Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-04 - Das Thema Private Banken fordern Fortschritte bei Bankenunion - Bundesverband deutscher ...

 
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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-04

 Das Thema

 Private Banken fordern Fortschritte bei Bankenunion
 Für die privaten Banken in Deutschland steht das neue Jahr ganz im Zeichen
 Europas. Mit der EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr trage
 Deutschland eine ganz besondere Verantwortung, sagten die beiden Hauptge‐
 schäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Andreas Kraut‐
 scheid und Christian Ossig, heute in Berlin. Deutschland müsse mehr als nur
 moderieren, betonte Krautscheid: "Wir glauben, dass die Bundesregierung
 eine Superchance hat, ganz wichtige Binnenmarktthemen voranzu‐
 bringen." Ossig forderte zudem Fortschritte bei der Vollendung der
 Bankenunion und der Schaffung einer Kapitalmarktunion. 2020 werde für die
 Banken "von großen Herausforderungen gekennzeichnet sein". Nötig seien
 dafür gute Rahmenbedingungen. Die Banken stünden zudem bereit, um
 technologische Innovationen im Bereich Klimaschutz zu finanzieren. Der
 Investitionsbedarf sei riesig, ohne Banken werde es nicht gehen. Kritik übte
 der Bankenverband an den neuen Baseler Eigenkapitalregelungen. Diese
 würden die Chancen der Banken zur Kreditvergabe erheblich einschränken.
 Mit Blick auf die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) betonte
 Ossig, ein Ausstieg müsse vorbereitet werden. Zugleich begrüßte der Banken‐
 verband die Pläne der EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die geldpolitische
 Strategie der EZB grundsätzlich zu überprüfen. "Die Welt im Jahr 2020 ist eine
 völlig andere als im Jahr 2003, als die EZB ihre derzeit geltende Strategie
 erarbeitet hat", sagte Ossig. Krautscheid erteilte zudem den Plänen von
 Bundesfinanzminister Olaf Scholz für eine Finanztransaktionssteuer eine
 deutliche Absage. "Wir raten dringend davon ab, das weiter zu verfolgen",
 mahnte er. Die vorgeschlagene Börsensteuer auf Aktienkäufe werde nicht nur
 Kleinanleger, sondern etwa auch Pensionsfonds belasten, da diese per Gesetz
 oder eigener Satzung dazu verpflichtet seien, genau die Aktien der Dax-
 Konzerne zu kaufen, die dem Entwurf zufolge besteuert werden sollen. "Es
 wird sicherlich Ausweichbewegungen geben, aber bei denen, die es können",
 sagte Krautscheid mit Blick auf Großinvestoren, die anstelle von Aktien künftig
 etwa auf Derivate oder andere Finanzprodukte setzen könnten. "Aber die
 große Masse wird es nicht können."

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 [de.reuters.com]
 [finanzen.net]
 [finanzentreff.de]
 [focus.de]
 [twitter.com]

 Meldungen

 Weltbank senkt globale Wachstumsprognose
 Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum für
 dieses und kommendes Jahr leicht reduziert. Die Erwartungen wurden um
 jeweils 0,2 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent (2020) und 2,6 Prozent (2021)
 gesenkt, erklärte die Weltbank gestern Abend (Ortszeit) in Washington.
 Dennoch dürfte die Weltwirtschaft in diesem Jahr etwas stärker wachsen als
 im vergangenen Jahr – ausgehend jedoch von dem schwächsten Wachstum
 seit der Finanzkrise vor etwa zehn Jahren, wie die Weltbank betont. Die Volks‐
 wirtschaften der Industriestaaten dürften der Prognose zufolge in diesem Jahr
 leicht an Schwung verlieren und um 1,4 Prozent wachsen.

 [spiegel.de]
 [bbc.com]

 SNB erzielt 2019 Milliardengewinn
 Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat 2019 dank einer guten
 Entwicklung ihres Devisenportfolios und ihrer Goldbestände einen Gewinn von
 49 Milliarden Franken (45,3 Milliarden Euro) eingefahren. Das teilte die SNB
 heute auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Im Vorjahreszeitraum war noch ein
 Verlust von 15 Milliarden Franken (13,8 Milliarden Euro) angefallen. Rund
 2 Milliarden Franken (1,8 Milliarden Euro) sollen an den Bund und die Kantone
 ausgeschüttet werden. Ihren endgültigen Jahresabschluss will die SNB am 2.
 März vorlegen.

 [nzz.ch]

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 Julius Bär muss sich erneut einer Klage stellen
 Im Rechtsstreit zwischen der Schweizer Bank Julius Bär und einer sich in Liqui‐
 dation befindlichen litauischen Gesellschaft wurde erneut eine Klage gegen
 den Vermögensverwalter eingereicht. Wie Julius Bär heute mitteilte, fordert
 die Gesellschaft 335 Millionen Euro zuzüglich Zinsen. Nach Auffassung des
 Liquidators der Litauer hat die Bank nicht verhindert, dass Vermögenswerte
 der litauischen Gesellschaft veruntreut worden seien. Bär wies dies zurück.
 Der Liquidator hatte zuvor bereits in Litauen eine Klage eingereicht. Ein
 Gericht hatte im Oktober 2018 die lokale Zuständigkeit abgelehnt, woraufhin
 das Verfahren gegen die Bank in Litauen beendet wurde.

 [handelszeitung.ch]

 IT-Panne bei der UBS
 Bei der Schweizer Großbank UBS ist es Medienberichten zufolge heute
 zwischenzeitlich wegen technischer Probleme zu Störungen beim elektroni‐
 schen Banking gekommen, darunter auch bei der digitalen Bezahllösung
 Twint. Die UBS bestätigte die technischen Störungen. Betroffen seien einige
 Internet- und Mobile-Banking-Systeme sowie teilweise der Bargeldbezug an
 Bankomaten und die Einzahlung. "Wir kennen den Grund der Störung und
 arbeiten mit Hochdruck daran, diese zu beheben", erklärte eine Sprecherin.

 [handelszeitung.ch]

 Anklage im Cum-Ex-Skandal um Maple Bank
 Die Frankfurter Justiz treibt die strafrechtliche Aufarbeitung von "Cum-Ex"-
 Aktiendeals zu Lasten der Staatskasse voran. Die Generalstaatsanwaltschaft
 Frankfurt hat nach eigenen Angaben am 4. Dezember vergangenen Jahres
 Anklage wegen schwerer Steuerhinterziehung gegen sieben Beschuldigte
 erhoben. Ein Sprecher der Behörde bestätigte heute auf Nachfrage entspre‐
 chende Informationen der "Süddeutschen Zeitung". Die Eröffnung des
 Verfahrens wird nun von der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts
 Frankfurt geprüft, wie ein Gerichtssprecher sagte. Aufgrund des Umfangs und
 der Komplexität werde es bis zu einer Entscheidung noch dauern.

 [sueddeutsche.de]
 [spiegel.de]

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 Schweinepest treibt Inflation in China
 In China hat ein massiver Preissprung bei Lebensmitteln im Zuge der Schwei‐
 nepest die Inflation auf dem höchsten Stand seit fast acht Jahren gehalten. Im
 Dezember seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 4,5 Prozent
 gestiegen, teilte die nationale Statistikbehörde heute mit. Bereits im
 November hatte die Inflationsrate bei 4,5 Prozent gelegen – das
 höchste Niveau seit Anfang 2012. Für das Gesamtjahr 2019 bezifferte die
 Behörde die Inflation auf 2,9 Prozent.

 [zdf.de]

 Die Köpfe

 Barnier: EU-Abkommen mit London benötigt mehr als
 ein Jahr
 Die EU will sich nach Angaben ihres Unterhändlers Michel Barnier nach dem
 Brexit Ende Januar in den Verhandlungen mit Großbritannien zunächst auf
 eine enge Sicherheitspartnerschaft und ein Handelsabkommen konzen‐
 trieren. Darüber hinaus sollen neue Kanäle der Zusammenarbeit aufgebaut
 werden, sagte Barnier heute in Stockholm. Die von Großbritannien
 gewünschte Verhandlungsfrist von nur elf Monaten sei einfach zu kurz, um
 alle Details der künftigen Beziehungen auszuhandeln, bekräftigte er. Deshalb
 müsse man sich auf die wichtigsten Punkte konzentrieren. Die Gespräche
 sollen Ende Februar bis Anfang März starten. Zur Jahresmitte wollen die
 Staats- und Regierungschefs der 27 verbleibenden EU-Staaten und Großbri‐
 tanniens Zwischenbilanz ziehen.

 [de.reuters.com]

 BoE-Chef Carney schließt geldpolitische Lockerung
 nicht aus
 Der scheidende Chef der britischen Notenbank, Mark Carney, hat eine
 mögliche Lockerung der Geldpolitik zur Absicherung der konjunkturellen
 Entwicklung ins Spiel gebracht. In einer Rede anlässlich einer Arbeitstagung
 der Bank of England (BoE) zu den künftigen geldpolitischen Zielen sagte

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 Carney heute, dass weitere Anreize möglicherweise erforderlich seien, um die
 Erholung zu sichern. Zu dieser Frage gebe es auch eine Debatte innerhalb
 des geldpolitischen Entscheidungsgremiums. Carney zufolge hat sich die
 britische Wirtschaft zuletzt nur schleppend entwickelt. Außerdem liege die
 Inflation unter dem angepeilten Ziel von 2 Prozent. Neben einer schwächeren
 Weltwirtschaft wird die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas auch durch den
 bevorstehenden Brexit gebremst.

 [focus.de]

 Swaak wird neuer Vorstandschef von ABN Amro
 Die niederländische Großbank ABN Amro hat den ehemaligen Verwaltungs‐
 ratschef von PwC in den Niederlanden, Robert Swaak, zu ihrem neuen
 Vorstandschef ernannt. Das teilte das Geldhaus heute mit. Swaak werde
 Nachfolger von Kees van Dijkhuizen, der in den Ruhestand geht. Zu seinen
 Aufgaben gehöre es insbesondere, die Bank aus ihren rechtlichen Verwick‐
 lungen zu führen. Auf der Hauptversammlung am 22. April solle der Wechsel
 abgesegnet werden.

 [bloomberg.com]

 Chinas Vizepremier Liu He reist wegen Handels-Deal
 nach Washington
 Chinas Vizepremier Liu He reist Anfang nächster Woche zur Unterzeichnung
 der Teilvereinbarung im Handelskonflikt mit den USA nach Washington. Die
 heutige Ankündigung der Reise durch das Pekinger Handelsministerium war
 die erste offizielle Bestätigung der chinesischen Seite, dass das Abkommen
 auch besiegelt werden soll. US-Präsident Donald Trump hatte die Unter‐
 zeichnung der Vereinbarung über die erste Phase in dem Handelskrieg für
 Mittwoch im Weißen Haus angekündigt.

 [wiwo.de]

 Roos wird Leiter Capital Markets bei Londoner Börse
 Die London Stock Exchange (LSE) hat Murray Roos zum neuen Group Director
 Capital Markets und Mitglied des Executive Committee ernannt. Roos werde
 die Position zum 1. April antreten, teilte die LSE heute mit. Roos war zuletzt

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 Global Co-Head of Equities and Securities Services bei der US-Großbank
 Citigroup.

 [finextra.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Wenn das Arbeitsjahr zu lang ist …
 Heute ist der fünfte Arbeitstag des Jahres. In Schleswig-Holstein folgen noch
 250, in Bayern nur 248. Vielen ist auch das zu viel. Etwa die Hälfte der Arbeit‐
 nehmer hierzulande möchte weniger arbeiten, wie eine repräsentative
 Umfrage des Karrierenetzwerks Xing ergab. Ein Sabbatjahr kann Entlastung
 bringen. Doch auf Letzteres gibt es keinen Rechtsanspruch. Kurzfristig Abhilfe
 kann eine Teilzeitbeschäftigung bringen. Warum diese seit 2019 attraktiver
 geworden ist und welche Firmen sie anbieten müssen, erfahren Sie hier:

 [karriere.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Wiesbaden lädt die Bürgschaftsbank Hessen (BB-H) zu ihrer Jahres-Presse‐
 konferenz. – In Hamburg informiert die Commerzbank über eine Umfrage zu
 Unternehmensgründern in der Hansestadt. – In Brüssel beraten die EU-Außen‐
 minister auf einem Sondertreffen über die Iran-Krise.

 Der Nachschlag

 So bekommen Sie schnelle Antworten auf Ihre E-Mails
 Der ganz normale Büroalltag: Sie verfassen eine besonders nette E-Mail an
 einen Kunden und zeigen ihm detailliert alle nächsten Schritte und Ideen auf.
 Ihre Umgangsformen waren nett, die Verabschiedung freundlich – eine zügige
 Antwort des Kunden erhalten Sie dennoch nicht. Wie lässt sich das ändern?

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 Ein Vorschlag: Versuchen Sie, statt einer langen Einleitung direkt mit einer Ja/
 Nein-Frage einzusteigen. Etwa so: "Sehr geehrter Herr Müller, sind Sie mit
 dieser Formulierung einverstanden?", gefolgt von Ihrem neuen Textvorschlag.
 Die Möglichkeit, eine kurze Antwort geben zu können, erhöht die Chance
 einer schnellen Rückmeldung. Weitere Tricks lesen Sie hier:

 [impulse.de]

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