CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main

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CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
3/2012   Fachhochschule Frankfurt am Main

         CAMPUS
         MAGAZIN
         www.facebook.com/fhfrankfurt                          www.fh-frankfurt.de

                      Präventive Biomechanik: Forschung für
                      Verletzungsprävention und mehr Komfort

                      Solarhauptstadt Frankfurt: FH-Expertin berät
                      designierten Oberbürgermeister Feldmann

                      Studentische Nachwuchsforscher:
                      Smartphone unterstützt Hochschulalltag
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Auswahl neuer Lehrbücher

Sharon Heidenreich                          Klaus Beer                                           Ronald List
Englisch für Architekten und                Bewehren nach                                        CATIA V5 - Grundkurs für
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3., überarb. und erw. Aufl. 2012.
XVI, 263 S. mit 64 Abb. u. 30 Tab.
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                                                                                                                                             Änderungen vorbehalten. Erhältlich im Buchhandel oder beim Verlag. Innerhalb Deutschlands liefern wir versandkostenfrei.

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Grundlagen für Einsteiger                   Grundlagen und Anwendungen der                       Felder
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CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Editorial

                           Forschen für
                           die Zukunft!

Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Sie haben es sicher bereits an der        Mit den Auswirkungen des demogra-          er tritt sein Amt am 1. Juli an – früh-
Umschlaggestaltung bemerkt: Die CAZ       fischen Wandels befasst sich auch die      zeitig von Prof. Dr. Martina Klärle
präsentiert sich optisch überarbeitet!    beispielhafte Ausstellung „Barriere-       über den Themenkomplex der erneu-
Ich freue mich sehr, dass Sie heute       freies Wohnen“ (S. 6), die sich der        erbaren Energien und deren Nutzungs-
die erste Ausgabe im neuen Erschei-       Thematik Autonomie und Unabhängig-         potenziale für Frankfurt informieren.
nungsbild der Fachhochschule Frank-       keit im Alter von einer anderen Seite
furt in Händen halten.                    nähert. In diesem Kontext steht auch       Schon heute möchte ich Sie auf die
Wie gefällt Ihnen die neue CAZ? Ich       das studentische Projekt „Wohnen           fraMediale‘15 hinweisen, die am 19.
persönlich und die Redaktion freu-        2050“ (S. 13).                             September hier an der FH FFM statt-
en sich über Ihre Rückmeldung. Die                                                   findet. Die Messe und Fachtagung, die
Überarbeitung der Gestaltung unseres      Apropos Studierende: Ganz pragma-          sich mit allen Facetten des Einsatzes
Campusmagazins markiert einen wei-        tisch haben Studierende zur leichte-       digitaler Medien in Bildungseinrichtun-
teren wichtigen Schritt, um die FH FFM    ren Organisation des Studienalltags        gen befasst, versammelt erneut re-
in Zukunft noch klarer erkennbar wer-     eine App für Smartphones entwickelt        nommierte Referenten und bietet
den zu lassen.                            (S. 12). Ebenfalls von studentischen       eine ideale Plattform zum sachkundi-
                                          Nachwuchsforschern entwickelt wurde        gen Austausch. Notieren Sie sich die-
Das gilt aber selbstverständlich nicht    „LectureVote“, ein Abstimmungsver-         sen Termin im Kalender;
nur für die Optik, sondern auch für die   fahren für Lehrveranstaltungen, das        mehr Informationen finden Sie unter
Inhalte!                                  per Smartphone oder Laptop bedient         www.framediale.de.
                                          wird und die Ergebnisse direkt im Hör-
Daher finden Sie auch in dieser Ausga-    saal zur Verfügung stellt (S. 13). Das     Im Namen des Präsidiums wünsche
be wieder interessante Informationen      gute Forschungsklima an der FH FFM         ich Ihnen einen angenehmen Sommer
über die ebenso hochklassigen wie         motiviert offenbar frühzeitig zu ent-      und eine anregende Lektüre.
vielfältigen und zukunftsweisenden        sprechenden Aktivitäten!
Forschungsfelder und -projekte an
der FH FFM. Der wissenschaftliche         Alle diese Beispiele zeigen eine gro-
Leiter Prof. Dr. Gerhard Silber setzt     ße Stärke der FH FFM auf: wichtige
mit seinem Beitrag die Vorstellung des    Zukunftsthemen auf wissenschaftlich
LOEWE-Schwerpunkts „Präventive Bio-       hohem Niveau fokussiert, disziplinen-      Dr.-Ing. Detlev Buchholz
mechanik“ fort, die wir in der letzten    übergreifend und ebenso nutzer- wie
Ausgabe begonnen haben (S. 4).            ergebnisorientiert im Interesse von
Die Forschungsarbeit, die in diesem       Anwendern anzugehen.
Schwerpunkt fachbereichs- und insti-
tutionenübergreifend geleistet wird,      Die Expertise der FH-Wissenschaftler
trägt den absehbaren Erfordernissen       ist auch in der Politik gefragt: So ließ
einer rasant alternden Gesellschaft       sich der unterdessen gewählte neue
Rechnung.                                 Oberbürgermeister Peter Feldmann –

                                                                                                       CAMPUSMAGAZIN      1
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Inhalt

                                 CAZ
                                 3/2012

                                                                6

1   Editorial                                              FORSCHUNG + LEHRE
2   Inhalt/Impressum
                                                           12 StudyBuddy: Studienorganisation per Handy
                                                              Studierende entwickeln Applikation
TOPTHEMA                                                      für Smartphones

                                                           13 LectureVote: Abstimmen mit dem Mobiltelefon
4 Weniger Verletzungen, mehr Komfort                          Studierende entwerfen Abstimmungsverfahren
  LOEWE-Schwerpunkt Präventive Biomechanik                    für den Hörsaal
  arbeitet mit digitalen Menschmodellen
                                                           13 Wohnraum 2050
                                                              Gelungene Kooperation der FH FFM mit der
                                                              Ecosign Hochschule Köln
SPEKTRUM
                                                           14 Automobiler Neuzugang
                                                              Daimler AG schenkt FH-Kraftfahrzeugtechnik-Labor
6   Herausforderung Wohnen und Leben im Alter                 einen Smart Fortwo
    Ausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“
    am Fachbereich 4

8 Frankfurt soll Solarhauptstadt                           VERANSTALTUNGEN
  Deutschlands werden
  Prof. Dr. Martina Klärle traf den neuen
  Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann             15 Digitale Medien in Bildungseinrichtungen
                                                              fraMediale15‘ findet am 19. September 2012 statt
8   Lernen ganz anders
    CorporateLearningCamp                                  16 Mit zwei Familien leben
    am 28. und 29. September 2012                             Bundestagung Erziehungsstellen/Pflegefamilien
                                                              fand an der FH FFM statt
9   Gelebte Integration
    Positive Bilanz für FH-Tandem-Projekt „Brücken bauen   16 Sexuelle Vielfalt sichtbar machen
    – Studierende mit Migrationshintergrund in Kitas!“        International Day Against Homophobia an der
                                                              FH FFM am 16. Mai 2012
10 Wieder in der Spitzengruppe
   Fachbereich 3 gehört erneut zu den zehn besten          17 Eine Premiere
   Fachhochschulen für Betriebswirtschaftslehre               AWT-Frühjahrstagung erstmals an der FH FFM

11 Nachwuchskräfte zielgenau ansprechen
   Das Jobportal der FH FFM bietet nun
   eine optimierte Suche                                   INTERNATIONALES

                                                           18 Zusammenarbeit vertiefen
                                                              Chinesische Partneruniversität besucht Fachbereich 2

                                                           18 Välkommen till Sverige!*
                                                              Auslandssemester in Schweden –
                                                              drei FH-Studentinnen berichten

2    CAMPUSMAGAZIN
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
© Thomas Grünsch/pixelio   Impressum
                                                                   CAZ í Campusmagazin der
                                                                   Fachhochschule Frankfurt am Main
                                                                   Ausgabe 3/2012 • Juli / August / September

                                                                   Herausgeber
                                                                   Der Präsident der Fachhochschule Frankfurt am Main –
                                                                   University of Applied Sciences
                                                                   Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main

    12                                                             Redaktion
                                                                   Referat Strategische Kommunikation
                                                                   Daniela Halder-Ballasch, Tel. (069) 1533-2411
                                                                   campuszeitung@fh-frankfurt.de
INTERN                                                             Dr. Ralf Breyer, Tel. (069) 1533-3219
                                                                   breyer@hsl.fh-frankfurt.de

20 Engagement für die FH FFM wird geehrt                           Korrektorat
   Preisverleihung Betriebliches Vorschlagswesen                   Hartmann Nagel Art & Consulting
                                                                   August-Siebert-Str. 12, 60323 Frankfurt am Main
21 Partizipation stärken
   Weiterentwicklung der Qualitätsstandards für die                Kontakt
   studentische Beteiligung in der Selbstverwaltung                campuszeitung@fh-frankfurt.de

22 Pflege von Angehörigen                                          Layout-Konzept
   Familienbüro stellt neues Informationsangebot bereit            Wuttke Design & Kommunikation, Mühltal

   AUS DEM FÖRDERVEREIN                                            Layout
23 Förderverein modifiziert Kriterien der Preisvergabe             VMK Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG
                                                                   Faberstraße 17, 67590 Monsheim, www.vmk-verlag.de
24 Studienleistung und soziales Engagement zählen
   Absolventenfeier des Fachbereichs 2                             Abbildungsnachweis
                                                                   FH FFM, soweit nicht anders vermerkt
25 „Saufen mit Sinn?“
   Neues aus dem FH-Verlag                                         Druck, Herstellung, Anzeigenverwaltung
                                                                   VMK Druckerei GmbH
25 Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter                           Faberstraße 17, 67590 Monsheim, www.vmk-druckerei.de

   SERVICE                                                         Hinweise für Autorinnen und Autoren
26 Erstsemestereinführung von                                      Alle Mitglieder der FH FFM – Lehrende, Studierende und
   DV-Abteilung und Bibliothek                                     Mitarbeiter/-innen – können Beiträge liefern, sofern diese
26 Bibliothek bietet Chat-Auskunft an                              in engem Bezug zur FH FFM stehen. Eingesandte Texte
                                                                   werden im Rahmen des Gesamtumfangs einer Ausgabe
                                                                   zeitnah veröffentlicht. Die Redaktion behält sich ausdrück-
                                                                   lich die Bearbeitung/Kürzung der Texte und die Bildauswahl
PERSONEN + PREISE                                                  vor. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung
                                                                   der Autoren, nicht die der Redaktion wieder.

27 Abschied von Prof. Dr. Margrit Brückner                         Die Texte sind unformatiert als Word-Dateien (Fließtext,
   Die Frauen- und Geschlechterforscherin beendet                  bitte nur Absatzschaltungen) in Form von Mail-Attachments
   ihre Tätigkeit an der FH FFM                                    zu übermitteln. Die Textlänge sollte 4.000 Zeichen (inkl.
                                                                   Leerzeichen) nicht überschreiten; es sei denn, es wurden
28 Vernetzung und Persönlichkeitsbildung                           besondere Absprachen mit der Redaktion getroffen. Ab-
   Zwei FH-Studenten erhalten Stipendien                           bildungsvorlagen sind separat elektronisch (als *.tif- oder
   der Stiftung Polytechnische Gesellschaft                        *.jpg-Datei mit einer AuÀösung von mindestens 300 dpi)
                                                                   zu übermitteln. Sollten Personen abgebildet sein, bitte eine
28 Neu berufen                                                     Bildunterschrift beifügen, die ggf. eine eindeutige Zuord-
   Prof. Dr. Doina Logofatu                                        nung der Namen ermöglicht.

                                                                   Erscheinungsweise
                                                                   Die CAZ erscheint jährlich vier Mal als Printausgabe in einer
                                                                   AuÀage von 2.500 Exemplaren. Jede Ausgabe steht als pdf-
                                                                   Download unter www.fh-frankfurt.de/caz zur Verfügung.

                                                                   Die nächste Ausgabe der CAZ (4/2012)
                                                                   erscheint am 8. Oktober 2012.

                                                                   Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe
                                                                   ist der 10. September 2012.

                                                                                                           CAMPUSMAGAZIN      3
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Top-Thema

                      Weniger Verletzungen,
                      mehr Komfort
                      LOEWE-Schwerpunkt Präventive Biomechanik
                      arbeitet mit digitalen Menschmodellen

CAZ

                                                                                    Abbildung 1: Werdegang: Mittels eines MRT-
                                                                                    Scans erfolgt eine 3D-Rekonstruktion, auf de-
                                                                                    ren Basis schließlich das fertige Menschmodell
                                                                                    generiert werden kann.

                                                                                    Kooperation mit Industriepartnern
                                                                                    virtuelle Menschmodelle (BOSS-Mo-
                                                                                    delle) entwickelt. Mit diesen können
                                                                                    die genannten Situationen am Rechner
                                                                                    nachempfunden und simuliert werden,
                                                                                    um im Vorhinein schädliche Einflüsse
                                                                                    etwa durch biomechanisch optimierte
                                                                                    Produkte abwenden zu können.

                                                                                    Zu diesem Zweck werden in einem
                                                                                    ersten Schritt die aus Weich- und
                                                                                    Hartgeweben bestehenden sehr kom-
                                                                                    plexen anatomischen Strukturen des
                                                                                    menschlichen Körpers dreidimensional
                                                                                    erfasst. Dies erfolgt mittels bildgeben-
                                                                                    der Verfahren, vorzugsweise mit der
                                                                                    (von Röntgenstrahlen freien) Magnet-
                                                                                    Resonanz-Tomografie (MRT).
Im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts Präventive Biomechanik (PräBio-
nik) werden am Institut für Materialwissenschaften (IfM) der FH FFM                 Auf Basis der tomografischen Scans
die mechanischen Interaktionen zwischen bestimmten Regionen des                     (MRT-Schnittbilder) und der zusätz-
menschlichen Körpers und technischen Stützkonstruktionen wie etwa                   lich mit Hilfe eines 3D-Laser-Scanners
Helme, Autositze, Gefäßprothesen oder Sportschuhe untersucht.                       erzeugten Körperoberflächendaten
Zu diesem Zweck werden virtuelle Menschmodelle entwickelt, anhand                   werden in der Folge mit einem Prepro-
derer verschiedene Einwirkungen beobachtet und gemessen werden                      cessor sämtliche Oberflächen vernetzt
können – um Verletzungsrisiken zu minimieren und den Komfort der                    (3D-Rekonstruktion bzw. Flächenrück-
Produkte zu erhöhen.                                                                führung). Damit kann schließlich die
                                                                                    Generierung des gewünschten Finite-

W     as passiert mit dem Fuß oder
      der Achillessehne, wenn man
mit „falschen“ Joggingschuhen läuft?
                                          tern, statt ihn zu verbessern, weil sie
                                          in den betroffenen Weichgeweberegio-
                                          nen des Körpers kritische Spannungen
                                                                                    Elemente-Modells des kompletten
                                                                                    Körpers oder einzelner Körperregionen
                                                                                    im unbelasteten und/oder belasteten
Wo drückt es, wenn man mit dem            und Verformungen erzeugen. Schwer-        Zustand erfolgen (siehe Abbildung 1).
Auto eine längere Strecke auf einem       wiegende Sekundärerkrankungen mit
schlechten Sitz verbringt – oder gar      enormen volkswirtschaftlichen Schä-       Diese Menschmodelle liegen nun zwar
im Flugzeug als Passagier auf einem       den sind dann die Folge. Auch falsche     je nach zu untersuchender Fragestel-
Langstreckenflug? Die Zahl pflegebe-      Bewegungen im Alltag wie etwa beim        lung teilweise mit sehr detaillierter
dürftiger und an Zivilisationskrank-      Sitzen am Arbeitsplatz oder bei sport-    Anatomie in digitaler Form vor, sie sind
heiten leidenden Patienten nimmt          licher Betätigung wie Joggen oder         jedoch noch nicht für Simulationszwe-
aufgrund gesundheitsschädlicher           Radfahren können zu Schmerzen und         cke zu gebrauchen, da ihre Materialei-
Lebensweise und des demografischen        Diskomfort führen.                        genschaften noch nicht bekannt sind.
Wandels drastisch zu. Dies hat einen                                                Erst durch die Ausstattung mit soge-
erhöhten Einsatz von Hilfsmitteln         Unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard       nannten in-vivo-Materialeigenschaften
(Anti-Dekubitus-Systeme, Orthesen,        Silber, Geschäftsführender Direktor       (am lebenden Organismus gemesse-
Stents) und Prothesen (Zahnersatz,        des Instituts für Materialwissenschaf-    nen Daten) – insbesondere von Haut/
künstliche Gelenke) zur Folge.            ten (IfM), werden im Rahmen des           Fettgewebe-Muskelverbünden – bzw.
                                          LOEWE-Schwerpunkts Präventive Bio-        mit ex-vivo-Materialeigenschaften (am
Allerdings können diese Hilfsmittel den   mechanik (PräBionik) am Institut für      toten Organismus gemessenen Daten)
Patientenzustand sogar verschlech-        Materialwissenschaften (IfM) in enger     – etwa von Gefäßwandmaterial – ist

4     CAMPUSMAGAZIN
CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
Abbildung 2: Finite-Elemente-Modelle von
                                                                                            Bein, Knie und Fuß zur Entwicklung von Sport-
                                                                                            und Gesundheitsschuhen: Das anatomisch
                                                                                            sehr detaillierte Modell eines Knies mit dessen
                                                                                            umgebenden Weichgewebestrukturen dient der
                                                                                            biomechanischen Optimierung von Gelenkim-
                                                                                            plantaten. Mit dem Fuß-Modell (rechts) kann
                                                                                            der Gleit-Rollvorgang während des Gehens
                                                                                            abgebildet werden.

deren sinnvoller Einsatz im Rahmen        Für den Aufbau von Menschmodellen                 vermindern das Verletzungsrisiko sehr
von Interaktionen mit extra- und/oder     zur Simulation des Abrollvorgangs                 effizient und erhöhen den Sitz- und
intrakorporalen Stützkonstruktionen       beim Gehen und Rennen mit (Sport-)                Trage-Komfort (siehe Abbildung 3).
(kurz: tSK; Schuhe, Sitze, Helme,         Schuhen erfolgten im Bewegungslabor
Protektoren, Gefäßstützen, Gelenkim-      der Stiftung Orthopädische Universi-              „Es gibt noch mehr als genug zu tun,
plantate etc.) möglich. Nur so lassen     tätsklinik des Universitätsklinikums              um die Hersteller von Medizin- und
sich die Spannungen, Verzerrungen         Heidelberg und der Abteilung Sports               Komfortprodukten ingenieur- und
und Verformungen quantifizieren, die      Engineering der Eidgenössischen                   pflegewissenschaftlich zu unterstüt-
infolge der mechanischen Belastungen      Technischen Hochschule (ETH) Zürich               zen und damit letztendlich vor allem
durch die tSK in den Kontaktzonen         Ganganalysen mit Probanden. Diese                 betroffenen Menschen zu helfen“,
sowie in den angrenzenden und weiter      wurden unter Einsatz von Video-High-              resümiert Prof. Gerhard Silber. Er lädt
im Inneren liegenden humanen Weich-       Speed-Technik für die Datenaufnahme               interessierte Studierende aller Studi-
geweberegionen auftreten.                 der Bewegungskinematik (Human                     engänge der FH FFM zur Durchführung
                                          Motion Capture (HMC)-Daten) und von               von Praxisprojekten, Studien-, Ba-
                                          Bodenmessplatten für die Ermittlung               chelor- und Diplomarbeiten oder der
 LOEWE-Schwerpunkt                        der Bodenreaktionskräfte beim Laufen              Masterthesis ein, was bisher erfreulich
 Präventive Biomechanik                   durchgeführt. Die „Früchte“ dieser                zahlreich angenommen wurde. n
                                          anspruchsvollen Vorarbeiten zeigen
 (PräBionik)
                                          sich in Form von am Rechner simu-
                                          lierten Szenarien: So lassen sich bei-
 Mit dem Forschungsförderungspro-         spielsweise die Spannungsverteilungen               Kontakt
 gramm Landes-Offensive zur Entwick-      darstellen, die während des Gehens
 lung Wissenschaftlich-ökonomischer       mit einem (Sport-)Schuh im Fuß oder
 Exzellenz (LOEWE) unterstützt das        in der Achillessehne entstehen (siehe
 Land Hessen seit 2008 Hochschulen und    Abbildung 2).
 Forschungseinrichtungen und fördert                                                          Prof. Dr.-Ing. habil. Gerhard Silber
 herausragende wissenschaftliche Ver-     Von größerem (gesundheitlichem und                  Professur für Materialmodellierung,
 bundvorhaben, insbesondere auch eine     wirtschaftlichem) Interesse ist es je-              Bauteiloptimierung, Kontinuums-
 intensive Vernetzung von Wissenschaft,   doch, unter Einsatz dieses Verfahrens               mechanik und Materialtheorie am Fb 2:
 außeruniversitärer Forschung und Wirt-   bei der Entwicklung einer tSK das In-               Informatik und Ingenieurwissenschaften
 schaft.                                  teraktionsszenario mit Blick auf eine
                                          optimale Verletzungsprävention bzw.                 (069) 1533-3035
 Nur zwei Fachhochschulen konnten sich    einen maximalen Komfort durchzu-                    silber@fb2.fh-frankfurt.de
 als Konsortialführer im Wettbewerb um    spielen, bis Spannungen an gefährde-
 die begehrten Forschungsgelder be-       ten anatomischen Stellen minimiert                  www.fh-frankfurt.de/de/forschung_
 haupten. Einer dieser LOEWE-Schwer-      sind. Derart unter Berücksichtigung                 transfer/institute/ifm.html
 punkte, der LOEWE-Schwerpunkt            biomechanisch entwickelter Design-
 „Präventive Biomechanik – PräBionik“,    vorgaben gefertigte Joggingschuhe,                  www.praeventive-biomechanik.eu
 wurde an der FH FFM angesiedelt und      Prothesen, Auto- und Flugzeugsitze
 wird bis Dezember 2012 gefördert.
 Hier arbeiten Wissenschaftlerinnen
 und Wissenschaftler der FH FFM, der
 Goethe-Universität Frankfurt, der Phi-
 lipps Universität Marburg sowie die
 assoziierten Partnerhochschulen Bergi-
 sche Universität Wuppertal, Johannes-
 Gutenberg-Universität Mainz und Ka-
 tholisches Klinikum Mainz zusammen.
 Insgesamt sind 38 Wissenschaftlerinnen
 und Wissenschaftler an dem Projekt be-
 teiligt, das mit einer Fördersumme von   Abbildung 3: Mit Hilfe der BOSS-Modelle eines männlichen (links) und weiblichen (rechts) Proban-
 3.765.000 Euro unterstützt wurde.        den des Kooperationspartners Daimler sollen die Sitze der E-Klasse von Mercedes biomechanisch
                                          optimiert werden.

                                                                                                                  CAMPUSMAGAZIN         5
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Spektrum

                         Herausforderung Wohnen
                         und Leben im Alter
                         Ausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“ am Fachbereich 4
Nicola Veith, Interne und externe Kommunikation

Welche Hilfsmittel unterstützen Menschen im Alter oder mit Behinderung                  mit der therapeutischen Robbe PARO
in deren Wohnung? Interessierte können sich darüber in der Ausstel-                     oder dem Dinosaurier PLEO vertreten.
lung „Barrierefreies Wohnen und Leben“ an der FH FFM einen Eindruck                     Zudem kann der zur sozialen Interak-
verschaffen. Auf rund 150 Quadratmetern zeigt der Fb 4: Soziale Arbeit                  tion fähige Telepräsenzroboter GIRAFF
und Gesundheit verschiedene Lösungen und Sicherheitskonzepte, die ein                   von den Besuchern ausprobiert wer-
selbstbestimmtes Leben im Alter und bei Behinderung unterstützen.                       den. GIRAFF ist mit einer Kamera und
                                                                                        einem Mikrofon ausgestattet und kann

Ä   ltere Menschen wollen heutzuta-
    ge möglichst lange unabhängig in
den eigenen vier Wänden leben. Wis-
                                              Studiengangs „Barrierefreie Systeme“
                                              (BaSys) profitieren von der thematisch
                                              passenden Ausstellung. Der Studi-
                                                                                        ferngesteuert gelenkt werden. Er er-
                                                                                        möglicht den abwesenden Pflegenden
                                                                                        die Kommunikation mit den Pflegebe-
senschaft und Technik greifen diese           engang bietet drei unterschiedliche       dürftigen.
Anforderung auf und entwickeln dazu           fachliche Ausrichtungen: Barrierefreies
unterschiedliche Lösungen“, erklärt die       Planen und Bauen, Intelligente Syste-     Außerdem informiert die Ausstellung
Initiatorin der Ausstellung, Prof. Dr.        me zur Lebenshilfe oder Case Manage-      zu Sicherheitsvorkehrungen im Neu-
Barbara Klein vom Fb 4. „Zudem wird           ment für barrierefreies Leben. Ebenso     bau und bei Umbauten. „Bei einem
die Zahl alter Menschen aufgrund des          haben Interessierte, Betroffene, An-      Neubau können unterschiedlichste
demografischen Wandels überpropor-            gehörige und Selbsthilfegruppen die       Geräte über eine einzelne Benutzer-
tional wachsen und auch in dieser Hin-        Möglichkeit, sich über barrierefreies     steuerung bedient werden, darunter
sicht den Bedarf steigen lassen.“             Wohnen und Leben zu informieren und       Licht, Fenster oder Heizung“, erläutert
                                              beraten zu lassen. „Die Ausstattung       Klein. „Im Bestandsbau kann ein Sys-
Die Ausstellung dient der Lehre der           der barrierearmen Modellwohnung           tem mit fünf Kombinations-Sensoren
über 2.000 Studierenden am Fb 4 und           gibt unseren Studierenden sowie allen     eingesetzt werden, die Bewegung,
steht darüber hinaus den Schülern der         Interessierten einen Überblick über       Temperatur und Helligkeit messen.
Alten-, Gesundheits- und Krankenpfle-         das Spektrum technischer Hilfsmittel,     Wenn die Messwerte vom Profil der
gefachschulen offen. Auch die Studie-         Sicherheitskonzepte, Alltagshilfen und    Nutzerin oder des Nutzers abweichen,
renden des interdisziplinären Master-         Mobilitätshilfen“, so Klein.              wird ein Notruf ausgelöst.“

                                              Die Besucher lernen Telecare-Techno-      Kooperationspartnerin der Ausstellung
    Ausstellung                               logien kennen, die in den Wohnungen       ist die an der FH FFM ansässige Fach-
    „Barrierefreies Wohnen                    der Betroffenen eingesetzt werden         stelle für Barrierefreiheit des Sozial-
                                              können. Dazu zählen Hausnotrufgerä-       verbands VdK Hessen-Thüringen. n
    und Leben“
                                              te, Sturzsensoren, die bei einem Sturz
                                              automatisch einen Notruf auslösen,
    Besuchstermine für 2012:                  oder Funk-Epilepsie-Sensoren, die epi-     Kontakt
    jeden letzten Mittwoch im Monat           leptische Anfälle melden. Auch Licht-
    von 14 bis 16 Uhr ohne Voranmeldung       lösungen können getestet werden. Sie
    (27.6., 25.7., 29.8., 26.9., 31.10.,      vermeiden über Bewegungsmelder ei-
    28.11.2012) in Gebäude 2,                 nen Sturz oder stärken, beispielsweise     Daniela Richter
    UG, Raum 044                              durch Lichtduschen, das gesundheitli-      (069) 1533-2667
                                              che Wohlbefinden. Innovative Betten,       FH-Ausstellung@fb4.fh-frankfurt.de
    Abweichende Termine für Gruppen nach      eine rollstuhlunterfahrbare Küche und      www.fh-frankfurt.de/barrierefrei_
    Terminabsprache; der Eintritt ist frei.   Mobilitätshilfen sind Teil der Ausstel-    wohnen
                                              lung. Auch die emotionale Robotik ist

6        CAMPUSMAGAZIN
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Spektrum

Frankfurt soll Solarhauptstadt Deutschlands werden
Prof. Dr. Martina Klärle traf den neuen Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann

CAZ

Auf Frankfurt sollen „sonnige“           Privathaushalte benötigten, erläuterte    lediglich 20 bis 30 Windräder stellen.
Zeiten zukommen. Daran ließ der          Klärle, gäbe es noch erhebliche Ein-      Um diesen Energieträger optimal zu
neue Frankfurter Oberbürgermeis-         sparpotenziale in der Energienutzung.     nutzen, sei eine Kooperation mit dem
ter Peter Feldmann keinen Zwei-          Diese zu realisieren und auf der ande-    Umland unabdingbar; hier seien ent-
fel. Er hatte sich noch als Kandidat     ren Seite den Nutzungsgrad der Solar-     sprechende Potenziale vorhanden.
kurz vor der Wahl im März von            energie signifikant zu steigern, bedeu-   Aber auch dies, meinte Klärle, sei
FH-Professorin Dr. Martina Klärle        te für die Stadt in nutzungstechnischer   vorteilhafter, als etwa in Windparks an
über die Potenziale der Solarener-       Hinsicht eine Win-win-Situation.          der Nordsee zu investieren, weil man
gienutzung in Frankfurt informie-                                                  auf diese Weise das Geld in der Region
ren lassen.                              Prof. Klärle präsentierte in diesem       ließe.
                                         Kontext das Forschungsprojekt „ER-

F  rankfurt besitzt dank seiner großen
   Zahl von 230.000 Gebäuden und
seinem hohen Flächenversiegelungs-
                                         NEUERBAR KOMM!“, das Kommunen
                                         eine unaufwändige Potenzialanalyse
                                         für die Nutzung erneuerbarer Energi-
                                                                                   Peter Feldmann zeigte sich entschlos-
                                                                                   sen, den beiden Solartechniken So-
                                                                                   larwärme und Solarstrom in Frankfurt
grad ca. 30 Millionen Quadratmeter       en auf ihren Dachflächen ermöglicht.      auf die Sprünge zu helfen. Sein Ziel:
Dachfläche und damit potenzielle         Solarenergie sei der erneuerbare Ener-    „Frankfurt soll Solarhauptstadt von
Nutzfläche zur Gewinnung von Solar-      gieträger der Wahl für Frankfurt, denn    Deutschland werden.“ An dem Aus-
energie – ein Solar-Energiekapital,      aufgrund der Flächenknappheit sei die     tausch, der in den Räumlichkeiten
über das kaum eine andere deutsche       Nutzung der Windenergie keine echte       des Solarthermie-Herstellers Consolar
Stadt verfügt. Bislang werden davon      Alternative, so Klärle. Frankfurt kön-    stattfand, nahm auch Umweltjournalist
erst vier Prozent genutzt – immerhin     ne auf dem Stadtgebiet im Extremfall      Franz Alt teil.
sind das annähernd eine Million Quad-
ratmeter Solarzellen.                                                              Inzwischen fand am 15. Mai eine wei-
                                                                                   tere gemeinsame Runde im Hause der
Die Potenziale möchte der neue Ober-                                               FH FFM statt, in der Maßnahmen für
bürgermeister Feldmann gezielter nut-                                              Frankfurts Weg zur solaren Hauptstadt
zen. Immerhin ließen sich durch kon-                                               diskutiert wurden. n
sequentere Nutzung der Dachflächen
für die Solarenergie jährlich bis zu
30.000 Tonnen CO2 auf rund vier Milli-
onen Quadratmeter geeigneter Dach-                                                 Der Solarenergie in Frankfurt auf die Sprünge
                                                                                   helfen: Das wollen Prof. Dr. Martina Klärle von
fläche einsparen. Insbesondere bei
                                                                                   der FH FFM, Andreas Siegemund (Consolar),
Industrie, Gewerbe und öffentlicher                                                Peter Feldmann (SPD) und Franz Alt (Journalist
Hand, die vier Mal so viel Energie wie                                             und Klimaschützer).

Lernen ganz anders
CorporateLearningCamp am 28. und 29. September 2012

Karlheinz Pape, HessenMetall Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V.

Die FH FFM ist Gastgeber eines           geber und Sponsor des diesjährigen        sischen Konferenzen. Auch fürs Wohl-
ungewöhnlichen Lern-Events: Das          von HessenMetall organisierten CLC12      befinden aller Teilnehmer wird wie
CorporateLearningCamp 2012               mit dem Titel „Human Resources und        üblich gesorgt, von der Verpflegung
– CLC12 – ist eine sogenannte            Corporate Learning im Umbruch“ ist.       (Kosten tragen die Sponsoren) bis
“Un-Konferenz”, die als “Bar-            Doch das ist natürlich nur ein Vor-       zum Kümmerer für Teilnehmerfragen.
Camp” organisiert ist. Begriffe, die     schlag. Die tatsächliche Agenda wird
sicher noch nicht selbsterklärend        durch die Teilnehmer bestimmt. So         Selbstorganisation bedeutet auch,
sind. Doch offenbar muss man es          ist die Themenjustierung durch die        dass jeder Teilnehmer zu jeder Zeit
einfach erlebt haben; denn die           Teilnehmer auch eine Trendaussage         selbst entscheidet, was für ihn in-
Teilnehmer sind meist begeistert:        zu den aktuellen Fragestellungen.         teressant ist, ob und wie er/sie sich
“Ich habe noch nie so viel ge-                                                     einbringen möchte: gestaltend,
lernt wie auf einem BarCamp”.            Denn Selbstorganisation ist das           teilnehmend oder als Kreateur ei-
                                         Grund-Prinzip aller Un-Konferenzen.       ner Spontan-Session mit anderen.

W    enn BarCamps so ertragreich
     wahrgenommen werden, dann
könnte die Teilnahme an einem sol-
                                         Die Veranstalter gestalten nur den
                                         Rahmen, in dem die inhaltliche Arbeit
                                         der Teilnehmer stattfinden kann. Zu
                                                                                   Zwei Grundregeln prägen den Aus-
                                                                                   tausch jedoch grundsätzlich:
chen BarCamp für Lehrende, die selbst    den Rahmenbedingungen gehört auch         Diskussion auf gleicher Augenhö-
Lernen anstoßen, gestalten oder ver-     die zeitliche Vorgabe für die einzelnen   he – jede Meinung gilt. Aus ver-
antworten, lohnend sein. Dazu ist bald   Sessions und den übrigen Tagesablauf.     schiedener Perspektive können
Gelegenheit, wenn die FH FFM Gast-       Das unterscheidet sich nicht von klas-    Zusammenhänge anders aussehen.

8     CAMPUSMAGAZIN
Meist vereinbart man die Anrede
beim Vornamen, damit es keinen
                                             BarCamp – das neue Konferenzformat
Unterschied mehr macht, ob je-
mand Professor oder Student ist.
Jeder ist Experte und bringt seine
fachlich-persönliche Perspektive ein.
                                             Der Arbeitgeberverband HessenMetall             maten (auch „Open Space“ und „World
                                             hatte im vergangenen Jahr erstmals              Café“ gehören dazu), die auf der Aus-
Daraus resultiert eine Diversität an         zu einem BarCamp eingeladen. Eine               sage vieler Teilnehmer klassischer Kon-
Meinungen und Personen, die wesent-          Zielgruppe, die Lernevents eher minu-           ferenzen und Tagungen gründen: „Das
liche Erfolgsfaktoren für ein ertragrei-     tengenau inhaltlich plant, wurde damit          Interessanteste waren die Pausen“.
ches BarCamp sind. Die Würze geben           konfrontiert, dass die Agenda tages-            Denn dann kann sich jeder Themen und
Teilnehmer, die andere thematische           aktuell festgelegt wurde und dass die           Gesprächspartner selbst aussuchen.
Aspekte oder Blickwinkel einbringen.         Teilnehmer selbst die Experten waren,           Daran knüpft das Konzept des BarCamp
Um eine Teilnahme attraktiv zu ge-           da es keine vom Veranstalter ausge-             an: Zu Beginn jedes Tagungstages
stalten, ist sie in der Regel kostenfrei.    wählten Referenten gab. Die 80 Teilneh-         präsentieren in einer „Session-Planung“
In Foren kann man Diskussionen auch          merinnen und Teilnehmer waren am                all diejenigen (Session-Owner), die
schon jetzt virtuell starten. Alles kann,    Ende so überzeugt, dass sie am liebsten         eine Session gestalten möchten, knapp
nichts muss. n                               weitergemacht hätten! Denn bei Bar-             ihren Themen-Vorschlag. Findet er
                                             Camps kommen die Experten aus dem               im Plenum Interesse, wird er Teil der
Neugierig geworden? Jeder, der am            Plenum zu Wort. Und dort ist in der             Agenda. Die Session-Gestaltung ist
Thema Corporate Learning interessiert        Regel enorm viel Expertise versammelt!          Sache des Session-Owners; bewährt
ist, ist herzlich zur Teilnahme eingela-                                                     hat sich ein kurzer Impuls (10 Minu-
den.                                         Doch was ist ein BarCamp überhaupt?             ten) mit anschließender Diskussion.
Information und Anmeldung unter:             Es zählt zu den „Un-Konferenz“-For-
http://colearncamp.hessenmetall.de.

Gelebte Integration
Positive Bilanz für FH-Tandem-Projekt „Brücken bauen – Studierende mit Migrationshintergrund in Kitas!“

Sofia Renz-Rathfelder, Lernwerkstätten im Forschungsorientierten Kinderhaus

Unter Federführung der Lernwerkstätten im For-
schungsorientierten Kinderhaus führt die FH FFM
seit Februar 2012 das Projekt „Brücken bauen“ in
städtischen Kitas mit hohem Migrationsanteil durch.
Tandems bestehend aus einem Student und einer
Studentin aus den Fachbereichen 4 sowie 1 oder 2
bauten „Brücken“ mit Vorschulkindern. Durch die
beiden Mentoren, die ebenfalls über einen Migrati-
onshintergrund verfügen, erlebten die Kinder, dass
Frauen und Männer jenseits ihrer Herkunft in für die
Geschlechter „untypischen“ Berufen studieren und
arbeiten können, erfuhren ganz nebenbei einiges zu
Berufsbildern und den Studiengängen der FH FFM und
erwarben technische Kompetenzen. Die Studierenden
ihrerseits brachten ihre Fachkenntnisse in das Pro-               Mentoren zeigen Perspektiven: Die Mädchen und Jungen der Brücken-
jekt mit ein und konnten zusätzlich für den sozialen              baugruppe aus dem Kinderzentrum Ahornstraße in Griesheim lernten
Bereich spezifische Kompetenzen erwerben.                         von Studentin Ceyda Pinalioglu (Bauingenieurwesen, Fb 1, rechts) und
                                                                  Student Mato Devcic (Soziale Arbeit, Fb 4, Mitte), welche Bedeutung
                                                                  Brücken haben. Daniel Kalnicanec (Soziale Arbeit, Fb 4) begleitete beide

C   eyda Pinalioglu studiert Bauinge-
    nieurwesen am Fb 1: Architektur,
Bauingenieurwesen, Geomatik und
                                            Jeweils eine Stu-
                                            dierende aus einem
                                                                  als Fotograf und Kameramann.

                                            naturwissenschaftlich-technischen              Kinder lernen, dass Bildung – unab-
Mato Devcic Soziale Arbeit am Fb 4:         Studiengang sowie ein Studierender             hängig von Geschlecht und kulturel-
Soziale Arbeit und Gesundheit. Beide        aus der Sozialen Arbeit bilden ein             lem Hintergrund – ein Schlüssel zur
haben, wie über 90 Prozent der Kinder       Tandem. Die kultur- und gendersen-             Integration ist.
aus dem Kinderzentrum Ahornstraße           sible pädagogische Ausbildung erfolgt
in Griesheim, einen Migrationshinter-       durch Seminare der Lernwerkstätten             Spielerisch erkundeten die Kinder
grund. Sie sind zwei von acht studen-       des Forschungsorientierten Kinder-             gemeinsam mit ihren Mentoren, was
tischen Mentoren, die in diesem Jahr        hauses. Das Fördern des Forschenden            Brücken bauen bedeutet. Sie erfuh-
das Projekt „Brücken bauen“ in den          Lernens im MINT-Bereich (Mathema-              ren, dass es auch zwischen Menschen
städtischen Kinderzentren in Frank-         tik, Informatik, Naturwissenschaften,          persönliche, soziale oder kulturelle
furter Stadtteilen mit erhöhtem Ent-        Technik) sowie die Rolle der Studie-           Hindernisse geben kann, sangen das
wicklungsbedarf begleitet und durch-        renden als weibliche und männliche             Brückenlied, das Mato mit Ceydas Hilfe
geführt haben und den Mädchen und           Vorbilder, die in eher geschlechtsun-          für das Projekt komponiert hat, sahen
Jungen von ihrem Studium und ihren          typischen Studiengängen studieren,             sich Bilder von Brücken an und bilde-
Berufszielen berichtet haben.               stehen im Zentrum des Projekts. Die            ten diese nach.

                                                                                                                 CAMPUSMAGAZIN          9
Spektrum

War das Prinzip „Brücke“ verstanden,       überwindbar sind. Auch die Studieren-     wurden. Interessierte Studierende
bauten die Vorschulkinder Miniaturbrü-     den profitierten von dem Projekt. Sie     mit Migrationshintergrund sind herz-
cken aus Papier und alltäglichen Ver-      hatten Gelegenheit, in der interdiszip-   lich willkommen, sich dem Projekt als
packungsmaterialien wie Kaffeedosen,       linären Teamarbeit geschlechter- und      Mentoren anzuschließen. Eine Anmel-
Weinkorken oder Toilettenpapierrollen.     kultursensible Kompetenzen zu er-         dung kann bis zum 1. August 2012
Wie kann ein Brückenbalken konstru-        werben – Fähigkeiten, die in auch im      erfolgen. n
iert werden, der möglichst stabil ist      Berufsleben immer mehr als Schlüs-
und viel Gewicht tragen kann? Reicht       selkompetenzen gesehen werden. Die
Papier dafür aus? Wie kann es geformt      Projekte wurden von Studierenden
werden, damit es eine ausreichende         dokumentiert; die Beobachtungen und        Kontakt
Festigkeit erhält? Die Jungen und Mäd-     Erkenntnisse fließen in Studien von
chen erforschten, probierten aus und       Prof. Dr. Margitta Kunert-Zier (Fb 4:
versuchten, ihre Ideen umzusetzen.         Soziale Arbeit und Gesundheit) zu den
Die Ergebnisse präsentierten die jun-      Themen Gender, MINT-Förderung und
gen Baumeister in einem Abschluss-         Integration ein.                           Lernwerkstätten im
kreis.                                                                                Forschungsorientierten Kinderhaus
                                           Im September 2012 soll die zweite          Dipl.-Biologin Sofia Renz-Rathfelder
Ziel des Projekts war es, den Mäd-         Runde „Brückenbauen in Kitas“ be-          (069) 1533-2861
chen und Jungen zu zeigen, dass viele      ginnen, für die Projektmittel bei der      renz-rathfelder@abt-sb.fh-frankfurt.de
Hindernisse und Probleme im Leben          Polytechnischen Gesellschaft beantragt

Wieder in der Spitzengruppe
Fachbereich 3 gehört erneut zu den zehn besten Fachhochschulen für Betriebswirtschaftslehre

Andrea Baumann, Fb 3

Der Fb 3: Wirtschaft und       ben 500 Personalmanager
Recht der FH FFM gehört        von Unternehmen ihr Votum
wie im vergangenen             ab. Der Schwerpunkt bei der
Jahr beim Ranking des          Bewertung liegt auf der Pra-
Magazins Wirtschafts-          xisrelevanz und fokussiert
woche zu den Top 10.           sich auf Fachrichtungen BWL,
Die im Frühjahr veröf-         VWL, Jura, Wirtschaftsinge-
fentlichte Auswertung          nieurwesen, Maschinenbau,
unter dem Titel „Uni-          Elektrotechnik, Informatik,
Ranking: Deutschlands          Wirtschaftsinformatik und Na-
beste Universitäten“           turwissenschaften.
brachte dem Fachbe-
reich den zehnten Platz        Laut Wirtschaftswoche arbei-
unter allen 221 deut-          ten „… knapp 70 Prozent der
schen Fachhochschulen.         Befragten in Konzernen mit
                               mehr als 1.000 Mitarbeitern,

D   ie Wirtschaftswoche
    führt in Zusammen-
arbeit mit der Beratungs-
                               etwa 25 Prozent haben zwi-
                               schen 100 und 1.000 Ange-
                               stellte, der Rest kommt aus
gesellschaft Universum         kleinen und mittleren Unter-
Communications und dem         nehmen. Beinahe alle Bran-
Recruiting-Dienstleister       chen sind vertreten: Banken
Access KellyOCG jährlich       und Chemiekonzerne ebenso
eine Umfrage unter den         wie etwa Unternehmensbera-
Personalchefs deutscher        tungen oder Wirtschaftsprü-
Unternehmen durch, wo-         fer.“
nach ein Ranking der bei
den Unternehmen belieb-        Die Dekanin des Fachbereichs,
testen Universitäten und       Prof. Dr. Yvonne Ziegler, freut
Hochschulen erstellt wird.     sich besonders darüber, dass
Die dafür relevante Frage      der Fachbereich bereits im
an die Personalchefs lautet:   letzten Jahr unter die Top 10
„Von welchen Universitä-       gekommen ist, und wertet
ten und Fachhochschulen        dieses Ergebnis als Ausdruck
kommen die besten Absol-       der Kompetenz, des Engage-
venten?“                       ments und der Qualitätsan-
                               strengungen des gesamten
Die Umfrage ging an 7.000      Lehrenden- und Mitarbeiter-
Unternehmen, davon ga-         teams am Fachbereich. n

10     CAMPUSMAGAZIN
Nachwuchskräfte zielgenau ansprechen
Das Jobportal der FH FFM bietet nun eine optimierte Suche

CAZ                                                             Kontakt

Das hochschuleigene Jobportal der FH FFM, das in
Zusammenarbeit mit der Frankfurter IQB Career Ser-
vices AG, dem professionellen Marktführer für Hoch-
schul-Recruiting-Veranstaltungen, entwickelt wurde,             Anzeigenschaltung/Fragen                 Allgemeine Fragen zum
existiert bereits im zehnten Jahr. „Damit ist es längst         zum Jobportal der FH FFM                 Recruiting an der FH FFM
eine etablierte Plattform innerhalb des Serviceange-            IQB Career Services AG                   Fachhochschule Frankfurt
bots unserer innovativen und praxisnahen Hochschu-              Senckenberganlage 10-12                  Monika Rosenberger
le geworden“, betont Monika Rosenberger, die neben              60325 Frankfurt                          Nibelungenplatz 1
dem Jobportal auch die Firmenkontaktmesse meet@                 (069) 794095-15                          60318 Frankfurt am Main
fh-frankfurt betreut.                                           anzeigen@myjobportal.de                  (069) 1533-2166
                                                                                                         rosenberger@marketing.fh-

O    rientiert an der Entwicklung und den Möglichkeiten                                                  frankfurt.de
     von Internetjobportalen wurde die Plattform beständig
verbessert und zuletzt die Stellenmarkttechnologie im Rah-     www.fh-frankfurt.de/jobportal
men eines Relaunchs zu Beginn des Jahres nutzerfreund-
lich neu gestaltet. Das Portal wurde zudem prominenter
in den Auftritt der FH FFM eingebunden. Es ist damit ein
leicht zugängliches Serviceangebot für Studierende und
Absolvent(inn)en, die sich schon frühzeitig in ihrem Studi-
um mit ihren Karrierezielen beschäftigen möchten. Ziel der
                                                                 Piab ist ein internaƟonal agierendes Unternehmen mit Stammsitz in Stockholm.
Hochschule war und ist es, eine Internetplattform für die                 Die Piab Vakuum GmbH, die Europazentrale, hat Ihren Sitz in
Region FrankfurtRheinMain zu schaffen, die Studierenden                                      35510 Butzbach, Hessen.
und Absolvent(inn)en wertvolle Kontakte zu potenziellen
Arbeitgebern der Region ermöglicht.                              „Unsere Aufgabe besteht darin, bei industriellen Kunden die Produktivität zu
                                                                     steigern und durch die allgemeine Förderung unserer überlegenen
                                                                        Technologie für Energieeinsparungslösungen zu sorgen.“
Im Fokus der Überarbeitung stand vor allem die Optimie-
rung der Suchkategorien in der Erstellung von Anzeigen.                             ergänzen Sie unser Team als unser/e
Personalsuchende Unternehmen können nun noch geziel-                     Anwendungsberater im Technical Support (m/w)
ter nach Fach- und Führungskräften suchen, weil sie ihre                                          in Vollzeit
Suche bis hin zur Auswahl einzelner Studiengänge der FH
FFM verfeinern können. Stellenanzeigen, die sich an Studie-     Aufgabengebiet
rende richten, z. B. für Praktika, Werkstudententätigkeiten
                                                                z Sie unterstützen das Team Technical Support in seiner täglichen Arbeit
oder auch praxisorientierte Abschlussarbeiten, können da-         und betreuen Kunden und Vertriebspartner bei technischen Fragen
                                                                z Sie erarbeiten technisch Auslegungen im Bereich der Vakuumtechnik für
bei kostenfrei geschaltet werden. Für Anzeigen, mit denen
                                                                  unsere Kunden und unseren Außendienstes
Absolvent(inn)en gesucht werden, entsteht eine Aufwands-        z Sie iniƟieren und begleiten Kundenprojekte und Neuentwicklungen in Zu-
pauschale, die je nach Schaltungsvolumen variiert (Kosten         sammenarbeit mit dem Piab Development Center in Schweden
ab 100 Euro für eine Laufzeit von acht Wochen). Dank einer      z Sie führen technische Beratungen durch

komfortablen und intuitiv zu bedienenden Lösung bedarf es       z Sie bearbeiten selbständig KundenreklamaƟonen und Kundenanfragen

nur weniger Minuten, um eine Stellenanzeige einzugeben            mit ProdukƩests
und das Unternehmenslogo hochzuladen oder eine selbst           z Sie stehen im direkten Austausch mit dem Vertrieb, sind aber selbst auch

gestaltete Stellenanzeige zu übermitteln.                         im akƟven Vertrieb täƟg
                                                                AnforderungsproĮl
                                     Die IQB Career Services    z Sie besitzen eine solide Ausbildung als Techniker, Maschinenbautechniker

                                     AG, der Kooperations-        oder Ingenieur mit einem entsprechenden Abschluss und kaufmänni-
                                     partner der FH FFM für       schen Kenntnissen
                                     das Jobportal, ist ein     z Sie verfügen vorzugsweise über Kenntnisse der PneumaƟk und/oder

                                     bewährter Partner von        Vakuumtechnik
                                     Hochschulen im Bereich     z Sie verstehen es, direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten und unsere

                                     Recruiting-Dienstleis-       breite ProduktpaleƩe entsprechend zu repräsenƟeren
                                     tungen. Gemeinsam          z Sie sind eine belastbare Persönlichkeit mit Verantwortungsbewusstsein

                                     mit neun weiteren            und Durchsetzungsvermögen, besitzen ÜberzeugungskraŌ, sind team-
                                     Hochschulen (u. a. Uni-      fähig, zeigen EigeniniƟaƟve und können unternehmerisch Denken und
                                     versität Kassel, Hoch-       Handeln
                                                                z Sie sind es gewohnt, Arbeitsabläufe gut zu strukturieren, professionell zu
                                     schule Darmstadt und
 © Thomas Grünsch/pixelio
                                     Technische Hochschule        arbeiten und dabei Ňexibel zu bleiben
                                                                z Sie verfügen über gute Englischkenntnisse
                                     Mittelhessen) betreibt
IQB Jobportale. Ein weiterer Vorteil für personalsuchende       Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung –
Unternehmen, denn mit wenigen Mausklicks können sie             per Mail an iris.oestreich@piab.com
festlegen, ob ihre Anzeige an einer oder gleich mehreren
                                                                BiƩe nennen Sie uns dabei auch Ihren Gehaltswunsch und Ihren frühesten
Hochschulen erscheinen soll, und für jede Hochschule kann       EintriƩstermin.
individuell ausgewählt werden, in welchen Fachbereichen         Mit der Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen, sƟmmen Sie der Weiter-
und für welche Studiengänge eine Stellenanzeige veröffent-      verarbeitung Ihrer Daten per EDV zu.
licht werden soll. n

                                                                                                                 CAMPUSMAGAZIN             11
Forschung + Lehre

                      StudyBuddy:
                      Studienorganisation per Handy
                      Studierende entwickeln Applikation für Smartphones

Prof. Dr. Jörg Schäfer, Fb 2

                                                                                           Das „Buddy-Team“: Prof. Dr. Jörg Schäfer (r.)
                                                                                           mit den Studierenden Sinan Koustar, Florian
                                                                                           Steitz, Marcus Franz, Mirco Credé, Thanh-Tam
                                                                                           Duong, Markus Ernst, Stefan Klug, Ayhan
                                                                                           Kesenci, Thomas Lorenz, Kai Burghardt, Reza
                                                                                           Monshizadeh, Joao Filipe Tavares Ferreira,
                                                                                           Alexander Steinbrecher (v.l.n.r.). Foto: Marcus
                                                                                           Scholz

                                                                                           Mit der Anwendung „StudyBuddy“
                                                                                           können Studierende
                                                                                           x einen individuellen Stundenplan zu-
                                                                                             sammenstellen,
                                                                                           x Noten- und Notendurchschnitte ver-
                                                                                             walten,
                                                                                           x Modulhandbücher und den Campus-
                                                                                             plan einsehen,
                                                                                           x sich die neusten Moodle-News, z. B.
In welchem Raum war nochmal                 Smartphones eröffnen völlig neue                 über Frist- und Raumänderungen
die Vorlesung? Was gibt es heute            Möglichkeiten der Nutzung von Daten              anzeigen lassen,
wohl in der Mensa? Ich brauche              unterwegs. Vor diesem Hintergrund              x den Mensa-Speiseplan einsehen,
noch ein Buch aus der Bibliothek,           entstand – basierend auf Vorarbeiten           x den Bibliothekskatalog durchsuchen
wie komme ich da schnell dran?              in einem Studierendenprojekt – im                sowie
Mobil den eigenen Stundenplan               vergangenen Jahr die Idee für die              x über ein elektronisches schwarzes
zusammenstellen oder den Biblio-            Entwicklung einer Anwendung für                  Brett Online-Aushänge publizieren
thekskatalog durchforsten – eine            Smartphones, mit der Studierende das             und ansehen.
solche Erleichterung des Studi-             Studium und den Alltag an der FH FFM
enalltags ist keineswegs ferne              besser bewältigen können. 13 Studie-           Für die Umsetzung haben sich die Stu-
Utopie. An der FH FFM haben Stu-            rende entwickelten im Wintersemester           dierenden weitgehend selbst organi-
dierende des Fb 2: Informatik und           2011/12 die Anwendung „StudyBud-               siert und mit modernen Methoden der
Ingenieurwissenschaften unter               dy“ für das weitverbreitete Android-           Software-Entwicklung gearbeitet. Da-
Leitung des Verfassers eine prakti-         System.                                        bei sind sie u. a. nach der sogenannten
sche Applikation für Smartphones                                                           Scrum-Methodik vorgegangen, bei der
entwickelt.                                                                                stetige Koordination im Team und re-
                                                                                           gelmäßige, geplante Feedbackrunden

E   in Leben ohne Handy ist für die
    meisten nicht (mehr) vorstellbar.
Das gilt auch für die Studierenden der
                                                                                           den Projektfortschritt sicherstellen.

                                                                                           Die Anwendung funktioniert bereits als
FH FFM; hier sind sie sogar Trendset-                                                      Prototyp und es ist geplant, sie nach
ter: Wie in der kürzlich fertiggestellten                                                  einer Qualitätssicherungsphase im
Bachelor-Arbeit „Grobkonzeption einer                                                      Sommersemester 2012 allen Studie-
mobilen Campus Management Appli-                                                           renden der FH FFM im Wintersemester
kation“ von FH-Absolvent Sebastian                                                         2012/13 als Alpha-Release zur Verfü-
Kauck (Studiengang Wirtschaftsin-                                                          gung zu stellen. Auch eine Anbindung
formatik) festgestellt wurde, haben                                                        an den Digitalen Campus der FH FFM
am Fb 2 bereits fast 90 Prozent der                                                        ist in Planung. Im Übrigen werden auf
Studierenden ein Smartphone – in den        Viel Liebe zum Detail wurde auch auf die Be-   Basis bestehender Forschungs- und
anderen Fachbereichen ist die Quote         nutzeroberfläche und die graphische Gestal-    Masterarbeiten verschiedene orts-
nicht viel niedriger.                       tung verwendet.                                bezogene Dienste entwickelt. n

12      CAMPUSMAGAZIN
LectureVote: Abstimmen mit dem Mobiltelefon
Studierende entwerfen Abstimmungsverfahren für den Hörsaal

Prof. Dr. Jörg Schäfer, Fb 2

Im Rahmen eines Projekts am                Anschaffung sind, sondern auch um-
Bachelor-Studiengang Informatik            ständlich im Einsatz. So müssen Do-
entwickelten Studierende des Fb            zenten z. B. die Geräte verteilen und
2: Informatik und Ingenieurwis-            nach Gebrauch wieder einsammeln.
senschaften das Abstimmungs-               Bei dieser Problematik setzt „Lecture-
verfahren „LectureVote“. Die von           Vote“ an.
Prof. Jörg Schäfer geleitete Pro-
jektarbeit hilft dabei, Umfragen           Die Studierenden der FH FFM besitzen
im Hörsaal einfach und schnell zu          nahezu ausnahmslos Mobiltelefone.
realisieren.                               Am Fb 2 verfügen sogar fast 90 Pro-
                                           zent von ihnen über ein Smartphone.

J  eder kennt die Gameshow „Wer wird
   Millionär“, bei der ein Kandidat oder
eine Kandidatin aus vier vorgegebenen
                                           Damit erreicht die „mobile Daten-
                                           nutzung“ eine neue Dimension, die
                                           vielerlei zusätzliche Anwendungsmög-
                                                                                     Findige Tüftler: Die Studenten Thanh-Tam
                                                                                     Duong, Florian Steitz und Reza Monshizadeh
                                                                                     haben unter Leitung ihres Professors Dr. Jörg
                                                                                     Schäfer das Abstimmungssystem „LectureVo-
Antwortmöglichkeiten die richtige aus-     lichkeiten eröffnet – und der Boden ist   te“ entworfen (v.l.n.r.). Foto: Marcus Scholz
wählen muss. Das dabei eingesetzte         bereitet für die Anwendung von „Lec-
Multiple-Choice-Verfahren eignet sich      tureVote“.
nicht zuletzt auch dafür, trockene                                                   Hilfe des Browsers, per SMS oder per
Vorlesungen aufzulockern. Ferner gibt      Das System erlaubt es dem Dozenten,       E-Mail oder Twitter antworten – Vo-
es dem Dozenten ein Feedback darü-         beliebige Fragen zu formulieren und       raussetzung ist ein Gerät mit Web-
ber, ob der vermittelte Stoff von den      passende oder unpassende Antwort-         zugang (Smartphone, Laptop, Pad).
Studierenden verstanden wird. Daran        möglichkeiten zu hinterlegen. Ohne        Die Ergebnisse stehen unmittelbar
lässt sich ermitteln, ob das Lehrtempo     sich zuvor registrieren zu müssen,        im Hörsaal zur Verfügung. Auf diese
angemessen oder der Stoff insgesamt        können die Studierenden dann mit          Weise ermöglicht es „LectureVote“,
zu leicht oder zu schwierig ist. Aus       dem Handy über eine HandyApp, mit         zur Kontrolle des Lernfortschritts im
diesen Gründen werden solche Ab-                                                     Rahmen von Vorlesungen und anderen
stimmungssysteme bereits seit vielen                                                 Veranstaltungen Onlineabstimmungen
Jahren, vor allem im angelsächsischen                                                durchzuführen.
Raum, an Hochschulen eingesetzt.
                                                                                     „LectureVote“ befindet sich zurzeit in
In Deutschland konnten diese Syste-                                                  der Beta-Test-Phase und ist seit dem
me aufgrund hoher Anschaffungs- und                                                  Sommersemester 2012 am Fb 2 in
Wartungskosten bisher noch nicht so                                                  einem Testbetrieb im Einsatz. Cam-
recht Fuß fassen. Bislang kommen                                                     pusweit ausgerollt wird „LectureVote“
hierzulande meist spezielle Geräte                                                   voraussichtlich im Wintersemester
zum Einsatz, die nicht nur teuer in der                                              2012/13. n

Wohnraum 2050
Gelungene Kooperation der FH FFM mit der Ecosign Hochschule Köln

Prof. Jean Heemskerk, Fb 1

Architektur-Studierende der FH FFM und Design-Studierende der Eco-                   das Jahr 2050, das darauf aufbaut,
sign Hochschule Köln haben im Wintersemester 2011/12 unter dem                       traditionelle Wertvorstellungen mit
Titel „Wohnraum 2050“ unterschiedliche Lebensgewohnheiten und                        zukunftsweisenden Technologien zu
Lebensräume erforscht. Unter der Leitung des Diplom-Designers Sven                   vereinen. Nach dem Motto „Back to
Fischer der Ecosign Hochschule und Prof. Jean Heemskerk vom Fb 1:                    the roots meets Futureworld“ wurde
Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik entwarfen sie umfassende                    das zukünftige Wohnen als die Symbi-
Zukunftsbilder und entwickelten neue Wohn- und Gebrauchskonzepte.                    ose aus sozial engagiertem Selbstbau
Einige der Entwürfe werden im Juli an der FH FFM ausgestellt.                        und technisiertem Hightech-Wohnen
                                                                                     beschrieben.

I st es möglich, in einer alternden
  Gesellschaft die Lebensqualität von
Menschen zu verbessern und zugleich
                                           wortungsvolle Umgang mit der Res-
                                           source Wasser und das Thema nach-
                                           haltige Ernährung behandelt. Auch der
                                                                                     Für die abschließende Ausstellung der
                                                                                     Arbeiten in Köln bauten die Teilnehmer
den Verbrauch von Energie und Res-         Thematik der Selbstversorgung wurde       eine Rauminstallation aus Europaletten
sourcen zu verringern? Welche Rolle        in diversen Konzepten eine bedeuten-      und Dachlatten, die die Widersprüch-
spielen dabei nachhaltige Verhaltens-      de Rolle zugemessen.                      lichkeit zwischen Vergangenem und
weisen und Lebensstile? Die Studie-                                                  Zukünftigem räumlich interpretierte.
renden sollten Antworten auf diese         Aus den Überlegungen entstand in          Darin wurden in einem „Wald“ aus
Fragen finden. So wurden der verant-       mehreren Workshops ein Szenario für       Holzstehlen einzelne Objekte des Sze-

                                                                                                         CAMPUSMAGAZIN         13
Forschung + Lehre

                                                                                     Die Nachhaltigkeit im Blick: Aus Europaletten
                                                                                     und Dachlatten bauten die Studierenden beider
                                                                                     Hochschulen ihre Entwürfe vom Wohnen der
                                                                                     Zukunft.

                                                                                     Verbrauch illustrieren. Die Besucher
                                                                                     bekamen einen atmosphärischen Ein-
                                                                                     blick in die Details neuer Wohnformen
                                                                                     der kommenden Jahrzehnte. So viel-
                                                                                     fältig die einzelnen Ideen auch waren,
                                                                                     in einem waren sich die Studierenden
                                                                                     einig: An einem nachhaltigen Lebens-
                                                                                     stil geht kein Weg vorbei!

                                                                                     Die Veranstaltung war für alle Teilneh-
                                                                                     mer eine Herausforderung, weil weder
                                                                                     die hochschul- und städteübergrei-
                                                                                     fende Zusammenarbeit noch der Ver-
                                                                                     such, das Wohnen 2050 abzubilden,
                                                                                     vorhersehbar waren. Die Studierenden
narios Wohnraum 2050 präsentiert.          von der Decke baumelnde Pflanzen-         nahmen die Herausforderung erfolg-
Darunter befanden sich eine Kochinsel      tröge, die ihre Bewohner verfolgen        reich an und füllten das Projekt mit
mit anpassungsfähiger Oberfläche,          und Wasserhähne, die ihren eigenen        Leben. n

Ein Teil der Ausstellung des Projekts „Wohnraum 2050“ wird im Rahmen des Open House am 13. und 14. Februar 2013 am
Fb 1 in Gebäude 1, 4.-6. OG der FH FFM zu sehen sein.

Automobiler Neuzugang
Daimler AG schenkt FH-Kraftfahrzeugtechnik-Labor einen Smart Fortwo

CAZ

Die großzügige Spende der Daim-            Tutor im Kfz-Labor, wird sich noch in diesem
ler AG wurde vom Lehrbeauftrag-            Sommer mit dem Umbau des Fahrzeugs zum
ten für Kfz-Elektronik, Andreas Fi-        Kfz-Elektroniklabor-Demonstrator befassen.
scher-Klärle, eingefädelt. Vier Mo-        Mit dem neuen Auto und der S-Klasse-Hinter-
nate nach der Vereinbarung kam             achse, die Andreas Fischer-Klärle 2011 für die
der Abholbescheid – und nun ist            FH FFM beschaffen konnte, wird die Reihe
der Smart Fortwo im Studiengang            der dringend benötigten Labordemons-
Maschinenbau des Fb 2: Informa-            tratoren vervollständigt und ab
tik und Ingenieurwissenschaften            dem Sommersemester 2013
der FH FFM angekommen.                     gehören separate Blockver-
                                           anstaltungen beim Kfz-

D    er Wagen ist ein Jahr alt und der
     Zählerstand im Tachometer zeigt
6.200 Meilen, womit er sich als ech-
                                           Elektroniklabor endlich der
                                           Vergangenheit an. Darü-
                                           ber freuen sich auch die
te „Amerika-Ausführung“ outet. Der         Diplom-Ingenieure Bernd
kleine Cityflitzer aus Stuttgart ist das   Mohn und Ingo Behr,
ideale Untersuchungsobjekt für die         die das Kfz-E-Labor (so
Studierenden am Fb 2, denn er hat          die Kurzform) seit vie-
alle Systeme an Bord, die man sonst        len Jahren mit hohem
nur in größeren Automobilen findet:        Engagement unterstüt-
Turbomotor mit Ladeluftkühlung, ABS        zen. n
und ESP, Airbags, Infotainmentsystem
und noch einiges mehr. Ausgestattet
mit diesen Attributen ist er ein High-
light für Studierende, die sich beim
Wahlpflichtfach für die Kraftfahrzeug-     Stolz auf den automobilen
elektronik entscheiden.                    Neuzugang: Dipl.-Ing.
                                           Bernd Mohn (r.) und An-
                                           dreas Fischer-Klärle, der
Schon dem ersten Erscheinen des Au-        Initiator der Schenkung,
tos auf dem Campus folgten Anfragen        strahlten am Tag der Ab-
für Projekt- und Bachelor-Arbeiten.        holung genauso wie die
Student Andreas Teoharis, momentan         Sonne.

14     CAMPUSMAGAZIN
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