MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra

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MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
N A C H HA LT I G E
                      G E M E I N D E N
MOBILITÄT

                      MIKRONETZWERK RHEINTAL
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Inhalt
         Editorial   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 2

         Alpenkonvention                     ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 3

         Bodenseeagenda 21                       ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 4

         Interreg IIIA       ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 5

         Mobilitätsmanagement - ein Zauberwort ?                                                                     ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 10

         Gemeinden Frastanz, Grabs, Mäder, Mauren und Schaan                                                                                                 ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 12

         Projektteams, Zielsetzungen und Ergebnisse                                                                      ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 20

         Anforderungen an die Politik                                        ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 48

         Abschlussveranstaltung – Programm                                                       ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 50

         Mobilitätsentwicklung – Mobilitätssysteme der Zukunft                                                                                           ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 50

         Nachhaltiger Verkehr im Oberen Rheintal                                                                 ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 52

         Alpenrhein-Bahn                 ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 53

         Zeichenwettbewerb mit beeindruckender Ideenvielfalt                                                                                         ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   ■   Seite 55

         Impressum:
         Konzept/Design: Medienbuero AG, Eschen/FL
                         Redaktionelle Mitwirkung der Referenten, Projektteams und
                         Ökologie-Institut Bregenz/A
         Fotos:          Medienbuero AG Eschen/FL, Ökologie-Institut Bregenz/A
                         und Projektteams
         Druck:          Matt Druck AG, Mauren/FL
                         Gedruckt auf Biberist Furioso,
                         ausgezeichnet mit dem Österreichischen Umweltzeichen

                                                                                                                                                                                                      1
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Editorial
                               Liebe Leserin -                         die für ihre Gemeinde besten Lösun-
                               Lieber Leser                            gen umsetzen können.

                               Wir, das sind die Gemeinden Grabs       «Eine Menge bester
                               (CH), Frastanz (A), Schaan (FL),        Lösungsansätze»
                               Mauren (FL) und Mäder (A), haben
                               uns über das Gemeindenetzwerk           Als Projektkoordinator ist es mir ein
                               «Allianz in den Alpen» zum Mikro-       Bedürfnis, danke zu sagen. Zuerst al-
                               netz Alpenrhein zusammen gefunden.      len, die in den Zukunftswerkstätten
                                                                       und in den Arbeitsgruppen mitgear-
                               Dafür massgebend waren einerseits       beitet haben. Ihnen ist der Grossteil
                               die räumliche Nähe und andererseits     des Erfolges dieses Projektes zu ver-
                               ähnliche Probleme mit dem Verkehr.      danken. Herzlich bedanken möchte
                               Im Rahmen des EU Förderungspro-         ich mich bei den Arbeitsgruppenlei-
                               gramms Interreg IIIA Alpenrhein-Bo-     tern, deren Geschick es war, dass in
                               densee-Hochrhein haben wir einen        den Arbeitsgruppen die besten Er-
                               Antrag für das Projekt Mikronetz        gebnisse erzielt wurden. Den ört-
                               Rheintal - «Nachhaltige Mobilität» -    lichen Projektleitern, denen es ge-
                               kurz «Gemeinden mobil» - gestellt       meinsam mit meinen Bürgermeister-,
                               und genehmigt bekommen.                 Vorsteher- und Gemeindepräsiden-
                                                                       tenkollegen gelungen ist, den Über-
                               Einer der Höhepunkte war sicher der     blick über das Projekt zu wahren und
                               am Beginn der eigentlichen Arbeit       die Wegweiser in die richtige Rich-
                               stehende Zukunftsworkshop, der in       tung zu stellen, gilt ebenfalls Lob und
                               jeder Gemeinde durchgeführt wurde.      Anerkennung.
                               Dabei ist es in allen Gemeinden ge-
Bürgermeister Rainer Siegele   lungen, die Schwachstellen zu eruie-    Danken möchte ich aber auch allen ex-
                               ren und die Arbeitsgruppen zur Pro-     ternen Fachleuten, deren Zuarbeit,
                               blemlösung zu installieren.             Fachwissen und Engagement bei der
                                                                       kompetenten Lösungssuche sehr wich-
                               Obwohl am Anfang nicht ganz klar        tig war. Namentlich möchte ich das
                               war, wie solche Lösungen ausschauen     Ökologieinstitut erwähnen, das uns
                               können, und wie wir hier bei der        von der Antragstellung bis zur Schluss-
                               «grossen Unterschiedlichkeit» von-      abrechnung bestens betreut hat.
                               einander profitieren können, ist be-
                               reits beim ersten Erfahrungsaus-        Ein abschliessender Dank sei mir an
                               tausch der Funken gesprungen. «Wie      die Förderungsgeber gegönnt. Die
                               habt ihr dieses Problem angegan-        Stabstelle des Fürstentums Liechten-
                               gen?» oder «So einfach seid ihr dazu    stein, die Netzwerkstelle Ostschweiz,
                               gekommen!», solche und ähnliche         vertreten durch die Staatskanzlei
                               Fragen und Feststellungen waren zu      St.Gallen, und nicht zuletzt das ge-
                               hören. Sicher ist, dass alle Teammit-   meinsame Sekretariat in Tübingen für

«voneinander profitieren»
                               glieder gestärkt und neu motiviert      die EU haben durch ihre unkompli-
                               aus den gemeindeübergreifenden Er-      zierte und hilfsbereite Art die Förde-
                               fahrungstreffen gekommen sind.          rungsabwicklung sehr erleichtert und
                                                                       uns nur im notwendigen Mindest-
                               Wie in dieser Zusammenfassung der       mass mit Formalien belastet.
                               Ergebnisse leicht abgelesen werden
                               kann, hat es eine Menge bester Lö-                             Rainer Siegele
                               sungsansätze gegeben. Ich wünsche                          Bürgermeister und
                               den Gemeindeverantwortlichen, dass                           Verantwortlicher
                               sie aus der Fülle des Dargebotenen                       des Gesamtprojektes

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MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Alpenkonvention
                Die Gemeinden und die
                Alpenkonvention
                                                         Das Gemeinde-
                Das zentrale Anliegen der Alpen-         netzwerk «Allianz
                konvention ist es, Massnahmen zum        in den Alpen»
                Schutz des Alpenraums mit der nach-
                haltigen, zukunftsweisenden Ent-         Das Gemeinde-Netzwerk «Allianz
                wicklung der Regionen zu verknüp-        in den Alpen» ist ein Zusammen-
                fen. Sie steht damit im Zeichen des      schluss von ca. 160 Gemeinden im
                Konzepts der nachhaltigen Entwick-       gesamten Alpenraum von Frank-
                lung, welches 1992 auf der UN-Kon-       reich bis Slowenien. Die Mitglieds-
                ferenz für Umwelt und Entwicklung        gemeinden haben sich zusammen-
                in Rio ins Rampenlicht der interna-      gefunden, um die Ziele der Alpen-
                tionalen Politik gerückt wurde. Die      konvention für eine nachhaltige
                Beteiligung und Mitwirkung der           Entwicklung im Alpenraum kon-
                Kommunen ist ein entscheidender          kret umzusetzen.
                Faktor bei der Verwirklichung einer
                nachhaltigen Entwicklung. Dass die       Dafür arbeiten sie in engem Kon-
                Alpenkonvention gerade in den Ge-        takt mit der Bevölkerung an der
                                                         Verbesserung der ökologischen, so-
                                                         zialen und wirtschaftlichen Situa-
                                                         tion in ihrer Gemeinde. Darüber
                                                         hinaus tauschen sie ihre Erfahrun-
                                                         gen und ihr Wissen mit den ande-
                                                         ren Mitgliedern des Netzwerks aus.
                                                         Dies geschieht an regelmässigen
                                                         Treffen, Konferenzen, Tagungen
                                                         und Exkursionen.

                                                         In ihrer Zielsetzung sind sich die
                                                         Mitglieder des Gemeindenetzwer-
                                                         kes «Allianz in den Alpen» einig,
                                                         dass das Leitbild der nachhaltigen
                                                         Entwicklung, wie es in der Agenda
                                                         21 von Rio und der Alpenkonven-
                                                         tion formuliert ist, als Perspektive
                                                         der zukünftigen Entwicklung des
                                                         Alpenraums von grosser Bedeutung
                                                         ist. Die Gemeinden stellen eine
                                                         zentrale Ebene bei der Umsetzung
                meinden des Alpenraums mit kon-          einer nachhaltigen Politik dar.
Mitglieder      kreten Inhalten gefüllt wird, ist des-
                halb von zentraler Bedeutung.
Deutschland
Frankreich      Die Alpenkonvention ist ein völker-
Italien         rechtlicher Vertrag zwischen Deutsch-
Österreich      land, Frankreich, Italien, Liechten-
Schweiz         stein, Monaco, Österreich, Schweiz,
Liechtenstein   Slowenien und der Europäischen
Slowenien       Union. Sie wurde 1991 unterzeichnet.
                Vertragsziel ist der Schutz der Alpen
                und deren nachhaltige Entwicklung
                unter Berücksichtigung der Schutz-
                und Nutzungsinteressen.

                                                                                          3
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Bodenseeagenda 21
Was ist das?                             Wer ist beteiligt?                        Kontakt
Die Agenda 21 wurde im Rahmen            Ein See, vier Länder und Sie! Die         Geschäftsstelle der Bodensee
der Uno-Konferenz in Rio 1992 be-        Internationale       Bodenseekonferenz    Agenda 21, c/o Regierungspräsidium
schlossen. Sie ist ein umfassender,      (IBK) hat die Bodensee Agenda 21 ins      Tübingen, Konrad-Adenauer-Str. 20
weltweiter Massnahmenkatalog zur         Leben gerufen. In der IBK tragen die      D-72072 Tübingen
Gewährleistung einer sozial-, wirt-      Länder und Kantone der Bodenseere-
schaftlich- und umweltgerechten          gion gemeinsam Verantwortung für          Leitung
nachhaltigen globalen Entwicklung im     eine gute Regionalentwicklung. Mit-       Frau Ulrike Kessler
begonnen 21. Jahrhundert. Nachhalti-     glieder der IBK sind: Baden-Württem-      Tel: ++49-7071-757-3236
ge Entwicklung bedeutet, dass unsere     berg, Schaffhausen, Zürich, Thurgau,      Fax: ++49-7071-757-9-3236
heutige Lebensweise nicht zu Lasten      St. Gallen, Appenzell-Ausserrhoden,       Email: ulrike.kessler@rpt.bwl.de
der Umwelt, anderer Völker oder Min-     Appenzell-Innerrhoden, Fürstentum
derheiten sowie kommender Genera-        Liechtenstein, Vorarlberg, Bayern.        Frau Ursula Brodbeck
tionen geht. Eine Schlüsselrolle bei     Die Bodensee Agenda 21 will nun die-      Tel: ++49-7071-757-3221
der Umsetzung der Agenda 21 wird         jenigen zusammenbringen, die Verant-      Fax: ++49-7071-757-9-3221
dabei der regionalen und lokalen Ebe-    wortung für eine nachhaltige Entwick-     Email: ursula.brodbeck@rpt.bwl.de
ne zugesprochen.                         lung der Region tragen, wie kommu-
Mit der Bodensee Agenda 21 will die      nale, regionale und staatliche Verwal-
Internationale Bodenseekonferenz die     tungen, Unternehmen und Betriebe,
Ziele des Umweltgipfels von Rio in der   private Initiativen, Vereine, Verbände,
Regio Bodensee massgeschneidert          Religionsgemeinschaften, Schulen und
konkretisieren. Die gesamte Regio Bo-    Bildungseinrichtungen. Je mehr Perso-
densee soll hierfür gewonnen und der     nen und Institutionen sich beteiligen,
Gedanke der Nachhaltigkeit dort dau-     um so dichter wird das Netz.
erhaft verankert werden. Bei der Bo-
densee Agenda 21 handelt es sich um      Ziele der Bodensee
das erste internationale Agenda 21                                                   Grenzüberschreitende
                                         Agenda 21                                   Zusammenarbeit
Projekt in Europa. Finanziert wird das
Projekt von den Mitgliedsländern und     Die Bodensee Agenda 21 will selbst
-kantonen, den INTERREG-Program-         keine Agenda-Projekte als Projektträ-       Im gesamten Programmgebiet «Al-
men der EU sowie Schweizer Bundes-       ger betreiben. Sie versteht sich viel-      penrhein-Bodensee-Hochrhein»
mitteln. Insgesamt steht für die Pro-    mehr als Plattform und Motor, um die        wird seit Jahrzehnten grenzüber-
jektarbeit in den Jahren 1999 - 2003     vielfältigen bereits vor Ort laufenden      schreitend     zusammengearbeitet.
ca. 1,6 Mio Euro zur Verfügung.          Agenda-Projekte zu unterstützen, zu-        Bereits im 19. Jahrhundert wurden
                                         sammen zu bringen, zur Zusammen-            hier - speziell in der Bodenseere-
                                         arbeit anzuregen und für diese eine         gion - die ersten internationalen
                                         Vernetzungsinfrastruktur aufzubauen.        Gremien gegründet, die sich mit
                                         Die Bodensee Agenda 21 sieht damit          verschiedenen Fragen, z.B. Tou-
                                         ihre Aufgaben darin:                        rismus, Fischereiwirtschaft oder
                                                                                     Schifffahrt beschäftigten.
                                         ■ Günstige Rahmenbedingungen für
                                           die Agenda-Aktiven in der Regio           Lange Zeit war die grenzüber-
                                           Bodensee in allen Mitgliedsländern        schreitende Zusammenarbeit im
                                           und -kantonen zu schaffen                 Programmgebiet stark thematisch
                                         ■ Agenda-Aktive in der Region zu            orientiert und bezog sich auf ein-
                                           motivieren und neue Projekte an-          zelne konkrete Handlungsfelder.
                                           zustossen                                 Umweltthemen, vor allem im Zu-
                                         ■ Vernetzungsinfrastrukturen    über        sammenhang mit der Reinhaltung
                                           die internationalen Grenzen hin-          des Bodensees, dominierten dabei
                                           weg aufzubauen                            diese Kooperation.
                                         ■ Impulse in Sachen Nachhaltigkeit
                                           zu setzen                                 Seit Beginn der 90er Jahre ist eine
                                         ■ und dadurch eine regionale Iden-          deutliche Intensivierung der grenz-
                                           tität zu stärken.                         überschreitenden Zusammenarbeit
                                                                                     im gesamten Programmgebiet fest-
                                                                                     stellbar. Sicherlich spielten dabei
                                                                                     die beiden Gemeinschaftsinitiati-
                                                                                     ven INTERREG I und INTERREG II
4
                                                                                     eine wichtige Rolle.
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Interreg III A
         Alpenrhein-Bo-                            240 km. Deutschland besitzt an der
         densee-Hochrhein                          Gesamtfläche einen Anteil von 30,2
                                                   Prozent, Österreich einen Anteil von
         Das Programmgebiet                        10,4 Prozent und Liechtenstein einen
                                                   Anteil von 0,6 Prozent. Die Schweiz
         im Überblick
                                                   hat mit 58,8 Prozent den flächenmäs-
         IN DEUTSCHLAND: Bodenseekreis,            sig grössten Anteil am Programmge-
         kreisfreie Stadt Kempten, Landkreis       biet. Die gesamte Grenzlinie inner-
         Konstanz, Landkreis Lindau, Land-         halb des Programmgebietes beträgt
         kreis Oberallgäu, Schwarzwald-Baar-       577 km, davon sind 464 km, d.h. 80
         Kreis, Landkreis Waldshut sowie die       Prozent, eine Aussengrenze der Euro-
         Landkreise Ravensburg, Sigmaringen        päischen Union.
         und Tuttlingen.
         IN ÖSTERREICH: Land Vorarlberg            Das Projekt
         mit den Gebieten «Bludenz-Bregen-
         zer Wald» und «Rheintal-Bodensee-         Das «Mikronetzwerk Rheintal» ist ein
         gebiet».                                  Segment der Aktivitäten des Gemein-
         IN DER SCHWEIZ: die Kantone Aar-          denetzwerkes «Allianz in den Alpen».
         gau, Appenzell Ausserrhoden, Appen-       Interreg ist eine Gemeinschaftsinitiati-
         zell Innerrhoden, Glarus, Graubün-        ve für Grenzregionen, bei welcher
         den, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau    grenzübergreifende Massnahmen der
         und Zürich.                               Zusammenarbeit, wie Infrastruktur-
         Sowie das FÜRSTENTUM LIECH-               vorhaben, Zusammenarbeit öffent-
         TENSTEIN.                                 licher Versorgungsunternehmen, ge-
                                                   meinsame Aktionen von Unterneh-
         Das INTERREG III A-Programmgebiet         men oder Kooperationen im Bereich
         «Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein» ist       des Umweltschutzes gefördert werden.
         eine Grenzregion, die mit Deutsch-
         land, Österreich, Liechtenstein und       Die Gemeinden Mäder, Frastanz,
         der Schweiz vier souveräne National-      Grabs, Mauren und Schaan sind Mit-
         staaten umfasst. Österreich und           glieder des Gemeindenetzwerkes «Al-

Gesamtfläche von 22.187 km2
         Deutschland sind Mitglieder der Euro-     lianz in den Alpen». Zusammen ha-
         päischen Union (EU), das Fürstentum       ben sie im Rahmen des «Mikronetz-
         Liechtenstein ist Mitglied des Europäi-   werkes Rheintal» eine grenzübergrei-
         schen Wirtschaftsraumes (EWR). Die        fende Initiative gestartet. Das gemein-
         Schweiz gehört keiner dieser interna-     same Thema ist die «Nachhaltige Mo-
         tionalen Gemeinschaften an. Ein Bei-      bilität in den Gemeinden». Die Pro-
         tritt zum EWR wurde am 6. 12.1992         jektziele sind die Erarbeitung von Lö-
         durch ein Referendum abgelehnt. Das       sungen zu kommunalen sowie regio-
         Programmgebiet «Alpenrhein-Boden-         nalen Verkehrsproblemen sowie der
         see-Hochrhein» bildet damit in gros-      permanente       grenzüberschreitende
         sen Teilen eine Aussengrenze des          Erfahrungsaustausch.
         Europäischen Wirtschaftsraumes.
                                                   Es bildeten sich in diesen fünf Ge-
         Das gesamte                               meinden insgesamt 13 Projektteams,
         Programmgebiet                            die sich mit grossem Engagement,
                                                   Begeisterung und mit innovativen
         «Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein» um-       Ideen in gemeindeinterne Mobilitäts-
         fasst eine Gesamtfläche von 22.187        themen eingearbeitet haben. Vieles ist
         km2, die Ost-West-Ausdehnung be-          in Bewegung und es gilt nun, die Er-
         trägt ca. 210 km, die Nord-Süd-Aus-       gebnisse zusammenzufassen und zu
         dehnung an der breitesten Stelle ca.      präsentieren.

                                                                                        5
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Vom Kommunalen
zum Interregionalen
von Andreas Postner,                    Das Beziehungsmuster ist also stark      rieren. Netzwerke sind ideal für die
Transform-Forum für                     ideell durch besondere Zielvorstel-      Zusammenarbeit in ideellen Bezie-
Nachhaltige Entwicklung                 lungen geprägt. Diese Zielvorstellun-    hungsmustern.
                                        gen lassen sich unter einem mög-
                                        lichst konkreten Umsetzungsversuch       5 PARTNERGEMEINDEN -
                                        zusammenfassen, um nachhaltige           EIN PUZZLE
                                        Entwicklungen auf kommunaler, re-
                                        gionaler und interregionaler Ebene       Die Rheintal-Region lässt sich auch
                                        einzuleiten.                             als abstraktes, flächiges Puzzle, zu-
                                                                                 sammengesetzt aus den einzelnen
                                        Insbesondere wurden derartige Ziel-      Flächen der Rheintal-Region-Ge-
                                        vorstellungen für eine nachhaltige       meinden, darstellen. Jede Gemeinde
                                        Verkehrs- und Mobilitätspolitik for-     hat ihre eigene flächige Form, ihren
                                        muliert. Dies ist auch das Thema die-    sehr eigenen Grenzverlauf. Jede Form
                                        ses grenzüberschreitenden Interreg-      ist zu denen der anderen sehr ver-
                                        projektes.                               schieden. Die 5 Partnergemeinden
                                                                                 sind Bestandteile dieses Puzzles. Zwi-
                                        Als Grundlage dafür kann das Ver-        schen den Partnergemeinden liegen
                                        tragswerk der Alpenkonvention und        zumindest eine oder mehrere andere
                                        ihrer Durchführungsprotokolle ange-      Gemeinden - in der Schweiz, in
                                        sehen werden. In ihrer Rahmenkon-        Liechtenstein, in Vorarlberg.
                                        vention wie auch in ihren Durchfüh-
Andreas Postner                         rungsprotokollen finden sich klare       Das Puzzle stellt eine materielle Form
                                        Handlungsanweisungen zur Einlei-         eines Selbstbildes dar. Auf dem terri-
                                        tung nachhaltiger Entwicklungen auf      torialen Raumanspruch einer Ge-
                                        kommunaler, regionaler und grenz-        meinde sind ganz bestimmte Selbst-
Selbstverständnis,                      überschreitend interregionaler Ebe-      bestimmungsrechte durchsetzbar, die
Situierung,                             ne. Die Rolle der Gemeinden wird         aber genau an diesen Gemeindegren-
Struktur und                            hierin sehr direkt angesprochen.         zen enden. Dies kann deutlich ma-
Zielsetzungen                                                                    chen, dass Synergien mit Nachbarge-
                                        Für die Umsetzungsziele, der von         meinden gesucht werden müssen, um
Es macht Sinn, am Beginn gemeinsa-      den Arbeitsgruppen eingeleiteten         Projektvorhaben sinnvoll umsetzen
mer Überlegungen über eigene Po-        Projekte, kann dabei das sogenannte      zu können. Dies macht auch deut-
tentiale nach dem eigenen Selbstver-    Verkehrsprotokoll der Alpenkonven-       lich, dass überkommunale Partner
ständnis zu fragen und dafür mög-       tion eine grundlegend unterstützende     gefunden werden müssen, um ge-
lichst brauchbare Bilder oder Symbo-    Rolle spielen.                           meindeüberschreitende         Projekte
le zu entwickeln.                                                                sinnvoll koordinieren zu können.
                                        Bilder und Symbole                       Dieser Koordinierungsbedarf setzt
Alle 5 Partnergemeinden liegen - aus                                             sich auf regionaler und interregiona-
europäischer Perspektive gesprochen     5 PARTNERGEMEINDEN -                     ler Ebene fort.
- im «Oberen Rheintal» diesseits und    EIN NETZWERK
jenseits des Rheins, in 3 verschiede-                                            5 PARTNERGEMEINDEN - EIN
nen Staaten und doch in einer einzi-    Das Bild des Netzwerks ist bereits ein   SYMBOL EINER OFFENEN HAND
gen naturräumlichen Region.             bestehendes und selbstgewähltes
                                        («Mikronetzwerk»). Ein Netzwerk          Vielleicht eher zufällig sind gerade 5
Geografisch ist das Beziehungsmuster    wird zwischen verschiedenen Punk-        Gemeinden als Partner in diesem
der fünf Gemeinden eher lose. Es gibt   ten oder Orten aufgespannt. Die          Mikronetzwerk beteiligt. Dennoch
ausser diesem Mikronetzwerk jedoch      Netzträger befinden sich zueinander      liegt die Assoziation nahe: 5 Gemein-
kaum direkte Berührungspunkte           in einer bestimmten räumlichen Dis-      den wie 5 Finger an einer Hand. Die
oder Arbeitsfelder, wo materielle       tanz. Das Netz trägt und verbindet       Hand als Symbol zusammenzuarbei-
Interessen der Gemeinden direkt auf-    auch über räumliche Distanzen hin-       ten, Dinge in Angriff zu nehmen. Ge-
einander treffen.                       weg. In Netzwerken kann man sehr         meint ist die offene Hand, nur die
                                        informell und informatorisch koope-      lässt die 5 Finger erkennen. Also

6
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Vom Kommunalen
zum Interregionalen
nicht die Faust. In diesem Sinn ist       Stressfaktoren, Lärm, Landschaftszer-       ter Schliff, ein letzter Kick, oder es
das Mikronetzwerk schon jetzt Vor-        störungen oder schlichtweg auch ge-         tun sich irgendwelche Ungereimthei-
bild für die grenzüberschreitende Zu-     fährliche Situationen. Unser kriti-         ten oder Widerstände auf. Da benöti-
sammenarbeit in der Region. Ver-          sches Sensorium zu behalten, nicht          gen wir schlichtweg Mut. Mut, Neues
kehrsprobleme und Mobilitätsproble-       abzustumpfen, ist unser grösster            zu wagen, Verantwortung zu über-
me lassen sich nur gemeinsam lö-          Schatz, unser grösstes Potential.           nehmen, ein gewisses Risiko zu tra-
sen - nicht gegeneinander.                                                            gen. Vor allem politische Verantwor-
                                          KREATIVITÄT                                 tungsträger benötigen eine mutige
Dies gilt auch für die Konflikte in der   Wenn wir an Zuständen oder Prozes-          und entschlossene Zivilgesellschaft
Stadtregion Feldkirch: Verkehrslö-        sen erkennen, dass sie negative Ent-        als Partner, um innovative Lösungen
sungen kann es nur gemeinsam ge-          wicklungen einnehmen, oder wenn             rascher und konsequenter umsetzen
ben - mit Liechtenstein und mit Fra-      wir mitbekommen, dass sich manche           zu können.
stanz. Dazu verpflichtet übrigens         Problemstellungen auf vielleicht ganz
                                                                                      LANGER ATEM
                                                                                      Nicht immer gibt es rasche Umset-
«Gemeinsame                                                                           zungserfolge, gelegentlich wird es zäh.
                                                                                      Da kann es notwendig werden, unsere
Verkehrslösungen»                                                                     Motive zu überprüfen und unseren
                                                                                      Zeit- und Energieeinsatz in Relation
                                                                                      zu stellen, um die als wichtig erkann-
auch dezidiert das Verkehrsprotokoll      neue Art lösen lassen, so beflügelt das     ten Ziele durchsetzen zu können. Viel-
der Alpenkonvention.                      unsere Kreativität. Nichts ist so un-       leicht macht es aber auch Sinn, recht-
                                          veränderlich, wie es manchmal er-           zeitig nach der Schnittstelle zwischen
Transform                                 scheint oder dargestellt wird. Die ver-     ehrenamtlichem und professionellem
                                          änderte Perspektive von «Verkehrs-          Engagement zu fragen. Wir brauchen
Transform ist ein Interregionales Fo-     politik» zu «Mobilitätspolitik» bei-        sehr oft einen langen Atem für unsere
rum für Nachhaltige Entwicklung in        spielsweise hat enorm viel mit kreati-      Vorhaben, damit sie «auf Schiene ste-
der      Region    Arlberg/Alpenrhein/    ven Potentialen zu tun.                     hen», sollten aber «Übergabestellen»
Bodensee. Transform ist ein NGO, als                                                  nicht verpassen und uns dabei dann
Verein konstituiert und hat partner-      ENTSCHLOSSENHEIT                            eher nur mehr auf die «Qualitätskon-
schaftlich drei Vorsitzende, eine(n) in   Manchmal sind Projektideen so gut           trolle» unserer Projektideen bei der
der Schweiz, eine(n) in Liechtenstein,    wie fertig, es fehlt vielleicht ein letz-   Umsetzung kümmern.
eine(n) in Vorarlberg. Zielsetzungen
von Transform sind die Umsetzung
der Alpenkonvention, der internatio-
nal vereinbarten Klimaschutzziele so-
wie der Ziele der Schweizer Alpenini-
tiative. Transform arbeitet grenzüber-
schreitend in den Themenbereichen
Verkehr und Mobilität, Raumplanung
und Nahversorgung, Umwelt und
Energie.

Was uns handeln
lässt
SENSIBILITÄT
Unser Wahrnehmungsvermögen, un-
sere Sinne sind die zuverlässigsten
Indikatoren. Wir können spüren oder
erahnen, wann Belastungen für uns,
für Mitmenschen, Tiere und Pflanzen
zu hoch werden können. Wir merken         Verkehrsprobleme gemeinsam angehen.

                                                                                                                          7
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Vom Kommunalen
zum Interregionalen
FREMDBILD UND SELBSTBILD                  weisungen individueller Moral als al-     verantwortlich für Zielverfehlung.
Oft stellen wir unbewusst unserem eige-   leiniger Lösungsansatz für komplexe       (Momentane Pfadabweichung in
nen, sehr idealen Selbstbild ein sehr     Verkehrsprobleme. («Du fährst ja          Österreich über 22%!)
stark kontrastierendes Fremdbild der      auch mit dem Auto. Du kaufst ja         ■ Verkehrsemissionen machen er-
anderen Seite gegenüber, die andere       auch im Supermarkt»).                     folgreiche CO2-Reduktionen bei
Interessen vertritt. Dabei laufen auch                                              Hauswärme, Industrie, Gewerbe
sehr engagierte Vertreter der innova-     So sehr individuelles Verhalten für       und Landwirtschaft zunichte.
tiven Seite Gefahr, Schwarz-Weissbil-     Einzelentscheidungen wichtig ist, so
                                                                                  LÄRM
                                                                                  ■ Oft unmerklich verantwortlich für
                                                                                    Herz-Kreislauferkrankungen
Überwindung von                                                                   ■ Sehr hohe Zahl lärmgeschädigter
                                                                                    Personen
Schuldzuweisungen                                                                 ■ Durchlärmung durch verfehlte
                                                                                    Raumplanungspolitik und fehlen-
                                                                                    de Verkehrssteuerung
der zu malen: Hier wir in unserer         wenig kann es gegenüber den massiv      ■ KFZ-Individualverkehr reicht fast
Rolle als Optimierer untragbarer Ver-     marktverzerrten    Systemwirkungen        bis in die Wohnzimmer
hältnisse, dort die festgefahrenen        einer verfehlten Verkehrspolitik be-    ■ Fehlende Hierarchisierung im
Lobbyisten der strukturkonservativen      wirken.                                   Strassennetz
Verkehrswirtschaft.                                                               ■ Falsche Priorisierungen in Touris-
                                          Wo aber können wir, sozusagen ob-         musgebieten.
Dieses Fremdbild und dieses Selbst-       jektiviert, die Auswirkungen und
bild stimmt so ganz sicher nicht und      Folgen fehlerhafter Systemsteuerun-     MANGELNDE VERKEHRSSICHER-
es behindert uns in unserer Arbeit. Es    gen in der Verkehrspolitik bzw. Ver-    HEIT, HOHE UNFALLRATEN
geht in der Überwindung des Fremd-        kehrswirtschaft festmachen, die wir     ■ Hauptverursacher: Zu hohe Ge-
                                          dann gemeinsam durch alternative          schwindigkeiten
                                          Modelle korrigieren oder ersetzen       ■ Unfallraten und Schadensfolgen
                                          könnten?                                  ungefähr doppelt so hoch, wie in
                                                                                    vorbildlichen Vision-Zero-Gebie-
                                          2. Objektiv                               ten in Europa
                                                                                  ■ Neuralgische Punkte des Verkehrs-
                                          feststellbare Fehl-
                                                                                    systems bleiben oft unbeachtet
                                          steuerungen des                         ■ Vorrang für Langsamverkehr in
                                          Verkehrssystems                           Ortszentren fehlt
                                                                                  ■ Ausreichende      Verkehrsüberwa-
                                          LUFTSCHADSTOFFE                           chung fehlt.
                                          ■ Vor allem NOx, Ozon und PM 10
                                          ■ Permanente Grenzwertüberschrei-       LANDSCHAFTSZERSTÖRUNG
                                            tungen im Rheintal                    ■ Flächenverbrauch für Strassen-
                                          ■ Ursache für zahlreiche Atemwegs-        infrastruktur immer noch enorm
                                            erkrankungen, Bronchitis, Asthma,       hoch
                                            Lungenentzündung, bei PM 10 so-       ■ Offizielle Politik plant immer noch
                                            gar Krebs. PM 10: WHO errechnet         Hochleistungsstrassen durch hoch-
                                            2500 Tote pro Jahr in Österreich,       rangige Schutzgebiete (S 18: Laute-
                                            umgelegt auf das Rheintal etwa          racher Ried, Naura 2000; Letzetun-
                                            100 Todesfälle/Jahr.                    nel: Frastanzer Ried, Streuwiesen,
                                                                                    Grundwasserschongebiet)
Einbezug der Bevölkerung.                 TREIBHAUSGASE                           ■ Extrem hohe Bodenversiegelung
                                          ■ Vor allem CO2 und PM 10                 durch Parkplatzflächen, sogenann-
                                          ■ Internationale     Vereinbarungen       te Ortsumfahrungen, wie auch
bild- und Selbstbild-Kontrastes auch        (Beispiel Kyotoziel) werden dra-        für kleinverästelte Grundstückser-
um die Überwindung von Schuldzu-            matisch verfehlt. Verkehr haupt-        schliessungen.

8
MIKRONETZWERK RHEINTAL - Cipra
Vom Kommunalen
zum Interregionalen
                                                                                  Rückgreifend auf diese objektiv fest-
                                                                                  stellbaren Fehlsteuerungen unseres
Völkerrechtlich vereinbarte Ziele                                                 grenzüberschreitend wirkenden Ge-
gelten für alle Verwaltungsebenen                                                 samtverkehrssystems können wir je-
und Gesetzgebung                                                                  derzeit festmachen, ob unsere Moti-
                                                                                  vation, uns für Veränderungen in der
Die gesellschaftlich vereinbarten Ziele heissen Nachhaltigkeit, Einhaltung        Verkehrs- und Mobilitätspolitik zu
der Klimaschutzverpflichtungen, Vorrang für Gesundheit und Sicherheit. In         engagieren, einer kritischen Überprü-
der Diskussion mit unseren Konfliktpartnern müssen wir die Auseinander-           fung standhält.
setzung immer auf diese schon bestehenden gesellschaftlichen Übereinkünf-
te zurück führen: Das ist beschlossener Konsens, hinter diesen gehen wir          3. MassStäbe
nicht zurück, kann niemand zurückgehen. Insbesondere die politischen Ver-         unseres Engagements
antwortungsträger sind daran gebunden.
                                                                                  Die Frage bleibt: Was können wir
Im Klartext: In Österreich, in Deutschland und in Liechtenstein sind alle Be-     tun? Welchen Beitrag leisten wir mit
hörden, alle Gebietskörperschaften vepflichtet, die Protokolle der Alpenkon-      unseren Projektvorhaben, wie bei-
vention bei Vollzug und Gesetzgebung zu berücksichtigen. Für die Schweiz          spielsweise Alternativer Pendelver-
haben die Rahmenkonvention und die Durchführungsprotokolle bisher Leit-           kehr Frastanz, Grabs Spital Mobil,
linienfunktion. Das heisst, die Festlegungen des Verkehrsprotokolls sind in       Fuss- und Fahrradwege Frastanz, Le-
Deutschland, Österreich und Liechtenstein auf kommunaler, regionaler und          bens(t)raum Strasse Mauren, Schul-
internationaler Ebene anzuwenden.                                                 wege-gefährliche Kreuzungen Mäder,
                                                                                  Lebenswerte Quartiere Mauren, Mo-
Es besteht also eine Legitimation für Transformationsprozesse des Verkehrs-       bilitätsmanagement für Schul- und
systems auf kommunaler, regionaler, interregionaler und internationaler           Kulturzentrum Mäder, Mauren zu
Ebene. Der prinzipielle Durchsetzungsanspruch der formulierten Nachhal-           Fuss     entdecken,    Pförtneranlage
tigkeitsziele besteht also nicht nur im kleinräumlichen, kommunalen Mass-         Schaanwald, Schaan radaktiv, Schul-
stab, sondern auch darüber hinaus.                                                wege Grabs? Ist das nicht ein Tropfen
                                                                                  auf den heissen Stein?

                                                                                  Zuerst einmal: Jeder Tropfen höhlt
HOHE RESSOURCENVER-                      HOHE KOSTEN                              den Stein. Oder anders gesagt: Ohne
BRÄUCHE NICHT REGENERIER-                ■ Die Verkehrsausgaben unserer Ge-       Tropfen kein Fluss. Oder denken wir
BARER TREIBSTOFFE                          samtwirtschaft übersteigen mittler-    an das Schneeballsystem. Wir kön-
■ Der grösste Anteil der Treibstoffe       weile die 25%-Grenze. Unser Ver-       nen andere mitnehmen, mitreissen.
  besteht nach wie vor aus nicht rege-     kehrssystem ist also hochgradig        Durch unser Handeln entstehen Fol-
  nerierbaren fossilen Quellen. Nach       ineffizient. Dies liegt vor allem an   gewirkungen.
  Angaben führender, kritischer            der fehlenden Kostenwahrheit. Die
  Energiewissenschaftler erreicht die      volkswirtschaftlichen und be-          Es gibt manchmal enorme lokale
  Erdöl- und Erdgasproduktion - mit        triebswirtschaftlichen      Optimie-   oder überregionale Widerstände ge-
  etwas Verzögerung - zwischen 2000        rungspotentiale      sind     enorm.   gen eine Umstellung unserer Ver-
  und 2010 den kritischen Peak-Oil-        Mächtiger Lobbyismus verschleiert      kehrssysteme. Die Gründe hiefür
  Wendepunkt. Ab diesem Zeitpunkt          diese Optimierungspotentiale.          sind bekannt.
  überschreiten die Verbrauchs-
  wachstumsraten die Produktions-
  steigerungsraten. An diesem Punkt
  ist die Hälfte der Erdölressourcen
  weltweit zur Gänze verbraucht. Es
  beginnt die Phase der Verknap-
  pungsökonomie. Dies führt zu er-
  höhten Basis-Erdölpreisen, jenseits
  aller Spekulationspreise durch La-
  gervorhaltung oder kurzfristigen
  Produktionsänderungen wie bisher.

                                                                                                                    9
Mobilitätsmanagement -
ein Zauberwort?
von DI Martin Scheuermaier,            gegen den motorisierten Individual-     ...SCHULEN UND
Verkehrsplaner beim Amt der            verkehr zu führen.                      KINDERGÄRTEN
Vorarlberger Landesregierung                                                   Die Gemeinden Nüziders, Ludesch,
                                       Was bisher                              Bludesch, Langenegg und Schruns
                                       geschah in ...                          haben mit einigen Kindergärten,
                                                                               Volks- und Hauptschulen Mobilitäts-
                                       ... GEMEINDEN UND                       projekte umgesetzt. Ziel war die Be-
                                       BETRIEBEN                               einflussung der Verkehrsmittelwahl
                                       Vorarlberg gehört beim Mobilitätsma-    durch Bewusstseinsbildung bei den
                                       nagement zu den aktivsten Bundes-       Kindern und den Erwachsenen sowie
                                       ländern. Von 1993 bis 1995 gab es       die Steigerung der Verkehrssicher-
                                       die österreichweit bekannte Kampag-     heit. Es gab folgende Massnahmen:
                                       ne «FahrRad», an der sich 29 Ge-        ■ Elternabende mit Themenschwer-
                                       meinden und 15 Betriebe beteiligten.        punkt «Der Kindergartenweg / Der
                                       Durch verschiedene Aktionen sollte          Schulweg»

                                       «österreichweit bekannte
                                       Kampagne ‹FahrRad› »
Martin Scheuermeier                    das Radfahren im Alltag stärker ins     ■ Schwachstellenanalysen mit Kin-
                                       Blickfeld der Bevölkerung gerückt         dern und Eltern
                                       werden (z.B. «Mit dem Rad zur Ar-       ■ Verkehrssicherheitstraining
                                       beit»). Daraus hat sich ein Netzwerk    ■ Einführung eigener Kindergarten-
Mobilitäts-                            von zum Teil sehr namhaften Betrie-       busse
management - ein                       ben (z.B. VKW, Wolford, Blum, Tri-      ■ Verkehrsaktionstage (Mobilitätsral-
Zauberwort?                            donic, Hirschmann, Suchard usw.)          lye / SpielRaumRallye / Holzfiguren)
                                       gebildet. Diese Unternehmen setzen      ■ Fahrradanhängeraktionen
Das rasch wachsende Verkehrs-          sich seit einigen Jahren aktiv dafür
aufkommen ist eine der grossen Her-    ein, dass die Mitarbeiter/-innen ver-   Fazit eines begeisterten Vaters:
ausforderungen unserer Zeit. Die Be-   stärkt mit dem Umweltverbund zur        «Seit meiner Schulzeit bin ich nicht
wältigung von Umweltbelastungen        Arbeit kommen. Und das mit Erfolg.      mehr mit dem Bus gefahren. Ohne Spiel-
und der ruhende Verkehr verursa-                                               RaumRallye hätte ich es wohl nie mehr
chen immer grössere Probleme.          So konnte zum Beispiel die in Bre-      versucht. Das ist ja richtig komfortabel
                                       genz ansässige, international tätige    und einfach geworden.»
Was ist Mobilitäts-                    Wolford AG durch eine konsequente
management?                            Fahrradpolitik erreichen, dass inzwi-   ...FREIZEIT UND
                                       schen etwa 35-40% der Mitarbeiter       TOURISMUS
Mobilitätsmanagement versucht die-     mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.      Im Sinne eines «sanften Tourismus»
ser Entwicklung entgegen zu wir-                                               haben einige Tourismusorte wie z.B.
ken, indem der öffentliche Verkehr,    Viele Vorarlberger Gemeinden neh-       Lech und Mittelberg in den letzten
das Fahrrad oder die Füsse als Fort-   men seit dem Jahr 2000 jedes Jahr       Jahren Orts- bzw. Skibussysteme ein-
bewegungsmittel wieder verstärkt       am europaweiten «Autofreien Tag»        geführt. Die Bewerbung vom «auto-
genutzt werden. Dies erfolgt neben     teil. 2003 beteiligten sich in 36 Ge-   freien Tourismus» ist in diesen Ge-
der Bereitstellung entsprechender      meinden mehr als 15.000 Menschen        meinden zu einem wesentlichen An-
Angebote wie Fuss- und Radwege,        am umfangreichen Aktions- und In-       gebotskriterium geworden. Landes-
attraktive Fahrpläne etc., durch In-   formationsprogramm. Die Koordina-       weit wurden in den einzelnen Touris-
formation, Beratung und Meinungs-      tion der Kampagne «FahrRad» und         musdestinationen überdies «Inclusiv-
bildung. Dabei werden Anreize für      des «Autofreien Tages» wurde in all     Cards» eingeführt, bei denen die Be-
den Umweltverbund geschaffen,          den Jahren vom Büro für Zukunfts-       nützung der öffentlichen Verkehrs-
ohne dabei eine negative Kampagne      fragen übernommen.                      mittel inkludiert ist. Freizeitangebote

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Mobilitätsmanagement -
ein Zauberwort?
und Angebote für Jugendliche, wie       ■ Effiziente Nutzung der Verkehrsmit-    lige Aktionen sein, sondern bedürfen
Disco- und Abendbusse am Wochen-          tel und der Verkehrsinfrastruktur      einer Kontinuität bzw. Institutionali-
ende, Skizug und Skibusse im Winter     ■ Reduzierung des Verkehrs durch         sierung mit nachhaltiger Veranke-
sowie Wander- und Badebusse im            die Verringerung der Wegeanzahl        rung.
Sommer, werden von den Gemeinden          und der Distanzen
und vom Verkehrsverbund Vorarl-         ■ Verringerung der Umweltbelas-          Ausblick/Vision - Wie
berg regelmässig beworben.                tung
                                                                                 soll’s weitergehen?
                                        ■ Kostenvorteile für Gemeinden, Be-
...ÖFFENTLICHER PERSONEN-                 triebe und Mitarbeiter (weniger        In Vorarlberg wurde im Mobilitäts-
NAHVERKEHR - VERKEHRS-                    Kosten für Parkplätze, Verringe-       management also in vielen Teilberei-
VERBUND VORARLBERG                        rung von Fahrtkosten durch ener-       chen einiges umgesetzt. Ein koordi-
Der Verkehrsverbund Vorarlberg hat        gieeffizienteren Fuhrpark und Ra-      niertes Vorgehen erscheint daher
durch Marketing und Öffentlichkeits-      tionalisierung der Transportvor-       künftig sinnvoll. Es geht nicht nur
arbeit einen wichtigen Beitrag zum        gänge, gesündere Mitarbeiter)          darum, neue Ideen zu entwickeln,
Mobilitätsmanagement im öffent-         ■ Umsetzung       eines     ökologisch   sondern vor allem bestehende Ideen
lichen Verkehr geleistet. Beispielge-     orientierten Leitbildes für Gemein-    und Massnahmen zu verbreiten, zu
bend sind der 1991 eingeführte flä-       den, Betriebe und Schulen und da-      vernetzen und zu koordinieren.
chendeckende Tarifverbund, das ge-        mit ein ökologischer Imagegewinn
meinsame Erscheinungsbild der
Land- und Stadtbusse sowie die Bil-
dung der ÖPNV-Gemeindeverbände.
                                        «Ideen verbreiten,
Was bringt Mobilitäts-
management?                             vernetzen
Die Vorteile von Mobilitätsmanage-
ment sind sehr vielschichtig und
kommen neben den Gemeinden und
                                        und koordinieren»
Betrieben allen Bürger/-innen zugute:
■ Beeinflussung der Verkehrsmittel-     ■ Kein zusätzlicher Ausbau der           Derzeit laufen die Vorbereitungen für
  wahl zugunsten der Verkehrsmittel       Parkplätze im öffentlichen Raum        ein regionales Mobilitätsmanagement
  zu Fuss, Fahrrad und ÖV                 und bei den Betrieben                  im Unteren Rheintal. Die Gemeinden
                                        ■ Gesundheitsaspekte                     Schwarzach, Wolfurt, Kennelbach,
                                        ■ Steigerung der Verkehrssicherheit      Lauterach und Hard werden in einem
                                                                                 gemeindeüberschreitenden dreijähri-
                                        Erfolgsfaktoren                          gen Pilotprojekt unter dem Motto
                                                                                 «Bewusst mobil» versuchen, die Bür-
                                        Das Thema soll durch Bildung von         ger/-innen durch entsprechende In-
                                        Arbeitsgruppen engagierter Bürger/-      formation, Beratung und Meinungs-
                                        innen und Entscheidungsträger auf        bildung dazu zu bewegen, ihre priva-
                                        möglichst breiter Basis diskutiert und   ten und geschäftlichen Wege verstärkt
                                        aufbereitet werden. Da die Verkehrs-     zu Fuss, mit dem Fahrrad oder dem
                                        diskussion sehr emotional geführt        öffentlichen Verkehr zurückzulegen.
                                        wird, ist bei der Umsetzung der          Dies soll u.a. durch Integration von
                                        Massnahmen auf eine sachliche Infor-     interessierten Bürger/-innen, Betrie-
                                        mation zu achten. Die Entschei-          ben, Schulen und Veranstaltern erfol-
                                        dungsträger/-innen sollten dabei sig-    gen.
                                        nalisieren, dass ihnen Mobilitätsma-
                                        nagement ein ehrliches Anliegen ist.
                                        Synergieeffekte der einzelnen Projek-
                                        te werden durch die Bildung von
                                        Netzwerken erreicht. Die umgesetz-
Ideen visualisieren.                    ten Massnahmen sollten keine einma-

                                                                                                                   11
Gemeinde Frastanz
                                    Haben Sie, Herr Mag. Gabriel, mit Ih-      Äusserst engagiert, mit sehr viel Sach-
                                    rer Gemeinde erstmals bei einem            verstand und praktikablen Lösungs-
                                    Mikronetzwerkprojekt       grenzüber-      vorschlägen. Kurzum eine Chance aus
                                    schreitend mitgewirkt? Der Nutzen          der Anonymität herauszutreten und
                                    für Ihre Gemeinde?                         miteinander etwas zu gestalten.
                                    Ja erstmals. Der Nutzen ist durch die
                                    Erarbeitung verschiedener Lösungsan-       Was hat Sie von den Ergebnissen her
                                    sätze sehr deutlich. In diesem Klima       überrascht ?
                                    sollte weiter gesprochen werden, denn      Der Zeitaufwand der Teams, die Qua-
                                    es ist zunehmend wichtig, Probleme         lität der Ergebnisse und die Bürger-

                                    «In diesem Klima
                                    sollte weiter
                                    gesprochen werden»
                                    nicht nur durch die lokale Brille zu se-   anteilnahme. Aber auch das Ver-
Bürgermeister Mag. Eugen Gabriel,   hen, sondern sie regional zu bewerten      ständnis, dass die Umsetzung nur in
Frastanz                            und gemeinsam zu lösen. Das ist ge-        mehreren Schritten erfolgen kann.
                                    lebtes, sympathisches Europa!
                                                                               Wie steht es mit der Umsetzung?
                                    Welche Themenkreise des Projektes          Die Ergebnisse finden Akzeptanz in
                                    «Gemeinde mobil» beschäftigten             der Bevölkerung. Sie sind weitgehend
                                    nicht nur Ihre Gemeinde, sondern           realistisch und umsetzbar. Sie sind
                                    standen auch bei Ihren Partnerge-          grösstenteils so angelegt, dass es ein
                                    meinden im Mittelpunkt?                    gemeinsamer Prozess in einem abseh-
                                    Der sogenannte «Schleichverkehr»           baren Zeitraum ist. In einigen Berei-
                                    und die Schulwegsicherheit.                chen wurde damit begonnen.

                                    Wie beurteilen Sie das Engagement          Wie beurteilen Sie in der Rheintal-
                                    der Projektteams Ihrer Gemeinde?           region den grenzüberschreitenden
                                                                               Gedankenaustausch?         «Gemeinde
                                                                               mobil» - ein Vorzeigeprojekt?
                                                                               Dieses Projekt ist ein ausgezeichneter
                                                                               Anlass, sich zu begegnen und ein
                                                                               Vorzeigeprojekt auf jeden Fall. Es ist
                                                                               spannend, aus unterschiedlichen Vor-
                                                                               aussetzungen gemeinsame Probleme
                                                                               anzudiskutieren und zu lösen.

                                                                               Welches Thema möchten Sie gerne als
                                                                               nächstes grenzübergreifend mit Mä-
                                                                               der, Grabs, Schaan und Mauren, die
                                                                               zu partnerschaftlichen Gemeinden
                                                                               zusammen gewachsen sind, im Rah-
                                                                               men des Gemeindenetzwerkes Allianz
                                                                               in den Alpen in Angriff nehmen?
                                                                               Ich würde gerne kulturelle Themen
                                                                               und wirtschaftliche Entwicklungs-
                                                                               und Ansiedlungsfragen in Angriff
                                                                               nehmen.

Rathaus Frastanz

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Ing. Robert                                                                      gung in den Betrieben, Informa-
 Hartmann zu                                                                      tionsabend zum Thema «Betriebli-
 «Frastanz mobil»,                                                                ches Mobilitätsmanagement» und
 interner                                                                         einem Diskussionsabend zum The-
 Projektleiter                                                                    ma «Schleichweg Letze» an. Neben
                                                                                  Vorschlägen für die weitere Zu-
                                                                                  kunft wurden vielfach auch sehr
 Im Zuge einer Abendveranstaltung                                                 kurzfristige Massnahmen vorge-
 im April 2003 haben sich 17 Perso-                                               schlagen und teilweise bereits um-
 nen bereit erklärt, am Projekt «Fras-                                            gesetzt.
 tanz mobil» über einen Zeitraum                                                  Zusammenfassend beurteile ich das
 von ca. 1,5 Jahren aktiv mitzuwir-                                               Projekt sehr positiv. Neben der aus
 ken. Das Engagement aller Beteilig-                                              meiner Sicht starken Bürgerbeteili-
 ten und das Klima in den einzelnen                                               gung ist noch anzumerken, dass
 Gruppen war hervorragend. Anson-                                                 auch die politisch Verantwortlichen
 sten wäre es nicht möglich gewesen,                                              hinter diesem Projekt standen und
 dass einzelne Teammitglieder über                                                die    erforderlichen    finanziellen
 180 Stunden innerhalb von 9 Mo-                                                  Mittel für das Projekt und für die
 naten unentgeltlich in dieses Projekt   für Kindergärtler und Schüler» wur-      Umsetzung von vorgeschlagenen
 investierten. In den einzelnen Grup-    den über 1.100 Fragebögen (84 %          Massnahmen bereit stellten. Auf-
 pen wurde auch versucht, die Be-        Rücklaufquote) retourniert. Die          grund den positiven Erfahrungen
 völkerung in dieses Projekt mit ein-    Gruppe «Alternativer Pendelver-          aus diesem Projekt haben wir jeden-
 zubeziehen. Im Zuge einer Befra-        kehr» bot den Bürgern die Beteili-       falls bereits das nächste grenzüber-
 gung zum Thema «Wegsicherung            gung am Projekt durch eine Befra-        schreitende Projekt gestartet.

Gemeinde Grabs
                                         Haben Sie, Herr Lippuner, mit Ihrer      rinnen und Bewohnern unserer Ge-
                                         Gemeinde erstmals bei einem Mikro-       meinden.
                                         netzwerkprojekt grenzüberschreitend
                                         mitgewirkt? Der Nutzen für Ihre Ge-      Wie beurteilen Sie das Engagement
                                         meinde?                                  der Projektteams Ihrer Gemeinde?
                                         Das Mikronetzwerk wurde von den          Die Projektteams haben ein über-
                                         Gemeinden Mäder und Grabs initiiert.     durchschnittliches Engagement an
                                         Die grenzüberschreitende Zusammen-       den Tag gelegt. Wenn man bedenkt,
                                         arbeit mit Gemeinden im Vorarlberg       dass die Arbeit freiwillig und ohne Be-
                                         und in Liechtenstein bietet sich auf-    zahlung geleistet wurde, so darf man
                                         grund von verschiedenen gemeinsa-        den Hut ziehen. Herzlichen Dank.
                                         men Voraussetzungen geradezu an. So
                                         sprechen wir dieselbe Sprache, die       Was hat Sie von den Ergebnissen her
                                         Distanzen untereinander sind kurz, die   überrascht?
                                         Probleme rund um die Mobilität sind      Eigentlich haben mich die Ergebnisse
                                         in allen Gemeinden ein Thema.            nicht überrascht, weil wir ja bewusst
                                                                                  dort angesetzt haben, wo wir Proble-
                                         Welche Themenkreise des Projektes        me vermuteten. Überrascht war ich
                                         «Gemeinde mobil» beschäftigten           vor allem von der zahlenmässig be-
                                         nicht nur Ihre Gemeinde, sondern         scheidenen Teilnahme der Eltern am
                                         standen auch bei Ihren Partnerge-        Elternabend, an dem die Schulwegsi-
                                         meinden im Mittelpunkt?                  cherung thematisiert wurde. Wenn
                                         Die Sicherung von Schulwegen und         man bedenkt, dass bei den Schul-
                                         die Förderung des Langsamverkehrs        hauszuteilungen immer wieder auch
                                         sind sicher in allen Gemeinden ein       Verkehrssicherheitsaspekte      einge-
Gemeindepräsident Rudolf Lippuner,       aktuelles Thema und bedarf einer ste-    bracht werden, so ist die Beteiligung
Grabs                                    tigen Sensibilisierung von Bewohne-      der Eltern eher dürftig.

                                                                                                                     13
Andreas Gerber
                                                                                 zu «Grabs mobil»,
                                                                                 interner
                                                                                 Projektleiter

Rathaus Grabs

Wie steht es mit der Umsetzung?          wie zum Beispiel die Rheintalische
Die Anträge an den Gemeinderat sind      Grenzgemeinschaft, starten jetzt auch
im Bereich der Schulwegsicherung         einen solchen Prozess.
sicher realistisch und umsetzbar.
Beim Projekt «Umdenken – Spital          Welches Thema möchten Sie gerne als
mobil» wird noch viel Überzeu-           nächstes grenzübergreifend mit Mä-
gungsarbeit notwendig sein. Ich den-     der, Frastanz, Schaan und Mauren,
ke aber, dass schon die bisherigen       die zu partnerschaftlichen Gemeinden

«Überdurchschnitt-                                                               Es gibt zu denken und beruhigt
                                                                                 zugleich, dass in allen Gemein-
liches Engagement                                                                den ähnliche Probleme «drük-
                                                                                 ken». Mich beeindruckte, mit
                                                                                 welchem Elan die Aufgaben
der Projektteams»                                                                innerhalb dieses Gemeindenetz-
                                                                                 werkes in den verschiedenen Ge-
                                                                                 meinden angepackt wurden.
                                                                                 Die Arbeit in diesem grenzüber-
Aktivitäten zur Sensibilisierung der     zusammen gewachsen sind, im Rah-        schreitenden      Projekt      war
Akteure beigetragen haben.               men des Gemeindenetzwerkes Allianz      menschlich bereichernd, span-
                                         in den Alpen in Angriff nehmen?         nend aber auch anspruchsvoll.
Wie beurteilen Sie in unserer Rhein-     Ich würde gerne weitere Themen, die     Die Summe der vielen, kleinen
talregion den grenzüberschreitenden      sich mit Nachhaltigkeit befassen, im    Angelegenheiten, die abgeklärt,
Gedankenaustausch?         «Gemeinde     Rahmen des Mikronetzwerkes bear-        kommuniziert, zusammengefasst
mobil» - ein Vorzeigeprojekt?            beiten. Ich bin überzeugt, dass wir     und kontrolliert sein wollten, ha-
Das Projekt «Gemeinden mobil» ist        noch viele gemeinsame Themen fin-       ben den Aufgabenkorb des ge-
sicher ein Vorzeigeprojekt, wie ein      den werden, beispielsweise in den       meindeinternen       Projektleiters
gemeinsamer Prozess grenzüber-           Bereichen Energie, Ver- und Entsor-     zeitweise ordentlich ausgefüllt.
schreitend erfolgreich bearbeitet wer-   gung usw.                               Nur dank den engagierten Team-
den kann. Andere Organisationen,                                                 leitern und meiner flexiblen Ar-
                                                                                 beitszeitgestaltung konnte ich als
                                                                                 Ehrenamtlicher meine Aufgabe
                                                                                 projektgerecht erfüllen.

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Gemeinde Mäder
                                      Haben Sie, Herr Siegele, mit Ihrer       sonders die Erhöhung der Verkehrs-
                                      Gemeinde erstmals bei einem Mikro-       sicherheit und die Förderung des
                                      netzwerkprojekt     grenzüberschrei-     Fuss- und Radverkehrs im Ort ein
                                      tend mitgewirkt? Der Nutzen für          zentrales Thema aller. Schulwege wa-
                                      Ihre Gemeinde?                           ren ein durchgängiges Thema.
                                      Mit dem Mikronetzwerkprojekt «Ge-
                                      meinde mobil» ist es seit Jahren erst-   Wie beurteilen Sie das Engagement
                                      mals wieder gelungen, den Kontakt        der Projektteams Ihrer Gemeinde?
                                      über die Grenze zu aktivieren. Frü-      Ich bin mit dem Engagement sehr
                                      her hatten wir eher Kontakt mit un-      zufrieden. Besonders die Ergebnisse
                                      seren Nachbarn über die Grenze. In       der Arbeitsgruppen ergeben eine
                                      der Gemeinde wurden durch die            gute Grundlage zur Weiterarbeit an
                                      Bürgerbeteiligung Schwachstellen im      der Erhöhung der Verkehrssicher-
                                      Fuss- und Radwegenetz aufgedeckt,        heit. Auch der Kindergarten und die
                                      die jetzt saniert werden. Mit «Ge-       Volksschule haben gute Arbeit gelei-
                                      meinde mobil» ist neuer Schwung in       stet.
                                      den nichtmotorisierten Individual-
                                      verkehr gekommen.                        Was hat Sie von den Ergebnissen her
                                                                               überrascht?
                                      Welche Themenkreise des Projektes        Dass eher Zebrastreifen entfernt wer-
                                      «Gemeinde mobil» beschäftigten           den sollten und nur an einer Stelle
Bürgermeister Rainer Siegele, Mäder   nicht nur Ihre Gemeinde, sondern         ein neuer gewünscht wurde.
                                      standen auch bei Ihren Partnerge-
                                      meinden im Mittelpunkt?                  Wie steht es mit der Umsetzung?
                                      Neben der Verhinderung von unnöti-       Der Gemeindevorstand hat auf
                                      gem Verkehr im Wohngebiet war be-        Grundlage der Ergebnisse der Ar-

                                      «Erstaunlich, wie
                                      wenig wir voneinander
                                      wussten»
                                                                               beitsgruppen bereits Planungsaufträ-
                                                                               ge vergeben. Wir hoffen, einen
                                                                               Grossteil der Empfehlungen umset-
                                                                               zen zu können. Aus Erfahrung aus
                                                                               anderen offenen Planungsprozessen
                                                                               wissen wir, dass deren Ergebnisse
                                                                               leichter umzusetzen sind als reine
                                                                               Bürovorlagen. Ein Teil des Gehstei-
                                                                               ges und eine Kreuzungsumgestaltung
                                                                               sollen noch heuer gebaut werden.
                                                                               Ebenfalls sind vorgeschlagene Stras-
                                                                               senmarkierungsarbeiten für diesen
                                                                               Sommer vorgesehen.

                                                                               Wie beurteilen Sie in unserer Rhein-
                                                                               talregion den grenzüberschreiten-
                                                                               den Gedankenaustausch? «Gemein-
                                                                               de mobil» - ein Vorzeigeprojekt?
                                                                               Durch den grenzüberschreitenden
                                                                               Gedankenaustausch kann schnell er-
                                                                               kannt werden, dass auch anderswo
Gemeindeamt Mäder                                                              unter anderen Rahmenbedingungen

                                                                                                                15
ähnliche Probleme entstehen. Das
kann Ängste abbauen und hilft bei                                               Michael Fitz zu
der Lösungsfindung. Für mich per-                                               «Mäder mobil»,
sönlich war es erstaunlich, wie wenig                                           interner
wir von einander wussten.
                                                                                Projektleiter
Welches Thema möchten Sie gerne                                                 Die Durchführung des Interreg IIIa
als nächstes grenzübergreifend mit                                              Projektes war für mich die Chance,
Frastanz, Grabs, Schaan und Mau-                                                über den Tellerrand hinausschauen
ren, die zu partnerschaftlichen Ge-                                             zu können. Der Einblick in die Pro-
meinden zusammen gewachsen sind,                                                blemstellungen und Problemlö-
im Rahmen des Gemeindenetzwer-                                                  sungsansätze der anderen vier Teil-
kes Allianz in den Alpen in Angriff                                             nehmergemeinden und das Erken-
nehmen?                                                                         nen, dass auch andere Kommunen
Wir werden sicher den engen Kon-                                                ähnliche oder vergleichbare Proble-
takt, den wir zueinander gefunden                                               me haben, war hoch interessant. Das
haben, nutzen, um weiter voneinan-                                              Lernen voneinander, das «Mitnut-
der zu lernen. Dazu werden wir uns                                              zen» von Erfahrungen anderer (so-
weiter besuchen. Sollte daraus wie-                                             weit dies möglich ist) und das Knüp-
der ein sinnvolles Projekt entstehen,                                           fen von Kontakten waren für mich
an dem einige oder alle - vielleicht                                            neben der Aufarbeitung der Projekt-
auch neue Partner - dabei sind, so                                              themen sehr wichtige Punkte.
wird mich das freuen.

Gemeinde Mauren
                                        Haben Sie, Herr Kaiser, mit Ihrer Ge-   nicht nur Ihre Gemeinde, sondern
                                        meinde erstmals bei einem Mikro-        standen auch bei Ihren Partnerge-
                                        netzwerkprojekt grenzüberschreitend     meinden im Mittelpunkt?
                                        mitgewirkt? Der Nutzen für Ihre Ge-     Die Schulwegsicherung, Fahrrad-
                                        meinde?                                 wege und Strassenraumgestaltungen
                                        Die Gemeinde Mauren und die Ge-         waren bei den fünf Gemeinden
                                        meinde Frastanz haben im Jahr 2001      Schwerpunktthemen. Diese Zu-
                                        einen grenzüberschreitenden Foto-       sammenarbeit machte deutlich, dass
                                        wettbewerb über das Thema Ried-         die verkehrsinternen Problemkreise
                                        landschaft durchgeführt. Dieser Wett-   keine Grenzen kennen. Jede Ge-

                                        «Gedankenaustausch
                                        weiterhin pflegen»
                                        bewerb fand grossen Zuspruch bei        meinde hat ähnliche Anliegen, Sor-
                                        der Bevölkerung, was mich animierte,    gen und Wünsche.
                                        beim Mikronetzwerkprojekt mitzu-
                                        machen. Die Gemeinde Mauren hat         Wie beurteilen Sie das Engagement
                                        das erste Mal bei einem solchen         der Projektteams Ihrer Gemeinde?
                                        Mikronetzwerkprojekt mitgewirkt. Es     In der Gemeinde Mauren haben sich
                                        war sehr interessant, einmal über die   vier Projektteams mit unterschied-
                                        Gemeindegrenzen zu blicken.             lichen Arbeitsthemen gebildet. Die
                                                                                Teams haben sich schnell zu einer
Gemeindevorsteher Freddy Kaiser,        Welche Themenkreise des Projektes       Gemeinschaft gefunden und gemein-
Mauren                                  «Gemeinde mobil» beschäftigten          sam ihre Zielsetzungen definiert und

16
Welches Thema möchten Sie gerne
                                                                                   als nächstes grenzübergreifend mit
                                                                                   Mäder, Grabs, Schaan und Frastanz,
                                                                                   die zu partnerschaftlichen Gemein-
                                                                                   den zusammen gewachsen sind, im
                                                                                   Rahmen des Gemeindenetzwerkes
                                                                                   Allianz in den Alpen in Angriff neh-
                                                                                   men?
                                                                                   Ich könnte mir periodische Treffen
                                                                                   vorstellen, an denen der Gedanken-
                                                                                   austausch weiterhin zwischen den
                                                                                   Gemeinden gepflegt wird. Diese Tref-
                                                                                   fen könnten Ideenschmiede für wei-
                                                                                   tere Interreg Projekte sein. Die Ge-
                                                                                   meinde Mauren hat jedenfalls vom
                                                                                   Projekt Interreg IIIA nur profitieren
                                                                                   können und wäre mit Sicherheit bei
                                                                                   einem nächsten gemeindespezifi-
                                                                                   schen Projekt wieder dabei.

Gemeindeverwaltung Mauren                                                            Johannes Kaiser
                                                                                     zu «Mauren mobil»,
                                                                                     interner
arbeiteten sehr engagiert sowie moti-    die auch an diesem Thema interessiert       Projektleiter
viert an ihren Projekten.                sind, wird angestrebt. Die Projektgrup-
                                         pe «Mauren zu Fuss entdecken» hat
Was hat Sie von den Ergebnissen her      eine Befragung bei Eltern und Schü-
überrascht?                              lern durchgeführt. Die vielen Vorschlä-
Für mich war überraschend, dass          ge wurden mit einem Verkehrsexper-
nach dem ersten Workshop für alle        ten besprochen. Eine entsprechende
vier Projekte in der Gemeinde Mauren     Präsentation im Gemeinderat hat statt-
insgesamt vier Projektteams gebildet     gefunden.
wurden, die sich konkreten Mobili-
tätsthemen widmeten und dazu Lö-         Wie beurteilen Sie in unserer Rhein-
sungen entwickelt worden sind.           talregion den grenzüberschreiten-
                                         den Gedankenaustausch? «Gemein-
Wie steht es mit der Umsetzung?          de mobil» - ein Vorzeigeprojekt?
Beim Projekt Pförtneranlage hat der      Der grenzüberschreitende Gedanken-
Gemeinderat beschlossen, an das FL-      austausch ist sehr wichtig und sollte
Tiefbauamt einen Antrag zu stellen,      gepflegt werden. So haben auf Anre-
um bezüglich der möglichen Realisie-     gung verschiedener Seiten in diesem
rung einer Pförtneranlage in Schaan-     Halbjahr Arbeitstreffen mit den Wer-
wald eine umfassende Machbarkeits-       denberger      Gemeindepräsidenten,
studie durchzuführen.                    Feldkircher Stadträten/-innen und
Das Projekt BEMEF, Fahrradweg, wur-      den Gemeindevorstehern Liechten-            Es war faszinierend, beobachten
de ins Strassenbauprogramm 2004 auf-     steins stattgefunden. Ein zentrales         zu können, mit welchem Engage-
genommen. Eine weitere Projektgrup-      Thema dieser Arbeitstreffen war die         ment, mit welcher Zielstrebigkeit
pe befasste sich mit dem Lebens(t)raum   zukünftig stärkere grenzüberschrei-         und Kreativität die Projektteams
Strasse. Neben der Gemeinde befür-       tende Zusammenarbeit.                       in Bezug auf die nachhaltige
worten das Tiefbauamt sowie die Lan-     Ich bin der Meinung, dass mit dem           Mobilität an der Arbeit waren, al-
despolizei das Projekt. Eine Bauland-    Projekt «Gemeinden mobil» aufge-            ternative und innovative Lö-
umlegung wird bereits mit Tempo 30       zeigt wurde, wie einfach grenzüber-         sungswege aufzuzeigen. Auf in-
geplant. Eine Zusammenarbeit mit an-     schreitende Zusammenarbeit funktio-         tensive Art und Weise wurden
deren liechtensteinischen Gemeinden,     nieren kann.                                auch die Meinungen und Bedürf-
                                                                                     nisse der Bevölkerung – von Jung
                                                                                     und Alt – eingeholt.

                                                                                                                     17
Gemeinde Schaan
                                  Haben Sie, Herr Hilti, mit Ihrer Ge-   ren» in anderen Gemeinden bearbei-
                                  meinde erstmals bei einem Mikro-       tet.
                                  netzwerkprojekt grenzüberschreitend
                                  mitgewirkt? Der Nutzen für Ihre Ge-    Wie beurteilen Sie das Engagement
                                  meinde?                                der Projektteams Ihrer Gemeinde?
                                  Schaan hat erstmals bei einem Mikro-   Die Projektteams haben sehr viel Zeit
                                  netzwerkprojekt mitgewirkt. Es war     investiert und engagiert gearbeitet.
                                  eine sehr schöne Erfahrung und die     Die Ergebnisse sind sehr gut und
                                  Gemeinde hat einen riesigen Strauss    können nun diskutiert werden. Ich
                                  an Ideen für die Umsetzung einer       danke den Projektteams sehr herzlich
                                  nachhaltigen Mobilität erhalten.       für ihren Einsatz und die gute Arbeit.
                                  Ausserdem konnten neue Kontakte
                                  geknüpft werden.                       Was hat Sie von den Ergebnissen her
                                                                         überrascht?
                                  Welche Themenkreise des Projektes      Überrascht hat mich die gute Bear-
                                  «Gemeinde mobil» beschäftigten         beitung der Projekte und wieviel ver-
                                  nicht nur Ihre Gemeinde, sondern       schiedene Ideen in den einzelnen
                                  standen auch bei Ihren Partnerge-      Projekten stecken.
                                  meinden im Mittelpunkt?
                                  Generell steht beim Projekt «Gemein-   Wie steht es mit der Umsetzung?
                                  den mobil» die Nachhaltigkeit im       Der Gemeinderat wurde von den Pro-
Gemeindevorsteher Daniel Hilti,   Mittelpunkt. Diese Zielsetzung ver-    jektgruppen über die Ergebnisse in-
Schaan                            folgten alle Projekte und ich denke,   formiert. In einem nächsten Schritt

«Riesiger Strauss
an Ideen für Umsetzung»
                                  dass die Projektteams diese Zielset-   werden die Projekte vertieft und Ent-
                                  zung auch umgesetzt haben. Ausser-     scheidungsgrundlagen      geschaffen.
                                  dem wurde auch das Thema «Radfah-      Der Meinungsprozess im Gemeinde-
                                                                         rat ist also in vollem Gange. Wenn
                                                                         die Rahmenbedingungen der Projekte
                                                                         stimmen, kann die Umsetzung erfol-
                                                                         gen. Einzelne Massnahmen können
                                                                         sofort umgesetzt werden, andere for-
                                                                         dern die Mitarbeit der Bevölkerung.
                                                                         Beim Thema Ortsbus wurde die Be-
                                                                         völkerung bereits durch einen Frage-
                                                                         bogen in die Meinungsbildung einbe-
                                                                         zogen. Die Umsetzung von Massnah-
                                                                         men erfolgt schrittweise.

                                                                         Wie beurteilen Sie in unserer Rhein-
                                                                         talregion den grenzüberschreiten-
                                                                         den Gedankenaustausch? «Gemein-
                                                                         de mobil» - ein Vorzeigeprojekt?
                                                                         Gemeinde mobil ist ein Vorzeigepro-
                                                                         jekt. Ich glaube, dass es künftig wich-
                                                                         tig sein wird, vermehrt grenzüber-
                                                                         schreitend zusammen zu arbeiten.
                                                                         Die Problemstellungen sind ähnlich
                                                                         und es gibt immer wieder eine Nach-
Rathaus Schaan                                                           bargemeinde, die in einem Bereich

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