Innovative Agrarpolitik: Weiterentwicklung der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 zur Erleichterung des Generationen-wechsels ...

Die Seite wird erstellt Henrietta-Louise Huber
 
WEITER LESEN
Innovative Agrarpolitik: Weiterentwicklung der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 zur Erleichterung des Generationen-wechsels ...
Lehrstuhl für Ökonomik des Gartenbaus und Landschaftsbaus
Technische Universität München

Innovative Agrarpolitik: Weiterentwicklung der
zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik
nach 2020 zur Erleichterung des Generationen-
wechsels und der Betriebsnachfolge
Prof. Dr. Vera Bitsch & Dipl.-Ing. (FH) Andreas Gabriel

Symposium der Edmund Rehwinkel-Stiftung
Berlin 6. Juni 2018
Innovative Agrarpolitik: Weiterentwicklung der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 zur Erleichterung des Generationen-wechsels ...
Studienziele - Arbeitspakete
•   AP1: Analyse der aktuellen Situation zum
    Generationenwechsel in der deutschen Landwirtschaft
•   AP2: Analyse der zweiten Fördersäule sowie aktueller
    Reformvorschläge mit Fokus auf Betriebsnachfolge
•   AP 3: Empfehlungen zur Weiterentwicklung der GAP zur
    Erleichterung des Generationenwechsels
       Literaturrecherche: u.a. Online-Konsultation, Positionspapiere
       Expertenworkshops in Bayern und Brandenburg:
        Landwirte, Verbandsvertreter, Berater, politische und
        wissenschaftliche Vertreter

                                                                         2
Innovative Agrarpolitik: Weiterentwicklung der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 zur Erleichterung des Generationen-wechsels ...
Hintergrund: GAP und Generationen-
wechsel in der Landwirtschaft
•   Landwirtschaft als kapitalintensive Branche
    Bereitstellung eines Arbeitsplatzes = 465.000€ (Quelle: DLZ, 2015)
•   In D: hoher Anteil an Familienbetrieben in der LW (ca. 90%;
    rund 276.000 Betriebsleiter) (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2016)
•   GAP 2014-2020: 2-Säulen-Prinzip mit rund 75%
    Direktförderung und 22% aus ELER-Fond als flexibles
    Förderinstrument für den Ländlichen Raum
•   2. Säule zur Ko-Finanzierung nationaler Mittel
    (Subsidiaritätsprinzip); aktuelle Förderperiode:
    ca. 9.4 Mrd. € EU-Mittel inkl. Umschichtung (Quelle: DBV, 2017)
                                                                         3
Innovative Agrarpolitik: Weiterentwicklung der zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 zur Erleichterung des Generationen-wechsels ...
Forderungen zur GAP und Unterstützung
der Betriebsnachfolge

                                                                                     Abkürzungen: LW= Landwirtschaft/Landwirte;
      EU Parlament                 EU Kommission

                                                                                     S1= Säule 1 der GAP S2= Säule 2
                                                                  EWSA
- Sozialere Ausrichtung der   - S1: Direktzahlung        - Höheres Agrarbudget
GAP; Fokus Förderung          Einkommenssicherheit;      - Ernährungssicherung und
benachteiligte Regionen       S2: u.a. Innovation,       Wettbewerbsfähigkeit LW
- Langfristige                Wissenstransfer fördern    - Berufseinstig aktive
Perspektiven für              - Generationenwechsel      Jung-LW (auch
Junglandwirte;                besser in der S2           Quereinsteiger)
Gesamtstrategie für           abdecken, z.B. über        begünstigen; gekoppelte
Generationenwechsel;          Zugang zu Boden,           Zahlungen an Bedarf
Anreiz- & Risikosysteme       Technik, Fachwissen

                                  COPA & COGECA
    EU-Agrarminister          - Subsidiaritätsprinzip;
- Pro Direktzahlungen         keine Umschichtung S1/S2
- Entbürokratisierung         - S2: Investitionen zum
- Neue 3. Säule zur           Erhalt Natur/ländlicher           EU-Ebene
Risikomanagement-             Raum
Unterstützung                 - Gezielte Maßnahmen
                              zur JLW-förderung

                                                                                                                                  4
Öffentliche EU Konsultation zur
Modernisierung und Vereinfachung der GAP
 Q29: Wie kann die GAP Junglandwirte in ländlichen Gebieten besser unterstützen? (max. 3 Antworten)

Quelle: eigene
Darstellung aus
Summary EU-
Konsultation
2017
                                                                                                       6
Zusammenhänge zwischen der aktuellen
Agrarpolitik und der Betriebsnachfolge
    Themenfeld:
    „Förderung
    Beratungs-                                                          Übersicht:
    angebote“
                                                                            Untersuchungs- und
                                                                              Zielfaktoren
                                                                            betriebswirtschaftliche
                                                                              Faktoren
                                                                            Rahmenbedingungen
                                                                            Übergabeunterstützung
                                                                            Zwischenmenschliche
                                                                              Faktoren
                                                                        (F) nur innerfamiliäre
                                                                              Betriebsnachfolge
                                                                             Positiver Einfluss
                                                                             Negativer Einfluss

Quelle: eigene Darstellung anhand der Ergebnisse der beiden Workshops
                                                                                                  7
Stellschrauben zur Förderung der
Betriebsnachfolge in der GAP nach 2020

 Quelle: eigene Darstellung anhand der Ergebnisse der beiden Workshops
                                                                         8
Beispiele möglicher Hilfestellungen

2• Koordination der Förderung: Entbürokratisierung und
   Vereinfachung für Landwirte, auch besseres Verständnis
   in der Gesellschaft
6• Neue Förderansätze ergänzend zur
   Investitionsförderung: Innovative Produkte und
   Techniken, Diversifizierung, regionale Kooperationen
7• Zielgerichtete Übergabeunterstützung: langfristige
   Prozessbegleitung, Intensivierung unternehmerischer
   Ausbildung

                                                            9
Zusammenfassung und
Handlungsempfehlungen (I)
•   EU-weit: kontroverse Diskussion, auch über nationale
    Verantwortung und Wettbewerbsgleichheit
•   Unterschiedliche Diskussionsschwerpunkte in den beiden
    Workshops in Bayern und Brandenburg
       BY: Familie, Ausbildung, Kommunikation
       BB: Eigentumsverhältnisse, Zugang Bodenmarkt

•   „Mittelverschiebungen in die 2. Säule kommen vor allem
    Klein- und Familienbetrieben zugute“

                                                             10
Zusammenfassung und
Handlungsempfehlungen (II)
•   Workshop-Teilnehmer finden keine „Patentlösungen“
•   Diskussion zeigt: rein finanzielle Förderungen wie
    Direktzahlungen kein alleiniger Anreiz für Hofübernahme
•   Entscheidender: Rahmenbedingungen verbessern
       Einfache und verständliche Förderstrukturen
       Einkommen sichern, höhere gesellschaftliche Akzeptanz der LW
       Zugang zu Boden, Wissen, Technik, Prozessberatung

•   Angepasste nationale & regionale Förderprogramme mit
    Unterstützung der EU in der 2. Säule

                                                                       11
Verwendete Literatur
BUNDESMINISTERIUM F. ERNÄHRUNG U. LANDWIRTSCHAFT (BMEL) 2017: Gesamttabelle Direktzahlungen 2016.
BUNDESTAG 2017: Sachstandsbericht zur Förderung für Junglandwirte aus der zweiten Säule. Erstellt durch den
  wissenschaftlichen Dienst WD 5 - 3000 - 012/2017
DAVIDOVA, S., THOMSON, K. 2014: Family farming in Europe: Challenges and prospects.
DEUTSCHER BAUERNVERBAND (DBV) 2017a: Situationsbericht 2017/18: Trends und Fakten zur Landwirtschaft.
  Deutscher Bauernverband (Hrsg.).
DEUTSCHER BAUERNVERBAND (DBV) 2017b: GAP ist nach wie vor wichtiger Grundpfeiler der EU.
DUMAS, C., DUPUIS, J.P., RICHER, F., ST.-CYR, L. 1995: Factors That Influence the Next Generation's Decision to
  Take Over the Family Farm, in Family Business Review Vol. 8, No. 2 (1995), S. 99–120
EUROPEAN COMMISSION (EC) 2017: Modernising and simplifying the CAP: Summary of the results of the public
  consultation, Brüssel.
EUROPEAN COMMISSION (EC) 2016: The Cork declaration 2.0, Brüssel.
EUROPEAN COMMISSION (EC) 2013: Executive summary on the Public Consultation: The role of family farming, key
  challenges and priorities for the future, Brussels.
FAO 2014: 2014 International Year of Family Farming.
HEMMERLING, U. 2017: GAP nach 2020 mit zwei starken Säulen gestalten. Vortrag 5. DBV-Ackerbautagung in Berlin.
INSTITUT FÜR MITTELSTANDSFORSCHUNG (IFM) 2016: Familienunternehmen-Definition des IfM, Bonn
SPELSBERG, H. 2011: Die Erfolgsfaktoren familieninterner Unternehmensnachfolgen, Gabler.
STATISTISCHES BUNDESAMT 2016: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei: Arbeitskräfte und Berufsbildung der
  Betriebsleiter/Geschäftsführer Agrarstrukturerhebung, Fachserie 3 Reihe 2.1.8, Wiesbaden.
STATISTISCHES BUNDESAMT 2011: Land- und Forstwirtschaft, Fischerei: Hofnachfolge in landwirtschaftlichen
  Betrieben der Rechtsform Einzelunternehmen Landwirtschaftszählung 2010, Fachserie 3 Heft 4, Wiesbaden.

                                                                                                                  12
Sie können auch lesen