IQVIA Flashlight 87. Ausgabe - Oktober 2021
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Inhalt Editorial 3 Digitale Therapeutika und Digital Care-Produkte: wohin die Reise geht 4 Kommunikationskanäle in der Life Science-Branche: neue Dynamik in der Nutzung durch Healthcare Professionals 8 „Digitaler Fußabdruck“ und Kanalpräferenzen als Basis eines erfolgreichen Omnichannel Managements 11 Umfrage zur COVID-19-Impfung: Ärztezufriedenheit mit der Unterstützung durch pharmazeutische Hersteller 15 IQVIA Jahrestagung 2021: Mit „Connected Intelligence“ Herausforderungen der Gesundheitsbranche meistern 19 In eigener Sache: Umstellung der IQVIA Software Dataview auf FlexView 24 GENDER-HINWEIS Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Newsletter die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform ist ausschließlich redaktionell begründet und beinhaltet keine Wertung.
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Seit April 2021 impfen auch niedergelassene Ärzte gegen COVID-19. Was dies für die Kommunikation in dieser neuen Ausgabe unseres Newsletters IQVIA mit Patienten und die Praxisorganisation bedeutet, Flashlight bildet das Thema Digitalisierung aus zeigen die Ergebnisse einer Umfrage vom Juni des verschiedenen Perspektiven den Schwerpunkt. Des Jahres. Danach wünschte sich die Mehrheit der Weiteren stellen wir die Ergebnisse einer Umfrage bei Befragten noch mehr Hilfestellung durch die Industrie, Ärzten vor und skizzieren Inhalte aus unserer digitalen wobei klare Vorstellungen über die geeigneten Jahrestagung, die vom 28. bis 30. September 2021 Kommunikationshilfen bestehen. stattfand. Der abschließende Beitrag greift einige zentrale Zunächst stellen wir auf Basis eines neuen White Aspekte unserer Jahrestagung auf, auf der wir das Papers des IQVIA Institute for Human Data Science IQVIA Konzept der „Connected Intelligence“ mit darauf einen Überblick zum Markt digitaler Therapeutika basierenden Lösungsansätzen vorgestellt haben. Im und Digital-Care-Produkte vor. Mit fast 260 Produkten Kern geht es darum, wie aus der Vielzahl von Daten, in unterschiedlichen Entwicklungsstadien handelt Erkenntnissen, Technologien und Dienstleistungen es sich hier um ein äußerst interessantes Segment, genau die Elemente ausgewählt und verknüpft das sowohl verschreibungspflichtige als auch frei werden, die Kunden für ihre Bedarfe benötigen, um erhältliche Therapien umfasst – und für die Zukunft vor aktuelle und zukünftige Herausforderungen der dem Hintergrund der neuen EU-Verordnung zumindest Gesundheitsbranche zu meistern. in Europa höhere Anforderungen für Hersteller erwarten lässt. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre. COVID-19 hat die Kommunikationswege in der Life Science-Branche verändert, Healthcare Ihr Professionals nutzen zunehmend digitale Kanäle für die Kommunikation mit Pharma. Diese Entwicklung vollzieht sich länderübergreifend, wie Ergebnisse aus der IQVIA-Studie ChannelDynamics® belegen. Dr. Frank Wartenberg Außendienstmitarbeiter sind zwar nach wie vor wichtig für die Kommunikation; ihre Rolle verändert sich jedoch, und die Geschäftsstrategie der Zukunft steuert auf einen hybriden, kanalübergreifenden Ansatz zu. Diese Entwicklung vertieft der Folgebeitrag, der sich mit der Relevanz von Omnichannel Management befasst und u. a. skizziert, welche Datenanforderungen dabei bestehen und wie digitale Informationen verarbeitet werden, um Kanalpräferenzen von Healthcare Professionals zu analysieren und eine diesbezüglich passende Kommunikation zu entwickeln. 3 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Digitale Therapeutika und Digital Care- Produkte: wohin die Reise geht Der Markt für digitale Therapeutika (DTx) und Digital Care-Produkte (DC) wächst. Patienten mit diversen Erkrankungen profitieren von Innovationen. Gleichzeitig steigen Anforderungen an die Evidenz. Ein neues White Paper des IQVIA Institute for Human Data Science fasst die wichtigsten Entwicklungen zusammen. Neue Perspektiven der Behandlung: Laut der Die Produkte decken ein breites Spektrum an IQVIA „Digital Solutions Database“ befinden sich Indikationen ab (Abb. 1). insgesamt 259 digitale Therapeutika (DTx) und DIGITALE THERAPIEN – EINE ÜBERSICHT digitale Produkte zur Gesundheitsversorgung (Digital 25 DTx erhielten eine Marktzulassung und wurden Care, DC) in verschiedenen Phasen der Entwicklung im Rahmen von Regulierungsverfahren für die Ver- (Stand Juni 2021). Darunter sind 137 digitale thera- marktung zugänglich gemacht. Als wichtige Indika- peutische Apps, Spiele und Anwendungen aus der tionen sind posttraumatische Belastungsstörungen virtuellen Realität sowie 122 digitale Produkte der (PTBS), Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts- Gesundheitsversorgung. Mindestens 48 DTx und 99 DC störungen (ADHS), schädlicher Alkohol-, Nikotin- oder sind kommerziell verfügbar. Die übrigen Therapeutika Opioid-Konsum, Schmerzen oder Schlafstörungen zu bzw. Produkte befanden sich zum Zeitpunkt der nennen (Abb. 2). Analyse in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung. Abbildung 1: Digitale Therapeutika und Digital-Care-Produkte in allen Phasen der Entwicklung, 2021 N=137 Digital Therapeutics N=122 Digital Care Programs Cardiovascular 2% 1% 2% 2% 3% Dermatology 7% 2% 4% Endocrinology 5% 24% Gastrointestinal 8% Infectious disease 5% 37% Neurology 5% Oncology 10% Orthopedics 5% Other 17% 13% Psychiatry Respiratory 17% Rheumatology 31% Woman’s health Source: IQVIA Digital Solutions Database, Jun 2021; IQVIA Institute, Jun 2021 Notes: Other DCs include rheumatology, hearing disorder, urologic disease, women’s health / sexual health. Other DTx includes dermatology, liver disease, metabolic disorder, movement disorder, ophthalmology, orthopedics, respiratory, transplantation, vision disorders.DTx and DCs that treat multiple therapy areas are counted in each, such that DTx were mapped 146 times and DCs 136 times. 4 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Abbildung 2: Digitale Therapeutika mit Marktzulassung Freespira Panic attack reSET-O symptoms; PTSD MindMotion GO Opioid use disorder Neuro- rehabilitation Somryst Pivot Program Chronic insomnia Smoking cessation EndeavorRx Kaia Health Attention deficit Musculoskeletal hyperactivity disorder pain (ADHD) SilverCloud/ Space Parallel from Depression 3 Irritable bowel Mental health and syndrome (IBS) behavioral disorders NightWare Post-traumatic Vorvida stress disorder 3 Alcohol use disorder (PTSD) FDA De Novo (US) Breakthrough Devices Program/ FDA 510(k) Premarket (US) Expedited Access Pathway CE Mark via MDD/MDR (EU) Emergency Use Authorization reSET By Prescription in Some Countries Substance CE Mark and DiGA (Germany) 12 Deprexis use disorder No RCTs Depression MHLW (Japan) Mobile App Single RCT Game Two RCTs CureApp SC More Than Two RCTs Velibra Smoking cessation Web Application Anxiety disorder / (nicotine addiction) Virtual Reality Real World Data panic / agoraphobia Cost Effectiveness Data Other Interventional (Non-RCT) Vivira Permanent DiGA Pain (unspecific back, knee and hip pain; Delivers CBT Elevida osteoarthritis in the knee, Fatigue in hip and spine) Multiple Sclerosis Selfapys Mental illness (depression, Somnio anxiety, eating disorders Insomnia and burnout ) Mika QOL and psychological/ M-sense Migräne psychosomatic issues from cancer Migraine diagnoses esp. cervix/ uterus/ ovary Rehappy Mindable TIA stroke; SAH or Panic & agoraphobia intracerebral bleeding/ Kalmeda Tinnitus Zanadio hemorrhagic stroke Tinnitus Obesity Source: IQVIA Digital Solutions Database, Jun 2021; IQVIA Institute, Jun 2021 23 weitere digitale Lösungen konnten auf den Markt DIGITALE GESUNDHEITSVERSORGUNG: WOHIN DIE gelangen, nachdem sie von Behörden entweder REISE GEHT als Medizinprodukte mit geringem Risiko oder als Viele DC beziehen Ärzte, Pflegefachkräfte oder Wellness-Apps eingestuft wurden. Einige Hersteller Coaches ein. Solche Tools wurden meist für endo- werden wahrscheinlich neue Daten vorlegen, um die krinologische, onkologische oder kardiovaskuläre Wirksamkeit nachzuweisen. Patienten mit hohem Bedarf an Überwachung entwickelt. Manche sind auch Teil von Rehabilitations- Noch ein Blick in die Pipeline: Aktuell befinden sich programmen. 89 DTx in der klinischen Entwicklung. Wissenschaftler versuchen, den technischen Nutzen, den Benefit In der Onkologie gehören beispielsweise Apps für Patienten, die Akzeptanz und die Benutzerfreund- für die Fernüberwachung von Patienten und das lichkeit im Rahmen von Proof-of-Concept-Studien (POC) Symptommanagement wie Moovcare®, Cankado Pro- zu belegen. Dann folgen Zulassungsstudien mit dem React Onco® und Oleena® zum Programm mancher Ziel, Wirksamkeit und Sicherheit nachzuweisen. Ärzte. Sie unterstützen Krebspatienten, ihre Symptome inklusive Schweregrad zu erfassen und in einem 5 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
digitalen Tagebuch festzuhalten. Das wiederum hilft • EndeavorRx® zur Behandlung von ADHS bei Ärzten und Pflegekräften, Patienten individuell zu Kindern, das ihre Aufmerksamkeit mithilfe eines versorgen. Videospiels verbessert; Die Entwickler von Moovcare® etwa haben in einer • NightWare® zur Verringerung von Schlafstörungen randomisierten, kontrollierten Phase-III-Studie in Zusammenhang mit Albträumen oder bei gezeigt, dass ihre Technologie das Gesamtüberleben Erwachsenen mit PTBS bei Erwachsenen; von Lungenkrebspatienten in Remission um • Parallel™, eine kognitive Verhaltenstherapie für durchschnittlich 7,6 Monate verlängert. Patienten Erwachsene zur Verringerung der Symptome des melden ihre Beschwerden wöchentlich über einen Reizdarmsyndroms; digitalen Fragebogen: eine Grundlage für Onkologen, um Rezidive oder Komplikationen frühzeitig zu • reSET® zur Behandlung von erkennen und um rasch zu intervenieren. Substanzmissbrauchsstörungen, das auf eine kognitive Verhaltenstherapie als Ergänzung zu Im Bereich der Endokrinologie gibt es ebenfalls digitale einem Notfallmanagement setzt. Lösungen wie Livongo®, Omada® und Lark® sowie Tools zur therapeutischen Unterstützung von Patienten mit Diabetes. DTx wie Insulia®, Diabeo®, Bluestar® und SPIELE UND VR-ANWENDUNGEN iSage™ helfen ihnen dabei, verschreibungspflichtige Während es sich bei den meisten DTx um Apps oder Arzneimittel nach ärztlicher Anweisung richtig Webanwendungen handelt, sind zwei der zugelassenen anzuwenden. DTx therapeutische Videospiele: EndeavorRx® zur Behandlung von ADHS und MindMotion™ GO zur Neuro-Rehabilitation im häuslichen Umfeld. Bei diesen VERSCHREIBUNGSPFLICHTIGE UND FREI ERHÄLT- Spielen muss der Nutzer körperliche Handlungen LICHE DIGITALE THERAPIEN ausführen, die geistige Fähigkeiten herausfordern Laut IQVIA-Analysen haben 25 DTx Marktzulassungen oder geschädigte Hirnregionen stimulieren, um die in mindestens einem Land: neun in den USA, 19 in kognitive oder körperliche Leistungsfähigkeit zu Europa und eine in Japan, wobei es Überschneidungen verbessern. gibt. Eine beachtliche Anzahl von 20 Produkten ist derzeit in einigen der Länder, in denen sie vermarktet Weitere 23 DTx- und DC-Spiele befinden sich in der werden, verschreibungspflichtig, zusammen mit sechs Entwicklung, fast alle für neurologische Erkrankungen digitalen Pflegehilfsmitteln, die entweder im Rahmen (Alzheimer, Parkinson, Schlaganfall, Hirnverletzungen), ihrer Zulassung oder als Voraussetzung für die einige auch für kognitive und muskuloskelettale Kostenerstattung zugelassen sind. Sie werden in der Probleme. Auch die Zahl der Virtual-Reality- Regel „verschreibungspflichtige digitale Therapeutika Programme (n=18) wächst, wobei der Schwerpunkt (PDT)“ genannt. Aufgrund ihres mittleren bis hohen auf psychiatrischen Erkrankungen liegt, die durch Risikos als Medizinprodukt – die Anwendungen sollen Expositionstherapie behandelt werden. schwere Krankheiten bessern oder Symptome lindern – ist eine ärztliche Verordnung erforderlich. KOGNITIVE VERHALTENSTHERAPIEN – AUCH Darüber hinaus gibt es auch digitale Techniken mit DIGITAL EIN ERFOLGSMODELL niedrigem Risiko. Sie sind in den USA und in vielen Therapien, die Patienten zu Hause begleiten, Regionen Europas für Selbstzahler frei erhältlich. bieten oft Hilfe über die Reichweite persönlicher Interaktionen mit Ärzten oder Therapeuten hinaus. Unter den verschreibungspflichtigen digitalen Digitale Versionen der kognitiven Verhaltenstherapie Therapeutika sind vier hervorzuheben, die in den erleichtern den Zugang in Zeiten fehlender USA eine Marktzulassung mit Wirksamkeitsnachweis Therapieplätze. Davon profitieren auch ältere, nicht erhalten haben: mobile Patienten in ländlichen Regionen. 6 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Mehr als die Hälfte, sprich 14 aller 25 zugelassenen DTx, verwenden kognitive Verhaltenstherapien zur Behandlung von Erkrankungen. Mindestens 39 Prozent aller DTx und mindestens 22 Prozent aller DC in der Pipeline basieren ebenfalls auf dieser Methode. Manche sind als eigenständige Lösungen konzipiert; andere sollen helfen, die Wartezeit auf Therapieplätze zu überbrücken. AUSBLICK: HÖHERE ANFORDERUNGEN FÜR HERSTELLER Während einige Zulassungsbehörden, allen voran die FDA, versuchen, regulatorische Hürden abzubauen, nehmen Anforderungen in Europa weiter zu. Unter der früheren Medizinprodukterichtlinie (MDD 93/42/ EWG) konnten Produkte, die hinsichtlich ihres Risikos in die Klassen IIa und IIb eingestuft worden sind, ohne Studien auf den Markt gebracht werden. Nachweise der Gleichwertigkeit mit früheren Produkten waren ebenfalls möglich. Nach der neuen EU-Verordnung über Medizinprodukte (MDR 2017/745), die im Mai 2021 in Kraft getreten ist, werden jedoch für etliche Produkte Sicherheits-, Wirksamkeits- und Leistungsmessungen erforderlich sein, um eine CE-Kennzeichnung zu erhalten. Das gilt umso mehr, falls Hersteller eine Erstattung durch Kostenträger anstreben. In Deutschland beispielsweise prüft das Bundesinstitut für Arznei- mittel und Medizinprodukte (BfArM) Angaben zur Sicherheit, zur Funktionalität, zur medizinischen Qualität, zum Datenschutz und zur Interoperabilität. Fehlende Daten zum Nachweis positiver Effekte auf die Versorgung können innerhalb von zwölf Monaten nach vorläufiger Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis nachgereicht werden. Dr. Gisela Maag Zum Download des Reports: 7 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Kommunikationskanäle in der Life Science- Branche: neue Dynamik in der Nutzung durch Healthcare Professionals Im Gesundheitsmarkt des Jahres 2020 wurden weltweit knapp 49 Milliarden US-Dollar an Investitionen in Vertriebs- und Marketingkanäle getätigt, was einem beispiellosen Rückgang von -20 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies ergeben Daten aus dem Bericht IQVIA ChannelDynamics®, einer Datenbank, die Werbeaufwendungen der pharmazeutischen Industrie seit 1996 in über 30 Ländern erfasst. In Deutschland nehmen an dieser Werbestudie insgesamt 23 Facharztgruppen aus dem niedergelassenen Bereich sowie aus Kliniken und ein Apotheker-Panel teil. Die aktuelle Ausgabe ChannelDynamics® Global Reference 2021 liefert einen Rückblick auf 2020 hinsichtlich Sales Force und Marketing Channel Performance.1 GLOBALER RÜCKGANG DER SALES FORCE- DIGITALE KANÄLE AUF DEM VORMARSCH INVESTITIONEN IN 2020 Im Verlauf der ersten Lockdown-Welle setzten die Da der Zugang zu Ärzten aufgrund der durch die agilsten Unternehmen eine Kombination aus digitalen COVID-19-Pandemie bedingten Lockdowns stark und Remote-Kanälen ein. Vor Beginn der COVID-19 eingeschränkt war, sank das Engagement des Pandemie war der digitale Bereich zwar zunehmend in Außendienstes der pharmazeutischen Industrie bei den Fokus des Interesses gerückt, doch die Umsetzung HCPs (Healthcare Professionals) entsprechend stark war noch zögerlich und die gemessenen Einsatzquoten und erreichte im Frühjahr 2020 seinen Tiefpunkt. blieben gering. Die persönliche Ansprache war Infolgedessen gingen die gemessenen Investitionen weiterhin der so genannte „Goldstandard“ für die in die Außendiensttätigkeit drastisch zurück. Diese Ansprache von Healthcare Professionals. Rückgänge wurden in allen Regionen und allen Die Lockdowns brachten Unterbrechungen mit sich, wichtigen Märkten gemessen. und die Veränderungsbereitschaft der Vertriebsteams Vergleicht man das Gesamtjahr 2019 mit dem Jahr wurde auf die Probe gestellt: sie mussten nun 2020, so sind die Ausgaben für den Außendienst in den mehr und mehr dazu übergehen, den traditionellen USA um fast 27 % gesunken. Japan, Italien und Spanien persönlichen Kontakt durch andere Kanäle zu ersetzen. verzeichneten Rückgänge von über 40 %, während die Diese Initiativen wurden von den ChannelDynamics- Ausgaben im Vereinigten Königreich um mehr als 60 % Panels klar erfasst. und in Deutschland um rund 37 % zurückgingen Weltweit stiegen die von ChannelDynamics (Abb. 1). gemessenen Ausgaben für digitale Kanäle im Jahr 2020 um mehr als 130 % (Abb. 2). Ausgehend von 1 Der vorliegende Beitrag beruht auf Informationen des IQVIA ChannelDynamics® Global Reference 2021. 8 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
sehr niedrigen Volumina, wurde in allen wichtigen Branche praktisch „über Nacht“ gezwungen war, sich Regionen ein exponentieller Anstieg der Remote- und an die neue Realität anzupassen. digitalen Aktivitäten beobachtet, wobei China und Die E-Mail-Kommunikation war ein grundlegender Lateinamerika die stärkste Dynamik bei der Nutzung digitaler Kanal, der unter den eingeschränkten von Remote-Kanälen verzeichneten. Auch in den USA Bedingungen verstärkt zum Einsatz kam. Die und den großen europäischen Märkten nahm die Unternehmen der pharmazeutischen Industrie nutzten Nutzung solcher Kanäle explosionsartig zu, da die Abbildung 1: Sales Force- und Digital Channel-Investitionen führender Industrieländer 2020 / 2019 GLOBAL SALES FORCE AND DIGITAL INVESTMENT GROWTH LEADING COUNTRIES – 2020 VS 2019 +1,923.8% +1,036.2% +867.8% +527.1% +489.9% +483.8% +318.2% +207.1% +159.8% +79.4% USA Japan China Spain Germany Italy Mexico Brazil France UK 18,485 13,640 1,911 1,667 1,628 1,601 1,372 1,305 1,258 792 -26.8% -29.4% -30.1% -33.4% -36.7% -41.2% -43.6% -44.5% -51.1% Digital channels Sales force Total investment ($m) 2020 -63.7% IQVIA ChannelDynamics Global Reference 2021 Abbildung 2: Globale Investitionen nach Kommunikationskanälen im Jahr 2020 GLOBAL INVESTMENT BY CHANNEL FULL YEAR 2020 Total investment Total investment $bn % by channel % change -20.4% vs 2019 Detailing 23.7 48.4% -36.8% Samples 6.6 13.5% +16.5% Meetings 2.5 5.1% -64.6% 2020 $48.9 Advertising 0.3 0.6% -18.9% DTC 6.3 12.9% -0.9% bn Mailing 0.2 0.4% +15.8% Digital 8.6 17.5% +133.2% Others 0.8 1.7% +6.0% Total 48.9 100.0% -20.4% IQVIA ChannelDynamics Global Reference 2021 9 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
jedoch auch den Briefversand, wo die Ausgaben im richtigen Daten und Plattformen verfügen, um alle Vergleich zum Vorjahr um über 16 % zunahmen. Denn Kanalmöglichkeiten zu optimieren. Der persönliche als relativ kostengünstiger Kanal bot der traditionelle Vertrieb wird ein wesentliches Element in einem eng Briefversand noch immer ein effektives Mittel, um mit abgestimmten Konzept bleiben, um Ärzte auf dem Ärzten in Kontakt zu bleiben und - auf deren Seite - die Weg von der Wahrnehmung zur Akzeptanz optimal zu Produkte im Blick zu behalten. begleiten. Um das „richtige“ Geschäftsmodell für die Zeit FAZIT UND AUSBLICK nach der Pandemie zu entwickeln, ist es wichtig, Persönliche Treffen vor Ort sind für die Beziehung die Präferenzen von HCPs zu verstehen, den Anteil, zwischen Unternehmen der pharmazeutischen das Volumen und die Leistung der Vertriebskanäle Industrie und ihren Kunden aus dem zu bewerten. In einer dynamischen, zunehmend Gesundheitswesen seit jeher ein elementarer wettbewerbsintensiven Branche liefert eine solide Bestandteil im Mix der Kommunikationskanäle. und umfassende Datenanalyse, die Veränderungen Im Lauf des Jahres 2021 und bis 2022 wird das und Trends verlässlich aufzeigt, auch weiterhin die Kundenengagement dem gegenüber mit deutlich beste Entscheidungsgrundlage für Life Science- weniger Gelegenheiten für dieses Gesprächsformat Unternehmen. verbunden sein. Michele Stasi / Jens Witte Wie die Auswertungen im ChannelDynamics® Global Reference 2021 Bericht zeigen, hat der Face- to-Face-Einsatz seit Beginn der Pandemie eine Art Die aktuelle Ausgabe des ChannelDynamics® „Achterbahnfahrt“ erlebt und liegt im April 2021, dem Global Reference 2021 ist als PDF-Version erhältlich letzten Berichtsstand der Datenerfassung, in den und liefert einen umfassenden Überblick über wichtigsten Märkten immer noch deutlich unter dem alle Vertriebs- und Marketingkanäle sowie Per- Niveau des Vergleichszeitraums vor der Pandemie. formance Trends der pharmazeutischen Industrie Die Lockdowns ab Dezember 2020 haben sich im Jahr 2020. Die Informationen basieren auf den eindeutig nicht so negativ auf den Face-to-Face-Einsatz erhobenen ChannelDynamics® Daten und sind auf ausgewirkt wie die ersten Lockdowns: Es wurde ein Länderebene dargestellt. neues Gleichgewicht zwischen Face-to-Face und dem Bei Fragen zum Thema oder für eine Ausgabe Einsatz von Remote-Vertretern erreicht, mit weniger der ChannelDynamics® Global Reference 2021 Vor-Ort-Gesprächen und mehr Remote-Kontakten kontaktieren Sie bitte Ihren IQVIA Ansprech- als zuvor. Eine rasche Umstellung auf digitale und partner oder Michele Stasi, Offering Manager Remote-Kanäle half den Unternehmen zunächst, die unmittelbaren Auswirkungen der Lockdowns zu ChannelDynamics® bei IQVIA: überstehen, aber die Branche muss nun eine neue Michele.Stasi@iqvia.com langfristige Geschäftsstrategie entwickeln, bei der ein hybrider, kanalübergreifender Ansatz für den Einsatz der Kunden die entscheidende Rolle spielt. Außendienstmitarbeiter sind nach wie vor von zentraler Bedeutung für das hybride Modell, das eine Kombination aus Face-to-Face- und Remote- Einsatz darstellt. Sie werden jedoch neue Fähigkeiten benötigen, um sowohl persönlich als auch aus der Entfernung effektiv wirken zu können. Das zugrundeliegende Geschäftsmodell muss über die 10 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
„Digitaler Fußabdruck“ und Kanal- präferenzen als Basis eines erfolgreichen Omnichannel Managements Omnichannel Management ist weltweit und auch in der deutschen Gesundheitsbranche auf dem Vormarsch. Aus welchen Gründen nimmt die Relevanz für Unternehmen immer mehr zu? Welche Daten sind – über die klassischen Adressdaten hinausgehend – für ein erfolgreiches CRM (Customer Relationship Management) erforderlich, und wie werden sie generiert? Der vorliegende Beitrag gibt Antworten auf diese Fragen und skizziert die Bedeutung des „Digitalen Fußabdrucks“ in diesem Kontext. WARUM WIRD OMNICHANNEL MANAGEMENT erreicht haben wie im September 2020, auch wenn das IMMER WICHTIGER? Niveau immer noch unter „Vor COVID-19“ liegt (Abb. 1). Zur Beantwortung dieser Frage ist ein Blick auf die F2F Meetings (Veranstaltungen) sind immerhin um + 32 aktuellen Daten der IQVIA Studie ChannelDynamics ® % angestiegen, waren allerdings im letzten Jahr auch hilfreich. Diese basiert auf über 30.000 HCPs nahezu komplett eingestellt worden und wachsen jetzt (Healthcare Professionals) in mehr als 30 Ländern: von sehr niedrigem Niveau aus. Was jedoch deutlich Über eine tägliche Online-Tagebuch-Abfrage auffällt, ist, dass insbesondere die digitalen Kanäle wird ermittelt, welche Kommunikationskanäle aktuell deutlich stärker genutzt werden als noch vor HCPs nutzen, um Zugang zu medizinischen einem Jahr. E-Mail (+ 78 %), E-Detailing (+ 41 %) und Informationen zu erhalten. Die von ihnen genutzten E-Meetings (+ 29 %) legen allesamt deutlich zu und Kommunikationskanäle werden hier unterschieden tragen damit signifikant zu einem Gesamtzuwachs in F2F (Face-to-Face) Interaktionen wie Detailing oder des Kommunikationsvolumens von + 25 % gegenüber Meeting (persönliche Gespräche oder Veranstaltungen Vorjahr bei. vor Ort) einerseits und Remote Aktivitäten wie Als Ergebnis bleibt festzuhalten: Digitale Kanäle E-Detailing (bilaterale Videokonferenz), Telefon, scheinen sich dauerhaft mit einem deutlich höheren E-Meetings (virtuelle Konferenzen oder Webinare), Anteil am Kanal-Mix zu etablieren. Dieser Befund wird E-Mail und klassische Brief-Kommunikation zusätzlich unterstützt, nimmt man zum Beispiel den andererseits. sprunghaften Anstieg der Nutzer der IQVIA-eigenen Schaut man sich die Ergebnisse dieser Studie Remote Detailing Plattform um + 1.500 % in den Blick. für Deutschland für den aktuellen Zeitraum an Die Kanalnutzung variiert dabei zwischen den und vergleicht die Daten der Kanalnutzung von Fachgruppen: Spitzenreiter bei der Nutzung digitaler September 2021 mit denen von September 2020, Kanäle sind Neurologie, Onkologie und Kardiologie. so wird deutlich, dass bei diesem Vergleich der Diese Fachgruppen werden im Vergleich zu 2019 „Normalisierungsphase nach dem zweiten Lockdown“ deutlich häufiger auf digitalem Weg angesprochen. mit der „Normalisierungsphase nach dem ersten Bei den Neurologen ist der Anteil digitaler Remote- Lockdown“ zwar die klassischen Besuche (F2F Kanäle unter den drei genannten Fachgruppen der Detailing) aktuell ungefähr wieder das gleiche Niveau höchste. Die Fachgruppe der Allgemeinärzte hingegen 11 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Abbildung 1: Entwicklung des Kommunikationsvolumens nach Kanal – September 2021 gegenüber September 2020 Promotional volume share % Change in promotional volume by channel by channel September* 2020 – September* 2021 18% -4% 24% 1% 1% 2% F2F Detailing 3% 1% 32% 1% F2F Meeting 25% E-Detailing 18% 41% Phone Detailing E-meetings 7% E-mail Postal Mailing 29% 54% 52% Instant Messaging / Texting 78% Results from CD Germany panel of 1,765 HCPs 20% September September 2020 2021 All channels total 25% Source: IQVIA European Thought Leadership; ChannelDynamics 05/09/2021 *30 day period to 05/09 verdeutlicht die Tatsache, dass jede Fachgruppe ihren DER „DIGITALE FUSSABDRUCK“ eigenen Kanal-Mix verlangt. Bei den Allgemeinärzten Ein HCP hinterlässt bei der Nutzung digitaler Kanäle dominiert weiterhin der F2F Kontakt mit über 80 %. Der und bei der Veröffentlichung auf Portalen wie etwa wahrgenommene Nutzen hat sich in diesem Kontext PubMed einen digitalen und einen wissenschaftlichen gerade bei den Spezialisten häufig deutlich verbessert; Fußabdruck. Dieser umfasst insbesondere seine diese sind daher mittlerweile mit relevanten Themen in Präsenz, den Aktivitätsgrad und die Audience vielen Fällen sehr gut und wirksam auf digitalem Weg (Zuhörerschaft und Publikum). Darüber hinaus lassen ansprechbar. sich auch Social Mentions (Erwähnungen) und der sogenannte Digital Impact (Antworten, Re-Posts oder Zitate) ermitteln. Zum wissenschaftlichen DATENANFORDERUNGEN FÜR EIN ERFOLGREICHES Profil gehören zusätzlich die wissenschaftlichen OMNICHANNEL MANAGEMENT Interessensgebiete des HCP (Mesh Terms = Medical Eine zentrale Herausforderung im Omnichannel Subject Headings, eine Art medizinischer Thesaurus) Stammdaten-Management ist die Identifikation der und dessen Netzwerke (Abb. 3). „neuen“ Adressdaten und deren Verlinkung mit den vorhandenen Stammdaten des CRM zum so genannten Auf der nächsten Vertiefungsebene können die „Golden Record“, dem eindeutigen und vollständigen Veröffentlichungsaktivitäten über sieben so genannte Datensatz zu einem HCP (Abb. 2). Zu den unten in „Grades“ dargestellt werden, wie zum Beispiel die der Mitte abgebildeten klassischen Stammdaten Teilnahme an Klinischen Studien (Research Grade) kommen neue, hier exemplarisch dargestellte Quellen oder Vorträge auf Kongressen (Speaker Grade). Das hinzu. Im Uhrzeigersinn sind dies hier zum Beispiel Ergebnis ist dann ein 360° Omnichannel View auf eigene Blogs, LinkedIn, Twitter sowie Webartikel den HCP, der alle relevanten Aktivitäten und Daten aus Fachzeitschriften, Tageszeitschriften (RSS Feed), umfasst. Zur Einspielung und Anreicherung der ergänzt etwa um Youtube, XING, Researchgate oder Stammdaten in das unternehmenseigene CRM bietet die eigene Webseite. IQVIA unter anderem eine Datenlieferung als Flatfile an. 12 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Abbildung 2: Zusammenführung von zentralen Stammdaten und beruflich relevanten Online-Informationen im Omnichannel Stammdaten Management Erika Daily Dr. Deutschland Mustermann Channel OneKey- Erika Johann ID Musterm. MD Wolfgang Goethe Arztkanal für Herzkrankheiten Medical Doctor Universität @doctor Region MD Frankfurt Dr. Erika Mustermann musterman Frankfurt Innere Medizin / Kardiologie Erika Deutschland Airport • Ärztin Universitätsklinikum Frankfurt Mustermann Bad Ärztin • Vorsitzende Gesellschaft für Homburg Kardiologie Herzspezialistin und Unterschweinstiege, Frankfurt Medical Doctor Kreislaufkrankheiten Deutschland, Tel: 0815/11883 License number XYZ Quelle: OneKey: Führt die beruflich relevanten Informationen eines HCP aus der Online-Welt mit den zentralen Stammdaten zusammen Abbildung 3: Elemente des „Digitalen Fußabdrucks“ Digitale Informationen werden klassifiziert und als Scores vergleichbar gemacht Die Online Profile enthalten ausschließlich berufsbezogene Informationen zu diesen 6 Merkmalen PRESENCE Summe der Kanäle, auf denen der HCP aktiv ist ACTIVITY Summe der Posts, Tweets, Blogeinträge des HCP OneKey- ID AUDIENCE Summe der Follower, Links, Freunde, Besucher DIGITAL INSIGHTS Gesamtscore aus Presence, Activity und Audience SOCIAL MENTIONS Summe der Erwähnungen auf YouTube, News, Blogs IMPACT FACTOR Summe der re-posts, re-tweets und mentions Über digitale und wissenschaftliche Erkenntnisse mit Kunden der pharmazeutischen Industrie. hinaus geht die Entwicklung weiter in Richtung Grundsätzlich kann man sich der Ermittlung von „Engagement Insights“; zu diesem Zweck – der Kanalpräferenzen von HCPs vorrangig über die umfassenden Analyse von Kanalpräferenzen der folgenden drei Dimensionen nähern: HCPs – startet gegenwärtig ein IQVIA Pilotprojekt 13 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
1. Channel Preference: die subjektive Einschätzung Die Gewinnung von Consent bzw. Einwilligungen für durch HCP oder Außendienst bestimmte Kanäle stellt eine zweite Herausforderung dar. Basierend auf den Erfahrungen von IQVIA 2. Channel Availability: objektive Merkmale für das Marketing Services-Experten, haben sich unter Vorhandensein eines Kanals, z. B. eine vorhandene der Vielzahl an Wegen zwei Vorgehensweisen als Einwilligung für E-Mails besonders erfolgreich und effektiv herauskristallisiert: 3. Channel Usage: tatsächliche Nutzung der gezielte Call for Consent-Projekte sowie so genannte Kommunikationskanäle durch den HCP Smart Mailings, bei denen Print Mails mit einem QR- Code versehen werden, über den dann bequem auf Im Rahmen des aktuell startenden Pilotprojekts steht einem Portal die Einwilligung erteilt werden kann. der dritte Ansatz, also die Betrachtung der tatsächlich genutzten Kanäle zu einem HCP durch anonymen Rückgriff auf die echten Kontakt- und Besuchsdaten FAZIT UND AUSBLICK der teilnehmenden Unternehmen im Fokus. Digitale Kanäle werden in Zukunft immer mehr die Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, Kommunikation zwischen der pharmazeutischen mit IQVIA über die Möglichkeit einer Teilnahme zu Industrie und HCPs prägen. Als Grundtendenz sprechen. zeigt sich hier eine höhere digitale Zugänglichkeit der Zielgruppen bei zunehmender Spezialisierung. Ein erfolgreiches Omnichannel Management HERAUSFORDERUNGEN DSGVO UND CONSENT- berücksichtigt alle Facetten des „Digitalen GEWINNUNG Fußabdrucks“ von HCPs und klassifiziert digitale Bei der Nutzung der erweiterten Omnichannel- Informationen zu vergleichbaren Scores. Ziel sind Stammdaten stellen sich schließlich zwei zentrale letztendlich „Engagement Insights“, die repräsentative Herausforderungen: die Anforderungen der DSGVO Aufschlüsse über das reale Nutzungsverhalten der (Europäische Datenschutzgrundverordnung) und die HCPs im Kanal-Mix erlauben. Die damit verbundenen Consent-Gewinnung für Kommunikationskanäle wie Herausforderungen von Datenschutz (DSGVO) E-Mail oder SMS. und Einwilligungsmanagement lassen sich mit den beschriebenen neuen Lösungsansätzen gut in das Nach Art. 13/14 DSGVO müssen alle neu CRM der Unternehmen integrieren, im Sinne eines aufgenommenen HCPs über die Aufnahme informiert Omnichannel Managements, das auf der Basis von werden. Eine häufige Folge ist ein vergleichsweise Kanalpräferenzen der Zielgruppen und von deren hoher Arbeits- und Zeitaufwand bei den für die „Digitalem Fußabdruck“ eine optimierte und damit Kommunikation verantwortlichen Unternehmen langfristig erfolgreiche Kommunikation ermöglicht. sowie eine Überflutung der HCPs mit Briefen seitens der Industrie. Eine Lösung für diese Problematik ist der neue IQVIA IPP Service. IPP steht für „Integrity Dr. Arnim Jost / Jens Witte Protection Program“ und besteht im Kern aus einem so genannten Bus-Mailing an den Arzt mit einem Für weitere Informationen zu den Möglichkeiten, Link zum IPP Portal. Auf diesem Portal können die das eigene Omnichannel Management weiter zu detaillierten Datenschutzhinweise der teilnehmenden entwickeln oder bei Interesse an der Mitwirkung Unternehmen dann durch den Arzt komfortabel am Pilotprojekt „Kanalpräferenzen“, wenden Sie und barrierefrei eingesehen werden. Resultat: der Arzt erhält nur einen Brief und ist zugleich von allen sich bitte an Tobias.Hagen@iqvia.com. teilnehmenden Unternehmen DSGVO-konform informiert worden. 14 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Umfrage zur COVID-19-Impfung: Ärztezufriedenheit mit der Unterstützung durch pharmazeutische Hersteller Seit April 2021 impfen niedergelassene Ärzte auch gegen COVID-19; Ärzte in Impfzentren übernahmen die Aufgabe deutlich früher. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass sie sich mehr Hilfe von der pharmazeutischen Industrie wünschen, um Patienten besser zu informieren. Am 20. September 2021 waren 63,1 % der Gesamt- GROSSER INFORMATIONSBEDARF bevölkerung vollständig gegen COVID-19 geimpft, Wenig überraschend, stellen Patienten viele Fragen. und 67,2 % hatten mindestens eine Dosis erhalten. 54 % aller Ärzte bewerten den Beratungsaufwand zu Eine Kraftanstrengung auf Seiten der Ärzte, die Risiken und Nebenwirkungen als „sehr hoch“ oder zur Impfung viele Fragen beantworten und auch „hoch“, 28 % als „mittel“ und 18 % als „niedrig“ oder Überzeugungsarbeit leisten mussten. Die Kommuni- „sehr niedrig“ (Abb. 1). Patientenseitige Fragen kamen kationsagentur Jäger Health, ein Tochterunternehmen vor allem zu AstraZeneca (285 Nennungen), gefolgt von IQVIA, wollte wissen, wie zufrieden Ärzte mit der von Johnson & Johnson (136), BioNTech/Pfizer (112) und Kommunikation von Impfstoffherstellern sind. An Moderna (70). Mehrfachnennungen waren möglich. der Umfrage im Juni 2021 nahmen 303 Ärzte teil, 214 beantworteten alle Fragen1. Abbildung 1: Beratungsbedarf der Patienten aus Ärztesicht Wie intensiv ist die Diskussion mit Patienten über mögliche Risiken und Nebenwirkungen der einzelnen Impfstoffe? sehr hoch 25,1% (76) hoch 28,7% (87) mittel 28,4% (86) niedrig 12,9% (39) 303 Teilnehmer 5,0% sehr niedrig (15) 0% 25% 50% 75% 100% 1 Differenzen zu 100 Prozent ergeben sich durch Rundungen. 15 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
MEHR UNTERSTÜTZUNG VON HERSTELLERN Bei AstraZeneca kreuzten 13 % aller Befragten GEWÜNSCHT „sehr gut“ oder „gut“ an, 20 % „befriedigend“, In der Umfrage wünschte sich die Mehrheit der 17 % „ausreichend“, 23 % „mangelhaft“ und 15 % befragten Ärzte eine stärkere Hilfestellung durch „ungenügend“. die Industrie. Lediglich 16 % fühlten sich „sehr gut“ Nach der Einschätzung zu Johnson & Johnson befragt, oder „gut“ unterstützt, 28 % kreuzten „mittel“ an; votierten 13 % aller Ärzte für „sehr gut“ oder „gut“, mit 56 % bewertete die Mehrheit der Befragten die 18 % entschieden sich für „befriedigend“, 15 % für Unterstützung als „eher schlecht“ oder „schlecht“ „ausreichend“, 21 % für „mangelhaft“ und 12 % für (Abb. 2). „ungenügend“. Unterschiede gab es je nach Firma. In Schulnoten von eins bis sechs erhielten BioNTech/Pfizer von STARKE BEEINTRÄCHTIGUNG DES PRAXISBETRIEBES 49 % ein „sehr gut“ oder „gut“, 18 % verorteten COVID-19-Impfungen sind wichtig, das steht außer die Hilfestellungen als „befriedigend“, 9 % als Frage. Doch für Ärzte haben solche Leistungen „ausreichend“, weitere 9 % als „mangelhaft“ und 8 % weit reichende Folgen für die übliche Versorgung. als „ungenügend“ 2. Immerhin 59 % monierten eine diesbezüglich sehr Moderna gaben 13 % „sehr gute“ bzw. „gute“ Zensuren, hohe oder hohe Beeinträchtigung. 18 % berichten von 17 % votierten für „befriedigend“, jeweils 14 % für einer mittleren und 24 % von einer geringen oder sehr „ausreichend“ bzw. „mangelhaft“ und 11 % für „unge- geringen Beeinträchtigung des Tagesgeschäfts (Abb. 3). nügend“. Abbildung 2: Bewertung der Herstellerunterstützung für Patientengespräche Wie gut fühlen Sie sich durch die Hersteller für die Diskussion mit den Patienten generell unterstützt? sehr gut 4,0% (11) gut 12,2% (34) mittel 27,7% (77) eher schlecht 30,9% (86) 278 Teilnehmer schlecht 25,2% (70) 0% 25% 50% 75% 100% 2 Differenzen zu 100 % sind bei diesen Teilfragen auf Ärzte, die keine Erfahrung mit einem bestimmten Impfstoff gemacht haben, zurückzuführen. 16 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Abbildung 3: Beeinträchtigung des Praxisbetriebes Wie stark beeinflusst die COVID-19-Impfung in Ihrer Praxis die Behandlung Ihrer anderen Patienten im Sinne der üblichen Versorgung? sehr hoch 28,4% (63) hoch 30,6% (68) mittel 17,6% (39) niedrig 11,7% (26) 222 Teilnehmer sehr niedrig 11,7% (26) 0% 25% 50% 75% 100% Vor allem im Bereich psychischer Erkrankungen Apotheken auszuweiten. In einigen Kammerbezirken verzeichnen die befragten Mediziner ein zum laufen Modellprojekte, die jedoch nicht für alle Befragungszeitpunkt steigendes Patientenaufkommen. gesetzlich Versicherten offen sind, sondern nur Die Bereiche Vorsorge, Nachsorge, Pädiatrie und für Mitglieder einzelner Krankenkassen. Was dafür chronische Erkrankungen entwickeln sich hingegen spräche, ist die Niedrigschwelligkeit solcher Angebote nach ihrer Wahrnehmung rückläufig. mit geringen COVID-19-Hygienemaßnahmen. Außerdem würden Praxen entlastet – sie haben immer noch mit einem Rückstau an Patienten zu kämpfen. VIEL AUFWAND DURCH GRIPPESCHUTZIMPFUNGEN? Während der Pandemie-bedingten Lockdowns ging die Offen bleibt derzeit, auf welche Resonanz Grippe- Zahl an Arzt-Patienten-Kontakten stark nach unten. schutz-Impfungen in dieser Saison stoßen werden. Damit haben Praxen bis heute zu kämpfen. Und COVID- 40 % der Befragten erwarten ein viel größeres oder 19-Impfungen kommen als neue Aufgabe seit einigen zumindest ein größeres Interesse, verglichen mit Monaten mit hinzu. den letzten Jahren. 30 % rechnen mit keinen großen Unterschieden. Von weniger oder sogar deutlich weniger Nachfragen gehen 30 % aus. FAZIT: STÄRKERE KOMMUNIKATIVE UNTER- STÜTZUNG WÜNSCHENSWERT Die anvisierte Durchimpfungsrate gegen Influenza Die interviewten Ärzte wünschen sich von Herstellern, wird aber selbst bei höherer Nachfrage sehr in verschiedener Hinsicht stärker unterstützt zu wahrscheinlich nicht erreicht werden. In anderen werden: etwa durch mehr Kurzinfo-Flyer, mehr europäischen Ländern setzt man seit einiger Zeit auf verständliche Patienteninformationen, aber auch Apotheken als zusätzliche Anbieter von Influenza- mehr Materialien zu Nebenwirkungen und zu Impfungen, um die Impfrate zu erhöhen. Mit Wirkungsweisen beziehungsweise mehr Erklärvideos Erfolg. Diese Erfahrungen sprechen dafür, auch in (Abb. 4). Deutschland Influenza-Impfkampagnen auf öffentliche 17 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Abbildung 4: Ärzteseitig gewünschte Kommunikationshilfen Was benötigen Sie von den Herstellern der COVID-19-Impfstoffe, um für die Patientengespräche optimal vorbereitet zu sein? Quelle: Jäger Health GmbH Dr. Arno Wilhelm 18 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
IQVIA Jahrestagung 2021: Mit „Connected Intelligence“ IQVIA Herausforderungen der Connected Intelligence ™ Gesundheitsbranche meistern? Lösungen für Industrie und Gesundheitswesen auf Basis von Expertenwissen und Technologie generieren Die Jahrestagung 2021 von IQVIA, einem der führenden Technologie- und Beratungsunternehmen der Gesundheitsbranche, fand vom 28. bis 30. September statt, aufgrund von COVID-19, wie bereits im Vorjahr, vollständig digital. Im Fokus standen auch in diesem Jahr durch die Pandemie bedingte Veränderungen im Markt und daraus resultierende Konsequenzen für Pharma und Gesundheitswesen. Mit insgesamt rund 580 Teilnehmern an den drei Tagen verzeichnete die Veranstaltung einen hohen Zuspruch. In seinem Eröffnungsvortrag stellte Dr. Frank Wartenberg, President Central Europe von IQVIA, das IQVIA-Konzept der „Connected Intelligence“ vor. Vor dem Hintergrund verschiedener Entwicklungen im Gesundheitsmarkt präsentierte er darauf basierende Anwendungen und Lösungsansätze, die an den drei Tagen der Veranstaltung in verschiedenen Foren vertieft wurden. Eine Paneldiskussion zum Thema „COVID-19“ unter Beteiligung externer Experten lieferte zum Auftakt interessante Einblicke zu mehreren relevanten Aspekten in Verbindung mit der Pandemie. Eine weitere Diskussionsrunde ebenfalls mit Gästen befasste sich zum Ende des ersten Tages mit dem Ausgang der Bundestagswahl und möglichen Perspektiven für die Gesundheitspolitik aus Sicht von Krankenkassen und Industrie. COVID-19-AUSWIRKUNGEN Ein Beispiel von durch die Pandemie erzeugten Vor dem Hintergrund der durch COVID-19 ange- Veränderungen sei etwa ein erwartbar höherer stoßenen Veränderungen im Gesundheitsmarkt Kostendruck, der entsprechende Sparmaßnahmen erläuterte Dr. Frank Wartenberg, President Central befördere. Je nach Land stelle sich die Lage unter- Europe von IQVIA, wie den daraus erwachsenden schiedlich dar. Vielerorts seien weniger Patienten als neuen Herausforderungen begegnet werden kann. vor der Pandemie behandelt worden, und weltweit sei 19 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
ein Rückstau an Behandlungen entstanden. Ein allseits gewesen, wenn auch nicht in allen Kategorien. beobachtbarer Trend sei die verstärkte Nutzung von Vor allem der OTC-Arzneimittelbereich sei Kanälen der digitalen Kommunikation, auch für den betroffen, wesentlich bedingt durch eine schwache Einkauf in allen Lebensbereichen. Erkältungssaison. Ferner stelle sich das Segment der Pflege- und Sonnenschutzprodukte rückläufig dar, UNSICHERHEITEN UND CHANCEN: MARKT, während Tests, Immunstimulanzien, Vitamine und PATIENTENVERSORGUNG, INTERAKTIONSFORM Mineralstoffe eine Sonderkonjunktur erlebt hätten. In UND DIGITALISIERUNG Österreich falle die Marktentwicklung ähnlich aus. Der Markt werde von zwei gegenläufigen Effekten geprägt: einerseits wirtschaftliche Erholung, wodurch Um die Bedeutung des sogenannten „Patient Backlogs“ auch wieder Geld ins System gelange und gleichzeitig zu ermitteln, habe IQVIA u. a. eine Sonderstudie in der Freiräume für die Patientenversorgung geschaffen Onkologie in den EU4-Ländern + UK aufgelegt. Danach würden. Gleichzeitig bestehe andererseits die zeigten sich unmittelbare Auswirkungen von COVID-19 Herausforderung, den Behandlungsrückstau (Patient mit zweistelligen Rückgängen in allen Bereichen der Backlog) abzuarbeiten. In Bezug auf die Interaktion Krebsbehandlung, einschließlich Chirurgie, Diagnose kämen reale Kontakte wieder zum Tragen; disruptive und Therapie. Innovationen, Daten und Technologien seien an einem Die Auswirkungen der Pandemie beträfen weiterhin Wendepunkt angelangt. auch andere Indikationen und Bereiche. So sei die Zur Pharmamarktentwicklung: der Markt Anzahl der Neueinstellungen auf Arzneimittel in den verschreibungspflichtiger Arzneimittel wachse verschiedenen Monaten zwischen 10 % und 40 % in Deutschland nach wie vor, wenn auch etwas zurückgegangen. Im Blick auf die Patienten seien auch langsamer. Dieses Wachstum komme vor allem aus Arztbesuche und Apothekenbesuche stark rückläufig, dem „Specialty“-Bereich, also der fachärztlichen was auch für das laufende Jahr noch gelte. Gleichzeitig Versorgung schwerer Erkrankungen. Der Consumer nehme Telemedizin zu und die Zahl der persönlichen Health-Markt sei hingegen im letzten Jahr rückläufig Interaktionen ab (Abb. 1). Abbildung 1: COVID-19-Auswirkungen – Reduktion physischer Interaktionen und verstärkte Nutzung digitaler Kanäle (Deutschland) -9% +2% Telemedizinische Patientenbesuche Konsultationen -6% +5% Marktanteil Apotheken- Versand- besuche handel -16% +12% Präferenz von HCP für F2F visits* HCP Präferenz für digitale Kanäle* 2019 vs. 2021 * If Covid-related restrictions in place HCP: Healthcare Professionals F2F: Face-to-Face Source: IQVIA Channel Dynamics Preference Survey; IQVIA PharmaTrend®; IQVIA Bondaten, Offizin, Subpanel of ~. 5.000 Pharmacies; IQVIA Disease Analyzer, Panel: 4.080 Ärzte 20 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Patienten wechselten von der stationären Apotheke die ihre Kompetenzen ausbauen könnten (Abb. 2). Die zu Online-Apotheken; Ärzte nutzten digitale Kontakte Gefahr sei dabei, dass Unternehmen die „richtigen“ und empfingen weniger Außendienstmitarbeiter Elemente übersähen. IQVIA sei in der Lage, die in den Praxen. IQVIA gehe für die Zukunft von Vielzahl von Daten, Erkenntnissen, Technologien hybriden Kontakten mit dem Pharma-Außendienst und Dienstleistungen zu sichten und sich genau auf aus, auch wenn Einschränkungen nicht mehr die Ressourcen und Fähigkeiten zu konzentrieren, bestünden. Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz die Kunden für ihre unmittelbaren und zukünftigen und weiteren Initiativen gebe es im deutschen Bedürfnisse benötigten. IQVIA nenne dies „Connected Gesundheitswesen Bestrebungen, die Digitali- Intelligence“. sierung voranzubringen. Als Beispiele benannte Weiter führte Wartenberg dazu aus: IQVIA sehe sich Wartenberg u. a. die erstattungsfähigen digitalen einzigartig positioniert, um die richtigen Verbindungen Gesundheitsanwendungen, die elektronische für seine Kunden herzustellen, da man über ein Patientenakte oder auch das E-Rezept im nächsten umfassendes Spektrum an Fähigkeiten, Daten, Jahr. Deutschland sei inzwischen mit 20 zugelassenen Analysen und Technologien verfüge, um mit dem digitalen Therapien, vornehmlich für die mentale erforderlichen Fachwissen alle Teile richtig miteinander Gesundheit und Verhaltenstherapien, bereits der zu verbinden und sicherzustellen, dass Kunden das größte Markt für digitale Therapien, auch wenn sich optimale Ergebnis erhielten. Das Sachverständnis die Verschreibungen, absolut gesehen, noch auf einem betreffe nicht nur das Gesundheitswesen, sondern niedrigen Niveau befänden. umfasse auch Big Data Analytik, einschließlich „CONNECTED INTELLIGENCE“ IM GESUNDHEITS- Künstlicher Intelligenz oder Maschinellem Lernen, MARKT Informationsmanagement, Technologieintegration, Die Konsequenzen aus diesen Entwicklungen seien globales und lokales Markt-Knowhow sowie mehr Möglichkeiten als je zuvor, eine explosionsartige therapeutisches und medizinisch-wissenschaftliches Zunahme von Datenquellen, Erkenntnisse aus einer Fachwissen. Unter den über 70.000 Mitarbeitern in Vielzahl von immer wichtigeren Interessengruppen, über 100 Ländern weltweit befänden sich Experten sowie eine Fülle von Technologien und Dienstleistern, aus allen genannten Bereichen, die entsprechend mit Abbildung 2: Orientierung in einem sich wandelnden Umfeld wird immer schwieriger Patient-generated data Governments Info management Physicians Patient journeys Pricing and market access insights Consumption data Analytic platforms Discharge notes Lab/Biomarker data Claims data Real World insights Social Media data Patients Advocacy groups Reference data CRMs AI capabilities Chart review data KOLs Imaging data Clinical insights Digital health Caregivers Launch and brand insights Nurses Trial data Prescription data Behavioral data Genomic data Promotional insights Hospitals Payers Survey panels Scientific Services Consulting Patient services Managed care data Case notes EMR data Patient engagement insights 21 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
Branchen-, Fach- und Länderexpertise ausgestattet Stärkung der Launch Excellence habe IQVIA ein seien. Dies stelle sicher, dass Kunden die richtige Konzept entwickelt, das auf einer mit Künstlicher Mischung aus Daten, Erkenntnissen, Dienstleistungen Intelligenz und Maschinellem Lernen erzeugten und Technologien nutzen könnten. IQVIA verfüge über Mustererkennung beruhe, fußend auf Real World- eine der weltweit größten kuratierten Datenquellen. Daten. In diesem Zusammenhang gab Wartenberg einen detaillierten Überblick, welche Verknüpfungen PANELDISKUSSION 1: POST-COVID-19 ODER X. in verschiedener Weise möglich sind. Mit IQVIAs WELLE? transformativer Technologie sorge das Unternehmen In der Auftakt-Paneldiskussion zum Thema „Post- dafür, dass „die richtigen Daten für die richtigen COVID-19 oder x. Welle?“ tauschten sich Experten zu Anwendungen“ auf entsprechenden Plattformen regulatorischen und epidemiologischen Aspekten, dem je nach Bedarf zugänglich seien. Damit werde für Einfluss der Pandemie auf den Behandlungsrückstau mehr Konnektivität und bessere Ergebnisse gesorgt, und eine Beschleunigung der Digitalisierung aus. In wobei Sicherheit und Datenschutz bei allen Prozessen der von Dr. Philipp Beinker moderierten und von Dr. gewährleistet seien. Thomas Hupp (beide IQVIA) mit Fakten aus dem Markt Wartenberg benannte mehrere Bereiche für die gestützten Diskussion kamen als externe Experten Anwendung von „Connected Intelligence“ und Prof. Dr. Isabelle Bekeredjian-Ding vom Paul-Ehrlich- erläuterte die jeweiligen Datenverfügbarkeiten und Institut (PEI), Dr. Dr. Richard Ammer vom Unternehmen Vorgehensweisen. Teilweise wurden diese auch in Medice Arzneimittel Pütter/Bundesverband der Spezialforen vertieft. Einige Beispiele: pharmazeutischen Industrie (BPI) und Dr. Harald Herholz von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen • Virtuelle klinische Studien, die eine dezentrale zu Wort. Teilnahme ermöglichten und so für Patienten einen leichteren Zugang schafften. Der facettenreiche Austausch zeigte die Vielschichtigkeit der Themenaspekte auf. So wurde • Die Orchestrierung der Aktivitäten eines u. a. deutlich, dass die Zulassungsgeschwindigkeit, Pharmaunternehmens „from Molecule to Market“. die bei den COVID-19-Impfstoffen enorm war, auch • „Advanced Analytics“ für ein besseres stark vom „medical need“ abhängt. Für die derzeit Identifizieren von Erkrankungen bei Patienten diskutierten Booster-Impfungen seien in der EU durch Ärzte und die Vorhersage von Zulassungsanträge eingereicht, die aufgrund des Krankheitsverläufen. Umstandes, dass die Pandemie noch nicht beendet ist, mit hohem Zeitdruck bearbeitet würden. Auch • Sales Effectiveness: Der Erfolg des „Go-to- neue Wege der Datenerfassung, wie z. B. eine App des Market“ in der Zeit der Pandemie erfordere PEI zur Erhebung der Verträglichkeit von COVID-19- eine individuellere und kanalübergreifende Impfstoffen, lieferten in Kombination mit den üblichen Kundenerfahrung. Dafür notwendige Einsichten Meldeverfahren einen Wissensgewinn. mRNA- erhalte man durch digitales Targeting, um Impfstoffe gälten für verschiedene Indikationen und sicherzustellen, dass Ärzte über die richtige aufgrund ihrer schnelleren Produktionsfähigkeit als Balance von Remote- und Face-to-Face-Kanälen zukunftsträchtig. eine auf sie zugeschnitten qualitativ hochwertige Ansprache erhielten. Epidemiologische Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Entwicklung von Inzidenz, Hospitalisierung • Launch Excellence: Der Launch-Erfolg bestimme und Sterberate zeigen Erfolge des Impfens auf, sich nach dem „unmet need“ und betreffe in auch wenn die derzeitige Quote von etwas mehr neuerer Zeit vor allem Arzneien zur Behandlung als 60 % vollständig Geimpfter in Deutschland seltener Erkrankungen sowie COVID-19. Zur noch zu niedrig ist, um eine Herdenimmunität 22 | © 2021, IQVIA Commercial GmbH & Co. OHG, IQVIA Flashlight 87 – Oktober 2021
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