Fakten und Zahlen Schweizer Apotheken 2017 - pharmaSuisse
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Fakten und Zahlen Schweizer Apotheken 2017 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 1
Liebe Leserin, lieber Leser Die Dienstleistungen der rund 1800 Apo thekenteams sind in der Schweiz so bedeut sam wie sauberes Trinkwasser: überall ein fach zugänglich, von erstklassiger und ver lässlicher Qualität und in fast jeder Situation nützlich, ja sogar unentbehrlich. Apotheken und Trinkwasser haben durchaus gemein same Nenner – bei der Grundversorgung, bei der Sicherheit und bei der Gesundheits förderung. Und beides darf ruhig etwas kos ten, Gesundheit und Lebensqualität haben Impressum ihren Preis. Dieser Preis liegt garantiert im Redaktion und Grafiken mer noch um ein Vielfaches tiefer, als wenn pharmaSuisse Ihnen plötzlich der Wasserhahn zugedreht wird und Sie die Mineralflaschen im Super Gestaltung Scarton Stingelin AG, Bern-Liebefeld markt holen müssen. Druck Stämpfli AG, Bern Überzeugen Sie sich selbst. Sie finden hier alle Fakten und Zahlen zu den Schweizer Auflage 8000 de, 4000 fr Apotheken. Ich wünsche Ihnen eine erfri schende Lektüre. Prosit! Funktionsbezeichnungen werden zugunsten der Lesefreundlichkeit meistens in der männlichen Form verwendet. Sie umfassen die weibliche und die männliche Form. © pharmaSuisse, 2017, Bern-Liebefeld Fabian Vaucher Abdruck mit Quellenangabe erwünscht. Geschäftsführender Präsident pharmaSuisse 2 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 1
Inhaltsverzeichnis Apotheken sichern die medizinische Grundversorgung in der Schweiz. Seite Apotheken sind die erste Anlaufstelle Fakt 8 Die Apotheken sind die erste Anlaufstelle 26 für gesundheitliche Fragen. bei gesundheitlichen Fragen. Seite Die Rolle der Apotheker 27 Fakt 1 21 022 Personen in der Schweiz verdienen 10 ihren Lohn in der Apotheke. Fakt 9 Der Apotheker bietet Lösungen 28 Anzahl Beschäftigte in Apotheken 11 bei gesundheitlichen Problemen. Die Apotheke als Kompetenzzentrum 29 Fakt 2 Die Anzahl Apotheken pro Einwohner sinkt. 12 für Gesundheitsdienstleistungen Entwicklung Anzahl Apotheken, Drogerien 12 und Bevölkerungswachstum Fakt 10 Fehlanreize gefährden die Versorgungssicherheit. 30 Apothekendichte, Ärztedichte und OKP-Leistungen 31 Fakt 3 Man geht lieber in die Apotheke als zum Arzt. 13 nach Kanton Fakt 4 Im europäischen Vergleich ist die Schweizer 14 Fakt 11 Der Vier-Augen-Check durch den Apotheker 32 Apothekendichte bescheiden. erhöht die Sicherheit der Patienten. Apothekendichte im europäischen Vergleich 15 Abgegebene Packungen, Medikamenten- 33 und Bezugs-Checks zu Lasten der OKP Fakt 5 Im umkämpften Markt bewegen sich Apotheken 16 in einer grossen Dynamik. Fakt 12 Die Apotheken liefern geprüfte Höchstqualität. 34 Anzahl qualitätsgeprüfter Apotheken und Resultate 35 Fakt 6 Weitere Margensenkungen 18 bedeuten Personalabbau. Fakt 13 Die Therapieuntreue kostet in der Schweiz 36 Aufteilung Betriebsumsatz nach Kennzahlen 19 jährlich 30 Milliarden Franken. der Jahresrechnung Grösste Herausforderung 37 Aufteilung Betriebsumsatz abzüglich Warenaufwand 21 bei Chronischkranken: Therapietreue Fakt 7 Es braucht mehr Apotheker in der Schweiz. 22 Fakt 14 Ein therapietreuer Patient 38 Abschlüsse Pharmaziestudium in der Schweiz 23 verursacht 4 × weniger Kosten. Therapietreue senkt Kosten 39 Fakt 15 Apotheker begleiten chronisch kranke Menschen. 40 Pharmazeutische Einzelleistungen 40 aus dem Tarifvertrag LOA 2 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 3
Seite Apotheken sorgen für die richtige Fakt 16 Pharmazeutische Heimbetreuung senkt die Kosten. 41 und sichere Medikation und Therapie. Trends der Medikamentenkosten in Institutionen 41 Seite mit und ohne pharmazeutische Betreuung Fakt 23 Der Medikamentenpreis 58 wird behördlich festgelegt. Fakt 17 Die Apotheken arbeiten Hand in Hand 42 Zusammensetzung Kosten bei rezept- 59 mit Ärzten und Krankenkassen. und kassenpflichtigen Medikamenten Entwicklung Anzahl netCare-Apotheken 43 Fakt 24 Der Apotheker verdient an 60 netCare-Apotheke pro Kanton 44 teuren Medikamenten am wenigsten. Vertriebszuschläge – Abgabekategorien A und B 60 Fakt 18 Interprofessionelle Qualitätszirkel 45 zur Berechnung des Publikumpreises aus dem Fabrik senken die Kosten. abgabepreis Medikamentenkosten mit und ohne Qualitätszirkel 45 Kostenaufteilung unterschiedlich teurer Medikamente 61 Fakt 25 Die Apotheken haben ihre Hausaufgaben 62 Apotheken fördern die Gesundheit der Bevölkerung. gemacht. Wann folgen die anderen Akteure? Preisindex Medikamente und Dienstleistungen 63 Fakt 19 Der Apotheker weiss bei Medikamenten 48 der Gesundheitspflege am besten Bescheid. Aus-, Weiter- und Fortbildung der Apotheker 49 Fakt 26 Der Apotheker legt bei teuren Medikamenten drauf. 64 Entwicklung des Absatzvolumens pro Preisklasse 65 Fakt 20 Dank der Prävention in Apotheken bleiben 50 die Gesunden länger gesund. Fakt 27 Apotheker fordern eine faire Kostendeckung. 66 Impfen in der Apotheke ohne Rezept 51 Sachgerechte Kostendeckung bei hochpreisigen 66 und ohne Voranmeldung Medikamenten Fakt 21 Die Apotheker erhalten mehr Kompetenzen. 52 Fakt 28 Mit dem Tarifvertrag LOA haben die Apotheken 68 Heutige Abgabekategorien von Arzneimitteln 53 über eine Milliarde Franken eingespart. Zukünftige Abgabekategorien von Arzneimitteln 53 Kostenentwicklung der «LOA-pflichtigen Medikamente» 69 Fakt 22 Das Vertrauen in die Apotheker ist sehr hoch. 54 Fakt 29 Mehr Volumen bringt mehr Aufwand – 70 Vertrauen in Akteure bei Krankheiten 55 jedoch weniger Ertrag. mit normalem Verlauf Kennzahlen Abgabe Medikamente der Abgabe- 71 kategorien A und B der Spezialitätenliste Fakt 30 Rabatte an die Krankenkassen belaufen 72 sich auf 680 Millionen Franken. Einsparung durch Rabatte 73 4 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 5
Apotheken entlasten Hausärzte und Spitäler – und senken Kosten. Seite Fakt 31 Nur 6,5 % der gesamten Gesundheitskosten 76 fallen auf Apotheken. Kosten des Gesundheitswesens nach Leistungserbringern 76 Fakt 32 Die Kosten im Gesundheitswesen 77 steigen überproportional. Entwicklung Bruttoinlandprodukt, Kosten Gesundheits- 77 wesen, Krankenversicherungsprämien und Bevölkerung Fakt 33 Die Grundversicherung übernimmt 78 nur rund ein Drittel aller Gesundheitskosten. Kosten des Gesundheitswesens 78 nach Finanzierungsregimes Fakt 34 Die Haushaltsbelastung 79 durch Medikamente ist gering. Ausgabestruktur der Schweizer Haushalte 79 Fakt 35 Die Spitäler und die Ärzte sind die grossen 80 Kostenverursacher und Kostentreiber. Leistungen der OKP nach Kostengruppen 80 Fakt 36 Ärzte und Spitäler verkaufen in der Schweiz 82 die Hälfte aller Medikamente. Verteilung OKP und Selbstmedikationen 83 nach Leistungserbringer Fakt 37 Die Bevölkerung in der Schweiz zahlt 84 eine Milliarde aus der eigenen Tasche. Aufteilung Medikamentenkosten in Apotheken 85 Fakt 38 Versandhandel ist gefährlich 86 und zahlt sich nicht aus. 6 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 7
Apotheken sind die erste Anlaufstelle für gesundheitliche Fragen. 1792 öffentliche Apotheken gibt es in der Schweiz. 21 022 Beschäftigte arbeiten in Schweizer Apotheken. 331 975 Menschen täglich finden den Weg in eine Apotheke. 8 Fakten Faktenund Zahlen| Schweizer undZahlen | SchweizerApotheken 2017 || pharmaSuisse Apotheken2017 pharmaSuisse Zahlen || Schweizer Fakten und Zahlen SchweizerApotheken Apotheken2017 | pharmaSuisse 2017| pharmaSuisse 9
Fakt 1 | 21 022 Personen Anzahl Beschäftigte in Apotheken in der Schweiz verdienen 8,2 % Übrige Mitarbeiterinnen 9,1 % Verantwortliche Apothekerinnen ihren Lohn in der Apotheke. 6,7 % Übriges 16,3 % Angestellte Verkaufspersonal inkl. Drogistinnen Apothekerinnen 1792 Apotheken in der Schweiz sind mit ihrem hochqua 14,5 % lifizierten Personal eine tragende Säule der medizinischen Lernende 1,6 % Apothekerinnen Grundversorgung. Die Mitarbeitenden beraten ihre Kun im Studium 41,8 % den kompetent und auf Augenhöhe zu allen Fragen rund Pharma- 1,8 % um die Gesundheit. Ohne Voranmeldung und einfach zu Assistentinnen Pharma-Betriebs- assistentinnen gänglich erhalten Jung und Alt rasche Unterstützung bei akuten Gesundheitsstörungen. Genau so wertvoll sind die Dienstleistungen der Apothekenteams bei Präventions- und Medizinalberufe (akademisch) Vorsorgethemen. Und für chronisch und mehrfach kranke Verantwortliche Apothekerinnen 1916 9,1 % Menschen ist die Apotheke ein wichtiger Anker, um ihre Le Angestellte Apothekerinnen 3424 16,3 % bensqualität hoch zu halten und ihre Medikamente sicher Apothekerinnen im Studium (Praktikantinnen) 337 1,6 % und zielführend einzunehmen. Übrige Berufe in Apotheken Pharma-Betriebsassistentinnen 373 1,8 % Beliebte Arbeitgeber Pharma-Assistentinnen 8799 41,8 % Apotheken sind ein wichtiger Bestandteil des Schweizer Ge Lernende 3051 14,5 % werbs und garantieren Ausbildungs- und Arbeitsplätze. Die Übriges Verkaufspersonal inkl. Drogistinnen 1401 6,7 % Übrige Mitarbeiterinnen (z. B. Reinigungskräfte) 1721 8,2 % Tatsache, dass oft Hausärzte fehlen, erhöht die Bedeutung der medizinischen Erstversorgung in der Apotheke, denn Total Beschäftigte 2016 21 022 100 % bei vielen unkomplizierten Gesundheitsproblemen bietet Total Beschäftigte 2015 20 145 die Apotheke eine Lösung. Als KMU beschäftigen Apothe Veränderung 877 4,4 % ken in der Schweiz insgesamt 21 022 Personen, die Tendenz Die weibliche Formulierung beinhaltet beide Geschlechter. ist demografisch bedingt steigend. Jedes Jahr ermöglichen Der Frauenanteil aller Beschäftigten in Apotheken beträgt 64 %. Apotheken rund 1000 Lernenden den Start ins Berufsleben. Apotheken bieten zudem beliebte Modelle für Teilzeitarbeit. Quelle: RoKA 2016 (Geschäftsjahr 2015), durchschnittliche Schweizer Apotheke 10 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 11
Fakt 2 | Die Anzahl Apotheken Fakt 3 | Man geht lieber pro Einwohner sinkt. in die Apotheke als zum Arzt. Der Durchschnitt der öffentlich zugänglichen Verkaufs 1792 stellen (Apotheken und Drogerien) ist seit 2005 leicht rück öffentliche Apotheken läufig, obwohl die Bevölkerung wächst. Im Jahr 2005 betrug sind für die Schweizer Bevölkerung die prak- die Anzahl Apotheken pro 10 000 Einwohner 2,24, im Jahr tische Anlaufstelle 39,63 2016 2,14. Die Anzahl der Drogerien war bis 2012 stark rück bei allen gesundheit läufig und hat sich danach stabilisiert. lichen Fragen (2016). 2,16 Entwicklung Anzahl Apotheken, Drogerien 99 592 360 Apotheken gibt es Ärzte gibt es pro und Bevölkerungswachstum (indexiert) Patientenkontakte pro 10 000 Schweizer 10 000 Schweizer 115 finden jährlich in Einwohner (2012). Einwohner (2012). Schweizer Apotheken 110 statt (2015). 105 100 12,0 331 975 3,6 95 Patientenkontakte 90 finden täglich in Schweizer Apotheken Mal pro Jahr besuchen Mal pro Jahr besuchen 85 statt (2015). Schweizer Einwohner Schweizer Einwohner 80 eine Apotheke (2012). einen Arzt (2012). 75 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle: Bundesamt für Statistik – Schweizerische Gesundheitsbefragung, Bevölkerung Basis 2005 = 100 pharmaSuisse, RoKA, FMH Anzahl Apotheken Quelle: refdata, pharmaSuisse Apothekenstatistik, Bundesamt für Durchschnitt Anzahl Statistik Apotheken und Drogerien Anzahl Drogerien 12 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 13
G1.3 Fakt 4 | Im europäischen Apothekendichte im europäischen Vergleich 14 Vergleich ist die Schweizer Schweden Apothekendichte bescheiden. Dänemark 7 37 Estland 37 Irland 22 Auch wenn verglichen mit den umliegenden Ländern die Niederlande helvetische Apothekendichte bescheiden ausfällt, verfügen UK 12 wir in der Schweiz über ein qualitativ hochstehendes Netz. 25 29 44 Die Schweizer Apotheken sorgen als erste Anlaufstelle Belgien Deutschland Polen dafür, dass die Medikamentenversorgung und die damit verbundenen Dienstleistungen leicht zugänglich sind. Sie 16 übernehmen einen wichtigen Beitrag für die medizinische 34 22 Österreich* 28 Grundversorgung inklusive gesundheitsunterstützender und 28 Schweiz 36 präventiver Massnahmen. Frankreich Slowakei Rumänien Portugal Wichtig für medizinische Grundversorgung 46 30 51 Die Zahl der Apotheken ist in den vergangenen Jahren relativ Spanien Bulgarien Italien stabil geblieben – t rotz der Zunahme der Wohnbevölkerung und der steigenden Lebenserwartung. Ende 2016 waren es 1792, netto sind das 18 mehr als Ende 2015. Bei den Neu eröffnungen und Schliessungen fällt auf, dass vor allem die 31 Europäischer Durchschnitt 84 Städte von strukturellen Änderungen betroffen sind: Neue 49 Griechenland Apotheken öffnen ihre Türe an stark frequentierten Orten Malta 56 wie Bahnhöfen, Einkaufszentren und in der Innenstadt. * staatliche Zuteilung Zypern Umgekehrt erfahren Stadtquartiere und ländliche Gebiete Quelle: PGEU Database 2016 gerade das Gegenteil. Fehlt hier die Apotheke, stellt dies Mit 22 Apotheken pro 100 000 Einwohner liegt die Schweiz unterhalb des jedoch für chronisch kranke Menschen eine einschneiden europäischen Durchschnitts. Die Mitgliedstaaten der europäischen Union de Beeinträchtigung ihrer wohnortnahen medizinischen weisen eine durchschnittliche Apothekendichte von 31 Apotheken pro Grundversorgung dar. 100 000 Einwohner auf. 14 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 15
Fakt 5 | Im umkämpften Markt Anzahl Apotheken (Stand 31.12.2016) 2016 1792 2015 Veränderung 1774 1,0 % bewegen sich Apotheken Anzahl nicht in den genannten Ketten oder Gruppierungen organisierte Apotheken 246 264 – 7,6 % in einer grossen Dynamik. inkl. Mini-Ketten (5 – 15 Apotheken) und Mehrfachbesitz (max. 4 Apotheken) Kettenapotheken 2016 2015 Veränderung Galenica-Gruppe: 318 311 2,3 % Ende 2016 gibt es in der Schweiz 1792 Apotheken. Davon sind Amavita 150 145 3,4 % 1399 Apotheken dem Verband pharmaSuisse angeschlossen, Sun Store* 99 102 –2,9 % der Organisationsgrad beträgt 78,1 %. Per Februar 2017 sind Coop Vitality 69 64 7,8 % 91 BENU-Apotheken dazugestossen. BENU-Apotheken* 89 88 1,1 % Dr. Bähler Dropa 53 50 6,0 % Synergien nutzen Topwell-Apotheken 37 35 5,7 % Pharmacie Populaire de Genève* 20 20 0,0 % In Gruppierungen schliessen sich unabhängige Apotheken Total Kettenapotheken 517 504 2,6 % zusammen, um von Synergien zu profitieren, z. B. bei Einkauf, * Kettenapotheken, die 2016 noch nicht an pharmaSuisse angeschlossen sind Marketing und Fortbildung. Der Apotheker bleibt unabhän Gruppierungen 2016 2015 Veränderung giger Inhaber und verwaltet seine Apotheke selbstständig. Winconcept Partner (Feelgood’s)** 162 161 0,6 % Ketten gehören zu einem zentral verwalteten Unternehmen, TopPharm** 128 122 4,9 % der verantwortliche Apotheker arbeitet als verantwortliche Salveo 118 116 3,4 % Medizinalperson der Apotheke für das Unternehmen. fortis 110 102 7,8 % pharmacieplus** 92 89 3,4 % Pharmapower 92 97 – 5,2 % Rotpunkt Apotheken** 92 93 – 1,1 % 13,7 % DirectCare 80 56 42,9 % Nicht in den genannten Ketten oder Gruppierungen Pharmavital 74 74 0,0 % organisierte Apotheken Spazio Salute** 28 28 0,0 % Grischa-Pharma 22 20 10,0 % 57,4 % 28,9 % MedicaPlus** 22 21 4,8 % Gruppierungen Kettenapotheken Amavita Partner 9 12 – 25,0 % apoplus 0 15 aufgelöst Total Gruppierungen 1029 1006 2,3 % ** Gruppierte Apotheken mit gemeinsamem Marktauftritt Quelle: pharmaSuisse und Angaben der Kettenapotheken und Gruppierungen 16 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 17
Fakt 6 | Weitere Margen senkungen bedeuten Personal- abbau. Damit Apotheken weiterhin ihren unverzichtbaren Beitrag Aufteilung Betriebsumsatz nach Kennzahlen G1.7 für die medizinische Grundversorgung leisten können, der Jahresrechnung müssen sie als KMU im wirtschaftlichen Umfeld bestehen 70 % können. Das Besondere an der Situation der Apotheken: Sie 60 % sind bei einem Teil ihrer Produkte, nämlich bei jenen Medi kamenten, die von der Krankenkasse bezahlt werden, nicht 50 % frei in der Preisgestaltung. Die staatlich verfügten Margen senkungen führen bei steigenden Betriebskosten und Löh 40 % nen zu sinkenden Bruttomargen, insbesondere bei den tief 30 % preisigen Medikamenten. 20 % 2015 2014 2013 2015 2014 2015 2014 2013 2015 2014 2013 2013 Hoher Warenaufwand 10 % 2015 betrug die Bruttomarge (Personalaufwand, sonstiger 64,3 64,3 63,3 20,3 20,4 20,0 8,0 8,3 8,6 7,4 7,0 8,1 Betriebsaufwand, EBITDA) im durchschnittlichen Mittel 0% Waren- Personal- Sonstiger EBITDA wert 35,7 % des Betriebserlöses. 20,3 % des Betriebserlöses aufwand aufwand Betriebsaufwand wenden Apotheken für die Personalkosten auf, weitere 8,0 % fallen für den sonstigen Betriebsaufwand an (unter ande Warenaufwand 1 916 443 CHF 64,3 % rem Infrastrukturund Logistikkosten), sodass eine mittlere Personalaufwand 604 372 CHF 20,3 % Schweizer Apotheke am Ende einen durchschnittlichen Ge Sonstiger Betriebsaufwand 237 638 CHF 8,0 % winn vor Abschreibungen und Steuern (EBITDA) von 7,4 % EBITDA 219 468 CHF 7,4 % verzeichnet. Je nach Grösse, Standort, Ausrichtung und Um feld der Apotheke kann dieser allerdings sehr stark variieren. Quelle: RoKA 2016 (Geschäftsjahr 2015), durchschnittliche Schweizer Apotheke 18 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 19
Jede vierte Apotheke gefährdet Aufteilung Betriebsumsatz abzüglich Warenaufwand Apotheken müssen einen Teil ihres Gewinns reinvestieren, 60 % zum Beispiel in Software, Infrastruktur und Fortbildung. 50 % Bereits heute sind rund 26 % der Apotheken aufgrund ihres geringen Gewinns in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, 40 % wie die rollende Kostenstudie in den Apotheken zeigt (RoKA 30 % 2016 für das Geschäftsjahr 2015): Ein Viertel der Apotheken sind in ihrer Existenz bedroht und erwirtschafteten einen 20 % 2015 2013 2015 2014 2014 2013 2015 2014 2013 2015 2014 2013 2013 2015 2014 EBITDA unter 50 000 Franken. Grund dafür sind unter an 10 % derem die verordneten Preissenkungen des Bundesamts für Gesundheit, die Selbstdispensation oder ein ungünstiger 56,9 57,3 54,5 11,3 10,6 10,1 5,2 5,5 7,7 5,9 7,0 5,6 20,7 19,6 22,1 0% Standort der Apotheke. Eine erfolgreiche Apotheke muss Personal- Raum- Büro- und Andere EBITDA aufwand aufwand Verwaltungs- sich dem sich verändernden Markt rasch anpassen können. aufwand Personalaufwand 604 372 CHF 56,9 % Beratungsqualität bedingt Personal Raumaufwand 120 062 CHF 11,3 % In der Apotheke erhöhen sich sowohl die Nominallöhne wie Büro- und Verwaltungsaufwand 54 507 CHF 5,2 % auch die Anzahl der Mitarbeitenden: In den letzten fünf Jah Andere: 63 070 CHF 5,9 % ren stieg die durchschnittliche Anzahl Vollzeitbeschäftigter Unterhalt, Reparaturen, Ersatz 34 815 CHF 3,3 % von 7,5 auf 8,3 pro Apotheke. Die Beratungsdienstleistung ist Werbeaufwand 17 240 CHF 1,6 % Übriger Betriebsaufwand 3 140 CHF 0,3 % der grösste Trumpf in der Apotheke – u nd der ist personal Versicherung und Gebühren 5 724 CHF 0,5 % intensiv. Auch die durchschnittlichen Öffnungszeiten sind Rückstellungen 2 151 CHF 0,2 % von 55,1 auf 57,8 pro Woche gestiegen und folgen den Kunden EBITDA 219 468 CHF 20,7 % bedürfnissen; gerade in Bahnhöfen und Einkaufszentren mit längeren Öffnungszeiten wird die Nachfrage bedient. Quelle: RoKA 2016 (Geschäftsjahr 2015), durchschnittliche Schweizer Apotheke 20 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 21
Fakt 7 | Es braucht mehr Apotheker in der Schweiz. In der Schweiz ist seit dem Herbstsemester 2017 das Pharma Abschlüsse Pharmaziestudium in der Schweiz ziestudium in voller Länge an vier Hochschulen möglich: an 400 der Universität Basel, der ETH Zürich, der Universität Genf und neu an der Universität Bern (erster Masterstudiengang 350 voraussichtlich ab Herbst 2019). Die Zahl der Studierenden ist in den vergangenen Jahren relativ stabil geblieben, wobei 300 der Frauenanteil circa zwei Drittel beträgt. Das Pharmazie stud ium dauert fünf Jahre und ist sehr praxisorientiert. So 250 werden die Apotheker optimal darauf vorbereitet, die Erst abklärung in der Apotheke vorzunehmen. Insbesondere in 200 den letzten beiden Studienjahren, vor allem während der Assistenzzeit, fokussieren sich die Studierenden auf die pa 150 tientenorientierte Pharmazie. Dabei lernen sie, eine gründli che Anamnese vorzunehmen, auf deren Basis sie entscheiden 100 können, ob sie dem Patienten ein Medikament abgeben oder 115 169 194 174 176 225 350 – 400 ihn an einen Arzt oder ins Spital überweisen müssen. 50 Mehr Kompetenzen 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2025 Bei der Revision des Medizinalberufegesetzes (MedBG) hat das Parlament beschlossen, dass künftige Apothekergenera Diplomierte Apothekerinnen und Apotheker Quelle: FPH Offizin tionen im Studium ausserdem bereits die Grundkenntnisse Die Zahl der Pharmaziediplome zeigt, wie viele Personen das Pharmazie- zum Impfen sowie zur Diagnose und Behandlung häufiger studium erfolgreich abschliessen. Die Anzahl der Studieneintritte ist natur- Gesundheitsstörungen und Krankheiten erlangen sollen. gemäss höher. Im Jahr 2025 werden wir 350 bis 400 ausgebildete Apotheker pro Jahr benötigen, um den Bedarf zu decken und eine optimale medizini- sche Grundversorgung der Bevölkerung in der Schweiz zu gewährleisten. 22 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 23
Apotheken sichern die medizinische Grund versorgung in der Schweiz. 4× weniger Kosten verursachen therapietreue Patienten. 99 % aller Apotheken bieten geprüfte Höchstqualität. 45,6 Mio. Packungen rezeptpflichtiger Medikamente werden in Apotheken abgegeben. 24 Fakten Faktenund Zahlen| Schweizer undZahlen | SchweizerApotheken 2017 || pharmaSuisse Apotheken2017 pharmaSuisse Zahlen || Schweizer Fakten und Zahlen SchweizerApotheken Apotheken2017 | pharmaSuisse 2017| pharmaSuisse 25
Fakt 8 | Die Apotheken sind Menschen. Es hilft aber auch, alle gesunden Menschen fit zu halten – mit Prä ven tions dienst leistung en wie z. B. Impfen oder anderen Vorsorge die erste Anlaufstelle beratungen. Zudem tragen die Apotheken wesentlich dazu bei, Kosten zulasten der Krankenkassenprämien einzusparen. bei gesundheitlichen Fragen. Die Rolle der Apotheker Am Beispiel von 1000 Personen Kunden schätzen in der Apotheke, dass ihr Gegenüber eine 250 Personen 750 Personen haben innert drei Monaten sind gesund ein Gesundheitsproblem gründliche Erstabklärung bei vielen gesundheitlichen Pro – Erste Anlaufstelle, um – Erste Anlaufstelle, um gesund zu werden blemen vornehmen kann. Bei der sogenannten Triage klärt gesund zu bleiben (Selfcare) – Beratung und Lösung bei leichten der Apotheker ab, ob er ein Medikament selbst abgeben kann – Prävention und Gesund- Krankheiten und Gesundheitsstörungen (symptomorientierte Therapie) oder ob die Überweisung an heitsförderung (z. B. Impfen, (rezeptfreie und künftig auch rezeptflichtige Darmkrebsvorsorge) Medikamente nach Algorithmus, s. Fakt 21) einen Arzt oder ins Spital notwendig ist. Hausärzte und – Gateway to care: Triage (allenfalls Weiter- Notfalleinrichtungen sollen nicht mit einfachen und ein leitung an Arzt oder Notfalleinrichtung) deutigen Fällen belastet werden. Gleichzeitig übernimmt die Apotheke wichtige Aufgaben in der Prävention, denn sie hat auch Zugang zu Gesunden, die nicht zum Arzt gehen. Umso wichtiger ist, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen den Erhalt der guten Infrastruktur der Apotheken ermöglichen und die Leistungen fair abgegolten werden. 250 Personen Von 1000 Menschen erfahren 750 Menschen innert drei Monaten eine ge- gehen direkt zum Arzt 50 Personen sundheitliche Beschwerde. Davon entscheiden sich 250 Menschen, direkt könnten auch direkt – Betreuung und Begleitung von chronisch einen Arzt aufzusuchen. 500 Menschen könnten dank des unkomplizierten in der Apotheke kranken Menschen (Therapietreue) Zugangs und der kompetenten Beratung ihr Problem in der Apotheke lösen: – Validierung rezeptpflichtige Medikamente eine Lösung erhalten Der Apotheker übernimmt die Erstberatung und die Triage. Er bietet direkt (Patientensicherheit) eine Lösung an oder empfiehlt, einen Arzt oder eine Spitalnotaufnahme aufzusuchen. Da viele Menschen lieber und eher in die Apotheke als zur Notfallaufnahme gehen, leisten die Apotheker einen zentralen Beitrag für Quelle: White KL, Williams TF, Greenberg BG. The ecology of medical care. die Volksgesundheit. Dies gilt für chronisch kranke wie auch für akut kranke N Engl J Med. 1961;265:885-92. 26 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 27
Fakt 9 | Der Apotheker Die Apotheke als Kompetenzzentrum für Gesundheitsdienstleistungen bietet Lösungen bei gesund- Gateway to care Chronic care heitlichen Problemen. Dienstleistungen bei akuten Beschwerden Dienstleistungen bei Langzeit- und chronischen Beschwerden Prävention Betreuung Egal wann, wie und wo in der Schweiz ein gesundheitli – Antidotsortiment (Vergiftungen) – Antibiotikaresistenzen – Blutdruckmessung – Heimbetreuung ches Problem auftaucht – d ie nächste Apotheke ist nicht – Blutfettbestimmung – Medikamenteneinnahme weit. 5340 Apothekerinnen und Apotheker sind in den 1792 – Blutzuckermessung – Messung medizinischer Werte – Darmkrebsvorsorge – Optimierung Medikation Apotheken für die Kunden und Patienten da. Dank ihres – Impfen in der Apotheke – Polymedikations-Check fünfjährigen Universitätsstud iums, anschliessender Weiter – Kaliumiodid-Tabletten – Spitalbetreuung / Spitex (Notfallversorgung) – Substitution bildungen sowie der Pflicht zur lebenslangen Fortbildung – Rauchstoppberatung – Therapietreue sind sie nicht nur die Spezia l isten für Medikamente, son – Urinkontrolle – Wochen-Dosiersystem dern auch ausgewiesene Gesundheitsexperten und ein un Prävention verzichtbarer Teil der medizinischen Grundversorgung. Gesundheits Umfassende Dienstleistungspalette service Betreuung Die steigende Nachfrage der Bevölkerung nach leicht zu gänglichen Gesundheitsdienstleistungen sowie die ange Gesundheitsservice Beratung Beratung sichts des Hausärztemangels knapper werdenden Ressour – Arzneimittelherstellung – Anwendung von Geräten cen erfordern eine neue Rollenverteilung innerhalb der me – Atemwegsapotheke – Diabetesberatung – Hautapotheke – Ernährungsberatung dizinischen Grundversorgung. Das Parlament hat deshalb – Herz-Check – Hausapotheke beschlossen, die Kompetenzen der Apotheker künftig besser – Kinderapotheke – Impfberatung – Läusebekämpfung – Kompressionstherapie zu nutzen. Ihr Know-how soll in der Betreuung und Beratung – Lungen-Check – Krankenmobilien von kranken Menschen eingesetzt werden, ob es sich nun – Mittel- und Gegenstände (z. B. Blutdruckgerät, Rollstuhl) (z. B. Stützstrümpfe, Krücken) – Veterinärpharmazie um ein akutes oder ein chronisches Leiden handelt. Eben – netCare falls misst der Gesetzgeber der Prävention und weiteren (telemedizinische Beratung) – Notfalldienst Gesundheitsdienstleistungen zentrale Bedeutung zu. Auch – Pille danach da ist das Wissen der Apotheker dringend gefragt und von – Reisemedizin – Schwangerschaftstest grossem Nutzen für die Gesundheit der Bevölkerung – u nd damit auch für die Kostendämmung im Gesundheitswesen. Quelle: pharmaSuisse 28 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 29
Fakt 10 | Fehlanreize gefährden Apothekendichte, Ärztedichte und OKP-Leistungen nach Kanton die Versorgungssicherheit. Apotheken Allgemeinmediziner** absolut / pro 10 000 Med.- absolut / pro 10 000 Kt. Einwohner abgabe* Einwohner OKP*** Die Medikamentenabgabe wird durch die kantonalen Ge AG 120 1,8 Rx 353 5,4 3405 sundheitsgesetze geregelt. Während die Selbstd ispensation AI 1 0,6 SD 11 6,9 2704 AR 6 1,1 SD 37 6,8 3126 (SD), also der Verkauf von Arzneimitteln durch Ärzte, in allen BE 169 1,7 MF 822 8,1 3764 Westschweizer Kantonen, im Tessin, in Basel-Stadt und im BL 48 1,7 SD 231 8,2 4118 Aargau nur in Ausnahmefällen zugelassen ist, ist sie in vielen BS 75 3,9 Rx 223 11,6 4626 Deutschschweizer Kantonen verbreitet. Bern und Graubün FR 69 2,2 Rx 140 4,6 3350 den haben eine Mischform implementiert. In Europa ist die GE 174 3,6 Rx 407 8,4 4467 GL 2 0,5 SD 31 7,7 3277 Selbstdispensation in der Regel verboten. Denn mit der SD GR 44 2,2 MF 167 8,5 3063 geht nicht nur die Qualitätssicherung der Medikation durch JU 19 2,6 Rx 39 5,4 3852 den Apotheker verloren, sondern auch der Zugang zu einer si LU 37 0,9 SD 259 6,5 3159 cheren Eigenbehandlung mit Arzneimitteln sowie eine Reihe NE 57 3,2 Rx 134 7,5 3810 NW 3 0,7 SD 22 5,2 2997 nützlicher Dienstleistungen zur Unterstützung einer gesun OW 3 0,8 SD 24 6,5 3032 den Lebensweise. Zudem soll der Arzt bei der Festlegung der SG 54 1,1 SD 331 6,6 3222 Therapie nicht von finanziellen Interessen geleitet werden. SH 13 1,6 SD 63 7,9 3397 SO 27 1,0 SD 197 7,4 3674 Gefährdung der Versorgungssicherheit SZ 17 1,1 SD 90 5,8 3193 TG 24 0,9 SD 166 6,2 3152 Gleichzeitig fehlt in den SD-Kantonen die Infrastruktur der TI 192 5,5 Rx 262 7,4 4030 Apotheken, wenn es um die Versorgungssicherheit geht – UR 2 0,6 SD 16 4,4 2871 nicht zuletzt in Randzeiten sowie an Sonn- und Feiertagen. VD 247 3,2 Rx 517 6,7 3961 In Anbetracht des Hausä rztemangels ist diese Tatsache umso VS 120 3,6 Rx 213 6,3 3386 problematischer: Die Gefahr besteht, dass durch falsche An ZG 15 1,2 SD 85 7,0 3039 ZH 236 1,6 SD 1113 7,6 3643 reize die Versorgungssicherheit der Bevölkerung aufs Spiel Total 1774 (2015) 5953 (2015) 3502 gesetzt wird. Denn einerseits zerstört die Selbstdispensation * Medikamentenabgabe: das Apothekennetz, anderseits können viele Arztpraxen auf Rx = Abgabe in der Apotheke, MF = Mischform, SD = Selbstdispensation grund des Hausärztemangels ihre Nachfolge nicht regeln. ** Allgemeinmediziner sowie Ärzte im ambulanten Sektor Quelle: Bundesamt für Statistik, Monitoring der Krankenversicherungs- *** Krankenkassenprämie: Jahres-Bruttoleistungen der obligatorischen Kranken- Kostenentwicklung, Bundesamt für Gesundheit, pharmaSuisse und Pflegeversicherung (OKP) pro versicherte Person 2015 in CHF 30 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 31
Fakt 11 | Der Vier-Augen-Check Abgegebene Packungen, Medikamenten- und Bezugs- Checks von rezeptpflichtigen Medikamenten zu Lasten durch den Apotheker erhöht der obligatorischen Kranken- und Pflegeversicherung (OKP) die Sicherheit der Patienten. 23,4 Mio. 2016 38,9 Mio. 45,6 Mio. Sowohl während der regulären Öffnungszeiten als auch im 22,6 Mio. Notfalldienst ist immer mindestens ein diensthabender Apo 2015 37,6 Mio. theker vor Ort, der jedes Rezept überprüft. 44,2 Mio. Medikamenten-Check 22,2 Mio. Beim Medikamenten-Check achtet der Apotheker unter an 2014 36,9 Mio. derem darauf, ob innerhalb des Rezepts Ungereimtheiten 43,5 Mio. oder Widersprüche vorhanden sind. Gibt es Kontraind ika tionen mit anderen Medikamenten? Ist die Dosierung richtig 22,6 Mio. gewählt? Welche Packungsgrösse braucht der Patient? Ver 2013 37,7 Mio. steht er, warum, wie und wann er das Präparat einnehmen 44,4 Mio. muss? Versteht der Patient, welche Folgen es hat, wenn er das 21,6 Mio. Medikament nicht einnimmt? 2012 36,1 Mio. 42,4 Mio. Bezugs-Check Beim sogenannten Bezugs-Check gleicht der Apotheker die 21,5 Mio. verschriebenen Arzneimittel mit dem Patientendossier ab. 2011 36,0 Mio. Darin sind alle Medikamente aufgeführt, die der Patient in 42,1 Mio. dieser Apotheke bisher auf Rezept bezogen hat. So profitiert 0 Mio. 10 Mio. 20 Mio. 30 Mio. 40 Mio. 50 Mio. der Patient von einem sicheren und auf ihn persönlich zu Anzahl Bezugs-Checks geschnittenen Medikationsmanagement, auch wenn er bei Anzahl Medikamenten-Checks verschiedenen Ärzten in Behandlung ist. Anzahl Packungen Quelle: Medicpool 32 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 33
Fakt 12 | Die Apotheken liefern tätskommission von pharmaSuisse mit Santésuisse / Cura futura (PQK) aufgrund des Tarifvertrags Leistungsorientierte geprüfte Höchstqualität. Abgeltung (LOA) festgelegt. Seit 2016 werden die Testkäufe nicht nur in den Apotheken durchgeführt, die dem LOA-Ver trag beigetreten sind, sondern in allen Schweizer Apotheken. Qualität und Sicherheit für Patienten geniessen in der Apo theke höchste Priorität. Definiert und gemessen werden sie Anzahl qualitätsgeprüfter Apotheken und Resultate unter anderem mit zwei standardisierten Instrumenten: dem Qualitätsmanagement-System ISO 9001 QMS Pharma und 800 772 periodischen Testkäufen durch Mystery Shopping. 686 1,0 % 700 628 642 1,2 % ISO 9001 QMS Pharma 600 6,5 % 557 0,6 % Das Qualitätsmanagement-System ISO 9001 QMS Pharma 500 6,8 % von pharmaSuisse (QMS) unterstützt Apotheken darin, ihre 405 Qualität umfassend auf einen hohen Standard zu bringen 400 13,1 % und zu halten. Zurzeit ist das QMS für die Apotheken frei 300 willig. Das revidierte Heilmittelgesetz sieht vor, dass für die 86,9 % 93,5 % 93,2 % 99,4 % 98,8 % 99,0 % 200 Erteilung der Bewilligung zur Abgabe von Heilmitteln ein geeignetes, der Art und Grösse des Betriebs angepasstes 100 Qualitätssicherungssystem vorhanden sein muss. Mit dem 0 QMS von pharmaSuisse sind die Apotheken bestens dafür 2011 2012 2013 2014 2015 2016 gerüstet: Es optimiert die Abläufe, verschlankt die Prozesse, Erforderte Qualität auf Anhieb erfüllt Quelle: Code Clientel erhöht die Sicherheit und etabliert eine positive Fehlerkultur. Nachtests Das ISO 9001 QMS Pharma haben im 2017 bereits 482 Apo theken abonniert, was rund einem Drittel aller Mitglied Die Anzahl der positiven Resultate nimmt deutlich zu. Das liegt einerseits an apotheken von pharmaSuisse entspricht. der Bekanntheit des Mystery Shoppings und seinen Messindikatoren und ist anderseits an eine regelmässige Durchführung geknüpft. Von 772 ge- Testkäufe in allen Apotheken testeten Apotheken erreichten im Jahr 2016 auf Anhieb 99 % die minimal Die fachgerechte Ausführung einer Medikamentenabgabe geforderte Punktzahl. Patienten profitieren von den Qualitätsfortschritten auf Rezept wird regelmässig mit Testkäufen überprüft, und der Apotheken durch eine bessere Servicequalität. zwar mit einem sogenannten Mystery Patient, der ein Rezept einlöst. Die Kriterien werden durch die paritätische Quali 34 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 35
Fakt 13 | Die Therapieuntreue kostet in der Schweiz jährlich 30 Milliarden Franken. Grösste Herausforderung bei Chronischkranken: Therapietreue Jedes Jahr werden tonnenweise Medikamente in den Abfall Patient anerkennt Therapienotwendigkeit geworfen – eine sinnlose Verschwendung, die unbedingt eingeschränkt werden muss. Durch eine bessere Kommuni 4× kation zwischen den Gesundheitsspezialisten verbessert sich Kosten die Verschreibungsqualität, sodass nur tatsächlich benötigte Medikamente verordnet werden. Der digitale Austausch, wie er im elektronischen Patientendossier vorgesehen ist, kann Nimmt die Medikamente ein, Nimmt die beispielsweise verhindern, dass Medikamente doppelt ver wenn die Beschwerden akut sind Medikamente ein schrieben werden. Mangelnde Therapietreue Patient hat Vorbehalte Patient ist von Wirkung der Überzeugung Gleichzeitig muss die Therapietreue gefördert werden. Nur gegenüber Medikamenten Medikamente überzeugt wer die Notwendigkeit der Therapie sowie die Folgen eines Therapieunterbruchs versteht, nimmt seine Medikamente ein. Doch leider landen viele Medikamente im Abfall: zum 4× 4× Kosten Kosten Beispiel aus Angst vor Nebenwirkungen oder weil der Patient nicht glaubt, dass er das Präparat wirklich braucht. Dies ist häufig bei schleichenden Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes oder Nierenleiden der Fall, weil die Folgen der Nimmt die Medikamente Nimmt die Medikamente Krankheiten erst in einem sehr späten Stadium zu spüren nicht ein ein, wenn es gerade passt sind – nämlich dann, wenn bereits irreparable Schäden ein Patient verharmlost getreten sind. Eine der Kernaufgaben der Apotheker ist des Therapienotwendigkeit halb, wichtige Hintergründe nochmals in Ruhe zu erklären. Das ist nur möglich, wenn das Medikament tatsächlich in der Quelle: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Obsan, Santésuisse (Infosantésuisse, Im Fokus 6 /12, S. 16) Apotheke bezogen wird. 36 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 37
Fakt 14 | Ein therapietreuer Patient verursacht 4 × weniger Kosten. 80 % der Kosten der obligatorischen Kranken- und Pflege Therapietreue senkt Kosten versicherung (OKP) fallen auf 2,2 Millionen chronisch kranke Menschen in der Schweiz. Ein chronisch kranker Mensch, 20 % 1× Kosten Kosten der sich an die angeordnete Therapie hält, löst durchschnitt 1,2 Mio. lich 10 000 Franken Kosten pro Jahr aus. Demgegenüber sind therapietreue chronisch kranke die Kosten bei einem nicht therapietreuen chronisch kranken 6,5 Mio. Menschen Menschen vier Mal höher. Die Stärkung der Therapietreue weist daher ein sehr grosses Einsparpotenzial auf. Umso 80 % 4× zentraler ist die Rolle der Apotheker: Bereits heute helfen sie Kosten 1 Mio. Kosten den Patienten, ihre Therapietreue zu erhöhen und zu halten. nicht Das zusätzliche Potenzial ist immer noch gewaltig. therapietreue 2,2 Mio. chronisch kranke chronisch kranke Menschen Polymedikations-Check fördert Therapietreue Menschen Beim Polymedikations-Check überprüft der Apotheker alle Bevölkerung OKP (Grund- Therapietreue Kostenvergleich in der Schweiz versicherung verordneten Medikamente, die ein Patient einnimmt und Krankenkasse) stellt durch eine gezielte Beratung die optimierte Einnahme Quelle: Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Obsan, Bundesamt für Gesundheit, und Therapietreue sicher. Santésuisse (Infosantésuisse, Im Fokus 6 /12, S. 16) 38 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 39
Fakt 15 | Apotheker begleiten Fakt 16 | Pharmazeutische chronisch kranke Menschen. Heimbetreuung senkt die Kosten. Pharmazeutische Einzelleistungen Laut Analyse der Krankenversicherer zeigt der Effekt der aus dem Tarifvertrag LOA* pharmazeutischen Betreuung einer Institution, dass die Neben der Validierung und Dossierführung beim Bezug rezept- und kassen- durchschnittlichen Tageskosten der Medikamente von 2009 pflichtiger Medikamente (Medikamenten-Check und Bezugs-Check, siehe bis 2014 um rund 20 % abnahmen. In den Kontrollgruppen Seite 32) werden in der Apotheke zahlreiche weitere Leistungen erbracht, mit anderen Heimen ohne pharmazeutische Betreuung stie die von der Grundversicherung der Krankenkasse (obligatorische Kranken- und Pflegeversicherung OKP) anerkannt und vergütet bzw. zurückerstattet gen die Kosten dagegen leicht an. Die Daten des Freiburger werden. Modells* zeigen sogar eine Kostenreduktion von mehr als 30 % zwischen den Jahren 2002 und 2015. Substitution Wochen-Dosiersysteme Trends der Medikamentenkosten in Institutionen von Originalpräparaten zur Unterstützung von Patienten durch Generika mit komplexer Medikation mit und ohne pharmazeutische Betreuung 1,1 Polymedikations-Check Fraktionierte Abgabe zur Optimierung und zur Verbesserung und Kontrolle / Verbesserung der Medikation zur Förderung der Therapietreue, 1,0 z. B. Methadonabgabe für Patienten Notfalldienst mit einer Abhängigkeit zur Sicherstellung der Versorgung 0,9 ausserhalb der ortsüblichen Einnahme unter Aufsicht Geschäftszeiten zur Kontrolle der richtigen 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Medikamenteneinnahme Institutionen mit pharmazeutischer Betreuung Quelle: pharmaSuisse, *Tarifvertrag LOA IV / 1 (Leistungsorientierte Abgeltung) Institutionen ohne pharmazeutische Betreuung Durchgezogene Linien: Mittelwert aus Analysen im Vergleich zu Institutionen ohne pharmazeutische Betreuung, Referenzjahr 2009, Gestrichelte Linie: Trends Quelle: Helsana, Bericht «Pharmazeutische Betreuung im Pflegeheim» vom 16.6.2016 * Benchmarking Prof. O. Bugnon, Section des Sciences pharmaceutiques, Université de Genève et Université de Lausanne Centre de Pharmacie Communautaire 40 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 41
Fakt 17 | Die Apotheken Ohne Voranmeldung Ein weiterer Pluspunkt: netCare kann ohne Voranmeldung arbeiten Hand in Hand auch zu Randzeiten, am Abend und am Wochenende, wenn die Arztpraxis geschlossen ist, in Anspruch genommen wer mit Ärzten und Krankenkassen. den. Insgesamt bieten Mitte 2017 309 Apotheken netCare an. Auch Krankenversicherer erkennen die Kundenfreundlich netCare verbindet die Erstberatung in Apotheken anhand der keit und das Kostensparpotenzial: netCare bildet die Grund standardisierten Triage mit der Möglichkeit einer ärztlichen lage für alternative Versicherungsmodelle wie z. B. Swica mit Konsultation: Der Kunde wird sofort behandelt und erhält Medpharm (Start 2016), casamed pharm (Vivao und Moove je nach Ergebnis ein rezeptfreies Medikament oder wird an Sympany) und PharmHelp24 (Kolping) (Start 2017). einen Arzt oder an eine Notfalleinrichtung verwiesen. Dabei kann der «Arztbesuch» direkt in der Apotheke mit Telekon Entwicklung Anzahl netCare-Apotheken sultation (z. B. MedGate) erfolgen – bei Bedarf verschreibt der zugeschaltete Arzt oder der Hausarzt in der Nähe auch Medi 350 kamente. Das Angebot eignet sich bei häufigen Krankheiten 300 und kleinen Verletzungen und erübrigt in vielen Fällen den 250 Gang zum Arzt oder in den Notfall eines Spitals. 25 verschie 200 dene Krankheiten können unkompliziert in der Apotheke 150 abgeklärt werden. 196 196 167 265 309 100 Zu den häufigsten gehören: 50 – Augenentzündungen 0 2013 2014 2015 2016 Mitte 2017 – Blasenentzündung – Halsentzündung Pilotphase Markt- Implementierung einführung – Hautausschlag Quelle: pharmaSuisse – Hautpilz – Rückenschmerzen Apotheker Arzt www.netCare-Apotheke.ch 42 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 43
netCare-Apotheke pro Kanton (Stand Mitte 2017) Fakt 18 | Interprofessionelle FL 1 Qualitätszirkel senken die Kosten. 3 SH BS 34 TG 8 Die Qualitätszirkel Ärzte – Apotheker dienen neben der 28 BL 49 AG ZH 39 AR 0 Patientensicherheit der Kostenoptimierung. Dabei beraten JU 10 AI 1 Apotheker Ärzte, die ihre Verschreibungsgewohnheiten SO 8 6 ZG 6 SG optimieren wollen. Die interprofessionelle Zusammenarbeit LU 5 2 SZ 10 NE 2 NW 0 GL ermöglicht, dass die bestmögliche Medikation zu einem an 1 OW gemessenen Preis gefunden wird. UR 0 FR 5 9 GR VD 20 BE 42 Medikamentenkosten mit und ohne Qualitätszirkel 190 5 TI 181 179 180 180 174 177 174 176 174 175 174 GE 7 8 VS 170 167 170 162 160 143 150 Medikamentenabgabe: 139 Abgabe in der Apotheke (Rx) 309 netCare-Apotheken 140 131 141 139 in der Schweiz 130 137 137 138 138 Mischform (MF) 122 132 129 133 133 136 135 130 133 132 Selbstdispensation (SD) Quelle: pharmaSuisse 120 127 110 115 Die Anzahl der netCare-Apotheken variiert stark. Die Landkarte veranschau- 100 licht auch hier, dass die medizinische Versorgung in der Schweiz regional 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 unterschiedlich geprägt ist. Mitte 2017 boten 309 Apotheken netCare an. Qualitätszirkel Apotheker – Ärzte (Beispiel Fribourg-Pionniers) Kontrollgruppe ohne Qualitätszirkel Quelle: Verschreibungsdaten OFAC 2016 Basis 1999 = 100 Das Beispiel zeigt: Der Kostenanstieg ohne Qualitätszirkel betrug rund 75 %, mit Qualitätszirkel konnte er auf 35 % gesenkt werden. 2016 haben die teil- www.netCare-Apotheke.ch nehmenden Ärzte des Qualitätszirkels rund 218 000 Franken eingespart. 44 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 45
Apotheken fördern die Gesundheit der Bevölkerung. 2015 + 2016 erhalten die Apotheker vom Gesetzgeber mehr Kompetenzen. 18 Kantone erlauben bereits das Impfen ohne Rezept in der Apotheke. 90 % der Schweizer vertrauen den Apotheken-Teams. 46 Fakten Faktenund Zahlen| Schweizer undZahlen | SchweizerApotheken 2017 || pharmaSuisse Apotheken2017 pharmaSuisse Zahlen || Schweizer Fakten und Zahlen SchweizerApotheken Apotheken2017 | pharmaSuisse 2017| pharmaSuisse 47
Fakt 19 | Der Apotheker weiss Lebenslange Fortbildungen Die obligatorischen Fortbildungen verursachen jährlich bei Medikamenten am besten zusätzliche Kosten, denn Apotheker sind nebst der Weiter bildung zu lebenslanger Fortbildung verpflichtet. Sie müssen Bescheid. ungefähr einen Abend pro Woche in die Fort- bzw. Weiter bildung investieren – u nd das zusätzlich zum Berufsalltag in der Apotheke. Das lebenslange Lernen bedeutet für die Apotheker verfügen über ein umfassendes pharmazeutisches Apotheker nicht nur einen zeitlichen, sondern auch einen Fachwissen. Dieses erlangen sie durch das Studium, einer ab finanziellen Aufwand, denn die Kosten dafür müssen sie 2018 obligatorischen Weiterbildung zum Fachapotheker und im Gegensatz zu den Ärzten selber tragen. 146 750 Fort den obligatorischen Fortbildungen. bildungslektionen akkreditierter Veranstaltungen wurden 2016 absolviert. Weiterbildungspflicht wie bei den Ärzten Die Schweiz ist seit 2013 weltweit das erste Land mit einem Aus-, Weiter- und Fortbildung der Apotheker nationalen, eidgenössisch anerkannten Weiterbildungsgang in Offizinpharmazie, der zu einem Fachapotheker-Titel führt. Dieser bietet sich nicht nur für Berufsanfänger, sondern für alle Apotheker an, die ihre Kenntnisse nach dem Studium festigen und vertiefen wollen. Leiter oder stellvertretende Leiter einer öffentlichen Apotheke müssen den eidgenös sisch anerkannten Weiterbildungsgang in Offizinpharmazie künftig erwerben, genau wie Mediziner ihren Facharzttitel. Universitäre Berufliche Lebenslange Ausbildung Weiterbildung Fortbildung Neben der Weiterbildung zum Fachapotheker gibt es diverse Fachwissen Kompetenzerweiterung Fachwissen und berufliche andere Weiterbildungen, mit denen Apotheker neue Kompe erwerben und Spezialisierung Kompetenz aktualisieren tenzen erlangen können, wie beispielsweise das Impfen oder die Arbeit mit netCare. In die zwei- bis fünfjährige Weiter Erstklassige Arbeit erfordert erstklassiges Wissen. Es ist wichtig, dass die bildung zum Fachapotheker investiert die Apothekerin direkte Apotheker mit dem nötigen Rüstzeug für ihre anspruchsvollen Aufgaben Kosten von mindestens 25 000 Franken. ausgestattet sind. Deshalb entwickelt sich die Aus-, Weiter- und Fortbildung ständig weiter – für eine wissenschaftlich fundierte Arbeit, die dem aktuellen Bedarf der Bevölkerung entspricht. 48 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 49
Fakt 20 | Dank der Prävention in Apotheken bleiben die Gesunden länger gesund. Die Vorteile von leicht zugänglichen Präventionsdienst Impfen in der Apotheke ohne Rezept leistungen in den Apotheken wie dem Impfen von gesunden und ohne Voranmeldung (Stand November 2017) Erwachsenen sind enorm gross. Das Impfangebot in den SH Apotheken stützt die Strategie des Bundesamts für Gesund BS TG heit, wonach die Durchimpfungsrate in der Schweiz erhöht BL AG ZH werden soll. In der Apotheke können sich gesunde Menschen JU AR SO AI impfen lassen, die sich und andere schützen wollen. Das ZG SG LU praktische Angebot soll vor allem auch gesunde Menschen NE SZ NW GL erreichen, die nicht extra wegen einer Impfung einen Arzt OW BE UR termin vereinbaren. Zudem entlastet die Dienstleistung in der GR Apotheke dank ihren kundenfreundlichen Öffnungszeiten VD FR die Hausärzte und die Notfallaufnahmen in den Spitälern. TI Nebst dem Schutz sind die Kosten nicht zu vergessen: Sowohl der Kunde wie auch das Gesundheitswesen insgesamt sparen VS GE mit dieser praktischen Dienstleistung Zeit und Geld. Impfen in der Apotheke in Mehrheit der Kantone Momentan kann bereits in 18 K antonen in der Apotheke Direktes Impfen und Impfberatung durch den Apotheker ohne Arztrezept geimpft werden. Hin Impfen mit Rezept und Impfberatung zu kommt der Kanton Tessin – dort kann auf eine vorliegen Impfberatung de ärztliche Verschreibung geimpft werden. In den restlichen Quelle: pharmaSuisse www.impfapotheke.ch 7 K antonen ist das Impfen in der Apotheke durch den Apothe ker noch nicht gesetzlich geregelt. Über 400 Apotheken sind registriert auf www.impfapotheke.ch (Stand November 2017). 50 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 51
Fakt 21 | Die Apotheker Heutige Abgabekategorien rezeptpfl ichtig von Arzneimitteln rezeptfrei Festgelegt durch Swissmedic, Schweizerisches Heilmittelinstitut erhalten mehr Kompetenzen. rezeptpflichtig rezeptfrei Kategorie A Kategorie B Kategorie C Kategorie D Kategorie E Einmalige Abgabe auf Abgabe nach Abgabe nach Abgabe ohne Mit der Revision des Medizinalberufegesetzes (MedBG) Abgabe auf ärztliche oder Fachberatung Fachberatung Fachberatung wurde 2015 der Grundstein für die neue Rolle der Apothe ärztliche oder Kategorie tierärztliche durch Medi- tierärzlicheA Kategorie Verschrei- B Kategorie C zinalpersonen Kategorie D Kategorie E ker in der medizinischen Grundversorgung gelegt. Mit der Einmalige Verschreibung Abgabe bung auf Abgabe nach Abgabe nach Abgabe ohne Abgabe auf ärztliche oder Fachberatung Fachberatung Fachberatung Kompetenzausweitung gehen neue Anforderungen einher: ärztliche oder tierärztliche durch Medi- Apotheker erwerben bereits im Studium die Kompetenzen tierärzliche Verschrei- zinalpersonen Verschreibung bung zum Impfen sowie zur Diagnose und Behandlung häufiger gesundheitlicher Störungen und Krankheiten. Zudem gibt es neu eine Weiterbildungspflicht für die eigenverantwortliche Berufsausübung – w ie bei den Ärzten. Der Auftrag des Parla ments ist auch im revidierten Heilmittelgesetz (HMG, 2016) Zukünftige Abgabekategorien von Arzneimitteln festgehalten: Einerseits sollen die Selbstmedikation und die Vision von pharmaSuisse, Schweizerischer Apothekerverband Patientensicherheit gefördert und anderseits die Kompetenz Grundlage: Revision Medizinalberufegesetz (MedBG) und Heilmittelgesetz (HMG) aller Akteure im Gesundheitswesen ausgeschöpft werden. rezeptpflichtig rezeptfrei Folgerichtig gesteht das HMG den Apothekern künftig er Verantwortung: Medizinal- Verantwortung: Kunde weiterte Abgabekompetenzen zu, u. a. bei der Abgabe gewis person (Arzt oder Apotheker) ser rezeptpflichtiger Medikamente nach einem persönlichen rezeptpflichtig rezeptfrei Verantwortung: Medizinal- Verantwortung: Kunde und dokumentierten Kontakt mit dem Patienten. person (Arzt oder Apotheker) An Fachberatung durch eine An Fach- Keine Keine harmlosen Konsumgüter Medizinalperson gekoppelt beratung Fachberatung In einem ersten Schritt werden nun unter der Leitung von gekoppelt nötig Swissmedic die Kriterien und Beurteilungsmethoden für die An Fachberatung durch eine An Fach- Keine Medizinalperson gekoppelt beratung Fachberatung angepassten Abgabekategorien im Sinn des Gesetzgebers gekoppelt nötig erarbeitet. Gemäss HMG gehören in die Liste E keine Arznei Arzneimittel sind keine Konsumgüter mittel, für die eine medizinisch-pharmazeutische oder fach Medizinalprodukte oder liche Kundenberatung erforderlich ist. Im Zentrum steht nach Nahrungsergänzungsmittel wie vor die Sicherheit der Patienten. Arzneimittel sind keine Konsumgüter Medizinalprodukte oder Quelle: pharmaSuisse Nahrungsergänzungsmittel 52 Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse Fakten und Zahlen | Schweizer Apotheken 2017 | pharmaSuisse 53
Sie können auch lesen