INFO - 2 Generalversammlung: Drei Vorstands mitglieder gewählt Die Gartenstadtidee zeitgemäss inter pretieren - Familienheim ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Mitteilungsblatt der Familienheim-Genossenschaft Zürich Juli 2019 – 2 Generalversammlung: Drei Vorstandsmitglieder gewählt – Die Gartenstadtidee zeitgemäss interpretieren INFO FGZ-Info 2/2019 THEMA 1
THEMA 4 Vorstandswahl und Ja zur Unterzeichnung Rahmenvertrag FGZ-Generalversammlung vom 17. Juni 2019 18 Die Gartenstadt zeitgemäss interpretieren Die FGZ bekennt sich zur sorgfältigen Weiterentwicklung der Gartenstadtidee FGZ-INTERN 13 Mehr gemeinnützige Wohnungen 16 Die FGZ hat gewählt: Hat sich das neue Wahlprozedere bewährt? 23 Wieso die FGZ das Bäckereiladenprojekt «Täglichbrot» so nicht unterstützte 24 Wie können die Baukosten gesenkt werden? – Bericht aus dem Vorstand 26 Personelles aus der Verwaltung: Nachfolger für Markus Sauter gefunden 27 Sparen beim Miete bezahlen – auf Einzahlungsscheine verzichten 33 Wo Füchse gerne Schuhe stehlen. Siedlungsportrait Friesenberghalde 38 FGZ-Persönlich: Sharon Blarer 50 FGZ-Reise 2019 für 55plus und Seniorinnen und Senioren ins Südtirol Titelbild: Siedlung Friesenberghalde Foto: Johannes Marx 2 INHALT FGZ-Info 2/2019
ANLÄSSE 30 Gelungenes Einweihungsfest in der Friesenberghalde 42 Veloflicktag 2019 – erstmals zusammen mit der FGZ-Velobörse 44 Über 90 Stände am FGZ-Flohmarkt vom 18. Mai 2019 46 Katzen – ihre positiven Effekte und nachteiligen Aspekte 50 Topfpflanzen- und Balkonkistli-Kurs von AktionNaturReich NATUR UND GARTEN 28 Eine gute Tat für die Biodiversität – eine tolle Auszeichung für die FGZ 41 Früchte vom Friesenberg – neue Saison für die Obstbaumgruppe QUARTIER 60 Der Genossenschaftssaal der FGZ ist auch eine Turnhalle 62 Anlässe von Quartiernetz und Kulturnetz Friesenberg 67 Adressen und Öffnungszeiten 67 Impressum FGZ-Info 2/2019 INHALT 3
Vier neue Vorstandsmitglieder und ein Ja zur Unterzeichnung des Rahmenvertrags – FGZ-Generalversammlung vom 17. Juni 2019 – Engagierte Voten, emotionale Abschiedsworte, knappe Wahlresultate und sogar Abstimmungs-Poesie – die Generalversammlung 2019 der FGZ war gut besucht und an Vielfalt und Spannung kaum zu überbieten. Schliesslich wählte die Mehr- heit der Genossenschafter/innen mit Silvia Müller, Adriano Sabatini und Emil Trachsel drei neue Mitglieder in den Vorstand. Die GV begrüsste die Unterzeich- nung des städtebaulichen Rahmenvertrags mit der Stadt Zürich, nachdem sie es abgelehnt hatte, diese Konsultativ-Abstimmung um mindestens ein Jahr zu verschieben. Ebenfalls befürwortet wurde, dass die FGZ ein gemeinschaftliches Bäckereiladenprojekt auf dem Friesenbergplatz finanziell unterstützen solle. Die gratinierten Crèpes waren bung der Geräte klappte problemlos weg, ehe der Volkshaussaal halb ge- und die Testabstimmung ergab, dass füllt war. Zum Glück konnte die Küche eine deutliche Mehrheit am bisherigen mit Pilzrisotto als Ersatz aufwarten. Zeitpunkt festhalten möchte. Über fünfhundert Genossenschafte- rinnen und Genossenschafter liessen Züri-Deutsch als sich den lauen Sommerabend entge- Verhandlungssprache hen, um an der GV 2019 der Famili- Noch bevor Karin Schulte die enheim-Genossenschaft Zürich teilzu- Traktanden des Abends vorstellte, nehmen. Der Saal war voll. Die Tribü- verlangte ein Genossenschafter in ne gut besetzt. Insgesamt waren 23% einem Ordnungsantrag, dass wieder der Stimmen an der GV vertreten, 17% Mundart gesprochen werden solle an der Mitglieder nahmen persönlich teil. der GV. Vor knapp zwei Jahren hatte Nach der Begrüssung liess FGZ- der Vorstand auf das Votum eines Ge- Präsidentin Karin Schulte die elektro- nossenschafters hin auf Hochdeutsch nischen Abstimmungsgeräte ein ers- gewechselt. tes Mal testen – mit der Frage, ob die Mundart sei ein Stück Kultur, GV künftig besser an einem Samstag- hielt der Antragssteller fest. GVs seien vormittag als wie gehabt am Montag- zudem für viele Nicht-Muttersprach- abend stattfinden solle. Die Handha- ler/innen einer der wenigen Orte, wo 4 THEMA FGZ-Info 2/2019
sie noch über mehrere Stunden Zü- während der erste Teil fast vollständig ri-Deutsch hören könnten, und nicht vermietet wurde. Ebenfalls 2018 be- zuletzt wäre die FGZ in guter Gesell- schloss der Vorstand, drei neue Stel- schaft, auch der Zürcher Gemeinde- len auf der Geschäftsstelle zu schaf- rat debattiere schliesslich auf Mund- fen, um die Gremien von operativen art. Eine knappe Mehrheit (355:348) Aufgaben zu entlasten. folgte schliesslich dem Antrag, worauf Der neue Geschäftsführer Mar- die Versammlungsleitung umgehend tin Schweizer stellte sich kurz vor auf Dialekt umschaltete. und brachte seine Freude über seine spannende Aufgabe zum Ausdruck. Er Jahresgeschäfte ohne dankte seinem Vorgänger für die gute Fragezeichen Arbeit, konnte er doch bei seinem Ein- Im Folgenden stellten verschie- stand wiederum gesunde Finanzzah- dene Vorstandsmitglieder sowie der len präsentieren. Die genauen Zahlen neue Geschäftsführer Martin Schwei- und ausführliche Artikel zu den Ereig- zer die Geschäfte des Jahres 2018 nissen im Genossenschaftsjahr 2018 vor: Die FGZ hat sich in diesem Jahr finden sich im Jahresbericht. Fragen in vielen Bereichen weiterentwickelt. oder Kommentare warfen diese Aus- Der Vorstand hat in Dialogveranstal- führungen bei den Anwesenden keine tungen mit den Mitgliedern über die auf. Sie genehmigten den Jahresbe- bauliche Entwicklung diskutiert. Die richt und die Rechnung klar und ent- Bauarbeiten am zweiten Teil des neu- lasteten Vorstand und Geschäftsstel- en Quartierzentrums schritten voran, le mit nur einzelnen Gegenstimmen. Geschäftsführer Martin Schweizer (Mitte) präsentierte zum ersten Mal die Jahresrechnung der FGZ. Fragen dazu gab es keine. FGZ-Info 2/2019 THEMA 5
Blumensträusse für für eine nachhaltigere Mobilität. Bru- jahrelanges Engagement no Rhomberg, dem Präsidenten der Spannender und emotionaler Finanzkommission, dankte sie für die wurde es im folgenden Teil des GV- Umsetzung vieler prägender Projek- Abends: Vorstandsmitglied Christine te, bei denen es darum ging, die so- Bucher verabschiedete die auf Grund ziale Ausrichtung der FGZ über mehr der Amtszeitbeschränkung zurück- Gerechtigkeit in der Vermietung und tretenden Vorstandsmitglieder Vreni über gesunde Finanzen zu stärken. Alle Püntener und Bruno Rhomberg (siehe drei nahmen unter grossem Applaus auch S. 9) sowie die städtische Ver- der Anwesenden von Karin Schulte ei- treterin im Vorstand, Rebekka Hoff- nen Blumenstrauss entgegen. mann, die aus persönlichen Gründen ihr Amt abgibt. Einen, zwei oder keinen Christine Bucher dankte den zusätzlichen Sitz im Vorstand dreien für ihr grosses Engagement zu Im Folgenden ging es darum, für Gunsten der FGZ. Rebekka Hoffmann die Zurücktretenden Ersatz zu bestim- habe viel berufliche Erfahrung und men. Die Stadt Zürich hatte ihrerseits Know-how in Personalfragen in den mit Joël Barra, dem Leiter Raum und Vorstand gebracht, betonte Christi- Infrastruktur in der Dienstabteilung ne Bucher. Vreni Püntener, die Präsi- Soziale Einrichtungen und Betriebe, dentin der Aussenraumkommission, bereits einen neuen Vertreter für den lobte sie für ihren unermüdlichen Ein- Vorstand bestimmt. Joël Barra stell- satz für naturnahe Gärten aber auch te sich der GV kurz vor und betonte, 6 THEMA FGZ-Info 2/2019
dass er sich auf die Mitarbeit im Gre- mium sehr freue. Für die übrigen Sitze im Vorstand hatten sich ursprünglich 13 Frauen und Männer beworben. Sechs davon hat- ten sich im Verlaufe des Verfahrens zu- rückgezogen. So standen schliesslich noch sieben zur Wahl. Der Vorstand beantragte der GV einen zusätzlichen Sitz, um die Möglichkeit zu schaffen, dass das Präsidium der Freizeitkom- mission wieder im Vorstand vertreten ist. Der Antrag gab zu reden: Während ein Genossenschafter kein Verständ- nis hatte für die Erhöhung der Sitz- zahl, beantragte ein anderer, die Zahl der Sitze – angesichts der zahlreichen guten Kandidaturen – um zwei zu er- Joël Barra, der neue, vom Stadtrat gewählte städtische höhen. In der folgenden Abstimmung Vertreter, stellte sich an der GV vor. Er ist das vierte Neumitglied im Vorstand. setzte sich der Antrag des Vorstands dann aber durch. Silvia Müller, Adriano Sabatini und Emil Trachsel wurden von der GV in den Vorstand gewählt. FGZ-Info 2/2019 THEMA 7
Hochspannung bei der Ersatzwahl Vreni Püntener begründete dies auch Nun stellten sich die Kandidieren- damit, dass mit diesem Trio aus Sicht den nacheinander kurz vor: Während des Vorstands die frei werdenden Kom- sich Guido Hüni und Christof Berga- missionspräsidien ideal besetzt wer- min als Verteidiger der Gartenstadt den könnten – nämlich das Präsidium präsentierten, strich Stephan Schnid- der Aussenraumkommission mit Sil- rig sein Engagement für tiefe Mieten via Müller, das Finanzkommissions- hervor. Silvia Müller versprach, sich präsidium mit Adriano Sabatini und für naturnahe Aussenräume einzu- mit Emil Trachsel wäre der Präsident setzen. Jakob Lindenmeyer betonte, der Freizeitkommission im Vorstand. dass er einen Akzent bei der nachhal- Die Wahl gestaltete sich lang tigen Mobilität setzen wolle, Adriano wieriger als erwartet. Aussetzer des Sabatini unterstrich seine Motivati- elektronischen Wahlsystems führten on, die Finanzkommission weiterzu- dazu, dass die Wahl erst im fünften entwickeln und Emil Trachsel rief die Anlauf und nach einer kurzen Pause Genossenschafter/innen dazu auf, zu Stande kam. Die Spannung im Saal mit ihm der Freizeitkommission, die war mit Händen zu greifen, bis die er präsidiert, wieder eine Stimme im Resultate am Bildschirm erschienen: Vorstand zu geben. Gleich im ersten Wahlgang gewählt Vermutlich hatten sich viele An- waren Silvia Müller mit 567 Stimmen wesende an der eigens einberufenen und Adriano Sabatini mit 364 Stimmen. Wahlveranstaltung im April und auf Emil Trachsel blieb mit 344 Stimmen Grund der Unterlagen bereits ein Bild nur knapp unter dem absoluten Mehr der Kandidierenden gemacht. Fragen von 352 Stimmen. kamen aus dem Saal am Abend kei- Vor dem zweiten Wahlgang zo- ne mehr. gen Guido Hüni (251 Stimmen), Ste- Der Leiter der gemischten Fin phan Schnidrig (168 Stimmen) und Ja- dungskommission aus Vertrauensleuten kob Lindenmeyer (164 Stimmen) ihre und Vorstandsmitgliedern, die erstmals Kandidaturen zurück. Es verblieb ne- zum Einsatz gekommen war, Martin ben Emil Trachsel nur noch Christof Sagmeister, erklärte darauf, dass die Bergamin, der im ersten Wahlgang 252 Bewerbungen aller sieben Kandidie- Stimmen erreicht hatte. Schliesslich renden von der Findungskommission setzte sich Emil Trachsel mit 391 zu eingehend geprüft worden seien. Drei 323 Stimmen gegen Christof Bergamin von ihnen, Silvia Müller, Adriano Saba- durch. FGZ-Präsidentin Karin Schulte tini und Jakob Lindenmeyer, hielt die gratulierte den Gewählten mit einem Findungskommission für «sehr geeig- Blumenstrauss und dankte allen Be- net» – immer im Vergleich zu den üb- werbern und Kandidierenden für ihr rigen Kandidaturen. Der Vorstand sei- Engagement. nerseits empfahl Silvia Müller, Adriano Sabatini und Emil Trachsel zur Wahl. 8 THEMA FGZ-Info 2/2019
Die FGZ in wichtigen Bereichen massgebend mitgeprägt Die beiden zurückgetretenen Vorstandsmit- Bruno Rhomberg hat sich während seiner glieder Vreni Püntener und Bruno Rhomberg Tätigkeit im Vorstand und in der Finanzkom- waren viele Jahre sehr engagiert für die FGZ mission sehr für soziale Fragen engagiert. tätig. In ihrem jeweiligen Spezialbereich ha- Er wurde 2002 Mitglied der internen Kon ben sie die Entwicklung der letzten Jahre ent- trollstelle. Als 2006 die Finanzkommission scheidend mitgeprägt: Bei Vreni Püntener gegründet wurde, wurde er deren erster waren es die Themen Natur und Aussenraum, Präsident. Im gleichen Jahr wurde er auch bei Bruno Rhomberg der Bereich Finanzen. in den Vorstand gewählt. Wenn er als Finanzkommissions-Präsident Vreni Püntener wurde 1998 in die damalige immer auch die Kosten im Blick hatte, ge- Gartenkommission gewählt, im gleichen Jahr schah dies immer im Hinblick darauf, dass wurde die Arbeitsgruppe AktionNaturReich die FGZ nur Dank gesunder Finanzen auch gegründet. 2006 wählte sie der Vorstand als Geld für soziale und ökologische Anliegen hat. Nachfolgerin von Reto Sigel zur Präsidentin Rhomberg hat viele wichtige, grosse, die der Gartenkommission, ein Jahr später wur- FGZ prägende Projekte angestossen und zu de sie in den Vorstand gewählt. Ende gebracht. Unter anderem waren das Während ihrer Amtszeit hat sie sich uner- die Zielmiete, die Vermietungskriterien und müdlich für naturnahe, pestizid- und insek- die Software dazu sowie das Bemühen um tizidfreie, biologische Gärten eingesetzt, günstige Finanzierungen. in jüngerer Zeit natürlich auch für die Bio- Zusammen mit dem unterdessen pensionier- diversität. In den 2010er Jahren engagier- ten FGZ-Finanzchef Rolf Obrecht und seinen te sie sich ausserdem für das Thema Mobi- Kommissionskolleg/innen hat Bruno Rhom- lität. Ein konkretes Resultat war die Grün- berg nicht unwesentlich dazu beigetragen, dung der Arbeitsgruppe NachhaltigMobil. dass die FGZ finanziell gesund dasteht und Der Name Gartenkommission passte nicht Jahr für Jahr einen positiven Rechnungsab- mehr – aus der Gartenkommission wurde schluss präsentieren kann. die Aussenraumkommission. In den letzten Jahren begleitete und förderte sie erfogreich die Bemühungen für die Zer- tifizierung der FGZ-Siedlungen durch die Stiftung «Natur & Wirtschaft». Vreni Pün- tener hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die FGZ ökologisch gut auf- gestellt ist und der für die FGZ zentral wich- tige Aussenraum die ihm gebührende Wert- schätzung geniesst. FGZ-Info 2/2019 THEMA 9
Verschieben oder nicht hinauszögern würde, entstünden der Was nun folgte, war eine en- Genossenschaft Kosten, weil die lau- gagierte Diskussion um den städte- fende Planung des Ersatzneubaus der baulichen Rahmenvertrag, den der Etappe 8 verzögert würde. Ebenfalls Vorstand mit der Stadt Zürich aus- wäre ein Hinausschieben ein schlech- gehandelt hat und den er der Gene- tes wohnbaupolitisches Signal. Im Ver- ralversammlung zur zustimmenden trag wird der Mehrwertausgleich ge- Kenntnisnahme vorlegte. regelt und die FGZ bekennt sich zu ei- Nachdem Karin Schulte und ner massvollen Verdichtung sowie zu Baukommissionspräsidentin Sandra 20% subventionierten Wohnungen im Schweizer Inhalt und Bedeutung des Falle von Neubauten in aufzonierten Vertrags erläutert hatten, stellte Ge- Gebieten. Die Entscheidung über Neu- nossenschafter Stefan Tobler den An- bau und Sanierung verbleibe bei der trag, die Konsultativabstimmung sei FGZ-GV. Die bauliche Entwicklungs- um mindestens ein Jahr zu verschie- planung werde wie bis anhin Schritt ben. Die Begründung: Es lägen noch für Schritt erarbeitet. nicht alle Fakten auf dem Tisch. So sei noch nicht klar, wie die Stadt die Teil- Bekenntnis zu mehr Wohnungen, revision Nutzungsplanung Friesenberg keine Einschränkung der definitiv gestalte und der Bundesge- Kompetenzen der FGZ-GV richtsentscheid zur Unterschutzstel- Voten aus dem Saal für und ge- lung der Gründeretappen stehe noch gen eine Verschiebung sowie grund- aus. In der heutigen Situation sei eine sätzlich für und gegen den Rahmen- Abstimmung verfrüht, argumentierten vertrag folgten. Unter anderen ap- die Antragssteller. Dies sei zudem die pellierte der frühere FGZ-Präsident einzige Möglichkeit für die Genossen- Alfons Sonderegger eindringlich an schafter/innen, sich zu den für die die Anwesenden, den Vertrag anzu- künftige Entwicklung so entscheiden- den Dokumenten zu äussern. Karin Schulte trat diesen Argu- menten entschieden entgegen. Eine Verschiebung der Abstimmung sei nicht sinnvoll. An der Ausgangslage für den Vertrag ändere sich nichts, auch nicht mit einem Gerichtsentscheid zur Etappe 1 und 2. Der Vorstand müsse ohnehin vor der Verabschiedung der Nutzungsplanung Friesenberg durch den Gemeinderat entscheiden, ob er den Rahmenvertrag unterschreibe oder nicht. Wenn er die Unterschrift 10 THEMA FGZ-Info 2/2019
nehmen. Er zeigte sich erstaunt darü- trags wird der Vorstand über dessen ber, dass nach der grundsätzlich sehr Unterzeichnung entscheiden. positiven Haltung an den Dialogveran- staltungen zur Nutzungsplanung und Wahlen, Baustellen, Gerichtsver- zum Rahmenvertrag nun plötzlich so fahren, Organisationsentwicklung viel Skepsis vorhanden sei. Andere und Bäckereiladen Mitglieder erinnerten an die wichti- Es war bereits nach 23 Uhr und ge Aufgabe der FGZ, für bezahlbaren über die Hälfte der Stühle bereits gemeinnützigen Wohnungsbau einzu- leer, als der Vorstand über wichtige treten und lobten den Kurs der FGZ, anstehende Termine und Projekte in- der zum Beispiel zum Ersatzneubau formierte. Grünmatt geführt habe. Martin Sagmeister wies darauf Stimmen für eine Verschiebung hin, dass das eben erprobte Wahlpro- der Abstimmung betonten, dass die zedere in einer Veranstaltung am 3. Juli FGZ Zeit brauche, die bauliche Entwick- ausgewertet und in der Folge gegebe- lung zu diskutieren, bevor die FGZ den nenfalls angepasst werden soll. Vertrag unterzeichne, weil sie gegen Sandra Schweizer informierte den Abriss so vieler Siedlungen sei- über die Fortschritte auf den Baustellen en. Christof Bergamin doppelte nach im Quartierzentrum und am Bernhard- und behauptete, die GV sei künftig Jaeggi-Weg und bei der Projektierung nicht mehr frei, über Bauprojekte zu des Ersatzneubaus für die 8. Etappe. entscheiden, da sich der Rahmenver- Karin Schulte erklärte, dass der trag explizit auf «Vorgaben» aus dem Bundesgerichtsentscheid zur Unter- Masterplan beziehe. schutzstellung der 1. und 2. Etappe Karin Schulte verwies auf ein wohl erst im Jahr 2020 zu erwarten Schreiben von Stadtrat und Hochbau- sei und danach allenfalls noch weite- vorsteher André Odermatt an Chri- re Schritte anstehen, bis die Rechts- stof Bergamin, das der FGZ vorliegt grundlage für die FGZ-interne Diskus- und in dem Odermatt festhält, dass sion klar ist. die GV der FGZ in jedem Fall frei blie- Und der Co-Präsident der Sozial be in allen ihren Entscheidungen über kommission, Björn Callensten, berich- Neubau oder Sanierung. Sie verstehe tete über den laufenden Prozess der nicht, weshalb Christof Bergamin wei- Organisationentwicklung. Das Ziel terhin so argumentiere. sei, die Kommissionen von rein ope- Schliesslich lehnte die GV eine rativen Aufgaben zu entlasten und die Verschiebung der Abstimmung zwar Mitwirkung auszubauen. Bis 2023 sol- mit 347 zu 314 Stimmen eher knapp len Vorstand und Kommissionen pas- ab, befürwortete die Unterzeichnung send aufgestellt sein. des Rahmenvertrags mit 357 zu 268 Sonja Anders, die Vize-Präsi- Stimmen dagegen deutlich. Nach all- dentin, erklärte schliesslich, warum fälligen letzten Bereinigungen des Ver- der Vorstand einen Antrag des Ver- FGZ-Info 2/2019 THEMA 11
eins Täglichbrot zur Unterstützung ei- auf hin, dass Vorstand und Geschäfts- nes Bäckereiladen-Projekts auf dem stelle mit der aktuellen Situation im Friesenbergplatz abgelehnt hat. Als Quartierzentrum auch noch nicht zu- Hauptgründe nannte sie die hohen Kos- frieden seien, die Etablierung eines La- ten von bis zu 180 000 Franken und denmixes brauche Zeit und die Mass- die grosse Unsicherheit, ob das Pro- nahmen zur soziokulturellen Belebung jekt mit Freiwilligen nachhaltig funkti- würden überprüft. oniere. Zudem sei die FGZ nicht über- Trotz der fortgeschrittenen Stun- zeugt gewesen vom Belebungseffekt de lud sie die Anwesenden zur ge- für den Zentrumsplatz, den sich die wünschten Konsultativabstimmung Initiant/innen versprechen. ein. Bevor die Abstimmungsgeräte ein letztes Mal bedient wurden, pries ein Wohlwollen für Gemeinschafts Mitglied des Vereins Täglichbrot das projekt von Täglichbrot Projekt gar mit einem Gedicht an, das Wie mit einem Flugblatt vorgän- wie folgt endete: «Ganz ohni Subven- gig angekündigt, ergriffen darauf unter tione laht sich das ned waage. Drum dem Traktandum «Diverses» zwei Vor- seged ja, statt wiiter über en leblose standsmitglieder des Vereins Täglich- Platz go chlage.» Das taten die noch brot das Wort und betonten den sozi- Anwesenden mit einem deutlichen alen Wert des Projekts und forderten Mehr von 234 zu 114 Stimmen. Der eine Konsultativabstimmung zur Fra- Verein Täglichbrot ist nun aufgefor- ge, ob die FGZ den Verein als Laden- dert, mit einem neuen Antrag an die mieter finanziell unterstützen solle. FGZ zu gelangen. Über 80 Frauen und Männer Kurz vor Mitternacht schliesslich aus allen Altersgruppen sowie Ecken dankte Karin Schulte den Anwesen- des Quartiers hätten sich gemeldet, den fürs Ausharren und verabschie- um unentgeltlich im Bäckereiladen dete sie in die Nacht. FGZ zu arbeiten. Dazu kämen weit über hundert Passiv- und Juniormitglieder. Leser/innen-Briefe zur GV Das allein sei von grossem sozialem Zu den an der Generalversammlung Wert, betonte ein Genossenschafter, vom 17. Juni behandelten Themen der gleichzeitig erklärte, dass er sich sind nach Redaktionsschluss der freuen würde, selbst Brot verkaufen vorliegenden Nummer verschie- zu können und dabei mit unterschiedli- denen Zuschriften eingegangen. chen Leuten aus dem Quartier in Kon- Diese werden voraussichtlich – zu- takt zu kommen. sammen mit allenfalls weiteren Le- Eine Genossenschafterin wies ser/innen-Briefen – im FGZ-Info darauf hin, dass die FGZ damit unfaire 3/2019 publiziert, welches Ende Konkurrenz schaffe zum Kiöskli, das September erscheint. Redaktions- auch Gipfeli und andere Brotproduk- schluss für diese Nummer ist am te verkaufe. Karin Schulte wies dar- 23. August 2019. 12 THEMA FGZ-Info 2/2019
Mehr gemeinnützige Wohnungen – Mehrheit unterstützt seit 2004 bestehende Stossrichtung – Im Vorfeld der FGZ-Generalversammlung hen. Zusätzlich wurde über eine Um- vom 17. Juni gab es eine ganze Reihe von frage bei den rund 3300 Mitgliedern Veranstaltungen, Versammlungen, Publika- die Meinung zu den wichtigsten In- tionen, Flugblättern und Briefen und wohl halten eingeholt. Über 1000 nahmen auch zahlreiche Gespräche und Diskussio- teil. Es zeigte sich: Die seit dem Jahr nen unter den Bewohnerinnen und Bewoh- 2004 bestehende, aktualisierte und nern der FGZ. Und nach der GV erschien immer wieder gut abgestützte Stoss- im Tages-Anzeiger vom 19. Juni ein Artikel richtung der massvollen inneren Ver- über die GV – ergänzt zwei Tage später mit dichtung wird nach wie vor auch von einem Kommentar – bei dessen Lektüre den Mitgliedern getragen. Im Zuge sich wohl viele FGZ-ler/innen und andere der notwendigen baulichen Erneue- an der FGZ und am Thema Wohnbaugenos- rung sollen mehr Familien das Glück senschaften Interessierte gefragt haben: mit uns teilen können, in einer bezahl- Was ist denn in der FGZ los? baren Genossenschaftswohnung der FGZ im Quartier Friesenberg wohnen An der GV 2019 wurde lebendig zu können (vgl. Grafik S. 14). und intensiv diskutiert, ob die Konsul- Natürlich gibt es auch in der FGZ tativabstimmung zur Unterzeichnung Menschen, die andere Anliegen höher des Rahmenvertrags verschoben wer- gewichten als hehre wohnbaupoliti- den sollte. Nach der eher knappen Ab- sche, soziale und ökologische Ziele. Es lehnung des Antrags auf Verschiebung gibt auch jene, die ganz grundsätzlich sagten die Genossenschafter/innen Mühe mit Veränderungen haben oder aber klar Ja zur Unterzeichnung des aus anderen Gründen einfach eine an- Rahmenvertrags durch den Vorstand. dere Meinung haben. Diese sind auch Dieses Resultat hatte sich be- willkommen. Jedes Mitglied – auch An- reits in den offenen «Dialogveranstal- dersdenkende – hat in der FGZ eine tungen» der FGZ abgezeichnet: Zwi- Stimme. Alle sind eingeladen, sich am schen Herbst 2018 und März 2019 Dialog zu beteiligen. Es ist die Aufga- konnten sich die Mitglieder an drei be der Leitungsgremien, die Mitglie- Abenden über die komplexe Materie der sachgerecht zu informieren, ent- informieren, ihre Anliegen einbringen schieden wird demokratisch. Das al- und ihrer Meinung Ausdruck verlei- les hat in der FGZ eine gute Tradition. FGZ-Info 2/2019 FGZ-INTERN 13
Was aber ein eher neueres Phänomen mung der Genossenschaftsmitglie- ist, ist die Art von Kampagne, wie der abgerissen werden könnten. Der sie die vier im Verein Gartenstadt Vorstand sandte deshalb als Reakti- Friesenberg organisierten Genos- on auf diese Art von Mobilisierung ei- senschafter/innen im Vorfeld der nen Brief an alle Haushalte, mit dem diesjährigen GV geführt haben. Zehn er über die falsche Information durch Tage vor der GV landeten in allen den Verein Gartenstadt aufklärte. Der Briefkästen Flugblätter des Vereins. Vorstand wusste, dass die Initianten Über E-Mail-Verteiler, soziale Medien es hätten besser wissen können: Sie und Tür-zu-Tür-Aktionen wurden die bemühten Stadtrat und Hochbauvor- immer gleichen, falschen Informa- stehr Odermatt um Klärung zu eben tionen verbreitet: Neun Siedlungen diesen Fragen. müssten abgebrochen werden, wenn Der Rest der Geschichte ist be- der FGZ-Vorstand den Rahmenvertrag kannt. Die Unterzeichnung des Rah- unterzeichne. Für die Stimmvertretung menvertrags wurde von der GV mit an der GV wurde flugs eine Handy- 57.1 % recht deutlich angenommen. Nummer angegeben. Die Mitglieder befürworten damit, Viele Mitglieder meldeten sich dass der Vorstand sich weiterhin für verunsichert, weil sie glaubten, dass eine Aufzonierung im Gebiet der FGZ in Zukunft Siedlungen ohne Zustim- für einzelne Siedlungen einsetzt. Un- 5 4 Umfrage «Langfristige bauliche Entwicklung FGZ» 1 (September 2018) Die FGZ möchte in den nächsten 30 Jahren insgesamt 3 500 bis 700 zusätzliche Wohnungen bauen. Damit wür- de sie einen angemessenen Beitrag zum Ziel der Stadt Zürich leisten, den Anteil gemeinnütziger Wohnungen auf einen Drittel zu erhöhen. n=1085 2 5 4 1 Die FGZ zieht es vor, im Zuge der Erneuerung auf den be- Grafik: Zimraum, Raum und Gesellschaft stehenden Grundstücken dichter zu bauen, anstatt neue Siedlungen ausserhalb des Quartiers zu bauen. 3 1 Stimme sehr zu 2 Stimme eher zu 3 Stimme eher nicht zu 4 Stimme gar nicht zu 5 Weiss nicht/keine Meinung n=1088 2 14 FGZ-INTERN FGZ-Info 2/2019
sere und nach uns folgende Generati- die Gartenstadt und alte Häuschen onen sollen einen Spielraum erhalten, zerstören wolle. Der kurz darauf er- nebst Sanierungen auch Neubauten mit schienene Kommentar in der gleichen mehr Genossenschaftswohnungen in Zeitung zeigt auf, wie problematisch Betracht zu ziehen. Die Leitungsgre- das ist: Die eben noch «Guten» wa- mien der FGZ werden den intensiven ren plötzlich die «Bösen», dargestellt Dialog mit den Genossenschafter als bevorzugte Genossenschafter, die innen und Genossenschaftern zum sich im Friesenberg in der Wagenburg Thema bauliche Entwicklung weiter- verschanzen und ihre Privilegien nicht führen – wie sie es in den vergange- teilen wollen. Resultat: alle Mitglieder nen Monaten getan hat, wie es in der der FGZ, alle Genossenschaftsmitglie- FGZ Tradition ist. der schlechthin stehen unter Verdacht, Weitere Folge waren wiederum nur an ihre eigenen Vorteile zu den- zwei einseitige Zeitungsartikel über die ken. Solche Medienberichte schaden FGZ, die von Genossenschaftsmitglie- nur: unserer Genossenschaftskultur, dern angestossen wurden. In einem unseren Debatten, überhaupt dem An- Artikel wurde die FGZ als zerstrittene sehen der FGZ und nicht zuletzt auch Gemeinschaft dargestellt, wo sich ein der Sache der gemeinnützigen Wohn- paar «gute Genossenschafter» gegen baugenossenschaften. FGZ eine «böse Fraktion» wehren, welche Die bauliche Entwicklung der FGZ-Siedlungen im Friesenberg wird weitergehen. Wie immer in der Geschickte der FGZ wird bei jedem Projekt die Generalversamm- lung das letzte Wort haben. Luftaufnahme 2008: Desair AG, Heinz Leuenberger FGZ-Info 2/2019 FGZ-INTERN 15
Die FGZ hat gewählt: Hat sich der «Testlauf» bewährt? – Wahlvorbereitung gemäss neuem Wahlprozedere wird geprüft – Seit der Generalversammlung (GV) 2017 Wahlveranstaltung präsentieren. Da- wurde in der FGZ mit erheblichem Aufwand bei ging es nicht um Wahlkampf, son- ein neues Wahlverfahren ausgearbeitet. dern darum, dass sich die Kandidatin Dieses wurde in den letzten Monaten mit oder der Kandidat mit den individuel- der Vorbereitung der Ergänzungswahl GV len Fähigkeiten, Erfahrungen und Kom- 2019 getestet. Ob es sich bewährt hat und petenzen vorstellen konnten. Ziel war welche Anpassungen es allenfalls braucht, eine offene Präsentation und Diskus- wird nun geprüft und diskutiert. Nach den sion nach klaren und für alle gelten- Wahlen ist vor den Wahlen – nach den Som den Regeln. Die Veranstaltung wurde merferien beginnt die Vorbereitung der von rund 80 Personen besucht und die Gesamterneuerungswahl des Vorstandes, Teilnehmenden konnten sich auch im die an der GV im Juni 2020 stattfinden wird. direkten Austausch ein Bild der Kandi dierenden machen. Die zahlreichen An der Generalversammlung vom Fragen aus dem Plenum zu den Zie- 17. Juni wurden die neuen Mitglieder für len und Werten der Kandidierenden den Vorstand gewählt. Die Vorbereitun- machten deutlich, dass es den teilneh- gen für diese Ersatzwahlen beruhten menden Genossenschafterinnen und auf den an der GV 2018 präsentierten Genossenschaftern wichtig ist zu wis- Grundsätzen. Basierend darauf wurde sen, wer die FGZ im Vorstand vertritt. eine Findungskommission (Fiko) – beste- Der Vorstand gab seine Emp- hend aus drei Genossenschafter/innen fehlung nach einem persönlichen Ge- und zwei Vorstandsmitgliedern – einge- spräch mit den Kandidierenden mit setzt. Auf die Ausschreibung der vakan- der GV-Einladung bekannt. ten Vorstandssitze haben sich 13 Inter- Hat sich dieses Verfahren be- essentinnen und Interessenten gemeldet. währt? Konnten damit faire und auf Die Fiko hat mit allen Bewerbenden Ge- Transparenz beruhende Wahlen er- spräche geführt und die aus ihrer Sicht möglicht und die Vielfalt sicherge- bestgeeigneten Kandidatinnen und Kan- stellt werden? Erhält die FGZ so die didaten benannt. geeignetsten und besten Leute für Von den 13 Kandidierenden ha- das Vorstandsamt? Um diese Fragen ben 7 ihre Kandidatur aufrechterhalten. zu beantworten, wertet der Vorstand Diese konnten sich am 3. April an einer diesen «Testlauf» umfassend aus. Die 16 FGZ-INTERN FGZ-Info 2/2019
von Vorstand, Kandidierenden, Fiko, Vertrauensleuten sowie der ehema- ligen Arbeitsgruppe Wahlprozedere gemachten Erfahrungen wurden mit einem Fragebogen erhoben. An der lange vor der GV im FGZ- Info und per Flugblatt angekündigten Auswertungsveranstaltung vom 3. Juli wurden die Ergebnisse präsentiert und ergänzend dazu direkte Rückmeldun- gen von Vorstand, Kandidierenden, Genossenschafterinnen und Genos- senschaftern, Fiko, Vertrauensleu- ten, Kommissionen und Geschäfts- stelle gesammelt. Basierend auf den Ergebnis- sen entscheidet der Vorstand, ob die Grundsätze der Wahlvorbereitung für die Ersatzwahlen 2019 auch für die or- dentlichen Wahlen 2020 gelten sollen oder ob es Anpassungen braucht und falls Ja, welche. Ein Bericht mit den wichtigsten Inhalten und den Ergeb- nissen der Veranstaltung vom 3. Juli wird im nächsten FGZ-Info Ende Sep- tember erscheinen. FGZ Die Kandidierenden für den Vorstand konnten sich an der Wahlveranstaltung im April und an der Generalversammlung im Volkshaus den Genossenschaf- terinnen und Genossenschaftern vorstellen. Sieben Namen für drei Sitze – Wahl an der Generalversammlung. FGZ-Info 2/2019 FGZ-INTERN 17
Die Gartenstadt zeitgemäss interpretieren – Die FGZ bekennt sich zur sorgfältigen Weiterentwicklung der Gartenstadtidee – Wenn über die vergangene und die zukünftige Entwicklung der FGZ gesprochen wird, dann fällt bald das Stichwort Gartenstadt. Viele denken dabei vor allem an die Gärten und damit an den Grünraum, andere verbinden es mit der histo- rischen gesellschaftlich-städtebaulichen Idee. Im Bauleitbild und den «Sieben Leitlinien» (2011) haben wir in der FGZ gemeinsam festgehalten, wie die Genos- senschaft die Idee der Gartenstadt und die Qualitäten der Grünräume sorgfältig weiterentwickeln möchte. Mit Neubauten wie der Grünmatt hat die FGZ die Idee der Gartenstadt auch bereits beispielhaft zeitgemäss umgesetzt. Die FGZ ist Anfang des letzten kasernen» in den Innenstädten. Der Jahrhunderts nach dem Vorbild der «Garten», der nebst der «Stadt» den englischen Gartenstadt gegründet Namen prägt, war dabei in erster Li- worden. Ebenso sehr wie eine städ- nie ein Selbstversorgergarten. Dahin- tebauliche Idee steckte hinter dieser ter steckte auch das Anliegen, dass Idee eine gesellschaftspolitische Idee. die Männer statt in den Wirtschaften Es ging um die Gründung von eigentli- Alkohol zu konsumieren, ihre Zeit mit chen Satellitenstädten ausserhalb der Gartenarbeit verbringen. Kernstädte, wo der Arbeiterschaft wie- der ein gesundes Wohnen ermöglicht Zeitgemässe Interpretation der werden konnte. In den Städten selbst Gartenstadtidee ist wichtig herrschten enge, unhygienische Ver- Die FGZ bekennt sich weiterhin hältnisse und Wohnungsnot. zur Idee der Gartenstadt, der gemein- schaftliche Besitz ist die Uridee jeder ge- Gesellschaftspolitische Anliegen meinnützigen Wohnbaugenossenschaft. Zentrales Anliegen der Garten- Allerdings sind einige Aspekte der ur- stadtbewegung war der gemeinschaft- sprünglichen Gartenstadtidee in der liche Grundbesitz. Es sollten «Garten- heutigen Zeit wohl überholt. Der Be- städte» entstehen, die ein eigenes klei- griff der Gartenstadt ist auch schon nes Zentrum für die Versorgung, eine sehr alt. Er wurde in der Zeit um 1900 verkehrliche Anbindung zur Kernstadt geprägt. Die Verwirklichung der Gar- sowie «bodennahes» Wohnen ermög- tenstadt war überdies schon damals lichten. Dies als Kontrast zu den «Miets- nicht einheitlich und umfassend, son- 18 THEMA FGZ-Info 2/2019
dern recht variabel. Das städtebauli- Was ist denn für die FGZ eine che Ideal der Gartenstadt wurde in zeitgemässe Gartenstadt? Dazu folgen der Zwischenzeit längst vom Ideal des ein paar Gedanken sowie die Punkte «Einfamilienhauses im Grünen» abge- aus den «Sieben Leitlinien» (vgl. S. 22). löst. Die Siedlungen der FGZ sind Teil der Grossstadt Zürich geworden. Eine Den Aussenraum nutzen zeitgemässe Interpretation der Gar- und sich an ihm erfreuen tenstadt Friesenberg ist für die FGZ Der Aussenraum, das Grün im darum wichtig. Quartier und alle Orte im Freien sind von zentraler Bedeutung. Spielen, He- Grundlagen erarbeitet rumrennen, Verstecken, sich Aufhal- und weiterhin gültig ten, Begegnen, Beobachten, Entde- Bereits im Leitbild der FGZ ist cken, Staunen, Geniessen, sich Freu- deshalb verankert, dass die städte- en, Riechen, Ruhen, das will die FGZ bauliche Idee der Gartenstadt «sorg- den Bewohnerinnen und Bewohnern fältig weiterentwickelt» wird. Im Bau- bieten. Und dabei geht es auch ganz leitbild (2004) und in den «Sieben Leit- fest um die Kinder, ihr Wohlbefinden, linien» (2011) wird konkretisiert, wie ihre Entwicklung, ihre Bedürfnisse. das erfolgen soll. Die zentralen Aus- Nicht zuletzt soll die Wohnumge- sagen aus diesen strategischen Do- bung den Genossenschafterinnen und kumenten der FGZ sind nun wieder- um in die aktuelle Vorlage der Stadt zur «Nutzungsplanung Friesenberg» eingeflossen. FGZ-Info 2/2019 THEMA 19
Genossenschaftern gefallen und wer lerinnen aktuell vielseitiger aktiv, der sich gerne aktiv im Garten betätigt, Garten ist ein Freizeitgarten, der An- soll dazu die Möglichkeit haben. Gär- bau von Nahrungsmitteln ist mehr ten, Pflanzflächen, Sitzplätze, Balko- Hobby, denn Existenzsicherung. Dafür ne, Hochbeete, Obstbäume und Bee- erfreuen sich viele am gemeinschaft- rensträucher erfreuen dann auch mit lichen Aussenraum – durchaus auch einer leckeren Ernte. mit Obstbäumen, Beeren, Pflanzflä- chen und Hochbeeten – und an na- Der Aussenraum ist turnahen Flächen. Zudem ist es ein auch Naturfläche Gebot der Zeit, sorgsam mit Grund Wichtig sind die Aussenräume in und Boden umzugehen, die Städte der FGZ auch für die Natur, die Vielfalt dichter zu bauen, Infrastrukturen ef- an Pflanzen und Tieren, die hier ihren fizient zu nutzen und dafür Natur und Lebensraum finden – Biodiversität ist Landschaft zu schonen. das Stichwort dazu. Die FGZ ist dies- bezüglich vorbildlich, das zeigt die Zer- Positive Beispiele für die tifizierung von bislang 14 Bauetappen zeitgemässe Gartenstadt als «naturnahes Wohnareal» durch die Wie die zeitgemässe Gartenstadt Stiftung Natur und Wirtschaft. aussehen kann, das hat die FGZ durch In einer Untersuchung der Stadt den sorgfältigen Umgang mit ihren Zürich hat sich überdies gezeigt, dass Bauetappen, z.B. mit ihren neueren der Grünraum der Siedlung Brombeeri- Siedlungen Brombeeriweg (24. Etappe) weg eine der artenreichsten Flächen in und Grünmatt (Ersatzneubau 3. Etap- der ganzen Stadt ist. Gerade gemein- pe) oder mit der Sanierung von Rei- schaftlich nutzbare, grössere Flächen henhäusern, wie im Bernhard-Jaeggi- sind oft auch für die Natur ein Plus. Weg (14. Etappe) bereits mehrfach ge- zeigt. Auch Neubauten sind von Grün Ein Wandel bei den Hausgärten durchzogen und die Grundstücke relativ und den Grünflächen in den locker überbaut. Alle neuen Wohnun- Mehrfamilienhaus-Siedlungen gen sollen einen guten Garten- oder Die zeitgemässe Interpretation sonstigen Aussenraumbezug haben, der Gartenstadt nimmt auch auf, dass auch wenn die Häuser nicht zwingend wir heute anders leben als zur Grün- Reiheneinfamilienhäuser sind. In der derzeit unserer Genossenschaft und Siedlung Brombeeriweg haben selbst zur Bauzeit vieler FGZ-Siedlungen. Tru- Menschen, die in den oberen Stock- gen damals die meisten Gärten noch werken wohnen, die Möglichkeit ein zu einem grossen Teil zur genügen- Stück Garten in einer Pflanzinsel zu den und gesunden Ernährung bei und beackern - grosszügige private Balko- wendeten die Leute auch viel Zeit für ne oder Sitzplätze gehören zu jeder den Gemüse-, Obst- und Beerengar- Wohnung und Naturerlebnisse sind ten auf, so sind wir FGZ-ler und FGZ- dank des naturnah gestalteten Aus- 20 THEMA FGZ-Info 2/2019
senraums garantiert. Im Bernhard- Jaeggi-Weg gibt es nach der Sanie- rung neu einen direkten Ausgang in den Garten, der in den meisten Fällen nicht mehr dem Kartoffelanbau dient. In der Siedlung Grünmatt wurde die Fläche der Privatgärten zugunsten von gemeinschaftlich nutzbarem Freiraum reduziert. Laubengangartige Balkone mit Sicht in Richtung Uetlibergwald bil- den die Gartenzimmer der Geschoss- wohnungen. Promenades Jardin - grüne Adern durchs Quartier Städtebaulich ist und bleibt die Gartenstadtidee im Friesenberg heute auf verschiedenen Massstabsebenen sehr gut ablesbar. Der Friesenberg ist ein von Grün durchzogenes Quartier mit einem eigenen Quartierzentrum und bietet insbesondere auch für Familien mit tieferen Einkommen attraktives ge- Foto: Philip Heckhausen FGZ-Info 2/2019 THEMA 21
meinschaftliches Wohnen in einer ge- grünung, einer offenen und durchläs- meinnützigen Genossenschaft. Im Rah- sigen Bebauungsstruktur und einem men der Nutzungsplanung Friesenberg feinmaschigen Wegenetz soll bei der ist formuliert, wie die hohe Qualität Gestaltung von Neubauten und deren der Gartenstadt auch in Zukunft gesi- Umschwung berücksichtigt werden. chert werden soll. Eine weitere Mög- Und nicht zuletzt: Nebst den lichkeit zur weiteren Verdichtung wird Grünfingern, die senkrecht entlang mit Augenmass eingeräumt. Nebst ei- der Bäche ins Quartier reichen, sollen nem weitgehenden Baumschutz gibt neu grüne, hangparallele Adern durchs es eine Begrünungs- und eine Baum- Quartier entstehen: Die sogenannten pflanzpflicht. Der Gebietscharakter «Promenades Jardin» laden dereinst mit einem engen Bezug der Gebäude zum Flanieren quer durch die Garten- zum Aussenraum, einer starken Durch- stadt Friesenberg ein. FGZ Die «Sieben Leitlinien»* von 2011 zum Thema Gartenstadt 6. Die Gartenstadt wird zeitgemäss interpretiert 6.1 Die FGZ ist als Gartenstadt nach englischem Vorbild gegründet worden. Die Sied- lungen der FGZ zeichnen sich darum durch sehr viel Grün aus. 6.2 Für das Wohlbefinden der Menschen ist nicht nur die Fläche der Grünräume, son- dern auch die Qualität der Aussenräume insgesamt wichtig. 6.3 Eine Gartenstadt ist aus heutiger FGZ-Sicht mehr als eine Reihenhaus-Siedlung mit Privatgärten. Die FGZ will daher das Konzept Gartenstadt zeitgemäss interpretie- ren und nachhaltig weiterentwickeln. Statt formale Anliegen und Kriterien, z.B. Reihen- häuser, Gartengrösse, Aussicht, stehen inhaltliche im Vordergrund, etwa spannende Blickbeziehungen oder eine Durchgrünung, die an einem Ort «Grün für das Auge», an einem andern Ort «Grün fürs Gemüt» oder «Grün für die Füsse» ermöglicht. Gesucht sind unterschiedliche Aufenthaltsräume für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und eine geeignete Zonierung in öffentliche, halböffentliche und private Aussenräume. 6.4 Weil die FGZ-Siedlungen am Stadtrand liegen, der Wald und der Üetliberg dem- zufolge für die Bevölkerung sehr rasch erreichbar und erlebbar sind, ist eine höhere Dichte als die jetzt aktuelle durchaus vertretbar. 6.5 Zur Idee einer zeitgemässen Gartenstadt gehören vielfältige Naturerlebnisse im eigenen Quartier wie beobachten, bepflanzen, pflegen und ernten, das Verständnis für das Wohnquartier als Lebensraum für Flora und Fauna, das Erleben der Jahreszei- ten sowie die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. 6.6 Mit der Idee der Gartenstadt eng verbunden ist aus Sicht der heutigen FGZ die Privilegierung des Langsamverkehrs, das «autoarme» Wohnen und das «privatauto- freie» Wohnen. * Die «Sieben Leitlinien für den Unterhalt und die Erneuerung der FGZ-Immobilien» sind eine Fortschreibung und Präzisierung des FGZ-Bauleitbildes von 2004. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. November 2011 wurden die Sieben Leitlinien mit grossem Mehr «zustimmend zur Kenntnis» genommen. 22 THEMA FGZ-Info 2/2019
Wieso die FGZ das Bäckereiladenprojekt «Täglichbrot» nicht mit Gratismiete und 120 000 Franken unterstützte Der Vorstand hat den Antrag des – Bei einem Betrieb, der länger als Vereins «Täglichbrot am Friesenberg» zwei Jahre dauert, geht der Verein in für eine finanzielle Unterstützung als einer optimistischen Variante davon Ladenmieter für einen gemeinschaftli- aus, dass ab dem vierten Jahr beschei- chen Bäckereiladen im Quartierzentrum dene Rückzahlungen an die FGZ mög- intensiv diskutiert. Er hat schliesslich lich wären (immer noch im Betrieb mit entschieden, das vorliegende Gesuch reduzierten Mietzins). Die FGZ muss- nicht zu bewilligen. In einer ausführlich te leider selbst diese im Businessplan begründeten Antwort an den Verein des Vereins gemachten Annahmen als listet er die Gründe auf, die zu diesem zu optimistisch beurteilen. Der finan- Entscheid geführt haben: zielle Aufwand, den die FGZ schluss- – Ein tägliches Angebot von frischem endlich zu leisten hätte und der aus Brot existiert am Friesenbergplatz be- dem Mieterfranken, d.h. von allen FGZ- reits. Die beiden anderen Anbieter ler/innen zu tragen wäre, dürfte sich (Coop und Kiöskli) verkaufen ohne fi- nicht auf eine Starthilfe beschränken, nanzielle Unterstützung der FGZ Back- sondern dauerhaft sein. waren, sogar am Sonntag. – Der Vorstand ist auch skeptisch, – Die Wirkung eines Bäckereiladens ob sich die Leute, die sich für einen mit reduzierten Öffnungszeiten und regelmässigen Einsatz gemeldet ha- einem eingeschränkten Angebot auf ben, längerfristig engagieren. die erwünschte Belebung des Platzes ist eher bescheiden und ins Verhältnis Der Vorstand FGZ beurteilte die zu den Kosten und möglichen Alterna- Sachlage also insgesamt so, dass eine tiven zu setzen. Zustimmung zu diesem Gesuch eine – Die Chance, dass der angestrebte längerfristige finanzielle Unterstüt- Bäckereiladen trotz Freiwilligenarbeit zung eines Bäckereiladens bedeu- jemals kostendeckend betrieben wer- ten würde und äussert Zweifel dar- den kann, wird auch von Branchenken- an, dass das für die Entwicklung des nern als äusserst gering eingeschätzt. Ladenzentrums am Friesenbergplatz – Insgesamt summieren sich die rea- richtig wäre. len Kosten (inkl. Gratismiete und Anteil Rückbaukosten) für die FGZ auf über Wie die FGZ ein nach der GV- 180 000 Franken für eine zweijährige Konsultativabstimmung zu erwarten- Projektphase, wie sie vom Verein als des erneutes Gesuch des Vereins be- erstes gewährleistet würde. urteilt, bleibt abzuwarten. FGZ FGZ-Info 2/2019 FGZ-INTERN 23
Wie können die Baukosten gesenkt werden? – Vorbereitung der GV und Wettbewerb Grossalbis – Verschiedene Bau- und Planungsprojekte fahren wird der komplexen Ausgangs- beschäftigten den Vorstand in der ersten lage Rechnung getragen. Gilt es doch, Jahreshälfte. Ein weiteres wichtiges Thema an einer lärmbelasteten Hanglage in war die Vorbereitung der Generalversamm- einer relativ geringen Dichte qualita- lung 2019. Dazu gehörten auch die Anhö- tiv hochstehend und doch sehr kos- rungen der Kandidatinnen und Kandidaten tengünstig zu bauen. Die Ergebnisse für den Vorstand, die Jahresberichterstat- des Wettbewerbs werden dann nach tung und die Abnahme der Jahresrechnung Abschluss des Verfahrens veröffent- zuhanden der GV. licht und den interessierten FGZ-Mit- gliedern in einer Ausstellung zugäng- In Bezug auf den Ersatzneubau lich gemacht. Quartierzentrum und den aufgetre- tenen Kostensteigerungen hat der Intensive Vorbereitungen der Vorstand beschlossen, eine externe Generalversammlung 2019 Analyse in Auftrag zu geben, die sich Wie immer waren für die Gene- mit den Gründen für die gestiegenen ralversammlung 2019 umfassende Vor- Kosten befassen soll. Ziel ist, Lehren bereitungen notwendig. Auch dieses für künftige Projekte zu ziehen und Jahr gingen von Mitgliedern Anträge in Bezug auf negative Entwicklun- ein. Der Vorstand suchte jeweils ein gen präventiv einwirken zu können. klärendes Gespräch mit den Antrags- stellenden und verfasste eine Stellung- Wettbewerb Grossalbis mit Aus nahme. Ebenfalls befasste sich der Vor- stellung der Ergebnisse geplant stand mit dem inhaltlich und gestalte- Der Vorstand hat sich Ende März risch neu erarbeiteten Jahresbericht. noch einmal mit dem Wettbewerb Nach Prüfung durch die Finanzkommis- zum Projekt Ersatzneubau Grossal- sion und die externe Revision nahm bis (8. Etappe) befasst. Er hat insbe- er auch die Jahresrechnung 2018 zu- sondere das Verfahren noch einmal handen der GV ab. Er diskutierte die eingehend diskutiert. Beim Verfahren wichtigsten Punkte des städtebauli- handelt es sich um einen Wettbewerb chen Rahmenvertrags und nahm die nach SIA-Norm mit einer optionalen Ergebnisse der Dialogveranstaltung Überarbeitungsstufe. Mit diesem Ver- zu diesem Vertragswerk zur Kenntnis. 24 FGZ-INTERN FGZ-Info 2/2019
Extrasitzung für Vorstellung neues Projekt realisieren. Der Vorstand von Kandidaturen unterstützt diesen Antrag und geneh- Selbstverständlich waren auch migt eine substanzielle Erhöhung der die Vorbereitungen der Ergänzungs- Beteiligung am Anteilkapital, allerdings wahlen in den Vorstand ein grosses unter der Voraussetzung, dass es zu ei- Thema. Der Vorstand hat die von der ner Vereinbarung zur Rückzahlung der Findungskommission zu einem Ge- Beteiligung kommt. spräch vorgeschlagenen Kandidieren- den in einer Zusatzsitzung empfangen Vorstand gegen finanzielle Unter und befragt. stützung eines Bäckereiladens Alle Kandidierenden konnten sich Der Verein «Täglichbrot im Frie an einer Veranstaltung den Mitgliedern senberg» hat zuhanden des Vorstands präsentieren. Abschliessend hat der einen Antrag für die finanzielle Un- Vorstand nach eingehender Diskussion terstützung eines Bäckereiladens im seine Wahl-Empfehlung zuhanden der Quartierzentrum gestellt. Der Vorstand GV verfasst. Nebst Kriterien der Zu- schätzt das Engagement der Mitglie- sammensetzung war für den Vorstand der. Trotz dieser positiven Würdigung dabei in der jetzigen Phase auch von ist der Vorstand zur Überzeugung ge- Bedeutung, dass er die vakanten Kom- langt, dass er dem Antrag in dieser missionspräsidien wieder mit geeigne- Form nicht zustimmen kann (zu den ten Personen aus dem Kreis des neu Argumenten, die gegen den Antrag gewählten Vorstands besetzen kann. sprechen, vgl. S. 23). Damit wurden die Grundsätze für Der Vorstand hält an dieser Stel- die Vorbereitung von Wahlen, die an le aber auch fest, dass er die Über- der GV 2018 für gut befunden worden zeugung teilt, dass es weitere Mass- sind, in einem ersten Testlauf ange- nahmen braucht, um den Friesenberg- wendet. Der Vorstand wird den ganzen platz stärker zu beleben. Er wird ent- Prozess rund um die Wahlen umfas- sprechende Überlegungen anstreben. send auswerten und hat aus diesem Ebenfalls ist es klar, dass es noch et- Grund alle Genossenschafterinnen was Zeit braucht, bis sich ein funkti- und Genossenschafter zu einer Aus- onierender Mix von Geschäften am wertungsveranstaltung am 3. Juli ein- Friesenbergplatz etabliert hat. FGZ geladen (vgl. dazu auch S. 16). «mehr als wohnen»: Erhöhung des Anteilkapitals Die Wohnbaugenossenschaft «mehr als wohnen» gelangte mit ei- nem Antrag auf Erhöhung des Anteil- kapitals an den Vorstand der FGZ. Die Genossenschaft wird in Winterthur ein FGZ-Info 2/2019 FGZ-INTERN 25
Personelles aus der Verwaltung – Gerhard Vock als Leiter Unterhalt und Regiebetrieb und David Thoma als Projektleiter engagiert – Das Personalkarussell in der FGZ-Verwal- Im Zusammenhang mit dem Aus- tung dreht weiter. Die drei zusätzlich ge- bau der Geschäftsstelle (vgl. FGZ-Info schaffenen Stellen sind nun besetzt und die 4/208) wurde ausserdem eine Stelle neue Geschäftsleitung hat ihre Arbeit aufge- Projektleitung Innovation und Nach- nommen. Ausserdem konnte ein Nachfolger haltigkeit ausgeschrieben. Die FGZ für den im Herbst in Pension gehenden Mar- konnte nun einen jungen Spezialis- kus Sauter bestimmt werden. ten für diese Stelle verpflichten. Der 35-jährige David Thoma wird in den Im letzten FGZ-Info wurden die nächsten Monaten den Master in Um- beiden neuen GL-Mitglieder Carla Co- welttechnik und -management an der ester und Daniela Ziswiler vorgestellt. der Fachhochschule Nordwestschweiz Sie haben unterdessen beide bei der in Muttenz abschliessen. Als Erstaus- FGZ angefangen. In den nächsten Mo- bildung hat er einen Bachelor in Avi- naten werden zwei weitere neue Mitar- atik absolviert. Er verfügt auch über beiter zum Verwaltungs-Team stossen. Praxiserfahrung. Nach einigen Jahren Für die Nachfolge von Markus Industrieerfahrung bei der SR Tech- Sauter konnte Gerhard Vock gewon- nics, in welcher er sein Wissen in der nen werden. Er ist 53-jährig und aktu- Optimierung von Prozessen aufgebaut ell Leiter Technik und Infrastruktur ei- hat, war er die letzten drei Jahre bei ner grossen Klinik im Kanton Aargau. einer Beratungsfirma tätig, wo er sich Seine neue Stelle bei der FGZ wird er intensiv mit dem Thema Nachhaltig- Anfang September antreten. keit und dessen Reporting beschäf- Gerhard Vock ist eidg. dipl. Leiter tigte. David Thoma wird die Stelle bei Facility Management und hat sich in der FGZ am 1. Oktober 2019 antreten. Gebäudeoptimierung und zum Sicher- Die neuen Mitarbeiter werden in heitsspezialisten weitergebildet. Sei- einer nächsten Nummer des FGZ-Info ne umfassenden Erfahrungen als Füh- ausführlicher vorgestellt. Auch darü- rungskraft runden sein Profil ab. Die ber, wie sich die neue Geschäftslei- FGZ konnte mit ihm einen versierten tung organisiert und welche Ände- Fachmann als zukünftigen Leiter für rungen bei der Verwaltung weiter zu die Abteilung Unterhalt und Regiebe- erwarten sind, werden weitere Infor- trieb engagieren. mationen zu lesen sein. FGZ 26 FGZ-INTERN FGZ-Info 2/2019
Sparen beim Miete bezahlen – auf Einzahlungsscheine verzichten – Mietzinszahlung per Dauerauftrag oder LSV spart Papier und Kosten – Wer in der FGZ wohnt, spart dank Kosten- Wer auf die periodische Zusen- miete Geld – die Mietzinse sind weniger dung der EZS für die Mietzinszahlung hoch als auf dem freien Wohnungsmarkt. verzichten kann, kann dies der Buch- Man könnte aber auch noch etwas mehr haltung auf verschiedene Art mitteilen. sparen – nämlich Papier und Administrati- – Auf der FGZ-Website finden Sie ein onskosten. Noch immer bezahlen knapp ein PDF-Formular, das Sie ausfüllen und Drittel der Mieter/innen den monatlichen per Mail elektronisch an die Adresse Mietzins per Einzahlungsschein. Mit einer esr@fgzzh.ch schicken können. «Werbeaktion» will die FGZ-Buchhaltung – Sie können auf einen der ungebrauch- diese davon überzeugen, auf Einzahlungs- ten Einzahlungsscheine den Vermerk scheine zu verzichten. «Dauerauftrag» schreiben und bei der Geschäftsstelle abgeben oder diesen «Sie benötigen keine Einzahlungsschei- an die Geschäftsstelle senden. ne mehr? Geben Sie uns Bescheid!» – Sie können aber auch einfach tele- Mit diesem Satz forderte die Buchhal- fonieren: 044 456 15 10 (Roger Seehol- tungsabteilung in einem dem letzten zer) oder 044 456 15 12 (Urs Mettler). Versand von Einzahlungsscheinen (EZS) beigelegten Brief die Empfänger/innen Eine weitere Möglichkeit ist die auf, sich zu melden. Bezahlung der Miete per LSV (Last- Wer den Mietzins per Dauerauf- schriftverfahren)– mit diesem Verfah- trag bezahlt, braucht die vierteljährlich ren läuft fast alles automatisch. Sie verschickten EZS eigentlich gar nicht, müssen einfach zu Monatsbeginn für diese wandern in den meisten Fällen genügend Deckung auf Ihrem Bank- ungebraucht ins Altpapier. Da Druck, oder Postkonto besorgt sein. Anmel- Verpackung und Versand jeweils doch defomulare gibt es bei der FGZ-Buch- mit einigem Aufwand verbunden sind haltung. FGZ und es eine Menge Papier braucht, ist es der FGZ aus ökologischen wie auch ökonomischen Gründen ein Anliegen, die Zahl der unnötig verschickten Ein- zahlungsscheine zu reduzieren. FGZ-Info 2/2019 FGZ-INTERN 27
Sie können auch lesen