SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin

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SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
ZEITSCH R I F T DES L AN DESSPORTB U N DES B ER LI N                           J u l i - A u g u s t 2 018

                                           SPORT
                                           IN BERLIN

                                                             Bewegung                  Sport.Vereine.
Berlin2018: Leichtathletik-EM                                macht Spaß                Zukunft:
                                                             und schlau                Berlin
vom 7. bis 12. August                                        Seite 4, 5, 16, 17, 22:   Seite 8: Auftakt für
                                                             Kooperation Kita-Verein   neue LSB-Diskussion
Robert Harting vor letztem Auftritt in seinem „Wohnzimmer”
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
f e k t   e
                                                  per ngen
                                                   d i n g u
                                                be          ä  d   e  r  n
                                                 in 6  2  B
                                                                        G
                                                             T R A ININ
                                                              IN
                                                      ZEIG DE TAGR AM:
                                                        A UF IN S E W E G UN G
                                                                NB
                                                       # BERL I

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SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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                                                    SPORT IN BERLIN

                                                       Titelfoto                                  48 Sport.Vereine.Zukunft: Berlin
                                                                                                  100 Vertreter bei Auftaktveranstaltung für
                                                    Olympiasieger Robert Harting hat im Dis-      neue LSB-Diskussionsreihe
                                                    kus-Wettbewerb des Diamond-League-
                                                    Meetings in Rom die EM-Norm (64 Me-           10 Beim Sport gelernt
                                                    ter) geknackt. Mit seinem fünften Platz       BVG-Busse fahren mit Motiven der LSB-
                                                    (64,64 Meter) bewarb sich der Berliner        Kampagne
                                                    für einen von drei Startplätzen des Deut-
                                                    schen Leichtathletik-Verbandes bei der        10 LSB bildet Geflüchtete aus
                                                    Europameisterschaft in Berlin (7.-12. Au-     40 Männer und Frauen erwerben
                                                    gust). Da, wo alles mit der Goldmedaille      Übungsleiter-Lizenz
                                                    bei der WM 2009 begann, will er seine
                                                    herausragende Karriere beenden: im Ber-       28 86 Jahre und topfit
                                                    liner Olympiastadion, das er immer als        Klaus Förster hat zum 65. Mal das
                                                    sein „Wohnzimmer” bezeichnet hat. Seine       Deutsche Sportabzeichen erworben
                                                    Teilnahme am Internationalen Stadion-
                                                    fest ISTAF, das am 2. September ebenfalls     Seite 20 Datenschutz: Fragen und
                                                    im Olympiastadion stattfindet, hat er         Antworten
                                                    schon zugesagt.                Foto: Engler   Seite 26 Frauen im Sport
                                                                                                  Monika Winkelmann vom TuS Neukölln
SPORT IN BERLIN Offizielles Verbandsorgan
des LANDESSPORTBUNDES BERLIN                         4 Bewegung macht Spaß und schlau             Seite 30 LSB gratuliert 125 Jahre TSC
Herausgeber: Landessportbund Berlin e. V.           LSB und Sportjugend unterstützen              Berlin und Damenschwimmverein NIXE
Dr. Heiner Brandi (verantwortlich)                  Vereine bei Kooperation mit Kitas             Seite 32 Digitalisierung im Sport
www.lsb-berlin.de
                                                                                                  Blended Learning
www.facebook.com/LandessportbundBerlin               5 Hedwig in der Weitsprunggrube
Twitter: @LSBBerlin
                                                    Vereinsprojekt des Monats: SC Tegeler         17 Sport Jugend Berlin
Redaktion: Angela Baufeld (verantwortlich)
                                                    Forst kooperiert mit der Kita Ententeich
Jürgen Stein (verantwortlich: Sportjugend)
Franziska Staupendahl                                                                             Fachtage „Gesundheit und Bewegung”
                                                     6 Powerfrauen im Mittelpunkt                 Freiwilligendienste im Sport
Redaktionsadresse:
Sport in Berlin, Jesse-Owens-Allee 2                LSB-Ehrenamtsgala 2018: Engagement            Gut drauf
14053 Berlin                                        im Mädchen- und Frauensport gewürdigt         25 Jahre School-Finals Berlin
(Postanschrift: Brieffach 1680, 14006 Berlin)
Fon (030) 30 002 109
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Anzeigen: Top Sportmarketing Berlin GmbH,
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Fon. (030) 30 11 186 -0, Fax 30 11 186 - 20

SPORT IN BERLIN erscheint sechs Mal pro Jahr.
Der Bezugspreis ist im LSB-Mitgliederbeitrag ent-
halten. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge
drücken nicht unbedingt auch die Meinung des
Herausgebers aus. Die Redaktion lädt zur Einsen-
dung von Fremdbeiträgen ein. Es wird jedoch
keine Gewähr für eine Veröffentlichung über-
nommen.

Nächster Redaktionsschluss: 9. 8. 2018

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                              binden lassen.

                                                    Karikatur: Klaus Stuttmann                                              (Siehe Seite 24)

                                                                                                         SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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                                                                                     editorial

                                                       Von Steffen Sambill
                                                       Vorsitzender der Sportjugend Berlin

                                     Bewegung macht Spaß und schlau
                                     LSB und Sportjugend unterstützen Vereine bei Kooperation mit Kitas

    W
               er einmal Kinder beim Laufen, Hüp-      förderung von Kindern durch Aus- und Fort-       ten ihre Angebote durch die Kita-Kooperatio-
               fen, Klettern, Toben beobachtet hat,    bildungen. Erzieher/-innen lernen, altersge-     nen erweitern. 353 Aus- und Fortbildungs-
               weiß: Bewegung macht Spaß! Denn         rechte Bewegungsangebote in den täglichen        maßnahmen mit dem Schwerpunkt Bewe-
    meist wird das Spielen begleitet durch lautes      Kita-Alltag einzubinden. Die Fortbildungen er-   gungserziehung und Gesundheitsförderung
    Lachen, Rufen und Jauchzen. Kinder bewe-           reichen aber auch Übungsleiter/-innen, Leh-      wurden realisiert und von über 5.200 Erzie-
    gen sich gerne, Bewegungs- und Lebensfreu-         rer/-innen und weitere Akteure im pädagogi-      her/-innen und Übungsleiter/-innen genutzt.
    de gehören gerade bei jüngeren Kindern im          schen Bereich. Ergänzt wird das Seminarpro-      Die Nachhaltigkeit des Programms zeigt sich
    Kita-Alter zusammen.                               gramm durch Arbeitshilfen für die prakti-        an der Weiterführung der Kooperationen
    Von der Wissenschaft wissen wir, dass Bewe-        sche Arbeit mit Kindern, z.B. das Liederbuch     nach Ablauf der zweijährigen Förderung. Eine
    gung Kinder auch gesund und schlau macht.          „Bewegungslieder für Kinder“ oder die Hand-      Evaluierung hat gezeigt, dass zwei Drittel der
    Denn bei Kindern werden durch körperliche          reichungen „Bewegungsgeschichten und             Kitas die Kooperation mit dem Sportverein
    Aktivität Reize geschaffen, die die Bildung von    -landschaften“, „Bewegung mit Alltagsmate-       nach Ablauf der Förderung fortsetzen. 96 Pro-
    Synapsen im Gehirn unterstützen. Untersu-          rialien“ sowie „Bewegung und Sprache“.           zent der beteiligten Kitas würden das Pro-
    chungen belegen, dass sich Kinder auffallend       Eine spielerische Bewegungsförderung in Ki-      gramm weiterempfehlen.
    schneller in ihrer Intelligenz und sozialen        tas legt den Grundstein für aktive und gesun-
    Kompetenz entwickeln, wenn sie sich regel-         de Kinder. In den 21 Kitas der KiB in sieben
    mäßig und selbstbestimmt bewegen.                  Berliner Bezirken, deren Träger der LSB Berlin     „Kleine kommen ganz groß raus“ bringt
    Und dennoch bewegen sich viele Kinder we-          mit seiner Sportjugend ist, ist Bewegung ein       mehr Bewegung in den Alltag der Kinder:
    niger als die von der Weltgesundheitsorgani-       pädagogisches Prinzip und steht im Mittel-         Die wöchentlichen Stunden legen den Fo-
    sation empfohlenen 60 Minuten pro Tag. Der         punkt der pädagogischen Arbeit.                    kus auf Freude an Bewegung, und Entwick-
    LSB Berlin mit seiner Sportjugend möchte das       Mit dem Förderprogramm „Kleine kom-                lung der motorischen Fähigkeiten.
    ändern, zum einen durch Bewegungsange-             men ganz groß raus“ unterstützt der LSB
    bote für Kinder in Kitas, zum anderen durch        Berlin mit seiner Sportjugend seit 1999 spie-    Mit dem Programm ist das nachhaltige Ziel
    eine qualifizierte Ausbildung von Erzieher/-in-    lerische Bewegungsangebote für Kinder in         von LSB und Sportjugend Berlin erreicht wor-
    nen und Übungsleiter/-innen.                       Kindertagesstätten in Kooperation mit Sport-     den, mehr Kinder im Vorschulalter für den re-
    Motivierte und qualifizierte Fachkräfte sind die   vereinen. Seit dem Jahr 2002 beteiligt sich      gelmäßigen Sport im Verein zu gewinnen.
    Grundlage, um Kinder für Bewegung zu be-           auch die AOK Nordost an diesem Förderpro-        Waren 1999 nur 13.518 Berliner Kinder im
    geistern. In dem deutschlandweit einmaligen        gramm. Ziel ist die nachhaltige und regelmä-     Vorschulalter Mitglied in einem Sportverein,
    Projekt zwischen der Gerhard-Schlegel-Sport-       ßige Bewegungsförderung von Kindern und          sind es 2018 bereits 37.064.
    schule des LSB mit der „Kinder in Bewe-            die Einbindung der Erzieher/-innen.              Um die Potenziale von Bewegung und Sport
    gung gGmbH” (KiB) und dem Sozialpädago-            Durch die Zusammenarbeit von Kitas und           im Kitabereich auszuschöpfen, ist eine flä-
    gischen Institut (SPI) werden Erzieher/-in-        Sportvereinen können die Kinder sich austo-      chendeckende vielseitige und nachhaltige Be-
    nen mit sport- und bewegungspädagogi-              ben, Geschicklichkeit und motorischen Fähig-     wegungsförderung von Kindern in Berliner Ki-
    schem Profil ausgebildet. So können qualifi-       keiten erproben und sportliche Ambitionen        tas dringend notwendig. Der LSB Berlin und
    zierte Fachkräfte u. a. für die 21 bewegungs-      entwickeln.                                      die Sportjugend haben die Mittel für das Pro-
    orientierten Kitas der KiB und für weitere         Seit 1999 wurden 521 Projekte von 151            gramm „Kleine kommen ganz groß raus“ er-
    sportorientierte Angebote der Kinder- und Ju-      unterschiedlichen Sportvereinen unter-           höht. Sportvereine, die Bewegungsstunden
    gendhilfe in Berlin gewonnen werden.               stützt. Dabei haben sich Kooperationen           in Kitas anbieten und ihr Angebot erwei-
    Die Bildungsstätte der Sportjugend qualifi-        mit 292 Kindertagesstätten aus allen Ber-        tern möchten, sind herzlich eingeladen,
    ziert seit den 70er Jahren Erzieher/-innen         liner Bezirken ergeben. Alle teilnehmenden       sich im Programm „Kleine kommen ganz
    im Bereich Bewegungs- und Gesundheits-             Vereine haben Mitgliederzuwachs und konn-        groß raus“ zu beteiligen.
                                                                                                                    (siehe auch Seiten 5, 16, 17, 22)

    SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
vereinsprojekt des monats                                             5

                                                                                                     Schuh noch binden muss. Oder auf den Kum-
                                                                                                     pel, der nicht ganz so schnell ist.
                                                                                                     Bewegung ist in der Kita Ententeich ein wich-
                                                                                                     tiges erzieherisches Element – und war es
                                                                                                     schon, bevor „wir uns mit Kirsten professio-
                                                                                                     nelle Unterstützung geholt haben“. Montags
                                                                                                     zum Beispiel ist Waldtag. Da „streifen“ die 16
                                                                                                     Ententeich-Küken durch die Natur und erle-
                                                                                                     ben Abenteuer. Ein großes Vergnügen mit
                                                                                                     Lerneffekt. Denn im Wald erfahren die Kinder
                                                                                   Foto: Engler      nicht nur viel über Pflanzen und Tiere. Son-
                                                                                                     dern auch, dass Baumstämme nicht nur zum
Sandra Blume-Habibi (li.) und Kirsten Teske (re.) verlegen im Sommer den Sport ins Freie.            Balancieren super sind. Mit Bäumen kann
                                                                                                     man auch Rechnen lernen. „Wir laufen jetzt
Hedwig und die Küken                                                                                 mal bis zum dritten Baum hinter der Kuhle.“

in der Weitsprunggrube                                                                               Da will Zählen gelernt sein! Neugier und Be-
                                                                                                     wegungsdrang werden so gestillt – und das
Vereinsprojekt des Monats: Kooperation zwischen Kita Ententeich und                                  Frühstück draußen schmeckt dann nochmal
SC Tegeler Forst motiviert zu lebenslangem Sporttreiben                                              so gut. So viel frische Luft und Grün, das ist ein
                                                                                                     Privileg in einer Metropole wie Berlin, die zu-
Von Bianka Schreiber-Rietig Wenn das Pin-           menarbeit habe. Hatte man. Auch die Eltern       gegebenermaßen eine sehr grüne Stadt ist.
guin-Fräulein Hedwig und die beiden Teddys          waren gleich dabei. „Mens sana in corpore        Aber eben nicht überall.
in der Weitsprunggrube sitzen, dann gibt es         sano“ - sie hatten die Weisheit im Zusam-        Die Kinder vom Ententeich sind nicht nur auf
kein Halten mehr: Es wird gesprungen im Se-         menhang mit ihren Kindern verinnerlicht.         dem Sportplatz kreativ, sondern auch beim
kundentakt. Moment - da muss Übungsleite-           Deshalb schwimmen im Ententeich alle ge-         Basteln und Spielen. Was sie beim Sommer-
rin Kirsten Teske allerdings erst nochmal was       meinsam und harmonisch in eine Richtung.         fest unter Beweis stellten, wo sie das Buch
klären: „Mit wie vielen Beinen müsst ihr ab-        Es macht nicht nur den beteiligten Großen        vom Regenbogenfisch in einen Bühnenauftritt
springen?“ Kurze Verwirrung bei dem Zwi-            und Kleinen Spaß, sondern auch Gästen, die       umsetzten. Selbstverständlich wurden Kulis-
schenruf „Drei“, Gelächter und dann: „Natür-        an diesem Morgen da sind: Kirsten Teske, die     sen und Kostüme in Eigenregie hergestellt.
lich mit einem!“ ist die richtige Antwort der       aus der Leichtathletik kommt, weiß die 16        Auch auf gesunde Ernährung wird geachtet,
Kinder aus der Kita Ententeich in Berlin-Froh-      kleinen SportlerInnen zwischen zwei und          wobei Muffins oder ein Geburtstagskuchen er-
nau. Die sind hier jeden Donnerstag bei schö-       sechs Jahren zu motivieren. Das bedeutet:        laubt sind.
nem Wetter beim Sport am Poloplatz ganz in          spielerisch ganzheitliche Körperschulung,        Kirsten Teske ist sich bewusst, dass sie hier die
der Nähe ihres Kindergartens. Heute beglei-         heute mit Schwerpunkt Springen und Laufen.       Basis für ein lebenslanges Sporttreiben legen
ten die Erzieherinnen Steffi Schneider und          Die Mädchen und Jungen sind kaum zu              kann. „Und da steht einfach Spaß an der Be-
Sandra Blume-Habibi ihre Schützlinge. Be-           bremsen, springen mutig in die ausgelegten       wegung im Vordergrund…“
sonders, wenn Fußball ansteht, ist auch Kolle-      grünen und roten Reifen oder über die blau-      Alle hoffen nun, dass das Projekt, fortgesetzt
ge Philipp am Start. Und Paula, die FSJ-lerin,      gelben Mini-Hürden, die auf dem Rasen auf-       wird. „Das wäre toll, auch für die Kinder, die
komplettiert das Team.                              gebaut sind.                                     neu kommen“, sagt Sandra Blume-Habibi. Die
Seit eineinhalb Jahren läuft das Kooperations-      Die Begeisterung sei von Anfang an da gewe-      Warteliste für den Ententeich ist lang.
Projekt zwischen der Kita und dem SC Tegeler        sen, sagt Teske, die es mühelos schafft, die     Die letzten Minuten der Sportstunde: Animie-
Forst, das vom LSB gefördert wird. Und alle,        Zwei- bis Sechsjährigen bei Laune und in Be-     ren oder motivieren muss die Übungsleiterin
Kinder wie Erwachsene, sind begeistert dabei.       wegung zu halten. „Ich habe hier eine tolle      keines der Kinder. Selbst bei einem kleinen
„Es hat sich enorm viel getan.Wir haben vor-        Gruppe. Das hat man nicht immer“, sagt sie.      Wehwehchen oder wenn es mal Streit gibt
her schon Sport gemacht, aber es ist noch           Und berichtet stolz von den Fortschritten seit   und ein Tränchen fließt – schnell vergessen,
einmal etwas anderes, wenn eine Fachkraft           Beginn des Projekts. „Die Kinder haben sich      wenn es heißt: „Sollen wir den Reifen noch et-
dabei ist. Nicht nur die Kinder lernen viel, son-   nicht nur in Motorik oder Körperspannung         was weiter weg legen? Schafft ihr es, da rein-
dern auch wir Erzieherinnen“, freut sich San-       verbessert, auch die Bewegungsabläufe wer-       zuspringen?“ „Jaaaaa“, lautet die vielstimmige
dra Blume-Habibi.                                   den immer runder“ freut sie sich. „Sie lernen    Antwort. Munter wird in die Sandgrube ge-
Die Kooperation entstand eher zufällig. Die         beim Sport auch viel über das Miteinander,       hopst. Jetzt ist Schluss, trotz Protest: Hedwig
Kinderleichtathletik der LG Nord Berlin, die        also soziale Kompetenz“, fügt Sandra Blume-      und die Teddys werden bis zur nächsten Stun-
mit dem SC zusammengeschlossen ist, be-             Habibi an. Das wird gleich demonstriert: Die     de verpackt. Und die scheinbar unermüdli-
treut Kirsten Teske. Sie sprach Steffi Schneider    Kinder wollen eine Runde laufen – da wartet      chen Küken vom Ententeich sind dann doch
an, ob man nicht Interesse an einer Zusam-          man mal auf die beste Freundin, die den          auch etwas müde.

                                                                                                             SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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                                                        ehrenamtsgala 2018

    Alle ausgezeichneten Ehrenamtlichen und die LSB-Partner        Ein Video über die Gala steht auf www.lsb-berlin.de/aktuelles/mediathek

    Power-Frauen im Mittelpunkt
    Ehrenamtsgala 2018: LSB und Feuersozietät zeichnen Engagement im Mädchen- und Frauensport aus

    Zum dritten Mal wurde bei der Feuersozietät    und Frauen im Sport“ honoriert. Die Preisträ-   täten. Die Feuersozietät ist als offizieller Pre-
    Berlin Brandenburg der „Sonderpreis für be-    gerinnen wurden von einer Jury mit Vertretern   miumpartner des LSB und des Olympiastütz-
    sondere ehrenamtliche Verdienste“ verliehen.   der Feuersozietät und des LSB gewählt.          punktes Berlin dem Sport eng verbunden.
    Der LSB und die Feuersozietät zeichneten       Außerdem wurden bei der traditionellen LSB-                            „Ohne
    drei Gewinnerinnen aus (siehe Foto). Um        Ehrenamtsgala Mitgliedern von Berliner Sport-               das Engagement der
    den Sonderpreis weiter aufzuwerten, haben      vereinen, -verbänden und Bezirkssportbün-              Ehrenamtlichen wäre das gesell-
                                                   den für ihr langjähriges ehrenamtliches Enga-        schaftliche Leben in unserer Stadt viel
                     „Der LSB hat                  gement Ehrennadeln und Ehrenplaketten              ärmer und zahlreiche Sport-Angebote
              Rekordmitgliederzahlen:              überreicht. Auch die „Ehrenamtlichen des          nicht denkbar. Deshalb würdigt und unter-
         660.000 Berlinerinnen und Berliner        Jahres“ und die „Jungen Ehrenamtlichen des       stützt die Feuersozietät sehr gern den uner-
     treiben Sport in den Vereinen. 60.000 Eh-     Jahres“ wurden ausgezeichnet.                     müdlichen und vielfältigen Einsatz der
   renamtliche haben einen großen Anteil daran.    Die Feuersozietät versichert seit 2001 die          Ehrenamtlichen.“
 Ihnen möchten wir Dank und Anerkennung aus- 660.000 Sportler/-innen in den über 2.500                           Dr. Frederic Roßbeck,
sprechen. Hervorheben möchte ich, dass drei Frau- Vereinen des LSB gegen Unfall- und Haft-                   Vorstandsvorsitzender der
  en für ihr Engagement zur Förderung von Mäd-     pflichtschäden im Rahmen ihrer Vereinsaktivi-                      Feuersozietät
  chen und Frauen gewürdigt werden. Wir rücken
    Power-Frauen ins Licht der Öffentlichkeit, da-                                                              Den „Sonderpreis für beson-
     mit der Anteil der Mädchen und Frauen in                                                                   dere Verdienste bei der Förde-
             den Vereinen weiter steigt.“                                                                       rung von Mädchen und Frau-
                   LSB-Präsident                                                                                en im Sport“ überreichten LSB-
                    Klaus Böger                                                                                 Präsident Klaus Böger, Vizeprä-
                                                                                                                sidentin Claudia Zinke und Dr.
    die Organisatoren das Preisgeld verdoppelt:                                                                 Frederik Roßbeck, Vorstandsvor-
    Jede Siegerin erhielt 1.000 Euro.                                                                           sitzender der Feuersozietät an
    Der LSB und die Feuersozietät hatten den                                                                    (v.l.) Martina Stampka (SG
    Preis 2016 ins Leben gerufen, um den Ein-                                                                   NARVA Berlin), Helga Buch-
    satz der Ehrenamtlichen noch besser zu wür-                                                                 wald (SC Tegeler Forst) und Dr.
    digen. In diesem Jahr wurden „besondere                                                                     Antonia Oelke (Floorball-Ver-
    Verdienste bei der Förderung von Mädchen                                                                    band Berlin-Brandenburg).

    SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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                                                  ehrenamtsgala 2018

Dr. Frederik Roßbeck und Sportjugend-Vorsitzender Steffen Sambill          „Ehrenamtliche des Jahres 2017“ sind Michael Grabitz (Turnge-
würdigten „Junge Ehrenamtliche des Jahres 2017“: (v.l.) Lara Lü-           meinde in Berlin 1848), Gertraud Nilson (TSV Marienfelde 1890)
decke (SG Neukölln) und Lisa Marie Melzer (Pyongwon Marzahn).              und Thomas Wehling (Landestanzsportverband Berlin). Sie wurden
Jonas Kaminski (Seglerhaus am Wannsee) war bei einem Wett-                 von Dr. Frederik Roßbeck und Klaus Böger mit Urkunden und Geld-
kampf. Seine Freundin Tabea Roth von Szepesbela hat ihn vertreten.         prämien gewürdigt.

Das sind die ausgezeichneten                      Jörg Brandt, Matthias Herrmann, RG Wiking        Steffen Reihnwart, Yachtclub Wendenschloß
Ehrenamtlichen                                    Ehrennadel in Silber                             Peter Bortz, Budo-Club Berlin
Ehrennadel in Gold                                Gerhard Troschke, DLRG, Landesverband Ber-       Dagmar Thiel, Sporttaucher Berlin
Helga Thierse, TTK Am Bürgerpark                  lin - Bezirk Reinickendorf                       Sabine Cordes, Ruderclub Tegelort
Ingrid Stein, Behinderten-SV Tiergarten           Ingolf Feilhaber, Isolde Feilhaber, Heinz Kre-   Evelyne Naudßus, Dirk Naudßus, Gesellschaft
Thomas Born, Badminton-Verband                    mer, Sporttaucher Berlin                         Berliner Angler „carpe diem”
Gerhard Hilberger, Segler-Vereinigung Unter-      Peter Zinnow, Polizei-Sport-Verein Berlin        Jörg-Detlef Salchow, VfB Hermsdorf
Havel                                             Ronald Meißner, Berliner Schwimmverein           Ingrid Langer-Niedrig, Blau-Gelb Köpenick
Gerd Rutetzki, Segler-Verein Alsen Berlin         „Friesen 1895”                                   Regine Gabel, BSV 63 Chemie Weißensee
Lutz Schulz, Yachtclub Wendenschloß               Gudrun Bergemann, Ulli Bottermann, TSV           Werner Schwarzkopf, RG Wiking
Klaus Engelhardt, Deutscher Aero-Club, Luft-      Marienfelde 1890                                 Angelika Scharf, Märkischer Wassersport
fahrtverband Berlin                               Dr. Wolfram Miller, Rudergesellschaft Wiking     Ehrenplakette
Fred Borchardt, FC Oldie 79                       Ehrennadel in Bronze                             Detlef Bolzental, Yachtclub Wendenschloß
Horst Kortstock, Ingo Merten, Gesellschaft        Uwe Siebert, Turngemeinde in Berlin 1848         Dr. Ingeborg Wagner, Blau-Gelb Köpenick
Berliner Angler „carpe diem”                      Peter Horst, Gabriele Janke, Turn- und Sport-    Jan Schmoger, Andreas Schulze, Lars Ziegner,
Dietmar Liedtke, Berliner Sommerbiathlon-         verein Hellersdorf 88                            Rudergesellschaft Wiking
verein 1991
Reinhard Recknagel, SG Rehabilitation Berlin-                                                                         So können Sie Ihren
Lichtenberg                                                                                                           Vereinsmitgliedern
Detlef Joost, Jürgen Klingbeil, Private Rennge-                                                                       Danke sagen
meinschaft Spandau im ADAC                                                                                            Es gibt viele Möglichkei-
Klaus Seffert, Ines Stegemann, Sabine Schulz,                                                                         ten, verdienstvolle ehren-
Polizei-Sport-Verein Berlin                                                                                           amtliche Vereinsmitglie-
Burkhard Dieckmann, Gesellschaft Berliner                                                                             der angemessen zu wür-
Angler „carpe diem”                                                                                                   digen. Der LSB hat alle In-
Georg Malinka, SC Brise 1898                                                                                          formationen auf seiner
Angelika Matern-Grutzeck, Turn- und Sportge-                                                                          Homepage zusammen-
meinde Steglitz 1878                                                                                                  gestellt: www.lsb-berlin.
Manfred Klucke, TSV Marienfelde 1890              Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte u. a. Dascha             de/angebote/ehrenamt-
Christian Utecht, Bezirkssportbund Reinicken-     Schuster. Sie gewann dieses Jahr den ersten Preis beim Bundes-      im-sport/anerkennungen-
dorf                                              wettbewerb „Jugend musiziert“ .                                     und-ehrungen

                                                                                                            PORT IN BERLIN Juli/August 2018
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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                                                  sport.vereine.zukunft: berlin

                                                                              Gesellschaftliche Ver-
                                                                              änderungen gehen an
                                                                              den Vereinen nicht
                                                                              spurlos vorüber. Das
                                                                              belegte     Professor
                                                                              Christoph Breuer von
                                                                              der Sporthochschule        Professor Sebastian Braun von der
                                                                              Köln mit Daten aus         Humboldt-Universität sprach von der Plu-
                                                                              dem     Sportentwick-      ralisierung der Sportkultur: „Immer mehr
                                                                              lungsbericht: „Die Ge-     Menschen treiben auf irgendeine Weise
                                                                              winnung und Bindung        Sport. Informelle Aktivitäten nehmen zu.
                                                                              von Mitgliedern ist ein    Im Vordergrund steht nicht mehr das Lei-
                                                                              großes Problem.“           stungsmotiv sondern der Gesundheits-
                                                                                                         aspekt.“ Die Folge sei, dass der Sportver-
                                                                                                         ein seine Monopolstellung verliert und
    „Sport.Vereine.Zukunft: Berlin”                                                                      zunehmend mit anderen Sportanbietern
                                                                                                         auf dem Markt konkurriert. „Wir können
    Fast 100 Vereins- und Verbandsvertreter bei Auftaktveranstaltung der                                 die Beschleunigung nicht aufhalten“,
    neuen LSB-Diskussionsreihe am 9. Juni der Gerhard-Schlegel-Sportschule                               sagte er. „Aber der Sportverein mit sei-
                                                                                                         nen demokratischen Entscheidungs-
    „Um die Zukunft des Sportvereins kann es            Uhr über die Zukunft des organisierten Sports.   strukturen, seinem ehrenamtlichen En-
    nicht schlecht bestellt sein, so lange es so vie-   Die Impulsreferate hielten Professor Dr. Chri-   gagement, seinem Zugehörigkeits-
    le Menschen gibt, die am Wochenende bei             stoph Breuer („Verliert der herkömmliche         und Gemeinschaftsgefühl ist etwas
    30 Grad in die Sportschule kommen.“ Mit             Sportverein an Bedeutung - Zur Entwicklung       Besonderes. Sportvereine sind stabile In-
    diesen Worten eröffnete LSB-Präsident Klaus         der Sportvereine Berlins seit 2004”) und Pro-    seln in einer Zeit, in der sich alles be-
    Böger am 9. Juni die Auftaktveranstaltung für       fessor Dr. Sebastian Braun („Der Sportverein     schleunigt. Das ist unser Kapital.“
    die neue LSB-Diskussionsreihe „Sport.Verei-         in der pluralisierten Sportlandschaft Ber-
    ne.Zukunft: Berlin“. Fast 100 Vereins- und          lin”/siehe auch „Sport in Berlin” 5,6/2018, S.
    Verbandsvertreter diskutierten von 10 bis 16        4). Anschließend tagten vier Arbeitsgruppen.

    Die Arbeitsgruppe „Was ist Sport? Was macht Sportvereine
    aus?” unter Leitung von LSB-Abteilungsleiterin Anke Nöcker
    warf einen Blick auf den Sportverein im Jahr 2050. Fazit: Es gibt
    den Verein noch, weil der
    Verein eine gute Sache ist.
    Alle können mitbestim-
    men. Die Infrastruktur
    und die finanzielle
    Förderung werden                                                                                     LSB-Präsident Klaus Böger sagte zu
    ausgebaut.                                                                                           Beginn: „Der Sportverein ist ein Erfolgs-
                                                                                                         modell. Die Mitgliederzahlen wachsen.
                                                                                                         Nirgendwo sind mehr Kinder und Ju-
                                                                                                         gendliche organisiert als in unseren Ver-
                                                                                                         einen. Dennoch müssen sich Vereine
                                                                                                         dem gesellschaftlichen Wandel stellen,“
                                                                                                         so Böger. Es passiere viel außerhalb der
                                                                                                         Vereine: Sport im Park, Zuwachs bei Fit-
                                                                                                         nessclubs, Angebote in Ganztagsschu-
                                                                                                         len, individueller Sport mit Fitness-Apps.
                                                                                                         „Aber Vereine sind ein Garant für den
                                                                                                         gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir
                                                                                                         müssen darum kämpfen, dass sie
                                                                                                         auch im 21. Jahrhundert von den
                                                                                                         Menschen angenommen werden.“

    SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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                                                sport.vereine.zukunft: berlin

                                                Viele Teilnehmer nutzten das Angebot der          LSB-Vizepräsidentin Claudia Zinke lud in
                                                beiden Moderatoren, LSB-Abteilungsleiter          ihrem Schlusswort zur Fortsetzung der Dis-
                                                für Sportentwicklung und Bildung, Anke            kussion ein: „Wir bleiben im Gespräch. Der
                                                Nöcker und Christian Haberecht, und stell-        LSB versteht sich als Dienstleister für einen
Die Arbeitsgruppe „Organisierter Sport          ten Fragen an die Professoren.                    zukunftsfähigen Vereinssport.“
versus informeller Sport” wurde von LSB-
Referatsleiterin Katja Sotzmann moderiert.
Fazit: Organisierter Sport und informeller
Sport sind zwei Pole, die sich ergänzen kön-
nen. Aus dem Oder kann ein Und werden,
wenn sich Vereine Stärken des informellen

                                                Die Arbeitsgruppe „Sozialer Wandel in             Die Arbeitsgruppe „Sportvereine und ihre
                                                Berlin und seine Auswirkungen auf den             Mitbewerber” tagte unter der Leitung von
                                                Vereinssport” leitete Christian Haberecht. Fa-    LSB-Abteilungsleiter Jens Krüger (Finanzen)
                                                zit: Gesellschaftliche Veränderungen – wie        und Michael Schenk (Bezirkssportbund Char-
                                                Migration, Zuzug, Wegzug, Gentrifizierung,        lottenburg-Wilmersdorf). Fazit: Vereine müs-
                                                neue Familienmodelle, flexible Arbeitswelt,       sen die Konkurrenz nicht fürchten, wenn sie
                                                Digitalisierung, Ganztagsschule, Beschleuni-      sich professionell aufstellen. Kostenfreie Nut-
Sports zunutze machen. Genannt wurden u.        gung, Konkurrenz, wachsender Sportstätten-        zung der Sportstätten ist ein hohes Gut. Al-
a. höhere Flexibilität, noch mehr Trendsport-   bedarf, Inklusion – erfordern Kreativität, dif-   ternativen sind eigene Sportstätten für Groß-
angebote, Einsatz sozialer Medien und Netz-     ferenziertes Denken, Lobbyarbeit. Gefordert       vereine und Schlüsselverträge. Erforderlich
werke für direktere Kommunikation z.B. über     wird ein Sportentwicklungsplan für Berlin.        sind zeitgemäße Mitgliedsbeiträge.
WhatsApp und für weniger Bürokratie, stand-
ortunabhängige Angebote und flexible Mit-
gliedschaftsmodelle.

                                                Angela Haupt, Vorstandsmitglied im Lan-           Michaela Wilczek (Mi.), 1. Vorsitzende des
                                                desruderverband: „Ich bin zur Verlängerung        Reitclub Grunewald: „Der Austausch ist
                                                meiner Vereinmanager-Lizenz hier. Das The-        wichtig, auch die Diskussion zwischen den
Ein kurzes Video über die LSB-Diskussions-      ma heute ist total spannend. Es ist das, was      Ehrenamtlichen. Es geht darum, gemeinsam
veranstaltung „Sport-Vereine.Zukunft:Berlin”    uns in Zukunft bewegen und beschäftigen           mit dem LSB eine Positionierung für den
steht auf www.lsb-berlin.de/aktuelles/media-    wird.”                                            Sport zu finden und eine Vision zu definieren.
thek.                                                                         Fotos: Engler       Damit wir wirklich fit sind für die Zukunft.”

                                                                                                         SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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     „Beim Sport gelernt”
     BVG-Busse fahren mit Motiven der LSB-Kampagne

     Der LSB Nordrhein-Westfalen hat die Kampa-        Download zur Verfügung:
     gne „Das habe ich beim Sport gelernt“ ent-        www.lsb-berlin.de/aktuelles/
     wickelt und andere Landessportbünde einge-        news/details/das-habe-ich-beim-sport-gelernt
     laden, sich zu beteiligen. LSB Berlin und Lotto   Die Motive können auf der Homepage und in       fen”. Der LSB wird auf www.facebook.
     Stiftung Berlin haben die Kampagne in Berlin      den Vereins- oder Verbandszeitschriften ko-     com/LandessportbundBerlin aufrufen: Po-
     gestartet. Sechs verschiedene Motive sind auf     stenfrei veröffentlicht sowie in den sozialen   stet Euro Fotos! Unter den Teilnehmenden
     Postkarten und online zu sehen und werden         Netzwerken gepostet werden.                     verlosen wir je zwei Karten für das Inter-
     auch auf Plakaten im Stadtbild gezeigt.           Jetzt sind auch BVG-Busse mit zwei der          nationale Stadionfest der Leichtathletik
     Der LSB stellt den Berliner Vereinen und Ver-     Kampagnen-Motive beklebt: „Selbstbe-            ISTAF am 2. September im Berliner Olym-
     bänden die Motive der Kampagne zum                wusst leben” und „Entscheidungen tref-          piastadion.

     LSB bildet wieder Geflüchtete aus                                                            Lehrprobe klappt“ – geprüft wird nämlich
                                                                                                  ebenfalls auf Deutsch. „Da gibt es auch keine
     40 Frauen und Männer erwerben in den Ferien die Übungsleiter-C-Lizenz Ausnahmen“, so Marktscheffel weiter.
                                                                                                  Vom 5. Juli bis 17. August werden 40 Men-
     Von Franziska Staupendahl Etwa 60 Ge-         lich und sprachlich der Herausforderung ge-    schen mit Fluchthintergrund unterrichtet. Ne-
     flüchtete kamen zum Kennenlerntag in die      wachsen sind. Denn die Ausbildung findet auf   ben Theorie- und Praxis-Stunden wird es
     Gerhard-Schlegel-Sportschule des Landes-      Deutsch statt und beinhaltet zahlreiche Sport- auch einen Erste-Hilfe-Kurs geben. Außerdem
     sportbundes Berlin (LSB). 40 von ihnen kön-   kurse.                                         werden die Auszubildenden parallel in ihren
     nen beim LSB eine Ausbildung zum/zur          Melanie Marktscheffel ist Dozentin für Metho-  Vereinen hospitieren. Motiviert sind die ange-
     Übungsleiter/-in mit C-Lizenz im Breitensport dik und Didaktik, hat schon im Jahr 2017 Ge-   henden Übungsleiter bereits sehr:
     machen.                                       flüchtete an der Sportschule betreut: „Etliche Sonita aus Afghanistan: „Ich mache total
     Die geflüchteten Frauen und Männer lernten    Teilnehmer sprechen schon sehr gut Deutsch.    gern Sport und möchte das auch anderen
     sich bei Team-Spielen untereinander kennen    Aber notfalls muss man sich eben mit Hän-      beibringen.“
     und trafen ihre zukünftigen Dozenten. Außer-  den und Füßen verständigen oder Dinge auf-     Maher aus Syrien: „Ich will Badmintontrainer
     dem mussten sie beweisen, dass sie körper-    malen. Wichtig ist nur, dass es am Ende in der für Kinder werden, und Badminton in
                                                                                                  Deutschland bekannter machen.“
                                                                                                  Salam aus Syrien: „Ich möchte andere Aus-
                                                                                                  länder trainieren, die noch nicht gut Deutsch
                                                                                                  sprechen. Hoffentlich bekomme ich nach der
                                                                                                  Ausbildung einen Job als Trainerin.“
                                                                                                  Ramin aus Afghanistan: „In meiner Freizeit
                                                                                                  mache ich Taekwondo – nun möchte ich
                                                                                                  meine Fähigkeiten auch gern als Trainer wei-
     Theorie und Praxis beim Kennenlerntag in der Gerhard-Schlegel-Sportschule                    tergeben.“

     SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
Ein Unternehmen der Versicherungskammer

                                                      Unsere
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                              Turn-Hoffnung ist erst 11
                              Maike Knaak will zur Jugend-EM, muss aber noch warten

     LSB Berlin, OSP, Senatsverwaltung für Bil-     Vater, Mutter, Geschwister: Die ganze Fa-
     dung, Jugend und Familie sowie Berliner        milie Knaak turnt                                   Beraterverträge für 49 Top-Athleten
     Sportfans würdigen regelmäßig die/den          Schon die Eltern von Maike waren Turner.            LSB unterstützt Sportler-Karriere
     Nachwuchssportler/-in des Monats.              Auch ihr Bruder und ihre jüngere Schwester          Die 49 besten Berliner Sportlerinnen und
     Als ihr Trainer mit ernster Miene auf sie zu-  betreiben diesen Sport. Schon als Baby war          Sportler aus 23 Sportarten haben Bera-
     kam, schien sich das schlechte Gefühl von      sie in die Turnhalle mitgekommen. Mit zwei          terverträge des LSB Berlin erhalten. Rund
     Maike Knaak zu bestätigen. Am Stufenbarren     Jahren machte sie Rollen auf dem Mattenwa-          die Hälfte von ihnen nahm die Verträge in
     hatte sie sich bei den deutschen Jugendmei-    gen, als Dreijährige beherrschte sie einen Pur-     der Spielbank Berlin persönlich entgegen.
     sterschaften noch am meisten ausgerechnet,     zelbaum von einem Hocker in die Rücklage.           Die Fördervereinbarungen haben eine
     doch nach einer fehlerhaften Übung im          Im Alter von vier Jahren meldeten ihre Eltern       Laufzeit von zwölf Monaten und sind mit
     Mehrkampf dachte sie nicht, dass sie sich      sie beim Berliner TSC an. Mittlerweile trainiert    insgesamt 250.000 Euro dotiert.
     überhaupt für das Gerätefinale qualifiziert    sie täglich im Landesleistungszentrum im            „Mit Hilfe des großzügigen Beraterver-
     hatte. Aber ihr Trainer Steffen Gödicke sagte: Sportforum Hohenschönhausen.                        trags kann ich erstmals unabhängig von
     „Da musst du wohl morgen noch einmal ran.”     Seit diesem Jahr startet sie zusätzlich in der      der Unterstützung meiner Eltern meinen
     Beim Bärchenpokal Platz drei                   Bundesliga für die TSG Steglitz. Ihre Gegne-        Sport ausüben.“, sagt Paralympics-
     Im Finale blühte Maike dann richtig auf. Als   rinnen: Olympiateilnehmerinnen wie Elisa-           Schwimmerin Janina Breuer. „Ich nutze
     jüngste Turnerin gewann sie die Silberme-      beth Seitz und Kim Bui oder die WM-Dritte           einen Teil des Geldes für Wettkampfklei-
     daille in der Altersklasse 12. „Ich                                                                dung und Sportausstattung. Außerdem
     hatte ein bisschen Glück, dass die                                                                 werde ich eine Rücklage für Trainingslager
     anderen gepatzt haben”, meint                                                                      bilden.“
     die Elfjährige zwar, doch das
     schmälert nicht ihre eigene Lei-                                                                   Sportstätten in schlechtem Zustand
     stung, für die sie jetzt auch zu                                                                   Thomas Härtel fordert Stadtentwick-
     Berlins Nachwuchssportlerin des                                                                    lungplan Sport und Bewegung
     Monats Juni gewählt wurde. Die                                                                     Der Bedarf an Sportanlagen in der wach-
     Lichtenbergerin ist eines von erst                                                                 senden Stadt ist immens. Bereits heute
     drei Berliner Talenten, die schon                                                                  sind viele Bezirke unterversorgt. In der rei-
     mit elf Jahren diese Auszeich-                                                                     nen Flächenbetrachtung fehlen berlinweit
     nung erhielten. Die anderen bei-                                                                   elf Prozent an gedeckten und 12 Prozent
     den waren Wasserspringer Lou                                                                       an ungedeckten Sportanlagen. Zahlreiche
     Massenberg und die paralympi- Maike Knaak: „In diesem Jahr will ich erst einmal Erfahrung          Sportanlagen sind darüber hinaus in ei-
     sche Schwimmerin Lea Stengel. bei den Großen sammeln.” Foto: camera4                               nem beklagenswerten Zustand. Das be-
     Der Stufenbarren ist das Lieblingsgerät von                                                        stätigt eine repräsentative Bevölkerungs-
     Maike Knaak, an dem sie im vergangenen         am Schwebebalken Tabea Alt, Maikes großes           umfrage des Meinungsforschungsinstituts
     Jahr schon beim Bärchenpokal Platz drei be-    Vorbild. „In diesem Jahr will ich erst einmal Er-   forsa, die der LSB Berlin im Frühjahr 2018
     legt hatte, dem traditionellen Vergleichskampf fahrung bei den Großen sammeln”, sagt die           in Auftrag gegeben hatte: 42 Prozent der
     von Deutschlands besten Nachwuchsturne-        Sechstklässlerin des Schul- und Leistungs-          Hauptstädter bewerten den Zustand von
     rinnen in Berlin. „Der Stufenbarren liegt ihr  sportzentrums. Das nächste große Ziel ist ein       Sportstätten und Sportanlagen in ihrem
     einfach”, meint Gödicke, der an diesem Gerät   Start bei der Jugend-EM, an der sie in zwei         Bezirk als weniger gut (32 Prozent) bzw.
     schon Dörte Thümmler zu einer Spitzenath-      Jahren erstmals teilnehmen dürfte. Dafür ar-        schlecht (10 Prozent). Bei den 30- bis
     letin formte, die Weltmeisterin von 1987. Gö-  beitet sie hart und lässt sich von einer Opera-     44-Jährigen sind es sogar knapp 50 Pro-
     dicke lobt Maikes gute Körperhaltung und       tion an der Hand nicht bremsen. Sie darf            zent.
     saubere Ausführung, sagt aber auch: „Im ath-   sechs Wochen nicht turnen. Doch sie will die        LSB-Vizepräsident Thomas Härtel: „Wir
     letischen Bereich kann sie deutlich zulegen.”  Zeit nutzen, um an ihrer Athletik zu arbeiten.      brauchen einen Stadtentwicklungsplan
                                                                                                        Sport und Bewegung, um die entspre-
                                                                                                        chenden Bedarfe auch in die konkreten
                                                                                                        Planungen einzubauen. Berlin benötigt in
                                                                                                        den nächsten Jahren Dutzende neue
                                                                                                        Sporthallen, Sportplätze und eine bewe-
                                                                                                        gungsfreundliche Sportinfrastruktur.“

     SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
Dabei sein
      ist einfach.
                                                    Wenn man als Sportler
                                                    auf das Engagement
                                                    der Berliner Sparkasse
                                                    vertrauen kann.

                        berliner-sparkasse.de/gut

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     „Wir stampfen die Olympischen Ideale nicht ein”
     Interview mit Richard Meng, neuer Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin

     Die Berliner DOG zieht in das Haus des           sammenleben in unserer offenen Gesell-            Der Sport ist ja gesellschaftliches Leben.
     Sports – warum?                                  schaft eine zentrale Bedeutung haben und          Braucht es da noch zusätzlichen Brücken-
     Im Landessportbund kooperieren die einzel-       immer wichtiger werden. Es macht gerade           bau?
     nen Verbände, damit der Sport in Berlin eine     den Charme der DOG aus, dass bei uns Men-         Da ist der organisierte Sport manchmal in Ge-
     starke gemeinsame Stimme hat – da gibt es        schen mit sehr unterschiedlicher gesellschaft-    fahr, sich selbst genug zu sein. Menschen, die
     viele Gemeinsamkeiten. Deshalb ist dieser        licher Verankerung für einen fairen, engagier-    lieber selbstbestimmt, unorganisiert und mit
                                                      ten, zusammenführenden Sport werben.              neuen Ideen Sport treiben, sollten als Partner
                                 Richard Meng:        Aber Olympia gilt ja oft inzwischen als un-       gesehen werden, nicht als Verlorene oder gar
                                 „Der Sport muss      populär. Ist das noch ein Zukunftsthema,          Abtrünnige. In diese Richtung geht ja der Ber-
                                 verstärkt            speziell für Berlin?                              liner Sport. Aber in die Gesellschaft hinein
                                 Brücken in die       Das, was sich in Regie des IOC in den vergan-     braucht er immer Bündnispartner. Die DOG
                                 Gesellschaft         genen Jahrzehnten abgespielt hat, ist tatsäch-    kann und will da helfen.
                                 hinein bauen.”       lich manchmal ziemlich weit weg von den           Sie sind neu an der Spitze der Berliner
                                                      Werten, für die wir stehen. Aber ist das ein      DOG. Was haben Sie sich vorgenommen?
     Schritt folgerichtig. Zudem gibt es praktische   Grund zur Aufgabe? Im Gegenteil: Gerade in        Brückenbau ist da schon das richtige Wort.
     Gründe. Der LSB ist gut organisiert, wir sind    Berlin mit seiner Vielfalt und Weltoffenheit      Die Sportstadt Berlin besteht nicht nur aus
     Mitglied. Es liegt nahe, auch das Haus zu nut-   sollten wir da deutlich bleiben. Die Olympi-      Einzelinteressen. Die Klammer sind die Wer-
     zen.                                             schen Ideale dürfen wir nicht einstampfen,        te, die der Sport verkörpert. Das wollen wir
     Wie steht es denn generell mit der Bezie-        weil es Dopingbetrug oder internationale Kor-     herausstellen. Die DOG ist offen für alle, die
     hung zwischen der DOG und den Sport-             ruption gibt. Warum sollte Berlin nicht im Sin-   da etwas beitragen können. Zum Beispiel für
     verbänden?                                       ne dieser Ideale weiter vorangehen, vielleicht    ehemalige Teilnehmer und Teilnehmerinnen
     Neben Einzelpersonen, Familien und Unter-        irgendwann auch wieder mit einem spannen-         an paralympischen oder olympischen Spie-
     nehmen sind bei uns etliche Verbände und         den Konzept für Olympische und Paralympi-         len, von denen es in Berlin ja viele gibt. Sie
     Vereine Mitglied. Alle gemeinsam engagieren      sche Spiele? Dazu muss der Sport aber ver-        haben Erfahrungen gemacht, die wir weiter-
     sich für die Olympische Idee und die Werte       stärkt Brücken in die Gesellschaft hinein bau-    geben und teilen sollten, besonders mit jün-
     des Sports. Das sind Prinzipien, die fürs Zu-    en.                                               geren Menschen.

     Spielbank fördert Hockey-Verein                                                                    Verein ist wieder mit einer Damen- und einer
                                                                                                        Herren-Mannschaft in der Regionalliga vertre-
     Symbolische Scheckübergabe auf dem Sportplatz der SG Rotation
                                                                                                        ten. Mit dem Mitgliederwachstum stieg der
     Prenzlauer Berg in der Storkower Straße
                                                                                                        Bedarf an Material und Ausrüstung. Deshalb
     Die Hockey-Spieler der SG Rotation Prenzlau-     werden”, sagt der stellvertretende Hockey-Ab-     investierte der Verein die Spielbank-Gelder in
     er Berg freuen sich über 3000 Euro. Das Geld     teilungsleiter Michael Wahl.                      zwei neue Hockeytore, die auf dem Foto zu
     ist eine Spende der Spielbank Berlin, die zu     Die Nachwuchsarbeit trägt jetzt Früchte: Der      sehen sind.
     den großen Förderern des Berliner Breiten-
     und Spitzensports gehört. Geschäftsführerin
     Christiane Brümmer übergab den symboli-
     schen Scheck auf dem Sportplatz Storkower
     Straße an die Abteilungsleiterin Heike
     Deutschmann. Sie brachte zum Foto-Termin
     die 1. Herrenmannschaft mit.
     Die Hockey-Abteilung wurde 2016 vom Euro-
     päischen Hockeyverband (EHF) mit dem Titel
     „Hockeyclub des Jahres” ausgezeichnet. Der
     EHF würdigte damit die Mitgliederentwicklung
     des Vereins. Im Jahr 2003 gab es bei der SG
     Rotation 150 Hockeyspieler, inzwischen sind
     es über 650. „Dieser Quantensprung konnte
     mit einer konsequenten Jugendarbeit erreicht     Die Hockeyspieler freuen sich über ihre neuen Tore.                            Foto: Max Weise

     SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
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                                                                                                                  LSB als Karrieremotor
                                                                                                                  Freiwilligendienste im Sport
                                                                                                                  Freie Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr
                                                                                                                  und im Bundesfreiwilligendienst.
                                                                                                                  Willst du
                                                                                                                  • nach der Schule in die Praxis gehen?
                                                                                                                  • Kinder und Jugendliche im Sport be
                                                                                                                     treuen?
                                                                                                                  • eine Trainer/-innen-Lizenz erwerben?
                                                                                                                  Dann bewirb dich! Die Sportjugend Ber-
                                                                                                                  lin bietet die Möglichkeit, dich verantwor-
                                                                                                                  tungsvoll in einem Sportverein, einem
                                                                                                                  Sportverband oder einer sportorientierten
                                                                                                                  KiTa zu engagieren. FSJ und BFD werden
        Tabea Eichelmann: „Es hat mich faszi-                                                                     in Vollzeit geleistet und dauern in der Re-
        niert, wie schnell sich Kinder zu Bewe-                                                                   gel zwölf Monate. Es gibt monatlich 300
        gung motivieren lassen.” Foto: Lang                                                                       Euro Taschengeld. Kindergeldanspruch
                                                                                                                  besteht weiter.
                                                                                                                  Start ist am 1.8., 1.9. oder 1.10.2018.
     Sport zieht sich durch ihr Leben                                                                             Info: www.sportjugend-berlin.de oder
                                                                                                                  Tel.: 030-30002-194/-173/-172/-162
     Tabea Eichelmann arbeitet nach dem FSJ im Sport und der Ausbildung
     zur Erzieherin mit sportpädagogischem Schwerpunkt in einer Sport-Kita                                        Sportorientierte Erzieherausbildung
                                                                                                                  Die „Kinder in Bewegung” gGmbH und
     Von Petra Lang Sport spielt in Tabea Ei-            dem Engagement der Stiftung des Sozialpäd-               der LSB qualifizieren Erzieher/-innen mit
     chelmanns Leben eine große Rolle. Er                agogischen Instituts „Walter May“ (kurz SPI),            sportpädagogischem Profil.
     prägt auch ihre berufliche Laufbahn. Dabei          dem LSB und der Trägergesellschaft „Kinder               Adresse: EBS-Fachschule für Sozialpäd-
     zieht sich der Landessportbund (LSB) als            in Bewegung gGmbH“, deren Gesellschafter                 agogik, Priesterweg 4, 10829 Berlin
     Karriere-Motor wie ein roter Faden durch            wiederum der LSB ist. In der dreijährigen Aus-           Info: www.kib-online.org/kib-konzept/
     die Ausbildung der 24-Jährigen. Seit Juni           bildung werden „Menschen qualifiziert, die               ausbildung-qualifizierung/ebs-kooperati-
     2017 arbeitet sie in der „Kinder in Bewe-           gern bewegungsorientiert mit Kindern und Ju-             onsschule
     gung”-Kita (KiB) „Grashüpfer“ in Buckow.            gendlichen arbeiten“, gibt das Leitbild der Er-
     Eigentlich wollte Tabea Eichelmann nach dem         zieherfachschule Auskunft.
     Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr im      Durch Sport Durchhaltevermögen gelernt               Kita gelegt. Die Absolventen haben viel spezi-
     Sport (FSJ) in einer KiB-Kita „Kindheitspäd-        Während der sechs Fachsemester sind insge-           fisches Fachwissen.“ Sowohl Praktikanten als
     agogik“ an der Evangelischen Hochschule stu-        samt 44 Wochen Fachpraktika zu absolvieren           auch Absolventen der EBS brächten immer
     dieren. „Doch die Inhalte des Studiengangs          – natürlich in sportorientierten Einrichtungen,      viel frischen Wind und neue Ideen in den
     sprachen mich nicht wirklich an“, sagt sie.         um das Erlernte in der Praxis zu erproben. Ta-       Kita-Alltag, weiß die erfahrene Kita-Leiterin.
     Während ihres FSJ im Sport in der Weddinger         bea Eichelmann hat das Motto „Bewegung               Alte Praktikantin wird neue Kollegin
     KiB-Kita habe ihr der Arbeitsalltag sehr gut ge-    als pädagogisches Prinzip“ sofort überzeugt.         „Wir fanden es natürlich toll, dass sich unsere
     fallen. „Es hat mich fasziniert, wie schnell sich   Sie ist seit ihrem achten Lebensjahr im Hok-         ehemalige Praktikantin bei uns beworben hat.
     Kinder zu Bewegung motivieren lassen. Das           keysport aktiv. „Beim Sport lernt man Disziplin      Wir wussten, das passt und wir brauchen un-
     Konzept hat mich überzeugt. Und ich habe            und Durchhaltevermögen. Das hilft einem im           ser Konzept in punkto gesunder Ernährung
     großen Respekt vor der Leistung des Kita-Per-       späteren Leben. Natürlich macht Sport auch           und Bewegung nicht groß erklären“, sagt Irina
     sonals gewonnen“, sagt Tabea Eichelmann.            großen Spaß“, schmunzelt die Erzieherin. In          Schurich. Tabea Eichelmann kam ins „Krip-
     EBS – Schule mit Sportorientierung                  die Ausbildung selbst habe sie großes Ver-           penteam“, das die Allerkleinsten der bis zu
     Zum Ende des FSJ im Sport unterstützte sie          trauen gesetzt: „Ich kannte durch das FSJ im         120 Kita-Kinder betreut. Ihr Eintritt ins Berufs-
     der Träger, die Sportjugend Berlin, bei der Su-     Sport schon Angebote des LSB und war mir             leben lief „nahtlos“. „Tabea kannte alle Kolle-
     che nach einer Ausbildungsstelle zur Erziehe-       sicher, dass das eine gute Sache wird.“              gen und die täglichen Abläufe. Wir waren der
     rin. So stieß die Neuköllnerin auf die EBS, der     Ihre jetzige Chefin, Kita-Leiterin Irina Schurich,   EBS dankbar, dass sie Tabea schon vor Ablauf
     „Erziehung, Bildung, Sport“- Erzieherfach-          die Tabea Eichelmann bereits durch ein fünf-         des Vertrages – direkt nachdem sie alle Prü-
     schule am Schöneberger Priesterweg. Die             monatiges Praktikum bei den „Grashüpfern“            fungen bestanden hatte – aus dem Vertrag
     EBS ist eine im August 2012 gegründete Ko-          kennt, bestätigt: „Auf der EBS werden die rich-      ließ. Wir wollten sie so schnell wie möglich in
     operationsschule. Die Fachschule basiert auf        tigen Grundlagen für die Arbeit in einer KiB-        unserem Team haben“, lacht Irina Schurich.

     SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
aktuelle nachrichten
aus dem kinder- und jugendsport
juli/august 2018

„GESUNDHEIT UND BEWEGUNG“
Bewegung und Spiel sind elementare kindliche Bedürfnisse

   Zum achten Mal fanden in der Bildungs-        grammangebot. In zwei Fachvorträgen, drei          Kita“ verschiedene Qualitätskriterien für die
stätte der Sportjugend Berlin die Fachtage       Fachforen und 13 verschiedenen Praxiswork-         Gesundheits- und Bewegungsförderung von
„Gesundheit und Bewegung“ statt. Die Veran-      shops wurden Impulse für einen bewegten            Kindern in der bewegten Kita vor. Sie zeigte
staltung wurde von der Sportjugend Berlin ge-    Kita-Alltag gegeben.                               auch, wie wichtig Ernährungsgewohnheiten
meinsam mit der Unfallkasse Berlin durchge-         Sonja Quante (ZNL TransferZentrum für           als wichtiger Baustein für die Gesunderhal-
führt und von den Kooperationspartnern AOK       Neurowissenschaften und Lernen) referierte         tung sind.
Nordost und Kinder in Bewegung gGmbH             zum Thema „Bewegung formt das Gehirn“.                Die Sportjugend Berlin und der Landes-
(KiB) unterstützt.                               Sie stellte dar, warum sich Bewegung positiv       sportbund Berlin bieten weitere Programme
   Zu den elementaren kindlichen Bedürfnis-      auf kognitive Prozesse auswirkt und welche         an, die sich mit der sportorientierten Arbeit in
sen und Betätigungsformen gehören Bewe-          positiven Veränderungen des Gehirns mit ei-        Kindertagesstätten auseinandersetzen – z.B.
gung und Spiel. Besonders Kinder im Vor-         nem aktiven Lebensstil einhergehen. Vor al-        das Programm „Kleine kommen ganz groß
schulalter haben einen starken natürlichen       lem für Kleinkinder gilt es, die Welt zu begrei-   raus“, das Kooperationen von Kindertages-
Bewegungsdrang und eine große Bewe-              fen, die eigene Umwelt spielerisch zu er-          stätten und Sportvereinen unterstützt.
gungsfreude. Diesen Spaß an der Bewegung                                                               Für Interessierte bietet die Bildungsstätte
gilt es zu nutzen und zu fördern. Durch Be-                                                         der Sportjugend Berlin weitere Qualifizie-
wegungs- und Wahrnehmungserfahrungen,                                                               rungsangebote zum Thema „Gesundheits-
die Kinder ab dem frühen Kindesalter ma-                                                            und Bewegungsförderung im Vor- und
chen, werden Grundsteine für die gesamte                                                            Grundschulalter“ an. Informationen hierzu un-
spätere Entwicklung gelegt und Lernprozesse                                                         ter: www.sportjugend-berlin.de (Bildungsstät-
entscheidend beeinflusst. Kinder benötigen                                                          te – siehe Ausbildung oder/und Fortbildung).
dazu ein Umfeld, das ihnen vielfältige und
umfassende Bewegungsmöglichkeiten er-
schließt.                                        Referentin Sonja Quante vom ZNL. Fotos: SJB
   Ziel der Fachtage war es, Ansätze aus der
Bewegungs- und Gesundheitsförderung vor-         schließen und somit aktiv Lernprozesse in
zustellen, Beiträge aus der Praxis aufzuzeigen   Gang zu setzen.
und Handlungsanregungen zu geben, die im           Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich (IN FORM
Kita-Alltag umgesetzt werden können.             – Deutschlands Initiative für gesunde Ernäh-
   Während der Veranstaltung gab es für die      rung und mehr Bewegung) stellte in ihrem
rund 70 Teilnehmenden ein breites Pro-           Vortrag „Schritt für Schritt zu einer bewegten     70 Interessierte kamen zu den Fachtagen.

      Freiwilligendienste im Sport
      Freie Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst – bewirb dich jetzt!
      Willst du nach der Schule endlich Praxiserfahrung sammeln? Dich sozial engagieren? Kinder und Jugendliche im Sport betreuen?
      Eine Trainer/-innen-Lizenz erwerben? Dann bewirb dich!
      Die Sportjugend Berlin bietet dir die Möglichkeit, dich selbstbestimmt und verantwortungsvoll in einem Berliner Sportverein, einem
      Sportverband oder einer sportorientierten KiTa zu engagieren. FSJ und BFD werden in Vollzeit abgeleistet und dauern in der Regel
      zwölf Monate. Du erhältst monatlich 300 Euro Taschengeld. Kindergeldanspruch besteht für die Dauer des Dienstes weiter.
      Start ist am 1. August, 1. September oder 1. Oktober 2018.
      Weitere Informationen bekommst du auf unserer Homepage www.sportjugend-berlin.de oder persönlich unter 030/30 00 21 94.

                                                                                                             SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
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     MSZ Kreafithaus freut sich doppelt
     Zum Jubiläum GUT DRAUF zertifiziert

        Doppelten Grund zum Feiern gab es im          ausüben und viele weitere interessante An-        sen wirklich in ihrer Entwicklung helfen.
     MädchenSportZentrum (MSZ) Kreafithaus in         gebote in Anspruch nehmen können.“                   Mit den vielfach neu entwickelten Angebo-
     Lichtenberg: Die Jugendeinrichtung existiert        Das MSZ kooperiert mit Sportvereinen, um       ten, mit denen die GUT DRAUF-Zertifizierung
     bereits seit 25 Jahren. Im Jubiläumsjahr wur-    sie bei der Modernisierung ihrer Angebote für     letztendlich auf Anhieb gelang, bietet das
     de sie nun von der Bundeszentrale für ge-        Mädchen und junge Frauen zu unterstützen.         Team Mädchen und jungen Frauen die Mög-
     sundheitliche Aufklärung (BZgA) GUT DRAUF        Dazu werden in Kooperation mit Schulen            lichkeit, sich gesund zu entwickeln.
     zertifiziert.                                    sportliche Projekttage und AGs durchgeführt.
        Seit 1993 bietet das Kreafithaus jungen          Und auch der zweite feierliche Anlass zeig-
     Mädchen und Frauen einen Raum, wo sie            te, mit welchem Engagement das Team um
     sich treffen und Sportarten wie Klettern, Tan-   Projektleiterin Daniela Lutter sich seinem Auf-
     zen und Fitness betreiben können.                trag widmet: Nach einer Vorbereitungszeit
        Der Sportjugend-Vorsitzende Steffen Sam-      von mehreren Jahren konnte das Kreafithaus
     bill erklärte, mit welchem Ziel das MSZ Krea-    im Dezember 2017 zertifiziert werden. Die
     fithaus vor 25 Jahren eröffnet wurde: „Im or-    Vertreter/-innen der BZgA, die das Zertifikat
     ganisierten Sport sind Frauen mit etwa einem     überreichten, bescheinigten dem Team, dass
     Drittel unterrepräsentiert. Das MSZ bietet ih-   seine Angebote sowie der Umgang mit den           Das Team vom MSZ freut sich über das GUT
     nen einen Ort, an dem sie ihre Sportarten        Mädchen sehr beeindruckend seien und die-         DRAUF-Zertifikat..           Foto: Engler

     25 Jahre School-Finals Berlin
     Seit 21 Jahren dabei: Lars Palitza

       Als das Streetball-Team der GSJ – Gesell-      Grund- und Oberschüler/-innen.                    als Team zusammengewachsen, die Leute
     schaft für Sport und Jugendsozialarbeit die         Seitdem ist er dem Team um Projektleiter       sind richtig toll und das ist es, was mich im-
     School-Finals Berlin 1993 zum ersten Mal         Frank Paschek treu. Worüber dieser sehr froh      mer wieder herzieht!“
     veranstaltete, war er noch nicht dabei, son-     ist, hält ihm sein „Logistik-Chef“ doch den          Wünsche zum 25. Geburtstag
     dern selbst noch Schüler. Für den Ruderer        Rücken an den Turniertagen frei, koordiniert         Lars wünscht dem Streetball-Team und den
     Lars Palitza war die Straßenvariante des Bas-    die Helfer, die die Courts auf- und wieder ab-    School-Finals zum 25jährigen Jubiläum die fi-
     ketball, bei der 3 gegen 3 gespielt wird, eher   bauen und kümmert sich um das Wohlerge-           nanzielle Absicherung, so dass das Projekt
     nicht sein sportliches Betätigungsfeld.          hen aller, die für einen reibungslosen Turnier-   weitermachen kann und zukünftig noch mehr
       Erst als Zivi, dann als freiwilliger           ablauf sorgen.                                    Schülerinnen und Schüler erreicht.
     Helfer: 21 Jahre SFB                                Weil es Spaß macht!                               Das Streetball-Team wünscht sich, dass Lars
       1997 begann er allerdings seinen Zivil-           Auf die Frage nach dem Grund, warum er         auch die nächsten Jahre mit von der Partie
     dienst bei der Sportjugend Berlin im Team        nach seinem Zivildienst als freiwilliger Helfer   sein wird, um mit seiner Erfahrung und Um-
     „Sport mit Aussiedlern“ – und half zum ersten    geblieben und jedes Jahr wieder dabei ist,        sicht dafür zu sorgen, dass das Turnier weiter
     Mal bei dem großen Streetball-Turnier für        antwortet Lars: „Weil es Spaß macht! Wir sind     so läuft, als wäre es ein Spiel.
                                                                                                           Und dieses Jahr?
                                                                                                           Im Jubiläumsjahr hat Lars dafür gesorgt,
                                                                                                        dass an zwei Turniertagen mit 100 Helfer/-in-
                                                                                                        nen und 220 Teams, in denen rund 900
                                                                                                        Schüler/-innen mit 100 Bällen auf 19 Courts
                                                                                                        spielten, alles glatt lief, so dass die Gewinner/-
                                                                                                        innen gar nicht mitbekamen, welcher Auf-
                                                                                                        wand hinter der Organisation der 25. School-
                                                                                                        Finals im Eisstadion Wilmersdorf steckte!
                                                                                                           Die Jubiläumsausgabe des zweitägigen Tur-
                                                                                                        niers war am 30. Mai von Staatssekretärin
                                                                                                        Sigrid Klebba im Beisein von LSB-Präsident
     Ehrengäste mit dem Jubiläumsshirt.               Lars Palitza macht seit 1997 mit. Fotos: Engler   Klaus Böger angepfiffen worden.

     SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
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