JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB

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JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
Jugend
  Medien
Konferenz

 JMK
Hip    Erfolgsstrategien,

       Analysen,

oder   Konzepte und

       Visionen von

Flop   Jugendmedienmachern
                             8.-10. Dezember 2005
                             in Bonn
JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
Impressum
                      Veranstalter:
                      Bundeszentrale für politische Bildung/bpb in Koo-
                      peration mit der Akademie Berufliche Bildung der
                      deutschen Zeitungsverlage (ABZV) und dem Bun-
                      desverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).
                      Seminarleitung:
                      Berthold L. Flöper
                      Leiter Journalistenprogramm
                      Adenauerallee 86
                      53113 Bonn
                      Tel. 01888-515-558
                      floeper@bpb.de
                      www.bpb.de
                      Organisation:
                      Beate Füth, ABZV
                      Tel. 0228 / 25 900-25
                      fueth@abzv.de
                      Dr. Kerstin Goldbeck, BDZV
In Kooperation mit:   Tel. 030/72 62 98 21 5
                      goldbeck@bdzv.de
                      Michael Bechtel, freier Journalist
                      Tel. 0228/46 00 01
                      info@michael-bechtel.de
                      Wolfgang Grossmann,
                      Chef vom Dienst, SWR 1, Mainz
                      Tel. 06131/929-4105
                      Wolfgang.grossmann@swr.de
                      Anke Vehmeier, freie Journalistin
                      Tel. 0228/94 69 88 4
                      anke.vehmeier@web.de
                      Assistenz:
                      Barbara Lich, bpb
                      Anne Haeming, bpb
                      Tagungsorganisation:
                      Gabriele Prues, bpb
                      Tel. 01888-515-555
                      prues@bpb.de
                      Tagungsstätte:
                      Andreas-Hermes-Akademie
                      In der Wehrhecke 1
                      53125 Bonn
                      Tel. 0228/91 92 90
                      www.andreas-hermes-akademie.de
JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
Editorial

Fernsehen, Internet, Radio, Zeitung, Playstation, Handy. Die Jugend wächst heute mit einer Viel-
zahl von Medien auf, wie keine Generation zuvor. Die Macher buhlen um Jugendliche, sind sie doch
die Zuschauer, Zuhörer und Konsumenten der Zukunft. Die Angebote sind vielfältig, aber treffen sie
auch den Nerv der Jugend?
Vielfältige Szenen und Unterszenen, das auf und ab von Trends, auch in den Medienerwartungen
und Nutzungsformen, machen die Lebenswelten Jugendlicher immer komplexer. Die Medienma-
cher/-Innen haben es da nicht leicht, ihre Zielgruppe anzusprechen und adäquate Zugänge zu
finden.
Über Konzepte, Ansätze und Trends für eine erfolgreiche Berichterstattung diskutierten die Teilneh-
merinnen und Teilnehmer bei der JugendMedienKonferenz 2005 der Bundeszentrale für politische
Bildung/bpb in Kooperation mit der Akademie Berufliche Bildung der deutschen Zeitungsverlage
(ABZV) und dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV).

Thorsten Schilling
Leiter des Fachbereichs Multimedia/IT,
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb

                                                
JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
Inhalt

„Sagt doch einfach, was ihr wollt“ – Was Jugendliche von den Medien erwarten                 6
Jens Lönneker, Managing Partner, rheingold Institut

„Sex and Drugs an Rock ’n’ Roll“ oder was sind die jungen Themen?                           10
Peter Stawowy, Chefredakteur „spiesser“
Renate Iffland, Redaktionsleiterin „Potato“, Saarbrücker Zeitung
Christian Opel, Jugendredakteur, „jups“, Peiner Allgemeine Zeitung

Politik und Pop – machen Nachrichten Jugendliche an?                                        14
Roel Oosthout, Programmchef Planet Radio
Jürgen Ohls, Nachrichtenchef RTL II
Christoph Rieth, Redaktionsleiter GIGA Real
Oliver Buschek, Redakteur Zündfunk, Bayern 2
Thomas Wetzel, Chefredakteur Radio TOP 40, Thüringen
Matthias Pfeffer, Geschäftsführer/Chefredakteur Focus TV

Mitten drin, nicht nur dabei – Das Tageszeitungsprojekt zu „Projekt P“
oder mehr Chancen durch Vernetzung                                                          19
Jens Lohwieser, Geschäftsführer der Raufeld Medien GmbH

Die Welt zu Gast bei Freunden – Themen rund um die Fußball-WM                               22
Jürgen Rollmann, Koordinator der Bundesregierung für die Fußball-WM 2006

Die Zukunft heißt Crossmedia – Konzepte im Praxistest                                       26
Berthold Brunsen, Geschäftsführer Bremen 4u
Oliver Bargfeld, Leiter Produkt- und Markenentwicklung bei der „Rheinischen Post”, Opinio

Online gut, alles gut? Oder: Denkt Ihr schon an übermorgen?	30
Stephanie Wurster, freie Journalistin und Redakteurin bei www.fluter.de
Ulrike Löw, Redakteurin Nürnberger Nachrichten, www.szene-extra.de
Janos Burghardt, Chefredakteur Jugendmagazin Yaez
Philipp C. Gérard, Herausgeber www.zeitdenken.de
Klaus Lammai, Pressesprecher Kevag, www.g8way.de

                                                 
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„Wir sagen den Herrschenden unsere Meinung“ –
Verdrängen Blogger politische Journalisten? 	35
Blogger Jörg Kantel (www.schockwellenreiter.de) im Gespräch mit Prof. Horst Müller,
Hochschule Mittweida

Redaktionskonferenz 	38
mit Inge Seibel-Müller, freie Journalistin, und Holger Schalling, Freies Wort/@ttention

Ergebnisse der Workshops	42

Workshop I: 	43
Willkommen in der Realität – Wohin steuert die Jugend?

Workshop II:	46
Rente mit 70? Steht die soziale Gesellschaft am Abgrund?
Neue Ansätze für das Zukunftsthema

Workshop III:	47
Die Welt zu Gast bei der Fußball-WM – Ideen und Konzepte für die Berichterstattung

Anhang:

Das Jugendprogramm der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb	49
Thorsten Schilling, Leiter des Fachbereichs Multimedia/IT

„There is more to come” –
Gesellschaftsrelevante Jugendtrends – jugendrelevante Gesellschaftstrends                 52
Betty Siegel, Trendforscherin, Sturm und Drang, Hamburg

„Du bist die Jugend“                                                                      58
Florian Zinnecker, Nordbayerischer Kurier

Pressespiegel                                                                             59

                                                 
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„Sagt
      doch
   einfach,
    was ihr
     wollt“

Was
Jugendliche
von den
Medien
erwarten
                  Dipl. Psych. Jens Lönneker,
                  rheingold Institut

              
JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
„Sagt doch                              In dieser Übergangsphase stehen die jungen
                                                          Erwachsenen vor der Aufgabe:
                     einfach,                             n etwas werden zu müssen
                was ihr wollt“                            n und damit Entscheidungen und Festlegung
                                                            zu treffen.
                                                          Viele Jugendliche haben Probleme mit der
                                                          Selbstwahrnehmung. Weil es niemanden gibt,
 Was Jugendliche                                          der ihnen sagt: Das ist falsch, das möchte ich
 von den Medien erwarten                                  nicht. Sie leben in der Realität des Alles-ist-
                                                          möglich. Zugespitzt formuliert: Dann rennen
Dipl. Psych. Jens Lönneker, rheingold Institut            sie alle zu „Deutschland sucht den Superstar“
                                                          und treffen auf Dieter Bohlen. Endlich mal einer,
                                                          der sagt: „Das ist super-sch…“. Dahinter steckt
                                                          eine Sehnsucht. Die Jugendlichen, die dort
Die Jugend hat sich vor dem kulturpsycholo-               hingehen, sind erpicht darauf, endlich mal ein
gischen Hintergrund der vergangenen Jahr-                 Feedback von jemandem zu bekommen, der ih-
zehnte sehr verändert. Sie stellt sich in der             nen ehrlich sagt, was er davon hält. Das Ergeb-
Kulturentwicklung unterschiedlich dar: Die 50er           nis ist natürlich nicht in jedem Fall willkommen
Jahre waren geprägt von harten Strukturen und             und da sind einige dabei, die wirklich an dieser
Normen, man musste sozusagen Rebellion in                 Multi-Optionalität in der Form leiden, dass sie
„Nischen“ betreiben. Das ging in den 60er und             eine Wahrnehmungsstörung haben. Die können
70er Jahren in offene Rebellion über. Heute ha-           ganz offensichtlich nicht singen, haben aber das
ben wir eine Multi-Optionalität, also verschie-           Gefühl, dass sie es können. In der klassischen
dene Möglichkeiten zu leben. Heute kann jeder             Psychologie hat das psychotische Tendenzen.
nach seiner Façon sein Leben gestalten. Das               Man lebt in einer eigenen Welt, macht sich die
ist jedoch aus psychologischer Sicht ein Pro-             Welt zurecht, wie man sie will – und trifft dann
blem, denn man weiß nicht, was richtig und was            auf Dieter Bohlen. Einer, der sagt, was er da-
falsch ist, alles ist gleich möglich. Neben der           von hält, der deshalb von den Jugendlichen
Suche nach der eigenen Identität kommt dazu,              ernst genommen wird. Daran kann man sehen,
dass niemand mehr da ist, der eine Reibungs-              wie dramatisch Multi-Optinalität ist, wenn man
fläche bietet oder ein Vorbild darstellt. Das führt       dieses Beispiel betrachtet.
zu einer zusätzlichen Irritation für Jugendliche,
den eigenen Weg zu machen.
                                                          Der gesellschaftliche Kontext
Nach klassischen entwicklungspsychologischen              für die Jugend heute
Theorien befinden sich junge Erwachsene in ei-
ner Übergangsphase:                                       Die behütete Kindheit ist heute nicht mehr so
                                                          gegeben. Zitate von Jugendlichen dazu sind
n einerseits sind sie nicht mehr wirklich Kind,
                                                          etwa: „Meine Mutter hat mich und meine drei
n andererseits noch nicht vollständig                     Geschwister vor einem Jahr verlassen, weil die
  erwachsen.                                              so was wie eine Karrierefrau ist. Ich fühle mich
                                                          von ihr ziemlich im Stich gelassen und sehe sie
Wer eine eigene Identität aufbauen möchte, ist
                                                          nicht mehr als meine Erziehungsberechtigte
gezwungen, sich erst einmal damit auseinander
                                                          an.“ (14 Jahre, weiblich, Köln), oder: „Ich wür-
zu setzen, was er nicht sein will und was er sein
                                                          de lieber bei meiner Mutter wohnen, die wohnt
will. So kommen sie in eine Auseinandersetzung
                                                          jetzt mit ihrem Freund zusammen und kann sich
mit den Eltern und der Umgebung, um etwas
                                                          leider keine größere Wohnung leisten.“ (15 Jah-
Eigenes zu entwickeln. Es stellen sich Fragen
                                                          re, weiblich, Dresden).
wie: Was will ich werden? Wo will ich hin? Wer
bin ich? Was kann ich? Was ist überhaupt mög-             Wir haben es heute – besonders in urbanen
lich? Wie schaffe ich das? Wer hilft dabei? Was           Zentren – mit einer ganz anderen Realität zu
halten andere von mir?                                    tun als mit einer klassischen Form der Famili-

                                                      
JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
enqualität. Wir haben Patchwork-Familien, wir          Erwartungen an die Medien
haben getrennte Familien, wir haben nicht mehr
das Klischee einer Kleinfamilie. Wir haben ganz        Es gibt zwei relevante psychologische Dimen-
neue Kontexte, in die Kinder reingeworfen wer-         sionen, auch in der Erwartung an die Medien:
den. Behütete Kindheit ist das nicht mehr. Und         Jugendliche wünschen sich heute nichts mehr,
wir haben dagegen das Credo der Multi-Optio-           als
nalität des Alles-ist-möglich – bis hin zum kör-
perlichen Erscheinungsbild (Stichwort: Schön-          n Kümmern und Behüten und
heitsoperationen).                                     n Perspektiven geboten zu bekommen.
Das bedeutet, dass die Multi-Optionalität auch
eine Überforderung ist. Lehrer und Eltern fun-         Im Zeitungsbereich kann man das Bedürfnis
gieren immer weniger als Autoritätspersonen            in Form von Ratgebern auffangen und die Ju-
und bieten wenig Halt und Anleitung. Es bleibt         gendlichen dort ansprechen, wo sie Kummer
unklar, wie Ziele erreicht werden können und           und Sorgen haben, man kann verlässlicher An-
welchen Zweck sie haben.                               sprechpartner sein. Wir beobachten eine Eman-
                                                       zipation mit den Medien, besonders bei den Ju-
                                                       gendlichen: Aus Empfängern werden Akteure.
Zitate aus dem Alltag                                  Jugendliche verstehen Medien als etwas Dia-
junger Menschen:                                       logisches und Vernetztes. Mediennutzung und
                                                       Werbung war in den Anfängen als klassisches
                                                       Sender- und Empfänger-Modell organisiert,
     „Die Lehrer kriegen oft keinen rich-
                                                       wurde in den letzten beiden Jahrzehnten zu-
     tigen Unterricht mehr hin. Ich fühle
                                                       nehmend dialogischer, wird heute von Konsu-
     mich mittlerweile verarscht und ver-
                                                       menten selbst betrieben (ebay, Weblogs - „Ich
     raten. Alle machen Mist und wir sollen
                                                       bin Werbeprofi.“).
     zusehen, wie wir damit klar kommen.“
                                                       Sinnsuche ist ein weiterer Punkt: Werbung ist
     „Ich wollte eigentlich studieren, aber            heute erwünscht, es fehlt aber an Sinnhaftigkeit.
     meine Eltern meinten, ich sollte erst             Werbung wird so empfunden, dass sie dazuge-
     mal eine Lehre machen. Ich zerreiß                hört. So werden zum Beispiel auch Medien de-
     jetzt seit einem Jahr fast nur Kartons,           kodiert, im Hinblick darauf, ob Jugendwerbung
     dabei mache ich eine Ausbildung zum               darin vorkommt. Wenn sie also eine überalterte
     Kfz-Mechaniker.“                                  Zeitung haben, dann wird das auch daran er-
                                                       kannt, dass sie keine Werbung darin haben, die
     „Mein Bruder ist arbeitslos und hat               Jugendliche anspricht. So wird gleichzeitig Wer-
     genau so viel Geld wie ich. Ich frage             bung akzeptiert, wenn sie zum Content passt.
     mich, was ich eigentlich mache?“
                                                       Daneben ist die Persönlichkeitsveränderung
                                                       wichtig: Jugendliche sind in Verfassungen un-
Bei den Jugendlichen könnte man nun typisie-
                                                       terwegs, nicht in grundcharakterlicher Gesin-
ren. Es gibt unterschiedliche Formen mit dieser
                                                       nung (Individuum).
Multi-Optionalität umzugehen, beziehungswei-
se wieder eine Form oder Richtung zu bekom-            Die jüngste Entwicklung ist der Paradigmen-
men: Das kann man machen, indem man wieder             wechsel. Was wir nicht mehr haben (ungefähr
hart konservativ wird (Beispiel: Geschlechts-          seit dem Jahr 2000) ist der Egokult der 80er
verkehr erst in der Ehe oder Deutschland den           und 90er Jahre. Die Modelmania gibt es nicht
Deutschen). Das sind Versuche, etwas Festes
in sein Leben zu bekommen. Oder man tingelt
völlig haltlos von einem Event zum nächsten. Es
gibt „perfekte“ Jugendliche, die eine ganz klare
Lebensplanung haben, in dem alles hinterein-
ander gestaffelt wird: erst der Bausparvertrag,
dann die Ausbildung etc. Es ist immer der Ver-
such, einen eigenen Weg zu finden.

                                                   
JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
rheingold Institut:
                                                        Auf Basis der morphologischen Psychologie,
                                                        die an der Universität Köln entwickelt worden
                                                        ist, analysieren rund 40 feste und 140 freie Mit-
                                                        arbeiter – überwiegend Diplom-Psychologen
                                                        – die unbewussten seelischen Einflussfaktoren
                                                        und Sinnzusammenhänge, die das Handeln
                                                        eines jeden Menschen mitbestimmen. Beim Ein-
                                                        kaufen und Konsumieren, in Märkten und Medi-
                                                        en. Mit oft überraschenden Ergebnissen. Jahr
                                                        für Jahr liegen bei rheingold rund 5.000 Männer
                                                        und Frauen „auf der Couch“. Gegründet wurde
                                                        das Institut (vormals IFM Köln) 1987 von Ste-
                                                        phan Grünewald und Jens Lönneker.
mehr, also die schönsten Frauen der Welt als
Vorbilder. Heute sind es eher die „Dove“-Mo-
dels. Das sind Frauen, die normal aussehen,
                                                          Kontakt:
und es sind viele, nicht nur eine Person. Das
                                                          rheingold
bedeutet Gemeinschaft und eine Rückkehr zur
Normalität.                                               Institut für qualitative Markt- und
                                                          Medienanalysen GmbH und Co. KG
Ein Beispiel aus der Werbung ist die LBS-Spie-
ßerwerbung: Da ist noch einer auf dem Egotrip             Kaiser-Wilhelm-Ring 46
(natürlich in karikierter Weise), der im Bauwagen         50672 Köln
lebt. Die Tochter aber ist längst auf dem Weg             T 0221-912 777-0
in eine, aus dessen Sicht, Spießerwelt. Das ist           F 0221-912 777-55
doch das Behütete, das ist Wärme und Gebor-               rheingold@rheingold-online.de
genheit und der Bausparvertrag, so albern das             www.rheingold-online.de
ist, bietet ein Stück Perspektive.

                                                    
JMK JUGEND MEDIEN KONFERENZ - HIP ODER FLOP - BPB
„Sex,
         Drugs
           and     Peter Stawowy,
                   Chefredakteur

        Rock’n     „spiesser“ –
                   die Jugendzeitschrift

          Roll“
                   Renate Iffland,
                   Redaktionsleiterin
                   „Potato“,
                   Saarbrücker
                   Zeitung

oder:

Was sind
die jungen         Christian Opel,
                   Jugendredakteur
Themen?            (Volontär) „jups“,
                   Peiner Allgemeine
                   Zeitung

              10
„Sex, Drugs
                          and
                  Rock’n Roll“
 oder:
                                                   auch unterhaltsam aufbereitet sein. Das bedeu-
 Was sind die                                      tet: Das Thema PISA-Studie kann im „spiesser“
 jungen Themen?                                    nur auftauchen, wenn es mit Informationen dar-
                                                   über versehen ist, wie der einzelne Leser seine
Peter Stawowy, Chefredakteur                       Lern- bzw. Schulergebnisse verbessern kann.
„spiesser“ – die Jugendzeitschrift
                                                   Die Wünsche der Zielgruppe sind: nachvollzieh-
                                                   bare und überschaubare Hinweise zur eigenen
                                                   Lebensgestaltung, erwachsen behandelt wer-
                                                   den.
These: Es lässt sich JEDES Thema für Jugend-
liche aufbereiten, es kommt nur auf die Umset-     Die Konsequenz für die Tageszeitungen muss
zung an. Die Aussage, die Jugend lese nicht        eine gesamte Verjüngung sein. Es reicht nicht,
mehr, ist Quatsch.                                 nur Jugendseiten einzubauen oder eine Rubrik,
                                                   die einmal wöchentlich erscheint.
Wer kauft sonst die ganzen Harry Potter-Bü-
cher?                                              „spiesser“: Jugendzeitschrift in den Bundes-
                                                   ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen,
Typische „spiesser“-Themen sind zum Beispiel:
                                                   Brandenburg und Berlin. Vor 12 Jahren von 30
n Erste eigene Wohnung                             Schülern als Schülerzeitschrift für verschiedene
                                                   Schulen gegründet. Auflage: 300.000 Exemp-
n Führerschein
                                                   lare, kostenlos, wird über Werbung finanziert.
n Studienwahl und -finanzierung                    Viele junge Autoren schreiben. Leitfrage: Was
                                                   wird aus mir?
n Die eigene Band
n Technische Berufe für Mädchen (Girlsday)
n Vorurteile gegen Europa
n Karriere im Handwerk
                                                   Renate Iffland, Redaktionsleiterin
n Fan sein                                         „Potato“, Saarbrücker Zeitung
n Reisen
n Das eigene Geld
n Jobs für Schüler                                 Kernzielgruppe von „Potato“ sind Männer und
                                                   Frauen zwischen 20 und 30 Jahren mit einem
n Eigene Rubrik: Projekttag – engagiert für        mittleren bis gehobenen Bildungsabschluss.
  Demokratie und Zivilcourage (Politik)            Sie leben im Hier und Jetzt, sind in hohem
n Außerdem: jede Menge Aufrufe, Aktionen           Maße kommunikativ. Sie interessieren sich für
  und Wettbewerbe                                  die Region, wollen hier unterhalten werden und
                                                   sind sehr nutzwertorientiert. Sie befinden sich
„spiesser“-Themen müssen räumlich, zeitlich        in der Lebensphase zwischen Jugend und Fa-
und inhaltlich nah an der Zielgruppe sein. Es      milienleben, in einer Phase, in der sie ein eige-
werden positive Perspektiven behandelt (mit        nes Leben aufbauen. Sie stehen am Anfang ih-
positiven Beispielen arbeiten). Außerdem sollen    res beruflichen Lebens und beginnen, über die
die Artikel Mehrwerte bieten (Nutzwert und Ser-    Zukunft nachzudenken – und fühlen sich dabei
vice). Aber gleichzeitig sollen die Geschichten    teilweise etwas überfordert.

                                                  11
Vertrieb über Einzelverkauf:
                                                    n Im Saarland wird es an 430 Einzelverkaufs-
                                                      stellen verkauft
                                                    n Außerhalb des Saarlandes haben wir weitere
                                                      20 Verkaufsstellen, hauptsächlich in Univer-
                                                      sitäten und Bahnhofsbuchhandlungen
                                                    n In großen Einkaufsfilialen haben wir Sonder-
                                                      platzierungen direkt an der Kasse

Das redaktionelle Konzept: „Potato“ ist der         „Potato“ möchte so etwas wie eine erweiterte
Leitfaden für das junge Saarland, es ist jung       Familie sein, das hat auch mit Kümmern und
und richtet sich an junge Leser, die mehr wol-      Zuhören zu tun. Wir wollen den Lesern und Mit-
len als einen puren Veranstaltungs-Kalender.        gliedern der Community signalisieren: Wir hören
„Potato“ hat junge Mitarbeiter und bietet junge     Euch zu, kümmern uns um Euch und nehmen
Themen aus dem unmittelbaren Lebensumfeld           Anregungen auf. „Potato“ nimmt die Zielgrup-
der Leser in lockerer Schreibe. „Potato“ ist auf    pe ernst. In der Community schreiben die User
Augenhöhe mit der Zielgruppe und hört ihr auf-      selbst. Es gibt reichlich Tipps und Trends aus
merksam zu.                                         der Region auf der Internetseite. „Potato“ ist
                                                    ein eigenes Medium für Jugendliche.
Die Redaktion greift Themen anders auf und
ist unkonventionell, hat keine falschen Scheu-      Potato.de, Magazin „Potato“ – 14 Tage Saar-
klappen. Das Produkt ist provokant, aber fair,      land. Herausgeber ist die Saarbrücker Verlags-
kritisch und ehrlich. Die Redaktion recherchiert    Service GmbH.
gründlich.                                          Das Magazin „Potato“ erscheint 14-tägig – mit
„Potato“ ist überraschend, hat einen offenen        Magazinteil, Fernsehprogramm und Veranstal-
Blick für Ungewöhnliches und für das Beson-         tungskalender. Bei Potato.de können Usern
dere im Gewöhnlichen – kombiniert redaktio-         Teil von „Potato“ zu werden: In der Communi-
nellen Anspruch mit Themen, die Spaß machen.        ty werden die Beiträge der aktuellen Ausgabe
Geboten wird ein umfassender Terminkalender         diskutiert und Leser, User und „Potato“-Macher
für die Region und ein Fernsehprogramm für 14       treten in Kontakt miteinander.
Tage. Dazu kommen Tipps und Mehrwert.
Es gibt Kolumnen, die dem Magazin ein Gesicht
geben, Comics, Illustrationen und Gewinn-
spiele.
                                                    Christian Opel, Jugendredakteur (Volontär)
                                                    „jups“, Peiner Allgemeine Zeitung
Das Marketing:
n Der Name: „Potato“ will nichts, fordert
  nichts, beschreibt nichts.                        Die Jugendredaktion sucht sich bei den wö-
                                                    chentlichen Treffen Themen, die die Jugend-
n „Potato“ ist merkwürdig und deshalb
                                                    lichen selbst ansprechen und berühren. Das
  merkfähig!
                                                    Layout der Seite ist aufgelockert, mit relativ viel
n Der Claim: Irgendwas ist immer!		                 Weißraum und sehr bunt, auf keinen Fall blei-
  Heißt: Irgendwo in Deiner Nähe geht immer         lastig. Es gibt ein tragendes Motiv, ein Bild, das
  was – „Potato“ sagt es Dir!                       meistens extra angefertigt wird. Dazu kommen
                                                    grafische Elemente. Dazu kommen eine Kolum-
n Das Marketing ist unerwartet, mutig und
                                                    ne und eine Liste zu einem beliebigen Thema.
  unkonventionell.
                                                    „jups“ wird von Jugendlichen, aber auch von
n Dazu setzen wir auf Full Flavour statt            vielen älteren Leuten gelesen. Das ist einerseits
  Monotonie                                         merkwürdig, aber auch sehr erfreulich. Denn

                                                   12
die älteren interessiert, was die jungen Leute
schreiben, wie die über verschiedene Sachen
denken.                                                 Kontakte:
Der Kern des Konzeptes ist, dass Jugendliche
darüber schreiben, was sie interessiert. Welche         Peter Stawowy,
Themen das sind, merken wir auch daran, wenn
                                                        Chefredakteur
wir über ein Thema länger diskutieren. Das kann
                                                        „spiesser“ – die Jugendzeitschrift
Sex oder Aids sein, das sind aber auch Freiheit
                                                        Tel. 0351 3154022
oder rebellisch sein.
                                                        peter.stawowy@spiesser.de
Die Jugendseite soll ein Einstieg oder Köder
sein. Die Leute werden über „jups“ in die Ta-
geszeitung „reingezogen“.                               Renate Iffland

„jups“ ist die Jugendseite der „Peiner Allgemei-        Redaktionsleiterin
nen Zeitung“ (PAZ) und am 31. März 1999 zum             „Potato“, Saarbrücker Zeitung
ersten Mal erschienen. Auf der Seite, die jeden         Tel. 0681/95 97 96 606
Mittwoch erscheint, schreiben die Mitglieder            redaktion@potato.de
der Jugendredaktion. Der wichtigste Grund-
satz: Junge Leute schreiben für junge Leute.            Mathias Begalke,Christian Opel
„jups“ soll nicht von erfahrenen, langjährigen
Zeitungsredakteuren gemacht werden, die aus             „jups“, Peiner Allgemeine Zeitung
einer gewissen Entfernung über junge Leute              Tel 0171/ 1210351,
schreiben. „jups“ wurde 2001 mit dem 3. Lokal-          jups@pazonline.de
journalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
ausgezeichnet.

                                                   13
Roel Oosthout,
                           Programmchef
                           Planet Radio

                Politik
                  und      Jürgen Ohls,
                           Nachrichtenchef

                  Pop
                           RTL II

                           Christoph Rieth,
                           Redaktionsleiter
                           NBC GIGA Real

Machen
                           Oliver Buschek,
Nachrichten                Zündfunk,
                           Bayern 2
Jugendliche
an?
                           Thomas Wetzel,
                           Chefredakteur
                           Radio TOP 40,
                           Thüringen

Moderation:
Inge Seibel-Müller,
freie Journalistin         Matthias Pfeffer,
                           Geschäftsführer/
                           Chefredakteur
                           Focus TV

                      14
Politik
                                   und
                                   Pop
 Machen                                             Der häufigste Kontakt mit unseren Hörern läuft
 Nachrichten                                        per SMS. Die Tageszeitung spielt für unsere Hö-
                                                    rerschaft fast überhaupt keine Rolle. Aber auch
 Jugendliche an?                                    Radio erfüllt das Informationsbedürfnis kaum
                                                    noch, stattdessen Fernsehen und Internet. Im
Moderation: Inge Seibel-Müller,                     Internet kann ich die Nachrichten erfahren, wann
freie Journalistin                                  immer ich das will. Im Radio muss ich warten,
                                                    bis die News kommen und nicht, wann ich sie
Roel Oosthout, Programmchef Planet Radio:
                                                    brauche. Nachrichten als podcast bzw. on-de-
                                                    mand planen wir derzeit nicht. Wir versuchen
                                                    durch Hörerbefragungen so weit wie möglich
                                                    die Bedürfnisse der Zielgruppe zu ergründen.
News im Radio sind weder hip noch Flop. Aber:       Außerdem sind wir in den Mitteln, die unsere
Nachrichten gehören zu einem Radiosender. Es        Kompetenz unterstreichen, sehr beschränkt. Wir
wird vorausgesetzt – auch bei der jugendlichen      können keine tolle Reporterschaltung zu einem
Zielgruppe. Die News sind aber kein Hauptein-       Brennpunkt auf der Welt machen. Deshalb ist
schaltgrund. Unser Problem ist, wir zielen auf      es wichtig, dass wir uns unserer Aufgaben für
die Hörer zwischen 14 und 29 Jahren. Diese          die News sehr bewusst sind. Das ist Basisinfor-
Zielgruppe ist nicht homogen – ganz im Gegen-       mation und der Hinweis, wo es mehr gibt. Das
teil. Wenn jemand Planet hört, aber an tiefgrei-    ist unsere Aufgabe, für alles andere haben die
fenden Nachrichten interessiert ist, wird er sie    Hörer andere Medien. Das tut einem Journalis-
sich irgendwo anders holen. Unsere Hörer ge-        ten weh, aber ich bin kundenorientiert.
hen dann wahrscheinlich ins Internet. Was sie
von mir erwarten ist, dass sie auf dem Stand der
Dinge sind, wissen, was läuft. Die jungen Hörer
erwarten, dass die Nachrichten relevant sind.
Wenn Eminem krank ist und damit droht, sei-
ne Karriere zu beenden, ist das relevant – etwa     Jürgen Ohls, Nachrichtenchef RTL II:
für den 16jährigen Rapper aus Hofheim. Unsere
Aufgabe ist es aber, die Nachricht so zu verpa-
cken, dass es der 20jährige Hörer nicht albern
findet. Die Grenze ist schwierig. Das bedeutet
                                                    Als junger Nachrichtensender haben wir einen
nicht, dass politische Themen nicht stattfin-
                                                    klaren USP. Wir wollen die Leute aber nicht
den. Unsere Aufgabe ist es dabei, die Relevanz
                                                    gleich um 20 Uhr verscheuchen. Nachrichten
deutlich zu machen. Leute nicht auszugrenzen.
                                                    sind ein Mitnahmemedium. Wenn man vorweg
Für mich als Holländer ist es einfach, unsere
                                                    „Big Brother“ hat, ist groß aufmachen mit Poli-
Nachrichtensprecher zu coachen, denn mein
                                                    tik nicht drin.
Deutsch-Wortschatz ist etwas eingeschränkt;
wenn ich es nicht verstehe, wird es mein Hö-        Wir haben einen Relaunch gemacht, weil wir
rer auch nicht verstehen. Ich habe keine dum-       eine klassische, höherwertige Optik und gleich-
men Hörer, aber Radio ist ein Medium, das im        zeitig unseren USP als junge Nachrichtensen-
Hintergrund läuft. Ich will es einfach verstehen    dung unterstreichen wollten. Das funktioniert
können. Von unseren Hörern gibt es Dankbar-         nach wie vor sehr gut. Und die Themen werden
keit für unsere einfache, direkte Ansprache. Das    auch bleiben: Wir hatten gestern die CIA-Ge-
zeigt sich in den Gruppendiskussionen mit der       schichte als Aufmacher und hinten das neue Al-
Zielgruppe.                                         bum von Curse.

                                                   15
Zuviel Politik schadet der Quote. Darüber bin
ich nicht glücklich. Deshalb gehen wir so vor,
wie bei den Menschen, die japanischen Kugel-
fisch essen. Sie bekommen das Gift in ganz
kleinen Portionen verabreicht. Vor zwei Jahren
haben wir es geschafft, eine Landtagswahl in
den Newsblock zu packen, 35 Sekunden. Das
muss man erst einmal machen. Das tut mir auch
weh als Macher. Heute machen wir ein Stück              Relevanzfrage gar nicht. Bei der Tagesschau
und eine Schalte. Die Leute bleiben dran, weil          hat man den Effekt, wenn ich nichts verstanden
sie wissen, am Ende bekommen sie noch Emi-              habe, ist alles in Ordnung. Ich mache keinen
nem oder Paris Hilton hat ihren Hund verloren           Hehl daraus, dass ich das Gift Politik sukzessi-
oder ähnliches. Bei den Relevanzkriterien hat           ve hochziehen will.
sich schon etwas verändert. Was ist denn rele-          Die Leute sind an politischen Themen interes-
vanter, das Lesen von Lottozahlen oder Sport-           siert, zum Beispiel an Ökologie. Sie sind nur
meldungen oder wie viele MTV-Awards Britney             von den ewig gleichen ritualisierten Strukturen
Spears bekommen hat? Beides ist relativ ge-             der Politikvermittlung angeödet. Wenn Leute
sehen natürlich nicht relevant, das muss man            über Flure latschen, das können sie nicht mehr
ganz klar sagen, aber beides berücksichtigt das         sehen. Ich kann aber 20 Geschichten über das
Interesse des Zuschauers. Wenn ich kombinie-            Waldsterben machen. Wenn in New York Ar-
ren kann, vorne ein Stückchen Politik und hin-          beitslose Filmkurse machen, geht die Kurve
ten etwas bunter werde, dann erreiche ich sogar         hoch. Das ist eben New York. Wenn ich Arbeits-
noch etwas. Viele Lehrer sagen mir, glücklicher-        losenprojekte für Jugendliche in Mecklenburg-
weise gibt es die RTL-II-News, das ist die ein-         Vorpommern zeige, geht die Kurve runter. Ist
zige Nachrichtensendung, die die Schüler über-          nicht hip. Probleme ja, aber je näher sie kom-
haupt noch gucken.                                      men und in einem unangenehmen Kontext er-
Wir sind 40 Leute, arbeiten sehr eng mit RTL            scheinen, desto stärker ist die Ausweichbewe-
zusammen, denn wir könnten den Apparat gar              gung, das ist unsere Erfahrung.
nicht allein finanzieren, wir greifen auf die Infra-
struktur von RTL zurück. Die Themen kommen
zustande, indem wir uns die Kurven ansehen,
was funktioniert hat und was nicht, und man
entwickelt Gespür für eine Mischung.
                                                        Christoph Rieth,
Im Fernsehen wird außerdem so gebaut, dass              Redaktionsleiter NBC GIGA Real:
man die Umschaltzeiten der Zuschauer nutzt
– für uns ist der Zeitpunkt bei GZSZ wichtig,
wenn RTL in die Werbepause geht. Wenn wir
dann Themen haben, die junge Zuschauer inter-
essieren, greifen wir sie in dieser Minute ab und       Wir haben am 11. September 2001 gemerkt,
hoffen, sie bis zum Schluss zu halten.                  dass Jugendliche allein waren mit der Situati-
                                                        on in New York und in unseren Internetforen In-
Den Begriff seriöse Nachrichten finde ich nicht         teresse bestand, über solche Themen zu spre-
passend. Wenn nichts los ist, fährt die Tages-          chen. Darauf müssen wir reagieren. Mit kleinen
schau die MAZ aus Israel ab, da stellt sich die         Schritten am Nachmittag haben wir dann eine
                                                        politische Ecke gegründet, die sich immer wei-
                                                        ter entwickelt hat, bis im März 2004 daraus
                                                        eine eigene Sendung wurde und wir uns erlaubt
                                                        haben, nach Berlin zu ziehen. Wir konnten uns
                                                        bisher immer den Luxus leisten, dass niemand
                                                        mit Quoten zu mir kam. Ich konnte senden, was
                                                        ich wollte. Wir nehmen die Themen, die ein Ju-
                                                        gendlicher vielleicht nicht versteht, weil er das

                                                       16
in der Tageschau und im Internet nicht verstan-      Themen, wobei wir versuchen, einen Ansatz für
den hat. Wir versuchen dazu prominente Gäste         unsere Zielgruppe zu finden, Themen herunter
einzuladen, die das dann erklären. Das kann ein      zu brechen. Wir senden Politik, Kulturthemen,
prominenter Politiker sein oder ein Professor        Computer und Internetthemen, viele Alltagsge-
von der Universität oder am liebsten ein Jour-       schichten (erste eigene Wohnung, von Partner
nalist. Es gibt keinen Fernsehsender, den ich        getrennt, erstes eigenes Auto).
noch nicht eingeladen habe. Die kamen auch
                                                     Die Internetseite spielt eine ganz große Rolle,
alle, vermutlich weil sie gedacht haben, GIGA
                                                     um Themen aufzubereiten. Wir benutzen sie als
sei keine Konkurrenz und bei uns können sie
                                                     Response-Instrument. Das nächste wird bei uns
sich austoben. Unsere Kernkompetenz ist die
                                                     Podcast sein.
Interaktivität. Der Zuschauer darf aktiv an der
Sendung teilnehmen – im Internet.

                                                     Thomas Wetzel,
                                                     Chefredakteur Radio TOP 40, Thüringen:
Oliver Buschek, Zündfunk, Bayern 2,
hat 1995 die Internetseite für den Zündfunk
aufgebaut:

                                                     Wir sind ein klassisches Musikradio, der Nach-
                                                     richtenblock, der stündlich stattfindet, hat zwei
                                                     Minuten, da muss alles rein, was wichtig ist.
  Zündfunk ist die älteste Jugendsendung im
                                                     Wir können drei bis vier Meldungen unterbrin-
deutschen Radio. Wir haben im vergangenen
                                                     gen. Von der Hierarchie her: das große Thema
Jahr unser 30-Jähriges gefeiert, was natürlich
                                                     zuerst, die etwas weicheren zum Schluss. Ich
für ein Jugendprogramm ein Problem sein kann.
                                                     möchte die Nachrichten nicht autark als Insel
Wir versuchen das zu lösen, indem wir uns stän-
                                                     im Programm haben. Der Nachrichtenredakteur
dig neu erfinden. Wir haben es nicht ganz leicht,
                                                     wird über die letzte Meldung integriert, etwa
weil wir in einem Umfeld sind, das es nicht gera-
                                                     durch ein Zwiegespräch mit dem Moderator.
de leicht macht, Jugendliche zu erreichen. Bay-
                                                     Der Nachrichtenmensch nimmt beispielsweise
ern 2 Radio ist nicht das erste, das ein Jugend-
                                                     die informierende Rolle ein, der Moderator die
licher einschaltet, wenn er das Radio entdeckt.
                                                     des Hörers. Aber nicht auf dem Pille-Palle-Ni-
Es ist ein Wort/Kultur-Programm. Die Konkur-
                                                     veau.
renz der Jugendwellen ist groß. Wir haben lange
probiert, ein Mini-EinsLive oder Mini-Radio-Fritz
zu machen. Das hat aber nicht funktioniert, weil
wir nicht gefunden werden. Wir machen jetzt ein
Programm für Leute, denen Mainstream nicht
genügt – bei Musik und den Nachrichten. Wir
bedienen Independentmusik und Alternative,
was woanders gar nicht läuft. Das andere sind
die Themen. Wir haben eine bunte Mischung an

                                                    17
Wir haben auch die Möglichkeit der Call-Ins,            an den Menschen erzählt werden und wenn sie
wobei es mir wichtig ist, dass es Themen sind,          aus der Lebenswelt der jüngeren Zuschauer
bei denen mehr oder weniger die Meinung ge-             kommen.
fragt ist. Es geht um einen Meinungsaustausch
                                                        Talk ist Gift, bei O-Tönen schalten die Leute ab,
mit den Hörern.
                                                        erst recht, wenn sie aus der Politik kommen.
                                                        Das ist eine große Gefahr, der wir ausgesetzt
                                                        sind. Es gibt keine politische Talkshow im deut-
                                                        schen Fernsehen, außer Stefan Raab, die in der
                                                        jungen Zielgruppe funktioniert.
Matthias Pfeffer, Geschäftsführer/
Chefredakteur Focus TV:
                                                            Kontakte:

                                                            Roel Oosthout
Wir definieren die Jugend von 14 bis 49 und das             Planet Radio
setzt schon voraus, dass man versucht, jugend-              r.oosthout@planetradio.de
liche Themen zu bedienen. Sie haben gehört,
dass Politik Quotengift ist, dass die Relevanz              Jürgen Ohls
bei solchen Themen in Radio und Fernsehen
                                                            RTL II
anders definiert wird, wenn man Erfolg haben
                                                            juergen.ohls@rtl2.de
will. Talk ist Gift in Abgrenzung zu Musik oder
zu bewegten Bildern und Action im Fernsehen.
                                                            Chritoph Rieth
Das ist bei den 14- bis 49-jährigen so, denn das
gefühlte Alter ist oft sehr viel jünger als das tat-        NBC GIGA REAL
sächliche Alter. Andererseits müssen wir auf die            Christoph.rieth@giga.de
echte Jugend sehr viel Rücksicht nehmen. Wir
haben vor zehn Jahren gesehen, wie stark die                Oliver Buschek
Kurve nach unten geht, wenn nach einem Block-
                                                            Zündfunk, Bayern 2
buster jemand die Nachrichten verliest. Das hat
                                                            Oliver.Buschek@brnet.de
sich aber nicht als dauerhaft herausgestellt. Wir
haben nach Wegen gesucht, wie man die Leute,
                                                            Thomas Wetzel
die überhaupt keine Lust auf Politik haben, pa-
cken kann. Man dekliniert die Geschichten run-              Radio TOP 40
ter, was bedeuten sie? Man macht mehr Repor-                wetzel@radiotop40.de
tagen als Analysen. Wir machen eine Mischung
aus der Welt des Entertainment, um in die Rea-              Matthias Pfeffer
lität überzuleiten.
                                                            Focus TV
Auch schwere Themen kann man machen, wenn                   Pfeffer@focus-r.de
sie gut und spannend gemacht sind. Wenn sie

                                                       18
Mitten
        drin,
        nicht
          nur
       dabei
Das Tages-
zeitungsprojekt
zum „Projekt P“
oder
mehr Chancen
durch
Vernetzung
                       Jens Lohwieser, Geschäftsführer,
                       Raufeld Medien GmbH

                  19
Mitten drin,                   junge Leute über Politik. Die Initiative „Projekt
                                                    P“ und „Berlin 05 – Festival für junge Politik“
                           nicht                    wurden so bundesweit bekannt gemacht.

                      nur dabei                     Eine Sonderrubrik informierte tausende Ju-
                                                    gendliche über aktuelle politische Fragen und
 Das Tageszeitungsprojekt                           das Festival. Die jeweilige Regionalzeitung wur-
 zu „Projekt P“                                     de ihnen sechs Wochen lang kostenlos nach
                                                    Hause geliefert.
 oder mehr Chancen
                                                    Eine große Anzahl junger Menschen konnte für
 durch Vernetzung                                   die Teilnahme am Festival gewonnen werden.
                                                    Gesamtauflage: 2 Millionen Exemplare, Reich-
Jens Lohwieser, Geschäftsführer,                    weite des Projekts: 4,7 Millionen Leser.
Raufeld Medien GmbH
                                                    Der Bundesverband Deutscher Zeitungsver-
                                                    leger (BDZV) unterstützte das Zeitungsprojekt
                                                    von Raufeld Medien. Der BDZV empfahl Zei-
                                                    tungsverlagen die Teilnahme an dem Projekt
Ausgangssituation: Die Reichweite der Tages-        und berichtete mehrfach im eigenen Newsletter
zeitungen bei der Zielgruppe der 14- bis 29-        über das Zeitungsprojekt.
Jährigen sinkt.
n Jugendliche im Alter von 14 bis 29 Jahren         Junge Politik
lesen immer weniger bzw. gar keine Zeitung.
                                                    Knapp 4.000 junge Menschen bekamen sechs
n Jugendliche interessieren sich nicht für die
                                                    Wochen lang ihre Regionalzeitung kostenlos
Kernangebote der Zeitung.
                                                    nach Hause geliefert. Raufeld Medien schrieb
n Jugendliche interessieren sich kaum für lo-       im April 2005 jeweils 100 Schulen aus dem Ver-
kale Themen und Politik.                            breitungsgebiet einer Partnerzeitung an, um
                                                    über „Projekt P“ und „Berlin 05“ zu informieren.
n Die Massenmedien Fernsehen, Internet und
                                                    Die verschickten Materialien enthielten „Berlin
Radio sind bei Jugendlichen beliebter als die
                                                    05“-Flyer und Anmeldebögen für die Teilnahme
Tageszeitung.
                                                    an dem Festival und die Bestellung eines kos-
n Jugendliche sehen die Tageszeitung als lang-      tenlosen Zeitungsabos. Es konnten zum Groß-
weiliges und altmodisches Medium an.                teil regionale Sponsoren gefunden werden, die
(Quelle: Allensbacher Markt- und Werbeträger-       die Kosten für die zusätzlich vertriebenen Zei-
analyse, AWA 2003)                                  tungsexemplare übernahmen.

Das „Projekt P“ der Bundeszentrale für poli-        Es wurden alle für die Bekanntmachung und
tische Bildung/bpb ist eine bundesweite Ini-        Bewerbung des Projektes notwendigen Texte
tiative, die Kinder und Jugendliche stärker an      und Anzeigen für die Partnerzeitungen produ-
politischen Entscheidungsprozessen teilhaben        ziert und zur Verfügung gestellt. Raufeld Medi-
lassen möchte. Ziele von „Projekt P“ sind: Die      en konzipierte und produzierte die Texte für die
Skepsis gegenüber der Politik abbauen; Moti-        tägliche politische Sonderrubrik. Die Partner-
vieren, eigene Themen anzupacken und Pro-           zeitungen druckten „Projekt P“-Anzeigen – zum
jekte ins Leben zu rufen; Erwachsene und Ent-       Teil vielfach und ganzseitig – kostenlos ab. Di-
scheidungsträger für die Belange von Kindern        ese kostenlosen Leistungen entsprachen einem
und Jugendlichen sensibilisieren; Erwachsene        Mediawert von mehr als 150.000 Euro.
und Entscheidungsträger motivieren, Macht zu        Die politische Sonderrubrik ist in den Regional-
teilen und Einfluss abzugeben.                      zeitungen insgesamt 500 Mal erschienen.
An dem überregionalen Zeitungsprojekt im Rah-       Für sechs Wochen gehörte sie in den Partner-
men der Initiative „Projekt P – misch dich ein“     zeitungen zum festen Bestandteil des Politik-
nahmen 27 Partnerzeitungen teil. Sie berichte-      oder Lokalteils. Die Rubrik informierte die Leser
ten von April bis Juni 2005 täglich speziell für    über politische Zusammenhänge, die Initiative

                                                   20
Fragen über Fragen: Wo spielt die Musik? Ist
                                                    es noch weit? Wann gibst du auf? Hast du ge-
                                                    nug Energie? Was hast du verloren? Wo willst
                                                    du denn hin? Wer bezahlt? Bist du scharf? Was
                                                    gibt es Neues? Spinnst du? Willst du mit mir
                                                    gehen? Und was kommt danach? Warum weinst
                                                    du? Bin ich zu dick? Kommst du mit? Schläfst
                                                    du schon? Was nimmst du? Woher kommst
                                                    du? Wovon träumst du? Was vermisst du? Was
                                                    macht dir Angst? Wo stehst du? Zu mir oder zu
                                                    dir? etc.

                                                    Ideen zur Themenumsetzung:
                                                    Politik:
„Projekt P“ und Programmpunkte bei „Ber-            Der Bush-Clan
lin 05“. Viele Partnerzeitungen erweiterten die
                                                    Wirtschaft:
Sonderrubrik durch eine themenbezogene regi-
                                                    Das Ende des Modelabels Thor Steinar
onale Berichterstattung.
                                                    Sport:
Jugendliche Interessen                              Der neue Ferrari von Schumacher
                                                    Kultur:
Was haben Zeitungen und Jugendliche gemein-         n.A.T.o. - die singende „Schwarze Witwe“
sam: Zeitungen arbeiten mit W-Fragen. Junge
Menschen gehen mit Fragen an die Welt heran.        Gesellschaft:
Zeitungen fragen: Was? Wann? Wo? Wer? Wie?          Zeitenwandel: Wie sich Promis verändern
Warum? Woher?                                       Medien:
Jugendliche fragen: Was soll das? Was kommt         Die OP-Show „The Swan“
dann? Wo führt das hin? Wer bin ich? Wie wird       Wissenschaft:
es enden? Warum soll ich das überhaupt ma-          Warum man das Gleiche liebt...
chen? Woher kommen wir?
Kernangebote der Zeitung sind Politik, Wirt-        „weiter“ - Das Magazin richtet sich an Jugend-
schaft, Sport, Kultur, Gesellschaft, Medien,        liche von 15 bis 25 Jahren. Es soll Jugendliche
Wissenschaft, Technik, Vermischtes etc.             an die Lektüre der Tageszeitung heranführen.
Laut „Jim-Studie“ interessieren sich Jugend-        n 12 Seiten halbrheinisch
liche für Freundschaft, Musik, Liebe/Partner-
                                                    n 4 Seiten Anzeigen
schaft, Ausbildung/Beruf, Sport, Mode, Stars/
Bands, Kino/Filme, Internet etc.                    n Klassische Zeitungsressorts
                                                    n Zeitungsdruck
Das Jugendmagazin „weiter“
Das Jugendmagazin „weiter“ ist ein Fragenma-
gazin!                                                  Kontakt:
Jede Woche dient eine Frage dem Jugendma-               Jens Lohwieser
gazin als Leitthema. Die Frage ist der aktuellen
                                                        Raufeld Medien GmbH
Stimmungslage entnommen. Auf eine Frage
                                                        Tel. 030 - 69 56 65 - 10
werden jungen Menschen viele Antworten zu
                                                        info@raufeld.de
unterschiedlichen aktuellen Themen gegeben.
                                                        www.raufeld.de
Das Heft erscheint wöchentlich und spiegelt die
Nachrichtenlage der Woche wider.

                                                   21
Die
     Welt
  zu Gast
      bei
Freunden

Themen
rund
um die
Fußball-WM
                  Jürgen Rollmann,
                  Koordinator der Bundesregierung
                  für die Fußball-WM 2006

             22
Die Welt                   3. Wer macht was zur Vorbereitung
                                                der WM 2006?
                      zu Gast
                bei Freunden
                                                n Veranstalter: FIFA
                                                n Ausrichter/Organisator: DFB/OK FIFA WM
                                                  2006 (u. a. Organisation der Spiele,
 Themen                                           Betreuung der Mannschaften, Verkauf der
                                                  Eintrittskarten, Entwicklung spezieller
 rund um die                                      Gästeprogramme, Finanzierung der
 Fußball-WM                                       Weltmeisterschaft)
                                                n Garantiegeber/Unterstützer:
Jürgen Rollmann, Koordinator der
                                                  Bundesregierung (u. a. Einlösung von
Bundesregierung für die Fußball-WM 2006
                                                  Regierungsgarantien, Gastgeberkonzept)
                                                n WM-Städte
                                                n Bundesländer, die WM-Spielorte haben
1. Bedeutung der Fußball-WM 2006:               n Schirmherr: Bundespräsident Horst Köhler
n 32 Mannschaften - 64 Spiele - 12 Stadien
n 3,2 Mio. Fußballfans in den Stadien,
                                                4. Federführung WM 2006 im BMI:
  Gäste aus aller Welt                          n Federführendes Ressort ist nach
n Milliarden Fernsehzuschauer weltweit            Kabinettsbeschluss das Bundesministerium
                                                  des Innern
n Public Viewings in vielen Städten
                                                n Stab Fußball-WM 2006 im BMI
n 32 Jahre nach der WM 1974 –
  erstmals seit der Wiedervereinigung           n Leiter und Koordinator der Bundesregierung
                                                  Jürgen Rollmann
n einmalige Chance für Gastgeber Deutschland
                                                n regelmäßige Ressortbesprechungen
2. Qualifizierte Teams:                         n halbjährliche Fortschrittsberichte
                                                  für Kabinett
n Alle 32 Mannschaften stehen für die WM
  2006-Endrunde fest:
                                                5. Regierungsgarantien
n Europa: England, Frankreich, Italien,
  Kroatien, Niederlande, Polen, Portugal,       (Pflichtprogramm):
  Schweden, Serbien und Montenegro,
                                                Die Bundesregierung hat den DFB aktiv bei der
  Ukraine, Spanien, Schweiz, Tschechien
                                                Bewerbung um die WM unterstützt und die im
n Südamerika: Argentinien, Brasilien,           FIFA-Pflichtenheft geforderten Garantien abge-
  Paraguay, Ekuador                             geben:
n Asien: Iran, Japan, Republik Korea            n Einreisebewilligungen (Visa)
  (Südkorea), Saudi-Arabien                       (Auswärtiges Amt)
n Afrika: Angola, Elfenbeinküste, Ghana,        n Arbeitsgenehmigungen (Bundesministerium
  Togo, Tunesien                                  für Arbeit und Soziales)
n Nord-, Mittelamerika und Karibik-Zone:        n Sicherheit (Bundesministerium des Innern)
  Costa Rica, Mexiko, Vereinigte Staaten von
                                                n Zoll- und steuerrechtliche Regelungen
  Amerika, Trinidad und Tobago
                                                  (Bundesministerium der Finanzen)
n Australien
                                                n Bank- und Devisenverkehr
n Gastgeber: Deutschland                          (Bundesministerium der Finanzen)

                                               23
n Verkehrswesen (Bundesministerium
  für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung)
n Hymnen und Fahnen
  (Bundesministerium des Innern)

6. Weitere Garantien:
n Telekommunikation
  (Deutsche Telekom AG)
                                                  Baustein 1:
n Internationales Radio- und
                                                  Leistungen der Bundesregierung /
  Fernsehzentrum (DFB)
                                                  Projekte der Ressorts:
n Medienzentrum (DFB)
                                                  Umsetzung der Regierungsgarantien, Moderni-
n Preispolitik (DFB)
                                                  sierung der Stadien in Berlin (195,8 Mio. €) und
n Kommission auf Eintrittskarten (DFB)            Leipzig (51,1 Mio. €). verkehrliche Anbindung
                                                  der WM-Stadien, zukunftsgerechtes Verkehrs-
n Medizinische Versorgung (DFB)
                                                  leitsystem, „Green Goal“ – erste klimaneutrale
                                                  Fußball-WM, „Kinder stark machen“, Unterstüt-
                                                  zung der OK-Kampagnen „Talente 2006 - Die
7. Gastgeberkonzept
                                                  FIFA-WM in der Schule“ und „Klub 2006 - Die
der Bundesregierung                               FIFA-WM im Verein“, „streetfootballworld“.
(Kürprogramm):
                                                  Baustein 2:
Ziel ist die optimale Präsentation des            Standort-Marketing für Deutschland:
Gastgeberlandes Deutschland.
                                                  Die WM 2006 bietet auch in wirtschaftlicher
Die Gäste sollen sich bei ihrem Besuch in         Hinsicht enorme Chancen: Das Bruttosozialpro-
Deutschland rundum wohl und sicher fühlen         dukt steigt nach Expertenauffassung um knapp
und die Stärken und Schönheiten Deutschlands      ein Prozent. Deutschland wird sich zur WM 2006
auch außerhalb des Stadions genießen kön-         als starker, moderner und innovativer Standort
nen.                                              vorstellen. Weltweite Investorenwerbung mit
Deshalb hat die Bundesregierung ein Gastge-       Fußballbezug durch die Standort-Marketing-
berkonzept mit vier Bausteinen entwickelt, das    Agentur des Bundes Invest in Germany GmbH,
in Kooperation mit dem Organisationskomitee       Standort- und Imagekampagne umgesetzt
(OK) um Franz Beckenbauer, der Wirtschaft,        durch FC Deutschland GmbH: „Deutschland
den WM-Städten, Verbänden u. a. bereits inten-    – Land der Ideen“ (10 Mio. € von Bundesregie-
siv umgesetzt wird:                               rung, ebenso viel von der deutschen Wirtschaft,
                                                  vertreten durch den BDI), Schirmherr: Bundes-
                                                  präsident Horst Köhler, Tourismusmarketing der
                                                  Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in 29
                                                  Auslandsvertretungen: Werben für das Reise-
                                                  land Deutschland.

                                                  Baustein 3:
                                                  Kunst- und Kulturprogramm.

                                                  Ziele: Deutschland der Welt als eine Kunst-
                                                  und Kulturnation präsentieren und Vorfreude
                                                  auf die WM wecken; Bundesregierung stellt 30
                                                  Mio. € aus Verkauf von 10-Euro-Silbermünzen
                                                  zur Verfügung; Kurator: Multimedia-Künstler

                                                 24
Weitere Informationen:

                                                      Stab Fußball-WM 2006

                                                      Jürgen Rollmann
                                                      WM 2006-Koordinator
                                                      der Bundesregierung
André Heller, Umsetzung durch Nationale DFB           Bundesministerium des Innern
Kulturstiftung WM 2006 gemeinnützige GmbH             Tel. 01888-681-1570
(DFB-Kulturstiftung) • FUSSBALL GLOBUS als            Fax 01888-681-2028
Erkennungszeichen der WM 2006 (bisher über            E-Mail: StabWM2006@bmi.bund.de
600.000 Besucher in zehn WM-Städten) • ins-           www.bmi.bund.de
gesamt 48 Kunst- und Kulturprojekte mit in-           www.wm2006.deutschland.de
ternationalem Qualitätsanspruch (Filmproduk-
tionen, verschiedene Ausstellungen, Theater-,
Tanz- und Performance-Projekte, Literaturpro-
jekte und populärkulturelle Events) • Football
Globe Germany: internationaler „Bot-
schafter“, Weltpremiere in Tokio, weitere
Destinationen u. a. Paris und Mailand,
Eröffnungsfeier am 7. Juni 2006 in Ber-
lin („2006 FIFA World Cup Gala“)

Baustein 4:
Service- und
Freundlichkeitskampagne

Ziel: wichtige Glieder der Dienstleis-
tungskette (Flughäfen, Bahnhöfe,
Hotels, Gaststätten, ÖPNV) sollen
angesprochen werden, um den WM-
Gästen in Deutschland optimalen
Empfang, Orientierung und Auf-
enthalt zu ermöglichen; Anschub-
finanzierung von 3 Mio. € durch
Bundesregierung (BMI und BMWi);
Federführung für die Kampagne
liegt bei der Deutschen Zentrale
für Tourismus (DZT); erarbeitet von
der AG „Tourismus/Gästeservice“
(Vorsitz Klaus Laepple, Präsident
des Bundesverbandes der Deut-
schen Tourismuswirtschaft, BTW).
Weitere Mitglieder der AG: Orga-
nisationskomitees der Fußball-
WM, DZT, Bundestagsausschuss
für Tourismus, ADAC, Deutsche
Bahn, Deutsche Verkehrsflughä-
fen, DeHoGa, Vertreter der FIFA
WM-Städte und Bundesländer,
Bundesregierung.

                                                 25
Die
         Zukunft
           heißt
          Cross-
          media
                        Berthold Brunsen,
                        Geschäftsführer
                        Bremen 4u

Konzepte
im                      Oliver Bargfeld,
                        Leiter für
Praxistest              Produkt- und
                        Markenentwick-
                        lung bei der
                        „Rheinischen
                        Post”,
                        Opinio

Moderation:
Dr. Jost Lübben,
Chefredakteur
Nordsee-Zeitung,
Bremerhaven

                   26
Die Zukunft                      zweiwöchentlich in einer Auflage von 47.000
                                                     Exemplaren, wird auf Zeitungspapier im rhei-
                          heißt                      nische Halbformat gedruckt und kostenlos an
                                                     650 Stellen verteilt.
                    Crossmedia                       In einem Copytest (durchgeführt von tns emnid
                                                     2004) wurde ermittelt: Die User finden „bremen
                                                     4u“:

 Konzepte im                                         informativ                             87,6 %

 Praxistest                                          hip, cool                              63,6 %
                                                     sympathisch                            80,8 %
Moderation: Dr. Jost Lübben, Chefredakteur
Nordsee-Zeitung, Bremerhaven                         abwechslungsreich                      78,0 %
                                                     aktuell                                93,6 %

„bremen4u“                                           hilfreich für die Freizeitgestaltung   78,4 %

Berthold Brunsen, Geschäftsführer Bremen 4u          Im Online-Portal stehen Events, Service und
                                                     Kontakte im Mittelpunkt. „bremen4u“ ist Nord-
                                                     deutschlands größte Online-Community. Es gibt
                                                     Facts auf monatlicher Basis:
                                                     95.000 aktive registrierte Mitglieder im Durch-
„Die Gegenwart ist crossmedial – bremen4u
                                                     schnitt. Das Portal verzeichnet zehn bis zwölf
machte den Praxistest“, sagte Berthold Brun-
                                                     Millionen Page-Impressionen im Monat (zwei
sen. „bremen4u“ ist seit dem 1. Dezember 2002
                                                     Mio. Ad-Impressionen im Monat), rund 450.000
am Markt und wurde von der Bremer Tageszei-
                                                     Einlog-Vorgänge (jemand meldet sich in Com-
tungen AG, Radio Bremen und der Sparkasse
                                                     munity an), etwa 60.000 geschriebene Commu-
Bremen gegründet. Die Idee war die Vernetzung
                                                     nity-Mails.
junger Themen mit allen medialen Plattformen:
Online, Print, Radio, TV, Mehrwertkonzepte.          „bremen4u“ TV ist ein tägliches Magazin für die
Crossmediale Produktionen und neue Berufs-           junge Zielgruppe. Es wird regional ausgestrahlt
felder sollten entwickelt werden. „bremen4u“         auf Radio Bremen TV. Zu sehen sind Events und
soll ein Image zwischen alten und neuen Me-          Services im 5-Minuten-Format (2 x täglich zwi-
dien transferieren, Pilotfunktion für Perspektiv-    schen 18.00 und 20.00 Uhr).
planungen der Gesellschafter und inhaltliche
und gesellschaftsrechtliche Integration von re-      Ferner gibt es den „bremen4u“ Club deluxe mit
gionalen Partnern schaffen.                          folgenden Angeboten:
Zielgruppe sind 20 bis 30 Jahre alte Nutzer im       n Mehrwerte für Mitglieder
Wirtschaftsraum Bremen.
                                                     n Lokale Vergünstigungen und Rabatte
Es gibt das „bremen4u”-Paper, ein Stadtma-
                                                     n Exklusive Events für Mitglieder
gazin / Zeitung, in dem Events, Lifestyle und
Service die Schwerpunkte bilden. Es erscheint        n Girex4u-Konto inklusive

                                                    27
„bremen4u“ hat ein öffentliches Radio- und TV-        Fragen, die wir uns gestellt haben, sind: Wie
Studio in der City. Dort werden Radiosendungen        sieht die Unternehmensstrategie aus? Wofür
und Beiträge für „Bremen Vier“ (Marktführer bei       steht unsere eigene Marke? Was erwartet der
den 14- bis 40-Jährigen) immer wieder mit pro-        Kunde heute? Wie wird sich das Kundenverhal-
minenten Gästen produziert.                           ten verändern? Wie agiert der Wettbewerb?
Das „bremen4u“-Café ist ein Treffpunkt direkt         Die Antwort ist: eine neue Marktstrategie.
neben dem Studio.
                                                      Vom Generalisten zum „Multi-Spezialisten“ mit
Die Ansprache ist:                                    einer Ausweitung der Markenoberfläche und
n glaubwürdig (“Credibility”)                         Erleichterung des Markentransfers. Es sollten
                                                      ein komplementäres Produktangebot aufge-
n nie belehrend                                       baut und neue Erlösquellen geschaffen werden,
n immer auf Augenhöhe                                 zudem eine neue Nutzungssituationen kreiert
                                                      und neue Zielgruppen angesprochen werden.
n immer anders                                        Dazu kommt eine differenzierte Zielgruppen-
n manchmal ein bisschen verrückt                      ansprache mit verschiedenen Produkten: Zei-
                                                      tung, Online, mobile Dienste, Magazine und
n ausgefallenes Design                                Beilagen.
n crossmedial                                         OPINIO ist eine Lebenseinstellung: OPINIO
                                                      wendet sich nicht nur an eine Zielgruppe, son-
                                                      dern läuft „quer“ durch mehrere Segmente. Es
                                                      spricht Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen
                                                      und Verfassungen an, Menschen mit Lust am
                                                      Schreiben und am Lesen. Die OPINIO Commu-
OPINIO                                                nity:

Oliver Bargfeld,                                      n 23 Prozent unter 20-Jährige
Leiter für Produkt- und Markenentwicklung             n 20 Prozent 20- bis 30-Jährige
bei der „Rheinischen Post”
                                                      n 20 Prozent 30- bis 40-Jährige

                                                      Es werden private Reiseerlebnisse veröffentli-
                                                      cht. Tausende von Berichten werden zu zehn-
                                                      tausenden privaten Reisewebsites verlinkt. Wis-
Das Verbreitungsgebiet der „Rheinischen Post“
                                                      sen wird privat zur Verfügung gestellt: 717.686
ist in Nordrhein-Westfalen mit 18 Millionen Ein-
                                                      Artikel, 2.241.740 Seiten, 418.049 registrierte
wohnern (9 Großstädte mit mehr als 100.000
                                                      Nutzer Wikipedia.
Einwohnern; 4.421.790 Einwohner (GfK 05);
2.092.936 Haushalte (GfK 05); rund 1,2 Mio.           Privates Wissen und private Erfahrungen
Leser (MA 04)). Die RP hat eine Auflage von
                                                      n werden gerne preisgegeben
402.460 verkauften Exemplaren (IVW 01/05) und
einen Marktanteil im Gebiet von 51,3 Prozent          n sind relevant
(IVW VA 04). RP Online verzeichnet 29 Millionen
                                                      n werden auf zunehmend professionelle Weise
Page-Impressions pro Monat (IVW 9/2005), 3
                                                        präsentiert
Millionen Visits pro Monat (IVW 9/2005), 660.000
Unique Visitors pro Monat (AGOF 2005).                n verbinden Menschen
Die Herausforderungen für die Zeitung sind sin-       n schaffen homogene relevante
kende Kundenbestände, die Zeitungslektüre               Mediazielgruppen
verliert ihren Ritualisierungseffekt, Gratisinfor-
                                                      n sind ein komplementäres
mationskonsum wird selbstverständlich, Infor-
                                                        Informationsangebot
mationen sind überall und jederzeit verfügbar,
Verdrängungswettbewerb beim Medienkonsum,             n stehen nicht in Konkurrenz zum
die Regionalzeitung verliert ihre Dominanz.             „Journalismus“

                                                     28
Gute Nachrichten nach drei Monaten:
                                                      n 68 Prozent unserer Leser kannten
                                                        das OPINIO Magazin
                                                      n 75 Prozent der Zielgruppe (30 bis 39 Jahre)
                                                        kannte das OPINIO Magazin
                                                      n 30 Prozent waren schon Kernleser
                                                        (mindestens fünf von sechs Exemplaren
                                                        gelesen)
                                                      n 62 Prozent lesen mehr als drei Viertel der
                                                        Beiträge im Magazin
                                                      n 22 Minuten durchschnittliche Lesedauer
                                                        pro Ausgabe
                                                      n 33 Prozent lesen zwei oder mehrere Male
                                                        im Magazin
                                                      n 50 Prozent bewahren das Magazin länger
                                                        als eine Woche auf
RP’s neue „Speakers´ Corner“: Opinio ist ein re-      n 87 Prozent aller Magazinleser gaben an,
levantes Angebot für eine relevante Communi-            OPINIO auch in Zukunft lesen zu wollen
ty, Leser schreiben online für Leser. Die Autoren
haben drei Bühnen:                                    Erkenntnisse und Next Steps:
n Online: Heimat                                      Nationale Werbekunden sind schwer zu über-
                                                      zeugen, solange OPINIO regional ist: So sucht
n Monatsmagazin: Best of
                                                      die RP nach Partnern, Verkaufsförderung durch
n OPINIO-Seite in der Zeitung:                        Ansprache nationaler Anzeigenkunden. Der An-
  wöchentliches Update                                zeigenverkauf für ein zweiwöchentliches Maga-
                                                      zin ist sehr ambitioniert: Übergang zu monat-
Die Artikel werden zu 98 Prozent online einge-
                                                      licher Erscheinungsweise und Themenspecials.
pflegt. Briefe werden toleriert. Alle Artikel wer-
                                                      Print muss bezüglich Aktualität von Online ler-
den vorher geprüft. Nichts wird „blind“ online
                                                      nen: wöchentliche Seite in der Zeitung mit ak-
gestellt. Wer schreibt oder kommentiert, muss
                                                      tuellen Beiträgen. Cross-media von Online zu
sich registrieren. Die Autoren bestimmen Rub-
                                                      Print funktioniert sehr gut, andersherum ist eine
riken. Es gibt keinen Traffic, kein Forum! Redak-
                                                      Herausforderung: Verstärkung der Crossmedia-
tion bedeutet Coaching, Animation und Pflege.
                                                      lität „Print to Online“, Stimulierung durch Kom-
Das Magazin ist die Bühne: Ein Thema ist das          munikation und redaktionelle Provokation.
Leitthema. Die Themen des letzten Monats wer-
den gespiegelt. Die Redaktion entscheidet über
Auswahl und Struktur. Das Magazin ist der „Cat-           Kontakte:
walk” für unsere Autoren. Die Tageszeitung ist
die Pinnwand: aktuell, genau wie die Zeitung.             Berthold Brunsen
Unterstützung des crossmedialen Gedankens.
                                                          Bremen4u
Autoren rücken noch mehr in den Vordergrund.
                                                          Tel. 0421/ 9 49 99-0
Ein innovatives Angebot für junge Leser.
                                                          berthold.brunsen@bremen4u.de
Schneller Aufbau von Markenbekanntheit:
                                                          Oliver Bargfeld
Sales Trainings & Materialien; Public Relations;
Klassisch: Eigenanzeigen, Radio; Online: Ban-             OPINIO, Rheinische Post
ner & Gewinnspiele; Promotion: Medienkoope-               Tel. 0211/ 505 - 0
rationen, Merchandising, Postkarten, Scouts &             oliver.bargfeld@rheinische-post.de
Events.

                                                     29
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