Jahresrechnung 2020 - Bernerland Bank
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Inhaltsverzeichnis Seite Wichtigste Zahlen auf einen Blick 3 Lagebericht 4 Bilanz per 31.12.2020 6 Erfolgsrechnung 2020 7 Gewinnverwendung 8 Eigenkapitalnachweis 2020 8 1 Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit 9 2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 10 3 Erläuterungen zum Risikomanagement, insbesondere zur Behandlung des Zinsänderungsrisikos, 14 zu anderen Marktrisiken und Kreditrisiken 4 Erläuterungen der angewandten Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und 15 zur Festlegung des Wertberichtigungsbedarfs 5 Erläuterungen zur Bewertung der Deckungen, insbesondere zu wichtigen Kriterien für die Ermittlung 16 der Verkehrs- und Belehnungswerte 6 Erläuterungen zur Geschäftspolitik beim Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten inklusive der Erläuterungen 16 im Zusammenhang mit der Anwendung von Hedge Accounting 7 Erläuterungen zu wesentlichen Ereignissen nach dem Bilanzstichtag 17 8 Informationen zur Bilanz 17 9 Informationen zum Ausserbilanzgeschäft 23 10 Informationen zur Erfolgsrechnung 23 Offenlegungspflichten im Zusammenhang mit den Eigenmitteln und der Liquidität 25 Corporate Governance 26 Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 27 2
Wichtigste Zahlen auf einen Blick in CHF 1’000 (Ausnahmen sind angegeben) 2020 2019 2018 Erfolgsrechnung Geschäftsertrag 22’387 23’554 22’570 Geschäftsaufwand 13’924 14’392 14’723 Geschäftserfolg 6’405 6’869 2’868 Jahresgewinn 3’940 4’172 4’056 Kundengeschäft/Bilanz Kundenausleihungen 1’357’743 1’341’504 1’344’065 Kundengelder 1’226’978 1’179’667 1’211’794 Wert der Vermögensverwaltungs- und der Kundendepots 250’268 232’042 193’704 Total Kundengeschäft 2’834’989 2’753’213 2’749’563 Bilanzsumme 1’676’295 1’582’599 1’602’392 Personal/Standorte Mitarbeitende (Vollzeitstellen) 59,0 58,8 60,9 Lernende (Anzahl) 10 8 9 Filialen mit gesamter Dienstleistungspalette (Anzahl) 9 10 10 Geschäftsstellen mit eingeschränkter Dienstleistungspalette (Anzahl) 0 1 1 Geldausgabeautomaten (Anzahl) 17 16 16 Eigenkapital Eigenkapital nach Gewinnverwendung 1 142’254 139’206 127’919 Anrechenbare Eigenmittel 147’407 144’610 140’924 Erforderliche Eigenmittel 2, 3 135’470 128’069 129’651 Kennzahlen Bruttozinsspanne (Zinserfolg/Ø Bilanzsumme) 1,11 % 1,17 % 1,15 % Kundendeckungsgrad (Kundengelder/-ausleihungen) 90,37 % 87,94 % 90,16 % Leverage Ratio 2 3 8,38 % 8,69 % 7,76 % Aktie Bernerland Bank AG Jahresendkurs (CHF) 475.00 495.00 485.00 Dividende je Namenaktie (CHF) 1 10.50 10.50 10.50 Dividendenrendite (Dividende/Jahresendkurs) 2,21 % 2,12 % 2,16 % 1 Gemäss Antrag zuhanden der Generalversammlung 2 Restatement der Vorjahre infolge Teilnahme am Kleinbankenregime ab 2020 3 Ohne Erleichterung gem. FINMA-Aufsichtsmitteilungen 02/2020 und 06/2020, vgl. grundlegende regulatorische Kennzahlen (KM1) in der Jahresrechnung 3
Lagebericht Geschäftsverlauf im Berichtsjahr und wirtschaftliche Eigene Mittel Lage unserer Bank Das Eigenkapital beträgt unter Berücksichtigung der beantragten Aus dem Geschäftsjahr 2020 resultiert ein solides Ergebnis. Gewinnverwendung CHF 142,3 Mio. oder 8,5 % der Bilanzsumme (Vor- Das Jahr war geprägt von der Corona-Pandemie und verlangte Agilität. jahr 8,8 %). Seit 1. Januar 2020 nehmen wir am Kleinbankenregime Wir konnten unsere Dienstleistungen jederzeit erbringen und unsere teil, das die eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA kleinen, Kundinnen und Kunden beratend unterstützen. Auf das Geschäftsergeb besonders liquiden und gut kapitalisierten Banken bietet. Die Eigen- nis hatte die Pandemie keinen wesentlichen Einfluss. Die Bilanzsumme mittelanforderungen sind damit erhöht. Mit einem Leverage-Ratio nahm um +5,9 % auf CHF 1,68 Mia. zu, der Jahresgewinn beträgt (Verhältnis des Kernkapitals zum Gesamtengagement) von 8,38 % CHF 3,9 Mio. (Vorjahr 8,69 %) übertreffen wir die Vorgaben. Ausleihungen Zinsengeschäft Das dauerhafte Negativzinsumfeld sowie die Digitalisierung trieben Der Bruttoerfolg aus dem Zinsengeschäft reduzierte sich um –2,4 % den hart umkämpften Hypothekarmarkt weiter an. Die Nachfrage nach auf CHF 18,1 Mio. und widerspiegelt den anhaltenden Margendruck. Wohneigentum ist angestiegen und mit ihr die Immobilienpreise. Die Bruttozinsspanne sank auf immer noch gute 1,11 % (Vorjahr 1,17 %). Unserer Politik, ein nachhaltig gesundes Kreditportefeuille mit angemes- Dank der sehr guten Qualität des Kreditportefeuilles gab es im Jahr senen Konditionen zu haben, leben wir nach. Das Wachstum an Hypo- 2020 keinen Bedarf an zusätzlichen Wertberichtigungen, dies auch thekenforderungen beträgt netto CHF +10,0 Mio. Die Forderungen ge- unter Berücksichtigung der Corona-Krise und deren wirtschaftlicher genüber Kunden nahmen um CHF +6,2 Mio. zu. Darin enthalten ist Auswirkungen. Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft liegt mit die Beanspruchung von Covid-19-Krediten im Umfang von CHF 7,3 Mio. CHF 18,1 Mio. (–5,2 %) unter dem Vorjahreswert, dies bedingt durch Insgesamt betragen die Kundenausleihungen CHF 1,36 Mia. (+1,2 %). Auflösung nicht benötigter Wertberichtigungen im Vorjahr. Kundenvermögen und Pfandbriefdarlehen Kommissions- und Handelsgeschäft/ Die Kundengelder (Kundeneinlagen und Kassenobligationen) nahmen übriger ordentlicher Erfolg um +4,0 % auf CHF 1,23 Mia. zu. Bei der Annahme von Kundengel- Das Vermögensverwaltungsgeschäft trägt weiterhin massgeblich dern gelten Restriktionen, hohe Liquiditätsbestände belasten wir mit zum Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft von Negativzinsen. Die Kundengelder decken die Kundenausleihungen CHF 2,8 Mio. (+1,6 %) bei. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft mit 90,37 % (Vorjahr 87,9 %). Die Pfandbriefdarlehen ergänzen die von CHF 0,2 Mio. (Vorjahr CHF 0,3 Mio.) ist in Abhängigkeit der Wech- Refinanzierung mit CHF 276,0 Mio. (+16,0 %). Der Wert der Kunden- selkursentwicklung volatil. Der übrige ordentliche Erfolg liegt mit depots beträgt CHF 250,3 Mio. (+7,9 %). Dabei haben die Vermö- CHF 1,3 Mio. unter dem Vorjahreswert (–6 %), dies unter anderem in- gensverwaltungsmandate erfolgreich um +14,4 % auf CHF 99,0 Mio. folge eines geringeren Liegenschaftserfolgs. Vom Lockdown betrof zugenommen. fenen KMU haben wir eine Mietzinsreduktion gewährt. Liquidität Geschäftsaufwand Die flüssigen Mittel und die Forderungen gegenüber Banken nahmen Der Personalaufwand beträgt CHF 7,8 Mio. und reduzierte sich ins- um +44,7 % auf CHF 237,4 Mio. zu. Die Vorschriften zur Liquiditäts- besondere durch das Wegfallen verschiedener Sondereffekte (–6,1 %), haltung haben wir weiterhin deutlich übertroffen. die im Vorjahr zu einer Erhöhung geführt hatten. Der Sachaufwand blieb mit CHF 6,1 Mio. (+0,7 %) stabil, wobei pandemiebedingt weg- fallende Kosten für Anlässe höheren IT-Kosten gegenüberstanden. Finanzanlagen/Beteiligungen/Sachanlagen Zusammengefasst resultiert ein Geschäftsaufwand von CHF 13,9 Mio. Die Finanzanlagen nahmen im Rahmen der Bewirtschaftung um (–3,3 %). +2,4 % auf CHF 51,0 Mio. zu. Wir haben an der Kapitalerhöhung der Pfandbriefbank partizipiert, die Beteiligungen haben deshalb um +18.4 % auf CHF 5,9 Mio. zugenommen. Die Sachanlagen haben nach Übriger Aufwand/ausserordentlicher Erfolg/Steuern Abschreibungen einen Wert von CHF 23,0 Mio. (+11,7 %). Sie ent- Der Abschreibungsaufwand reduzierte sich auf CHF 2,0 Mio. (–6,1 %), halten die Investition in die umfassend umgebaute Filiale Sumiswald wobei wir die gemäss Bewertungsgrundsätzen möglichen Abschrei- mit drei Wohnungen. bungen vorgenommen haben. Die Reserven für allgemeine Bankrisiken haben wir mit CHF 1,2 Mio. geäufnet. Für latente Ertragssteuern, die bei einer allfälligen Verwendung anfallen werden, haben wir Steuerrück- stellung von CHF 0,4 Mio. gebildet. Der Steueraufwand beträgt insge samt CHF 1,3 Mio., wovon CHF 0,9 Mio. ordentliche Steuern sind (Vorjahr CHF 1,3 Mio.). Gewinnverwendung Der Bilanzgewinn beträgt CHF 4,0 Mio. (–5,6 %). Der Verwaltungsrat beantragt eine unveränderte Dividendenausschüttung von 21,0 % und eine Zuweisung an die gesetzliche Gewinnreserve von CHF 2,0 Mio. 4
Personal Aussergewöhnliche Ereignisse Die Anzahl Vollzeitstellen betrug im Jahresdurchschnitt 60,5 (Vorjahr Das Jahr 2020 stand im Zeichen der Corona-Pandemie. Dies erforderte 59,9). Per Ende 2020 waren teilzeitbereinigt 59,0 Mitarbeitende organisatorische Anpassungen zur Einhaltung der von Bund und Kanton (entsprechend 70 Stellen mit unterschiedlichem Beschäftigungsgrad) erlassenen Schutzmassnahmen. Wir haben am Covid-19-Hilfskredit- für uns tätig. Aktuell bilden wir zehn Lernende aus. Wir wollen fachlich Programm des Bundes teilgenommen. Wirtschaftlich hatte die Pande exzellente Personen beschäftigen, die zu uns, zu unserer Kultur und mie keinen wesentlichen Einfluss auf uns. Ansonsten sind keine ausser zu unseren Kundinnen und Kunden passen. Dafür investieren wir gezielt gewöhnlichen Ereignisse eingetreten, die unser Geschäft entschei- in die Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Verschiedene Ausbil dend beeinflusst hätten. dungs- und Entwicklungsprogramme begleiten beispielsweise Junior- Kundenberatende auf ihrem Weg zu Kundenberatenden und zu Exper- Zukunftsaussichten tinnen und Experten mit umfassender Praxis. Allen Mitarbeitenden Unsere Vision ist es, unsere Privatkundinnen und -kunden ihr Leben steht eine Entwicklungsplanung offen. lang als persönliche Finanzberaterin zu begleiten. Zusätzlich wollen wir im kommenden Jahr das Firmenkundengeschäft ausbauen. KMU sollen Durchführung einer Risikobeurteilung künftig von einer Angebotspalette profitieren, die spezifisch auf ihre Die Risikobeurteilung haben wir in den Erläuterungen zum Risiko Bedürfnisse zugeschnitten ist. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten, management auf Seite 14 umschrieben. die wissen, was KMU von ihrer Finanzpartnerin erwarten und brauchen, beraten und betreuen sie. Volumen im Kundengeschäft (Bestellungs- und Auftragslage) Der Digitalisierungstrend in der Bankenwelt setzt sich fort. Wir beo Das Volumen im Kundengeschäft stellt den wesentlichsten Bestandteil bachten die neuen Entwicklungen weiterhin genau, um zu prüfen, unserer Auftragslage dar. Die Kundengelder betrugen per 31. Dezem- welche Trends zu uns und den Bedürfnissen unserer Kundinnen und ber 2020 CHF 1,23 Mia. (Vorjahr CHF 1,18 Mia.), die Kundenausleih Kunden passen. Wir wählen zeitgemässe Dienstleistungen sorgfältig ungen CHF 1,36 Mia. (Vorjahr CHF 1,34 Mia.). Unsere Bruttozinsspanne aus und passen sie so an, dass wir damit das individuelle Kunden lag bei 1,11 % (Vorjahr 1,17 %). Dazu kommen Kundendepotvermögen erlebnis optimal verbessern können. und Vermögensverwaltungsanlagen im Umfang von CHF 250,3 Mio. (Vorjahr CHF 232,0 Mio.). Weltweit sind Wirtschaft und Gesellschaft aufgrund der Corona- Pandemie herausgefordert. Wir rechnen damit, dass sich die Lage in Innovation (Forschungs- und Entwicklungstätigkeit) der Schweiz voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2021 lang- Wir überprüfen unsere Produkt- und Dienstleistungspalette laufend sam entspannt. Die befürchtete Konkurswelle von Unternehmen ist und richten sie auf die sich verändernden Kundenbedürfnisse aus. glücklicherweise ausgeblieben; für eine Entwarnung ist es allerdings Dabei berücksichtigen wir ebenfalls Aspekte wie technologischen Fort- noch zu früh. Weiterhin beraten und unterstützen wir unsere Kun schritt, Wirtschaftlichkeit, regulatorische Anforderungen und strate- dinnen und Kunden zu Finanzthemen. Gleichzeitig entwickeln wir uns gische Überlegungen. ere Bank intensiv weiter, um auch in Zukunft die starke Partnerin für unsere Kundschaft zu sein. 5
Bilanz per 31.12.2020 in CHF 1’000 Berichtsjahr Vorjahr Aktiven Flüssige Mittel 229’168 154’883 Forderungen gegenüber Banken 8’212 9’161 Forderungen gegenüber Kunden 75’092 68’849 Hypothekarforderungen 1’282’651 1’272’655 Finanzanlagen 51’008 49’813 Aktive Rechnungsabgrenzungen 403 421 Beteiligungen 5’914 4’997 Sachanlagen 22’961 20’558 Immaterielle Werte 269 17 Sonstige Aktiven 617 1’245 Total Aktiven 1’676’295 1’582’599 Total nachrangige Forderungen 1’585 1’577 ∙ davon mit Wandlungspflicht und/oder Forderungsverzicht 0 0 Passiven Verpflichtungen gegenüber Banken 13’442 9’934 Verpflichtungen aus Kundeneinlagen 1’144’569 1’090’336 Kassenobligationen 82’409 89’331 Anleihen und Pfandbriefdarlehen 276’000 237’000 Passive Rechnungsabgrenzungen 5’522 4’962 Sonstige Passiven 202 312 Rückstellungen 9’942 9’563 Reserven für allgemeine Bankrisiken 35’120 33’875 Gesellschaftskapital 9’310 9’310 Gesetzliche Gewinnreserve 85’785 83’576 Freiwillige Gewinnreserven 10’405 10’405 Eigene Kapitalanteile –408 –217 Gewinnvortrag 57 40 Gewinn (Periodenerfolg) 3’940 4’172 Total Passiven 1’676’295 1’582’599 Ausserbilanzgeschäfte Eventualverpflichtungen 9’560 9’805 Unwiderrufliche Zusagen 9’179 9’629 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen 4’257 3’831 6
Erfolgsrechnung 2020 in CHF 1’000 Berichtsjahr Vorjahr Erfolg aus dem Zinsengeschäft Zins- und Diskontertrag 19’681 21’069 Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen 133 146 Zinsaufwand –1’738 –2’659 Brutto-Erfolg Zinsengeschäft 18’076 18’556 Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft 9 558 Subtotal Netto-Erfolg Zinsengeschäft 18’085 19’114 Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft 1’035 979 Kommissionsertrag Kreditgeschäft 241 239 Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft 1’599 1’631 Kommissionsaufwand –114 –162 Subtotal Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 2’761 2’687 Erfolg aus dem Handelsgeschäft 197 321 Übriger ordentlicher Erfolg Erfolg aus Veräusserung Finanzanlagen 0 30 Beteiligungsertrag 858 938 Liegenschaftenerfolg 371 475 Anderer ordentlicher Ertrag 115 167 Anderer ordentlicher Aufwand 0 –178 Subtotal übriger ordentlicher Erfolg 1’344 1’432 Geschäftsertrag 22’387 23’554 Geschäftsaufwand Personalaufwand –7’795 –8’305 Sachaufwand –6’129 –6’087 Subtotal Geschäftsaufwand –13’924 –14’392 Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Werten –2’021 –2’251 Veränderungen von Rückstellungen und übrigen Wertberichtigungen sowie Verluste –37 –42 Geschäftserfolg 6’405 6’869 Ausserordentlicher Ertrag 22 2’211 Ausserordentlicher Aufwand 20 –20 Veränderung von Reserven für allgemeine Bankrisiken –1’245 –1’058 Steuern –1’262 –3’830 Gewinn (Periodenerfolg) 3’940 4’172 7
Gewinnverwendung in CHF 1’000 Berichtsjahr Vorjahr Gewinn (Periodenerfolg) 3’940 4’172 Gewinnvortrag 57 40 Bilanzgewinn 3’997 4’212 Gewinnverwendung ∙ Zuweisung an gesetzliche Gewinnreserve –2’000 –2’200 ∙ Ausschüttungen aus dem Bilanzgewinn –1’955 –1’955 Vortrag neu 42 57 Eigenkapitalnachweis 2020 in CHF 1’000 Eigene Kapitalanteile Gewinnreserven und Gesellschaftskapital Gewinnreserve Periodenerfolg Verlustvortrag Kapitalreserve für allgemeine Gewinn- bzw. Bankrisiken Freiwillige Reserven Total Eigenkapital am Anfang 9’310 0 83’576 33’875 10’445 –217 4’172 141’161 der Berichtsperiode Dividenden und andere Ausschüttungen 9 –1’955 –1’946 Andere Zuweisungen (Entnahmen) der 0 Reserven für allgemeine Bankrisiken Andere Zuweisungen (Entnahmen) 2’200 1’245 –2’200 1’245 der anderen Reserven Veränderung Gewinnvortrag 17 –17 0 Erwerb eigener Kapitalanteile –1’828 –1’828 Veräusserung eigener Kapitalanteile 1’625 1’625 Auswirkung der Folgebewertung 10 10 von eigenen Kapitalanteilen Gewinn/Verlust aus Veräusserung 2 2 eigener Kapitalanteile Gewinn/Verlust (Periodenerfolg) 3’940 3’940 Eigenkapital am Ende der Berichtsperiode 9’310 0 85’785 35’120 10’462 –408 3’940 144’209 Die gesetzliche Gewinnreserve und die gesetzliche Kapitalreserve dürfen, die geeignet sind, in Zeiten schlechten Geschäftsganges das Unter- soweit sie zusammen 50 % des nominellen Aktienkapitals nicht übersteigen, nehmen durchzuhalten, der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken oder ihre nur zur Deckung von Verlusten oder für Massnahmen verwendet werden, Folgen zu mindern. 8
1 Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit Die Bernerland Bank AG ist eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Sumis Handelsgeschäft wald. Filialen befinden sich in Burgdorf, Hasle-Rüegsau, Herzogen Das Devisen- und Sortengeschäft sowie der Handel mit Edelmetallen buchsee, Huttwil, Kirchberg, Langenthal, Langnau, Madiswil und Sumis- erfolgen als Dienstleistung für die Kundinnen und Kunden. Wir halten wald. Das Geschäftsgebiet umfasst vornehmlich die Region Emmental- keine bedeutenden Eigenpositionen. Oberaargau, den Kanton Bern sowie die angrenzenden Kantone. Wir können Geschäfte auch in der übrigen Schweiz abschliessen, wenn Kun- Übrige Geschäftsfelder denbeziehungen oder Verbindungen bestehen oder wünschenswert In diversen selbst genutzten Bankliegenschaften vermieten wir sind. Das Organisations- und Geschäftsreglement regelt die Einzelhei Wohnungen und Geschäftsräume. Wir besitzen zudem verschiedene ten. Wir betätigen uns vor allem im Zinsdifferenzgeschäft. Eine andere Mietliegenschaften. wichtige Ertragsquelle bildet das Kommissions- und Dienstleistungs- geschäft. Andere Geschäftssparten spielen in Bezug auf unsere Ertrags- und Risikosituation eine untergeordnete Rolle. Auslagerung von Geschäftsbereichen (Outsourcing) Wir haben Verarbeitungsfunktionen an die Swisscom (Schweiz) AG, an die Entris Banking AG in Gümligen, an die Equilas AG in Bern sowie Bilanzgeschäft an die Esprit Netzwerk AG in Solothurn ausgelagert. Diese Auslage Das Zinsdifferenzgeschäft bildet unsere Hauptertragsquelle. Im rungen entsprechen den Vorschriften der Eidgenössischen Finanzmarkt- Vordergrund steht dabei das Kundengeschäft. Die Ausleihungen erfol- aufsicht FINMA. Sämtliche Mitarbeitenden der Outsourcing-Partner gen vorwiegend auf hypothekarisch gedeckter Basis. Hauptsächlich sind dem Bankgeheimnis unterstellt, womit die Vertraulichkeit gewahrt finanzieren wir Wohnbauten. Das Gewerbe beansprucht kommerzielle bleibt. Kredite in der Regel gegen Deckung. Das Interbankengeschäft be- treiben wir hauptsächlich für kurzfristige Anlagen unserer Liquidität. Den langfristigen Finanzbedarf decken wir am Kapitalmarkt ab. Wir Kooperation sind Mitglied der Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute Um unsere Kundinnen und Kunden beim Bewirtschaften ihrer Anlagen und können so regelmässig an Emissionen von Anleihen der Pfand- optimal zu unterstützen, haben wir eine Zusammenarbeitsverein- briefbank partizipieren. In den Finanzanlagen halten wir erstklassige barung mit der Zähringer Privatbank AG mit Sitz in Bern und sind mit Obligationen mit mittel- bis langfristigem Anlagehorizont. 4,9 % an der Bank beteiligt. Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft umfasst das Anlage- und Vermögensverwaltungsgeschäft. Die Dienstleistungen werden hauptsächlich von Privatkundinnen und -kunden beansprucht. 9
2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Allgemeine Grundsätze Wertberichtigungen und Ausfallrisiken Die Buchführungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Für alle erkennbaren Verlustrisiken bilden wir nach dem Vorsichtsprinzip richten sich nach dem Obligationenrecht, den Schweizer Rechnungs- Wertberichtigungen für Ausfallrisiken. Wertberichtigungen bilden wir legungsvorschriften für Banken, wie sie aus dem Bankengesetz, sowohl für gefährdete als auch für nicht gefährdete Forderungen. Eine dessen Verordnung, der Rechnungslegungsverordnung der FINMA Wertminderung liegt vor, wenn der voraussichtlich einbringbare Betrag und den Ausführungsbestimmungen der FINMA hervorgehen, (inklusive Berücksichtigung der Sicherheiten) den Buchwert der For- sowie den statutarischen Bestimmungen. Wir erstellen einen statuta derung unterschreitet. Forderungen, bei denen es unwahrscheinlich rischen Einzelabschluss mit zuverlässiger Darstellung. Darin stellen ist, dass der Schuldner seinen zukünftigen Verpflichtungen nachkom- wir die wirtschaftliche Lage so dar, dass sich Dritte ein zuverlässiges men kann, gelten als gefährdete Forderungen. Diese bewerten wir Urteil bilden können. Aktiven, Verbindlichkeiten und Ausserbilanz- auf Einzelbasis zum Liquidationswert. Als Institut der Aufsichtskategorie geschäfte bewerten wir in der Regel einzeln. Die Buchführung und 4 sind wir gemäss Art. 25 RelV-FINMA verpflichtet, Wertberichtigungen Rechnungslegung erfolgen in Landeswährung (Schweizer Franken). auch auf nicht gefährdeten Forderungen für latente Ausfallrisiken zu bilden. Auf nicht gefährdeten Forderungen für inhärente Ausfallrisiken bilden wir freiwillig zusätzliche Wertberichtigungen. Die Ermittlung Erfassung und Bilanzierung der inhärenten Ausfallrisiken basiert auf Erfahrungswerten. Die Berech Wir erfassen sämtliche Geschäftsvorfälle am Abschlusstag in den nung erfolgt nach einem systematischen Ansatz (Expected-Loss- Büchern der Bank und berücksichtigen sie ab diesem Zeitpunkt für Methode). die Erfolgsermittlung. Die abgeschlossenen, aber noch nicht er- füllten Kassageschäfte bilanzieren wir nach dem Abschlusstagprinzip. Wertberichtigungen für Ausfallrisiken ziehen wir direkt von der ent- Die abgeschlossenen Termingeschäfte weisen wir bis zum Erfüllungs- sprechenden Aktivposition ab. Wenn wir eine Forderung als ganz oder tag als Ausserbilanzgeschäfte aus. Ab dem Erfüllungstag weisen wir sie teilweise uneinbringlich einstufen oder einen Forderungsverzicht in der Bilanz aus. gewähren, buchen wir die Forderung zulasten der entsprechenden Wertberichtigung aus. Für weitere Ausführungen im Zusammenhang Umrechnung von Fremdwährungen mit den Wertberichtigungen für Ausfallrisiken verweisen wir auf den In Fremdwährungen geführte Bilanzpositionen rechnen wir nach Abschnitt «Erläuterungen der angewandten Methoden zur Identifika der Stichtagskurs-Methode um. Transaktionen in fremder Währung tion von Ausfallrisiken und zur Festlegung des Wertberichtigungs- rechnen wir zum Tageskurs der Transaktion um. Effekte aus Fremd- bedarfs». währungsanpassungen erfassen wir in der Erfolgsrechnung (Position Erfolg aus dem Handelsgeschäft). Für die Währungsumrechnung Handelsgeschäft und Verpflichtungen aus Handelsgeschäften per Bilanzstichtag haben wir folgende Kurse verwendet: Als Handelsgeschäft gelten Positionen, die wir aktiv bewirtschaften, um von Marktpreisschwankungen zu profitieren. Bei Abschluss einer Berichtsjahr Vorjahr Transaktion legen wir die Zuordnung zum Handelsgeschäft fest und USD 0.8848 0.9684 dokumentieren dies entsprechend. Positionen des Handelsgeschäftes EUR 1.0821 1.0868 bewerten wir grundsätzlich zum Fair Value. Bezüglich Fair Value stützen wir uns ausschliesslich auf einen an einem preiseffizienten und liqui GBP 1.2084 1.2825 den Markt gestellten Preis ab. Ist ausnahmsweise kein Fair Value ermittelbar, bewerten und bilanzieren wir zum Niederstwertprinzip. Flüssige Mittel Die aus der Veräusserung oder der Bewertung resultierenden Kurs- Flüssige Mittel erfassen wir zum Nominalwert. gewinne beziehungsweise -verluste verbuchen wir über die Position Erfolg aus dem Handelsgeschäft. Zins- und Dividendenerträge aus Forderungen gegenüber Banken sowie Handelsbeständen in Wertschriften schreiben wir der Position Zins- Verpflichtungen gegenüber Banken und Dividendenertrag aus Handelsbeständen gut. Auf die Verrech- Forderungen gegenüber Banken erfassen wir zum Nominalwert nung der Refinanzierung der im Handelsgeschäft eingegangenen Posi- abzüglich notwendiger Wertberichtigungen für Ausfallrisiken. tionen mit dem Zinsengeschäft verzichten wir. Den Primärhandels- Verpflichtungen gegenüber Banken bilanzieren wir zum Nennwert. erfolg aus dem Wertschriftenemissionsgeschäft verbuchen wir in der Edelmetallguthaben beziehungsweise Edelmetallverpflichtungen Position Erfolg aus dem Handelsgeschäft. auf Metallkonten bewerten wir zum Fair Value, sofern das entspre- chende Edelmetall an einem preiseffizienten und liquiden Markt gehandelt wird. Forderungen gegenüber Kunden sowie Hypothekarforderungen Diese Positionen erfassen wir zum Nominalwert abzüglich notwendige Wertberichtigungen für Ausfallrisiken. 10
Positive und negative Wiederbeschaffungswerte derivativer Beteiligungen Finanzinstrumente (Derivate) Als Beteiligungen gelten sich in unserem Eigentum befindliche Anteile Alle derivativen Finanzinstrumente bewerten wir zum Fair Value. Den an Gesellschaften mit Infrastrukturcharakter sowie Beteiligungstitel, Bewertungserfolg von Handelsgeschäften erfassen wir erfolgswirk- die wir mit der Absicht der dauernden Anlage halten, unabhängig des sam in der Position Erfolg aus dem Handelsgeschäft. Den Bewertungs- stimmberechtigen Anteils. Beteiligungen bewerten wir einzeln. Als erfolg von Absicherungsinstrumenten erfassen wir im Ausgleichs- gesetzlicher Höchstwert gilt der Anschaffungswert abzüglich betriebs- konto, sofern wir keine Wertanpassung im Grundgeschäft verbuchen. wirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen. Die Werthaltigkeit Verbuchen wir bei einem Absicherungsgeschäft eine Wertanpassung überprüfen wir an jedem Bilanzstichtag. Allenfalls verbuchen wir zusätz- im Grundgeschäft, erfassen wir die Wertänderung des Absicherungs- liche Wertbeeinträchtigungen (Impairment) in der Erfolgsrechnung geschäfts über die gleiche Erfolgsposition. Im Falle von Macro Hedges (Position Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen im Zinsengeschäft erfassen wir den Saldo entweder in der Position auf Sachanlagen und immateriellen Werten). Eine Zuschreibung aus Zins- und Diskontertrag oder in der Position Zinsaufwand. Den Erfolg (teilweisem) Wegfall einer Wertbeeinträchtigung erfassen wir in der aus den für das Bilanzstrukturmanagement zur Bewirtschaftung der Position ausserordentlicher Ertrag. Zinsänderungsrisiken eingesetzten Derivaten ermitteln wir nach der Accrual Methode. Dabei grenzen wir die Zinskomponente nach der Sachanlagen Zinseszinsmethode über die Laufzeit bis zur Endfälligkeit ab. Investitionen in neue Sachanlagen aktivieren wir, wenn sie einen Die aufgelaufenen Zinsen auf der Absicherungsposition weisen wir im Netto-Marktwert oder Nutzwert haben, während mehr als einer Rech- Ausgleichskonto unter der Position sonstige Aktiven beziehungs- nungsperiode genutzt werden und die Aktivierungsuntergrenze weise sonstige Passiven aus. Beim vorzeitigen Verkauf eines nach der von CHF 10’000 übersteigen. Investitionen in bestehende Sachanlagen Accrual Methode erfassten Zinsabsicherungsgeschäftes vereinnahmen aktivieren wir, wenn dadurch der Markt- oder Nutzwert nachhaltig wir realisierte Gewinne und Verluste, die der Zinskomponente ent- erhöht oder die Lebensdauer wesentlich verlängert wird. Sachanlagen sprechen, nicht sofort, sondern grenzen sie über die Restlaufzeit bis bewerten wir einzeln zu Anschaffungs- oder Herstellkosten. Bei der zur Endfälligkeit des Geschäftes ab. Absicherungsgeschäfte, bei denen Folgebewertung bilanzieren wir die Sachanlagen zu Anschaffungskosten die Absicherungsbeziehung ganz oder teilweise nicht mehr wirksam abzüglich der kumulierten Abschreibungen. Die Abschreibungen er- ist, behandeln wir im Umfang des nicht wirksamen Teils wie Handels- folgen planmässig linear maximal über die geschätzte Nutzungsdauer geschäfte. der Anlage. Die geschätzte Nutzungsdauer für die einzelnen Sachan lagekategorien ist wie folgt: Finanzanlagen Die mit der Absicht des Haltens bis zur Endfälligkeit erworbenen ∙ Bankgebäude und andere Liegenschaften (ohne Land): Schuldtitel bewerten und bilanzieren wir zum Anschaffungswert. Dabei max. 50 Jahre grenzen wir das Agio bzw. Disagio (Zinskomponente) über die Lauf- ∙ Technische Installationen: max. 10 Jahre zeit ab (Accrual Methode). Ausfallrisikobedingte Wertveränderungen ∙ Sonstige Sachanlagen: max. 5 Jahre verbuchen wir sofort zu Lasten der Position Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Die Werthaltigkeit der Sachanlagen überprüfen wir an jedem Bilanz- Zinsengeschäft. Zinsenbezogene realisierte Gewinne oder Verluste stichtag. Allenfalls verbuchen wir zusätzliche Wertbeeinträchtigungen aus vorzeitiger Veräusserung oder Rückzahlung grenzen wir über die (Impairment) in der Erfolgsrechnung (Position Wertberichtigungen Restlaufzeit bis zur ursprünglichen Endfälligkeit ab. Schuldtitel ohne auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und imma- Absicht zur Haltung bis zur Endfälligkeit (zur Veräusserung bestimmt) teriellen Werten). Eine Zuschreibung aus (teilweisem) Wegfall einer bewerten wir nach dem Niederstwertprinzip. Beteiligungstitel, Anteile Wertbeeinträchtigung erfassen wir in der Position ausserordentlicher von kollektiven Kapitalanlagen und eigene physische Edelmetallbe- Ertrag. Realisierte Gewinne aus der Veräusserung von Sachanlagen stände bewerten wir zum Niederstwert. Aus dem Kreditgeschäft über- verbuchen wir über die Position ausserordentlicher Ertrag, realisierte nommene Liegenschaften, die zur Veräusserung vorgesehen sind, Verluste über ausserordentlicher Aufwand. bewerten wir ebenfalls zum Niederstwert, wobei wir den tieferen Wert von Anschaffungswert und Liquidationswert einsetzen. Bei einem strukturierten Produkt trennen wir grundsätzlich das Basisinstrument und das Derivat. Das Basisinstrument bewerten wir zum Niederst- wert und das Derivat zum Fair Value. Wir weisen den gemeinsamen Wert von Basisinstrument und Derivat in der Position Finanzanlagen aus. Bei Finanzanlagen, die wir zum Niederstwert bewerten, verbuchen wir eine Zuschreibung bis höchstens zu den Anschaffungskosten, sofern der unter den Anschaffungswert gefallene Fair Value in der Folge wieder steigt. Den Saldo der Wertanpassungen verbuchen wir über die Positionen anderer ordentlicher Aufwand bzw. anderer ordent- licher Ertrag. Bei Veräusserung von Finanzanlagen, die nach dem Niederstwertprinzip bewertet werden, verbuchen wir den gesamten realisierten Erfolg über die Position Erfolg aus Veräusserung von Finanzanlagen. 11
Immaterielle Werte Rückstellungen Erworbene immaterielle Werte aktivieren wir, wenn sie über mehrere Eine Rückstellung ist eine auf einem Ereignis in der Vergangenheit be- Jahre einen für die Bank messbaren Nutzen bringen. Selbst erarbeitete gründete wahrscheinliche Verpflichtung, deren Höhe und/oder Fällig- immaterielle Werte aktivieren wir nicht. Immaterielle Werte bewerten keit ungewiss, aber verlässlich schätzbar ist. Die Höhe der Rückstellung wir einzeln und höchstens zu Anschaffungskosten. Bei der Folgebewer bestimmen wir aufgrund einer Analyse des jeweiligen Ereignisses in tung bilanzieren wir immaterielle Werte zu Anschaffungskosten ab- der Vergangenheit sowie aufgrund von nach dem Bilanzstichtag einge- züglich der kumulierten Abschreibungen. tretenen Ereignissen, sofern diese zur Klarstellung des Sachverhalts beitragen. Den Betrag schätzen wir nach wirtschaftlichem Risiko ab, wo- Bei der Bilanzierung schätzen wir die zukünftige Nutzungsdauer vorsich bei wir dieses so objektiv wie möglich berücksichtigen. Übt der Faktor tig. Immaterielle Werte schreiben wir planmässig linear maximal Zeit einen wesentlichen Einfluss aus, diskontieren wir den Rückstellungs- über die geschätzte Nutzungsdauer ab. Die geschätzte Nutzungsdauer betrag. Die Höhe der Rückstellung muss dem Erwartungswert der zu- für die einzelnen Kategorien von immateriellen Werten ist wie folgt: künftigen Mittelabflüsse entsprechen und die Wahrscheinlichkeit und die Verlässlichkeit dieser Geldabflüsse berücksichtigen. Bestehende ∙ Software, Patente, Lizenzen, Projekte und übrige Rückstellungen beurteilen wir an jedem Bilanzstichtag neu. Aufgrund immaterielle Werte: max. 5 Jahre der Neubeurteilung werden sie erhöht, beibehalten oder aufgelöst. Rückstellungen für latente Steuern erfassen wir in der Position Steuern. Die Werthaltigkeit der immateriellen Werte überprüfen wir an jedem Die Unterposition übrige Rückstellungen kann stille Reserven enthalten. Bilanzstichtag. Allenfalls verbuchen wir zusätzliche Wertbeeinträchti- gungen (Impairment) in der Erfolgsrechnung (Position Wertberichti- Bei Kontokorrentkrediten mit einer Kreditlimite erfolgt die erstmalige gungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und und spätere Bildung der Risikovorsorge gesamthaft (Wertberichtigungen immateriellen Werten). Die Position kann stille Reserven enthalten. für Ausfallrisiken für die effektive Benützung und Rückstellungen für die nicht ausgeschöpfte Kreditlimite). Monatlich erfolgt danach eine er- folgsneutrale Umbuchung zwischen Wertberichtigungen und Rück- Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen stellungen, damit die veränderte Ausschöpfung der jeweiligen Kredit- Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen bilanzie limiten innerhalb der Bilanz korrigiert ist. Die Bildung und Auflösung ren wir zum Nennwert. Edelmetallverpflichtungen auf Metallkonten solcher Wertberichtigungen oder Rückstellungen buchen wir über die bewerten wir zum Fair Value, sofern das entsprechende Edelmetall an Position Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wertberichtigun- einem preiseffizienten und liquiden Markt gehandelt wird. gen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft. Anleihen und Pfandbriefdarlehen Für Ausfallrisiken von Ausserbilanzgeschäften in den Positionen Anleihen und Pfandbriefdarlehen erfassen wir zum Nominalwert. Vor- Eventualverpflichtungen und unwiderrufliche Zusagen, für die noch einzahlungskommissionen im Zusammenhang mit Pfandbriefdarlehen keine Rückstellungen aufgrund eines wahrscheinlichen und verläss- erachten wir als Zinskomponenten und grenzen sie über die Laufzeit lich schätzbaren Mittelabflusses vorhanden sind, bilden wir zusätzli des jeweiligen Pfandbriefdarlehens ab (Accrual Methode). che Rückstellungen für inhärente Ausfallrisiken. Für die Bildung der Rückstellungen für Ausfallrisiken von Ausser- bilanzgeschäften verwenden wir die gleichen Abläufe, Systeme und Methoden wie für die Bildung von Wertberichtigungen auf gefähr deten und nicht gefährdeten Forderungen. 12
Vorsorgeverpflichtungen Ausserbilanzgeschäfte Wirtschaftliche Auswirkungen aus Vorsorgeeinrichtungen auf uns sind Ausserbilanzgeschäfte erfassen wir zum Nominalwert. Für erkennbare entweder wirtschaftlicher Nutzen oder wirtschaftliche Verpflichtun- Verlustrisiken bilden wir auf der Passivseite der Bilanz Rückstellungen. gen. Die Ermittlung der wirtschaftlichen Auswirkungen erfolgt grund- sätzlich auf der Basis der finanziellen Situation der Vorsorgeeinrich- Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze tung, an die wir angeschlossen sind. Bei einer Unterdeckung besteht Per 1. Januar 2020 trat die neue Rechnungslegungsverordnung der dann eine wirtschaftliche Verpflichtung, wenn die Bedingungen für FINMA und das totalrevidierte FINMA-Rundschreiben 20/1 «Rechnungs- die Bildung einer Rückstellung gegeben sind. Bei einer Überdeckung legung – Banken» in Kraft. Diese Vorgaben verlangen neu die Bildung besteht ein wirtschaftlicher Nutzen, wenn es zulässig und beabsich- von Wertberichtigungen für Ausfallrisiken auf nicht gefährdeten Forde- tigt ist, diese zur Senkung der Arbeitgeberbeiträge einzusetzen oder rungen sowie die Bildung von Rückstellungen für Risiken auf Ausser- ausserhalb von reglementarischen Leistungen für einen anderen bilanzgeschäften, für die noch keine Rückstellungen aufgrund eines wirtschaftlichen Nutzen des Arbeitgebers zu verwenden. Die gegen- wahrscheinlichen und verlässlich schätzbaren Mittelabflusses vor über den angeschlossenen Vorsorgeeinrichtungen geschuldeten handen sind. Die Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und Arbeitgeberbeiträge verbuchen wir laufend in der Erfolgsrechnung zur Festlegung des Rückstellungsbedarfs erläutern wir im Abschnitt (Position Personalaufwand). Rückstellungen auf Seite 12 und im Punkt 4 der Erläuterungen der ange- wandten Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und zur Fest- Steuern legung des Wertberichtigungsbedarfs auf Seite 15. Die laufenden Ertrags- und Kapitalsteuern auf dem entsprechenden Periodenerfolg und dem massgebenden Kapital errechnen wir in Über- Die per 31. Dezember 2019 vorhandenen Wertberichtigungen für einstimmung mit den jeweiligen steuerlichen Ermittlungsvorschriften. latente Ausfallrisiken von CHF 1,03 Mio. entsprachen nicht mehr voll- Verpflichtungen aus laufenden Ertrags- und Kapitalsteuern sind unter umfänglich der neuen Definition von latenten Ausfallrisiken. Des- der Position passive Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen. Latente halb haben wir diese Wertberichtigungen auf die neue Kategorie inhä- Ertragssteuern ermitteln wir für die unversteuerten Anteile der Reser- rente Ausfallrisiken umgegliedert. ven für allgemeine Bankrisiken. Ansonsten haben sich die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Reserven für allgemeine Bankrisiken Die Bilanzierung erfolgt zum Nennwert. Die Reserven für allgemeine Bankrisiken sind Bestandteil des Eigenkapitals. Den unversteuerten Anteil weisen wir separat aus. Latente Ertragssteuern auf dem unver- steuerten Anteil bilanzieren wir in der Position Rückstellungen und rechnen sie nicht als Eigenkapital an. Eigene Kapitalanteile Positionen in eigenen Aktien erfassen wir als Minusposition im Eigen- kapital und weisen sie aus. Den Kauf eigener Aktien erfassen wir im Erwerbszeitpunkt grundsätzlich zu Anschaffungswerten. Diese entspre- chen grundsätzlich dem Fair Value der Mittel, die wir der Gegenpartei zum Begleichen übergeben. Eigene Aktien bilanzieren wir zum durch- schnittlichen Anschaffungswert (gewichtete Durchschnittsmethode). Bei Veräusserung eigener Aktien schreiben wir eine allfällig realisierte Differenz zwischen den zufliessenden Mitteln und dem Buchwert der Position Erfolg aus dem Handelsgeschäft gut, bzw. belasten sie. Die Divi- dende auf eigenen Aktien schreiben wir der Position gesetzliche Ge- winnreserve gut. Eigenkapitaltransaktionskosten erfassen wir erfolgs- wirksam (Position Sachaufwand). 13
3 Erläuterungen zum Risikomanagement, insbesondere zur Behandlung des Zinsänderungsrisikos, zu anderen Marktrisiken und Kreditrisiken Risikobewirtschaftung Operationelle Risiken Der Verwaltungsrat befasst sich regelmässig mit den wesentlichen Operationelle Risiken definieren wir als «Gefahren von unmittelbaren Risiken, denen die Bank ausgesetzt ist. Es handelt sich hierbei um Kredit oder mittelbaren Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder risiken, Markt- und Zinsrisiken, Liquiditätsrisiken, Länderrisiken und des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder operationelle Risiken. Dabei hat er die risikomindernden Massnahmen von externen Ereignissen eintreten». Wir erheben regelmässig mögli und die internen Kontrollen inkl. Berichtswesen in die Beurteilung ein- che Ereignisse und beurteilen sie hinsichtlich ihrer Eintrittswahrschein- bezogen. Ausserdem hat er ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, lichkeit und allfälliger Auswirkungen. Die bewerteten Risiken begren dass die laufende Überwachung und Bewertung der Auswirkungen zen wir mit geeigneten Massnahmen, beispielsweise mit einem wirk- dieser wesentlichen Risiken auf die Jahresrechnung sichergestellt sind. samen internen Kontrollsystem, einem optimalen Gestalten der Ge- schäftsprozesse, einer angemessen ausgelegten Infrastruktur, entspre- chenden Sicherheitsvorkehrungen sowie einem Risikotransfer an Kredit- und Gegenparteirisiken Versicherer. Die interne Revision prüft die interne Kontrolle regelmäs- Sämtliche Kreditpositionen bewerten wir mit dem von der Risk Con- sig und rapportiert direkt an den Verwaltungsrat über ihre Arbeiten. sulting Group AG entwickelten Kunden-Rating-System «Rating View». Dieses ermöglicht, Schuldner nach Risikokategorien einzustufen. Das Rating-System umfasst 13 Rating-Stufen, wobei wir für Privatkun- Compliance und rechtliche Risiken dinnen und -kunden, Renditeobjekte, Firmenkunden und Immobilien- Wir stellen mit einer Compliance-Funktion sicher, dass die Geschäfts- gesellschaften unterschiedliche Beurteilungskriterien anwenden. tätigkeit in Einklang mit den geltenden regulatorischen Vorgaben und Für einzelne Gegenparteien, insbesondere für Bankendebitoren, findet den Sorgfaltspflichten eines Finanzinstitutes steht. Wir sorgen dafür, ein Kreditlimiten-System Anwendung. Die Erläuterungen zur Bewertung dass die Weisungen und Reglemente an die regulatorischen Entwick- der Deckungen befinden sich auf Seite 15. lungen angepasst und auch eingehalten werden. Dabei unterstützt uns die Equilas AG. Um rechtlichen Risiken vorzubeugen, setzen wir standardisierte Dokumente ein. Bei Bedarf ziehen wir externe Rechts- Marktrisiken berater bei. Das durch Veränderung von Marktpreisen (Aktien, Zinssätze, Wechsel kurse etc.) bestehende Risiko erfassen und steuern wir mit dem Ein- satz von speziellen Modellen wie Value-at-Risk- und Szenario-Modellen Risikokontrolle sowie mit laufenden Reportings. Regelmässige Ertragssimulationen Wir überwachen und beurteilen die Risikolage der Bank, das Einhalten und Stress-Tests ergänzen die laufende Überwachung. der Grundsätze der verabschiedeten Risikopolitik, die Umsetzung und die Zielerreichung des Risikomanagements sowie das Einhalten der gesetzlichen Finanzlimiten der Bank. Die Geschäftsleitung und Zinsänderungsrisiken der Verwaltungsrat erhalten periodisch Bericht über die Risikolage der Die Zinsänderungsrisiken aus dem Bilanzgeschäft ergeben sich als Bank. Folge unterschiedlicher Fälligkeiten der Aktiven und Passiven. Perio- disch ermitteln wir diese Risiken mit dafür geeigneten Instrumenten. Zur Begrenzung dieser Risiken hat der Verwaltungsrat Risikotole- ranzgrenzen festgelegt. Allfällige Ungleichgewichte sichern wir mit klassischen Bilanzgeschäften oder derivativen Finanzinstrumenten wie Swaps, Optionen etc. ab. Der Verwaltungsrat hat zu diesem Zweck die Geschäftsleitung in definiertem Rahmen ermächtigt, ergänzend derivative Finanzinstrumente einzusetzen. Liquiditätsrisiken Wir überwachen und gewährleisten die Zahlungsbereitschaft im Rah- men der bankengesetzlichen Bestimmungen. Um die qualitativen und quantitativen Anforderungen an das Liquiditätsmanagement zu erfüllen, setzen wir angemessene Instrumente zur Identifizierung, Messung, Überwachung und Steuerung von Liquiditätsrisiken ein. 14
4 Erläuterungen der angewandten Methoden zur Identifikation von Ausfallrisiken und zur Festlegung des Wertberichtigungsbedarfs Als Institut der Aufsichtskategorie 4 sind wir gemäss Art. 25 RelV- Verwendung der Wertberichtigungen und Rückstellungen für FINMA verpflichtet, Wertberichtigungen für Ausfallrisiken auf nicht inhärente Ausfallrisiken gefährdeten Forderungen für latente Ausfallrisiken zu bilden. Auf Wertberichtigungen und Rückstellungen für inhärente Ausfallrisiken nicht gefährdeten Forderungen für inhärente Ausfallrisiken bilden wir können insbesondere in einer Krisensituation für die Bildung von freiwillig zusätzliche Wertberichtigungen. Einzelwertberichtigungen auf gefährdeten Forderungen und für Rück- stellungen für Ausfallrisiken von Ausserbilanzgeschäften verwendet Zur Messung und Bewirtschaftung des Ausfallrisikos stufen wir die werden, ohne die Wertberichtigungen und Rückstellungen für inhärente Kredite in das Kunden-Rating-System «Rating View» der Risk Consul- Ausfallrisiken sofort wieder aufbauen zu müssen. ting Group AG ein. Dieses umfasst insgesamt 13 Rating-Klassen. Wir evaluieren bei einem ausserordentlich hohen Bedarf an Einzel- wertberichtigungen für gefährdete Forderungen, ob wir die gebildeten Gefährdete Forderungen Wertberichtigungen und Rückstellungen für inhärente Ausfallrisiken Forderungen der Rating-Klasse 11 bis 13 gelten als gefährdete Forde- zur Deckung der notwendigen Einzelwertberichtigungen und Rückstel rungen. Bei diesen ist es unwahrscheinlich, dass der Schuldner seinen lungen verwenden wollen. zukünftigen Verpflichtungen vollumfänglich nachkommen kann. Die Anzeichen einer Gefährdung von Forderungen richten sich nach Den Schwellenwert, ab dem ein Bedarf als ausserordentlich hoch gilt, den Vorgaben der ReIV-FINMA. Anzeichen einer Gefährdung liegen legt der Verwaltungsrat fest. u.a. in den folgenden Fällen vor: Im Berichtsjahr haben wir die gebildeten Wertberichtigungen und ∙ Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners Rückstellungen nicht zur Deckung von Einzelwertberichtigungen und Tatsächlich erfolgter Vertragsbruch (z.B. Ausfall oder Verzug von -rückstellungen verwendet. Zins- und Tilgungszahlungen > 90 Tage). Diese Ausstände und die zugrunde liegenden Darlehen und Kredite gelten als überfällige Forderungen Wiederaufbau einer Unterdeckung ∙ Kreditüberschreitungen > 90 Tage Führt die Verwendung von Wertberichtigungen und Rückstellungen ∙ Zugeständnisse des Kreditgebers an den Kreditnehmer aufgrund für inhärente Ausfallrisiken ohne sofortigen Wiederaufbau zu einer wirtschaftlicher und rechtlicher Gegebenheiten im Zusammenhang Unterdeckung, beseitigen wir diese Unterdeckung innerhalb von maxi mit finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers, die der Kredit- mal fünf Geschäftsjahren durch einen Wiederaufbau. geber normalerweise nicht gewähren würde ∙ Hohe Wahrscheinlichkeit eines Konkurses oder eines sonstigen Überfällige Zinsen Sanierungsbedarfs des Schuldners Überfällige Zinsen (einschliesslich Marchzinsen) und entsprechende ∙ Das Verschwinden eines aktiven Marktes für die verpfändete Sicher- Kommissionen vereinnahmen wir nicht als Zinsertrag. Als solche heit aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten gelten Zinsen und Kommissionen, die seit über 90 Tagen fällig, aber ∙ Erfahrungen mit dem Forderungseinzug aus der Vergangenheit, nicht bezahlt sind. Die überfälligen Zinsen ermitteln wir nach dem die darauf schliessen lassen, dass nicht der gesamte Nennwert eines Bruttoprinzip. Im Falle von Kontokorrentkrediten gelten Zinsen und Forderungsportfolios einzutreiben ist Kommissionen als überfällig, wenn die erteilte Kreditlimite seit über 90 Tagen überschritten ist. Gefährdete Forderungen bewerten wir auf Einzelbasis und wenden den ermittelten Liquidationswert an, um den ungedeckten Teil der Forde rung zu berechnen. Dieser Blankoteil wird vollumfänglich wertberichtigt. Nicht gefährdete Forderungen Bei Forderungen der Rating-Klassen 1 bis 10 kommt der Schuldner seinen Verpflichtungen nach, die Belehnung der Sicherheiten ist ange messen und die Rückzahlung des Kredites erscheint nicht gefährdet. Für diese Forderungen bilden wir Wertberichtigungen für inhärente Ausfallrisiken. Die Wertberichtigung eines Kredits in den Rating-Klassen 1 bis 10 berechnen wir anhand der Expected-Loss-Methode. Dabei multiplizie ren wir das Gesamtengagement eines Kredits (EAD) zuerst mit der entsprechenden Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) sowie dem Wertberich- tigungssatz (Verlustwahrscheinlichkeit) einer Rating-Klasse. Die For mel lautet: Exposure at Default (EAD) × Probability of Default (PD) × Loss given Default (LGD) = Expected Loss 15
5 Erläuterungen zur Bewertung der Deckungen, insbesondere zu wichtigen Kriterien für die Ermittlung der Verkehrs- und Belehnungswerte Bei der Schätzung von Sicherheiten stützen wir uns auf die internen Der Belehnungswert entspricht jeweils höchstens dem Marktwert. Bei Vorgaben sowie unser Schätzerhandbuch ab, die auf den Vorgaben der jeder Objektart sind maximale Belehnungssätze vorgegeben. Bei ge- Schweizerischen Bankiervereinigung basieren. Für die Ermittlung der fährdeten Forderungen bewerten wir die jeweiligen Sicherheiten zum Verkehrs- und Belehnungswerte bei Grundpfändern kommen je nach Liquidationswert. Die Werthaltigkeit der Sicherheiten überprüfen wir Objektart verschiedene Werte zum Einsatz. Nachstehend geben wir in bestimmten Zeitabschnitten. einen Überblick über die verwendeten Grundlagen nach den wichtigs- ten Objektarten: ∙ Selbstbewohntes Wohneigentum: Realwert ∙ Renditeobjekte: Ertragswert ∙ Selbst genutzte Gewerbeobjekte/Industriebauten: Ertragswert ∙ Landwirtschaftliche Liegenschaften: Landwirtschaftlicher Ertragswert ∙ Bauland: Marktwert 6 Erläuterungen zur Geschäftspolitik beim Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten inklusive der Erläuterungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Hedge Accounting Wir können im Auftrag und auf Rechnung von Kundinnen und Kunden Sicherungsbeziehungen sowie Risikomanagementziele und -strategien auf gesicherter Basis Handelsgeschäfte in derivativen Finanzinstrumen dokumentieren wir beim Abschluss der jeweiligen derivativen Ab- ten durchführen. Handelsgeschäfte in derivativen Finanzinstrumenten sicherungsgeschäfte. Wir überprüfen mindestens an jedem Bilanzstich auf eigene Rechnung sind grundsätzlich nicht vorgesehen. tag die Effektivität der Sicherungsbeziehung. Dabei beurteilen wir jeweils, wie sich die aktuelle Situation bezüglich Z insänderungsrisiken Derivative Finanzinstrumente können wir im Rahmen des Asset and Lia- kalkulatorisch ohne und effektiv mit Absicherungsinstrumenten bility Management zur Steuerung der Bilanz bzw. Absicherung von präsentiert und gleichen dies ab. Von einer Effektivität der Sicherungs- Zinsänderungsrisiken einsetzen (Absicherungsgeschäfte). Handlungs- beziehung gehen wir immer dann aus, wenn durch die eingesetzten bedarf kann sich insbesondere dann ergeben, wenn die Einhaltung un- Absicherungsinstrumente unser Zinsänderungsrisiko wie beim Abschluss serer diesbezüglich definierten Risikotoleranzen gefährdet sein könnte. der Sicherungsbeziehung beabsichtigt reduzieren können. Ob und in welchem Umfang derivative Finanzinstrumente zur Absi- cherung von Zinsänderungsrisiken eingesetzt werden sollen, entschei- den wir jeweils auf der Basis von Auswertungen. 16
7 Erläuterungen von wesentlichen Ereignissen nach dem Bilanzstichtag Nach dem Bilanzstichtag sind keine Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. 8 Informationen zur Bilanz 8.1 Darstellung der Deckungen von Forderungen und Ausserbilanzgeschäften sowie der gefährdeten Forderungen in CHF 1’000 Deckungsart Hypothekarische Andere Deckung Ohne Deckung Deckung Total Ausleihungen (vor Verrechnung mit den Wertberichtigungen) Forderungen gegenüber Kunden 6’739 54’918 13’913 75’570 Hypothekarforderungen ∙ Wohnliegenschaften 1’047’950 526 1’048’476 ∙ Büro- und Geschäftshäuser 2’842 2’842 ∙ Gewerbe und Industrie 70’571 689 71’260 ∙ Landwirtschaft 159’548 181 159’729 ∙ Übrige 2’077 214 2’291 Total Ausleihungen (vor Verrechnung mit den Wertberichtigungen) Berichtsjahr 1’289’727 54’918 15’523 1’360’168 Vorjahr 1’279’439 47’769 16’730 1’343’938 Total Ausleihungen (nach Verrechnung mit den Wertberichtigungen) Berichtsjahr 1’289’727 54’918 13’099 1’357’743 Vorjahr 1’278’595 47’750 15’159 1’341’504 Ausserbilanz Eventualverpflichtungen 705 695 8’160 9’560 Unwiderrufliche Zusagen 539 8’640 9’179 Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen 4’257 4’257 Total Ausserbilanz Berichtsjahr 1’244 695 21’057 22’996 Vorjahr 1’353 576 21’336 23’265 in CHF 1’000 Bruttoschuldbetrag wertungserlöse der Nettoschuldbetrag Geschätzte Ver- berichtigungen Sicherheiten Einzelwert Gefährdete Forderungen Berichtsjahr 3’406 2’013 1’393 1’393 Vorjahr 2’954 1’549 1’405 1’405 17
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