KAPITALMARKTKOMPASS-UPDATE "SARS-COV-2": WER HAT RECHT? AKTIEN UND HY ODER DER ÖLPREIS? - DIE LBBW
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22.04.2020 Rolf Schäffer, Frank Klumpp, Gerhard Wolf Kapitalmarktkompass-Update "SARS-CoV-2": Wer hat Recht? Aktien und HY oder der Ölpreis? Erstellt am: 22.04.2020 13:40
Wer hat Recht? Aktien und HY oder der Ölpreis? DAX, HY-Spreads und Öl-Preis • Die Stabilisierung an den Aktien- und Credit-Märkten hat sich in der vergangenen Woche zunächst weiter fortgesetzt. • Beim Ölpreis gab es hingegen einen massiven Einbruch – trotz Förderbegrenzungen der OPEC und der Einmischung von US-Präsident Trump. • Am Montag fielen die Spot- Preise für die Sorte WTI in den USA sogar ins Negative. • Die extreme Ölpreisschwäche ist Ausdruck des akuten Überangebots und der großen Konjunktursorgen. • Nach der starken Erholungs- rally der Risikoassets (Aktien und Credits) seit Mitte März sehen wir nunmehr wieder mehr Ernüchterung auf uns zu- kommen. Für die kommenden Wochen empfehlen wir deshalb eine defensivere Quelle: Refinitiv, LBBW Research Ausrichtung. 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 2
Eindämmungsmaßnahmen greifen Verdoppelungszeiträume werden länger Verdopplungszeit in Tagen Aus der Wachstumsrate der Anzahl jemals Infizierter der letzten 5 Tage hochgerechnet 0 0 • Die Eindämmungsmaß- nahmen zeigen weiter 10 10 Anzahl an Tagen, in denen sich die Fallzahlen verdoppelten GBR Erfolge. 20 USA 20 • Die Ausbreitung des Corona- (bezogen auf die jeweils jüngsten fünf Tage) 30 30 Virus konnte in den meisten 40 ESP 40 Ländern deutlich verlangsamt FRA ITA werden. 50 GER 50 • Auch in den USA und 60 60 Großbritannien steigt die 70 70 Anzahl der täglich SUI Neuinfizierten nicht mehr weiter 80 80 an. 90 90 • Besonders erfreulich ist 100 100 aktuell die Entwicklung in Österreich. Dort sind die 110 110 Neuansteckungen pro Tag 120 120 schon seit einer knappen 130 130 Woche auf weniger als 100 pro AUT Tag (zuletzt sogar unter 50) 140 140 zurückgegangen. 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 Tage (nachdem erstmals mind. 100 Fälle registriert wurden) Deutschland Italien Spanien Frankreich Großbritannien Österreich Schweiz USA Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 3
Eindämmungsmaßnahmen greifen „Active Cases“ sinken in einigen Ländern (DE, CH, AT,…) Zahl der täglich Neuinfizierten sowie der noch „aktiv Infizierten“ Anzahl Personen 6.557 7.000 120.000 12.000 80.000 6.153 10.297 „Strenge 5.986 5.974 5.959 5.560 70.000 6.000 Quarantänemaßnahmen“ in 5.322 5.249 100.000 10.000 5.217 5.210 „Strenge Quarantänemaßnahmen“ Italien seit 08./11.03. 4.805 4.789 4.782 4.694 4.668 60.000 4.585 5.000 in Deutschland seit 16./18.03. 4.316 4.207 4.204 4.092 80.000 8.000 4.053 4.050 3.951 6.824 6.813 3.836 3.786 50.000 6.365 6.300 3.599 3.590 6.173 3.526 3.497 3.493 3.491 4.000 5.633 3.233 3.153 5.421 3.047 3.039 2.972 60.000 6.000 40.000 4.939 4.933 4.923 2.729 4.740 2.667 2.651 4.450 2.547 4.288 3.000 4.106 2.313 4.031 2.256 3.936 3.897 3.699 30.000 3.281 3.272 3.252 1.797 3.148 3.118 40.000 4.000 2.945 1.492 2.543 2.000 2.402 2.327 2.277 2.218 1.247 2.138 2.049 20.000 2.018 977 1.388 1.323 1.174 778 20.000 2.000 1.043 769 1.000 587 566 974 931 10.000 466 802 342 495 250 240 238 428 218 210 103 150 138 134 79 78 64 59 74 72 14 40 38 27 21 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 16.02.20 23.02.20 01.03.20 08.03.20 15.03.20 22.03.20 29.03.20 05.04.20 12.04.20 19.04.20 23.02.20 01.03.20 08.03.20 15.03.20 22.03.20 29.03.20 05.04.20 12.04.20 19.04.20 Italy New Infections per Day Italy Active Cases (right scale) Germany New Infections per Day Germany Active Cases (right scale) 37.671 10.000 120.000 40.000 800.000 35.386 8.733 34.123 33.901 33.611 33.051 32.740 9.000 32.276 35.000 700.000 30.885 30.561 30.144 100.000 29.815 8.000 28.698 28.532 28.343 27.801 27.620 26.633 30.000 600.000 25.559 7.000 „Strenge Quarantänemaßnahmen“ „Strenge Quarantänemaßnahmen“ 25.036 24.483 24.365 5.961 5.859 80.000 5.622 22.921 5.545 5.525 in Teilen der USA seit Ende März 5.323 5.280 5.274 6.000 in UK seit Ende März 25.000 500.000 19.821 4.683 19.632 4.658 4.644 19.408 4.517 4.398 4.384 4.363 4.328 4.308 5.000 60.000 3.839 3.789 16.247 20.000 400.000 3.670 4.000 3.028 2.933 13.091 2.673 2.567 40.000 2.468 15.000 300.000 10.571 2.172 3.000 8.840 1.476 1.438 1.298 7.900 7.787 2.000 1.053 20.000 10.000 200.000 981 5.348 682 678 3.954 1.000 409 406 343 342 2.450 2.350 5.000 100.000 75 74 67 62 48 48 43 35 30 13 11 5 4 2 3 4 1 0 0 0 0 0 0 520 510 450 400 385 301 281 151 144 128 23.02.20 01.03.20 08.03.20 15.03.20 22.03.20 29.03.20 05.04.20 12.04.20 19.04.20 91 31 18 20 4 7 6 0 3 0 2 0 0 0 0 United Kingdom New Infections per Day United Kingdom Active Cases (right scale) 23.02.20 01.03.20 08.03.20 15.03.20 22.03.20 29.03.20 05.04.20 12.04.20 19.04.20 Quelle: Bloomberg, LBBW Research United States New Infections per Day United States Active Cases (right scale) 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 4
Schweden (1): Wohin führt die schwedische Strategie? Neuinfizierte und noch „aktiv Infizierte“ Sterbefälle pro Tag und insgesamt Anzahl Personen Anzahl Personen 800 14.000 200 2.000 185 726 722 676 170 180 1.800 700 12.000 621 613 606 160 1.600 563 563 600 545 544 10.000 130 512 140 1.400 497 487 483 482 466 465 500 114 114 111 431 120 1.200 106 8.000 407 392 387 378 376 366 96 400 100 1.000 332 328 312 6.000 296 77 76 80 800 263 300 69 253 67 238 59 4.000 60 600 50 169 159 200 40 135 135 39 36 34 40 400 29 28 24 2.000 78 20 100 68 63 17 17 59 15 45 20 200 12 39 9 11 10 7 6 5 7 1 0 0 0 0 0 0 0 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 01.03.20 08.03.20 15.03.20 22.03.20 29.03.20 05.04.20 12.04.20 19.04.20 01.03.20 08.03.20 15.03.20 22.03.20 29.03.20 05.04.20 12.04.20 19.04.20 Sweden New Infections per Day Sweden Active Cases (right scale) Sweden Deaths per Day Sweden Deaths (right scale) • Schweden hat vergleichsweise geringe Maßnahmen ergriffen, • Dass die Ausbreitung des Virus nicht deutlich schneller war, dürfte um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Restaurants u.a. auch daran liegen, dass Schweden ein Land mit geringer und Cafés blieben offen, Veranstaltungen bis 50 Personen durften Bevölkerungsdichte ist, kulturell wird kein sehr enger Körperkontakt stattfinden. Aber es gab Aufforderungen zum Abstandhalten zu gepflegt und es gab offenbar kein „Superspreading Event“ wie den Mitmenschen sowie zum Arbeiten im Homeoffice. Après-Ski in Ischgl oder die Karnevalssitzung im Kreis Heinsberg. • Die Maßnahmen scheinen eine gewisse Wirkung zu zeigen. Die • Allerdings testet Schweden laut Daten von virusncov.com wenig. Anzahl der „Aktiv Infizierten“ steigt beständig an, weißt aber offenbar Pro eine Million Einwohner wurden bislang rund 7.400 Tests nur ein lineares und kein exponentielles Wachstum auf. durchgeführt. Das sind ähnlich viele wie in Großbritannien, während Quelle: Bloomberg, LBBW Research bspw. in Deutschland, Österreich und der Schweiz jeweils über 20.000 Tests pro Million Einwohner durchgeführt wurden. 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 5
Schwedischer Weg (2): Das Experiment bleibt spannend – sowohl epidemiologisch als auch wirtschaftlich Registrierte Sterbefälle Einkaufsmanagerindizes Anzahl Personen pro 100.000 Einwohner Deutschland und Schweden, in Punkten 50 65 45 60 40 35 55 30 50 25 45 20 15 40 10 35 5 0 30 31.01.18 31.07.18 31.01.19 31.07.19 31.01.20 DE Manufacturing DE Service SW Manufacturing SW Service • Aufgrund der eher geringen Testhäufigkeit dürften die schwedischen • Wirtschaftlich zahlt sich die Strategie bislang durchaus aus, und Daten zu der Anzahl an infizierten Personen die tatsächliche zwar für den Dienstleistungssektor (vgl. Grafik rechts). Der Situation deutlich unterzeichnen. Daten zu der Anzahl an Todesfällen schwedische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe zeigen, dass Schweden in Relation zur Größe der Bevölkerung fast sank indes sogar stärker als der deutsche. dreimal so viele Todesfälle zu beklagen hat wie beispielsweise • Schwedens Außenministerin erklärte jüngst, es sei ein Mythos, dass Deutschland. Die Krankenhäuser scheinen in Schweden gleichwohl in Schweden alles normal weitergehe. Viele Teile der Gesellschaft noch nicht an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen zu sein. seien eingestellt. Viele Unternehmen würden zusammenbrechen Quelle: Bloomberg, LBBW Research und die Arbeitslosigkeit vermutlich dramatisch steigen. https://www.focus.de/gesundheit/news/epidemiologe-hat-neue-zahlen-schwedens-sonderweg-erfolgreich-womoeglich-herdenimmunitaet-in-stockholm-im-mai_id_11896243.html 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 6
Eindämmungsmaßnahmen greifen „Active Cases“ sinken in einigen Ländern (DE, CH, AT,…) Bei nachhaltigem Rückgang der „Active Cases“ können Verlauf „Active Cases“ erste Quarantänemaßnahmen gelockert werden – unter der Voraussetzung, dass d. Gesundheitssystem wieder genügend Reserven hat (insbes. freie Intensivbetten). Spanien Frankreich Italien Deutschland USA UK Schweiz Nachhaltiger Erfolg erst bei breiter Impfung der Österreich Singapur Bevölkerung (1. Halbjahr 2021) Südkorea China Frühphase Beschleunigung Spätphase Erholung Steigende Neuin- Steigende Abnehmende Geringe Zahl Eine Rücknahme der Eindämmungs- fektionen Wachstumsrate der Wachstumsrate Neuinfektionen maßnahmen birgt das Risiko eines täglichen Neuin- der täglichen fektionen Neuinfektionen Hohe Zahl an Wiederaufflammens der Epidemie. Neue gesundeten Patienten Hohe Zahl an Hohe Zahl an Fälle sollten dann schnell wieder durch Neuinfektionen Neuinfektionen lokale Maßnahmen eingedämmt werden. Nur begrenzte Zahl Hohe Zahl an gesundeter gesundeten Patienten Patienten Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 7
Update Asien / Emerging Markets (1) Asien China: Asien „ex China“: • Sämtliche Beschränkungen aufgehoben – auch in • Südkorea dank gutem Management mit eher milder Hubei wird wieder produziert. Rezession – Auslandsaufträge brechen aber auch hier weg. Aufstockung des staatlichen Konjunkturprogramms • Offiziell arbeiten 99 % der Betriebe wieder – der nach dem Wahlsieg von Präsident Moon. Auslastungsgrad ist aber unklar. • Singapur: Immer wieder Infektionscluster in • Auch ausländische Unternehmen arbeiten in- Unterkünften für Gastarbeiter – erhöhte Wachsamkeit zwischen wieder zu 75 % – dies ist ein ermutigendes wegen der Gefahr „importierter“ Infektionen notwendig. Zeichen • Japan nun auch mit steigenden Infektionszahlen – • Chinas Wirtschaft kommt auch dank umfangreicher Regierung sah sich gezwungen, das Social Distancing Staatshilfen und in den letzten Jahren deutlich gesunke- von 7 auf alle Präfekturen des Landes auszudehnen. ner Exportquote (zuletzt 17 %) allmählich in Gang. Deswegen Prognoserevision 2020 von -2,5 % auf -4,0 %. • Auslandsaufträge brechen zwar auch hier gerade weg, Zulieferungen („Shipments“) nehmen dennoch zu. • Indien nun mit landesweiten Beschränkungen. Covid- 19 beeinträchtigt die Wirtschaft hier zunehmend. Auch die • Fazit: Künftig wieder etwas bessere Konjunkturdaten Philippinen, Malaysia, Thailand und Indonesien noch aus China zu erwarten! immer mit eher ansteigenden Infektionszahlen. Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ • Fazit: Asien „ex China und Südkorea“ noch immer 8 unter Druck!
Update Asien / Emerging Markets (2) Übrige Schwellenländer • Südafrika: • Ausländische Direktinvestitionen (FDI) sind laut IIF noch Nun auch mit Einreisestopp und Social Distancing. vergleichsweise robust, die Portfolioinvestitionen sind Schwere Rezession zu befürchten. Die hohe Abhängig- aber massiver eingebrochen als zu Zeiten der Finanz- keit von Portfolioinvestitionen macht die Kap-Republik krise („Sudden Stop“). besonders anfällig. IWF schätzt BIP 2020 auf -5,0 % • Länder mit starker Abhängigkeit von Portfolio- • Brasilien: investitionen, niedrigen Devisenreserven und relativ Durch katastrophales Krisenmanagement (Bolsonaro) hohen kurzfristigen FX-Schulden stehen besonders droht starke Ausbreitung von Covid-19: IWF schätzt BIP im Risiko (Südafrika, Argentinien, Marokko, 2020 auf -5,3 %. Türkei,…). • Ölexporteure / Rohstoffexporteure unter Druck: • FDI werden im Trend wohl zwar ebenfalls fallen, die Durch allgemeinen Rohstoffpreisrückgang und den „Reparatur“ der Zulieferketten dürfte bei Abklingen der Absturz beim Ölpreis teilweise stark getroffen (insbes. Pandemie aber oberste Priorität haben, so dass dann Russland, arabische Länder, Nordafrika, zumindest laufende FDI fortgesetzt werden. lateinamerikanische Länder). • Mittel- bis längerfristig dürfte es aber zu einer Neuaus- richtung der „Global Value Chains“ kommen. Fazit: Revision BIP Welt 2020 von -1,2 % auf -2,5 % ! Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 9
Deutschlands vorsichtiger Weg in die Lockerung Merkel mahnt und kritisiert „Lockerungsdiskussionsorgien“ Quelle: Bundesregierung 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 10
Überblick über Lockerungsmaßnahmen anderer Länder • USA: US-Präsident Donald Trump hat am 16. April Richtlinien für „OPENING UP AMERICA AGAIN“ vorgestellt. Demnach soll die Rückkehr in ein normales Leben in drei Phasen erfolgen. Voraussetzung für den Beginn der Lockerungen ist ein Abwärtstrend der Zahl der Infizierten. Die Richtlinien geben kein Zeitplan vor, Trump wälzt vielmehr Risiko des „Reopening“ auf die Gouverneure der Bundesstaaten ab. Bislang haben die Bundesstaaten Texas, Idaho, North Dakota und Montana Lockerungsmaßnahmen verkündet. • Italien: Premierminister Conte kündigte am 21. April an, noch diese Woche einen Plan vorlegen zu wollen, wie ab dem 4. Mai Maßnahmen gelockert werden sollen. Details nannte er nicht, regionalen Unterschieden solle aber Rechnung getragen werden. • Schweiz: Ab dem 27. April dürfen Friseure, Baumärkte und Gärtnereien wieder öffnen. Schulen und Läden dürfen ab dem 11. Mai wieder öffnen. Ab dem 8. Juni sollen Berufs- und Hochschulen sowie Museen, Zoos und Bibliotheken wieder öffnen dürfen. Voraussetzung ist immer, dass die Lage es erlaubt. Für die Wiedereröffnung von Restaurants wurde noch kein Datum bekanntgegeben. • Niederlande: Grundschulen und Kitas öffnen ab 11. Mai wieder. Höhere Schulen sollen am 1. Juni folgen. Quelle: FAZ, Regierungen, Bloomberg, Wikipedia, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 11
Bodenbildung Frühindikatoren? ifo Geschäftsklima dürfte weiter zurückgehen ZEW Index (Lage und Erwartungen) und ifo Geschäftsklima Deutschland • Der ZEW-Index (Erwartungen) ist von -49,5 auf +28,2 gestiegen. • Ein gutes Zeichen? Jein. Denn zugleich ist die Lage von -43,1 auf -91,5 gesunken (-100 ist theoretischer Maximalwert, in der Finanzkrise ging es sogar noch einen Punkt runter auf -92,8). • Für das ifo Geschäftsklima ist damit am Freitag trotzdem ein weiterer Fall wahrscheinlich. • Außerdem hatten wir im ZEW 2008 schon einmal so eine Konstellation mit einem Anstieg des ZEW. • Vorsicht bleibt also angezeigt. Dennoch ist das zunächst einmal ein kleines Anzeichen dafür, dass der Boden für die Frühindikatoren erreicht sein könnte. Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 12
Pandemiekosten – dauerhaft oder temporär? BIP Szenarien (hier: Deutschland) (Mrd. EUR, Quartalswerte) • Für die weitere Entwicklung gibt es drei Szenarien • A) Catch up: Die Verluste (inkl. des entgangenen Wachstums) werden in einem überschaubaren Zeitraum aufgeholt. Die Wachstumsrate ist sogar zeitweilig höher, weil ich z.B. neue Technik schneller durchsetzt und ineffiziente Unternehmen dann vom Markt verschwunden sind. • B) Nach der Krise stellen sich die langfristigen Wachstumsraten wieder ein. Die Pandemie- kosten selbst sind aber verloren. Zwischen dem Baseline-Szenario und dem künftigen BIP bleibt ein Gap. • C) Die Pandemiekosten sind verloren. Und die Wachstumsraten sind auch noch geringer, z.B. weil Humankapital verloren geht (Arbeitslosigkeit und Beschulungslücken) und der Welthandel Quelle: Refinitiv, Presse, LBBW Research schrumpft (De-Globalisierung). 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 13
Nach der Finanzkrise kam es schon einmal so BIP ausgewählte EWU-Staaten (Index des realen BIP, 1/2008 = 100) 120 • Nach der Finanzkrise kam es schon einmal ähnlich. Deutschland ist schnell aus der Krise 115 raus und hat den Verlust aufgeholt. 110 • Frankreich hat ähnliche Wachstumsraten erzielt wie vor der Krise, aber den Verlust nicht 105 mehr aufgeholt. 100 • Italien hat die Wachstumsrate von vor der Krise 95 (zzgl. Schuldenkrise) nicht mehr aufgeholt. Es ist ein Dauerpatient geworden. 90 • Spanien hat zwischendurch den „Italien-Pfad“ 85 durch Reformen am Arbeitsmarkt und windfall profits im Tourismus verlassen, aber das Gap zum 80 Q1 2008 Q1 2010 Q1 2012 Q1 2014 Q1 2016 Q1 2018 Q1 2020 Q1 2022 Vorkrisenpfad nicht mehr geschlossen. EWU DEU FRA ITA SPA Quelle: Refinitiv, Presse, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 14
Wer verliert, wer gewinnt? Digitalwirtschaft: Medizintechnik: Stationärer Handel • PRO: Alles, was hilft, „kontakt- • PRO: Länder werden ver- • CONTRA: Ansteckungsgefahr los“ zu arbeiten und eine suchen, medizinische Produk- bleibt hoch. Maskengebot und ebensolche Abwicklung zu tionskapazitäten in Reserve und Kundenhöchstzahl. ermöglichen, dürfte nach der ausreichende Lagerbestände • PRO: Vorteile haben evtl. Krise einen Boom erleben: an medizinischen Gütern aller wohnortnahe Ladengeschäfte Art vorzuhalten. Dies und die • Onlinehandel (“Amazon“ etc.) durch Home Office medizinische Forschung • digitale Kommunikation als werden zur „kritischen Infra- Wohnimmobilien Reiseersatz („Skype“, „Zoom“ struktur“ eines Landes etc.) • CONTRA: Zuwanderung in die großen Städte durch • Eindeutige Gewinner(!) Gastgewerbe Einschnitte in der Freizügigkeit und durch Rezession belastet. Künstliche Intelligenz / • CONTRA: Maskenpflicht im Industrie 4.0 Restaurant oder in der Bar? • PRO: Freistehende Häuser mit Dazu 2m Abstand? Wer geht da Gartengrundstück in den Vor- • PRO: Industrieroboter mit orten. Ideal mit der Möglichkeit intelligenter Steuerung über KI noch hin? für Home Office. und/oder Internet etc. werden • Hotels leiden nicht nur unter stark nachgefragt. Abstandsgeboten sondern u.a. Büroimmobilien • Eindeutige Gewinner(!) unter Absagen von Messen u. • CONTRA: Home Office nimmt Großveranstaltungen zu. • CONTRA: Lieferdienste im • PRO: Abstandsgebote Food-Bereich haben Marktlücke erfordern mehr Büroraum. Quelle: McKinsey 13. April 2020, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 15
Wer verliert, wer gewinnt? Automobilsektor: Maschinenbau. Flugzeugbauer und Tourismusindustrie. • CONTRA: Einkommensein- • CONTRA: Kollateralschäden bußen durch Arbeitsplatz- sind zunächst auch in Branchen • CONTRA: Internationale verluste, eine erhöhte Sparnei- zu erwarten, die stark z.B. von Reisen, d,h, Geschäftsreisen gung aus Sicherheits- bzw. Automobilbau profitieren wie und Ferienreisen, werden sich Vorsorgegründen und die z.B. im Maschinenbau. auch nach der Krise nur lang- bekannten strukturellen sam erholen bzw. auf längere • PRO: Die zu erwartende Probleme der Branche inklusive Sicht den Vorkrisenstand nicht „Automatisierung“ im Rahmen der Klimaproblematik dürften mehr erreichen. Darunter leiden von Digitalisierung/Industrie 4.0 Nachfragerückgang bei insbesondere die Flugzeug- schafft aber ebenso neue Automobilen bewirken. bauer und die gesamte Touris- Nachfrage nach Maschinen wie musindustrie • PRO: Nicht wenige Menschen der Strukturwandel im könnten um Ansteckungen zu Automobilbau (E-Autos etc.). • PRO: Inlandstourismus dürfte vermeiden wieder mehr mit zunehmen. Speziell Anbieter • PRO: De-Globalisierung und dem Auto zur Arbeit oder zum von Ferienhäusern (mit Re-Regionalisierung würde Einkaufen etc. fahren statt mit anschließender Desinfektion) massive Investitionen an neuen Bus und Bahn. auf der Gewinnerseite. Alle Standorten führen. Ziele, die mit dem eigenen PKW erreichbar sind, bleiben attraktiv. Quelle: McKinsey 13. April 2020, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 16
Staaten versuchen Einbruch über öffentliche Ausgaben abzumildern – Defizite und Verschuldung steigen massiv Schuldenquote und Defizite der öffentlichen Gesamthaushalte (% des BIP) Schuldenquote Deutschland Frankreich Italien Spanien 2018 61,9% 98,4% 134,8% 97,6% 2019 59,2% 98,9% 136,2% 96,7% 2020 (P) 66,9% 112,5% 153,5% 117,5% 2021 (P) 65,4% 112,2% 147,9% 117,1% 2022 (P) 62,3% 112,5% 148,9% 118,7% Saldo öHH Deutschland Frankreich Italien Spanien 2018 1,9% -2,5% -2,2% -2,5% 2019 1,2% -3,1% -2,2% -2,3% 2020 (P) -4,0% -5,0% -5,5% -10,0% 2021 (P) -1,0% -4,0% -4,5% -7,5% 2022 (P) 1,5% -3,0% -2,5% -4,5% Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 17
Inflationserwartungen deutlich eingebrochen Gründe: Ölpreiskollaps und Rezessionserwartung Inflationserwartungen (EUR-Swaps) • Die Inflationserwartungen sind unter dem Doppeldruck des Ölpreisrückgangs und der Erwartung einer tiefen Rezession auf neue Allzeittiefs gestürzt. Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 18
Zentralbanken senken Leitzinsen weltweit – „Lower for longer“ Leitzinsen/Einlagesätze wichtiger Länder im Überblick (in %) • Grenznutzen weiterer Zinssenkungen insbes. in Japan, dem Euroraum und der Schweiz bei null. • Leitzinserhöhungen stehen u.E. in absehbarer Zeit nicht auf der Agenda. • Zudem werden die Zentralbanken durch massive Anleihekäufe das lange Ende der Zinskurve tief halten – wie sonst sollen die Staaten sonst die Zinslast stemmen. Quelle: Refinitiv, IWF, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 19
„Low growth, low inflation, low interest rates“ Rendite 10-jähriger Treasuries mit LBBW- Rendite 10-jähriger Bunds mit LBBW- Prognose für drei Szenarien Prognose für drei Szenarien 3,5 3,5 1,0 1,0 3,0 3,0 0,5 0,5 2,5 2,5 2,0 2,0 0,0 0,0 1,5 1,5 -0,40 1,20 -0,5 -0,50 -0,5 1,0 1,0 -0,75 0,90 0,60 -1,0 -1,0 0,5 0,5 0,0 0,0 -1,5 -1,5 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19 Jan 20 Jan 21 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19 Jan 20 Jan 21 10Y UST 10Y Bund LBBW-Prognose 10Y UST LBBW-Prognose 10Y Bund LBBW-Prognose 10Y UST - ökonomisches Negativszenario LBBW-Prognose 10Y Bund - ökonomisches Negativszenario LBBW-Prognose 10Y UST - ökonomisches Positivszenario (bisheriges Hauptszenario) LBBW-Prognose 10Y Bund - ökonomisches Positivszenario (bisheriges Hauptszenario) Quelle: Bloomberg, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 20
Staatsanleiherenditen werden längerfristig um Null bleiben Positive Renditen nur bei riskanteren Anleihen erzielbar Staatsanleiherenditen entwickelter Volkswirtschaften (in %) Quelle: Bloomberg, IWF, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 21
Marktprognosen – erstmals mit 2021er BIP-Prognosen Konjunktur Aktienmarkt in % 2019 2020e 2021e in Punkten aktuell 30.06.20 31.12.20 30.06.21 BIP 0,6 -7,0 4,0 Deutschland DAX 10 676 8 500 10 000 11 000 Inflation 1,4 1,0 1,1 BIP 1,2 -7,0 5,0 Euroland Euro Stoxx 50 2 909 2 400 2 750 3 000 Inflation 1,2 0,7 0,9 BIP 2,3 -5,0 4,0 USA Dow Jones 23 650 20 000 23 000 25 000 Inflation 1,8 1,0 1,5 BIP 6,1 1,0 7,5 China Nikkei 225 19 669 17 000 19 000 21 000 Inflation 2,9 3,5 3,2 BIP 2,9 -2,5 5,5 Welt Inflation 3,4 2,8 3,1 Zinsen Rohstoffe und Währungen in % aktuell 30.06.20 31.12.20 30.06.21 aktuell 30.06.20 31.12.20 30.06.21 EZB Einlagesatz -0,50 -0,50 -0,50 -0,50 US-Dollar je Euro 1,09 1,09 1,07 1,05 Bund 10 Jahre -0,45 -0,75 -0,50 -0,40 Franken je Euro 1,05 1,06 1,07 1,09 Fed Funds 0,25 0,25 0,25 0,25 Gold (USD/Feinunze) 1693 1700 1650 1600 Treasury 10 Jahre 0,63 0,60 0,90 1,20 Öl (Brent - USD/Barrel) 26 30 30 35 Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 22
Zwischenfazit Nach der starken Erholungsrally der Risikoassets (Aktien und Credits) seit Mitte März sehen wir nunmehr wieder mehr Ernüchterung auf uns zu kommen. Für die kommenden Wochen empfehlen wir deshalb eine defensivere Ausrichtung. Mittel- bis langfristig bleiben wir aber konstruktiv. Die Eindämmungsmaßnahmen zeigen weiter Erfolge. Die Ausbreitung des Corona-Virus konnte in den meisten Ländern deutlich verlangsamt werden. Auch in den USA und Großbritannien steigt die Anzahl der täglich Neuinfizierten nicht mehr weiter an. Besonders erfreulich ist aktuell die Entwicklung in Österreich. Für die nächsten Wochen sind die entscheidenden Fragen, ob es durch die Lockerungsmaßnahmen wieder zu einem Anstieg der Neuinfiziertenzahlen kommt und ob es gelingt, die Wirtschaftstätigkeit/ Produktion wieder weitgehend hochzufahren. Davon wird das mittelfristige Wachstumspotenzial abhängen. Wir sehen einige Sektoren als nachhaltige Verlierer und einige als Profiteure der Krise. Per Saldo sehen wir nach einer konjunkturellen Aufholbewegung ab dem zweiten Halbjahr auf mittlere Sicht wieder den bereits bekannten Dreiklang „Low growth, low inflation, low interest rates“ vorherrschen. 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 23
S&P 500: 200-Tage-Linie geriet in Reichweite, über die Hälfte der Abwärtsbewegung korrigiert S&P 500 und 200-Tage-Linie (mit Fibonacci-Retracements) in Punkten Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 24
Rohöl: „Long-Squeeze“ mangels Lagerkapazitäten - WTI-Future (Lieferung im Mai, Settlement Di 21.4.) im Minus! WTI und Brent in USD je Barrel Quelle: Refinitiv, Nymex, ICE, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 25
Schon vor gut einem Monat brachte der Ölpreiskollaps die Aktienmärkte unter Druck… Brent und S&P 500 in Punkten bzw. USD je Barrel Quelle: Refinitiv, ICE, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 26
…und schon vor einem Monat nahm der Stress für US- Energiekonzerne zu – weiteres Ungemach könnte drohen US-High-Yield-Anleihen Gesamtmarkt und Energiesektor; Anteil in % bzw. Rendite in % Quelle: BofA, Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 27
Berichtssaison: Gewinnerwartungen müssen revidiert werden… S&P 500-Gewinne in Indexpunkten aggregiert Quelle: Refinitiv, I/B/E/S, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 28
Analysten reagieren dabei deutlich schneller, als sie dies während der Finanzkrise taten Finanzkrise vs. Corona-Krise: 12M-Fwd.-Gewinne im Vergleich indexiert (2020er-Gewinnhoch = 0%) 0% 0% -5% -5% -10% -10% -15% -15% -20% -20% -25% -25% -30% -30% -35% -35% -40% -40% -45% -45% ±0M +12M +15M +18M +21M +24M +3M +6M +9M S&P 500 12M-Fwd.-Gewinn während der Finanzkrise S&P 500 12M-Fwd.-Gewinn während der Corona-Krise DAX 12M-Fwd.-Gewinn während der Finanzkrise DAX 12M-Fwd.-Gewinn während der Corona-Krise Quelle: Refinitiv, I/B/E/S, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 29
Bewertung: KGVs trotz anstehender Gewinnrevisionen auf hohen Niveaus DAX und S&P 500 - KGV 12M-trailing historische KGVs Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 30
Sentiment: Zwei Wochen Skepsis machen noch keine Kapitulation Sentiment US-Börsenbriefe in % bzw. in Punkten Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 31
Fazit: Verwerfungen an den Ölmärkten belasten - Auf kurzfristige Sicht überwiegen die Risiken Die Märkte haben einen Gutteil ihrer temporären Verluste wieder zurückerobert. Krisen brauchen aber ihre Zeit, wir werten dies vor diesem Hintergrund als Bärenmarktrally. Die Analysten haben ihre Gewinnprognosen bereits massiv gekürzt, dürften damit aber noch lange nicht am Ende sein. Die Bewertungsniveaus sind bereits wieder erstaunlich hoch. Die Verwerfungen an den Ölmärkten belasten derzeit vor allem den Energiesektor, könnten aber auch weitere Marktsegmente anstecken Zwar war der erste Ausverkauf bereits von hohem (sentimenttechnisch positiv zu wertendem) Pessimismus begleitet. Wesentliche Kapitulationssignale fehlen aber noch. Langfristig erscheinen Aktien attraktiv. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate überwiegen u.E. aber die Risiken. 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 32
Übersicht Allokationsvorschläge: Aktien nun auf „leicht untergewichten“ Allokation im Überblick (auf Sicht von 6 - 12 Monate) Exposure Einschätzung Segmente Regionen Duration - 1-3 Jahre 0/+ Euro-Peripherie Zins 0 + 4-7 Jahre 0/- Bund 0 8-10 Jahre 0/+ USD-Bonds 0 Corporate Inv. Grade 0 Euro-Peripherie Credit Spread 0/- Corporate High Yield 0/- Emerging Markets Debt Credit 0 0/- Corporate Hybride 0 Senior Financials 0/+ Covered Bonds/SSAs 0/- Tier 2 Inv. Grade/ Sen. Non-Pref. + Pharma, Versorger 0/- Deutschland Aktien Technologie, Telekom 0/+ Europa ex Deutschland Aktien 0/- - Banken, Chemie, 0 Japan Reise & Verkehr, Rohstoffe 0/- Schwellenbörsen 0/+ USA Währungen (zu Euro) + Währungen mit starkem + USD, CNY, GBP Währungen 0/+ Wirtschaftswachstum 0 CHF - Wachstumsschwäche - JPY Rohstoffe 0/+ Edelmetalle 0/+ Gold Rohstoffe 0 0 Industriemetalle 0 Silber 0 Energie 0 Brent 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 33
Was bisher geschah...die Frühindikatoren Frühindikatoren USA und EWU Ifo Geschäftsklima: Salden der Sektoren (Indexstand) 65 120 40 60 115 30 55 110 20 50 105 10 0 45 100 -10 40 95 -20 35 90 -30 30 85 -40 25 80 -50 Apr. 17 Okt. 17 Apr. 18 Okt. 18 Apr. 19 Okt. 19 Apr. 20 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 EWU PMI SVC EMU PMI MFG Service Trade and Transport ISM SVC ISM MFG EWU Senti (RS) Ifo (RS) Manufacturing Construction Total Quelle: Refinitiv, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 34
…und was dahinter steht: Stillstand in der Wirtschaft Timing und Entwicklung der Produktionsplanung BMW Seit 18.3. Stopp bis zunächst 30.04. Verschiedene Gründe für den Produktionsstillstand und die 17.3. Stopp für 27.3. Verlängerung Daimler zunächst 2 Wochen Neustart seit 20.04. Verlängerungen: • Schutz der Mitarbeiter • Engpässe bei Zulieferern 17.03. Stopp bis 27.03. Verlängerung VW / Porsche / Audi zunächst 04.04. Neustart seit 20.04. generell, konkret fehlt u.a. Nachschub aus Italien • Nachfragerückgänge 19.03. Stopp für zunächst 2 Wochen Ford Europa 03.04. Verlängerung bis 04. Mai – danach Neustart • Komponentenwerke laufen z.T. eingeschränkt weiter 18.03. bis 30.03. Stopp für 2 Wochen • Ford USA: produziert jetzt Ford USA 24.03. Verlängerung nötig / 26.03. Start am 06.04. Beatmungsgeräte 31.03. Start auf unbekannt verschoben – aktuell weiterhin offen 14.03. Schließung aller Stores außerhalb Chinas für 2 Wochen Verlängerungen zeigen Apple 18.03. Schließung auf unbestimmte Zeit die hohe Unsicherheit über einen Neustart Weitere Produktionsstopps bei Airbus, im Bau-, Chemie- und Industriesektor Quelle: Pressemitteilungen der Unternehmen, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 35
Corona in ausgewählten US-Bundesstaaten aus deutscher Sicht Bundesstaat Infizierte / 1 Mio. Trend Produktion Bemerkung (Zahl der Neuinfizierten, Ø14-Tage) Einwohner Tennessee 1.088 Plateau VW, Thyssen Krupp Geschäfte werden geöffnet South Carolina 896 Plateau BMW, Mercedes, Geschäfte werden geöffnet Evonik Alabama 1.044 Plateau Mercedes, Airbus Lockdown bis 30.4 Texas 711 Plateau Airbus, BASF, Lockdown bis 30.4 Covestro, Siemens, Evonik Connecticut 5.533 steigend Trumpf Seit 23. März Schließung nicht wichtiger Geschäfte California 865 Plateau Siemens, DMG Mori LA verlängert Lockdown bis 15. Mai Florida 1.314 Plateau Siemens, Jupiter Lockdown seit 1. April Michigan 3.214 fallend Jenoptik, KION Proteste gegen Lockdown Massachusetts 5.804 steigend Siemens, Merck Lockdown seit 24. März New York 12.850 fallend Lockdown bis 15. Mai U.S. 2.396 fallend Quelle: Bloomberg, www.virusncov.com, Presseberichte, Analystenangaben, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 36
Schritte heraus aus dem Stillstand Wie können die Unternehmen die Produktion wieder hochfahren? Hochfahrszenario – Was ist zu beachten nach Corona? Beteiligte/Bereiche Regierungen/Behörden Unternehmensproduktion Wertschöpfungskette Ziele Gesundheits- Lieferkette / Absatzkanäle / Bevölkerung Mitarbeiter Maschinen system Material Nachfrage • Pandemie unter Kontrolle bringen und beherrschen • Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter • Lager auffüllen, Nachschub sichern • Gesundheitssystem stabil halten • Prozesse organisieren, Produktion in Gang bringen • Vertrieb und Absatz sicherstellen Maßnahmen und Voraussetzungen • Ausgangsbeschränkungen / Kontaktverbote • Schutzausrüstungen • Prozesse und Schicht- • Verfügbarkeit, Menge, • Verkaufsräume öffnen • Fallzahlen gehen zurück • Schnelltests für pläne „coronakonform“ Lieferketten prüfen (Schutzmaßnahmen) Mitarbeiter umstellen • Einkauf beginnt bereits • Händlernetz prüfen • Ansteckungsrate fällt • Abstände in der • Maschinenrichtzeiten jetzt wegen Vorlauf • Onlinehandel weiter mit • Kapazitäten im Gesundheitssystem ausgebaut und Produktion beachten (Teile aus Asien hoher Priorität ausreichend stabil • Stufenweise Beginn der benötigen 6 Wochen) • Wieviel Nachfrage? Produktion • Grenzkontrollen und Auftragsbestand? Logistikprozesse • Auslieferung logistisch beachten möglich? Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 37
Beispiel MTU Aero Engines – am Kapazitätsbedarf und der Situation der Zulieferkette ausgerichteter Betriebshochlauf • Betriebsruhe in der • Betriebsruhe in der • Schrittweiser Betriebs- • Start des Betriebsanlaufs. Neutriebwerksmontage Triebwerks- hochlauf. In München an Kapazitätsanpassungs- und Komponenten- instandhaltung für den Kapazitätsbedarf und maßnahmen (eventuell fertigung für voraus- voraussichtlich drei die Situation der Zuliefer- auch Kurzarbeit) werden sichtlich drei Wochen Wochen kette ausgerichtete Kurz- noch festgelegt arbeit. In der ersten Woche 20% Belegschaftseinsatz geplant 2020 ab 30. März … ab 6. April … ab 20. April … ab 27. April ??? Standorte München Hannover München Hannover Rzeszów Ludwigsfelde Rzeszów Ludwigsfelde (Polen) (Polen) Shutdown Restart Auslöser: Maßnahmen: • Instabile Materialversorgung • Organisatorische und technischen Maßnahmen zum Infektionsschutz implementiert (Verhaltensregeln, Schutzmasken, Homeoffice usw.) • Unsicherer Kundenbedarf • Arbeitgeberzuschuss zum Kurzarbeitergeld • Schutzvorbereitungen Mitarbeiter • Solidaritätsfonds für Mitarbeiter-Härtefälle über 4 Mio. EUR, gespeist aus Gehaltsverzicht Vorstand und leitende Angestellte • Überprüfung Investitionsvorhaben und erhöhte Kostendisziplin Quellen: MTU Aero Engines, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 38
Beispiel Volkswagen – Neustart in Europa Coronavirus-Krise 2020 Angebotsseite / Produktion Nachfrageseite • Komponentenwerke laufen bereits seit 06.04. • Im März Einbruch der Verkaufszahlen weltweit: Versorgung chinesischer Produktionswerke Europa -45%, USA -42%, China -36% • Start in Zwickau (ID3) seit 20.04., Wolfsburg, • Aber der Blick auf China zeigt auch, wie sich der Hannover, Emden folgen ab 27.04. Markt erholen kann: • Sehr stark reduzierte Stückzahlen. Feb. -74%, März -36%, April vorauss. -15 /-20%, BR-Chef Osterloh: im Frühsommer Vorjahresniveau erwartet, im 2. Das heißt konkret, dass wir Umwege in Kauf Halbjahr evtl. sogar kleines Wachstum möglich nehmen, langsamer produzieren und im Zweifel • EU: u.E. Zweifel erlaubt lieber ein Fahrzeug weniger an ZP8 (Anm.: An - Stärkere Betroffenheit dieser Stelle im Werk übergibt die Produktion an den Vertrieb) - zu viel Nationalstaatlichkeit bringen als irgendwo ins Risiko zu gehen. - Unsicherheit Wirtschaftsentwicklung • Erfahrungen aus China: - 32 von 33 Werken laufen bereits wieder. - Bislang keine Ansteckungen von Mitarbeitern. - Ertragseffizienz lässt deutlich nach - Staatliche Maßnahmen? - Mehr Cash nötig für Lageraufbau - Kaufanreize / Rabatte? Quellen: Volkswagen, Medienberichte, igm-bei-vw.de, LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 39
Phasenversetzte wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Stützung der Industrie Eindämmung Neustart & Stabilisierung Erholung Shutdown des öffentlichen Lebens Schrittweiser Neustart/Stabilisierung Sektoral und regional phasen- und großer Teile der Wirtschaft abhängig vom regionalen versetzte Rückkehr auf das abhängig vom Infektionsgrad Infektionsgrad mit Rückfallrisiken Vorkrisenniveau Wirtschaftspolitische Maßnahmen Liquiditätshilfen, Garantien und Kurzarbeit Mit der Industrie koordinierte Beschaffung von Schutzausrüstung Förderung von Monitoring-Systemen Temporäre Staatsbeteiligungen in Ausnahmefällen EU-einheitliche Arbeitsschutzregeln Keine neuen handelsbeschränkende Maßnahmen initiieren EU-Binnenmarkt wiederherstellen Infrastrukturinvestitionen ausbauen Steuerliche Investitionsanreize schaffen Erlaubnis von Industriemessen Unternehmenssteuerreform Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 40
Wirtschaftspolitische Flankierungsmaßnahmen für die Industrie in der Neustart- bzw. Erholungsphase im Detail Wirkungsfeld Maßnahmen Öffentliche Ausbau öffentlicher Investitionen, z.B. in die Verkehrswege, digitale Infrastruktur & Elektromobilität Ausgaben Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, z.B. von Infrastrukturprojekten Steuer- und Temporäre Absenkung des Mehrwertsteuersatzes, eventuell auf bestimmte Sektoren begrenzt Bilanzierungspolitik Temporär niedrigere Unternehmenssteuern mit anschließender Unternehmenssteuerreform Verbesserte Verlustverrechnung, z.B. temporäre Aussetzung der Mindestbesteuerung Investitionsfördernde Abschreibungsregelungen, z.B. zeitlich begrenzte 25%ige degressive Abschreibung auf bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens Anhebung des Deckelbetrags bei der steuerlichen Forschungsförderung Staatliche Steuerbelastung der Energieträger reduzieren Strukturmaßnahmen Keine angeordnete Restrukturierung der Lieferketten in der Industrie „Wiederinkrafttreten“ des Wirtschaftsrechts (Vertragsbindung) International EU-einheitliche Quarantäneregelung für aus beruflichen Gründen in die EU einreisende Personen Ausübung der Freizügigkeit von Arbeitskräften innerhalb der EU gewährleisten Grenzöffnungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten, sobald die epidemiologische Situation der benachbarten Regionen sich angeglichen hat Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 41
Autoindustrie: spezifische Nachfragestimulierung – direkt oder indirekt, kurzfristig oder mittelfristig? Kurzfristige Kaufanreize: • Kaufprämien: Schafft kurzfristige Nachfrage (Bsp. 2009: 5 Mrd. EUR, 1,6 Mio. Neufahrzeuge) mit dem Ziel eines nachhaltigen Aufschwungs. Aktuell befindet sich die Industrie aber im strukturellen Wandel. Eine zu hohe Verbrenner-Unterstützung bringt langfristig Nachteile, eine zu hohe Förderung neuer Technologien kann die Industrie u.U. nicht ausreichend bedienen (Fahrzeugangebote, Produktionskapazitäten, Software- und Batterieprobleme). Lösung Rücknahmegarantie gekoppelt mit Kaufoption E-Fahrzeug? • Spezifische MwSt.-Reduzierung: zeitlich befristet (z.B. in China), kann auf bestimmte Fahr- zeugeigenschaften spezifiziert werden – unterstützt v.a. bei teureren Fahrzeugen; hilft stärker dem Privatkundenmarkt (Anteil ca. 35-40%); Abschreibungsregelungen für den Flottenmarkt Allgemeine Nachfragestimulierung: • Generelle Wirtschaftsbelebung – allgemeine MwSt.-Senkung und Konjunkturprogramme Ziel Konsum und Investitionen ankurbeln • Die Krise als Chance, den Wandel zu alternativen Antrieben technologisch zu fördern: - Anerkennung von SynFuels (synt. Kraftstoffe) für die CO2-Einsparung bisheriger Verbrenner - Schnelle Umsetzung einer Wasserstoff-Strategie bzw. Förderung bei den Autos - Ausbau der Ladeinfrastruktur Quelle: LBBW Research 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 42
Fazit: Nach dem Stillstand – Wege und Herausforderungen beim Neustart der Industrieproduktion Erste Priorität: Die Pandemie unter Kontrolle bringen, Menschen schützen. Dazu braucht es Tests, Schutzmasken und Beatmungsgeräte. Angebots-/Produktionsseite läuft wieder an – Unternehmen sind flexibel und anpassungsfähig. Keine staatlich verordnete Lieferkettenanpassung notwendig. Geringere Effizienz, höhere Kosten und eine anfänglich geringere Auslastung begrenzen das Ertragspotenzial. Staatliche Unterstützung deshalb noch mittelfristig notwendig. Das Working Capital der Unternehmen dürfte zwar sinken, die Effizienz aber auch. Vorräte dienen als Puffer zur Produktionsabsicherung. Liquiditätssicherung bleibt daher wichtig. Nachfrageunsicherheit – hier braucht es phasenversetzte, wirtschaftspolitische Flankierungsmaßnahmen, um wirkungsvolle Investitionsanreize zu setzen. Langfristig wird die Digitalisierung zunehmen. Homeoffice, globale Videokonferenzen und der Online-Vertrieb dürften deutlich an Dynamik gewinnen. 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 43
Nächste Woche wieder am Mittwoch um 9 Uhr Telefonkonferenz Kapitalmarktkompass Termine Telefonkonferenz: Mittwoch, 29.04.2020, 9h Dienstag, 05.05.2020, 14h Mittwoch, 13.05.2020, 9h Quelle: LBBW Research. 22.04.2020 LBBW Kapitalmarktkompass-Update „SARS-CoV-2“ 44
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