Interessantes aus dem Altkreis - SICHERHEIT Neues ABS-System für E-Bikes - LEOAKTIV
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Interes s ant es au s de m A l tk rei s MOBILITÄT SICHERHEIT ENTWICKLUNG FAHRSPASS Neues ABS-System Autoregion ist Mit viel Feingefühl Ihr Freizeit-Magazin für E-Bikes im Umbruch über den Schotter April/Mai 2020
www.nichts-tun.de/bfnjwb Bitte nicht scannen! Bitte gar nichts tun Aus Geld Zukunft machen Informationen zu den Fonds von Union Investment erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Leonberg-Strohgäu eG oder direkt bei Union Investment Service Bank AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main, unter www.union-investment.de oder rufen Sie uns an: 069 58998-6060. Dieses Dokument stellt ein Werbematerial dar.
Immer in EDITORIAL Seite 4-5 Wünsche werden wahr Seite 6 Bewegung Youngster mit Leidenschaft Seite 9-10 Leben auf dem Zweirad Seite 13-14 Vollgas für neue Antriebe Mobilität ist seit Anbeginn der Menschheit all- gegenwärtig. Seit tausenden von Jahren be- stimmt sie unseren Lebenszyklus. Die Erfindung Seite 16 des Rads hat den Handel vorangetrieben, die E-Bikes liegen im Trend Erfindung des Autos unsere eigene, persönliche Mobilität erweitert. Heute jetten, dampfen und fahren wir wie selbstverständlich von einem Seite 18 Ende des Erdballs zum anderen. Mobil zu sein ist Gerlingen hat neuen Schultes unser ureigener Antrieb. Seite 20-30 Freizeittipps Das Rad wurde zwar seither nicht neu erfunden, aber alles drumherum. Das weiß Patrick Böhmler (31) aus Leonberg zu schätzen, der jede freie Minute auf seinem Cross-Rennrad verbringt und erfolgreich an Jeder- mann-Rennen teilnimmt. Oder der 12-jährige Samuel Drews aus Höfingen, der völlig angstfrei mit Buggys und Crosskarts die Rennstrecken unsicher macht. Der Impressum Wunsch nach Mobilität begleitet uns bis zum Ende un- HERAUSGEBER seres Lebens – im wahrsten Sinne. Der Ludwigsburger Freizeit Magazin LEOAKTIV Arbeiter-Samariterbund begleitet sterbende Menschen Inhaber Joachim Degl bei der Erfüllung einer ihrer letzten Herzenswünsche. Dieselstraße 11 Eine tolle Sache. Mobilität bedeutet auch, immer er- 71277 Rutesheim Telefon: 0 71 52 / 330 09-35 reichbar zu sein und zeitunabhängig auf Informatio- verlag@LEOAKTIV.de nen zurückzugreifen. In diesem Hamsterrad vergessen www. LEOAKTIV.de wir uns oft selbst. Deshalb: Rauf aufs Rad, hinein in die LAYOUT & GESTALTUNG Wanderstiefel und raus ins Gelände! Auch in unserem GROS / Studio für Gestaltung Altkreis lässt es sich aushalten. Egal, ob elektronisch, www.gros-gestaltung.de motorisch oder von selbst angetrieben – es gibt viel zu entdecken. REDAKTION Hendrik Krusch, Alfred Kauffmann, Matthias Haug, Wolf-Dieter Retzbach, Viel Spaß beim Lesen! Karin Rebstock, Stefanie Schindele, Matthias Haug, Redakteur Andreas Gorr, Nathalie Kauder, Julia Schenkenhofer redaktion@LEOAKTIV.de FOTOGRAFIE Seit über zwei Jahrzehnten lockt im Frühjahr die Auto- und Zweiradmesse „Ditzingen Karin Rebstock, Andreas Gorr Mobil“ mit ihren zwei- und vierrädrigen Neuheiten zahlreiche Gäste aus der Region Titel: u.a. Adobe Stock an. Leider musste die für das Wochenende 28. und 29. März geplante Veranstaltung aus Gründen der gesundheitlichen Prävention von Seiten der Stadt Ditzingen abge- DRUCK Auflage über 45.000 Exemplare sagt werden. Bei dieser Entscheidung orientierte sich die Stadt an der Empfehlung des Stark Druck GmbH + CO. KG Bundesgesundheitsministers, Veranstaltungen, bei denen mehr als 1000 Personen er- Im Altgefäll 9 • 75181 Pforzheim wartet werden, abzusagen. Das Organisationsteam von LEOAKTIV bedauert dies, hat aber schon den Blick in die Zukunft gerichtet und freut sich, die Messe „Ditzingen Mo- VERTEILUNG MMD Verteildienst GmbH & Co. KG bil“ am 27. und 28. März 2021 organisieren zu dürfen. Telefon: 071 58 / 98 71 - 103 Mit Vorfreude erwarten wir alle die Frühlingszeit, bei der wir wieder ausgiebige Spa- Es gilt die Preisliste Nr. 7 gültig ab Oktober 2019. ziergänge, Fahrradtouren und rasante Ausfahrten im Cabriolet unternehmen können. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird Wir wünschen Ihnen einen schönen Frühling! Ihr LEOAKTIV-Team keine Gewähr übernommen. LEOAKTIV – Seite 3
Wünsche werden wahr GLÜCKSMOMENTE IN EINER SCHWEREN ZEIT Fotos Karin Rebstock S chwerstkranken Angehörigen und zu erfüllen. „Wir ermöglichen sterbens- mer ein gesellschaftliches Tabuthema Freunden letzte Wünsche erfül- kranken Menschen jeden Alters noch sei, nicht gern darüber gesprochen und len – das ist das Ziel eines bun- einmal einen besonderen Tag mit ihren nachgedacht werde. desweiten Projekts, das es seit 2017 auch Liebsten zu erleben“, sagt Löser. in Württemberg gibt. Die Leonbergerin Die Sterbenden werden in einem spezi- Silke Löser leitet den „Wünschewagen“- Auch der Wunsch des Leonberger Hos- ellen ASB-Wagen an den Ort ihres Wun- Standort in Ludwigsburg, der für dieses pizbewohners wird erfüllt. Nachdem sches gefahren, er ist auf die Bedürfnis- Gebiet zuständig ist. Löser und Sailer alle Formalitäten ge- se der Fahrgäste ausgerichtet. Wichtig klärt haben – etwa eine Bescheinigung ist etwa das Panoramafenster: Men- Ein Mann ist so krank, dass er bald ster- vom behandelnden Arzt, dass der kranke schen, die seit Wochen oder Monaten im ben wird. Die letzte Zeit seines Lebens Mann transportfähig ist –, verbringt er Krankenbett liegen, sollen während der verbringt er im Leonberger Hospiz. In mehrere Stunden bei den Fischen in der Fahrt nach draußen schauen, die Land- dem Haus sitzt er viele Stunden vor dem Wilhelma und darf dort sogar eine Barta- schaft, den Regen, die Sonne bewusst Aquarium, es beruhigt ihn, die Fische, game, ein Schuppenkriechtier, streicheln. wahrnehmen können. Viele blicken wäh- das Wasser, diesen Mikrokosmos zu be- rend der Fahrt aber auch nach oben, weil obachten. Bevor er stirbt, hat der Mann „An diesem Tag steht nicht die Krank- ein Transport nur liegend möglich ist; noch einen Wunsch: Er möchte das heit, sondern das Leben im Vordergrund“ im Wagen gibt es deshalb ein besonde- Aquarium in der Stuttgarter Wilhelma – das sagt Löser über den Wunsch, den res Lichtkonzept, mit einem LED-Ster- besuchen. sie und ihr Team einem Menschen kurz nenhimmel an der Decke. Im Innern soll vor dessen Tod erfüllen. Mit dem letzten eine entspannte Atmosphäre herrschen, Also ruft seine Frau in einem Büro des Ausflug in ihrem Leben könnten Schwer- deshalb ist eine Minibar an Bord und die Ludw igsburger A rbeiter-Samariter- kranke „leichter loslassen, und der Fami- komplette Notfallausrüstung versteckt, Bunds (ASB) an. Projektleiterin Silke Lö- lie bleiben schöne Erinnerungen an einen damit der Fahrgast sie nicht ständig im ser und Mitarbeiterin Corina Sailer sind unbeschwerten Tag“. Es sei sehr wichtig Blick hat. Auf jeder Fahrt ist geschultes dort dafür zuständig, Menschen in den und wertvoll, diesen Menschen etwas Fachpersonal dabei, in der Regel ein Ret- Regierungsbezirken Stuttgart und Tü- Gutes zu tun – umso mehr in einer Zeit, tungssanitäter und eine Pflegefachkraft, bingen einen „letzten Herzenswunsch“ in der das Sterben und der Tod noch im- die die Schwerkranken ehrenamtlich, Seite 4 – LEOAKTIV
Silke Löser im Wünschewagen, in dem schwerstkranke Menschen transportiert werden dass er beim Gehen die Türschwelle ein letztes Mal überschritt. Wohin auch immer die Wunschfahrt geht, ob in die Heimat, zu Konzerten oder ins Fußballstadion – „sie gibt allen Kraft, sowohl den Sterbenden als auch deren Angehörigen“, sagt Löser. Viele todkran- ke Menschen blühten am Tag des Aus- flugs nochmals auf, „oft kommt der Ap- petit, der sonst meist nicht mehr da ist, oft wird ein Schluck Bier oder ein Glas Wein getrunken, dieser Tag wird genos- sen, so gut das gehe“, erzählt Sailer. Er- krankte, die an anderen Tagen schläf- rig seien, „wachen auf der Wunschfahrt nochmal auf“. Auch für Verwandte sind die Ausflüge wichtig – die Pflege des An- gehörigen ist belastend, deshalb kann es wichtig sein, mit den Mitarbeitern des Wünschewagens reden zu können, über also in ihrer Freizeit beglei- Konzert mit seinem Sohn, einem Opern- die eigene Situation oder über andere ten. Als vor einigen Wochen sänger, besuchen wollte. Von dem Mann Themen. eine Fahrt an den Bodensee mit Leberkrebs, der nochmal in einem ging, fuhr ein Sanitäter mit, Oldtimer fahren wollte und dem es wich- Neigt sich der gewünschte Tag dem Ende den der schwerkranke Fahr- tig war, selbst in den Flügeltürer steigen zu, „kommen oft Tränen“, sagt Löser. Die gast schon kannte – von ei- zu können. Von der Frau, die ihren Pa- gelernte Kinderkrankenschwester hat ner Wunschfahrt vor zwei Jahren. Da- tenkindern lange einen Ausflug in den sich zur Fachkraft in der Begleitung ster- mals stand seine Frau kurz vor dem Tod, Europa-Park Rust versprochen hatte, bis benskranker Menschen weitergebildet, ihr letzter Wunsch war eine Fahrt nach sie schwer erkrankte; die Fahrt wollte sie sie hat den Ludwigsburger Wünschewa- Konstanz. Das Ehepaar fuhr 2018 auf ei- trotzdem ma- gen-Stand- ner Fähre und aß in einem Restaurant, chen, in Rust »WIR ERMÖGLICHEN STERBENS ort mit auf- das der Mann – der nun, Anfang 2020, saß die Mitte gebaut. Löser selbst unheilbar an Krebs erkrankt war 40-Jährige im KRANKEN MENSCHEN JEDEN ist gebürtige – nochmals besuchen wollte. Auch die Rollstuhl und ALTERS, NOCH EINMAL EINEN L e o n b e r g e - Fährfahrt wiederholte er, diesmal war sah den Jungs rin, besuchte BESONDEREN TAG MIT IHREN seine Tochter dabei – und der Rettungs- m it Freude die Ostertag- sanitäter, den der Mann bereits kann- dabei zu, wie LIEBSTEN ZU ERLEBEN« Realschule te, eine weitere vertraute Person aus der sie in Fahrge- Silke Löser, Palliative-Care-Fachkraft u n d w oh nt Zeit, als die Ehefrau noch lebte. Das habe schäften ih- noch heute in dem schwerkranken Mann gutgetan, er- ren Spaß hatten. Drei Wochen später war der Stadt, in Eltingen. Verabschiedet sie zählt Löser. Sie erinnert sich an viele an- die Frau tot. Auch jener Frau erfüllte das sich am Ende einer Fahrt von sterbens- dere Menschen, die nicht mehr leben – Wünschewagen-Team einen Wunsch, die kranken Menschen, sagt sie nicht „Gute fast 70 Wünsche haben Löser, Sailer und noch einmal mit Freunden durch Oberst- Besserung“ oder „Auf Wiedersehen“. Sie die Ehrenamtlichen bislang erfüllt. Das dorfer Geschäfte bummeln wollte – so, wünscht „alles Gute“ und „viel Kraft“. Durchschnittsalter der Fahrgäste lag bei wie es die Gruppe früher immer getan Wolf-Dieter Retzbach 60 Jahren, der jüngste war zwei, der äl- hatte. Oft gehen die Fahrten auch nach teste 97 Jahre alt. Ein bis drei Wochen Hause – wie bei jenem Mann Anfang 60, Infos nach der Wunschfahrt sind die meisten der im eigenen Wohnzimmer zusammen Das Projekt Wünschewagen sucht wei- Fahrgäste tot. mit Angehörigen alte Familienvideos tere ehrenamtliche Helfer! Kontakt: schaute und ein letztes Mal die Familien- 07141-4747150 oder per E-Mail an Löser und Sailer erzählen von Menschen, katze sehen wollte. Oder bei dem Mann, wuenschewagen@asb-lb.de. Sehr wichtig denen sie im Rahmen des Projekts be- der sich bewusst von Haus und Garten sind auch Spenden, über die die (für die gegnet sind. Von dem an Nierenkrebs er- verabschiedete und dessen Frau es sehr Fahrgäste kostenlosen) Wunscherfüllun- krankten Vater, der ein letztes Mal ein schwer fiel, ihn gehen zu lassen, wissend, gen finanziert werden. LEOAKTIV – Seite 5
Youngster mit Leidenschaft DER TRAUM, EINE KARRIERE IM MOTORSPORT ZU MACHEN zu absolvieren, etwa in Bayern, Hessen Foto privat und Sachsen, immer auf etwa 1000 Me- ter langen Rundstrecken. Familie Drews hat mitunter bis zu 600 Kilometer zu ei- ner dieser Veranstaltungen zurückzule- gen. Die Höfinger reisen meist freitags an, einige wenige Male kehren sie erst mon- tags wieder nach Hause in den Leonberger Teilort zurück. „In diesen Fällen bekom- men wir von der Schule eine Befreiung, Samuel holt den Unterrichtsstoff nach“, erklärt Immanuel Drews, dessen Sohn die siebte Klasse des Rutesheimer Gymnasi- ums besucht. Die langen Fahrten zu den Rennen würden auch zum Lernen und dazu genutzt, Samuels Schulaufgaben zu erledigen. Immanuel Drews, gelernter KfZ-Mechani- ker, war selbst etwa 20 Jahre lang im Mo- torsport aktiv. Er hatte mit dem Kartsport begonnen, fuhr dann jahrelang Rallyes auf nationaler Ebene. Heute managt er die Karriere seines Sohnes, der in seinem Sport, obwohl erst zwölf Jahre alt, schon eine stattliche Zahl von Erfolgen nachwei- S amuel Drews fährt bundesweit Au- schen, also meist auf Schotter, aber auch sen kann. Nach mehreren Meistertiteln tocross-Rennen. Der Zwölfjährige auf Asphalt, bei Trockenheit und bei Re- im Jugend-Kartsport stieg Samuel 2018 in aus Höfingen hat seinen Sport auch gen – das, sagt Samuel, sei das Besonde- die Deutsche Autocross-Meisterschaft ein, schon im Fernsehen präsentiert. re an seinem Sport. gewann in seiner „ Da f ü r benöt ig t »MAN BENÖTIGT SEHR ersten Saison die „Nö“, antwortet Samuel Drews auf die man sehr viel Fein- Klassenwertung der VIEL FEINGEFÜHL UND Frage von Bernhard Blümel, ob er denn gefühl und eine Zehn- bis 14-Jäh- keine Angst habe. „Nö“, sagt der Zwölf- g ute Kondit ion“ GUTE KONDITION« rigen. In der Juni- jährige, der Rahmen seines Fahrzeugs sei – immerhin wir- Samuel Drews orendivision (zehn aus Stahl und schütze, „wenn man sich ken auf den Fahrer bis 21 Jahre) wurde mal überschlägt“. Ob ihm das schon mal Lenk-, Quer- und Seitenkräfte ein. Gute er erst deutscher Vizemeister, dann, 2019, passiert sei, fragt Blümel. „Ja“, antwortet Körperliche Verfassung und ein gut funk- Dritter. Für seine Erfolge erhielt Samuel Samuel. tionierender Wagen sind da sehr wichtig. mehrere Auszeichnungen – etwa von der Stadt Leonberg und dem ADAC, für dessen Der Junge aus Leonberg-Höfingen spricht Spaß und Erfolge im Motorsport gibt es Nordbadener Juniorteam, das junge Talen- in der Fernsehsendung „KiKA live“ über nur im Team. Deshalb begleitet Samu- te fördert, er nun startet. sein Hobby Autocross. Für diesen Sport els Familie ihn auf seinen Rennen, „das bauen verschiedene Hersteller speziel- schweißt zusammen“, Vater Immanuel Der junge Höfinger hatte neben seinem le Fahrzeuge, sogenannte Buggys oder ist Teamchef. Wichtig sind auch Partner, Auftritt im KiKA auch einen im ZDF- Crosskarts. Moderator Blümel, unter Ki- meist Unternehmen, die Samuels teuren Fernsehgarten. Künftig möchte er in der KA-Zuschauern als Ben bekannt, befragt Sport fördern und finanzieren. „Ihnen Deutschen Rallyemeisterschaft oder in Samuel am Rand einer Rennstrecke vor verdanken wir die Erfolge“, sagt der Papa. der Autocross-Europameisterschaft fah- dessen Buggy. Das Gefährt mit 500 ccm ren. Gelinge es ihm, als Werksfahrer im Hubraum und sechs Gängen hat 35 PS Samuel startet in diesem Jahr in der internationalen Motorsport eingesetzt unter der Haube, es wiegt mehr als 300 Deutschen Autocross-Meisterschaft, aus- zu werden, dann, so Samuel, „ist meine Kilo und kann bis zu 125 Stundenkilome- gerichtet vom Deutschen Motorsport- Leidenschaft zum Beruf geworden“. Auf- ter schnell fahren. Diesen Wagen unter bund. Zwischen April und September tritte in weiteren TV-Sendungen dürften verschiedenen Bedingungen zu beherr- sind im Bundesgebiet an die zehn Rennen dann folgen. Wolf-Dieter Retzbach Seite 6 – LEOAKTIV
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Foto Karin Rebstock Leben auf dem Zweirad PATRICK BÖHMLER FÄHRT JEDERMANN-RENNEN S ogar im Wohnbereich von Patrick schaft für das Radfahren geweckt wurde. es mit dem Radfahren, so ist es bis heute. Böhmler kommt man nicht an ih- Jan Ullrich hatte seine große Zeit. „Das Selbst als er nach seiner Ausbildung zum nen vorbei: Rennräder. Doch nicht habe ich immer gerne angeschaut“, erin- Mediengestalter einen Vertrag im Fit- irgendwelche. Professionelle Crossrä- nert er sich an die damals noch regelmä- nessstudio abschloss, zog es ihn nur auf der, „die man problemlos für die Tour ßigen Fernsehübertragungen. So richtig das Ergometer. „So bekam ich eine gute de France nehmen könnte“, wie er sagt. als Sport übt er das Radfahren seit 2003 Grundfitness.“ Sechs Stück hat er insgesamt. Wenn er aus. „Da bin ich vor allem in den Feri- nicht gerade arbeitet, verbringt er seine en regelmäßig gefahren.“ Das Fußball- War er bis dahin auf das Mountainbike Zeit vornehmlich radelnd. spielen mit den Kumpels betrieb er zwar fokussiert, wechselte er für die Straße auch, doch das war nie sein Ding. Und als auf das Crossrad. Vereinssport zog ihn Nicht immer sind die Wetterverhältnisse es 2008 nach dem Abitur auf Abschluss- nicht so sehr an. „Die Lizenzrennen in prickelnd, um auf die 20.000 Trainingski- fahrt ging, blieb er der „Saufreise“, wie diesem Rahmen sind eher unattraktiv, lometer pro Jahr zu kommen, die Patrick Böhmler sagt, lieber fern. So konnte er weil sie auf ein Kilometer langen Rund- Böhmler abreißt. Deshalb hat er im Kel- in Ruhe seinen beiden Leidenschaften kursen in Industriegebieten stattfinden“, ler ein Rad auf der Rolle. Verbunden mit nachgehen: Rad- erläutert Patrick einer App, kann er die triste Kelleridyl- fahren – und die »WENN MIR ETWAS SPASS Böhmler. So kam le mit einer virtuellen Welt eintauschen Abizeitung gra- als einzige Alter- und fast authentisch das Straßentraining fisch gestalten. MACHT, STÜRZE ICH MICH native der Jeder- simulieren. Und da Patrick Böhmler wie „Mein Vater ar- REIN, WERDE ZUM NERD« m a n n - B e r e i c h die meisten Menschen keinen Goldesel zu beitete in einer Patrick Böhmler, Rennradfahrer in Betracht. Die Hause stehen hat, ist er froh, bei anste- Druckerei, daher abwechslungs- henden Wartungen und Reparaturen auf hatte ich entsprechende Berührung mit reichen Strecken, die dennoch professi- seinen Vater zurückgreifen zu können. Er Grafik.“ Während also die anderen feier- onelle Organisation und die Ungezwun- unterstützt Böhmler bei den Rennen, ist ten, vertrieb er sich die Zeit mit Medien- genheit sagten ihm eher zu. „Außer, dass sein persönlicher Mechaniker. So kann gestaltung – und Radfahren. „Ich habe man eben kein Geld bekommt“, ergänzt das professionelle Material entsprechend bis dahin wenig Sport gemacht.“ Von 79 er. Der Spaß stand im Vordergrund, aber kostenneutral gepflegt werden. Kilo nahm er bei der Trainingsintensi- ohne Team konnte man in diesen Wett- tät relativ schnell auf 62 Kilo ab. „Wenn bewerben nichts erreichen. „Als Einzel- Der heute 31-jährige Leonberger war mir etwas Spaß macht, stürze ich mich ner kann man im Radsport nichts ge- noch ein Steppke, als in ihm die Leiden- rein, werde zum Nerd“, verrät er. So war LEOAKTIV – Seite 9
Schnittig: Patrick Böhmler mit seinem Foto privat eigens kreierten Outfit in Aktion sehe ich das nicht so eng“, rechtfertigt er seine häufigen Gelüste nach Schokolade, Pizza und anderen sündhaften Genüssen. „Aber ich trinke keinen Alkohol, weil mir das nicht schmeckt“, fügt er hinzu. Patrick Böhmler ist in jeder Hinsicht ein besonderer Radsportler. „Ohne überheb- lich zu klingen, gibt es wohl wenige im Umkreis Leonberg, die das so konsequent machen wie ich“, ist er ein bisschen stolz darauf. Bei aller Leidenschaft zum Zwei- rad und Ehrgeiz beobachtet er im Stra- ßenverkehr zunehmende Aggressionen und rücksichtlose Verhaltensweisen. Die Attribute „militanter Radfahrer“, die winnen, da es ein Teamsport ist. Das bei den Jedermann-Rennen zweifelsoh- nur auf der Straße fahren oder in mehre- wissen die wenigsten“, klärt er auf. Den- ne zum Exoten. „Natürlich gibt es Hater, ren Reihen und somit zurecht die Auto- noch: Auf sich allein gestellt zu sein und die mich trotz meiner sportlichen Erfolge fahrer auf die Palme bringen, schreibt er trotzdem etwas „reißen“ wäre ihm am als Poser bezeichnen. Aber bei mir steckt sich nicht zu. Im Gegenteil. „Warum kam liebsten. Damit diese Attribute zusam- was dahinter“, betont er. der Radweg zwischen Malmsheim und menfanden, entdeckte er eine Nische Perouse nicht zustande?“, äußert er sein für sich: Die Jedermann-Bergrennen. Den intensiven Zeitvertreib kann er dar- Unverständnis. „Ich bin über jeden Me- „Ich fahre fast nur noch Bergrennen“, so stellen, weil er als selbstständiger Grafi- ter Radweg froh, weil ich da meine Ruhe Böhmler. Zwar hatte er kurzzeitig ein ei- ker Herr über sei- habe. Und ich bin genes Team mit einem anderen Fahrer in- ne Zeiteinteilung Radsportler, kein »ALS EINZELNER KANN klusive Sponsoren, „aber als Zwei-Mann- ist. Seit ihm ein R ad fa h rer, ic h Team kann man nicht so viel ausrichten“. großer Auftrag- MAN IM RADSPORT NICHTS nehme nieman- Ein Rennen auf dem Hockenheimring, als geber abhanden- GEWINNEN, DA ES EIN dem etwas weg.“ er relativ weit vorne liegend von einem kam, arbeitet er TEAMSPORT IST. DAS WIS- Negative Erleb- anderen Fahrer gestreift und zu Fall ge- außerdem drei nisse im Stra- bracht wurde, habe ihn endgültig von den Tage in der Wo- SEN DIE WENIGSTEN« ßenverkehr hat „normalen“ Jedermann-Rennen geheilt. che in Ditzingen Patrick Böhmler, Rennradfahrer er genug gehabt. Bei den Bergrennen fährt man einzeln auf an einer großen B e i s pie l s w e i s e, Zeit den Berg hoch, was Patrick Böhm- Tankstelle mit angeschlossenem Einzel- wenn vor dem Kreisverkehr noch ver- ler am besten liegt. Und so kamen die handel. Eine runde Sache für ihn. „Ich sucht wird, ihn zu überholen. „Oder sogar Erfolge – mittlerweile konnte er schon denke, ich habe mir alles gut eingerich- im Kreisverkehr. Was soll das?“, entrüs- neun Jedermann-Bergrennen gewinnen. tet“, ist er mit sich im Reinen. tet er sich. Einmal wurde er dermaßen Trotz der kurzen Rennen braucht Patrick geschnitten, dass ihn der Autofahrer re- Böhmler seine vielen Trainingskilometer. Im Fachjargon wäre Patrick Böhmler also gelrecht abgeschossen hat. „Dann ertap- „Man muss dranbleiben, das Niveau ist ein „Puncheur“, der auf kurzen Strecken pe ich mich dabei, wie ich selbst aggres- ziemlich gut. Und ich fahre, weil es mir und welligem Gelände zu Hause ist. „Bei siv werde.“ Daher plädiert er für ein faires Spaß macht.“ Sein „Fußball-Trauma“, wie den kurzen Bergrennen habe ich einfach Miteinander im Straßenverkehr und dass er es nennt, habe womöglich dazu bei- bessere Chancen, etwas zu gewinnen, so viele Radwege wie möglich gebaut getragen, dass er irgendwann nach einer weil mir die Strecken entgegenkommen“, werden. „Dafür muss man nicht grün Sportart gesucht hat, „bei der ich es den bestätigt er. Auch ohne Fitnessstudio sein“, ergänzt er. Leuten zeigen kann“, sagt er und lacht. verfügt Böhmler über eine ausgeprägte Oberschenkelmuskulatur, was ihm zu- In diesem Jahr stehen wieder einige Mittlerweile hat Patrick Böhmler sogar sätzlich in die Karten spielt. Lediglich bei Wettbewerbe an, unter anderem das Ren- seine eigene Kollektion. „Ich bin als Grafi- der Ernährung sieht er sich nicht auf pro- nen in Karlsruhe, bei dem er nach durch- ker ein visueller Mensch, bei mir geht viel fessioneller Ebene. „Ich bin eigentlich bei wachsenen Leistungen in den letzten Jah- über das Auge. Die Teamklamotten der der Ernährung katastrophal“, sagt er und ren endlich auf die vorderen Plätze fahren Fahrer haben mir schon immer gefallen, lacht. „Da ich mir viel zumute und jeden will. „Ich werde schließlich auch älter und das wollte ich auch haben.“ Das macht ihn Tag mindestens zwei Stunden Rad fahre, es wird dadurch nicht leichter.“ M. Haug Seite 10 – LEOAKTIV
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Vollgas für neue Antriebe DIE ZUKUNFT DER MOBILITÄT IST SO LEBENDIG WIE NIE D ie „Autoregion“ Stuttgart befin- Foto Matthias Hangst det sich im Umbruch. Die Herstel- ler und Zulieferer stehen vor gro- ßen Herausforderungen, da die Zukunft des Verbrennungsmotors in Frage gestellt wird. Welche Folgen dies für die Region hat, skizziert Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stutt- gart GmbH. Die Fragen stellte LEOAKTIV- Redakteur Hendrik Krusch. Viele Menschen treibt die Frage nach der Mobilität der Zukunft um. Die einen ide- alisieren elektrisch betriebene Autos, andere träumen von Wasserstofffahr- zeugen, Traditionalisten setzen auf ver- brauchsgünstige Verbrennungsmotoren. Welche Einschätzung ist realistisch? Dr. Walter Rogg: „Prognosen sind schwie- rig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen“. Es ist nicht ganz klar, von wem das Zitat stammt, aber ich wage jetzt trotzdem mal eine Prognose: Die Elek- trifizierung des Antriebs wird ganz si- Dr. Walter Rogg sieht die Region gut für cher kommen. Die Frage, die wahrschein- die Transformation gerüstet lich niemand beantworten kann, ist, wie schnell sich E-Fahrzeuge durchsetzen werden. Das kann viel schneller passieren kehrsmittelwahl, bereits hinbekommen frastruktur an ihr Kapazitätslimit: Lärm, als gedacht, aber ganz genau kann dies haben, z.B. Wien in Richtung ÖPNV oder Staus und Umweltverschmutzung, Mi- niemand voraussagen. Bei PKW wird sich Kopenhagen in Richtung Fahrrad. Zudem nistaus durch das 2.-Reihe-Parken und bis auf Weiteres die Batterie durchsetzen. muss man beachten: Die Region Stuttgart Parksuchverkehr. Bei LKW, Bussen und zum Teil auch Zü- ist eine wachsende Region. Heute fahren gen die Brennstoffzelle mit Wasserstoff zwar viel mehr Menschen mit dem ÖPNV, Die Region Stuttgart lebt wirtschaftlich als Energieträger. Übrigens könnten lang- wir hatten aber auch eine starke Zuwan- stark vom Auto. Die anstehende Transfor- fristig auch synthetische Kraftstoffe eine derung in den letzten Jahrzehnten. So mation hinterlässt mit ersten Entlassun- Rolle spielen und den Verbrennungsmo- entsteht der Eindruck, da wäre nichts gen bei den Autoherstellern Spuren. Wie tor klimaneutral machen. Ich warne aber passiert. Richtig ist, dass es substantiel- ist die Region darauf vorbereitet? davor, sich an diesen Strohhalm zu klam- le Änderungen nur geben wird, wenn alle Dr. Rogg: Die Veränderungen bei den An- mern, und dadurch existentielle Verände- Akteure in der Region und im Land an ei- triebsarten stellen die Wirtschaft der Re- rungsprozesse zu verpassen. nem Strang ziehen. gion vor große Herausforderungen. Da die Hersteller und Zulieferer in der Regi- Ein stärkerer Mix der Antriebsarten, Ver- Tatsache ist, dass der Güterfernverkehr on weltweit führend im Bereich Verbren- besserungen im ÖPNV und mehr Rad- weiter wächst. Die Lastwagen werden ner sind und viel in der Region produziert und Fußgängerverkehr wird seit Jahren größer und schwerer. Hält das die überal- wird, sind die Auswirkungen hier beson- prognostiziert. Insgesamt weniger Ver- terte Straßenstruktur noch lange aus? ders stark. Die Unternehmen in der Re- kehr ist es aber nicht geworden. Die Stau- Dr. Rogg: Der Wirtschaftsverkehr macht gion sind aber auch besonders innovativ zeiten verlängern sich stetig. Braucht es nur 20-30 % des Gesamtverkehrs aus. und arbeiten daher bereits an neuen Pro- da nicht eine konzertierte Aktion der Po- Der Güterverkehr ist aber natürlich dukten und neuen Lösungen. Die Unter- litik und Wirtschaft oder probiert ein- durch seine großen Nutzfahrzeuge be- nehmen, insbesondere die kleinen und fach jeder seine Lösungsansätze in einem sonders sichtbar. Ein Hintergrund des mittleren, und die Beschäftigten werden Feldversuch aus? Wachstums ist z. B. der zunehmende dabei durch ein breites Netz an öffentli- Dr. Rogg: Es gibt Städte und Ballungsräu- Online-Handel und die damit einherge- chen Akteuren unterstützt – wie etwa me, die eine signifikante Änderung des hende Steigerung von logistischem Ver- Kammern, Arbeitsagenturen, Gewerk- sogenannten Modal Split, also der Ver- kehr. Dadurch gerät die städtische In LEOAKTIV – Seite 13
schaften, Wirtschaftsförderungen. Das desforschungsministerium den Standort Sieht so die Mobilitätszukunft aus? Transformationsbündnis Automotive Re- für eine Forschungsfertigung festgelegt, Dr. Rogg: Ich glaube, dass es zukünftig ei- gion Stuttgart haben wir im Januar 2018 leider allerdings nicht in Baden-Würt- nen Mix geben wird. Dabei werden ÖPNV, extra zur Unterstützung kleinerer Firmen temberg, sondern in Münster, was mich Fahrrad und Fußgänger eine viel größe- und deren Beschäftigter gegründet. dann doch etwas irritiert hat. re Rolle spielen, als das heute der Fall ist. „Den“ Autofahrer gibt es übrigens nicht. Die Wirtschaft der Region braucht aber Schon vor rund 20 Jahren propagierten Jeder Autofahrer ist auch Fußgänger und auch neue Themenfelder und Impulse. der Regionalverband und die Landes- an manchen Tagen Radfahrer. Eine deut- Für Angebote und Lösungen im Bereich hauptstadt „die Mobilitätsregion Stutt- liche Zunahme von umweltfreundlichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz hat die gart“. Millionen an Forschungsgelder Verkehrsmitteln muss dem Einzelhandel Region aufgrund ihrer vielen Maschi- flossen in intelligente Verkehrsleitsyste- übrigens nicht schaden. Das zeigen die nenbau- und Produktionstechnikun- me. Mit welchem Erfolg? Städte, die entsprechende Verkehrskon- ternehmen beste Voraussetzungen. Die Dr. Rogg: Mit dem Erfolg, dass heute vie- zepte konsequent umsetzen. Oder haben Potenziale in der Energie- und Ressour- les besser funktioniert. Auf den Aktivi- Sie das Gefühl, dass in der Stuttgarter ceneffizienz sind in fast jedem Bereich täten von damals bauen wir heute auf. Königstraße nichts los ist? der industriellen Produktion noch lange Aktuell wird beispielsweise seitens des nicht ausgeschöpft. Schon deshalb bietet Verbands Region Stuttgart mit Partnern Schlussfrage: Selbst einstige Befürwor- die Dekarbonisierung enorme Chancen. und finanzieller Unterstützung der EU ter sehen Stuttgart 21 längst nicht mehr Auch effiziente und an künftigen Bedürf- ein regionales Verkehrsleitsystem etab- so rosig wie beim Startschuss. Zumal nissen ausgerichtete Produktions-, Um- liert. In der Vergangenheit hat nämlich der S-Bahn-Verkehr heute schon an sei- welt- und Medizintechnik, IT, Künstliche die Kommunikation der einzelnen Leit- ne Grenzen stößt. Wird der Knotenpunkt Intelligenz und neue Mobilitätssysteme systeme, also beispielsweise über Kreis- Hauptbahnhof die weiter steigenden können die Zukunft der Region Stuttgart grenzen hinweg, nicht funktioniert. Das Fahrgastzahlen überhaupt ohne große sein – wenn man so will: Produkte und wird jetzt anders. Letztlich war aber vor Störungen bewältigen können? Verfahren für ein nachhaltiges und sozial 20 Jahren die Technologie einfach noch Dr. Rogg: Davon gehe ich aus. Die S- verantwortliches Wirtschaften. Und auch nicht so weit. Denken Sie nur an die Mög- Bahn wird deutlich attraktiver wer- die regionale Kreativwirtschaft kann ein lichkeiten, die Ihnen Ihr Smart-Phone den, wenn, wie jüngst beschlossen, das gesamtwirtschaftlicher Innovationstrei- heute bietet. European Train Control System (ETCS) ber sein. So arbeitent kreativwirtschaftli- eingeführt und der Schienenpersonen- che Unternehmen bereits heute vernetzt. Der Autofahrer erlebt mit Tempo 40, nahverkehr digitalisiert wird. Dadurch Offene Innovationsprozesse und Kolla- Durchfahrverbote, Straßenverengungen, kann nämlich der Mindestabstand zwei- borationen sind Realität. Solche Anforde- stationäre Blitzanlagen und andere Ver- er Züge auf der gleichen Strecke erheb- rungen werden in Zukunft auch auf viele kehrsverdrängungsmaßnahmen – auch lich verkürzt werden, das heißt mehr andere Branchen zukommen. Ganz neue zugunsten der Luftverbesserung – Ver- Kapazitäten auf derselben Infrastruktur. Ideen kommen außerdem von hochinno- druss. Er fühlt sich in Stuttgart und an- Zusammen mit Stuttgart 21 sollen bis vativen jungen Unternehmen und Grün- deren Städten unerwünscht. Der Ein- 2025 zunächst 100 Streckenkilometer dern, die aus den hiesigen Hochschulen zelhandel verliert, nicht nur durch die mit digitalen Stellwerken und ETCS aus- und Forschungseinrichtungen kommen. Konkurrenz des Internethandels, weiter. gerüstet werden. Die Region Stuttgart hat alle Möglich- keiten dank einer exzellenten Forschung und Entwicklung, dank ihrer Produkti- onskompetenz und dank qualifizierter Arbeitskräfte. Bei der Elektrifizierung des Individualver- kehrs ist die Speichertechnologie längst aus der Hand gegeben. Wo sehen Sie An- sätze, um Arbeitsplätze und Technologie- führerschaft zu sichern? Dr. Rogg: Da muss man differenzieren. Deutsche und europäische Hersteller kaufen die Batteriezellen vorwiegend in Asien. Die eigentliche Batterie, also das Herzstück des Elektrofahrzeugs mit der Leistungselektronik und allem Drum und Dran wird aber hier hergestellt. Darüber hinaus gibt es auf europäischer und na- tionaler Ebene mittlerweile verschiedene Foto Adobe Stock Initiativen einzelner Hersteller sowie der Bundesregierung bzw. der EU-Kommissi- on, eine Fertigung von Batteriezellen auf- zubauen. Erst vor kurzem hat das Bun- Seite 14 – LEOAKTIV
Willkommen auf der Kommandobrücke Jetzt live erleben Der neue Golf mit Innovision Cockpit Der Golf setzt seine Erfolgsgeschichte fort und fährt mit vielen technisch innovativen Features vor. Wie dem Innovision Cockpit, einer großen Display-Menüoberfläche, die Infotainment, Fahrinformationen und Komforteinstellungen miteinander verbindet. Weitere Highlights sind die Sprachbedienung1, die Ambientebeleuchtung1 mit bis zu 32 Farben, die IQ.LIGHT1 Scheinwerfer mit dynamischer Fernlichtregulierung sowie die Fahrzeugvernetzung Car2X. Kurzum: Der neue Golf. Hier spielt das Leben. Abbildung zeigt Sonderausstattungen. Stand 02/2020. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. 1 Optionale Sonderausstattung. Volkswagen Automobile Stuttgart GmbH Stuttgart Wangen Stuttgart Vaihingen Stuttgart Degerloch Stuttgart Feuerbach Wangener Str. 66 Hauptstr. 166 Schöttlestr. 26 Heilbronner Str. 392 70188 Stuttgart 70563 Stuttgart 70597 Stuttgart 70469 Stuttgart Tel. +49 711 97573 253 Tel. +49 711 97537 250 Tel. +49 711 97573 251 Tel. +49 711 97573 252 volkswagen-automobile-stuttgart.de Wir sind 100 % elektrisch. Steig ein. Ihre Partner vor Ort: Die neue Generation smart EQ fortwo, Mercedes-Benz AG, vertreten durch fortwo cabrio und forfour. Jetzt Probe Mercedes-Benz Vertrieb Pkw GmbH fahren in den smart Niederlassungen Niederlassung Stuttgart Stuttgart und Leonberg. Mercedesstraße 102, 70372 Stuttgart >> All electric, now! Telefon 07 11.25 90 -0 info.stuttgart@smart.com www.smart-in-stuttgart.de Niederlassung Leonberg Görlitzer Straße 1, 71229 Leonberg Telefon 0 71 52.97 35-0 info.stuttgart@smart.com www.smart-leonberg.de smart EQ fortwo mit 4,6 kW- und op- tionalem 22 kW-Bordlader: Strom- tionalem 22 kW-Bordlader: Strom- verbrauch (kombiniert): 17,3–14,6 verbrauch (kombiniert): 16,5–14,0 kWh/100 km. CO₂-Emissionen (kombi- kWh/100 km. CO₂- Emissionen (kombi- niert): 0 g/km. niert) : 0 g/km. smart EQ fortwo cabrio mit 4,6 kW- Der Stromverbrauch wurde auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Einmal Volt und optionalem 22 kW-Bordlader: Der Stromverbrauch ist abhängig von Stromverbrauch (kombiniert): 16,8– 14,2 kWh/100 km. CO₂-Emissionen der Fahrzeugkonfiguration. tanken, bitte. (kombiniert): 0 g/km. Anbieter: Mercedes-Benz AG, Mercedesstraße 120, smart EQ forfour mit 4,6 kW- und op- 70372 Stuttgart
E-Bikes liegen im Trend SICHERHEIT FÜR E-BIKEFAHRER IST EIN WICHTIGER FAKTOR Know-how gesteckt: Seit über 40 Jahren ist Bosch Experte für ABS-Systeme und Marktführer bei Motorrad-Sicherheits- systemen. Durch die Kombination von Vorderrad-ABS und Hinterrad-Abhebe- regelung erhöht sich die Sicherheit: Bei schwierigen Bremsmanövern wird der Bremsdruck der Vorderbremse reguliert und somit die Fahrsituation stabilisiert. „Wenn ich die Vorderradbremse aktiv durchdrücke würde mir auf Untergrün- den wie Schotter das Vorderrad wegrut- schen. Das passiert nun nicht. Das ABS erkennt über Sensoren, wenn das Hin- terrad steigt“, erklärt Frederic Holl. Rad- stürze bei nassem oder schwierigem Untergrund gehören damit der Vergan- genheit an. Foto Bosch Das neue serienreife ABS ist dabei vor al- lem für jene interessant, die mit ihrem Rad im City- und Trekkingbereich unter- wegs sind, so Frederic Holl: „Das System ist für den City- und Trekking-Bereich S obald es wieder wärmer ist, zieht zu einer schönen und erholsamen Wo- konzipiert. Hier gibt es auch ein höhe- es Fahrradbegeisterte auf ihre chenendbeschäftigung – ganz ohne an res Gefahrenpotenzial – schließlich kann Drahtesel. Kein Wunder: Radfah- die Grenzen der körperlichen Belastbar- hier auch mal unerwartet ein Auto ent- ren ist gesund, macht Spaß und sorgt keit zu kommen. gegenkommen. Für Mountainbike-Fah- für einen Ausgleich vom stressigen All- rer kommt das ABS eher nicht infrage“. tag. Dabei ist es aber besonders wichtig Gerade bei Rädern mit motorischer Un- auf die eigene Sicherheit zu achten – vor terstützung ist es aber besonders wich- Einige Hersteller haben das neue System allem wenn man zu den Millionen Deut- tig, auf die eigene Sicherheit zu achten. bereits in ihren Fahrrädern verbaut. Wer schen gehört, die auf einem E-Bike un- Denn je höher die Geschwindigkeit, des- sich dafür interessiert, kann sich deshalb terwegs sind. Mit dem neuen ABS der Fir- to höher das Verletzungsrisiko. Vor allem beim Fahrradhändler seines Vertrauens ma Bosch ist sicheres Bremsen auch bei in der Stadt: Ein Auto nimmt einem die informieren und eine Probefahrt ma- höheren Geschwindigkeiten problemlos Vorfahr t, eine chen. Eine Opti- möglich. Der Fahrspaß bleibt dabei zu Aut o t ü r w i rd »JEDER VIERTE PEDELEC- on, die nicht nur einhundert Prozent erhalten. unachtsam auf- für jene infrage UNFALL KÖNNTE MIT EINEM gestoßen . A l- kommt, die be- Rasant und komfortabel: E-Bikes liegen les Situationen, ABS VERHINDERT WERDEN« reits ein E-Bike voll im Trend. Laut Zweirad-Industrie- in denen gute Frederic Holl, Bosch-Marketing haben. Auch Verband stieg die Anzahl der E-Bike-Ver- Bremsen einen wer bisher aus- käufe auch im letzten Jahr wieder deut- Unfall verhindern können. Für ein si- schließlich mit Muskelkraft unterwegs lich an. Allein im ersten Halbjahr wurden chereres Bremsverhalten sorgt nun eine war, kann bei einer Probefahrt testen, wie nahezu eine Million E-Bikes über den echte Weltneuheit aus dem Hause Bosch. sicher das neue System ist und so viel- Handel abgesetzt. Kein Wunder, schließ- Das weltweit erste serienreife E-Bike leicht seine Kaufbedenken überwinden. lich ist gerade für Radbegeisterte mit Antiblockiersystem (ABS) ermöglicht langem Arbeitsweg das E-Bike eine ech- ein kontrolliertes, stabiles Abbremsen Für die Probefahrt rät Experte Frederic te Alternative zum Pkw. Und auch bei – auch unter schwierigen Bedingun- Holl eine Teststrecke mit unterschiedli- älteren Fahrrad-Enthusiasten stößt das gen. „Jeder vierte Pedelec-Unfall könnte chen Bodenbelägen zu wählen und hier E-Bike immer mehr auf Zuspruch. Denn mit einem ABS verhindert werden“, er- einmal richtig zu beschleunigen „und mit der Unterstützung des Motors wird klärt Frederic Holl von Bosch-Marketing dann die Bremse drücken. So bekommt eine ausgedehnte Radtour, unabhängig den Sicherheitsgewinn. In die Entwick- man einen guten Eindruck, wie perfekt es von Höhenmetern und Strecke, schnell lung des Systems hat Bosch sein ganzes arbeitete,“ erklärt Holl. J. Schenkenhofer Seite 16 – LEOAKTIV
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Gerlingen hat neuen Schultes BÜRGERMEISTER DIRK OESTRINGER FREUT SICH AUF DAS AMT Fotos Vanessa Maier Antrittsrede vom neuen Gerlinger Bürgermeister Dirk Oestringer I m Rahmen einer feierlichen Gemein- Landrat Dietmar Allgaier skizzierte ßeres Zeichen des Amtes überreich- deratssitzung wurde Dirk Oestringer nach einem Blick auf den beruflichen te Altbürgermeister und Ehrenbürger von der ehrenamtlichen Bürgermeis- Werdegang von Oestringer das aktuel- Albrecht Sellner in Vertretung des an terstellvertreterin Petra Bischoff in sei- le Anforderungsprofil an einen Bürger- Grippe erkrankten Georg Brenner. Seine nem Amt verpflichtet. Am 1. Dezember meister. anschließende Rede begann Oestringer 2019 war Oestringer von den Wahlbe- mit Dankesworten an seine Wähler. rechtigten mit knapp 68 Prozent der ab- Der Verwaltungsfachmann sollte dem- Gemeinsam mit den Bürgern, dem Ge- gegebenen Stimmen zum Nachfolger von nach über kommunikative und integra- meinderat und den Mitarbeitern in der Georg Brenner gewählt worden. tive Kompetenzen, über Mut, Entschei- Verwaltung wolle er die anstehenden dungsfreude und Weitblick verfügen Herausforderungen angehen und könne Stadträtin Petra Bischoff wünschte und dabei alle Generationen von Bür- dabei auf die gute Arbeit seines Vorgän- dem neuen Mann an der Verwaltungs- gern der Stadt im Blick haben – ein gers aufbauen. Er stehe für eine maß- spitze ein stets offenes Ohr und kons- Traumjob mit großen Herausforderun- volle Außenentwicklung zur Schaffung truktive Diskussionen, damit Gerlin- gen in einer sich rasant verändernden von Wohnraum kombiniert mit Vorga- gen sich positiv weiterentwickelt. Auch Gesellschaft. Die Amtskette als äu- ben, dass dabei auch bezahlbarer ent- steht. In diesem Sinne sieht er auch die innerstädtische Entwicklung. Den öf- fentlichen Nahverkehr mit attraktiven Radwegen, den digitalen Wandel mit der Verbesserung der Online-Dienste und möglicherweise weniger Steuer- einnahmen durch eine schwächelnde Konjunktur hat er ebenfalls im Blick. Er wolle sein neues Amt mit vollem Ein- satz angehen und bat hierfür um Un- terstützung. Alfred Kauffmann Die erste ehrenamtliche Bürgermeister- vertreterin Petra Bischoff nahm die Amts- verpflichtung von Dirk Oestringer vor Seite 18 – LEOAKTIV
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