INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS - INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT- 18. APRIL 2015 HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN ...

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INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT

                                                                               MISHA NAMIROVSKY
                                                        DMITRI LEVKOVICH
AMIR TEBENIKHIN

                                 LUKAS GENIUSAS

                  5. INTERNATIONALER
                  DEUTSCHER PIANISTENPREIS
                  17. – 18. APRIL 2015 · HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN · ALTE OPER FRANKFURT
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INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT

2011 AMIR TEBENIKHIN

                                2016
                                Das Jubiläumsjahr des
                                Internationalen Deutschen
                                Pianistenpreises gipfelt
2012 LUKAS GENIUSAS             in einem Festakt mit
                                Konzerten seiner Laureaten
                                und Nominierten

                                10. JANUAR
                                KONZERTHAUS BERLIN
2013 DMITRI LEVKOVICH
                                1. & 2. APRIL
                                FRANKFURT AM MAIN

                                2017
2014 MISHA NAMIROVSKY
                                6. INTERNATIONALER
                                DEUTSCHER PIANISTENPREIS

2015 BEKANNTGABE AM 18. APRIL
INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS - INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT- 18. APRIL 2015 HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN ...
INHALT

                                                                            SEITE

                GRUSSWORTE                                                     5
                Peter Feldmann                                                 6
                Dr. Peter Ramsauer                                              7
                Axel Wintermeyer                                               8
                Franz Josef Nick                                               9
                Prof. Dr. Felix Semmelroth                                    10
                Detlef Braun                                                   11
                Dr. h.c. Petra Roth                                           12
                Prof. Dr. Martin Ullrich                                      13
                Prof. Wolfram Schmitt-Leonardy                                14
                Maryam Maleki                                                 16
                JUROREN DES 5. INTERNATIONALEN DEUTSCHEN PIANISTENPREISES     18
                TEILNEHMENDE PIANISTEN · PROGRAMM
                François Dumont                                               22
                Ching-Yun Hu                                                  25
                Alexander Lubyantsev                                          29
                Maria Mazo                                                    32
                Andrejs Osokins                                               36
                Yekwon Sunwoo                                                 40
                Georgy Tchaidze                                               44
                Andrew Tyson                                                  46
                Irene Veneziano                                               50
                Alexander Yakovlev                                            55
                ORCHESTERZUSAMMENSETZUNG                                      59
                Leipziger Streichquartett                                     60
                Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters       63
                DIRIGENT
                Reinhard Seehafer                                             67
                MODERATION
                Dr. Andreas Bomba                                             73
                WIR DANKEN                                                    75
                NOMINIERUNGEN UND EHRUNGEN IN DER VERGANGENHEIT               83
                JUROREN IN DER VERGANGENHEIT                                  87
                INTERNATIONAL PIANO FORUM                                     91

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                      3
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GRUSSWORTE

INTERNATIONAL PIANO FORUM         5
INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS - INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT- 18. APRIL 2015 HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN ...
PETER FELDMANN

                            Sehr geehrte Damen und Herren,
                            »Dem Wahren, Schönen, Guten« – die Worte Goethes unter dem
                            Giebelfries könnten den heutigen Konzertabend, hier in der Alten
                            Oper, nicht treffender umrahmen. Erstklassige Nachwuchspianisten
                            lassen uns an ihrem außerordentlichen Talent teilhaben und erfah-
                            ren dabei großzügige Unterstützung von engagierten Förderern,
                            dem International Piano Forum und seinen Partnern.
                            Im Kulturkalender unserer Stadt hat sich die Vergabe des Interna-
                            tionalen Deutschen Pianistenpreises als fester Programmpunkt
                etabliert und die Musik- und Kulturstadt Frankfurt um einen weiteren exzellen-
                ten musikalischen Höhepunkt bereichert.
                Bereits zum fünften Mal verleiht das International Piano Forum in diesem Jahr
                die begehrte Auszeichnung und hebt sich in besonderer Weise von den gängigen
                Wettbewerben im Musikbereich ab: Begleitet und gefördert wird nicht nur der
                Preisträger; alle Nominierten finden durch vielfältige Förderungsangebote wir-
                kungsvolle Unterstützung in ihrer musikalischen Weiterentwicklung.
                Ich freue mich deshalb sehr, dass den jungen Ausnahmetalenten eine öffentliche
                Bühne vor einer hochkarätigen Jury und einem musikbegeisterten Publikum ge-
                boten wird, und so die Stadt Frankfurt eine bedeutende Station auf ihrem wün-
                schenswerten Weg in eine professionelle internationale Pianistenkarriere mar-
                kiert.
                An dieser Stelle danke ich all denjenigen, die es den Pianistinnen und Pianisten
                ermöglichen, ihr eindrucksvolles Talent heute Abend unter Beweis zu stellen. Ich
                wünsche allen einen erfolgreichen Auftritt und Ihnen, liebe Besucherinnen und
                Besucher, mit Goethes Worten einen wahren, schönen und guten Musikgenuss
                sowie einen anregenden Abend.

                Peter Feldmann
                Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                    6
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DR. PETER RAMSAUER
               SCHIRMHERR 5. INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS

                                Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren,
                                »Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt!« So lautet
                                eine alte Lebensweisheit. Und sie trifft kaum mehr zu als im Wett-
                                bewerb unter Instrumentalsolisten, und gerade unter den Pianisten.
                                Auf dieser Suche nach weltweiten Spitzenleistungen bietet der
                                INTERNATIONALE DEUTSCHE PIANISTENPREIS einen großartigen und
                                beispielhaften Weg. Diesen zu beschreiten verlangt den Teilneh-
                                mern zwar unendlich viel ab, er gibt allen aber auch viel zurück:
                                Wertvolle Etappenerfolge in Form von Konzertengagements, CD-
                                Aufnahmen und vieles mehr. Allein die Einladung nach Frankfurt
               aber bringt wichtige, unverzichtbare Erfahrungen auf der weiteren künstlerischen
               Karriereleiter.
               In 5 Jahren hat sich eine beachtliche Anzahl an Pianisten beworben und die Qua-
               lität der Auserwählten hat in jedem Jahr das Publikum und die Fachwelt wieder
               gleichermaßen begeistert.
               Diese jungen Pianisten stellen sich einem teilweise harten und kompromisslosen
               Wettbewerb, der ganz im Gegensatz zur Schönheit und Brillanz ihres musikali-
               schen Talents steht. Heute Abend genießen wir alle das Edle der Musik und die
               pianistischen Spitzenleistungen – und stellen diese in den Mittelpunkt. So wie wir
               als Liebhaber der Musik es auch über diesen Abend hinaus tun und uns dafür ein-
               setzen sollten.
               So macht sich der INTERNATIONALE DEUTSCHE PIANISTENPREIS unendlich ver-
               dient um den deutschen und internationalen pianistischen Spitzennachwuchs,
               der auch weiterhin in Deutschland eine exzellente Ausbildung an unseren Musik-
               hochschulen genießt. Für diese Initiative der Exzellenz-Förderung danke ich als
               Schirmherr herzlich den Initiatoren Dr. Nader und Maryam Maleki und dem Inter-
               national Piano Forum sowie allen Sponsoren und Förderern dieses Wettbewerbs.
               Mein größter Respekt und meine Hochachtung gilt allen, die daran teilnehmen.
               Herzlichst Ihr

               Dr. Peter Ramsauer, MdB
               Bundesminister a.D.

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                       7
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AXEL WINTERMEYER
                KURATORIUM INTERNATIONAL PIANO FORUM

                             Wer für den Internationalen Deutschen Pianistenpreis nominiert
                             wurde, den dürfen wir als herausragendes musikalisches Talent be-
                             trachten, das sich durch ein großes künstlerisches Potenzial aus-
                             zeichnet. Ich freue mich, dass die Entscheidung über den 5. Interna-
                             tionalen Deutschen Pianistenpreis auch in den Räumen der Hessi-
                             schen Staatskanzlei in Wiesbaden getroffen wird. 10 Kandidatinnen
                             und Kandidaten, ausgewählt unter 120 hochkarätigen Bewerbun-
                             gen, werden hier auftreten und der Jury wie dem sachverständigen
               Publikum ihr Können präsentieren. 4 von ihnen werden am Folgetag erneut in der
               Staatskanzlei und anschließend in der Alten Oper in Frankfurt Konzerte geben.
               Die Staatskanzlei, die Regierungszentrale des Landes, bietet der Kultur gerne Mög-
               lichkeiten der Entfaltung. Die Auftritte im Rahmen des Internationalen Deutschen
               Pianistenpreises zählen zu den kulturell anspruchsvollsten Ereignissen, die hier
               stattfinden. Die 10 Kandidatinnen und Kandidaten aus Europa, Asien und Amerika
               werden auf höchstem musikalischem Niveau agieren, ihre Zuhörerinnen und Zu-
               hörer dürfen beeindruckende Darbietungen erwarten.
               Meine besten Wünsche begleiten die 10 Pianistinnen und Pianisten, deren Auftritt
               in der Hessischen Staatskanzlei bereits ein Erfolg ist. Meine herzlichen Grüße gel-
               ten den Gästen, die diese Konzerte gespannt verfolgen werden.

                Axel Wintermeyer
                Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                      8
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FRANZ JOSEF NICK

                              Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste des 5. Internatio-
                              nalen Deutschen Pianistenpreises 2015,
                              klassische Musik prägt in besonderem Maße den geistigen und kul-
                              turellen Austausch in unserer Gesellschaft. Sie ist zugleich Quelle
                              für kulturelle Inspiration und für die Besinnung auf das Schöne in
                              der Kunst. Gerade die klassische Klaviermusik zieht Komponisten,
                              Künstler und Zuhörer dabei seit jeher in ihren Bann.
                              Umso mehr freut es mich, dass die TARGOBANK nun schon im 4. Jahr
                in Folge den Internationalen Deutschen Pianistenpreis als Ausdruck ihres gesell-
                schaftlichen Engagements unterstützt.
                Wir alle wissen, dass Kunst schon allein um der Kunst willen förderungswürdig
                ist. Wenn aber an einem Ort und zu einem Anlass so herausragende junge Kla-
                vierkünstler zusammenkommen, wie das beim Internationalen Deutschen Pia-
                nistenpreis der Fall ist, verbindet sich die Förderung der Kunst in geradezu vor-
                bildlicher Weise auch mit der Förderung der jungen Menschen, die diese Kunst
                erst ermöglichen.
                Ziel unserer Förderung ist es dabei auch, den Vorbildcharakter der jungen Künstler
                für die kulturelle Bildung zu stärken - in einer Zeit, die nur allzu schnell der Pop-
                kultur hinterherläuft und dabei den Blick für den kulturellen Wert klassischer
                Musik schnell aus dem Blick verliert.
                Allen für die heutige Preisverleihung Nominierten drücke ich die Daumen und
                gratuliere ihnen von Herzen. Den Zuhörerinnen und Zuhörern wünsche ich einige
                unbeschwerte Stunden klassischen Musikvergnügens.

                Mit herzlichen Grüßen

               Franz Josef Nick
               Vorstandsvorsitzender TARGOBANK

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                         9
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PROF. DR. FELIX SEMMELROTH
                KURATORIUM INTERNATIONAL PIANO FORUM

                             Sehr geehrte Damen und Herren,
                             herausragende junge Musikerinnen und Musiker, ausgewählt von
                             Musikhochschulen im In- und Ausland, werden dieser Tage in der
                             Alten Oper Frankfurt, einem der schönsten Konzerthäuser des Landes,
                             ihr Debut geben. Bereits zum 5. Mal vergibt das International Piano
                             Forum den hoch dotierten Internationalen Deutschen Pianistenpreis
                             und rückt damit einmal mehr junge, außerordentlich talentierte Pia-
                             nistinnen und Pianisten in den Fokus der Öffentlichkeit.
                             Der Wettbewerb ermöglicht den Nominierten, wie insbesondere
                             dem Preisträger, einen bedeutenden Schritt in ihre professionelle
               Musikkarriere. Mit Konzert-Engagements im In- und Ausland, Tonträgerproduk-
               tionen sowie Kontakten zu Orchestern und Veranstaltern leistet das International
               Piano Forum gemeinsam mit seinen Partnern zahlreiche wertvolle Hilfestellun-
               gen. Es freut mich sehr, dass Frankfurt am Main auf diese Weise zum Ausgangs-
               punkt für die nachhaltige Unterstützung zukünftiger internationaler Künstler
               wird.
               Von deren Fähigkeiten können sich alle Musikinteressierten bei den Konzerten
               zum Internationalen Deutschen Pianistenpreis einen eigenen Eindruck verschaf-
               fen. Die Konzertveranstaltung wird das pulsierende Kulturleben unserer Stadt um
               ein besonderes Musikereignis bereichern.
               Ich möchte dem International Piano Forum Frankfurt sowie allen beteiligten In-
               stitutionen für ihr außerordentliches Engagement zur Förderung junger Pianis-
               tinnen und Pianisten danken.
               Dem Preisträger, wie allen Mitbewerbern wünsche ich für ihre weitere künstleri-
               sche Karriere viel Erfolg und dem Publikum einen unterhaltsamen Abend sowie
               viel Freude bei den Konzerten.

                Prof. Dr. Felix Semmelroth
                Kulturdezernent und Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                    10
DETLEF BRAUN

                            Sehr geehrte Damen und Herren,
                            es ist ein kleines Jubiläum – und eine Erfolgsgeschichte, die wir als
                            Partner von Anfang an mit begleiten durften. Bereits zum 5. Mal fin-
                            det der Internationale Deutsche Pianistenpreis hier in Frankfurt statt.
                            Er hat sich als renommierte Auszeichnung etabliert und verspricht
                            seinen Preisträgern internationale Beachtung und Anerkennung. Für
                            jeden jungen Pianisten der hier geehrt wird, ist dieser Preis ein be-
               deutender Meilenstein. Zur Förderung herausragender Künstlerpersönlichkeiten
               bietet er eine Plattform, die ihresgleichen sucht.
               Als Veranstalter der Musikmesse in Frankfurt freuen wir uns sehr, auch in diesem
               Jahr den Rahmen für den Internationalen Deutschen Pianistenpreis mitzugestal-
               ten und die Sichtbarkeit des Events zu steigern. Die Musikmesse ist nicht nur der
               weltweit bedeutendste Handelsplatz für die Musikinstrumentenbranche. Sie ist
               auch eine Veranstaltung, die sich der Förderung der musikalischen Kultur ver-
               schrieben hat und von der wichtige Impulse für die internationale Musikland-
               schaft ausgehen. Mit vielfältigen Angeboten zur Nachwuchsförderung und mu-
               sikalischen Früherziehung weckt und festigt sie zudem die Begeisterung für das
               aktive Musizieren; denn Begeisterung braucht es, damit aus Talent musikalische
               Perfektion erwachsen kann. Dieses Engagement für das aktive Musizieren eint die
               Musikmesse und das International Piano Forum, das den Internationalen Deut-
               schen Pianistenpreis vor 5 Jahren ins Leben gerufen hat und ihn seitdem stetig
               weiterentwickelt.
               Ich freue mich auf einen inspirierenden Wettbewerb auf höchstem Niveau und
               wünsche den Teilnehmern im Namen der Messe Frankfurt GmbH viel Erfolg!

               Detlef Braun
               Geschäftsführer Messe Frankfurt GmbH

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                       11
DR. H.C. PETRA ROTH
               SCHIRMHERRIN INTERNATIONAL PIANO FORUM

                             Sehr verehrte Damen und sehr geehrte Herren,
                             als Schirmherrin des »International Piano Forum Frankfurt – Freunde
                             und Förderer e.V.« freue ich mich ganz besonders, dass der Internatio-
                             nale Deutsche Pianistenpreis in diesem Jahr sein 5-jähriges Jubiläum
                             feiert. Als Botschafter unserer Stadt Frankfurt am Main steht der In-
                             ternationale Deutsche Pianistenpreis seit 5 Jahren für Exzellenz-För-
                             derung mit höchstem Anspruch.
                             Der Finanzplatz Frankfurt genießt auch als Musik- und Kulturstadt glo-
                             bal einen hervorragenden Ruf. Aus über 120 nationalen und internatio-
                             nalen Bewerbungen aus den großen Musikmetropolen weltweit hat
               sich die internationale Vorauswahljury nach einer schweren Entscheidungsfindung,
               aufgrund der großen Fülle an musikalisch einzigartigen Bewerbern, für 10 heraus-
               ragende Pianisten entschieden, aus denen schließlich die 4 Nominierungen hervor-
               gehen werden. Bereits die Nominierung für den Internationalen Deutschen Pianis-
               tenpreis ist eine Auszeichnung für außerordentliches Können. Sie alle sind Ausnah-
               metalente, deren künstlerische Perspektive und deren Gesamtauftritt das Potenzial
               für eine internationale Konzertkarriere zum Ausdruck bringen. Für ihre weitere Ent-
               wicklung wird sich das International Piano Forum wie auch in den vergangenen Jahren
               stark einsetzen.
               Allen 10 Pianisten wünsche ich viel Erfolg für ihren Aufenthalt in Frankfurt und für
               ihr weiteres Leben auf der Bühne und privat.
               Ihnen, verehrte Gäste, wünsche ich einen ansprechenden Abend bei wunderbarer
               Musik. Ich bin mir sicher, wir erleben heute die Stars von morgen.

               Mit freundlichen Grüßen

               Dr. h.c. Petra Roth
               Oberbürgermeisterin a.D. der Stadt Frankfurt am Main

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                       12
PROF. DR. MARTIN ULLRICH

                              Sehr geehrte Damen und Herren,
                              im Namen der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen
                              grüße ich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Jurymitglieder
                              sowie Zuhörerinnen und Zuhörer beim 5. Internationalen Deutschen
                              Pianistenpreis.
                              Es freut mich außerordentlich, dass es dem International Piano
                              Forum erneut gelungen ist, eine durch höchste Exzellenz geprägte
                              Veranstaltung zu realisieren. Der Internationale Deutsche Pianisten-
               preis hat sich in den letzten Jahren als wichtiger und hochkarätiger Wettbewerb
               für junge Pianistinnen und Pianisten etabliert. Die deutschen Musikhochschulen
               gratulieren dem International Piano Forum sehr herzlich zu dieser erfreulichen
               Entwicklung.
               Neben den Preisgeldern tragen die vielfältigen Folgeengagements und die CD-
               Produktionen zur Attraktivität des Wettbewerbs und zur Nachhaltigkeit der För-
               derung des musikalischen Nachwuchses bei.
               Darüber hinaus freue ich mich sehr, dass der Deutsche Pianistenpreis im Jahr 2016
               im Rahmen des Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerbs vergeben
               werden wird. Die deutschen Musikhochschulen begrüßen diese Kooperation au-
               ßerordentlich und wünschen den jungen Künstlerpersönlichkeiten schon jetzt viel
               Kreativität und Freude bei der Vorbereitung.
               Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich viel Erfolg und bereichernde
               Erfahrungen und uns allen interessante und anregende Hörerlebnisse!

               Prof. Dr. Martin Ullrich
               Vorsitzender der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                      13
PROF. WOLFRAM SCHMITT-LEONARDY
                SPRECHER DER JURY

                             Wer angesichts einer heute fast unüberschaubaren Zahl von Wett-
                             bewerben antritt, einen neuen Förderpreis für musikalische Persön-
                             lichkeiten ins Leben zu rufen, braucht neben umfassender Fach-
                kenntnis und organisatorischem Weitblick eine gehörige Portion Enthusiasmus,
                sehr viel Fleiß – und einen langen Atem! Dass der Internationale Deutsche Pia-
                nistenpreis innerhalb kürzester Zeit weltweites Renommee erzielen konnte, ist
                angesichts dessen eine kleine Sensation. Dass die Menschen dahinter bis heute
                ihren anfänglichen Enthusiasmus behalten haben und den Pianistenpreis wei-
                terhin ebenso innovativ wie nachhaltig gestalten, ist aber das eigentlich Begeis-
                ternde!
                Das International Piano Forum Frankfurt hat dieses Projekt vor 5 Jahren ins Leben
                gerufen, als die Konkurrenz unter Förderpreisen groß und die Begeisterung für
                ein neues Konzept unter den alt eingesessenen Akteuren klein war. Das »Gründer-
                Team« verschrieb sich dem Ziel der Exzellenzförderung – nichts weniger als das;
                nichts schwerer! Nach zahllosen Diskussionen ü b er Regularien, Programme,
                Bewertungs- und Auswahlkriterien stand das Konzept. Die Herausforderungen
                seiner Um- und Durchsetzung fingen damit erst an! Und ohne den Idealismus
                von Maryam Maleki – dem Kopf hinter, oder besser: dem Herz in dem Projekt –
                wäre wohl nichts von alledem gelungen.
                Bereits der Start im Jahr 2011 war grandios, die Liste der nominierten Pianisten
                las sich wie das »WHO IS WHO« der internationalen Pianistenelite und unter den
                Protagonisten von damals (ebenso wie heute) waren arrivierte Solisten, die be-
                reits erfolgreich in bedeutenden Konzerthäusern und Festivals konzertierten.

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                      14
Dieses hohe künstlerische Niveau über mittlerweile 5 Jahre zu halten, neue Per-
               spektiven zu generieren und durchgehend die Bereitschaft zur Diskussion künstle-
               rischer und konzeptueller Fragen aufzubringen, ist eine außergewöhnliche Leis-
               tung aller am Internationalen Deutschen Pianistenpreis Beteiligten! Auf den ers-
               ten Erfolgen hat sich niemand ausgeruht und rückblickend können wir heute mit
               Freude und Stolz feststellen, dass uns über all die Jahre eine treffsichere Auswahl
               hochinteressanter junger Talente und ihre breite Förderung gelang. Nicht zuletzt
               auch Dank eines treuen, interessierten und kenntnisreichen Publikums, das seit
               2013 zu einem Jurymitglied honoris causa geworden ist.
               Dieses gemeinsame Projekt zur Erhaltung und Förderung der Kultur durch gezielte
               Sichtung und Unterstützung kreativer musikalischer Köpfe ist eine, für die jungen
               Musiker gewinnbringende und das Publikum erfrischende, Alternative zum her-
               kömmlichen Angebot von Wettbewerben und Preisen und es ist mir eine beson-
               dere Freude hieran von Anfang an mitwirken zu dürfen.
               Ich wünsche uns allen auch in diesem Jahr wieder bereichernde musikalische Er-
               lebnisse – und den Kandidaten Inspiration und Energie sowie Zuversicht auf ihrem
               Weg, auf dem wir sie hier in Frankfurt ein kurzes Stück begleiten dürfen.

               Prof. Wolfram Schmitt-Leonardy, Pianist
               Hochschule für Musik und Theater München
               École Normale de Musique de Paris Alfred Cortot

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                       15
MARYAM MALEKI

                             Verehrtes Publikum,
                             sehr gerne begrüße ich Sie ganz herzlich mit einem Zitat von Franz
                             Liszt zum 5. Internationalen Deutsche Pianistenpreis:
                             »Nichts Edles kann geschehen, kein hohes Werk vollführt, kein Bund ge-
                             schlossen werden und bewahrt, als auf dem geweihten Boden des Idealen.«
                             Seit seiner Gründung vor 8 Jahren bietet das International Piano
                             Forum Pianistinnen und Pianisten, die bereits eine außerordentliche
                             Exzellenz in ihrer Kunst erreicht haben, einen »fruchtbaren Boden«
                             und steht ihnen fördernd und fordernd zur Seite.
                              Bei seiner Premiere vor 5 Jahren ist der Internationale Deutsche Pia-
                              nistenpreis mit dem »Wahren, Schönen, Guten« von Johann Wolfgang
                von Goethe auf dem Ideal Franz Liszts aus der Taufe gehoben worden. Seit dem
                Jahr 2011 sind 26 herausragende Nominierte in diesem wunderbaren Saal der Alten
                Oper Frankfurt aufgetreten und aus Ihnen sind 4 musikalische Persönlichkeiten als
                Laureate hervorgegangen. Mich beglückt es, dass ich alle erleben und hören durfte.
                Jeder Einzelne ist mir in tiefer Erinnerung geblieben, denn wahre Kunst bleibt un-
                vergänglich. Ich freue mich auf 4 weitere großartige Künstler, von denen in diesem
                Jahr einer zum Primus inter Pares erhoben wird.
                Neben dem hochdotierten Preisgeld wurden bis jetzt über 60 Auftritte in renom-
                mierten Konzerthäusern wie der Berliner Philharmonie, Großer Saal Alte Oper,
                Qatar Philharmonic Hall, La Verdi Mailand und vielen mehr vom International Piano
                Forum im In- und Ausland initiiert und organisiert. Darüber hinaus wurden Künst-
                lermappen erstellt, Internetauftritte präsentiert und vieles mehr. Besonders freut
                es mich, dass wir Ihnen zu unserem 5. Jubiläum heute die erste vom International
                Piano Forum produzierte CD präsentieren können.
                Mein ganzer Dank gebührt allen, die uns auf diesem Wege begleitet, unterstützt,
                ermutigt und vertraut haben: den Pianistinnen und Pianisten, den Juroren und ganz
                besonders unseren Förderern!
                Mit einem Zitat von Ludwig van Beethoven möchte Sie heute bis zu unserem Wie-
                dersehen im nächsten Jahr 2016 begleiten und den Pianistinnen und Pianisten des
                5. Internationalen Deutschen Pianistenpreises 2015 schon heute gratulieren: »Dem
                Manne muss die Musik Feuer aus dem Geist schlagen!«
                Hochachtungsvoll,
                Ihre Maryam Maleki
                Mitglied des Vorstandes
                International Piano Forum Frankfurt – Freunde und Förderer e.V.

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                                                        16
JURY

INTERNATIONAL PIANO FORUM     17
5. INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS
JUROREN

KANDIDIERUNGS-JUROREN

                              Maurizio Baglini
                                      Italien

                              Prof. Hung-Kuan Chen
                                      Vereinigte Staaten von Amerika

                              Prof. Paul Dan
                                       Deutschland

                              Jorge Luis Prats
                                      Kuba

NOMINIERUNGS- & LAUREAT-JUROREN

                              Prof. Dr. Paul Badura-Skoda
                                        Österreich

                              Prof. Dmitri Bashkirov
                                      Russland

                              Giselle Brodsky
                                       Vereinigte Staaten von Amerika

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                               18
Holger Busse
                                    Deutschland

                            Carsten Dürer
                                    Deutschland

                            Johannes Kutrowatz
                                   Österreich

                            Prof. Rudolf Meister
                                     Deutschland

                            Misha Namirovsky
                                   Israel

                            Reinhard Seehafer
                                    Deutschland

                            Prof. Wolfram Schmitt-Leonardy
                                    Deutschland

                            Amir Tebenikhin
                                    Kasachstan

                            Michael Traub
                                    Deutschland

INTERNATIONAL PIANO FORUM                                    19
TEILNEHMENDE
                                           PIANISTEN

INTERNATIONAL PIANO FORUM                       21
FRANÇOIS DUMONT

                François Dumont wurde 1985 in Lyon geboren und ist Preisträger vieler renom-
                mierter Wettbewerbe, wie dem »Concours Reine Elisabeth Wettbewerb«, Brüssel,
                dem »Chopin Wettbewerb«, Warschau, der »Cleveland Piano Competition«, USA,
                dem »Clara Haskil Wettbewerb«, Schweiz, sowie weiterer Wettbewerbe in Japan,
                Norwegen und Monte Carlo.
                Dumont begann seine Ausbildung bei Chrystel Saussac und Hervé Billaut, bevor
                er im Alter von 14 Jahren am Pariser Konservatorium C.N.S.M.D bei Professor Bruno
                Rigutto aufgenommen wurde. Meisterklassen belegte er unter anderem bei Leon
                Fleisher, Murray Perrahia, Dmitri Bashkirov in der »International Piano Academy
                Lake Como«. Des Weiteren studierte er bei William Grant Naboré am »Conser-
                vatoire de la Suisse Italienne« in Lugano. Seine Gesamtaufnahme aller Mozart-So-
                naten (für Anima Records) brachte ihm den »Maestro« Preis der Zeitschrift »Pia-
                niste«. Sein intensives Spiel, seine Vorstellungskraft und sein perlender Klavierton
                werden in diesem Zusammenhang besonders gelobt.
                Dumont bestritt bereits zahlreiche Konzert- und Fernsehauftritte, vor allem in
                Frankreich, aber auch in den USA und in China. 2011 war er zudem mit dem »Ma-
                riinsky Orchester« in St. Petersburg mit dem 1. Klavierkonzert von Tschaikowsky
                zu hören. Zu seinen Kammermusikpartnern gehören prominente Musiker wie
                Tabea Zimmermann, Henri Demarquette und das Quartett Sine Nomine sowie
                seine Frau, die Sopranisten Helen Kearns. Mit 2 Partnern hat er das Trio Elegiaque
                gegründet. Mit diesem Trio hat er Werke von Messiaen und Dusapin auf CD auf-
                genommen – die dann folgende Aufnahme besteht aus Trios von Rachmaninow,
                Arensky und Rimsky-Korsakov. Damit hat das Trio Élégiaque die kompletten Kla-
                viertrios von Beethoven (für Brilliant Classics) auf CD aufgenommen. Zu seinen
                Solo-CD Aufnahmen gehören die Mozart-Sonaten, ebenso wie Chopin-, Ravel-,

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Liszt-, und Mozart-Klavierkonzerte KV 466 und KV 271. Im Juni 2015 wird er beide
                  Ravel-Konzerte mit Leonard Slatkin und dem »Orchestre National de Lyon« spielen.
                  Die Klavierkonzerte werden für Naxos aufgenommen.

SEMIFINALE                                    17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN
Claude Debussy   * 22. AUGUST 1862 IN SAINT-GERMAIN-EN-LAYE, FRANKREICH; † 25. MÄRZ 1918 IN PARIS, FRANKREICH

 Estampes
                  Mit den 3 Sätzen »Pagodes«, »La soirée dans Grenade« (Der Abend in Granada) und
                  »Jardins sous la pluie« (Gärten im Regen) lässt Debussy im Zyklus »Estampes« in Bil-
                  dern eine poetische Welt aus Landschaften und fernen Ländern entstehen. Er kom-
                  ponierte die Stücke im Sommer 1903 während eines Aufenthalts in Bichain im nörd-
                  lichen Burgund. Von dort bekräftigt er in einem Brief: »Wenn man sich Reisen nicht
                  leisten kann, muss man sie durch Fantasie ersetzen.« Im virtuosen Schlusssatz knüpft
                  er an seine zukunftsweisenden »Images« aus dem Jahr 1894 an.

Franz Liszt                * 22. OKTOBER 1811 IN RAIDING, ÖSTERREICH; † 31. JULI 1886 IN BAYREUTH, DEUTSCHLAND

 La Vallée d'Obermann (Das Obermann-Tal)
                  »Das Buch, das stets mein Leid betäubt« – das möchte man natürlich besitzen und
                  lesen! Für Franz Liszt war dieses literarische Arzneimittel der Briefroman »Oberman«
                  des französischen Schriftstellers Etienne-Pivert de Senancourt (1804 gedruckt). In 91
                  Briefen berichtet der junge Oberman einem Freund über alles, was ihn beeindruckt
                  und innerlich beschäftigt. Verzweiflung, Liebesleid, Lebenslangeweile, ungestillte
                  Sehnsucht, Pessimismus und Resignation grundieren den Roman dunkelgrau. Auf
                  die große, drängende Frage nach dem Sinn des Daseins sucht Oberman vergeblich
                  eine Antwort.
                  Senancourts Roman inspirierte Liszt zu seiner Klavierkomposition »Vallée d’Ober-
                  mann«. 1855 veröffentlichte Liszt das Stück in seiner Sammlung »Années de péleri-
                  nage« (Pilgerjahre). Dabei druckte er zur Erläuterung umfangreiche Passagen aus
                  dem Roman ab. »Oh unsägliche Empfindsamkeit«, so lässt Senancourt seinen auf-
                  gewühlten Romanhelden im Strudel der Gefühle aufschreien. Liszt spiegelt diese
                  Stimmungen mit empfindsamen espressivo- und dolcissimo-Passagen und heftigen
                  musikalischen Gefühlsausbrüchen (die er nicht nur aus dem Roman, sondern vor
                  allem auch aus seinem eigenen turbulenten Leben kannte) wider.

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FRANÇOIS DUMONT

FINALE                                        18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN
Johann Sebastian Bach        * 31. MÄRZ 1685 IN EISENACH, DEUTSCHLAND; † 28. JULI 1750 IN LEIPZIG, DEUTSCHLAND

 Capriccio in B-Dur, BWV 992 »Über die Abreise des geliebten Bruders«
                   Bemerkenswert an der Komposition sind die für Bach untypischen programmati-
                   schen Untertitel. Sie weisen auf mögliche Vorbilder hin, nämlich auf Johann Kuhnaus
                   »Musicalische Vorstellung einiger Biblischer Historien in 6 Sonaten« (1700). Als
                   Adressaten des Werkes, also des geliebten Bruders, gelten verschiedene Personen,
                   von seinem guten Freund Georg Erdmann über seinen Bruder Johann Jacob Bach bis
                   hin zum Komponisten selbst, der sich von einem Lebensabschnitt verabschiedet.

Fryderyk Franciszek Chopin    * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH

 Klaviersonate in h-Moll op. 58
                   Die dritte und letzte Sonate von Frédéric Chopin enthielt in der Erstausgabe von Juli
                   1845 eine Widmung »à Madame la Comtesse E. de Perthuis«. Dabei handelt es sich
                   aller Wahrscheinlichkeit nach um die Comtesse Élise de Perthuis, geb. von Grote, die
                   Frau des Grafen Amable de Perthuis de Laillevault, dem Adjutanten von König Louis-
                   Philippe I. Die gebürtige Deutsche unterhielt in ihrer Wohnung, 12 Rue d’Astorg, einen
                   Salon, in dem zahlreiche Künstler und Literaten verkehrten. Bereits 1836 hatte Chopin
                   ihrem Gatten seine Vier Mazurken op. 24 gewidmet.

Joseph-Maurice Ravel         * 07. MÄRZ 1875 IN CIBOURE, FRANKREICH; † 28. DEZEMBER 1937 IN PARIS, FRANKREICH

 La Valse: Poème choréographique pour orchestre
                   1919 erhielt Ravel von Sergei Djagilew den Auftrag für ein Ballett zum Thema »Wien
                   und seine Walzer« für die Ballets Russes. Beim komponieren griff er auf Material zu-
                   rück, das er seit 1906 erstellt hatte. Als das fertige Stück 1920 im Kreis von Djagilew,
                   Strawinsky, Poulenc und anderen vorgeführt wurde, lehnte Djagilew es ab, da es kein
                   Ballett, sondern das Porträt eines Balletts sei. La Valse wurde am 12. Dezember 1920
                   in Paris als reines Orchesterwerk uraufgeführt. 1921 arrangierte Ravel das Stück für
                   2 Klaviere um, Lucien Garban arrangierte daraus ein Klavierduett. Erst 1928 choreo-
                   graphierte Bronislava Nijinska ein einaktiges Ballett für Ida Rubinstein zu La Valse,
                   weitere choreographische Umsetzungen folgten 1951 von George Balanchine und
                   1958 von Frederick Ashton.
                   Das Stück trug ursprünglich den Titel Wien. Da dies im Nachkriegs-Frankreich nicht
                   angemessen erschien, wurde er in La Valse geändert.

GRAND FINALE                                                        18. APRIL, ALTE OPER FRANKFURT
Robert Schumann          * 08. JUNI 1810 IN ZWICKAU, DEUTSCHLAND; † 29. JUNI 1856 IN ENDENICH, DEUTSCHLAND

 Klavierkonzert in a-Moll op. 54 Nr. 1
                   Ein romantisches Solokonzert für Klavier und Orchester. Ebenso wie einige andere
                   Klavierkonzerte des 19. Jahrhunderts hat das a-Moll-Konzert einen sinfonischen Cha-
                   rakter. Das Werk war zunächst als Fantasie konzipiert, deshalb steht das gesamte
                   Konzert unter romantisch-fantastischen Eindrücken. Schumann benötigte für die
                   verzögerte Fertigstellung über 5 Jahre.

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CHING-YUN HU

               Als »…erstklassiges Talent« bezeichnet und gelobt für ihre »… poetische Verwen-
               dung von Farben und souveräne expressive Phrasierung…« (The Philadelphia In-
               quirer) hat Ching-Yun Hus vielseitige Bühnenpersönlichkeit in mehrere der presti-
               gereichsten Konzertsäle und auf Festivals auf 5 Kontinenten gebracht.
               Highlights der Saison 2014-2015 umfassen Debüts mit der Ungarischen National-
               philharmonie unter Zoltan Kocsis, dem Dohnánhyi Orchestra Budafok (Rachma-
               ninow-Klavierkonzert Nr. 3), dem New York Massapequa Philharmonic Orchestra
               (Rachmaninow-Klavierkonzert Nr. 2), dem Wyoming Symphony Orchestra (Tschai-
               kowsky-Klavierkonzert Nr. 1), dem South Korea Daejeon Philharmonic Orchestra
               (Prokofiev-Klavierkonzert Nr. 3) und der Brazil Orquestra Petrobras Sinfônica in Rio
               De Janeiro (Chopin-Klavierkonzert Nr. 1). Für den Sommer 2015 sind unter anderem
               erneute Auftritte mit dem Taipei Chinese Orchestra (Fazil Says Klavierkonzert Nr. 3,
               »Silence of Anatolia«) beim Internationalen Musikfestival in Macau und mit Bra-
               siliens Orquestra Filarmônica do Espírito Santo (Beethoven-Klavierkonzert Nr. 5)
               geplant. Zahlreiche Soloauftritte und kammermusikalische Zusammenarbeiten
               in der ganzen Welt inkludieren eine Rezital-Tour durch die USA, Taiwan und China
               sowie ein Galakonzert mit dem Los Angeles Chamber Orchestra unter Jeffrey
               Kahane.
               Ching Yun Hus Debüt-CD, welche 2011 vom taiwanesischen Label ArchiMusic ver-
               öffentlicht wurde, bietet Solo-Klaviermusik von Chopin und wurde mit Taiwans
               Golden Melody Award 2012 für das beste klassische Album des Jahres ausgezeich-
               net. Im Frühjahr 2013 erschien ihre zweite CD – Musik von Granados, Mozart und
               Ravel – bei CAG Records in den Vereinigten Staaten.
               Seit ihrem Erfolg als Gewinnerin des 1. Preises und des Publikumspreises der Con-
               cert Artists Guild International Competition 2009 in New York sowie der 12. Arthur

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CHING-YUN HU

                Rubinstein International Piano Master Competition in Tel Aviv, konzertierte sie
                mit dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, in New Yorks
                Weill Recital Hall, der Carnegie Hall, der Alice Tully Hall, dem Kennedy Center, dem
                Aspen Musikfestival, der London Wigmore Hall und dem Southbank Centre, im
                Pariser Salle Cortot, Amsterdams Concertgebouw, Münchens Herkulessaal, Mün-
                chens Gasteig, Budapests Franz Liszt Musikakademie, Polens Internationalem
                Chopin Festival und der Rubinstein Philharmonic Hall (Lodz), im Opernhaus von
                Tel Aviv, in der Taipei National Concert Hall und in Japans Osaka Hall.
                Ching-Yun Hu hatte im Alter von 13 Jahren ihr Debüt bei einer Asientour mit dem
                Poland Capella Cracoriensis Chamber Orchestra. Sie zog ein Jahr später in die Ver-
                einigten Staaten, studierte an der Juilliard School und dem Cleveland Institute
                of Music mit Sergei Babayan, Kammermusik mit Joseph Kalichstein und Seymour
                Lipkin. Zusätzlich erhielt sie künstlerische Führung von Richard Goode und Tamas
                Vasary.
                Aktiv in ihrer kreativen Tätigkeit für klassische Musik und Musikerziehung grün-
                dete sie das Taipei Yun-Hsiang International Music Festival und die Philadelphia
                Young Pianists Academy, welche jeden Sommer am Curtis Institute of Music statt-
                findet. Sie ist auch künstlerische Direktorin beider Festivals. Der Kulturminister
                von Taiwan verlieh ihr einen Ehrenpreis in Anerkennung ihrer Leistungen. Sie er-
                reicht als Pianistin, Erzieherin und Vortragende kontinuierlich eine wachsende
                Zuhörerschaft.
                Ching-Yun Hu ist Artist in Residence und Teil des Lehrkörpers am Esther Boyer
                College of Music and Dance der Temple University in Philadelphia. Sie ist Yamaha
                Artist.

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SEMIFINALE                                       17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN
Enrique Granados                                     *27. JULI 1867 IN LLEIDA, SPANIEN; † 24. MÄRZ 1916, ÄRMELKANAL
 Goyescas: 5. El Amor y la Muerte
                      Enrique Granados y Campiña war der Sohn des Kubaners Calixto José de la Trinidad
                      Granados y Armenteros und der Katalanin Enriqueta Elvira Campiña. Er studierte Kla-
                      vier bei Ricardo Viñas und Komposition bei Felipe Pedrell, dem führenden spanischen
                      Musiktheoretiker und Komponisten seiner Zeit. Dieser forderte eine Erneuerung der
                      spanischen Musik aus dem Geist der Folklore. Granados gehört neben Pedrells bei-
                      den anderen bedeutenden Schülern Isaac Albéniz und Manuel de Falla zu den großen
                      Erneuerern der spanischen Musik.

Domenico Scarlatti                     * 26. OKTOBER 1685 IN NEAPEL, ITALIEN; † 23. JULI 1757 IN MADRID, SPANIEN
 Sonate in f-Moll, K. 466 · Sonate in d-Moll, K. 141
                      Unabhängig davon, ob es sich um eine Sonate in Dur oder Moll handelt, weisen die
                      Sonaten Scarlattis im ersten Teil mehrere Motive auf, die häufig im zweiten Teil wie-
                      derkehren. Häufig kommt es zu motivischer Arbeit, die harmonische Textur ist dicht
                      und führt in entferntere Tonarten. Ein weiteres Kennzeichen ist die Verwendung re-
                      petitiver Strukturen. Etliche Sonaten wirken wie ein Archetypus der sich wenige Jahr-
                      zehnte später etablierenden Klaviersonate, wie sie etwa in Wien weiterentwickelt
                      wurde. Scarlattis Klavierwerk kann wegen des Stilwandels zum empfindsamen Stil
                      eine Brückenfunktion zwischen Barock und Klassik zugeschrieben werden. „Wilde
                      Blumen am Zaun der Klassik“ werden sie in einer Publikation von Barbara Zubers ge-
                      nannt.
Fryderyk Franciszek Chopin       * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH
 Rondo in Es-Dur op. 16
                      Kaum vorstellbar, dass Chopin erst 15 Jahre zählte, als sein op. 1, das Rondo c-Moll,
                      im Druck erschien. Auch das Rondo op. 5, das die klangliche Exotik polnischer Volks-
                      musik verarbeitet, und das brillante Werk in C-Dur op. 73 stammen aus seiner War-
                      schauer Zeit. Zweifellos hatte der jugendliche Komponist, Liebling der Warschauer
                      Salons, sich diese Stücke selbst als »Paradestücke« auf den Leib geschrieben. Auch
                      hier bei Rondo op. 16 ist seine persönliche Handschrift unverkennbar.

FINALE                                           18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN

Kenneth Leighton    * 2. OKTOBER 1929 IN WAKEFIELD, ENGLAND; † 24. AUGUST 1988 IN EDINBURGH, SCHOTTLAND
 Fantasia Contruppuntistica op. 24
                      Bereits während seines Studiums erhielt Leighton mehrere Kompositionspreise (da-
                      runter 1951 ein Mendelssohn-Stipendium), denen weitere folgten: 1956 der Busoni-
                      Klavierkompositionspreis, 1960 der National Federation of Music Societies Prize für
                      die beste Chorkomposition des Jahres oder 1965 der City of Trieste Prize für ein neues
                      sinfonisches Werk (seine 1. Sinfonie). Leightons musikalisches Schaffen umfasst na-
                      hezu alle Werkgattungen.

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CHING-YUN HU

Isaac Manuel Francisco Albéniz
                          * 29. MAI 1860 IN CAMPRODON, SPANIEN; † 18. MAI 1909 IN CAMBO-LES-BAINS, FRANKREICH
 »Evocacion«, »El Puerto« aus Iberia Band I
                     Berühmtheit sicherte sich Isaac Albéniz mit dem umfangreichen Klavierzyklus Iberia
                     (1905–08). Diese Suite besteht aus 4 »Bänden« mit je 3 Stücken, die größte pianisti-
                     sche Virtuosität erfordern und gemeinhin als das Meisterwerk von Albéniz angese-
                     hen werden.

Joseph-Maurice Ravel           * 07. MÄRZ 1875 IN CIBOURE, FRANKREICH; † 28. DEZEMBER 1937 IN PARIS, FRANKREICH
 Gaspard de la nuit
                     »Trois poèmes pour piano d'après Aloysius Bertrand« ist ein 1908 entstandenes drei-
                     teiliges Klavierwerk von Maurice Ravel, das von Aloysius Bertrands gleichnamiger
                     Kurzprosa-Dichtung aus dem Jahre 1842 inspiriert wurde. Es wurde am 9. Januar 1909
                     durch Ricardo Viñes uraufgeführt.
                     Die Satzbezeichnungen lauten:
                     Ondine, die Wassernixe - Le gibet, der Galgen – Scarbo, der listige Kobold.

Georg Alexander Ligeti            * 28. MAI 1923 IN TARNAVENI, RUMÄNIEN; † 12. JUNI 2006 IN WIEN, ÖSTERREICH
 Etude Nr. 10, »Der Zauberlehrling«
                     Georg Ligeti war ein österreichischer Komponist rumänisch-ungarisch-jüdischer Her-
                     kunft. Er gilt als einer der bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts und als
                     ein Erneuerer der Neuen Musik. Einer größeren Öffentlichkeit wurde er durch die
                     Verwendung seiner Musik als Filmmusik in 2001 »Odyssee im Weltraum von Stanley
                     Kubrick« bekannt.

GRAND FINALE                                                         18. APRIL, ALTE OPER FRANKFURT
Edvard Hagerup Grieg         * 15. JUNI 1843 IN BERGEN, NORWEGEN; † 4. SEPTEMBER 1907 IN BERGEN, NORWEGEN
 Klavierkonzert in a-Moll op. 16
                     Edvard Grieg war ein norwegischer Pianist und Komponist der Romantik. Das Kla-
                     vierkonzert a-Moll op. 16 ist das einzige Klavierkonzert, das er vollendet hat.

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ALEXANDER LUBYANTSEV

               Alexander Lubyantsev hat es als Pianist der entfesselten Fantasie, der kompro-
               misslosen Aufrichtigkeit und der eisernen Überzeugung zu etwas gebracht. Diese
               Eigenschaften waren die maßgeblichen Kriterien, die ihm den 3. Platz beim 13. Inter-
               nationalen Tschaikowsky-Wettbewerb beschert haben. Juror Dmitri Bashkirov be-
               schrieb seine Interpretationen als »frisch und fantastisch«.
               Er imponierte dem Publikum weiterhin beim 14. Internationalen Tschaikowsky-
               Wettbewerb, als sein unvorhergesehenes Ausscheiden aus dem Teilnehmer-Pool
               die nationalen und internationalen Beobachter so stark in Rage gebracht hatte,
               dass ein bislang nie zusammen gerufenes Gremium von Experten versuchte, die
               Kontroverse zu mildern. Seine Beliebtheit beim Publikum brachte ihm den »Special
               Critic’s Prize« ein.
               Lubyantsev wurde aufgrund seiner erstaunlichen musikalischen Begabungen
               schnell bekannt im Lande und begann schon in jungen Jahren auf internationalen
               Bühnen aufzutreten. Zu seinen frühen Erfolgen gehören der Hauptpreis im Balti-
               schen Wettbewerb der jungen Pianisten in Narva, Estland (2001), der 1. Preis beim
               Internationalen Wettbewerb junger Pianisten in St. Petersburg (2002) und der 5.
               Preis beim Internationalen Piano-Wettbewerb in Sydney (2005). Bei Veranstaltun-
               gen wie dem Ohrid Festival in Mazedonien, den Dinard und Le Vigan Festivals in
               Frankreich, dem TQri Kevadfestival in Estland und dem Internationalen Klavierfestival
               Piano Stars in Lettland, trat Alexander Lubyantsev als Gastkünstler auf. Dirigenten,
               mit denen er zusammengearbeitet hat, sind Maxim Fedotow, Dmitri Filatow, Janos
               Furst, Gianandrea Noseda, Christoph Poppen, Carlos Miguel Prieto, Sergej Roldugin,
               Edward Serow, Wladimir Statchinskij, Wladimir Spivakow und Aleksej Utkin.
               Lubyantsev arbeitet intensiv mit der japanischen Agentur Samon Promotion zu-
               sammen, die seine verschiedenen Konzertreisen nach Japan, Südafrika, Estland

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ALEXANDER LUBYANTSEV

                    und in weitere Länder organisiert. Zu seinen vergangenen und gegenwärtigen
                    Mentoren zählt er Swetlana Ismailowa, Kira Schaschkina, Aleksandr Berdjugin,
                    Nina Seregina, James Tocco und Wiktor Portnoi. Er hat des Weiteren in Meisterkursen
                    bei Dmitri Bashkirov, Kaherine Chi, Stanislaw Ioudenitsch, Wladimir Mistschuk
                    und Fou Ts’ong teilgenommen. Nach der Verteidigung seiner Diplomarbeit am
                    Staatlichen Konservatorium Petrozawodsk im Jahr 2014 begann er dort seine Tä-
                    tigkeit als Lehrer. Derzeit lebt er in Sankt Petersburg.

SEMIFINALE                                     17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN
Johann Sebastian Bach     * 31. MÄRZ 1685 IN EISENACH, DEUTSCHLAND; † 28. JULI 1750 IN LEIPZIG, DEUTSCHLAND
 Präludium und Fuge in gis-Moll BWV 887 (Das Wohltemperierte Klavier, II. Teil)
                     Präludium: Wüsste man es nicht besser, so wäre die Vermutung, es handle sich hier
                     um eine Komposition der Bachsöhne Wilhelm Friedemann oder Carl Philipp Emanuel
                     oder des arg unterschätzten Bach-Schülers Johann Gottfried Müthel, nicht von der
                     Hand zu weisen. Wie öfter im 2. Teil des Wohltemperierten Klaviers erweist sich Bach
                     auch in diesem Präludium als Wegbereiter. Schon im 1. Takt zeigt das Wandern der
                     melodischen Linie von der rechten in die linke Hand die Distanz zu kontrapunktischer
                     Stimmführung zu Gunsten klavieristischen Spiels.
                     Fuge: Sowohl Thema als auch Kontrapunkt bestehen aus 2 Sequenzen von jeweils 2
                     Takten Länge. Sie unterschieden sich jedoch dadurch, dass das Thema diatonisch und
                     der Kontrapunkt chromatisch aufgebaut ist. Die Fuge lässt sich in 3 Teile gliedern:
                     Der erste Teil ist der Entwicklung des ersten Themas gewidmet. Im zweiten Teil wird
                     das zweite Thema eingeführt, im dritten Teil werden die beiden Themen kombiniert.
Ludwig van Beethoven      GETAUFT 17. DEZEMBER 1770 IN BONN, DEUTSCHLAND; † 26. MÄRZ 1827 IN WIEN, ÖSTERREICH

 Sonate Nr. 31 in As-Dur op. 110
                     Die Sonate 31 entstand 1821 und wurde 1822 von Schlesinger in Berlin und Paris ver-
                     öffentlicht.
                     Wie in allen späten – und insbesondere in den letzten 3 – Klaviersonaten verlagert
                     Beethoven den Schwerpunkt in den letzten Satz. Er ist länger als die beiden voraus-
                     gegangenen zusammen.
                     Das Fehlen einer Widmung gab Anlass zu der Vermutung, die Sonate sei als »Dank-
                     gesang eines Genesenen an die Gottheit« aufzufassen. Beethoven litt in dieser Zeit
                     unter rheumatischem Fieber und hatte eine Gelbsucht überstanden.

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FINALE                                          18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN

Johann Sebastian Bach        * 31. MÄRZ 1685 IN EISENACH, DEUTSCHLAND; † 28. JULI 1750 IN LEIPZIG, DEUTSCHLAND
 Englische Suite Nr. 3 in g-Moll BWV 808
                     Prélude - Allemande - Courante - Sarabande - Gavotte - Gigue
                     Die Englischen Suiten sind eine Sammlung von 6 Suiten: BWV 806–811. Sie sind für
                     Cembalo geschrieben und recht virtuos, besonders im Einleitungssatz. Die 6 Suiten
                     beginnen alle mit einem virtuosen Präludium und lassen die 4 Sätze folgen, die für
                     eine Suite für ein Tasteninstrument typisch sind: Allemande, Courante, Sarabande
                     und Gigue. Vor dem Schlusssatz wird jeweils noch ein anderer Tanzsatz eingefügt,
                     der ein Trio in der Varianttonart umschließt.

Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH
 Mazurka in As-Dur op. 59 Nr. 2
                     Die Mazurka war, anders als die Polonaise, Anfang des 19. Jahrhunderts eine recht
                     neue Gattung der Klaviermusik, die sich aber schnell in ganz Europa etablierte. Cho-
                     pin kannte sie als Folklore von seinen Sommeraufenthalten auf dem polnischen Land.
                     Mit 15 Jahren schrieb er seine erste Mazurka. Chopin veröffentlichte 51 Mazurkas, mit
                     Ausnahme der beiden letzten, in 13 Zyklen.
 Nocturne in c-Moll op. 48 Nr. 1
                     Eine andere von Chopin weiterentwickelte Werkgruppe sind die 21 Nocturnes. Er baut
                     mit ihnen auf den Nocturnes des Iren John Field auf, der großen Einfluss auf ihn
                     hatte. Chopins Werke weisen dabei einen größeren harmonischen Gehalt, abwechs-
                     lungsreichere Rhythmik und eine geschmeidigere Melodik auf. Ab op. 27 veröffent-
                     lichte Chopin die Nocturnes durchweg paarweise.

Sergei Sergejewitsch Prokofjew          * 23. APRIL 1891 IN DONEZK, UKRAINE; † 5. MÄRZ 1953 IN MOSKAU, RUSSLAND
 Sonate Nr. 7 in B-Dur op. 83
                     Prokofjew selbst hat seinen Stil als Zusammenspiel von 4 Grundlinien erklärt. Die
                     »klassische Linie« kommt einerseits in seinem Interesse für historisierende Elemente
                     wie alte Tänze, andererseits im Festhalten an traditionellen Formen zum Ausdruck.
                     Wirklich neoklassizistisch komponierte er allerdings nur in seiner klassischen Sinfo-
                     nie, da er Neoklassizismus als Verzicht auf eine eigenständige Tonsprache ansah. Die
                     »moderne Linie« hingegen beinhaltet seine Vorliebe für gewagte Harmonik, Disso-
                     nanzen und ungewohnte Akkordkombinationen. Teilweise führt sie bis an die äu-
                     ßersten Grenzen der Tonalität. Als drittes nennt Prokofjew die »motorische Linie«.
                     Viele seiner Werke sind durch bohrende Rhythmik und wilde Motorik gekennzeich-
                     net. Im Gegensatz dazu steht die »lyrische Linie«.

GRAND FINALE                                                         18. APRIL, ALTE OPER FRANKFURT

Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH
 Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll op. 11
                     Frédéric Chopin komponierte das Klavierkonzert Nr. 1 op. 11 in e-Moll im Alter von 20
                     Jahren. Er widmete es Friedrich Kalkbrenner und brachte es am 11. Oktober 1830 – am
                     Vorabend des Novemberaufstands – in Warschau zur Uraufführung. Er berichtete
                     von »lebhaften Bravorufen«.

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MARIA MAZO

               Maria Mazo, Gewinnerin des Internationalen Beethoven Klavierwettbewerbs 2013
               in Wien, wurde bereits mit Preisen bei den renommierten Klavierwettbewerben
               Honens (Kanada), Busoni (Italien) und Van Cliburn (USA) ausgezeichnet. 2014 ge-
               wann sie zudem den »Audience Favorite Prize« der »Arthur Rubinstein Piano
               Master Competition« in Tel-Aviv (Israel), wo sie mit dem Israel Philharmonic Or-
               chestra unter der Leitung von Asher Fisch auftrat.
               Mazo beherrscht ein großes Repertoire von Bach bis hin zu den zeitgenössischen
               Komponisten – ihre große Faszination gehört aber schon seit jungen Jahren Lud-
               wig van Beethoven. Ihre Interpretationen einiger seiner Meisterwerke haben Mazo
               auch international etabliert.
               Ihre tiefe Verbindung zu dieser Musik bescherte ihr 2004 den 1. Preis beim »Beet-
               hoven Klavierwettbewerb« in Mannheim. Ein Jahr später erregte sie große Auf-
               merksamkeit mit ihrem Auftritt bei der »Van Cliburn International Piano Compe-
               tition«, bei der sie Beethovens Hammerklavier-Sonate interpretierte. Dort wurde
               sie auch als eine der Protagonistinnen für die Dokumentation »In the Heart of
               Music« von Andy Sommer ausgewählt. In diesem Film lobt Menahem Pressler, der
               Pianist des legendären »Beaux Arts Trio« und Jurymitglied des »Van Cliburn Wett-
               bewerb«, Mazos Aufführung der Hammerklavier-Sonate und betont seine Bewun-
               derung »für jemanden so jungen, der in der Lage ist, Beethoven auf solch einem
               hohen Niveau zu spielen, das wir [die Jury] noch von niemandem gehört haben«.
               Der 1. Preis in Wien bei einem der weltweit ältesten, traditionsreichsten und re-
               nommiertesten Musikwettbewerbe vervollständigte dann Mazos Werdegang als
               Beethoven-Expertin.
               Mazo begann im Alter von 5 Jahren mit dem Klavierspielen. Ihr Orchester Debüt
               absolvierte sie mit 9 Jahren mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 12. In der laufenden

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Saison tritt Maria Mazo in Deutschland, Österreich, Italien, Spanien sowie in der
                     Schweiz, Israel, Japan, China und in Australien auf. Sie ist auch in sozialen Netz-
                     werken mit einer Facebook-Seite präsent, die tausende von Fans aus der ganzen
                     Welt hat und einem Youtube-Kanal mit etwa 250.000 Views.
                     Maria Mazo wurde in Moskau geboren, fand aber schon früh ihre persönliche und
                     musikalische Heimat in Deutschland. Sie studierte bei Prof. Arie Vardi und Prof.
                     Matti Raekallio an der Musikhochschule Hannover.

SEMIFINALE                                       17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN
Franz Liszt                * 22. OKTOBER 1811 IN RAIDING, ÖSTERREICH; † 31. JULI 1886 IN BAYREUTH, DEUTSCHLAND
 Paganini Etüde Nr. 2 in Es-Dur
                     Franz Liszt war ein österreichisch-ungarischer Komponist, Pianist, Dirigent, Theater-
                     leiter, Musiklehrer und Schriftsteller. Sein Leben ist oft romanhaft dargestellt worden.
                     Unbestritten jedoch ist seine Leistung als Virtuose, der die Technik des Klavierspiels
                     zu ungeahnten Höhen führte. Inspiriert wurde Liszt als 19-jähriger durch Konzerte
                     von Paganini, dessen Virtuosität er in verschiedenen Werken auf das Klavier zu über-
                     tragen suchte.

Igor Fjodorowitsch Strawinski       * 17. JUNI 1882 IN LOMONOSSOW, RUSSLAND; † 6. APRIL 1971 IN NEW YORK CITY, USA
 Feuervogel-Suite
                     Strawinski war ein russisch-französisch-US-amerikanischer Komponist und einer der
                     bedeutendsten Vertreter der »Neuen Musik«. Der Feuervogel ist ein Ballett in 2 Akten
                     mit seiner Musik nach dem Libretto von Michel Fokine. Die Uraufführung fand am
                     25. Juni 1910 im Pariser Théatre National de l´Opéra durch das Ensemble Ballets Rus-
                     ses statt. Die Musik zum Feuervogel gilt als richtungweisendes Werk am Beginn des
                     20. Jahrhunderts.
                     Strawinski: »Als ich in St. Petersburg die letzten Seiten des ‘Feuervogel‘ niederschrieb,
                     überkam mich eines Tages – völlig unerwartet, denn ich war mit ganz anderen Din-
                     gen beschäftigt – die Vision einer großen heidnischen Feier: Alte weise Männer sitzen
                     im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen Mädchens zu, das geopfert wer-
                     den soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen.«

Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow *1. APRIL 1873 NOWGOROD, RUSSLAND; † 28. MÄRZ 1943 IN BEVERLY HILLS, USA
 Etude-tableau Nr. 6 in es-Moll op. 33
                     Die Études-Tableaux sind eine von Sergei Rachmaninow geschaffene Gattung, bei
                     der es um die Verschmelzung der Konzertetüde mit technischer und virtuos-effekt-
                     voller Komponente mit der Tondichtung für Klavier geht. Der Komponist hat zwar
                     auf programmatische Hinweise oder Untertitel verzichtet, vielleicht aus dem Wunsch

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MARIA MAZO

                    heraus, die Fantasie von Interpreten und Zuhörern für immer auf die Probe zu stellen,
                    doch als Sergei Kussewizki vorschlug, einige der Stücke Respighi zur Orchestrierung
                    zu überlassen, willigte Rachmaninow gerne ein und offenbarte Respighi in einem
                    Brief einige seiner Inspirationsgeheimnisse: »Erlauben sie mir, Maître, Ihnen die ge-
                    heimen Erklärungen ihres Komponisten zu geben? Gewiss werden sie den Charakter
                    dieser Stücke verständlicher machen und Ihnen helfen, die erforderlichen Farben für
                    die Orchestrierung zu finden...« Die insgesamt 17 Etüden sind auf 2 Zyklen aufgeteilt:
                    8 Études-Tableaux op. 33 und 9 Études-Tableaux op. 39.

Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH
 Ballade Nr. 1 in g-Moll op. 23
                    Die Ballade Nr. 1 in g-Moll op. 23 ist Chopins erstes Werk dieser Gattung. Sie wurde
                    1831 in Wien skizziert und 1835 in Paris fertiggestellt. Sie erschien 1836 gleichzeitig in
                    Leipzig, Paris und London und ist dem Baron Nathaniel von Stockhausen gewidmet.

FINALE                                         18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN

Pjotr Iljitsch Tschaikowski
            * 25. APRIL KAMSKO-WOTKINSKI SAWOD, RUSSLAND; † 25. OKTOBER 1893 IN SANKT PETERSBURG, RUSSLAND
 »Dumka« op. 59
                    Die erste Musik, die Tschaikowski prägte, kam von einem mechanischen Klavier, das
                    sein Vater aus Petersburg mitgebracht hatte – der noch nicht einmal 5 Jahre alte
                    Pjotr war begeistert. Als seine Mutter ihn zum ersten Mal auf einem Klavier Tonlei-
                    tern spielen ließ, konnte er schon ein Stück nachspielen, das er gehört hatte. Durch
                    eine lange Unterbrechung aufgrund seiner Ausbildung an einer Rechtsschule und
                    der Tätigkeit im Justizministerium, wurde Tschaikowski aber nicht Pianist, denn dafür
                    reichten die insgesamt 8 Jahre Klavierunterricht (als Kind und als angehender Mu-
                    sikstudent) nicht aus – nicht von ungefähr wurden seine Klavierkonzerte von ande-
                    ren uraufgeführt.
                    Der Begriff »Dumka« geht zurück auf das ukrainische Wort dumka, eine Verkleine-
                    rungsform des Wortes duma. Während des 19. Jahrhunderts begannen Komponisten
                    aus anderen slawischen Ländern damit, die duma als eine klassische Form für intro-
                    vertierte, in sich versunkene Kompositionen (mit wenigen heiteren Zwischenab-
                    schnitten) zu benutzen.

Ludwig van Beethoven GETAUFT 17. DEZEMBER 1770 IN BONN, DEUTSCHLAND; † 26. MÄRZ 1827 IN WIEN, ÖSTERREICH
 Klaviersonate Nr. 23 in f-Moll op. 57
                    Die »Appassionata«: Diese berühmte Klaviersonate von Ludwig van Beethoven in
                    f-Moll, op. 57, ist nicht nur ganz allgemein sehr populär: Auch wahre Beethoven-
                    Kenner lieben und fürchten sie.
                    Sie gehört zu seinen populärsten Stücken. Vollendet hat Beethoven sie wahrschein-
                    lich im Jahr 1806 im ungarischen Schloss Martonvasar. Er hat sie dem jungen Schloss-
                    herren, Graf Franz von Brunsvik, gewidmet. Vielleicht hat dieser Aufenthalt den lei-
                    denschaftlichen Gestus des Werkes ja noch beflügelt. Für den Pianisten ergibt sich
                    hier jedenfalls die kniffelige Aufgabe, seine Emotionen am Klavier gekonnt zu zügeln.
                    Das zeigt sich schon im 1. Satz.

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