mit dem deutschlandweit Christian Schulken menschenfreundliche Muslime bei menschen- ersten Gottesdienst zum 500. Jubiläum mit einer Pastor in der Arsten-Habenhausen Ulrike Kothe freundlichen evangelischen Christen eine Heimat großartigen Resonanz. Für meine Arbeit in der Kita „Luther ist und bleibt populär“ Referentin der Evangelischen Frauen in Bremen haben. Gutmeinende Menschen aus allen Religi- war die Kinderkathedrale das Highlight. Den gan- Saskia Schultheis „FrauenMahl in Wittenberg onen zusammenzuführen ist unsere Aufgabe, ge- zen September hindurch konnten dort Kita- und Beim Luther-Musical hatten wir zweimal eine rap- unterstützte als Pastorin im war ein Erlebnis“ rade angesichts von wachsendem christlichen wie Grundschulgruppen einen Vormittag lang in die Zeit pelvolle Kirche, die Aufführungen wurden vom Pu- Entsendungsdienst das Reformationsfest salafistischem Fundamentalismus. Deshalb hatten Martin Luthers eintauchen. Besonders spannend Thorsten Bauer blikum und bei Facebook gefeiert. Das war nicht „Kirche in der ganzen Stadt sichtbar“ Mit 15 Bremerinnen beim FrauenMahl auf dem wir am Reformationstag einen muslimischen Kaba- waren immer die Begehungen der Kinderkathedra- Lichtkünstler nur ein Event, sondern ein gutes Stück, dass die Bot- Wittenberger Marktplatz und bei der Themenwo- rettisten aus dem katholischen Köln eingeladen und le, bei denen jedes Kind einen anderen Lieblingsort „Es war gaaanz wunderbar!“ schaft der Reformation verständlich transportierte. Das Reformationsjubiläum hat eine große Sichtbarkeit che „Familien, Lebensformen und Gender“ dabei über unsere eigenen Grenzen hinweg gefeiert. Zu oder ein Lieblingsbild für sich finden konnte. Im Auch die musikalische Matinee zur Geschichte (der Reformation, aber auch der Kirche an sich) in gewesen zu sein, war ein Erlebnis. Der Frauengot- Gast war eine bunte Mischung geistig beweglicher, weiteren Verlauf gab es unter anderem eine Aktion, Es war gaaanz wunderbar! Nicht nur am 31. Okto- des Bremer Gesangbuchs am Reformationstag war der Stadt gebracht und damit auch ein neues, frisches tesdienst am Reformationstag war rappelvoll, auch auch kirchenferner Menschen, die aber gerade beim bei der jedes Kind auf eine Kiste steigen und sagen ber beim großen Lichtkunst-Finale auf dem Bremer - ebenso wie die Gottesdienste - gut besucht. Wir Nachdenken über Reformation in Vergangenheit unsere anderen Veranstaltungen waren von Frauen Dialog der Religionen Antworten und Positionen durfte, was ihm in der heutigen Zeit nicht gefällt. Marktplatz, sondern auch schon bei den kleinen hatten Podiumsdiskussionen mit Politikern, aber und Zukunft. Der Kindertag am Dom hatte dank des aus ganz Bremen gut besucht. Ein Highlight steht von uns Evangelischen erwarten. Wir haben in der So gelang ein Brückenschlag zwischen den Thesen Wanderprojektionen im Vorfeld des Reformations- auch ökumenische Gesprächsabende, bei denen reizvollen Themas „Auf Luthers Spuren“ eine gute noch bevor: Am 24. November um 18 Uhr be- Reformationsdekade zuviel innerkirchliche Selbst- Luthers, der die Kirche reformieren wollte und dem, tages: Zwei Projektoren, fünf Touren, 26 Orte, zwei- wir gemerkt haben: Das konfessionelle Bewusstsein Resonanz und hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. schließen wir „unser“ Reformationsjubiläum in der bespiegelung betrieben. Dabei war die Sozialkritik was Kinder heute bewegt, und was sie verändern mal Polizeikontakt, insgesamt 15 Minuten Streitge- ist weg, die Menschen sind an den Sachfragen, wie Aus den Jubiläumsveranstaltungen lerne ich, wie Vahrer Christuskirche mit einem Frauengottesdienst am frühkapitalistischen Bankenwesen bei Luther möchten. Selbstverständlich dabei waren auch spräch zwischen Passanten, 1228 Fotos, ungezählte beispielsweise Erziehung, Werte und Familie inter- wichtig es ist, historische Ereignisse in unsere Zeit zu „Reformation heißt hinschauen und handeln – Wir zentral, kommt aber heute kaum zur Sprache. Des- Gruppen aus katholischen Kindergärten, so dass die Fragen und ein wenig Mut. Beim letzten Foto hatte essiert. Trotzdem ist Luther nach wie vor populär. holen und ihre Aktualität stark zu machen. schlagen die Glocke zur Mahnung“ ab. halb haben wir eine Predigtreihe dazu gemacht. Ökumene schon bei den ganz Kleinen begann. ich das Gefühl, ich fange gerade erst an.
14 praktisch BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 praktisch 15 text Matthias Dembski foto Ulrike Rank Echte Kerzen oder LED-Beleuch- Fluchtwege immer freihalten! Heruntergebrannte Kerzen löschen! tung? Regelmäßig und zusätzlich vor Veranstaltungen über- Brennt eine Kerze herunter, sollte sie rechtzeitig ge- Vom Teelicht bis zum täuschend echten Kerzen-Imitat prüfen, ob die Fluchtwege frei sind. Brennbare Stoffe löscht werden. Kerzenlöscher nutzen, nicht auspusten gibt es mittlerweile optisch ansprechende Alternativen. nicht in Durchgangsräumen lagern. Alle Beteiligten ei- (Funkenflug, spritzendes heißes Wachs); der Rauch LED-Lichterketten werden nicht heiß und haben ein ner Veranstaltung müssen die Notausgänge und Sam- kann den Feueralarm auslösen. Damit Weihnachten warmweißes Licht. Für Kitas, aber auch im Senioren- kreis sind LED-Lichter die bessere Alternative. melplätze nach einer Evakuierung kennen. Kerzen beim Krippenspiel? nichts anbrennt Weihnachtsbaum mit Lichterkette! Echte Kerzen am Baum sind für viele Menschen wah- Keine offenen Kerzen auf dem Tisch! Echte Kerzen auf Weihnachtsgestecken & Co. gehören in einen Glaszylinder. Bei der Gestaltung auf Hitze- Offenes Kerzenfeuer beim Krippenspiel ist ein No go. Allenfalls möglich: Kerzen in Laternen bzw. Gläsern. Das Material der Kostüme muss schwer entflammbar re Weihnachtsromantik – in öffentlichen Räumen wie schutz achten. sein, Löschmittel müssen überall griffbereit stehen. Kerzen gehören in der dunklen Jahreszeit einfach dazu. Kirchen haben sie aus Brandschutzgründen nichts zu Wir geben Tipps, wie Sie sicher durch die Advents- und Weihnachtszeit kommen. suchen. Löschmittel bereit stellen! Umgang mit Kerzen üben: Vor der Veranstaltung Im Zweifelsfall tun es auch ein Eimer Wasser oder eine In der Kita können Kinder spielerisch lernen, wie sie Gefahrenquellen ausschalten! Gießkanne, besser ist ein griffbereiter Feuerlöscher. mit Kerzen sicher umgehen können – und wie sie sich Egal ob beim Wintergrillen oder Krippenspiel am im Brandfall richtig verhalten. Daraus kann gleich eine Heiligabend: Vor jeder Veranstaltung sollten die Ver- kleine naturwissenschaftlich-technische Lerneinheit antwortlichen sich den Raum und die Technik genau Abstand halten! werden, bevor die schöne Adventszeit beginnt. anschauen und gefährliche Situationen abstellen. Kerzen und Teelichter dürfen nicht zu dicht nebenein- Wichtig: Die Gefährdungsbeurteilung notieren und ander stehen. Durch die Hitzeentwicklung kann es zu Die Advents- und Weihnachtszeit steht vor der Tür – von allen Beteiligten unterschreiben lassen – sonst hat Verpuffungen kommen. Wer Kerzen beispielsweise auf Elektrobrände vermeiden: die Kerzenzeit beginnt. Behagliches Licht, eine war- man „grob fahrlässig“ gehandelt. die Altarstufen stellt, sollte auf eine feuerfeste Unterla- Mehrere Waffeleisen in einer Verteiler-Steckdosen- me Atmosphäre – zu Hause wie in der Kirche, am ge (Tonuntersetzer, flache Teller, kein Stoff!), Standsi- leiste führen schnell zu Überhitzung und Kabelbrän- Büro-Arbeitsplatz wie beim Seniorencafé sehnen sich cherheit und ausreichend Abstand achten. Brennbares den. Vorher die Technik prüfen: Sind die Kabel in Ord- Menschen danach. Ob Adventsgesteck, Tischdeko mit Wo stehen Feuerlöscher? Material wie Zweige, Servietten, Vorhänge und Deko nung, gibt es ein GS-/ TÜV-Prüfzeichen, haben die Ge- Kerzen, Adventskranz, Lichternacht in der Kirche oder Ob im Büro, im Gemeindezentrum oder in der Kita – dürfen nicht in der Nähe brennender Kerzen stehen. räte einen E-Check-Aufkleber, wurden Kabeltrommeln später der Weihnachtsbaum: Was schön aussieht, kann Haupt- und Ehrenamtliche müssen die Standorte ken- komplett abgerollt? Tipp: Für circa 15 Euro einen FI- schnell brandgefährlich werden, wenn echte Kerzen im nen, an denen Feuerlöscher hängen. Wichtig: Regelmä- Zwischenstecker („Personenschutzstecker“) besorgen. Spiel sind. Die festliche Stimmung kann ganz schnell ßig einweisen, mit der Handhabung vertraut machen, Immer unter Beobachtung halten! kippen, wenn aus der kleinen Kerze ein gefährlicher um im Notfall schnell reagieren zu können. Auf jedem Wer den Raum verlässt, löscht die Lichter am Advents- Brand wird. Das passiert nach Angaben der Unfall- Löscher gibt es eine Anleitung. gesteck. Kerzen dürfen nie unbeaufsichtigt brennen. kasse in der Weihnachtszeit jedes Jahr deutschland- weit fast 20.000 Mal. Lese-Tipps Grundsätzlich gilt: Damit ein Feuer entsteht, braucht es Sauerstoff, eine Zündquelle und brennbares Ma- terial. In dem Moment, wenn eine Kerze angezündet wird, wird es brandgefährlich. Deshalb sollten Verant- wortliche in kirchlichen Räumen Vorsorge treffen, sich für den Fall eines Brandes vorbereiten und vor allem Beratung zu Brandschutz und die Gefahrenquelle nie aus den Augen lassen. Denn Gefährdungsbeurteilungen es dauert nur Sekunden, bis sich das Kostüm eines Kindes beim Krippenspiel an einer nicht gesicherten Haustechnik-Pool Kerze entzündet hat, und wenn falsch angeschlos- der Bremischen Evangelischen Kirche sene Waffeleisen den Gemeindebasar zum flammen- den Inferno machen, wird er schnell zur Katastrophe. Heiko Zastrow Als Veranstalter trägt die Gemeinde Verantwortung für Telefon 0421/5597-305 Leben und Gesundheit der Besucherinnen und Besu- zastrow@kirche-bremen.de cher – egal ob bei einer Nacht der Lichter mit offenen Kerzen, die besser in Gläsern stehen sollten – oder www.bek-intern.de wenn in der Kita im Morgenkreis die Kerzen am Ad- www.efas-online.de ventskranz angezündet werden. www.efas-online.de
16 praktisch BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 praktisch 17 Wie wird ein Was tun, wenn es doch Feuerlöscher brennt? text Matthias Dembski fotos Panthermedia/ Matthias Dembski richtig benutzt? Mit dem Löscher vertraut machen: In Ruhe die Anleitung auf dem Löscher lesen. Für welche Brände ist der Löscher geeignet (feste, flüssige oder gasförmige Stoffe oder Fettbrände), wie funk- tioniert er? Beim Löschen vorrangig auf die eigene Sicherheit, Gesund- heit und einen offenen Fluchtweg achten: Der Großlöschangriff ist Sache der Feuerwehr! Fettbrände nur mit speziellem Löscher bekämpfen: Sonst be- steht die Gefahr eine Explosion. Niemals mit Wasser zu löschen Feuerlöscher hängen in allen Kirchen, versuchen! Gemeindezentren und Kitas. Wer noch nie einen benutzt hat, sollte sich einmal Elektrobrände: Bei einem Meter Abstand besteht beim Lö- in Ruhe damit vertraut machen, um im schen keine Gefahr, auch wenn der Netzstecker nicht gezogen Ernstfall schnell und sicher handeln zu werden konnte. können. Sicherung ziehen: Den Stift oder die Plombe oben am Lö- scher entfernen. Knopf drücken oder mit der Hand oben auf den Löscher draufschlagen: Sechs Sekunden abwarten, damit der Löscher Druck aufbauen kann. Sicherung ziehen, oben auf den Löscherkopf hauen, Checkliste bei Feuer Immer mit dem Wind/der Zugluft löschen: Achten Sie dar- auf, nicht den giftigen Rauch oder Flammen abzubekommen. Schlauch ausrichten und dann in kurzen Stößen von Kein Ausprobieren: Das Löschmittel im Feuerlöscher reicht unten nach oben das Feuer löschen – die Bedienung nur wenige Sekunden, deshalb den Löscher nicht vorher „auspro- eines Feuerlöschers ist einfach, wenn man sich ein- Wichtigste Regel: Draußen sammeln: Absichern bieren“. Ein gewarteter Löscher wird sicher funktionieren. mal in Ruhe damit vertraut gemacht hat. Nur dann Keine Panik, Ruhe bewahren Werden Personen vermisst? - Fenster und Türen schließen, kann man im Brandfall ruhig und besonnen reagieren. Die Feuerwehr sofort informieren, das hemmt das Feuer, und der Vorn und unten zu löschen beginnen: So ersticken Sie die Brandquelle am ehesten. Dann nach hinten/oben vorarbeiten, Grundsätzlich gilt aber: Der Schutz von Menschen- wenn sie eintrifft. Rauch kann sich nicht ausbreiten leben geht vor, niemand sollte sich selber in Gefahr Alarmieren das Löschmittel gleichmäßig verteilen. bringen. Feuerwehr unter 112 anrufen Auf gekennzeichnete Licht einschalten, Normalerweise stoßweise löschen: Den Auslöser nicht dau- Flucht- und Rettungswege und das erleichtert in verrauchten erhaft zu drücken, das spart Löschmittel. Unsere Checkliste zeigt, was zu tun ist, wenn es Evakuieren Notausgänge achten, auf keinen Räumen die Orientierung. brennt. Wer sich auf den Ernstfall vorbereitet, kann & Retten Fall Aufzüge benutzen Bei Glutbränden ohne Unterbrechung löschen: Sonst fächert Menschenleben schützen und mit dem Feuerlöscher Menschen in Sicherheit Soweit vorhanden, man dem Feuer unnötig Luft zu. Löschmittel nicht vollständig verbrauchen, falls die Glut wieder aufflammt. Mit einem Wasser- oft Schlimmeres verhindern, wenn ein Brand gerade bringen, gefährdete Personen Giftige Brandgase steigen nach Entrauchungsanlage einschalten eimer nachlöschen. erst entsteht. Deshalb gilt: In jedem kirchlichen Ge- mitnehmen, vor allem auf oben – ggfs. am Boden kriechend (Rote Kästen mit Druckknopf) bäude sollten Haupt- und Ehrenamtliche wissen, wo Hilfsbedürftige achten das Gebäude verlassen. Größere Feuer nur gemeinsam mit mehreren Löschern die Handlöscher hängen, für welche Brände sie geeig- Den Rauch nicht einatmen – Sofern gefahrenlos gleichzeitig bekämpfen: Einzelaktionen sind sinnlos, vergeuden net sind, und wie sie funktionieren. Dafür reicht es, Menschen in anderen zwei bis drei Atemzüge reichen, möglich: Feuerlöscher einsetzen Löschmittel und geben dem Feuer Zeit, sich noch stärker zu ent- den Löscher einfach mal von der Wand zu nehmen, Gebäudeteilen informieren, um bewusstlos zu werden. (weitere Infos auf der rechten Seite) wickeln. ihn genauer anzuschauen und in Ruhe die Anleitung Toiletten usw. kontrollieren Benutzte Löscher nach dem Einsatz warten lassen: Nicht zu- zu lesen. Wenn vorhanden, durch rückhängen, sondern von der Fachfirma auffüllen lassen! Menschen zügig aus dem feuchte Tücher/ Kleidung atmen. Gebäude führen, Menschenleben Keine Türen öffnen, hinter denen Elektrobrände: Bei einem Meter Abstand besteht beim Lö- vor Sachwerten retten! es brennen könnte, sonst droht eine schen keine Gefahr, auch wenn der Netzstecker nicht gezogen Druckwelle aus Feuer bzw. Rauch werden konnte.
18 geistreich BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 geistreich 19 Das Zentrum für trauernde Kinder Über 200 Plätze gibt es in den Trauergruppen, „Trauerland“ begleitet seit 1990 Kinder in denen sich junge Menschen mit und Jugendliche bei Abschied, Verlust und Gleichaltrigen über ihre Verluste und Tod. Die Kreativangebote von Trauerland Erinnerungen austauschen können. helfen, Erfahrungen zu verarbeiten. Wenn die Welt zusammenbricht text Matthias Dembski fotos Trauerland Ole braucht nach dem Konfirmandenunterricht lange, ren und sich Zeit nehmen sind die Grundlagen, um wollte. Schließlich haben wir ein Gespräch mit dem 18 hauptamtliche Psychologen, Kunsttherapeutinnen um seine Sachen zusammenzupacken. Die Diakonin trauernde Kinder und Jugendliche aufzufangen und zu Arzt organisiert, der ihre Mutter zuletzt behandelt und Sozialpädagogen arbeiten für Trauerland, dane- will schon die Tür abschließen, da sitzt er immer noch begleiten.“ hatte. Das war ganz wichtig für sie, um überhaupt in ben unterstützen 120 ausgebildete Ehrenamtliche die Zentrum für trauernde Kinder da. Letzte Woche hatte er sich auch schon auffällig den Trauerprozess hineinzukommen, denn die Sach- Arbeit, die weitgehend über Spenden finanziert wird. Telefon 0421/69 66 72-0 lange vor dem Gemeindehaus herumgedrückt, aber Keine Patentrezepte gegen Trauer fragen haben sie vorher völlig blockiert.“ Über 200 Plätze für Kinder und Jugendliche gibt es in info@trauerland.org da hatte sie es eilig. Jetzt spricht ihn die Diakonin an: den rund 15 Trauergruppen. Trauerland bietet vielfäl- „Hey Ole, alles in Ordnung?“ – Eigentlich gar nicht, Gegen Trauer gibt es kein Patentrezept. „Jeder trauert Kein Riss im Film tige Kreativ- und Gesprächsangebote vom Toberaum Telefonische Beratung in akuten Fällen sein Patenonkel ist plötzlich gestorben, und gerade war anders, deshalb sind Ratschläge immer verkehrt. Wir bis zur Ruhezone zum Chillen. Auch heilpädagogi- für Betroffene, Eltern und Bezugspersonen aus die Beerdigung. Für Ole ist eine Welt zusammenge- begeben uns auf den Weg der Kinder und Jugendli- Kinder und Jugendliche zu Beerdigungen mitzuneh- sche Unterstützung für Kinder, unter anderem durch Kita, Schule, Kirchengemeinde usw. brochen, und irgendwie würde er gern mit jemandem chen, nehmen jeden so, wie er ist, wir interpretieren men, sei heute zum Glück üblich, sagt Beate Alefeld- Bewegung, Musik und Kunsttherapie, gehören zum Telefon 0421/69 66 72-80 darüber sprechen. Zu Hause geht das nicht, da will er und bewerten nicht.“ Während Kinder ihre Gefühle Gerges. „Sie aktiv zu beteiligen, Rituale mitgestalten Angebot. Jugendliche können einen Offenen Trauer- der Coole bleiben. Auf dem Weg zum Fahrradständer gut im Spiel ausdrücken können, sind Jugendliche oft zu lassen ist ganz wichtig, weil sie dadurch ihre Trauer treff besuchen, der ebenfalls Übungen und Workshops Buchtipp Gruppenangebote unterhält er sich mit der Diakonin erst über die Schu- verschlossen, weil ihnen gerade in der Pubertät Gefüh- ausdrücken können.“ Wer die Beisetzung nicht selber anbietet, bei denen sie lernen, Abschied zu nehmen, Stephan Sigg, Beate Alefeld-Gerges: für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene le, bis irgendwann fast nebenbei das Gespräch darauf le eher Angst machen. „Sich zurückzuziehen bedeutet, erlebt hat, dem fehlt ein entscheidendes Stück vom Erinnerungen zu bewahren und den Blick nach vorne kommt, was ihn wirklich bedrückt. sich zu schützen. Da braucht es viel Geduld, offene An- Film, um trauern zu können. „Für Kita- und Grund- zu richten. Trauerarbeit Angehörigenarbeit für Erwachsene gebote, aber bloß keinen Zwang, um einen Zugang zu schulkinder ist Sterben etwas Abstraktes. Einen Toten mit Jugendlichen Junge Menschen begleiten bei Alle Angebote für Betroffene sind kostenfrei, Versteckte Signale und Hilferufe finden. Wer die Expertin raushängen lässt, hat schnell noch einmal anfassen und auf dem Friedhof dabei zu Kinder und Jugendliche, die die Arbeit kennengelernt Abschied, Verlust und Tod Seminare und Vorträge für Fachkräfte sind verloren.“ Oft kommen keine Worte, sondern Ges- sein, macht den Tod begreifbarer. Da sollte man Kin- haben, wissen, wo sie bei Bedarf Hilfe finden. Das gilt kostenpflichtig. Wenn Kinder und Jugendliche trauern, senden sie eher ten. Hier setzen die Trauerbegleiter an: „Wir arbeiten dern und Jugendlichen viel zutrauen. Außerdem erle- auch für Lehrer. „Wenn in einer Schulklasse ein Schü- 144 Seiten, mit Downloadcode für versteckte Signale. „Sie fallen nicht mit der Tür ins zum Beispiel mit Karten, die Erdmännchen mit unter- ben sie, wie die Gemeinschaft alle Trauernden trägt – ler oder Lehrer plötzlich stirbt, gehen wir zur Krisenin- Zusatzmaterial 19,95 Euro. Spenden und Kollekten sind willkommen: Haus und erzählen, dass sie einen lieben Menschen schiedlicher Mimik und Gestik zeigen. Mit Fragen wie eine wichtige Erfahrung.“ tervention auch in die Schulen und begleiten den Trau- ISBN 978-3-7698-2316-5 Trauerland e.V., Sparkasse Bremen verloren haben“, sagt Beate Alefeld-Gerges, Gründerin ‚Kennst du das auch?‘ oder ‚Wann hast du dich so ge- erprozess.“ Bei pädagogischen Fachkräften gebe es oft IBAN: DE11 2905 0101 0017 1999 77 und pädagogische Leiterin von Trauerland, dem Zen- fühlt?‘ kommen wir allmählich ins Gespräch. Wir sind Hier gibt es Hilfe große Unsicherheit, was Kinder und Jugendliche brau- trum für trauernde Kinder in Bremen. „Wenn sie auf- für die Jugendlichen, die zu uns kommen, fremd. Da chen, sagt Beate Alefeld-Gerges. „Deshalb haben wir Erhältlich auch in der Website für Erwachsene fällig Nähe suchen, ist es gut, einfach nachzufragen: braucht es einen langen Atem, bis Vertrauen wächst.“ Grundsätzlich seien Kinder und Jugendliche neugierig gerade für Akutsituationen eine Hotline eingerichtet, Was beschäftigt dich, was brauchst du?“ Erwachsene Später werden die Gespräche konkreter. „Dann bitten auf das Thema Tod und Trauer. „Deshalb besuchen uns die berät und konkrete Tipps gibt.“ Damit aus der Trau- Landeskirchlichen Bibliothek www.trauerland.org im Haus der Kirche, Bezugspersonen, ob Kita-Erzieherin, Jugend-Mitarbei- wir die Jugendlichen, ein Bild mitzubringen, und wir immer wieder Schulklassen, Kita- oder Konfirmanden- er kein Trauma wird, sondern junge Trauernde schnell Franziuzseck 2-4 Website für Kinder ter oder Pastorin sollten direkt ansprechen, wenn sie erinnern uns gemeinsam, wie der Papa war.“ Manch- gruppen, schauen sich die Räume an, und wir spre- Angebote finden, die ihnen wirklich helfen. Veränderungen wahrnehmen: „Der Satz ‚Ich mache mal kommen dann endlose Fragen hoch. „Ich erinnere chen darüber, was wir hier tun.“ www.kirche-bremen.de www.kindertrauerland.org mir Sorgen‘ signalisiert Gesprächsbereitschaft. Zuhö- mich an eine 15-Jährige, die alles über Krebs wissen
20 aktuelle Meldungen BEK Forum November 2017 BEK Forum November 2017 aktuelle Meldungen 21 Gottesdienste sollten kürzer werden Zunehmender Hass im Netz Zeitschrift der Straße ausgezeichnet Schlepper an der Spitze der BETA Freiwilligenbörse Aktivoli im Februar Sternenkindergrab in Oslebshausen Die evangelische Kirche will sich nach dem Ende des Die evangelische Kirche und ihr Wohlfahrtsverband Das Bremer Obdachlosenmagazin „Zeitschrift der Der Bremer Vorschulexperte Carsten Schlepper (57) Am 18. Februar wird die Freiwilligenbörse Aktivoli Bremen bekommt eine weitere Grabstelle für soge- 500. Reformationsjubiläums mit Reformen zukunfts- Diakonie registrieren in sozialen Netzwerken immer Straße“ ist in Berlin mit dem Deutschen Bürgerpreis ist in Berlin zum Vorsitzenden der Bundesvereinigung wieder ihre Tore für alle Bremerinnen und Bremer öff- nannte „Sternenkinder“, Kinder, die in den frühen fähig machen. Die Synode der Evangelischen Kirche mehr Hass gegen ihr Engagement. Immer wie- 2017 ausgezeichnet worden. Das Magazin bringe Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder gewählt nen, die sich freiwillig engagieren möchten und ein für Wochen der Schwangerschaft gestorben sind. Die in Deutschland (EKD) beriet in Bonn darüber, wie der der werde im Internet die Grenze zu Beleidigung, Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten worden. Er löst Georg Hohl aus Stuttgart ab, der sie passendes Ehrenamt suchen. Im Rathaus präsentie- Kirchengemeinde Gröpelingen-Oslebshausen hat Schwung des Feierjahres genutzt werden kann, um Verunglimpfung oder sogar Drohung überschritten, zusammen und schaffe eine Verbindung zwischen nach zehn Jahren nicht mehr für das Amt kan- ren an diesem Tag zwischen 11 und 17 Uhr rund 60 den Gedenkort auf ihrem Oslebshauser Friedhof mehr Menschen mit der Glaubensbotschaft zu errei- teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit. dem Bildungssystem und der Zivilgesellschaft, hieß didierte. Schlepper leitet seit Oktober 2008 den Organisationen und Vereine ihre Angebote für ein kürzlich eingeweiht. Das Grab bietet Eltern die chen. Wissenschaftler empfehlen bessere Gottesdienste, es in der Begründung der Jury. Als ersten Preis in der Landesverband Evangelischer Tageseinrichtungen in freiwilliges Engagement – vom Jugendtheater über die Möglichkeit, ihr Kind individuell zu bestatten und ein kantigeres Profil sowie Dialog und Zusammenarbeit Am Rande ihrer Bonner Synoden-Tagung ver- Kategorie „Alltagshelden“ erhalte das Magazin 5.000 Bremen. Die Bundesvereinigung ist ein Fachverband Flüchtlingsinitiative bis zu den Suppenengeln, vom einen Ort zum Trauern zu haben. Den Eltern ent- mit der säkularen Gesellschaft. öffentlichte sie die Studie „Verhasste Vielfalt“ des Euro Preisgeld. der Diakonie. Sie vereint 20 Landesverbände mit Seniorenheim bis zur Zirkusschule. Die Aktivoli ist stehen keine Kosten, die Kirchengemeinde finanziert Gottesdienste müssten einladender, professioneller und Zentrums für Genderfragen. Insbesondere Vertreter Die bundesweit einzigartige Publikation wurde den bundesweit 9.200 Einrichtungen. Dort arbeiten mehr mittlerweile eine eingeführte Institution für alle, die Einrichtung und Unterhalt des Grabes über Spenden. kürzer werden, sagte der Religionssoziologe Detlef der Gendertheorie gehörten neben den Engagierten zu Angaben zufolge als Medien-, Sozial- und Lernprojekt als 100.000 Fachkräfte für 560.000 Kinder zwischen sich ehrenamtlich engagieren wollen oder Freiwillige Das Sternenkindergrab kann von allen unabhängig Pollack vor der Synode. Viele Menschen hätten am den Themen Flüchtlinge und Homosexualität zu den gegründet: Wohnungslose und Menschen in schwie- 0 und 12 Jahren. suchen. Auf dem Programm stehen außerdem von ihrer Religions- oder Konfesssionszugehörigkeit Sonntagvormittag anderes zu tun, das ihnen wichtiger Adressaten der sogenannten Hate Speech. rigen sozialen Lebenslagen verkaufen das Heft auf Schlepper gehört dem Vorstand der Bundesvereinigung Workshops und Info-Vorträge rund um das Thema genutzt werden. sei, daher sollte ein Gottesdienst nicht länger als 50 oder der Straße, Studierende gestalten das Blatt und die bereits seit sechs Jahren an, zuletzt als stellvertretender freiwilliges Engagement. Über 2000 Gäste besuchen Nach dem Bremer Bestattungsrecht gelten Totgeborene 60 Minuten dauern. Das wichtigste kirchliche Format Sie begegneten in einem solchen Maße Verzerrungen Texte und können dafür Leistungsnachweise bekom- Vorsitzender. Zusammen mit anderen Kita-Trägern jedes Jahr die Freiwilligenbörse, oftmals finden sie über 500 Gramm als Leichnam und müssen bestattet werde zunehmend zu einer Insider-Veranstaltung, ihrer Darstellungen, Aufrufen zu Gegenwehr und Hass men. Ehrenamtliche sorgen für den Vertrieb. Für und den Ländern wolle sich der Verband im Bund für direkt vor Ort im persönlichen Kontakt eine passende werden. Auch totgeborene Kinder unter 500 Gramm berge aber großes Mobilisierungspotenzial: 60 Prozent schürenden Feindbildern wie kaum an anderer Stelle, die Zeitschrift arbeiten fünf Hochschulen und die mehr Qualität in den Einrichtungen einsetzen, sagte Tätigkeit. BEK Forum können auf Wunsch der Eltern bestattet werden. Die der Menschen, die mindestens einmal im Monat in die sagte Studienleiterin Ellen Radtke. Neben der Analyse Wohnungslosenhilfe im Bremer Verein für Innere Schlepper. Um das zu erreichen, seien mehr Personal Kontakt: evangelische und katholische Krankenhausseelsorge Kirche gehen, engagierten sich dort ehrenamtlich. enthält die Studie den Angaben zufolge Hilfestellungen Mission zusammen. Für die Diakonie ist das Heft im und auch mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung Freiwilligen-Agentur Bremen gestalten regelmäßig Trauerfeiern für deren Familien. Pollack konstatiert insgesamt eine „schwache religiöse für kirchliche Mitarbeiter im Zusammenhang mit Hass Hochformat auch ein Beschäftigungsprojekt. Über die der Arbeit in den Gruppen nötig. Telefon 0421/34 20 80 Die Bremer Krankenhäuser stellen hierfür eine Nachfrage“ in der säkularen westlichen Gesellschaft. und Diffamierungen im Internet. Für die Analyse unter- Hälfte des Umsatzes und der Trinkgelder seien an etwa Bessere Qualität stehe für die Bundesvereinigung info@freiwilligen-agentur-bremen.de Grabstelle auf dem Huckelrieder Friedhof bereit und Das größte Problem der Kirche bestehe heute darin, suchten die Autoren E-Mails und Kommentare, die an 900 registrierte Verkäufer gegangen, sagte Initiator vor einer Beitragsfreiheit, betonte Schlepper. „Darin www.aktivoli-bremen.de übernehmen die Kosten. BEK Forum dass Glaube und Kirche den Menschen nicht so wichtig das „Wort zum Sonntag“, die Diakonie und den Info- und Mitbegründer Michael Vogel, der als Professor für sind wir uns mit Eltern und Elternverbänden einig.“ seien: „Sie haben andere Prioritäten“, so Pollack. Die Service der EKD geschrieben wurden. Tourismusmanagement und Betriebswirtschaftslehre Eine Beteiligung des Bundes an den Kosten der Aktion Klimafasten auch in Bremen Kirche müsse daher den Sinn für Religion und „das an der Hochschule in Bremerhaven arbeitet. Ein Heft Kinderbetreuung sei der richtige Weg. Der Bundestag Kirchenmitgliedschaft zum Ausprobieren Unendliche“ in der Gesellschaft präsent halten und Reformationsbotschafterin Margot Käßmann schildert kostet derzeit 2,50 Euro, von denen der Verkäufer hatte im April ein Gesetz zum weiteren Ausbau der Am 14. Februar startet in Bremen unter dem Motto versuchen, den Menschen die Frage nach Gott dring- in der Studie ihre Erfahrungen mit Diffamierungen. 1,30 Euro behält. Rund 370 Studierende von den Kindertagesbetreuung verabschiedet. Damit machte Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) denkt „Soviel du brauchst“ die Klimafastenaktion 2018. lich zu machen. Sie rief zur Gegenrede im Netz auf. Mehr Menschen Hochschulen und 80 Ehrenamtliche beteiligten sich das Parlament einstimmig den Weg für 100.000 über eine gestufte Kirchenmitgliedschaft nach. Anlass Interessierte können sich ab sofort informieren und Der Bochumer Historiker Lucian Hölscher riet der aus der Kirche sollten sich bei Facebook und in Blogs an dem Projekt. Die Freiwilligen engagierten sich zusätzliche Betreuungsplätze frei. Den Bundesländern dafür sei das „Bedürfnis vieler Menschen, Kirche erst anmelden. Geplant sind ein gemeinsamer Auftakt- Kirche, die säkulare Gesellschaft weder als Gegner zu Wort melden „und zur Mäßigung aufrufen“, sagte überwiegend in Redaktion und Vertrieb, hieß es. Die und Kommunen stellt der Bund von 2017 bis 2020 einmal auszuprobieren“, sagte der Vizepräses der und ein gemeinsamer Abschlussgottesdienst. Jede des Christentums noch als passives Handlungsfeld für sie. Zudem müsse das Thema durch Predigten sowie Zeitschrift wurde schon mehrfach ausgezeichnet, so dafür weitere 1,13 Milliarden Euro zur Verfügung. EKD-Synode, Klaus Eberl, am Rande der Beratungen Woche gibt es spirituelle und praktische Impulse Mission zu sehen, sondern als ein Gegenüber, das den im Konfirmations- und Religionsunterricht thematisiert mit einem internationalen Designpreis und im bundes- Diese Finanzierung dürfe in den Koalitionsverein- des Kirchenparlaments in Bonn. Allerdings werfe eine über die Website oder die Begleitbroschüre. Weitere Kirchen etwas zu geben habe. Viele säkulare Menschen werden, „zumal viele Jugendliche massiv betroffen weiten Wettbewerb „Deutschland - Land der Ideen“. barungen der nächsten Bundesregierung nicht auf der gestufte Mitgliedschaft grundlegende Fragen etwa nach Infos über den Umweltbeauftragten oder die und Institutionen unterstützten die Kirchen, weil es sind“. epd epd Strecke bleiben, mahnte Schlepper. Perspektivisch dem Kirchensteuereinzug und der Verbindlichkeit Klimaschutzmanagerin. BEK Forum zahlreiche gemeinsame Anliegen gebe. Die Kirchen müsse sich der Bund dauerhaft am Betrieb der von Kirchenzugehörigkeit auf. Noch lasse sich nicht Susanne Fleischmann, Telefon 0421/5597-334 sollten ihrerseits bereit sein, sich auf Debatten über Tagesstätten beteiligen. epd vorhersagen, was die entsprechenden Überlegungen fleischmann@kirche-bremen.de die Werte und Grundlagen des Zusammenlebens ein- www.gender-ekd.de www.deutscher-engagementpreis.de www.beta-diakonie.de ergeben, so Eberl. epd www.klimafasten.de zulassen. epd
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