SPORT IN BERLIN - Landessportbund Berlin
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ZEITSCH R I F T DES L AN DESSPORTB U N DES B ER LI N J u l i - A u g u s t 2 018 SPORT IN BERLIN Bewegung Sport.Vereine. Berlin2018: Leichtathletik-EM macht Spaß Zukunft: und schlau Berlin vom 7. bis 12. August Seite 4, 5, 16, 17, 22: Seite 8: Auftakt für Kooperation Kita-Verein neue LSB-Diskussion Robert Harting vor letztem Auftritt in seinem „Wohnzimmer”
f e k t e per ngen d i n g u be ä d e r n in 6 2 B G T R A ININ IN ZEIG DE TAGR AM: A UF IN S E W E G UN G NB # BERL I berlinerbaeder.de | ² » µ BBB_0002_015_Kooperation_AZ_210x297_RZ.indd 1 20.04.18 17:05
3 SPORT IN BERLIN Titelfoto 48 Sport.Vereine.Zukunft: Berlin 100 Vertreter bei Auftaktveranstaltung für Olympiasieger Robert Harting hat im Dis- neue LSB-Diskussionsreihe kus-Wettbewerb des Diamond-League- Meetings in Rom die EM-Norm (64 Me- 10 Beim Sport gelernt ter) geknackt. Mit seinem fünften Platz BVG-Busse fahren mit Motiven der LSB- (64,64 Meter) bewarb sich der Berliner Kampagne für einen von drei Startplätzen des Deut- schen Leichtathletik-Verbandes bei der 10 LSB bildet Geflüchtete aus Europameisterschaft in Berlin (7.-12. Au- 40 Männer und Frauen erwerben gust). Da, wo alles mit der Goldmedaille Übungsleiter-Lizenz bei der WM 2009 begann, will er seine herausragende Karriere beenden: im Ber- 28 86 Jahre und topfit liner Olympiastadion, das er immer als Klaus Förster hat zum 65. Mal das sein „Wohnzimmer” bezeichnet hat. Seine Deutsche Sportabzeichen erworben Teilnahme am Internationalen Stadion- fest ISTAF, das am 2. September ebenfalls Seite 20 Datenschutz: Fragen und im Olympiastadion stattfindet, hat er Antworten schon zugesagt. Foto: Engler Seite 26 Frauen im Sport Monika Winkelmann vom TuS Neukölln SPORT IN BERLIN Offizielles Verbandsorgan des LANDESSPORTBUNDES BERLIN 4 Bewegung macht Spaß und schlau Seite 30 LSB gratuliert 125 Jahre TSC Herausgeber: Landessportbund Berlin e. V. LSB und Sportjugend unterstützen Berlin und Damenschwimmverein NIXE Dr. Heiner Brandi (verantwortlich) Vereine bei Kooperation mit Kitas Seite 32 Digitalisierung im Sport www.lsb-berlin.de Blended Learning www.facebook.com/LandessportbundBerlin 5 Hedwig in der Weitsprunggrube Twitter: @LSBBerlin Vereinsprojekt des Monats: SC Tegeler 17 Sport Jugend Berlin Redaktion: Angela Baufeld (verantwortlich) Forst kooperiert mit der Kita Ententeich Jürgen Stein (verantwortlich: Sportjugend) Franziska Staupendahl Fachtage „Gesundheit und Bewegung” 6 Powerfrauen im Mittelpunkt Freiwilligendienste im Sport Redaktionsadresse: Sport in Berlin, Jesse-Owens-Allee 2 LSB-Ehrenamtsgala 2018: Engagement Gut drauf 14053 Berlin im Mädchen- und Frauensport gewürdigt 25 Jahre School-Finals Berlin (Postanschrift: Brieffach 1680, 14006 Berlin) Fon (030) 30 002 109 Fax (030) 30 002 119 E-Mail: sib@lsb-berlin.de Druck: LASERLINE Druckzentrum Berlin KG Stuttmann. Scheringstr. 1, 13355 Berlin, www.laser-line.de Anzeigen: Top Sportmarketing Berlin GmbH, Hanns-Braun-Str./Friesenhaus, 14053 Berlin, Fon. (030) 30 11 186 -0, Fax 30 11 186 - 20 SPORT IN BERLIN erscheint sechs Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist im LSB-Mitgliederbeitrag ent- halten. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge drücken nicht unbedingt auch die Meinung des Herausgebers aus. Die Redaktion lädt zur Einsen- dung von Fremdbeiträgen ein. Es wird jedoch keine Gewähr für eine Veröffentlichung über- nommen. Nächster Redaktionsschluss: 9. 8. 2018 Mit einem Klick zum LSB Berlin: mit Smartphone QR-Code ein- scannen und ver- binden lassen. Karikatur: Klaus Stuttmann (Siehe Seite 24) SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
4 editorial Von Steffen Sambill Vorsitzender der Sportjugend Berlin Bewegung macht Spaß und schlau LSB und Sportjugend unterstützen Vereine bei Kooperation mit Kitas W er einmal Kinder beim Laufen, Hüp- förderung von Kindern durch Aus- und Fort- ten ihre Angebote durch die Kita-Kooperatio- fen, Klettern, Toben beobachtet hat, bildungen. Erzieher/-innen lernen, altersge- nen erweitern. 353 Aus- und Fortbildungs- weiß: Bewegung macht Spaß! Denn rechte Bewegungsangebote in den täglichen maßnahmen mit dem Schwerpunkt Bewe- meist wird das Spielen begleitet durch lautes Kita-Alltag einzubinden. Die Fortbildungen er- gungserziehung und Gesundheitsförderung Lachen, Rufen und Jauchzen. Kinder bewe- reichen aber auch Übungsleiter/-innen, Leh- wurden realisiert und von über 5.200 Erzie- gen sich gerne, Bewegungs- und Lebensfreu- rer/-innen und weitere Akteure im pädagogi- her/-innen und Übungsleiter/-innen genutzt. de gehören gerade bei jüngeren Kindern im schen Bereich. Ergänzt wird das Seminarpro- Die Nachhaltigkeit des Programms zeigt sich Kita-Alter zusammen. gramm durch Arbeitshilfen für die prakti- an der Weiterführung der Kooperationen Von der Wissenschaft wissen wir, dass Bewe- sche Arbeit mit Kindern, z.B. das Liederbuch nach Ablauf der zweijährigen Förderung. Eine gung Kinder auch gesund und schlau macht. „Bewegungslieder für Kinder“ oder die Hand- Evaluierung hat gezeigt, dass zwei Drittel der Denn bei Kindern werden durch körperliche reichungen „Bewegungsgeschichten und Kitas die Kooperation mit dem Sportverein Aktivität Reize geschaffen, die die Bildung von -landschaften“, „Bewegung mit Alltagsmate- nach Ablauf der Förderung fortsetzen. 96 Pro- Synapsen im Gehirn unterstützen. Untersu- rialien“ sowie „Bewegung und Sprache“. zent der beteiligten Kitas würden das Pro- chungen belegen, dass sich Kinder auffallend Eine spielerische Bewegungsförderung in Ki- gramm weiterempfehlen. schneller in ihrer Intelligenz und sozialen tas legt den Grundstein für aktive und gesun- Kompetenz entwickeln, wenn sie sich regel- de Kinder. In den 21 Kitas der KiB in sieben mäßig und selbstbestimmt bewegen. Berliner Bezirken, deren Träger der LSB Berlin „Kleine kommen ganz groß raus“ bringt Und dennoch bewegen sich viele Kinder we- mit seiner Sportjugend ist, ist Bewegung ein mehr Bewegung in den Alltag der Kinder: niger als die von der Weltgesundheitsorgani- pädagogisches Prinzip und steht im Mittel- Die wöchentlichen Stunden legen den Fo- sation empfohlenen 60 Minuten pro Tag. Der punkt der pädagogischen Arbeit. kus auf Freude an Bewegung, und Entwick- LSB Berlin mit seiner Sportjugend möchte das Mit dem Förderprogramm „Kleine kom- lung der motorischen Fähigkeiten. ändern, zum einen durch Bewegungsange- men ganz groß raus“ unterstützt der LSB bote für Kinder in Kitas, zum anderen durch Berlin mit seiner Sportjugend seit 1999 spie- Mit dem Programm ist das nachhaltige Ziel eine qualifizierte Ausbildung von Erzieher/-in- lerische Bewegungsangebote für Kinder in von LSB und Sportjugend Berlin erreicht wor- nen und Übungsleiter/-innen. Kindertagesstätten in Kooperation mit Sport- den, mehr Kinder im Vorschulalter für den re- Motivierte und qualifizierte Fachkräfte sind die vereinen. Seit dem Jahr 2002 beteiligt sich gelmäßigen Sport im Verein zu gewinnen. Grundlage, um Kinder für Bewegung zu be- auch die AOK Nordost an diesem Förderpro- Waren 1999 nur 13.518 Berliner Kinder im geistern. In dem deutschlandweit einmaligen gramm. Ziel ist die nachhaltige und regelmä- Vorschulalter Mitglied in einem Sportverein, Projekt zwischen der Gerhard-Schlegel-Sport- ßige Bewegungsförderung von Kindern und sind es 2018 bereits 37.064. schule des LSB mit der „Kinder in Bewe- die Einbindung der Erzieher/-innen. Um die Potenziale von Bewegung und Sport gung gGmbH” (KiB) und dem Sozialpädago- Durch die Zusammenarbeit von Kitas und im Kitabereich auszuschöpfen, ist eine flä- gischen Institut (SPI) werden Erzieher/-in- Sportvereinen können die Kinder sich austo- chendeckende vielseitige und nachhaltige Be- nen mit sport- und bewegungspädagogi- ben, Geschicklichkeit und motorischen Fähig- wegungsförderung von Kindern in Berliner Ki- schem Profil ausgebildet. So können qualifi- keiten erproben und sportliche Ambitionen tas dringend notwendig. Der LSB Berlin und zierte Fachkräfte u. a. für die 21 bewegungs- entwickeln. die Sportjugend haben die Mittel für das Pro- orientierten Kitas der KiB und für weitere Seit 1999 wurden 521 Projekte von 151 gramm „Kleine kommen ganz groß raus“ er- sportorientierte Angebote der Kinder- und Ju- unterschiedlichen Sportvereinen unter- höht. Sportvereine, die Bewegungsstunden gendhilfe in Berlin gewonnen werden. stützt. Dabei haben sich Kooperationen in Kitas anbieten und ihr Angebot erwei- Die Bildungsstätte der Sportjugend qualifi- mit 292 Kindertagesstätten aus allen Ber- tern möchten, sind herzlich eingeladen, ziert seit den 70er Jahren Erzieher/-innen liner Bezirken ergeben. Alle teilnehmenden sich im Programm „Kleine kommen ganz im Bereich Bewegungs- und Gesundheits- Vereine haben Mitgliederzuwachs und konn- groß raus“ zu beteiligen. (siehe auch Seiten 5, 16, 17, 22) SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
vereinsprojekt des monats 5 Schuh noch binden muss. Oder auf den Kum- pel, der nicht ganz so schnell ist. Bewegung ist in der Kita Ententeich ein wich- tiges erzieherisches Element – und war es schon, bevor „wir uns mit Kirsten professio- nelle Unterstützung geholt haben“. Montags zum Beispiel ist Waldtag. Da „streifen“ die 16 Ententeich-Küken durch die Natur und erle- ben Abenteuer. Ein großes Vergnügen mit Lerneffekt. Denn im Wald erfahren die Kinder Foto: Engler nicht nur viel über Pflanzen und Tiere. Son- dern auch, dass Baumstämme nicht nur zum Sandra Blume-Habibi (li.) und Kirsten Teske (re.) verlegen im Sommer den Sport ins Freie. Balancieren super sind. Mit Bäumen kann man auch Rechnen lernen. „Wir laufen jetzt Hedwig und die Küken mal bis zum dritten Baum hinter der Kuhle.“ in der Weitsprunggrube Da will Zählen gelernt sein! Neugier und Be- wegungsdrang werden so gestillt – und das Vereinsprojekt des Monats: Kooperation zwischen Kita Ententeich und Frühstück draußen schmeckt dann nochmal SC Tegeler Forst motiviert zu lebenslangem Sporttreiben so gut. So viel frische Luft und Grün, das ist ein Privileg in einer Metropole wie Berlin, die zu- Von Bianka Schreiber-Rietig Wenn das Pin- menarbeit habe. Hatte man. Auch die Eltern gegebenermaßen eine sehr grüne Stadt ist. guin-Fräulein Hedwig und die beiden Teddys waren gleich dabei. „Mens sana in corpore Aber eben nicht überall. in der Weitsprunggrube sitzen, dann gibt es sano“ - sie hatten die Weisheit im Zusam- Die Kinder vom Ententeich sind nicht nur auf kein Halten mehr: Es wird gesprungen im Se- menhang mit ihren Kindern verinnerlicht. dem Sportplatz kreativ, sondern auch beim kundentakt. Moment - da muss Übungsleite- Deshalb schwimmen im Ententeich alle ge- Basteln und Spielen. Was sie beim Sommer- rin Kirsten Teske allerdings erst nochmal was meinsam und harmonisch in eine Richtung. fest unter Beweis stellten, wo sie das Buch klären: „Mit wie vielen Beinen müsst ihr ab- Es macht nicht nur den beteiligten Großen vom Regenbogenfisch in einen Bühnenauftritt springen?“ Kurze Verwirrung bei dem Zwi- und Kleinen Spaß, sondern auch Gästen, die umsetzten. Selbstverständlich wurden Kulis- schenruf „Drei“, Gelächter und dann: „Natür- an diesem Morgen da sind: Kirsten Teske, die sen und Kostüme in Eigenregie hergestellt. lich mit einem!“ ist die richtige Antwort der aus der Leichtathletik kommt, weiß die 16 Auch auf gesunde Ernährung wird geachtet, Kinder aus der Kita Ententeich in Berlin-Froh- kleinen SportlerInnen zwischen zwei und wobei Muffins oder ein Geburtstagskuchen er- nau. Die sind hier jeden Donnerstag bei schö- sechs Jahren zu motivieren. Das bedeutet: laubt sind. nem Wetter beim Sport am Poloplatz ganz in spielerisch ganzheitliche Körperschulung, Kirsten Teske ist sich bewusst, dass sie hier die der Nähe ihres Kindergartens. Heute beglei- heute mit Schwerpunkt Springen und Laufen. Basis für ein lebenslanges Sporttreiben legen ten die Erzieherinnen Steffi Schneider und Die Mädchen und Jungen sind kaum zu kann. „Und da steht einfach Spaß an der Be- Sandra Blume-Habibi ihre Schützlinge. Be- bremsen, springen mutig in die ausgelegten wegung im Vordergrund…“ sonders, wenn Fußball ansteht, ist auch Kolle- grünen und roten Reifen oder über die blau- Alle hoffen nun, dass das Projekt, fortgesetzt ge Philipp am Start. Und Paula, die FSJ-lerin, gelben Mini-Hürden, die auf dem Rasen auf- wird. „Das wäre toll, auch für die Kinder, die komplettiert das Team. gebaut sind. neu kommen“, sagt Sandra Blume-Habibi. Die Seit eineinhalb Jahren läuft das Kooperations- Die Begeisterung sei von Anfang an da gewe- Warteliste für den Ententeich ist lang. Projekt zwischen der Kita und dem SC Tegeler sen, sagt Teske, die es mühelos schafft, die Die letzten Minuten der Sportstunde: Animie- Forst, das vom LSB gefördert wird. Und alle, Zwei- bis Sechsjährigen bei Laune und in Be- ren oder motivieren muss die Übungsleiterin Kinder wie Erwachsene, sind begeistert dabei. wegung zu halten. „Ich habe hier eine tolle keines der Kinder. Selbst bei einem kleinen „Es hat sich enorm viel getan.Wir haben vor- Gruppe. Das hat man nicht immer“, sagt sie. Wehwehchen oder wenn es mal Streit gibt her schon Sport gemacht, aber es ist noch Und berichtet stolz von den Fortschritten seit und ein Tränchen fließt – schnell vergessen, einmal etwas anderes, wenn eine Fachkraft Beginn des Projekts. „Die Kinder haben sich wenn es heißt: „Sollen wir den Reifen noch et- dabei ist. Nicht nur die Kinder lernen viel, son- nicht nur in Motorik oder Körperspannung was weiter weg legen? Schafft ihr es, da rein- dern auch wir Erzieherinnen“, freut sich San- verbessert, auch die Bewegungsabläufe wer- zuspringen?“ „Jaaaaa“, lautet die vielstimmige dra Blume-Habibi. den immer runder“ freut sie sich. „Sie lernen Antwort. Munter wird in die Sandgrube ge- Die Kooperation entstand eher zufällig. Die beim Sport auch viel über das Miteinander, hopst. Jetzt ist Schluss, trotz Protest: Hedwig Kinderleichtathletik der LG Nord Berlin, die also soziale Kompetenz“, fügt Sandra Blume- und die Teddys werden bis zur nächsten Stun- mit dem SC zusammengeschlossen ist, be- Habibi an. Das wird gleich demonstriert: Die de verpackt. Und die scheinbar unermüdli- treut Kirsten Teske. Sie sprach Steffi Schneider Kinder wollen eine Runde laufen – da wartet chen Küken vom Ententeich sind dann doch an, ob man nicht Interesse an einer Zusam- man mal auf die beste Freundin, die den auch etwas müde. SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
6 ehrenamtsgala 2018 Alle ausgezeichneten Ehrenamtlichen und die LSB-Partner Ein Video über die Gala steht auf www.lsb-berlin.de/aktuelles/mediathek Power-Frauen im Mittelpunkt Ehrenamtsgala 2018: LSB und Feuersozietät zeichnen Engagement im Mädchen- und Frauensport aus Zum dritten Mal wurde bei der Feuersozietät und Frauen im Sport“ honoriert. Die Preisträ- täten. Die Feuersozietät ist als offizieller Pre- Berlin Brandenburg der „Sonderpreis für be- gerinnen wurden von einer Jury mit Vertretern miumpartner des LSB und des Olympiastütz- sondere ehrenamtliche Verdienste“ verliehen. der Feuersozietät und des LSB gewählt. punktes Berlin dem Sport eng verbunden. Der LSB und die Feuersozietät zeichneten Außerdem wurden bei der traditionellen LSB- „Ohne drei Gewinnerinnen aus (siehe Foto). Um Ehrenamtsgala Mitgliedern von Berliner Sport- das Engagement der den Sonderpreis weiter aufzuwerten, haben vereinen, -verbänden und Bezirkssportbün- Ehrenamtlichen wäre das gesell- den für ihr langjähriges ehrenamtliches Enga- schaftliche Leben in unserer Stadt viel „Der LSB hat gement Ehrennadeln und Ehrenplaketten ärmer und zahlreiche Sport-Angebote Rekordmitgliederzahlen: überreicht. Auch die „Ehrenamtlichen des nicht denkbar. Deshalb würdigt und unter- 660.000 Berlinerinnen und Berliner Jahres“ und die „Jungen Ehrenamtlichen des stützt die Feuersozietät sehr gern den uner- treiben Sport in den Vereinen. 60.000 Eh- Jahres“ wurden ausgezeichnet. müdlichen und vielfältigen Einsatz der renamtliche haben einen großen Anteil daran. Die Feuersozietät versichert seit 2001 die Ehrenamtlichen.“ Ihnen möchten wir Dank und Anerkennung aus- 660.000 Sportler/-innen in den über 2.500 Dr. Frederic Roßbeck, sprechen. Hervorheben möchte ich, dass drei Frau- Vereinen des LSB gegen Unfall- und Haft- Vorstandsvorsitzender der en für ihr Engagement zur Förderung von Mäd- pflichtschäden im Rahmen ihrer Vereinsaktivi- Feuersozietät chen und Frauen gewürdigt werden. Wir rücken Power-Frauen ins Licht der Öffentlichkeit, da- Den „Sonderpreis für beson- mit der Anteil der Mädchen und Frauen in dere Verdienste bei der Förde- den Vereinen weiter steigt.“ rung von Mädchen und Frau- LSB-Präsident en im Sport“ überreichten LSB- Klaus Böger Präsident Klaus Böger, Vizeprä- sidentin Claudia Zinke und Dr. die Organisatoren das Preisgeld verdoppelt: Frederik Roßbeck, Vorstandsvor- Jede Siegerin erhielt 1.000 Euro. sitzender der Feuersozietät an Der LSB und die Feuersozietät hatten den (v.l.) Martina Stampka (SG Preis 2016 ins Leben gerufen, um den Ein- NARVA Berlin), Helga Buch- satz der Ehrenamtlichen noch besser zu wür- wald (SC Tegeler Forst) und Dr. digen. In diesem Jahr wurden „besondere Antonia Oelke (Floorball-Ver- Verdienste bei der Förderung von Mädchen band Berlin-Brandenburg). SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
7 ehrenamtsgala 2018 Dr. Frederik Roßbeck und Sportjugend-Vorsitzender Steffen Sambill „Ehrenamtliche des Jahres 2017“ sind Michael Grabitz (Turnge- würdigten „Junge Ehrenamtliche des Jahres 2017“: (v.l.) Lara Lü- meinde in Berlin 1848), Gertraud Nilson (TSV Marienfelde 1890) decke (SG Neukölln) und Lisa Marie Melzer (Pyongwon Marzahn). und Thomas Wehling (Landestanzsportverband Berlin). Sie wurden Jonas Kaminski (Seglerhaus am Wannsee) war bei einem Wett- von Dr. Frederik Roßbeck und Klaus Böger mit Urkunden und Geld- kampf. Seine Freundin Tabea Roth von Szepesbela hat ihn vertreten. prämien gewürdigt. Das sind die ausgezeichneten Jörg Brandt, Matthias Herrmann, RG Wiking Steffen Reihnwart, Yachtclub Wendenschloß Ehrenamtlichen Ehrennadel in Silber Peter Bortz, Budo-Club Berlin Ehrennadel in Gold Gerhard Troschke, DLRG, Landesverband Ber- Dagmar Thiel, Sporttaucher Berlin Helga Thierse, TTK Am Bürgerpark lin - Bezirk Reinickendorf Sabine Cordes, Ruderclub Tegelort Ingrid Stein, Behinderten-SV Tiergarten Ingolf Feilhaber, Isolde Feilhaber, Heinz Kre- Evelyne Naudßus, Dirk Naudßus, Gesellschaft Thomas Born, Badminton-Verband mer, Sporttaucher Berlin Berliner Angler „carpe diem” Gerhard Hilberger, Segler-Vereinigung Unter- Peter Zinnow, Polizei-Sport-Verein Berlin Jörg-Detlef Salchow, VfB Hermsdorf Havel Ronald Meißner, Berliner Schwimmverein Ingrid Langer-Niedrig, Blau-Gelb Köpenick Gerd Rutetzki, Segler-Verein Alsen Berlin „Friesen 1895” Regine Gabel, BSV 63 Chemie Weißensee Lutz Schulz, Yachtclub Wendenschloß Gudrun Bergemann, Ulli Bottermann, TSV Werner Schwarzkopf, RG Wiking Klaus Engelhardt, Deutscher Aero-Club, Luft- Marienfelde 1890 Angelika Scharf, Märkischer Wassersport fahrtverband Berlin Dr. Wolfram Miller, Rudergesellschaft Wiking Ehrenplakette Fred Borchardt, FC Oldie 79 Ehrennadel in Bronze Detlef Bolzental, Yachtclub Wendenschloß Horst Kortstock, Ingo Merten, Gesellschaft Uwe Siebert, Turngemeinde in Berlin 1848 Dr. Ingeborg Wagner, Blau-Gelb Köpenick Berliner Angler „carpe diem” Peter Horst, Gabriele Janke, Turn- und Sport- Jan Schmoger, Andreas Schulze, Lars Ziegner, Dietmar Liedtke, Berliner Sommerbiathlon- verein Hellersdorf 88 Rudergesellschaft Wiking verein 1991 Reinhard Recknagel, SG Rehabilitation Berlin- So können Sie Ihren Lichtenberg Vereinsmitgliedern Detlef Joost, Jürgen Klingbeil, Private Rennge- Danke sagen meinschaft Spandau im ADAC Es gibt viele Möglichkei- Klaus Seffert, Ines Stegemann, Sabine Schulz, ten, verdienstvolle ehren- Polizei-Sport-Verein Berlin amtliche Vereinsmitglie- Burkhard Dieckmann, Gesellschaft Berliner der angemessen zu wür- Angler „carpe diem” digen. Der LSB hat alle In- Georg Malinka, SC Brise 1898 formationen auf seiner Angelika Matern-Grutzeck, Turn- und Sportge- Homepage zusammen- meinde Steglitz 1878 gestellt: www.lsb-berlin. Manfred Klucke, TSV Marienfelde 1890 Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte u. a. Dascha de/angebote/ehrenamt- Christian Utecht, Bezirkssportbund Reinicken- Schuster. Sie gewann dieses Jahr den ersten Preis beim Bundes- im-sport/anerkennungen- dorf wettbewerb „Jugend musiziert“ . und-ehrungen PORT IN BERLIN Juli/August 2018
8 sport.vereine.zukunft: berlin Gesellschaftliche Ver- änderungen gehen an den Vereinen nicht spurlos vorüber. Das belegte Professor Christoph Breuer von der Sporthochschule Professor Sebastian Braun von der Köln mit Daten aus Humboldt-Universität sprach von der Plu- dem Sportentwick- ralisierung der Sportkultur: „Immer mehr lungsbericht: „Die Ge- Menschen treiben auf irgendeine Weise winnung und Bindung Sport. Informelle Aktivitäten nehmen zu. von Mitgliedern ist ein Im Vordergrund steht nicht mehr das Lei- großes Problem.“ stungsmotiv sondern der Gesundheits- aspekt.“ Die Folge sei, dass der Sportver- ein seine Monopolstellung verliert und „Sport.Vereine.Zukunft: Berlin” zunehmend mit anderen Sportanbietern auf dem Markt konkurriert. „Wir können Fast 100 Vereins- und Verbandsvertreter bei Auftaktveranstaltung der die Beschleunigung nicht aufhalten“, neuen LSB-Diskussionsreihe am 9. Juni der Gerhard-Schlegel-Sportschule sagte er. „Aber der Sportverein mit sei- nen demokratischen Entscheidungs- „Um die Zukunft des Sportvereins kann es Uhr über die Zukunft des organisierten Sports. strukturen, seinem ehrenamtlichen En- nicht schlecht bestellt sein, so lange es so vie- Die Impulsreferate hielten Professor Dr. Chri- gagement, seinem Zugehörigkeits- le Menschen gibt, die am Wochenende bei stoph Breuer („Verliert der herkömmliche und Gemeinschaftsgefühl ist etwas 30 Grad in die Sportschule kommen.“ Mit Sportverein an Bedeutung - Zur Entwicklung Besonderes. Sportvereine sind stabile In- diesen Worten eröffnete LSB-Präsident Klaus der Sportvereine Berlins seit 2004”) und Pro- seln in einer Zeit, in der sich alles be- Böger am 9. Juni die Auftaktveranstaltung für fessor Dr. Sebastian Braun („Der Sportverein schleunigt. Das ist unser Kapital.“ die neue LSB-Diskussionsreihe „Sport.Verei- in der pluralisierten Sportlandschaft Ber- ne.Zukunft: Berlin“. Fast 100 Vereins- und lin”/siehe auch „Sport in Berlin” 5,6/2018, S. Verbandsvertreter diskutierten von 10 bis 16 4). Anschließend tagten vier Arbeitsgruppen. Die Arbeitsgruppe „Was ist Sport? Was macht Sportvereine aus?” unter Leitung von LSB-Abteilungsleiterin Anke Nöcker warf einen Blick auf den Sportverein im Jahr 2050. Fazit: Es gibt den Verein noch, weil der Verein eine gute Sache ist. Alle können mitbestim- men. Die Infrastruktur und die finanzielle Förderung werden LSB-Präsident Klaus Böger sagte zu ausgebaut. Beginn: „Der Sportverein ist ein Erfolgs- modell. Die Mitgliederzahlen wachsen. Nirgendwo sind mehr Kinder und Ju- gendliche organisiert als in unseren Ver- einen. Dennoch müssen sich Vereine dem gesellschaftlichen Wandel stellen,“ so Böger. Es passiere viel außerhalb der Vereine: Sport im Park, Zuwachs bei Fit- nessclubs, Angebote in Ganztagsschu- len, individueller Sport mit Fitness-Apps. „Aber Vereine sind ein Garant für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir müssen darum kämpfen, dass sie auch im 21. Jahrhundert von den Menschen angenommen werden.“ SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
9 sport.vereine.zukunft: berlin Viele Teilnehmer nutzten das Angebot der LSB-Vizepräsidentin Claudia Zinke lud in beiden Moderatoren, LSB-Abteilungsleiter ihrem Schlusswort zur Fortsetzung der Dis- für Sportentwicklung und Bildung, Anke kussion ein: „Wir bleiben im Gespräch. Der Nöcker und Christian Haberecht, und stell- LSB versteht sich als Dienstleister für einen Die Arbeitsgruppe „Organisierter Sport ten Fragen an die Professoren. zukunftsfähigen Vereinssport.“ versus informeller Sport” wurde von LSB- Referatsleiterin Katja Sotzmann moderiert. Fazit: Organisierter Sport und informeller Sport sind zwei Pole, die sich ergänzen kön- nen. Aus dem Oder kann ein Und werden, wenn sich Vereine Stärken des informellen Die Arbeitsgruppe „Sozialer Wandel in Die Arbeitsgruppe „Sportvereine und ihre Berlin und seine Auswirkungen auf den Mitbewerber” tagte unter der Leitung von Vereinssport” leitete Christian Haberecht. Fa- LSB-Abteilungsleiter Jens Krüger (Finanzen) zit: Gesellschaftliche Veränderungen – wie und Michael Schenk (Bezirkssportbund Char- Migration, Zuzug, Wegzug, Gentrifizierung, lottenburg-Wilmersdorf). Fazit: Vereine müs- neue Familienmodelle, flexible Arbeitswelt, sen die Konkurrenz nicht fürchten, wenn sie Digitalisierung, Ganztagsschule, Beschleuni- sich professionell aufstellen. Kostenfreie Nut- Sports zunutze machen. Genannt wurden u. gung, Konkurrenz, wachsender Sportstätten- zung der Sportstätten ist ein hohes Gut. Al- a. höhere Flexibilität, noch mehr Trendsport- bedarf, Inklusion – erfordern Kreativität, dif- ternativen sind eigene Sportstätten für Groß- angebote, Einsatz sozialer Medien und Netz- ferenziertes Denken, Lobbyarbeit. Gefordert vereine und Schlüsselverträge. Erforderlich werke für direktere Kommunikation z.B. über wird ein Sportentwicklungsplan für Berlin. sind zeitgemäße Mitgliedsbeiträge. WhatsApp und für weniger Bürokratie, stand- ortunabhängige Angebote und flexible Mit- gliedschaftsmodelle. Angela Haupt, Vorstandsmitglied im Lan- Michaela Wilczek (Mi.), 1. Vorsitzende des desruderverband: „Ich bin zur Verlängerung Reitclub Grunewald: „Der Austausch ist meiner Vereinmanager-Lizenz hier. Das The- wichtig, auch die Diskussion zwischen den Ein kurzes Video über die LSB-Diskussions- ma heute ist total spannend. Es ist das, was Ehrenamtlichen. Es geht darum, gemeinsam veranstaltung „Sport-Vereine.Zukunft:Berlin” uns in Zukunft bewegen und beschäftigen mit dem LSB eine Positionierung für den steht auf www.lsb-berlin.de/aktuelles/media- wird.” Sport zu finden und eine Vision zu definieren. thek. Fotos: Engler Damit wir wirklich fit sind für die Zukunft.” SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
10 sport in berlin „Beim Sport gelernt” BVG-Busse fahren mit Motiven der LSB-Kampagne Der LSB Nordrhein-Westfalen hat die Kampa- Download zur Verfügung: gne „Das habe ich beim Sport gelernt“ ent- www.lsb-berlin.de/aktuelles/ wickelt und andere Landessportbünde einge- news/details/das-habe-ich-beim-sport-gelernt laden, sich zu beteiligen. LSB Berlin und Lotto Die Motive können auf der Homepage und in fen”. Der LSB wird auf www.facebook. Stiftung Berlin haben die Kampagne in Berlin den Vereins- oder Verbandszeitschriften ko- com/LandessportbundBerlin aufrufen: Po- gestartet. Sechs verschiedene Motive sind auf stenfrei veröffentlicht sowie in den sozialen stet Euro Fotos! Unter den Teilnehmenden Postkarten und online zu sehen und werden Netzwerken gepostet werden. verlosen wir je zwei Karten für das Inter- auch auf Plakaten im Stadtbild gezeigt. Jetzt sind auch BVG-Busse mit zwei der nationale Stadionfest der Leichtathletik Der LSB stellt den Berliner Vereinen und Ver- Kampagnen-Motive beklebt: „Selbstbe- ISTAF am 2. September im Berliner Olym- bänden die Motive der Kampagne zum wusst leben” und „Entscheidungen tref- piastadion. LSB bildet wieder Geflüchtete aus Lehrprobe klappt“ – geprüft wird nämlich ebenfalls auf Deutsch. „Da gibt es auch keine 40 Frauen und Männer erwerben in den Ferien die Übungsleiter-C-Lizenz Ausnahmen“, so Marktscheffel weiter. Vom 5. Juli bis 17. August werden 40 Men- Von Franziska Staupendahl Etwa 60 Ge- lich und sprachlich der Herausforderung ge- schen mit Fluchthintergrund unterrichtet. Ne- flüchtete kamen zum Kennenlerntag in die wachsen sind. Denn die Ausbildung findet auf ben Theorie- und Praxis-Stunden wird es Gerhard-Schlegel-Sportschule des Landes- Deutsch statt und beinhaltet zahlreiche Sport- auch einen Erste-Hilfe-Kurs geben. Außerdem sportbundes Berlin (LSB). 40 von ihnen kön- kurse. werden die Auszubildenden parallel in ihren nen beim LSB eine Ausbildung zum/zur Melanie Marktscheffel ist Dozentin für Metho- Vereinen hospitieren. Motiviert sind die ange- Übungsleiter/-in mit C-Lizenz im Breitensport dik und Didaktik, hat schon im Jahr 2017 Ge- henden Übungsleiter bereits sehr: machen. flüchtete an der Sportschule betreut: „Etliche Sonita aus Afghanistan: „Ich mache total Die geflüchteten Frauen und Männer lernten Teilnehmer sprechen schon sehr gut Deutsch. gern Sport und möchte das auch anderen sich bei Team-Spielen untereinander kennen Aber notfalls muss man sich eben mit Hän- beibringen.“ und trafen ihre zukünftigen Dozenten. Außer- den und Füßen verständigen oder Dinge auf- Maher aus Syrien: „Ich will Badmintontrainer dem mussten sie beweisen, dass sie körper- malen. Wichtig ist nur, dass es am Ende in der für Kinder werden, und Badminton in Deutschland bekannter machen.“ Salam aus Syrien: „Ich möchte andere Aus- länder trainieren, die noch nicht gut Deutsch sprechen. Hoffentlich bekomme ich nach der Ausbildung einen Job als Trainerin.“ Ramin aus Afghanistan: „In meiner Freizeit mache ich Taekwondo – nun möchte ich meine Fähigkeiten auch gern als Trainer wei- Theorie und Praxis beim Kennenlerntag in der Gerhard-Schlegel-Sportschule tergeben.“ SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
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12 sport in berlin Turn-Hoffnung ist erst 11 Maike Knaak will zur Jugend-EM, muss aber noch warten LSB Berlin, OSP, Senatsverwaltung für Bil- Vater, Mutter, Geschwister: Die ganze Fa- dung, Jugend und Familie sowie Berliner milie Knaak turnt Beraterverträge für 49 Top-Athleten Sportfans würdigen regelmäßig die/den Schon die Eltern von Maike waren Turner. LSB unterstützt Sportler-Karriere Nachwuchssportler/-in des Monats. Auch ihr Bruder und ihre jüngere Schwester Die 49 besten Berliner Sportlerinnen und Als ihr Trainer mit ernster Miene auf sie zu- betreiben diesen Sport. Schon als Baby war Sportler aus 23 Sportarten haben Bera- kam, schien sich das schlechte Gefühl von sie in die Turnhalle mitgekommen. Mit zwei terverträge des LSB Berlin erhalten. Rund Maike Knaak zu bestätigen. Am Stufenbarren Jahren machte sie Rollen auf dem Mattenwa- die Hälfte von ihnen nahm die Verträge in hatte sie sich bei den deutschen Jugendmei- gen, als Dreijährige beherrschte sie einen Pur- der Spielbank Berlin persönlich entgegen. sterschaften noch am meisten ausgerechnet, zelbaum von einem Hocker in die Rücklage. Die Fördervereinbarungen haben eine doch nach einer fehlerhaften Übung im Im Alter von vier Jahren meldeten ihre Eltern Laufzeit von zwölf Monaten und sind mit Mehrkampf dachte sie nicht, dass sie sich sie beim Berliner TSC an. Mittlerweile trainiert insgesamt 250.000 Euro dotiert. überhaupt für das Gerätefinale qualifiziert sie täglich im Landesleistungszentrum im „Mit Hilfe des großzügigen Beraterver- hatte. Aber ihr Trainer Steffen Gödicke sagte: Sportforum Hohenschönhausen. trags kann ich erstmals unabhängig von „Da musst du wohl morgen noch einmal ran.” Seit diesem Jahr startet sie zusätzlich in der der Unterstützung meiner Eltern meinen Beim Bärchenpokal Platz drei Bundesliga für die TSG Steglitz. Ihre Gegne- Sport ausüben.“, sagt Paralympics- Im Finale blühte Maike dann richtig auf. Als rinnen: Olympiateilnehmerinnen wie Elisa- Schwimmerin Janina Breuer. „Ich nutze jüngste Turnerin gewann sie die Silberme- beth Seitz und Kim Bui oder die WM-Dritte einen Teil des Geldes für Wettkampfklei- daille in der Altersklasse 12. „Ich dung und Sportausstattung. Außerdem hatte ein bisschen Glück, dass die werde ich eine Rücklage für Trainingslager anderen gepatzt haben”, meint bilden.“ die Elfjährige zwar, doch das schmälert nicht ihre eigene Lei- Sportstätten in schlechtem Zustand stung, für die sie jetzt auch zu Thomas Härtel fordert Stadtentwick- Berlins Nachwuchssportlerin des lungplan Sport und Bewegung Monats Juni gewählt wurde. Die Der Bedarf an Sportanlagen in der wach- Lichtenbergerin ist eines von erst senden Stadt ist immens. Bereits heute drei Berliner Talenten, die schon sind viele Bezirke unterversorgt. In der rei- mit elf Jahren diese Auszeich- nen Flächenbetrachtung fehlen berlinweit nung erhielten. Die anderen bei- elf Prozent an gedeckten und 12 Prozent den waren Wasserspringer Lou an ungedeckten Sportanlagen. Zahlreiche Massenberg und die paralympi- Maike Knaak: „In diesem Jahr will ich erst einmal Erfahrung Sportanlagen sind darüber hinaus in ei- sche Schwimmerin Lea Stengel. bei den Großen sammeln.” Foto: camera4 nem beklagenswerten Zustand. Das be- Der Stufenbarren ist das Lieblingsgerät von stätigt eine repräsentative Bevölkerungs- Maike Knaak, an dem sie im vergangenen am Schwebebalken Tabea Alt, Maikes großes umfrage des Meinungsforschungsinstituts Jahr schon beim Bärchenpokal Platz drei be- Vorbild. „In diesem Jahr will ich erst einmal Er- forsa, die der LSB Berlin im Frühjahr 2018 legt hatte, dem traditionellen Vergleichskampf fahrung bei den Großen sammeln”, sagt die in Auftrag gegeben hatte: 42 Prozent der von Deutschlands besten Nachwuchsturne- Sechstklässlerin des Schul- und Leistungs- Hauptstädter bewerten den Zustand von rinnen in Berlin. „Der Stufenbarren liegt ihr sportzentrums. Das nächste große Ziel ist ein Sportstätten und Sportanlagen in ihrem einfach”, meint Gödicke, der an diesem Gerät Start bei der Jugend-EM, an der sie in zwei Bezirk als weniger gut (32 Prozent) bzw. schon Dörte Thümmler zu einer Spitzenath- Jahren erstmals teilnehmen dürfte. Dafür ar- schlecht (10 Prozent). Bei den 30- bis letin formte, die Weltmeisterin von 1987. Gö- beitet sie hart und lässt sich von einer Opera- 44-Jährigen sind es sogar knapp 50 Pro- dicke lobt Maikes gute Körperhaltung und tion an der Hand nicht bremsen. Sie darf zent. saubere Ausführung, sagt aber auch: „Im ath- sechs Wochen nicht turnen. Doch sie will die LSB-Vizepräsident Thomas Härtel: „Wir letischen Bereich kann sie deutlich zulegen.” Zeit nutzen, um an ihrer Athletik zu arbeiten. brauchen einen Stadtentwicklungsplan Sport und Bewegung, um die entspre- chenden Bedarfe auch in die konkreten Planungen einzubauen. Berlin benötigt in den nächsten Jahren Dutzende neue Sporthallen, Sportplätze und eine bewe- gungsfreundliche Sportinfrastruktur.“ SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
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14 sport in berlin „Wir stampfen die Olympischen Ideale nicht ein” Interview mit Richard Meng, neuer Präsident der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin Die Berliner DOG zieht in das Haus des sammenleben in unserer offenen Gesell- Der Sport ist ja gesellschaftliches Leben. Sports – warum? schaft eine zentrale Bedeutung haben und Braucht es da noch zusätzlichen Brücken- Im Landessportbund kooperieren die einzel- immer wichtiger werden. Es macht gerade bau? nen Verbände, damit der Sport in Berlin eine den Charme der DOG aus, dass bei uns Men- Da ist der organisierte Sport manchmal in Ge- starke gemeinsame Stimme hat – da gibt es schen mit sehr unterschiedlicher gesellschaft- fahr, sich selbst genug zu sein. Menschen, die viele Gemeinsamkeiten. Deshalb ist dieser licher Verankerung für einen fairen, engagier- lieber selbstbestimmt, unorganisiert und mit ten, zusammenführenden Sport werben. neuen Ideen Sport treiben, sollten als Partner Richard Meng: Aber Olympia gilt ja oft inzwischen als un- gesehen werden, nicht als Verlorene oder gar „Der Sport muss populär. Ist das noch ein Zukunftsthema, Abtrünnige. In diese Richtung geht ja der Ber- verstärkt speziell für Berlin? liner Sport. Aber in die Gesellschaft hinein Brücken in die Das, was sich in Regie des IOC in den vergan- braucht er immer Bündnispartner. Die DOG Gesellschaft genen Jahrzehnten abgespielt hat, ist tatsäch- kann und will da helfen. hinein bauen.” lich manchmal ziemlich weit weg von den Sie sind neu an der Spitze der Berliner Werten, für die wir stehen. Aber ist das ein DOG. Was haben Sie sich vorgenommen? Schritt folgerichtig. Zudem gibt es praktische Grund zur Aufgabe? Im Gegenteil: Gerade in Brückenbau ist da schon das richtige Wort. Gründe. Der LSB ist gut organisiert, wir sind Berlin mit seiner Vielfalt und Weltoffenheit Die Sportstadt Berlin besteht nicht nur aus Mitglied. Es liegt nahe, auch das Haus zu nut- sollten wir da deutlich bleiben. Die Olympi- Einzelinteressen. Die Klammer sind die Wer- zen. schen Ideale dürfen wir nicht einstampfen, te, die der Sport verkörpert. Das wollen wir Wie steht es denn generell mit der Bezie- weil es Dopingbetrug oder internationale Kor- herausstellen. Die DOG ist offen für alle, die hung zwischen der DOG und den Sport- ruption gibt. Warum sollte Berlin nicht im Sin- da etwas beitragen können. Zum Beispiel für verbänden? ne dieser Ideale weiter vorangehen, vielleicht ehemalige Teilnehmer und Teilnehmerinnen Neben Einzelpersonen, Familien und Unter- irgendwann auch wieder mit einem spannen- an paralympischen oder olympischen Spie- nehmen sind bei uns etliche Verbände und den Konzept für Olympische und Paralympi- len, von denen es in Berlin ja viele gibt. Sie Vereine Mitglied. Alle gemeinsam engagieren sche Spiele? Dazu muss der Sport aber ver- haben Erfahrungen gemacht, die wir weiter- sich für die Olympische Idee und die Werte stärkt Brücken in die Gesellschaft hinein bau- geben und teilen sollten, besonders mit jün- des Sports. Das sind Prinzipien, die fürs Zu- en. geren Menschen. Spielbank fördert Hockey-Verein Verein ist wieder mit einer Damen- und einer Herren-Mannschaft in der Regionalliga vertre- Symbolische Scheckübergabe auf dem Sportplatz der SG Rotation ten. Mit dem Mitgliederwachstum stieg der Prenzlauer Berg in der Storkower Straße Bedarf an Material und Ausrüstung. Deshalb Die Hockey-Spieler der SG Rotation Prenzlau- werden”, sagt der stellvertretende Hockey-Ab- investierte der Verein die Spielbank-Gelder in er Berg freuen sich über 3000 Euro. Das Geld teilungsleiter Michael Wahl. zwei neue Hockeytore, die auf dem Foto zu ist eine Spende der Spielbank Berlin, die zu Die Nachwuchsarbeit trägt jetzt Früchte: Der sehen sind. den großen Förderern des Berliner Breiten- und Spitzensports gehört. Geschäftsführerin Christiane Brümmer übergab den symboli- schen Scheck auf dem Sportplatz Storkower Straße an die Abteilungsleiterin Heike Deutschmann. Sie brachte zum Foto-Termin die 1. Herrenmannschaft mit. Die Hockey-Abteilung wurde 2016 vom Euro- päischen Hockeyverband (EHF) mit dem Titel „Hockeyclub des Jahres” ausgezeichnet. Der EHF würdigte damit die Mitgliederentwicklung des Vereins. Im Jahr 2003 gab es bei der SG Rotation 150 Hockeyspieler, inzwischen sind es über 650. „Dieser Quantensprung konnte mit einer konsequenten Jugendarbeit erreicht Die Hockeyspieler freuen sich über ihre neuen Tore. Foto: Max Weise SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
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16 sport in berlin LSB als Karrieremotor Freiwilligendienste im Sport Freie Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst. Willst du • nach der Schule in die Praxis gehen? • Kinder und Jugendliche im Sport be treuen? • eine Trainer/-innen-Lizenz erwerben? Dann bewirb dich! Die Sportjugend Ber- lin bietet die Möglichkeit, dich verantwor- tungsvoll in einem Sportverein, einem Sportverband oder einer sportorientierten KiTa zu engagieren. FSJ und BFD werden Tabea Eichelmann: „Es hat mich faszi- in Vollzeit geleistet und dauern in der Re- niert, wie schnell sich Kinder zu Bewe- gel zwölf Monate. Es gibt monatlich 300 gung motivieren lassen.” Foto: Lang Euro Taschengeld. Kindergeldanspruch besteht weiter. Start ist am 1.8., 1.9. oder 1.10.2018. Sport zieht sich durch ihr Leben Info: www.sportjugend-berlin.de oder Tel.: 030-30002-194/-173/-172/-162 Tabea Eichelmann arbeitet nach dem FSJ im Sport und der Ausbildung zur Erzieherin mit sportpädagogischem Schwerpunkt in einer Sport-Kita Sportorientierte Erzieherausbildung Die „Kinder in Bewegung” gGmbH und Von Petra Lang Sport spielt in Tabea Ei- dem Engagement der Stiftung des Sozialpäd- der LSB qualifizieren Erzieher/-innen mit chelmanns Leben eine große Rolle. Er agogischen Instituts „Walter May“ (kurz SPI), sportpädagogischem Profil. prägt auch ihre berufliche Laufbahn. Dabei dem LSB und der Trägergesellschaft „Kinder Adresse: EBS-Fachschule für Sozialpäd- zieht sich der Landessportbund (LSB) als in Bewegung gGmbH“, deren Gesellschafter agogik, Priesterweg 4, 10829 Berlin Karriere-Motor wie ein roter Faden durch wiederum der LSB ist. In der dreijährigen Aus- Info: www.kib-online.org/kib-konzept/ die Ausbildung der 24-Jährigen. Seit Juni bildung werden „Menschen qualifiziert, die ausbildung-qualifizierung/ebs-kooperati- 2017 arbeitet sie in der „Kinder in Bewe- gern bewegungsorientiert mit Kindern und Ju- onsschule gung”-Kita (KiB) „Grashüpfer“ in Buckow. gendlichen arbeiten“, gibt das Leitbild der Er- Eigentlich wollte Tabea Eichelmann nach dem zieherfachschule Auskunft. Abitur und einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Durch Sport Durchhaltevermögen gelernt Kita gelegt. Die Absolventen haben viel spezi- Sport (FSJ) in einer KiB-Kita „Kindheitspäd- Während der sechs Fachsemester sind insge- fisches Fachwissen.“ Sowohl Praktikanten als agogik“ an der Evangelischen Hochschule stu- samt 44 Wochen Fachpraktika zu absolvieren auch Absolventen der EBS brächten immer dieren. „Doch die Inhalte des Studiengangs – natürlich in sportorientierten Einrichtungen, viel frischen Wind und neue Ideen in den sprachen mich nicht wirklich an“, sagt sie. um das Erlernte in der Praxis zu erproben. Ta- Kita-Alltag, weiß die erfahrene Kita-Leiterin. Während ihres FSJ im Sport in der Weddinger bea Eichelmann hat das Motto „Bewegung Alte Praktikantin wird neue Kollegin KiB-Kita habe ihr der Arbeitsalltag sehr gut ge- als pädagogisches Prinzip“ sofort überzeugt. „Wir fanden es natürlich toll, dass sich unsere fallen. „Es hat mich fasziniert, wie schnell sich Sie ist seit ihrem achten Lebensjahr im Hok- ehemalige Praktikantin bei uns beworben hat. Kinder zu Bewegung motivieren lassen. Das keysport aktiv. „Beim Sport lernt man Disziplin Wir wussten, das passt und wir brauchen un- Konzept hat mich überzeugt. Und ich habe und Durchhaltevermögen. Das hilft einem im ser Konzept in punkto gesunder Ernährung großen Respekt vor der Leistung des Kita-Per- späteren Leben. Natürlich macht Sport auch und Bewegung nicht groß erklären“, sagt Irina sonals gewonnen“, sagt Tabea Eichelmann. großen Spaß“, schmunzelt die Erzieherin. In Schurich. Tabea Eichelmann kam ins „Krip- EBS – Schule mit Sportorientierung die Ausbildung selbst habe sie großes Ver- penteam“, das die Allerkleinsten der bis zu Zum Ende des FSJ im Sport unterstützte sie trauen gesetzt: „Ich kannte durch das FSJ im 120 Kita-Kinder betreut. Ihr Eintritt ins Berufs- der Träger, die Sportjugend Berlin, bei der Su- Sport schon Angebote des LSB und war mir leben lief „nahtlos“. „Tabea kannte alle Kolle- che nach einer Ausbildungsstelle zur Erziehe- sicher, dass das eine gute Sache wird.“ gen und die täglichen Abläufe. Wir waren der rin. So stieß die Neuköllnerin auf die EBS, der Ihre jetzige Chefin, Kita-Leiterin Irina Schurich, EBS dankbar, dass sie Tabea schon vor Ablauf „Erziehung, Bildung, Sport“- Erzieherfach- die Tabea Eichelmann bereits durch ein fünf- des Vertrages – direkt nachdem sie alle Prü- schule am Schöneberger Priesterweg. Die monatiges Praktikum bei den „Grashüpfern“ fungen bestanden hatte – aus dem Vertrag EBS ist eine im August 2012 gegründete Ko- kennt, bestätigt: „Auf der EBS werden die rich- ließ. Wir wollten sie so schnell wie möglich in operationsschule. Die Fachschule basiert auf tigen Grundlagen für die Arbeit in einer KiB- unserem Team haben“, lacht Irina Schurich. SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
aktuelle nachrichten aus dem kinder- und jugendsport juli/august 2018 „GESUNDHEIT UND BEWEGUNG“ Bewegung und Spiel sind elementare kindliche Bedürfnisse Zum achten Mal fanden in der Bildungs- grammangebot. In zwei Fachvorträgen, drei Kita“ verschiedene Qualitätskriterien für die stätte der Sportjugend Berlin die Fachtage Fachforen und 13 verschiedenen Praxiswork- Gesundheits- und Bewegungsförderung von „Gesundheit und Bewegung“ statt. Die Veran- shops wurden Impulse für einen bewegten Kindern in der bewegten Kita vor. Sie zeigte staltung wurde von der Sportjugend Berlin ge- Kita-Alltag gegeben. auch, wie wichtig Ernährungsgewohnheiten meinsam mit der Unfallkasse Berlin durchge- Sonja Quante (ZNL TransferZentrum für als wichtiger Baustein für die Gesunderhal- führt und von den Kooperationspartnern AOK Neurowissenschaften und Lernen) referierte tung sind. Nordost und Kinder in Bewegung gGmbH zum Thema „Bewegung formt das Gehirn“. Die Sportjugend Berlin und der Landes- (KiB) unterstützt. Sie stellte dar, warum sich Bewegung positiv sportbund Berlin bieten weitere Programme Zu den elementaren kindlichen Bedürfnis- auf kognitive Prozesse auswirkt und welche an, die sich mit der sportorientierten Arbeit in sen und Betätigungsformen gehören Bewe- positiven Veränderungen des Gehirns mit ei- Kindertagesstätten auseinandersetzen – z.B. gung und Spiel. Besonders Kinder im Vor- nem aktiven Lebensstil einhergehen. Vor al- das Programm „Kleine kommen ganz groß schulalter haben einen starken natürlichen lem für Kleinkinder gilt es, die Welt zu begrei- raus“, das Kooperationen von Kindertages- Bewegungsdrang und eine große Bewe- fen, die eigene Umwelt spielerisch zu er- stätten und Sportvereinen unterstützt. gungsfreude. Diesen Spaß an der Bewegung Für Interessierte bietet die Bildungsstätte gilt es zu nutzen und zu fördern. Durch Be- der Sportjugend Berlin weitere Qualifizie- wegungs- und Wahrnehmungserfahrungen, rungsangebote zum Thema „Gesundheits- die Kinder ab dem frühen Kindesalter ma- und Bewegungsförderung im Vor- und chen, werden Grundsteine für die gesamte Grundschulalter“ an. Informationen hierzu un- spätere Entwicklung gelegt und Lernprozesse ter: www.sportjugend-berlin.de (Bildungsstät- entscheidend beeinflusst. Kinder benötigen te – siehe Ausbildung oder/und Fortbildung). dazu ein Umfeld, das ihnen vielfältige und umfassende Bewegungsmöglichkeiten er- schließt. Referentin Sonja Quante vom ZNL. Fotos: SJB Ziel der Fachtage war es, Ansätze aus der Bewegungs- und Gesundheitsförderung vor- schließen und somit aktiv Lernprozesse in zustellen, Beiträge aus der Praxis aufzuzeigen Gang zu setzen. und Handlungsanregungen zu geben, die im Prof. Dr. Ulrike Ungerer-Röhrich (IN FORM Kita-Alltag umgesetzt werden können. – Deutschlands Initiative für gesunde Ernäh- Während der Veranstaltung gab es für die rung und mehr Bewegung) stellte in ihrem rund 70 Teilnehmenden ein breites Pro- Vortrag „Schritt für Schritt zu einer bewegten 70 Interessierte kamen zu den Fachtagen. Freiwilligendienste im Sport Freie Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr und im Bundesfreiwilligendienst – bewirb dich jetzt! Willst du nach der Schule endlich Praxiserfahrung sammeln? Dich sozial engagieren? Kinder und Jugendliche im Sport betreuen? Eine Trainer/-innen-Lizenz erwerben? Dann bewirb dich! Die Sportjugend Berlin bietet dir die Möglichkeit, dich selbstbestimmt und verantwortungsvoll in einem Berliner Sportverein, einem Sportverband oder einer sportorientierten KiTa zu engagieren. FSJ und BFD werden in Vollzeit abgeleistet und dauern in der Regel zwölf Monate. Du erhältst monatlich 300 Euro Taschengeld. Kindergeldanspruch besteht für die Dauer des Dienstes weiter. Start ist am 1. August, 1. September oder 1. Oktober 2018. Weitere Informationen bekommst du auf unserer Homepage www.sportjugend-berlin.de oder persönlich unter 030/30 00 21 94. SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
18 sportjugend berlin MSZ Kreafithaus freut sich doppelt Zum Jubiläum GUT DRAUF zertifiziert Doppelten Grund zum Feiern gab es im ausüben und viele weitere interessante An- sen wirklich in ihrer Entwicklung helfen. MädchenSportZentrum (MSZ) Kreafithaus in gebote in Anspruch nehmen können.“ Mit den vielfach neu entwickelten Angebo- Lichtenberg: Die Jugendeinrichtung existiert Das MSZ kooperiert mit Sportvereinen, um ten, mit denen die GUT DRAUF-Zertifizierung bereits seit 25 Jahren. Im Jubiläumsjahr wur- sie bei der Modernisierung ihrer Angebote für letztendlich auf Anhieb gelang, bietet das de sie nun von der Bundeszentrale für ge- Mädchen und junge Frauen zu unterstützen. Team Mädchen und jungen Frauen die Mög- sundheitliche Aufklärung (BZgA) GUT DRAUF Dazu werden in Kooperation mit Schulen lichkeit, sich gesund zu entwickeln. zertifiziert. sportliche Projekttage und AGs durchgeführt. Seit 1993 bietet das Kreafithaus jungen Und auch der zweite feierliche Anlass zeig- Mädchen und Frauen einen Raum, wo sie te, mit welchem Engagement das Team um sich treffen und Sportarten wie Klettern, Tan- Projektleiterin Daniela Lutter sich seinem Auf- zen und Fitness betreiben können. trag widmet: Nach einer Vorbereitungszeit Der Sportjugend-Vorsitzende Steffen Sam- von mehreren Jahren konnte das Kreafithaus bill erklärte, mit welchem Ziel das MSZ Krea- im Dezember 2017 zertifiziert werden. Die fithaus vor 25 Jahren eröffnet wurde: „Im or- Vertreter/-innen der BZgA, die das Zertifikat ganisierten Sport sind Frauen mit etwa einem überreichten, bescheinigten dem Team, dass Drittel unterrepräsentiert. Das MSZ bietet ih- seine Angebote sowie der Umgang mit den Das Team vom MSZ freut sich über das GUT nen einen Ort, an dem sie ihre Sportarten Mädchen sehr beeindruckend seien und die- DRAUF-Zertifikat.. Foto: Engler 25 Jahre School-Finals Berlin Seit 21 Jahren dabei: Lars Palitza Als das Streetball-Team der GSJ – Gesell- Grund- und Oberschüler/-innen. als Team zusammengewachsen, die Leute schaft für Sport und Jugendsozialarbeit die Seitdem ist er dem Team um Projektleiter sind richtig toll und das ist es, was mich im- School-Finals Berlin 1993 zum ersten Mal Frank Paschek treu. Worüber dieser sehr froh mer wieder herzieht!“ veranstaltete, war er noch nicht dabei, son- ist, hält ihm sein „Logistik-Chef“ doch den Wünsche zum 25. Geburtstag dern selbst noch Schüler. Für den Ruderer Rücken an den Turniertagen frei, koordiniert Lars wünscht dem Streetball-Team und den Lars Palitza war die Straßenvariante des Bas- die Helfer, die die Courts auf- und wieder ab- School-Finals zum 25jährigen Jubiläum die fi- ketball, bei der 3 gegen 3 gespielt wird, eher bauen und kümmert sich um das Wohlerge- nanzielle Absicherung, so dass das Projekt nicht sein sportliches Betätigungsfeld. hen aller, die für einen reibungslosen Turnier- weitermachen kann und zukünftig noch mehr Erst als Zivi, dann als freiwilliger ablauf sorgen. Schülerinnen und Schüler erreicht. Helfer: 21 Jahre SFB Weil es Spaß macht! Das Streetball-Team wünscht sich, dass Lars 1997 begann er allerdings seinen Zivil- Auf die Frage nach dem Grund, warum er auch die nächsten Jahre mit von der Partie dienst bei der Sportjugend Berlin im Team nach seinem Zivildienst als freiwilliger Helfer sein wird, um mit seiner Erfahrung und Um- „Sport mit Aussiedlern“ – und half zum ersten geblieben und jedes Jahr wieder dabei ist, sicht dafür zu sorgen, dass das Turnier weiter Mal bei dem großen Streetball-Turnier für antwortet Lars: „Weil es Spaß macht! Wir sind so läuft, als wäre es ein Spiel. Und dieses Jahr? Im Jubiläumsjahr hat Lars dafür gesorgt, dass an zwei Turniertagen mit 100 Helfer/-in- nen und 220 Teams, in denen rund 900 Schüler/-innen mit 100 Bällen auf 19 Courts spielten, alles glatt lief, so dass die Gewinner/- innen gar nicht mitbekamen, welcher Auf- wand hinter der Organisation der 25. School- Finals im Eisstadion Wilmersdorf steckte! Die Jubiläumsausgabe des zweitägigen Tur- niers war am 30. Mai von Staatssekretärin Sigrid Klebba im Beisein von LSB-Präsident Ehrengäste mit dem Jubiläumsshirt. Lars Palitza macht seit 1997 mit. Fotos: Engler Klaus Böger angepfiffen worden. SPORT IN BERLIN Juli/August 2018
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