INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS - INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT- 18. APRIL 2015 HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN ...
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INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT MISHA NAMIROVSKY DMITRI LEVKOVICH AMIR TEBENIKHIN LUKAS GENIUSAS 5. INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS 17. – 18. APRIL 2015 · HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN · ALTE OPER FRANKFURT
INTERNATIONAL PIANO FORUM PRÄSENTIERT 2011 AMIR TEBENIKHIN 2016 Das Jubiläumsjahr des Internationalen Deutschen Pianistenpreises gipfelt 2012 LUKAS GENIUSAS in einem Festakt mit Konzerten seiner Laureaten und Nominierten 10. JANUAR KONZERTHAUS BERLIN 2013 DMITRI LEVKOVICH 1. & 2. APRIL FRANKFURT AM MAIN 2017 2014 MISHA NAMIROVSKY 6. INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS 2015 BEKANNTGABE AM 18. APRIL
INHALT SEITE GRUSSWORTE 5 Peter Feldmann 6 Dr. Peter Ramsauer 7 Axel Wintermeyer 8 Franz Josef Nick 9 Prof. Dr. Felix Semmelroth 10 Detlef Braun 11 Dr. h.c. Petra Roth 12 Prof. Dr. Martin Ullrich 13 Prof. Wolfram Schmitt-Leonardy 14 Maryam Maleki 16 JUROREN DES 5. INTERNATIONALEN DEUTSCHEN PIANISTENPREISES 18 TEILNEHMENDE PIANISTEN · PROGRAMM François Dumont 22 Ching-Yun Hu 25 Alexander Lubyantsev 29 Maria Mazo 32 Andrejs Osokins 36 Yekwon Sunwoo 40 Georgy Tchaidze 44 Andrew Tyson 46 Irene Veneziano 50 Alexander Yakovlev 55 ORCHESTERZUSAMMENSETZUNG 59 Leipziger Streichquartett 60 Mitglieder des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters 63 DIRIGENT Reinhard Seehafer 67 MODERATION Dr. Andreas Bomba 73 WIR DANKEN 75 NOMINIERUNGEN UND EHRUNGEN IN DER VERGANGENHEIT 83 JUROREN IN DER VERGANGENHEIT 87 INTERNATIONAL PIANO FORUM 91 INTERNATIONAL PIANO FORUM 3
PETER FELDMANN Sehr geehrte Damen und Herren, »Dem Wahren, Schönen, Guten« – die Worte Goethes unter dem Giebelfries könnten den heutigen Konzertabend, hier in der Alten Oper, nicht treffender umrahmen. Erstklassige Nachwuchspianisten lassen uns an ihrem außerordentlichen Talent teilhaben und erfah- ren dabei großzügige Unterstützung von engagierten Förderern, dem International Piano Forum und seinen Partnern. Im Kulturkalender unserer Stadt hat sich die Vergabe des Interna- tionalen Deutschen Pianistenpreises als fester Programmpunkt etabliert und die Musik- und Kulturstadt Frankfurt um einen weiteren exzellen- ten musikalischen Höhepunkt bereichert. Bereits zum fünften Mal verleiht das International Piano Forum in diesem Jahr die begehrte Auszeichnung und hebt sich in besonderer Weise von den gängigen Wettbewerben im Musikbereich ab: Begleitet und gefördert wird nicht nur der Preisträger; alle Nominierten finden durch vielfältige Förderungsangebote wir- kungsvolle Unterstützung in ihrer musikalischen Weiterentwicklung. Ich freue mich deshalb sehr, dass den jungen Ausnahmetalenten eine öffentliche Bühne vor einer hochkarätigen Jury und einem musikbegeisterten Publikum ge- boten wird, und so die Stadt Frankfurt eine bedeutende Station auf ihrem wün- schenswerten Weg in eine professionelle internationale Pianistenkarriere mar- kiert. An dieser Stelle danke ich all denjenigen, die es den Pianistinnen und Pianisten ermöglichen, ihr eindrucksvolles Talent heute Abend unter Beweis zu stellen. Ich wünsche allen einen erfolgreichen Auftritt und Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher, mit Goethes Worten einen wahren, schönen und guten Musikgenuss sowie einen anregenden Abend. Peter Feldmann Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main INTERNATIONAL PIANO FORUM 6
DR. PETER RAMSAUER SCHIRMHERR 5. INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS Sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren, »Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt!« So lautet eine alte Lebensweisheit. Und sie trifft kaum mehr zu als im Wett- bewerb unter Instrumentalsolisten, und gerade unter den Pianisten. Auf dieser Suche nach weltweiten Spitzenleistungen bietet der INTERNATIONALE DEUTSCHE PIANISTENPREIS einen großartigen und beispielhaften Weg. Diesen zu beschreiten verlangt den Teilneh- mern zwar unendlich viel ab, er gibt allen aber auch viel zurück: Wertvolle Etappenerfolge in Form von Konzertengagements, CD- Aufnahmen und vieles mehr. Allein die Einladung nach Frankfurt aber bringt wichtige, unverzichtbare Erfahrungen auf der weiteren künstlerischen Karriereleiter. In 5 Jahren hat sich eine beachtliche Anzahl an Pianisten beworben und die Qua- lität der Auserwählten hat in jedem Jahr das Publikum und die Fachwelt wieder gleichermaßen begeistert. Diese jungen Pianisten stellen sich einem teilweise harten und kompromisslosen Wettbewerb, der ganz im Gegensatz zur Schönheit und Brillanz ihres musikali- schen Talents steht. Heute Abend genießen wir alle das Edle der Musik und die pianistischen Spitzenleistungen – und stellen diese in den Mittelpunkt. So wie wir als Liebhaber der Musik es auch über diesen Abend hinaus tun und uns dafür ein- setzen sollten. So macht sich der INTERNATIONALE DEUTSCHE PIANISTENPREIS unendlich ver- dient um den deutschen und internationalen pianistischen Spitzennachwuchs, der auch weiterhin in Deutschland eine exzellente Ausbildung an unseren Musik- hochschulen genießt. Für diese Initiative der Exzellenz-Förderung danke ich als Schirmherr herzlich den Initiatoren Dr. Nader und Maryam Maleki und dem Inter- national Piano Forum sowie allen Sponsoren und Förderern dieses Wettbewerbs. Mein größter Respekt und meine Hochachtung gilt allen, die daran teilnehmen. Herzlichst Ihr Dr. Peter Ramsauer, MdB Bundesminister a.D. INTERNATIONAL PIANO FORUM 7
AXEL WINTERMEYER KURATORIUM INTERNATIONAL PIANO FORUM Wer für den Internationalen Deutschen Pianistenpreis nominiert wurde, den dürfen wir als herausragendes musikalisches Talent be- trachten, das sich durch ein großes künstlerisches Potenzial aus- zeichnet. Ich freue mich, dass die Entscheidung über den 5. Interna- tionalen Deutschen Pianistenpreis auch in den Räumen der Hessi- schen Staatskanzlei in Wiesbaden getroffen wird. 10 Kandidatinnen und Kandidaten, ausgewählt unter 120 hochkarätigen Bewerbun- gen, werden hier auftreten und der Jury wie dem sachverständigen Publikum ihr Können präsentieren. 4 von ihnen werden am Folgetag erneut in der Staatskanzlei und anschließend in der Alten Oper in Frankfurt Konzerte geben. Die Staatskanzlei, die Regierungszentrale des Landes, bietet der Kultur gerne Mög- lichkeiten der Entfaltung. Die Auftritte im Rahmen des Internationalen Deutschen Pianistenpreises zählen zu den kulturell anspruchsvollsten Ereignissen, die hier stattfinden. Die 10 Kandidatinnen und Kandidaten aus Europa, Asien und Amerika werden auf höchstem musikalischem Niveau agieren, ihre Zuhörerinnen und Zu- hörer dürfen beeindruckende Darbietungen erwarten. Meine besten Wünsche begleiten die 10 Pianistinnen und Pianisten, deren Auftritt in der Hessischen Staatskanzlei bereits ein Erfolg ist. Meine herzlichen Grüße gel- ten den Gästen, die diese Konzerte gespannt verfolgen werden. Axel Wintermeyer Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister INTERNATIONAL PIANO FORUM 8
FRANZ JOSEF NICK Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste des 5. Internatio- nalen Deutschen Pianistenpreises 2015, klassische Musik prägt in besonderem Maße den geistigen und kul- turellen Austausch in unserer Gesellschaft. Sie ist zugleich Quelle für kulturelle Inspiration und für die Besinnung auf das Schöne in der Kunst. Gerade die klassische Klaviermusik zieht Komponisten, Künstler und Zuhörer dabei seit jeher in ihren Bann. Umso mehr freut es mich, dass die TARGOBANK nun schon im 4. Jahr in Folge den Internationalen Deutschen Pianistenpreis als Ausdruck ihres gesell- schaftlichen Engagements unterstützt. Wir alle wissen, dass Kunst schon allein um der Kunst willen förderungswürdig ist. Wenn aber an einem Ort und zu einem Anlass so herausragende junge Kla- vierkünstler zusammenkommen, wie das beim Internationalen Deutschen Pia- nistenpreis der Fall ist, verbindet sich die Förderung der Kunst in geradezu vor- bildlicher Weise auch mit der Förderung der jungen Menschen, die diese Kunst erst ermöglichen. Ziel unserer Förderung ist es dabei auch, den Vorbildcharakter der jungen Künstler für die kulturelle Bildung zu stärken - in einer Zeit, die nur allzu schnell der Pop- kultur hinterherläuft und dabei den Blick für den kulturellen Wert klassischer Musik schnell aus dem Blick verliert. Allen für die heutige Preisverleihung Nominierten drücke ich die Daumen und gratuliere ihnen von Herzen. Den Zuhörerinnen und Zuhörern wünsche ich einige unbeschwerte Stunden klassischen Musikvergnügens. Mit herzlichen Grüßen Franz Josef Nick Vorstandsvorsitzender TARGOBANK INTERNATIONAL PIANO FORUM 9
PROF. DR. FELIX SEMMELROTH KURATORIUM INTERNATIONAL PIANO FORUM Sehr geehrte Damen und Herren, herausragende junge Musikerinnen und Musiker, ausgewählt von Musikhochschulen im In- und Ausland, werden dieser Tage in der Alten Oper Frankfurt, einem der schönsten Konzerthäuser des Landes, ihr Debut geben. Bereits zum 5. Mal vergibt das International Piano Forum den hoch dotierten Internationalen Deutschen Pianistenpreis und rückt damit einmal mehr junge, außerordentlich talentierte Pia- nistinnen und Pianisten in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Wettbewerb ermöglicht den Nominierten, wie insbesondere dem Preisträger, einen bedeutenden Schritt in ihre professionelle Musikkarriere. Mit Konzert-Engagements im In- und Ausland, Tonträgerproduk- tionen sowie Kontakten zu Orchestern und Veranstaltern leistet das International Piano Forum gemeinsam mit seinen Partnern zahlreiche wertvolle Hilfestellun- gen. Es freut mich sehr, dass Frankfurt am Main auf diese Weise zum Ausgangs- punkt für die nachhaltige Unterstützung zukünftiger internationaler Künstler wird. Von deren Fähigkeiten können sich alle Musikinteressierten bei den Konzerten zum Internationalen Deutschen Pianistenpreis einen eigenen Eindruck verschaf- fen. Die Konzertveranstaltung wird das pulsierende Kulturleben unserer Stadt um ein besonderes Musikereignis bereichern. Ich möchte dem International Piano Forum Frankfurt sowie allen beteiligten In- stitutionen für ihr außerordentliches Engagement zur Förderung junger Pianis- tinnen und Pianisten danken. Dem Preisträger, wie allen Mitbewerbern wünsche ich für ihre weitere künstleri- sche Karriere viel Erfolg und dem Publikum einen unterhaltsamen Abend sowie viel Freude bei den Konzerten. Prof. Dr. Felix Semmelroth Kulturdezernent und Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main INTERNATIONAL PIANO FORUM 10
DETLEF BRAUN Sehr geehrte Damen und Herren, es ist ein kleines Jubiläum – und eine Erfolgsgeschichte, die wir als Partner von Anfang an mit begleiten durften. Bereits zum 5. Mal fin- det der Internationale Deutsche Pianistenpreis hier in Frankfurt statt. Er hat sich als renommierte Auszeichnung etabliert und verspricht seinen Preisträgern internationale Beachtung und Anerkennung. Für jeden jungen Pianisten der hier geehrt wird, ist dieser Preis ein be- deutender Meilenstein. Zur Förderung herausragender Künstlerpersönlichkeiten bietet er eine Plattform, die ihresgleichen sucht. Als Veranstalter der Musikmesse in Frankfurt freuen wir uns sehr, auch in diesem Jahr den Rahmen für den Internationalen Deutschen Pianistenpreis mitzugestal- ten und die Sichtbarkeit des Events zu steigern. Die Musikmesse ist nicht nur der weltweit bedeutendste Handelsplatz für die Musikinstrumentenbranche. Sie ist auch eine Veranstaltung, die sich der Förderung der musikalischen Kultur ver- schrieben hat und von der wichtige Impulse für die internationale Musikland- schaft ausgehen. Mit vielfältigen Angeboten zur Nachwuchsförderung und mu- sikalischen Früherziehung weckt und festigt sie zudem die Begeisterung für das aktive Musizieren; denn Begeisterung braucht es, damit aus Talent musikalische Perfektion erwachsen kann. Dieses Engagement für das aktive Musizieren eint die Musikmesse und das International Piano Forum, das den Internationalen Deut- schen Pianistenpreis vor 5 Jahren ins Leben gerufen hat und ihn seitdem stetig weiterentwickelt. Ich freue mich auf einen inspirierenden Wettbewerb auf höchstem Niveau und wünsche den Teilnehmern im Namen der Messe Frankfurt GmbH viel Erfolg! Detlef Braun Geschäftsführer Messe Frankfurt GmbH INTERNATIONAL PIANO FORUM 11
DR. H.C. PETRA ROTH SCHIRMHERRIN INTERNATIONAL PIANO FORUM Sehr verehrte Damen und sehr geehrte Herren, als Schirmherrin des »International Piano Forum Frankfurt – Freunde und Förderer e.V.« freue ich mich ganz besonders, dass der Internatio- nale Deutsche Pianistenpreis in diesem Jahr sein 5-jähriges Jubiläum feiert. Als Botschafter unserer Stadt Frankfurt am Main steht der In- ternationale Deutsche Pianistenpreis seit 5 Jahren für Exzellenz-För- derung mit höchstem Anspruch. Der Finanzplatz Frankfurt genießt auch als Musik- und Kulturstadt glo- bal einen hervorragenden Ruf. Aus über 120 nationalen und internatio- nalen Bewerbungen aus den großen Musikmetropolen weltweit hat sich die internationale Vorauswahljury nach einer schweren Entscheidungsfindung, aufgrund der großen Fülle an musikalisch einzigartigen Bewerbern, für 10 heraus- ragende Pianisten entschieden, aus denen schließlich die 4 Nominierungen hervor- gehen werden. Bereits die Nominierung für den Internationalen Deutschen Pianis- tenpreis ist eine Auszeichnung für außerordentliches Können. Sie alle sind Ausnah- metalente, deren künstlerische Perspektive und deren Gesamtauftritt das Potenzial für eine internationale Konzertkarriere zum Ausdruck bringen. Für ihre weitere Ent- wicklung wird sich das International Piano Forum wie auch in den vergangenen Jahren stark einsetzen. Allen 10 Pianisten wünsche ich viel Erfolg für ihren Aufenthalt in Frankfurt und für ihr weiteres Leben auf der Bühne und privat. Ihnen, verehrte Gäste, wünsche ich einen ansprechenden Abend bei wunderbarer Musik. Ich bin mir sicher, wir erleben heute die Stars von morgen. Mit freundlichen Grüßen Dr. h.c. Petra Roth Oberbürgermeisterin a.D. der Stadt Frankfurt am Main INTERNATIONAL PIANO FORUM 12
PROF. DR. MARTIN ULLRICH Sehr geehrte Damen und Herren, im Namen der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen grüße ich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Jurymitglieder sowie Zuhörerinnen und Zuhörer beim 5. Internationalen Deutschen Pianistenpreis. Es freut mich außerordentlich, dass es dem International Piano Forum erneut gelungen ist, eine durch höchste Exzellenz geprägte Veranstaltung zu realisieren. Der Internationale Deutsche Pianisten- preis hat sich in den letzten Jahren als wichtiger und hochkarätiger Wettbewerb für junge Pianistinnen und Pianisten etabliert. Die deutschen Musikhochschulen gratulieren dem International Piano Forum sehr herzlich zu dieser erfreulichen Entwicklung. Neben den Preisgeldern tragen die vielfältigen Folgeengagements und die CD- Produktionen zur Attraktivität des Wettbewerbs und zur Nachhaltigkeit der För- derung des musikalischen Nachwuchses bei. Darüber hinaus freue ich mich sehr, dass der Deutsche Pianistenpreis im Jahr 2016 im Rahmen des Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerbs vergeben werden wird. Die deutschen Musikhochschulen begrüßen diese Kooperation au- ßerordentlich und wünschen den jungen Künstlerpersönlichkeiten schon jetzt viel Kreativität und Freude bei der Vorbereitung. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern wünsche ich viel Erfolg und bereichernde Erfahrungen und uns allen interessante und anregende Hörerlebnisse! Prof. Dr. Martin Ullrich Vorsitzender der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen in der HRK INTERNATIONAL PIANO FORUM 13
PROF. WOLFRAM SCHMITT-LEONARDY SPRECHER DER JURY Wer angesichts einer heute fast unüberschaubaren Zahl von Wett- bewerben antritt, einen neuen Förderpreis für musikalische Persön- lichkeiten ins Leben zu rufen, braucht neben umfassender Fach- kenntnis und organisatorischem Weitblick eine gehörige Portion Enthusiasmus, sehr viel Fleiß – und einen langen Atem! Dass der Internationale Deutsche Pia- nistenpreis innerhalb kürzester Zeit weltweites Renommee erzielen konnte, ist angesichts dessen eine kleine Sensation. Dass die Menschen dahinter bis heute ihren anfänglichen Enthusiasmus behalten haben und den Pianistenpreis wei- terhin ebenso innovativ wie nachhaltig gestalten, ist aber das eigentlich Begeis- ternde! Das International Piano Forum Frankfurt hat dieses Projekt vor 5 Jahren ins Leben gerufen, als die Konkurrenz unter Förderpreisen groß und die Begeisterung für ein neues Konzept unter den alt eingesessenen Akteuren klein war. Das »Gründer- Team« verschrieb sich dem Ziel der Exzellenzförderung – nichts weniger als das; nichts schwerer! Nach zahllosen Diskussionen ü b er Regularien, Programme, Bewertungs- und Auswahlkriterien stand das Konzept. Die Herausforderungen seiner Um- und Durchsetzung fingen damit erst an! Und ohne den Idealismus von Maryam Maleki – dem Kopf hinter, oder besser: dem Herz in dem Projekt – wäre wohl nichts von alledem gelungen. Bereits der Start im Jahr 2011 war grandios, die Liste der nominierten Pianisten las sich wie das »WHO IS WHO« der internationalen Pianistenelite und unter den Protagonisten von damals (ebenso wie heute) waren arrivierte Solisten, die be- reits erfolgreich in bedeutenden Konzerthäusern und Festivals konzertierten. INTERNATIONAL PIANO FORUM 14
Dieses hohe künstlerische Niveau über mittlerweile 5 Jahre zu halten, neue Per- spektiven zu generieren und durchgehend die Bereitschaft zur Diskussion künstle- rischer und konzeptueller Fragen aufzubringen, ist eine außergewöhnliche Leis- tung aller am Internationalen Deutschen Pianistenpreis Beteiligten! Auf den ers- ten Erfolgen hat sich niemand ausgeruht und rückblickend können wir heute mit Freude und Stolz feststellen, dass uns über all die Jahre eine treffsichere Auswahl hochinteressanter junger Talente und ihre breite Förderung gelang. Nicht zuletzt auch Dank eines treuen, interessierten und kenntnisreichen Publikums, das seit 2013 zu einem Jurymitglied honoris causa geworden ist. Dieses gemeinsame Projekt zur Erhaltung und Förderung der Kultur durch gezielte Sichtung und Unterstützung kreativer musikalischer Köpfe ist eine, für die jungen Musiker gewinnbringende und das Publikum erfrischende, Alternative zum her- kömmlichen Angebot von Wettbewerben und Preisen und es ist mir eine beson- dere Freude hieran von Anfang an mitwirken zu dürfen. Ich wünsche uns allen auch in diesem Jahr wieder bereichernde musikalische Er- lebnisse – und den Kandidaten Inspiration und Energie sowie Zuversicht auf ihrem Weg, auf dem wir sie hier in Frankfurt ein kurzes Stück begleiten dürfen. Prof. Wolfram Schmitt-Leonardy, Pianist Hochschule für Musik und Theater München École Normale de Musique de Paris Alfred Cortot INTERNATIONAL PIANO FORUM 15
MARYAM MALEKI Verehrtes Publikum, sehr gerne begrüße ich Sie ganz herzlich mit einem Zitat von Franz Liszt zum 5. Internationalen Deutsche Pianistenpreis: »Nichts Edles kann geschehen, kein hohes Werk vollführt, kein Bund ge- schlossen werden und bewahrt, als auf dem geweihten Boden des Idealen.« Seit seiner Gründung vor 8 Jahren bietet das International Piano Forum Pianistinnen und Pianisten, die bereits eine außerordentliche Exzellenz in ihrer Kunst erreicht haben, einen »fruchtbaren Boden« und steht ihnen fördernd und fordernd zur Seite. Bei seiner Premiere vor 5 Jahren ist der Internationale Deutsche Pia- nistenpreis mit dem »Wahren, Schönen, Guten« von Johann Wolfgang von Goethe auf dem Ideal Franz Liszts aus der Taufe gehoben worden. Seit dem Jahr 2011 sind 26 herausragende Nominierte in diesem wunderbaren Saal der Alten Oper Frankfurt aufgetreten und aus Ihnen sind 4 musikalische Persönlichkeiten als Laureate hervorgegangen. Mich beglückt es, dass ich alle erleben und hören durfte. Jeder Einzelne ist mir in tiefer Erinnerung geblieben, denn wahre Kunst bleibt un- vergänglich. Ich freue mich auf 4 weitere großartige Künstler, von denen in diesem Jahr einer zum Primus inter Pares erhoben wird. Neben dem hochdotierten Preisgeld wurden bis jetzt über 60 Auftritte in renom- mierten Konzerthäusern wie der Berliner Philharmonie, Großer Saal Alte Oper, Qatar Philharmonic Hall, La Verdi Mailand und vielen mehr vom International Piano Forum im In- und Ausland initiiert und organisiert. Darüber hinaus wurden Künst- lermappen erstellt, Internetauftritte präsentiert und vieles mehr. Besonders freut es mich, dass wir Ihnen zu unserem 5. Jubiläum heute die erste vom International Piano Forum produzierte CD präsentieren können. Mein ganzer Dank gebührt allen, die uns auf diesem Wege begleitet, unterstützt, ermutigt und vertraut haben: den Pianistinnen und Pianisten, den Juroren und ganz besonders unseren Förderern! Mit einem Zitat von Ludwig van Beethoven möchte Sie heute bis zu unserem Wie- dersehen im nächsten Jahr 2016 begleiten und den Pianistinnen und Pianisten des 5. Internationalen Deutschen Pianistenpreises 2015 schon heute gratulieren: »Dem Manne muss die Musik Feuer aus dem Geist schlagen!« Hochachtungsvoll, Ihre Maryam Maleki Mitglied des Vorstandes International Piano Forum Frankfurt – Freunde und Förderer e.V. INTERNATIONAL PIANO FORUM 16
JURY INTERNATIONAL PIANO FORUM 17
5. INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS JUROREN KANDIDIERUNGS-JUROREN Maurizio Baglini Italien Prof. Hung-Kuan Chen Vereinigte Staaten von Amerika Prof. Paul Dan Deutschland Jorge Luis Prats Kuba NOMINIERUNGS- & LAUREAT-JUROREN Prof. Dr. Paul Badura-Skoda Österreich Prof. Dmitri Bashkirov Russland Giselle Brodsky Vereinigte Staaten von Amerika INTERNATIONAL PIANO FORUM 18
Holger Busse Deutschland Carsten Dürer Deutschland Johannes Kutrowatz Österreich Prof. Rudolf Meister Deutschland Misha Namirovsky Israel Reinhard Seehafer Deutschland Prof. Wolfram Schmitt-Leonardy Deutschland Amir Tebenikhin Kasachstan Michael Traub Deutschland INTERNATIONAL PIANO FORUM 19
TEILNEHMENDE PIANISTEN INTERNATIONAL PIANO FORUM 21
FRANÇOIS DUMONT François Dumont wurde 1985 in Lyon geboren und ist Preisträger vieler renom- mierter Wettbewerbe, wie dem »Concours Reine Elisabeth Wettbewerb«, Brüssel, dem »Chopin Wettbewerb«, Warschau, der »Cleveland Piano Competition«, USA, dem »Clara Haskil Wettbewerb«, Schweiz, sowie weiterer Wettbewerbe in Japan, Norwegen und Monte Carlo. Dumont begann seine Ausbildung bei Chrystel Saussac und Hervé Billaut, bevor er im Alter von 14 Jahren am Pariser Konservatorium C.N.S.M.D bei Professor Bruno Rigutto aufgenommen wurde. Meisterklassen belegte er unter anderem bei Leon Fleisher, Murray Perrahia, Dmitri Bashkirov in der »International Piano Academy Lake Como«. Des Weiteren studierte er bei William Grant Naboré am »Conser- vatoire de la Suisse Italienne« in Lugano. Seine Gesamtaufnahme aller Mozart-So- naten (für Anima Records) brachte ihm den »Maestro« Preis der Zeitschrift »Pia- niste«. Sein intensives Spiel, seine Vorstellungskraft und sein perlender Klavierton werden in diesem Zusammenhang besonders gelobt. Dumont bestritt bereits zahlreiche Konzert- und Fernsehauftritte, vor allem in Frankreich, aber auch in den USA und in China. 2011 war er zudem mit dem »Ma- riinsky Orchester« in St. Petersburg mit dem 1. Klavierkonzert von Tschaikowsky zu hören. Zu seinen Kammermusikpartnern gehören prominente Musiker wie Tabea Zimmermann, Henri Demarquette und das Quartett Sine Nomine sowie seine Frau, die Sopranisten Helen Kearns. Mit 2 Partnern hat er das Trio Elegiaque gegründet. Mit diesem Trio hat er Werke von Messiaen und Dusapin auf CD auf- genommen – die dann folgende Aufnahme besteht aus Trios von Rachmaninow, Arensky und Rimsky-Korsakov. Damit hat das Trio Élégiaque die kompletten Kla- viertrios von Beethoven (für Brilliant Classics) auf CD aufgenommen. Zu seinen Solo-CD Aufnahmen gehören die Mozart-Sonaten, ebenso wie Chopin-, Ravel-, INTERNATIONAL PIANO FORUM 22
Liszt-, und Mozart-Klavierkonzerte KV 466 und KV 271. Im Juni 2015 wird er beide Ravel-Konzerte mit Leonard Slatkin und dem »Orchestre National de Lyon« spielen. Die Klavierkonzerte werden für Naxos aufgenommen. SEMIFINALE 17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Claude Debussy * 22. AUGUST 1862 IN SAINT-GERMAIN-EN-LAYE, FRANKREICH; † 25. MÄRZ 1918 IN PARIS, FRANKREICH Estampes Mit den 3 Sätzen »Pagodes«, »La soirée dans Grenade« (Der Abend in Granada) und »Jardins sous la pluie« (Gärten im Regen) lässt Debussy im Zyklus »Estampes« in Bil- dern eine poetische Welt aus Landschaften und fernen Ländern entstehen. Er kom- ponierte die Stücke im Sommer 1903 während eines Aufenthalts in Bichain im nörd- lichen Burgund. Von dort bekräftigt er in einem Brief: »Wenn man sich Reisen nicht leisten kann, muss man sie durch Fantasie ersetzen.« Im virtuosen Schlusssatz knüpft er an seine zukunftsweisenden »Images« aus dem Jahr 1894 an. Franz Liszt * 22. OKTOBER 1811 IN RAIDING, ÖSTERREICH; † 31. JULI 1886 IN BAYREUTH, DEUTSCHLAND La Vallée d'Obermann (Das Obermann-Tal) »Das Buch, das stets mein Leid betäubt« – das möchte man natürlich besitzen und lesen! Für Franz Liszt war dieses literarische Arzneimittel der Briefroman »Oberman« des französischen Schriftstellers Etienne-Pivert de Senancourt (1804 gedruckt). In 91 Briefen berichtet der junge Oberman einem Freund über alles, was ihn beeindruckt und innerlich beschäftigt. Verzweiflung, Liebesleid, Lebenslangeweile, ungestillte Sehnsucht, Pessimismus und Resignation grundieren den Roman dunkelgrau. Auf die große, drängende Frage nach dem Sinn des Daseins sucht Oberman vergeblich eine Antwort. Senancourts Roman inspirierte Liszt zu seiner Klavierkomposition »Vallée d’Ober- mann«. 1855 veröffentlichte Liszt das Stück in seiner Sammlung »Années de péleri- nage« (Pilgerjahre). Dabei druckte er zur Erläuterung umfangreiche Passagen aus dem Roman ab. »Oh unsägliche Empfindsamkeit«, so lässt Senancourt seinen auf- gewühlten Romanhelden im Strudel der Gefühle aufschreien. Liszt spiegelt diese Stimmungen mit empfindsamen espressivo- und dolcissimo-Passagen und heftigen musikalischen Gefühlsausbrüchen (die er nicht nur aus dem Roman, sondern vor allem auch aus seinem eigenen turbulenten Leben kannte) wider. INTERNATIONAL PIANO FORUM 23
FRANÇOIS DUMONT FINALE 18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Johann Sebastian Bach * 31. MÄRZ 1685 IN EISENACH, DEUTSCHLAND; † 28. JULI 1750 IN LEIPZIG, DEUTSCHLAND Capriccio in B-Dur, BWV 992 »Über die Abreise des geliebten Bruders« Bemerkenswert an der Komposition sind die für Bach untypischen programmati- schen Untertitel. Sie weisen auf mögliche Vorbilder hin, nämlich auf Johann Kuhnaus »Musicalische Vorstellung einiger Biblischer Historien in 6 Sonaten« (1700). Als Adressaten des Werkes, also des geliebten Bruders, gelten verschiedene Personen, von seinem guten Freund Georg Erdmann über seinen Bruder Johann Jacob Bach bis hin zum Komponisten selbst, der sich von einem Lebensabschnitt verabschiedet. Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH Klaviersonate in h-Moll op. 58 Die dritte und letzte Sonate von Frédéric Chopin enthielt in der Erstausgabe von Juli 1845 eine Widmung »à Madame la Comtesse E. de Perthuis«. Dabei handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die Comtesse Élise de Perthuis, geb. von Grote, die Frau des Grafen Amable de Perthuis de Laillevault, dem Adjutanten von König Louis- Philippe I. Die gebürtige Deutsche unterhielt in ihrer Wohnung, 12 Rue d’Astorg, einen Salon, in dem zahlreiche Künstler und Literaten verkehrten. Bereits 1836 hatte Chopin ihrem Gatten seine Vier Mazurken op. 24 gewidmet. Joseph-Maurice Ravel * 07. MÄRZ 1875 IN CIBOURE, FRANKREICH; † 28. DEZEMBER 1937 IN PARIS, FRANKREICH La Valse: Poème choréographique pour orchestre 1919 erhielt Ravel von Sergei Djagilew den Auftrag für ein Ballett zum Thema »Wien und seine Walzer« für die Ballets Russes. Beim komponieren griff er auf Material zu- rück, das er seit 1906 erstellt hatte. Als das fertige Stück 1920 im Kreis von Djagilew, Strawinsky, Poulenc und anderen vorgeführt wurde, lehnte Djagilew es ab, da es kein Ballett, sondern das Porträt eines Balletts sei. La Valse wurde am 12. Dezember 1920 in Paris als reines Orchesterwerk uraufgeführt. 1921 arrangierte Ravel das Stück für 2 Klaviere um, Lucien Garban arrangierte daraus ein Klavierduett. Erst 1928 choreo- graphierte Bronislava Nijinska ein einaktiges Ballett für Ida Rubinstein zu La Valse, weitere choreographische Umsetzungen folgten 1951 von George Balanchine und 1958 von Frederick Ashton. Das Stück trug ursprünglich den Titel Wien. Da dies im Nachkriegs-Frankreich nicht angemessen erschien, wurde er in La Valse geändert. GRAND FINALE 18. APRIL, ALTE OPER FRANKFURT Robert Schumann * 08. JUNI 1810 IN ZWICKAU, DEUTSCHLAND; † 29. JUNI 1856 IN ENDENICH, DEUTSCHLAND Klavierkonzert in a-Moll op. 54 Nr. 1 Ein romantisches Solokonzert für Klavier und Orchester. Ebenso wie einige andere Klavierkonzerte des 19. Jahrhunderts hat das a-Moll-Konzert einen sinfonischen Cha- rakter. Das Werk war zunächst als Fantasie konzipiert, deshalb steht das gesamte Konzert unter romantisch-fantastischen Eindrücken. Schumann benötigte für die verzögerte Fertigstellung über 5 Jahre. INTERNATIONAL PIANO FORUM 24
CHING-YUN HU Als »…erstklassiges Talent« bezeichnet und gelobt für ihre »… poetische Verwen- dung von Farben und souveräne expressive Phrasierung…« (The Philadelphia In- quirer) hat Ching-Yun Hus vielseitige Bühnenpersönlichkeit in mehrere der presti- gereichsten Konzertsäle und auf Festivals auf 5 Kontinenten gebracht. Highlights der Saison 2014-2015 umfassen Debüts mit der Ungarischen National- philharmonie unter Zoltan Kocsis, dem Dohnánhyi Orchestra Budafok (Rachma- ninow-Klavierkonzert Nr. 3), dem New York Massapequa Philharmonic Orchestra (Rachmaninow-Klavierkonzert Nr. 2), dem Wyoming Symphony Orchestra (Tschai- kowsky-Klavierkonzert Nr. 1), dem South Korea Daejeon Philharmonic Orchestra (Prokofiev-Klavierkonzert Nr. 3) und der Brazil Orquestra Petrobras Sinfônica in Rio De Janeiro (Chopin-Klavierkonzert Nr. 1). Für den Sommer 2015 sind unter anderem erneute Auftritte mit dem Taipei Chinese Orchestra (Fazil Says Klavierkonzert Nr. 3, »Silence of Anatolia«) beim Internationalen Musikfestival in Macau und mit Bra- siliens Orquestra Filarmônica do Espírito Santo (Beethoven-Klavierkonzert Nr. 5) geplant. Zahlreiche Soloauftritte und kammermusikalische Zusammenarbeiten in der ganzen Welt inkludieren eine Rezital-Tour durch die USA, Taiwan und China sowie ein Galakonzert mit dem Los Angeles Chamber Orchestra unter Jeffrey Kahane. Ching Yun Hus Debüt-CD, welche 2011 vom taiwanesischen Label ArchiMusic ver- öffentlicht wurde, bietet Solo-Klaviermusik von Chopin und wurde mit Taiwans Golden Melody Award 2012 für das beste klassische Album des Jahres ausgezeich- net. Im Frühjahr 2013 erschien ihre zweite CD – Musik von Granados, Mozart und Ravel – bei CAG Records in den Vereinigten Staaten. Seit ihrem Erfolg als Gewinnerin des 1. Preises und des Publikumspreises der Con- cert Artists Guild International Competition 2009 in New York sowie der 12. Arthur INTERNATIONAL PIANO FORUM 25
CHING-YUN HU Rubinstein International Piano Master Competition in Tel Aviv, konzertierte sie mit dem Israel Philharmonic Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, in New Yorks Weill Recital Hall, der Carnegie Hall, der Alice Tully Hall, dem Kennedy Center, dem Aspen Musikfestival, der London Wigmore Hall und dem Southbank Centre, im Pariser Salle Cortot, Amsterdams Concertgebouw, Münchens Herkulessaal, Mün- chens Gasteig, Budapests Franz Liszt Musikakademie, Polens Internationalem Chopin Festival und der Rubinstein Philharmonic Hall (Lodz), im Opernhaus von Tel Aviv, in der Taipei National Concert Hall und in Japans Osaka Hall. Ching-Yun Hu hatte im Alter von 13 Jahren ihr Debüt bei einer Asientour mit dem Poland Capella Cracoriensis Chamber Orchestra. Sie zog ein Jahr später in die Ver- einigten Staaten, studierte an der Juilliard School und dem Cleveland Institute of Music mit Sergei Babayan, Kammermusik mit Joseph Kalichstein und Seymour Lipkin. Zusätzlich erhielt sie künstlerische Führung von Richard Goode und Tamas Vasary. Aktiv in ihrer kreativen Tätigkeit für klassische Musik und Musikerziehung grün- dete sie das Taipei Yun-Hsiang International Music Festival und die Philadelphia Young Pianists Academy, welche jeden Sommer am Curtis Institute of Music statt- findet. Sie ist auch künstlerische Direktorin beider Festivals. Der Kulturminister von Taiwan verlieh ihr einen Ehrenpreis in Anerkennung ihrer Leistungen. Sie er- reicht als Pianistin, Erzieherin und Vortragende kontinuierlich eine wachsende Zuhörerschaft. Ching-Yun Hu ist Artist in Residence und Teil des Lehrkörpers am Esther Boyer College of Music and Dance der Temple University in Philadelphia. Sie ist Yamaha Artist. INTERNATIONAL PIANO FORUM 26
SEMIFINALE 17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Enrique Granados *27. JULI 1867 IN LLEIDA, SPANIEN; † 24. MÄRZ 1916, ÄRMELKANAL Goyescas: 5. El Amor y la Muerte Enrique Granados y Campiña war der Sohn des Kubaners Calixto José de la Trinidad Granados y Armenteros und der Katalanin Enriqueta Elvira Campiña. Er studierte Kla- vier bei Ricardo Viñas und Komposition bei Felipe Pedrell, dem führenden spanischen Musiktheoretiker und Komponisten seiner Zeit. Dieser forderte eine Erneuerung der spanischen Musik aus dem Geist der Folklore. Granados gehört neben Pedrells bei- den anderen bedeutenden Schülern Isaac Albéniz und Manuel de Falla zu den großen Erneuerern der spanischen Musik. Domenico Scarlatti * 26. OKTOBER 1685 IN NEAPEL, ITALIEN; † 23. JULI 1757 IN MADRID, SPANIEN Sonate in f-Moll, K. 466 · Sonate in d-Moll, K. 141 Unabhängig davon, ob es sich um eine Sonate in Dur oder Moll handelt, weisen die Sonaten Scarlattis im ersten Teil mehrere Motive auf, die häufig im zweiten Teil wie- derkehren. Häufig kommt es zu motivischer Arbeit, die harmonische Textur ist dicht und führt in entferntere Tonarten. Ein weiteres Kennzeichen ist die Verwendung re- petitiver Strukturen. Etliche Sonaten wirken wie ein Archetypus der sich wenige Jahr- zehnte später etablierenden Klaviersonate, wie sie etwa in Wien weiterentwickelt wurde. Scarlattis Klavierwerk kann wegen des Stilwandels zum empfindsamen Stil eine Brückenfunktion zwischen Barock und Klassik zugeschrieben werden. „Wilde Blumen am Zaun der Klassik“ werden sie in einer Publikation von Barbara Zubers ge- nannt. Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH Rondo in Es-Dur op. 16 Kaum vorstellbar, dass Chopin erst 15 Jahre zählte, als sein op. 1, das Rondo c-Moll, im Druck erschien. Auch das Rondo op. 5, das die klangliche Exotik polnischer Volks- musik verarbeitet, und das brillante Werk in C-Dur op. 73 stammen aus seiner War- schauer Zeit. Zweifellos hatte der jugendliche Komponist, Liebling der Warschauer Salons, sich diese Stücke selbst als »Paradestücke« auf den Leib geschrieben. Auch hier bei Rondo op. 16 ist seine persönliche Handschrift unverkennbar. FINALE 18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Kenneth Leighton * 2. OKTOBER 1929 IN WAKEFIELD, ENGLAND; † 24. AUGUST 1988 IN EDINBURGH, SCHOTTLAND Fantasia Contruppuntistica op. 24 Bereits während seines Studiums erhielt Leighton mehrere Kompositionspreise (da- runter 1951 ein Mendelssohn-Stipendium), denen weitere folgten: 1956 der Busoni- Klavierkompositionspreis, 1960 der National Federation of Music Societies Prize für die beste Chorkomposition des Jahres oder 1965 der City of Trieste Prize für ein neues sinfonisches Werk (seine 1. Sinfonie). Leightons musikalisches Schaffen umfasst na- hezu alle Werkgattungen. INTERNATIONAL PIANO FORUM 27
CHING-YUN HU Isaac Manuel Francisco Albéniz * 29. MAI 1860 IN CAMPRODON, SPANIEN; † 18. MAI 1909 IN CAMBO-LES-BAINS, FRANKREICH »Evocacion«, »El Puerto« aus Iberia Band I Berühmtheit sicherte sich Isaac Albéniz mit dem umfangreichen Klavierzyklus Iberia (1905–08). Diese Suite besteht aus 4 »Bänden« mit je 3 Stücken, die größte pianisti- sche Virtuosität erfordern und gemeinhin als das Meisterwerk von Albéniz angese- hen werden. Joseph-Maurice Ravel * 07. MÄRZ 1875 IN CIBOURE, FRANKREICH; † 28. DEZEMBER 1937 IN PARIS, FRANKREICH Gaspard de la nuit »Trois poèmes pour piano d'après Aloysius Bertrand« ist ein 1908 entstandenes drei- teiliges Klavierwerk von Maurice Ravel, das von Aloysius Bertrands gleichnamiger Kurzprosa-Dichtung aus dem Jahre 1842 inspiriert wurde. Es wurde am 9. Januar 1909 durch Ricardo Viñes uraufgeführt. Die Satzbezeichnungen lauten: Ondine, die Wassernixe - Le gibet, der Galgen – Scarbo, der listige Kobold. Georg Alexander Ligeti * 28. MAI 1923 IN TARNAVENI, RUMÄNIEN; † 12. JUNI 2006 IN WIEN, ÖSTERREICH Etude Nr. 10, »Der Zauberlehrling« Georg Ligeti war ein österreichischer Komponist rumänisch-ungarisch-jüdischer Her- kunft. Er gilt als einer der bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts und als ein Erneuerer der Neuen Musik. Einer größeren Öffentlichkeit wurde er durch die Verwendung seiner Musik als Filmmusik in 2001 »Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick« bekannt. GRAND FINALE 18. APRIL, ALTE OPER FRANKFURT Edvard Hagerup Grieg * 15. JUNI 1843 IN BERGEN, NORWEGEN; † 4. SEPTEMBER 1907 IN BERGEN, NORWEGEN Klavierkonzert in a-Moll op. 16 Edvard Grieg war ein norwegischer Pianist und Komponist der Romantik. Das Kla- vierkonzert a-Moll op. 16 ist das einzige Klavierkonzert, das er vollendet hat. INTERNATIONAL PIANO FORUM 28
ALEXANDER LUBYANTSEV Alexander Lubyantsev hat es als Pianist der entfesselten Fantasie, der kompro- misslosen Aufrichtigkeit und der eisernen Überzeugung zu etwas gebracht. Diese Eigenschaften waren die maßgeblichen Kriterien, die ihm den 3. Platz beim 13. Inter- nationalen Tschaikowsky-Wettbewerb beschert haben. Juror Dmitri Bashkirov be- schrieb seine Interpretationen als »frisch und fantastisch«. Er imponierte dem Publikum weiterhin beim 14. Internationalen Tschaikowsky- Wettbewerb, als sein unvorhergesehenes Ausscheiden aus dem Teilnehmer-Pool die nationalen und internationalen Beobachter so stark in Rage gebracht hatte, dass ein bislang nie zusammen gerufenes Gremium von Experten versuchte, die Kontroverse zu mildern. Seine Beliebtheit beim Publikum brachte ihm den »Special Critic’s Prize« ein. Lubyantsev wurde aufgrund seiner erstaunlichen musikalischen Begabungen schnell bekannt im Lande und begann schon in jungen Jahren auf internationalen Bühnen aufzutreten. Zu seinen frühen Erfolgen gehören der Hauptpreis im Balti- schen Wettbewerb der jungen Pianisten in Narva, Estland (2001), der 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb junger Pianisten in St. Petersburg (2002) und der 5. Preis beim Internationalen Piano-Wettbewerb in Sydney (2005). Bei Veranstaltun- gen wie dem Ohrid Festival in Mazedonien, den Dinard und Le Vigan Festivals in Frankreich, dem TQri Kevadfestival in Estland und dem Internationalen Klavierfestival Piano Stars in Lettland, trat Alexander Lubyantsev als Gastkünstler auf. Dirigenten, mit denen er zusammengearbeitet hat, sind Maxim Fedotow, Dmitri Filatow, Janos Furst, Gianandrea Noseda, Christoph Poppen, Carlos Miguel Prieto, Sergej Roldugin, Edward Serow, Wladimir Statchinskij, Wladimir Spivakow und Aleksej Utkin. Lubyantsev arbeitet intensiv mit der japanischen Agentur Samon Promotion zu- sammen, die seine verschiedenen Konzertreisen nach Japan, Südafrika, Estland INTERNATIONAL PIANO FORUM 29
ALEXANDER LUBYANTSEV und in weitere Länder organisiert. Zu seinen vergangenen und gegenwärtigen Mentoren zählt er Swetlana Ismailowa, Kira Schaschkina, Aleksandr Berdjugin, Nina Seregina, James Tocco und Wiktor Portnoi. Er hat des Weiteren in Meisterkursen bei Dmitri Bashkirov, Kaherine Chi, Stanislaw Ioudenitsch, Wladimir Mistschuk und Fou Ts’ong teilgenommen. Nach der Verteidigung seiner Diplomarbeit am Staatlichen Konservatorium Petrozawodsk im Jahr 2014 begann er dort seine Tä- tigkeit als Lehrer. Derzeit lebt er in Sankt Petersburg. SEMIFINALE 17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Johann Sebastian Bach * 31. MÄRZ 1685 IN EISENACH, DEUTSCHLAND; † 28. JULI 1750 IN LEIPZIG, DEUTSCHLAND Präludium und Fuge in gis-Moll BWV 887 (Das Wohltemperierte Klavier, II. Teil) Präludium: Wüsste man es nicht besser, so wäre die Vermutung, es handle sich hier um eine Komposition der Bachsöhne Wilhelm Friedemann oder Carl Philipp Emanuel oder des arg unterschätzten Bach-Schülers Johann Gottfried Müthel, nicht von der Hand zu weisen. Wie öfter im 2. Teil des Wohltemperierten Klaviers erweist sich Bach auch in diesem Präludium als Wegbereiter. Schon im 1. Takt zeigt das Wandern der melodischen Linie von der rechten in die linke Hand die Distanz zu kontrapunktischer Stimmführung zu Gunsten klavieristischen Spiels. Fuge: Sowohl Thema als auch Kontrapunkt bestehen aus 2 Sequenzen von jeweils 2 Takten Länge. Sie unterschieden sich jedoch dadurch, dass das Thema diatonisch und der Kontrapunkt chromatisch aufgebaut ist. Die Fuge lässt sich in 3 Teile gliedern: Der erste Teil ist der Entwicklung des ersten Themas gewidmet. Im zweiten Teil wird das zweite Thema eingeführt, im dritten Teil werden die beiden Themen kombiniert. Ludwig van Beethoven GETAUFT 17. DEZEMBER 1770 IN BONN, DEUTSCHLAND; † 26. MÄRZ 1827 IN WIEN, ÖSTERREICH Sonate Nr. 31 in As-Dur op. 110 Die Sonate 31 entstand 1821 und wurde 1822 von Schlesinger in Berlin und Paris ver- öffentlicht. Wie in allen späten – und insbesondere in den letzten 3 – Klaviersonaten verlagert Beethoven den Schwerpunkt in den letzten Satz. Er ist länger als die beiden voraus- gegangenen zusammen. Das Fehlen einer Widmung gab Anlass zu der Vermutung, die Sonate sei als »Dank- gesang eines Genesenen an die Gottheit« aufzufassen. Beethoven litt in dieser Zeit unter rheumatischem Fieber und hatte eine Gelbsucht überstanden. INTERNATIONAL PIANO FORUM 30
FINALE 18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Johann Sebastian Bach * 31. MÄRZ 1685 IN EISENACH, DEUTSCHLAND; † 28. JULI 1750 IN LEIPZIG, DEUTSCHLAND Englische Suite Nr. 3 in g-Moll BWV 808 Prélude - Allemande - Courante - Sarabande - Gavotte - Gigue Die Englischen Suiten sind eine Sammlung von 6 Suiten: BWV 806–811. Sie sind für Cembalo geschrieben und recht virtuos, besonders im Einleitungssatz. Die 6 Suiten beginnen alle mit einem virtuosen Präludium und lassen die 4 Sätze folgen, die für eine Suite für ein Tasteninstrument typisch sind: Allemande, Courante, Sarabande und Gigue. Vor dem Schlusssatz wird jeweils noch ein anderer Tanzsatz eingefügt, der ein Trio in der Varianttonart umschließt. Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH Mazurka in As-Dur op. 59 Nr. 2 Die Mazurka war, anders als die Polonaise, Anfang des 19. Jahrhunderts eine recht neue Gattung der Klaviermusik, die sich aber schnell in ganz Europa etablierte. Cho- pin kannte sie als Folklore von seinen Sommeraufenthalten auf dem polnischen Land. Mit 15 Jahren schrieb er seine erste Mazurka. Chopin veröffentlichte 51 Mazurkas, mit Ausnahme der beiden letzten, in 13 Zyklen. Nocturne in c-Moll op. 48 Nr. 1 Eine andere von Chopin weiterentwickelte Werkgruppe sind die 21 Nocturnes. Er baut mit ihnen auf den Nocturnes des Iren John Field auf, der großen Einfluss auf ihn hatte. Chopins Werke weisen dabei einen größeren harmonischen Gehalt, abwechs- lungsreichere Rhythmik und eine geschmeidigere Melodik auf. Ab op. 27 veröffent- lichte Chopin die Nocturnes durchweg paarweise. Sergei Sergejewitsch Prokofjew * 23. APRIL 1891 IN DONEZK, UKRAINE; † 5. MÄRZ 1953 IN MOSKAU, RUSSLAND Sonate Nr. 7 in B-Dur op. 83 Prokofjew selbst hat seinen Stil als Zusammenspiel von 4 Grundlinien erklärt. Die »klassische Linie« kommt einerseits in seinem Interesse für historisierende Elemente wie alte Tänze, andererseits im Festhalten an traditionellen Formen zum Ausdruck. Wirklich neoklassizistisch komponierte er allerdings nur in seiner klassischen Sinfo- nie, da er Neoklassizismus als Verzicht auf eine eigenständige Tonsprache ansah. Die »moderne Linie« hingegen beinhaltet seine Vorliebe für gewagte Harmonik, Disso- nanzen und ungewohnte Akkordkombinationen. Teilweise führt sie bis an die äu- ßersten Grenzen der Tonalität. Als drittes nennt Prokofjew die »motorische Linie«. Viele seiner Werke sind durch bohrende Rhythmik und wilde Motorik gekennzeich- net. Im Gegensatz dazu steht die »lyrische Linie«. GRAND FINALE 18. APRIL, ALTE OPER FRANKFURT Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll op. 11 Frédéric Chopin komponierte das Klavierkonzert Nr. 1 op. 11 in e-Moll im Alter von 20 Jahren. Er widmete es Friedrich Kalkbrenner und brachte es am 11. Oktober 1830 – am Vorabend des Novemberaufstands – in Warschau zur Uraufführung. Er berichtete von »lebhaften Bravorufen«. INTERNATIONAL PIANO FORUM 31
MARIA MAZO Maria Mazo, Gewinnerin des Internationalen Beethoven Klavierwettbewerbs 2013 in Wien, wurde bereits mit Preisen bei den renommierten Klavierwettbewerben Honens (Kanada), Busoni (Italien) und Van Cliburn (USA) ausgezeichnet. 2014 ge- wann sie zudem den »Audience Favorite Prize« der »Arthur Rubinstein Piano Master Competition« in Tel-Aviv (Israel), wo sie mit dem Israel Philharmonic Or- chestra unter der Leitung von Asher Fisch auftrat. Mazo beherrscht ein großes Repertoire von Bach bis hin zu den zeitgenössischen Komponisten – ihre große Faszination gehört aber schon seit jungen Jahren Lud- wig van Beethoven. Ihre Interpretationen einiger seiner Meisterwerke haben Mazo auch international etabliert. Ihre tiefe Verbindung zu dieser Musik bescherte ihr 2004 den 1. Preis beim »Beet- hoven Klavierwettbewerb« in Mannheim. Ein Jahr später erregte sie große Auf- merksamkeit mit ihrem Auftritt bei der »Van Cliburn International Piano Compe- tition«, bei der sie Beethovens Hammerklavier-Sonate interpretierte. Dort wurde sie auch als eine der Protagonistinnen für die Dokumentation »In the Heart of Music« von Andy Sommer ausgewählt. In diesem Film lobt Menahem Pressler, der Pianist des legendären »Beaux Arts Trio« und Jurymitglied des »Van Cliburn Wett- bewerb«, Mazos Aufführung der Hammerklavier-Sonate und betont seine Bewun- derung »für jemanden so jungen, der in der Lage ist, Beethoven auf solch einem hohen Niveau zu spielen, das wir [die Jury] noch von niemandem gehört haben«. Der 1. Preis in Wien bei einem der weltweit ältesten, traditionsreichsten und re- nommiertesten Musikwettbewerbe vervollständigte dann Mazos Werdegang als Beethoven-Expertin. Mazo begann im Alter von 5 Jahren mit dem Klavierspielen. Ihr Orchester Debüt absolvierte sie mit 9 Jahren mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 12. In der laufenden INTERNATIONAL PIANO FORUM 32
Saison tritt Maria Mazo in Deutschland, Österreich, Italien, Spanien sowie in der Schweiz, Israel, Japan, China und in Australien auf. Sie ist auch in sozialen Netz- werken mit einer Facebook-Seite präsent, die tausende von Fans aus der ganzen Welt hat und einem Youtube-Kanal mit etwa 250.000 Views. Maria Mazo wurde in Moskau geboren, fand aber schon früh ihre persönliche und musikalische Heimat in Deutschland. Sie studierte bei Prof. Arie Vardi und Prof. Matti Raekallio an der Musikhochschule Hannover. SEMIFINALE 17. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Franz Liszt * 22. OKTOBER 1811 IN RAIDING, ÖSTERREICH; † 31. JULI 1886 IN BAYREUTH, DEUTSCHLAND Paganini Etüde Nr. 2 in Es-Dur Franz Liszt war ein österreichisch-ungarischer Komponist, Pianist, Dirigent, Theater- leiter, Musiklehrer und Schriftsteller. Sein Leben ist oft romanhaft dargestellt worden. Unbestritten jedoch ist seine Leistung als Virtuose, der die Technik des Klavierspiels zu ungeahnten Höhen führte. Inspiriert wurde Liszt als 19-jähriger durch Konzerte von Paganini, dessen Virtuosität er in verschiedenen Werken auf das Klavier zu über- tragen suchte. Igor Fjodorowitsch Strawinski * 17. JUNI 1882 IN LOMONOSSOW, RUSSLAND; † 6. APRIL 1971 IN NEW YORK CITY, USA Feuervogel-Suite Strawinski war ein russisch-französisch-US-amerikanischer Komponist und einer der bedeutendsten Vertreter der »Neuen Musik«. Der Feuervogel ist ein Ballett in 2 Akten mit seiner Musik nach dem Libretto von Michel Fokine. Die Uraufführung fand am 25. Juni 1910 im Pariser Théatre National de l´Opéra durch das Ensemble Ballets Rus- ses statt. Die Musik zum Feuervogel gilt als richtungweisendes Werk am Beginn des 20. Jahrhunderts. Strawinski: »Als ich in St. Petersburg die letzten Seiten des ‘Feuervogel‘ niederschrieb, überkam mich eines Tages – völlig unerwartet, denn ich war mit ganz anderen Din- gen beschäftigt – die Vision einer großen heidnischen Feier: Alte weise Männer sitzen im Kreis und schauen dem Todestanz eines jungen Mädchens zu, das geopfert wer- den soll, um den Gott des Frühlings günstig zu stimmen.« Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow *1. APRIL 1873 NOWGOROD, RUSSLAND; † 28. MÄRZ 1943 IN BEVERLY HILLS, USA Etude-tableau Nr. 6 in es-Moll op. 33 Die Études-Tableaux sind eine von Sergei Rachmaninow geschaffene Gattung, bei der es um die Verschmelzung der Konzertetüde mit technischer und virtuos-effekt- voller Komponente mit der Tondichtung für Klavier geht. Der Komponist hat zwar auf programmatische Hinweise oder Untertitel verzichtet, vielleicht aus dem Wunsch INTERNATIONAL PIANO FORUM 33
MARIA MAZO heraus, die Fantasie von Interpreten und Zuhörern für immer auf die Probe zu stellen, doch als Sergei Kussewizki vorschlug, einige der Stücke Respighi zur Orchestrierung zu überlassen, willigte Rachmaninow gerne ein und offenbarte Respighi in einem Brief einige seiner Inspirationsgeheimnisse: »Erlauben sie mir, Maître, Ihnen die ge- heimen Erklärungen ihres Komponisten zu geben? Gewiss werden sie den Charakter dieser Stücke verständlicher machen und Ihnen helfen, die erforderlichen Farben für die Orchestrierung zu finden...« Die insgesamt 17 Etüden sind auf 2 Zyklen aufgeteilt: 8 Études-Tableaux op. 33 und 9 Études-Tableaux op. 39. Fryderyk Franciszek Chopin * 1. MÄRZ 1810 IN ZELAZOWA WOLA, POLEN; † 17. OKTOBER 1849 IN PARIS, FRANKREICH Ballade Nr. 1 in g-Moll op. 23 Die Ballade Nr. 1 in g-Moll op. 23 ist Chopins erstes Werk dieser Gattung. Sie wurde 1831 in Wien skizziert und 1835 in Paris fertiggestellt. Sie erschien 1836 gleichzeitig in Leipzig, Paris und London und ist dem Baron Nathaniel von Stockhausen gewidmet. FINALE 18. APRIL, HESSISCHE STAATSKANZLEI WIESBADEN Pjotr Iljitsch Tschaikowski * 25. APRIL KAMSKO-WOTKINSKI SAWOD, RUSSLAND; † 25. OKTOBER 1893 IN SANKT PETERSBURG, RUSSLAND »Dumka« op. 59 Die erste Musik, die Tschaikowski prägte, kam von einem mechanischen Klavier, das sein Vater aus Petersburg mitgebracht hatte – der noch nicht einmal 5 Jahre alte Pjotr war begeistert. Als seine Mutter ihn zum ersten Mal auf einem Klavier Tonlei- tern spielen ließ, konnte er schon ein Stück nachspielen, das er gehört hatte. Durch eine lange Unterbrechung aufgrund seiner Ausbildung an einer Rechtsschule und der Tätigkeit im Justizministerium, wurde Tschaikowski aber nicht Pianist, denn dafür reichten die insgesamt 8 Jahre Klavierunterricht (als Kind und als angehender Mu- sikstudent) nicht aus – nicht von ungefähr wurden seine Klavierkonzerte von ande- ren uraufgeführt. Der Begriff »Dumka« geht zurück auf das ukrainische Wort dumka, eine Verkleine- rungsform des Wortes duma. Während des 19. Jahrhunderts begannen Komponisten aus anderen slawischen Ländern damit, die duma als eine klassische Form für intro- vertierte, in sich versunkene Kompositionen (mit wenigen heiteren Zwischenab- schnitten) zu benutzen. Ludwig van Beethoven GETAUFT 17. DEZEMBER 1770 IN BONN, DEUTSCHLAND; † 26. MÄRZ 1827 IN WIEN, ÖSTERREICH Klaviersonate Nr. 23 in f-Moll op. 57 Die »Appassionata«: Diese berühmte Klaviersonate von Ludwig van Beethoven in f-Moll, op. 57, ist nicht nur ganz allgemein sehr populär: Auch wahre Beethoven- Kenner lieben und fürchten sie. Sie gehört zu seinen populärsten Stücken. Vollendet hat Beethoven sie wahrschein- lich im Jahr 1806 im ungarischen Schloss Martonvasar. Er hat sie dem jungen Schloss- herren, Graf Franz von Brunsvik, gewidmet. Vielleicht hat dieser Aufenthalt den lei- denschaftlichen Gestus des Werkes ja noch beflügelt. Für den Pianisten ergibt sich hier jedenfalls die kniffelige Aufgabe, seine Emotionen am Klavier gekonnt zu zügeln. Das zeigt sich schon im 1. Satz. INTERNATIONAL PIANO FORUM 34
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