INVESTIEREN NACHHALTIG - ENERGIEWENDE - Investment Zukunft
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Oktober 2021 | Ausgabe 33 NACHHALTIG INVESTIEREN ENERGIEWENDE SEITE 04 DISKUSSION: WIR BRAUCHEN TEMPO! SEITE 10 UNTERNEHMENSSTIMMEN ZUM THEMA ERNEUERBARE ENERGIEN SEITE 18 Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH
T INHALT INHALT INHALT IMPRESSUM Medieninhaber: Zentrale Raiffeisen Werbung 1030 Wien, Am Stadtpark Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Mooslackengasse 12, 1190 Wien IMPRESSUM Für den Inhalt IMPRESSUM verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH WORT 03 Medieninhaber: Zentrale Raiffeisen Werbung GELEITWORT Mooslackengasse 12, 1190 Wien Medieninhaber: Zentrale Raiffeisen Werbung 1030 Wien, Am Stadtpark 9 Hersteller: 1030 Druckerei Wien, Odysseus-Stavros Am Stadtpark 9 Vrachoritis Ges.m.b.H., PIEGEL IMPRESSUM WASSER – SPIEGEL 2325 Himberg EBENS 03 Herausgeber, erstellt von: Mooslackengasse 12, 1190 Wien Raiffeisen GELEITWORT Kapitalanlage UNSERES LEBENS GmbH Medieninhaber: Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH WienZentrale Raiffeisen Verlagsort:Mooslackengasse 12, 1190 Werbung Wien Für den Inhalt verantwortlich: Raiffeisen 1030 Kapitalanlage GmbH Wien,Für Herstellungsort: Amden Stadtpark Himberg Inhalt 9 verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH AFTENS WASSER UND–WIRTSCHAFTENS SPIEGEL Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Mooslackengasse 12, 1190 Wien Mooslackengasse 12, 1190 Wien UNSERES LEBENS www.investment-zukunft.at Hersteller: Druckerei Odysseus-Stavros VrachoritisMooslackengasse Ges..m.b.H., 12, 1190 Hersteller: Wien Odysseus-Stavros Vrachoritis Ges..m.b.H., Druckerei www.rcm.at/nachhaltigkeit Für den Inhalt verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH 2325 HimbergUND WIRTSCHAFTENS 2325 Himberg RIAL Verlagsort: Wien 06 EDITORIAL Mooslackengasse Newsletter-Registrierung 12, 1190 Verlagsort: Hersteller: Herstellungsort: WienWien unter newsletter.rcm.at Druckerei Odysseus-Stavros Vrachoritis Ges..m.b.H., Herstellungsort: Himberg Grundlegende inhaltliche Richtung: HimbergInformationen zu den AIGNER DIETER AIGNER 2325 Himberg 06 03 EDITORIAL www.rcm.at/nachhaltigkeit EDITORIAL Themenbereichen Investmentfonds, Wertpapiere, Kapitalmärkte und Verlagsort: Wien www.rcm.at/nachhaltigkeit Veranlagung; zusätzliche Angaben nach dem österreichischen Medien- Newsletter-Registrierung unter newsletter.rcm.atHerstellungsort: Himberg Newsletter-Registrierung unter newsletter.rcm.at gesetz entnehmen Sie bitte dem Impressum auf www.rcm.at. DIETER AIGNER EGIE 08 Grundlegende inhaltlicheVISION Richtung: UND Informationen STRATEGIE zu den Grundlegende inhaltliche Richtung: Informationen zu den www.rcm.at/nachhaltigkeit Projektkoordination: Mag.a Irene Fragner, Mag.a Sabine Macha 04 LEITARTIKEL Themenbereichen Investmentfonds, Wertpapiere, Kapitalmärkte Newsletter-Registrierungund Themenbereichen Autoren: Carmen Kuster, CAIA, Investmentfonds, unter newsletter.rcm.at MSc, Wertpapiere, Kapitalmärkte und Mag. Hannes Loacker, VISION Veranlagung; zusätzliche Angaben nach NACHHALTIGKEIT – VISION dem österreichischen Medien- Veranlagung; zusätzliche Angaben nach dem österreichischen Medien- 08 Mag. Pia Oberhauser, Herbert Perus, Mag. Magdalena Quell a a VISION Sie gesetz entnehmen UNDbitteSTRATEGIE Grundlegende dem Impressum auf www.rcm.at. gesetzinhaltliche entnehmen Richtung: Informationen Sie bitte dem Impressum zu den auf www.rcm.at. FEISEN 04 + STRATEGIE ENERGIEWENDE BEI RAIFFEISEN Fotos: iStockphoto Investmentfonds, Themenbereichen (S. 06, S. 12), Roland Rudolph (S. Wertpapiere, 10, S. 12, S. 22), Kapitalmärkte und EMENT Projektkoordination: Sabine Macha EnBW, Veranlagung; foto furgler, Klima_und Projektkoordination: zusätzliche Angaben Energiefonds Sabine nach Macha dem (S. 10, S. 12), österreichischenRaiffeisen Medien- KAG NACHHALTIGKEIT CAPITAL– MANAGEMENT VISION Autoren: Mag. Wolfgang Pinner, Dipl.-Ing. Dr.techn. Alfred (S. 03, S. 05, Strigl, gesetz entnehmen S. 18) Autoren:Sie Mag. Wolfgang bitte Pinner, Dipl.-Ing. dem Impressum Dr.techn. Alfred Strigl, auf www.rcm.at. Mag.+PiaSTRATEGIE BEIKlaus Oberhauser, Mag. RAIFFEISEN Grafik-Design: Glaser, Dr. Heinz Macher Mag.[WORX ] Multimedia Pia Oberhauser, Mag.Consulting Klaus Glaser, GmbH Dr. Heinz Macher 10 CAPITAL Fotos: iStockphoto RESEARCH 22), beigestellt (S. 3, Projektkoordination: (S. 1, MANAGEMENT 4, 13, Lektorat: 6,7,9,16,21,25)Josef Fotos:Weilguni Sabine Macha iStockphoto (S. 1, 4, 13, 22), beigestellt (S. 3, 6,7,9,16,21,25) IKEL 10 RESEARCHARTIKEL Grafik-Design: [WORX] Multimedia Consulting GmbH Autoren: Mag. Redaktionsschluss: Mag. Wolfgang Pinner, Grafik-Design: Pia Oberhauser, 24.Mag. [WORX September Dipl.-Ing. Dr.techn. ] Multimedia Alfred Strigl, Consulting 2021 Dr. Heinz Macher Klaus Glaser, GmbH SER IST 10 Redaktionsschluss: 31.AugustDISKUSSION: 2018 WASSERFotos: Redaktionsschluss: ISTistiStockphoto (S. 1, 4, 13,31.August 2018(S. 3, 6,7,9,16,21,25) 22), beigestellt EBENS 10 Das ist10 WIR RESEARCHARTIKEL BRAUCHEN DIE QUELLE eine Marketingmitteilung TEMPO! der DES LEBENS Das eine Marketingmitteilung der Grafik-Design: [WORX] Multimedia Consulting GmbH Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Das ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. WASSER IST Redaktionsschluss: Raiffeisen Kapitalanlage 31.August 2018 GmbH. Raiffeisen Capital Management ist die Dachmarke der Unternehmen: -PROF. 16 INTERVIEW INFODES BOX: – UNIV.-PROF. SDG 11 der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH 10 Raiffeisen16 DIE QUELLE Capital Management ist LEBENS die Dachmarke Das Unternehmen: ist eine Raiffeisen Capital Marketingmitteilung Management der ist die Dachmarke der Unternehmen: HMUTZ Raiffeisen Kapitalanlage DIGmbH DR. STEFAN SCHMUTZ Raiffeisen Kapitalanlage Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. GmbH GmbH 18 Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage UNTERNEHMENSSTIMMEN INTERVIEW – UNIV.-PROF.GmbH Raiffeisen Salzburg RaiffeisenInvest GmbH Kapitalanlage GmbH Immobilien L NR. 6 16 Raiffeisen18Salzburg Invest KapitalanlageSDG-GOAL GmbH Raiffeisen NR. 6 Capital RaiffeisenManagement Salzburg ist dieKapitalanlage Invest Dachmarke GmbH der Unternehmen: DI DR. STEFAN ZUM THEMA Raiffeisen SCHMUTZ Rechtlicher Hinweis Kapitalanlage GmbH Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. EWER- ERNEUERBARE Rechtlicher Hinweis ENERGIEN Raiffeisen NACHHALTIGKEITSBEWER- Die vorliegende Immobilien Kapitalanlage wurde erstellt GmbH Rechtlicher Hinweis Information und gestaltet von der Raiffeisen Kapitalanlage- Veranlagungen in Fonds sind mit 18 Die vorliegende InformationSDG-GOALhöheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. NR. 6 Raiffeisen Gesellschaft wurde erstellt und gestaltet von der Salzburg Raiffeisenm. Invest b. H., Wien, Kapitalanlage- Kapitalanlage Österreich GmbH („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisen WASSER 20 m. b. H.,TUNG DES THEMAS WASSER Die KAG“). Die bzw. vorliegende Information wurde erstellt und gestaltet von der Raiffeisen Kapitalanlage- darin„Raiffeisen enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der 20 Gesellschaft UNTERNEHMEN Wien, Österreich („Raiffeisen Capital Management“ IM FOKUS Rechtlicher Gesellschaft m. b. H., Wien, Österreich („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisen Hinweis unverbindlichen Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrau- NACHHALTIGKEITSBEWER- KAG“). Die darin enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen,KAG“). Veranlagungen lediglich in Fonds Diederdarin enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der sind mitAusarbeitung höheren Risiken verbunden, bis hinvonzu Kapitalverlusten. FOKUS 22 Information, unverbindlichen UNTERNEHMEN IM FOKUS basieren auf dem Wissensstand derten mitPersonen zum der Erstellung Zeitpunkt betrau- der unverbindlichen und können Information, basieren auf demjederzeit Wissensstand derder Raiffeisen mit der KAG Erstellung betrau- TUNG Die ohnevorliegende Information wurde erstelltwerden. und gestaltet Jeglichevon der Raiffeisen Kapitalanlage- 20 ten Personen zum DES THEMAS Zeitpunkt WASSER der Ausarbeitung und können jederzeit weitere von Benachrichtigung der Raiffeisen ten geändert KAGzum Zeitpunkt Personen der Ausarbeitung Haftung und können der jederzeit Raiffeisen KAG von derimRaiffeisen KAG Gesellschaft Zusammenhang m. b.mitH.,dieser Wien, Unterlage, Österreichinsbesondere („Raiffeisen Capital Management“ betreffend Aktualität, bzw. „Raiffeisen Richtigkeit oder 22 ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen ohne KAG im Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im weitere INSIDEbetreffendKAG“). Die darin Vollständigkeit, enthaltenen Angaben ist ausgeschlossen. oder mitEbenso dienen, trotz dieser stellen sorgfältiger allfällige Prognosen Recherchen, lediglicheiner bzw. Simulationen der 22 Zusammenhang mit dieser Unterlage, insbesondere UNTERNEHMEN IM FOKUS Aktualität, Richtigkeit unverbindlichen Zusammenhang Information,inbasieren Unterlage, insbesondere auf dem Wissensstand betreffend der mit der Aktualität, Erstellung Richtigkeit oder betrau- PLAN 25 Vollständigkeit, ist ausgeschlossen. EU-AKTIONSPLAN Ebenso stellen allfällige früheren Prognosen ten bzw. Wertentwicklung Simulationen Personen zum Zeitpunkt Wertentwicklungen früheren Wertentwicklung in dieser Information keinen verlässlichen Indikator einer Vollständigkeit, dar. für künftige früheren dieser ist Information ausgeschlossen. keinenstellen Ebenso verlässlichen allfällige Indikator Prognosen der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG fürbzw. künftige Wertentwicklung in dieser Information keinen verlässlichen Indikator für künftige ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im Simulationen einer Die Inhalte dieser Unterlage stellendar. weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung Wertentwicklungen dar. MIT DER KRAFT Zusammenhang SS ZUM 22 Die Inhalte dieser Unterlage stellen Wertentwicklungen mit dieserdar. Unterlage, insbesondere betreffend Aktualität, Richtigkeit Anla- oder ABRISS ZUM noch eine Anlageanalyse Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine eine individuelle SPLAN 25 EU-AKTIONSPLAN noch eine Anlageanalyse weder ein Angebot, DER dar. Sie dienen SONNE insbesondere EU-AKTIONSPLAN eine Kauf- nicht dazu, oder Verkaufsempfehlung Vollständigkeit, ge- oder Die Inhalte dieser ist eine sonstige früherenstehen ausgeschlossen. Beratung individuelle Wertentwicklung Anla- zu Unterlage Ebenso ersetzen. stellen Sollten weder ein stellen allfällige Sie Interesse Angebot, Prognosen an einem Kauf- oder Verkaufsempfehlung bzw. konkreten Simulationen noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anla- in dieser Information keinen verlässlichen einer Produkt Indikator fürvorkünftige ge- oder sonstige Beratung zu ersetzen. Sollten Sie Interesse anhaben, einem konkreten wiroder ge- Ihnen Produktgerne sonstige neben BeratungIhrem Bankbetreuer zu ersetzen. zurSie Sollten Verfügung, InteresseIhnen an einemeinem konkreten Produkt Wertentwicklungen allfälligen Erwerb den dar. Prospekt bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG zur haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen haben,vor stehen einem wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen vor einem ABRISS ZUM Die Inhalte dieser Information allfälligen Erwerb den Prospekt bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21 zu Unterlage Jede übermitteln. AIFMG Erwerb allfälligen zur stellen weder ein konkrete Angebot, eine Veranlagung sollteKauf- erst oder nach Verkaufsempfehlung einem Beratungsge- den Prospekt bzw. die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG zur ONDS 26 gespräch26 noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anla- EU-AKTIONSPLAN Information zu NACHHALTIGE übermitteln. Jede konkreteFONDS spräch und Veranlagung sollte erst nach einem ge- der oder sonstige Besprechung Beratungs- Information Beratung bzw. Durchsicht des Prospektes bzw. der Informationen zu übermitteln. Jede konkrete Veranlagung sollte erst nach einem zu ersetzen. Sollten Sie Interesse an einem konkreten Produkt für Beratungs- NACHHALTIGE und der Besprechung FONDS bzw. Durchsicht des Prospektes Anleger bzw. dergemäß § 21 Informationen gespräch AIFMG und erfolgen. fürder Besprechung bzw. Durchsicht des Prospektes bzw. der Informationen für haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen vor einem Anleger gemäß § 21 AIFMG erfolgen. Es wird ausdrücklichAnlegerdarauf gemäßhingewiesen, § 21 AIFMGdass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in erfolgen. allfälligen sich zum bergenErwerbdie densteuerliche Prospekt bzw. die Informationen für AnlegerVerhältnissen gemäß § 21 AIFMG zur Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Wertpapiergeschäfte Teil und hohe Es wird Risiken in Behandlung ausdrücklich von den persönlichen darauf hingewiesen, dass Wertpapiergeschäfte abhängt und zum Teil hohe Risiken in Information zu übermitteln. Jede konkrete Veranlagung sollte erst von nachInformationen einem Beratungs- 26 27 sich bergen und die steuerliche Behandlung von den persönlichen NACHHALTIGE künftigen RAIFFEISEN-ESG-SCORE FONDS künftigen gespräch Daten, Änderungen unterworfen sein kann. Die Vervielfältigung Änderungen Verhältnissen und von insbesondere sich der abhängt bergen künftigendie Informationen unterworfen Besprechung und oder Verwendung Änderungen sein kann. und die steuerliche bzw. Durchsicht unterworfen Die Vervielfältigung Behandlung des von Texten,sein von den persönlichen Prospektes Textteilen kann. Die bzw. oder der Informationen Bildmaterial von Vervielfältigung oder abhängt und Verhältnissen für aus Informationen dieser oder CORE 27 Daten, insbesondere die Verwendung von Texten,ESG-SCORE Anleger Unterlage, Textteilen oder gemäßbedarf Bildmaterial § 21 Daten, derAIFMG aus vorherigen dieser insbesondere erfolgen.Zustimmung der Raiffeisen die Verwendung Kapitalanlage von Texten, Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in Unterlage, bedarf der vorherigen Zustimmung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. TextteilenGmbH. Unterlage, bedarf der vorherigen Zustimmung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. oder Bildmaterial aus dieser sich bergen und die steuerliche Behandlung von den persönlichen Verhältnissen abhängt und künftigen Änderungen unterworfen sein kann. Die Vervielfältigung von Informationen oder 27 ESG-SCORE Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial aus dieser Unterlage,gedruckt bedarf der vorherigen Zustimmung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens, des österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Odysseus Stavros Vrachoritis GmbH, UW-Nr. 830 Druckerei Odysseus Stavros Vrachoritis GmbH, UW-Nr. 830 INHALT INHALT gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Odysseus Stavros Vrachoritis GmbH, UW-Nr. 830 INHALT
EDITORIAL Mag. (FH) Dieter Aigner Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, zuständig für Fondsmanagement und Nachhaltigkeit Liebe Leserinnen und Leser, die Klimakrise und die mit ihr verbunde- sind nicht nur technologische Innovationen, zieren und Investments in Industrien und ne Erderwärmung stellen die größte Be- verbunden mit neuer Infrastruktur, notwen- Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen drohung der Menschheit in der jüngeren dig, sondern gleichzeitig braucht es dazu vermeiden. Ein wichtiger Punkt wird da- Geschichte dar und gefährden auch die passende Rahmenbedingungen, politische bei aber auch sein, ambitionierte und ver- Tier- und Pflanzenwelt. Wir stehen vor Vorgaben, Incentivierungen und Gesetze. änderungswillige Unternehmen bei ihrer der Herkulesaufgabe, die CO2-Emissionen Vor allem aber braucht es eine Bewertung Transformation hin zu nachhaltigen Her- als Hauptverursacher der Erderwärmung von CO2 als wichtigstem Hebel für die Re- stellungsprozessen, Produkten und/oder massiv zu reduzieren – und das weltweit. duktion von Emissionen. Dienstleistungen zu begleiten. Denn selbst Die Zeit drängt, denn jüngste Studien mit bestem Willen lassen sich die mitunter haben gezeigt, dass wir sofort handeln Machbarkeitsstudien zeigen, dass es möglich sehr komplexen Prozesse nicht von heute müssen, da die Klimaveränderung in noch ist, Österreich zu 100 % mit erneuerbarer auf morgen umstellen. Eine gewisse – mit größerem Tempo voranschreitet als bisher Energie zu versorgen. Selbstverständlich Fristen verbundene – Toleranz ist hier im angenommen. kann Österreich alleine die Welt nicht ret- Sinne des großen Ganzen angebracht. ten, aber wir können – als Teil der Euro- Industrie, Transport und die Strom- und päischen Union – einen wichtigen Beitrag Unser eigener Weg hin zu einer durch und Wärmegewinnung sind aktuell die Haupt- leisten. durch nachhaltigen Fondsgesellschaft führt verursacher von CO2. Mit der Energiewen- uns selbst vor Augen, mit welchen viel- de sollen diese drei Bereiche nicht mehr mit Auch uns als Fondsgesellschaft kommt eine schichtigen Herausforderungen derartige fossilen Energieträgern, sondern emissions- nicht zu unterschätzende Rolle bei der strategische Veränderungen verbunden sind. frei mit erneuerbarer Energie aus Sonne, Energiewende zu: indem wir innovative Doch es lohnt sich allemal, ihn konsequent Wind und Wasser versorgt werden. Hierfür und vielversprechende Entwicklungen finan- weiterzugehen. EDITORIAL 03
ENERGIE EDNEW VON GRÜNEM STROM BIS Mehr über das nachhaltige Entwicklungsziel SDG 11 auf Die Covid-19-Pandemie hat unser tägliches Leben verändert, der Klima- den Seiten 16–17 und unter wandel und die dafür notwendigen Maßnahmen werden das auch tun. Im www.investment-zukunft.at/kategorie/ Gegensatz zur Pandemie wird der Klimawandel langfristig unser Leben, sustainable-development-goals/ die politischen Entscheidungen oder die Art, wie viele Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen herstellen und anbieten, beeinflussen. Denn der Klimawandel ist sprichwörtlich gekommen, um zu bleiben. Im April 2021 nahmen 40 Staats- und Re- nehmenden Elektrifizierung des Verkehrssek- gierungschefs am Klimagipfel teil. Das nährte tors um rund 50 % zunehmen dürfte. die Hoffnung, dass auch die Entscheidungs- träger an den Schalthebeln der Macht die SOLAR- UND WINDBRANCHE Zeichen der Zeit erkannt haben. Priorität STEHT LANGANHALTENDES Nummer eins bei diesem Klimagipfel hatte WACHSTUM BEVOR die Reduktion der Treibhausgase, speziell In der Konsequenz muss nicht nur der ak- der CO2-Emissionen. tuelle Strommix „grüner“ werden, sondern auch die steigende Stromnachfrage so gut ENERGIESEKTOR GRÖSSTER es geht mit Strom aus erneuerbaren Energi- TREIBHAUSGASVERURSACHER en befriedigt werden. Dass dem auch so sein Ein Blick auf die größten Emittenten von wird, daran führt kein Weg vorbei. Die IEA Treibhausgasen macht deutlich, dass der Ener- erwartet, dass sich die Stromerzeugungs- giesektor rund zwei Drittel der gesamten kapazitäten der erneuerbaren Energien bis verursachten Treibhausgase produziert. Eine 2040 (gegenüber 2019) nahezu verdreifa- bedeutende Rolle kommt dabei der Strom- chen werden. Der mit Abstand stärkste Zu- produktion zu, verursacht sie doch gut 40 % wachs wird für Solarstrom prognostiziert. der gesamten energiebedingten CO2-Emissi- Die Kapazitäten sollen sich versechsfachen. onen. Hier gilt es u. a. den Hebel anzusetzen. Bei Windstrom wird eine Verdreifachung Ein bisschen mehr Strom aus Sonnenenergie erwartet, während die Kapazitäten bei der und Windkraft wird aber zu wenig sein, um Wasserkraft um „nur“ gut 35 % zunehmen den Stromsektor grüner zu machen. Das wird sollen. Somit kommt der Sonnen- und Wind- noch offensichtlicher, wenn man sich vor Au- energie beim Kampf gegen den Klimawan- gen führt, dass der weltweite Strombedarf laut del eine äußerst wichtige Rolle zu. Das hat Ausführliche Informationen zum Prognose der Internationalen Energieagentur nun auch die Politik verstanden. Neben dem Thema finden Sie weiters unter (IEA) in den nächsten 20 Jahren u. a. aufgrund Green Deal der EU, zweifelsfrei ein wichti- https://ourworldindata.org/energy des Bevölkerungswachstums sowie einer zu- ger Eckpfeiler im Kampf gegen den Klima- 04 LEITARTIKEL
ZU SMARTEN GEBÄUDEN Mag. Hannes Loacker Senior-Fondsmanager bei der Raiffeisen KAG wandel, haben sich nahezu alle Staaten zu keiten, allerdings sind die Kosten gegenüber keit von Sonne und Wind deutlich weniger einer Reduktion der CO2-Emissionen ver- den Windturbinen an Land aktuell noch hö- als 24 Stunden am Tag abrufbar –, kann ein pflichtet. So möchten die USA unter Präsi- her, da sich zusätzliches Equipment (Trans- zu hoher Anteil von Solar- und Windstrom dent Joe Biden eine Art Vorreiterrolle in der formatorstation, Kabel etc.) sowie höhere am Gesamtstrommix die Versorgungssicher- Klimapolitik einnehmen, China wiederum Montagekosten negativ zu Buche schlagen. heit gefährden sowie die Energienetze zu- strebt die Klimaneutralität bis 2060 an. Auch hier wird erwartet, dass die Kosten sätzlich belasten. Daher kommt dem Thema weiter nach unten gehen. Schon die aktuel- Energiespeicherung eine immer bedeutendere Der Solar- und Windbranche kann ange- len Dimensionen sind gigantisch. Der Indus- Rolle zu. Batterien haben den Nachteil, dass sichts dieser durchaus ehrgeizigen Ziele ein trieriese General Electric wird in zwei Jahren sie den Strombedarf nur für wenige Stunden, langanhaltendes Wachstum prognostiziert eine 13-Megawatt-Turbine mit einer Höhe bestenfalls einige wenige Tage überbrücken werden. Schon jetzt ist im Solarbereich in von 260 Metern und einer Rotorblätterlän- können. Wasserstoff hingegen kann als mehr- einigen Bundesstaaten der USA, aber auch ge von 107 Metern auf den Markt bringen. tägiger und saisonaler Energiespeicher für das in Europa ein regelrechter Boom nach So- Mit einer einzigen Umdrehung dieser Rotor- Stromnetz dienen. Zudem ist Wasserstoff larmodulen auf Eigenheimen auszumachen. blätter kann ein durchschnittliches britisches mehr als reichlich vorhanden. Etwa 75 % der Die Betreiber von Solarparks wiederum Eigenheim für mehr als zwei volle Tage mit gesamten Materie im Universum (nach Mas- profitieren von deutlich sinkenden Kosten in Strom versorgt werden und das Ende der se) sind Wasserstoff. Wasserstoff hat auch den der Stromerzeugung. Diese sind in den letz- Fahnenstange ist nicht erreicht. Vestas Wind Vorteil einer sehr hohen Energiedichte – ein ten zehn Jahren um mehr als 85 % gefallen. Systems arbeitet gerade an einer 15-Mega- Kilogramm Wasserstoff hat fast den dreifachen Dank dieser vorteilhaften Entwicklungen auf watt-Turbine. An diesem Wachstum möch- Energiegehalt von Benzin und mehr als den der Kostenseite ist Solarstrom im Vergleich ten auch Unternehmen, die aktuell noch in doppelten von Erdgas. zu Gas-, Kohle- oder Atomstrom in weiten erster Linie als Treiber der Klimakrise gelten, Teilen der Erde bereits wettbewerbsfähig. partizipieren. So drängen seit zwei bis drei Grüner Wasserstoff kann nicht nur die bishe- Jahren vermehrt auch einige der großen rige Wasserstoffproduktion aus fossilen Ener- Ähnlich verhält es sich mit Strom aus Wind- Öl- und Gaskonzerne auf den Markt. Die- gien ersetzen, er kann auch wesentlich zur kraftanlagen. Auch hier sind die Kosten in se versprechen sich zudem, dadurch ihre Dekarbonisierung der weltweiten Stromer- den letzten Jahren sehr deutlich gefallen. Im CO2-Bilanzen zu verbessern. zeugung beitragen, ohne dass die Versorgungs- Gegensatz zur Photovoltaik hat das aber sicherheit gefährdet wird. Der Stromsektor ist weniger mit den fallenden Equipmentkosten OHNE WASSERSTOFF WIRD jedoch nicht der einzige Sektor, in dem Was- zu tun als vielmehr mit der Dimensionie- DIE ENERGIEWENDE NICHT serstoff zur Reduktion von Treibhausgasen rung der Windturbinen selbst. Immer höher, GELINGEN beitragen kann. Auch andere Sektoren wie die immer größer, immer leistungsfähiger lautet Strom aus Sonnenenergie und Windkraft wird Stahlindustrie, die chemische Industrie oder hier die Devise. Onshore-Windturbinen in also zunehmend die Stromproduktion aus der Transportsektor können mit Hilfe von klimatisch begünstigten Gebieten können Kohle und Gas verdrängen. Da es sich bei So- Wasserstoff zumindest teilweise dekarboni- sich im Wettbewerb sehr gut behaupten. lar- und Windstrom allerdings um sogenannte siert werden. Sowohl in der Stahlindustrie als Offshore-Windenergie profitiert zwar von hö- intermittierende Stromquellen handelt – diese auch in der chemischen Industrie gibt es eine heren und konstanteren Windgeschwindig- sind aufgrund der nicht konstanten Verfügbar- Reihe von vielversprechenden Pilotprojekten. LEITARTIKEL 05
ENERGIEWENDE – VON GRÜNEM STROM BIS ZU SMARTEN GEBÄUDEN ENERGIEEFFIZIENZ ALS WICHTIGER BAUSTEIN DER ENERGIEWENDE Grüner Strom oder Wasserstoff stellen aber nur zwei Eckpfeiler dar, um die ambitionier- ten Klimaziele zu erreichen. Ein weiterer Schlüssel ist, die Energieeffizienz von Gebäu- den zu verbessern. Das Potenzial in diesem Bereich ist enorm. In der EU entfallen rund 40 % der konsumierten Energie auf Gebäu- de. Gleichzeitig zeichnen diese für rund 36 % der energiebedingten Treibhausgasemissio- nen verantwortlich. Der Grund für diesen hohen Anteil liegt in erster Linie darin, dass 35 % der Gebäude in der Europäischen Union über 50 Jahre alt sind und 75 % des Gebäudebestandes als energieineffizient eingestuft werden. Um hier Abhilfe zu schaf- fen, muss die Renovierungsrate von aktuell einem Prozent pro Jahr zumindest verdop- pelt werden. Und genau das möchte die EU mit ihrer Renovierungsoffensive im Rahmen des Green Deals erreichen. Dazu nimmt die Staatengemeinschaft sehr viel Geld in die Hand. Bis zum Jahr 2030 dürften laut Schät- zungen der EU jedes Jahr zusätzlich 275 Milliarden Euro an Investitionen in Gebäude nötig sein, damit sich die Renovierungsrate auf zwei Prozent erhöht. Damit sollen aber nicht nur die CO2-Emis- sionen deutlich nach unten gebracht wer- den, die Investitionen sollen zudem auch einen wesentlichen Beitrag zur Ankurbelung der wirtschaftlichen Erholung und zur Ver- ringerung von Energiearmut leisten. Laut EU-Kommission können es sich aktuell fast 06 LEITARTIKEL
NACHHALTIG INVESTIEREN | Oktober 2021 | Ausg. 33 34 Millionen Europäerinnen und Europäer verwalten, die Stromversorgung überwa- werden sowohl die CO2-Emissionen als nicht leisten, ihre Wohnung zu heizen. Maß- chen und der Energieverbrauch optimie- auch die operativen Kosten gesenkt. Laut nahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz ren. Letzteres wird auch durch den Ein- dem Unternehmen Signify könnten in den dienen daher auch zur Bekämpfung von satz sogenannter Smart Meter unterstützt. Benelux-Ländern rund 80 % der bestehen- Energiearmut. Sie wirken sich positiv auf die Diese zeichnen die von einem Gebäude den Beleuchtungen durch LED-basierte Gesundheit und das Wohlergehen der Men- verbrauchte elektrische Energie auf und Lichtsysteme ersetzt werden. Im Rest von schen aus und helfen dabei, die Energierech- übertragen diese Daten in digitaler Form. Europa stellt sich die Situation nicht viel nungen niedrig zu halten. Sie stellen nicht nur für die Versorgerun- anders dar. Signify schätzt, dass durch eine ternehmen eine Möglichkeit dar, die Ener- solche Umstellung in Europa rund 40 Mil- GREEN BUILDINGS gienutzung zu optimieren, sondern liefern liarden Euro an Einsparungseffekten erzielt Gerade in Europa gibt es eine Fülle von Un- dem Energiekonsumenten Daten über das werden könnten. Zudem rechnet das Un- ternehmen, die sich dem Thema Green Buil- Energieangebot sowie den Energiebedarf ternehmen mit CO2-Einsparungen im Aus- dings verschrieben haben und somit ihren zum Zeitpunkt der Nutzung. Somit kann maß von in etwa 100 Millionen Tonnen. Beitrag zur Erhöhung der Energieeffizienz der Verbraucher seine Energieverbrauchs- bei Gebäuden leisten. Das beginnt schon bei gewohnheiten besser an den tatsächlichen Wie man sieht, erstreckt sich der Kampf einer verbesserten Isolierung. Dadurch wird Energiebedarf anpassen. gegen den Klimawandel auf mehrere Schau- nicht nur der Heizungs- und Kühlungsbedarf plätze. Die Energiewende selbst ist bereits reduziert, sondern es können hier zusätz- Eine weitere Komponente für ein „grünes“ in vollem Gange, sie wird in den nächsten lich bei der Verwendung des Materials für Gebäude kommt aus der Beleuchtungsin- Jahren ein stetiger Begleiter sein. Und jeder die Gebäudeaußenhülle CO2-Einsparungen dustrie. Durch LED-basierte Lichtsysteme von uns kann und muss ein Teil davon sein! erzielt werden. Eines der größten europäi- schen Unternehmen in diesem Bereich setzt Grafik: EU-Renovierungswelle beispielsweise bei seinen Isolationskompo- nenten verstärkt auf die Wiederverwertung Gebäude verursachen… von Plastikmaterialien (z. B. PET-Flaschen oder Plastikmüll aus dem Ozean). 36 % 40 % der energiebedingten der konsumierten Treibhausgasemissionen Energie Eine verbesserte Isolation allein macht ein Gebäude aber noch lange nicht zu einem 35 % der Gebäude in der EU über 50 Jahre alt Green Building. Darunter versteht man vielmehr, dass Gebäude abseits der ver- 75 % des Gebäudebestands energieineffizient wendeten Materialien mit einem umfassen- Jährliche Renovierungsrate aktuell bei „nur“ 1 % den Energiemanagementsystem (Stichwort „Internet of Things“) ausgestattet werden. Die EU-„renovation wave“ sieht die Notwendigkeit jährlicher Investitionen Dadurch lassen sich Daten von vernetzten von 275 Milliarden Euro bis 2030 Geräten nutzen, Wartungsarbeiten zeitnah durchführen, Gebäudesysteme und Räume Quelle: Europäische Union 2020, Grafik Raiffeisen KAG LEITARTIKEL 07
ENERGIEWENDE – VON GRÜNEM STROM BIS ZU SMARTEN GEBÄUDEN Grafik: Anteil der Herkunft der globalen Stromproduktion 1985 2020 Kohle 37,93 % 33,79 % Gas 14,40 % 22,79 % Wasserkraft 20,04 % 16,85 % Kernkraft 15,07 % 10,12 % Windkraft < 0,01 % 6,15 % Öl 11,22 % 4,37 % Solar < 0,01 % 3,27 % Sonstige 0,79 % 2,72 % Quelle: Our World in Data based on BP Statistical Review of World Energiy & Ember 08 LEITARTIKEL
NACHHALTIG INVESTIEREN | Oktober 2021 | Ausg. 33 FAZIT & NACHHALTIGKEITS- Pflanzen- und Tierarten. Umweltzerstö- G (Governance): BEWERTUNG: rung basiert auf der Tatsache, dass mit Staaten, aber auch Unternehmen müs- Der Klimawandel und die Notwendig- dem Klimawandel das Risiko für Wetter- sen dem Klimawandel entgegenwirken. keit einer Energiewende haben neue extreme wie Starkregen, Überschwem- Das Problem dabei ist das Fehlen einer Entwicklungen in der Energieerzeugung mungen, Hochwasser und andererseits unmittelbaren Zurechenbarkeit des Phä- vorangetrieben, die von ihren potenziel- Hitzeperioden steigt. Die verstärkte nomens zu Verantwortlichen, also die len Auswirkungen her für die Nachhal- Gletscherschmelze sowie auch die ther- Existenz von Externalitäten. Die umfang- tigkeitsbetrachtung von extrem hoher mische Ausdehnung des Wassers führen reichen Förderprogramme des letzten Relevanz sind. Die Energiewende steht zu einem Anstieg des Meeresspiegels, Jahrzehnts für erneuerbare Energien für die Umsetzung einer nachhaltigen zudem ist beispielsweise die Trinkwasser- haben frühzeitig zu einem schnellen An- Energieversorgung in den Sektoren versorgung von auf die Gletscherschmel- stieg der Kapazitäten geführt, heute sind Strom, Wärme und Mobilität mit erneu- ze angewiesenen Menschen gefährdet. viele Technologien auch ohne staatliche erbaren Energien. Dementsprechend Förderungen konkurrenzfähig. Trotzdem finden Unternehmen speziell in den S (Social): ist ein Eingriff des Regulators weiterhin Bereichen Energieeffizienz und erneu- Der Klimawandel führt auf sozialer Ebe- wesentlich, man denke an Einspeisetarife erbare Energien ein äußerst positives ne zu Problemen auf unterschiedlichen in einer zunehmend dezentralen Struktur Marktumfeld vor. Ebenen. Dabei ist zunächst eine poten- der Stromwirtschaft. zielle Gesundheitsbelastung verursacht E (Environment): durch Wetter- und Klimaveränderungen Fazit: Energiewende und die Bekämpfung des zu nennen. Durch Wetterextreme wird Für Raiffeisen Capital Management ist die Klimawandels sind stark umweltbezoge- außerdem die Gefahr von Hungersnöten Energiewende ein wesentliches Zukunfts- ne Themen, es geht um die Eindämmung erhöht. Und schließlich können einzelne thema. Insbesondere bei Investments in potenzieller Umweltzerstörungen, das Regionen der Welt in zunehmendem Unternehmen und Emissionen im Zu- Abwenden von Gefahren für Fauna und Ausmaß unbewohnbar werden, was zu sammenhang mit erneuerbaren Energien Flora sowie den Erhalt möglichst vieler Migrationsströmen führen kann. nimmt es eine wichtige Rolle ein. Grafik: Pro-Kopf-Energiekonsum Durchschnittlicher jährlicher Pro-Kopf-Energiekonsum, in Kilowattstunden (kWh) für 2020. – No Data – 0 – 250 kWh – 250 – 500 kWh – 500 – 750 kWh – 750 – 1.000 kWh – 1.000 – 2.000 kWh – 2.000 – 4.000 kWh – 4.000 – 8.000 kWh – 8.000 – 10.000 kWh – 10.000 – 15.000 kWh – 15.000 – > 55.000 kWh Quelle: Our World in Data based on BP Statistical Review of World Energiy & Ember (2021) LEITARTIKEL 09
Virtuelle Round-Table- Moderation durch Mag. (FH) Dieter Aigner, Diskussion zu den komplexen Geschäftsführer der Raiffeisen KAG Herausforderungen der Energiewende. Katharina Klein Leiterin Nachhaltigkeit EnBW und Sprecherin des Vorstands der Stiftung Energie & Klimaschutz Mit der drohenden Erderwärmung steht die ve überfordert. Sie fragen sich, ob sich das, Menschheit wohl vor einer der größten Her- was sie heute tun, in Zukunft bewähren und ausforderungen ihrer jüngeren Geschichte: der rechnen wird. Ob ihre Kunden überhaupt Herkulesaufgabe, eine Energiewende herbeizu- mitgehen werden. Es herrscht große Verun- führen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. sicherung und es gibt wenig Planungssicher- Wo sehen Sie die größten Herausforderungen? heit. Ebenso haben politische Entscheidun- Theresia Vogel: Die Bedeutung und Dyna- gen weitreichende Auswirkungen. Da geht Carmen Kuster mik, die das Thema Klimakrise in den letz- es um Infrastruktur, soziale Verträglichkeit, CAIA, MSc Renewable Energies, Raiffeisen KAG ten fünf Jahren gewonnen hat, ist enorm. Budgets, die man umschichten muss – weg Unterstützt durch den Green Deal auf eu- von der Förderung fossiler Systeme, hin zu ropäischer Ebene, ist ein Ruck durchs Land nachhaltigen Projekten. Das stößt auch auf gegangen. Unsere Aktivitäten und unser große Widerstände. Denn allein in Öster- Budget wurden durch das Klimaschutzminis- reich geht es hier um Milliardenbeträge und terium nahezu verdreifacht. Das Thema ist global natürlich um ein Vielfaches. aber nicht nur auf politischer Ebene ange- kommen, sondern auch in der Bevölkerung. Carmen Kuster: Die öffentliche Diskussion Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.soc.oec. Die Klimakrise zählt bei Meinungsumfragen zum Thema Energiewende ist sehr stark Karl W. Steininger mittlerweile regelmäßig zu den Top-The- auf Elektrizität fokussiert. Aus meiner Sicht Wegener Center für Klima und Globalen Wandel, Universität Graz men, die der Bevölkerung Sorge bereiten. müsste man zusätzlich mehr Gewicht auf Die Menschen sind sich dessen bewusst, die Bereiche Wärme und Verkehr legen. Wir dass hier große Veränderungen anstehen, wissen, dass wir beispielsweise mit thermi- und wollen auch Teil der Veränderung sein. scher Sanierung in Hinblick auf CO2-Emis- Die größte Herausforderung ist aus meiner sionen sehr viel bewirken können – in Hin- Sicht, das notwendige Tempo hinzubekom- blick auf eine erfolgreiche Wärmewende men, die Gleichzeitigkeit, die wir in vielen gibt es auch in Österreich noch sehr viel zu verschiedenen Bereichen brauchen, den tun. Das Gleiche gilt für den Verkehr. Das Geschäftsführerin DI Theresia Vogel gesamtsystemischen Ansatz. Mein Eindruck neue Klimaticket ist ein guter Ansatz, aber es Klima- und Energiefonds ist, dass es hier eine gewisse Überforderung muss noch nachgeschärft werden. In beiden gibt – auf allen Ebenen. Bereichen können wir als Einzelne in Sum- me sehr viel bewirken. Inwiefern? Können Sie das bitte etwas näher erläutern? Herr Professor Steininger, aus der Sicht der Theresia Vogel: Beispielsweise sind viele Un- Wissenschaft: Wo liegen die größten Heraus- ternehmen mit der langfristigen Perspekti- forderungen? 10 ROUND-TABLE-DISKUSSION
NACHHALTIG INVESTIEREN | Oktober 2021 | Ausg. 33 WIR BRAUCHEN TEMPO! Karl W. Steininger : In einem Industrie- Katharina Klein: Wir stehen vor einer der Verbot in Neubauten und Heizungswechsel land wie Österreich sind drei Viertel größten Revolutionen unseres Wirtschafts- im Bestand. Insgesamt brauchen wir Vor- der Treibhausgasemissionen energiebe- systems, die wir seit der industriellen Re- gaben der zulässigen Heizungstechnologie dingt. Die Herausforderung ist für mich, volution erlebt haben. Wir reden hier von nach Regionen: Fernwärme, Erneuerbare nicht nur auf die Energiebereitstellung als einer Verdreifachung der Transformations- und insbesondere Wärmepumpen. Das Ausgangspunkt zu schauen, sondern auch geschwindigkeit, wenn wir die Folgen der ist in manchen Regionen schwierig. Wien den gesamtsystemischen Ansatz im Blick Klimakrise noch begrenzen wollen. Doch kämpft beispielsweise sehr mit dem Thema zu haben: Welche Dienstleistung, welche unsere Verwaltungsstrukturen und unse- Gasheizungen im Mehrgeschosswohnbau. Funktionalität wünschen wir letztlich? Da re Prozesse sind noch an zentralen Kraft- Beim Thema Elektrizität brauchen wir ver- geht es – beim Verkehr beispielsweise – ja werken ausgerichtet. Wir haben derzeit pflichtende Photovoltaik beim Neubau. Wir nicht per se um das physische Transpor- Planungs- und Genehmigungszeiträume, brauchen Systembetrachtungen im Quar- tier t-Werden, sondern um den Zugang zu beispielsweise für ein Windkraftwerk, von tier, im Grätzl, um Erzeugung-Nachfrage-Dif- Personen, Gütern und Dienstleistungen. sechs Jahren und das ist natürlich in keiner ferenzen möglichst lokal auszugleichen. Das Und hier gibt es je nach Bedarf verschie- Weise kompatibel mit den Zielen und dem heißt, Überschüsse und Defizite von einem dene Lösungsansätze: Raumplanung, elek- Zeitrahmen, den wir uns für das Projekt Objekt ins andere bringen und erst dann tronische Medien und wenn es tatsächlich „Energiewende“ gesetzt haben. Darüber in die nächsthöhere Ebene gehen. Hierfür um physische Mobilität geht zum Beispiel hinaus haben wir als Energieversorger auch brauchen wir wohl eine Tarif- und Regu- elektrische Motorisierung. Das heißt, nicht die Verantwortung für das Gesamtsystem. lierungsreform, die das sicherstellt. Und im nur ganz eng auf einen Aspekt zu schau- Das heißt, wir müssen auch Infrastruktur Verkehr geht es schon auch darum, sofort en, sondern auf das Gesamtbild. Dabei mitentwickeln für Systeme, die man mögli- das umzusetzen, was erst langfristig wirkt. brauchen wir das Zusammenspiel von cherweise – ich denke jetzt an Wasserstoff Gerade bei der Raumplanung/Raumord- Zivilgesellschaft, Politik, Wir tschaft und – erst in zehn Jahren nutzen wird. Da müs- nung müssen wir sicherstellen, dass wir nicht Wissenschaft. Wichtig sind dabei Foren, sen wir aber jetzt schon richtungsweisende noch falsche – energieintensive – Strukturen wo wir Austausch pflegen und gemeinsam Entscheidungen treffen. bauen. Mittelfristig brauchen wir ein Zulas- Zukunftsbilder entwickeln können, auf de- sungsverbot von Verbrennern und auch sehr ren Basis wir dann die notwendigen Rah- Genehmigungszeiträume von sechs Jahren kurzfristig – nicht sehr populär, aber sehr ef- menbedingungen schaffen. geben wenig Hoffnung auf schnelle Lösungen. fizient – könnten Geschwindigkeitsbegren- Welche Maßnahmen ließen sich denn unmit- zungen umgesetzt werden. Die EnBW ist ein Vorzeigeunternehmen der telbar umsetzen, wenn es dafür einen politi- Energiebranche und investiert Milliarden- schen Willen gäbe? Wie realistisch ist es, dass unpopuläre, lang- summen in ihren Transformationsprozess fristig aber notwendige Maßnahmen getroffen hin zu einem nachhaltigen Energieversorger. Karl W. Steininger: Das Thema Wärme wur- werden? Mit welchen Herausforderungen haben Sie de schon angesprochen. Was für Ölheizun- Theresia Vogel: Der Politik ist schon zu kämpfen? gen gilt, brauchen wir jetzt auch für Gas: sehr bewusst, dass die Bevölkerung das ROUND-TABLE-DISKUSSION 11
Dieter Aigner im Gespräch mit Theresia Vogel, Karl W. Steininger, Katharina Klein und Carmen Kuster Thema am Radar hat und dass die Men- rungssystem für nachhaltige Anlagen mit Be- schen sehr wohl erwarten, dass Dinge richtspflicht. Das wird den Markt nochmals passieren. Letztlich ist ja auch die Poli- massiv puschen. Es geht jetzt darum, schnell tik aufgerufen, bei Klimaschäden, Dürren, mehr Projekte zu entwickeln, die diesen Bergstürzen oder Überschwemmungen zu hohen Bedarf an nachhaltigen Investments helfen. Das schlägt sich auf den Staatshaus- erfüllen können. Geld gibt es derzeit im Fi- halt nieder und dafür gibt es unmittelbar nanzmarkt für nachhaltige und grüne Inves- ein Bewusstsein. Infrastrukturmaßnahmen titionen genug. sind mit Wertschöpfung und Arbeitsplät- zen verbunden, da tut sich die Politik leich- Wo müsste die Politik aktiv werden? ter. Bei Verboten wird es schon schwieriger. Katharina Klein: Alle wissen mittlerweile, Man setzt bevorzugt auf Anreize. Das Prin- dass die Planungs- und Genehmigungszeit- zip der Freiwilligkeit allerdings hat sich in räume in Deutschland bei Infrastrukturpro- der Geschichte des Umweltschutzes kaum jekten ein Hemmschuh für die notwendige bewährt. Gebote, Grenzwerte und klare Transformation zu einer klimaneutralen Vorgaben waren da wesentlich effektiver, Wirtschaft sind. Hier muss eine neue Bun- haben Innovationen ausgelöst, trugen zur desregierung den Mut haben, ranzugehen, Planungssicherheit bei. um den Ausbau der erneuerbaren Ener- gien anzukurbeln und die Klimaschutzziele Die Politik zieht mit. Ist das auch Ihr Eindruck Deutschlands zu erreichen. für Deutschland, Frau Klein? Katharina Klein: Wir merken gerade in der Unsere letzte umfassende Verwaltungsre- Energiebranche, aber auch in anderen Sek- form, die Stein-Hardenberg’schen Reformen, toren, dass sehr viele Unternehmen schon liegen mehr als zwei Jahrhunderte zurück. sehr viel weiter sind als die politische De- Die Welt und Herausforderungen haben batte. Da hat man manchmal das Gefühl, sich fundamental verändert seitdem. Ich es werden Scheindebatten entlang ideolo- kann schon verstehen, dass keiner Lust hat, gischer Gräben geführt, die in der Realität da ranzugehen, da ist ein dickes Brett zu so gar nicht mehr existieren. So wie sich bohren. Das Zusammenspiel zwischen Poli- der Finanzmarkt in den letzten Jahren po- tik,Verwaltungsbehörden und Unternehmen sitioniert hat, ist ganz klar, wohin der Weg braucht schlanke, digitale und zielgerichtete geht. Wir bekommen jetzt seitens der EU Prozesse. Es kann nicht sein, dass wir im die Taxonomie als gemeinsames Klassifizie- 21. Jahrhundert noch mit Kleinlaster voller 12 WIR BRAUCHEN TEMPO!
NACHHALTIG INVESTIEREN | Oktober 2021 | Ausg. 33 Ordner Genehmigungsunterlagen zu den marktwirtschaftliche Instrument ist das effi- die Versorgung in einem System mit fluktu- Behörden fahren. Das müssen wir angehen. zienteste Steuerungssystem. Allerdings müs- ierenden erneuerbaren Energien sicherzu- sen wir die Anfangsfehler, die beim Emis- stellen. Hier haben wir mit der aktuellen In- Geld ist genug da, haben wir gehört. Stellt sich sionshandel gemacht wurden, vermeiden. frastruktur ein ganz großes Asset im Boden das auch aus Investorensicht so dar? Das heißt, nicht zu viele Zertifikate umsonst liegen, das uns den Transport weit über die Carmen Kuster: Ja, absolut. Im jüngsten herausgeben und Möglichkeiten schaffen, deutschen Grenzen und den europäischen Report von IRENA, der International z. B. bei schwachem Wirtschaftswachstum, Binnenmarkt hinaus ermöglicht. Und das Renewable Energy Agency, heißt es, dass nachzujustieren. Natürlich hat ein hoher auch in einer Post-Erdgas-Welt. Denn zwei- wir die Investitionen weltweit bis 2050 um CO2-Preis auch eine gesellschaftspolitische tens müssen wir uns sehr schnell dorthin 30 % gegenüber den geplanten Investitio- Komponente, die es erfordert, über beglei- entwickeln, dass wir diese Infrastruktur und nen steigern müssen. Der jährliche Inves- tende sozialpolitische Maßnahmen zu spre- die entsprechenden Gaskraftwerke auf grü- titionsbedarf beträgt nach aktuellen Daten chen. ne Gase umstellen können. Mit der vorhan- durchschnittlich 4,4 Billionen US-Dollar. Das denen Gasinfrastruktur haben wir ein Asset, sind rund 5 % des weltweiten BIP von 2019. Carmen Kuster: Die CO2-Emissionsbeprei- das wir nicht entwerten sollten, sondern das Das wäre grundsätzlich machbar. Geld ist, sung wäre speziell dann effektiv, wenn sie mit grünen Gasen und Speichern als Rück- wie gesagt, da, nur fehlen die Investitions- global angewandt würde. China hat heuer grat für fluktuierende erneuerbare Energien möglichkeiten und Projekte gerade auch in damit begonnen. Die EU schon 2005. Die in einer klimaneutralen Welt dienen soll. Emerging Markets, auf die in den kommen- Verknappung an Zertifikaten sorgt jetzt auf den Jahrzehnten der Großteil des Emissi- EU-Ebene dafür, dass das System besser zu Karl W. Steininger: Bei dieser Diskussion geht onswachstums entfallen wird. Da herrscht greifen beginnt und Unternehmen anfangen, es aber auch darum, das Gesamtpotenzial fast schon ein Wettkampf um ertragreiche sich damit einzudecken. Doch die meisten von grünem Gas einzubeziehen. Also um die Projekte zwischen den Anlegern. Die Politik Lenkungseffekte hätte die Bepreisung in den Frage, wo es zum grünen Gas keine guten steuert hier massiv mit, indem sie beispiels- Ländern mit den größten Emissionen. Dazu Alternativen gibt und welche Mengen wir weise eine Technologie fördert und andere zählen neben China auch die USA und Indi- am Ende wo tatsächlich einsetzen werden. nicht – das betrifft sowohl Konsum als auch en. Aber hier passiert noch zu wenig. Das wird eben nicht bei der Raumwärme Produktion. sein. Da haben wir mit Wärmepumpen und Wasserstoff ist derzeit in aller Munde – wie nahezu Positivenergiehäusern andere Mög- Kommen wir zum Thema CO2-Bepreisung. Sie weit ist man hier mit der notwendigen Infra- lichkeiten. Das grüne Gas wird bei weitem gilt als einer der größten Hebel im Kampf ge- struktur? nicht ausreichen, um die jetzige Erdgasnach- gen die Klimaerwärmung. Wie stehen Sie aus Katharina Klein: Wir beobachten mit Sor- frage abzudecken, nicht einmal zur Hälfte. Unternehmenssicht dazu? ge die Diskussion, die gerade zum Thema Wir werden das grüne Gas vor allem in der Katharina Klein: Mit der CO2-Bepreisung ha- Erdgas läuft. Erstens ist klar, dass wir Erdgas Industrie brauchen, im Schwerverkehr, für ben wir ein ganz starkes Instrument. Dieses noch ein paar Jahre brauchen werden, um den Transport möglicherweise. Aber eben ROUND-TABLE-DISKUSSION 13
ROUND- TABLE- DISKUSSION nicht in der Raumwärme, und deshalb müs- und Transport wirtschaftlich macht. Da sen wir die Infrastruktur dort führen, wo müssen wir uns auch klarmachen, dass wir wir sie brauchen werden. Verteilernetze im auch Importpartnerschaften brauchen wer- Großen ja, aber sicher nicht im Kleinen. den, denn die Erneuerbaren-Kapazitäten, die es braucht, sind immens und nicht in Theresia Vogel: Unabhängig von der eigent- Deutschland allein zu decken. lichen Rohrleitung muss man sich hier die Trassenführung ansehen. Diese Verteilnetze Theresia Vogel: Da gibt es einiges. Bei- und übergeordneten Netze aller Art sind spielsweise ein Projekt, bei dem es um wirklich ein Asset. Die Trassen sind extrem die saisonale Speicherung von Wasserstoff wertvoll, weil wir sehen, dass es enorme geht. Wir haben in Österreich einige geo- Kosten und Zeit verursacht, wenn wir diese logische Lagerstätten und große Akteure wieder neu anlegen müssen. Diese Trassen haben Interesse, diese für Überbrückung sind derzeit in ganz vielen Fällen – mittelbar bei der volatilen Aufbringung von erneu- – im Besitz der Allgemeinheit. So etwas soll- erbarer Energie zu nutzen. Andere Pro- te man nicht so schnell aus der Hand geben. jekte beziehen sich auf den Automotiv- Aber natürlich muss man sich – so wie er- und Schwerverkehrsbereich: LKWs, aber wähnt – die Mengen und die Einsatzgebiete auch Sonderfahrzeuge wie beispielsweise ansehen. Noch ein Punkt: Wir sind bei all Feuerwehrautos oder Traktoren. Beim diesen Fragen im europäischen Verbund, die Bahnverkehr schaut man sich Nebenstre- Entscheidung hin zu Wasserstoff wird daher cken an, die noch nicht elektrifiziert sind. nicht nur in Österreich getroffen, sondern Wasserstoffbusse bzw. Busflotten sind ein auf europäischer Ebene, wir müssen uns als großes Thema. Auch in der Forschung, an Teil des Kontinents sehen. den Universitäten, tut sich viel. Da ist große Kompetenz da und da sehen wir auch in- Katharina Klein: Wir haben gesehen, dass ternationale Nachfrage. man sich beim Thema grüne Gase sehr lange auf Schaufensterprojekte konzentriert hat, Auch in Ihrem Unternehmen hat sich in den die dann gerade mal so wirtschaftlich funkti- letzten Jahren sehr viel bewegt. Können Sie oniert haben. Aber man muss viel schneller uns den Transformationsprozess kurz veran- in ein Marktdenken kommen. Da können schaulichen? wir noch so viel von Wasserstoff träumen. Katharina Klein: So ein Wandel funktioniert Man muss es auf die Straße bringen und ei- nur, wenn man die Mitarbeiterinnen und Mit- nen Marktrahmen schaffen, der Erzeugung arbeiter mitnimmt. Und das ist uns gelungen. 14 WIR BRAUCHEN TEMPO!
NACHHALTIG INVESTIEREN | Oktober 2021 | Ausg. 33 Auf der technischen Seite hat es einen fun- schen Photovoltaik-Park gebaut. Dort ent- auch Venture-Capital, wenn sie speziell in damentalen Umbau zur Folge gehabt. Wir steht jetzt ein Cluster mit einer Leistung von Unternehmen investieren wollen, die noch sind heute bei einer Verdoppelung unseres 500 MW, 140.000 Haushalte können damit im Frühstadium ihrer Businessreife sind, erneuerbaren Anteils im Portfolio seit 2012 versorgt werden, das sind 325.000 Tonnen aber innovative Technologien oder Dienst- – mit 2,34 Gigawatt (GW) eine durchaus CO2, die wir einsparen. Das hat ganz klar leistungen anbieten. Solche Angebote sind ordentliche Leistung, die sich mittlerweile auf einen Impact. Darüber hinaus betreiben wir sehr gesucht und das gesamte System wird 40 % des Gesamtportfolios beläuft, was den mit 600 Standorten das größte Schnelllade- zusätzlich vom Green Deal befeuert. Kraftwerkspark angeht. Auf der anderen Sei- netz in Deutschland, mit dem Joint Venture te haben wir den Anteil der CO2-intensiven SMATRICS EnBW auch in Österreich. In Karl W. Steininger: Die Finanzierung ist ein Erzeugung um 2,7 GW und somit freiwillig der EnBW mobility+ App bieten wir unse- ganz zentraler Punkt. Wenn Unternehmen bereits um rund 40 % heruntergefahren. Da ren Kunden zudem Zugang zu bereits über ihre Emissionen nicht mehr platzieren kön- ist eine massive Verschiebung passiert. Wir 200.000 Ladepunkten verschiedener Anbie- nen, dann ist das eine klare Botschaft, dass reden da nicht von Turnschuhen, wir reden ter europaweit. sie nicht auf der richtigen Schiene unter- über Infrastruktur-Hardware. Das hat auch wegs sind. Der Finanzsektor ist deshalb so einiges an Commitment, was die Investitio- Wie werden derartige Anstrengungen von der spannend, weil er nicht unmittelbar die Fol- nen angeht, erfordert. Wir haben zwölf Mil- Finanzindustrie gesehen? gewirkungen spürt. Die Kosten sind nicht liarden in die Energiewende investiert. fünf Carmen Kuster: Natürlich sehr positiv. so massiv. Hier kann man relativ schnell den Milliarden in den erneuerbaren Ausbau und Auch bei den Finanzdienstleistern selbst Hebel umlegen und die Kapitalströme um- sieben Milliarden in den Netzausbau, der passiert sehr viel, um die Energiewende lenken. das Rückgrat der dezentralen Erneuerbaren voranzutreiben. Kreditvergaben werden bildet. Bis 2035 wollen wir klimaneutral sein: – beispielsweise auch von unserer Kon- Theresia Vogel: Wir müssen die Gemein- bis 2030 werden wir die Emissionen um die zernmutter Raiffeisen Bank International – samkeiten in den Vordergrund stellen. Alles Hälfte reduzieren – und bis 2035 werden sehr eng mit dem Kohleausstieg verknüpft. andere führt nicht weiter und kostet Zeit. wir klimaneutral unterwegs sein. Unternehmen werden dadurch gezwun- Dort, wo Politik, Wirtschaft und Forschung gen, zu handeln, um überhaupt Kredite zu im Schulterschluss agieren, da gibt es viele Welche Energien stehen dabei im Zentrum? bekommen. Ähnliches sehen wir auf der Lösungsansätze – zum Teil auch ohne För- Katharina Klein: Wir haben die Offshore- Investmentseite. Hier könnten Unterneh- derungen. Ich würde mir vor allem in der Windparks in Deutschland vorangebracht, men ihre Anleihen teilweise gar nicht mehr Wirtschaft mehr Innovationsbereitschaft sind jetzt in Großbritannien und anderen platzieren, weil es keine Investoren mehr wünschen. Denn Pilotprojekte sind mitunter Märkten damit erfolgreich und gehen jetzt gibt, wenn diese Anleihen nicht nachhaltig schwierig, ja, aber die braucht es, damit man bei der Photovoltaik den nächsten Schritt. sind. Auch unsere Anlegerinnen und An- später in eine größere Skalierungsphase Dass dies möglich ist, haben wir auch als leger suchen verantwortungsvolle Invest- kommt. Vom Bankensektor wünsche ich mir Erster bei Offshore-Windparks bewiesen. In mentmöglichkeiten – themenbezogene kein Lavieren, sondern klare Positionen und Brandenburg haben wir den größten deut- Produkte, grüne Anleihen oder zum Teil ein Bekenntnis in Richtung Green Finance. * Neue Grundschulen Redaktionelle Bearbeitung: Mag.a Pia Oberhauser ROUND-TABLE-DISKUSSION 15
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