Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt

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Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt
Nr. 28 I Donnerstag, 11. Juli 2019

KirchenBlatt
Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at

                                                       MÄDCHENGRUPPE AUS MALAWI / FOTO: RAINER FEURSTEIN

Gymnaestrada:
                                              Die ganze Welt scheint sich in diesen
                                              Tagen in Vorarlberg zu treffen. Ob auf der
                                              Straße oder beim Bäcker - überall begegnen
                                              wir auf Menschen aus anderen Ländern.

Zeig deine Farben!
                                              Und alle sind fröhlich und gut gelaunt. Das
                                              ist ansteckend. So breitet sich die Leben-
                                              digkeit und Begeisterung in Windeseile aus
                                              bis in die hinterste Ecke, bis ins verschlos-
                                              senste Herz. Es wird spürbar: Wir sind eine
                                              Menschheit, wir gehören zusammen, wir
Bewegungsfreudige aus aller Welt im Ländle.   halten zusammen. Und dieses Gefühl neh-
                                              men wir mit in die Zukunft, damit sie eine
                                              gute wird. PB u Mehr zur Gymnaestrada: S. 2+3
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2 Thema                                                                                                              11. Juli 2019   Vorarlberger KirchenBlatt

                                           Weltgymnaestrada 2019 im Vorarlberger Rheintal
AUF EIN WORT
Frauenfußball
Die Frauenfußball-WM
                                           „Ihr gehört dazu!“
bzw. deren Teilnehmerin-
nen spielten in den vergan-
genen Wochen Themen der                                20.000 Menschen aus fast 70 Nationen            „Welcome-Party“ in die Tennishalle nach
Gleichberechtigung in die                              bringt die Weltgymnaestrada nach Vorarl-        Nenzing gekommen.
tagespolitischen Debatten.                             berg. Unter den Bewegungsbegeisterten
Insbesondere die US-ameri-                             sind auch Jugendliche aus Malawi und            Netzwerk in den Süden. Die Teilnahme
kanische Spielerin Megan                               Kenia. Im Rahmen einer „Welcome-Party“          der afrikanischen Gruppen bei der Weltgym-
Rapinoe nützte die mediale                             in Nenzing zeigten sie ihr Können und ihre      naestrada 2019 ist nicht selbstverständlich,
Aufmerksamkeit, um ihre                                Begeisterung.                                   sie hat eine lange Vorgeschichte. An deren
Anliegen einzubringen. Tat-                                                                            Anfang stand der Wunsch von Erwin Reis -
sächlich gibt es für Frauen                            PATRICIA BEGLE                                  Hauptorganisator des Sportevents - Jugend-
im Fußball weniger Prämien,                                                                            liche von diesem Kontinent mit dabei zu
weniger mediale Präsenz und                            Sie betritt die Bühne und trägt Körbe auf       haben. Markus Fröhlich, Leiter der Aktion
sogar weniger Akzeptanz.                               ihrem Kopf. Ein klassisches Bild - jede und     „Bruder und Schwester in Not“, vermittel-
                                                       jeder denkt gleich an afrikanische Frauen.      te dem Dornbirner die Kontakte in Kenia
Wie wir aus der Geschichte                             Und tatsächlich kommen die Mädchen, die         und Malawi. Dort werden seit vielen Jahren
lernen: Gleichberechti-                                hier hintereinander nach vorne schreiten        Projekte mit Vorarlberger Spendengeldern
gung zu erreichen braucht                              von diesem Kontinent, Malawi heißt ihr          unterstützt. Um die Jugendlichen auf ihren
gute Nerven, Humor, Aus-                               Heimatland. Ihre bunten Kleider bewegen         Auftritt vorzubereiten, reisten zwei Trainer/
dauer und viel Geduld. Aber                            sich im „Wind“ ihres Tanzes. Er ist eine        innen vom „Akrobatik und Showtanz Verein
auch Kampfgeist und Ent-                               Mischung aus Tradition und Zeitgeist, die       (ASTV) Walgau“ in den Süden. Nicole Tscha-
schlossenheit und einen un-                            sich auch in der Musik wiederfindet - afrika-   brun war eine von ihnen.
umstößlichen Glauben da-                               nische Songs aus den Boxen wechseln sich
ran. Insofern ist das Thema                            ab mit den Klängen der Instrumente, die die     Straßenkinder. „Der erste Besuch in Nairo-
„Gleichberechtigung“ bei                               jungen Frauen in ihren Händen tragen.           bi im Februar 2018 war ein Schock“, blickt
den Fußball-Frauen in guten                                                                            die Schlinserin zurück. Die Lebensumstände
Händen, und in ein paar Jah-                           Akrobatik. Die zweite Gruppe des afrika-        in den Slums, aus denen die Schüler/innen
ren wird sie - wie in vielen                           nischen Kontinents verzichtet ganz auf die      kommen, erschreckten. Die Schule, die am
anderen Bereichen - ganz                               Musik aus den Boxen. Die Jungs tragen zu        Rande der Slums von den „Missionary Sis-
selbstverständlich sein.                               Beginn ihrer Show ihre Trommeln auf die         ters of Precious Blood“ betrieben wird, be-
                                                       Bühne. Die Mädchen tanzen dazu, voller          deutet für die Kinder Rettung und Zukunft,
Allerdings wäre es gut, zu                             Energie und Begeisterung. Unterbrochen          denn die Schwestern holen sie weg von
überlegen, ob die Frauen                               werden sie von den akrobatischen Einlagen       der Straße. Seit Jahrzehnten schon sind die
denn wirklich unter den-                               der jungen Männer, die über Hebefiguren         Schwestern verlässliche Projekt-Partner von
selben Bedingungen wie                                 in schwindelerregende Höhen steigen.            „Bruder und Schwester in Not“. „Der Grund
die Männer spielen wollen.                             Teamwork und Vertrauen ist angesagt. Das        dafür, warum Kinder auf der Straße leben
Denn Männer-Fußball wird                               Publikum bedankt sich mit tosendem Ap-          müssen, ist Armut“, erzählt Thomas Wan-
vom Geld dominiert - Spiele                            plaus, über tausend Frauen, Männer und          joh. „Es gibt kein Essen, keine Kleidung und
um Macht und Geld sind die                             Kinder sind an diesem Samstagabend zur          so versuchen die Kinder, selbst Geld aufzu-
Folgen. Nicht jede Männer-                                                                             treiben“, erzählt der 17-Jährige, der einen
Welt ist also erstrebenswert.                                                                          Teil seiner Kindertage selbst auf der Straße
Nicht jede Männer-Welt                                                                                 verbracht hat. Die Gefahren dort sind groß:
macht glücklich. Alternati-                                                                            Ausbeutung, Missbrauch, Vergewaltigung,
ven sind gefragt! Wohl auch                                                                            Drogensucht.
außerhalb der Fußball-Welt.
                                                                                                       Vorarlberger Coaching. 116 Mädchen
                                                                                                       und Buben werden derzeit in der Schule
                                                                                                       der Schwestern tagsüber betreut, neben Es-
                                                                                                       sen und Schulbildung haben sie auch die
                                                                                                       Möglichkeit, ihre Freizeit miteinander zu
                                                                                                       gestalten - zum Beispiel im Amani-School-
                                                                                                       Acrobatics-Team oder in der Tanzgruppe.
                                                                                                       Diese beiden Teams wurden von den Expert/
PATRICIA BEGLE                                                                                         innen aus Vorarlberg eine Woche lang ge-
patricia.begle@kath-kirche-vorarlberg.at   Nicole Tschabrun (re.) und Rosa Schnetzer (Mitte) reisten   coacht. „Körperlich waren die Kinder und
                                           nach Kenia und coachten die Tanzgruppe. TSCHABRUN           Jugendlichen in guter Verfassung“, erzählt
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Vorarlberger KirchenBlatt   11. Juli 2019                                                                                     Thema 3

Tanz und Akrobatik zeigten die Jugendlichen aus Malawi (oben links) und Kenia (unten links und rechts) bei der „Welcome-Party“ in Nenzing. Sr. Anne
Grace (Mitte) nahm einen Koffer mit nützlichen Dingen für ihre Schützlinge entgegen. Lucy Akoth und Thomas Wanjoh (Mitte unten) erzählten von ihren
Eindrücken. Die Mädchengruppe aus Malwi hat in der HLW Rankweil Unterkunft gefunden - im Bild mit Erwin Reis (li.), Markus Fröhlich sowie die Rosary
Sisters Theresa und Kathie und den beiden Maturantinnen der HLW Sophia Hageneder und Lina Pastor. BEGLE (5), HLW RANKWEIL

Nicole Tschabrun. „Die Hebefiguren waren          ten stehen - neben den Auftritten - im Zen-        Die Welt verändern. Was die Kinder und
allerdings ein bisschen kriminell.“ So wur-       trum dieser Tage. „Die Großveranstaltung           Jugendlichen außerdem mit in den Flieger
den technische Tipps gegeben und mehr auf         ist auch ein Zeichen der Wertschätzung             nehmen, das sind Koffer. Bepackt wurden
Sicherheit geachtet. Tipps gab es auch für die    und Solidarität“, erklärt Markus Fröhlich,         sie von Schüler/innen aus Rankweil, Blons,
Zusammenstellung der Show. „Dabei war es          Leiter von „Bruder und Schwester in Not“.          Nüziders, Ludesch und Nenzing. Kleidung,
uns wichtig, dass sie nicht ihren Stil verlie-    „Wir sagen den Kindern und Jugendlichen            Schuhe, Schulsachen - Dinge, die in Nairobi
ren“, erklärt die Sportlehrerin.                  aus den ärmsten Ländern damit: Ihr gehört          Mangelware sind - wurden gesammelt und
                                                  dazu! Wir haben euch nicht vergessen.“             werden von den Schwestern vor Ort verteilt
Freundschaften knüpfen. Im Oktober reis-          Die Offenheit und Neugier der jungen Men-          werden. Symbolisch wird bei der Welcome-
ten die Vorarlberger/innen dann nochmals          schen ist groß. „Es ist wunderbar“, schwärmt       Party am Samstagabend einer der Koffer an
nach Kenia. „Diesmal haben die Schüler/           Lucy Akoth nach dem ersten Tag in Vorarl-          Sr. Anne übergeben. Freudig nimmt sie ihn
innen schon auf uns gewartet, sie haben sich      berg. „Die Menschen respektieren dich, sie         entgegen und rollt ihn mit Schwung über
gefreut“, erzählt Nicole Tschabrun. Sie wa-       haben ein gutes Herz.“ Was die 14-jährige          die Bühne. Kurz darauf tanzen unzählige
ren keine Fremden mehr und wussten nun,           Kenianerin an Vorarlberg besonders mag,            Kinder und Jugendliche den Gymnaestrada-
was sie erwartete. So wurde die Reise ganz        sind die vielen Bäume und die Sauberkeit im        Tanz 2019. „We will change this world from
anders als die erste. Mit im Trainerteam war      Land. Wie viele andere Jugendliche aus den         black and white into a coloured one“ (Wir
auch Rosa Schnetzer, ein Mitglied des ASTV        Slums kennt sie nur Teile ihrer Stadt. Die         werden diese Welt verändern - von Schwarz-
Walgau. Die 18-Jährige fand auf Anhieb ei-        Reise nach Österreich bringt sie zum ersten        Weiß in eine bunte). Damit zeigen sie, dass
nen Draht zu den Jugendlichen, gemeinsam          Mal in eine andere Umgebung. Sie möchte            das friedliche Miteinander unterschiedlichs-
bereiteten sie einen Überraschungsbeitrag         diese Woche nutzen, um zu lernen. Das              ter Kulturen möglich ist - und mit großer
für den Dornbirn-Abend vor.                       Pflanzen von Bäumen zum Beispiel oder das          Freude erfüllt. «
                                                  Aufstellen von Müllbehältern - diese Ideen
Zugehörigkeit. Das Kennenlernen anderer           nimmt sie mit vielen anderen Erlebnissen in        u Weitere Bilder finden Sie unter
Kulturen und das Knüpfen von Freundschaf-         ihre Heimat.                                       www.kath-kirche-vorarlberg.at/bsin
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4 Vorarlberg                                                                                                       11. Juli 2019   Vorarlberger KirchenBlatt

AUF EINEN BLICK                                               Pfarrer mit Leib und Seele

                                                              + Pfarrer i. R. Walter Schwab
                                                                           Am Samstag, 5. Juli, ist Pfarrer i.   Walter Schwab war immer gerne
                                                                           R. Walter Schwab im Landeskran-       Pfarrer. Er hat den Kontakt mit
                                                                           kenhaus in Feldkirch verstorben.      den Menschen gemocht und war
                                                                           Erst im vergangenen Jahr feierte er   für sie da, wenn sie ihn brauch-
                                                                           sein 60-jähriges Priesterjubiläum.    ten. Auch für die junge Gene-
                                                                           Von Bischof Paulus Rusch war er       ration nahm er sich gerne Zeit,
                                                                           1958 geweiht worden. Als Ko-          ob als Leiter des Chörles oder
                                                                           operator war Walter Schwab            als Begleitperson beim Sternsin-
Großzügig. Die Kiwanis Bregenz spendeten                                   in Bludenz Heilig Kreuz tätig,        gen, auf Ministranten- oder Jung-
€ 3.000,- für die Franziskusstube. KAPLANER                                als Kaplan in Schwarzach und          scharlager.
                                                                           Dornbirn Oberdorf, als Pfarrer in     Walter Schwab reiste sehr ger-
Gelungenes Open Air im Kloster                                             Frastanz (1979-1986) und Alber-       ne. In seiner Pensionszeit bekam
                                                                           schwende (1986-1995). Zudem           das Reisen nochmals eine neue
Rundum zufrieden mit dem 19. Benefizkonzert zu Guns-                       engagierte er sich in der Kranken-    Bedeutung: Aus einem Besuch
ten der Schwestern der hl. Klara und der Franziskusstu-                    haussseelsorge.                       bei Freunden auf den Philippi-
be waren Kurt Mathis, Obmann vom veranstaltenden                                                                 nen wurde eine neue Aufgabe.
Freundeskreis, und Äbtissin Sr. Barbara Moosbrugger. Die                                                         Er begann, die dortige Situation
Veranstaltung im Garten des Bregenzer Kapuzinerklos-                                                             der Menschen zu verbessern: mit
ters war gut besucht, u.a. war auch Bischof Benno Elbs                                                           dem Bau von Brunnen, WC-An-
zu Gast. Den musikalischen Teil bestritten auf hohem                                                             lagen, Dämmen und einem Ge-
Niveau Evelyn Fink-Mennel und ihre „Messis Cellogrup-                                                            meinschaftshaus. Einen Teil des
pe“ sowie Prof. Martin Ortner als Interpret gehobener                                                            Geldes für diese Projekte sam-
Wienerlieder. Zeitweise wurde der emeritierte Sympho-                                                            melte er bei seinen vielen Aus-
niker gesanglich unterstützt von Tochter Bernadette und                                                          hilfs- und Bergmessen, die er als
zur Überraschung aller auch von Bürgermeister Markus                                                             pensionierter Pfarrer im ganzen
Linhart. Intensiven Beifall der Gäste gab es für den Kiwa-                                                       Land feierte.
nis Club Bregenz: Manfred Allmaier überreichte Sr. Bar-       Pfarrer i.R. Walter Schwab                         Walter Schwab lebte zuletzt in
bara einen Scheck über € 3.000,- zur Finanzierung der         30. Mai 1932 - 5. Juli 2019 BEGLE                  seinem Eigenheim in Götzis.
Franziskusstube, in der Menschen am Rand der Gesell-
schaft betreut werden.

Rennen für die gute Sache
Selbst die Kleinen zeigten beim LaufWunder 2019,
das heuer im Rahmen des 21. Dornbirner Sparkasse
Stadtlaufs stattfand, vollen Einsatz. Die Volksschule
Dornbirn-Rohrbach übergab kürzlich € 400,- an die
youngCaritas.
„Wow, 400 Euro! Das haben wir gesammelt?“ Die Kin-                              Die katholische Kirche bietet eine große Vielfalt an Berufs-
der VS Rohrbach konnten es kaum fassen, dass sie                                feldern. Zurzeit suchen wir neue Mitarbeiter/innen für
so viel Geld für das Caritas-Projekt „Essen für Hiwots                          folgende Stellen:
Schule“ „errannten“. Auch Direktor Reinhard Schatz-
                                                                                _ Assistenz des Pastoralamtsleiters (Vollzeit)
mann und Vorschullehrerin Gudrun Ziegler zeigten
                                                                                _ Kundenbetreuung Kirchenbeitrag (Vollzeit)
sich vom Einsatz ihrer Schüler/innen begeistert. Mit ih-
                                                                                _ Leitung der Senior/inn/enbildung (Teilzeit)
rem Engagement sichern sie Hiwot und ihren Schulkol-
                                                                                _ Fachkraft zur Gewaltprävention
leg/innen in Äthiopien ein warmes Mittagessen.
                                                                                In allen Bereichen bieten wir verantwortungsvolle Tätig-
                                                                                keiten und abwechslungsreiche Aufgabengebiete, eine gute
                                                                                Arbeitsatmosphäre, Weiterbildungsmöglichkeiten sowie
                                                                                faire Bezahlung nach dem diözesanen Gehaltsschema.
                                                                                Neugierig?
                                                                                Mehr Informationen finden Sie auf:
                                                                                www.kath-kirche-vorarlberg.at/jobs

Übergabe des Schecks im Wert von € 400,-.     YOUNG CARITAS
Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt
Vorarlberger KirchenBlatt   11. Juli 2019                                                                                  Vorarlberg 5

Ein Teil der Ertrages der „Gesunden Jause“ gespendet
                                                                                                                          AUSFRAUENSICHT
Schüler/innen unterstützen Netz für Kinder
                                                                                                                          Gemeinschaft
                                                                                                                          erleben
Die Schüler/innen der 4b der Mittelschu-
le Rankweil Ost waren in diesem Schuljahr                                                                                 In Vorarlberg wird jetzt ge-
für den Kiosk mit dem Schwerpunkt „Ge-                                                                                    turnt. Das Wetter zeigt sich
sunde Jause“ an ihrer Schule zuständig. Ei-                                                                               von der besten Seite, die Or-
nen Teil des Ertrages spendeten sie nun an                                                                                ganisation ist durchgetaktet
den Verein „Netz für Kinder“ und übergaben                                                                                und viele Helfer/innen geben
einen Scheck in Höhe von € 350,-. Der Ob-                                                                                 ihr Bestes. Turner/innen aus
mann des „Netz für Kinder“, Franz Abbrede-                                                                                allen fünf Kontinenten und
ris, besuchte die Schüler/innen, informierte                                                                              beinahe 70 Nationen zeigen
sie über die Projekte des „Netz für Kinder“              Die Schüler/innen der Mittelschule Rankweil Ost übergaben        uns, wofür ihr Herz brennt.
und bedankte sich herzlich bei ihnen.                    Franz Abbrederis einen Scheck von € 350,- NETZ FÜR KINDER        Anhand von Shows, sport-
                                                                                                                          lichen Leistungen, Große-
                                                                                                                          vents mit Musik und bunten
                                                                                                                          Kostümen tragen alle einen
Interreligiöse Feier                                                                                                      Teil dazu bei, um die Viel-
                                                                                                                          falt des Turnsports zu präsen-
Gemeinsame                                                                                                                tieren. Was mit Proben und
                                                                                                                          noch mehr Trainingsstunden,
Abschlussfeier                                                                                                            mit einem Tag früher Schul-
                                                                                                                          schluss und mit enorm viel
                                                                                                                          Vorbereitung und Organisati-
An der Volksschule Bludenz Mit-                                                                                           on begann und jetzt läuft, ist
te fand am vergangenen Don-                                                                                               großartig.
nerstag eine interreligiöse Ab-
schlussfeier mit Pater Adrian                                                                                             Dabei geht es nicht nur um
Buchtzik und Imam Ali Demir                                                                                               Leistung und perfekte Prä-
statt. Im Hof vor der Schule wur-                                                                                         sentation, sondern in ers-
den Segenswünsche ausgespro-                                                                                              ter Linie um die Begegnung
chen, Dankgebete für das gute                                                                                             mit Menschen aus den ver-
Schuljahr vorgetragen, Geschich-                                                                                          schiedensten Ländern und
ten erzählt und Lieder gesungen.                                                                                          Kulturkreisen. Es werden
Die interreligiöse Feier ist bereits        Im Hof der Volksschule Bludenz Mitte fand die interreligiöse Abschlussfeier   Freundschaften geschlossen,
Tradition an der Schule.                    mit Pater Adrian Buchtzik und Imam Ali Demir statt. ANNAMARIA FERCHL-BLUM     Leidenschaften für eine Sport-
                                                                                                                          art geweckt, neue Blickwinkel
                                                                                                                          eröffnet und es entsteht dabei
                                                                                                                          ein Gefühl der Gemeinschaft
Ferienprogramm: Über                        Tagesfahrt zu den                                                             und des frohen einander Hel-
150 Veranstaltungen                         Passionsspielen Erl                                                           fens und Dazugehörens, das
                                                                                                                          von unschätzbarem Wert ist.
Zum      Ferienbeginn      starten          550 Frauen, Männer und Kinder                                                 Genau diese Aspekte sind der
ehrenamtliche Teams des Fa-                 aus Erl beteiligen sich bei den                                               besondere Dank an das Gast-
milienverbandes ihre regiona-               traditionellen Passionsspielen -                                              geberland. Mögen alle Tur-
len Sommerprogramme. In elf                 das ist ein Drittel der Dorfbevöl-                                            nenden, Begleitenden, Orga-
Vorarlberger Gemeinden sowie                kerung. Der Text stammt von                                                   nisierenden und Arbeitenden
dem Großen Walsertal werden                 Felix Mitterer, die Musik von                                                 nachher eine genussvolle und
von den örtlichen Familienver-              Wolfram Wagner, Chor und Or-                                                  wohlverdiente Ruhepause
bänden insgesamt mehr als 150               chester interpretieren sie.            Die Leidensgeschichte wird im          einlegen.
Veranstaltungen für Kinder an-              Am Samstag, 13. Juli, bietet Kir-      Passionsspielhaus Erl aufgeführt.
geboten. Ob Kletternachmittag,              chenBlatt-Reisen eine Tages-           KITZBICHLER
Wassersporttag oder Spielefest -            fahrt zu den Passionsspielen an.
es ist für Abwechslung gesorgt.             Begleitet wird sie von Diözesan-
Die Erwachsenen dürfen sich                 archivar Michael Fliri. Die Kos-
ebenfalls freuen, auch in diesem            ten für die Fahrt und den Ein-
Jahr werden wieder einige Akti-             tritt betragen € 110,-. Es gibt
vitäten für sie angeboten.                  noch Restplätze.
u Anmeldung: www.familie.or.at/             u Anmeldung: T 05522 74680 oder                                               CHRISTINE BERTL-ANKER
sommerprogramm2019                          E reisen@nachbaur.at                   REDAKTION: ELISABETH WILLI
Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt
6 Thema                                                                                                             11. Juli 2019   Vorarlberger KirchenBlatt

                                                                                                     Zdenka Covanova (55) und Elena Klucikova
                                                                                                     (57) betreuen in Altach mit viel Liebe, Humor
                                                                                                     und persönlichem Einsatz. ÖLZ

Bei einem Gottesdienst mit Krankensalbung wurden auch 24-Stunden-Betreuerinnen geehrt

„Dakujem!“ - „Großes Danke!“
Die Pfarre in Altach hat kürzlich jene             Slowakei, haben zu Hause bereits Enkelkin-        Uhr endet. Die Pflegerinnen sind dann rund
Frauen geehrt, die alte und kranke                 der und arbeiten seit zehn bzw. neun Jahren       um die Uhr da, nur zwischen 13 und 15 Uhr
Menschen rund um die Uhr betreuen.                 in Altach als 24-Stunden-Pflegerinnen. Hier       haben sie - abrufbereit - Freizeit. Sie helfen
Anlässlich einer feierlichen Krankensal-           kümmern sie sich um zwei Altacherinnen,           beim Waschen, bei der Hautpflege, dem An-
bung bekamen sowohl die Gepflegten als             die beide 92 Jahre alt sind. Vorarlberg sei, so   ziehen, dem Kochen, beim Einkaufen und der
auch ihre 24-Stunden-Pflegerinnen einen            Zdenka Covanova sehr schön und auch die           Gartenarbeit. Gemeinsames Fernsehschauen
Heilkräuterstrauß.                                 Leute seien sehr nett. Das kann Elena Kluci-      und Zeitunglesen gehört auch dazu - oder der
                                                   kova nur bestätigen und sie betont, dass sie      Kreuzjass mit der Betreuten, ihrer Nachbarin
WOLFGANG ÖLZ                                       immer Glück gehabt und immer wieder gute          und deren 24-Stunden-Pflegerin.         «
                                                   Familien gefunden habe, in denen sie arbei-
Bei der Krankensalbung in Altach konnte            ten konnte.
man es ganz deutlich hören: Danke - „Daku-                                                            ZUR SACHE
jem!“ (Slowakisch) „Köszönöm!“ (Ungarisch)         Jassen gelernt. Selbst das Jassen haben sie
und „Muolt tumesc!“ (Rumänisch)! Und ein           mittlerweile gelernt und das. obwohl ihr Tage
herrlicher Duft erfüllte während der gesam-        um 6.30 Uhr beginnt und erst um ca. 21.30          24-Stunden-Pflege im Land
ten Krankensalbung durch Kaplan Rosh Kal-
luveettil das Pfarrzentrum. Es war der Duft                                                           Ca. 90 Prozent aller Pflegebedürftigen,
von (Heil-)Pflanzen wie Frauenmantel, Thy-                                                            die die 24-Stunden-Pflege in Anspruch
mian und Lavendel, wie sie der Frühling in                                                            nehmen, erhalten dafür einen Zuschuss
Fülle schenkt. Aus diesen gestaltete das Team                                                         des Sozialministeriumservice in Bregenz.
der Pfarrcaritas kleine Blumen- und (Heil-)                                                           Das betrifft derzeit (Stand März 2019)
Kräutersträuße. Beschenkt wurden damit jene                                                           2832 Betreuer/innen, die im Schnitt im
Menschen, die der Pflege bedürfen und vor                                                             Wechsel alle drei Wochen nach Vorarl-
allem auch ihre 24-Stunden-Pflegerinnen.                                                              berg kommen. Die Herkunftsländer sind
Denn viele, auch in Altach, haben gerade ih-                                                          Slowakei, Rumänien, Ungarn u.a. Der Ta-
nen viel zu verdanken. Willibald Feinig von                                                           gessatz beträgt im Durchschnitt 70 Euro,
der Pfarre Altach betonte deshalb: „Es ist Zeit,                                                      exklusive der Fahrtkosten im Umfang
auch einmal in der Kirche für die Pflege der                                                          von 100 bis 200 Euro.
Alten danke zu sagen - oft können die Betreu-
erinnen nämlich mit den ihnen Anvertrau-                                                              u Informationen: Land Vorarlberg, Fach-
ten gar nicht zum Sonntagsgottesdienst kom-                                                           bereich Senioren und Pflegevorsorge,
men, auch wenn sie das gerne würden.“                                                                 T 05574 511 24 190, E pflege@vorarlberg.at
Zdenka Covanova und Elena Klucikova sind           Spendung der Krankensalbung beim Gottes-           www.betreuungundpflege.at
zwei dieser Frauen. Sie stammen beide aus der      dienst in Altach. HERMANN GÄCHTER
Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt
Vorarlberger KirchenBlatt   11. Juli 2019                                                                                       Thema 7

Interview mit dem Hauptreferenten des Herbstsymposions am 2./3. September 2019

Was denken da nur die Leute?
Stephan Marks spricht beim Herbstsympo-                                                            unerbittlicher wird. Tagtäglich bombardiert
sion der Katholischen Kirche Vorarlberg als                                                        uns Werbung mit der Botschaft: „Sei immer
Hauptreferent zum Thema „Scham“.                                                                   jung und fit und schlank und gesund und
Marks arbeitet seit vielen Jahren zu Scham                                                         erfolgreich...“ Das ist auch ein machtvoller
und Menschenwürde. Sein Buch „Scham –                                                              ökonomischer Faktor, weil eine Fülle von
die tabuisierte Emotion“ ist bereits in der 7.                                                     Produkten angepriesen wird, die vorgeben,
Auflage erschienen. Es geht ihm um einen                                                           die Konsumenten vor der schmerzlichen
bewussten und konstruktiven Umgang mit                                                             Tatsache zu bewahren, dass wir nicht eben
dieser Emotion.                                                                                    „perfekt“, sondern fehlbar, gebrechlich uva.
                                                                                                   sind. Scham ist schmerzhaft und es scheint
WOLFGANG ÖLZ                                     Dr. Stephan Marks, geb. 1951, ist Sozialwissen-   einfacher zu sein, sie abzuwehren, etwa in-
                                                 schaftler, Supervisor und Sachbuch-Autor. Marks   dem andere beschämt werden.
Was ist Scham? Ist das Gegenteil von Scham die   spricht beim Herbstsymposion als Hauptreferent
Schamlosigkeit?                                  zum Thema „Scham“. MARKS                          Was ist Scham in biblischer Hinsicht (Gen 3,7)?
Stephan Marks: Scham ist eine Emotion, die                                                         Marks: Die ersten Menschen erlebten Scham.
zum Menschsein gehört, die uns als Men-          Wie stehen Ansehen und Würde zu Scham?            Die dafür zuständige Gehirnregion befähigt
schen kennzeichnet. Schon die ersten Men-        Marks: Bei der „Gewissens-Schamform“ geht         uns, wie von außen auf uns selbst zu blicken.
schen im Alten Testament erlebten Scham.         es um den Blick auf sich selbst. Eine andere      Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir uns
Wenn wir diese grundlegende Emotion ab-          Form der Scham orientiert sich am Blick der       schämen können: Das ist das „Oh, ich bin ja
wehren, kann das zu Schamlosigkeit füh-          anderen: „Was denken die Leute? Wie sehen         nackt“ im Beispiel von Adam und Eva.
ren, etwa indem andere beschämt, verach-         sie mich?“ Wir sprechen dann von Anse-
tet, bloßgestellt etc. werden.                   hen, viele andere Kulturen von „Ehre“ bzw.        Welche Rolle spielt Scham bei Ausgrenzung in
                                                 „Schande“. Ansehen ist, nach meiner Auf-          sozialen Verbänden wie Schulklassen oder Mob-
Wie zeigt sich Scham?                            fassung, ein Aspekt von Würde.                    bing am Arbeitsplatz?
Marks: Ein unbewusster Umgang mit Scham                                                            Marks: Abgewehrte Scham ist häufig mitbe-
kann z.B. zu eben dieser Schamlosigkeit          In welchem Verhältnis sehen Sie Demütigung        teiligt an Ausgrenzungen und Mobbing. Um
von verachten, bloßstellen und beschä-           und Schuld zur Scham?                             die eigene Scham nicht fühlen zu müssen,
men führen, oder sich aber auch in Depres-       Marks: Scham und Schuld werden oft ver-           werden andere beschämt oder ausgegrenzt.     «
sion, Suchtverhalten und Selbstabwertung         wechselt, dabei gibt es viele Unterschiede.
bis hin zum Suizid zeigen. Hingegen zeigt        Scham ist ein Gefühl, Schuld eine Tatsache.       u Herbstsymposion 2019: Scham - Vom würde-
sich ein bewusster Umgang mit Scham dar-         Schuld ist spezifisch - zum Beispiel „Ich habe    vollen Umgang mit einem tabuisierten Gefühl.
in, dass man zum Beispiel einsieht, dass man     diesen Fehler gemacht“. Scham dagegen ist         Mo 2. September, 9 Uhr, bis Di 3. September,
die Grenzen anderer Menschen verletzt hat,       „total“ - „Ich bin schlecht“.                     12.30 Uhr, Bildungshaus St. Arbogast.
dass man sie um Entschuldigung bittet und                                                          u Anmeldungen bis Fr 9. August unter
daran moralisch wächst. „So etwas tue ich        Warum wird Scham tabuisiert?                      E anmeldung@kath-kirche-vorarlberg.at oder
nie wieder“, das wäre ein Beispiel für die so-   Marks: Weil wir in einer Gesellschaft leben,      T 05522 3485-0.
genannte „Gewissens-Scham“.                      in der zurzeit der Blick der anderen immer        www.kath-kirche-vorarlberg.at/herbstsymposion

                                                                                                   Geschämt hat sich jede/r schon einmal. Offen
                                                                                                   darüber geredet wird nur selten. Das Herbstsym-
                                                                                                   posion 2019 geht den verschiedenen Formen der
                                                                                                   Scham, diesem tabuisierten Gefühl, nach.
                                                                                                   RENE BÖHMER / UNSPLASH.COM
Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt
8 Thema                                                                                                             11. Juli 2019   Vorarlberger KirchenBlatt

Zwei neue Pastoralassistentinnen bei der Katholischen Kirche Vorarlberg

Vom Ehrenamt zum Beruf
Aktuell sind 43 Pastoralassistent/innen bei         Der Glauben spielte im Leben der gebürti-        halten sind auch mehrere Projekte, die der/
der Katholischen Kirche Vorarlberg ange-            gen Deutschen immer schon eine große Rol-        die Auszubildende in der Pfarre, in der er/sie
stellt – und nun kommen zwei hinzu: Die             le. Sie kommt aus einer sehr lebendigen, en-     arbeitet, entwickelt und durchführt. Sandra
bisherigen Pastoralpraktikantinnen Sandra           gagierten Pfarre in Freiburg, in der sie sich    Mathis liegen Kinder und Familien sehr am
Mathis und Elisabeth Schubert haben                 in ihrer Kinder- und Jugendzeit stark einge-     Herzen und so hat sie „Meet & Pray“ ins Le-
soeben ihre zweijährige, berufsbeglei-              bracht hat.                                      ben gerufen. Dies ist ein Angebot für Eltern
tende Ausbildung am BPAÖ in St. Pölten              Ihren Berufsweg aber startete sie in einem       von und mit Kindern von 0 bis 4 Jahren, das
abgeschlossen. Ein schöner Anlass, mit den          anderen Bereich: als Erzieherin und Kin-         ein- bis zweimal im Monat stattfindet. „Es
beiden über den Beruf, dessen Freuden               dergartenpädagogin. Es folgten zeitlich be-      soll ein Wohlfühlvormittag sein, bei dem
sowie Herausforderungen zu sprechen.                schränkte Arbeitsprojekte für die Gemein-        man Zeit mit Gott und füreinander hat“, er-
                                                    schaft Emmanuel sowie die Erzdiözese Wien        klärt Sandra Mathis.
ELISABETH WILLI                                     – und schließlich ihr ganz persönliches
                                                    Großprojekt: die Ehe mit Jürgen Mathis und       Ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit
Sandra Mathis – 44 Jahre alt, Mutter von vier       ihre gemeinsamen vier Kinder. Als ihr jüngs-     der ehemaligen Pastoralpraktikantin war
Kindern und mit ihrer Familie in Hohenems           ter Spross drei Jahre zählte, nahm sie wieder    bisher das „Sakrament vor der Kirchentüre“.
wohnend – arbeitete seit Herbst 2017 als            eine Arbeit im Kindergarten auf. Bald dar-       „Da, wo die Menschen sind, sind wir hin-
Pastoralpraktikantin in einer 50-Prozent-An-        auf begann sie parallel dazu, den Theologi-      gerufen. Auch wenn diese nicht aktiv auf
stellung in der Pfarre Dornbirn-Rohrbach.           schen Fernkurs im Bildungshaus Batschuns         uns zukommen“, sagt Sandra Mathis. Wie
Sie führt in das Besprechungszimmer dort,           zu besuchen. Denn Sandra Mathis verspür-         ist denn der Kontakt mit Menschen, die mit
deutet auf die am Tisch stehende kleine Ker-        te immer stärker einen Wunsch: Der Glaube        der Kirche nichts zu tun haben wollen? Die
ze und sagt: „Wenn es nicht stört, zünde ich        gibt ihr eine tragende Hoffnung und Freu-        vierfache Mutter lacht und antwortet: „Das
sie an. Ich mag Kerzen so gerne.“ Sandra Ma-        de – und diese Hoffnung und Freude wollte        sind die besten Gespräche.“ Sie finde es
this wirkt herzlich, offen, vertrauenswürdig.       sie weitergeben. So nahm der Weg zur Pasto-      sehr spannend, was diese Menschen zu sa-
                                                    ralassistentin Gestalt an.                       gen hätten. Oft lasse sie sie erst einmal re-
Zeitgleich mit Arbeitsbeginn in Rohr-                                                                den und wenn sie möchten, auch schimp-
bach startete Sandra Mathis die Ausbildung          Die theoretische Ausbildung in St. Pöl-          fen. Wenn es danach passe, könne man in
zur Pastoralassistentin. Einmal pro Monat           ten ist vielfältig: von Berufsethik und Spiri-   den Austausch gehen.
besuchte sie eine Woche lang in St. Pölten          tualität über Katechetik, Medienarbeit und       Ab September wird Sandra Mathis in der
die BPAÖ, die „Berufsbegleitende Pastorale          Pastoraltheologie bis hin zu Seniorenpasto-      Pfarre Dornbirn-Haselstauden als Gemein-
Ausbildung Österreich“.                             ral sowie Wortgottesfeier. Im Lehrplan ent-      deleiterin arbeiten. In dieser Position hat
                                                                                                     sie den Gesamtblick über die Pfarre und un-
                                                                                                     terstützt verschiedene Gremien in leitender
                                                                                                     Funktion. Ihre Hauptaufgabe wird sein: die
                                                                                                     ehrenamtlich Mitarbeitenden unterstützen,
                                                                                                     die Pfarre und die Gläubigen stärken.
                                                                                                     Das Schöne an diesem Beruf ist zugleich
                                                                                                     auch die Herausforderung für Sandra Ma-
                                                                                                     this: „Ich liebe die Vielfalt der Arbeitsfel-
                                                                                                     der und die Unterschiede der Menschen
                                                                                                     und Spiritualitäten. Pfarre und Kirche sol-
                                                                                                     len aber immer Einheit in Vielfalt sein. Ich
                                                                                                     freue mich darauf, gemeinsam mit den ver-
                                                                                                     schiedensten Menschen ein buntes, lebendi-
                                                                                                     ges Pfarrleben zu unterstützen und mitzuge-
                                                                                                     stalten. Immer im Blick auf Jesus, der Einheit
                                                                                                     schenkt.“

                                                                                                     Wenn Elisabeth Schubert, die in einer
                                                                                                     75-Prozent-Anstellung als Pastoralpraktikan-
                                                                                                     tin bei der Katholischen Kirche Bregenz ar-
                                                                                                     beitet, in Begeisterung gerät, springt sogleich
Berufung gefunden und gelebt. Elisabeth Schubert bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes.          ein Funke über und man wird von ihrer Lei-
Durch ihr ehrenamtliches Engagement in der Kirche fand sie ihre Berufung, die nun ihr Beruf ist.     denschaft angesteckt. Als die gebürtige Tiro-
Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt
Vorarlberger KirchenBlatt   11. Juli 2019                                                                                Thema 9

                                                                          Berufsbild                        verantwortlichen Priester
                                                                                                            und anderen hauptamtlich
                                                                          Pastoralassistent/innen arbei-    Angestellten.
                                                                          ten hauptamtlich in der Kir-
                                                                          che. Sie gestalten und leiten     Ausbildung
                                                                          Gottesdienste, sie arbeiten
                                                                          mit Kindern, Jugendlichen         u über ein abgeschlossenes
                                                                          und anderen Gruppierungen         Studium der Theologie. Zu-
                                                                          in der Pfarre, begleiten Men-     sätzlich ist die Teilnahme
                                                                          schen (z.B. Trauernde), berei-    an der studienbegleitenden
                                                                          ten auf den Empfang der Sa-       diözesanen Ausbildung erfor-
                                                                          kramente vor, legen das Wort      derlich sowie ein Praktikums-
                                                                          Gottes aus, setzen Impulse        jahr in einer Pfarre.
                                                                          zur Vertiefung des Glaubens       u über die berufsbegleiten-
                                                                          und unterstützen ehrenamt-        de Ausbildung am Seminar
                                                                          liche Mitarbeiter/innen der       für kirchliche Berufe. Diese
                                                                          Pfarre. Sie planen, koordi-       dauert zwei Jahre, während
                                                                          nieren und organisieren Ak-       denen bereits eine (Teilzeit-)
                                                                          tivitäten im Pfarrleben und       Anstellung in einer Pfarre er-
                                                                          versuchen, das Leben in der       folgt. Voraussetzungen dafür:
                                                                          heutigen Zeit aus dem Evan-       Mindestalter 27 Jahre, Ma-
                                                                          gelium zu gestalten.              tura oder abgeschlossene Be-
                                                                          Ihre Aufgaben erfüllen Pasto-     rufsausbildung, theologische
                                                                          ralassistent/innen im Team,       Bildung (z.B. Theologischer
                                                                          zusammen mit einem letzt-         Fernkurs).

Der Glaube gibt Sandra Mathis Hoffnung und Freude - dies
möchte sie durch ihren Beruf weitergeben. WILLI (2)

lerin etwa über die Unterschiede einer tra-      Elisabeth Schubert. Und wieder sind ihre Be-     gaben bei der Erstkommunion sowie der
ditionellen Tiroler Dorfpfarre zu der Pfarre     geisterung und ihre Energie zu spüren.           Kinderpastoral übernehmen. Die übrigen
Bregenz spricht – in der Dorfpfarre gebe es      Die 43-jährige Elisabeth Schubert wohnt in       Arbeitsbereiche werden im Seelsorgeraum
noch eine Volkskirche, wo sehr viele Leute       Hard, ist Mutter von zwei erwachsenen Kin-       Bregenz verteilt sein und Vernetzung, Ju-
hingehen, in Bregenz herrsche Weltoffenheit      dern und hat bereits in mehreren Berufsfel-      gendarbeit, Liturgie sowie Dialogprojekte
zu dem Preis, dass die Menschen nicht ein-       dern – Vermessungstechnik, Musikversand,         beinhalten.
fach so in die Kirche strömten – erklärt sie     Therapie mit Kindern – gearbeitet. Im Jahr       „Ich möchte mithelfen, die Kirche in die
bestimmt und freudig: „Ich mag die Innova-       2004 fing sie an, sich ehrenamtlich in ihrer     Zukunft zu tragen“, erklärt Elisabeth Schu-
tion, ich mag die Zukunft. Mich freut es un-     Heimatpfarre in Breitenwang im Außerfern         bert. Das bedeutet auch, die Angebote, die
glaublich, dass sich etwas in der Kirche tut,    zu engagieren. Durch dieses Ehrenamt ist         früher funktioniert haben, auf eine Art und
dass sich Frauen nun zu Wort melden. Ich         eine Art Berufung aufgetaucht, und sie woll-     Weise zu adaptieren, die in die postmoderne
finde es spannend, Teil des Systems zu sein.“    te das, was sie bisher nebenbei getan hatte,     Zeit mit ihrer Schnelllebigkeit passen. Aber:
                                                 zu ihrem Beruf machen. 2014 begann sie mit       „Man darf diejenigen nicht übersehen, die
Gleichzeitig seien genau die Innovation          dem Theologischen Fernkurs, 2017 mit der         das traditionelle Angebot wollen.“
und das auch damit verbundene Fernbleiben        BPAÖ in St. Pölten sowie ihrer Arbeit als Pas-
vieler Menschen von der Kirche die größte        toralpraktikantin in der Pfarre in Bregenz.      Für die Arbeit als Pastoralassistent/in
Herausforderung bei ihrer Arbeit: „Da steht                                                       braucht es laut Elisabeth Schubert: Organi-
man Kopf und versucht so vieles, um die          „Ich war immer schon ein sehr gläubiger          sationstalent, die Fähigkeit zur Vernetzung,
Menschen wieder in die Kirche zu bringen.        Mensch, und deshalb ist es toll, dass ich so     Offenheit, ein Gespür, wie man mit den un-
Und manchmal kommen sie doch nicht.              für Jesus unterwegs sein und in seiner Kirche    terschiedlichsten Menschen umgeht und
Das kann frustrierend sein.“ Es sei eine He-     mitarbeiten darf“, beschreibt sie das Schöne     eine so gute Kommunikationsfähigkeit, dass
rausforderung, von der Versorgerkirche von       an ihrer Arbeit. Wenn man ehrenamtlich ar-       man den Draht zu den Leuten findet.
früher, zu der die Menschen automatisch          beite, habe man daneben einen anderen Job        Sie und Sandra Mathis dürften über diese Ei-
pilgerten, wieder zu dem zu kommen, was          und das Hauptaugenmerk liege darauf sowie        genschaften verfügen, die beiden wurden
Jesus wollte. „Das muss doch faszinieren, es     auf der Familie. Jetzt, da dies ihr Beruf sei,   durch die Ausbildung befähigt, bekräftigt
hat all die Zeit funktioniert. Man muss Wege     könne sie sich voll darauf konzentrieren.        und gestärkt und dürfen nun voller Freude
finden, um die Botschaft Jesu und sein Cha-      Elisabeth Schubert wird als Pastoralassisten-    in ihr neues Berufsleben als Pastoralassisten-
risma unter die Menschen zu bringen“, sagt       tin in der Pfarre Herz-Jesu Bregenz u.a. Auf-    tinnen starten. «
Gymnaestrada: Zeig deine Farben! - Einzelpreis: € 1,50 I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt
10 Interview                                                                                                             11. Juli 2019   Vorarlberger KirchenBlatt

                                             „Die Mondlandung
                                             Ausdruck des Mens
                                             DAS INTERVIEW FÜHRTE HEINZ NIEDERLEITNER

Vor 50 Jahren, am 21. Juli 1969, betraten
                                             Als die Landefähre „Eagle“ 1969 die Mondober-               Consolmagno: Dass wir zum Mond gereist
mit Neil Armstrong und Edwin Eugene
                                             fläche erreicht hatte, bat Astronaut Buzz Aldrin            sind, hatte sicher eine religiöse Seite, auch
„Buzz“ Aldrin die ersten Menschen den        über Funk um einen Augenblick der Stille: Man               wenn das nichts mit einer bestimmten Re-
                                             möge die Ereignisse überdenken und dafür dan-               ligionsgemeinschaft zu tun hat. Warum tun
Mond. Worin die religiösen Aspekte
                                             ken, sagte er. Wofür können wir 50 Jahre später             wir Menschen mehr, als uns selbst warm und
dieses Ereignisses zu suchen sind, wie sie   noch dankbar sein?                                          satt zu halten? Weil wir einen Hunger nach
                                             Bruder Guy Consolmagno: Heute wie damals                    etwas haben, das nichts mit dem Bauch zu
unser Denken verändert haben und war-        ist die Mondlandung ein wichtiges Symbol                    tun hat. Der Mensch lebt nicht von Brot al-
um man Gott im Weltall zwar nicht sehen,     dafür, was die Menschheit erreichen kann,                   lein, heißt es in der Bibel. Dieser Hunger ist
                                             wenn sie ihre kleinlichen Egos beiseite lässt               real und wichtig. Er treibt uns zu den wun-
aber trotzdem etwas über ihn erfahren        und zusammenarbeitet. Die wirklichen Er-                    dervollsten (aber auch schrecklichsten) Din-
kann, erklärt Bruder Guy Consolmagno         rungenschaften der Apollo-Missionen waren                   gen an, die wir in unserem Leben tun. Aus
                                             weniger technischer oder wissenschaftlicher                 diesem Antrieb heraus entstehen großartige
im Interview. Der US-amerikanische Jesuit    Natur. Es mussten keine neuen wissen-                       Musikstücke und Kunstwerke. Die Mondlan-
ist seit 2015 Direktor der Vatikanischen     schaftlichen Grundlagen entdeckt werden,                    dung muss genauso als Triumph der Kunst
                                             um eine größere Rakete zu bauen. Es waren                   wie als Leistung der Technik gesehen wer-
Sternwarte.                                  vielmehr „politische“ Errungenschaften im                   den. Sie ist ein allgemein verständlicher Aus-
                                             besten Sinn des Wortes. Eine halbe Million                  druck dessen, was es heißt, Mensch zu sein.
                                             Techniker und Zuarbeiter haben ein Ziel ver-
                                             folgt, bei dem es zunächst nicht um direkten                Der Astronaut Bill Anders (Apollo 8) schoss das
                                             Zugewinn an Geld oder Macht ging. Viel- Viel                berühmte Bild von der aufgehenden Erde. Jah-
                                             mehr wurden jene Träume angesprochen,                       re später sinnierte er darüber: „Wir machten uns
                                             die uns von den anderen Lebewesen dieser                    auf, um den Mond zu erforschen, doch was wir
                                             Erde unterscheiden: unser Streben nach Ent-
                                                                                     Ent                 entdeckten, war die Erde.“ Inwieweit hat das
                                             deckungen, Kenntniserwerb, Abenteuer und                    Mondprogramm unser Denken verändert?
                                             die Weitergabe von Wissen.                                  Consolmagno: Es heißt ja, ein Bild sagt mehr
                                                                                                         als tausend Worte. Das angesprochene Foto
                                             In der erwähnten Stille nahm Aldrin, ein gläubi
                                                                                      gläubi-            sagt sicher mehr als jeder Vortrag darüber,
                                             ger Presbyterianer, am Mond die Kommunion in                wie klein, kostbar und schön unser Planet
                                             Form von Brot und Wein zu sich. Ein gutes halbes            verglichen mit dem Rest des Weltalls ist. Ich
                                             Jahr zuvor hatte die Crew von Apollo 8 zu Weih
                                                                                        Weih-            habe die Zeit seit damals miterlebt und kann
                                             nachten den Beginn der biblischen Schöpfungs
                                                                               Schöpfungs-               bezeugen, dass dieses Bild die öffentliche
                                             geschichte per Funk vorgelesen. Hatte das Mond
                                                                                        Mond-            Meinung zur Bewahrung dieser Erde völlig
                                             programm einen religiösen Aspekt?                           verändert hat. Dazu gehören auch Umwelt-
                                                                                                         schutzgesetze und die Entstehung von Um-
                                                                                                         weltschutzministerien weltweit.

                                                                                                         Die Sowjetunion hat ihr Raumfahrtprogramm zur
                                                              Bruder Dr. Guy Consolmagno                 atheistischen Propaganda gebraucht, nach dem
                                                           studierte am renommierten Massa-              Motto: Wir haben im Weltall keinen Gott gese-
                                                          chusetts Institute of Technology und           hen. Wie sollte ein Christ auf so etwas reagieren?
                                                            an der University of Arizona. 1989           Consolmagno: Im Grunde hatten die Sowjets
                                                                    trat er bei den Jesuiten ein         absolut recht: Ein „Gott“, den man an ei-
                                                                      und begann 1993 für die            nem Ort im Weltall sehen und finden könn-
                                                                      Vatikanische Sternwarte            te, oder ein „Gott“, den ich brauche, um die-
                                                                                    zu arbeiten.         ses oder jenes Stück Natur zu erklären, wäre
                                                                    EYEVINE / PICTUREDESK.COM, ANNETTE   ein „Naturgott“. Das wäre nicht der überna-
                                                                     SCHREYER / LAIF / PICTUREDESK.COM   türliche Gott, an den wir Christen glauben.
Interview 11

war ein
schseins“
 Wenn man Gott nicht sehen kann, wozu betreibt
 der Vatikan dann eine Sternwarte?
 Consolmagno: Warum betreibt überhaupt je-
 mand eine Sternwarte? Letztlich, um wie be-      Zu Weihnachten
 reits besprochen die Seelen der Menschen         1968 machte Apollo
 zu nähren. Astronomie ist eine großarti-         8 das berühmte Bild
 ge Methode, uns daran zu erinnern, dass es       von der aufgehenden
 da draußen ein Universum gibt, dass so viel      Erde (linke Seite).
 größer ist als unser Alltag. Natürlich gibt es   Ein gutes halbes Jahr
 auch praktische Gründe für eine Sternwar-        später standen Neil
 te: Vor hundert Jahren war es ein Zeichen        Armstrong und Buzz
 der Unabhängigkeit des Vatikan von Itali-        Aldrin (im Bild rechts)
 en, dass man eigene Institutionen hatte. Die     auf der Mondoberflä-
 Sternwarte zeigt uns auch, wie die Kirche        che (Apollo 11).
 die Wissenschaft unterstützt. Wir erinnern       FRIEDRICH / INTERFOTO / PICTURE-
 Nicht-Astronomen daran, dass glaubende           DESK.COM
 Menschen immer schon eine wichtige Rol-
 le in der Wissenschaft spielen. Und wir er-      sen, oft auf ganz simplen Prinzipien beru-        scheiden könnte; wenn es fähig wäre, nach
 innern die gläubigen Menschen in der For-        hen und zudem sehr schön funktionieren.           der Existenz Gottes zu fragen und nach ihm
 schung daran, dass sie nicht alleine sind.       Natürlich würde ein Universum ohne Logik          zu suchen; wenn es die Freiheit hätte, sich
 Der wichtigste Grund für die vatikanische        nicht gut funktionieren, aber dass diese Lo-      Gott zuzuwenden oder nicht – dann wäre
 Sternwarte ist für mich aber, Gott besser ken-   gik auch noch schön ist, ist ein unerwartetes     das Wesen laut Definition ein Ebenbild Got-
 nenzulernen über das, was er erschaffen hat.     Geschenk. Das zeigt sich in der Forschung         tes. Und es käme nicht darauf an, wieviele
 Ein weiser Mathematiker hat einmal gesagt,       zum Beispiel dann, wenn es mehrere Erklä-         Tentakel es hätte. Solche Lebewesen wären
 man verstehe Mathematik nie völlig, aber         rungsversuche gibt. Oft ist der eleganteste       für uns keine Aliens (Außerirdische, wörtlich
 man wird mit ihr vertraut. So ist es doch mit    Erklärungsversuch, also eine Erklärung, die       übersetzt: Fremdlinge), sondern Geschwister.
 vielen Dingen, die wir lieben: Wir sehen in      einem sprichwörtlich die Sprache raubt, am
 unseren Freunden und Angehörigen ja kei-         nächsten bei der Wahrheit. Gottes Zugang          Der Astronom Johannes Kepler (1571–1630) hat
 ne zu lösenden Aufgaben, sondern Men-            zu den Dingen ist viel geschickter als unsere     sinngemäß geschrieben: „Die Himmelsbewegun-
 schen, mit denen wir zusammen sein wol-          Erklärungsversuche. Deshalb macht Wissen-         gen sind nichts anderes als fortwährende himm-
 len. So empfinde ich es auch, wenn ich Gott      schaft Freude – und Freude ist für mich ein       lische Musik, mit dem Verstand, nicht mit dem
 im Universum kennenlernen will.                  Zeichen für die Anwesenheit Gottes.               Ohr wahrnehmbar.“ „Hören“ Sie dieser Art von
                                                                                                    Musik zu?
 Als Wissenschaftler sammeln Sie Weltall-Daten.   Der Mensch gilt als „Krone der Schöpfung“. Wäre   Consolmagno: Kepler zitierte mittelalterli-
 Was können wir insgesamt daraus lernen?          es ein religiöser Schock, wenn es irgendwo im     che Gelehrte, die annahmen, dass die Pla-
 Consolmagno: Wenn Sie „insgesamt“ sagen,         Weltall mit uns vergleichbares Leben gäbe?        netenbahnen sich zueinander wie Töne in
 dann werden Sie kaum auf die lange Liste         Consolmagno: Sie spielen auf die Gottes-          den Harmonien abendländischer Musik ver-
 unserer wissenschaftlichen Veröffentlichun-      ebenbildlichkeit des Menschen an (z. B. Gen       halten. Wir wissen heute, dass Planeten-
 gen abzielen, die man unter www.vatican-         1,26–27). Aber was ist damit gemeint? Sicher      bahnen und Musik komplizierter aufgebaut
 observatory.va finden kann. Aber wir ha-         nicht das Aussehen unseres Körpers, das ja        sind. Freilich: Da wie dort finden wir Freu-
 ben ja schon davon gesprochen, dass man          auch so verschieden sein kann. Mittelalter-       de. Ich sehe die von Gott geschenkte Freu-
 Gott besser kennenlernen kann, wenn man          liche Theologen wie Thomas von Aquin sa-          de in der Musik, die ich liebe (auch wenn
 das Universum studiert: Einmal davon abge-       hen das Ebenbild Gottes in jenem Teil des         ich ein schlechter Musiker bin), und in der
 sehen, dass dieses Universum, wirklich sehr,     Menschen, der uns von den anderen Lebe-           wissenschaftlichen Arbeit, die ich zu leis-
 sehr groß ist – und sein Schöpfer noch viel      wesen unterscheidet: im Verstand und im           ten vermag. Und ich hoffe, dass meine Ar-
 größer –, habe ich gelernt, wie Gott es liebt,   freien Willen. Wenn also ein Wesen sich sei-      beit auch jenen Freude vermittelt, die daran
 Dinge elegant zu machen. Ich meine Din-          ner selbst und seiner Umwelt bewusst wäre;        zwar selbst nicht mitwirken können, aber se-
 ge, die eine sehr logische Struktur aufwei-      wenn es frei zwischen Liebe und Hass ent-         hen, was Astronomen ans Licht bringen.    «
SONNTAG

15. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 14. Juli 2019

Das Wort ist nahe
Gott verlangt nichts, was über die Kraft des Menschen geht. Es gilt in den
sozialen Herausforderungen, für die Verwundeten, die einem am Weg
begegnen. Schau hin. Handle danach. Und du wirst leben.

Evangelium
                                               Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du
                                               mehr für ihn brauchst, werde ich es dir be-
                                               zahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von
Lukas 10,25–37
                                               diesen dreien meinst du, ist dem der Nächs-
                                               te geworden, der von den Räubern überfal-
Und siehe, ein Gesetzeslehrer stand auf,       len wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete:
um Jesus auf die Probe zu stellen, und frag-   Der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da
te ihn: Meister, was muss ich tun, um das      sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du
ewige Leben zu erben? Jesus sagte zu ihm:      genauso!
Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest

                                               1. Lesung                                        2. Lesung
du? Er antwortete: Du sollst den Herrn, dei-
nen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen
und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen
                                               Deuteronomium 30,9b–14                           Kolosser 1,15–20
Kraft und deinem ganzen Denken, und dei-
nen Nächsten wie dich selbst.

                                                                                                                                                  EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE
Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geant-     Mose sprach zum Volk: Der HERR wird dir          Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes,
wortet. Handle danach und du wirst leben!      Gutes tun. Denn du hörst auf die Stimme          der Erstgeborene der ganzen Schöpfung.
Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen   des HERRN, deines Gottes, und bewahrst sei-      Denn in ihm wurde alles erschaffen
und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächs-    ne Gebote und Satzungen, die in dieser Ur-       im Himmel und auf Erden,
ter? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann     kunde der Weisung einzeln aufgezeichnet          das Sichtbare und das Unsichtbare,
ging von Jerusalem nach Jericho hinab und      sind, und kehrst zum HERRN, deinem Gott,         Throne und Herrschaften,
wurde von Räubern überfallen. Sie plünder-     mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele           Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn
ten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann      zurück. Denn dieses Gebot, auf das ich dich      und auf ihn hin erschaffen.
gingen sie weg und ließen ihn halbtot lie-     heute verpflichte, geht nicht über deine         Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat
gen. Zufällig kam ein Priester denselben       Kraft und ist nicht fern von dir. Es ist nicht   alles Bestand.
                                                                                                                                                  © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART

Weg herab; er sah ihn und ging vorüber.        im Himmel, sodass du sagen müsstest: Wer         Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche.
Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle;       steigt für uns in den Himmel hinauf, holt es     Er ist der Ursprung,
er sah ihn und ging vorüber. Ein Samariter     herunter und verkündet es uns, damit wir         der Erstgeborene der Toten;
aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er    es halten können? Es ist auch nicht jenseits     so hat er in allem den Vorrang.
sah ihn und hatte Mitleid, ging zu ihm hin,    des Meeres, sodass du sagen müsstest: Wer        Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle
goss Öl und Wein auf seine Wunden und          fährt für uns über das Meer, holt es herüber     in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn
verband sie. Dann hob er ihn auf sein eige-    und verkündet es uns, damit wir es halten        hin zu versöhnen.
nes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge    können? Nein, das Wort ist ganz nah bei          Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu
und sorgte für ihn. Und am nächsten Tag        dir, es ist in deinem Mund und in deinem         Christus führen, der Frieden gestiftet hat am
holte er zwei Denare hervor, gab sie dem       Herzen, du kannst es halten.                     Kreuz durch sein Blut.
KirchenZeitung Diözese Linz   10. 12. 2011

                                                                                         WORT ZUM SONNTAG

                                                                                         Du kannst es
                                                                                         Krieg und Terror, Hunger und Migration,
                                                                                         schwere Krankheiten, persönliche Schicksals-
                                                                                         schläge. Die Welt stellt uns als Christinnen
                                                                                         und Christen immer wieder vor Herausforde-
                                                                                         rungen, die unsere Botschaft herausfordern
                                                                                         und auf die Probe stellen.
                                                                                         Immer wieder stelle ich mir die Frage: Was
                                                                                         kann ich als Einzelperson überhaupt gegen
                                                                                         diese Vorgänge in der Welt unternehmen?
                                                                                         Bin ich allein nicht zu schwach? Reicht mein
                                                                                         Glaube, meine Überzeugung aus, um mich
                                                                                         dem mit der christlichen Botschaft entgegen-
                                                                                         zustellen? Oder muss ich nicht eh schon ge-
                                                                                         nug auf mich schauen und die großen Proble-
                                                                                         me der Welt müssen andere lösen?
                                                                                         „Die großen Untaten der Weltgeschichte wer-
                                                                                         den erst möglich durch Un-Taten: durch Weg-
                                                                                         schauen, Weghören, Mitlaufen“, schreibt
                                                                                         Dorothee Sandherr-Klemp (Magnificat. Das
                                                                                         Stundenbuch, Juli 2019).
                                                                                         Mit der Erzählung vom Barmherzigen Sama-
                                                                                         riter gibt uns Jesus sehr klar eine Haltung vor,
                                                                                         die wir als Christen bei all unserem Tun und
                                                                                         Wirken in dieser Welt berücksichtigen müssen.
                                                                                         Es ist die Haltung des bewussten Hinschauens
                                                                                         auf das Leid und die Probleme in dieser Welt
                                                                                         und ein bewusstes Handeln.
                                                                                         Ist das nicht zu viel verlangt? Auf diese Frage
                                                      ADOBESTOCK.COM/NASTASIA FISECHKO
                                                                                         gibt die Stelle aus dem Buch Deuteronomium
                                                                                         eine für mich immer wieder sehr klare Ant-
                                                                                         wort: „Das Gebot, auf das ich dich heute ver-

I
                                                                                         pflichte, geht nicht über deine Kraft und ist
   ch aber komme zu dir mit meinem Bittgebet,                                            nicht fern von dir. (…) Nein, das Wort ist ganz
                                                                                         nah bei dir (…), du kannst es halten.“
   HERR, zur Zeit der Gnade.                                                             Ich muss nicht den ethischen Herkules geben
Gott, in deiner großen Huld erhöre mich,                                                 und Dinge versuchen, die über meine Kraft
                                                                                         hinausgehen, um in dieser Welt mit der Bot-
mit deiner rettenden Treue!
                                                                                         schaft Gottes zu wirken. Ich brauche nur das
Erhöre mich, HERR, denn gut ist deine Huld,                                              mir Mögliche versuchen, das genügt, das ist
wende dich mir zu in deinem großen Erbarmen!                                             aber auch schon Aufgabe genug.

Ich aber bin elend und voller Schmerzen,
doch deine Hilfe, Gott, wird mich erhöhen.                                               ZUM WEITERDENKEN
Ich will im Lied den Namen Gottes loben,
                                                                                         „ Kenne ich meine Möglichkeiten und
ich will ihn mit Dank erheben.                                                             meine Grenzen, wenn ich mich mit der
                                                                                           christlichen Botschaft für etwas einsetze?
Die Gebeugten haben es gesehen und sie freuen sich!
Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz lebe auf!
Denn der HERR hört auf die Armen, seine Gefangenen verachtet er nicht.
Denn Gott wird Zion retten, wird Judas Städte neu erbauen.
Man wird dort siedeln und das Land besitzen.                                                                     FABIAN DRACK
                                                                                                                 ist Pastoralassistent in Traun.
Die Nachkommen seiner Knechte werden es erben,
                                                                                                                 Den Autor erreichen Sie unter
die seinen Namen lieben, werden darin wohnen. ANTWORTPSALM (AUS PSALM 69)                                        u sonntag@koopredaktion.at
14 Panorama                                                                                                         11. Juli 2019   Vorarlberger KirchenBlatt

Bischof Kräutlers 80. Geburtstag und die Amazonas-Synode in Rom

Amazoniens vitale Bedeutung
für den ganzen Planeten
Bischof Erwin Kräutler, früherer Bischof                                                             Zugang haben zu allen öffentlichen Einrich-
von Xingu in Brasilien, ist eben von den                                                             tungen, insbesondere im Gesundheits- und
Vorbereitungen zur Amazonas-Synode                                                                   Schulwesen.
heimgekehrt, da steht schon sein 80.
Geburtstag am 12. Juli an. Und er hat ein                                                            Manche Stimmen aus dem Vatikan erklären sinn-
neues Buch zur Synode, die im Oktober                                                                gemäß, der Priestermangel im Amazonasgebiet
stattfindet, geschrieben.                                                                            sei viel schlimmer als in Europa. Wird da vorge-
                                                                                                     baut nach dem Motto: Wenn es viri probati im
INTERVIEW: HEINZ NIEDERLEITNER                                                                       Amazonas gibt, braucht ihr in Europa noch lange
                                                                                                     nicht darauf hoffen?
Sie beginnen Ihr neues Buch mit dem besonde-                                                         Kräutler: Statistische Vergleiche zwischen
ren Weg der Menschen in der Amazonas-Region.                                                         Österreich und Amazonien anzustellen,
Wird in Europa übersehen, dass es zunächst eine                                                      um damit beweisen zu wollen, dass in Ös-
Synode für die Menschen dieser Region ist?                                                           terreich kein Priestermangel besteht, gehen
Bischof Erwin Kräutler: Ein wichtiges Detail                                                         an der Wirklichkeit vorbei. Die Kirche in Ös-
ist, dass die Synode nicht in irgendeiner grö-                                                       terreich erlebte eine ganz andere Geschich-
ßeren Stadt Südamerikas stattfinden wird,                                                            te als Amazonien. Seit Jahrhunderten hatte
sondern in Rom. Dies aus zwei Gründen:                                                               in Österreich jede noch so kleine Gemein-
Papst Franziskus will persönlich an allen Sit-                                                       de ihren Pfarrer, der seine Schäfchen kann-
zungen teilnehmen und Amazonien ist von                                                              te, also wie Papst Franziskus es 2013 formu-
vitaler Bedeutung für den ganzen Planeten.        Erwin Kräutler tritt als Bischof für die           lierte, den „Geruch der Schafe“ besaß. Die
                                                  Menschen in Amazonien und ihren Lebensraum         Situation hat sich in Österreich drastisch
Muss die Synode Europa, den USA oder China ins    ein. Für die Amazonas-Synode hat er wesent-        verändert durch die Schaffung von Pasto-
Gewissen reden: Erkennt eure Verantwortung am     liche Vorarbeit geleistet. RUPPRECHT/KATHBILD.AT   ralräumen und eine angehäufte Verantwor-
Raubbau in Lateinamerika!                                                                            tung eines einzigen Priesters für mehrere Ge-
Kräutler: Amazonien hat eine klimaregu-           Kräutler: Es braucht vor allem eine lieben-        meinden. Wie können heute unsere Priester
lierende Funktion. Diese Tatsache ist wis-        de Solidarität und Aufgeschlossenheit für          als „Blaulicht-Priester“, die von Gemeinde
senschaftlich belegt. Wenn es mit der Ent-        andere Kulturen und Gemeinschaften. Wir            zu Gemeinde rasen, sich noch den Geruch
waldung und skrupellosen Zerstörung so            sprechen heute weniger von Inkulturati-            der Schafe aneignen? Wir haben auch ei-
weitergeht, werden zunächst der Süden Bra-        on, sondern mehr von einer Interkulturali-         nen eklatanten Priestermangel in Österreich
siliens und die südlichen Länder Südameri-        tät als gegenseitig bereicherndem Austausch        und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Wer
kas darunter leiden, aber die Folgen werden       zwischen unterschiedlichen Kulturen – und          sagt, heute haben alle ein Auto und können
recht bald auch auf der nördlichen Halbku-        dies auch auf religiöser Ebene. Evangelisie-       in eine Gemeinde fahren, in der eine Eucha-
gel zu spüren sein. Unsere Kirche hat den         rung bedeutet zunächst, die Gegenwart Got-         ristiefeier stattfindet, versteht den Sinn der
Auftrag, weltweit die Verantwortung der jet-      tes in den verschiedenen Kulturen zu „ent-         Eucharistiefeier nicht. Zur Eucharistiefeier
zigen Generation für die zukünftigen Gene-        decken“. Evangelisierung bedeutet nicht nur        gehört das Sich-Versammeln einer ganz kon-
rationen einzumahnen. In seiner Enzyklika         Verkündigung, sondern auch Zeugnis abzu-           kreten Gemeinde und dazu gehört das Ge-
Laudato Sì sagt Papst Franziskus: „Ich lade       legen. Manche von uns haben ihre Liebe             meinschaftsbewusstsein: „Wir feiern den
dringlich zu einem neuen Dialog ein über          zu diesen Völkern mit dem Leben bezahlt.           Tod und die Auferstehung unseres Herrn“.
die Art und Weise, wie wir die Zukunft unse-      Evangelisierung ist Einsatz für diese Volks-       Der Akzent liegt auf dem „Wir“. Gerade das
res Planeten gestalten. Wir brauchen ein Ge-      gruppen, der Dienst an ihnen wie Jesus ihn         wollen wir für Amazonien!
spräch, das uns alle zusammenführt, denn          bei der Fußwaschung praktiziert hat. Evan-
die Herausforderung der Umweltsituation,          gelisierung ist Dialog auf Augenhöhe ohne          Was meinen Sie genau?
die wir erleben, und ihre menschlichen Wur-       jede kulturelle Arroganz oder religiöse Über-      Kräutler: Wir wollen, dass in jeder Gemeinde
zeln interessieren und betreffen uns alle.“       heblichkeit. Wir wollen den Indios nie unse-       ein Priester ist, der mit den Leuten lebt, den
                                                  ren Lebensstil aufzwingen. Aber wir kämp-          Geruch der Schafe annimmt, für sie da ist
Die indigenen Völker sind für uns in Euro-        fen gemeinsam mit ihnen um den Respekt             und sie nicht nur ein-, zweimal im Jahr be-
pa fremd, sie führen ein anderes Leben. Was       gegenüber ihren in der Verfassung veranker-        sucht. Der Sonntagsgottesdienst besteht aus
braucht es, um zu erkennen, dass ihre Lebens-     ten Rechten, insbesondere ihrem Recht auf          zwei Teilen, dem Wortgottesdienst und der
grundlagen nicht weniger zählen als unsere?       ihr angestammtes Gebiet. Auch sollen sie           Eucharistiefeier. Beide Teile gehören zusam-
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