Internationale Konferenz - Digital Memory - Digital History - Digital Mapping Transformationen von Erinnerungskulturen und Holocaust-Education ...
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Internationale Konferenz Digital Memory – Digital History – Digital Mapping Transformationen von Erinnerungskulturen und Holocaust-Education 22.–24. SEPTEMBER 2021 ONLINE – WEBEX REGISTRIERUNG UNTER: OFFICE.CJS@UNI-GRAZ.AT| www.uni-graz.at
Digital Memory – Digital History – Digital Mapping Transformationen von Erinnerungskulturen und Holocaust-Education Programm Die Erinnerung an Nationalsozialismus und Holocaust be- findet sich seit einiger Zeit in einem Prozess des Übergangs, erlangen, zeigen zahlreiche Projekte der Zeitgeschichtsfor- schung, digitale Projekte von Gedenkstätten und Museen, an der Schwelle vom kommunikativen zum kulturellen Ge- Vermittlungsprojekte und verschiedene Projektschienen von dächtnis. In diesem Transfer werden Erinnerungen mittels Förderinstitutionen. Zahlreiche dieser Projekte haben die spezifischer Techniken und Strategien an Medien gebunden. Entwicklung von georeferenzierten Webapplikationen, in Diese Funktion übernehmen Denkmäler, Gedenkstätten, denen Erinnerungsorte auf digitalen Landkarten markiert Mittwoch, 22. September 2021 ������������������������������������������������������������������������� 4 Museen, audiovisuelle Massenmedien und immer mehr und im Sinne des Deep Mappings mit weiterführenden Infor- auch digitale Tools und Praktiken sowie das World Wide mationen versehen werden, zum Ziel. Web. Letztere vereinfachen diesen Transferprozess und de- Seit 2019 wird am Centrum für Jüdische Studien der Univer- mokratisieren die Formung des kulturellen Gedächtnisses sität Graz in Kooperation mit _erinnern.at_ – Nationalso- beispielsweise durch die erleichterte Zugänglichkeit und zialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart sowie Erreichbarkeit von digitalen Räumen. Doch die rasant vo- dem Zentrum für Informationsmodellierung der Universität Donnerstag, 23. September 2021 ������������������������������������������������������������������������� 5 ranschreitende digitale Transformation eröffnet nicht nur Graz das Projekt „Digitale Erinnerungslandschaft Österreich neue Chancen für die Darstellung von und Erinnerung an (DERLA) | erinnerungslandschaft.at – Verfolgung und Wi- den Nationalsozialismus und Holocaust sowie deren Ver- derstand im Nationalsozialismus | dokumentieren und ver- mittlung, sondern beinhaltet auch große Herausforderungen mitteln“ realisiert. und Spannungsfelder. So entzieht sich beispielsweise der Die internationale und interdisziplinäre Tagung „Digital Me- Freitag, 24. September 2021 ������������������������������������������������������������������������� 6 interaktive Social Media Bereich weitgehend einer instituti- mory – Digital History – Digital Mapping. Transformationen onellen, wissenschaftlichen oder didaktischen Regulierung. von Erinnerungskulturen und Holocaust-Education“ ist im Somit bedarf es konkreter Anstrengungen, wenn es um Kontext dieses Projektes zu sehen und zielt auf die Diskussi- einen erfolgreichen Transfer der Holocausterinnerung vom on unterschiedlicher Aspekte von digitalen georeferenzierten kommunikativen in das kulturelle Gedächtnis geht, die eben Dokumentations-, Erinnerungs- und Vermittlungsprojekten nicht zuletzt der medialen und digitalen Entwicklungen und ab. den Dynamiken und komplexen Bedingungsgefügen he- terogener Gesellschaften Rechnung tragen müssen. Victoria Kumar, Bregenz Dass Fragen nach den Transformationen der Erinnerung Gerald Lamprecht, Graz an den Nationalsozialismus und Holocaust ebenso wie Lukas Nievoll, Graz nach der Bedeutung von Digitalität in Aneignung und Ver- Grit Oelschlegel, Wien mittlung, der Holocaust Education, immer mehr Relevanz Sebastian Stoff, Graz Eine Kooperationstagung des Centrums für Jüdische Studien, des Zentrums für Informationsmodellierung (beide Universität Abstracts | Biographien ������������������������������������������������������������������������������ 7 Graz), von _erinnern.at_ Nationalsozialismus und Holocaust: Gedächtnis und Gegenwart sowie dem Institut für das künstleri- sche Lehramt der Akademie der bildenden Künste Wien im Rahmen des Projektes „Digitale Erinnerungslandschaft Österreich (DERLA) | erinnerungslandschaft.at – Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus | dokumentieren und vermitteln“ Gefördert von: Zukunftsfonds Steiermark (PN: 1012), Stadt Graz, Zukunftsfonds der Republik Österreich, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, Land Vorarlberg, Land Tirol, Stadt Innsbruck, Land Kärnten, Stadt Kla- genfurt 3 Cover picture: © DERLA
Programm WEBEX MITTWOCH, 22. SEPTEMBER 2021 DONNERSTAG, 23. SEPTEMBER 2021 12:45 WELCOME Wolfgang Schellenbacher (DÖW, Wien) 9:00 PANEL 3 13:00 Mittagspause MAPPING GEO-REFERENCED DATA DIGITAL MEMORY – KRITISCHE 13:00 BEGRÜSSUNG UND EINLEITUNG ON THE HOLOCAUST IN PRAGUE AND REFLEXIONEN 15:00 PANEL 5 Gerald Lamprecht, Patrick Siegele, Georg Vogeler Chair: Grit Oelschlegel (IKL, AkBild Wien) VERMITTLUNGSPERSPEKTIVEN VIENNA – FROM REMEMBRANCE ONLINE Chair: Anna Pritz (IKL, AkBild Wien ) TOOLS TO NEW RESEARCH QUESTIONS Timo Bautz (Universität Würzburg) 13:30 PANEL 1 GEDENKSTÄTTEN UND ARCHIVE SIMULATION UND EMOTION – ZWEI Christian Heuer (Universität Graz) Benjamin Grilj (INJOEST, St. Pölten) Chair: Victoria Kumar (_erinnern.at_, Bregenz) ANTAGONISTEN BEI DER DIGITALEN HISTORISCHE BILDUNG IN DIGITALIEN? MARBURG, ADOLF-HITLER-PLATZ, VERMITTLUNG VON LEIDERFAHRUNG? Ambivalenzen aus geschichtsdidaktischer Lukas Hennies (Universität Osnabrück) LITZMANNSTADT Perspektive MAPPING FORCED MIGRATION Julia Stolba (Kunsthochschule Kassel) / Stefan Peter Stadlbauer (Nationalfonds, Wien) tracing violence-induced mobility through Wahler (Kassel) Tamara Rachbauer/Kathrin Eveline Plank FOGIS – MAPPING HISTORY FOR (Universität Passau) various datasets AFFECTIVE ARCHIVE OF MEMORIES AND HOLOCAUST REMEMBRANCE AND VOM DIGITAL ZUM SPATIAL TURN IN DER TIME Robert Vorberg (Gedenkstätte Mauthausen) EDUCATION HOLOCAUST EDUCATION? DER VIRTUELLE GUIDE DER KZ- Laura Leo Dressel (Akademie der bildenden Künste Medienpädagogische Anforderungen und 18:00 Pause/wonder.me Wien) GEDENKSTÄTTE MAUTHAUSEN Möglichkeiten einer digitalen VerORTung von Möglichkeiten der digitalen Erschließung ÜBERLEGUNGEN ZU EINER KRITISCHEN Erinnerung 18:30 KEYNOTE 1 historischer Orte KARTOGRAFIE TRAUMATISCHER ORTE Anne Kelly Knowles (University of Maine) Georg Marschnig (Universität Graz) Marlene Wöckinger (Gedenkstätte Mauthausen) Matthias Heyl (Mahn- und Gedenkstätte TEACHING THE HOLOCAUST THROUGH Ravensbrück) /Henning Schluß (Universität Wien) LOST… AND FOUND?! GEDENKSTÄTTE DIGITAL DIGITAL MAPPING REMEMBERING AND EMPATHY ON Auf der Suche nach historischer Orientierung Gedenkstättenpädagogische Vermittlungsarbeit SOCIAL MEDIA IN TIMES OF SOCIAL in digitalen Erinnerungslandschaften für Schüler*innen in Zeiten einer Pandemie DISTANCING Janine Doerry / Nils Casties (Stiftung Grit Oelschlegel (IKL, Akademie der bildenden niedersächsische Gedenkstätten, Celle) 11:00 Pause/wonder.me Künste Wien) ORTE DES GESTAPOTERRORS IM DERLA ALS DIGITALES ARCHIV HEUTIGEN NIEDERSACHSEN 11:30 PANEL 4 Vermittlungspraktische Horizonte MAPPING HISTORY – BEST PRACTICE Chair: Victoria Kumar (_erinnern.at_, Bregenz) 17:00 Pause/wonder.me 15:30 Pause/wonder.me Debora Antmann / David Studniberg (Jüdisches 17:30 PROJEKTPRÄSENTATION 16:00 PANEL 2 EHRI-AT Museum Berlin) Digitale Erinnerungslandschaft Österreich Chair: Gerald Lamprecht (CJS, Universität Graz) JEWISH PLACES – ES GIBT NOCH VIEL ZU (DERLA) | erinnerungslandschaft.at ENTDECKEN! Verfolgung und Widerstand im Bálint Kovács, Éva Kovács (VWI, Wien) Nationalsozialismus | dokumentieren und JÜDISCHE SKLAVEN IN EINER Peter Pirker (Universität Innsbruck) vermitteln“ ‚JUDENREINEN’ STADT DIGITALE KARTEN ZUR Die Topographie der ungarisch-jüdischen ERINNERUNGSLANDSCHAFT WIEN 18:30 KEYNOTE 2 Zwangsarbeit in Wien 1944/45 Ambitionen, Erfahrungen, Reflexionen Edith Blaschitz (Donau Universität Krems) Bettina Loppe, Kurt Winkler (Brandenburgische ERINNERUNGEN, TECHNOLOGIEN UND Gesellschaft für Kultur und Geschichte, Potsdam) DIE SUCHE NACH AUTHENTIZITÄT Projektpräsentation Interdisziplinäres Forschungslabor SPUR.LAB | ERINNERN IM VIRTUELLEN RAUM 4 5
Programm Abstracts | Biographien FREITAG, 24. SEPTEMBER 2021 Debora Antmann / David Studniberg selbstbestimmt gelebt und gewirkt haben. Ein setzung wird beim Hologramm unterbrochen. (Jüdisches Museum Berlin) Jewish Place ist auch ein physischer Ort, der Ein Sprachprogramm wählt Stichworte aus 9:00 PANEL 6 Daniel Burckhardt (Moses Mendelssohn Zentrum JEWISH PLACES – es gibt noch viel zu sich schwerpunktmäßig mit jüdischem Leben aktuellen Besucherfragen aus und ordnet sie THE AESTHET(H)ICS OF THE FRAGMENT. für europäisch-jüdische Studien Potsdam), Sonja entdecken! und jüdischer Kultur befasst. Das bedeutet im aufgezeichneten Antworten zu. CONCEPTUALISING IMMERSIVE Dickow-Rotter, Anna Menny (beide Institut für die Umkehrschluss, dass Gedenkstätten und Orte, Kommunikationen, in denen Leiderfahrungen KNOWLEDGE AS CO-CREATIVE PRACTICE Geschichte der deutschen Juden Hamburg) Jewish Places ist seit September 2018 die ein- die von Nationalsozialist:innen und anderen mitgeteilt und auf der anderen Seite nicht nur Chair: Lukas Nievoll (CJS, University of Graz) zige bundesweite Plattform, die jüdische Orte unterdrückenden Gruppen der jüdischen Be- verstanden, sondern bewertet werden sollen, (VER)ORTE(N). auf einer interaktiven Karte deutschlandweit völkerung aufgezwungen wurden, keine jü- sperren sich einer technischen Koppelung, die Auslotung der Potenziale einer bündelt. Durch die Orte auf der Karte wird alle Besucher als durchschnittlich interessierte Laura Brazzo (Historical Archive of the CDEC dischen Orte sind. Zudem definieren wir Er- Foundation) Georeferenzierung am Beispiel der jüdisches Leben und jüdische Geschichte als eignisse zu jüdischem Leben ohne einen fest Sprecher gleichbehandelt. Unser Vertrauen in Theresienstädter Tagebücher von Martha integraler Teil der eigenen Umwelt sichtbar. verankerten Ort, wie zum Beispiel Veranstal- Technik basiert darauf, dass sie funktioniert, WHAT’S IN A NAME? FROM PEOPLE TO Das Prinzip ist ganz einfach: man kann entwe- Glass tungen, Ausstellungen, Konzerte etc. ebenfalls in allen Situationen und für alle Nutzer. Ge- DATA AND BACK der über die Suchmaske Orte, Einrichtungen, nau deshalb können wir sie aber auch nicht nicht als Jewish Place. Personen oder Straßen eingeben oder sich frei ernsthaft mit Persönlichkeitsmerkmalen auf- Fani Gargova (Universität Wien) über die Karte bewegen. Das Innovative an Je- Martina Melilli (Rovereto) laden und uns ihr gegenüber öffnen. Das hält TOWARDS A JEWISH TOPOGRAPHY OF wish Places ist die Öffnung nach außen. Jede:r uns auf Distanz, obwohl der Realismus des ON FRAGMENTS: OF LIFE AND DEATH kann selbst Texte, Fotos oder Videos auf der Timo Bautz (Universität Würzburg) SOFIA: Hologramms gerade sie überbrücken will. Bei Karte hinzufügen oder auch neue Einrichtun- Simulation und Emotion – zwei Reinscribing Jewish Spaces into the Urban kognitiven Lernprogrammen muss das nicht Piera Rossetto (CJS, University of Graz) gen anlegen. Antagonisten bei der digitalen Fabric through a Digital Mapping Project stören, bei normativen Themen entstehen Vermittlung von Leiderfahrung? DOES THE FORM OF THE MAP FIT THE Probleme. Die Idee Menschen reagieren selbst unter Androhung KNOWLEDGE? 13:00 SCHLUSSDISKUSSION In realen Situationen befragen wir Menschen Orte, an denen jüdisches Leben stattfand, sind von Folter und unter Schmerzen nicht mecha- On fragments, multidirectionality, and heute oftmals nicht mehr als solche zu erken- nach ihren Leiderfahrungen unter Abwägung nisch. Nur deshalb können wir uns als freie immersive knowledge nen und das Wissen über sie geht zunehmend der eigenen Motive. Wie ist das Verhältnis Wesen begegnen. Die Zeitzeugen haben ihre verloren. Dieses Wissen zusammenzutragen, von Zuwendung, Diskretion, Zumutbarkeit? Erinnerungen, Gefühle, Gedanken mit be- 10:30 Pause/wonder.me zu visualisieren und der Öffentlichkeit frei Welche Frage ist angemessen, nicht zu persön- stimmten Wirkungsabsichten formuliert. Das zugänglich zu machen ist das Ziel von Jewish lich oder zu direkt, aber auch nicht zu unver- mag Betroffenheit auslösen, aber die Selektivi- 11:00 PANEL 7 Places. fänglich und anonym? Die Antworten geben tät der präsentierten Antworten verzerrt die MAPPING UND DIGITAL HUMANITIES Die Website ist ein Kooperationsprojekt, das dann meistens auch darüber Auskunft, wie die Situation, weil Zurechnungsmöglichkeiten Chair: Roman Bleier (ZIM, Universität Graz) vom Jüdischen Museum Berlin initiiert wur- Frage aufgenommen wurde. Alle Beteiligten verloren gehen. Als schlimmste Erfahrung de und zusammen mit wissenschaftlichen und fühlen sich für die Situation verantwortlich. erinnern viele Holocaustüberlebende, dass sie Selina Galka, Sebastian Stoff (ZIM, Universität Bildungsinstitutionen stetig weiterentwickelt Es entstehen Erwartungen, Überraschungen nicht wie Menschen behandelt wurden, son- wird. und Enttäuschungen. Und der wiederholte dern wie Nummern. Dafür kann die neue Ver- Graz) Vor dem Launch der Plattform, gab es viele Umgang damit ist es, der ganz nebenbei sozi- mittlungstechnik schwer sensibilisieren. DERLA ALS DIGITALE EDITION AM GAMS sehr gute Websites, Publikationen und Doku- alisiert. AUS PERSPEKTIVE DER DIGITALEN mentationen jüdischer Orte in Deutschland. Eine Technik nennen wir „interaktiv“, wenn LANGZEITARCHIVIERUNG Die Idee war es, all diese Informationen auf freie Benutzer-Entscheidungen gespeicher- Edith Blaschitz (Donau Universität Krems) einer Seite zu bündeln und über Verlinkungen te Reaktionen auslösen, die dann wieder ein Erinnerungen, Technologien und die auf weitere Quellen und Websites aufmerk- neues Nutzerverhalten ermöglichen und mo- Tobias Ebbrecht-Hartmann (The Hebrew University Suche nach Authentizität sam zu machen. Um den community‐basier- of Jerusalem)/Michael Loebenstein (Austrian Film tivieren. Was in kognitiven Lernprogrammen ten Ansatz des Projekts zu fördern, wurde die Museum) erfolgreich ist, könnte bei moralisch sensiblen Im Ausstellungs- und Vermittlungsbereich technische Struktur so aufgebaut, dass jede:r MAPPING VISUAL HISTORY OF THE Themen psychologische Effekte haben, die für werden große Hoffnungen auf digitale Tech- dazu beitragen kann, das Bild zu jüdischer Ge- eine längerfristige Verinnerlichung hinderlich nologien wie Augmented oder Virtual Reality HOLOCAUST IN THE DIGITAL AGE: schichte der Vergangenheit und Gegenwart zu vervollständigen. Mit der Sichtbarmachung sind. Der Einsatz eines Hologramms für eine gesetzt, die Wahrnehmungssteigerungen für Approaching Holocaust Memory through virtuelle Begegnung von Museumsbesuchern des vielfältigen jüdischen Lebens in ganz das Publikum versprechen. Auch die zeithis- Digitized Moving Images in the Visual History mit Holocaust-Überlebenden muss in dieser torische Vermittlungsarbeit sucht für die nun- Deutschland soll auch der Diskurs über Di- of the Holocaust and the Ephemeral Films versität und Toleranz in der sich wandelnden Hinsicht höchste Maßstäbe erfüllen. Die Hoff- mehr beginnende Zeit, in der bald niemand Projects Gesellschaft angestoßen und in die öffentliche nung ist, dass die simulierte Interaktion ähnli- mehr in direkter Zeugenschaft über NS-Ge- Diskussion verlagert werden. che Effekte hat wie eine echte. schichte und Shoah berichten kann, nach neu- Reale Interaktionen finden ihren Weg im en Formen der Vermittlung und erprobt in Was ist ein Jewish Place? Rahmen doppelter Kontingenz. Beide Seiten zunehmenden Maße den Einsatz von digitalen Ein Jewish Place ist qua Definition des Pro- nehmen sich gegenseitig wahr und richten ihr Technologien. jekts ein physischer Ort, an dem Jüdinnen:- Verhalten unter Berücksichtigung der gegen- Geschichtsreproduzierende Formate werden Juden selbstbestimmt leben und wirken bzw. seitigen Reaktionen aus. Diese Grundvoraus- eingesetzt, um Objekte oder Räume mit Hil- 6 7
fe von digitalem Content zu erweitern und zu oder die oftmals beklagte Geschichtsmüdig- bieten damit gewissermaßen eine Alternative Zugänglichkeit spezialisiert ist. Die Präsentati- bearbeitet und ausgewertet werden. Weitere Laura Leo Dressel (Akademie der bildenden kontextualisieren – oder in der Diktion der keit in der jüngeren Generation. Die Rückbin- zur Zeitzeugenschaft, bzw. erweitern diese in on des Forschungs- und Bildungsprojekts auf Informationen werden dynamisch aus ver- Künste Wien) Vermittlungsinstitutionen dung an Orte, das digital mapping, spielt hier den Raum. Gleichzeitig wollen wir mit unserer der Tagung „Digital Memory – Digital History schiedenen Quellen wie dem Digitalen Denk- Überlegungen zu einer kritischen Kar- „Geschichte lebendig werden zu lassen“. eine besondere Rolle. Quellen-basierten Auswertung das analytische – Digital Mapping“ soll durch die Historikerin malatlas Niedersachsen und Wikimedia Com- tografie traumatischer Orte Dabei werden (Bewegt-)bilder verwendet, Ausgehend von dem Themendossier zu den Potential beim Übergang von der gedruckten und den Webentwickler erfolgen, die das Pro- mons eingebunden. Open Science und Open die über mobile Applikationen auch an den Theresienstädter Tagebüchern von Martha zur Online-Edition der Tagebücher verdeut- jekt im Open Science Lab der TIB umsetzen, Data sind somit integraler Bestandteil des Pro- Ausgehend von Aleida Assmanns Diktum, Schauplätzen historischer Ereignisse und Er- Glass, das im Januar 2021 im Rahmen der lichen. Die Digitalisierung und Bereitstellung und somit geschichtswissenschaftliche, didak- jekts, das Digital Memory, Digital History und dass traumatische Orte dadurch gekennzeich- fahrungen eingesetzt werden können. Das vom Institut für die Geschichte der deutschen im World Wide Web erleichtert nicht bloß die tische und technische Aspekte umfassen. Digital Mapping miteinander verbindet. net seien, dass ihre „Geschichte nicht erzähl- digital vermittelte historische Bild verbindet Juden herausgegebenen Schlüsseldokumen- Zugänglichkeit, die Annotation mit Norm- Ziel von OGT ist die Entwicklung einer in- In die Entwicklung des Wikidata-bezogenen bar ist“ (Assmann 1999: S. 329) möchte ich in sich mit der Gegenwart und dem gegenwärti- te-Edition gelauncht wurde, möchten wir uns und Geodaten ermöglicht die Verlinkung von teraktiven digitalen Landkarte, mittels derer Datenmodells der Wikibase-Instanz werden meinem Beitrag untersuchen, ob die digitale gen Erleben. Damit wird die Empfindung ei- in unserer virtuellen Projektpräsentation mit Inhalten und umfassende Registerfunktionen auf der Website des Projekts sowohl die his- aktuell Studierende der Informationswis- Kartierung von Orten der Holocaust-Erin- gener visueller Zeugenschaft des historischen unterschiedlichen Ebenen des digital mapping und bildet zugleich die Grundlagen für neue torischen Orte des Gestapoterrors als auch die senschaften an der Hochschule Hannover nerung eine vermeintlich neutrale Form dar- Ereignisses evoziert. Vergangenes kann, so auseinandersetzen: unter Gesichtspunkten der algorithmische Lesarten und Visualisierun- heutigen Erinnerungszeichen und Gedenk- eingebunden. Zur weiteren inhaltlichen und stellt, mit der versucht wird, dem Dilemma die diesbezüglichen Slogans, selbst gesehen Vermittlung und der Wissenschaft sowie aus gen. stätten erschlossen werden. Diese Landkar- didaktischen Ausgestaltung der interaktiven der Repräsentation zu begegnen. Basis meiner oder gar erfahren werden („Werden Sie zum der Perspektive des close bzw. distant readings. Während im Großen (distant reading) Bewe- te bildet zugleich die Schnittstelle von For- digitalen Landkarte sind Workshops mit nie- Überlegungen bilden, neben medien- und Zeitzeugen“). Authentizitätserwartungen des Die Online-Tagebuchedition, die wir als ein gungen und räumliche Netzwerke nachvoll- schungszweck und didaktischer Zielsetzung: dersächsischen Erinnerungsinitiativen und kulturwissenschaftlichen Beiträgen zur Dar- Publikums („Ich möchte wissen, wie es wirk- implizit georeferenziertes Erinnerungsprojekt zogen werden können, sind Orte innerhalb Die damaligen Dienstsitze und Haftstätten Gedenkstätten geplant. Die auf diese Weise zu stellung von Erinnerungsorten (vgl.Hohen- lich war“) werden mit eindeutigen Bildern des verstehen, ist nach aktuellen wissenschaftli- des Lagers Theresienstadt bislang nicht ausge- sollen erstmals flächendeckend als integrale einer öffentlichen Website weiterentwickelte berger/Koch 2019), Theorien der kritischen Vergangenen bedient, digital augmentierte chen Standards ausgezeichnet (TEI P5) und zeichnet (close reading). Faktoren der Gestapotätigkeit untersucht wer- Karte kann wiederum von niedersächsischen Kartografie, die Karten seit den späten 1980er historische Orte werden zu „Scripted Spaces“, mit Normdaten verlinkt. Hierzu zählen neben Durch eine entsprechende Georeferenzierung den. Über die Ergebnisse der Untersuchung Gedenkstätten und Bildungseinrichtungen Jahren als Macht-Wissens-Komplexe begrei- die in sich geschlossene Versionen der Ge- Personen, Organisationen und historischen der erwähnten Lagerstraßen, einzelner Bara- von Standorten und Infrastruktur hinaus bin- sowie Forschenden, Studierenden und ande- fen (vgl. Crampton 2010). Die vermeintliche schichte erzählen. Epochen insbesondere auch Orte: Ortsnamen cken oder Plätze würden sich etwa Bewegun- det das Projekt historiografische Informati- ren Interessierten genutzt und im Sinne von Neutralität der Karte führe, so die Autor_in- Der Vortrag setzt sich damit auseinander, wie werden mit dem Getty Thesaurus of Geogra- gen innerhalb des Lagers nachvollziehen las- onen über die Organisations-, Personal- und Citizen Scienceship ergänzt werden. Darüber nen der kritischen Kartografie, zur Verde- digitale Erinnerungstechnologien für die Su- phic Names verlinkt, konkrete Adressen mit sen, bestimmten Orten könnten Funktionen Aufgabenentwicklung der Gestapo ein. Das so hinaus bietet sie auch weitere Anknüpfungs- ckung der (ideologischen) Vorannahmen che nach dem ebenso vagen wie wesentlichen Geodaten hinterlegt, sodass deren Position zugeordnet werden, möglicherweise würden aufbereitete Geschichtswissen lag bislang vor punkte für die schulische und außerschulische ihrer Produktion. Mit diesem Hintergrund Begriff der „Authentizität“ verwendet werden unmittelbar im Text in einer eingeblendeten die Bewegungsprofile Aufschluss über die La- allem in Form analoger Texte vor; OGT trägt Bildungsarbeit. möchte ich fragen, was auf digitalen Karten und fragt ebenso danach wie digitale Techno- Karte angezeigt werden kann. gergemeinschaft und einzelne soziale Grup- somit zur Digitalisierung und interaktiven Unter den zahlreichen digitalen Geschichts- von Erinnerungsorten gezeigt werden kann logien, historische Räume und Akteure ver- Im Gegensatz zu den sonst innerhalb der pierungen geben: Bewegte sich Martha Glass Dissemination dieser Forschungsdaten bei. karten des (nord-)deutschen Raumes sind für und was versteckt bleibt. Mit Jeremy Cramp- bunden, aber auch Mehrperspektivität und Schlüsseldokumente-Edition bereitgestellten als eine ältere deutsche Jüdin anders als etwa Die (Erinnerungs-)Orte des Gestapoterrors das Projekt OGT insbesondere zwei Vorbilder ton möchte ich dem Potenzial von Karten als das Verständnis von Geschichte als rekonst- Kurztexten oder Quellenauszügen handelt es eine junge tschechische Jüdin? Wo unter- werden auf der interaktiven Karte für ver- zu nennen: Zum einen handelt es sich um das kritische Instrumente nachgehen (Crampton ruktivem Prozess vermittelt werden können. sich bei dem Tagebuch-Transkript und der schieden sich Orte und Wege, wo überlappen schiedene Zeitabschnitte anwählbar sein: Die Projekt „Hotel Silber. Virtueller Geschichts- 2010: S. 39). Ziel meiner Überlegungen ist die dazugehörigen Einleitung um längere zusam- sie sich und warum? Kartierung umfasst neben der historischen ort“ des Hauses der Geschichte Baden-Würt- Entwicklung von Strategien für eine kritische menhängende Texte, deren Auszeichnung Diese knappen Überlegungen zeigen, wie Ebenen auch eine gegenwärtige, in der In- temberg, das sich ebenfalls mit der Gestapo Kartografie traumatischer Orte. Daniel Burckhardt (Moses Mendelssohn auch umfassendere Auswertungsmöglichkei- fruchtbar das Nachdenken über digital map- formationen über Erinnerungszeichen und und deren Orten auseinandersetzt. In Ent- Zentrum für europäisch-jüdische Studien ten eröffnet. Auffällig ist, dass Personen und ping sowohl für quellenkritische Analysen als Gedenkstätten sowie deren Genese hinterlegt sprechung zur dortigen Karte Württemberg- Potsdam), Sonja Dickow-Rotter, Anna Orte eng verbunden sind, fast alle erwähnten auch für erinnerungspolitische Ansätze sein werden. Die aktuelle Kartenebene wird mit Hohenzollerns und Badens entwickelt OGT Tobias Ebbrecht-Hartmann (The Hebrew Menny (beide Institut für die Geschichte der Orte lassen sich in Beziehung zu einer Bio- kann. Es öffnet den Blick für bislang unreali- einem Open Source Web Map Framework eine georeferenzierte Webanwendung für den University of Jerusalem) and Michael deutschen Juden Hamburg) grafie setzen, in erster Linie der von Martha sierte Möglichkeiten unserer Edition, schärft für OpenStreetMap gestaltet. Die mit der ge- Bereich des heutigen Landes Niedersachsen. Loebenstein (Austrian Film Museum) (Ver)Orte(n). Auslotung der Potenziale und ihrem Ehemann Hermann Glass, aber aber auch das Bewusstsein für Grenzen der genwärtigen kombinierte historische Kartene- Zum anderen ist die mit einer interaktiven Mapping Visual History of the einer Georeferenzierung am Beispiel auch zu Familienangehörigen, Bekannten und bestehenden Textannotation und zeigt damit bene soll einen Überblick über den gesamten Karte Norddeutschlands kombinierte Außen- Holocaust in the Digital Age: der Theresienstädter Tagebücher von Freund*innen. auch Desiderate für zukünftige Projekterwei- Bereich des heutigen Landes Niedersachsen lagerliste der KZ-Gedenkstätte Neuengamme Approaching Holocaust Memory Martha Glass Im Rahmen einer geobasierten Auswertung terungen. ebenso ermöglichen wie das Eintauchen in hervorzuheben, deren Beschreibungstexte through Digitized Moving Images in soll unsere Präsentation deshalb räumliche einzelne Städte und Landstriche. Im Sinne des auch Informationen zu Gedenkorten enthal- the Visual History of the Holocaust Angesichts der sich zuspitzenden gesell- Veränderungen innerhalb einer Biografie Deep Mapping sollen Erläuterungstexte und ten. Auf die Darstellung der Orte des Gestapo- and the Ephemeral Films Projects schaftlichen Debatten, die durch Fremden- (Leben in Hamburg, Deportation nach The- Janine Doerry / Nils Casties (Stiftung zusätzliche Artefakte eingeblendet werden terrors übertragbar sind die Überlegungen zur feindlichkeit, Antisemitismus sowie mitunter resienstadt, Befreiung und Reise nach Berlin) niedersächsische Gedenkstätten, Celle) können, etwa Dokumente, Fotos oder Grund- didaktischen Zuspitzung und Vereinfachung, Historical films provide a very specific form Geschichtsvergessenheit oder gar -leugnung ebenso wie Netzwerke in ihrer geografischen „Orte des Gestapoterrors im heutigen risse und Schnitte von Gebäuden. Dargestellt die Sebastian Bode und Mathias Renz hinsicht- of accessing the past, especially in context of gekennzeichnet sind, erleben historische Ausdehnung und Mobilität aufzeigen und da- Niedersachsen“ werden über Standorte, Organisationsstruk- lich der „Optionen und Muster der Holocaus- the Holocaust. Moving images were part of Zeugnisse und insbesondere Egodokumente mit sowohl gruppenbiografische Aufschlüsse tur, Personal und Aufgaben der Gestapo hi- tvisualisierung“ in der Konstruktion analoger humiliation and cruelty, they later served as einen Bedeutungszuwachs. Durch die persön- als auch allgemeinere über Verfolgung oder Bei der Durchführung des Projekts „Orte des naus Fallbeispiele von Menschen, die von der und digitaler Geschichtskarten anstellen. Die documentation of those events, they provided liche Ebene erhalten abstrakte Zahlen, formale (Zwangs-)Migration geben. Auch wenn die Gestapoterrors im heutigen Niedersachsen“ Gestapo verfolgt und ermordet wurden. Sie Grenzen, die dem Einsatz von Kartenzei- evidence for confronting atrocities, but they Gesetzestexte oder diskriminierende Hand- enge Verschränkung der räumlichen und bio- (OGT) kooperiert die Stiftung niedersächsi- verdeutlichen exemplarisch, gegen wen sich chen und Erläuterungstexten in analogen also offered unexpected views and insights in lungen ein Gesicht, die Auswirkungen auf die grafischen Ebene dem Genre des Tagebuchs sche Gedenkstätten (SnG), zu deren Auftrag der Terror der politischen Polizei des natio- Geschichtskarten gesetzt sind, zeigen sich im everyday lives and the perspectives of different individuelle Biografie und den Lebensalltag geschuldet ist, zeigt sich hier eine unter Ver- die Forschungs- und Bildungsarbeit über nalsozialistischen Staates richtete. von Kai Dohnke 2001 herausgegebenen Atlas historical actors. Beyond the huge amount lassen sich nachvollziehen. Gerade der digi- mittlungsgesichtspunkten zentrale Bedeu- die nationalsozialistische Verfolgungspolitik Als Grundlage der interaktiven Landkarte „Nationalsozialismus in Norddeutschland“, of official and semi-official filmmaking that tale Raum bietet – werden die Eigenschaften tung von Orten. Diese werden zu direkten zählt, mit der Technischen Informationsbib- auf der Website des Projekts dienen sowohl exemplarisch auch auf der dortigen Karte „Die served ideological needs in a machinery that des Mediums ernst genommen – mögliche Anknüpfungspunkten für eine Auseinander- liothek (TIB), die auf die digitale Erschließung Einträge in Wikidata als auch eine Wikiba- Gestapo in Norddeutschland“ helped realizing mass murder and genocide, Antworten auf das Ende der Zeitzeugenschaft setzung mit historischen Geschehnissen und und Aufbereitung von Daten und deren freie se-Instanz, anhand derer die Forschungsdaten private and ephemeral films offer an ambiva- 8 9
lent insight into the social realities of the Third tories in order to discover and unlock layers known to have maintained at least four syn- Benjamin Grilj (INJOEST, St. Pölten) Historische Migrationsforschung (NGHM) an und gefördert durch die Stiftung EVZ, den Reich and World War II. During the war, of context and meaning inaccessible through agogues among other communal structures. Marburg, Adolf-Hitler-Platz, der Universität Osnabrück hat in den vergan- in Bad Arolsen überlieferten Bestand der sog. allied soldiers used professional and private traditional linear narrative modes. Digitized With Bulgaria’s independence from Ottoman Litzmannstadt genen Jahren mit unterschiedlichen Quellen- C/M1-Akten erschlossen und in Stichproben cameras to document atrocities as early as in film and media collections are entered into a sovereignty in 1878, Sofia became the capital beständen die Bewegungen von Menschen in digital zugänglich gemacht. Die C/M1- Akten 1942. How do we handle these collections of new system designed to allow for participatory of the young state. Therefore, the Ottoman era Mit der Digitalisierung der Welt ging auch der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den sind Antragsformulare auf Aufnahme in die moving images, and how can digitization and forms of user interaction and enabling users’ urban fabric including the Jewish quarter were eine Digitalisierung der Geschichte einher. Blick genommen und diese durch Adaption Hilfsprogramme der internationalen Hilfsor- digital curation enable new ways of engaging engagement and co-creation. In doing so this dismantled to make way for a European-look- Für die Geschichtswissenschaft öffneten sich geographischer Tools prozessiert und analy- ganisationen UNRRA bzw IRO von diversen with these visual remnants of the past? project aims at critical awareness for the use of ing capital city. In consequence, the Jewish po- damit Tore: unbekannte Schätze können orts- siert. Die sogenannten Geoinformationssys- Personen(-gruppen) ab 1945 gestellt wurden. Our presentation will introduce two online imagery about mass murder by implementing pulation was pushed out of the representative unabhängig aus Archiven gehoben, Verknüp- teme (GIS) haben sich als potentes Werkzeug Darunter befanden sich unter anderen ehe- infrastructures that offer advanced search an ethics guideline and general principles of part of Sofia and resettled to a new makeshift fungen erstellt und neue Forschungsfragen bei der Analyse großer Datenbestände erwie- malige Zwangsarbeiter:innen, befreite Insas- functions and online tools for viewing, re- digital curation of filmic records and contex- neighborhood, Yuch-Bunar. Forming the cen- gestellt werden. Ergebnisse werden in Echtzeit sen, die in ihrem Umfang nur noch schwer sen:innen der deutschen Konzentrations- und viewing, annotating and connecting moving tual documents related to the Holocaust. ter of Jewish life, Yuch-Bunar became home publiziert und somit einer schier unbegrenz- mit klassischen historischen Methoden über- Kriegsgefangenenlager, aber auch nicht-deut- images from the era of National Socialism and For more information, please visit the project to a dense network of personal, institutional, ten Öffentlichkeit präsentiert. Die interessier- blickt werden könnten. Neben diesem Vorteil sche NS-Kollaborateur:innen und Flüchtlinge the Holocaust. The Ephemeral Films Project, a websites at https://www.vhh-project.eu/ and and communal spaces that shaped the reality te Öffentlichkeit wurde mittlerweile ebenso beim Arbeiten mit historischer „big data“ lie- aus Osteuropa, die erst nach 1945 in den west- collaboration between the Ludwig Boltzmann at https://efilms.at/ of Jewish life until the 1940s. zu Produzenten: die digitale Genealogie und gen die Vorzüge in der Mustervisualisierung, lichen Besatzungszonen ankamen. Im Projekt Institute for Digital History, the Austrian Film While, historically, it is possible to trace these ihre Plattformen erlebten in den vergangenen der Möglichkeit sowohl auf Individuen als „Transnational Remeberance on Nazi Forced Museum and the United States Holocaust two layers of Jewish life in the urban fabric of Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung. auch auf ganze Gruppen von Menschen und Labor and Migration“ wurden die Anga- Memorial Museum, makes available digital Selina Galka, Sebastian Stoff (ZIM, Sofia, virtually no part of this Jewish topogra- Sie sind unter Nachkommen von vertriebenen ihre Bewegung zu blicken und dem Potential, ben der Antragssteller:innen aus etwa 1.000 copies of rare amateur and non-fiction filmic Universität Graz) phy is preserved or has ever been the focus of und ermordeten Jüdinnen und Juden beson- die verarbeiteten Daten mit anderen Daten- CM/1-Akten in einer Datenbank erfasst und documents that offer insight into the weeks DERLA als Digitale Edition am scholarly attention. Research has rather focu- ders beliebt, so ist es nicht weiter verwunder- beständen zu verschneiden und verknüpfen. auf einem interaktivem Webportal (trans- and months following the “Anschluss”, as well GAMS aus Perspektive der Digitalen sed on the building and the mythical import- lich, dass der Branchenriese „myheritage“ aus Letzteres kann einerseits in der Forschung rem.arolsen-archives.org/maps) zugänglich as the events’ pre-history and aftermath. The Langzeitarchivierung ance of the Sofia Central Synagogue, the proud Israel stammt. zur Erweiterung der Perspektiven auf den Da- gemacht. Das Webportal beinhaltet eine online platform offers various possibilities to monument of the presence of Jewish life in the Viele auf Schwarminformation aufbauenden tenbestand, aber gerade in der Bildungs- und durchsuchbare, filterbare und kartenbasierte explore the footage, review annotations with Das Projekt wurde mittels dem Geisteswis- city. This majestic building, standing in the Plattformen fehlt häufig ein kritischer, wis- Gedenkarbeit zur didaktischen Erschließung interaktive Darstellung der von den Antrags- information about date, location, events, con- senschaftlichen Asset Management System very center of the Bulgarian capital, neighbors senschaftlich geschulter Zugang. Dies betrifft historischer Bestände genutzt werden. steller:innen genannten Bewegungsdaten und tent and shot types, and locate the films geo- (GAMS) am Institut Zentrum für Infor- other places of worship for Orthodox Chris- nicht nur die Verwendung von Akten (wer- An der Universität Osnabrück wurde diese verweist dabei auf die von den Arolsen Ar- graphically on a map. The video player offers mationsmodellierung umgesetzt, welches tians, Muslims, and Catholics. Therefore, it den beispielsweise euphemistische Umschrei- GIS-basierte Herangehensweise zuletzt ex- chives frei zugänglichen digitalen Fotorepro- possibilities for interacting with the films, by als OAIS-konform gilt und sich an den also carries the symbolic importance of repre- bungen wie Altersschwäche als Todesursache plorativ an zwei kleineren Datenbeständen duktionen der Akten. Somit haben die Benut- watching, rewinding, stopping or manipula- FAIR-Prinzipien orientiert. Mit Hilfe des senting Jews’ belonging to Bulgarian society in Ghettos und Konzentrationslagern über- erprobt und in einem dritten Projekt bis zur zer:innen des Portals immer die Möglichkeit, ting the frame rate. Thereby, the platform pre- Systems können unterschiedliche Ressourcen as a whole. This prominence of the Central nommen), sondern auch geographische Be- abschließenden Webpräsentation mit interak- die dargestellten Daten in den Originalakten sents the digitized moving images not just as verwaltet, langzeitarchiviert, mit Metadaten Synagogue, however, underplays the absence grifflichkeiten. Ausgehend vom Memorbuch tiver Karte und didaktischem Begleitmaterial nachzuvollziehen, zu prüfen und anhand an- illustrations of historical events but as a source angereichert und persistent zitierbar publi- of a tangible historical presence of the Jewish www.juden-in-st-poelten.at und den Erfah- gebracht. Die beiden erstgenannten sind Vi- derer Informationen in den Akten weiter zu for close inspection and active investigation. ziert werden. Das Projekt orientiert sich am community within Sofia’s urban context and rungen in der personenbezogenen Holocaus- sualisierungen verfolgen. Based on the experiences of the Ephemeral Konzept Open Science - sämtliche Daten ste- masks the loss of the great majority of the ci- tforschung sollen in diesem Vortrag drei Pro- 1) des sog. „Totenbuchs“ Mittelbau-Doras Der geplante Vortrag könnte eines oder meh- Films Project, the Visual History of the Ho- hen open access und zur Weiternutzung, -ver- ty’s synagogues, schools, hospitals, or other blemfelder thematisiert werden: (https://www.buchenwald.de/101/), das rere der genannten Projekte präsentieren und locaust Project endeavors to chart new terri- breitung und -verarbeitung bereit. Dies er- communal institutions, and ultimately Jewish Marburg: Umgang mit altösterreichischen Daten zur Herkunft, den Verlegungen in- exemplarisch auf den Mehrwert von GIS-ge- tory in the way that moving image materials möglicht eine fruchtbringende Nachnutzung communal and family life. The Bulgarian nar- Bezeichnungen im digital mapping; nerhalb des KZ-Systems und dem Todes- stützten Datenanalysen eingehen. Gleichzeitig of the Holocaust have been, are, and could der Daten mithilfe unterschiedlicher Visuali- rative of a saved Jewish life during World War Adolf-Hitler-Platz: das Problem der „letzten zeitpunkt und –ort von mehr als 10.000 birgt die Methode auch Fallstricke und Schwie- be presented and represented in the future. sierungs- und Analysetools. II further negates the troubled history of the Wohnadresse“; der Häftlinge im KZ-Komplex Mittel- rigkeiten, insbesondere durch die digitale Funded by the European Commission’s Ho- Die durch DERLA erforschten Erinnerungs- Sofia municipality and its large Jewish popula- Litzmannstadt: die Verwendung „kontami- bau-Dora enthält und Normalisierung in der Datenerhebung und rizon 2020 program, the project brings to- orte werden am GAMS als Digitale Objekte tion well into the mid-20th century. nierter“ Ortsbezeichnungen. 2) eine Visualisierung der Aufenthalts- und die daraus resultierenden Vereindeutigungen gether 12 consortium members and 3 asso- archiviert und repräsentiert. Jedwede Re- The Digital Humanities provide suitable Fluchtorte des Malers Felix Nussbaum, komplexer historischer Informationen, die ciated partners—including institutions from präsentationsform - wie zum Beispiel eine approaches for tackling the historical presen- der vor der nationalsozialistischen Ver- sowohl den Forscher:innen, den Akteur:innen Europe, Israel, and the United States—with Webansicht - ist folgend eine transparent ce of the Jewish community within the urban Lukas Hennies (Universität Osnabrück) folgung nach Belgien floh und in Brüssel der Bildungs- und Gedenkarbeit und letztlich content providers from the UK, Russia, Bel- dokumentierte Ableitung der originalen For- context of Sofia. DH methods and technolo- Mapping Forced Migration - tracing 1944 verhaftet, nach Auschwitz depor- den Nutzer:innen immer bewusst sein muss. arus, the Ukraine, and the Baltics. With the schungsdaten aus dem (digitalen) Archiv. gies can help identify, research, and represent violence-induced mobility through tiert und dort vermutlich noch im selben Dies sollte der zweite Stützpfeiler eines Vor- creation of new online interactive tools, the Sofia’s historical Jewish topography. Therefo- various datasets Jahr ermordet wurde. Verbunden haben trags über die genannten Projekte sein. project re-evaluates the filmed history of the re, this project envisions to establish a digital wir die Daten seiner Flucht mit den Ent- Holocaust, based on a comprehensive map- Fani Gargova (Universität Wien) framework, which through data curation and stehungskontexten seiner Bilder, die sich ping, contextualization, and reframing of film Towards a Jewish Topography of geo-referencing will help regain an understan- Die Digitalisierung von historischen (Mas- nach Ende des Zweiten Weltkriegs in der Matthias Heyl (Mahn- und Gedenkstätte documents recorded by Allied troops during Sofia: Reinscribing Jewish Spaces into ding of the now lost pre-World War II Jewish sen-)Daten, deren Verfügbarkeit und die tech- Welt verbreiteten. Durch dieses Vorgehen Ravensbrück) /Henning Schluß (Universität and subsequent to the liberation of Nazi con- the Urban Fabric through a Digital topography of Sofia. To this end, the project nischen Möglichkeiten ihrer Verarbeitung und konnte ein Blick auf die Rezeption des Wien) centration camps at the end of World War II. Mapping Project aims to build on resources (archival descrip- Visualisierung haben in den vergangenen Jah- künstlerischen Schaffens Felix Nussbaums Remembering and empathy on social In bringing together a range of source ma- tions and/or digitized material) made availa- ren enorm zugenommen. Besonders Datenbe- eröffnet werden. media in times of social distancing terial we develop, and encourage others to Until the mid-20th century, the City of Sofia, ble through key institutions and repositories, stände, die Informationen in den Dimensio- develop, new methods in digital curation by Bulgaria was home to a sizable Jewish com- while incorporating relevant research from nen Raum und Zeit enthalten, lassen sich mit In einem größeren Projektrahmen haben wir Die Corona-Krise zwang im Bereich der Ge- dynamically linking the filmic records with munity. During Ottoman times, Sofia’s Jews traditional or print-publication. digitalen Methoden anschaulich strukturie- in Kooperation mit den Arolsen Archives denk- und Erinnerungsarbeit zu neuen We- photographs, text documents, and oral his- lived in the very center of the town and are ren. Das Institut für Neueste Geschichte und (vormals Internationaler Suchdienst, ITS) gen, da bewährte Modi des Arbeitens, z.B. 10 11
persönliche Begegnungen mit Zeitzeug_inn- “sound in the silence” - In der „Gedenk- „Wendung aufs Subjekt“, wie sie Theo- sprechungen behindert werden kann. Das Der eingereichte Forschungs- und Vermitt- Das Projekt versteht sich dabei als Labor und nen und/oder Seminare am historischen Ort Szene“ debattiert man seit Längerem über dor W. Adorno eingefordert hat, Diese durch Bildung evozierte „Anderswerden“ des lungsplan sah die Auf- und Einarbeitung Experimentierraum. Die Projektpartner arbei- unmöglich waren. In Frage kamen digitale den Wandel vom „kommunikativen“ oder „reflexive Wendung“ schließt aber eine Individuums muss immer in beide Richtun- der Literatur der bekannten Wiener Orte ten über vier Jahre gemeinsam und instituti- Formate, die an Formate in Realpräsenz an- „kommunizierten“ zum „kulturellen Ge- zweite „Wendung aufs Subjekt“ im päda- gen gedacht werden. Auch in Digitalien sind sowie Quellen aus Archiven, aber auch von onenübergreifend an Prototypen für digitale knüpften und sie in den virtuellen Raum über- dächtnis“. „Kulturelles Gedächtnis“ werde gogischen Bildungs- und Auseinanderset- die Prozesse historischer Bildung immer mit Oral-History-Zeugenaussagen in einen Stadt- Narrative und Vermittlungsformate der Zeit- nahmen. die Erinnerungskultur prägen, wenn die zungsprozess ein: die notwendige Wahr- Herausforderungen und Zumutungen zu- plan auf Basis von Google-Maps vor, schlug geschichte. Damit gingen einerseits Verluste der persön- lebendigen Stimmen der Überlebenden nehmung der Lernenden als Subjekte. Das gleich konfrontiert. die Konzeption von kleinen, thematisch ge- Die Forschung des SPUR.lab wird dabei gelei- lichen und physischen Begegnungserfahrun- einmal nicht mehr zu hören sein werden. heißt, dass die pädagogische Auseinan- Diese Ambivalenzen sollen im Vortrag aus ge- gliederten Stadtrundgängen und die Vermitt- tet von drei zentralen Themenfeldern: Erin- gen einher aber auch neue und andere Mög- Wir überlegten, dass wir diesen Über- dersetzung mit der Geschichte des Natio- schichtsdidaktischer Perspektive thematisiert lung der Ergebnisse nicht nur an Fachleute, nern, Erzählen und Verbinden. lichkeiten des virtuellen Raumes konnten gang gemeinsam mit den Überlebenden nalsozialismus und seinen Verbrechen in werden, um nicht zuletzt auch das Konzept sondern auch an ein breiteres Publikum, wie Die Leitfragen des Projekts: genutzt werden. Gewinne und Verluste dieser gestalten wollten. Im Ravensbrücker einer deutlichen Subjektorientierung die der historischen Bildung zeitgemäß zu refor- etwa HistorikerInnen, LehrerInnen und Mul- • Wie können die Erfahrungsräume Mu- Erfahrungen sollen hier nicht gegeneinander Generationenforum entstand die Idee, Interessen der Teilnehmenden als einen mulieren. tiplikatorInnen vor. Als Grundlage sollte die seum und Gedenkstätten untereinander aufgewogen werden. Vielmehr wollen wir in einen „History HipHop“-Workshop aus- der Ausgangspunkte jeglicher Auseinan- Konzipierung und Programmierung einer vernetzt und in einen digitalen Raum er- einem Vortrag anhand mehrerer Beispiele zuschreiben, in dem die Rapper*innen dersetzung und Projektarbeit reflektieren Datenbank dienen, die – soweit es die Da- weitert werden? darstellen, inwiefern die gezwungenermaßen und Breakdancer*innen aus Berlin und und ansprechen müssen. Zum Ende des Anne Knowles (University of Maine) tenschutzbestimmungen zulassen – auch für • Wie nutzen wir digitale Technologien, um erfolgte Umstellung auf virtuelle Formate für Bredereiche Gelegenheit erhielten, mit Vortrages werden wir versuchen zu resü- Teaching the Holocaust through Digital wissenschaftliche Recherchezwecke genutzt Biographien, Objekte, Ort und Kontexte eine Erinnerungsarbeit an die Shoa und die den amerikanischen Rappern Dan und mieren, wie vor dem Hintergrund dieser Mapping werden kann. zu verbinden? Entrechtung und Ermordung vieler anderer Tommy zusammenzutreffen. Jens Hucke- Herausforderung künftige Formen der Im Zuge der Forschungsarbeiten eröffneten • Wie kann NS-Geschichte im virtuellen Gruppen im NS Impulse geben kann. Es wäre riede hat das Projekt filmisch dokumen- Gedenkarbeit weiterentwickelt werden For more than a decade, Anne Kelly Knowles sich allerdings gleich anfangs eine Fülle von Raum erzählt und vermittelt werden? vermessen zu behaupten, dass diese neuen tiert, seinen Film aber vor seinem plötzli- können. has been teaching courses on Holocaust his- neuen Quellen (sowohl von Dokumenten als • Wie können digitale Technologien Ge- Formate die alten gleichwertig “ersetzen” kön- chen Tod nicht mehr fertigstellen können. tory from a geographical perspective. In this auch von Interviews), weshalb die Datenbank denkstätten und Museen darin unterstüt- nen. Zugleich aber ist aufmerksam zu prüfen, Aus seinen Filmsequenzen habe ich mit presentation, Dr. Knowles will share the con- wesentlich erweitern werden musste, um noch zen, Geschichte zu erzählen und Erinne- wo möglicherweise auch Zugewinne und ge- dem Einverständnis aller Beteiligten eine Christian Heuer (Institut für Geschichte, ceptual basis of her approach, explain how mehr Unterlagen, aber auch Orte als vorgese- rungen lebendig zu halten – am Ort und genüber den traditionellen Formen erweiterte Dokumentation zusammengestellt, von Universität Graz) she uses maps in lectures, and what students hen in die Umsetzung integrieren zu können. im digitalen Raum? Möglichkeiten der virtuellen Formate liegen. dem wir Ausschnitte zeigen und diskutie- Historische Bildung in Digitalien? gain by making their own maps for research Ebenso wurde die Zahl der vorgesehenen • Welche Chancen und Möglichkeiten öff- Dabei ist von Vorteil, dass bereits vor Coro- ren werden. Ambivalenzen aus projects. She will argue that melding historical Rundgänge erhöht, da sich aus dem neuen nen sich hier, wo verlaufen die ethischen na digitale und audiovisuelle Formate relativ 3.) “Silence is no longer here because of us” geschichtsdidaktischer Perspektive and geographical ideas and sources can make Material weitere thematisch zusammenstell- Grenzen? breit in die Erinnerungsarbeit Einzug gehalten - Das Leuchtturmprojekt Ravensbrücker history more vivid for students. Showing stu- bare Annäherungen ergeben hatten. • Welche ethischen und ästhetischen Stan- haben und z.B.in der pädagogischen Arbeit Generationenforum geht in seiner bisheri- „Education as we know it is in trouble.” (Bau- dents the „back end“ (or digital architecture) Die Auffindung zweier Bestände im Archiv dards gelten, wenn die Verbrechen des der Gedenkstätte Ravensbrück kreativ genutzt gen Form seinem Ende entgegen. Aber da mann, Z. Educational Challenges of the Li- of a mapping database can also be an entry der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Nationalsozialismus digital erzählt wer- wurden. bereits jetzt Angehörige der zweiten und quid-Modern Era (2003). point for discussing important issues that are (IKG) – der Krankenhausbehandlungskarto- den? Im Einzelnen wollen wir dazu: dritten Generation daran nicht als mög- Die Feststellung, dass sich gegenwärtig alle common in digital historical research, inclu- thek und einem Konvolut von Rechnungen, • Wie weit kann und darf immersives Er- 1.) Die Erfahrung mit einem gemeinsamen licher Ersatz, sondern zur Unterstützung gesellschaftlichen Teilbereiche durch den ding how to acknowledge the uncertainty in die im Zusammenhang mit der Betreuung der zählen und virtuelles Erleben gehen? Seminar an der Universität Wien zum der Überlebenden – teilnehmen und die Prozess der Digitalisierung im Modus der historical sources and how to deal with mis- ungarisch-jüdischen ZwangsarbeiterInnen Thema “Erziehung nach Auschwitz” be- Nichte von Emmie sagte, „Sound in the Veränderung und Transformation befinden, sing or inconsistent temporal information in gestellt wurden – ermöglichte es auch, mittels Die Partner im Projekt sind das Haus der schreiben. Dieses Seminar ist als Blockse- Silence“ habe ihr erstmals die Chance ge- ist seit mindestens zwanzig Jahren ein zeit- digital database design. Massendaten neue Schlaglichter auf die Ge- Brandenburgisch-Preußischen Geschichte minar konzipiert. Die ersten, vorwiegend geben, sich als zweite Generation „auszu- überdauernder Gemeinplatz. Diese Verände- sundheitsversorgung bzw. den Gesundheits- in Potsdam, die beiden brandenburgischen theoretischen Blöcke finden in Wien statt. drücken“, sind neue Formen denkbar, das rungsprozesse umfassen kulturelle Formen, zustand der Deportierten, aber auch auf die Gedenkstätten und ehemaligen Konzentra- Ein großer Block als Exkursion nach Ra- Wort „Generationenforum“ auch dauer- Gewissheiten und Institutionen gleicherma- Bálint Kovács, Éva Kovács (VWI, Wien) finanzielle Verstrickung der Gemeinde Wien tionslager Ravensbrück und Sachsenhausen vensbrück, der dankenswerter Weise vom hafter mit Leben zu erfüllen. „Leuchttür- ßen. So betreffen sie selbstverständlich auch Jüdische Sklaven in einer ‚judenreinen’ und der Wiener Bevölkerung in das System und die Filmuniversität Babelsberg KONRAD Zukunftsfond der Republik Österreich me“ sind nicht nur einsam aus der Land- die Praxen und Akteur:innen des historischen Stadt. Die Topographie der ungarisch- der NS-Zwangsarbeit zu werfen. WOLF. gefördert wird. Aufgrund der Pandemie schaft herausragende Gebäude, sondern Lernens und Lehrens in den unterschiedlichen jüdischen Zwangsarbeit in Wien Die Partner entwickeln gemeinsam und insti- musste eine digitale Version deses Semi- Wegmarken, die scheinen und leuchten geschichtskulturellen Handlungsfeldern. 1944/45 tutionenübergreifend die zukünftigen Anwen- narkonzepts erfunden werden. Dieses dürfen, aber eben auch den Weg weisen Die mit der Digitalisierung einhergehende Bettina Loppe, Kurt Winkler dungen. Dabei steht explizit nicht das techno- Konzept vereinte vorhandene digitale An- sollen. Vervielfältigung und gleichzeitige Begrenzung Das Hauptziel des Projektes war es, ein kaum (Brandenburgische Gesellschaft für Kultur logisch Mögliche im Vordergrund, sondern gebote mit neu erstellten Video-Rundgän- 4.) Im Zuge der Neugestaltung des Geden- kultureller Möglichkeiten der Teilhabe an Ge- behandeltes Kapitel der Stadtgeschichte Wiens und Geschichte, Potsdam) das dem Thema angemessene Erzählen und gen über das Gelände der Gedenkstätte kortes des ehemaligen KZ-Oranienburg schichte(n) und individueller und kollektiver zu ‚relokalisieren’ und wieder in die Geschich- PROJEKTPRÄSENTATION Bewahren von Erinnerung. Um diesen An- Ravensbrück mit der Erstellung von Pod- wird mit einem multiprofessionellen Erinnerung(en), und die sich daraus ergeben- te, aber nicht nur der Stadt, sondern auch in INTERDISZIPLINÄRES spruch zu stärken, begleiten und unterstützen Casts und multimedialen Hausarbeiten Team ein Audio-Walk entwickelt. Die den neuen und anderen Bedürfnisse nach Ori- die Österreichs, Ungarns und Deutschlands FORSCHUNGSLABOR SPUR.LAB Expert:innen aus Kunst, Wissenschaft und durch die Studierendengruppen als Semi- Medienkünstlerin Frederike Moormann, entierung und Vergewisserung, erfordern so einzuschreiben. Diese Absicht wurde mit ei- ERINNERN IM VIRTUELLEN RAUM Technologie die Entwicklung. narleistungen. So entstanden zumindest der Rechtshistoriker Ralf Oberndorfer, eine Diskussion über den ambivalenten Pro- ner Website realisiert, die die Geschichte der Am Ende des Projekts stehen Prototypen für teilweise selbst wieder ‘dauerhaft fixierte die Medienwissenschaftlerin Paulina zess historischer Bildung, der sich nicht allein Ankunft, des Aufenthalts, des Leids sowie das Als interdisziplinäres Forschungslabor erkun- digitale Narrative und Vermittlungsformate Lebensäußerungen’, wie z.B. die Über- Rübenstahl entwickeln hier mit Hen- mit den Begriffen des historischen Lernens Sterben und schließlich die Befreiung eines det das SPUR.lab (Site Specific Storytelling. der Zeitgeschichte. setzung der Erinnerung einer polnischen ning Schluß einen Audio-Walk, der und Lehrens fassen lässt. großen Teils jener rund 16.000 ungarischen lab) die narrativen Möglichkeiten von inter- Die Projektträgerin ist die Brandenburgi- inhaftierten, die erstmalig einem deutsch- virtuellen und aktuellen Raum mitei- So ist auch der digitale Raum als Bildungsort Jüdinnen und Juden topographisch verortet aktiven digitalen Technologien. Ziel ist, neue sche Gesellschaft für Kultur und Geschichte sprachigem Interessent_innenkreis er- nander verbindet und erlebbar macht. zu begreifen, an dem nicht nur historische und beschreibt, die über Strasshof in den Os- Erzählformen zum Thema „Nationalsozialis- GmbH. Bettina Loppe, Projektleitung, und Dr. schlossen wurden. Multiperspektivität in biografischer wie Bildung ermöglicht wird, sondern diese auch ten des heutigen Österreichs deportiert wur- mus und nationalsozialistische Lager in Bran- Kurt Winkler, Geschäftsführung, werden die 2.) “Ravensbrücker Generationenforum” trifft situativer Konkretion ermöglicht die durch machtförmige Praktiken und ihre Ver- den. denburg“ zu entwickeln. Präsentation übernehmen.. 12 13
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