KÄRNTEN Industrieempfang der IV-Kärnten - IV-Kärnten
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
DAS MAGAZIN DER INDUSTRIE Oktober 2021 INDUSTRIE SCHAFFT ZUKUNFT Beim Tag der Industrie skizzierte die IV den Weg für ein erfolgreiches 2040 und Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Vereinigung der österreichischen Industrie, Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien Österreichische Post AG, MZ 03Z034897 M ANALYSE JUBILÄUM KÄRNTEN Warum Genehmigungsverfahren 75 Jahre Industriellenvereinigung – Industrieempfang beschleunigt werden müssen Seite 4 innovativ für Österreich Seite 6-7 der IV-Kärnten Seite 10
international corner/Gastkommentar Wie Japan die Corona-Krise überwinden möchte Mit gewaltigen Konjunkturpaketen stemmt sich Japan gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie – und setzt dabei auf Digitalisierung sowie umweltfreundliche Technologien. A nfang Oktober wurde Fumio Schifffahrt. Auch für österreichische Unter- Kishida zum neuen Regie- nehmen können diese Investitionen eine rungschef Japans gewählt. Chance bedeuten, die zusätzlich durch das Auf ihn warten große Heraus- Warenhandel: 2,05 Mrd. Euro EU-Japan-Freihandelsabkommen von 2020 forderungen. Denn auch das Ausländische Direknvesonen (Bestände 2020): 3,35 Mrd. Euro erhöht werden. Immerhin ist Japan für Rot- „Reich der aufgehenden Sonne“ wurde von Weiß-Rot der zweitwichtigste Wirtschafts- der Corona-Krise nicht verschont, weder partner in Asien und der drittwichtigste in gesundheitlicher noch in wirtschaftlicher Handelspartner Österreichs in Übersee. Hinsicht. Japan fand sich in der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit wieder Rückkehr des Wachstums, aber… Quelle: Stask Ausa, OENB – und das unter denkbar schlechten Vor- Im zweiten Quartal 2021 ist Japans Wirt- aussetzungen. Denn schon vor der COVID- schaft auf den Wachstumspfad zurückge- 19-Pandemie schwächelte die Konjunktur kehrt, jedoch noch nicht mit der Kraft und auch infolge des Handelskonflikts zwischen Verwegenheit eines Samurai. Das Bruttoin- den beiden größten Volkswirtschaften der Warenhandel: 1,52 Mrd. Euro landsprodukt legte von April bis Juni immer- Welt – den USA und China. Das Virus ver- Ausländische Direknvesonen (Bestände 2020): 318 Mio. Euro hin mit einer Jahresrate von 1,9 Prozent zu. ursachte einen massiven Wirtschaftsein- Engpässe bei Halbleitern treffen japanische bruch: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Autohersteller und andere Exporteure, wäh- drittgrößten Volkswirtschaft schrumpfte um rend es zugleich Hinweise auf eine nachlas- 4,8 Prozent, die Staatsverschuldung beläuft Japan ist für Österreich nach China zweitwichtigster Handelspartner in Asien. Japanische sende Konjunktur beim wichtigen Handels- sich auf geschätzte 250 Prozent des BIP. Direktinvestitionen sichern in Österreich mehr als 6.300 Arbeitsplätze. partner China gibt. Erschwerend sind die massiv zunehmenden politischen Spannun- Konjunkturpaket der Superlative Japan setzt auf Nachhaltigkeit vor historischen Aufgaben wie der Dekar- gen zwischen dem Reich der Mitte und den „Bekämpfe Größe mit Größe“ – was fast Weitere gewaltige Ausgaben sollten im bonisierung. Die Investitionen zielen daher USA im südchinesischen Meer. Experten wie ein Lehrsatz fernöstlicher Kampfkunst Dezember 2020 folgen. Nochmals nahm auf die Bereiche nachhaltige Energie, Zu- rechnen allerdings mit einer noch längeren anmutet, umschreibt recht treffend die wirt- der Staat rund 317 Milliarden Euro in die kunftstechnologie und Digitalisierung. Unter Erholungsdauer von den wirtschaftlichen schaftspolitische Corona-Strategie der japa- Hand – die japanische Berechnung spricht anderem durch die Nutzung von Brennstoff- Pandemiefolgen. Für 2021 prognostiziert nischen Regierung. So wurde im April 2020 unter Einbeziehung sämtlicher Anschub- zellen soll sich Japan bis 2050 in Richtung der Internationale Währungsfonds ein als Antwort auf die massive Krise das bis effekte gar von über 580 Milliarden Euro. Kohlenstoffneutralität entwickeln. Als An- 3,25 Prozent-Wachstum. Wie stark der Auf- heute größte Konjunkturpaket auf den Weg Der Unterschied zu vorangegangenen staat- schub auch für die Wasserstoff-Energiewirt- schwung anhält, hängt allerdings von der gebracht, welches das Land je gesehen hat. lichen Hilfsmaßnahmen war jedoch das schaft wird die Regierung über zehn Jahre Politik des neuen Regierungschefs ab, der Über 900 Milliarden Euro sollten vor allem Abzielen nicht nur auf die Sicherung von rund 15 Milliarden Euro bereitstellen – mit für 31. Oktober eine Neuwahl angesetzt Familien und in Not geratenen kleineren Be- Beschäftigung und die Unterstützung von einem Fokus auf wasserstoffgetriebene Mo- und weitere Konjunkturprogramme ange- trieben unter die Arme greifen. Unternehmen. Wie Europa steht auch Japan bilität bei Autos, aber auch in der Luft- und kündigt hat. GASTKOMMENTAR Kind und Karriere – eine Ver(N)einbarkeit? Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, bleibt eine Managementaufgabe, die sich an unzulänglichen Rahmenbedingungen abarbeitet und meist an Frauen hängen bleibt. Wäre Schweden ein Vorbild? J etzt also auch der ehemalige Bun- Kindern)? Möglich. Hürden? Die Vereinbar- Familie mehr ist als eine soziale Kleinein- 50 Euro, wobei Kinder zwischen einem und deskanzler. Davor Ministerinnen keit von Kernberuf und Herzensaufgabe. heit, die ihre Belange intern und abseits von sechs Jahren ein Recht auf einen Betreu- und Minister in Serie. So viele staatlicher Einflussnahme zu regeln hat. Der ungsplatz haben. Die Bindung zum Arbeit- Regierungsmitglieder wie noch Man muss nicht Staatenlenker sein, um Staat will Familien unterstützen, will Voraus- geber bleibt während der Karenz intensiv – nie werden derzeit Gründer und spätestens bei der Frage „Baby oder Büro?“ setzungen schaffen, die eine gleichberech- auch finanziell. Fast alle füllen die Differenz ziehen neben ihrer politischen Arbeit ein im Alltag an Limits zu stoßen. Es sind or- tigte Arbeitsaufteilung attraktiv machen. Die zwischen Karenzgeld und ursprünglichem Start-up hoch. Eine Art Spin-off aus einer ganisatorische, finanzielle, betreuungs- Frage ist nur: Wie? Gehalt freiwillig. Auch bei den Eltern hinter- Partnerschaft. Firmenname? „Eltern KG“. mäßige, emotionale Grenzgänge – und lässt das Spuren: Während laut einer Werte- Geschäftsidee? Familienleben mit Kind. da wären dann noch x hochindividuell Auf der Suche nach Antworten, wie die Analyse der Universität Wien in Österreich Innovationsgrad? Gering (aber hohe Nach- andere. Parallel hören die Betroffenen von Vereinbarkeit von Beruf und Familie, von 48 Prozent der Befragten finden, dass Kin- frage). Skalierbarkeit (= Familienleben mit Rahmenbedingungsgestaltern so lange Kind(ern) und Karriere gelingen kann, wird der darunter leiden, wenn die Mutter be- Versprechen, Bekenntnisse und Absichts- nicht selten nach Skandinavien geschielt. rufstätig ist, liegt dieser Wert in Schweden erklärungen, dass alles besser wird, bis Schon vor einem halben Jahrhundert bei nur 15 Prozent. sie selbst keine Betroffenen mehr sind, schwenkte beispielsweise Schweden als weil die Kinder längst aus dem Haus sind. Folge eines akuten Arbeitskräftemangels auf Wann, wenn nicht nach einer Pandemie, in Was als Erbe bleibt, sind latente Lücken im einen Kurs um, der den Einstieg von Frauen der viele Frauen durch die Renaissance von Betreuungsangebot. in den Arbeitsmarkt gezielt förderte. Dafür Homeschooling in tradierte, überwunden wurde das Kinderbetreuungsangebot radikal geglaubte Rollenbilder zurückfielen, wäre Freilich hat sich vieles in den vergangenen ausgebaut. Die verbesserte Infrastruktur es an der Zeit, über einen Aufbruch in neue Jahren zum Besseren entwickelt. Aber hat auch den allgemeinen Mindset geprägt: Zeiten nicht nur zu reden, sondern auch reicht das schon? Statistiken widerspre- 80 Prozent der schwedischen Frauen sind loszumarschieren. chen. Das beginnt bei den Öffnungszeiten erwerbstätig. In Österreich sind es im er- von Kinderbetreuungsstätten, endet bei werbsfähigen Alter lediglich 68 Prozent. Das den Kosten und bietet dazwischen ausrei- Netz an Kinderbetreuungseinrichtungen ist WEBTIPP chend Platz für reformbedürftige pädagogi- in Schweden dichter und die Kosten sind im „Fakt & Faktor“-Abonnentinnen und sche Konzepte. Vergleich zum Einkommensniveau niedriger. Klaus Höfler ist stellvertretender Chefredakteur -Abonnenten erhalten die wichtigsten Fotos: Adobestock So kommt eine monatliche Ganztagesbe- des Blogs „Fakt und Faktor. Wirtschaft. Wissen Beiträge exklusiv vorab via Newsletter und Wandel“. Zuvor war er für „Die Presse“ und Gesellschaftspolitisch scheint man mittler- treuung für ein Kind auf 140 Euro, für das zugeschickt. www.faktundfaktor.at „Kleine Zeitung“ tätig. weile zur Überzeugung gelangt zu sein, dass zweite auf 100 und für das dritte Kind auf Die Gastkommentare in den iv-positionen stellen die Meinung der Autorin bzw. des Autors dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Position der Industriellenvereinigung wider. 2 Oktober 2021 | iv-positionen
Leitartikel/Aktuelles Erfolg ist kein Selbstläufer Was 75 Jahre Industriellenvereinigung bedeuten und warum es auf den Mut zur Zukunft mehr denn je ankommt. „Tatsächliche Innovation S kann meines Erachtens nie im Alleingang, sondern eit 75 Jahren ist die Industriellen- Wichtiger denn je ist es auch, die Zukunfts- nur in Kooperation mit vereinigung Teil und Treiber der kompetenzen der österreichischen Industrie industriellen und wirtschaftlichen noch stärker auf den Punkt zu bringen. Die anderen Firmen und Branchen umgesetzt werden.“ IV-MEINUNG Erfolgsgeschichte Österreichs. Sie Herausforderungen der Digitalisierung und hat den Aufstieg Österreichs zu des Klimawandels lassen sich nur mit und Günter Grabher einem starken Standort mit einem verläss- nie gegen die Industrie bewältigen. Vor die- lichen industriellen Kern maßgeblich mit- sem Hintergrund ist es uns gelungen, auch Geschäftsführer und Inhaber geprägt – und das immer mit einem klaren in der Steuerreform, als sie im Oktober der Grabher Group GmbH Anspruch, nämlich die Zukunft aktiv mitzu- vorgestellt wurde, wichtige Anliegen ein- gestalten. Dieser Anspruch ist das Kontinu- zubringen. Die Senkung der Körperschaft- um in der Geschichte der IV. Er zieht sich steuer oder die bessere Förderung von vom „Wirtschaftswunder“ über den EU- Investitionen sind auch international sicht- Beitritt bis hin zur digital transformierten bare Signale für einen zukunftsorientierten Industrie 4.0. Standort, weitere müssen freilich folgen. Wie für jedes Unternehmen gilt auch für „Mehr Energieeffizienz Nicht umsonst haben wir zu unserem die Industriellenvereinigung: Erfolg ist kein 75-jährigen Jubiläum die Industriestrategie Selbstläufer. Der Erfolg der Industrie und und die vermehrte Nutzung 2040 vorgelegt, die im Vergleich zu klassi- der Industriellenvereinigung basiert nicht erneuerbarer Energien schen Standortstrategien sowohl zeitlich nur auf hoher Kompetenz und erstklassiger haben in Österreich zu einer als auch inhaltlich neue Maßstäbe setzt. Vernetzung, sondern auch auf einer Quali- relativen Entkopplung Das große Ganze zu sehen, weit über den tät, die zur DNA der heimischen Industrie des Wirtschaftswachstums Tellerrand zu blicken, Vordenker zu sein, zählt: dem Mut zur Zukunft. Er macht es von den CO2-Emissionen geführt.“ wenn es um Megatrends und große Zu- möglich, die Erfolgsgeschichte unserer kunftsfragen geht, und dabei immer Verant- Unternehmen und unseres Land auch in Tobias Thomas wortung für Österreich und seine Industrie fordernden Zeiten fortzuschreiben. Statistik Austria-Generaldirektor zu tragen – das macht bei der Zukunfts- gestaltung den Unterschied. Und genau Ihr das ist heute wichtiger denn je. Denn vor unseren Augen verändert sich die globale Produktions- und Innovationslandschaft grundlegend – und wir müssen in dieser neuen Welt unseren Standort bestmöglich entwickeln. Nur so können wir Wachstum, „Ohne Kreislaufwirtschaft Arbeitsplätze und unser Lebensmodell Christoph Neumayer, wird das System auch in Zukunft sichern. IV-Generalsekretär nicht funktionieren. Und wir könnten hier Vorreiter sein.“ Axel Kühner Die Redaktion weist darauf hin, dass Redaktionsschluss der vorliegenden Ausgabe der iv-positionen der 12. Oktober war. Vorstandsvorsitzender Greiner AG Aktuelle Informationen über spätere Entwicklungen finden Sie unter: www.iv.at AKTUELLES IN KÜRZE POSTING DES MONATS GRAFIK DES MONATS ZAHL DES MONATS 7,2 Wohlstandsmotor Industrie erhoben hat. Demnach steht der servo- Die Industrie und die mit ihr verbundenen industrielle Sektor direkt und indirekt für Sektoren bilden das Rückgrat der Volkswirt- annähernd 2,5 Millionen Arbeitsplätze, also schaft und sind Motor für Arbeitsplätze in mehr als jedes zweite Beschäftigungsver- Österreich. Das geht aus aktuellen Daten hältnis in Österreich. Direkt sichert die In- Es zahlt sich aus, bei Digitalisierung zu den hervor, die das Industriewissenschaftliche dustrie mehr als eine Million Arbeitsplätze Besten zu zählen: Je höher der Grad der Institut (iwi) für den Tag der Industrie 2021 und rund 30 Prozent des BIP. Digitalisierung bei einem Unternehmen, desto höher ist das Umsatz- und Produkti- vitätswachstum, desto mehr Investitionen Servoindustrieller Sektor in Österreich* Direkte und indirekte Effekte tätigt der Betrieb und desto stärker ist das 100 Mitarbeiterwachstum. Zwischen 2016 und 2019 bauten stärker digitalisierte Unter- 90 nehmen um bis zu 7,2 Prozentpunkte mehr 80 Arbeitsplätze auf als andere Unternehmen. 70 Das geht aus der Studie „Die Digitale Di- vidende“ von Industriellenvereinigung und 60 Accenture hervor. Untersuchungen zeigen 50 zudem, dass das Umsatzwachstum bei 40 55,3% 54,8% den Innovationsführern bei Digitalisierung 30 Beschäftigung: Wertschöpfung: doppelt so hoch im Vergleich zu den Nach- 2,6 Mio. 196,4 Mrd. Euro züglern ist. Die damit einhergehende hohe Datenquelle: IWI 20 Arbeitsplätze der Wertschöpfung Fotos: AdobeStock, IV/Michalski Umsatzrentabilität von Digitalisierungsin- 10 vestitionen in Höhe von 45 Prozent spricht 0 dabei für sich. *Unter dem servoindustriellen Sektor werden neben dem produzierenden Sektor (Sachgütererzeugung, Bergbau, Energie und Bauwirtschaft) auch die industrienahen Dienstleistungen und die produktionsorientierten Teile des Dienstleistungssektors erfasst. Oktober 2021 | iv-positionen 3
Wirtschaftspolitik Modern ausgebaute Infrastruktur ist Basis für Wachstum und Klimaneutralität Wie Genehmigungsverfahren beschleunigt werden sollten und warum das für die Energie- und Mobilitätswende so wichtig ist, zeigte die Fachtagung „Straße, Schiene, Strom“ im Haus der Industrie. B is 2030 soll Strom in Österreich zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie erzeugt werden. Dafür notwendig sind zusätzliche 27 Te- rawattstunden aus erneuerbaren Quellen – rund 50 Prozent mehr als heute. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, braucht es umgerechnet eine Verdreifa- chung der Windkraft, eine Verzehnfachung der Photovoltaik und eine Steigerung der Wasserkraft um 15 Prozent – und das in we- niger als neun (!) Jahren. Damit ist auch klar: Die Energiewende kann nur gelingen, wenn das Tempo bei Genehmigungsverfahren ebenso ehrgeizig ist wie das 100-Prozent- Ziel des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes. Welche Rahmenbedingungen braucht eine zukunftssichere Infrastruktur? Bei der Fach- 2030 plant das Technologieunternehmen an verdoppelt, während die Zahl der Anträge tagung „Straße, Schiene, Strom“ beschäftig- den Standorten Linz und Donawitz dadurch um die Hälfte zurückging. ten sich Experten und Unternehmensver- eine CO2-Einsparung von 30 Prozent. treter – von der energieintensiven Industrie Die Industrie plädiert daher für mehr Rechts- bis zu den wichtigsten Infrastrukturbetrei- Die Energiewende ist aber auch eine Kos- und Planungssicherheit für Projektwerber. bern des Landes – mit Lösungsansätzen. tenfrage: Bereits in den vergangenen fünf Handlungsbedarf gibt es beim Allgemeinen Für alle Bereiche gilt: Energiewende und Jahren sind die Netzkosten für die Industrie Verwaltungsverfahrens-, Umweltverträg- Dekarbonisierung brauchen eine modern – etwa in Nieder-, Oberösterreich oder Kärn- lichkeitsprüfungs- und bei den Verfahren vor ausgebaute Infrastruktur. ten – um bis zu 50 Prozent gestiegen. Grund den Verwaltungsgerichten. Insbesondere dafür sind Netz-Stabilisierungsmaßnahmen, muss das missbräuchliche Verschleppen von Versorgungssicherheit und die das Stromsystem wegen der vermehrten V.l.n.r.: ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl, Verfahren verhindert werden. Zahlreiche wettbewerbsfähige Preise Einspeisung volatiler Erneuerbaren Energien ÖBB-CEO Andreas Matthä, APG-Vorstand weitere Vorschläge liegen seit geraumer Zeit Gerhard Christiner und IV-Chefökonom Der entsprechende Ausbau der Energie- stützen müssen. Für eine sichere Strom-Zu- am Tisch und müssen dringend umgesetzt Christian Helmenstein: Genehmigungsverfahren Infrastruktur – insbesondere von Strom- kunft ist der Ausbau von Kraftwerken, Net- beschleunigen, Wirtschaftsstandort stärken, werden. Die Nutzung des genau für solche leitungen – ist Grundvoraussetzung für zen und Speichern entscheidend. Energiewende ermöglichen. Projekte gedachten Standort-Entwicklungs- Schritte in Richtung Elektrifizierung bzw. gesetzes sollte parteiübergreifend politisch Dekarbonisierung in der Industrie. Denn Mehr Rechts- und Planungssicherheit Die Umsetzung all dieser wichtigen Straßen-, unterstützt werden. die Umstellung auf strombasierte, klima- für Projektwerber Schienen- und Strominfrastrukturprojekte freundliche Industrieproduktion bedingt die Eine moderne Verkehrsinfrastruktur ist ent- ist daher auch ein Schlüssel für wirksamen Denn, ob als Ermöglicher der Energiewende permanente Verfügbarkeit von erneuerba- scheidender Antrieb für die Mobilitätswen- und zukunftsfähigen Klimaschutz. Dafür oder zentraler Antrieb für die Mobilitäts- rem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen de. Neben notwendiger Verkehrsrouten für müssen diese Vorhaben aber zeitgerecht wende: Eine zukunftsfitte und resiliente in ausreichenden Mengen. Das zeigt etwa eine Exportnation geht es auch um den Aus- umgesetzt werden, was bisher nicht der Infrastruktur ist essenziell für die gedeih- das Beispiel der geplanten Elektrifizierung bau von E-Ladestationen oder den Umstieg Fall ist. Zwischen 2014 und 2018 hat sich liche Entwicklung des Wirtschafts- und der Stahlerzeugung bei der voestalpine: Bis in Richtung nachhaltiger Transport per Bahn. die durchschnittliche UVP-Verfahrensdauer Industriestandortes. Gamechanger Digitalisierung: Gemeinsam die digitale Transformation vorantreiben IV-UPDATE Wie Chancen der Digitalisierung genutzt und Technologiekompetenz gestärkt werden können, war beim 3. Hochschulpolitischen Dialog ebenso Thema wie die Frage der strategischen Partnerschaft von Wissenschaft und Wirtschaft. U m den Wissens- und Technologie- am europäischen Datenraum GAIA-X und transfer zwischen Wissenschaft und der Fokussierung auf MINT-Qualifikatio- Wirtschaft weiter zu verstärken, lud nen (z.B. durch die MINT-Roadmap und die IV mit der TU Austria (TU Wien, TU MINT-Regionen). Graz und Montanuniversität Leoben) zum 3. Hochschulpolitischen Dialog. Das The- Internationale Wettbewerbsposition ma lautete: „Gamechanger Digitalisierung“. durch proaktiven Wissens- und Dabei diskutierten im September Vertre- Technologietransfer terinnen und Vertreter aus Unternehmen Weiteres Thema war, wie „innovative Ökosys- und Hochschulen über Erfolgsfaktoren teme“ gestärkt werden können. Innovationen und notwendige Rahmenbedingungen sichern die internationale Konkurrenzfähigkeit für einen gelungenen Einsatz von Digita- der österreichischen Industrie und treiben lisierung, auch bei der Kooperation von die digitale Transformation voran, entstehen Wissenschaft und Wirtschaft. jedoch nicht im luftleeren Raum. Vielmehr ist hier die enge Zusammenarbeit der Wis- Digitalisierung muss Teil senschaft mit der Industrie gefragt, wie auch Beim Hochschulpolitischen Dialog diskutierten (v.l.n.r.): Thomas Plank (Tributech Solutions GmbH), der DNA Österreichs werden am internationalen Beispiel des Campus der Harald Kainz (TU Graz), Stefanie Lindstaedt (TU Graz & Know-Center GmbH), Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer be- RWTH Aachen aufgezeigt wurde. Ebenso Günther Schuh (RWTH Aachen Campus GmbH), tonten die verstärkte Nutzung der Chancen wichtig ist das Forcieren eines proaktiven Wis- Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß (Fronius International GmbH), Bundesminister Heinz Faßmann (BMBWF), Sabine Seidler (TU Wien), der Digitalisierung und die Stärkung der sens- und Technologietransfers zwischen Wis- Barbara Sanchez-Solis (Zentrum für Forschungsdatenmanagement der TU Wien), Technologiekompetenz als zentrale Ziele. senschaft und Wirtschaft in den Leistungsver- Fotos: Matthias Heisler, AdobeStock Wilfried Eichlseder (TU Austria & Montanuniversität Leoben), Georg Knill (Industriellenvereinigung) Dazu gehören auch der Aufbau von Daten- einbarungen der Universitäten 2022 bis '24 räumen und der Austausch von Daten als und die Umsetzung der Exzellenzinitiative, bei Transformation zu nutzen, braucht es die stra- wesentliche Wettbewerbsfaktoren in Wis- der Grundlagenforschung und Anwendungs- tegische Partnerschaft von Wissenschaft und WEBTIPP Weitere Informationen zur Veranstaltung senschaft und Industrie. Österreich ist hier orientierung zusammengedacht werden sol- Wirtschaft, Fokus auf den MINT-Nachwuchs finden Sie unter: www.iv.at auf einem guten Weg mit der Teilnahme len. Conclusio: Um die Chancen der digitalen und den Aufbau von Datenräumen. 4 Oktober 2021 | iv-positionen
Wirtschaftspolitik Ökosoziale Steuerreform: Zentrale Industrie-Anliegen verankert Wo die ökosoziale Steuerreform notwendige Schritte in Richtung Entlastung setzt und warum es so wichtig ist, die Eigenkapitalbasis der Unternehmen weiter zu stärken. E ntlastung für arbeitende Men- einer CO2-Bepreisung ab 2022 war bereits schen und Unternehmen; keine im Regierungsprogramm vorgesehen. Dass zusätzliche Belastung für Betriebe, sich Österreich hier ebenfalls am wichtigs- die bereits in das EU-Emissions- ten Handelspartner orientiert und diesen handelssystem (EU-ETS) einzah- keinesfalls übertreffen sollte, hatte die IV im len sowie eine Stärkung des Wirtschafts- Vorfeld gefordert. Die Einnahmen sollen in standorts. Die IV hat sich dafür eingesetzt, Form eines regionalen Klimabonus an alle dass wichtige Anliegen der Industrie bei der Bürger rückerstattet werden. ökosozialen Steuerreform der Bundesregie- rung verankert wurden: Für Unternehmen Weitere Eigenkapitalstärkung soll die schrittweise Senkung der Körper- notwendig schaftsteuer (KöSt) – die erste seit 16 Jah- Wie sieht die Industrie die Reform? Grund- ren – auf 23 Prozent ab 2024 den Steuer- sätzlich hat die Bundesregierung ein aus- druck um 700 Mio. Euro mindern. Auch gewogenes Paket vorgelegt, dessen Erfolg der vorgesehene Investitionsfreibetrag mit naturgemäß von der konkreten Umsetzung Ökologisierungs-Komponente erhöht die abhängt. Hier wird sich die Industrie in- Investitionskraft mit einem Volumen von tensiv einbringen. Entscheidend ist aber 350 Mio. Euro. Beide Maßnahmen stärken auch, dass der Kurs der Entlastung fortge- Arbeitsplätze in Österreich. setzt wird. Denn gerade die klimapolitische Transformation erfordert kräftige Inves- Klimaschutz und Lohnsteuer, die mit einem Volumen von 3,9 Unternehmen, wie er in Deutschland bereits titionen seitens der Industrie. Die im Re- Wettbewerbsfähigkeit kombiniert Mrd. Euro den größten Brocken des Reform- im Oktober eingerichtet wurde sowie eine gierungsprogramm festgeschriebene KöSt- Ein weiterer Vorschlag der Industrie, der vorhabens ausmacht. Härtefallregelung für Nicht-EU-ETS-Unter- Senkung auf 21 Prozent wäre dafür ebenso aufgegriffen wurde, ist ein Mitarbeiter-Ge- nehmen. In Österreichs größtem Nach- die richtige Maßnahme wie die Einführung winnbeteiligungsmodell bis zu 3.000 Euro Wesentlich war für die IV zudem, dass Kli- barland greifen seit Oktober zwei Mecha- fiktiver Eigenkapitalzinsen als Betriebsaus- steuerfrei pro Jahr und Beschäftigtem. Da- maschutz und Wettbewerbsfähigkeit auch nismen, die eine Doppelbesteuerung von gabe. Das würde die Eigenkapitalbasis der mit wird der Faktor Arbeit mit 100 Mio. Euro für energieintensive Unternehmen klug EU-ETS-Unternehmen verhindern. Bei Unternehmen aufpolstern. Zudem plädiert zielgerichtet entlastet. Klar positiv bewertet kombiniert wird. Vorgesehen ist nun ein Ab- der Umsetzung wird entscheidend sein, die IV für eine Behaltefrist bei der Kapital- die Industrie zudem die Senkung der zwei- wanderungs- und Verlagerungsschutz (Car- dass kein bürokratischer Mehraufwand für ertragsteuer, gerade mit Blick auf die lang- ten und dritten Einkommensstufe bei der bon Leakage) für besonders CO2-intensive Unternehmen entsteht. Die Einführung fristige private Pensionsvorsorge. AWARDS TRIGOS 2021: Drei Industrieunternehmen auf dem Siegerpodest Gesellschaftliche Verantwortung stärkt Standortqualität und Zukunftsfähigkeit. Das zeigen heimische Unternehmen eindrucksvoll. N achhaltigkeit und Verantwortung sind sowie mit der virtuellen Lehrlings-Challenge, bei Unternehmen ein selbstverständ- die die Lehrlinge während des Lockdowns mit licher Teil des Geschäftsmodells. Was einem didaktischen Konzept optimal auf den nach einem vielgehörten Stehsatz klingt, Lehrabschluss vorbereitete. Für ihre zentrale stellen Industrieunternehmen kontinuierlich Gebäudeleittechnik und die Forcierung von unter Beweis. Drei von ihnen wurden mit Clean Production wurde EVVA Sicherheits- dem TRIGOS 2021 – Österreichs renom- technologie in der Kategorie „Klimaschutz“ miertestem Preis für zukunftsfähiges Wirt- ausgezeichnet. Beim Experten für Zutritts- schaften – ausgezeichnet. In der Kategorie systeme heizt und kühlt eine künstliche „Vorbildliche Projekte“ überzeugte Greiner Intelligenz, zudem steigert EVVA stetig die Packaging International mit der Initiative Produktion ohne Öl, Emulsionen oder Was- „Schulmilch-Loop“ und einem Joghurtbecher, ser. Die IV gratuliert den Gewinnern sowie der zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial be- den Nominierten des TRIGOS sehr herzlich! steht. In der Kategorie „MitarbeiterInnen-In- itiativen“ gewann das Maschinenbau-Unter- WEBTIPP Alle Gewinner des TRIGOS 2021 (v.l.n.r.): Ehrenpreisträger Reinhard Schneider (Werner & Mertz), nehmen Fill mit der Lernwerkstatt „Fill Future Alle Informationen finden Sie unter: Maria Bödecker (Reinsaat), Georg Strasser und Stefanie Krenn (Too Good To Go), Martin van Berkum Lab“, wo mit Medientechnik, Virtual Reality www.trigos.at (EVVA Sicherheitstechnologie), Helmut Reckziegel (Greiner Packaging International), oder Robotern experimentiert werden kann, Günter Redhammer (Fill) und Marissa Florian (plasticpreneur) Wildganspreis an Andrea Grill verliehen Seit 1962 zeichnet eine unabhängige Jury Schriftsteller aus, deren Werk von hervorragender Relevanz für die literarische und gesellschaftliche Korrelation unserer Zeit ist. I m September wurde die oberösterreichi- Forschung und kreativem Schaffen. Und Händen schmilzt und auf den Boden tropft“, sche Schriftstellerin Andrea Grill mit dem genau dafür steht auch die österreichische so die Autorin, für die die Sprache eng ver- Fotos: Buero de Martin, Alek Kawka, AdobeStock, IV/Prantl „Literaturpreis der Österreichischen Indus- Industrie, als Forschungs- und Innovations- knüpft, wenn nicht sogar gleichbedeutend trie – Anton Wildgans“ 2021 ausgezeichnet. motor, als Technologietreiber, als kreativer mit dem Begriff der Freiheit ist. Der Wild- Bei der Preisverleihung betonte IV-General- Problemlöser.“ Grill bezeichnete die Aus- ganspreis gehört zu den renommiertesten sekretär Christoph Neumayer, dass es „nicht zeichnung als „schöne Überraschung“. Über- österreichischen Literaturpreisen. Unter den nur die Schriftstellerin Andrea Grill gibt, son- raschungen bestünden für Dichter vor allem Preisträgerinnen und Preisträgern befinden dern auch die Wissenschaftlerin, Linguistin aus „Worten, Klängen, unverbrauchten Sät- sich eine Reihe von prominenten Autorinnen und Biologin, die es gewohnt ist, den Dingen zen, die uns die Welt neu denken lassen, wie und Autoren der Zweiten Republik wie Inge- auf den Grund zu gehen“. Damit verkörpere ein kühles Eis an einem heißen Tag, das wir borg Bachmann, Michael Köhlmeier, Arno sie „die Verbindung zwischen Wissenschaft, unbedingt essen müssen, bevor es uns in den Geiger, Sabine Scholl oder Daniel Kehlmann. Oktober 2021 | iv-positionen 5
COVERSTORY 75 JAHRE INDUSTRIELLENVEREINIGUNG: INNOVATIV FÜR ÖSTERREICH D ie Industriellenvereinigung feierte am Tag der Industrie ihr und industrienaher Dienstleistung stehen. „Wir waren nie ‚nur‘ eine 75-jähriges Jubiläum. Seit 1946 vertritt sie als freiwilliger, un- klassische Interessenvertretung. Heute wie damals haben wir stets abhängiger Verband die Interessen der Industrie und der mit das große Ganze im Blick, schauen über den Tellerrand und sind Vor- ihr verbundenen Sektoren. Aktuell repräsentiert sie rund 4.800 Mit- denker, wenn es um Megatrends und große Zukunftsfragen geht“, sagt gliedunternehmen, die für rund 1 Million Beschäftigte aus produzie- IV-Präsident Georg Knill. Das zeigt sich auch an der neuen Industrie- rendem Bereich, Kredit- und Versicherungswirtschaft, Infrastruktur strategie mit Empfehlungen bis 2040. Mehr Industrie = mehr Zukunft Die Leistungen des Produktionssektors und der mit ihm verbundenen Bereiche für Österreich und die Gesellschaft werden immer wichtiger. Beim Tag der Industrie zeigte die IV, wie die Herausforderungen der Zukunft – von der klimapolitischen Transformation über Digitalisierung und Innovation bis Qualifizierung – erfolgreich bewältigt werden können. D ass Österreich – entgegen dem hinausdenken. Unser Erfolg ist kein Selbst- muss es laut IV sein, Österreich schon bis der die Industrie als das mit einbezieht, europäischen Trend – ein mo- läufer, sondern braucht eine kluge, weitsich- 2030 unter die Top-3-Digitalisierungsvorrei- was sie ist: Ein wichtiger Teil der Lösung im dernes Industrieland ist, macht tige Standortpolitik.“ ter in Europa zu bringen. Kampf gegen den Klimawandel, der nachhal- sich für Wertschöpfung und tig nur durch Innovation und technologische Arbeitsplätze bezahlt. Von drei- Innovation, Technologie, Qualifizierung und Durchbrüche, wie sie vor allem in der Indus- einhalb Euro, die in Österreich erwirtschaf- Digitalisierung sind dabei wichtige Säulen „Klimapolitik ist trie erzielt werden, zu gewinnen sein wird. tet werden, stammt ein Euro direkt aus der eines auch künftig wettbewerbsfähigen In- Wer die Industrie stärkt, der stärkt auch den Industrie. Zum Vergleich: In Großbritannien dustrielandes Österreich 2040. Vor diesem Standortpolitik und Klimaschutz.“ Die avisierte steuerliche Ent- ist dies nur jedes fünfte Pfund, in Frank- reich sogar nur einer von fünfeinhalb Euro. Hintergrund formuliert die IV-Strategie sie- ben Visionen und Kernziele für die Zukunft umgekehrt – lastung sei der Schlüssel, um Investitionen für die klimapolitische Transformation be- Zusätzliche Effekte für die Wertschöpfung generieren die bedeutenden industrienahen (siehe Seite 7). Sie umfassen sowohl die Stärkung des Unternehmertums und unter- hier muss man wältigen zu können. Dienstleistungen. Und trotz der schwersten Wirtschaftskrise der Neuzeit bietet die In- nehmerischer Werte („Um zu den Weltbes- ten zu gehören, werden unternehmerische einen ganzheitlichen Weichen jetzt stellen Wichtiges Anliegen der IV-Strategie ist dustrie in Österreich aktuell um 15 Prozent Freiheit, Eigenverantwortung und Solidarität Ansatz verfolgen.“ auch eine massive Entbürokratisierung für mehr Arbeitsplätze als noch vor zehn Jahren. gemeinsam gelebt und gestärkt.“), als auch Menschen und Unternehmen durch digita- Der Produktionssektor steht heute für mehr klare Schwerpunkte in der Bildung – der Georg Knill le staatliche Services. „Behördenwege sind als eine Million Arbeitsplätze, gemeinsam Fachkräftemangel bleibt die Top-Herausfor- vollständig digitalisiert und können durch IV-Präsident mit industrienahen Dienstleistungen sogar derung für die Industrie („Die Begeisterung Werkzeuge wie den fälschungssicheren für mehr als die Hälfte aller Beschäftigungs- für Technik, Informatik und Naturwissen- elektronischen Identitätsnachweis rasch verhältnisse und 55 Prozent aller Löhne und schaften wird bereits im Laufe der Schulzeit und effizient in Sekunden von überall auf Gehälter. „Auch der Aufschwung, den wir er- geweckt und macht Österreich zum Land der Welt erledigt werden“, so die Vision der leben, ist industriegetragen. Denn der Anteil der Technikerinnen und Techniker.“). Klar ist Klimapolitik ist Standortpolitik Industriestrategie 2040. Übersehen wird in von Produktion und unternehmensnahen für die IV auch, dass es zur einer Reindustri- Auch weitere Internationalisierung und das der Zukunftsstrategie auch nicht die gesell- Dienstleistungen am Wachstum liegt bei alisierung Europas im globalen Wettbewerb Nutzen geografischer Stärken sind klare Am- schaftspolitische Dimension, die von der rund zwei Drittel“, erklärt IV-Präsident Georg bitionen der Industriestrategie („Österreich IV bei ihren Aktivitäten stets mitgedacht Knill. Umso wichtiger ist für die Industrie, pflegt hervorragende Beziehungen und wird: „Unsere Kinder wachsen in einem dass sie für ihre unverzichtbaren Leistungen „Unser Erfolg ist vertrauensvolle Partnerschaften im euro- modernen Staat auf, der verantwortungs- für Österreich bestmögliche Rahmenbedin- gungen erhält, allen voran steuerliche Ent- kein Selbstläufer, päischen und internationalen Raum, insbe- sondere zu unseren Nachbarn in Mittel- und voll mit Steuergeld umgeht. Fairness und Nachhaltigkeit werden durch ein beitrags- lastung – die im Oktober präsentierte öko- soziale Steuerreform setzt hier notwendige sondern braucht eine Osteuropa“). Klare Positionen gibt es auch beim Thema Klimaschutz. Hier setzt die In- orientiertes Pensionssystem sowie neue Anlageformen für die private Altersvorsor- Schritte (siehe Seite 3 und 5). kluge, weitsichtige dustrie voll auf Innovationen und „Tech for Green“: „Die Industrie ist smart und green ge gesichert. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist durch eine Beteiligung der Industriestrategie denkt bis 2040 vor Standortpolitik.“ – mit Erfindergeist und ohne Verbote haben Unternehmen und einen Ausbau der Kin- Beim diesjährigen Tag der Industrie unter- wir die Energiewende geschafft“, lautet die derbetreuung gelungen.“ Umso wichtiger ist nahm die Industriellenvereinigung deshalb Christoph Neumayer IV-Vision. Schon bisher zeigt sich: Die In- es, frühzeitig die Weichen für Österreichs nicht nur einen Rückblick auf ihre 75-jäh- dustrie ist kein Bremser beim Klimaschutz, Erfolgsgeschichte in der Zukunft zu stellen: IV-Generalsekretär rige Geschichte und eine Bestandsaufnah- sondern Vorreiter. Die österreichische Pa- „Wenn wir auch in 10, 20 oder 50 Jahren me der Industrieleistungen für Österreich, pierindustrie hat etwa ihre CO2-Emissionen noch erfolgreich sein wollen, wenn wir die sondern präsentierte mit ihrer neuen IV- pro Tonne Papier seit 1990 um 40 Prozent Zukunft für kommende Generationen posi- Industriestrategie 2040 auch die Wegmar- keine Alternative gibt. Daher gilt: „Wir ent- reduziert. Auch die heimische Eisen- und tiv gestalten wollen, dann geht das nur mit ken für die künftige Entwicklung. Dass die wickeln Europa zu einem modernen Indus- Stahlindustrie ist Benchmark in der Nach- Rahmenbedingungen, die es ermöglichen – Empfehlungen der Strategie den Zeitraum triekontinent. Europa ist ein starker Player haltigkeit. IV-Präsident Georg Knill betont und mit Menschen, die das können. Es liegt bis 2040 abdecken, hat einen klaren Grund, auf der Weltbühne. Kluge Investitionen in in diesem Zusammenhang: „Klimapolitik ist jetzt an uns, die Weichen zu stellen, damit so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer: Schlüsseltechnologien wie etwa künstliche Standortpolitik und umgekehrt – hier muss wir mehr aus der Zukunft machen können“, „Wir müssen weit über die nächsten Jahre Intelligenz machen uns zu Pionieren.“ Ziel man einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, so IV-Präsident Knill. Weitere Informationen, Bilder und Videos über den Tag der Industrie sowie die IV-Industriestrategie finden Sie unter: www.iv.at 6 Oktober 2021 | iv-positionen
1. Die Industrie ist für die Menschen da. 2. Wir gestalten mit Innovation die grünen Lösungen der Zukunft. 7 KERNZIELE & VISIONEN 3. Wir leben in einem Land DER IV-INDUSTRIESTRATEGIE der Unternehmerinnen und Unternehmer. AUF EINEN BLICK D ie IV hat im vergangenen Jahr einen langfristige Maßnahmen, um die besten Rah- 4. Wir fördern die Menschen. breiten Prozess unter Einbindung menbedingungen für einen starken Standort von mehr als 900 IV-Mitgliedern Österreich zu schaffen. Der beim Tag der gestartet, an dessen Ende eine IV-Industrie- Industrie präsentierte dritte Teil formuliert 5. Wir ergreifen die Chancen strategie steht. Diese gliedert sich in drei 7 Zukunftsvisionen für einen nachhaltig er- der Digitalisierung. Teile und thematisiert kurz-, mittel- und folgreichen Wirtschaftsstandort Österreich: 6. Wir schaffen für unsere Kinder eine faire Welt. 7. Wir entwickeln Europa zu einem modernen Industriekontinent. Oktober 2021 | iv-positionen 7
Aktuelles Industrie würdigt Spitzenleistungen von Pädagoginnen und Pädagogen Bereits zum neunten Mal prämierte die IV mit dem IV-Teacher´s Award die besten Lehrerinnen und Lehrer des Landes. B egeisternde und leidenschaft- Für die IV ist der Teacher’s Award, der heuer liche Pädagoginnen und Päda- erneut in Kooperation mit der Initiative NEU- gogen haben eine Schlüsselrolle START SCHULE umgesetzt wurde, nicht nur im gesamten Bildungsgeschehen eine Maßnahme hin zu mehr Exzellenz und und entscheidenden Einfluss auf Qualität im Bildungssystem, sondern auch ein Lernfortschritt und Bildungsqualität – vom klares Signal der Dankbarkeit und Wertschät- Kindergarten bis in die Schule. Um diese zung. Wieder vermehrt junge Menschen für Leistungen anzuerkennen und wertzuschät- dieses wichtige Berufsfeld zu gewinnen, ist zen, zeichnet die Industrie bereits seit 2008 dabei ein erklärtes Ziel. Kritik und geringe herausragende pädagogische Leistungen mit Wertschätzung prägen bedauerlicherwei- dem IV-Teacher´s Award aus. se immer noch das Bild des pädagogischen Berufs. Zu Unrecht, wie die Preisträgerinnen Für engagierte Pädagoginnen, Pädagogen und Preisträger eindrucksvoll unter Beweis und Teams in Elementarbildungseinrichtun- gestellt haben und wofür ihnen Dank und gen und Schulen war die Bewerbung heuer Anerkennung, nicht nur von Seiten der öster- in vier Hauptkategorien sowie der einmali- reichischen Industrie, gebühren. gen Sonderkategorie „Lehren und Lernen in Corona-Zeiten“ möglich. Bei einer Gala INFORMATION im Haus der Industrie wurden im Septem- MIT UND PREISTRÄGER JUBELN Weitere Informationen über den ber die Preisträgerinnen und Preisträger aus DIE PREISTRÄGERINNEN IDEN T GEORG KNILL. UND IV-PRÄS IV-Teacher´s Award, die Gewinner BM A.D. IRIS RAUSKALA über 107 Einreichungen im Beisein von Iris und die spannenden Projekte finden Rauskala BM a.D. und IV-Präsident Georg Sie unter: www.teachersaward.iv.at Knill ausgezeichnet. AKTUELLES IN KÜRZE Staffelübergabe bei IV-Plattform Tag der Wissenschaftsolympiaden für Familienunternehmen würdigt exzellente Leistungen S D eit 2013 beschäftigt sich eine Platt- gaben. Nach wie vor ist Österreich ein Land as Bildungsministerium hat ge- Im September wurden die österreichischen form in der Industriellenvereinigung der Familienunternehmen, rund 90 Prozent meinsam mit Wissenschaftsfonds Delegationen der Wissenschaftsolypmpia- mit wirtschafts- und gesellschaftspoliti- der heimischen Betriebe zählen laut EU-De- (FWF) und IV den Tag der Wissen- den bei einem festlichen Empfang im Bun- schen Anliegen von Familienbetrieben. Beim finition zu dieser Kategorie. Für die Mitglieder schaftsolympidaden ins Leben gerufen. desministerium für Bildung, Wissenschaft jüngsten Treffen im September übergab Paul der Plattform ist klar: Es sind die Familien- Die Initiative macht Spitzenleistungen und Forschung von Bundesminister Heinz Senger-Weiss nach acht Jahren den Vorsitz unternehmen, die den Standort für die nächs- von Schülerinnen und Schülern für die Faßmann, IV-Generalsekretär Christoph an Anette Klinger, der Geschäftsführerin von ten Generationen absichern. Sie werden nicht Öffentlichkeit sichtbar sowie bekannt Neumayer und Sektionschefin Doris Internationales Fensternetzwerk (IFN). Das durch Quartalsberichte getrieben, sondern und wird künftig jährlich stattfinden. Wagner geehrt. 1931 gegründete Familienunternehmen mit denken in Generationen. Senger-Weiss zitier- Sitz in Traun, zu dessen bekanntesten Mar- te dazu passend den englischen Staatsmann ken Internorm zählt, beschäftigt annähernd Thomas Morus: „Tradition ist nicht das Be- 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die wahren der Asche, sondern das Weitergeben aktuellen Schwerpunkte der Plattform sind der Flamme.“ vielschichtig: Von attraktiven Rahmenbedin- gungen für den Aufbau von Eigenkapital über Bürokratieabbau, Erbrecht neu, Mitarbeiter- beteiligung in Familienunternehmen und der Novelle des Privatstiftungsrechtes reicht das Arbeitsspektrum bis zu Themen rund um die Unternehmensnachfolge und Betriebsüber- Die Schattenseite der künstlichen Intelligenz: BLICK VON AUSSEN Deepfakes als Milliardenrisiko für die Versicherungswirtschaft Der erste bekannte Versicherungsfall unter Nutzung künstlicher Intelligenz hat beträchtlichen Schaden angerichtet. D er CEO-Fraud oder auch Fake Pre- Täter können den Betrug auf diese Weise vielfältigere Lernvorlagen zur Verfügung ste- sident-Betrug hat unzähligen Unter- beliebig fortentwickeln. Neben Stimmimi- hen. Für gute Ergebnisse genügen ca. 300 nehmen hohe Geldbeträge gekostet. tationssoftware können durch künstliche Bilder. Ein einsekündiges Video liefert ca. 20 Durch interne Kontrollsysteme wie Sen- Intelligenz täuschend echt wirkende Videos bis 30 Bilder; eine Minute etwa 1.500 Bil- sibilisierungsschulungen hat diese Form von Personen hergestellt werden, sogenann- der. Aufnahmen öffentlicher Veranstaltungen des Betrugs, bei der falsche Identitäten te Deepfakes. Die Herstellung eines Deep- und Social Media bieten umfangreiches Bild- eingesetzt werden, jedoch an Bedeutung fake ist das Auswechseln des Gesichts einer material, oft frei verfügbar. verloren. Durch die wachsende Schaden- Person A gegen das Gesicht einer Person B. frequenz bei Versicherern durch z.B. Pay- Dem Ergebnis liegen die Mimik, Gestik und Letztendlich kann man jede Person Dinge ment Fraud stellen sich Unternehmen auf Stimme der Person A zugrunde, zu sehen sagen oder tun lassen, die sie nie gesagt oder ZUR PERSON dieses Betrugsszenario jetzt ein. Was ist ist Person B. Die Software nutzt eine simple getan hat. Erst bei sehr genauem Betrachten Süleyman Yenier hat Wirtschaftswissen- beim ersten bekannten Schadensfall, bei Technik, ihr liegt das sogenannte Deep Learn- lassen sich diese Videos als Fake enttarnen. schaften und Wirtschaftsrecht an der Fotos: IV/Katharina Schiffl, Funk International Austria GmbH dem Täter künstliche Intelligenz genutzt ha- ing zugrunde. Dabei kommen Autoencoder Neben Betrug könnten Täter mittels Deep- Universität Wien studiert und sammelte ben, passiert? Der Täter simulierte mithilfe zur Anwendung. Das sind künstliche neuro- fakes Unternehmen mit der Veröffentlichung bereits während des Studiums erste einer Stimmimitationssoftware die Stimme nale Netze, die darauf spezialisiert sind, ein- gefakter Videos erpressen. Ein erhebliches Berufserfahrungen bei ACE Limited im des Chefs. Neben der Zahlungsanweisung gegebene Daten zu komprimieren und aus Risiko, auch für Versicherer. Bereich Financial Lines. Nach mehreren per E-Mail gab der vermeintliche Geschäfts- diesen komprimierten Daten ein möglichst Stationen bei internationalen Makler- führer die Anweisung auch noch telefonisch realitätsgetreues Abbild des Originals her- häusern übernahm er bei Funk Inter- – diese überwand das Misstrauen des Mit- zustellen. Benötigt wird nur Videomaterial WEBTIPP national Austria GmbH Anfang 2020 arbeitenden. Das Geld konnte nicht zurück- zweier Personen. Je mehr Material, desto Die Langfassung des Beitrags die Leitung für Cyber, Financial Lines, geholt werden. besser die Ergebnisse, da dem Algorithmus finden Sie auf: www.iv.at Haftpflicht und Rechtsschutz. 8 Oktober 2021 | iv-positionen
Junge Industrie Netzwerk: Grenzenlose Bundestagung in Krems Nach der Absage der Bundestagung im Vorjahr konnte das Treffen in Krems heuer endlich stattfinden. Auf die Teilnehmer wartete ein dichtes Programm. D er Auftakt der Bundestagung Bundesvorsitzendem Matthias Unger gaben Formaten möglich war – wenn auch unter Comeback der 2021 fand im Kloster Und in bereits einen ersten Einblick in die Bandbreite strengsten Auflagen. Besonderer Dank er- Krems statt. Nach strenger des Mottos der Bundestagung „grenzenlos“. ging natürlich vor allem an alle Sponsoren Eintrittskontrolle hatten die der Bundestagung 2021. JI-Mitglieder viel Zeit sich aus- zutauschen – für die meisten ein erstes Unter diesem Schlagwort sollten vor allem am zweiten Tag zahlreiche Themen beleuch- Normalität Wiedersehen nach eineinhalb Jahren und tet und debattiert werden. Den knapp 150 WEBTIPP mehr. Die Begrüßungsworte der beiden Teilnehmern war jedenfalls anzumerken, dass Weitere Fotos zur Tagung Nach der Absage der Bundestagung Landesvorsitzenden der JI-Niederöster- es allen sichtlich Freude bereitete, dass end- findet ihr auf der JI-Website: 2020 konnte diese nun, endlich, reich und Burgenland, Tina Glocknitzer und lich wieder ein echtes Wiedersehen jenseits www.jungeindustrie.at in Krems nachgeholt werden. Ein Steven Blaha, sowie die Grußbotschaft von von Videokonferenzen und vergleichbaren willkommenes Stück Normalität. Ich habe mich persönlich sehr gefreut, bei der Bundestagung in Krems wieder zahlreiche JI- Mitglieder treffen und mit ihnen diskutieren zu können. Der tatsächliche Austausch über diverse Themen tut gut – es war, als wäre ein Stück Normalität zurückgekehrt. In diesem Sinne möchte ich mich auch ganz herzlich Bundesvorsitzender Matthias Unger ging in Astronom und Science-Buster Florian Freistetter beim gesamten Team der JI-Niederösterreich seiner Rede vor allem auf das Thema der Tagung gab einen Einblick in das „grenzenlose“ und -Burgenland für eine tolle Tagung mit ein, gerade Corona habe „Grenzen aufgezeigt“, Universum und erklärte den Zusammenhang vielen Eindrücken bedanken! erste Schritte zu einer neuen Normalität seien zwischen der Astronomie und Bier. sehr zu begrüßen. Das Thema „grenzenlos“ ist dabei selbst wirk- lich grenzenlos – so ziemlich jedes relevante Thema lässt sich unter diesem Aspekt disku- tieren. So sehr es z.B. in Europa keine Gren- zen geben darf, braucht es doch Spielregeln, damit die Gemeinschaft auch funktionieren kann. Dasselbe gilt für den internationalen Handel oder allgemein die Weltpolitik. Wo liegen die Grenzen der internationalen Ein- flussmöglichkeiten Europas? Wie „grenzen- Die beiden Co-Vorsitzenden der JI-NÖ&Bgld., Viele Mitglieder aus ganz Österreich Steven Blaha und Tina Glocknitzer beleuchteten Tina Glocknitzer und Steven Blaha, begrüßten nutzten die Chance, sich endlich wieder mit Florian Freistetter und Matthias Unger los“ sollte Forschung und Entwicklung sein die Teilnehmer im Kloster Und. persönlich austauschen zu können. verschiedene Facetten des Begriffs „grenzenlos“. dürfen, welche Grenzen akzeptieren wir als Gesellschaft? Gerade in der aktuell recht auf- geladenen Stimmung ist die Diskussion über Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen (z.B. in Notsituationen) wichtiger denn je. Diese Pandemie werden wir, wenn auch viel- leicht langsamer als erhofft, hinter uns lassen. Aber die nächsten Aufgaben sind ja keines- wegs kleiner, eher im Gegenteil. Ob nun im Bereich der Klimapolitik, der Inno- vation oder einer Neuorientierung und -or- ganisation der EU: Ohne, dass wir Grenzen austesten und teils verschieben, wird vieles nicht gelingen können. Die vergangenen 1,5 Jahre haben dabei gezeigt, wie viel Spaltpo- tenzial in unseren Gesellschaften vorhanden JI-SCHWERPUNKT: VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF ist. Umso wichtiger, wenn – hoffentlich bald Die JI hatte Ende September die Möglichkeit, das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ mit zwei Bundesministern zu – noch mehr Normalität möglich ist. diskutieren. Familienministerin Susanne Raab und Arbeitsminister Martin Kocher waren sich darin einig, dass es weitere Verbesse- rungen im Bereich der elementaren Bildung, von weiteren Investitionen in qualitativ hochwertige Angebote bis hin zur Aufwertung Herzlichst Euer des Berufs der Elementarpädagoginnen und - pädagogen geben müsse. Klar wurde aber auch, wie komplex das Thema ist. Die Politik könne für die besten Rahmenbedingungen sorgen, Themen wie etwa die hierzulande geringe Väterbeteiligung seien aber ge- samtgesellschaftliche Aufgaben. Die JI nutzte die Gelegenheit, um auch die Forderungspapiere der JI-Wien sowie der JI-Steiermark zum Thema zu übergeben. (Im Bild v.l.n.r.: JI-Bundesvorsitzender Matthias Unger, BM Martin Kocher, JI-Stmk.-GF Nina Zechner, Matthias Unger, BM Susanne Raab, JI-Wien-Vorsitzender Nikolaus Griller) Bundesvorsitzender der Jungen Industrie IMPRESSUM Herausgeber, Medieninhaber und Redaktion: Vereinigung der Österreichischen Industrie (Industriellenvereinigung), Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien, Tel.: 01/711 35-2308, E-Mail: positionen@iv.at, Homepage: www.iv.at, ZVR: 806801248, LIVR-N.: 00160, EU-Transparenzregister Nr.: 89093924456-06, Vereinszweck gemäß § 2 Statuten: Die Industriellenvereinigung (IV) bezweckt, in Österreich tätige industrielle und im Zusammenhang mit der Industrie stehende Unternehmen sowie deren Eigentümer und Führungskräfte in freier und demokratischer Form zusammenzufassen; ihre Interessen besonders in beruflicher, betrieblicher und wirtschaftlicher Hinsicht auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu vertreten und wahrzunehmen, industrielle Entwicklungen zu fördern, Rahmenbedingungen für Bestand und Entscheidungsfreiheit des Unternehmertums zu sichern und Verständnis für Fragen der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zu verbreiten. Chefredaktion: Robert Albrecht, Stefan Tilsner. Lektorat: Brigitte Mayr. Verantwortlich für den Inhalt: Mathias Burtscher, Joachim Haindl-Grutsch, Johannes Höhrhan, Eugen Stark, Claudia Mischensky, Gernot Pagger, Ingrid Puschautz-Meidl, Michaela Roither, Irene Schulte. Für den Inhalt der letzten drei Seiten zeichnet die jeweilige Landesgruppe verantwortlich. Grafik: Petra Matovic, Nina Mayrberger. Druck: BULU - Buchdruckerei Lustenau GmbH, 6890 Lustenau. Erscheinungsort: Wien. Offenlegung nach § 25 des Mediengesetzes: iv-positionen erscheint 10x jährlich in einer Auflage von 8.300. Fotos: David Schreiber, JI/Prantl Unternehmensgegenstand: Information zu industrie- und gesellschaftspolitischen Themen für Mitglieder der Industriellenvereinigung und Meinungsträger in Österreich. Siehe auch unter www.iv.at Fotos (Cover bzw. Coverstory): Fronius International GmbH, AdobeStock, IV-Burgenland/Daniel Grossmann, IV-Kärnten/AdobeStock, IV-NÖ/JI-Niederösterreich, IV-OÖ/Krügl, IV-Salzburg/AdobeStock, IV-Steiermark/AdobeStock, IV-Tirol/AdobeStock, IV-Vorarlberg/Sams, IV-Wien/AdobeStock Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Endungen verzichtet. Die verwendeten Bezeichnungen beziehen sich auf alle Geschlechter gleichermaßen. Oktober 2021 | iv-positionen 9
Sie können auch lesen