Institutsbericht 2020 - Institut für sozial-ökologische Forschung
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„Die Coronapandemie zeigt uns, dass ein Umdenken stattfinden muss: Nachsorge als unausgesprochenes Leit- prinzip des politischen und gesellschaftlichen Umgangs mit den großen krisenhaften Entwicklungen im Anthropozän können wir uns endgültig nicht mehr leisten. Konsequent vorsorgendes Handeln lautet das Gebot der Stunde“.
Inhalt 4 Vorwort 28 TRAPA India – Lösungsansätze zur Abwasserproblematik 6 Das ISOE in indischen Städten 8 Frankfurter Soziale Ökologie 29 IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung und -verwertung in China 9 Kognitive Integration und Innovation 29 P-Net – Regionales Netzwerk für ein ressourceneffizientes 10 Transdisziplinär forschen Phosphormanagement 12 Highlights 2020 30 BioFAVOR II – Recycling von Fäkalien aus dezentralen Quellen 14 Forschungsschwerpunkte im Low-Tech-Verfahren 30 PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern 16 Wasserressourcen und Landnutzung 31 PlastX – Chemikalien in Kunststoffprodukten 17 regulate – Nachhaltige Grundwassernutzung in Europa 31 PLASTRAT – Plastikeinträge in urbane Gewässer vermindern 2 18 EPoNa – Wasserwiederverwendung in Namibia 18 PlastX – Plastikabfälle in Meeren und Ozeanen 36 Energie und Klimaschutz im Alltag 19 NamTip – Kipppunkte in namibischen Trockengebieten 37 NaKoDi – Nachhaltiger Konsum und soziale Teilhabe 19 ORYCS – Wildtier-Managementstrategien in Namibia 38 LebensRäume – Instrumente zur bedürfnisorientierten 20 LIMO – Landnutzung und integrierte Modellierung Wohnraumnutzung in Kommunen 20 Weschnitz Dialog: Kommunikation und Beteiligung beim 38 TRI-HP – Trigenerationssysteme für die Nutzung verschiedener Management von Renaturierungsmaßnahmen erneuerbarer Energiequellen 21 Tagesprognosemodell zum Trinkwasserbedarf in Hamburg 39 PlastX – Verpackungen und nachhaltiger Konsum 21 Wasserbedarfsprognose 2050 für das Versorgungsgebiet 39 Blauer Engel – Umweltkommunikation für Kinder Harburg und Jugendliche 40 SuPraStadt – Verbesserte Lebensqualität durch 24 Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen Suffizienzpraktiken im Stadtquartier 25 netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer 40 ENGAGE – Engagement für nachhaltiges Gemeinwohl Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit 41 Umweltbewusstsein in Deutschland 2020 26 netWORKS 4 – Beiträge städtischer Versorgungssysteme 41 Soziale Aspekte von Umweltpolitik zur Klimagerechtigkeit (Anschlussprojekt) 26 INTERESS-I – Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner 44 Mobilität und Urbane Räume blau-grüner Infrastrukturen 45 Mobilitätslabor2020 – Alternativen zum eigenen Auto 27 Abschätzung des Potenzials für die Nutzung von 46 Smyile – Zukunftsfähige Mobilität für Waldenbuch Betriebswasser in Frankfurt am Main 46 Freizeitmobilität in der Schweiz 27 HypoWave – Neue Wege zur Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft 47 PendelLabor – Nachhaltige Stadt-Umland-Mobilität am Beispiel der Region Frankfurt Rhein-Main 28 MULTI-ReUse – Modulares Aufbereitungssystem zur Wasserwiederverwendung Institutsbericht 2020
50 Biodiversität und Bevölkerung 64 SÖF-Nachwuchsgruppen am ISOE 51 IMAGINE – Integratives Management von Grüner Infrastruktur 64 PlastX – Kunststoffe als systemisches Risiko für 52 AJAP II – Umweltfreundliche und nachhaltige Bekämpfung sozial-ökologische Versorgungssysteme der Asiatischen Buschmücke 65 regulate – Regulation von Grundwasser in telegekoppelten 52 MORE STEP – Nachhaltige Entwicklung des mongolischen sozial-ökologischen Systemen Steppenökosystems 53 NormA – Normative Konflikte im Bereich Biodiversität 66 Vernetzt forschen – International forschen 53 SoCoDES – Sozial-ökologische Dynamiken von 70 Lehre und wissenschaftlicher Nachwuchs Ökosystemleistungen 73 Strategische Beratung 54 Flutnetz – Verbesserung des Zugangs zur Notfallversorgung 74 Wissenschaftskoordination bei Flutkatastrophen in Bangladesch 75 Wissenskommunikation 3 54 SLInBio – Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung 76 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Biodiversität 83 Wissenschaftlicher Beirat 56 Transdisziplinäre Methoden und Konzepte 84 Nachhaltigkeit im ISOE 57 Plattform tdAcademy für transdisziplinäre Forschung und Studien 58 SynVer*Z – Wirksamkeit von Forschung zur nachhaltigen Transformation von Städten 58 s:ne – Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung 59 BioKompass – Kommunikation und Partizipation für die gesellschaftliche Transformation zur Bioökonomie 59 EKLIPSE – Mechanismus zur Unterstützung der europäischen Biodiversitätspolitik 60 Capital4Health – Transdisziplinär forschen für die Gesundheitsvorsorge 60 DINA – Diversität von Insekten in Naturschutzarealen 61 Biodiversität und Klima: Sozial-ökologische Biodiversitätsforschung 61 Dilemmata der Nachhaltigkeit – Metakriterien für Nachhaltigkeit ➜ ISOE.de
Liebe Leserin, lieber Leser, ein Jahr dramatischer Entwicklungen liegt hinter uns. Die Covid-19-Pandemie hat viele Menschen in ihrem Alltag extrem belastet. Sie hat unser Zusammen- leben verändert und deutliche Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. Sie hat aber auch dazu geführt, dass jene nahezu unsichtbaren Infrastrukturen endlich eine stärkere Würdigung erfahren, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde – allen voran die Pflege. Es ist zu wünschen, dass all die Menschen, die diese Strukturen nach Kräften tragen, deutlich mehr als nur symbolische Unterstützung erfahren. Die zurückliegenden Monate zeigen mehr als deutlich, dass ein Umdenken stattfinden muss: Nachsorge als unausgesprochenes Leitprinzip des politischen und gesellschaftlichen Umgangs mit den großen krisenhaften Entwicklungen im Anthropozän können wir uns endgültig nicht mehr leisten. Konsequent vorsorgendes Handeln lautet das Gebot der Stunde. Dass ein solches 4 in einer Pandemie politisch möglich ist, wurde in einem immer noch verblüffenden Ausmaß und in einem nie dagewesenen Tempo deutlich – ein Vorgang, der noch tiefer wissenschaft- lich zu verstehen und gesellschaftlich aufzuarbeiten sein wird. Zu Beginn des Jahres haben wir in der Zeitschrift GAIA einen Vorschlag vorgelegt, an welchen Prinzipen sich eine vor- sorgende, sozial-ökologische Gestaltung der Gegenwart orientieren sollte. Aktuell arbeiten wir daran, diesen Ansatz auf die Erfahrungen mit der Coronakrise zu übertragen. Ohne die Wissenschaft – auch das hat die Pandemie deutlich gemacht – werden künftige Krisen nicht zu beherrschen sein. Wissenschaftliche Debatten finden normalerweise für die Öffentlichkeit kaum sichtbar auf wissenschaftlichen Konferenzen und in Fachzeitschriften statt. Weil bei der Bekämpfung der Pandemie die Zeit drängt, wurde der Prozess der Quali- tätsprüfung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den letzten Monaten jedoch nachvollziehba- rer. Das digitale Zeitalter machte es möglich, dass Bürger*innen nahezu „live“ dabei zusehen können, wie Forschung funktioniert: dass sie von Versuch und Irrtum lebt, dass ihre Ergeb- nisse zunächst nur vorläufig sind und dass der Erkenntnisfortschritt auf Kritik und Konsens- findung angewiesen ist. Eine Erhebung des WiD-Wissenschaftsbarometers zeigt, dass 73 Prozent der befragten Bür- ger*innen während des Lockdowns angaben, der Wissenschaft zu vertrauen. Die Mehrheit der Befragten befürwortet außerdem eine wissenschaftsbasierte Politik im Umgang mit Corona. Doch worauf gründet dieses erstarkte Vertrauen in die Wissenschaft? Ein Grund könnte in der zunehmenden Personalisierung von Wissenschaft liegen, die wesentlich durch die sozialen Medien vorangetrieben wird. Aber Vertrauen und Glaubwürdigkeit entstehen vor allem dann, Institutsbericht 2020
so zeigen Studien aus der Forschung zur Wissenschaftskommunikation, wenn Wissenschaft und ihren Akteuren Integrität, Expertise und Gemeinwohlorientierung zugeschrieben wird. Gewinnen lassen sich diese Attribute aber nur durch aktive Dialogbereitschaft. Diese müssen wir, ebenso wie die Fähigkeit zum Dialog, als Wissenschaftler*innen stärken. Dazu gehört vor allem auch die Bereitschaft, offen über das zu reden, was wir nicht wissen. Anstatt nur For- schungserfolge zu verkünden, müssen wir thematisieren, dass unsicheres Wissen und Nicht- Wissen zur Forschung dazugehören. In den letzten Monaten haben die offenen Diffamierungen von Wissenschaftler*innen immer wieder gezeigt, dass vor allem die Funktionsweise der sozialen Medien diese Dialogbereit- schaft zu einer alles andere als leichten Übung macht. Für die Wissenschaft insgesamt stellt sich daher eine dringliche Aufgabe: Sie muss ihre traditionelle Rolle als ein Instrument der Selbstaufklärung von Gesellschaft neu erfinden und konsequent beanspruchen. Und das heißt auch: Sie muss aktiv dagegen arbeiten, von Dritten funktionalisiert zu werden, indem diese den offenen Umgang mit den Grenzen des wissenschaftlichen Wissens ausnutzen, um auf eine geradezu obszöne Weise Verschwörungstheorien anzuheizen. Hierin liegt eine weitere Aufgabe für Wissenschaft – neben einer exzellenten und gesellschaftlich relevanten For- 5 schung. Mit unserem Ansatz einer selbst-reflexiven, kritischen transdisziplinären Forschung wollen wir einen Beitrag dazu leisten, die Wissenschaft dafür zu stärken. Die zurückliegenden Monate haben auch uns und unsere Arbeit stark beeinflusst. Gleichzeitig haben wir – wie so viele andere auch – in kürzester Zeit sehr viel Neues gelernt und Alterna- tiven gefunden. Daher möchte ich an dieser Stelle persönlich allen Kolleginnen und Kollegen des ISOE für ihre außerordentliche Motivation ganz herzlich danken. Durch diesen keines- wegs selbstverständlichen Zusammenhalt und die Zusammenarbeit unter deutlich erschwer- ten Bedingungen ist es uns möglich gewesen, unsere Arbeit in Forschung, Lehre und Transfer verlässlich fortzuführen. Danken möchte ich ganz herzlich im Namen aller Mitarbeiter*innen des ISOE unseren Ko- operationspartner*innen, Freunden, Förderern und Kolleg*innen für das entgegengebrachte Vertrauen. Sie alle haben uns in diesem auch für sie schwierigen Jahr bei unseren Projekten auf vielfältige Weise unterstützt. Und nicht zuletzt gilt dieser Dank ausdrücklich auch dem Land Hessen für die geleistete institutionelle Förderung und die wertvolle Unterstützung in den zurückliegenden Monaten. Dr. Thomas Jahn Sprecher der Institutsleitung ➜ ISOE.de
Das ISOE Das ISOE gehört zu den führenden unabhängigen Akteure und ihr Wissen in den Forschungspro- Instituten der Nachhaltigkeitsforschung. Seit mehr zess ein. So tragen wir dazu bei, dass unsere als 30 Jahren entwickeln wir wissenschaftliche Lösungen in der Praxis besser angenommen und Grundlagen und zukunftsweisende Konzepte für umgesetzt werden. Was wir aus konkreten Fällen Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – regio- lernen, verallgemeinern wir und erweitern auf nal, national und international. diese Weise beständig unsere sozial-ökologische Wissensbasis. Wir finden für komplexe Probleme nachhal- 6 tige Lösungen. Für Mensch und Umwelt. Wir kommunizieren offen und suchen den Dialog. Für mehr Wirkung und Engagement. Verstehen und Gestalten gehören für uns zusam- men: Wir forschen zielgerichtet und fallspezifisch Wir sehen es als eine wichtige Aufgabe an, un- zu drängenden globalen Phänomenen und Prob- sere Forschungsergebnisse in Wissenschaft und lemen wie Wasserknappheit, Klimawandel, Bio Gesellschaft zu tragen und zu diskutieren. Dafür diversitätsverlust und Landdegradation. Für Kon- kommunizieren wir regelmäßig die Ergebnisse flikte finden wir tragfähige Lösungen, die neben unserer Forschung, beraten Entscheidungsträger den ökologischen auch die gesellschaftlichen und und nehmen an öffentlichen Debatten teil. ökonomischen Bedingungen berücksichtigen. Die Frankfurter Soziale Ökologie als Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen ist Wir schaffen Denkräume. Für einen die theoretische Grundlage unserer Forschung. grundlegenden Wandel in Gesellschaft und Wissenschaft. Wir forschen transdisziplinär. Für praxisnahe Wir nehmen eine kritische Position ein, denn nur und tragfähige Konzepte. so können wir erreichen, dass die Lösungen von heute nicht die Probleme von morgen werden. Wir sind überzeugt, dass sich die komplexen Fra- Anstatt starre Ziele zu verfolgen, sehen wir Ver- gen bei der Zukunftssicherung nur mit integrati- änderungen als Korridore möglicher und wün- ven Methoden beantworten lassen. Wir beziehen schenswerter Entwicklungen. Auf diese Weise ent daher die verschiedenen Interessenlagen der stehen Alternativen – im Denken wie im Handeln. Institutsbericht 2020
Wir leben Kooperation. Für unsere Meilensteine Partner*innen und Mitarbeiter*innen. 1989 Das Institut nimmt seine Arbeit auf mit Projekten für die Stadt Frankfurt am Main sowie Greenpeace Zurzeit arbeiten ca. 60 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter am ISOE, davon 39 Wissenschaftlerinnen 1994 Erste größere Verbundprojekte in den Themenfeldern Wasser und Mobilität und Wissenschaftler. Wir sind aktiver Partner in lokalen, regionalen, deutschlandweiten und 1995 Beginn von Projekten zu Gender & Environment und nachhaltigem Konsum internationalen Netzwerken und Kooperationen. Bei unserer Arbeit werden wir von einem inter- 2000 Gutachten zur Förderung der Sozial-ökologischen nationalen und fachübergreifenden Wissenschaft- Forschung in Deutschland für das BMBF 7 lichen Beirat unterstützt. Als gemeinnütziges 2006 Buchveröffentlichung „Soziale Ökologie – Grundzüge einer Institut finanzieren wir uns hauptsächlich durch Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen“ öffentliche Fördermittel und Aufträge. Darüber 2008 Das ISOE ist Gründungspartner im Senckenberg hinaus erhalten wir eine institutionelle Förderung Biodiversität und Klima Forschungszentrum (SBiK-F) durch das Land Hessen und werden von der Stadt Frankfurt unterstützt. 2008 Soziale Ökologie als Lehrgebiet im Masterstudiengang Umweltwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main 2012 SÖF*-Memorandum „Verstehen – Bewerten – Gestalten. Transdisziplinäres Wissen für eine nachhaltige Gesellschaft“ 2016 Start der Nachwuchsgruppe „PlastX – Kunststoffe als systemisches Risiko für sozial-ökologische Versorgungs systeme“ 2017 Special Issue „Social Ecology. State of the Art and Future Prospects“ der Zeitschrift Sustainability 2019 Tagung „Aufbruch in die Gegenwart. Die sozial-ökologische Zukunft heute gestalten“ 2020 Start der Nachwuchsgruppe „regulate – Regulation von Grundwasser in telegekoppelten sozial-ökologischen Systemen“ * Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung (www.fona.de) ➜ ISOE.de
Frankfurter Soziale Ökologie Schon der Begriff verrät es: Angewandte For- lernen, verallgemeinern wir und erweitern auf schung ist ohne Grundlagenforschung nicht diese Weise beständig unsere sozial-ökologische denkbar. Dieser Maxime folgt auch das ISOE mit Wissensbasis. seinem Forschungsprogramm der „Frankfurter Sozialen Ökologie“. Doch welche Funktion Die Verbindung von Verstehen und Gestalten in hat dieses Programm am ISOE, wie wird es in der Sozialen Ökologie stellt besondere Anforde der täglichen Forschung mit Leben erfüllt? rungen an die Forschung und an die beteiligten Wissenschaftler*innen. Sie bedeutet nämlich, Allgemein sollen Forschungsprogramme helfen, dass wir zugleich analytische Beobachter*innen 8 weiterführende Hypothesen über den Forschungs- und Teilnehmende an gesellschaftlichen Trans- gegenstand zu formulieren und Forschungspro- formationsprozessen sind. Für die wissenschaft zesse zu strukturieren, um diese methodisch zu liche Arbeit ist es aber entscheidend, diese prüfen. Das gilt auch für die Soziale Ökologie. Sie beiden Rollen zu trennen, also das Deskriptive erlaubt uns, gezielt zu fragen, wie Gesellschaften und das Normative auseinanderzuhalten. Unser ihre Beziehungen zu Natur regulieren und wann Forschungsprogramm stellt die Mittel bereit, um Gefahr besteht, dass diese sich nicht nachhaltig diese kritisch-konstruktive und selbstreflexive entwickeln. Und sie hilft uns zu entscheiden, Aufgabe zu leisten. welches Wissen wir benötigen und wie wir es integrieren müssen, um diese Fragen zu beant- Diese Art des Arbeitens an und mit einem For- worten. schungsprogramm stellt uns vor zwei Aufgaben, die sich nur bedingt im Rahmen unserer Projekt- Unser Programm geht aber noch einen Schritt forschung bewältigen lassen: Erstens müssen weiter. Denn wir wollen die gesellschaftlichen wir die Soziale Ökologie kontinuierlich weiterent Naturverhältnisse nicht nur besser verstehen. wickeln, auch indem wir die Fortschritte in Wir wollen dieses Grundlagenwissen auch nutzen, den relevanten Wissenschaftsbereichen integrie- um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie sich ren. Zweitens müssen wir besonders auch unsere nachhaltig gestalten lassen. Genau dies tun wir neuen Mitarbeiter*innen darin befähigen, die in unseren transdisziplinären Forschungs Grundkonzepte der Frankfurter Sozialen Ökologie projekten an gesellschaftlichen Problemen, zum erfolgreich anzuwenden. Beide Aufgaben ver Beispiel bei der Versorgung der Bevölkerung folgen wir in der aus Mitteln der institutionellen mit sauberem Trinkwasser oder dem Verlust an Förderung des Landes Hessen finanzierten Artenvielfalt. Was wir aus diesen konkreten Fällen Projektreihe „Kognitive Integration“. Institutsbericht 2020
Kognitive Integration und Innovation Ansprechpartner und Raumnutzung“ auf und verknüpfen ihn Thomas Jahn mit aktuellen Fortschritten aus der internationalen jahn@isoe.de Forschung. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch drängende theoretische Probleme wie ein gestaltungsorientiertes Verständnis sozial-ökolo- gischer Transformationen. Wie jede andere Forschungseinrichtung lebt das ISOE von wissenschaftlichen Innovationen. Freiräume für Kreativität Damit diese entstehen können, braucht es eine Das Projekt bietet aber auch Freiräume, in denen dynamische Forschungsumgebung, die nach die ISOE-Wissenschaftler*innen mit ungewöhn 9 außen und nach innen für neue Ideen offen ist. lichen Ideen experimentieren können. In soge- Mit dem Projekt „Kognitive Integration und nannten Innovationsküchen können sie für eine Innovation“ schafft das Institut dafür die Voraus- begrenzte Zeit in selbst gewählten Arbeitsformen setzungen. Das Besondere dabei: Am Projekt projektungebunden forschen. „Kognitive Inte sind alle wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen gration“ bedeutet aber auch noch etwas ganz des Instituts beteiligt. Das Projekt aktiviert Praktisches: Das Institut muss besonders seine also die gesamte kognitive Diversität des ISOE, neuen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen um wissenschaftliche Innovationen zu er- darin befähigen, die Grundkonzepte der Sozialen möglichen. Es setzt damit eine bereits 2001 Ökologie erfolgreich anzuwenden. Dies ermög begonnene Tradition fort. licht das Projekt durch speziell zugeschnittene Einführungsseminare und regelmäßig statt Soziale Ökologie im Fokus findende Jours fixes, die den Wissensaustausch Im Zentrum der Innovationsarbeit steht die innerhalb des Instituts fördern. Frankfurter Soziale Ökologie. Sie liefert die theoretischen Grundlagen für die empirische, ➜ www.isoe.de/ki3 transdisziplinäre Forschungsarbeit des ISOE. Projektteam Alle wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Um sie weiterzuentwickeln, nimmt das Projekt des ISOE systematisch Impulse aus dem wissenschaftlichen Gesamtkoordination keep it balanced (Dr. Florian Keil) Umfeld des Instituts auf. Dafür gibt es mehrere Laufzeit 04 / 2018 – 03 / 2021 Teams. Diese bereiten den eigenen Wissensstand Finanzierung aus Mitteln der institutionellen Förderung des Landes Hessen in Themenbereichen der Sozialen Ökologie wie „Wasser“, „Biodiversität“ und „Alltagspraktiken ➜ ISOE.de
Transdisziplinär forschen Welche Aufgaben kann und muss Wissenschaft legend, die unterschiedlichen Erwartungen der heute wahrnehmen? Der Veränderungsdruck, beteiligten Akteure zu verstehen, ebenso wie der auf Wissenschaft heute ausgeübt wird, ist deren Beziehungen zueinander und ihre Hand- groß: Einerseits sieht sich die Wissenschaft einer lungs- und Entscheidungsmöglichkeiten in Bezug wachsenden politischen und wirtschaftlichen auf politische Machtverhältnisse. Einflussnahme ausgesetzt. Andererseits wächst der legitime Anspruch an die Wissenschaft, Mithilfe des transdisziplinären Forschungsmodus zur Lösung der Probleme des globalen Wandels greifen wir diese Komplexität auf. Die Ansätze das notwendige Wissen zur Verfügung zu stellen. und Methoden der transdisziplinären Forschung 10 Hinzu kommt die Forderung, nicht-wissenschaft- sind geeignet, die Erkenntnisse verschiedener liche Akteure an der Erzeugung wissenschaft wissenschaftlicher Disziplinen und die Erfahrun- lichen Wissens und der Bewertung seiner Folgen gen und das Wissen unterschiedlicher gesell- zu beteiligen. schaftlicher Akteure zusammenbringen. Dies er- möglicht uns ein tief greifendes Verständnis Seit 30 Jahren widmet sich das ISOE diesen Her- sozial-ökologischer Systeme und eine differen- ausforderungen mit dem Forschungsprogramm zierte Einschätzung von Krisensituationen. der „Frankfurter Sozialen Ökologie“. Im Fokus Unsere Arbeit konzentriert sich auf die Themen- stehen hier das veränderte Verhältnis zwischen bereiche Wasser, Energie, Mobilität und Biodiver- Natur und Gesellschaft und die Frage, wie diese sität. Wir untersuchen, inwieweit diese Themen gesellschaftlichen Naturverhältnisse erkannt, miteinander verbunden sind und wie sie von bewertet und gestaltet werden können. In unse- globalen Entwicklungen beeinflusst werden. Wel- rem Forschungsprogramm verbinden wir Grund- che Rolle spielen zum Beispiel die Urbanisierung, lagen- mit anwendungsnaher Forschung: Wir der Klimawandel, der Biodiversitätsverlust oder bearbeiten zentrale theoretische Fragestellungen demografische Entwicklungen für eine nach der Sozialen Ökologie und liefern in unserer haltige Veränderung von Versorgungssystemen? Projektforschung Erkenntnisse, die konkrete Die für diese Integrationsprozesse geeigneten Wege in eine nachhaltige Entwicklung aufzeigen. transdisziplinären Methoden werden am ISOE Hierfür untersuchen wir die komplexen Strukturen ständig weiterentwickelt. So können die Alterna- gesellschaftlicher Probleme immer auch mit Blick tiven, die wir aufzeigen, besser in der Praxis auf die unterschiedlichen Akteursgruppen aus angenommen und umgesetzt werden – als gang- Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Denn für ein bare Wege in Richtung einer nachhaltigen Trans- umfassendes Problemverständnis ist es grund formation der Gesellschaft. Institutsbericht 2020
Der transdisziplinäre Forschungsprozess Gesellschaftliche Gemeinsamer Wissenschaftliche Probleme Forschungs Probleme gegenstand 11 Gesellschaftlicher Produktion von Wissenschaftlicher Diskurs neuem Wissen Diskurs Ergebnisse für die Ergebnisse für die gesellschaftliche Transdisziplinäre wissenschaftliche Praxis Integration Praxis Zum Weiterlesen Jahn, Th. / D. Hummel / L. Drees / S. Liehr / A. Lux / Lux, A. / M. Schäfer / M. Bergmann / Th. Jahn / O. Marg / Hummel, D. / Th. Jahn / F. Keil / S. Liehr / I. Stieß (2017): M. Mehring / I. Stieß / C. Völker / M. Winker / E. Nagy / A.-C. Ransiek / L. Theiler (2019): Societal effects Social Ecology as Critical, Transdisciplinary Science – M. Zimmermann (2020): Sozial-ökologische of transdisciplinary sustainability research – How can Conceptualizing, Analyzing and Shaping Societal Gestaltung im Anthropozän. GAIA 29 (2), 93–97 they be strengthened during the research process? Relations to Nature. Sustainability 9 (7), 1050 Environmental Science and Policy 101, 183–191 ➜ ISOE.de
Highlights 2020 Wissenschaftsrat Shaping a Better Planet In seiner Stellungnahme hat Die „ISOE-Lecture“ an der der Wissenschaftsrat zu Be- Goethe-Universität Frank- ginn des Jahres die positive furt ist eine Vorlesungsreihe Entwicklung des ISOE seit für Studierende, Wissen- der Evaluation im Juli 2016 schaftler*innen und interes- gewürdigt. Der Wissenschaftsrat zeigte sich be- sierte Öffentlichkeit. Ihre Themen sind aktuelle eindruckt von dem Prozess der strukturellen und Fragen der Nachhaltigkeitsforschung. Der Umwelt- inhaltlichen Neuausrichtung, den das ISOE seit wissenschaftler und Anthropozänforscher Erle C. 12 der Evaluation in Gang gesetzt habe. Er begrüßte Ellis (University of Maryland) zeigte in seiner nachdrücklich vor allem die wissenschaftliche im Februar stattfindenden Lesung „Shaping a Weiterentwicklung des unabhängigen For- Better Planet in the Age of Humans“, wie Gesell- schungsinstituts. schaften globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel begegnen können. Special Issue Mit dem transdisziplinären Gestaltungsprinzipien Forschungsansatz kann in Der Ruf nach sozial-ökolo- der Nachhaltigkeitsforschung gischen Transformationen die Lösung komplexer ist in der Coronakrise lauter gesellschaftlicher Probleme geworden. Aber wie kann gezielt unterstützt werden. Wie aber kann die dieser Gestaltungsprozess transdisziplinäre Forschung ihre Wirkung opti- gelingen, wenn dazu ein gemeinsames Handeln mal entfalten? Was ist bei der Integration der in der Gegenwart notwendig ist? In einem Bei- unterschiedlichen Wissensformen zu beachten? trag der Zeitschrift GAIA stellen Autor*innen des Wissenschaftler*innen des Forschungsprojekts ISOE sechs Gestaltungsprinzipien zur Diskussion. TransImpact haben sich diesen Fragen gewidmet Dazu gehören Prinzipien für den Umgang mit und gemeinsam mit internationalen Gastau- Komplexität, für die Teilhabe der Akteure in tor*innen in einer Online-Sonderausgabe der einem demokratischen Gestaltungsprozess oder Zeitschrift Environmental Science & Policy Ant- für die Stärkung der Widerstandsfähigkeit sozial- worten gefunden. ökologischer Systeme gegenüber den Folgen von Umweltveränderungen. Institutsbericht 2020
tdAcademy Nachwuchsgruppe regulate Der Bedarf an transdiszi Grundwasser ist die wich- plinärer Forschung wächst. tigste Trinkwasserressource Gleichzeitig fehlen in For- weltweit und zugleich ein schung und Lehre Strukturen einzigartiger Lebensraum und Orte zur Weiterentwick- für verschiedene Tierarten. lung und Verbreitung von transdisziplinären Doch der Schutz dieser wertvollen Quelle wird – Methoden, Konzepten und Kompetenzen. Diese lokal und global – vernachlässigt. Zur Über Lücke wurde im Juli mit Gründung einer Akade- nutzung tragen auch überregionale Wirkungen mie für transdisziplinäre Forschung geschlossen. bei. Seit September untersucht die vom Bundes 13 Diese will neues Wissen über die Wirksamkeit ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von transdisziplinärer Forschung generieren. Alle geförderte Nachwuchsgruppe regulate unter Ergebnisse werden einer größeren Gruppe von der Leitung des ISOE diese Fernwirkungen, um Expert*innen vorgestellt, gemeinsam geprüft und Lösungen für eine nachhaltige Grundwasser weiterentwickelt. bewirtschaftung in Europa aufzuzeigen. Instagram Globale Aktionswoche Es gehört zum Selbstver- Expert*innen des ISOE ständnis des ISOE, dass wirkten im Rahmen der von wir die Ergebnisse unserer Fridays for Future veran Forschung einer breiten stalteten Globalen Aktions- Öffentlichkeit zugänglich woche an zahlreichen machen. Um verstärkt national wie international Diskussionsveranstaltungen mit, etwa zu den jene Zielgruppen zu erreichen, die sich überwie- Themen Stadtentwicklung und Verkehr, mit dem gend via Smartphone oder Tablet informieren – Ziel, den Dialog zu fördern und zur Reflexion das sind vor allem Jugendliche und junge über den Klimawandel und seine Folgen anzu Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren – regen. Zudem nahmen Mitarbeitende des ISOE kommuniziert das ISOE seit Herbst 2019 auch am 20. September an der Demonstration in auf Instagram. Das ISOE war damit eines der Frankfurt am Main teil und schlossen sich als ersten Institute der Nachhaltigkeitsforschung in Teil der Scientists for Future den Forderungen Deutschland, das auf Instagram präsent ist. der Jugendlichen von Fridays for Future an. ➜ ISOE.de
Forschungs schwerpunkte Wasserressourcen und Landnutzung sowie Strategien, um diese zu minimieren. Dabei Wasser prägt das gesamte spielt die Zusammenarbeit mit den involvierten System Erde: Land und Akteuren eine zentrale Rolle. Boden, das Klima, die Men- schen und die Biodiversität. Energie und Klimaschutz im Alltag Deshalb ist es wichtig, das Anspruchsvolle Klimaziele, Management der Wasserressourcen integriert zu wie das 1,5-Grad-Ziel, betrachten und dabei das Ineinandergreifen loka- sind ohne eine Veränderung ler, regionaler und globaler Dynamiken zu ver- von alltäglichen Routinen 14 stehen. Wasser ist eine knappe Ressource. Daher und Konsummustern nicht muss sie nachhaltig genutzt und bewirtschaftet zu erreichen. Zugleich ist es wichtig, die Lebens werden, vor allem in wasserarmen Regionen. qualität der Menschen zu erhalten und soziale Das ISOE untersucht die Handlungsmotive gesell- Teilhabe für alle Bevölkerungsgruppen zu ermög- schaftlicher Akteure, führt sozial-ökologische lichen. Mithilfe von sozialempirischen Studien, Folgenabschätzungen und Modellierungen durch, Feldversuchen und Wirkungsanalysen unter erstellt Prognosen zur Wasserbedarfsentwicklung suchen wir, wie Wege in einen postfossilen All- und entwickelt Szenarien. tag eröffnet werden können – beispielsweise durch klimafreundliche und ressourcenschonende Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen Konsumpraktiken, die Verbreitung CO2-armer Die Wasserwirtschaft steht Technologien oder die Entwicklung innovativer weltweit vor großen Heraus- Wohnkonzepte. forderungen: Überalterte und unzureichende Infra- strukturen gefährden die Effizienz und Nachhaltigkeit der Wassernutzung. Hinzu kommen umstrittene Substanzen, die ver- mehrt im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen werden. Das ISOE erarbeitet innovative Konzepte, mit denen Infrastrukturen nachhaltig transfor- miert und an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden können. Außerdem entwickeln wir Methoden zur Abschätzung komplexer Risiken Institutsbericht 2020
Mobilität und Urbane Räume Biodiversität wahrgenommen und wertgeschätzt Das Verkehrsaufkommen wird und welche Auswirkungen Bevölkerungs wächst – mit deutlichen entwicklungen, zum Beispiel Migration und Folgen für Mensch und Um- Urbanisierung, auf die Biodiversität haben. welt. Das ISOE untersucht, wie Mobilitätssysteme Transdisziplinäre Methoden und Konzepte nachhaltig und klimaneutral transformiert werden Transdisziplinäre Forschung können. Da neue Mobilitätsangebote und Pla- will Wirkungen erzielen, nungsideen nicht per se nachhaltig sind, unter in dem sie gesellschaftliche suchen wir, wie sie gestaltet sein müssen, Probleme adressiert und 15 damit Mobilitätspraktiken und Mobilitätsstile hierfür integrierte Lösungen nachhaltiger werden können. Die zukunfts entwickelt. Neben praktischem Handlungswissen orientierte Entwicklung urbaner Räume ist eng soll zudem wissenschaftliches Wissen erweitert mit dem Thema Mobilität verbunden. Neben werden, sodass transdisziplinäre Forschung auch Analysen zur Nutzung und Akzeptanz von Mobi- wissenschaftlich wirkungsvoll ist. Kritische litätsangeboten sowie zu Mobilitätsbedürfnissen Transdisziplinarität reflektiert dabei die Bedingun- entwickeln wir schließlich Maßnahmen, mit gen der Wissensproduktion und die Folgen der denen wir die Veränderungen in der Stadt- und Anwendung des neu erzeugten Wissens. Unsere Mobilitätskultur kommunikativ begleiten. Kernaufgabe ist es, die grundlegenden Methoden und Konzepte hierfür zu erarbeiten, indem Biodiversität und Bevölkerung transdisziplinäre Prozesse erforscht, begleitet und Biologische Vielfalt ist eine unterstützt werden. der wichtigsten Lebens- und Überlebensgrundlagen unserer Gesellschaft: Bio diversität sichert unsere Ernährung und unserer Gesundheit, sie dient un- serer Erholung und bietet wertvolle ästhetische und kulturelle Aspekte. Damit besitzt Biodiversität nicht nur eine materielle, sondern auch eine wichtige symbolische Dimension. Vor diesem Hintergrund forscht das ISOE zu der Frage, wie ➜ ISOE.de
Forschungsschwerpunkt Wasserressourcen und Landnutzung Wasser ist eine zentrale Ressource für viele gesellschaftliche Bereiche. Auch für intakte Öko- „Um Wassersicherheit 16 systeme und die vielfältigen Formen von Land- weltweit gewährleisten nutzung ist Wasser unerlässlich. Trotz zahlreicher zu können, brauchen wir ein fundamen Impulse für ein nachhaltigeres Management tales Umdenken, bei dem die viel bleiben jedoch wesentliche Probleme bislang fältigen Kopplungen von Wasser und ungelöst. Dazu zählen Übernutzung und Ver- schmutzung unserer Gewässer oder die Degra Landnutzung stärker berücksichtigt dation von Grundwasserkörpern, Feuchtgebieten werden.“ und Savannen. Ziel unserer Forschung ist, ein Ansprechpartner besseres Verständnis dieser Probleme zu ge Stefan Liehr, liehr@isoe.de winnen, robuste Lösungsstrategien zu entwickeln und damit einen Beitrag zu den Sustainable Development Goals zu leisten. Dies setzt ein fundiertes Wissen über die Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Entwicklungen und der Wasser- sowie Landnutzung voraus – lokal, regional und global. Schwerpunkte unserer Forschung sind Kipppunkte von Ökosystemen, konflikthafte Nutzungsdynamiken unter dem Einfluss multipler Faktoren und die Rolle von Telekopplungen auf krisenhafte Belastungssitua- tionen. Die neue Nachwuchsgruppe regulate wird in den kommenden Jahren unsere Forschung hierzu mit wertvollen Beiträgen bereichern. Institutsbericht 2020
regulate – Nachhaltige Grundwasser- Ressource Grundwasser. Die Nachwuchsgruppe nutzung in Europa arbeitet dabei mit Stakeholdern in vier Fall studien Europas, um lokal neues Wissen zu gene- Grundwasser ist die wichtigste Trinkwasser rieren und daraus übergreifende Rückschlüsse quelle weltweit und eine zentrale Ressource zur für ein angepasstes Management zu ziehen mit Nahrungsmittelproduktion. Als Lebensraum für Anwendungspotenzial in Europa und anderen besondere Tierarten zeichnet es sich zudem durch Regionen weltweit. eine einzigartige Biodiversität aus. Trotz ihrer wichtigen Rolle im Ökosystem und für den Impulse für die europäische Wasserpolitik Menschen sind Grundwasserkörper durch Klima- Das Projekt analysiert die Schwächen der wandel, Übernutzung und Verschmutzung ge- aktuellen europäischen Wasserpolitik und ent- fährdet. Zwar besteht in Europa mit der Wasser- wirft vor dem Hintergrund von Telekopplungen rahmenrichtlinie ein umfassender gesetzlicher anwendungsorientierte Empfehlungen. Damit Rahmen, doch die darin gesetzten Ziele, dass möchte regulate den Gestaltungsprozess der Grundwasser bis 2027 in einem mengenmäßig europäischen Wasserpolitik für die Zeit nach und chemisch guten Zustand sein soll, werden 2027 aktiv begleiten und insbesondere über die voraussichtlich nicht flächendeckend erreicht. Einbindung eines Stakeholder-Gremiums neues 17 Die Ursachen hierfür ergeben sich aus dem Wissen in die Praxis bringen. Zusammenspiel von regional unterschiedlicher Verfügbarkeit von Grundwasser und nicht nach- ➜ www.regulate-project.eu haltigen Nutzungspraktiken sowie unklaren Ansprechpartner*in Fanny Frick-Trzebitzky, frick@isoe.de; Rechtsansprüchen. Robert Lütkemeier, luetkemeier@isoe.de Projektpartner Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereiche Geowissenschaften /Geographie und Sprach- Grundwasserschutz: Nitratbelastung und Kulturwissenschaften; Universität Koblenz-Landau, Fach- führt zu Konflikten bereich Natur- und Umweltwissenschaften; Universität Trier, Fachbereich Raum- und Umweltwissenschaften Die Nachwuchsgruppe regulate untersucht, auf Laufzeit 09 / 2020 – 08 / 2025 welche Art und Weise Grundwasserkörper in Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Europa beeinträchtigt werden – aus hydrologi- (BMBF), Fördermaßnahme Nachwuchsgruppen in der Sozial- scher, geografischer, ethnologischer und öko ökologischen Forschung logischer Perspektive. Dabei erforscht das Projekt Telekopplungen, also Fernwirkungen, die lokal zu Problemen von Qualität und Verfügbarkeit führen, ihren Ursprung allerdings aufgrund sozio- ökonomischer und politischer Verflechtungen in anderen Regionen haben. In diesen Fern wirkungen nimmt das Projekt insbesondere die Problemlagen von Nitratbelastung und Dürren in den Blick und analysiert darin Konflikte, Normen und Werte im Umgang mit der unsichtbaren ➜ ISOE.de
EPoNa – Wasserwiederverwendung PlastX – Plastikabfälle in in Namibia Meeren und Ozeanen Abwasser wird in trockenen Regionen als Für den Schutz der Weltmeere ist es von zentraler Ressource immer wichtiger, auch in den globalen Bedeutung, den Eintrag von Plastikmüll in die Nachhaltigkeitszielen spielt die Wiederver Umwelt zu reduzieren. Aber wie sehen tragfähige wendung von Wasser eine zentrale Rolle. Das Managementstrategien aus und wie können sie Forschungsteam von EPoNa untersucht im erfolgreich umgesetzt werden? Die Nachwuchs- Norden Namibias, wie kommunales Abwasser gruppe PlastX untersucht im Teilprojekt mit möglichst geringem technischem Aufwand „Governance von Meeresmüll: eine multiskalare so aufbereitet werden kann, dass es ganzjährig Betrachtung“, welche Faktoren eine langfristige für die Futtermittelproduktion genutzt werden und nachhaltige Minimierung von Plastikein kann. Das recycelte Wasser stammt aus einer trägen in die Weltmeere fördern beziehungsweise sanierten Abwasserteichanlage, deren Leistungs- hemmen. Hierfür wird das Zusammenspiel von fähigkeit im Zuge des Forschungsvorhabens globalen Regulierungen und lokalen Initiativen, langfristig gesichert werden soll. Dazu werden etwa mithilfe von Experteninterviews und Fall- 18 technische und nicht-technische Maßnahmen studien, analysiert. So hat das Team auf der kombiniert. Für den nachhaltigen Betrieb der vietnamesischen Insel Phu Quoc – einer Region Anlage und zur Übertragung des Konzepts in mit hoher Eintragsrate – untersucht, wie das Nachbarstädte wurde zum Beispiel eine Kläran Problem Meeresmüll vor Ort wahrgenommen lagenpartnerschaft zwischen Kommunen ins wird, welche Rolle der Tourismus sowohl bei Leben gerufen. Dadurch konnte der Austausch der Verschärfung des Problems als auch bei der von Fachwissen und Erfahrungen sowie perso- Entwicklung von Lösungen spielt und wie nellen und technischen Ressourcen gefördert Minimierungsstrategien umgesetzt werden. werden. Zudem hat das Projektteam gemeinsam Gemeinsam mit Akteuren vor Ort und mit einer mit den lokalen Akteuren nachhaltige kommu- internationalen Naturschutzorganisation werden nale Managementstrukturen entwickelt. Best Practices für ein nachhaltiges Abfall- und Wassermanagement entwickelt. ➜ www.isoe.de/epona Ansprechpartner Martin Zimmermann, zimmermann@isoe.de ➜ www.plastx.org Projektpartner TU Darmstadt, Institut IWAR, Fachgebiet Ansprechpartnerin Johanna Kramm, kramm@isoe.de Abwasserwirtschaft (Leitung); Institut für Umwelttechnik und Projektpartner Praxispartner aus den Bereichen Entwicklungs- Management an der Universität Witten /Herdecke; Hochschule zusammenarbeit und Naturschutz Geisenheim, Institute für Bodenkunde und Pflanzenernährung und Gemüsebau; Aqseptence Group GmbH; H. P. Gauff Ingeni- Laufzeit 04 / 2016 – 12 / 2021 eure GmbH & Co. KG – JBG Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung Laufzeit 09 / 2016 – 08 / 2020 (BMBF), Fördermaßnahme Nachwuchsgruppen in der Sozial-ökologischen Forschung Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme WavE Institutsbericht 2020 Wasserressourcen und Landnutzung
NamTip – Kipppunkte in namibischen ORYCS – Wildtier-Management Trockengebieten strategien in Namibia Ökosysteme sind nicht unendlich belastbar, das Die Art der Landnutzung spielt neben Klima gilt auch für Savannen. Wird der Druck zu groß, veränderungen bei der Wüstenbildung von etwa durch klimatische Extremereignisse wie Savannen eine wichtige Rolle. Insbesondere die Dürren oder durch einen wachsenden Landnut- konventionelle Viehhaltung setzt die Ökosysteme zungsdruck, kann in Trockengebieten der Prozess in semiariden Regionen unter Druck. Bewirt- der Wüstenbildung (Desertifikation) unumkehrbar schaftungsstrategien mit Wildtieren gelten als werden: Die Savannen-Ökosysteme „kippen“ – geeigneter, da endemische, also heimische Tier mit weitreichenden Folgen etwa für die Arten- arten meist besser an die lokalen Klimabedingun- vielfalt. Im Forschungsprojekt NamTip werden gen angepasst sind. Doch diese Nutzungsform am Beispiel der namibischen Waterberg-Region bringt zahlreiche Konflikte mit sich, weil Farmer, ökologische und sozio-ökonomische Dynamiken Dorfgemeinschaften und Behörden mit sehr untersucht, die zu Kipppunkten führen, und unterschiedlichen politischen Prioritäten, wirt- geeignete Gegenmaßnahmen identifiziert. Ziel schaftlichen Interessen und Wertvorstellungen ist es, mögliche Frühwarnzeichen zu erkennen. aufeinandertreffen. Im Forschungsprojekt ORYCS 19 Das ISOE verantwortet das Teilvorhaben „Sozial- sollen diese Konflikte verstanden und geeignete ökologische Prozesse und Farmerwissen“. Dazu Lösungen entwickelt werden. Zudem untersucht gehört die Analyse der Wahrnehmung von Deser- das Projekt, ob Wildtier-Managementstrategien tifikationsprozessen durch die Akteure vor Ort die lokalen Savannen-Ökosysteme im Vergleich sowie deren lokales Wissen und die damit zu- zur Viehwirtschaft schonen können und welche sammenhängenden Landnutzungspraktiken. Um Optionen daraus für eine angepasste Landnutzung ein Voranschreiten der Desertifikation zu verhin- entstehen, auch mit Blick auf die Herausforde- dern, entwickelt das ISOE zudem Strategien für rungen des Klimawandels. Das ISOE konzentriert ein nachhaltiges Weidemanagement. sich auf die vielschichtigen Handlungsmotive und das lokale Wissen der Stakeholder. ➜ www.isoe.de/namtip2 Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de ➜ www.orycs.org Projektpartner Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Bonn (Leitung); Eberhard Karls Universität Tübingen; Univer Projektpartner Universität Potsdam (Leitung); FU Berlin; Namibia sität zu Köln; Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ; University of Science and Technology (NUST); University of Nami- University of Namibia (UNAM); Namibia University of Science bia (UNAM); Namibian Ministry of Environment and Tourism (MET) and Technology (NUST); EduVentures (EduV); Agri-Ecological Services (AGRA) Laufzeit 02 / 2019 – 01 / 2022 Laufzeit 04 / 2019 – 02 / 2022 Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme SPACES-II Förderung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme BioTip ➜ ISOE.de
LIMO – Landnutzung und Weschnitz Dialog: Kommunikation integrierte Modellierung und Beteiligung beim Management von Renaturierungsmaßnahmen Der Druck auf die Ökosysteme wächst – nicht nur durch den fortschreitenden Klimawandel, son- Etwa 90 Prozent der deutschen Oberflächen dern auch durch intensive Landwirtschaft. gewässer sind nicht in dem guten ökologischen Eine chronische Übernutzung der Boden- und Zustand, wie ihn die EU-Wasserrahmenrichtlinie Wasserressourcen ist die Folge. Aber auch neue vorschreibt. Schadstoffeinträge sind zu hoch und Infrastrukturprojekte hinterlassen zunehmend der Zustand von Biodiversität und Gewässer- ihre Spuren in Natur und Landschaft. Die Anfor- struktur entspricht nicht den Zielvorgaben. Dies derungen an Ökosystemleistungen sind heute gilt auch für die ca. 60 Kilometer lange Wesch- vielfältig und führen häufig zu Konflikten nitz, ein Nebenfluss des Rheins im Süden Hessens zwischen verschiedenen Nutzungsgruppen. Im und Norden Baden-Württembergs. Mit der Deich- Forschungsprojekt LIMO analysiert das Team sanierung auf einem ca. 4,5 Kilometer langen aus Natur- und Sozialwissenschaftler*innen die Abschnitt bietet sich ein einmaliges Gelegen- komplexen Wirkungszusammenhänge gesell- heitsfenster für eine umfassende Renaturierung 20 schaftlicher und ökologischer Prozesse. Im des Flusses. Im Forschungsprojekt „Weschnitz Mittelpunkt stehen kritische Kipppunkte der Dialog“ werden im Zuge der Deichsanierung auf Ökosysteme und die möglichen Folgen für die der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Kommu- Biodiversität. Insbesondere die Zusammenführung nikations- und Beteiligungsformate entwickelt. unterschiedlicher Modellierungsansätze, wie Das laufende, erweiterte Beteiligungsverfahren im agentenbasierte Modellierung und Bayes’sche Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahme wird Netze, aber auch ein genauer Blick auf Stake hierdurch ergänzt. Für den wissenschaftlichen holder und ihr lokales Praxiswissen ermöglichen Begleitprozess werden Dialogformate mit einer neue Zugänge zum Verständnis sozial-ökologi- vorgeschalteten Konfliktanalyse sowie einer scher Systeme. Für tiefere Einblicke in die interaktiven Informations- und Beteiligungsplatt- Systemdynamiken dienen weitergehende Kopp- form (verfügbar unter www.weschnitz-dialog.de) lungen von akteursbezogenen mit ökologischen kombiniert. Modellen. ➜ www.isoe.de/weschnitz-dialog ➜ www.isoe.de/limo Ansprechpartnerin Katja Brinkmann, brinkmann@isoe.de Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Praxispartner Gewässerverband Bergstraße; Geo-Naturpark Projektpartner Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Bergstraße-Odenwald Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Laufzeit 04 / 2019 – 04 / 2021 (SBiK-F); Goethe-Universität Frankfurt am Main, Förderung Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Fachbereich Geowissenschaften / Geographie Laufzeit 01 / 2015 –12 / 2021 Finanzierung aus Kooperationsmitteln der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und aus Eigenmitteln Institutsbericht 2020 Wasserressourcen und Landnutzung
Tagesprognosemodell zum Wasserbedarfsprognose 2050 für Trinkwasserbedarf in Hamburg das Versorgungsgebiet Harburg Damit die Versorgung mit Trinkwasser sicher Damit Wasserversorger auch in der Zukunft die gestellt werden kann, müssen langfristige Ent- benötigten Wassermengen zur Verfügung stellen wicklungen ebenso wie tägliche Schwankungen können, müssen sie in der Lage sein, den Bedarf des Wasserbedarfs präzise vorhergesagt werden. möglichst genau abzuschätzen: Welche demo Kurzfristig machen sich vor allem Witterungs grafischen und wirtschaftlichen Entwicklungen verhältnisse wie zunehmende Hitzeperioden sind für ein Versorgungsgebiet zu erwarten? sowie das Arbeits- und Freizeitverhalten der Welchen Einfluss haben Klima und Witterung auf Nutzer*innen im Tagesspitzenbedarf bemerkbar. die künftig notwendigen Wassermengen? Werden Gerade Letzteres wird aktuell insbesondere durch die erkennbaren Änderungen des Wassernut- die Covid-19-Pandemie deutlich. Für Wasser zungsverhaltens durch die Covid-19-Pandemie versorger ist es wichtig, die kurzfristige Bedarfs- fortbestehen? Das ISOE erstellt für den Wasser entwicklung mithilfe systematisierter Erfahrungs- beschaffungsverband (WBV) Harburg eine werte aus der Vergangenheit möglichst genau Wasserbedarfsprognose mit einem Zeithorizont vorhersagen zu können. Dadurch können die von 30 Jahren bis 2050. Die Prognose dient dazu, 21 Wasserförderung präziser gesteuert und Reserven für zukünftig durchzuführende Wasserrechts für Spitzenbelastungen vorgehalten werden. verfahren die Entwicklung des jährlichen Wasser- Hierzu hat das ISOE im Auftrag von HAMBURG bedarfs nachzuweisen und unterstützt den WBV WASSER ein nichtlineares Prognosemodell zur bei seinen mittelfristigen betrieblichen Planun- Simulation des täglichen Trinkwasserbedarfs gen. Dafür entwickelt das Projektteam eigene erstellt. Die Ergebnisse dieses Modells sind dabei Algorithmen und nutzt statistische Verfahren und ebenfalls für das vom ISOE entwickelte Langfrist- „Künstliche Neuronale Netze“, um den Wasser modell relevant, um die Auswirkungen des Klima bedarf auf Basis demografischer, siedlungsstruk- wandels auf den Spitzenbedarf abzuschätzen. tureller, sozioökonomischer und klimatischer Einflussfaktoren zu simulieren. ➜ www.isoe.de/tragesprognosemodell-hamburg Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de ➜ www.isoe.de/wasserbedarfsprognose-wbv-harburg Laufzeit 10 / 2018 – 12 / 2020 Ansprechpartner Stefan Liehr, liehr@isoe.de Auftraggeber Hamburger Wasserwerke GmbH Laufzeit 04 / 2020 – 12 / 2020 Auftraggeber Wasserbeschaffungsverband (WBV) Harburg ➜ ISOE.de
Veröffentlichungen ORYCS Master tandem on Elephant movements Ronja Kraus und Ivonne Makando (2020). Research Programme Der Müll in unseren Meeren. Ursachen, Folgen, Lösungen Newsletter 3 (Juli 2020), 4 Heide Kerber und Johanna Kramm (2020). Geographische Approaching the interaction between society and wildlife Rundschau 7/8, 16–20 Ronja Kraus, Robert Lütkemeier, Meed Mbidzo, Morgan Mikroplastik – Risiken im Spiegel der Medien und der Hauptfleisch und Stefan Liehr (2020). Research Programme Wissenschaft Johanna Kramm und Carolin Völker (2019). Newsletter 2 (April 2020), 23 Der Bürger im Staat 69 (4), 209–215 First assessment of perspectives on wildlife management Möglichkeiten der Wirkungsmodellierung blau-grün-grauer Robert Lütkemeier, Ronja Kraus, Meed Mbidzo und Stefan Liehr Infrastrukturen Fanny Frick-Trzebitzky und Stefan Liehr (2020). (2019). Research Programme Newsletter 1 (Dezember 2019), 8 In: Jan Hendrik Trapp und Martina Winker (Hg.): Blau-grün-graue Infrastrukturen vernetzt planen und umsetzen. Ein Beitrag zur Klimaanpassung in Kommunen. Berlin: Difu, 50–56 Vorträge Modellierung der Entfaltung von Klimawirkungen im Quartier Klimafolgen – Eine Aufgabe für Natur- & Sozialwissen Fanny Frick-Trzebitzky und Stefan Liehr (2020). In: Jan Hendrik schaften … und einen Pastor Marburger Science Slam, KFZ Trapp und Martina Winker (Hg.): Blau-grün-graue Infrastrukturen Marburg, 17. November 2020, Marburg/Livestream (Lukas Drees) vernetzt planen und umsetzen. Ein Beitrag zur Klimaanpassung in Kommunen. Berlin: Difu, 71–78 Landscape permeability for elephant movement – Assessing the cumulative impact of game-proof fences and Möglichkeiten und Grenzen der sozial-ökologischen Model- land management by applying least-cost corridor analyses 22 lierung von Wirkungen blau-grün-grauer Infrastrukturen Poster, SPACES II Virtual Midterm Meeting, Bundesministerium Fanny Frick-Trzebitzky und Stefan Liehr (2020). In: Jan Hendrik für Bildung und Forschung (BMBF), 21. Oktober 2020, online Trapp und Martina Winker (Hg.): Blau-grün-graue Infrastrukturen (Ronja Kraus, Robert Lütkemeier, Stefan Liehr) vernetzt planen und umsetzen. Ein Beitrag zur Klimaanpassung in Kommunen. Berlin: Difu, 79–81 Adaptive Governance – Telekopplungen als Herausforderung in der Regulation von Grundwasser Auftakttreffen des Netz- Regulation der Ressource Grundwasser raumplanerisch und werks „TheoAdapt“ –Theorizing Climate Adaption, Lehrstuhl für infrastrukturell gestalten. Transformationspotenziale am Wirtschaftsgeographie, Universität Jena, 12.–13. Oktober 2020, Beispiel der Metropolregion Rhein-Main Thomas Kluge Jena/online (Fanny Frick-Trzebitzky) (2020). Der WasserMEISTER (2), 10–11 Gleiches Recht für Alle? Wie die Weltbevölkerung mit Die Regulation der Ressource Grundwasser raumplanerisch sauberem Trinkwasser versorgt werden kann Workshop, und infrastrukturell gestalten. Transformationspotenziale Seminar „Wege zu sauberem Wasser“, STUBE Hessen, am Beispiel der Metropolregion Rhein-Main Thomas Kluge 9.–11. Oktober 2020, Fulda (Thomas Kluge) (2020). gwf-Wasser/Abwasser 161 (4), 64–73 Enacting the phenomenon microplastics as (not) a risk: Fundierte Vorausschau statt bloßer Schätzung. Bedarfs Engaging with Barad’s Agential Realism Seminar Bremen prognosen Stefan Liehr und Robert Lütkemeier (2019). NatureCultures-Lab, Universität Bremen. 5. Oktober 2020, der gemeinderat 63 (12/19–1/20), 56–57 online (Johanna Kramm) Entwicklung und Anwendung wasserwirtschaftlicher Proxies Nachhaltiges Wassermanagement vor dem Hintergrund und Szenarien in Vergangenheit und Zukunft. Schlussbericht von Konflikten Impuls-Statement zum Dürredialog der Stefan Liehr, Robert Lütkemeier, Denise Marx und Oliver Schulz Arbeitsgemeinschaft Umwelt der Bundestagsfraktion Bünd- (2019). Frankfurt am Main nis 90 / Die Grünen, 5. Oktober 2020 (Fanny Frick-Trzebitzky, Spatial and Temporal Dynamics of Urban Wetlands in an Robert Lütkemeier) Indian Megacity over the Past 50 Years Katja Brinkmann, Ellen Weschnitz Dialog – Kommunikation und Beteiligung beim Hoffmann und Andreas Bürkert (2020). remote sensing 12 (4), 662 Management von Renaturierungsmaßnahmen entlang der Challenges and solutions for a Smart Water Future in Indian Weschnitz Auftakt-Workshop „Nachhaltigkeitsdilemmata am cities – the case of Coimbatore Marius Mohr, Marc Beckett, Beispiel des Water-Energy-Food-Nexus – Expertendialog, Stefan Liehr, Alyssa Weskamp, Philip Okito und Sina Okito (2019). Knowledge- und Toolsharing“, DBU, 29. September 2020, online Watersolutions (4), 32–35 (Katja Brinkmann, Stefan Liehr) Institutsbericht 2020 Wasserressourcen und Landnutzung
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