Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at

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Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
APRIL 2011

Das Schulblatt
                                                                                Zeitschrift des
                                                                   Christlichen Lehrervereins
                                                                            für Oberösterreich

                 Johanna Müller – Neue CLV-Landesobfrau
                 Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt
                  IKM – Nutzen Sie die                So „miserabel“ ist unser
                  Chance!                             Schulsystem...
                  Der Countdown für flächendeckende   Internationale Firmen stürzen
                  Standardüberprüfung läuft           sich auf HTL-Abgänger
Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
PETRONELL - CARNUNTUM
                                                                                                                                         BAD DEUTSCH - ALTENBURG
                                                                                                                                             HAINBURG A.D. DONAU

                                www.noe-landesausstellung.at

                           NOeLA_297x210_C_dt4.indd 1                                                                                                        07.12.10 13:10

                       Geschichte erforschen und erleben
                       V
                              on 16. April bis 15. November 2011      und kulinarischen Köstlichkeiten. Abgerundet      LehrerInnen-Informationstage
                              findet die Niederösterreichische Lan­   wird das Angebot der Niederösterreichischen       An 4 Tagen werden LehrerInnen eingela­
                              desausstellung 2011 statt. Unter dem    Landesausstellung mit einem abwechslungs­         den, sich über die Ausstellung, über die
                                                                                                                        Standorte und die Vermittlungsangebote
                              Titel „Erobern – Entdecken – Erleben    reichen Programm für Jung und Alt.
                                                                                                                        für SchülerInnen zu informieren. Eintritt und
                       im Römerland Carnuntum“ wird ein spannen­                                                        Führung sind kostenlos!
                       des pädagogisches Programm geboten.            3 Standorte erobern, entdecken                    MI 27.04.2011, DO 28.04.2011,
                                                                      und erleben                                       FR 29.04.2011, MO 02.05.2011
                       An den Standorten Petronell­Carnuntum, Bad     Das Freilichtmuseum Petronell in Petronell­       Beginn jeweils ab 14:00 Uhr
                       Deutsch­Altenburg und Hainburg a.d. Donau      Carnuntum, das Museum Carnuntinum in
                                                                                                                        Schulwochen
                       wird es viel zu entdecken geben: Gezeigt       Bad Deutsch­Altenburg und die Kulturfabrik in     Als besondere Aktion bieten wir in den Schul­
                       wird die Entwicklung der Menschen und der      Hainburg a.d. Donau bilden die Standorte der      wochen einen ermäßigten Eintritt an. Der
                       Natur, von der Urgeschichte über die Römer     Niederösterreichischen Landesausstellung.         Eintritt inklusive Führung kostet EUR 95,­­
                       bis ins Heute. Die Region Carnuntum, zwi­      Im Freilichtmuseum und im Museum Carnun­          für bis zu 25 SchülerInnen und max. 2 Lehr­
                                                                                                                        kräfte. Für jede/n weitere/n SchülerIn fallen
                       schen den Ballungszentren Wien und Bra­        tinum dreht sich alles um die Lebensgewohn­
                                                                                                                        EUR 5,50 und für jede weitere Begleitper­
                       tislava, bietet eine einzigartige Landschaft   heiten der Römer. In der Kulturfabrik wird der    son EUR 10,50 an (das Angebot gilt jeweils
                       in Kombination mit unberührter Natur, Kultur   historische Bogen von der Urgeschichte bis        für eine Führungsgruppe).
                                                                      ins Jetzt gespannt und Eroberer und Entde­        MO 16.05. – FR 27.05.2011
                                                                      cker laden zur Reise rund um die Welt.            MO 10.10. – FR 21.10.2011

                                                                                                                        Anmeldung erforderlich unter:
                                                                      Die unterschiedlichen Inhalte der Landes­         NÖ Landesausstellung 2011
                                                                      schau werden für Kinder und Jugendliche           2404 Petronell­Carnuntum, Hauptstraße 1A
                                                                      leicht verständlich und spannend vermittelt.      T +43 (0)2163 3377­799, F +43 (0)2163 3377­5
                                                                      Die Vermittlungsangebote orientieren sich         info@noe­landesausstellung.at
                                                                                                                        www.noe­landesausstellung.at
                                                                      am österreichischen Lehrplan. Sie bieten
© AKP/Stefan Baumann

                                                                      LehrerInnen wie SchülerInnen die Möglich­        Gratis Rätselheft
                                                                      keit, vieles über die Geschichte der Römer       Für Kinder von 6 – 9 und 10 – 14 Jahren gibt
                                                                      in Österreich, wie auch deren Kulte und die      es wieder die beliebten Rätselhefte. Damit
                                                                      vielen Formen von Entdeckungen und Er­           wird der Ausstellungsrundgang zu einem
                                                                      oberungen zu erfahren.                           ganz persönlichen Erlebnis.

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Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT                                                                        EDITORIAL           3

                                                                            Methode
                                                                            Hudriwudri...

           Inhalt
                                                                            Als „nachlässig“, „schlampig“, „ober-
                                                                            flächlich“ bezeichnet das Deutsch-
                                                                            Österreichische Wörterbuch eine Vor-
                                                                            gangsweise, die sich massiv abhebt
                                                                            von Seriosität, Durchdachtheit und
                                                                            Systematik. So gesehen ist Hudriwudri

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                                                                            der offensichtliche Gegensatz von
            Meine Meinung                                                   Methode, weil dieser ja zwangsläufig
		 Klartext von Landesobmann und Präsident Enzenhofer                       ein hoher Grad an Systematik inne-

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                                                                            wohnt. – Nicht so in der gegenwärti-
            So „miserabel“ ist unser Schulsystem I                          gen Schulpolitik! Kaum beteiligen sich

                                                                Editorial
		 Spitzenklasse bei europ. Berufsmeisterschaft                             hierzulande (10% der) Hauptschulen

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                                                                            am Schulversuch „Neue Mittelschule“,
            So „miserabel“ ist unser Schulsystem II                         fällt bereits die große Politik über sie
		 Firmen präferieren unsere HTL-Abgänger                                   (oder auf sie?) herein und erklärt diese

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                                                                            zum zukünftigen Regelwerk des
            Käfig- oder Bodenhaltung?                                       Systems. Die seinerzeit mit dem Schul-
		 Gesetzesentwurf zeigt Dilemma unserer Schulraumnot                       versuch lt. § 7a SchOG vom Gesetzge-

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                                                                            ber fixierte Evaluationsverpflichtung
            So „miserabel“ ist unser Schulsystem III                        verkommt damit zur akademischen
		 Lehre mit Matura boomt in Oberösterreich                                 Fleißaufgabe, deren Ergebnis ungedul-

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                                                                            dige Schulpolitiker bereits vorwegge-
            Bildungsvolksbegehren                                           nommen haben, anstatt die Folgen
		 Kritisch gesehen, was sich so gut anhört...                              eines Gesamtdurchganges abzuwarten.

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                                                                            Mit flächendeckender Überprüfung
            IKM ? – Nutzen Sie die Chance                                   mittels Bildungsstandards wäre es so in
		 Der Countdown für flächendeckende Standard-                              zwei Jahren möglich gewesen, seriöse
		 überprüfung läuft                                                        Aussagen über die Bildungswirkungen

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                                                                            von zum Teil überaus unterschiedlichen
            Zertifikat „OÖ Schule Innovativ“                                Ausprägungen der Versuchsmodelle
		 Ein Qualitätsprojekt breitet sich aus                                    treffen zu können. Welche Wirkung

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                                                                            sechs zusätzliche Stunden pro Klasse
            Der Leitantrag des CLV                                          zeitigen, welche Lehrkräfte welcher
		 Delegiertenversammlung als Parlament des Vereines                        Provenienz in welchen Unterrichtsbe-

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                                                                            reichen effizient eingesetzt werden sol-
            THEMA – Fragen und Antworten der PV                             len, welche didaktischen Bedingungen
                                                                            bei der Abkehr von äußerer Differenzie-

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                                                                            rung zu gelten haben, wie sich alterna-
            Deutliche Ansage                                                tive Leistungsbeurteilung auf Arbeits-
		 ZA-Obmann Walter Wernhart zur Lage                                       verhalten und –motivation der Schüler

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                                                                            auswirkt, zu welchen objektivierbaren
            Markierungen gesetzt!		                                         Folgen neue „schülerzentrierte“
		 Landestag der Gewerkschaft zeigte Konturen                               Methoden führen, welche Rahmenbe-

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                                                                            dingungen für gelingendes Teamtea-
            Johanna Müller – Neue CLV-Landesobfrau                          ching im Regelunterricht notwendig,
		 Nachfolgerin von U.B. Pühringer einstimmig gewählt                       wie schulstufenübergreifende Modell-
		 Das Intranetportal – Exklusivangebot für unsere Mitglieder               formen hinsichtlich der Schülerleistun-
		 CLV Seminare – Service für unsere Mitglieder                             gen zu beurteilen sind und wie letztlich

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                                                                            das Gesamtkonstrukt im ländlichen
            Sozialfonds CLV – Lehrer helfen Kindern                         bzw. städtischen Bereich Schülerströme
                                                                            verändert – oder verstärkt etc. etc.

33          CLV – Sektionen
                                                                            Aber so übergenau wollen wir das wohl
                                                                            gar nicht wissen, hudriwudri eben!

                                                                            Mag. Wolfgang Schwarz
Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
4   FRITZ ENZENHOFER             DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

                       Rechtzeitig zur Schülerein-

                       schreibung dasselbe

                       Ritual. Mit Statistik wird

                       untermauert, dass die

                       Zahl der Maturanten, die

                        ihren Bildungsweg über

                        die Hauptschule gegan-

                        gen sind, immer geringer

                        wird. Zwar kommt die

                        Mehrheit der Maturan-

                         ten in OÖ noch aus der

                         Hauptschule, der Pro-

                         zentsatz wird aber

                         zugegebener Maßen

                          geringer. In der Stadt

                          anders als am Land.

                           Oberösterreichische Schul-
                           blätter, Juli 1989
Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT
                                                                                                     5

Déjà-vu!
Junger Wilder                                Begriff „Mittelschule“ wird mit Bekann-
Vor 22 Jahren habe ich im Schulblatt         tem assoziiert, „Neu“ ist immer gut. Die
einen Artikel veröffentlicht, der sich mit   Sehnsucht wird mit Ressourcen gestärkt.
der Frage der Schülerströme nach der         Ein Erfolgsrezept.
Volksschule und den damit verbunde-
nen Konsequenzen beschäftigt.                Einige Schritte weiter gedacht allerdings
Ziemlich provokant, aber für einen           kontraproduktiv. Es wird eine Schulart
Junglehrer mit Vollbart passend. Die         zwischen Hauptschule und AHS einge-
Empörung war bei den Kollegen der            führt. Wieso? Niemand glaubt ernst-
AHS groß.                                    haft, dass die AHS-Unterstufe aufgelöst
                                             wird. Das wäre aber die Voraussetzung,

                                                                                     Meine Meinung
Als Landesobmann des CLV und Amts-           damit in den Städten nicht zwischen
führender Präsident des LSR habe ich         Schultypen sondern zwischen Schul-
mich dieser Frage natürlich abgeklärter      standorten gewählt wird. Die Bayern
zu nähern. Ausweichen kann ich ihr           haben es versucht – die Realschule ist
allerdings nicht. Bildungspolitisch steht    gekommen und die Hauptschule als
dieser Druckkochtopf auf dem Herd.           eine Art „allgemeine Sonderschule“
                                             geblieben.
Pädagogische Herausforderungen
Die Hauptschule trägt den Schülerrück-       Upgrading
gang, die AHS nimmt weiter zu.               Nach diesen hauptschulschädigenden
Die Schülerpopulation in der AHS wird        Diskussionen sind konkrete Entschei-
dadurch heterogener. Längst nicht            dungen notwendig. Will man die
mehr nur 1. Leistungsgruppenniveau.          Hauptschule gerade im städtischen
Eine Situation auf die die AHS aufgrund      Gebiet stärken, muss die Qualität der
ihrer Konzeption nicht eingestellt ist       Hauptschule – Breite und Spitze – unter-
und auch nicht eingestellt sein kann.        stützt werden. Durch standortbezogene
                                             Maßnahmen. Durch spezielle Angebo-
Das Argument, dass in der Langform die       te. Und das heißt Ressourcen zur Verfü-
Schüler direkt zur Matura geführt wer-       gung stellen.
den, ist bei der Übertrittsquote von         Upgrading ist angesagt.
40% nach der 4. Klasse AHS in berufs-
bildende Schulen sehr schwach.               Hauptschullehrer beweisen täglich, dass
                                             sie Schüler zur Matura führen können.
Gleichzeitig steigen die pädagogischen       Geben wir den Schülern die Chance
Herausforderungen in der Hauptschule         dazu, werten wir die Hauptschulen auf.
speziell an der städtischen. Integration,    Vor allem durch Ressourcen und nicht
Migration, verhaltensauffällige Schüler,     nur durch einen Namen.
... alles Themen, die die Hauptschule
beschäftigen. Und je mehr sich die           Vielleicht ist die „Neue Mittelschule“
Öffentlichkeit dieser Themen annimmt,        doch eine geniale Idee!
umso größer ist der Zug zur AHS. Ein
Teufelskreis?

Neue Mittelschule
Eine Paradoxon. Von BM Dr. Schmied
taktisch klug inszeniert. Durch den
Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
6   SCHULPOLITIK                                                                                                     DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

                                                    So „miserabel“ ist
                                                    unser Schulsystem?
                                                    Nachstehend bringen wir einen Artikel von Prof. Rudolf Taschner,
                                                    viel akklamierter Festredner bei der Generalversammlung des CLV, in
                                                    dem er auf die internationalen Spitzenleistungen österreichischer
                                                    Berufsschüler hinweist.

    Bei PISA pfui, aber Spitzenklasse                                                            niker, Motorradtechniker, Hufschmied,
                                                                                                 Florist, Landschaftsdesign, Landschafts-
                                                                                                 gärtner, Koch und Restaurantservice
    bei europäischer Berufsmeisterschaft                                                         beinhalten keine akademischen Berufe.

                                                                                                 Doch niemand darf leugnen, dass sie
    Das Turnier „Eurokills“ in Lissa-               bei der Berufsmeisterschaft einige Fol-      ehrenwert, dass sie wichtig für die
                                                    gerungen ziehen.                             Gesellschaft sind, dass wir diejenigen,
    bon brachte für die österreichi-                                                             die sie gewissenhaft ausüben, dringend
                                                    Erstens: Es ist ermutigend, dass junge       brauchen und auch in Zukunft gut ent-
    sche Equipe einen wahren                        Leute bei Aufgaben und Problemstel-          lohnen werden.
                                                    lungen, die ihnen einerseits liegen und         Das monotone Lamento über die zu
    Medaillenregen. Das soll freilich               die andererseits für die zukünftige          geringe Akademikerquote in Österreich
                                                    erfolgreiche Karriere zugeschnitten sind,    wirkt in Hinblick darauf lächerlich. Einer-
    kein Anlass sein, den jüngsten
                                                    so gut abschneiden. Im Gegensatz dazu        seits, weil die Akademikerquote statistisch
    PISA-Absturz zu vergessen.                      sind manche der PISA-Beispiele welt-         in den verschiedenen Ländern völlig
                                                    fremd, eher krude Einfälle verstiegener      unterschiedlich ermittelt wird. Anderer-
                                                    Pädagogiker.                                 seits, weil es jetzt im Unterschied zu frü-

    N
            och war die PISA-Hysterie nicht                                                      her für eine Studentin oder einen Studen-
            verebbt, da fand im Dezember            Zweitens: Es ist ermutigend, dass das        ten an der Universität aufgrund der grau-
            2010 in Lissabon die zweite Berufs-     berufsbildende Schulwesen in Öster-          sigen Verschulung dieser Institution
    europameisterschaft „Eurokills“ statt.          reich – und gerade diese Sparte ist          immer schwerer wird, unter der Masse
    Österreich war bei den Wettkämpfen, in          zuungunsten des allgemeinbildenden           der erbärmlich mediokren akademischen
    denen die bestausgebildeten Berufsschü-         Schulwesens nicht ohne guten Grund           Lehrer die wenigen guten und inspirieren-
    ler gekürt wurden, mit 30 jungen Fach-          stark im Wachsen begriffen – offenkun-       den für sich gewinnen zu können, um
    kräften im Alter von 18 bis 25 Jahren in 26     dig auf einer soliden Basis errichtet ist.   statt des öden Scheinesammelns ein ech-
    Berufen vertreten. Und ganz im Unter-           Wehklagen über die ach so miserable          tes Studium erleben zu können.
    schied zu PISA bildeten diese jungen            Schule klingen in diesem Zusammen-
    Frauen und Männer ein Erfolgsteam.              hang etwas übertrieben.                      Viertens: Bei PISA wurde flächendec-
       Unter den 463 Teilnehmern aus 26                                                          kend getestet, bei Eurokills traten die
    Nationen bewährte sich die österreichi-         Drittens: Es stimmt: Die Berufsgrup-         Besten an. Dies ist ein gravierender,
    sche Equipe als eine der besten. Insge-         pen Grafikdesign, CISCO-Spezialist,          bedenkenswerter Unterschied: Mög-
    samt brachte sie 20 Medaillen, zwölf            Web-Design, CAD-Techniker, Mechatro-         lichst alle sind zu ermutigen, ihre
    davon in Gold, aus Portugal mit nach            nik, Kälteanlagentechniker, Drucktech-       Talente – auch wenn sich diese „nur“
    Hause. Wir dürfen uns darüber freuen            niker, Anlagenelektriker, Elektroinstalla-   auf ein Handwerk beziehen – zu ent-
    und den erfolgreichen Teilnehmern gra-          teur, Sanitätsinstallateur, Schweißer,       wickeln. Damit ihnen Perspektiven
    tulieren. Aber selbstverständlich ist es kein   Steinmetz, Maurer, Fliesenleger, Speng-      offenstehen.                         ■
    Grund für übertriebene Euphorie oder gar        ler, Maler, Gebäudereiniger, KFZ-Tech-       Mit freundlicher Genehmigung: „DIE PRESSE“
    ein Anlass, den österreichischen PISA-
    Absturz zu vergessen. Dafür sind die bei-
    den Turniere zu unterschiedlich.
       Trotzdem sollte man aus dem Medail-
    lenregen für das österreichische Team

        Wie jede Jahr: Ein „Griss“ um die besten
    Plätze bei der Generalversammlung des CLV
Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
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                                                              Präs. Enzenhofer, LSI Mag. Nagl und Wirtschaftstadträtin
                                                             S. Wegscheider: Eine Eröffnungsveranstaltung mit hunder-
                                                               ten Teilnehmern – gespannte Ruhe und Aufmerksamkeit.

So „miserabel“ ist unser Schulsystem?

Schauplatz HTL 2 Linz:
Firmenpräsentationstag
Von Jahr zu Jahr drängen sich mehr Firmen, um den Schülerinnen                                    AV Dipl. Ing.
                                                                                                  Dr. Ramaseder
und Schülern „Gusto“ auf ihren Betrieb zu machen. Allein heuer                                    „Unsere Schüler/
                                                                                                  innen kommen zu
waren es 66 nationale und international agierende Firmen, die sich                                etwa 70% aus den
                                                                                                  Hauptschulen. Die
mit einem Präsentationsstand jenen jungen Leuten offerieren, von                                  schaffen das, vor-
denen sie aus Erfahrung wissen, auf welch hohem Ausbildungsstand                                  ausgesetzt, sie
                                                                                                  waren fleißig. Den
sie sich befinden. Hier sind die hoch qualifizierten Mitarbeiter und       Hauptschulen kann man jedenfalls ein
                                                                           gutes Zeugnis ausstellen“.
Manager der Zukunft zu finden.
                                                                           Die erste Überraschung:

                                                                           Die Auftaktveranstaltung im großen
                                                                           Festsaal der Schule beginnt für nicht Ein-
                                                                           geweihte mit einer Überraschung: ein
                                                                           schuleigenes LITEC Blasorchester wider-
                                                                           legt überzeugend, dass an HTL‘s womög-
                                                                           lich einseitige Ausbildung erfolgt.
                                                                           „Natürlich wollen wir primär den Techni-
                                                                           kinteressierten fördern“, betont Abtei-
                                                                           lungsvorstand Dipl. Ing. Dr. Ramaseder,
                                                                           „doch wir wissen auch um die Verant-

                                                                           Hier geht’s um etwas: Vorbereitungen für
                                                                           mögliche Karriereplanungen widerspiegeln
                                                                           sich in der Ernsthaftigkeit der Gesprächs-
                                                                           partner.
Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
8   SCHULPOLITIK                                                                             DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

                   wortung für eine ganzheitliche Erzie-              ler/innen. Draußen in der Wirtschaft zählt
                   hung, da gehört natürlich auch das                 dann ja auch das reale Können und nicht
                   Musisch-Kreative dazu!“                            verbale Langatmigkeit“

                   Die zweite Überraschung:                           Die dritte Überraschung:

                   Den 66(!) anwesenden Firmenvertretern,             Von den hunderten Schüler/innen, die
                   Personalverantwortlichen und Managern,             mit Spannung den Ausführungen der
                   wird zwar die Möglichkeit eröffnet, ihr            Firmenvertreter folgen, kommt keiner
                   Unternehmen vorzustellen, jedoch hat               auf die „Idee“, durch „Verhaltensorigina-
                   jede Firma exakt 12 Minuten dazu Zeit.             lität“ aufzufallen und die Veranstaltung
                   „Das geht wie am Schnürchen“, weiß                 zu stören. Ein anwesender HS-Direktor
                   auch Direktor Dipl. Ing. Mag. Dr. Brandl,          wundert sich: „Da herrscht offenbar ein
                   „bei uns wird nicht lange geschwafelt,             anderes Klima, als bei uns...“ und ein
                   was zu sagen ist, muss kurz und präzise            Kollege aus der AHS pflichtet bei: „offen-
                   sein, das lernen auch schon unsere Schü-           bar lassen wir unseren lieben Schülern

                   Ein aufregender Tag für Firmenvertreter und ihre zukünftigen, präsumtiven Mitarbeiter.

                     1.1. Ziel der Projektarbeit
                     Das Ziel ist es, eine Anlage zur Elementbestimmung in Betrieb zu nehmen und mit einem wasser-
                     gekühlten Induktionsofen, sowie einem Vakuumbehälter zu erweitern. Beide Erweiterungen bilden
                     in Kombination mit dem vorhandenen, bereits industriell im Einsatz befindlichen Spektrometer
                     eine vollkommen neue Messeinheit, welche vor allem dazu dient, verschiedene Werkstoffe bei ver-
                     änderten Umgebungsbedingungen (Temperatur, Druck) zu untersuchen und dadurch den noch
                     unbekannten Zusammenhang zwischen Messergebnis und Temperatur bzw. Druck zu erforschen.
                     Weiters soll das vorhandene Laser-Strahlenführungssystem auf wenige Umlenkspiegel reduziert
                     werden, um die Effizienz der Messung zu steigern.

                     Abb.1 Kennzeichnung des gesamten Raumes als Laserkontrollbereich für industrielle Anwendungen

                   Beindruckender Detail-Ausschnitt aus einer Abschlussarbeit von drei HTL-Schülern
Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT                                                                                                SCHULPOLITIK             9
ein bisschen zu viel Freiheit, da kann               Anteil an ehemaligen Hauptschülerin-
man wohl etwas lernen...“                            nen und Hauptschülern. „Über 70%                     „66 national und international
                                                     kommen aus den Hauptschulen“, klärt                  tätige Firmen suchen ihre
Die vierte Überraschung:                             uns AV Dr. Ramasebner. „Wenn sich                    zukünftigen Mitarbeiterinnen
                                                     einer in der HS wirklich angestrengt und             und Mitarbeiter bei uns aus.
Mit großer Ernsthaftigkeit und Disziplin             gute Noten hat, dann hat er ausrei-                  Glauben Sie im Ernst, die kämen
wenden sich nach der Hauptveranstal-                 chend Rüstzeug, bei uns mitzukommen,                 zu uns, wenn unser Schulsystem
tung die Schüler/innen den Präsentati-               das beobachten wir schon lange. Wer                  tatsächlich so „am Hund“ wäre,
onsständen der Firmen zu und suchen                  natürlich largiert hat, der hält´s nicht             wie es oft dargestellt wird?“
das Gespräch. Auffallend ist der hohe                lange bei uns aus.“                    ■                  Prof. AV Dr. N. Ramasebner

    Ziel der Projektarbeit
                                                                                                          Steckbrief
          Ziel des Projektes ist es ein innovatives, fahrtüchtiges und technisch maximal optimiertes
          Fahrzeug zu designen, konstruieren, berechnen und schlussendlich zu fertigen.
          Aus umwelttechnischen Gründen wird ein Minimum an Gewicht benötigt. Wichtigstes Ziel
                                                                                                          HTBLA 2 Linz Litec
          ist es einen sinnvollen Kompromiss zwischen Leichtbau, Stabilität und Design zu erreichen.      Paul-Hahn-Straße 4, A-4020 Linz
          Grundlegende Daten sind: Platz für zwei Passagiere und Antrieb über einen Verbrennungs-
          motor. Die Straßenlage des Fahrzeuges ist tauglich für Rennen auf eben asphaltierten Kart-
          Strecken. Hierzu ist eine hohe Sicherheit der Passagiere vorhanden, die mittels 4-Punkt-
          Gurte und hochfestem Überrollbügel gewährleistet ist. Durch den universellen Antrieb mit-
          tels Kette, ist der rasche Umbau auf einen alternativen Antrieb (z.B. Elektromotor, Erdgas-
          motor) realisierbar.
                                                                                     Das reale
                                                                                     Ergebnis (nach
                                                                                     vielwöchigen
                                                                                     Theorierecher-
                                                                                     chen, Material-
                                                                                     analysen und         1900 Schüler/innen
                                                                                     Funktionsprü-        (ca. 70% aus HS!)
                                                                                     fungen               200 Lehrkräfte

                                                                                                          Abteilungen für
                                                                                                             • Elektrotechnik
                                                                                                             • Informationstechnik
                                                                                                             • Mechatronik
                                                                                                             • Maschineningenieurswesen
Ein anderes Beispiel einer erstaunlichen Projektarbeit

Applaus, Frau Bundesministerin,
das hören wir gerne!

E
     inem Ihrer Interviews in der Tages-             sich für über 70%(!) der ausgeschriebe-
     zeitung „DIE PRESSE“ entnehmen                  nen Stellen lediglich 1(!) Bewerber/in
     wir folgende, erfreuliche Passage:              beworben. Zählt man die „strategisch
                                                     angelegten“       Doppelbewerbungen
„...An großen Schulen braucht es „päda­              dazu, so ist diese Zahl noch bei weitem
gogische Manager“ mit entsprechender                 höher!!!
Ausbildung in Personalentwicklung, in                   Übrigens: Für die „Ausbildung in
Teamführung und Projektmanagement.                   Personalentwicklung, in Teamführung
Die Direktoren, die wir haben, müssen                und Projektmanagement“ ist durch die
Schlüsselkräfte sein. Zudem müssen die               seit Jahren pflichtige und anspruchsvol-
Lehrer mehr Zeit im Unterricht verbringen            le Leiterausbildung bereits bestens
und nicht in der Administration. Sie brau­           gesorgt, das Problem ist vielmehr die              lastung mit der Zielsetzung, dass um
chen Unterstützung durch Sekretariate...“            überbordende administrative Belastung              frei werdende Leiterstellen wieder jenes
                                                     einerseits und die an Armseligkeit gren-           „Griss“ herrscht, wie wir es aus früheren
Ein Hinweis zur Attraktivität unserer Lei-           zende finanzielle Kompensation hiefür              Zeiten gewohnt waren...
terstellen im oö. Pflichtschulbereich:               andererseits.
   Im Rahmen der jüngsten Ausschrei-                    Unsere Standesvertretung fordert seit           Frau Bundesministerin:
bungswelle für Direktorenposten hat                  langem spürbare Maßnahmen der Ent-                 Machen Sie Nägel mit Köpfen!
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10   Schulpolitik                                                                                         DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

     Eine starke, immer wiederkehrende Ansage:

     Und das ist die Wirklichkeit: eine „wegweisende“, aktuelle Neufassung über „bestimmte Arbeitsstätten“

                                                          ENTWURF

       Verordnung der Bundesregierung, mit der die Verordnung der Bundesregierung, mit der Anforderungen
       an Arbeitsstätten von Dienststellen des Bundes festgelegt werden (Bundes-Arbeitsstättenverordnung –
       B-AStV), geändert wird

                                                       „6. Abschnitt
                                  Ergänzende Bestimmungen für bestimmte Arbeitsstätten
                                                  Bildungseinrichtungen

       (3) Arbeitsräume von Lehrerinnen und Lehrern an Unterrichtsanstalten müssen abweichend von § 24 folgende Werte
           für Bodenfläche und Luftraum aufweisen:
           1. 2 m² Bodenfläche für jedes Vollbeschäftigtenäquivalent und
           2. 5m³ freier, durch das Volumen von Einbauten nicht verringerter Luftraum pro Vollbeschäftigtenäquivalent.
       (4) Arbeitsräume von Lehrerinnen und Lehrern sind weiters so zu gestalten, dass pro Vollbeschäftigtenäquivalent eine
           zusammenhängende freie Bodenfläche von mindestens 0,5 m² zur Verfügung steht.
       (5) Unterrichtsräume an Unterrichtsanstalten müssen abweichend von § 24 folgende Werte für Bodenfläche und Luft-
           raum aufweisen:
           1. Eine Bodenfläche von 5 m² für jede im Raum anwesende Lehrerin oder anwesenden Lehrer und
           2. eine Bodenfläche von 1,5 m² für jede weitere im Raum anwesende Person sowie
           3. für jede anwesende Person einen Luftraum von 10 m³ pro Person oder
           4. 5 m³ pro anwesender Person, wenn Belüftungsflächen bei natürlicher Belüftung gemäß § 26 Abs. 2 im Ausmaß
               von mindestens 4 % der Bodenfläche vorhanden sind oder
           5. 5 m³ pro anwesender Person, wenn eine mechanische Lüftungsanlage gemäß § 27 vorhanden ist.
       (6) Sonderunterrichtsräume, bei denen die natürliche Belichtung und Sichtverbindung gemäß § 25 die durchgeführten
           Arbeiten oder die Erreichung der Lernziele beeinträchtigen würden oder andere wichtige Gründe bestehen, dürfen
           auch dann als Arbeitsräume verwendet werden, wenn sie keine natürliche oder eine verringerte Belichtung gemäß
           § 25 Abs. 1 oder keine Sichtverbindung gemäß § 25 Abs. 5 aufweisen, wie Turnhallen, EDV-Räume oder Vortragssäle.“

     was darf´s denn sein...

            Boden- oder Käfighaltung?
                                                     Letzte Meldung:
                                                                                                              kgezogen
                                                       Gesetzesentwurf kurzfristig zurüc
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT                                                                                      SCHULPOLITIK             11

So „miserabel“ ist unser Schulsystem?
Mehr als 3000 Lehrlinge nehmen
in Oberösterreich am
Modell „Lehre mit Matura“ teil
Der Erfolgslauf des OÖ-Modells
von „Lehre mit Matura“ geht in
großem Tempo weiter: Zwei
Jahre nach der Erstinformation in
den heimischen Berufsschulen
nehmen bereits mehr als 3000
Lehrlinge an den Vorbereitungs-
lehrgängen teil. Insgesamt berei-
ten sich in Österreich etwa 7400
Lehrlinge auf die Matura vor,
mehr als 40 Prozent davon in
Oberösterreich.                              Bei einem kürzlich durchgeführten              Besonders die gute Organisation durch
                                             Controlling gab es für den „Verein zur         das Team des Fördervereins im Landes-
                                             Förderung der Lehrlinge in Oberöster-          schulrat und die bundesweit einzigarti-

D
        as für Lehrlinge kostenlose OÖ-      reich“ auch entsprechend großes Lob            ge Zusammenarbeit aller Erwachsenen-
        Modell „Lehre mit Matura“ über-      vom BMUKK. Es wurde ausdrücklich               bildungseinrichtungen und Anbieter
        trifft weiterhin alle Erwartungen.   festgestellt, dass der Verein das ambi-        der Kurse in Oberösterreich fanden
Das Interesse ist deutlich größer als im     tionierte Projekt sehr gut umsetzt.            große Beachtung.                    ■
übrigen Bundesgebiet. Die Informations-
arbeit an den oberösterreichischen
Berufsschulen und in den Pflichtschulen                          Kein Abschluss ohne Anschluss!
fiel und fällt auf fruchtbaren Boden. Für                        Durchlässigkeit signalisiert Qualität
die Lehrberufe insgesamt ist die Mög-
lichkeit auch auf diesem Weg zur Matura                           Der Grundsatz der Durchlässigkeit im Bildungswesen gewinnt gera-
zu gelangen eine großartige Aufwer-                               de angesichts des allgemeinen Innovationsdrucks (besonders im
tung. In Oberösterreich befinden sich                             Wirtschaftsbereich) zunehmende Bedeutung. Als Amtsf. Präsident
mehr als 3000 der Lehrlinge (10,5 Pro-                            freut es mich daher sehr, dass es uns in Oberösterreich gelungen ist,
zent) in diesem Ausbildungssystem. Das        im Lehrlingsbereich ein Klima zu schaffen, in dem außergewöhnlich viele die Chance
ist deutlich mehr als im Durchschnitt des     zur „Nachrüstung“ ergreifen. Gleichzeitig ist dies auch ein Qualitätszeichen für die
gesamten Bundesgebiets (6 Prozent).           Arbeit unserer Hauptschulen – aus denen ja die Mehrzahl jener Lehrlinge stammt, die
                                              sich auf ihre Matura vorbereiten. Darüber hinaus ist die o.a. Tendenz der Durchlässig-
Dreiviertel der Lehrlinge, die diese Aus-     keit ein nicht zu unterschätzendes Zeichen für die Qualität unseres Bildungswesens
bildung aktiv begonnen haben, sind            überhaupt. Dies sollten insbesondere jene zur Kenntnis nehmen, die etwa über Volks-
auch bereits auf dem besten Weg ihre          begehren Österreich als Land der „Sitzenbleiber“ abqualifizieren möchten!
große Chance für diese kostenlose                                                                            Fritz Enzenhofer
Zusatzqualifikation zu nützen und die                                                      Amtsf. Präs. des Landesschulrates
Prüfungen erfolgreich abzuschließen.
12   SCHULPOLITIK                                                                                                    DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

     Bildungsvolksbegehren:
       Textauszug Prämbel: Aufgrund des dramatischen Qualitätsverlustes wird unser Bildungssystem ... Anforderungen und Zielen nur
       unzulänglich gerecht. Daher muss es radikal geändert werden. Es gilt, das Bildungsniveau so rasch wie möglich deutlich anzuheben
       und die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems zu steigern. Ein faires, effizientes und weltoffenes Bildungssystem muss auch größt-
       mögliche Chancengleichheit für alle eröffnen. Es geht um Österreich und seine Zukunft. Österreich darf nicht sitzen bleiben!

     O
          hne auf Details eingehen zu                  dieselbe gemeinsame universitär-aka-        kontinuierliche Erhöhung der öffentli-
          wollen (siehe Kritik Präs. Johan-            demische Ausbildung wie alle ande-          chen Finanzierung auf 2 Prozent der
          nes Riedl), kann eines vorweg-               ren LehrerInnen.                            Wirtschaftsleistung im Jahre 2020.
     genommen werden:                              •   Sämtliche PädagogInnen sollen grund-
                                                       sätzlich ein- und dasselbe Bundesdien-    Und Weihnachten kommt jedes
     Die geforderte „radikale Änderung“                strecht und Besoldungsrecht erhalten,     Jahr....
     bräuchte vor allem eines:                         bei dem die Anfangsbezüge deutlich
                                                       erhöht sind; zudem werden finanzielle       Bemerkenswertes Faktum:
     Geld Geld Geld Geld Geld Geld                     Leistungsanreize eingebaut.                 Jener Betreiber des Bildungsvolksbe-
       Geld Geld Geld Geld Geld Geld               •   Ein flächendeckendes Angebot an ele-        gehrens, der sprachlich „in Watte
                                                       mentarpädagogischen Einrichtungen           gebettet“ die Einführung der
     Diese „radikale Änderung“ fordert eben            (Krabbelstuben, Kinderkrippen, Kin-         Gesamtschule im Text des Volksbe-
     jener Finanzminister a.D, der an                  dergärten) sowie bundesweite Ganz-          gehrens fordert, vertraut seinen
     Kreisky´s Seite 1970 einen sanierten              tagsangebote.                               eigenen Sohn (Gregor, 9) einer Pri-
     Haushalt mit einem Schuldenstand von          •   Flächendeckendes Angebot an Ganz-           vatschule (Bischöflichen Gymnasi-
     umgerechnet 3,4 Milliarden Euro von               tagsschulen.                                um in Graz) an. Die Gesamtschule
     der ÖVP übernommen hatte. Als sich            •   Verbindlicher Ausbau- und Finanzie-         fordert er offensichtlich in erster
     Bruno K. 1983 in Richtung Mallorca                rungsplan für unsere Hochschulen            Linie für das „gemeine Volk“....
     verabschiedete, stand die Republik mit            und Universitäten und die jährliche
     etwas mehr als 30 Milliarden Euro in der
     Kreide. Die Außenstände der öffentli-
     chen Hand hatten sich in nur 13 Jahren
     nahezu verzehnfacht.
     Österreich hat inzwischen Schulden in
     der Höhe von 195 Milliarden Euro ange-
     häuft. Jeder Österreicher, vom Baby bis
     zum Greis, ist damit – theoretisch – mit
     23.000 Euro verschuldet. Allein im zwei-
     ten Quartal des Jahres 2010 stieg die
     Staatsverschuldung um 7,7 Milliarden.
     Heuer wird Österreich nahezu acht Mil-
     liarden Euro nur für den Zinsendienst
     ausgeben, das ist annähernd das Jahres-
     budget von Claudia Schmieds Bildungs-
     ministerium!!!
     Anders gerechnet: Die Zinsen verschlin-
     gen bereits zehn Prozent der Steuerein-
     nahmen...

     Finanzrelevante Auszüge aus dem
     Forderungsprogramm:
     Forderungen...
     • Für das lebenslange Lernen (Erwach-
       senenbildung) eine Erhöhung der
       staatlichen Mittel auf 40 Prozent der
       Aufwendungen für die Erstausbildung
       bis zum Jahr 2020.                                                                                           Gekürzte Version des
     • KindergartenpädagogInnen erhalten                                           Gastkommentars von HR Dr. Johannes Riedl aus den OÖN
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT                                                                                      Pädagogik             13

IKM? – Nutzen Sie die Chance!
Gemäß der Verordnung zu den                   Unterstützung.
                                              Die IKM als eine unterrichtsbegleitende                        Maximilian Egger
Bildungsstandards (BGBl. II Nr.               Maßnahme zur Implementierung der                               Landeskoordination
                                                                                                             Bildungsstandards
                                              Bildungsstandards dient in gewisser
                                                                                                             Leiter des Zentrums für
1/2009) werden im Mai des kom-                Weise aber auch als Vorbereitung auf die                       Bildungsstandards an
                                              Standardüberprüfungen. Die Aufgaben                            der PH OÖ
menden Schuljahres sämtliche                  der IKM führen die Schülerinnen und
                                              Schüler systematisch an die im Kontext
Schüler/innen der 8. Schulstufe               der Bildungsstandards gängigen Testfor-
auf ihren Kompetenzstand im                   mate heran. Dadurch soll sichergestellt
                                              werden, dass Schülerinnen und Schüler       Wann kann man die IKM nutzen?
Fach Mathematik überprüft.                    die spezifischen Aufgabenformate schon      Zwischen 16. Mai bis 8. Juli 2011 (Test-
                                              im Vorfeld von Testungen kennen und         fenster) wird die IKM wiederum allen
                                              nicht an ihnen scheitern.                   Lehrkräften mit neuen Aufgaben zur
                                                                                          Verfügung stehen. In Englisch ist die

D
       ie Überprüfung betrifft nicht mehr     Vorabinfo für Interessierte:                Durchführung jederzeit möglich. Für
       – wie bisher – eine kleine Stichpro-   Seit März 2011 können sich Lehrkräfte       Informationen hinsichtlich Anmeldung
       be von Schulen. Ab dem Schuljahr       freigegebene Tasks (Testaufgaben), die      und auftretender Fragen steht Ihnen
2011/12 nimmt daher jede Schule jähr-         bei der IKM im Jahr 2010 in den Fächern     das Zentrum für Bildungsstandards an
lich an einer Überprüfung teil. Der           Mathematik und Deutsch (3. und 7.           der Pädagogischen Hochschule OÖ
Überprüfungszyklus beginnt, wie schon         Schulstufe) eingesetzt wurden, als PDF      (maximilian.egger@ph-ooe.at) gerne
erwähnt, mit dem Fach Mathematik auf          unter:                                      zur Verfügung.
der 8. Schulstufe und setzt sich im Jahr      www.bifie.at/diagnoseinstrument-               Da es im letzten Schuljahr aufgrund
2013 mit Englisch fort und endet im Jahr      informellen-kompetenzmessung-ikm            der hohen Nutzung durch die Schulen
2014 mit der Überprüfung in Deutsch. In       zum Kennenlernen der Aufgabenforma-         teilweise zu Serverausfällen kam, wurde
der Volksschule wird im ersten Zyklusjahr     te oder für den Einsatz im Unterricht       das System technisch umgestellt.
nicht getestet. Die Überprüfung auf der 4.    herunterladen.                              Zudem wurde die Plattform im Sinne
Schulstufe fokussiert 2013 die Mathema-                                                   der Benutzerfreundlichkeit verbessert.
tikkompetenz und 2014 die Kompeten-           Angeboten wird IKM für die Gegenstän-       Ab 11. April 2011 ist die neue Registrie-
zen aus Deutsch/Lesen/Schreiben. Somit        de Deutsch und Mathematik in der            rungs-Plattform für die Direktor/innen
werden in den folgenden drei Schuljahren      3. und 7. Schulstufe. Für die lebende       freigeschaltet und diese können dann
alle Schüler/ innen aller Schularten in       Fremdsprache Englisch steht das Dia-        die interessierten Lehrkräfte für Deutsch,
einem Fach überprüft.                         gnosetool für die 6. und 7. Schulstufe      Mathematik und Englisch anmelden.
                                              zur Verfügung. Im VS-Bereich erfolgt die       Die Ergebnisse der IKM stehen unmit-
Zauberwort IKM!                               Durchführung per Paper/Pencil. In der       telbar nach der Eingabe auf einer eige-
Die Informelle Kompetenz-Messung ist          HS/NMS und AHS erfolgt die Lern-            nen Plattform zur Verfügung. Die Lehr-
ein Diagnoseinstrument, das im Auftrag        standsanalyse computerisiert, d. h. jede    kraft kann die Ergebnisse pro Schüler/in
des BIFIE Wien entwickelt wurde. Die          Schülerin/jeder Schüler arbeitet an         abrufen. Nach Abschluss des IKM-Zeit-
Besonderheit dieses Diagnose-Tools ist,       einem PC und ruft die Überprüfungs-         fensters zur Durchführung (gilt für
dass der diagnostische Maßstab wissen-        aufgaben via Internet ab.                   Deutsch und Mathematik, Englisch ist
schaftlich gesichert und durch die seit
2009 gültigen Bildungsstandards gege-
ben ist. Daher bietet die IKM die Mög-
lichkeit, bereits in der 3. bzw. 7. Schul-
stufe zu erkennen, inwieweit die Schüle-
rinnen und Schüler auf dem richtigen
Weg sind, am Ende der 4. oder 8. Schul-
stufe in den entsprechenden Fächern
die Anforderungen der Bildungsstan-
dards erfüllen zu können. Für die wei-
terführende Arbeit in der Klasse, für
Elterngespräche und schließlich zur Ein-
leitung von Fördermaßnahmen sind die
Ergebnisse der IKM eine hilfreiche            Überprüfungszyklus Bildungsstandards (Quelle: www.bifie.at)
14   pädagogik                                                                                                 DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

     Beispiel für Deutsch 7. Schulstufe

     Online-Aufgabe: Deutsch, 7. Schulstufe       Rückmeldegrafik: Lösungshäufigkeit nach Items

     jederzeit verfügbar) kann das eigene         mit der IKM gestattet: Die Auseinander-    Entwicklung der Unterrichtskultur – kurz
     Klassenergebnis mit dem Gesamter-            setzung mit diesem Tool sollte nicht       gesagt ein „teaching to the test“ – wäre
     gebnis in Österreich verglichen wer-         dazu führen, dass man auf spezielle Auf-   fatal, da gute Testaufgaben nicht auto-
     den. Dazu erleichtern verschiedene Gra-      gabentypen beschränkte Trainingspro-       matisch gute Aufgaben für den Unter-
     fiken die Interpretation.                    gramme gestaltet, so dass immer nur        richt sind.
                                                  ein Weg und eine Lösung richtig sind.         Auf der anderen Seite: Ein behutsa-
     Abschließend seien mir noch ein paar         Das widerspräche allem, was für mich       mes Heranführen der Schülerinnen
     persönliche Anmerkungen zum Umgang           guten Unterricht ausmacht. Eine solche     und Schüler an bisher unbekannte
                                                                                             Testformate im Vorfeld von Überprü-
                                                                                             fungen halte ich für sinnvoll. Die Über-
                                                                                             prüfungen sollen ja Rückmeldung über
                                                                                             die fachlichen Kompetenzen der Schü-
                                                                                             lerinnen und Schüler liefern und nicht
                                                                                             darüber Auskunft geben, wie gut
                                                                                             jemand mit unbekannten Testforma-
                                                                                             ten umgehen oder nicht umgehen
                                                                                             kann. Außerdem kann die Auseinan-
                                                                                             dersetzung mit Ergebnissen der IKM –
                                                                                             und hier liegt wohl die größte Chance
                                                                                             – in einer konstruktiven Reflexion mün-
                                                                                             den, aus der konkrete Konsequenzen
                                                                                             für die Unterrichtsarbeit vor Ort gezo-
                                                                                             gen werden. Man redet vielleicht kriti-
                                                                                             scher und differenzierter über Aufga-
                                                                                             beninhalte und –formate und lernt,
                                                                                             Schwierigkeitsgrade besser einzuschät-
                                                                                             zen. Durch die bewusste Auseinander-
                                                                                             setzung mit einer Aufgabe wird gleich-
                                                                                             zeitig der Blick auf die Schüler/innen
                                                                                             gelenkt – auf die Klasse oder Gruppe
                                                                                             insgesamt und vor allem auf jedes ein-
                                                                                             zelne Kind. Die diagnostischen Fähig-
                                                                                             keiten werden erweitert, Schwächen
                                                                                             und Stärken können genauer erkannt
                                                                                             werden und somit individuelle oder
                                                                                             gruppenspezifische Fördermaßnah-
                                                                                             men effizienter gestaltet werden.
                                                                                             Letztendlich geht es um die Qualität
                                                                                             schulischer Arbeit. Die IKM bietet
                                                                                             eine Chance, diese Qualität zu unter-
                                                                                             stützen. Man sollte sie nutzen.
     Freigegebener IKM-Task: Mathematik 7. Schulstufe (Quelle: www.bifie.at)                                         Maximilian Egger
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT                                                pädagogik   15

                        Nicht zuwarten!

                     Am Output orientierte Pädagogik heißt nicht
                     automatisch einer Testeuphorie zu verfallen.
                     Andererseits geben objektivierte Leistungs-
                     maßstäbe am Ende der Pflichtschulzeit der
                     Lehrerschaft sehr deutlich Auskunft, wo hin-
  künftig didaktische Schwerpunkte zu legen sind. Ein Zuwarten
  auf den „Tag X“ erscheint wenig sinnvoll. Sinnvoller ist es alle-
  mal, sich bereits auf der 7. Schulstufe ein Bild vom Leistungsver-
  mögen der Schülerinnen und Schüler zu machen. Ich befürworte
  daher ganz klar die Inanspruchnahme der „Informellen Kompe-
  tenzmessung“ im heurigen Schuljahr.
                                                     Fritz Enzenhofer,
                             Amtsf. Präs. des LSR für Oberösterreich

                        Kompetenzübersicht sicherstellen!

                     Die nächstes Schuljahr flächendeckend vorgese-
                     hene Testung der Bildungsstandards M8 sollte
                     jetzt schon veranlassen, im Mathematikunter-
                     richt der 7. Schulstufe (und natürlich bereits frü-
                     her) bewusst jene Kompetenzbereiche des per
  Gesetz vorgesehenen Modells im Unterricht bewusster als bisher
  ins Visier zu nehmen. Mathematik nach Bildungsstandards reprä-
  sentiert eben einen deutlich höheren didaktischen Anspruch, als
  der „Rechenunterricht“ von ehedem. Als Landesschulinspektor
  befürworte ich daher ausdrücklich die Inanspruchnahme des Ange-
  bots „IKM“ seitens des BIFIE und begrüße alle diesbezüglichen
  Anstrengungen, die letztlich unseren Schülerinnen und Schülern
  zugute kommen. Nicht unerwähnt soll freilich bleiben, dass IKM
  auch für D7 und E7 sowie bereits für die VS bereit gestellt ist. Die
  Nutzung der angebotenen Hilfen stärkt unsere Schülerinnen und
  Schüler und macht die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Arbeit sicher.
                                                      Franz Payrhuber
                                           Landesschulinspektor APS

                        Klare Sicht!

                      Wenn im Frühjahr nächsten Jahres die Gesamt-
                      testung aller Schüler/innen der 8. Klassen über
                      die Bühne geht, wird weithin Klarheit herr-
                      schen. Noch niemals im österr. Schulsystem
                      mussten sich flächendeckend sämtliche Schu-
  len mit den Leistungen ihrer Schüler/innen auf der 8. Schst. in
  Mathematik (HS+AHS) einem Test unterziehen, dessen Ergebnisse
  allen Schulbehörden zugänglich sein wird. Lehrkräfte, die ihren
  Schüler bereits jetzt in der 7. Schulstufe- also ein Jahr vorher – auf
  die spezifischen Testformate und Kompetenzkategorien vorberei-
  ten wollen, werden gut daran tun, die Chance Marke „IKM“ zwi-
  schen 7. Mai und 18. Juli zu nutzen. Nicht als „teaching to the test,
  sondern vielmehr, um „blinde Kompetenzflecken“ auf der didakti-
  schen Landkarte zu entdecken – und bis 2012 zu kompensieren!
                                                             W. Schwarz
16   pädagogik                                                                                                  DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

     Zertifikat „OÖ Schule Innovativ“
                        – Ein Qualitätsprojekt breitet sich aus

     B
            ei der ersten Sitzung der Vergabe-    Audit – Probe auf´s Exempel
            kommission des Landes OÖ am 1.        Im Anschluss an die Abgabe eines Pro-                         Barbara
            Februar 2011, der Vertreter der       jektantrages findet an den Schulen ein                        Pitzer, M.Ed.
                                                                                                                Landesschulinspektorin
     Schulpartner (Lehrer-, Eltern- und Schü-     Audit statt. Das bedeutet, dass die bei-
     lervertreter) angehören, wurde ent-          den Bezirksschulinspektoren/innen die
     schieden, dass 20 Schulen das Zertifikat     Schule besuchen. Der Besuch von zwei
     „OÖ Schule Innovativ“ erhalten wer-          Schulaufsichtsbeamten (die/der eigene
     den. Im Laufe des Sommersemesters            BSI und die/der BSI aus einem benach-
     2011 wird diesen Schulen im Rahmen           barten Bezirk) hat den Hintergrund
     eines Schulfestes das Zertifikat „OÖ         einer möglichst objektiven Bewertung        Die Rückmeldungen der Bezirksschulin-
     Schule Innovativ“ von Landesrätin Mag.       des gestellten Antrages. Das Audit ist      spektorinnen und Bezirksschulinspekto-
     Doris Hummer feierlich übergeben,            ein unverzichtbarer Teil in der Phase der   ren aber auch der Schulleitungen auf
     wozu der CLV sehr herzlich gratuliert.       Antragsstellung. Audits dienen „der         die bereits absolvierten Besuche sind
         Bis es soweit war, mussten die Schu-     Erfassung von Entwicklungstrends“ und       sehr positiv. Die Schulleiterinnen und
     len einen Schulentwicklungsprozess ein-      geben „wichtige Rückmeldungen über          Schulleiter haben mit ihren Lehrerteams
     leiten, der sie in den nächsten Jahren       die Wirksamkeit von eingeleiteten Maß-      die Gelegenheit, die Arbeit der Schule
     intensiv begleiten wird.                     nahmen“ . Die Schule hat die Aufgabe        ausführlich darzustellen und einen Ent-
         Wie bereits in der letzten Ausgabe       im Rahmen dieses Audits den Projektan-      wicklungsweg für die Zukunft zu zeich-
     des CLV-Schulblattes berichtet, ver-         trag im Team zu präsentieren. Diese Art     nen. Für die Bezirksschulinspektorinnen
     pflichtet sich eine Schule, die einen        der Präsentation lässt bereits einen        und Bezirksschulinspektoren sind die
     Projektantrag stellt, sechs vorgegebene      guten Rückschluss darauf zu, ob das         Diskussionen mit den Schulen über ihre
     Kriterien umzusetzen.                        eingeleitete Schulentwicklungskonzept       pädagogische Arbeit und den eingelei-
         Die jetzt zertifizierten Schulen haben   tatsächlich vom Kollegium getragen          teten Schulentwicklungsprozess interes-
     in eindrucksvoller Weise einen Schulent-     wird. Der Präsentation folgt ein            sante und wesentliche Bausteine in der
     wicklungsprozess eingeleitet und Mitte       Gespräch, es werden Fragen gestellt         Gestaltung der Bildungslandschaft in
     November 2010 ihre Projektanträge            und noch zu klärende offene Punkte          der Region.
     beim jeweils zuständigen Bezirksschulrat     diskutiert.                                    Der Projektpräsentation folgen in der
     eingereicht. Gelesen werden die Projekt-                                                 Schule dann noch Unterrichtsbesuche,
     anträge dann immer von zwei Bezirks-                                                     bei denen auch die Schülerinnen und
     schulinspektoren/innen, die dann die                                                     Schüler der jeweiligen Schule zu Wort
     Entwicklungsansätze der Schule mitein-                                                   kommen.
     ander besprechen und diskutieren.
                                                                                              Externe Lesung – Gestrenges
                                                                                               Lektorat
                                                                                                   Nach den Lesungen der Projektan-
                                                                                                     träge und den Audits und allfäl-
                                                                                                       ligen Überarbeitungen wer-
                                                                                                         den die Projektanträge an
                                                                                                         den Landesschulrat für OÖ
                                                                                                                       Foto: fotolia
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT                                                                                                                pädagogik   17
weitergeleitet. Dort erfolgt dann eine                    ten, arbeiten andere an ihren Projektan-
nochmalige Lesung durch eine Landes-                      trägen, die bis 15. April 2011 beim                            Schulliste der bisher
schulinspektorin/einen Landesschulin-                     zuständigen Bezirksschulrat eingereicht                        zertifizierten Schulen
spektor und durch eine externe Leserin                    werden können.
bzw. einen externen Leser. Diese kom-                        Jede Schule, die sich für das Zertifikat                    HS 23 Linz Ebelsberg
men aus den Pädagogischen Hochschu-                       interessiert und die es sich wünscht,                          HS 24 Linz Auhof
len in Linz und Wien und sind in der                      wird von einer Prozessbegleiterin/einem                        HS 27 Linz
Regel die Rektorin bzw. der Rektor.                       Prozessbegleiter unterstützt. Bei der
                                                                                                                         HS 5 Linz
    In ihren Rückmeldungen zeigen sich                    Stabstelle für Schulentwicklung und
                                                                                                                         HS Altenberg
die externen Leser aber auch die Lan-                     Pädagogik des LSR OÖ kann diese
                                                          Unterstützung angefordert werden.                              HS Doppl
desschulinspektoren/innen von den
sehr durchdachten und zukunftswei-                                                                                       HS Gmunden-Traundorf
senden Schulentwicklungskonzepten                         Insgesamt ist es in Oberösterreich                             HS Gramastetten
be­eindruckt. Es zeige sich, dass die                     gelungen, mit dem Zertifikat „OÖ                               HS Hartkirchen
Schullandschaft in OÖ sehr vielfältig                     Schule Innovativ“ ein weiteres Qualitäts­                      HS Losenstein
ist. Die individuellen Konzepte der                       entwicklungsinstrument einzuführen,                            HS Mauthausen
Schulen gehen von durchaus unter-                         das Schulen auf ihrem Entwicklungsweg                          HS Neuhofen
schiedlichen Ist-Zuständen aus und                        zu modernen, eigenverantwortlichen                             NMS 1 Bad Ischl
deswegen ergeben sich auch standort-                      und selbstbewussten Bildungseinrich-
                                                                                                                         NMS Steyregg
bezogen differenzierte Schwerpunkte                       tungen unterstützt und fördert.
                                                                                                                         NMS 1 Vorchdorf
in der weiteren Entwicklung.
                                                                                                                         NMS 1 Wels Stadtmitte
                                                          Informationen zum Zertifikat OÖ
Nächste Einreichungen in                                  Schule Innovativ erhalten Sie unter:                           NMS 2 Vorchdorf
Vorbereitung                                              www.ooe-schule-innovativ.at oder bei                           NMS 5 Wels Mozartschule
Während die 20 Schulen sich auf die                       der Stabstelle für Schulentwicklung und                        NMS Gallneukirchen
Verleihung des Zertifikates „OÖ Schule                    Pädagogik im LSR OÖ: gisela.stein-                             NMS Neukirchen
Innovativ“ im Frühjahr 2011 vorberei-                     wendtner@lsr-ooe.gv.at                ■

                             chu          le.
              i r m a chen S
            W
                    t frei!
            Eintrit                                Energie sehen, fühlen, erleben.
         Abenteuer Strom: Woher kommt der Strom und wie kommt er vom Kraftwerk in die Steckdose? Wie haben findige Forscher
         der Elektrizität viele Geheimnisse entlockt? Wie veränderte das Licht unser Leben und wie telefonierten unsere Großeltern? In
         der Erlebnis Welt Energie gibt es die Antworten dazu. Zahlreiche Exponaten laden zum Mitmachen und Experimentieren ein.
         Multimedia und Kraftwerksführungen ergänzen das Angebot.           www.energieag.at/erlebniswelt

         ERLEBNIS WELT ENERGIE beim Kraftwerk Timelkam • Geöffnet: Werktags 9:00 – 16:00 Uhr und lt. Fahrplan der Museumsbahn (www.oegeg.at)
         Besuch außerhalb der Öffnungszeiten und Kraftwerksführungen - Kontakt: erlebnisweltenergie@energieag.at oder 05 9000 4228, 4221
18   Verein                                                                                                      DAS SCHULBLATT | APRIL 2011

       Leitantrag des Christlichen Lehrervereines für Oberösterreich

                                  Ein Appell an uns und andere
      Vom weltanschaulich geprägten Selbstverständnis des Ver-         ten verursachen: Der Mensch als Gemeinschaftswesen ist auf
      eines ableitend, beobachten wir mit zunehmender Sorge            Freundschaften angewiesen; definiert nicht Facebook und Co.
      gesellschaftliche Entwicklungen, die das Schulwesen entwe-       den Freundschaftsbegriff völlig neu? Wie viel Mobbing-Leid
      der aufs Engste berühren, ja, z.T. von diesem sogar beför-       haben viele unserer Schülerinnen und Schüler schon erleiden
      dert werden.                                                     müssen, welche psychosozialen Verletzungen haben sich
         Insofern das heranwachsende Kind, der heranwachsende          durch den Entzug so genannter „Freundschaften“ unaus-
      Jugendliche im Fokus unserer beruflichen Aufmerksamkeit          löschlich in biologischen Erinnerungsspeichern festgesetzt.
      steht, ist es für die in unsere Verantwortung gelegte nächste       Der Christliche Lehrerverein appelliert an seine eigenen
      Generation nicht unerheblich, welches Menschenbild uns           Mitglieder, sorgsam die Facetten neuer Technologien auf ihre
      dabei begleitet und welche schulischen Implikationen             Tauglichkeit im Unterricht zu prüfen, sensibel zu sein und
      damit verbunden sind.                                            kritisch gegenüber Entwicklungen, die den Menschen zum
         So können wir beispielsweise nicht ignorieren, dass eine      kalkulierbaren Objekt, zum sozialen oder wirtschaftlichen
      ökonomisch-betriebswirtschaftliche Orientierung unserer          Faktor degradieren.
      Gesellschaft („Neoliberalismus“) auch das schulische Selbst-        Es war schließlich der Christliche Lehrerverein, der mit
      verständnis von Bildung nachhaltig zu verändern beginnt          seiner ganzheitlichen Sicht auf den Menschen immer auch
      und etwa die Ergebnisse internationaler Leistungstests zum       durch Projekte, Wettbewerbe, Vorträge und Seminare auf
      weithin überschätzten Kriterium von Systemqualität und           den Wert des Kreativen, des Musischen, aber auch insge-
      Bildungskultur avancieren.                                       samt auf die Dimension der Transzendenz hingewiesen hat.
         Der Christliche Lehrerverein – ausgehend von einem               Der Christliche Lehrerverein wird daher nicht müde, end-
      humanistisch geprägten Menschenbild hat sich bereits seit        lich die Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts
      den ersten internationalen Leistungsmessungen im Jahre           für jene Schüler/innen zu fordern, die keinen konfessionel-
      2000 immer dazu bekannt, dass die ganzheitliche Sicht des        len Religionsunterricht besuchen.
      Menschen eine weit über das Messbare hinausgehende Päd-
      agogik voraussetzt.                                              Aus unserem Menschenbild ist diese Forderung unabding-
         Vergessen wir aber auch nicht, wie „zeitgemäße“, von uns      bar!
      kaum mehr zu kontrollierende Medien – wie etwa Social Net-
      works – Veränderungen im Menschenbild der uns Anvertrau-         Linz, am 30. November 2010

                        Auch Landeshauptmann
                        Dr. Pühringer unter-
                        stützt die
                        Intentionen des CLV!
                          Ausschnitt aus einer jüngst
                          erfolgten Pressekonferenz:
                          Derzeit ist von 2011 bis 2013
      nicht vorgesehen, den Ethikunterricht in das
      Regelschulsystem zu übernehmen. „Hier spart
      die Unterrichtsministerin am falschen Platz.
      Denn Wertevermittlung gehört zu den Aufga-
      ben der Schule. Wir müssen den Schulen
      daher auch die Möglichkeit geben, dieser Auf-
      gabe nachzukommen. Gerade von den Schu-
      len wird immer wieder verlangt, dass sie neben
      der kognitiven Bildung auch das vermitteln,
      was sich unter dem Sammelbegriff ‚Herzensbil-
      dung‘ zusammenfassen lässt.Die Lehrerschaft
      leistet hier bereits gute Arbeit, sie braucht aber
      die entsprechenden institutionalisierten Mög-
      lichkeiten. Dazu gehört ein Ethikunterricht für
      alle, die sich vom Religionsunterricht abgemel-      Als sichtbarer Dank für langes und verdienstvolles Wirken im Dienste unserer
      det haben“, betont Pühringer.                        Gesinnungsgemeinschaft wurden Ehrenzeichen verliehen (v.l.: Mag.
                                                           W. Schwarz, BOL Marietta Dini, Walter Utz und Landesobmann Fritz Enzenhofer)
THEMA
                                                                                                  Ihre
                                                                                                  oö Personalvertreter

                                                             Informationen aus Personalvertretung und Gewerkschaft

Fragen und Antworten
Die neuen Reisegebühren für                 Da diese Reisegebühren seit 1994 (!)
                                                                                                                  Walter Wernhart
Schulveranstaltungen                        unverändert geblieben sind, hätte man                                 Vorsitzender
(gültig ab 1. Jänner 2011)                  – auch auf Grund immer wieder vorge-                                  Tel.: 0732/718888-101
                                            brachter Forderungen der Gewerk-                                      walter.wernhart@
Auf Grund einer Novelle der Reisege-        schaft – eine Erhöhung erwartet! Das                                  ooe.gv.at
bührenvorschrift im Zuge des Budget-        Gegenteil ist allerdings eingetreten!
begleitgesetzes 2011 (111. Bundesge-        Wenn also statt einer zu erwartenden
setz, ausgegeben am 30. Dezember            Indexanpassung eine entsprechende
2010) wurden die Gebührenstufen auf-        Verschlechterung der Aufwandsent-               motivierend. Da geht es keinesfalls um
gehoben und somit die Tagesgebühren         schädigungen eingetreten ist, so darf           einen gezielten Boykott, sondern um
vereinheitlicht. Dies hat zur Folge, dass   man sich nicht wundern, wenn hier               das persönliche Gefühl der mangelnden
der Tarif I ab 1. Jänner 2011 EUR 26,40     eine gewisse Frustration entsteht. Für          Wertschätzung.
(bis 31. Dezember 2010 EUR 27,90)           die Bereitschaft, hinkünftig Schulveran-        Daher werde ich nicht locker lassen,
beträgt. Dadurch kommt es auch zu           staltungen, insbesondere mehrtägige zu          mich für die gerechte und wertgesi-
einer Verringerung aller Tagesgebühren      organisieren bzw. daran teilzunehmen,           cherte Anpassung dieser Reisegebühren
für die Teilnahme an Schulveranstaltun-     ist diese Neuregelung nicht gerade              einzusetzen!
gen, wie der rechten Spalte der Tabelle
zu entnehmen ist.                                                                Bis 31. 12. 2010 Prozentsatz           NEU
                                                                                 Tarif I/Gebst. 2 a laut Reisegebüh-    ab 1. 1. 2011
                                                                                 € 27,90            renvorschrift für   Tarif I € 26,40
Die Tagesgebühren für die Schulveran-                                                               Lehrer
staltungen stellen eine Vergütung für die    1. Exkursionen und Berufsprakti-
Aufenthaltskosten vor Ort (ausgenom-            sche Tage über 5 – 8 Stunden       €       7,30            26 %           €      6,86
men Nächtigung) dar und beinhalten              über 8 – 12 Std. innerhalb des     €     14,10           50,5 %           €     13,33
                                                Dienstortes
auch eine gewisse Entschädigung für pri-
vat zur Verfügung gestellte Gerätschaften       über 12 Std. innerhalb des         €     21,20             76 %           €     20,06
                                                Dienstortes
und auch Bekleidungen, wie z.B. für
                                             2. Halbtägige Wandertage und          €     11,90           42,5 %           €     11,22
Sommer- und Wintersportwochen.                  Sporttage über 5 – 8 Stunden
Deshalb stellt auch der Dienstgeber
                                                ganztägige Wandertage, zusam-      €     24,40           87,5 %           €     23,10
den Lehrerinnen und Lehrern keine               mengelegte Wandertage und
derartigen Ausrüstungen für Schulver-           Sporttage über 8 Stunden
anstaltungen zur Verfügung. Die              3. Berufspraktische Wochen,           €     26,89             96 %           €     25,34
                                                Projektwochen, Abschlusslehr-
Finanzämter sind außerdem nicht                 fahrten je Tag
bereit, derartige Anschaffungen als
                                             4. Sommersportwochen je Tag           €     29,30            105 %           €     27,72
Werbungskosten im Zuge einer Arbeit-
                                             5. Wintersportwochen je Tag           €     33,80            121 %           €     31,94
nehmerveranlagung anzuerkennen.

Breites Leistungsspektrum
                                                                                                                  Paul Kimberger
Der GÖD-Rechtsschutz – die Serviceleistung exclusiv für Mitglieder                                                Vorsitzender
                                                                                                                  Tel.: 0732/718888-102
Der GÖD-Rechtsschutz erstreckt sich auf       vor den Gerichten, Ämtern und                                       paul.kimberger@
alle Angelegenheiten des Berufslebens         Behörden (die auf das Dienst-, Besol-                               ooe.gv.at
und deckt ein breites Leistungsspektrum       dungs-, Pensions- und Sozialrecht
ab – professionelle rechtliche Beratung       spezialisierten Juristen/Juristinnen
und Vertretung unserer Mitglieder             der Rechtsabteilung der GÖD stehen
durch die GÖD-Rechtsabteilung:                unseren Mitgliedern zur Verfügung)               bei Geltendmachung von Ansprüchen
Im Einzelnen umfasst das:                   • Vertretung in Dienstrechtsver-                   durch Beamte im Wege der Antrag-
• Rechtsberatung und Vertretung               fahren (z.B. bei Versetzungen oder               stellung) durch die erfahrenen ➔
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