PILOTREGION AKTUELLE FLUSSMANAGEMENT-PROZESSE SCHWEIZ 2015
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INNERALPINE LANDSCHAFT UND MORPHOLOGIE Das Einzugsgebiet Inn liegt in einem inneralpinen Trockental. Der Talboden befindet sich zwischen 1800 im Oberengadin und 1000 m im Unterengadin. Das Oberengadin mit seinem breiten, offenen Talgrund wird eingerahmt von Bergen mit Höhen bis zu 4049 m. Im Unterengadin ist ein asymmetrisches Relief mit eher engen und tief eingeschnittenen Täler vorherrschend. Die höchsten Berge sind 3411 m hoch.
WASSERLINIEN Wasser ist ein immer sichtbares Landschaftselement. Im Oberengadin bildeten die Seen im Talboden eine wunderschöne Landschaft. Im Unterengadin sind natürliche Seen in tieferen Lagen eher selten.
HYDROMORPHOLOGIE Im Oberengadin fliesst der Inn im breiten Talboden während im Unterengadin steile Talflanken häufig sind. Auen des Hauptflusses nehmen aufgrund der bestehenden Nutzung immer mehr an Aktivität ab.
GLETSCHER Im Einzugsgebiet Inn (1945 km2) nehmen Gletscher ca. 4% ein. Die durch den Klimawandel anhaltende und sich verstärkende Gletscherschmelze wird bis Ende des 21. Jahrhunderts nur noch eine Restfläche von weniger als 1% von Gletschern bedeckt sein.
FLUSS-NETZWERKE Die aus steilen Tälern kommenden Seitenzuflüsse sind durch Wetterereignisse im Abfluss und Sedimenttransport beeinflusst die Überschwemmungen auslösen können. Wasserkraftnutzung ist häufig.
Wasserkraftnutzung Wasserkraftnutzung ist eine der ältesten Nutzungen der Flüsse im Engadin. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Wasserkraftwerke im Oberengadin gebaut. Das grösste Wasserkraftwerk im Engadin geht zurück auf 1960. Heutzutage werden vor allem noch kleinere Wasserkraftwerke in den Seitenbächen gebaut.
WINTERTOURISMUS Tourismus (vor allem der Wintertourismus) ist der wichtigste Wirtschaftssektor im Engadin. Gross- Events wie der Engadiner Skimarathon benötigen Wasserressourcen und der Klimawandel ist ein entscheidender Einflussfaktor.
WASSER FÜR SCHNEE Vor allem in Jahren mit späterem Winterbeginn oder zu geringem Schneefall wird zunehmend mehr Kunstschnee produziert. Dies wird hauptsächlich für Ski- und Langlauf in den Wintertourismusregionen benötigt.
SOMMERTOURISMUS Während des Sommers werden die Oberengadiner Seen häufig zum Wind- Surfing genutzt. Im Unterengadin besteht eine sanfte Nutzung durch Rafting, Kajaking und als Aufenthaltsort für Erholung.
WASSERENTNAHMEN DURCH DIE LANDWIRTSCHAFT Ein weiterer wichtiger Wirtschaftssektor im Einzugsgebiet ist die Landwirtschaft. Viehwirtschaft ist stärker verteten als die Milchwirtschaft. Bedingt durch die klimatische Situation ist der Bewässerungsbedarf im Unterengadin höher als im Oberengadin. Das historische Bewässerungssystem mit Bewässerungskanälen wurde seit Mitte des Jahrhunderts durch moderne Sprinkleranlagen ersetzt.
WASSER KULTUR Menschen erleben Wasser meist als etwas Schönes . In der Region spenden viele Brunnen ganzjährig Trinkwasser. Auch Altarme des Inns, die nur sporadisch Wasser führen, kommen vereinzelt vor.
KOMMUNIKATION UND BILDUNG Sensibilisierungs- und Bildungsprojekte sind im Sektor Wasser vorhanden und werden ausgebaut. Dazu gehören Angebote für Schulen und Erwachsene.
REVITALISIERUNGEN Revitalisierungsprojekte am Inn aber auch seiner Zuflüsse sind zunehmend. Diese Massnahmen können mit Wasserschutzprojekten kombiniert aber auch nur als ökologische Aufwertung umgesetzt werden.
RISIKO VERMINDERUNG Die Flüsse, vor allem in der Talebene wurden begradigt um dadurch und mit künstlichen Barrieren und Verbauungen die Hochwassersicherheit zu erreichen.
BETEILIGUNG Der Einbezug von Stakeholdern in Prozesse des Wassermanagements waren bisher nicht üblich. Im Rahmen des integralen Einzugsgebietsmanagement Inn und SPARE hat ein Prozess mit hoher Beteiligung begonnen.
ÖFFENTLICHES INTERESSE Das öffentliche Interesse an Projekten zu Gewässerschutz, Nutzung und Revitalisierung nimmt zu. Diese Prozesse werden heute mit Einbezug der Interessensvertreter geplant.
SPARE INFO & KONTAKTE Angelika ABDERHALDEN Fundaziun Pro Terra Engiadina (PTE) info@proterrae.ch Susanne MUHAR BOKU University susanne.muhar@boku.ac.at Copyright © PTE
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