CAMPUS MAGAZIN Fachhochschule Frankfurt am Main
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3/2012 Fachhochschule Frankfurt am Main CAMPUS MAGAZIN www.facebook.com/fhfrankfurt www.fh-frankfurt.de Präventive Biomechanik: Forschung für Verletzungsprävention und mehr Komfort Solarhauptstadt Frankfurt: FH-Expertin berät designierten Oberbürgermeister Feldmann Studentische Nachwuchsforscher: Smartphone unterstützt Hochschulalltag
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Editorial Forschen für die Zukunft! Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sie haben es sicher bereits an der Mit den Auswirkungen des demogra- er tritt sein Amt am 1. Juli an – früh- Umschlaggestaltung bemerkt: Die CAZ fischen Wandels befasst sich auch die zeitig von Prof. Dr. Martina Klärle präsentiert sich optisch überarbeitet! beispielhafte Ausstellung „Barriere- über den Themenkomplex der erneu- Ich freue mich sehr, dass Sie heute freies Wohnen“ (S. 6), die sich der erbaren Energien und deren Nutzungs- die erste Ausgabe im neuen Erschei- Thematik Autonomie und Unabhängig- potenziale für Frankfurt informieren. nungsbild der Fachhochschule Frank- keit im Alter von einer anderen Seite furt in Händen halten. nähert. In diesem Kontext steht auch Schon heute möchte ich Sie auf die Wie gefällt Ihnen die neue CAZ? Ich das studentische Projekt „Wohnen fraMediale‘15 hinweisen, die am 19. persönlich und die Redaktion freu- 2050“ (S. 13). September hier an der FH FFM statt- en sich über Ihre Rückmeldung. Die findet. Die Messe und Fachtagung, die Überarbeitung der Gestaltung unseres Apropos Studierende: Ganz pragma- sich mit allen Facetten des Einsatzes Campusmagazins markiert einen wei- tisch haben Studierende zur leichte- digitaler Medien in Bildungseinrichtun- teren wichtigen Schritt, um die FH FFM ren Organisation des Studienalltags gen befasst, versammelt erneut re- in Zukunft noch klarer erkennbar wer- eine App für Smartphones entwickelt nommierte Referenten und bietet den zu lassen. (S. 12). Ebenfalls von studentischen eine ideale Plattform zum sachkundi- Nachwuchsforschern entwickelt wurde gen Austausch. Notieren Sie sich die- Das gilt aber selbstverständlich nicht „LectureVote“, ein Abstimmungsver- sen Termin im Kalender; nur für die Optik, sondern auch für die fahren für Lehrveranstaltungen, das mehr Informationen finden Sie unter Inhalte! per Smartphone oder Laptop bedient www.framediale.de. wird und die Ergebnisse direkt im Hör- Daher finden Sie auch in dieser Ausga- saal zur Verfügung stellt (S. 13). Das Im Namen des Präsidiums wünsche be wieder interessante Informationen gute Forschungsklima an der FH FFM ich Ihnen einen angenehmen Sommer über die ebenso hochklassigen wie motiviert offenbar frühzeitig zu ent- und eine anregende Lektüre. vielfältigen und zukunftsweisenden sprechenden Aktivitäten! Forschungsfelder und -projekte an der FH FFM. Der wissenschaftliche Alle diese Beispiele zeigen eine gro- Leiter Prof. Dr. Gerhard Silber setzt ße Stärke der FH FFM auf: wichtige mit seinem Beitrag die Vorstellung des Zukunftsthemen auf wissenschaftlich LOEWE-Schwerpunkts „Präventive Bio- hohem Niveau fokussiert, disziplinen- Dr.-Ing. Detlev Buchholz mechanik“ fort, die wir in der letzten übergreifend und ebenso nutzer- wie Ausgabe begonnen haben (S. 4). ergebnisorientiert im Interesse von Die Forschungsarbeit, die in diesem Anwendern anzugehen. Schwerpunkt fachbereichs- und insti- tutionenübergreifend geleistet wird, Die Expertise der FH-Wissenschaftler trägt den absehbaren Erfordernissen ist auch in der Politik gefragt: So ließ einer rasant alternden Gesellschaft sich der unterdessen gewählte neue Rechnung. Oberbürgermeister Peter Feldmann – CAMPUSMAGAZIN 1
Inhalt CAZ 3/2012 6 1 Editorial FORSCHUNG + LEHRE 2 Inhalt/Impressum 12 StudyBuddy: Studienorganisation per Handy Studierende entwickeln Applikation TOPTHEMA für Smartphones 13 LectureVote: Abstimmen mit dem Mobiltelefon 4 Weniger Verletzungen, mehr Komfort Studierende entwerfen Abstimmungsverfahren LOEWE-Schwerpunkt Präventive Biomechanik für den Hörsaal arbeitet mit digitalen Menschmodellen 13 Wohnraum 2050 Gelungene Kooperation der FH FFM mit der Ecosign Hochschule Köln SPEKTRUM 14 Automobiler Neuzugang Daimler AG schenkt FH-Kraftfahrzeugtechnik-Labor 6 Herausforderung Wohnen und Leben im Alter einen Smart Fortwo Ausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“ am Fachbereich 4 8 Frankfurt soll Solarhauptstadt VERANSTALTUNGEN Deutschlands werden Prof. Dr. Martina Klärle traf den neuen Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann 15 Digitale Medien in Bildungseinrichtungen fraMediale15‘ findet am 19. September 2012 statt 8 Lernen ganz anders CorporateLearningCamp 16 Mit zwei Familien leben am 28. und 29. September 2012 Bundestagung Erziehungsstellen/Pflegefamilien fand an der FH FFM statt 9 Gelebte Integration Positive Bilanz für FH-Tandem-Projekt „Brücken bauen 16 Sexuelle Vielfalt sichtbar machen – Studierende mit Migrationshintergrund in Kitas!“ International Day Against Homophobia an der FH FFM am 16. Mai 2012 10 Wieder in der Spitzengruppe Fachbereich 3 gehört erneut zu den zehn besten 17 Eine Premiere Fachhochschulen für Betriebswirtschaftslehre AWT-Frühjahrstagung erstmals an der FH FFM 11 Nachwuchskräfte zielgenau ansprechen Das Jobportal der FH FFM bietet nun eine optimierte Suche INTERNATIONALES 18 Zusammenarbeit vertiefen Chinesische Partneruniversität besucht Fachbereich 2 18 Välkommen till Sverige!* Auslandssemester in Schweden – drei FH-Studentinnen berichten 2 CAMPUSMAGAZIN
© Thomas Grünsch/pixelio Impressum CAZ í Campusmagazin der Fachhochschule Frankfurt am Main Ausgabe 3/2012 • Juli / August / September Herausgeber Der Präsident der Fachhochschule Frankfurt am Main – University of Applied Sciences Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt am Main 12 Redaktion Referat Strategische Kommunikation Daniela Halder-Ballasch, Tel. (069) 1533-2411 campuszeitung@fh-frankfurt.de INTERN Dr. Ralf Breyer, Tel. (069) 1533-3219 breyer@hsl.fh-frankfurt.de 20 Engagement für die FH FFM wird geehrt Korrektorat Preisverleihung Betriebliches Vorschlagswesen Hartmann Nagel Art & Consulting August-Siebert-Str. 12, 60323 Frankfurt am Main 21 Partizipation stärken Weiterentwicklung der Qualitätsstandards für die Kontakt studentische Beteiligung in der Selbstverwaltung campuszeitung@fh-frankfurt.de 22 Pflege von Angehörigen Layout-Konzept Familienbüro stellt neues Informationsangebot bereit Wuttke Design & Kommunikation, Mühltal AUS DEM FÖRDERVEREIN Layout 23 Förderverein modifiziert Kriterien der Preisvergabe VMK Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG Faberstraße 17, 67590 Monsheim, www.vmk-verlag.de 24 Studienleistung und soziales Engagement zählen Absolventenfeier des Fachbereichs 2 Abbildungsnachweis FH FFM, soweit nicht anders vermerkt 25 „Saufen mit Sinn?“ Neues aus dem FH-Verlag Druck, Herstellung, Anzeigenverwaltung VMK Druckerei GmbH 25 Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Faberstraße 17, 67590 Monsheim, www.vmk-druckerei.de SERVICE Hinweise für Autorinnen und Autoren 26 Erstsemestereinführung von Alle Mitglieder der FH FFM – Lehrende, Studierende und DV-Abteilung und Bibliothek Mitarbeiter/-innen – können Beiträge liefern, sofern diese 26 Bibliothek bietet Chat-Auskunft an in engem Bezug zur FH FFM stehen. Eingesandte Texte werden im Rahmen des Gesamtumfangs einer Ausgabe zeitnah veröffentlicht. Die Redaktion behält sich ausdrück- lich die Bearbeitung/Kürzung der Texte und die Bildauswahl PERSONEN + PREISE vor. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autoren, nicht die der Redaktion wieder. 27 Abschied von Prof. Dr. Margrit Brückner Die Texte sind unformatiert als Word-Dateien (Fließtext, Die Frauen- und Geschlechterforscherin beendet bitte nur Absatzschaltungen) in Form von Mail-Attachments ihre Tätigkeit an der FH FFM zu übermitteln. Die Textlänge sollte 4.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten; es sei denn, es wurden 28 Vernetzung und Persönlichkeitsbildung besondere Absprachen mit der Redaktion getroffen. Ab- Zwei FH-Studenten erhalten Stipendien bildungsvorlagen sind separat elektronisch (als *.tif- oder der Stiftung Polytechnische Gesellschaft *.jpg-Datei mit einer AuÀösung von mindestens 300 dpi) zu übermitteln. Sollten Personen abgebildet sein, bitte eine 28 Neu berufen Bildunterschrift beifügen, die ggf. eine eindeutige Zuord- Prof. Dr. Doina Logofatu nung der Namen ermöglicht. Erscheinungsweise Die CAZ erscheint jährlich vier Mal als Printausgabe in einer AuÀage von 2.500 Exemplaren. Jede Ausgabe steht als pdf- Download unter www.fh-frankfurt.de/caz zur Verfügung. Die nächste Ausgabe der CAZ (4/2012) erscheint am 8. Oktober 2012. Redaktionsschluss für die kommende Ausgabe ist der 10. September 2012. CAMPUSMAGAZIN 3
Top-Thema Weniger Verletzungen, mehr Komfort LOEWE-Schwerpunkt Präventive Biomechanik arbeitet mit digitalen Menschmodellen CAZ Abbildung 1: Werdegang: Mittels eines MRT- Scans erfolgt eine 3D-Rekonstruktion, auf de- ren Basis schließlich das fertige Menschmodell generiert werden kann. Kooperation mit Industriepartnern virtuelle Menschmodelle (BOSS-Mo- delle) entwickelt. Mit diesen können die genannten Situationen am Rechner nachempfunden und simuliert werden, um im Vorhinein schädliche Einflüsse etwa durch biomechanisch optimierte Produkte abwenden zu können. Zu diesem Zweck werden in einem ersten Schritt die aus Weich- und Hartgeweben bestehenden sehr kom- plexen anatomischen Strukturen des menschlichen Körpers dreidimensional erfasst. Dies erfolgt mittels bildgeben- der Verfahren, vorzugsweise mit der (von Röntgenstrahlen freien) Magnet- Resonanz-Tomografie (MRT). Im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts Präventive Biomechanik (PräBio- nik) werden am Institut für Materialwissenschaften (IfM) der FH FFM Auf Basis der tomografischen Scans die mechanischen Interaktionen zwischen bestimmten Regionen des (MRT-Schnittbilder) und der zusätz- menschlichen Körpers und technischen Stützkonstruktionen wie etwa lich mit Hilfe eines 3D-Laser-Scanners Helme, Autositze, Gefäßprothesen oder Sportschuhe untersucht. erzeugten Körperoberflächendaten Zu diesem Zweck werden virtuelle Menschmodelle entwickelt, anhand werden in der Folge mit einem Prepro- derer verschiedene Einwirkungen beobachtet und gemessen werden cessor sämtliche Oberflächen vernetzt können – um Verletzungsrisiken zu minimieren und den Komfort der (3D-Rekonstruktion bzw. Flächenrück- Produkte zu erhöhen. führung). Damit kann schließlich die Generierung des gewünschten Finite- W as passiert mit dem Fuß oder der Achillessehne, wenn man mit „falschen“ Joggingschuhen läuft? tern, statt ihn zu verbessern, weil sie in den betroffenen Weichgeweberegio- nen des Körpers kritische Spannungen Elemente-Modells des kompletten Körpers oder einzelner Körperregionen im unbelasteten und/oder belasteten Wo drückt es, wenn man mit dem und Verformungen erzeugen. Schwer- Zustand erfolgen (siehe Abbildung 1). Auto eine längere Strecke auf einem wiegende Sekundärerkrankungen mit schlechten Sitz verbringt – oder gar enormen volkswirtschaftlichen Schä- Diese Menschmodelle liegen nun zwar im Flugzeug als Passagier auf einem den sind dann die Folge. Auch falsche je nach zu untersuchender Fragestel- Langstreckenflug? Die Zahl pflegebe- Bewegungen im Alltag wie etwa beim lung teilweise mit sehr detaillierter dürftiger und an Zivilisationskrank- Sitzen am Arbeitsplatz oder bei sport- Anatomie in digitaler Form vor, sie sind heiten leidenden Patienten nimmt licher Betätigung wie Joggen oder jedoch noch nicht für Simulationszwe- aufgrund gesundheitsschädlicher Radfahren können zu Schmerzen und cke zu gebrauchen, da ihre Materialei- Lebensweise und des demografischen Diskomfort führen. genschaften noch nicht bekannt sind. Wandels drastisch zu. Dies hat einen Erst durch die Ausstattung mit soge- erhöhten Einsatz von Hilfsmitteln Unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard nannten in-vivo-Materialeigenschaften (Anti-Dekubitus-Systeme, Orthesen, Silber, Geschäftsführender Direktor (am lebenden Organismus gemesse- Stents) und Prothesen (Zahnersatz, des Instituts für Materialwissenschaf- nen Daten) – insbesondere von Haut/ künstliche Gelenke) zur Folge. ten (IfM), werden im Rahmen des Fettgewebe-Muskelverbünden – bzw. LOEWE-Schwerpunkts Präventive Bio- mit ex-vivo-Materialeigenschaften (am Allerdings können diese Hilfsmittel den mechanik (PräBionik) am Institut für toten Organismus gemessenen Daten) Patientenzustand sogar verschlech- Materialwissenschaften (IfM) in enger – etwa von Gefäßwandmaterial – ist 4 CAMPUSMAGAZIN
Abbildung 2: Finite-Elemente-Modelle von Bein, Knie und Fuß zur Entwicklung von Sport- und Gesundheitsschuhen: Das anatomisch sehr detaillierte Modell eines Knies mit dessen umgebenden Weichgewebestrukturen dient der biomechanischen Optimierung von Gelenkim- plantaten. Mit dem Fuß-Modell (rechts) kann der Gleit-Rollvorgang während des Gehens abgebildet werden. deren sinnvoller Einsatz im Rahmen Für den Aufbau von Menschmodellen vermindern das Verletzungsrisiko sehr von Interaktionen mit extra- und/oder zur Simulation des Abrollvorgangs effizient und erhöhen den Sitz- und intrakorporalen Stützkonstruktionen beim Gehen und Rennen mit (Sport-) Trage-Komfort (siehe Abbildung 3). (kurz: tSK; Schuhe, Sitze, Helme, Schuhen erfolgten im Bewegungslabor Protektoren, Gefäßstützen, Gelenkim- der Stiftung Orthopädische Universi- „Es gibt noch mehr als genug zu tun, plantate etc.) möglich. Nur so lassen tätsklinik des Universitätsklinikums um die Hersteller von Medizin- und sich die Spannungen, Verzerrungen Heidelberg und der Abteilung Sports Komfortprodukten ingenieur- und und Verformungen quantifizieren, die Engineering der Eidgenössischen pflegewissenschaftlich zu unterstüt- infolge der mechanischen Belastungen Technischen Hochschule (ETH) Zürich zen und damit letztendlich vor allem durch die tSK in den Kontaktzonen Ganganalysen mit Probanden. Diese betroffenen Menschen zu helfen“, sowie in den angrenzenden und weiter wurden unter Einsatz von Video-High- resümiert Prof. Gerhard Silber. Er lädt im Inneren liegenden humanen Weich- Speed-Technik für die Datenaufnahme interessierte Studierende aller Studi- geweberegionen auftreten. der Bewegungskinematik (Human engänge der FH FFM zur Durchführung Motion Capture (HMC)-Daten) und von von Praxisprojekten, Studien-, Ba- Bodenmessplatten für die Ermittlung chelor- und Diplomarbeiten oder der LOEWE-Schwerpunkt der Bodenreaktionskräfte beim Laufen Masterthesis ein, was bisher erfreulich Präventive Biomechanik durchgeführt. Die „Früchte“ dieser zahlreich angenommen wurde. n anspruchsvollen Vorarbeiten zeigen (PräBionik) sich in Form von am Rechner simu- lierten Szenarien: So lassen sich bei- Mit dem Forschungsförderungspro- spielsweise die Spannungsverteilungen Kontakt gramm Landes-Offensive zur Entwick- darstellen, die während des Gehens lung Wissenschaftlich-ökonomischer mit einem (Sport-)Schuh im Fuß oder Exzellenz (LOEWE) unterstützt das in der Achillessehne entstehen (siehe Land Hessen seit 2008 Hochschulen und Abbildung 2). Forschungseinrichtungen und fördert Prof. Dr.-Ing. habil. Gerhard Silber herausragende wissenschaftliche Ver- Von größerem (gesundheitlichem und Professur für Materialmodellierung, bundvorhaben, insbesondere auch eine wirtschaftlichem) Interesse ist es je- Bauteiloptimierung, Kontinuums- intensive Vernetzung von Wissenschaft, doch, unter Einsatz dieses Verfahrens mechanik und Materialtheorie am Fb 2: außeruniversitärer Forschung und Wirt- bei der Entwicklung einer tSK das In- Informatik und Ingenieurwissenschaften schaft. teraktionsszenario mit Blick auf eine optimale Verletzungsprävention bzw. (069) 1533-3035 Nur zwei Fachhochschulen konnten sich einen maximalen Komfort durchzu- silber@fb2.fh-frankfurt.de als Konsortialführer im Wettbewerb um spielen, bis Spannungen an gefährde- die begehrten Forschungsgelder be- ten anatomischen Stellen minimiert www.fh-frankfurt.de/de/forschung_ haupten. Einer dieser LOEWE-Schwer- sind. Derart unter Berücksichtigung transfer/institute/ifm.html punkte, der LOEWE-Schwerpunkt biomechanisch entwickelter Design- „Präventive Biomechanik – PräBionik“, vorgaben gefertigte Joggingschuhe, www.praeventive-biomechanik.eu wurde an der FH FFM angesiedelt und Prothesen, Auto- und Flugzeugsitze wird bis Dezember 2012 gefördert. Hier arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FH FFM, der Goethe-Universität Frankfurt, der Phi- lipps Universität Marburg sowie die assoziierten Partnerhochschulen Bergi- sche Universität Wuppertal, Johannes- Gutenberg-Universität Mainz und Ka- tholisches Klinikum Mainz zusammen. Insgesamt sind 38 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an dem Projekt be- teiligt, das mit einer Fördersumme von Abbildung 3: Mit Hilfe der BOSS-Modelle eines männlichen (links) und weiblichen (rechts) Proban- 3.765.000 Euro unterstützt wurde. den des Kooperationspartners Daimler sollen die Sitze der E-Klasse von Mercedes biomechanisch optimiert werden. CAMPUSMAGAZIN 5
Spektrum Herausforderung Wohnen und Leben im Alter Ausstellung „Barrierefreies Wohnen und Leben“ am Fachbereich 4 Nicola Veith, Interne und externe Kommunikation Welche Hilfsmittel unterstützen Menschen im Alter oder mit Behinderung mit der therapeutischen Robbe PARO in deren Wohnung? Interessierte können sich darüber in der Ausstel- oder dem Dinosaurier PLEO vertreten. lung „Barrierefreies Wohnen und Leben“ an der FH FFM einen Eindruck Zudem kann der zur sozialen Interak- verschaffen. Auf rund 150 Quadratmetern zeigt der Fb 4: Soziale Arbeit tion fähige Telepräsenzroboter GIRAFF und Gesundheit verschiedene Lösungen und Sicherheitskonzepte, die ein von den Besuchern ausprobiert wer- selbstbestimmtes Leben im Alter und bei Behinderung unterstützen. den. GIRAFF ist mit einer Kamera und einem Mikrofon ausgestattet und kann Ä ltere Menschen wollen heutzuta- ge möglichst lange unabhängig in den eigenen vier Wänden leben. Wis- Studiengangs „Barrierefreie Systeme“ (BaSys) profitieren von der thematisch passenden Ausstellung. Der Studi- ferngesteuert gelenkt werden. Er er- möglicht den abwesenden Pflegenden die Kommunikation mit den Pflegebe- senschaft und Technik greifen diese engang bietet drei unterschiedliche dürftigen. Anforderung auf und entwickeln dazu fachliche Ausrichtungen: Barrierefreies unterschiedliche Lösungen“, erklärt die Planen und Bauen, Intelligente Syste- Außerdem informiert die Ausstellung Initiatorin der Ausstellung, Prof. Dr. me zur Lebenshilfe oder Case Manage- zu Sicherheitsvorkehrungen im Neu- Barbara Klein vom Fb 4. „Zudem wird ment für barrierefreies Leben. Ebenso bau und bei Umbauten. „Bei einem die Zahl alter Menschen aufgrund des haben Interessierte, Betroffene, An- Neubau können unterschiedlichste demografischen Wandels überpropor- gehörige und Selbsthilfegruppen die Geräte über eine einzelne Benutzer- tional wachsen und auch in dieser Hin- Möglichkeit, sich über barrierefreies steuerung bedient werden, darunter sicht den Bedarf steigen lassen.“ Wohnen und Leben zu informieren und Licht, Fenster oder Heizung“, erläutert beraten zu lassen. „Die Ausstattung Klein. „Im Bestandsbau kann ein Sys- Die Ausstellung dient der Lehre der der barrierearmen Modellwohnung tem mit fünf Kombinations-Sensoren über 2.000 Studierenden am Fb 4 und gibt unseren Studierenden sowie allen eingesetzt werden, die Bewegung, steht darüber hinaus den Schülern der Interessierten einen Überblick über Temperatur und Helligkeit messen. Alten-, Gesundheits- und Krankenpfle- das Spektrum technischer Hilfsmittel, Wenn die Messwerte vom Profil der gefachschulen offen. Auch die Studie- Sicherheitskonzepte, Alltagshilfen und Nutzerin oder des Nutzers abweichen, renden des interdisziplinären Master- Mobilitätshilfen“, so Klein. wird ein Notruf ausgelöst.“ Die Besucher lernen Telecare-Techno- Kooperationspartnerin der Ausstellung Ausstellung logien kennen, die in den Wohnungen ist die an der FH FFM ansässige Fach- „Barrierefreies Wohnen der Betroffenen eingesetzt werden stelle für Barrierefreiheit des Sozial- können. Dazu zählen Hausnotrufgerä- verbands VdK Hessen-Thüringen. n und Leben“ te, Sturzsensoren, die bei einem Sturz automatisch einen Notruf auslösen, Besuchstermine für 2012: oder Funk-Epilepsie-Sensoren, die epi- Kontakt jeden letzten Mittwoch im Monat leptische Anfälle melden. Auch Licht- von 14 bis 16 Uhr ohne Voranmeldung lösungen können getestet werden. Sie (27.6., 25.7., 29.8., 26.9., 31.10., vermeiden über Bewegungsmelder ei- 28.11.2012) in Gebäude 2, nen Sturz oder stärken, beispielsweise Daniela Richter UG, Raum 044 durch Lichtduschen, das gesundheitli- (069) 1533-2667 che Wohlbefinden. Innovative Betten, FH-Ausstellung@fb4.fh-frankfurt.de Abweichende Termine für Gruppen nach eine rollstuhlunterfahrbare Küche und www.fh-frankfurt.de/barrierefrei_ Terminabsprache; der Eintritt ist frei. Mobilitätshilfen sind Teil der Ausstel- wohnen lung. Auch die emotionale Robotik ist 6 CAMPUSMAGAZIN
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Spektrum Frankfurt soll Solarhauptstadt Deutschlands werden Prof. Dr. Martina Klärle traf den neuen Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann CAZ Auf Frankfurt sollen „sonnige“ Privathaushalte benötigten, erläuterte lediglich 20 bis 30 Windräder stellen. Zeiten zukommen. Daran ließ der Klärle, gäbe es noch erhebliche Ein- Um diesen Energieträger optimal zu neue Frankfurter Oberbürgermeis- sparpotenziale in der Energienutzung. nutzen, sei eine Kooperation mit dem ter Peter Feldmann keinen Zwei- Diese zu realisieren und auf der ande- Umland unabdingbar; hier seien ent- fel. Er hatte sich noch als Kandidat ren Seite den Nutzungsgrad der Solar- sprechende Potenziale vorhanden. kurz vor der Wahl im März von energie signifikant zu steigern, bedeu- Aber auch dies, meinte Klärle, sei FH-Professorin Dr. Martina Klärle te für die Stadt in nutzungstechnischer vorteilhafter, als etwa in Windparks an über die Potenziale der Solarener- Hinsicht eine Win-win-Situation. der Nordsee zu investieren, weil man gienutzung in Frankfurt informie- auf diese Weise das Geld in der Region ren lassen. Prof. Klärle präsentierte in diesem ließe. Kontext das Forschungsprojekt „ER- F rankfurt besitzt dank seiner großen Zahl von 230.000 Gebäuden und seinem hohen Flächenversiegelungs- NEUERBAR KOMM!“, das Kommunen eine unaufwändige Potenzialanalyse für die Nutzung erneuerbarer Energi- Peter Feldmann zeigte sich entschlos- sen, den beiden Solartechniken So- larwärme und Solarstrom in Frankfurt grad ca. 30 Millionen Quadratmeter en auf ihren Dachflächen ermöglicht. auf die Sprünge zu helfen. Sein Ziel: Dachfläche und damit potenzielle Solarenergie sei der erneuerbare Ener- „Frankfurt soll Solarhauptstadt von Nutzfläche zur Gewinnung von Solar- gieträger der Wahl für Frankfurt, denn Deutschland werden.“ An dem Aus- energie – ein Solar-Energiekapital, aufgrund der Flächenknappheit sei die tausch, der in den Räumlichkeiten über das kaum eine andere deutsche Nutzung der Windenergie keine echte des Solarthermie-Herstellers Consolar Stadt verfügt. Bislang werden davon Alternative, so Klärle. Frankfurt kön- stattfand, nahm auch Umweltjournalist erst vier Prozent genutzt – immerhin ne auf dem Stadtgebiet im Extremfall Franz Alt teil. sind das annähernd eine Million Quad- ratmeter Solarzellen. Inzwischen fand am 15. Mai eine wei- tere gemeinsame Runde im Hause der Die Potenziale möchte der neue Ober- FH FFM statt, in der Maßnahmen für bürgermeister Feldmann gezielter nut- Frankfurts Weg zur solaren Hauptstadt zen. Immerhin ließen sich durch kon- diskutiert wurden. n sequentere Nutzung der Dachflächen für die Solarenergie jährlich bis zu 30.000 Tonnen CO2 auf rund vier Milli- onen Quadratmeter geeigneter Dach- Der Solarenergie in Frankfurt auf die Sprünge helfen: Das wollen Prof. Dr. Martina Klärle von fläche einsparen. Insbesondere bei der FH FFM, Andreas Siegemund (Consolar), Industrie, Gewerbe und öffentlicher Peter Feldmann (SPD) und Franz Alt (Journalist Hand, die vier Mal so viel Energie wie und Klimaschützer). Lernen ganz anders CorporateLearningCamp am 28. und 29. September 2012 Karlheinz Pape, HessenMetall Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e. V. Die FH FFM ist Gastgeber eines geber und Sponsor des diesjährigen sischen Konferenzen. Auch fürs Wohl- ungewöhnlichen Lern-Events: Das von HessenMetall organisierten CLC12 befinden aller Teilnehmer wird wie CorporateLearningCamp 2012 mit dem Titel „Human Resources und üblich gesorgt, von der Verpflegung – CLC12 – ist eine sogenannte Corporate Learning im Umbruch“ ist. (Kosten tragen die Sponsoren) bis “Un-Konferenz”, die als “Bar- Doch das ist natürlich nur ein Vor- zum Kümmerer für Teilnehmerfragen. Camp” organisiert ist. Begriffe, die schlag. Die tatsächliche Agenda wird sicher noch nicht selbsterklärend durch die Teilnehmer bestimmt. So Selbstorganisation bedeutet auch, sind. Doch offenbar muss man es ist die Themenjustierung durch die dass jeder Teilnehmer zu jeder Zeit einfach erlebt haben; denn die Teilnehmer auch eine Trendaussage selbst entscheidet, was für ihn in- Teilnehmer sind meist begeistert: zu den aktuellen Fragestellungen. teressant ist, ob und wie er/sie sich “Ich habe noch nie so viel ge- einbringen möchte: gestaltend, lernt wie auf einem BarCamp”. Denn Selbstorganisation ist das teilnehmend oder als Kreateur ei- Grund-Prinzip aller Un-Konferenzen. ner Spontan-Session mit anderen. W enn BarCamps so ertragreich wahrgenommen werden, dann könnte die Teilnahme an einem sol- Die Veranstalter gestalten nur den Rahmen, in dem die inhaltliche Arbeit der Teilnehmer stattfinden kann. Zu Zwei Grundregeln prägen den Aus- tausch jedoch grundsätzlich: chen BarCamp für Lehrende, die selbst den Rahmenbedingungen gehört auch Diskussion auf gleicher Augenhö- Lernen anstoßen, gestalten oder ver- die zeitliche Vorgabe für die einzelnen he – jede Meinung gilt. Aus ver- antworten, lohnend sein. Dazu ist bald Sessions und den übrigen Tagesablauf. schiedener Perspektive können Gelegenheit, wenn die FH FFM Gast- Das unterscheidet sich nicht von klas- Zusammenhänge anders aussehen. 8 CAMPUSMAGAZIN
Meist vereinbart man die Anrede beim Vornamen, damit es keinen BarCamp – das neue Konferenzformat Unterschied mehr macht, ob je- mand Professor oder Student ist. Jeder ist Experte und bringt seine fachlich-persönliche Perspektive ein. Der Arbeitgeberverband HessenMetall maten (auch „Open Space“ und „World hatte im vergangenen Jahr erstmals Café“ gehören dazu), die auf der Aus- Daraus resultiert eine Diversität an zu einem BarCamp eingeladen. Eine sage vieler Teilnehmer klassischer Kon- Meinungen und Personen, die wesent- Zielgruppe, die Lernevents eher minu- ferenzen und Tagungen gründen: „Das liche Erfolgsfaktoren für ein ertragrei- tengenau inhaltlich plant, wurde damit Interessanteste waren die Pausen“. ches BarCamp sind. Die Würze geben konfrontiert, dass die Agenda tages- Denn dann kann sich jeder Themen und Teilnehmer, die andere thematische aktuell festgelegt wurde und dass die Gesprächspartner selbst aussuchen. Aspekte oder Blickwinkel einbringen. Teilnehmer selbst die Experten waren, Daran knüpft das Konzept des BarCamp Um eine Teilnahme attraktiv zu ge- da es keine vom Veranstalter ausge- an: Zu Beginn jedes Tagungstages stalten, ist sie in der Regel kostenfrei. wählten Referenten gab. Die 80 Teilneh- präsentieren in einer „Session-Planung“ In Foren kann man Diskussionen auch merinnen und Teilnehmer waren am all diejenigen (Session-Owner), die schon jetzt virtuell starten. Alles kann, Ende so überzeugt, dass sie am liebsten eine Session gestalten möchten, knapp nichts muss. n weitergemacht hätten! Denn bei Bar- ihren Themen-Vorschlag. Findet er Camps kommen die Experten aus dem im Plenum Interesse, wird er Teil der Neugierig geworden? Jeder, der am Plenum zu Wort. Und dort ist in der Agenda. Die Session-Gestaltung ist Thema Corporate Learning interessiert Regel enorm viel Expertise versammelt! Sache des Session-Owners; bewährt ist, ist herzlich zur Teilnahme eingela- hat sich ein kurzer Impuls (10 Minu- den. Doch was ist ein BarCamp überhaupt? ten) mit anschließender Diskussion. Information und Anmeldung unter: Es zählt zu den „Un-Konferenz“-For- http://colearncamp.hessenmetall.de. Gelebte Integration Positive Bilanz für FH-Tandem-Projekt „Brücken bauen – Studierende mit Migrationshintergrund in Kitas!“ Sofia Renz-Rathfelder, Lernwerkstätten im Forschungsorientierten Kinderhaus Unter Federführung der Lernwerkstätten im For- schungsorientierten Kinderhaus führt die FH FFM seit Februar 2012 das Projekt „Brücken bauen“ in städtischen Kitas mit hohem Migrationsanteil durch. Tandems bestehend aus einem Student und einer Studentin aus den Fachbereichen 4 sowie 1 oder 2 bauten „Brücken“ mit Vorschulkindern. Durch die beiden Mentoren, die ebenfalls über einen Migrati- onshintergrund verfügen, erlebten die Kinder, dass Frauen und Männer jenseits ihrer Herkunft in für die Geschlechter „untypischen“ Berufen studieren und arbeiten können, erfuhren ganz nebenbei einiges zu Berufsbildern und den Studiengängen der FH FFM und erwarben technische Kompetenzen. Die Studierenden ihrerseits brachten ihre Fachkenntnisse in das Pro- Mentoren zeigen Perspektiven: Die Mädchen und Jungen der Brücken- jekt mit ein und konnten zusätzlich für den sozialen baugruppe aus dem Kinderzentrum Ahornstraße in Griesheim lernten Bereich spezifische Kompetenzen erwerben. von Studentin Ceyda Pinalioglu (Bauingenieurwesen, Fb 1, rechts) und Student Mato Devcic (Soziale Arbeit, Fb 4, Mitte), welche Bedeutung Brücken haben. Daniel Kalnicanec (Soziale Arbeit, Fb 4) begleitete beide C eyda Pinalioglu studiert Bauinge- nieurwesen am Fb 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik und Jeweils eine Stu- dierende aus einem als Fotograf und Kameramann. naturwissenschaftlich-technischen Kinder lernen, dass Bildung – unab- Mato Devcic Soziale Arbeit am Fb 4: Studiengang sowie ein Studierender hängig von Geschlecht und kulturel- Soziale Arbeit und Gesundheit. Beide aus der Sozialen Arbeit bilden ein lem Hintergrund – ein Schlüssel zur haben, wie über 90 Prozent der Kinder Tandem. Die kultur- und gendersen- Integration ist. aus dem Kinderzentrum Ahornstraße sible pädagogische Ausbildung erfolgt in Griesheim, einen Migrationshinter- durch Seminare der Lernwerkstätten Spielerisch erkundeten die Kinder grund. Sie sind zwei von acht studen- des Forschungsorientierten Kinder- gemeinsam mit ihren Mentoren, was tischen Mentoren, die in diesem Jahr hauses. Das Fördern des Forschenden Brücken bauen bedeutet. Sie erfuh- das Projekt „Brücken bauen“ in den Lernens im MINT-Bereich (Mathema- ren, dass es auch zwischen Menschen städtischen Kinderzentren in Frank- tik, Informatik, Naturwissenschaften, persönliche, soziale oder kulturelle furter Stadtteilen mit erhöhtem Ent- Technik) sowie die Rolle der Studie- Hindernisse geben kann, sangen das wicklungsbedarf begleitet und durch- renden als weibliche und männliche Brückenlied, das Mato mit Ceydas Hilfe geführt haben und den Mädchen und Vorbilder, die in eher geschlechtsun- für das Projekt komponiert hat, sahen Jungen von ihrem Studium und ihren typischen Studiengängen studieren, sich Bilder von Brücken an und bilde- Berufszielen berichtet haben. stehen im Zentrum des Projekts. Die ten diese nach. CAMPUSMAGAZIN 9
Spektrum War das Prinzip „Brücke“ verstanden, überwindbar sind. Auch die Studieren- wurden. Interessierte Studierende bauten die Vorschulkinder Miniaturbrü- den profitierten von dem Projekt. Sie mit Migrationshintergrund sind herz- cken aus Papier und alltäglichen Ver- hatten Gelegenheit, in der interdiszip- lich willkommen, sich dem Projekt als packungsmaterialien wie Kaffeedosen, linären Teamarbeit geschlechter- und Mentoren anzuschließen. Eine Anmel- Weinkorken oder Toilettenpapierrollen. kultursensible Kompetenzen zu er- dung kann bis zum 1. August 2012 Wie kann ein Brückenbalken konstru- werben – Fähigkeiten, die in auch im erfolgen. n iert werden, der möglichst stabil ist Berufsleben immer mehr als Schlüs- und viel Gewicht tragen kann? Reicht selkompetenzen gesehen werden. Die Papier dafür aus? Wie kann es geformt Projekte wurden von Studierenden werden, damit es eine ausreichende dokumentiert; die Beobachtungen und Kontakt Festigkeit erhält? Die Jungen und Mäd- Erkenntnisse fließen in Studien von chen erforschten, probierten aus und Prof. Dr. Margitta Kunert-Zier (Fb 4: versuchten, ihre Ideen umzusetzen. Soziale Arbeit und Gesundheit) zu den Die Ergebnisse präsentierten die jun- Themen Gender, MINT-Förderung und gen Baumeister in einem Abschluss- Integration ein. Lernwerkstätten im kreis. Forschungsorientierten Kinderhaus Im September 2012 soll die zweite Dipl.-Biologin Sofia Renz-Rathfelder Ziel des Projekts war es, den Mäd- Runde „Brückenbauen in Kitas“ be- (069) 1533-2861 chen und Jungen zu zeigen, dass viele ginnen, für die Projektmittel bei der renz-rathfelder@abt-sb.fh-frankfurt.de Hindernisse und Probleme im Leben Polytechnischen Gesellschaft beantragt Wieder in der Spitzengruppe Fachbereich 3 gehört erneut zu den zehn besten Fachhochschulen für Betriebswirtschaftslehre Andrea Baumann, Fb 3 Der Fb 3: Wirtschaft und ben 500 Personalmanager Recht der FH FFM gehört von Unternehmen ihr Votum wie im vergangenen ab. Der Schwerpunkt bei der Jahr beim Ranking des Bewertung liegt auf der Pra- Magazins Wirtschafts- xisrelevanz und fokussiert woche zu den Top 10. sich auf Fachrichtungen BWL, Die im Frühjahr veröf- VWL, Jura, Wirtschaftsinge- fentlichte Auswertung nieurwesen, Maschinenbau, unter dem Titel „Uni- Elektrotechnik, Informatik, Ranking: Deutschlands Wirtschaftsinformatik und Na- beste Universitäten“ turwissenschaften. brachte dem Fachbe- reich den zehnten Platz Laut Wirtschaftswoche arbei- unter allen 221 deut- ten „… knapp 70 Prozent der schen Fachhochschulen. Befragten in Konzernen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, D ie Wirtschaftswoche führt in Zusammen- arbeit mit der Beratungs- etwa 25 Prozent haben zwi- schen 100 und 1.000 Ange- stellte, der Rest kommt aus gesellschaft Universum kleinen und mittleren Unter- Communications und dem nehmen. Beinahe alle Bran- Recruiting-Dienstleister chen sind vertreten: Banken Access KellyOCG jährlich und Chemiekonzerne ebenso eine Umfrage unter den wie etwa Unternehmensbera- Personalchefs deutscher tungen oder Wirtschaftsprü- Unternehmen durch, wo- fer.“ nach ein Ranking der bei den Unternehmen belieb- Die Dekanin des Fachbereichs, testen Universitäten und Prof. Dr. Yvonne Ziegler, freut Hochschulen erstellt wird. sich besonders darüber, dass Die dafür relevante Frage der Fachbereich bereits im an die Personalchefs lautet: letzten Jahr unter die Top 10 „Von welchen Universitä- gekommen ist, und wertet ten und Fachhochschulen dieses Ergebnis als Ausdruck kommen die besten Absol- der Kompetenz, des Engage- venten?“ ments und der Qualitätsan- strengungen des gesamten Die Umfrage ging an 7.000 Lehrenden- und Mitarbeiter- Unternehmen, davon ga- teams am Fachbereich. n 10 CAMPUSMAGAZIN
Nachwuchskräfte zielgenau ansprechen Das Jobportal der FH FFM bietet nun eine optimierte Suche CAZ Kontakt Das hochschuleigene Jobportal der FH FFM, das in Zusammenarbeit mit der Frankfurter IQB Career Ser- vices AG, dem professionellen Marktführer für Hoch- schul-Recruiting-Veranstaltungen, entwickelt wurde, Anzeigenschaltung/Fragen Allgemeine Fragen zum existiert bereits im zehnten Jahr. „Damit ist es längst zum Jobportal der FH FFM Recruiting an der FH FFM eine etablierte Plattform innerhalb des Serviceange- IQB Career Services AG Fachhochschule Frankfurt bots unserer innovativen und praxisnahen Hochschu- Senckenberganlage 10-12 Monika Rosenberger le geworden“, betont Monika Rosenberger, die neben 60325 Frankfurt Nibelungenplatz 1 dem Jobportal auch die Firmenkontaktmesse meet@ (069) 794095-15 60318 Frankfurt am Main fh-frankfurt betreut. anzeigen@myjobportal.de (069) 1533-2166 rosenberger@marketing.fh- O rientiert an der Entwicklung und den Möglichkeiten frankfurt.de von Internetjobportalen wurde die Plattform beständig verbessert und zuletzt die Stellenmarkttechnologie im Rah- www.fh-frankfurt.de/jobportal men eines Relaunchs zu Beginn des Jahres nutzerfreund- lich neu gestaltet. Das Portal wurde zudem prominenter in den Auftritt der FH FFM eingebunden. Es ist damit ein leicht zugängliches Serviceangebot für Studierende und Absolvent(inn)en, die sich schon frühzeitig in ihrem Studi- um mit ihren Karrierezielen beschäftigen möchten. Ziel der Piab ist ein internaƟonal agierendes Unternehmen mit Stammsitz in Stockholm. Hochschule war und ist es, eine Internetplattform für die Die Piab Vakuum GmbH, die Europazentrale, hat Ihren Sitz in Region FrankfurtRheinMain zu schaffen, die Studierenden 35510 Butzbach, Hessen. und Absolvent(inn)en wertvolle Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern der Region ermöglicht. „Unsere Aufgabe besteht darin, bei industriellen Kunden die Produktivität zu steigern und durch die allgemeine Förderung unserer überlegenen Technologie für Energieeinsparungslösungen zu sorgen.“ Im Fokus der Überarbeitung stand vor allem die Optimie- rung der Suchkategorien in der Erstellung von Anzeigen. ergänzen Sie unser Team als unser/e Personalsuchende Unternehmen können nun noch geziel- Anwendungsberater im Technical Support (m/w) ter nach Fach- und Führungskräften suchen, weil sie ihre in Vollzeit Suche bis hin zur Auswahl einzelner Studiengänge der FH FFM verfeinern können. Stellenanzeigen, die sich an Studie- Aufgabengebiet rende richten, z. B. für Praktika, Werkstudententätigkeiten z Sie unterstützen das Team Technical Support in seiner täglichen Arbeit oder auch praxisorientierte Abschlussarbeiten, können da- und betreuen Kunden und Vertriebspartner bei technischen Fragen z Sie erarbeiten technisch Auslegungen im Bereich der Vakuumtechnik für bei kostenfrei geschaltet werden. Für Anzeigen, mit denen unsere Kunden und unseren Außendienstes Absolvent(inn)en gesucht werden, entsteht eine Aufwands- z Sie iniƟieren und begleiten Kundenprojekte und Neuentwicklungen in Zu- pauschale, die je nach Schaltungsvolumen variiert (Kosten sammenarbeit mit dem Piab Development Center in Schweden ab 100 Euro für eine Laufzeit von acht Wochen). Dank einer z Sie führen technische Beratungen durch komfortablen und intuitiv zu bedienenden Lösung bedarf es z Sie bearbeiten selbständig KundenreklamaƟonen und Kundenanfragen nur weniger Minuten, um eine Stellenanzeige einzugeben mit ProdukƩests und das Unternehmenslogo hochzuladen oder eine selbst z Sie stehen im direkten Austausch mit dem Vertrieb, sind aber selbst auch gestaltete Stellenanzeige zu übermitteln. im akƟven Vertrieb täƟg AnforderungsproĮl Die IQB Career Services z Sie besitzen eine solide Ausbildung als Techniker, Maschinenbautechniker AG, der Kooperations- oder Ingenieur mit einem entsprechenden Abschluss und kaufmänni- partner der FH FFM für schen Kenntnissen das Jobportal, ist ein z Sie verfügen vorzugsweise über Kenntnisse der PneumaƟk und/oder bewährter Partner von Vakuumtechnik Hochschulen im Bereich z Sie verstehen es, direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten und unsere Recruiting-Dienstleis- breite ProduktpaleƩe entsprechend zu repräsenƟeren tungen. Gemeinsam z Sie sind eine belastbare Persönlichkeit mit Verantwortungsbewusstsein mit neun weiteren und Durchsetzungsvermögen, besitzen ÜberzeugungskraŌ, sind team- Hochschulen (u. a. Uni- fähig, zeigen EigeniniƟaƟve und können unternehmerisch Denken und versität Kassel, Hoch- Handeln z Sie sind es gewohnt, Arbeitsabläufe gut zu strukturieren, professionell zu schule Darmstadt und © Thomas Grünsch/pixelio Technische Hochschule arbeiten und dabei Ňexibel zu bleiben z Sie verfügen über gute Englischkenntnisse Mittelhessen) betreibt IQB Jobportale. Ein weiterer Vorteil für personalsuchende Wir freuen uns auf Ihre aussagefähige Bewerbung – Unternehmen, denn mit wenigen Mausklicks können sie per Mail an iris.oestreich@piab.com festlegen, ob ihre Anzeige an einer oder gleich mehreren BiƩe nennen Sie uns dabei auch Ihren Gehaltswunsch und Ihren frühesten Hochschulen erscheinen soll, und für jede Hochschule kann EintriƩstermin. individuell ausgewählt werden, in welchen Fachbereichen Mit der Zusendung Ihrer Bewerbungsunterlagen, sƟmmen Sie der Weiter- und für welche Studiengänge eine Stellenanzeige veröffent- verarbeitung Ihrer Daten per EDV zu. licht werden soll. n CAMPUSMAGAZIN 11
Forschung + Lehre StudyBuddy: Studienorganisation per Handy Studierende entwickeln Applikation für Smartphones Prof. Dr. Jörg Schäfer, Fb 2 Das „Buddy-Team“: Prof. Dr. Jörg Schäfer (r.) mit den Studierenden Sinan Koustar, Florian Steitz, Marcus Franz, Mirco Credé, Thanh-Tam Duong, Markus Ernst, Stefan Klug, Ayhan Kesenci, Thomas Lorenz, Kai Burghardt, Reza Monshizadeh, Joao Filipe Tavares Ferreira, Alexander Steinbrecher (v.l.n.r.). Foto: Marcus Scholz Mit der Anwendung „StudyBuddy“ können Studierende x einen individuellen Stundenplan zu- sammenstellen, x Noten- und Notendurchschnitte ver- walten, x Modulhandbücher und den Campus- plan einsehen, x sich die neusten Moodle-News, z. B. In welchem Raum war nochmal Smartphones eröffnen völlig neue über Frist- und Raumänderungen die Vorlesung? Was gibt es heute Möglichkeiten der Nutzung von Daten anzeigen lassen, wohl in der Mensa? Ich brauche unterwegs. Vor diesem Hintergrund x den Mensa-Speiseplan einsehen, noch ein Buch aus der Bibliothek, entstand – basierend auf Vorarbeiten x den Bibliothekskatalog durchsuchen wie komme ich da schnell dran? in einem Studierendenprojekt – im sowie Mobil den eigenen Stundenplan vergangenen Jahr die Idee für die x über ein elektronisches schwarzes zusammenstellen oder den Biblio- Entwicklung einer Anwendung für Brett Online-Aushänge publizieren thekskatalog durchforsten – eine Smartphones, mit der Studierende das und ansehen. solche Erleichterung des Studi- Studium und den Alltag an der FH FFM enalltags ist keineswegs ferne besser bewältigen können. 13 Studie- Für die Umsetzung haben sich die Stu- Utopie. An der FH FFM haben Stu- rende entwickelten im Wintersemester dierenden weitgehend selbst organi- dierende des Fb 2: Informatik und 2011/12 die Anwendung „StudyBud- siert und mit modernen Methoden der Ingenieurwissenschaften unter dy“ für das weitverbreitete Android- Software-Entwicklung gearbeitet. Da- Leitung des Verfassers eine prakti- System. bei sind sie u. a. nach der sogenannten sche Applikation für Smartphones Scrum-Methodik vorgegangen, bei der entwickelt. stetige Koordination im Team und re- gelmäßige, geplante Feedbackrunden E in Leben ohne Handy ist für die meisten nicht (mehr) vorstellbar. Das gilt auch für die Studierenden der den Projektfortschritt sicherstellen. Die Anwendung funktioniert bereits als FH FFM; hier sind sie sogar Trendset- Prototyp und es ist geplant, sie nach ter: Wie in der kürzlich fertiggestellten einer Qualitätssicherungsphase im Bachelor-Arbeit „Grobkonzeption einer Sommersemester 2012 allen Studie- mobilen Campus Management Appli- renden der FH FFM im Wintersemester kation“ von FH-Absolvent Sebastian 2012/13 als Alpha-Release zur Verfü- Kauck (Studiengang Wirtschaftsin- gung zu stellen. Auch eine Anbindung formatik) festgestellt wurde, haben an den Digitalen Campus der FH FFM am Fb 2 bereits fast 90 Prozent der ist in Planung. Im Übrigen werden auf Studierenden ein Smartphone – in den Viel Liebe zum Detail wurde auch auf die Be- Basis bestehender Forschungs- und anderen Fachbereichen ist die Quote nutzeroberfläche und die graphische Gestal- Masterarbeiten verschiedene orts- nicht viel niedriger. tung verwendet. bezogene Dienste entwickelt. n 12 CAMPUSMAGAZIN
LectureVote: Abstimmen mit dem Mobiltelefon Studierende entwerfen Abstimmungsverfahren für den Hörsaal Prof. Dr. Jörg Schäfer, Fb 2 Im Rahmen eines Projekts am Anschaffung sind, sondern auch um- Bachelor-Studiengang Informatik ständlich im Einsatz. So müssen Do- entwickelten Studierende des Fb zenten z. B. die Geräte verteilen und 2: Informatik und Ingenieurwis- nach Gebrauch wieder einsammeln. senschaften das Abstimmungs- Bei dieser Problematik setzt „Lecture- verfahren „LectureVote“. Die von Vote“ an. Prof. Jörg Schäfer geleitete Pro- jektarbeit hilft dabei, Umfragen Die Studierenden der FH FFM besitzen im Hörsaal einfach und schnell zu nahezu ausnahmslos Mobiltelefone. realisieren. Am Fb 2 verfügen sogar fast 90 Pro- zent von ihnen über ein Smartphone. J eder kennt die Gameshow „Wer wird Millionär“, bei der ein Kandidat oder eine Kandidatin aus vier vorgegebenen Damit erreicht die „mobile Daten- nutzung“ eine neue Dimension, die vielerlei zusätzliche Anwendungsmög- Findige Tüftler: Die Studenten Thanh-Tam Duong, Florian Steitz und Reza Monshizadeh haben unter Leitung ihres Professors Dr. Jörg Schäfer das Abstimmungssystem „LectureVo- Antwortmöglichkeiten die richtige aus- lichkeiten eröffnet – und der Boden ist te“ entworfen (v.l.n.r.). Foto: Marcus Scholz wählen muss. Das dabei eingesetzte bereitet für die Anwendung von „Lec- Multiple-Choice-Verfahren eignet sich tureVote“. nicht zuletzt auch dafür, trockene Hilfe des Browsers, per SMS oder per Vorlesungen aufzulockern. Ferner gibt Das System erlaubt es dem Dozenten, E-Mail oder Twitter antworten – Vo- es dem Dozenten ein Feedback darü- beliebige Fragen zu formulieren und raussetzung ist ein Gerät mit Web- ber, ob der vermittelte Stoff von den passende oder unpassende Antwort- zugang (Smartphone, Laptop, Pad). Studierenden verstanden wird. Daran möglichkeiten zu hinterlegen. Ohne Die Ergebnisse stehen unmittelbar lässt sich ermitteln, ob das Lehrtempo sich zuvor registrieren zu müssen, im Hörsaal zur Verfügung. Auf diese angemessen oder der Stoff insgesamt können die Studierenden dann mit Weise ermöglicht es „LectureVote“, zu leicht oder zu schwierig ist. Aus dem Handy über eine HandyApp, mit zur Kontrolle des Lernfortschritts im diesen Gründen werden solche Ab- Rahmen von Vorlesungen und anderen stimmungssysteme bereits seit vielen Veranstaltungen Onlineabstimmungen Jahren, vor allem im angelsächsischen durchzuführen. Raum, an Hochschulen eingesetzt. „LectureVote“ befindet sich zurzeit in In Deutschland konnten diese Syste- der Beta-Test-Phase und ist seit dem me aufgrund hoher Anschaffungs- und Sommersemester 2012 am Fb 2 in Wartungskosten bisher noch nicht so einem Testbetrieb im Einsatz. Cam- recht Fuß fassen. Bislang kommen pusweit ausgerollt wird „LectureVote“ hierzulande meist spezielle Geräte voraussichtlich im Wintersemester zum Einsatz, die nicht nur teuer in der 2012/13. n Wohnraum 2050 Gelungene Kooperation der FH FFM mit der Ecosign Hochschule Köln Prof. Jean Heemskerk, Fb 1 Architektur-Studierende der FH FFM und Design-Studierende der Eco- das Jahr 2050, das darauf aufbaut, sign Hochschule Köln haben im Wintersemester 2011/12 unter dem traditionelle Wertvorstellungen mit Titel „Wohnraum 2050“ unterschiedliche Lebensgewohnheiten und zukunftsweisenden Technologien zu Lebensräume erforscht. Unter der Leitung des Diplom-Designers Sven vereinen. Nach dem Motto „Back to Fischer der Ecosign Hochschule und Prof. Jean Heemskerk vom Fb 1: the roots meets Futureworld“ wurde Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik entwarfen sie umfassende das zukünftige Wohnen als die Symbi- Zukunftsbilder und entwickelten neue Wohn- und Gebrauchskonzepte. ose aus sozial engagiertem Selbstbau Einige der Entwürfe werden im Juli an der FH FFM ausgestellt. und technisiertem Hightech-Wohnen beschrieben. I st es möglich, in einer alternden Gesellschaft die Lebensqualität von Menschen zu verbessern und zugleich wortungsvolle Umgang mit der Res- source Wasser und das Thema nach- haltige Ernährung behandelt. Auch der Für die abschließende Ausstellung der Arbeiten in Köln bauten die Teilnehmer den Verbrauch von Energie und Res- Thematik der Selbstversorgung wurde eine Rauminstallation aus Europaletten sourcen zu verringern? Welche Rolle in diversen Konzepten eine bedeuten- und Dachlatten, die die Widersprüch- spielen dabei nachhaltige Verhaltens- de Rolle zugemessen. lichkeit zwischen Vergangenem und weisen und Lebensstile? Die Studie- Zukünftigem räumlich interpretierte. renden sollten Antworten auf diese Aus den Überlegungen entstand in Darin wurden in einem „Wald“ aus Fragen finden. So wurden der verant- mehreren Workshops ein Szenario für Holzstehlen einzelne Objekte des Sze- CAMPUSMAGAZIN 13
Forschung + Lehre Die Nachhaltigkeit im Blick: Aus Europaletten und Dachlatten bauten die Studierenden beider Hochschulen ihre Entwürfe vom Wohnen der Zukunft. Verbrauch illustrieren. Die Besucher bekamen einen atmosphärischen Ein- blick in die Details neuer Wohnformen der kommenden Jahrzehnte. So viel- fältig die einzelnen Ideen auch waren, in einem waren sich die Studierenden einig: An einem nachhaltigen Lebens- stil geht kein Weg vorbei! Die Veranstaltung war für alle Teilneh- mer eine Herausforderung, weil weder die hochschul- und städteübergrei- fende Zusammenarbeit noch der Ver- such, das Wohnen 2050 abzubilden, vorhersehbar waren. Die Studierenden narios Wohnraum 2050 präsentiert. von der Decke baumelnde Pflanzen- nahmen die Herausforderung erfolg- Darunter befanden sich eine Kochinsel tröge, die ihre Bewohner verfolgen reich an und füllten das Projekt mit mit anpassungsfähiger Oberfläche, und Wasserhähne, die ihren eigenen Leben. n Ein Teil der Ausstellung des Projekts „Wohnraum 2050“ wird im Rahmen des Open House am 13. und 14. Februar 2013 am Fb 1 in Gebäude 1, 4.-6. OG der FH FFM zu sehen sein. Automobiler Neuzugang Daimler AG schenkt FH-Kraftfahrzeugtechnik-Labor einen Smart Fortwo CAZ Die großzügige Spende der Daim- Tutor im Kfz-Labor, wird sich noch in diesem ler AG wurde vom Lehrbeauftrag- Sommer mit dem Umbau des Fahrzeugs zum ten für Kfz-Elektronik, Andreas Fi- Kfz-Elektroniklabor-Demonstrator befassen. scher-Klärle, eingefädelt. Vier Mo- Mit dem neuen Auto und der S-Klasse-Hinter- nate nach der Vereinbarung kam achse, die Andreas Fischer-Klärle 2011 für die der Abholbescheid – und nun ist FH FFM beschaffen konnte, wird die Reihe der Smart Fortwo im Studiengang der dringend benötigten Labordemons- Maschinenbau des Fb 2: Informa- tratoren vervollständigt und ab tik und Ingenieurwissenschaften dem Sommersemester 2013 der FH FFM angekommen. gehören separate Blockver- anstaltungen beim Kfz- D er Wagen ist ein Jahr alt und der Zählerstand im Tachometer zeigt 6.200 Meilen, womit er sich als ech- Elektroniklabor endlich der Vergangenheit an. Darü- ber freuen sich auch die te „Amerika-Ausführung“ outet. Der Diplom-Ingenieure Bernd kleine Cityflitzer aus Stuttgart ist das Mohn und Ingo Behr, ideale Untersuchungsobjekt für die die das Kfz-E-Labor (so Studierenden am Fb 2, denn er hat die Kurzform) seit vie- alle Systeme an Bord, die man sonst len Jahren mit hohem nur in größeren Automobilen findet: Engagement unterstüt- Turbomotor mit Ladeluftkühlung, ABS zen. n und ESP, Airbags, Infotainmentsystem und noch einiges mehr. Ausgestattet mit diesen Attributen ist er ein High- light für Studierende, die sich beim Wahlpflichtfach für die Kraftfahrzeug- Stolz auf den automobilen elektronik entscheiden. Neuzugang: Dipl.-Ing. Bernd Mohn (r.) und An- dreas Fischer-Klärle, der Schon dem ersten Erscheinen des Au- Initiator der Schenkung, tos auf dem Campus folgten Anfragen strahlten am Tag der Ab- für Projekt- und Bachelor-Arbeiten. holung genauso wie die Student Andreas Teoharis, momentan Sonne. 14 CAMPUSMAGAZIN
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