Johanna Müller - Neue CLV-Landesobfrau - Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt - clv.at
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APRIL 2011 Das Schulblatt Zeitschrift des Christlichen Lehrervereins für Oberösterreich Johanna Müller – Neue CLV-Landesobfrau Engagierte Nachfolgerin von U.B. Pühringer gewählt IKM – Nutzen Sie die So „miserabel“ ist unser Chance! Schulsystem... Der Countdown für flächendeckende Internationale Firmen stürzen Standardüberprüfung läuft sich auf HTL-Abgänger
PETRONELL - CARNUNTUM BAD DEUTSCH - ALTENBURG HAINBURG A.D. DONAU www.noe-landesausstellung.at NOeLA_297x210_C_dt4.indd 1 07.12.10 13:10 Geschichte erforschen und erleben V on 16. April bis 15. November 2011 und kulinarischen Köstlichkeiten. Abgerundet LehrerInnen-Informationstage findet die Niederösterreichische Lan wird das Angebot der Niederösterreichischen An 4 Tagen werden LehrerInnen eingela desausstellung 2011 statt. Unter dem Landesausstellung mit einem abwechslungs den, sich über die Ausstellung, über die Standorte und die Vermittlungsangebote Titel „Erobern – Entdecken – Erleben reichen Programm für Jung und Alt. für SchülerInnen zu informieren. Eintritt und im Römerland Carnuntum“ wird ein spannen Führung sind kostenlos! des pädagogisches Programm geboten. 3 Standorte erobern, entdecken MI 27.04.2011, DO 28.04.2011, und erleben FR 29.04.2011, MO 02.05.2011 An den Standorten PetronellCarnuntum, Bad Das Freilichtmuseum Petronell in Petronell Beginn jeweils ab 14:00 Uhr DeutschAltenburg und Hainburg a.d. Donau Carnuntum, das Museum Carnuntinum in Schulwochen wird es viel zu entdecken geben: Gezeigt Bad DeutschAltenburg und die Kulturfabrik in Als besondere Aktion bieten wir in den Schul wird die Entwicklung der Menschen und der Hainburg a.d. Donau bilden die Standorte der wochen einen ermäßigten Eintritt an. Der Natur, von der Urgeschichte über die Römer Niederösterreichischen Landesausstellung. Eintritt inklusive Führung kostet EUR 95, bis ins Heute. Die Region Carnuntum, zwi Im Freilichtmuseum und im Museum Carnun für bis zu 25 SchülerInnen und max. 2 Lehr kräfte. Für jede/n weitere/n SchülerIn fallen schen den Ballungszentren Wien und Bra tinum dreht sich alles um die Lebensgewohn EUR 5,50 und für jede weitere Begleitper tislava, bietet eine einzigartige Landschaft heiten der Römer. In der Kulturfabrik wird der son EUR 10,50 an (das Angebot gilt jeweils in Kombination mit unberührter Natur, Kultur historische Bogen von der Urgeschichte bis für eine Führungsgruppe). ins Jetzt gespannt und Eroberer und Entde MO 16.05. – FR 27.05.2011 cker laden zur Reise rund um die Welt. MO 10.10. – FR 21.10.2011 Anmeldung erforderlich unter: Die unterschiedlichen Inhalte der Landes NÖ Landesausstellung 2011 schau werden für Kinder und Jugendliche 2404 PetronellCarnuntum, Hauptstraße 1A leicht verständlich und spannend vermittelt. T +43 (0)2163 3377799, F +43 (0)2163 33775 Die Vermittlungsangebote orientieren sich info@noelandesausstellung.at www.noelandesausstellung.at am österreichischen Lehrplan. Sie bieten © AKP/Stefan Baumann LehrerInnen wie SchülerInnen die Möglich Gratis Rätselheft keit, vieles über die Geschichte der Römer Für Kinder von 6 – 9 und 10 – 14 Jahren gibt in Österreich, wie auch deren Kulte und die es wieder die beliebten Rätselhefte. Damit vielen Formen von Entdeckungen und Er wird der Ausstellungsrundgang zu einem oberungen zu erfahren. ganz persönlichen Erlebnis. 8
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT EDITORIAL 3 Methode Hudriwudri... Inhalt Als „nachlässig“, „schlampig“, „ober- flächlich“ bezeichnet das Deutsch- Österreichische Wörterbuch eine Vor- gangsweise, die sich massiv abhebt von Seriosität, Durchdachtheit und Systematik. So gesehen ist Hudriwudri 4 der offensichtliche Gegensatz von Meine Meinung Methode, weil dieser ja zwangsläufig Klartext von Landesobmann und Präsident Enzenhofer ein hoher Grad an Systematik inne- 6 wohnt. – Nicht so in der gegenwärti- So „miserabel“ ist unser Schulsystem I gen Schulpolitik! Kaum beteiligen sich Editorial Spitzenklasse bei europ. Berufsmeisterschaft hierzulande (10% der) Hauptschulen 7 am Schulversuch „Neue Mittelschule“, So „miserabel“ ist unser Schulsystem II fällt bereits die große Politik über sie Firmen präferieren unsere HTL-Abgänger (oder auf sie?) herein und erklärt diese 10 zum zukünftigen Regelwerk des Käfig- oder Bodenhaltung? Systems. Die seinerzeit mit dem Schul- Gesetzesentwurf zeigt Dilemma unserer Schulraumnot versuch lt. § 7a SchOG vom Gesetzge- 11 ber fixierte Evaluationsverpflichtung So „miserabel“ ist unser Schulsystem III verkommt damit zur akademischen Lehre mit Matura boomt in Oberösterreich Fleißaufgabe, deren Ergebnis ungedul- 12 dige Schulpolitiker bereits vorwegge- Bildungsvolksbegehren nommen haben, anstatt die Folgen Kritisch gesehen, was sich so gut anhört... eines Gesamtdurchganges abzuwarten. 13 Mit flächendeckender Überprüfung IKM ? – Nutzen Sie die Chance mittels Bildungsstandards wäre es so in Der Countdown für flächendeckende Standard- zwei Jahren möglich gewesen, seriöse überprüfung läuft Aussagen über die Bildungswirkungen 16 von zum Teil überaus unterschiedlichen Zertifikat „OÖ Schule Innovativ“ Ausprägungen der Versuchsmodelle Ein Qualitätsprojekt breitet sich aus treffen zu können. Welche Wirkung 18 sechs zusätzliche Stunden pro Klasse Der Leitantrag des CLV zeitigen, welche Lehrkräfte welcher Delegiertenversammlung als Parlament des Vereines Provenienz in welchen Unterrichtsbe- 19 reichen effizient eingesetzt werden sol- THEMA – Fragen und Antworten der PV len, welche didaktischen Bedingungen bei der Abkehr von äußerer Differenzie- 23 rung zu gelten haben, wie sich alterna- Deutliche Ansage tive Leistungsbeurteilung auf Arbeits- ZA-Obmann Walter Wernhart zur Lage verhalten und –motivation der Schüler 24 auswirkt, zu welchen objektivierbaren Markierungen gesetzt! Folgen neue „schülerzentrierte“ Landestag der Gewerkschaft zeigte Konturen Methoden führen, welche Rahmenbe- 27 dingungen für gelingendes Teamtea- Johanna Müller – Neue CLV-Landesobfrau ching im Regelunterricht notwendig, Nachfolgerin von U.B. Pühringer einstimmig gewählt wie schulstufenübergreifende Modell- Das Intranetportal – Exklusivangebot für unsere Mitglieder formen hinsichtlich der Schülerleistun- CLV Seminare – Service für unsere Mitglieder gen zu beurteilen sind und wie letztlich 31 das Gesamtkonstrukt im ländlichen Sozialfonds CLV – Lehrer helfen Kindern bzw. städtischen Bereich Schülerströme verändert – oder verstärkt etc. etc. 33 CLV – Sektionen Aber so übergenau wollen wir das wohl gar nicht wissen, hudriwudri eben! Mag. Wolfgang Schwarz
4 FRITZ ENZENHOFER DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 Rechtzeitig zur Schülerein- schreibung dasselbe Ritual. Mit Statistik wird untermauert, dass die Zahl der Maturanten, die ihren Bildungsweg über die Hauptschule gegan- gen sind, immer geringer wird. Zwar kommt die Mehrheit der Maturan- ten in OÖ noch aus der Hauptschule, der Pro- zentsatz wird aber zugegebener Maßen geringer. In der Stadt anders als am Land. Oberösterreichische Schul- blätter, Juli 1989
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT 5 Déjà-vu! Junger Wilder Begriff „Mittelschule“ wird mit Bekann- Vor 22 Jahren habe ich im Schulblatt tem assoziiert, „Neu“ ist immer gut. Die einen Artikel veröffentlicht, der sich mit Sehnsucht wird mit Ressourcen gestärkt. der Frage der Schülerströme nach der Ein Erfolgsrezept. Volksschule und den damit verbunde- nen Konsequenzen beschäftigt. Einige Schritte weiter gedacht allerdings Ziemlich provokant, aber für einen kontraproduktiv. Es wird eine Schulart Junglehrer mit Vollbart passend. Die zwischen Hauptschule und AHS einge- Empörung war bei den Kollegen der führt. Wieso? Niemand glaubt ernst- AHS groß. haft, dass die AHS-Unterstufe aufgelöst wird. Das wäre aber die Voraussetzung, Meine Meinung Als Landesobmann des CLV und Amts- damit in den Städten nicht zwischen führender Präsident des LSR habe ich Schultypen sondern zwischen Schul- mich dieser Frage natürlich abgeklärter standorten gewählt wird. Die Bayern zu nähern. Ausweichen kann ich ihr haben es versucht – die Realschule ist allerdings nicht. Bildungspolitisch steht gekommen und die Hauptschule als dieser Druckkochtopf auf dem Herd. eine Art „allgemeine Sonderschule“ geblieben. Pädagogische Herausforderungen Die Hauptschule trägt den Schülerrück- Upgrading gang, die AHS nimmt weiter zu. Nach diesen hauptschulschädigenden Die Schülerpopulation in der AHS wird Diskussionen sind konkrete Entschei- dadurch heterogener. Längst nicht dungen notwendig. Will man die mehr nur 1. Leistungsgruppenniveau. Hauptschule gerade im städtischen Eine Situation auf die die AHS aufgrund Gebiet stärken, muss die Qualität der ihrer Konzeption nicht eingestellt ist Hauptschule – Breite und Spitze – unter- und auch nicht eingestellt sein kann. stützt werden. Durch standortbezogene Maßnahmen. Durch spezielle Angebo- Das Argument, dass in der Langform die te. Und das heißt Ressourcen zur Verfü- Schüler direkt zur Matura geführt wer- gung stellen. den, ist bei der Übertrittsquote von Upgrading ist angesagt. 40% nach der 4. Klasse AHS in berufs- bildende Schulen sehr schwach. Hauptschullehrer beweisen täglich, dass sie Schüler zur Matura führen können. Gleichzeitig steigen die pädagogischen Geben wir den Schülern die Chance Herausforderungen in der Hauptschule dazu, werten wir die Hauptschulen auf. speziell an der städtischen. Integration, Vor allem durch Ressourcen und nicht Migration, verhaltensauffällige Schüler, nur durch einen Namen. ... alles Themen, die die Hauptschule beschäftigen. Und je mehr sich die Vielleicht ist die „Neue Mittelschule“ Öffentlichkeit dieser Themen annimmt, doch eine geniale Idee! umso größer ist der Zug zur AHS. Ein Teufelskreis? Neue Mittelschule Eine Paradoxon. Von BM Dr. Schmied taktisch klug inszeniert. Durch den
6 SCHULPOLITIK DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 So „miserabel“ ist unser Schulsystem? Nachstehend bringen wir einen Artikel von Prof. Rudolf Taschner, viel akklamierter Festredner bei der Generalversammlung des CLV, in dem er auf die internationalen Spitzenleistungen österreichischer Berufsschüler hinweist. Bei PISA pfui, aber Spitzenklasse niker, Motorradtechniker, Hufschmied, Florist, Landschaftsdesign, Landschafts- gärtner, Koch und Restaurantservice bei europäischer Berufsmeisterschaft beinhalten keine akademischen Berufe. Doch niemand darf leugnen, dass sie Das Turnier „Eurokills“ in Lissa- bei der Berufsmeisterschaft einige Fol- ehrenwert, dass sie wichtig für die gerungen ziehen. Gesellschaft sind, dass wir diejenigen, bon brachte für die österreichi- die sie gewissenhaft ausüben, dringend Erstens: Es ist ermutigend, dass junge brauchen und auch in Zukunft gut ent- sche Equipe einen wahren Leute bei Aufgaben und Problemstel- lohnen werden. lungen, die ihnen einerseits liegen und Das monotone Lamento über die zu Medaillenregen. Das soll freilich die andererseits für die zukünftige geringe Akademikerquote in Österreich erfolgreiche Karriere zugeschnitten sind, wirkt in Hinblick darauf lächerlich. Einer- kein Anlass sein, den jüngsten so gut abschneiden. Im Gegensatz dazu seits, weil die Akademikerquote statistisch PISA-Absturz zu vergessen. sind manche der PISA-Beispiele welt- in den verschiedenen Ländern völlig fremd, eher krude Einfälle verstiegener unterschiedlich ermittelt wird. Anderer- Pädagogiker. seits, weil es jetzt im Unterschied zu frü- N och war die PISA-Hysterie nicht her für eine Studentin oder einen Studen- verebbt, da fand im Dezember Zweitens: Es ist ermutigend, dass das ten an der Universität aufgrund der grau- 2010 in Lissabon die zweite Berufs- berufsbildende Schulwesen in Öster- sigen Verschulung dieser Institution europameisterschaft „Eurokills“ statt. reich – und gerade diese Sparte ist immer schwerer wird, unter der Masse Österreich war bei den Wettkämpfen, in zuungunsten des allgemeinbildenden der erbärmlich mediokren akademischen denen die bestausgebildeten Berufsschü- Schulwesens nicht ohne guten Grund Lehrer die wenigen guten und inspirieren- ler gekürt wurden, mit 30 jungen Fach- stark im Wachsen begriffen – offenkun- den für sich gewinnen zu können, um kräften im Alter von 18 bis 25 Jahren in 26 dig auf einer soliden Basis errichtet ist. statt des öden Scheinesammelns ein ech- Berufen vertreten. Und ganz im Unter- Wehklagen über die ach so miserable tes Studium erleben zu können. schied zu PISA bildeten diese jungen Schule klingen in diesem Zusammen- Frauen und Männer ein Erfolgsteam. hang etwas übertrieben. Viertens: Bei PISA wurde flächendec- Unter den 463 Teilnehmern aus 26 kend getestet, bei Eurokills traten die Nationen bewährte sich die österreichi- Drittens: Es stimmt: Die Berufsgrup- Besten an. Dies ist ein gravierender, sche Equipe als eine der besten. Insge- pen Grafikdesign, CISCO-Spezialist, bedenkenswerter Unterschied: Mög- samt brachte sie 20 Medaillen, zwölf Web-Design, CAD-Techniker, Mechatro- lichst alle sind zu ermutigen, ihre davon in Gold, aus Portugal mit nach nik, Kälteanlagentechniker, Drucktech- Talente – auch wenn sich diese „nur“ Hause. Wir dürfen uns darüber freuen niker, Anlagenelektriker, Elektroinstalla- auf ein Handwerk beziehen – zu ent- und den erfolgreichen Teilnehmern gra- teur, Sanitätsinstallateur, Schweißer, wickeln. Damit ihnen Perspektiven tulieren. Aber selbstverständlich ist es kein Steinmetz, Maurer, Fliesenleger, Speng- offenstehen. ■ Grund für übertriebene Euphorie oder gar ler, Maler, Gebäudereiniger, KFZ-Tech- Mit freundlicher Genehmigung: „DIE PRESSE“ ein Anlass, den österreichischen PISA- Absturz zu vergessen. Dafür sind die bei- den Turniere zu unterschiedlich. Trotzdem sollte man aus dem Medail- lenregen für das österreichische Team Wie jede Jahr: Ein „Griss“ um die besten Plätze bei der Generalversammlung des CLV
7 Präs. Enzenhofer, LSI Mag. Nagl und Wirtschaftstadträtin S. Wegscheider: Eine Eröffnungsveranstaltung mit hunder- ten Teilnehmern – gespannte Ruhe und Aufmerksamkeit. So „miserabel“ ist unser Schulsystem? Schauplatz HTL 2 Linz: Firmenpräsentationstag Von Jahr zu Jahr drängen sich mehr Firmen, um den Schülerinnen AV Dipl. Ing. Dr. Ramaseder und Schülern „Gusto“ auf ihren Betrieb zu machen. Allein heuer „Unsere Schüler/ innen kommen zu waren es 66 nationale und international agierende Firmen, die sich etwa 70% aus den Hauptschulen. Die mit einem Präsentationsstand jenen jungen Leuten offerieren, von schaffen das, vor- denen sie aus Erfahrung wissen, auf welch hohem Ausbildungsstand ausgesetzt, sie waren fleißig. Den sie sich befinden. Hier sind die hoch qualifizierten Mitarbeiter und Hauptschulen kann man jedenfalls ein gutes Zeugnis ausstellen“. Manager der Zukunft zu finden. Die erste Überraschung: Die Auftaktveranstaltung im großen Festsaal der Schule beginnt für nicht Ein- geweihte mit einer Überraschung: ein schuleigenes LITEC Blasorchester wider- legt überzeugend, dass an HTL‘s womög- lich einseitige Ausbildung erfolgt. „Natürlich wollen wir primär den Techni- kinteressierten fördern“, betont Abtei- lungsvorstand Dipl. Ing. Dr. Ramaseder, „doch wir wissen auch um die Verant- Hier geht’s um etwas: Vorbereitungen für mögliche Karriereplanungen widerspiegeln sich in der Ernsthaftigkeit der Gesprächs- partner.
8 SCHULPOLITIK DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 wortung für eine ganzheitliche Erzie- ler/innen. Draußen in der Wirtschaft zählt hung, da gehört natürlich auch das dann ja auch das reale Können und nicht Musisch-Kreative dazu!“ verbale Langatmigkeit“ Die zweite Überraschung: Die dritte Überraschung: Den 66(!) anwesenden Firmenvertretern, Von den hunderten Schüler/innen, die Personalverantwortlichen und Managern, mit Spannung den Ausführungen der wird zwar die Möglichkeit eröffnet, ihr Firmenvertreter folgen, kommt keiner Unternehmen vorzustellen, jedoch hat auf die „Idee“, durch „Verhaltensorigina- jede Firma exakt 12 Minuten dazu Zeit. lität“ aufzufallen und die Veranstaltung „Das geht wie am Schnürchen“, weiß zu stören. Ein anwesender HS-Direktor auch Direktor Dipl. Ing. Mag. Dr. Brandl, wundert sich: „Da herrscht offenbar ein „bei uns wird nicht lange geschwafelt, anderes Klima, als bei uns...“ und ein was zu sagen ist, muss kurz und präzise Kollege aus der AHS pflichtet bei: „offen- sein, das lernen auch schon unsere Schü- bar lassen wir unseren lieben Schülern Ein aufregender Tag für Firmenvertreter und ihre zukünftigen, präsumtiven Mitarbeiter. 1.1. Ziel der Projektarbeit Das Ziel ist es, eine Anlage zur Elementbestimmung in Betrieb zu nehmen und mit einem wasser- gekühlten Induktionsofen, sowie einem Vakuumbehälter zu erweitern. Beide Erweiterungen bilden in Kombination mit dem vorhandenen, bereits industriell im Einsatz befindlichen Spektrometer eine vollkommen neue Messeinheit, welche vor allem dazu dient, verschiedene Werkstoffe bei ver- änderten Umgebungsbedingungen (Temperatur, Druck) zu untersuchen und dadurch den noch unbekannten Zusammenhang zwischen Messergebnis und Temperatur bzw. Druck zu erforschen. Weiters soll das vorhandene Laser-Strahlenführungssystem auf wenige Umlenkspiegel reduziert werden, um die Effizienz der Messung zu steigern. Abb.1 Kennzeichnung des gesamten Raumes als Laserkontrollbereich für industrielle Anwendungen Beindruckender Detail-Ausschnitt aus einer Abschlussarbeit von drei HTL-Schülern
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT SCHULPOLITIK 9 ein bisschen zu viel Freiheit, da kann Anteil an ehemaligen Hauptschülerin- man wohl etwas lernen...“ nen und Hauptschülern. „Über 70% „66 national und international kommen aus den Hauptschulen“, klärt tätige Firmen suchen ihre Die vierte Überraschung: uns AV Dr. Ramasebner. „Wenn sich zukünftigen Mitarbeiterinnen einer in der HS wirklich angestrengt und und Mitarbeiter bei uns aus. Mit großer Ernsthaftigkeit und Disziplin gute Noten hat, dann hat er ausrei- Glauben Sie im Ernst, die kämen wenden sich nach der Hauptveranstal- chend Rüstzeug, bei uns mitzukommen, zu uns, wenn unser Schulsystem tung die Schüler/innen den Präsentati- das beobachten wir schon lange. Wer tatsächlich so „am Hund“ wäre, onsständen der Firmen zu und suchen natürlich largiert hat, der hält´s nicht wie es oft dargestellt wird?“ das Gespräch. Auffallend ist der hohe lange bei uns aus.“ ■ Prof. AV Dr. N. Ramasebner Ziel der Projektarbeit Steckbrief Ziel des Projektes ist es ein innovatives, fahrtüchtiges und technisch maximal optimiertes Fahrzeug zu designen, konstruieren, berechnen und schlussendlich zu fertigen. Aus umwelttechnischen Gründen wird ein Minimum an Gewicht benötigt. Wichtigstes Ziel HTBLA 2 Linz Litec ist es einen sinnvollen Kompromiss zwischen Leichtbau, Stabilität und Design zu erreichen. Paul-Hahn-Straße 4, A-4020 Linz Grundlegende Daten sind: Platz für zwei Passagiere und Antrieb über einen Verbrennungs- motor. Die Straßenlage des Fahrzeuges ist tauglich für Rennen auf eben asphaltierten Kart- Strecken. Hierzu ist eine hohe Sicherheit der Passagiere vorhanden, die mittels 4-Punkt- Gurte und hochfestem Überrollbügel gewährleistet ist. Durch den universellen Antrieb mit- tels Kette, ist der rasche Umbau auf einen alternativen Antrieb (z.B. Elektromotor, Erdgas- motor) realisierbar. Das reale Ergebnis (nach vielwöchigen Theorierecher- chen, Material- analysen und 1900 Schüler/innen Funktionsprü- (ca. 70% aus HS!) fungen 200 Lehrkräfte Abteilungen für • Elektrotechnik • Informationstechnik • Mechatronik • Maschineningenieurswesen Ein anderes Beispiel einer erstaunlichen Projektarbeit Applaus, Frau Bundesministerin, das hören wir gerne! E inem Ihrer Interviews in der Tages- sich für über 70%(!) der ausgeschriebe- zeitung „DIE PRESSE“ entnehmen nen Stellen lediglich 1(!) Bewerber/in wir folgende, erfreuliche Passage: beworben. Zählt man die „strategisch angelegten“ Doppelbewerbungen „...An großen Schulen braucht es „päda dazu, so ist diese Zahl noch bei weitem gogische Manager“ mit entsprechender höher!!! Ausbildung in Personalentwicklung, in Übrigens: Für die „Ausbildung in Teamführung und Projektmanagement. Personalentwicklung, in Teamführung Die Direktoren, die wir haben, müssen und Projektmanagement“ ist durch die Schlüsselkräfte sein. Zudem müssen die seit Jahren pflichtige und anspruchsvol- Lehrer mehr Zeit im Unterricht verbringen le Leiterausbildung bereits bestens und nicht in der Administration. Sie brau gesorgt, das Problem ist vielmehr die lastung mit der Zielsetzung, dass um chen Unterstützung durch Sekretariate...“ überbordende administrative Belastung frei werdende Leiterstellen wieder jenes einerseits und die an Armseligkeit gren- „Griss“ herrscht, wie wir es aus früheren Ein Hinweis zur Attraktivität unserer Lei- zende finanzielle Kompensation hiefür Zeiten gewohnt waren... terstellen im oö. Pflichtschulbereich: andererseits. Im Rahmen der jüngsten Ausschrei- Unsere Standesvertretung fordert seit Frau Bundesministerin: bungswelle für Direktorenposten hat langem spürbare Maßnahmen der Ent- Machen Sie Nägel mit Köpfen!
10 Schulpolitik DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 Eine starke, immer wiederkehrende Ansage: Und das ist die Wirklichkeit: eine „wegweisende“, aktuelle Neufassung über „bestimmte Arbeitsstätten“ ENTWURF Verordnung der Bundesregierung, mit der die Verordnung der Bundesregierung, mit der Anforderungen an Arbeitsstätten von Dienststellen des Bundes festgelegt werden (Bundes-Arbeitsstättenverordnung – B-AStV), geändert wird „6. Abschnitt Ergänzende Bestimmungen für bestimmte Arbeitsstätten Bildungseinrichtungen (3) Arbeitsräume von Lehrerinnen und Lehrern an Unterrichtsanstalten müssen abweichend von § 24 folgende Werte für Bodenfläche und Luftraum aufweisen: 1. 2 m² Bodenfläche für jedes Vollbeschäftigtenäquivalent und 2. 5m³ freier, durch das Volumen von Einbauten nicht verringerter Luftraum pro Vollbeschäftigtenäquivalent. (4) Arbeitsräume von Lehrerinnen und Lehrern sind weiters so zu gestalten, dass pro Vollbeschäftigtenäquivalent eine zusammenhängende freie Bodenfläche von mindestens 0,5 m² zur Verfügung steht. (5) Unterrichtsräume an Unterrichtsanstalten müssen abweichend von § 24 folgende Werte für Bodenfläche und Luft- raum aufweisen: 1. Eine Bodenfläche von 5 m² für jede im Raum anwesende Lehrerin oder anwesenden Lehrer und 2. eine Bodenfläche von 1,5 m² für jede weitere im Raum anwesende Person sowie 3. für jede anwesende Person einen Luftraum von 10 m³ pro Person oder 4. 5 m³ pro anwesender Person, wenn Belüftungsflächen bei natürlicher Belüftung gemäß § 26 Abs. 2 im Ausmaß von mindestens 4 % der Bodenfläche vorhanden sind oder 5. 5 m³ pro anwesender Person, wenn eine mechanische Lüftungsanlage gemäß § 27 vorhanden ist. (6) Sonderunterrichtsräume, bei denen die natürliche Belichtung und Sichtverbindung gemäß § 25 die durchgeführten Arbeiten oder die Erreichung der Lernziele beeinträchtigen würden oder andere wichtige Gründe bestehen, dürfen auch dann als Arbeitsräume verwendet werden, wenn sie keine natürliche oder eine verringerte Belichtung gemäß § 25 Abs. 1 oder keine Sichtverbindung gemäß § 25 Abs. 5 aufweisen, wie Turnhallen, EDV-Räume oder Vortragssäle.“ was darf´s denn sein... Boden- oder Käfighaltung? Letzte Meldung: kgezogen Gesetzesentwurf kurzfristig zurüc
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT SCHULPOLITIK 11 So „miserabel“ ist unser Schulsystem? Mehr als 3000 Lehrlinge nehmen in Oberösterreich am Modell „Lehre mit Matura“ teil Der Erfolgslauf des OÖ-Modells von „Lehre mit Matura“ geht in großem Tempo weiter: Zwei Jahre nach der Erstinformation in den heimischen Berufsschulen nehmen bereits mehr als 3000 Lehrlinge an den Vorbereitungs- lehrgängen teil. Insgesamt berei- ten sich in Österreich etwa 7400 Lehrlinge auf die Matura vor, mehr als 40 Prozent davon in Oberösterreich. Bei einem kürzlich durchgeführten Besonders die gute Organisation durch Controlling gab es für den „Verein zur das Team des Fördervereins im Landes- Förderung der Lehrlinge in Oberöster- schulrat und die bundesweit einzigarti- D as für Lehrlinge kostenlose OÖ- reich“ auch entsprechend großes Lob ge Zusammenarbeit aller Erwachsenen- Modell „Lehre mit Matura“ über- vom BMUKK. Es wurde ausdrücklich bildungseinrichtungen und Anbieter trifft weiterhin alle Erwartungen. festgestellt, dass der Verein das ambi- der Kurse in Oberösterreich fanden Das Interesse ist deutlich größer als im tionierte Projekt sehr gut umsetzt. große Beachtung. ■ übrigen Bundesgebiet. Die Informations- arbeit an den oberösterreichischen Berufsschulen und in den Pflichtschulen Kein Abschluss ohne Anschluss! fiel und fällt auf fruchtbaren Boden. Für Durchlässigkeit signalisiert Qualität die Lehrberufe insgesamt ist die Mög- lichkeit auch auf diesem Weg zur Matura Der Grundsatz der Durchlässigkeit im Bildungswesen gewinnt gera- zu gelangen eine großartige Aufwer- de angesichts des allgemeinen Innovationsdrucks (besonders im tung. In Oberösterreich befinden sich Wirtschaftsbereich) zunehmende Bedeutung. Als Amtsf. Präsident mehr als 3000 der Lehrlinge (10,5 Pro- freut es mich daher sehr, dass es uns in Oberösterreich gelungen ist, zent) in diesem Ausbildungssystem. Das im Lehrlingsbereich ein Klima zu schaffen, in dem außergewöhnlich viele die Chance ist deutlich mehr als im Durchschnitt des zur „Nachrüstung“ ergreifen. Gleichzeitig ist dies auch ein Qualitätszeichen für die gesamten Bundesgebiets (6 Prozent). Arbeit unserer Hauptschulen – aus denen ja die Mehrzahl jener Lehrlinge stammt, die sich auf ihre Matura vorbereiten. Darüber hinaus ist die o.a. Tendenz der Durchlässig- Dreiviertel der Lehrlinge, die diese Aus- keit ein nicht zu unterschätzendes Zeichen für die Qualität unseres Bildungswesens bildung aktiv begonnen haben, sind überhaupt. Dies sollten insbesondere jene zur Kenntnis nehmen, die etwa über Volks- auch bereits auf dem besten Weg ihre begehren Österreich als Land der „Sitzenbleiber“ abqualifizieren möchten! große Chance für diese kostenlose Fritz Enzenhofer Zusatzqualifikation zu nützen und die Amtsf. Präs. des Landesschulrates Prüfungen erfolgreich abzuschließen.
12 SCHULPOLITIK DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 Bildungsvolksbegehren: Textauszug Prämbel: Aufgrund des dramatischen Qualitätsverlustes wird unser Bildungssystem ... Anforderungen und Zielen nur unzulänglich gerecht. Daher muss es radikal geändert werden. Es gilt, das Bildungsniveau so rasch wie möglich deutlich anzuheben und die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems zu steigern. Ein faires, effizientes und weltoffenes Bildungssystem muss auch größt- mögliche Chancengleichheit für alle eröffnen. Es geht um Österreich und seine Zukunft. Österreich darf nicht sitzen bleiben! O hne auf Details eingehen zu dieselbe gemeinsame universitär-aka- kontinuierliche Erhöhung der öffentli- wollen (siehe Kritik Präs. Johan- demische Ausbildung wie alle ande- chen Finanzierung auf 2 Prozent der nes Riedl), kann eines vorweg- ren LehrerInnen. Wirtschaftsleistung im Jahre 2020. genommen werden: • Sämtliche PädagogInnen sollen grund- sätzlich ein- und dasselbe Bundesdien- Und Weihnachten kommt jedes Die geforderte „radikale Änderung“ strecht und Besoldungsrecht erhalten, Jahr.... bräuchte vor allem eines: bei dem die Anfangsbezüge deutlich erhöht sind; zudem werden finanzielle Bemerkenswertes Faktum: Geld Geld Geld Geld Geld Geld Leistungsanreize eingebaut. Jener Betreiber des Bildungsvolksbe- Geld Geld Geld Geld Geld Geld • Ein flächendeckendes Angebot an ele- gehrens, der sprachlich „in Watte mentarpädagogischen Einrichtungen gebettet“ die Einführung der Diese „radikale Änderung“ fordert eben (Krabbelstuben, Kinderkrippen, Kin- Gesamtschule im Text des Volksbe- jener Finanzminister a.D, der an dergärten) sowie bundesweite Ganz- gehrens fordert, vertraut seinen Kreisky´s Seite 1970 einen sanierten tagsangebote. eigenen Sohn (Gregor, 9) einer Pri- Haushalt mit einem Schuldenstand von • Flächendeckendes Angebot an Ganz- vatschule (Bischöflichen Gymnasi- umgerechnet 3,4 Milliarden Euro von tagsschulen. um in Graz) an. Die Gesamtschule der ÖVP übernommen hatte. Als sich • Verbindlicher Ausbau- und Finanzie- fordert er offensichtlich in erster Bruno K. 1983 in Richtung Mallorca rungsplan für unsere Hochschulen Linie für das „gemeine Volk“.... verabschiedete, stand die Republik mit und Universitäten und die jährliche etwas mehr als 30 Milliarden Euro in der Kreide. Die Außenstände der öffentli- chen Hand hatten sich in nur 13 Jahren nahezu verzehnfacht. Österreich hat inzwischen Schulden in der Höhe von 195 Milliarden Euro ange- häuft. Jeder Österreicher, vom Baby bis zum Greis, ist damit – theoretisch – mit 23.000 Euro verschuldet. Allein im zwei- ten Quartal des Jahres 2010 stieg die Staatsverschuldung um 7,7 Milliarden. Heuer wird Österreich nahezu acht Mil- liarden Euro nur für den Zinsendienst ausgeben, das ist annähernd das Jahres- budget von Claudia Schmieds Bildungs- ministerium!!! Anders gerechnet: Die Zinsen verschlin- gen bereits zehn Prozent der Steuerein- nahmen... Finanzrelevante Auszüge aus dem Forderungsprogramm: Forderungen... • Für das lebenslange Lernen (Erwach- senenbildung) eine Erhöhung der staatlichen Mittel auf 40 Prozent der Aufwendungen für die Erstausbildung bis zum Jahr 2020. Gekürzte Version des • KindergartenpädagogInnen erhalten Gastkommentars von HR Dr. Johannes Riedl aus den OÖN
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT Pädagogik 13 IKM? – Nutzen Sie die Chance! Gemäß der Verordnung zu den Unterstützung. Die IKM als eine unterrichtsbegleitende Maximilian Egger Bildungsstandards (BGBl. II Nr. Maßnahme zur Implementierung der Landeskoordination Bildungsstandards Bildungsstandards dient in gewisser Leiter des Zentrums für 1/2009) werden im Mai des kom- Weise aber auch als Vorbereitung auf die Bildungsstandards an Standardüberprüfungen. Die Aufgaben der PH OÖ menden Schuljahres sämtliche der IKM führen die Schülerinnen und Schüler systematisch an die im Kontext Schüler/innen der 8. Schulstufe der Bildungsstandards gängigen Testfor- auf ihren Kompetenzstand im mate heran. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Schülerinnen und Schüler Wann kann man die IKM nutzen? Fach Mathematik überprüft. die spezifischen Aufgabenformate schon Zwischen 16. Mai bis 8. Juli 2011 (Test- im Vorfeld von Testungen kennen und fenster) wird die IKM wiederum allen nicht an ihnen scheitern. Lehrkräften mit neuen Aufgaben zur Verfügung stehen. In Englisch ist die D ie Überprüfung betrifft nicht mehr Vorabinfo für Interessierte: Durchführung jederzeit möglich. Für – wie bisher – eine kleine Stichpro- Seit März 2011 können sich Lehrkräfte Informationen hinsichtlich Anmeldung be von Schulen. Ab dem Schuljahr freigegebene Tasks (Testaufgaben), die und auftretender Fragen steht Ihnen 2011/12 nimmt daher jede Schule jähr- bei der IKM im Jahr 2010 in den Fächern das Zentrum für Bildungsstandards an lich an einer Überprüfung teil. Der Mathematik und Deutsch (3. und 7. der Pädagogischen Hochschule OÖ Überprüfungszyklus beginnt, wie schon Schulstufe) eingesetzt wurden, als PDF (maximilian.egger@ph-ooe.at) gerne erwähnt, mit dem Fach Mathematik auf unter: zur Verfügung. der 8. Schulstufe und setzt sich im Jahr www.bifie.at/diagnoseinstrument- Da es im letzten Schuljahr aufgrund 2013 mit Englisch fort und endet im Jahr informellen-kompetenzmessung-ikm der hohen Nutzung durch die Schulen 2014 mit der Überprüfung in Deutsch. In zum Kennenlernen der Aufgabenforma- teilweise zu Serverausfällen kam, wurde der Volksschule wird im ersten Zyklusjahr te oder für den Einsatz im Unterricht das System technisch umgestellt. nicht getestet. Die Überprüfung auf der 4. herunterladen. Zudem wurde die Plattform im Sinne Schulstufe fokussiert 2013 die Mathema- der Benutzerfreundlichkeit verbessert. tikkompetenz und 2014 die Kompeten- Angeboten wird IKM für die Gegenstän- Ab 11. April 2011 ist die neue Registrie- zen aus Deutsch/Lesen/Schreiben. Somit de Deutsch und Mathematik in der rungs-Plattform für die Direktor/innen werden in den folgenden drei Schuljahren 3. und 7. Schulstufe. Für die lebende freigeschaltet und diese können dann alle Schüler/ innen aller Schularten in Fremdsprache Englisch steht das Dia- die interessierten Lehrkräfte für Deutsch, einem Fach überprüft. gnosetool für die 6. und 7. Schulstufe Mathematik und Englisch anmelden. zur Verfügung. Im VS-Bereich erfolgt die Die Ergebnisse der IKM stehen unmit- Zauberwort IKM! Durchführung per Paper/Pencil. In der telbar nach der Eingabe auf einer eige- Die Informelle Kompetenz-Messung ist HS/NMS und AHS erfolgt die Lern- nen Plattform zur Verfügung. Die Lehr- ein Diagnoseinstrument, das im Auftrag standsanalyse computerisiert, d. h. jede kraft kann die Ergebnisse pro Schüler/in des BIFIE Wien entwickelt wurde. Die Schülerin/jeder Schüler arbeitet an abrufen. Nach Abschluss des IKM-Zeit- Besonderheit dieses Diagnose-Tools ist, einem PC und ruft die Überprüfungs- fensters zur Durchführung (gilt für dass der diagnostische Maßstab wissen- aufgaben via Internet ab. Deutsch und Mathematik, Englisch ist schaftlich gesichert und durch die seit 2009 gültigen Bildungsstandards gege- ben ist. Daher bietet die IKM die Mög- lichkeit, bereits in der 3. bzw. 7. Schul- stufe zu erkennen, inwieweit die Schüle- rinnen und Schüler auf dem richtigen Weg sind, am Ende der 4. oder 8. Schul- stufe in den entsprechenden Fächern die Anforderungen der Bildungsstan- dards erfüllen zu können. Für die wei- terführende Arbeit in der Klasse, für Elterngespräche und schließlich zur Ein- leitung von Fördermaßnahmen sind die Ergebnisse der IKM eine hilfreiche Überprüfungszyklus Bildungsstandards (Quelle: www.bifie.at)
14 pädagogik DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 Beispiel für Deutsch 7. Schulstufe Online-Aufgabe: Deutsch, 7. Schulstufe Rückmeldegrafik: Lösungshäufigkeit nach Items jederzeit verfügbar) kann das eigene mit der IKM gestattet: Die Auseinander- Entwicklung der Unterrichtskultur – kurz Klassenergebnis mit dem Gesamter- setzung mit diesem Tool sollte nicht gesagt ein „teaching to the test“ – wäre gebnis in Österreich verglichen wer- dazu führen, dass man auf spezielle Auf- fatal, da gute Testaufgaben nicht auto- den. Dazu erleichtern verschiedene Gra- gabentypen beschränkte Trainingspro- matisch gute Aufgaben für den Unter- fiken die Interpretation. gramme gestaltet, so dass immer nur richt sind. ein Weg und eine Lösung richtig sind. Auf der anderen Seite: Ein behutsa- Abschließend seien mir noch ein paar Das widerspräche allem, was für mich mes Heranführen der Schülerinnen persönliche Anmerkungen zum Umgang guten Unterricht ausmacht. Eine solche und Schüler an bisher unbekannte Testformate im Vorfeld von Überprü- fungen halte ich für sinnvoll. Die Über- prüfungen sollen ja Rückmeldung über die fachlichen Kompetenzen der Schü- lerinnen und Schüler liefern und nicht darüber Auskunft geben, wie gut jemand mit unbekannten Testforma- ten umgehen oder nicht umgehen kann. Außerdem kann die Auseinan- dersetzung mit Ergebnissen der IKM – und hier liegt wohl die größte Chance – in einer konstruktiven Reflexion mün- den, aus der konkrete Konsequenzen für die Unterrichtsarbeit vor Ort gezo- gen werden. Man redet vielleicht kriti- scher und differenzierter über Aufga- beninhalte und –formate und lernt, Schwierigkeitsgrade besser einzuschät- zen. Durch die bewusste Auseinander- setzung mit einer Aufgabe wird gleich- zeitig der Blick auf die Schüler/innen gelenkt – auf die Klasse oder Gruppe insgesamt und vor allem auf jedes ein- zelne Kind. Die diagnostischen Fähig- keiten werden erweitert, Schwächen und Stärken können genauer erkannt werden und somit individuelle oder gruppenspezifische Fördermaßnah- men effizienter gestaltet werden. Letztendlich geht es um die Qualität schulischer Arbeit. Die IKM bietet eine Chance, diese Qualität zu unter- stützen. Man sollte sie nutzen. Freigegebener IKM-Task: Mathematik 7. Schulstufe (Quelle: www.bifie.at) Maximilian Egger
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT pädagogik 15 Nicht zuwarten! Am Output orientierte Pädagogik heißt nicht automatisch einer Testeuphorie zu verfallen. Andererseits geben objektivierte Leistungs- maßstäbe am Ende der Pflichtschulzeit der Lehrerschaft sehr deutlich Auskunft, wo hin- künftig didaktische Schwerpunkte zu legen sind. Ein Zuwarten auf den „Tag X“ erscheint wenig sinnvoll. Sinnvoller ist es alle- mal, sich bereits auf der 7. Schulstufe ein Bild vom Leistungsver- mögen der Schülerinnen und Schüler zu machen. Ich befürworte daher ganz klar die Inanspruchnahme der „Informellen Kompe- tenzmessung“ im heurigen Schuljahr. Fritz Enzenhofer, Amtsf. Präs. des LSR für Oberösterreich Kompetenzübersicht sicherstellen! Die nächstes Schuljahr flächendeckend vorgese- hene Testung der Bildungsstandards M8 sollte jetzt schon veranlassen, im Mathematikunter- richt der 7. Schulstufe (und natürlich bereits frü- her) bewusst jene Kompetenzbereiche des per Gesetz vorgesehenen Modells im Unterricht bewusster als bisher ins Visier zu nehmen. Mathematik nach Bildungsstandards reprä- sentiert eben einen deutlich höheren didaktischen Anspruch, als der „Rechenunterricht“ von ehedem. Als Landesschulinspektor befürworte ich daher ausdrücklich die Inanspruchnahme des Ange- bots „IKM“ seitens des BIFIE und begrüße alle diesbezüglichen Anstrengungen, die letztlich unseren Schülerinnen und Schülern zugute kommen. Nicht unerwähnt soll freilich bleiben, dass IKM auch für D7 und E7 sowie bereits für die VS bereit gestellt ist. Die Nutzung der angebotenen Hilfen stärkt unsere Schülerinnen und Schüler und macht die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Arbeit sicher. Franz Payrhuber Landesschulinspektor APS Klare Sicht! Wenn im Frühjahr nächsten Jahres die Gesamt- testung aller Schüler/innen der 8. Klassen über die Bühne geht, wird weithin Klarheit herr- schen. Noch niemals im österr. Schulsystem mussten sich flächendeckend sämtliche Schu- len mit den Leistungen ihrer Schüler/innen auf der 8. Schst. in Mathematik (HS+AHS) einem Test unterziehen, dessen Ergebnisse allen Schulbehörden zugänglich sein wird. Lehrkräfte, die ihren Schüler bereits jetzt in der 7. Schulstufe- also ein Jahr vorher – auf die spezifischen Testformate und Kompetenzkategorien vorberei- ten wollen, werden gut daran tun, die Chance Marke „IKM“ zwi- schen 7. Mai und 18. Juli zu nutzen. Nicht als „teaching to the test, sondern vielmehr, um „blinde Kompetenzflecken“ auf der didakti- schen Landkarte zu entdecken – und bis 2012 zu kompensieren! W. Schwarz
16 pädagogik DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 Zertifikat „OÖ Schule Innovativ“ – Ein Qualitätsprojekt breitet sich aus B ei der ersten Sitzung der Vergabe- Audit – Probe auf´s Exempel kommission des Landes OÖ am 1. Im Anschluss an die Abgabe eines Pro- Barbara Februar 2011, der Vertreter der jektantrages findet an den Schulen ein Pitzer, M.Ed. Landesschulinspektorin Schulpartner (Lehrer-, Eltern- und Schü- Audit statt. Das bedeutet, dass die bei- lervertreter) angehören, wurde ent- den Bezirksschulinspektoren/innen die schieden, dass 20 Schulen das Zertifikat Schule besuchen. Der Besuch von zwei „OÖ Schule Innovativ“ erhalten wer- Schulaufsichtsbeamten (die/der eigene den. Im Laufe des Sommersemesters BSI und die/der BSI aus einem benach- 2011 wird diesen Schulen im Rahmen barten Bezirk) hat den Hintergrund eines Schulfestes das Zertifikat „OÖ einer möglichst objektiven Bewertung Die Rückmeldungen der Bezirksschulin- Schule Innovativ“ von Landesrätin Mag. des gestellten Antrages. Das Audit ist spektorinnen und Bezirksschulinspekto- Doris Hummer feierlich übergeben, ein unverzichtbarer Teil in der Phase der ren aber auch der Schulleitungen auf wozu der CLV sehr herzlich gratuliert. Antragsstellung. Audits dienen „der die bereits absolvierten Besuche sind Bis es soweit war, mussten die Schu- Erfassung von Entwicklungstrends“ und sehr positiv. Die Schulleiterinnen und len einen Schulentwicklungsprozess ein- geben „wichtige Rückmeldungen über Schulleiter haben mit ihren Lehrerteams leiten, der sie in den nächsten Jahren die Wirksamkeit von eingeleiteten Maß- die Gelegenheit, die Arbeit der Schule intensiv begleiten wird. nahmen“ . Die Schule hat die Aufgabe ausführlich darzustellen und einen Ent- Wie bereits in der letzten Ausgabe im Rahmen dieses Audits den Projektan- wicklungsweg für die Zukunft zu zeich- des CLV-Schulblattes berichtet, ver- trag im Team zu präsentieren. Diese Art nen. Für die Bezirksschulinspektorinnen pflichtet sich eine Schule, die einen der Präsentation lässt bereits einen und Bezirksschulinspektoren sind die Projektantrag stellt, sechs vorgegebene guten Rückschluss darauf zu, ob das Diskussionen mit den Schulen über ihre Kriterien umzusetzen. eingeleitete Schulentwicklungskonzept pädagogische Arbeit und den eingelei- Die jetzt zertifizierten Schulen haben tatsächlich vom Kollegium getragen teten Schulentwicklungsprozess interes- in eindrucksvoller Weise einen Schulent- wird. Der Präsentation folgt ein sante und wesentliche Bausteine in der wicklungsprozess eingeleitet und Mitte Gespräch, es werden Fragen gestellt Gestaltung der Bildungslandschaft in November 2010 ihre Projektanträge und noch zu klärende offene Punkte der Region. beim jeweils zuständigen Bezirksschulrat diskutiert. Der Projektpräsentation folgen in der eingereicht. Gelesen werden die Projekt- Schule dann noch Unterrichtsbesuche, anträge dann immer von zwei Bezirks- bei denen auch die Schülerinnen und schulinspektoren/innen, die dann die Schüler der jeweiligen Schule zu Wort Entwicklungsansätze der Schule mitein- kommen. ander besprechen und diskutieren. Externe Lesung – Gestrenges Lektorat Nach den Lesungen der Projektan- träge und den Audits und allfäl- ligen Überarbeitungen wer- den die Projektanträge an den Landesschulrat für OÖ Foto: fotolia
APRIL 2011 | DAS SCHULBLATT pädagogik 17 weitergeleitet. Dort erfolgt dann eine ten, arbeiten andere an ihren Projektan- nochmalige Lesung durch eine Landes- trägen, die bis 15. April 2011 beim Schulliste der bisher schulinspektorin/einen Landesschulin- zuständigen Bezirksschulrat eingereicht zertifizierten Schulen spektor und durch eine externe Leserin werden können. bzw. einen externen Leser. Diese kom- Jede Schule, die sich für das Zertifikat HS 23 Linz Ebelsberg men aus den Pädagogischen Hochschu- interessiert und die es sich wünscht, HS 24 Linz Auhof len in Linz und Wien und sind in der wird von einer Prozessbegleiterin/einem HS 27 Linz Regel die Rektorin bzw. der Rektor. Prozessbegleiter unterstützt. Bei der HS 5 Linz In ihren Rückmeldungen zeigen sich Stabstelle für Schulentwicklung und HS Altenberg die externen Leser aber auch die Lan- Pädagogik des LSR OÖ kann diese Unterstützung angefordert werden. HS Doppl desschulinspektoren/innen von den sehr durchdachten und zukunftswei- HS Gmunden-Traundorf senden Schulentwicklungskonzepten Insgesamt ist es in Oberösterreich HS Gramastetten beeindruckt. Es zeige sich, dass die gelungen, mit dem Zertifikat „OÖ HS Hartkirchen Schullandschaft in OÖ sehr vielfältig Schule Innovativ“ ein weiteres Qualitäts HS Losenstein ist. Die individuellen Konzepte der entwicklungsinstrument einzuführen, HS Mauthausen Schulen gehen von durchaus unter- das Schulen auf ihrem Entwicklungsweg HS Neuhofen schiedlichen Ist-Zuständen aus und zu modernen, eigenverantwortlichen NMS 1 Bad Ischl deswegen ergeben sich auch standort- und selbstbewussten Bildungseinrich- NMS Steyregg bezogen differenzierte Schwerpunkte tungen unterstützt und fördert. NMS 1 Vorchdorf in der weiteren Entwicklung. NMS 1 Wels Stadtmitte Informationen zum Zertifikat OÖ Nächste Einreichungen in Schule Innovativ erhalten Sie unter: NMS 2 Vorchdorf Vorbereitung www.ooe-schule-innovativ.at oder bei NMS 5 Wels Mozartschule Während die 20 Schulen sich auf die der Stabstelle für Schulentwicklung und NMS Gallneukirchen Verleihung des Zertifikates „OÖ Schule Pädagogik im LSR OÖ: gisela.stein- NMS Neukirchen Innovativ“ im Frühjahr 2011 vorberei- wendtner@lsr-ooe.gv.at ■ chu le. i r m a chen S W t frei! Eintrit Energie sehen, fühlen, erleben. Abenteuer Strom: Woher kommt der Strom und wie kommt er vom Kraftwerk in die Steckdose? Wie haben findige Forscher der Elektrizität viele Geheimnisse entlockt? Wie veränderte das Licht unser Leben und wie telefonierten unsere Großeltern? In der Erlebnis Welt Energie gibt es die Antworten dazu. Zahlreiche Exponaten laden zum Mitmachen und Experimentieren ein. Multimedia und Kraftwerksführungen ergänzen das Angebot. www.energieag.at/erlebniswelt ERLEBNIS WELT ENERGIE beim Kraftwerk Timelkam • Geöffnet: Werktags 9:00 – 16:00 Uhr und lt. Fahrplan der Museumsbahn (www.oegeg.at) Besuch außerhalb der Öffnungszeiten und Kraftwerksführungen - Kontakt: erlebnisweltenergie@energieag.at oder 05 9000 4228, 4221
18 Verein DAS SCHULBLATT | APRIL 2011 Leitantrag des Christlichen Lehrervereines für Oberösterreich Ein Appell an uns und andere Vom weltanschaulich geprägten Selbstverständnis des Ver- ten verursachen: Der Mensch als Gemeinschaftswesen ist auf eines ableitend, beobachten wir mit zunehmender Sorge Freundschaften angewiesen; definiert nicht Facebook und Co. gesellschaftliche Entwicklungen, die das Schulwesen entwe- den Freundschaftsbegriff völlig neu? Wie viel Mobbing-Leid der aufs Engste berühren, ja, z.T. von diesem sogar beför- haben viele unserer Schülerinnen und Schüler schon erleiden dert werden. müssen, welche psychosozialen Verletzungen haben sich Insofern das heranwachsende Kind, der heranwachsende durch den Entzug so genannter „Freundschaften“ unaus- Jugendliche im Fokus unserer beruflichen Aufmerksamkeit löschlich in biologischen Erinnerungsspeichern festgesetzt. steht, ist es für die in unsere Verantwortung gelegte nächste Der Christliche Lehrerverein appelliert an seine eigenen Generation nicht unerheblich, welches Menschenbild uns Mitglieder, sorgsam die Facetten neuer Technologien auf ihre dabei begleitet und welche schulischen Implikationen Tauglichkeit im Unterricht zu prüfen, sensibel zu sein und damit verbunden sind. kritisch gegenüber Entwicklungen, die den Menschen zum So können wir beispielsweise nicht ignorieren, dass eine kalkulierbaren Objekt, zum sozialen oder wirtschaftlichen ökonomisch-betriebswirtschaftliche Orientierung unserer Faktor degradieren. Gesellschaft („Neoliberalismus“) auch das schulische Selbst- Es war schließlich der Christliche Lehrerverein, der mit verständnis von Bildung nachhaltig zu verändern beginnt seiner ganzheitlichen Sicht auf den Menschen immer auch und etwa die Ergebnisse internationaler Leistungstests zum durch Projekte, Wettbewerbe, Vorträge und Seminare auf weithin überschätzten Kriterium von Systemqualität und den Wert des Kreativen, des Musischen, aber auch insge- Bildungskultur avancieren. samt auf die Dimension der Transzendenz hingewiesen hat. Der Christliche Lehrerverein – ausgehend von einem Der Christliche Lehrerverein wird daher nicht müde, end- humanistisch geprägten Menschenbild hat sich bereits seit lich die Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts den ersten internationalen Leistungsmessungen im Jahre für jene Schüler/innen zu fordern, die keinen konfessionel- 2000 immer dazu bekannt, dass die ganzheitliche Sicht des len Religionsunterricht besuchen. Menschen eine weit über das Messbare hinausgehende Päd- agogik voraussetzt. Aus unserem Menschenbild ist diese Forderung unabding- Vergessen wir aber auch nicht, wie „zeitgemäße“, von uns bar! kaum mehr zu kontrollierende Medien – wie etwa Social Net- works – Veränderungen im Menschenbild der uns Anvertrau- Linz, am 30. November 2010 Auch Landeshauptmann Dr. Pühringer unter- stützt die Intentionen des CLV! Ausschnitt aus einer jüngst erfolgten Pressekonferenz: Derzeit ist von 2011 bis 2013 nicht vorgesehen, den Ethikunterricht in das Regelschulsystem zu übernehmen. „Hier spart die Unterrichtsministerin am falschen Platz. Denn Wertevermittlung gehört zu den Aufga- ben der Schule. Wir müssen den Schulen daher auch die Möglichkeit geben, dieser Auf- gabe nachzukommen. Gerade von den Schu- len wird immer wieder verlangt, dass sie neben der kognitiven Bildung auch das vermitteln, was sich unter dem Sammelbegriff ‚Herzensbil- dung‘ zusammenfassen lässt.Die Lehrerschaft leistet hier bereits gute Arbeit, sie braucht aber die entsprechenden institutionalisierten Mög- lichkeiten. Dazu gehört ein Ethikunterricht für alle, die sich vom Religionsunterricht abgemel- Als sichtbarer Dank für langes und verdienstvolles Wirken im Dienste unserer det haben“, betont Pühringer. Gesinnungsgemeinschaft wurden Ehrenzeichen verliehen (v.l.: Mag. W. Schwarz, BOL Marietta Dini, Walter Utz und Landesobmann Fritz Enzenhofer)
THEMA Ihre oö Personalvertreter Informationen aus Personalvertretung und Gewerkschaft Fragen und Antworten Die neuen Reisegebühren für Da diese Reisegebühren seit 1994 (!) Walter Wernhart Schulveranstaltungen unverändert geblieben sind, hätte man Vorsitzender (gültig ab 1. Jänner 2011) – auch auf Grund immer wieder vorge- Tel.: 0732/718888-101 brachter Forderungen der Gewerk- walter.wernhart@ Auf Grund einer Novelle der Reisege- schaft – eine Erhöhung erwartet! Das ooe.gv.at bührenvorschrift im Zuge des Budget- Gegenteil ist allerdings eingetreten! begleitgesetzes 2011 (111. Bundesge- Wenn also statt einer zu erwartenden setz, ausgegeben am 30. Dezember Indexanpassung eine entsprechende 2010) wurden die Gebührenstufen auf- Verschlechterung der Aufwandsent- motivierend. Da geht es keinesfalls um gehoben und somit die Tagesgebühren schädigungen eingetreten ist, so darf einen gezielten Boykott, sondern um vereinheitlicht. Dies hat zur Folge, dass man sich nicht wundern, wenn hier das persönliche Gefühl der mangelnden der Tarif I ab 1. Jänner 2011 EUR 26,40 eine gewisse Frustration entsteht. Für Wertschätzung. (bis 31. Dezember 2010 EUR 27,90) die Bereitschaft, hinkünftig Schulveran- Daher werde ich nicht locker lassen, beträgt. Dadurch kommt es auch zu staltungen, insbesondere mehrtägige zu mich für die gerechte und wertgesi- einer Verringerung aller Tagesgebühren organisieren bzw. daran teilzunehmen, cherte Anpassung dieser Reisegebühren für die Teilnahme an Schulveranstaltun- ist diese Neuregelung nicht gerade einzusetzen! gen, wie der rechten Spalte der Tabelle zu entnehmen ist. Bis 31. 12. 2010 Prozentsatz NEU Tarif I/Gebst. 2 a laut Reisegebüh- ab 1. 1. 2011 € 27,90 renvorschrift für Tarif I € 26,40 Die Tagesgebühren für die Schulveran- Lehrer staltungen stellen eine Vergütung für die 1. Exkursionen und Berufsprakti- Aufenthaltskosten vor Ort (ausgenom- sche Tage über 5 – 8 Stunden € 7,30 26 % € 6,86 men Nächtigung) dar und beinhalten über 8 – 12 Std. innerhalb des € 14,10 50,5 % € 13,33 Dienstortes auch eine gewisse Entschädigung für pri- vat zur Verfügung gestellte Gerätschaften über 12 Std. innerhalb des € 21,20 76 % € 20,06 Dienstortes und auch Bekleidungen, wie z.B. für 2. Halbtägige Wandertage und € 11,90 42,5 % € 11,22 Sommer- und Wintersportwochen. Sporttage über 5 – 8 Stunden Deshalb stellt auch der Dienstgeber ganztägige Wandertage, zusam- € 24,40 87,5 % € 23,10 den Lehrerinnen und Lehrern keine mengelegte Wandertage und derartigen Ausrüstungen für Schulver- Sporttage über 8 Stunden anstaltungen zur Verfügung. Die 3. Berufspraktische Wochen, € 26,89 96 % € 25,34 Projektwochen, Abschlusslehr- Finanzämter sind außerdem nicht fahrten je Tag bereit, derartige Anschaffungen als 4. Sommersportwochen je Tag € 29,30 105 % € 27,72 Werbungskosten im Zuge einer Arbeit- 5. Wintersportwochen je Tag € 33,80 121 % € 31,94 nehmerveranlagung anzuerkennen. Breites Leistungsspektrum Paul Kimberger Der GÖD-Rechtsschutz – die Serviceleistung exclusiv für Mitglieder Vorsitzender Tel.: 0732/718888-102 Der GÖD-Rechtsschutz erstreckt sich auf vor den Gerichten, Ämtern und paul.kimberger@ alle Angelegenheiten des Berufslebens Behörden (die auf das Dienst-, Besol- ooe.gv.at und deckt ein breites Leistungsspektrum dungs-, Pensions- und Sozialrecht ab – professionelle rechtliche Beratung spezialisierten Juristen/Juristinnen und Vertretung unserer Mitglieder der Rechtsabteilung der GÖD stehen durch die GÖD-Rechtsabteilung: unseren Mitgliedern zur Verfügung) bei Geltendmachung von Ansprüchen Im Einzelnen umfasst das: • Vertretung in Dienstrechtsver- durch Beamte im Wege der Antrag- • Rechtsberatung und Vertretung fahren (z.B. bei Versetzungen oder stellung) durch die erfahrenen ➔
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