INFO - 2 Generalversammlung: Drei Vorstands mitglieder gewählt Die Gartenstadtidee zeitgemäss inter pretieren - Familienheim ...

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INFO - 2 Generalversammlung: Drei Vorstands mitglieder gewählt Die Gartenstadtidee zeitgemäss inter pretieren - Familienheim ...
Mitteilungsblatt der
                  Familienheim-Genossenschaft Zürich
                  Juli 2019
                  –
                  2
                  Generalversammlung: Drei
                  Vorstands­mitglieder gewählt
                  –
                  Die Gartenstadtidee zeitgemäss
                  inter­pretieren

                  INFO
FGZ-Info 2/2019                           THEMA        1
INFO - 2 Generalversammlung: Drei Vorstands mitglieder gewählt Die Gartenstadtidee zeitgemäss inter pretieren - Familienheim ...
THEMA

       4       Vorstandswahl und Ja zur Unterzeichnung Rahmenvertrag
      		       FGZ-Generalversammlung vom 17. Juni 2019
      18       Die Gartenstadt zeitgemäss interpretieren
      		       Die FGZ bekennt sich zur sorgfältigen Weiterentwicklung der Gartenstadtidee

    		FGZ-INTERN
      13       Mehr gemeinnützige Wohnungen
      16       Die FGZ hat gewählt: Hat sich das neue Wahlprozedere bewährt?
      23       Wieso die FGZ das Bäckereiladenprojekt «Täglichbrot» so nicht unterstützte
      24       Wie können die Baukosten gesenkt werden? – Bericht aus dem Vorstand
      26       Personelles aus der Verwaltung: Nachfolger für Markus Sauter gefunden
      27       Sparen beim Miete bezahlen – auf Einzahlungsscheine verzichten
      33       Wo Füchse gerne Schuhe stehlen. Siedlungsportrait Friesenberghalde
      38       FGZ-Persönlich: Sharon Blarer
      50       FGZ-Reise 2019 für 55plus und Seniorinnen und Senioren ins Südtirol

       Titelbild: Siedlung Friesenberghalde
       Foto: Johannes Marx

2          INHALT                                                           FGZ-Info 2/2019
ANLÄSSE
        30        Gelungenes Einweihungsfest in der Friesenberghalde
        42        Veloflicktag 2019 – erstmals zusammen mit der FGZ-Velobörse
        44        Über 90 Stände am FGZ-Flohmarkt vom 18. Mai 2019
        46        Katzen – ihre positiven Effekte und nachteiligen Aspekte
        50        Topfpflanzen- und Balkonkistli-Kurs von AktionNaturReich

		                NATUR UND GARTEN
        28        Eine gute Tat für die Biodiversität – eine tolle Auszeichung für die FGZ
        41        Früchte vom Friesenberg – neue Saison für die Obstbaumgruppe

		QUARTIER
        60        Der Genossenschaftssaal der FGZ ist auch eine Turnhalle
        62        Anlässe von Quartiernetz und Kulturnetz Friesenberg

        67        Adressen und Öffnungszeiten
        67        Impressum

FGZ-Info 2/2019                                                              INHALT          3
Vier neue Vorstandsmitglieder
und ein Ja zur Unterzeichnung des
Rahmenvertrags
–
FGZ-Generalversammlung vom 17. Juni 2019
–

Engagierte Voten, emotionale Abschiedsworte, knappe Wahlresultate und sogar
Abstimmungs-Poesie – die Generalversammlung 2019 der FGZ war gut besucht
und an Vielfalt und Spannung kaum zu überbieten. Schliesslich wählte die Mehr-
heit der Genossenschafter/innen mit Silvia Müller, Adriano Sabatini und Emil
Trachsel drei neue Mitglieder in den Vorstand. Die GV begrüsste die Unterzeich-
nung des städtebaulichen Rahmenvertrags mit der Stadt Zürich, nachdem sie
es abgelehnt hatte, diese Konsultativ-Abstimmung um mindestens ein Jahr zu
verschieben. Ebenfalls befürwortet wurde, dass die FGZ ein gemeinschaftliches
Bäckereiladenprojekt auf dem Friesenbergplatz finanziell unterstützen solle.

                Die gratinierten Crèpes waren     bung der Geräte klappte problemlos
         weg, ehe der Volkshaussaal halb ge-      und die Testabstimmung ergab, dass
         füllt war. Zum Glück konnte die Küche    eine deutliche Mehrheit am bisherigen
         mit Pilzrisotto als Ersatz aufwarten.    Zeitpunkt festhalten möchte.
         Über fünfhundert Genossenschafte-
         rinnen und Genossenschafter liessen      Züri-Deutsch als
         sich den lauen Sommerabend entge-        Verhandlungssprache
         hen, um an der GV 2019 der Famili-              Noch bevor Karin Schulte die
         enheim-Genossenschaft Zürich teilzu-     Traktanden des Abends vorstellte,
         nehmen. Der Saal war voll. Die Tribü-    verlangte ein Genossenschafter in
         ne gut besetzt. Insgesamt waren 23%      einem Ordnungsantrag, dass wieder
         der Stimmen an der GV vertreten, 17%     Mundart gesprochen werden solle an
         der Mitglieder nahmen persönlich teil.   der GV. Vor knapp zwei Jahren hatte
                Nach der Begrüssung liess FGZ-    der Vorstand auf das Votum eines Ge-
         Präsidentin Karin Schulte die elektro-   nossenschafters hin auf Hochdeutsch
         nischen Abstimmungsgeräte ein ers-       gewechselt.
         tes Mal testen – mit der Frage, ob die          Mundart sei ein Stück Kultur,
         GV künftig besser an einem Samstag-      hielt der Antragssteller fest. GVs seien
         vormittag als wie gehabt am Montag-      zudem für viele Nicht-Muttersprach-
         abend stattfinden solle. Die Handha-     ler/innen einer der wenigen Orte, wo

4        THEMA                                                                FGZ-Info 2/2019
sie noch über mehrere Stunden Zü-        während der erste Teil fast vollständig
              ri-Deutsch hören könnten, und nicht      vermietet wurde. Ebenfalls 2018 be-
              zuletzt wäre die FGZ in guter Gesell-    schloss der Vorstand, drei neue Stel-
              schaft, auch der Zürcher Gemeinde-       len auf der Geschäftsstelle zu schaf-
              rat debattiere schliesslich auf Mund-    fen, um die Gremien von operativen
              art. Eine knappe Mehrheit (355:348)      Aufgaben zu entlasten.
              folgte schliesslich dem Antrag, worauf         Der neue Geschäftsführer Mar-
              die Versammlungsleitung umgehend         tin Schweizer stellte sich kurz vor
              auf Dialekt umschaltete.                 und brachte seine Freude über seine
                                                       spannende Aufgabe zum Ausdruck. Er
              Jahresgeschäfte ohne                     dankte seinem Vorgänger für die gute
              Fragezeichen                             Arbeit, konnte er doch bei seinem Ein-
                    Im Folgenden stellten verschie-    stand wiederum gesunde Finanzzah-
              dene Vorstandsmitglieder sowie der       len präsentieren. Die genauen Zahlen
              neue Geschäftsführer Martin Schwei-      und ausführliche Artikel zu den Ereig-
              zer die Geschäfte des Jahres 2018        nissen im Genossenschaftsjahr 2018
              vor: Die FGZ hat sich in diesem Jahr     finden sich im Jahresbericht. Fragen
              in vielen Bereichen weiterentwickelt.    oder Kommentare warfen diese Aus-
              Der Vorstand hat in Dialogveranstal-     führungen bei den Anwesenden keine
              tungen mit den Mitgliedern über die      auf. Sie genehmigten den Jahresbe-
              bauliche Entwicklung diskutiert. Die     richt und die Rechnung klar und ent-
              Bauarbeiten am zweiten Teil des neu-     lasteten Vorstand und Geschäftsstel-
              en Quartierzentrums schritten voran,     le mit nur einzelnen Gegenstimmen.

Geschäftsführer
Martin Schweizer
(Mitte) präsentierte
zum ersten Mal die
Jahresrechnung der
FGZ. Fragen dazu
gab es keine.

FGZ-Info 2/2019                                                              THEMA          5
Blumensträusse für                       für eine nachhaltigere Mobilität. Bru-
    jahrelanges Engagement                   no Rhomberg, dem Präsidenten der
          Spannender und emotionaler         Finanzkommission, dankte sie für die
    wurde es im folgenden Teil des GV-       Umsetzung vieler prägender Projek-
    Abends: Vorstandsmitglied Christine      te, bei denen es darum ging, die so-
    Bucher verabschiedete die auf Grund      ziale Ausrichtung der FGZ über mehr
    der Amtszeitbeschränkung zurück-         Gerechtigkeit in der Vermietung und
    tretenden Vorstandsmitglieder Vreni      über gesunde Finanzen zu stärken. Alle
    Püntener und Bruno Rhomberg (siehe       drei nahmen unter grossem Applaus
    auch S. 9) sowie die städtische Ver-     der Anwesenden von Karin Schulte ei-
    treterin im Vorstand, Rebekka Hoff-      nen Blumenstrauss entgegen.
    mann, die aus persönlichen Gründen
    ihr Amt abgibt.                          Einen, zwei oder keinen
          Christine Bucher dankte den        zusätzlichen Sitz im Vorstand
    dreien für ihr grosses Engagement zu           Im Folgenden ging es darum, für
    Gunsten der FGZ. Rebekka Hoffmann        die Zurücktretenden Ersatz zu bestim-
    habe viel berufliche Erfahrung und       men. Die Stadt Zürich hatte ihrerseits
    Know-how in Personalfragen in den        mit Joël Barra, dem Leiter Raum und
    Vorstand gebracht, betonte Christi-      Infrastruktur in der Dienstabteilung
    ne Bucher. Vreni Püntener, die Präsi-    Soziale Einrichtungen und Betriebe,
    dentin der Aussenraumkommission,         bereits einen neuen Vertreter für den
    lobte sie für ihren unermüdlichen Ein-   Vorstand bestimmt. Joël Barra stell-
    satz für naturnahe Gärten aber auch      te sich der GV kurz vor und betonte,

6   THEMA                                                               FGZ-Info 2/2019
dass er sich auf die Mitarbeit im Gre-
                                                           mium sehr freue.
                                                                 Für die übrigen Sitze im Vorstand
                                                           hatten sich ursprünglich 13 Frauen und
                                                           Männer beworben. Sechs davon hat-
                                                           ten sich im Verlaufe des Verfahrens zu-
                                                           rückgezogen. So standen schliesslich
                                                           noch sieben zur Wahl. Der Vorstand
                                                           beantragte der GV einen zusätzlichen
                                                           Sitz, um die Möglichkeit zu schaffen,
                                                           dass das Präsidium der Freizeitkom-
                                                           mission wieder im Vorstand vertreten
                                                           ist. Der Antrag gab zu reden: Während
                                                           ein Genossenschafter kein Verständ-
                                                           nis hatte für die Erhöhung der Sitz-
                                                           zahl, beantragte ein anderer, die Zahl
                                                           der Sitze – angesichts der zahlreichen
                                                           guten Kandidaturen – um zwei zu er-
Joël Barra, der neue, vom Stadtrat gewählte städtische     höhen. In der folgenden Abstimmung
Vertreter, stellte sich an der GV vor. Er ist das vierte
Neumitglied im Vorstand.                                   setzte sich der Antrag des Vorstands
                                                           dann aber durch.
Silvia Müller, Adriano Sabatini und Emil Trachsel
wurden von der GV in den Vorstand gewählt.

FGZ-Info 2/2019                                                                  THEMA          7
Hochspannung bei der Ersatzwahl            Vreni Püntener begründete dies auch
          Nun stellten sich die Kandidieren-   damit, dass mit diesem Trio aus Sicht
    den nacheinander kurz vor: Während         des Vorstands die frei werdenden Kom-
    sich Guido Hüni und Christof Berga-        missionspräsidien ideal besetzt wer-
    min als Verteidiger der Gartenstadt        den könnten – nämlich das Präsidium
    präsentierten, strich Stephan Schnid-      der Aussenraumkommission mit Sil-
    rig sein Engagement für tiefe Mieten       via Müller, das Finanzkommissions-
    hervor. Silvia Müller versprach, sich      präsidium mit Adriano Sabatini und
    für naturnahe Aussenräume einzu-           mit Emil Trachsel wäre der Präsident
    setzen. Jakob Lindenmeyer betonte,         der Freizeitkommission im Vorstand.
    dass er einen Akzent bei der nachhal-            Die Wahl gestaltete sich lang­
    tigen Mobilität setzen wolle, Adriano      wieriger als erwartet. Aussetzer des
    Sabatini unterstrich seine Motivati-       elektronischen Wahlsystems führten
    on, die Finanzkommission weiterzu-         dazu, dass die Wahl erst im fünften
    entwickeln und Emil Trachsel rief die      Anlauf und nach einer kurzen Pause
    Genossenschafter/innen dazu auf,           zu Stande kam. Die Spannung im Saal
    mit ihm der Freizeitkommission, die        war mit Händen zu greifen, bis die
    er präsidiert, wieder eine Stimme im       Resultate am Bildschirm erschienen:
    Vorstand zu geben.                         Gleich im ersten Wahlgang gewählt
          Vermutlich hatten sich viele An-     waren Silvia Müller mit 567 Stimmen
    wesende an der eigens einberufenen         und Adriano Sabatini mit 364 Stimmen.
    Wahlveranstaltung im April und auf         Emil Trachsel blieb mit 344 Stimmen
    Grund der Unterlagen bereits ein Bild      nur knapp unter dem absoluten Mehr
    der Kandidierenden gemacht. Fragen         von 352 Stimmen.
    kamen aus dem Saal am Abend kei-                 Vor dem zweiten Wahlgang zo-
    ne mehr.                                   gen Guido Hüni (251 Stimmen), Ste-
          Der Leiter der gemischten Fin­       phan Schnidrig (168 Stimmen) und Ja-
    dungskommission aus Vertrauens­leu­ten     kob Lindenmeyer (164 Stimmen) ihre
    und Vorstandsmitgliedern, die erstmals     Kandidaturen zurück. Es verblieb ne-
    zum Einsatz gekommen war, Martin           ben Emil Trachsel nur noch Christof
    Sagmeister, erklärte darauf, dass die      Bergamin, der im ersten Wahlgang 252
    Bewerbungen aller sieben Kandidie-         Stimmen erreicht hatte. Schliesslich
    renden von der Findungskommission          setzte sich Emil Trachsel mit 391 zu
    eingehend geprüft worden seien. Drei       323 Stimmen gegen Christof Bergamin
    von ihnen, Silvia Müller, Adriano Saba-    durch. FGZ-Präsidentin Karin Schulte
    tini und Jakob Lindenmeyer, hielt die      gratulierte den Gewählten mit einem
    Findungskommission für «sehr geeig-        Blumenstrauss und dankte allen Be-
    net» – immer im Vergleich zu den üb-       werbern und Kandidierenden für ihr
    rigen Kandidaturen. Der Vorstand sei-      Engagement.
    nerseits empfahl Silvia Müller, Adri­ano
    Sabatini und Emil Trachsel zur Wahl.

8   THEMA                                                                FGZ-Info 2/2019
Die FGZ in wichtigen Bereichen
              massgebend mitgeprägt
              Die beiden zurückgetretenen Vorstandsmit-        Bruno Rhomberg hat sich während seiner
              glieder Vreni Püntener und Bruno Rhomberg        Tätigkeit im Vorstand und in der Finanzkom-
              waren viele Jahre sehr engagiert für die FGZ     mission sehr für soziale Fragen engagiert.
              tätig. In ihrem jeweiligen Spezialbereich ha-    Er wurde 2002 Mitglied der internen Kon­
              ben sie die Entwicklung der letzten Jahre ent-   trollstelle. Als 2006 die Finanzkommission
              scheidend mitgeprägt: Bei Vreni Püntener         gegründet wurde, wurde er deren erster
              waren es die Themen Natur und Aussenraum,        Präsident. Im gleichen Jahr wurde er auch
              bei Bruno Rhomberg der Bereich Finanzen.         in den Vorstand gewählt.
                                                               Wenn er als Finanzkommissions-Präsident
              Vreni Püntener wurde 1998 in die damalige        immer auch die Kosten im Blick hatte, ge-
              Gartenkommission gewählt, im gleichen Jahr       schah dies immer im Hinblick darauf, dass
              wurde die Arbeitsgruppe AktionNaturReich         die FGZ nur Dank gesunder Finanzen auch
              gegründet. 2006 wählte sie der Vorstand als      Geld für soziale und ökologische Anliegen hat.
              Nachfolgerin von Reto Sigel zur Präsidentin      Rhomberg hat viele wichtige, grosse, die
              der Gartenkommission, ein Jahr später wur-       FGZ prägende Projekte angestossen und zu
              de sie in den Vorstand gewählt.                  Ende gebracht. Unter anderem waren das
              Während ihrer Amtszeit hat sie sich uner-        die Zielmiete, die Vermietungskriterien und
              müdlich für naturnahe, pestizid- und insek-      die Software dazu sowie das Bemühen um
              tizidfreie, biologische Gärten eingesetzt,       günstige Finanzierungen.
              in jüngerer Zeit natürlich auch für die Bio-     Zusammen mit dem unterdessen pensionier-
              diversität. In den 2010er Jahren engagier-       ten FGZ-Finanzchef Rolf Obrecht und seinen
              te sie sich ausserdem für das Thema Mobi-        Kommissionskolleg/innen hat Bruno Rhom-
              lität. Ein konkretes Resultat war die Grün-      berg nicht unwesentlich dazu beigetragen,
              dung der Arbeitsgruppe NachhaltigMobil.          dass die FGZ finanziell gesund dasteht und
              Der Name Gartenkommission passte nicht           Jahr für Jahr einen positiven Rechnungsab-
              mehr – aus der Gartenkommission wurde            schluss präsentieren kann.
              die Aussenraumkommission.
              In den letzten Jahren begleitete und förderte
              sie erfogreich die Bemühungen für die Zer-
              tifizierung der FGZ-Siedlungen durch die
              Stiftung «Natur & Wirtschaft». Vreni Pün-
              tener hat einen wesentlichen Beitrag dazu
              geleistet, dass die FGZ ökologisch gut auf-
              gestellt ist und der für die FGZ zentral wich-
              tige Aussenraum die ihm gebührende Wert-
              schätzung geniesst.

FGZ-Info 2/2019                                                                          THEMA              9
Verschieben oder nicht                     hinauszögern würde, entstünden der
      Was nun folgte, war eine en-         Genossenschaft Kosten, weil die lau-
gagierte Diskussion um den städte-         fende Planung des Ersatzneubaus der
baulichen Rahmenvertrag, den der           Etappe 8 verzögert würde. Ebenfalls
Vorstand mit der Stadt Zürich aus-         wäre ein Hinausschieben ein schlech-
gehandelt hat und den er der Gene-         tes wohnbaupolitisches Signal. Im Ver-
ralversammlung zur zustimmenden            trag wird der Mehrwertausgleich ge-
Kenntnisnahme vorlegte.                    regelt und die FGZ bekennt sich zu ei-
      Nachdem Karin Schulte und            ner massvollen Verdichtung sowie zu
Baukommissionspräsidentin Sandra           20% subventionierten Wohnungen im
Schweizer Inhalt und Bedeutung des         Falle von Neubauten in aufzonierten
Vertrags erläutert hatten, stellte Ge-     Gebieten. Die Entscheidung über Neu-
nossenschafter Stefan Tobler den An-       bau und Sanierung verbleibe bei der
trag, die Konsultativabstimmung sei        FGZ-GV. Die bauliche Entwicklungs-
um mindestens ein Jahr zu verschie-        planung werde wie bis anhin Schritt
ben. Die Begründung: Es lägen noch         für Schritt erarbeitet.
nicht alle Fakten auf dem Tisch. So sei
noch nicht klar, wie die Stadt die Teil-   Bekenntnis zu mehr Wohnungen,
revision Nutzungsplanung Friesenberg       keine Einschränkung der
definitiv gestalte und der Bundesge-       Kompetenzen der FGZ-GV
richtsentscheid zur Unterschutzstel-             Voten aus dem Saal für und ge-
lung der Gründeretappen stehe noch         gen eine Verschiebung sowie grund-
aus. In der heutigen Situation sei eine    sätzlich für und gegen den Rahmen-
Abstimmung verfrüht, argumentierten        vertrag folgten. Unter anderen ap-
die Antragssteller. Dies sei zudem die     pellierte der frühere FGZ-Präsident
einzige Möglichkeit für die Genossen-      Alfons Sonderegger eindringlich an
schafter/innen, sich zu den für die        die Anwesenden, den Vertrag anzu-
künftige Entwicklung so entscheiden-
den Dokumenten zu äussern.
      Karin Schulte trat diesen Argu-
menten entschieden entgegen. Eine
Verschiebung der Abstimmung sei
nicht sinnvoll. An der Ausgangslage für
den Vertrag ändere sich nichts, auch
nicht mit einem Gerichtsentscheid zur
Etappe 1 und 2. Der Vorstand müsse
ohnehin vor der Verabschiedung der
Nutzungsplanung Friesenberg durch
den Gemeinderat entscheiden, ob er
den Rahmenvertrag unterschreibe
oder nicht. Wenn er die Unterschrift

10        THEMA                                                                 FGZ-Info 2/2019
nehmen. Er zeigte sich erstaunt darü-     trags wird der Vorstand über dessen
ber, dass nach der grundsätzlich sehr     Unterzeichnung entscheiden.
positiven Haltung an den Dialogveran-
staltungen zur Nutzungsplanung und        Wahlen, Baustellen, Gerichtsver-
zum Rahmenvertrag nun plötzlich so        fahren, Organisationsentwicklung
viel Skepsis vorhanden sei. Andere        und Bäckereiladen
Mitglieder erinnerten an die wichti-            Es war bereits nach 23 Uhr und
ge Aufgabe der FGZ, für bezahlbaren       über die Hälfte der Stühle bereits
gemeinnützigen Wohnungsbau einzu-         leer, als der Vorstand über wichtige
treten und lobten den Kurs der FGZ,       anstehende Termine und Projekte in-
der zum Beispiel zum Ersatzneubau         formierte.
Grünmatt geführt habe.                          Martin Sagmeister wies darauf
       Stimmen für eine Verschiebung      hin, dass das eben erprobte Wahlpro-
der Abstimmung betonten, dass die         zedere in einer Veranstaltung am 3. Juli
FGZ Zeit brauche, die bauliche Entwick-   ausgewertet und in der Folge gegebe-
lung zu diskutieren, bevor die FGZ den    nenfalls angepasst werden soll.
Vertrag unterzeichne, weil sie gegen            Sandra Schweizer informierte
den Abriss so vieler Siedlungen sei-      über die Fortschritte auf den Baustellen
en. Christof Bergamin doppelte nach       im Quartierzentrum und am Bernhard-
und behauptete, die GV sei künftig        Jaeggi-Weg und bei der Projektierung
nicht mehr frei, über Bauprojekte zu      des Ersatzneubaus für die 8. Etappe.
entscheiden, da sich der Rahmenver-             Karin Schulte erklärte, dass der
trag explizit auf «Vorgaben» aus dem      Bundesgerichtsentscheid zur Unter-
Masterplan beziehe.                       schutzstellung der 1. und 2. Etappe
       Karin Schulte verwies auf ein      wohl erst im Jahr 2020 zu erwarten
Schreiben von Stadtrat und Hochbau-       sei und danach allenfalls noch weite-
vorsteher André Odermatt an Chri-         re Schritte anstehen, bis die Rechts-
stof Bergamin, das der FGZ vorliegt       grundlage für die FGZ-interne Diskus-
und in dem Odermatt festhält, dass        sion klar ist.
die GV der FGZ in jedem Fall frei blie-         Und der Co-Präsident der Sozial­
be in allen ihren Entscheidungen über     kommission, Björn Callensten, berich-
Neubau oder Sanierung. Sie verstehe       tete über den laufenden Prozess der
nicht, weshalb Christof Bergamin wei-     Organisationentwicklung. Das Ziel
terhin so argumentiere.                   sei, die Kommissionen von rein ope-
       Schliesslich lehnte die GV eine    rativen Aufgaben zu entlasten und die
Verschiebung der Abstimmung zwar          Mitwirkung auszubauen. Bis 2023 sol-
mit 347 zu 314 Stimmen eher knapp         len Vorstand und Kommissionen pas-
ab, befürwortete die Unterzeichnung       send aufgestellt sein.
des Rahmenvertrags mit 357 zu 268               Sonja Anders, die Vize-Präsi-
Stimmen dagegen deutlich. Nach all-       dentin, erklärte schliesslich, warum
fälligen letzten Bereinigungen des Ver-   der Vorstand einen Antrag des Ver-

FGZ-Info 2/2019                                                            THEMA     11
eins Täglichbrot zur Unterstützung ei-     auf hin, dass Vorstand und Geschäfts-
     nes Bäckereiladen-Projekts auf dem         stelle mit der aktuellen Situation im
     Friesenbergplatz abgelehnt hat. Als        Quartierzentrum auch noch nicht zu-
     Hauptgründe nannte sie die hohen Kos-      frieden seien, die Etablierung eines La-
     ten von bis zu 180 000 Franken und         denmixes brauche Zeit und die Mass-
     die grosse Unsicherheit, ob das Pro-       nahmen zur soziokulturellen Belebung
     jekt mit Freiwilligen nachhaltig funkti-   würden überprüft.
     oniere. Zudem sei die FGZ nicht über-            Trotz der fortgeschrittenen Stun-
     zeugt gewesen vom Belebungseffekt          de lud sie die Anwesenden zur ge-
     für den Zentrumsplatz, den sich die        wünschten Konsultativabstimmung
     Initiant/innen versprechen.                ein. Bevor die Abstimmungsgeräte ein
                                                letztes Mal bedient wurden, pries ein
     Wohlwollen für Gemeinschafts­              Mitglied des Vereins Täglichbrot das
     projekt von Täglichbrot                    Projekt gar mit einem Gedicht an, das
           Wie mit einem Flugblatt vorgän-      wie folgt endete: «Ganz ohni Subven-
     gig angekündigt, ergriffen darauf unter    tione laht sich das ned waage. Drum
     dem Traktandum «Diverses» zwei Vor-        seged ja, statt wiiter über en leblose
     standsmitglieder des Vereins Täglich-      Platz go chlage.» Das taten die noch
     brot das Wort und betonten den sozi-       Anwesenden mit einem deutlichen
     alen Wert des Projekts und forderten       Mehr von 234 zu 114 Stimmen. Der
     eine Konsultativabstimmung zur Fra-        Verein Täglichbrot ist nun aufgefor-
     ge, ob die FGZ den Verein als Laden-       dert, mit einem neuen Antrag an die
     mieter finanziell unterstützen solle.      FGZ zu gelangen.
           Über 80 Frauen und Männer                  Kurz vor Mitternacht schliesslich
     aus allen Altersgruppen sowie Ecken        dankte Karin Schulte den Anwesen-
     des Quartiers hätten sich gemeldet,        den fürs Ausharren und verabschie-
     um unentgeltlich im Bäckereiladen          dete sie in die Nacht.              FGZ
     zu arbeiten. Dazu kämen weit über
     hundert Passiv- und Juniormitglieder.                Leser/innen-Briefe zur GV
     Das allein sei von grossem sozialem                  Zu den an der Generalversammlung
     Wert, betonte ein Genossenschafter,                  vom 17. Juni behandelten Themen
     der gleichzeitig erklärte, dass er sich              sind nach Redaktionsschluss der
     freuen würde, selbst Brot verkaufen                  vorliegenden Nummer verschie-
     zu können und dabei mit unterschiedli-               denen Zuschriften eingegangen.
     chen Leuten aus dem Quartier in Kon-                 Diese werden voraussichtlich – zu-
     takt zu kommen.                                      sammen mit allenfalls weiteren Le-
           Eine Genossenschafterin wies                   ser/innen-Briefen – im FGZ-Info
     darauf hin, dass die FGZ damit unfaire               3/2019 publiziert, welches Ende
     Konkurrenz schaffe zum Kiöskli, das                  September erscheint. Redaktions-
     auch Gipfeli und andere Brotproduk-                  schluss für diese Nummer ist am
     te verkaufe. Karin Schulte wies dar-                 23. August 2019.

12   THEMA                                                                     FGZ-Info 2/2019
Mehr gemeinnützige Wohnungen
–
Mehrheit unterstützt seit 2004 bestehende Stossrichtung
–

Im Vorfeld der FGZ-Generalversammlung                   hen. Zusätzlich wurde über eine Um-
vom 17. Juni gab es eine ganze Reihe von                frage bei den rund 3300 Mitgliedern
Veranstaltungen, Versammlungen, Publika-                die Meinung zu den wichtigsten In-
tionen, Flugblättern und Briefen und wohl               halten eingeholt. Über 1000 nahmen
auch zahlreiche Gespräche und Diskussio-                teil. Es zeigte sich: Die seit dem Jahr
nen unter den Bewohnerinnen und Bewoh-                  2004 bestehende, aktualisierte und
nern der FGZ. Und nach der GV erschien                  immer wieder gut abgestützte Stoss-
im Tages-Anzeiger vom 19. Juni ein Artikel              richtung der massvollen inneren Ver-
über die GV – ergänzt zwei Tage später mit              dichtung wird nach wie vor auch von
einem Kommentar – bei dessen Lektüre                    den Mitgliedern getragen. Im Zuge
sich wohl viele FGZ-ler/innen und andere                der notwendigen baulichen Erneue-
an der FGZ und am Thema Wohnbaugenos-                   rung sollen mehr Familien das Glück
senschaften Interessierte gefragt haben:                mit uns teilen können, in einer bezahl-
Was ist denn in der FGZ los?                            baren Genossenschaftswohnung der
                                                        FGZ im Quartier Friesenberg wohnen
                     An der GV 2019 wurde lebendig      zu können (vgl. Grafik S. 14).
              und intensiv diskutiert, ob die Konsul-          Natürlich gibt es auch in der FGZ
              tativabstimmung zur Unterzeichnung        Menschen, die andere Anliegen höher
              des Rahmenvertrags verschoben wer-        gewichten als hehre wohnbaupoliti-
              den sollte. Nach der eher knappen Ab-     sche, soziale und ökologische Ziele. Es
              lehnung des Antrags auf Verschiebung      gibt auch jene, die ganz grundsätzlich
              sagten die Genossenschafter/innen         Mühe mit Veränderungen haben oder
              aber klar Ja zur Unterzeichnung des       aus anderen Gründen einfach eine an-
              Rahmenvertrags durch den Vorstand.        dere Meinung haben. Diese sind auch
                     Dieses Resultat hatte sich be-     willkommen. Jedes Mitglied – auch An-
              reits in den offenen «Dialogveranstal-    dersdenkende – hat in der FGZ eine
              tungen» der FGZ abgezeichnet: Zwi-        Stimme. Alle sind eingeladen, sich am
              schen Herbst 2018 und März 2019           Dialog zu beteiligen. Es ist die Aufga-
              konnten sich die Mitglieder an drei       be der Leitungsgremien, die Mitglie-
              Abenden über die komplexe Materie         der sachgerecht zu informieren, ent-
              informieren, ihre Anliegen einbringen     schieden wird demokratisch. Das al-
              und ihrer Meinung Ausdruck verlei-        les hat in der FGZ eine gute Tradition.

FGZ-Info 2/2019                                                          FGZ-INTERN          13
Was aber ein eher neueres Phänomen          mung der Genossenschaftsmitglie-
                  ist, ist die Art von Kampagne, wie          der abgerissen werden könnten. Der
                  sie die vier im Verein Gartenstadt          Vorstand sandte deshalb als Reakti-
                  Friesenberg organisierten Genos-            on auf diese Art von Mobilisierung ei-
                  senschafter/innen im Vorfeld der            nen Brief an alle Haushalte, mit dem
                  diesjährigen GV geführt haben. Zehn         er über die falsche Information durch
                  Tage vor der GV landeten in allen           den Verein Gartenstadt aufklärte. Der
                  Briefkästen Flugblätter des Vereins.        Vorstand wusste, dass die Initianten
                  Über E-Mail-Verteiler, soziale Medien       es hätten besser wissen können: Sie
                  und Tür-zu-Tür-Aktionen wurden die          bemühten Stadtrat und Hochbauvor-
                  immer gleichen, falschen Informa-           stehr Odermatt um Klärung zu eben
                  tionen verbreitet: Neun Siedlungen          diesen Fragen.
                  müssten abgebrochen werden, wenn                  Der Rest der Geschichte ist be-
                  der FGZ-Vorstand den Rahmenvertrag          kannt. Die Unterzeichnung des Rah-
                  unterzeichne. Für die Stimmvertretung       menvertrags wurde von der GV mit
                  an der GV wurde flugs eine Handy-           57.1 % recht deutlich angenommen.
                  Nummer angegeben.                           Die Mitglieder befürworten damit,
                         Viele Mitglieder meldeten sich       dass der Vorstand sich weiterhin für
                  verunsichert, weil sie glaubten, dass       eine Aufzonierung im Gebiet der FGZ
                  in Zukunft Siedlungen ohne Zustim-          für einzelne Siedlungen einsetzt. Un-

                     5
              4                            Umfrage «Langfristige bauliche Entwicklung FGZ»
                                   1       (September 2018)

                                           Die FGZ möchte in den nächsten 30 Jahren insgesamt
     3                                     500 bis 700 zusätzliche Wohnungen bauen. Damit wür-
                                           de sie einen angemessenen Beitrag zum Ziel der Stadt
                                           Zürich leisten, den Anteil gemeinnütziger Wohnungen
                                           auf einen Drittel zu erhöhen.

     n=1085                    2
                      5
              4
                                   1       Die FGZ zieht es vor, im Zuge der Erneuerung auf den be-
                                                                                                             Grafik: Zimraum, Raum und Gesellschaft

                                           stehenden Grundstücken dichter zu bauen, anstatt neue
                                           Siedlungen ausserhalb des Quartiers zu bauen.
     3
                                           1   Stimme sehr zu
                                           2   Stimme eher zu
                                           3   Stimme eher nicht zu
                                           4   Stimme gar nicht zu
                                           5 Weiss nicht/keine Meinung
 n=1088                   2

14                FGZ-INTERN                                                               FGZ-Info 2/2019
sere und nach uns folgende Generati-        die Gartenstadt und alte Häuschen
              onen sollen einen Spielraum erhalten,       zerstören wolle. Der kurz darauf er-
              nebst Sanierungen auch Neubauten mit        schienene Kommentar in der gleichen
              mehr Genossenschaftswohnungen in            Zeitung zeigt auf, wie problematisch
              Betracht zu ziehen. Die Leitungsgre-        das ist: Die eben noch «Guten» wa-
              mien der FGZ werden den intensiven          ren plötzlich die «Bösen», dargestellt
              Dialog mit den Genossenschafter­            als bevorzugte Genossenschafter, die
              innen und Genossenschaftern zum             sich im Friesenberg in der Wagenburg
              Thema bauliche Entwicklung weiter-          verschanzen und ihre Privilegien nicht
              führen – wie sie es in den vergange-        teilen wollen. Resultat: alle Mitglieder
              nen Monaten getan hat, wie es in der        der FGZ, alle Genossenschaftsmitglie-
              FGZ Tradition ist.                          der schlechthin stehen unter Verdacht,
                    Weitere Folge waren wiederum          nur an ihre eigenen Vorteile zu den-
              zwei einseitige Zeitungsartikel über die    ken. Solche Medienberichte schaden
              FGZ, die von Genossenschaftsmitglie-        nur: unserer Genossenschaftskultur,
              dern angestossen wurden. In einem           unseren Debatten, überhaupt dem An-
              Artikel wurde die FGZ als zerstrittene      sehen der FGZ und nicht zuletzt auch
              Gemeinschaft dargestellt, wo sich ein       der Sache der gemeinnützigen Wohn-
              paar «gute Genossenschafter» gegen          baugenossenschaften.                 FGZ
              eine «böse Fraktion» wehren, welche

Die bauliche Entwicklung der FGZ-Siedlungen im Friesenberg wird weitergehen.
Wie immer in der Geschickte der FGZ wird bei jedem Projekt die Generalversamm-
lung das letzte Wort haben.

                                                                                          Luftaufnahme 2008: Desair AG, Heinz Leuenberger

FGZ-Info 2/2019                                                              FGZ-INTERN                                                     15
Die FGZ hat gewählt: Hat sich
der «Testlauf» bewährt?
–
Wahlvorbereitung gemäss neuem Wahlprozedere wird geprüft
–

Seit der Generalversammlung (GV) 2017            Wahlveranstaltung präsentieren. Da-
wurde in der FGZ mit erheblichem Aufwand         bei ging es nicht um Wahlkampf, son-
ein neues Wahlverfahren ausgearbeitet.           dern darum, dass sich die Kandidatin
Dieses wurde in den letzten Monaten mit          oder der Kandidat mit den individuel-
der Vorbereitung der Ergänzungswahl GV           len Fähigkeiten, Erfahrungen und Kom-
2019 getestet. Ob es sich bewährt hat und        petenzen vorstellen konnten. Ziel war
welche Anpassungen es allenfalls braucht,        eine offene Präsentation und Diskus-
wird nun geprüft und diskutiert. Nach den        sion nach klaren und für alle gelten-
Wahlen ist vor den Wahlen – nach den Som­        den Regeln. Die Veranstaltung wurde
merferien beginnt die Vorbereitung der           von rund 80 Personen besucht und die
Gesamterneuerungswahl des Vorstandes,            Teilnehmenden konnten sich auch im
die an der GV im Juni 2020 stattfinden wird.     direkten Austausch ein Bild der Kandi­
                                                 dierenden machen. Die zahlreichen
            An der Generalversammlung vom        Fragen aus dem Plenum zu den Zie-
      17. Juni wurden die neuen Mitglieder für   len und Werten der Kandidierenden
      den Vorstand gewählt. Die Vorbereitun-     machten deutlich, dass es den teilneh-
      gen für diese Ersatzwahlen beruhten        menden Genossenschafterinnen und
      auf den an der GV 2018 präsentierten       Genossenschaftern wichtig ist zu wis-
      Grundsätzen. Basierend darauf wurde        sen, wer die FGZ im Vorstand vertritt.
      eine Findungskommission (Fiko) – beste-           Der Vorstand gab seine Emp-
      hend aus drei Genossenschafter/innen       fehlung nach einem persönlichen Ge-
      und zwei Vorstandsmitgliedern – einge-     spräch mit den Kandidierenden mit
      setzt. Auf die Ausschreibung der vakan-    der GV-Einladung bekannt.
      ten Vorstandssitze haben sich 13 Inter-           Hat sich dieses Verfahren be-
      essentinnen und Interessenten gemeldet.    währt? Konnten damit faire und auf
      Die Fiko hat mit allen Bewerbenden Ge-     Transparenz beruhende Wahlen er-
      spräche geführt und die aus ihrer Sicht    möglicht und die Vielfalt sicherge-
      bestgeeigneten Kandidatinnen und Kan-      stellt werden? Erhält die FGZ so die
      didaten benannt.                           geeignetsten und besten Leute für
            Von den 13 Kandidierenden ha-        das Vorstandsamt? Um diese Fragen
      ben 7 ihre Kandidatur aufrechterhalten.    zu beantworten, wertet der Vorstand
      Diese konnten sich am 3. April an einer    diesen «Testlauf» umfassend aus. Die

16       FGZ-INTERN                                                         FGZ-Info 2/2019
von Vorstand, Kandidierenden, Fiko,
              Vertrauensleuten sowie der ehema-
              ligen Arbeitsgruppe Wahlprozedere
              gemachten Erfahrungen wurden mit
              einem Fragebogen erhoben.
                     An der lange vor der GV im FGZ-
              Info und per Flugblatt angekündigten
              Auswertungsveranstaltung vom 3. Juli
              wurden die Ergebnisse präsentiert und
              ergänzend dazu direkte Rückmeldun-
              gen von Vorstand, Kandidierenden,
              Genossenschafterinnen und Genos-
              senschaftern, Fiko, Vertrauensleu-
              ten, Kommissionen und Geschäfts-
              stelle gesammelt.
                     Basierend auf den Ergebnis-
              sen entscheidet der Vorstand, ob die
              Grundsätze der Wahlvorbereitung für
              die Ersatzwahlen 2019 auch für die or-
              dentlichen Wahlen 2020 gelten sollen
              oder ob es Anpassungen braucht und
              falls Ja, welche. Ein Bericht mit den
              wichtigsten Inhalten und den Ergeb-
              nissen der Veranstaltung vom 3. Juli
              wird im nächsten FGZ-Info Ende Sep-
              tember erscheinen.                 FGZ

Die Kandidierenden für den
Vorstand konnten sich an der
Wahlveranstaltung im April und
an der Generalversammlung im
Volkshaus den Genossenschaf-
terinnen und Genossenschaftern
vorstellen.

Sieben Namen für drei Sitze –
Wahl an der Generalversammlung.

FGZ-Info 2/2019                                        FGZ-INTERN   17
Die Gartenstadt zeitgemäss
interpretieren
–
Die FGZ bekennt sich zur sorgfältigen Weiterentwicklung
der Gartenstadtidee
–

Wenn über die vergangene und die zukünftige Entwicklung der FGZ gesprochen
wird, dann fällt bald das Stichwort Gartenstadt. Viele denken dabei vor allem
an die Gärten und damit an den Grünraum, andere verbinden es mit der histo-
rischen gesellschaftlich-städtebaulichen Idee. Im Bauleitbild und den «Sieben
Leitlinien» (2011) haben wir in der FGZ gemeinsam festgehalten, wie die Genos-
senschaft die Idee der Gartenstadt und die Qualitäten der Grünräume sorgfältig
weiterentwickeln möchte. Mit Neubauten wie der Grünmatt hat die FGZ die Idee
der Gartenstadt auch bereits beispielhaft zeitgemäss umgesetzt.

               Die FGZ ist Anfang des letzten        kasernen» in den Innenstädten. Der
         Jahrhunderts nach dem Vorbild der           «Garten», der nebst der «Stadt» den
         englischen Gartenstadt gegründet            Namen prägt, war dabei in erster Li-
         worden. Ebenso sehr wie eine städ-          nie ein Selbstversorgergarten. Dahin-
         tebauliche Idee steckte hinter dieser       ter steckte auch das Anliegen, dass
         Idee eine gesellschaftspolitische Idee.     die Männer statt in den Wirtschaften
         Es ging um die Gründung von eigentli-       Alkohol zu konsumieren, ihre Zeit mit
         chen Satellitenstädten ausserhalb der       Gartenarbeit verbringen.
         Kernstädte, wo der Arbeiterschaft wie-
         der ein gesundes Wohnen ermöglicht          Zeitgemässe Interpretation der
         werden konnte. In den Städten selbst        Gartenstadtidee ist wichtig
         herrschten enge, unhygienische Ver-               Die FGZ bekennt sich weiterhin
         hältnisse und Wohnungsnot.                  zur Idee der Gartenstadt, der gemein-
                                                     schaftliche Besitz ist die Uridee jeder ge-
         Gesellschaftspolitische Anliegen            meinnützigen Wohnbaugenossenschaft.
               Zentrales Anliegen der Garten-        Allerdings sind einige Aspekte der ur-
         stadtbewegung war der gemeinschaft-         sprünglichen Gartenstadtidee in der
         liche Grundbesitz. Es sollten «Garten-      heutigen Zeit wohl überholt. Der Be-
         städte» entstehen, die ein eigenes klei-    griff der Gartenstadt ist auch schon
         nes Zentrum für die Versorgung, eine        sehr alt. Er wurde in der Zeit um 1900
         verkehrliche Anbindung zur Kernstadt        geprägt. Die Verwirklichung der Gar-
         sowie «bodennahes» Wohnen ermög-            tenstadt war überdies schon damals
         lichten. Dies als Kontrast zu den «Miets-   nicht einheitlich und umfassend, son-

18       THEMA                                                                     FGZ-Info 2/2019
dern recht variabel. Das städtebauli-            Was ist denn für die FGZ eine
              che Ideal der Gartenstadt wurde in         zeitgemässe Gartenstadt? Dazu folgen
              der Zwischenzeit längst vom Ideal des      ein paar Gedanken sowie die Punkte
              «Einfamilienhauses im Grünen» abge-        aus den «Sieben Leitlinien» (vgl. S. 22).
              löst. Die Siedlungen der FGZ sind Teil
              der Grossstadt Zürich geworden. Eine       Den Aussenraum nutzen
              zeitgemässe Interpretation der Gar-        und sich an ihm erfreuen
              tenstadt Friesenberg ist für die FGZ             Der Aussenraum, das Grün im
              darum wichtig.                             Quartier und alle Orte im Freien sind
                                                         von zentraler Bedeutung. Spielen, He-
              Grundlagen erarbeitet                      rumrennen, Verstecken, sich Aufhal-
              und weiterhin gültig                       ten, Begegnen, Beobachten, Entde-
                     Bereits im Leitbild der FGZ ist     cken, Staunen, Geniessen, sich Freu-
              deshalb verankert, dass die städte-        en, Riechen, Ruhen, das will die FGZ
              bauliche Idee der Gartenstadt «sorg-       den Bewohnerinnen und Bewohnern
              fältig weiterentwickelt» wird. Im Bau-     bieten. Und dabei geht es auch ganz
              leitbild (2004) und in den «Sieben Leit-   fest um die Kinder, ihr Wohlbefinden,
              linien» (2011) wird konkretisiert, wie     ihre Entwicklung, ihre Bedürfnisse.
              das erfolgen soll. Die zentralen Aus-            Nicht zuletzt soll die Wohnumge-
              sagen aus diesen strategischen Do-         bung den Genossenschafterinnen und
              kumenten der FGZ sind nun wieder-
              um in die aktuelle Vorlage der Stadt
              zur «Nutzungsplanung Friesenberg»
              eingeflossen.

FGZ-Info 2/2019                                                                 THEMA          19
Genossenschaftern gefallen und wer          lerinnen aktuell vielseitiger aktiv, der
     sich gerne aktiv im Garten betätigt,        Garten ist ein Freizeitgarten, der An-
     soll dazu die Möglichkeit haben. Gär-       bau von Nahrungsmitteln ist mehr
     ten, Pflanzflächen, Sitzplätze, Balko-      Hobby, denn Existenzsicherung. Dafür
     ne, Hochbeete, Obstbäume und Bee-           erfreuen sich viele am gemeinschaft-
     rensträucher erfreuen dann auch mit         lichen Aussenraum – durchaus auch
     einer leckeren Ernte.                       mit Obstbäumen, Beeren, Pflanzflä-
                                                 chen und Hochbeeten – und an na-
     Der Aussenraum ist                          turnahen Flächen. Zudem ist es ein
     auch Naturfläche                            Gebot der Zeit, sorgsam mit Grund
            Wichtig sind die Aussenräume in      und Boden umzugehen, die Städte
     der FGZ auch für die Natur, die Vielfalt    dichter zu bauen, Infrastrukturen ef-
     an Pflanzen und Tieren, die hier ihren      fizient zu nutzen und dafür Natur und
     Lebensraum finden – Biodiversität ist       Landschaft zu schonen.
     das Stichwort dazu. Die FGZ ist dies-
     bezüglich vorbildlich, das zeigt die Zer-   Positive Beispiele für die
     tifizierung von bislang 14 Bauetappen       zeitgemässe Gartenstadt
     als «naturnahes Wohnareal» durch die              Wie die zeitgemässe Gartenstadt
     Stiftung Natur und Wirtschaft.              aussehen kann, das hat die FGZ durch
            In einer Untersuchung der Stadt      den sorgfältigen Umgang mit ihren
     Zürich hat sich überdies gezeigt, dass      Bauetappen, z.B. mit ihren neueren
     der Grünraum der Siedlung Brombeeri-        Siedlungen Brombeeriweg (24. Etappe)
     weg eine der artenreichsten Flächen in      und Grünmatt (Ersatzneubau 3. Etap-
     der ganzen Stadt ist. Gerade gemein-        pe) oder mit der Sanierung von Rei-
     schaftlich nutzbare, grössere Flächen       henhäusern, wie im Bernhard-Jaeggi-
     sind oft auch für die Natur ein Plus.       Weg (14. Etappe) bereits mehrfach ge-
                                                 zeigt. Auch Neubauten sind von Grün
     Ein Wandel bei den Hausgärten               durchzogen und die Grundstücke relativ
     und den Grünflächen in den                  locker überbaut. Alle neuen Wohnun-
     Mehrfamilienhaus-Siedlungen                 gen sollen einen guten Garten- oder
           Die zeitgemässe Interpretation        sonstigen Aussenraumbezug haben,
     der Gartenstadt nimmt auch auf, dass        auch wenn die Häuser nicht zwingend
     wir heute anders leben als zur Grün-        Reiheneinfamilienhäuser sind. In der
     derzeit unserer Genossenschaft und          Siedlung Brombeeriweg haben selbst
     zur Bauzeit vieler FGZ-Siedlungen. Tru-     Menschen, die in den oberen Stock-
     gen damals die meisten Gärten noch          werken wohnen, die Möglichkeit ein
     zu einem grossen Teil zur genügen-          Stück Garten in einer Pflanzinsel zu
     den und gesunden Ernährung bei und          beackern - grosszügige private Balko-
     wendeten die Leute auch viel Zeit für       ne oder Sitzplätze gehören zu jeder
     den Gemüse-, Obst- und Beerengar-           Wohnung und Naturerlebnisse sind
     ten auf, so sind wir FGZ-ler und FGZ-       dank des naturnah gestalteten Aus-

20   THEMA                                                                   FGZ-Info 2/2019
senraums garantiert. Im Bernhard-
                          Jaeggi-Weg gibt es nach der Sanie-
                          rung neu einen direkten Ausgang in
                          den Garten, der in den meisten Fällen
                          nicht mehr dem Kartoffelanbau dient.
                          In der Siedlung Grünmatt wurde die
                          Fläche der Privatgärten zugunsten von
                          gemeinschaftlich nutzbarem Freiraum
                          reduziert. Laubengangartige Balkone
                          mit Sicht in Richtung Uetlibergwald bil-
                          den die Gartenzimmer der Geschoss-
                          wohnungen.

                          Promenades Jardin - grüne
                          Adern durchs Quartier
                                 Städtebaulich ist und bleibt die
                          Gartenstadtidee im Friesenberg heute
                          auf verschiedenen Massstabsebenen
                          sehr gut ablesbar. Der Friesenberg ist
                          ein von Grün durchzogenes Quartier mit
                          einem eigenen Quartierzentrum und
                          bietet insbesondere auch für Familien
                          mit tieferen Einkommen attraktives ge-
Foto: Philip Heckhausen

                          FGZ-Info 2/2019                            THEMA   21
meinschaftliches Wohnen in einer ge-                grünung, einer offenen und durchläs-
meinnützigen Genossenschaft. Im Rah-                sigen Bebauungsstruktur und einem
men der Nutzungsplanung Friesenberg                 feinmaschigen Wegenetz soll bei der
ist formuliert, wie die hohe Qualität               Gestaltung von Neubauten und deren
der Gartenstadt auch in Zukunft gesi-               Umschwung berücksichtigt werden.
chert werden soll. Eine weitere Mög-                      Und nicht zuletzt: Nebst den
lichkeit zur weiteren Verdichtung wird              Grünfingern, die senkrecht entlang
mit Augenmass eingeräumt. Nebst ei-                 der Bäche ins Quartier reichen, sollen
nem weitgehenden Baumschutz gibt                    neu grüne, hangparallele Adern durchs
es eine Begrünungs- und eine Baum-                  Quartier entstehen: Die sogenannten
pflanzpflicht. Der Gebietscharakter                 «Promenades Jardin» laden dereinst
mit einem engen Bezug der Gebäude                   zum Flanieren quer durch die Garten-
zum Aussenraum, einer starken Durch-                stadt Friesenberg ein.            FGZ

          Die «Sieben Leitlinien»* von 2011 zum Thema Gartenstadt
          6. Die Gartenstadt wird zeitgemäss interpretiert
              6.1 Die FGZ ist als Gartenstadt nach englischem Vorbild gegründet worden. Die Sied-
              lungen der FGZ zeichnen sich darum durch sehr viel Grün aus.
              6.2 Für das Wohlbefinden der Menschen ist nicht nur die Fläche der Grünräume, son-
              dern auch die Qualität der Aussenräume insgesamt wichtig.
              6.3 Eine Gartenstadt ist aus heutiger FGZ-Sicht mehr als eine Reihenhaus-Siedlung
              mit Privatgärten. Die FGZ will daher das Konzept Gartenstadt zeitgemäss interpretie-
              ren und nachhaltig weiterentwickeln. Statt formale Anliegen und Kriterien, z.B. Reihen-
              häuser, Gartengrösse, Aussicht, stehen inhaltliche im Vordergrund, etwa spannende
              Blickbeziehungen oder eine Durchgrünung, die an einem Ort «Grün für das Auge», an
              einem andern Ort «Grün fürs Gemüt» oder «Grün für die Füsse» ermöglicht. Gesucht
              sind unterschiedliche Aufenthaltsräume für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und
              eine geeignete Zonierung in öffentliche, halböffentliche und private Aussenräume.
              6.4 Weil die FGZ-Siedlungen am Stadtrand liegen, der Wald und der Üetliberg dem-
              zufolge für die Bevölkerung sehr rasch erreichbar und erlebbar sind, ist eine höhere
              Dichte als die jetzt aktuelle durchaus vertretbar.
              6.5 Zur Idee einer zeitgemässen Gartenstadt gehören vielfältige Naturerlebnisse im
              eigenen Quartier wie beobachten, bepflanzen, pflegen und ernten, das Verständnis
              für das Wohnquartier als Lebensraum für Flora und Fauna, das Erleben der Jahreszei-
              ten sowie die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren.
              6.6 Mit der Idee der Gartenstadt eng verbunden ist aus Sicht der heutigen FGZ die
              Privilegierung des Langsamverkehrs, das «autoarme» Wohnen und das «privatauto-
              freie» Wohnen.
          * Die «Sieben Leitlinien für den Unterhalt und die Erneuerung der FGZ-Immobilien» sind eine Fortschreibung und
          Präzisierung des FGZ-Bauleitbildes von 2004. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. November
          2011 wurden die Sieben Leitlinien mit grossem Mehr «zustimmend zur Kenntnis» genommen.

22        THEMA                                                                                          FGZ-Info 2/2019
Wieso die FGZ das Bäckereiladenprojekt
«Täglichbrot» nicht mit Gratismiete und
120 000 Franken unterstützte

Der Vorstand hat den Antrag des             – Bei einem Betrieb, der länger als
Vereins «Täglichbrot am Friesenberg»        zwei Jahre dauert, geht der Verein in
für eine finanzielle Unterstützung als      einer optimistischen Variante davon
Ladenmieter für einen gemeinschaftli-       aus, dass ab dem vierten Jahr beschei-
chen Bäckereiladen im Quartierzentrum       dene Rückzahlungen an die FGZ mög-
intensiv diskutiert. Er hat schliesslich    lich wären (immer noch im Betrieb mit
entschieden, das vorliegende Gesuch         reduzierten Mietzins). Die FGZ muss-
nicht zu bewilligen. In einer ausführlich   te leider selbst diese im Businessplan
begründeten Antwort an den Verein           des Vereins gemachten Annahmen als
listet er die Gründe auf, die zu diesem     zu optimistisch beurteilen. Der finan-
Entscheid geführt haben:                    zielle Aufwand, den die FGZ schluss-
– Ein tägliches Angebot von frischem        endlich zu leisten hätte und der aus
Brot existiert am Friesenbergplatz be-      dem Mieterfranken, d.h. von allen FGZ-
reits. Die beiden anderen Anbieter          ler/innen zu tragen wäre, dürfte sich
(Coop und Kiöskli) verkaufen ohne fi-       nicht auf eine Starthilfe beschränken,
nanzielle Unterstützung der FGZ Back-       sondern dauerhaft sein.
waren, sogar am Sonntag.                    – Der Vorstand ist auch skeptisch,
– Die Wirkung eines Bäckereiladens          ob sich die Leute, die sich für einen
mit reduzierten Öffnungszeiten und          regelmässigen Einsatz gemeldet ha-
einem eingeschränkten Angebot auf           ben, längerfristig engagieren.
die erwünschte Belebung des Platzes
ist eher bescheiden und ins Verhältnis            Der Vorstand FGZ beurteilte die
zu den Kosten und möglichen Alterna-        Sachlage also insgesamt so, dass eine
tiven zu setzen.                            Zustimmung zu diesem Gesuch eine
– Die Chance, dass der angestrebte          längerfristige finanzielle Unterstüt-
Bäckereiladen trotz Freiwilligenarbeit      zung eines Bäckereiladens bedeu-
jemals kostendeckend betrieben wer-         ten würde und äussert Zweifel dar-
den kann, wird auch von Branchenken-        an, dass das für die Entwicklung des
nern als äusserst gering eingeschätzt.      Ladenzentrums am Friesenbergplatz
– Insgesamt summieren sich die rea-         richtig wäre.
len Kosten (inkl. Gratismiete und Anteil
Rückbaukosten) für die FGZ auf über               Wie die FGZ ein nach der GV-
180 000 Franken für eine zweijährige        Konsultativabstimmung zu erwarten-
Projektphase, wie sie vom Verein als        des erneutes Gesuch des Vereins be-
erstes gewährleistet würde.                 urteilt, bleibt abzuwarten.    FGZ

FGZ-Info 2/2019                                                        FGZ-INTERN    23
Wie können die Baukosten
gesenkt werden?
–
Vorbereitung der GV und Wettbewerb Grossalbis
–

Verschiedene Bau- und Planungsprojekte           fahren wird der komplexen Ausgangs-
beschäftigten den Vorstand in der ersten         lage Rechnung getragen. Gilt es doch,
Jahreshälfte. Ein weiteres wichtiges Thema       an einer lärmbelasteten Hanglage in
war die Vorbereitung der Generalversamm-         einer relativ geringen Dichte qualita-
lung 2019. Dazu gehörten auch die Anhö-          tiv hochstehend und doch sehr kos-
rungen der Kandidatinnen und Kandidaten          tengünstig zu bauen. Die Ergebnisse
für den Vorstand, die Jahresberichterstat-       des Wettbewerbs werden dann nach
tung und die Abnahme der Jahresrechnung          Abschluss des Verfahrens veröffent-
zuhanden der GV.                                 licht und den interessierten FGZ-Mit-
                                                 gliedern in einer Ausstellung zugäng-
              In Bezug auf den Ersatzneubau      lich gemacht.
        Quartierzentrum und den aufgetre-
        tenen Kostensteigerungen hat der         Intensive Vorbereitungen der
        Vorstand beschlossen, eine externe       Generalversammlung 2019
        Analyse in Auftrag zu geben, die sich          Wie immer waren für die Gene-
        mit den Gründen für die gestiegenen      ralversammlung 2019 umfassende Vor-
        Kosten befassen soll. Ziel ist, Lehren   bereitungen notwendig. Auch dieses
        für künftige Projekte zu ziehen und      Jahr gingen von Mitgliedern Anträge
        in Bezug auf negative Entwicklun-        ein. Der Vorstand suchte jeweils ein
        gen präventiv einwirken zu können.       klärendes Gespräch mit den Antrags-
                                                 stellenden und verfasste eine Stellung-
        Wettbewerb Grossalbis mit Aus­           nahme. Ebenfalls befasste sich der Vor-
        stellung der Ergebnisse geplant          stand mit dem inhaltlich und gestalte-
              Der Vorstand hat sich Ende März    risch neu erarbeiteten Jahres­bericht.
        noch einmal mit dem Wettbewerb           Nach Prüfung durch die Finanzkommis-
        zum Projekt Ersatzneubau Grossal-        sion und die externe Revision nahm
        bis (8. Etappe) befasst. Er hat insbe-   er auch die Jahresrechnung 2018 zu-
        sondere das Verfahren noch einmal        handen der GV ab. Er diskutierte die
        eingehend diskutiert. Beim Verfahren     wichtigsten Punkte des städtebauli-
        handelt es sich um einen Wettbewerb      chen Rahmenvertrags und nahm die
        nach SIA-Norm mit einer optionalen       Ergebnisse der Dialogveranstaltung
        Überarbeitungsstufe. Mit diesem Ver-     zu diesem Vertragswerk zur Kenntnis.

24      FGZ-INTERN                                                           FGZ-Info 2/2019
Extrasitzung für Vorstellung             neues Projekt realisieren. Der Vorstand
              von Kandidaturen                         unterstützt diesen Antrag und geneh-
                    Selbstverständlich waren auch      migt eine substanzielle Erhöhung der
              die Vorbereitungen der Ergänzungs-       Beteiligung am Anteilkapital, aller­dings
              wahlen in den Vorstand ein grosses       unter der Voraussetzung, dass es zu ei-
              Thema. Der Vorstand hat die von der      ner Vereinbarung zur Rückzahlung der
              Findungskommission zu einem Ge-          Beteiligung kommt.
              spräch vorgeschlagenen Kandidieren-
              den in einer Zusatzsitzung empfangen     Vorstand gegen finanzielle Unter­
              und befragt.                             stützung eines Bäckereiladens
                    Alle Kandidierenden konnten sich         Der Verein «Täglichbrot im Frie­
              an einer Veranstaltung den Mitgliedern   senberg» hat zuhanden des Vorstands
              präsentieren. Abschliessend hat der      einen Antrag für die finanzielle Un-
              Vorstand nach eingehender Diskussion     terstützung eines Bäckereiladens im
              seine Wahl-Empfehlung zuhanden der       Quartierzentrum gestellt. Der Vorstand
              GV verfasst. Nebst Kriterien der Zu-     schätzt das Engagement der Mitglie-
              sammensetzung war für den Vorstand       der. Trotz dieser positiven Würdigung
              dabei in der jetzigen Phase auch von     ist der Vorstand zur Überzeugung ge-
              Bedeutung, dass er die vakanten Kom-     langt, dass er dem Antrag in dieser
              missionspräsidien wieder mit geeigne-    Form nicht zustimmen kann (zu den
              ten Personen aus dem Kreis des neu       Argumenten, die gegen den Antrag
              gewählten Vorstands besetzen kann.       sprechen, vgl. S. 23).
                    Damit wurden die Grundsätze für          Der Vorstand hält an dieser Stel-
              die Vorbereitung von Wahlen, die an      le aber auch fest, dass er die Über-
              der GV 2018 für gut befunden worden      zeugung teilt, dass es weitere Mass-
              sind, in einem ersten Testlauf ange-     nahmen braucht, um den Friesenberg-
              wendet. Der Vorstand wird den ganzen     platz stärker zu beleben. Er wird ent-
              Prozess rund um die Wahlen umfas-        sprechende Überlegungen anstreben.
              send auswerten und hat aus diesem        Ebenfalls ist es klar, dass es noch et-
              Grund alle Genossenschafterinnen         was Zeit braucht, bis sich ein funkti-
              und Genossenschafter zu einer Aus-       onierender Mix von Geschäften am
              wertungsveranstaltung am 3. Juli ein-    Friesenbergplatz etabliert hat. FGZ
              geladen (vgl. dazu auch S. 16).

              «mehr als wohnen»: Erhöhung
              des Anteilkapitals
                   Die Wohnbaugenossenschaft
              «mehr als wohnen» gelangte mit ei-
              nem Antrag auf Erhöhung des Anteil-
              kapitals an den Vorstand der FGZ. Die
              Genossenschaft wird in Winterthur ein

FGZ-Info 2/2019                                                          FGZ-INTERN          25
Personelles aus der Verwaltung
–
Gerhard Vock als Leiter Unterhalt und Regiebetrieb
und David Thoma als Projektleiter engagiert
–

Das Personalkarussell in der FGZ-Verwal-                     Im Zusammenhang mit dem Aus-
tung dreht weiter. Die drei zusätzlich ge-            bau der Geschäftsstelle (vgl. FGZ-Info
schaffenen Stellen sind nun besetzt und die           4/208) wurde ausserdem eine Stelle
neue Geschäftsleitung hat ihre Arbeit aufge-          Projektleitung Innovation und Nach-
nommen. Ausserdem konnte ein Nachfolger               haltigkeit ausgeschrieben. Die FGZ
für den im Herbst in Pension gehenden Mar-            konnte nun einen jungen Spezialis-
kus Sauter bestimmt werden.                           ten für diese Stelle verpflichten. Der
                                                      35-jährige David Thoma wird in den
                Im letzten FGZ-Info wurden die        nächsten Monaten den Master in Um-
         beiden neuen GL-Mitglieder Carla Co-         welttechnik und -management an der
         ester und Daniela Ziswiler vorgestellt.      der Fachhochschule Nordwestschweiz
         Sie haben unterdessen beide bei der          in Muttenz abschliessen. Als Erstaus-
         FGZ angefangen. In den nächsten Mo-          bildung hat er einen Bachelor in Avi-
         naten werden zwei weitere neue Mitar-        atik absolviert. Er verfügt auch über
         beiter zum Verwaltungs-Team stossen.         Praxis­erfahrung. Nach einigen Jahren
                Für die Nachfolge von Markus          Industrieerfahrung bei der SR Tech-
         Sauter konnte Gerhard Vock gewon-            nics, in welcher er sein Wissen in der
         nen werden. Er ist 53-jährig und aktu-       Optimierung von Prozessen aufgebaut
         ell Leiter Technik und Infrastruktur ei-     hat, war er die letzten drei Jahre bei
         ner grossen Klinik im Kanton Aargau.         einer Beratungsfirma tätig, wo er sich
         Seine neue Stelle bei der FGZ wird er        intensiv mit dem Thema Nachhaltig-
         Anfang September antreten.                   keit und dessen Reporting beschäf-
                Gerhard Vock ist eidg. dipl. Leiter   tigte. David Thoma wird die Stelle bei
         Facility Management und hat sich in          der FGZ am 1. Oktober 2019 antreten.
         Gebäudeoptimierung und zum Sicher-                  Die neuen Mitarbeiter werden in
         heitsspezialisten weitergebildet. Sei-       einer nächsten Nummer des FGZ-Info
         ne umfassenden Erfahrungen als Füh-          ausführlicher vorgestellt. Auch darü-
         rungskraft runden sein Profil ab. Die        ber, wie sich die neue Geschäftslei-
         FGZ konnte mit ihm einen versierten          tung organisiert und welche Ände-
         Fachmann als zukünftigen Leiter für          rungen bei der Verwaltung weiter zu
         die Abteilung Unterhalt und Regiebe-         erwarten sind, werden weitere Infor-
         trieb engagieren.                            mationen zu lesen sein.            FGZ

26       FGZ-INTERN                                                              FGZ-Info 2/2019
Sparen beim Miete bezahlen –
auf Einzahlungsscheine verzichten
–
Mietzinszahlung per Dauerauftrag oder LSV spart Papier und Kosten
–

Wer in der FGZ wohnt, spart dank Kosten-                        Wer auf die periodische Zusen-
miete Geld – die Mietzinse sind weniger                   dung der EZS für die Mietzinszahlung
hoch als auf dem freien Wohnungsmarkt.                    verzichten kann, kann dies der Buch-
Man könnte aber auch noch etwas mehr                      haltung auf verschiedene Art mitteilen.
sparen – nämlich Papier und Administrati-                 – Auf der FGZ-Website finden Sie ein
onskosten. Noch immer bezahlen knapp ein                  PDF-Formular, das Sie ausfüllen und
Drittel der Mieter/innen den monatlichen                  per Mail elektronisch an die Adresse
Mietzins per Einzahlungsschein. Mit einer                 esr@fgzzh.ch schicken können.
«Werbeaktion» will die FGZ-Buchhaltung                    – Sie können auf einen der ungebrauch-
diese davon überzeugen, auf Einzahlungs-                  ten Einzahlungsscheine den Vermerk
scheine zu verzichten.                                    «Dauerauftrag» schreiben und bei der
                                                          Geschäftsstelle abgeben oder diesen
              «Sie benötigen keine Einzahlungsschei-      an die Geschäftsstelle senden.
              ne mehr? Geben Sie uns Bescheid!»           – Sie können aber auch einfach tele-
              Mit diesem Satz forderte die Buchhal-       fonieren: 044 456 15 10 (Roger Seehol-
              tungsabteilung in einem dem letzten         zer) oder 044 456 15 12 (Urs Mettler).
              Ver­sand von Einzahlungsscheinen (EZS)
              beigelegten Brief die Empfänger/innen             Eine weitere Möglichkeit ist die
              auf, sich zu melden.                        Bezahlung der Miete per LSV (Last-
                    Wer den Mietzins per Dauerauf-        schriftverfahren)– mit diesem Verfah-
              trag bezahlt, braucht die vierteljährlich   ren läuft fast alles automatisch. Sie
              verschickten EZS eigentlich gar nicht,      müssen einfach zu Monatsbeginn für
              diese wandern in den meisten Fällen         genügend Deckung auf Ihrem Bank-
              ungebraucht ins Altpapier. Da Druck,        oder Postkonto besorgt sein. Anmel-
              Verpackung und Versand jeweils doch         defomulare gibt es bei der FGZ-Buch-
              mit einigem Aufwand verbunden sind          haltung.                          FGZ
              und es eine Menge Papier braucht, ist
              es der FGZ aus ökologischen wie auch
              ökonomischen Gründen ein Anliegen,
              die Zahl der unnötig verschickten Ein-
              zahlungsscheine zu reduzieren.

FGZ-Info 2/2019                                                            FGZ-INTERN         27
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