Komm, wir retten uns! - Dein Beitrag zur Erhaltung unseres einzigen Planeten

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Komm,
wir retten uns!
  Dein Beitrag zur Erhaltung
  unseres einzigen Planeten
Konsumwahn - die Umwelt leidet
   Wir konsumieren ständig, doch hat sich die Art des Konsums in den letzten Jahrzehnten sehr stark
verändert. Der notwendige Konsum wie zum Beispiel Nahrung und Wärme macht nur noch einen
Bruchteil aus, der «Luxuskonsum» (nicht lebenswichtige Güter) dominiert. Zwischen Bedürfnissen
oder Begierden können wir meist gar nicht mehr unterscheiden. Wir überschreiten das nachhaltige
Mass der persönlichen Umweltbelastung um Faktor 3, unter Berücksichtigung des Bevölkerungs-
wachstum bis 2030 gar um Faktor 3,4. Das nachhaltige Ziel ohne die Umwelt zu überlasten, ist zu-
unterst dargestellt.
   Mit den in diesem Flyer geschilderten einflussreichsten Handlungen, welche auf Verhaltens-
änderungen basieren, lässt sich die persönliche Umweltbelastung (in Umweltbelastungspunkten,
UBP, 1‘000 UBP entspricht rund 300 g Brot oder 12 g Fleisch oder 1 l Bier oder 3 km Autofahrt)
bereits um rund 36 Prozent reduzieren (unten dargestellt als «Morgen»).

     Umweltbelastung pro Person, heute und zukünftig
    Heute

   Morgen                                                                 - 36 %
 Nachhaltiges
    Ziel                                                       - 67 %
            0 UBP         5 Mio. UBP    10 Mio. UBP      15 Mio. UBP     20 Mio. UBP     25 Mio. UBP

            Nahrungsmittel und Konsum          Verkehr und Mobilität         Wohnen und Energie
   Alle gelisteten Handlungen sind ohne oder mit sehr geringen Investitionen umsetzbar und be-
deuten keinen Verzicht, sondern eine genügsame nachhaltige Lebensweise. Die Einsparpotentiale
sind auf Basis des durchschnittlichen Konsums einer Person in der Schweiz ermittelt worden, daher
können diese individuell natürlich variieren. Sie sollen aber aufzeigen, worin die grössten Hebelpunkte
der persönlichen Umweltentlastung bestehen. Die genannten Tipps unter den Handlungen sind ent-
weder weniger effizient oder dessen Umweltentlastung nicht eruierbar, aber dennoch wirkungsvoll.
   Wichtig: Wenn Du etwas Umweltfreundliches tust, was nicht genannt wird, so heisst dies nicht,
dass es nichts bringt - behalte diese Handlungen bei!
    Einige Punkte verlangen zu Beginn viel Energie zur Anpassung. Hierbei sind Zwischenziele sehr
hilfreich, um Schritt-für-Schritt Dein Verhalten in gewünschter Weise anzupassen. Versuche aber auch
nicht auf einmal möglichst viele Handlungsfelder anzugehen, sondern konzentriere Dich auf einige
davon. Um die Motivation nicht von Beginn an zu verlieren, nehme Dir die Ziele zum Einstieg vor,
welche für Dich am einfachsten sind und Dich am meisten zum Anpacken reizen. Eine Liste mit
diesen ausgewählten Handlungen an der Kühlschranktür oder an einem anderen Ort, wo Du täglich
hinschaust, kann Dir Hilfe beim Erreichen Deiner Ziele leisten. Generell gilt es den umweltbelasten-
den Konsum mit folgenden Prioritäten einzudämmen:
1) Vermeiden           – Brauche ich es?
2) Vermindern          – Geht auch weniger?
3) Alternativen prüfen – Geht es auch anders?
4) Kompensieren        – Punkte 1 bis 3 nicht möglich, (z.B. www.myclimate.org)
 			 Muss als Ausnahme gelten, darf umweltbelastenden Konsum
 				keines falls egalisieren!
Versuche auch Ziele gemeinsam mit anderen anzupacken, denn dies motiviert Dich zusätzlich.
Umweltbelastung Nahrungsmittel und Konsum pro Person
     Heute

    Morgen                                                                          - 43 %
  Nachhaltiges
     Ziel                                                                - 68 %
             0 UBP        2 Mio. UBP        4 Mio. UBP    6 Mio. UBP       8 Mio. UBP     10 Mio. UBP     12 Mio. UBP

             Nahrungsmittel                  Bekleidung                Dienstleistungen             Gesundheit
Handlungen
 1 Statt wöchentlich 1,1 kg Fleisch/Fisch, eine Portion à 125 g essen.                                  -1‘393’000 UBP
 2 Nahrungsverschwendung beim Konsum vermeiden (ohne Lieferkette, Verluste                               -936’000 UBP
   Produktion, Aussortierung etc.).
    Mit Resten kochen, Lebensmittel korrekt lagern, nicht zu viel einkaufen, Lebensmittel vor dem
    Food-Waste retten (z.B. www.grassrooted.ch, App TooGoodToGo).
 3 Statt täglich 3 Tassen Kaffee, eine Tasse alle 2 Tage trinken.                                        -547’000 UBP
 4 Statt wöchentlich 6,5 Gläser Wein und ein Liter Bier, 2 Gläser Wein à 1dl und 5                       -361’000 UBP
   dl Bier trinken.
 5 Statt wöchentlich 3,5 Joghurts, 410 g Käse und 11,4 dl Milch, 2 Joghurts,                             -340’000 UBP
   70 g Käse und 5 dl Milch konsumieren.
 6 Nur biologisch angebaute und fair gehandelte Lebensmittel einkaufen.                                  -262’000 UBP
    Hilfreich ist dafür: www.labelinfo.ch
 7 Nur halb so viele Kleidungsstücke kaufen. Statt 16 kg Kleidung noch 8 kg, statt                       -234’000 UBP
   6 Paar Schuhe noch 3 pro Jahr. Sorge tragen und Kleidungsstücke selbst flicken
   oder flicken lassen.
 8 Den Kauf von elektronischen Geräten nach der Notwendigkeit hinterfragen,                              -160’000 UBP
   Geräte ausleihen (www.sharley.ch) oder beim Kauf Occasion-Geräte in Be-
   tracht ziehen. Defekte Geräte versuchen zu reparieren. www.repair-cafe.ch
 9 Möglichst nur noch saisonale und regionale Lebensmittel einkaufen.                                    -131’000 UBP
   Lebensmittel per Flugtransport und aus Gewächshäusern meiden.
10 Statt wöchentlich 2 Tafeln noch ½ Tafel Schokolade (50g)                                              -109’000 UBP
   konsumieren.
11 Statt Butter eine Alternative basierend auf pflanzlichen Fetten                                        -83’000 UBP
   (z.B. palmölfreie Margarine) wählen.
12 Statt wöchentlich 3,5 Eier höchstens 1,5 Eier konsumieren.                                             -80’000 UBP

Tipps
• Vermögen und Vorsorgegelder bei nachhaltigen                • Nicht schnell verderbliche lokale Lebensmittel oder
  Banken anlegen.                                               andere Produkte unverpackt einkaufen.
• Produkte mit Palmöl meiden.                                 • Bei Neukauf von Geräten nur die sparsamsten nicht
• Abfall stets korrekt entsorgen oder rezyklieren.              überdimensionierten wählen (www.topten.ch).
• Statt Mineralwasser Hahnenwasser konsumieren.               • Wenn möglich fair produzierte Produkte kaufen
                                                                (www.faircustomer.ch).
• Mehrwegpackungen bevorzugen.
Umweltbelastung Verkehr und Mobilität pro Person
    Heute

   Morgen                                                                - 51 %
 Nachhaltiges
    Ziel                                                      - 77 %
            0 UBP       1 Mio. UBP     2 Mio. UBP        3 Mio. UBP    4 Mio. UBP          5 Mio. UBP      6 Mio. UBP

                                Hotels und Restaurants                 Private Mobilität
Handlungen
1a Alljährliche Flugreisen meiden, innerhalb von 5 Jahren weniger als 10‘000 km -1‘102’000 UBP
   fliegen (hin- und zurück). Auch Geschäftsreisen meiden, dafür Telefon-Konfe-
   renzen machen.
1b Statt ins Ausland fliegen, Ferien in der Schweiz mit dem ÖV geniessen (nicht                         -1‘156’000 UBP
   im Einsparpotential oben berücksichtigt).
 2 Die Autofahrten in der Freizeit von aktuell 73 km auf unter 20 km pro Woche                           -609‘000 UBP
   reduzieren.
 3 Die Autofahrten zum Einkauf von aktuell 25 km pro Woche zukünftig zu 50                               -239’000 UBP
   Prozent mit dem Bus und zu 50 Prozent mit Velo zurücklegen oder zu Fuss
   gehen.
 4 Jährliche Restaurantbesuche und Hotelübernachtungen um 20 Prozent redu-                               -234‘000 UBP
   zieren.
   Für ArbeitspendlerInnen (nicht im Einsparpotential oben berücksichtigt):

 1 Arbeitswege ab 5 km mit dem Velo, E-Bike oder ÖV zurücklegen (gerechnet                              -1‘987‘000 UBP
   mit dem aktuellen Durchschnitt von 25 km).
 2 Fahrgemeinschaften zur Arbeit mit mindestens einer/einem BeifahrerIn ma-                              -812’000 UBP
   chen. Aktuell fahren im Schnitt 1,1 Personen pro Auto zur Arbeit.
    Websites: www.idosh.me/, www.e-carpooling.ch, www.mitfahrangebot.ch,
    www.transpool.org, www.verkehrsclub.ch/vcs/auto/autoteilen/carpooling/
 3 Arbeitswege bis 5 km können gut zu Fuss, per Velo, oder E-Bike zurückgelegt                           -410’000 UBP
   werden (ein Drittel aller PendlerInnen nutzen dafür das Auto).

Tipps
• Ökologisch fahren: niedertourig, kein abruptes Be-           tens ein Hybrid-Fahrzeug kaufen. Hilfreich ist dafür
  schleunigen und Bremsen, Reifendruck stets prüfen,           www.topten.ch.
  Klimaanlagen und Sitzheizungen ausschalten, vor-             Beim Autokauf sich nicht auf seltene Bedürfnisse fi-
  ausschauendes Fahren, Motor bei längeren Stand-              xieren wie z.B. grosser Stauraum für allfällige Reisen,
  zeiten abschalten.                                           Platz für Gruppenausflüge oder bei Elektroautos
• Dachlastenträger/Skihalter etc. stets demontieren,           Reichweiten über 300 km (weitaus der grösste Teil
  wenn diese nicht mehr benötigt werden.                       aller Autofahren sind unter 50 km).
                                                               Es ist finanziell und ökologisch sinnvoller, in solchen
• Wenn ein neues Auto gekauft und effektiv eines               Ausnahmefällen, ein passendes Fahrzeug zu mieten,
  benötigt wird, ein leichtes sowie kompaktes wählen,          als täglich mit einem überdimensionierten Fahrzeug
  welches sich für die übliche Anwendung eignet.               herumzufahren.
  Wenn möglich ein elektrisches Auto oder mindes-
Umweltbelastung Wohnen und Energie pro Person
    Heute

   Morgen                                                                             - 16 %
 Nachhaltiges
    Ziel                                                           - 62 %
            0 UBP             2 Mio. UBP        4 Mio. UBP               6 Mio. UBP               8 Mio. UBP

            Energieverbrauch Haushalt       Wohnen ohne Energie                Staatliche Nachfrage
Handlungen
  1 Nur noch Ökostrom bzw. Strom von erneuerbaren Energiequellen beziehen.                     -702‘000 UBP
  2 Heiztemperatur auf die optimalen und empfohlenen Werte von max. 20 °C                      -134’000 UBP
    im Wohnzimmer und 17 °C im Schlafzimmer einstellen.
  3 Täglich im Schnitt eine statt zwei Stunden Fernsehen (am TV und Computer),                  -72’000 UBP
    dafür mehr Bücher lesen, Gesellschaftsspiele machen, Spazieren gehen oder
    etwas anderes energieschonendes tun.
  4 Durchgehend LED-Lampen einsetzen.                                                           -49’000 UBP
  5 75 Prozent der Wäsche bei 30 °C, 25 Prozent bei 60 °C waschen.                              -35’000 UBP
    Die Wäsche wenn möglich immer an der Luft trocknen lassen.
  6 Den Warmwasser-Boiler auf 50 °C statt 55 °C einstellen.                                     -33’000 UBP
  7 Alle Geräte nach Gebrauch ausziehen, mit Schalter, Schaltuhr oder schaltbarer               -31’000 UBP
    Steckerleiste ausschalten lassen, um den Standby-Verbrauch zu reduzieren.
  8 Während der Nacht und bei Abwesenheit tagsüber die Raumtemperatur um                        -30’000 UBP
    1 °C bis 2 °C, bei längeren Abwesenheiten um 2 °C bis 3 °C absenken.
  9 Kochen nur mit geschlossenem Deckel, Dampfkochtopf oder optimalerweise                      -30‘000 UBP
    mit Isolierpfanne.
 10 Bei der Duschbrause und den Wasserhähnen einen Durchflussreduzierer          -22‘000 UBP
    (Aquaclic) mit 5 l/min oder weniger montieren. Die WC-Spülung manuell
    oder mit der Spül-Stopp-Taste früher stoppen.
Mehr Einsparungen bedingen höhere Investitionen (z.B. Sanierung, Fernwärmeanschluss etc.)

Tipps
• Keine chemischen Pestizide und Düngemittel im            schrank abkühlen, Tiefgefrorenes im Kühlschrank
  Garten oder Vorplatz ausbringen.                         auftauen lassen.
• Einen „diversen“ Garten mit einheimischen Pflan-     •   Die Dichtungen der Fenster prüfen und gegebe-
  zen, Steinhäufen etc. pflegen.                           nenfalls erneuern.
• Möbel und Haushaltsgegenstände aus nachhaltigem      •   Im Sommer nachts und am Morgen lüften, tags-
  Holz (FSC-Zertifizierung oder vergleichbar) statt        über die Rollläden herunterlassen. Dadurch werden
  anderen Materialien kaufen. Optimalerweise ist das       Klimageräte in der Wohnung meist überflüssig.
  Holz aus Schweizer Produktion.                       •   Im Winter drei bis vier Mal kurz und kräftig lüften
• Nur ökologische Reinigungsmittel, Kosmetika und          (Stosslüften, möglichst viele Fenster auf einmal
  Duschmittel ohne Mikroplastik nutzen.                    öffnen). Keine Fenster durchgehend gekippt lassen.
• Den Kühlschrank / das Gefrierfach einmal im Jahr     •   Bei Neukauf von Haushaltsgeräten, Beleuchtungs-
  abtauen und Reif-/Eisschichten entfernen.                mitteln, Heizungen etc. nur die sparsamsten nicht
• Die Lebensmittel stets vor Lagerung im Kühl-             überdimensionierten wählen (www.topten.ch).
Weitere effiziente Tipps
   Die folgenden Tipps lassen sich nicht oder nur schwer den genannten drei Bereichen zuordnen. Die
Effizienz ist jeweils sehr hoch. Einige davon haben ein besonders grosses Potential im sozialen Umfeld,
da andere Personen zum gleichen Handeln ermutigt werden können.
• Initiativen im Bereich Umwelt unterstützen und stets abstimmen gehen.
• Politiker mit einem nachhaltigen Umweltprogramm wählen (www.ecorating.ch, www.smartvote.ch).
• Im sozialen Umfeld über die Umwelt sprechen, andere zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung
  ermutigen.
• NGOs im Bereich Umwelt und Sozialem unterstützen.
• Yoga, Achtsamkeits- oder Meditationsübungen praktizieren.
• Teilzeit arbeiten (80 Prozent oder weniger).
• Statt Google www.ecosia.org für die Internetsuche nutzen.
• An lokalen Aktionen und/oder Demonstrationen für mehr Umweltschutz teilnehmen.
• Unterstütze Aufforstungs- bzw. Baumpflanzprojekte (z.B. www.plant-for-the-planet.org, www.
  onetreeplanted.org, www.baumboerse.ch, www.nature.org/en-us/get-involved/how-to-help/
  plant-a-billion/).
• Kompensiere Deine CO2-Emissionen via www.myclimate.org,
  www.southpole.com oder vergleichbaren Plattformen. Dies soll aber keineswegs ein Freipass für
  das Fliegen, Autofahren etc. darstellen, vermeiden ist viel nachhaltiger und effektiver!

                 Mit Suffizienz zu mehr Lebensqualität
    Generell lässt sich sagen, dass nachhaltiges Konsumverhalten und Genügsamkeit im Sinne der Suf-
fizienz folgende Mehrwerte bringen können:
•   spart oft Geld
•   fördert die persönliche Gesundheit aber auch die der Mitmenschen
•   steigert Freude und Lust auf bestimmte Ereignisse
•   erhöht Wertschätzung für Dinge
•   steigert Glücksempfinden einer Tätigkeit
•   entschleunigt und reduziert den Stress
•   spart häufig Zeit bzw. lässt die Zeit optimaler nutzen
•   reduziert Umweltbelastungen nachhaltig
•   ermöglicht tiefergehende soziale Beziehungen

         Komm, wir retten uns! - Umweltbüchlein online
   Das weiterführende Umwelbüchlein, welches zusätzlich die wichtigsten Umweltleistungen, Umwelt-
probleme bzw. die Eingriffe durch den Menschen sowie den Weg zur Nachhaltigkeit vermittelt, kann
kostenlos online heruntergeladen werden. Darin sind auch alle verwendeten Quellen für diesen Flyer
zu finden.

               www.kommwirrettenuns.ch
        © 2019 info@kommwirrettenuns.ch, gedruckt auf FSC-zertifiziertem Recyclingpapier
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