ISS DIE WAHRHEIT. Wie Sie sich wirklich gesund ernähren.
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»More die in the United States of too much food Der Mensch isst, was er liest? than of too little.« Hoffentlich nicht. John Kenneth Galbraith W ie isst man sich schlank? Dazu liest man viel – fette Schlag- zeilen mit oft eher magerem Wahrheitsgehalt. Bücher, Zeitschriften und Tagespresse predigen »Slim Food« & Co., unser Essen wird immer fettärmer, ein wahrer Schlankheitswahn gras- siert. Zugleich gehen die Menschen in unseren Breiten immer mehr in die Breite. Warum? In dieser Broschüre räumen wir auf mit den Märchen und füttern Sie mit Fakten. Verständlich erklärt und wissenschaftlich belegt. Am Ende geben wir Ihnen Tipps, wie Sie sich wirklich gesund ernähren. Daran können Sie sich halten – dickes Mediziner- Ehrenwort. 3
Märchen Slim Food macht schlank. & Fakt Nº 01 »Light« lügt oft. »Ich achte bei meiner Ernährung total auf Slim Food« – solch ein 20 % weniger Fett be- Satz klingt zumindest schlank. Schließlich bedeutet das Modewort deuten nicht automatisch »schlankes Essen«. Oft meint man mit diesem Begriff speziell auf 20 % weniger Kalorien. »schlank« getrimmte Erzeugnisse der Nahrungsmittelindustrie. Aber hilft dieses »Slim Food« wirklich beim Abnehmen? Das hängt von vielen Faktoren ab, gerade bei den industriellen Light- und Diät-Produkten. Wie viel Fett, Zucker und Kohlen- hydrate sparen Sie sich im Vergleich zum üblichen Produkt? Immer auf der Verpackung nachschauen. Außerdem heißt »20 % weniger Fett« nicht automatisch »20 % weniger Kalorien«. Gewissensfrage: Essen Sie von Slim Food gleich doppelt und gar dreimal so viel? Achten Sie vor allem darauf, was Sie essen. Fettreduzierte Kar- toffelchips beispielsweise verkaufen sich als Slim Food – enthal- ten aber immer noch ordentlich Fett und Kohlenhydrate und sind somit als tägliche Hauptmahlzeit für den Schlankheitsfana- tiker gänzlich untauglich. Vorsicht auch vor Fruchtzucker (Fruktose). Er ersetzt in vielen Slim-Food-Produkten den »normalen« Zucker, macht aber noch Fettreduzierte Kartoffel- dicker und schneller wieder hungrig. chips enthalten immer noch viel Fett und Kohlen- hydrate. Page KA, Melrose AJ: Brain, hormone and appetite responses to glucose versus fructose. Behavioral Sciences 2016; 9: 111–117 Mit kalorienarmen Obst und Gemüsesorten, in vernünftigen Men- gen genossen – an apple a day keeps the doctor away –, können Sie hingegen nichts falsch machen. Aber Vorsicht mit Obst: Zu viel macht auch dick. Wie wäre es zum Beispiel mit: Blattsalat...............0,1 cal /g Artischocke............0,3 cal /g Spinat, Blattsalat und Salatgurke zählen zu Salatgurke.............0,1 cal /g Erdbeere................0,3 cal /g den unschlagbar kalorien- Tomate..................0,1 cal /g Kohlrabi................0,3 cal /g armen Gemüsesorten. Sauerkraut.............0,2 cal /g Möhre....................0,4 cal /g Spargel..................0,2 cal /g Wassermelone.......0,4 cal /g 4 5
Märchen Auf der Couch lebt sich’s gesund. & Fakt Nº 02 Wir sind nicht auf Wohlstand programmiert. Warum wir so viel Fett haben? Weil wir’s zu nett haben. Was unsere Vorfahren unter großer körperlicher Anstrengung erjagen und zubereiten mussten, liegt jetzt griffbereit im Kühlschrank. Statt im Wald umherzustreifen, machen wir es uns auf dem Büro- stuhl bequem. Ein Dasein als »Sitzsack« ist in unseren Genen aber nicht vorgesehen. Eigentlich will unser Körper: Unser Körper will sich bewegen und braucht • laufen, sprinten, jagen Eiweiß. Das liegt an unserer uralten Genetik. • Energie aus Eiweiß gewinnen • nur wenige Kohlenhydrate • Nahrung hocheffizient verarbeiten, Energie maximal verwerten • nicht so lange leben wie wir heute Der Körper als Heizkörper Alle Energie, die unser Körper braucht, holt er sich aus dem Je mehr Wärme Ihr Körper erzeugt, desto mehr Kalorien und Fett Brennstoff Glukose – also Traubenzucker. Diesen gewinnt er aus verbrennt er dabei. Wie stark Sie als »Brennofen« sind, hängt Schlank bleiben im Schlaf: Heizung abdrehen. Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Wenn wir in dieses jahrmillio- davon ab, wie viel und was Sie essen – und wie warm Sie es nenalte System der aufwändigen Energiegewinnung große Men- haben. Schlafen Sie beispielsweise lieber in einem kühlen Raum. gen raffinierte Glukose hineinschütten, machen wir es unserem Das ist gut für Ihre Linie und einfacher als jede Diät. Körper zu einfach, denn dann wird er nur noch Fett speichern. Immens wichtig für Ihren Wärme- und damit Kalorienhaushalt sind auch Ihre Muskeln. Ein Herkules kennt keinen Schwabbel- Verteilung des 10 – 20 % Leistungsumsatz: Stress. Energiebedarfs Verbrennung bei körperlicher Aktivität des menschlichen Körpers Ein weiterer »heißer Faktor« ist das Körpergewicht. Amerikani- 20 – 30 % Erzeugung von Wärme sche Studien haben gezeigt: Übergewichtige Menschen verbren- nen pro Tag 350 Kalorien weniger als schlanke und behalten somit den Großteil ihrer Fettreserven. Schlank bleiben ist also 60 % Grundumsatz: leichter als schlank werden. Benötigte Energie in Ruhe Levine JA et al.: The Crouching Tiger Hidden Dragon of Societal Weight Gain: Non- Exercise Activity Thermogenesis. Arteriosclerosis, Thrombosis & Vascular Biology. April 2006; 26(4): 729–736 6 7
Das Body-Mass aller Dinge. Märchen Waagen lügen – der Body-Mass-Index auch. & Fakt Nº 04 Normal oder zu schwer? Darüber kann keine Waage der Welt ein sicheres Urteil sprechen. Stattdessen liegt der Body-Mass-Index Der Body-Mass-Index ist zu wenig individuell. (BMI) hoch im Kurs, bei dem das Körpergewicht durch die Kör- Sport ist gesund! Aber pergröße im Quadrat geteilt wird. um abzunehmen müssen Sie Ihre Ernährung dauerhaft umgestellen. Was der BMI aber nicht weiß: Jeder Mensch ist einzigartig. Das Gewicht hängt auch vom individuellen Knochenbau, dem Was- sergehalt und der Muskelmasse ab. Muskeln sind schwerer als Fett. So kann ein »Schwarzenegger-Typ« einen extrem hohen BMI haben und doch schlank sein. Statt also auf die Waage zu steigen oder den BMI auszutüfteln, sollte man lieber die Taille messen. Märchen Sport macht schlank. & Fakt Nº 03 Sport alleine tut’s nicht. »Waist circumference (WC) is strongly linked to obesity-associated risks. However, currently proposed WC risk thresholds are not based on associations with obesity- related risk factors but rather with body mass index (BMI; in kg/m2). Design: Data Manche Leute denken: »Wenn ich nur schön regelmäßig Sport on 9019 white participants of the third National Health and Nutrition Examination treibe, kann ich essen, was ich will, ich bleibe immer schlank.« Survey. Results: At BMIs of 25 and 30, ORs were 1.19 (95 % CI: 1.06, 1.35) and 2.37 Stimmt nicht so ganz. (95 % CI: 1.33, 4.22) for men and 1.56 (95 % CI: 1.29, 1.91) and 3.16 (95 % CI: 1.94, 5.28) for women, respectively. The corresponding ORs for WC were at 90 and 100 cm Durch Sport verlieren Sie zwar etwas Gewicht, aber nicht genug, for men and at 83 and 93 cm for women. Minima on the receiver operating charac- Die Ernährung spielt beim um wirklich abzunehmen. Um auch nur ein halbes Kilo Fett ab- teristic curves for men were at 96 cm for WC and at 26 for BMI and for women were Abnehmen eine viel zubauen, müssten Sie 3.500 Kalorien verbrennen. Also zum Bei- at 86 cm for WC and 25 for BMI. Conclusion: WC is more closely linked to cardiovas- wichtigere Rolle als Sport. cular disease risk factors than is BMI.« ShanKuan Zhu et al.: Waist circumference spiel 56 Kilometer joggen – viel länger als ein Marathonlauf! – and obesity-associated risk factors among whites in the third National Health and oder 7,5 Stunden gehen. Nach einer Tageswanderung sind Sie Nutrition Examination Survey. Am. J. Clin. Nutr. October 2002; Vol. 76, No. 4, 743 also gerade mal ein halbes Kilo leichter – vorausgesetzt, Sie essen nichts dabei. Genau das ist das Problem. Sport macht hungrig – und ehe Sie sich’s versehen, haben Sie schon wieder ein Mehr- Bis zu 80 cm darf die weibliche, bis zu faches der verlorenen Pfunde »drauf«. 94 cm die männliche Taille messen. Bitte nicht falsch verstehen: Sport ist gesund! Er stärkt das Herz- Kreislauf-System und das allgemeine Wohlbefinden. Aber wenn Frauen: Männer: max. 80 cm max. 94 cm Sie abnehmen wollen, setzen Sie nicht auf Sport! Sie müssen vor allem dauerhaft und nachhaltig Ihre Ernährung umstellen. Die Bestsellerautorin JJ Smith formuliert fünf Gebote für dauerhaftes Abnehmen durch Essen: 1. Körper entgiften, 2. Hormonelle Ungleichgewichte korrigieren, 3. Stoff- wechsel beschleunigen, 4. Essen, was dünn macht und 5. Vermeiden, was dick macht (Aus: »Abnehmen ohne Diät und Sport«, erschienen am 28.12.2016) 8 9
Märchen Außen gut = innen gut. zu ungenau. Erst ein Bluttest bringt Klarheit. Ein erhöhter Kör- & Fakt Nº 05 Fett ist oft versteckt. perfettanteil lässt sich dann ganz einfach an einem erhöhten Lep- Ein erhöhter Körper- fettanteil lässt sich tinspiegel und unter Umständen an hohen Blutfetten erkennen. anhand eines Bluttests Wenn Ihr Taillenumfang stimmt und Sie umwerfend aussehen, Sollten Sie erhöhte Blutfette haben, besteht eventuell ein erhöhtes eindeutig erkennen. Inneres Fett um die haben Sie dann automatisch wenig Körperfett? Nicht, wenn Sie Risiko für Arterienverkalkung und es sind dann möglicherweise Organe ist unsichtbar ein TOFI sind. Das steht für »Thin on the Outside – Fat on the zusätzliche, medikamentöse Maßnahmen erforderlich. – und ungesund. Inside«, frei übersetzt »außen nett – innen fett«. TOFIs sind normalgewichtig, horten aber um die inneren Organe und in »Extraordinary images from medical scans revealed here for the first time show ihren (zu wenig benutzten) Muskeln verstecktes Fett und können that many people who have normal body weight are carrying around hidden layers of fat. Stored up around vital organs, they can put outwardly healthy people at risk. einen erschreckenden Cholesterinspiegel haben. Das kann erblich What really counts, says Bell, is how and where the body‘s energy supply is stored. bedingt sein, aber auch an zu wenig Bewegung oder schlechter Fat cells are extremely intelligent (...) which hang on stubbornly even through Ernährung liegen. crash diets. For years, doctors saw fat tissue as a kind of passive storage compart- ment, but new research has shown that the fat cells, or adipocytes, are dynamic beings. In Japan, sumo wrestlers have been put through MRI scanners to look at Was immer die Ursache ist: Verstecktes Fett ist ein Risiko! Es their fat composition. Even though they have a BMI of 56 and are eating up to kann zu Diabetes, Arterienverkalkung, Schlaganfall oder Herzin- 5,000 calories a day, they have very little internal fat. ›They have low cholesterol, they have low insulin resistance and a low level of triglycerides [fatty acids],‹ farkt führen. Also: auch den Körperfettanteil messen. said Bell. ›Their fat is all stored under the skin, on the outside.‹ « The Observer, Der Körperfettanteil ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen 10.12.2006: Are you a Tofi? Körperfett und der Gesamtmasse des Körpers. Man kann ihn messen, indem man die Knochen- und Muskelmasse zum Was- sergehalt des Körpers in Beziehung setzt. Diäten sind gesund. Märchen Diäten sind gesellschaftlich geadelte Essstörungen. & Fakt Nº 06 Bevor Sie nun ins Geschäft rennen und eine Körperfett-Waage kaufen: Die im Handel angebotenen Waagen sind in der Regel viel Wissen Sie, was eine Diät ist? Der Anfang einer nicht endenden Essstörung. Denn wir sind darauf programmiert, auch kalte, karge Winter oder Dürreperioden zu überleben. Wenn Sie also Diät leben, schlägt Ihr Körper Hungersnot-Alarm und schaltet Ihren Abb. 1: Inneres Körperfett Stoffwechsel auf Sparflamme. Essen Sie danach wieder normal, bei einem gesunden freut sich Ihr Körper unbändig und verwertet alles umso inten- Menschen (oben) und bei einem TOFI (unten). siver – bis zur nächsten »Hungersnot«. Außerdem bauen Sie Abb. 2: Fett, komm raus: während einer Diät auch Muskeln ab und Ihr Körper erzeugt viel Mensch mit normalem Körperfett-Anteil (links) weniger Wärme. Ergebnis: der gefürchtete Jojo-Effekt – und we- und TOFI (rechts). niger Spaß am Leben. Anstatt zu hungern können Sie beispielsweise auf pflanzliche Produkte zurückgreifen, die unterstützend bei der Gewichtsregu- lierung wirken. So können z. B. die stoffwechselaktiven Inhalts- stoffe von Chronoslim® die Fettverbrennung aktivieren und gleich- zeitig den Neuaufbau von Fettdepots hemmen. Zudem werden der Zuckerstoffwechsel reguliert und das Hunger- und Sättigungs- Abb. 1 © EL Thomas & JD Bell 2009 Abb. 2 © EL Thomas & JD Bell 2008 gefühl kontrolliert. 10 11
Märchen Der Glyx macht glücklich. n Fett,Eiweiß und Kohlenhydrate wirken sich unterschiedlich & Fakt Nº 07 Aufs Was und Wieviel kommt es an. auf den Hormonspiegel und die Wärmeerzeugung aus. Schon mal etwas vom Glykämischen Index (Glyx, GI) gehört? Er n Um Eiweiß in verbrennbaren Zucker umzuwandeln, muss der zeigt an, wie stark nach bestimmten Speisen der Blutzucker steigt. Körper mehr Energie aufwenden – sprich: »verbrennen« – als Insbesondere sagt er etwas darüber aus, wie schnell Kohlenhy- bei Kohlenhydraten. Klingt paradox, ist aber wahr: Während drate in Zucker umgewandelt werden. Aha, sagte man sich, und Sie Eiweiß zu sich nehmen, verbrennen Sie bereits einen Teil teilte die Welt der Kohlenhydrate in Gut und Böse ein: Gut sind der zugeführten Energie. die mit niedrigem, »böse« die mit hohem Glyx, weil diese den Blutzucker in die Höhe treiben. Der Haken: Der Glyx ignoriert, wie viele Kohlenhydrate in einem Es gibt gute Kohlenhydrate. Märchen & Fakt Karotten haben den gleichen Glyx wie Weiß- brot, aber eine geringere Lebensmittel enthalten sind. Gekochte Karotten und Baguette Alle Kohlenhydrate werden zu Zucker. Nº 09 Glykämische Last. etwa haben beide einen hohen Glyx (70). In 100 g Karotten sind aber viel weniger Kohlenhydrate enthalten als in 100 g Stangen- Haben Sie schon mal von »guten« Kohlenhydraten gehört? Die weißbrot. Deshalb jagen 100 g Baguette den Zucker zehnmal sind zum Beispiel in Brot, Nudeln und Kartoffeln enthalten. Nach Alle Kohlenhydrate erhöhen den schneller durchs Blut als dieselbe Menge Möhren. Meinung mancher dürfte man – sofern man Fett weglässt – Blutzuckerspiegel. Nudeln essen ohne Ende und würde nicht dicker. Stimmt nicht! Präzisere Aussagen ermöglicht die Glykämische Last. Sie berech- Der Körper spaltet alle Kohlenhydrate auf und verwandelt sie in net auch mit ein, wie viel von einem Lebensmittel gegessen wird. Zucker. Das ist wie Schweinemästen mit Kartoffeln. Dabei hängt sie von vielen weiteren Faktoren ab, vor allem vom Eiweißanteil. Sie kennen es vielleicht noch aus der Schule: Kauen Sie nur lange genug auf einem Stück Brot, und es wird süß. Es ist egal, welche Kohlenhydrate wir essen. Zu viel davon, und wir werden füllig. Märchen Kalorien sind Kalorien. & Fakt Nº 08 1 kcal ≠ 1 kcal Vergleichen Sie manchmal Kalorienwerte? Eiweiß und Kohlen- Fett macht nicht hydrate haben je 4 kcal /g Brennwert, Alkohol 7 kcal /g und Fett unbedingt fett. 9 kcal /g. Wovon sollten Sie also am wenigsten zu sich nehmen? Die Antwort ist nicht so einfach, wie es scheint. Denn Ihr Körper nimmt Kalorien aus Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß ganz unter- schiedlich auf. Beachten Sie: n Der Mensch ist kein abgeschlossener »Brennofen«. Bei der Gewinnung von Energie aus Kalorien spielen viele äußere und innere Faktoren eine entscheidende Rolle: Ihr Hormonstatus, die Jahreszeit, der Breitengrad, in dem Sie leben, Ihr Job usw. 12 13
Märchen Fruchtzucker ist gesund. dem Apfelgenuss noch mehr Hunger als zuvor. Das liegt übrigens & Fakt Nº 10 Auch Fruchtzucker macht dick. auch an dem Fruchtzucker, der sich in unserem Sättigungszent- rum im Gehirn anders auswirkt als normaler Zucker. »Nur mit der Süße von Früchten«. Klingt gut, oder? Fruchtzucker Fructose eignet (Fructose) ist als Süßungsmittel in industriellen Lebensmitteln sich nicht als Ersatz in Mode gekommen. Tatsächlich hat er einen niedrigeren Glyx als Süßstoff macht dick. Märchen für Glucose. Traubenzucker, lässt also den Blutzuckerspiegel nicht so stark Süßstoff macht nur süchtig – nach noch mehr Süßem. & Fakt Nº 12 steigen. Studien haben aber gezeigt: Mit Fruchtzucker gesüßte Ge- tränke machen dicker als solche mit »normalem« weißen Zucker Es stimmt schon: Künstliche Süßstoffe erhöhen die Blutzucker- oder Süßstoff, selbst wenn diese genauso viele Kalorien haben. und Insulinspiegel wahrscheinlich weniger stark als Zucker. So locken die Werbesprüche zu den Fruchtzucker-Bomben selbst Aber – das ist zumindest tierexperimentell bewiesen – sie Ernährungsbewusste auf den breiten Pfad der dicken Sünden. machen wohl nicht dick. Trotzdem bitte Vorsicht: Wie alles Süße fördern auch sie die Sucht nach Süßem. Das gilt übrigens auch für Smoothies, diese allzu leckeren, sämi- gen Säfte aus Obst und Gemüse. So ein Getränk aus mehreren »The effects of non-nutritive sweeteners (NNS) on glucose metabolism and ap- Obstsorten hat jede Menge Kalorien. Da diese aber über Frucht- petite regulating hormones are not clear. There is an ongoing debate concerning NNS use and deleterious changes in metabolism. Based on the scientific evidence zucker aufgenommen werden, fühlt man sich nicht lange satt. presented, the consumption of NNS is not encouraged, but they could be consi- Der nächste Hunger kommt bestimmt – so beginnt oft ein Teu- dered a useful tool in the nutritional treatment of certain metabolic diseases as Süßstoffe eignen sich zur Gewichtskontrolle, fördern felskreis mit dickem Ende. Wer auf die Smoothie-Vitamine nicht sugar substitutes as long as the quantity consumed is within the acceptable dai- ly intake (ADI) and without compensation by ingesting other energy-rich foods. aber auch die Sucht nach verzichten mag: lieber ab und zu frischgepressten Orangensaft Süßem. Lastly, health professionals should not promote the consumption of sweet tas- ohne weitere Zusätze trinken! ting foods regardless its source.« Romo-Romo A et al.: Effects of the non-nutritive sweeteners on glucose metabolism and appetite regulating hormones: Systematic review of observational prospective studies and clinical trials. PLoS ONE 11(8). 2016 »Exposure to fructose water increased adiposity, whereas increased fat mass after consumption of soft drinks or diet soft drinks did not reach statistical significance (n = 9 each group). Total intake of energy was unaltered, because mice proportio- nally reduced their caloric intake from chow. There was a trend toward reduced Alkohol macht nicht dick. Märchen & energy expenditure and increased respiratory quotient, albeit not significant, in the fructose group. Furthermore, fructose produced a hepatic lipid accumulation with Alkohol macht hungrig. Fakt Nº 13 a characteristic pericentral pattern.« Jürgens H et al.: Consuming fructose-sweetned beverages increases body adiposity in mice. Obesity Research. 2005; 13(7): 1146–1156 Alkohol ist ernährungsphysiologisch ein Paradoxon: er führt uns Kalorien zu, aber trotzdem werden wir schon nach geringen Men- Wer abnehmen möchte, sollte lieber auf Alkohol Märchen Obst macht schlank. gen Alkohol wieder hungrig. Der Grund: Alkohol aktiviert laut & Fakt Nº 11 Obst macht hungrig. neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen bestimmte Gehirn- verzichten. areale, die den Appetit anregen. Zudem wirkt sich Alkohol negativ Essen Sie gern frisches Obst? Tun Sie das ruhig, es enthält wich- auf den Blutzuckerspiegel aus, weil er auf komplexe Weise die Obst kann das Hunger- tige Vitamine und Mineralstoffe. Aber glauben Sie nicht, dass Sie Verstoffwechselung von Zucker stört – dies erhöht zusätzlich das gefühl steigern und erhöht davon schlank werden. Wenn Sie zum Beispiel einen Apfel essen, Hungergefühl. Also, wer abnehmen möchte: lieber auf das zu- den Blutzuckerspiegel. fällt der Spiegel des appetitanregenden Hormons Ghrelin zwar sätzliche Glas Bier oder Wein verzichten. kurz ab, steigt aber danach stark an. Oft haben Sie dann nach Sarah Cains et al.: Agrp neuron activity is required for alcohol-induced overeating. Nature communications 8, 10. Januar 2017 14 15
Märchen Fett macht fett. Und stellen Sie sich vor: Kokosnusswasser hilft sogar beim Ab- & Fakt Nº 14 Fett macht nicht schlank. nehmen! Ein Versuch hat gezeigt: Bei Tieren, die in hohen Dosen Fett und / oder Fruchtzucker gefüttert bekamen, senkte Kokos- Es ist wissenschaftlich belegt: Fett allein macht nicht dick. Wenn nusswasser deutlich das Leptin im Blut – ein Hormon, das haupt- Sie mehr Fett essen, aber insgesamt genauso viele Kalorien auf- sächlich von Fettzellen ausgeschüttet wird. nehmen wie bisher, nehmen Sie nicht zu. Auch das Risiko von Brustkrebs wird bei Frauen nach den Wechseljahren durch eine Ngozi A Imaga, Adepoju Obafemi, Oluwadamilola Onadeko, Uzoma A Okafor: Leptin fettarme Diät nicht geringer. levels attenuated by coconut water in high-fat ans high-fructose diet def animal models. Experimental Biology 2016 Meeting, The FASEB Journal. Ersetzen Sie also ruhig einen Teil der Kohlenhydrate durch ein- Fettarme Diäten machen fach ungesättigte Fettsäuren oder Protein (Eiweiß). Essen Sie nicht schlank, solange die zum Beispiel – in Maßen – Oliven- bzw. Rapsöl, Avocados, Nüsse Kalorienzahl gleich bleibt. oder Hülsenfrüchte und reduzieren Sie dafür Brot, Nudeln, Kar- toffeln, Reis und alles, was süß ist. Das ist nachweislich gut für Blutdruck und Blutfettspiegel und senkt das Risiko von Blutge- fäß-Erkrankungen. Und es gilt: Pflanzliche, ungesättigte Fettsäuren sind besser als tierische Fette. Märchen Nüsse machen dick. & Fakt Nº 15 Nüsse machen satt. Und eine bestimmte Nuss hilft sogar beim Abnehmen. Nüsse machen nicht dick! Obwohl Versuchspersonen bei einer Studie mehr Nüsse aßen, nahmen sie nicht relevant zu. »To date, dietary fats seem to be most promising and have been the most exten- sively studied for their effects on body weight control. However, the weight loss ob- Kokosnusswasser kann served is small and should be considered mostly as a measure to prevent weight laut neuesten Studien gain. Carefully conducted clinical studies are needed to firmly ascertain the effect beim Abnehmen helfen. of tea, milk, and nuts on body weight maintenance, to assess their potential to Nüsse enthalten einfach assist in weight-loss efforts, and to ascertain dose-response relations and mecha- ungesättigte Fettsäuren nisms of action for the 4 food types examined.« St-Onge MP: Dietary fats, teas, und Eiweiß, die nachweis- dairy, and nuts: potential functional foods for weight control? Am J Clin Nutr. 2005 lich gut für Blutdruck Jan; 81(1): 7–15 und Blutfettspiegel sind. 16 17
Märchen Zu viel Eiweiß ist ungesund. In Japan beispielsweise isst man traditionell eiweißreich. Fett- & Fakt Nº 16 Proteinreiche Kost ist überlegen. leibigkeit war dort bis vor Kurzem völlig unbekannt. Japaner, die in Amerika leben und sich den »American way of life« munden Der Mensch ist grundsätzlich ein Allesfresser. Er zieht also aus lassen, werden aber sehr wohl dick. Dies haben Studien eindeutig jeder Form von Nahrung das Maximum an Energie. Lange Zeit erwiesen. war er dabei auf Fleisch von wilden Tieren angewiesen und hat gelernt, dessen hohen Eiweißgehalt optimal zu verwerten. Ein Übrigens: Wenn Sie mehr Eiweiß essen, müssen Sie nicht um Steinzeit-Pummel dürfte er davon kaum geworden sein, denn Ihre Nieren fürchten – das ist ein weiteres kleines Märchen. Eiweiß hat eine schlechte Energie-Bilanz. Er müsste Unmengen davon in sich hineingeschaufelt haben, um genauso viel Fett auf- zubauen wie wir mit einem Teller Nudeln. Solche energiereichen Eiweiß (Protein) ist enthalten in: Kohlenhydrate hat der Mensch aber erst seit Beginn des Getreide- • Soja / Tofu • Eiern anbaus durch die Ägypter vor 5.000 Jahren zur Verfügung – in • Nüssen • Geflügel der Evolutionsgeschichte des Menschen nur ein kurzer Augen- • Champignons • Fisch blick. • Hülsenfrüchten • Fleisch • Getreide • Milchprodukten Wir sind also auf Eiweiß programmiert, es steckt noch in unseren Unsere Gene wollen Genen. Wenn Sie viel Eiweiß (Protein) zu sich nehmen, bauen Eiweiß. Sie mehr Muskeln auf, erzeugen mehr Wärme und verbrauchen mehr Kalorien, als wenn Sie viele Kohlenhydrate essen. Eiweiß Obst! Obst! Obst! Märchen ist der Schlüssel zur Gewichtskontrolle. Eiweiß! Eiweiß! Eiweiß! & Fakt Nº 17 »[…] These data indicate an added energy-cost associated with high-protein, low- Wir schreiben die 90er-Jahre: Amerika wird immer dicker. Zwi- fat diets and may help explain the efficacy of such diets for weight loss.« Journal schen 1991 und 2001 steigt die Zahl der von Fettsucht Betroffenen of the American College of Nutrition, Vol. 21, No. 1, 55–61 (2002). Postprandial Ther- mogenesis Is Increased 100 % on a High-Protein, Low-Fat Diet versus a High-Carbo- in den USA um 60 %. Dabei essen die Amerikaner in dieser Zeit hydrate, Low-Fat Diet in Healthy, Young Women. Johnston CS, Day CS, Swan PD. immer weniger Fett, aber mehr Kohlenhydrate. Wer oder was ist schuld? Womöglich die Ernährungspyramide. Die sagt uns: Vor allem Kohlenhydrate, Obst und Gemüse essen, aber wenig Fett und Eiweiß erleichtert das Leben. Eiweiß. Völliger Unsinn! Das weiß auch das National Institute of Das spricht für Eiweiß: Medicine (NIM) und empfiehlt jetzt nur noch 45 bis 65 % Koh- lenhydrate, 10 bis 35 % Fett und 20 bis 35 % Eiweiß. Heute sind • Um Protein zu verwerten, muss der Körper dreimal mehr Energie »low carb«-Produkte in den Staaten der Renner. Amerika hat aufwenden als bei Kohlenhydraten und Fett also gelernt. Und wir? • Protein ist der beste Sattmacher Die Deutschen sind Europameister im Brotessen. Rund 76 Kilo Ge- • Eiweiß stellt den Muskelaufbau sicher treideprodukte nimmt jeder Bundesbürger im Schnitt pro Jahr • Bei der Umwandlung von Protein bildet sich praktisch kein Fett zu sich. Und glauben Sie bitte nicht, Vollkornbrot mache weniger dick als Weißbrot. Stimmt nämlich nicht! Dazu kommt, dass neue Studien nun sogar ergaben, dass helles Brot zumindest dem 18 19
Blutzucker manchmal besser bekommen könnte als Vollkornbrot. Bei Frauen steuert der Zyklus den Hormonhaushalt entscheidend. Wir raten daher aus ernährungsphysiologischer Sicht: noch mehr Deshalb nehmen Frauen vor allem um die Wechseljahre zu, wenn Eiweiß essen, noch weniger Kohlenhydrate, als es das NIM emp- die Geschlechtshormone absinken, denn diese Hormone spielen fiehlt. Denn selbst die bereits korrigierten NIM-Empfehlungen eine große Rolle beim Muskelaufbau. sind immer noch viel zu Kohlenhydrat-lastig. Selbst leichte Abweichungen der Schilddrüsenhormone können »schwer wiegende« Folgen haben: Mit den Jahren bringt man dann gut und gern 20 bis 30 Kilo mehr auf die Waage. Märchen Hormone haben nichts mit Ernährung zu tun. & Fakt Nº 18 Hormonmangel macht dick. Wer viel schläft, wird dick. Märchen Was haben Hormone mit Fettpölsterchen zu tun? Ganz einfach: Schlafen macht schlank. & Fakt Nº 19 Hormone steuern unseren Stoffwechsel und damit auch die Ver- wertung von Nährstoffen. Fehlen also Hormone, kann das dick Wenn Sie zu wenig schlafen, schüttet Ihr Körper ein Hormon aus, machen? Schilddrüsenunterfunktion, PCO-Syndrom, Hyperinsu- das den Appetit anregt – und drosselt zugleich ein Wachstums- Schlafmangel ist schlecht für unseren Stoffwechsel. linismus (viel Insulin im Blut), Andro- und Menopause (»Wech- hormon, was zu mehr Fett und weniger Muskelmasse führen kann. seljahre«): Sie alle bedeuten meist auch mehr Gewicht. Wenn Also: Schlafmangel macht dick! Denken Sie nur an die vielen Sie den natürlichen Hormonspiegel wiederherstellen – etwa mit Jugendlichen, die abends gern lang fernsehen oder bis in die sogenannter Anti-Aging-Medizin –, hat das auch positive Aus- Nacht Computerspiele zocken. wirkungen auf das Gewicht. Achten Sie bei Ihren Kindern auf mögliche Hormonstörungen, oft beginnen sie schon früh. Currie A, Cappuccio FP: Sleep in children and adolescents: a worrying scenario: can Wussten Sie übrigens: Bei Männern fährt die Hormonfabrik die we understand the sleep deprivation-obesity epidemic? Nutr Metab Cardiovasc Dis 2007; 17(3): 230–232 Produktion schon langsam ab dem 35. Lebensjahr herunter – und wer fühlt sich da schon alt? Forscher des King’s College London bestätigten in einer aktuel- len Meta-Analyse zudem, dass Menschen mit Schlafentzug im Je älter wir werden, desto niedriger sind unsere Hormonspiegel Durchschnitt ganze 385 Kalorien mehr am Folgetag zu sich neh- men! Nur werden diese zusätzlichen Kalorien leider gar nicht 100 Melatonin benötigt, denn dem müden Organismus wird lediglich vorgegau- 90 Wachstums- kelt, dass er fettreichere und proteinärmere Nahrung benötigt. Hormonhöchststand = 100 hormone 80 70 DHEA Al Khatib HK, Harding SV, Darzi J, Pot GK: The effects of partial sleep deprivation on 60 Östrogen energy balance: a systematic review and meta-analysis. Eur J Clin Nutr. Nov 2016. 50 Testosteron doi: 10.1038/ejcn.2016.201. 40 30 20 Nur bitte glauben Sie jetzt nicht, dass Sie schlank bleiben, indem 10 Sie den halben Tag verschlafen! Weitere Studien zeigen nämlich, 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 dass mehr als neun Stunden Schlaf in Verbindung mit einem Alter in Jahren Bewegungsmangel zu Übergewicht führt. Daher gilt: ausreichend schlafen und bewegen. 20 21
Wer dick ist, ist selber schuld. Märchen & Fakt Von nichts kommt nichts. Wer auch im Alter eine gute Figur behalten will, Dicksein ist (auch) erblich. Nº 21 muss was dafür tun. Sie haben es sicher schon beobachtet: Manche können essen, was sie wollen, und bleiben schlank. Andere wiederum scheinen eine solide Grundpolsterung mitzubringen. Das liegt zu einem guten Teil am Erbgut: Gewicht und Statur sind zu 50 % von genetischen Faktoren bestimmt. Das heißt nicht zwangsläufig, dass ein Kind dicker Eltern selbst ein Dickerchen ist oder werden muss. Es sollte aber besonders auf gezielte Ernährung und genügend Be- wegung achten. Vitamine sind nur »nice to have«. Märchen Vitamine sind lebenswichtig. & Fakt Nº 22 Schon die alten Pharaonen aßen Vitamine auf ihren Thronen. Märchen Opa kann sich einfach dünn machen. Denn Vitamine sind lebenswichtig! Wir brauchen sie, um gesund &Fakt Nº 20 Die Lebensjahre wiegen schwer. zu bleiben. Wie krank ein Mensch ohne Vitamine werden kann, haben schon Kolumbus & Co. auf ihren langen Seereisen erfahren Traurig, aber wahr: Altern macht dick. Die Muskelmasse nimmt müssen. ab, und die Hormone, die für Energie-Umsetzung zuständig sind, Der Haken an der Sache: Unser Körper kann keine Vitamine werden gedrosselt. Sie verbrauchen also weniger Kalorien, je selbst herstellen. Wir müssen sie uns aus der Nahrung holen. älter Sie werden. Vitaminreiche, frische Lebensmittel halten »No one can deny that the recorded experience of voyagers and explorers in the den Körper gesund und Ein 60-jähriger Mann setzt im Jahr satte 50.000 Kalorien weni- eighteenth century… would have directed thought towards our modern concepti- schlank. on of vitamins, had the times been ripe...« Sir Frederick Hopkins, Nobelpreisträger ger um als ein 30-Jähriger. Wenn er nichts an seiner Ernährung für Physiologie oder Medizin 1929, Rede bei der Preisverleihung, 11.12.1929 ändert, nimmt er demnach jedes Jahr sieben Kilogramm zu! Also lieber mal auf den einen oder anderen Snack verzichten. Gesund in Mamas Bauch Kalorienbedarf Schon ganz früh in unserem Leben entfalten Vitamine ihre Kraft nach Alter Frauen Männer – noch bevor wir geboren sind. In der Schwangerschaft ist unter und Geschlecht 15 – 18 Jahre: 2500 kcal 15 – 18 Jahre: 3100 kcal anderem Folsäure wichtig. Folsäure hilft zum Beispiel, einen 19 – 24 Jahre: 2400 kcal 19 – 24 Jahre: 3000 kcal »offenen Rücken« beim Kind zu verhindern. Nimmt eine wer- 25 – 50 Jahre: 2300 kcal 25 – 50 Jahre: 2900 kcal dende Mutter Folsäure oder andere B-Vitamine ein, erhöht dies 51 – 64 Jahre: 2000 kcal 51 – 64 Jahre: 2500 kcal über 65 Jahre: 1800 kcal über 65 Jahre: 2300 kcal die Gesundheit des Embryos. 22 23
Jod /Jodid wiederum stellt eine gesunde geistige Entwicklung des und hilft, vor Krebserkrankungen zu schützen – vor allem vor Kindes sicher. Brust-, Enddarm- und Prostata-Krebs. Außerdem wirkt Vitamin D Vitamin D schützt vor Krebs. altersbedingtem Schwindel und Fallneigung entgegen. »Of all the women in the study, 67 % used folic acid supplements. In blood, a signi- ficant correlation was established between high cobalamin and better embryo »These data suggest that VDR deficiency in mice is associated with decreased quality whereas high tHcy resulted in poor embryo quality. However, in monofol- balance function, and may be relevant to poorer balance/posture control in hu- licular fluid of supplemented women, high tHcy correlated with better embryo qua- mans with low levels of vitamin D.« Bouillon R et al.: Vitamin D and human health: lity. In the total group, a 2-fold increase of monofollicular fluid folate corresponded lessons from vitamin D receptor null mice. Endocr Rev. 2008 Oct; 29(6): 726–776 with a 3.3 times higher chance of achieving pregnancy. An optimal homocysteine Für einen gesunden Jod- pathway in follicular fluid is associated with a better embryo quality and chance spiegel: Jodsalz verwenden. of pregnancy.« Boxmeer JC et al.: IVF outcomes are associated with biomarkers of Vitamin C – fast ein Allheilmittel the homocysteine pathway in monofollicular fluid. Human Reproduction, 2009; Vol.24, No.5 pp. 1059–1066 Wie wäre es, wenn Sie gleichzeitig Arterienverkalkung, Krebs, Immunerkrankungen und Rheuma vorbeugen könnten? Können Vitamine halten jung Sie – mit Vitamin C (Ascorbinsäure). Dieses Vitamin schützt Ihren Körper vor »oxidativem Stress«, der Auch später im Leben halten uns Vitamine, Mineralien und Anti- Zellstrukturen schädigt und mit den erwähn- Gut gegen Arterienver- oxidantien auf Trab – als Bollwerk gegen Alterserkrankungen. ten Krankheiten in Zusammenhang steht. kalkung: Vitamine B6, B12 Die Vitamine B6, B12 und B9 (Folsäure) beispielsweise senken Besonders gefährdet dafür sind Sie immer und B9, EGCG (Grüntee- Extrakt) und Resveratrol den Homocystein-Spiegel – Näheres dazu bei Fakt #23. dann, wenn Sie sich körperlich anstrengen, (Rotweintraube). krank oder schwanger sind. »The effect of ›aging‹ within the same individuals after ten years of follow up was Das Gute ist: Die meisten Obst- und Gemü- also evaluated: a significant difference was observed for the same individuals in the sesorten stecken voller Vitamin C. Vor allem 10-years period. Plasma folic acid was compared to tHcy values, resulting also in marked differences between north and southern countries. Plasma vitamin B12 Hagebutten, Sanddorn und schwarze Johan- also shows a close pattern. Either plasma folate or vitamin B12 were shown as nisbeeren sind reinste Vitamin-C-Bomben. strong predictors of tHcy. This effect was not observed for plasma vitamin B6. Total Täglich essen! alcohol intake was positively and significantly (p < 0.01) correlated with tHcy Eine hohe Konzentration des »Allheilmittels« (›no‹ intake corresponded with the lowest tHcy, 14.3 µmol/l vs ›high‹ intake-over Vitamin C kommt in Sanddorn vor. 30 g/d-with the highest tHcy, 17 µmol/l). The type of alcoholic beverage was also evaluated: wine and spirits drinkers showed positively significant (p < 0.005) Gutes für Knochen, Leber und mehr correlation whereas beer intake was not significantly associated. Smoking was also analysed: ›never‹ smokers had the lowest tHcy concentration (13.82 ± 0.20 µmol/l) vs ›current‹ smokers (16.64 ± 0.35 µmol/l), a significant difference Vor oxidativem Stress schützen übrigens auch das fettlösliche (p < 0.05).« Varela-Moreiras G, Escudero JM, Alonso-Aperte E: Homocysteine rela- Vitamin E, das in Pflanzenölen enthalten ist, und Carotinoide, die ted vitamins and lifestyles in the elderly people: SENECA study. Nutr Hosp. 2007; außer in Karotten auch in Pfirsichen und Paprika stecken. 22(3): 363–370 Vitamin A beeinflusst das Immunsystem und unterstützt das Vitamin D – das »Sonnenhormon« gegen Krebs Wachstum von Knochengewebe sowie die Entwicklung von Pla- Gemüse und Obst liefern wertvolle Pflanzenstoffe. zenta und Embryo. Ein Anti-Aging-»Wundermittel« ist auch Vitamin D. Dieses Pro- hormon, welches nur in Verbindung mit Sonnenlicht produziert Vitamin K braucht Ihre Leber zur Bildung mehrerer Blutgerin- werden kann, spielt eine zentrale Rolle für den Knochenaufbau nungsfaktoren. 24 25
Märchen Gegen Herzschmerz ist kein Kraut gewachsen. & Fakt »This study demonstrated that 12 week isoflavone treatment reduced serum Nº 23 Herzkrankheiten kann man erkennen – hs-C-reactive protein and improved brachial FMD in patients with clinically ma- nifest atherosclerosis, thus reversing their endothelial dysfunction status. These und mit Ernährung positiv beeinflussen. findings may have important implication for the use of isoflavone for secondary prevention in patients with cardiovascular disease, on top of conventional inter- Woran sterben Sie einmal – was glauben Sie? Am wahrschein- ventions.« Reduction of C-reactive protein with isoflavone supplement reverses endothelial dysfunction in patients with ischaemic stroke. European Heart Journal lichsten an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, denn dies ist die 2008; 29, 2800–2807 häufigste Todesursache in westlichen Industrieländern. Das Spek- trum dieser Krankheiten reicht von Bluthochdruck über die Ver- Orio F Jr et al.: The increase of leukocytes as a new putative marker of low-grade chro- engung der Herzkranzgefäße bis hin zum Herzinfarkt und zum nic inflammation and early cardiovascular risk in polycystic ovary syndrome. J Clin Endocrinol Metab. 2005 Jan; 90(1): 2–5 Schlaganfall. Ob Sie ein hohes Risiko für eine solche Erkrankung haben, kann man anhand Ihrer genetischen Vorbelastung (Krank- heitsfälle in der Familie!) und anhand bestimmter Blutparameter Auch zu viel Lipoprotein(a) ist ein Risikofaktor für eine Herz- feststellen. Kreislauf-Erkrankung. Denn Lipoprotein(a) behindert ein ande- Genetische Vorbelastungen und ein Bluttest geben res Protein dabei, Blutgerinnsel aufzulösen. In Kombination mit Hinweis auf ein erhöhtes Was liegt Ihnen im Blut? einem hohen Cholesterinspiegel ist dies absolut behandlungsbe- Risiko von Herz-Kreislauf- dürftig. Erkrankungen. Wenn Sie zu viel Homocystein im Blut haben, besteht eine Ge- Dann sollte man auch einmal über die vielgeschmähten Statine Mit B-Vitaminen fahr für Arterienverkalkung, venöse Thrombosen, Schlaganfälle nachdenken. Als Statine werden Medikamente bezeichnet, welche behandelt man und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Ursache kann ein Gen- den Cholesterinspiegel im Blut senken. Sie weisen von allen be- einen erhöhten Homocystein-Wert. defekt sein, aber auch eine vitaminarme Ernährung, extremer kannten Fettsenkern die bisher höchste Wirksamkeit auf und Leistungssport, regelmäßiger Alkoholkonsum oder der ganz na- schützen nachweislich vor Herzinfarkt. türliche Alterungsprozess. Die Lösung: Bei Homocystein-Werten über 10 μmol/l am besten Eine völlig neue Substanzgruppe, die den Cholesterinspiegel Folsäure einnehmen. senkt, sind die PCSK9-Inhibitoren. PCSK9 reguliert den LDL- Cholesterinspiegel, indem es den LDL-Rezeptor bindet und mit Auch entzündete Blutgefäße können ein Risikofaktor für Herz- ihm zusammen von der Leberzelle aufgenommen wird. Kreislauf-Krankheiten sein. Denn dabei können sich Entzündungs- und Fettzellen an den geschädigten Gefäßwänden ablagern und Petrides F, Shearston K et al.: The promises of PCSK9 inhibition. In: Current opinion die Arterien verkalken. Die Folge: Die Gefäßwände werden starrer, in lipidology. Band 24, Nummer 4, August 2013, ISSN 1473-6535, S. 307–312 der Blutdruck steigt – was einen Teufelskreis von weiteren Ge- fäßverletzungen, Entzündungen und Verkalkung in Gang setzt. Warum es Ernährungsmärchen gibt Hiergegen hilft Grüntee-Extrakt und Resveratrol aus der Rot- Auch Soja/Tofu hilft weintraube oder roten Beeren. Die Menschen suchen stets nach einfachen Erklärungen für schwie- gegen Entzündungen der rige Sachverhalte. Und: Es ist immer einfacher, an Märchen zu Blutgefäße. Ob Ihre Gefäßwände entzündet sind, zeigt das C-reaktive Protein glauben, als selbst aktiv zu werden. (CRP). Ist es in hoher Konzentration im Blut vorhanden, liegt höchstwahrscheinlich eine Entzündung vor – und damit leider auch ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz. 26 27
n Papayas sind Vitaminbomben und enthalten dazu eine Menge Reife Tomaten enthalten des Enzyms Papain. Dieses spaltet das in der Nahrung enthal- viel wertvolles Lykopin. tene Eiweiß in Aminosäure auf, wodurch Verdauungsprobleme, Magenverstimmungen und sogar Reiseübelkeit gelindert wer- den können. Die Enzyme sollen zudem gegen Entzündungen helfen und Schmerzen lindern n Last but not least: die Tomate. Für ihre charakteristische rote Farbe ist das darin vorkommenden Lykopin verantwortlich. Reife Tomaten, aber auch Hagebutten und Wassermelonen enthalten eine besonders hohe Konzentration dieses Radikal- fängers. Lykopin kann das Risikos an Krebs, Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Osteoporose und Unfruchtbarkeit zu erkranken, reduzieren. Märchen Superfood ist super. & Fakt Nº 24 Superfood ist kein Allheilmittel. Überbewerten sollte man Superfoods also nicht. Aber sich mit ihnen zu befassen kann ein Schlüssel zu bewussterer und gesün- Allein der Name klingt schon großartig: »Superfood«. So nennen derer Ernährung sein. Marketing-Strategen bestimmte Nahrungsmittel, denen besondere Fähigkeiten nachgesagt werden. Nur zwei, drei kleine Beeren essen, schon habe man einen gigantischen Effekt für die Gesund- Grüner Tee ist nur für Buddhisten. Märchen heit. Aber was ist dran? Grüntee-Extrakt ist eine kleine Wunderwaffe. & Fakt Nº 25 Tatsächlich enthalten die meisten der so titulierten Nahrungs- mittel gesundheitsfördernde Stoffe. Aber wie groß ihr Effekt wirk- Trinken Sie gern grünen Tee? Wenn nicht, sollten Sie es ruhig lich ist, ist meist nicht erwiesen – und oft lassen sich die Exoten mal tun. Denn er enthält ein Lebenselixier: EGCG. durch günstigere, leichter verfügbare Alternativen ersetzen. Laut neuen Studien – derzeit noch fast ausschließlich Tierexperi- mente – ist grüner Tee damit ein kleines Wundermittel. Gönnen Ein paar Beispiele: Sie sich also ab und zu eine Tasse! n Açai-Beeren enthalten antioxidative Substanzen – welchen Aber Achtung: EGCG wirkt stimulierend. Trinken Sie grünen Tee Nutzen sie dem Menschen bringen, ist noch nicht erforscht daher besser nicht vor dem Schlafengehen. n Chiasamen aus Mexiko sind zwar reich an mehrfach ungesät- Grüntee-Extrakt gilt als effizientes Mittel gegen tigten Fettsäuren und Proteinen, aber ganz gewöhnliche Lein- viele Krankheiten. samen tun’s auch Grüner Tee wirkt höchstwahrscheinlich gegen: n Die roten Goji-Beeren sind gesund, denn sie liefern Mineral- stoffe und Vitamine – aber nicht mehr als heimisches Obst • Krebs • hohen Blutzucker und Gemüse • HIV • Entzündungen der Blutgefäße n Heidelbeeren sollen gegen Darmkrebs helfen und laut Tier- • Grippe • diverse Frauenkrankheiten versuchen dem Gedächtnisschwund im Alter vorbeugen • Alzheimer • erhöhte Stresshormone n Löwenzahn hilft bei der Verdauung und soll auch die Galle- • hohe Blutfette • Übergewicht produktion in der Leber anregen sowie gegen Diabetes wirken 28 29
Zehn Tipps für Ihre Gesundheit 1. Bereiten Sie Ihr Essen selbst aus frischen, natürlichen Produkten zu. Gewöhnen Sie Ihren Körper wieder an die natürlichen Aromen und Bitterstoffe. 2. Essen Sie viel frisches Gemüse, aber nicht zu viel Obst. 3. Essen Sie VIEL mehr Eiweiß. Sie haben die Wahl: Fisch, mageres Fleisch, Milchprodukte (Magerquark) oder Soja. Achten Sie hierbei auf Bio-Qualität. 4. Meiden Sie Fertig- und Lightprodukte sowie »Functional Food« (mit zusätzlichen Inhaltsstoffen angereicherte Lebensmittel, die eine angeblich positive Wirkung auf die Gesundheit versprechen). 5. Löschen Sie Ihren Durst mit Wasser oder ungesüßten Tees. 6. Bitte keine Fruchtsäfte und Softdrinks – nicht mal Getränke mit Süßstoffen. Haben Sie weitere Fragen? 7. Nicht mehr als 0,1 Liter Wein (oder 0,25 Liter Bier) regelmäßig pro Tag, wenn Sie eine Frau sind. Höchstens 0,2 Liter Wein Wir stehen Ihnen gerne in einem persönlichen (0,5 Liter Bier), wenn Sie ein Mann sind. Gespräch zur Verfügung. 8. Schlafen Sie genug – bei abgedrehter Heizung. Terminvereinbarungen unter Telefon 089. 54 70 41 - 0 9. Lassen Sie ab 40 Ihren Hormonspiegel überprüfen. Hormonzentrum an der Oper 10. B ewegen Sie sich ausreichend. Sport alleine macht zwar nicht Maximilianstraße 2a schlank, ist aber definitiv gesund – und in Kombination mit einer 80539 München ausgewogenen Ernährung unterstützt er beim Abnehmen. 30 31
Partnerschaftsgesellschaft Stand: 01.2019, Auflage 4 · Design: Im Neuland, München · © 2019 Hormonzentrum an der Oper Dr. med. Helmut Lacher Dr. med. Jörg Puchta Dr. med. Silke Michna PD Dr. med. Hans-Ulrich Pauer Schwerpunkte Reproduktionsmedizin Kryokonservierung Gynäkologische Endokrinologie Präventionsmedizin Medizinische Genetik Hormon-Einsendelabor Kontakt Maximilianstraße 2a 80539 München Tel. Praxis 089. 54 70 41 - 0 Fax Praxis 089. 54 70 41 - 34 Tel. Buchhaltung 089. 54 70 41 - 41 Fax Buchhaltung 089. 54 70 41 - 30 info@hormonzentrum-an-der-oper.de www.hormonzentrum-an-der-oper.de Bankverbindung HypoVereinsbank IBAN DE86 7002 0270 1720 3493 68 SWIFT (BIC) HYVEDEMMXXX Partnerschaftsgesellschaft Amtsgericht München PR 395 DIN EN ISO 9001 : 2015 32
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