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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 78 Das Thema Ifo-Geschäftsklima fällt auf Rekordtief Infolge der Corona-Krise ist der Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland im April um 11,6 Punkte auf das Rekordtief von 74,3 Zählern gesunken. Das gab das Münchner Ifo Institut für Wirtschaftsforschung heute bekannt. Es sei der stärkste jemals gemessene Rückgang. "Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirtschaft mit voller Wucht", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest zu den Ergeb‐ nissen. Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen sei katastrophal. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, plädierte dafür, die Wirtschaft wieder hochzufahren: "Die Regierung sollte den Spielraum, den der Rückgang der Neuinfektionen bietet, konsequent nutzen, um die Beschränkungen für die Unternehmen und ihre Beschäftigten weiter zurückzunehmen." Es reiche nicht, auf Sicht zu fahren. Unternehmen bräuchten eine Öffnungsvision, damit sie das Hochfahren der Produktion vorbereiten könnten und "die Wertschöp‐ fungsketten wieder ineinandergreifen". Unterdessen arbeitet die Europäische Union (EU) weiter an einem Wiederaufbaufonds für die Zeit nach der Virus- Pandemie. In der gestrigen Sitzung der 27 Staats- und Regierungschefs wurde das von der Eurogruppe geschnürte Corona-Hilfspaket gebilligt. Es enthält Soforthilfen bis zu 540 Milliarden Euro; eine Einigung auf ein Wieder‐ aufbauprogramm wurde allerdings vertagt. Das hat heute zu Kritik seitens der Wirtschaft geführt. Der geplante Wiederaufbaufonds komme zu spät und würde dadurch kaum einen Beitrag gegen die Rezession dieses Jahr leisten, erklärte Friedrich Heinemann, Ökonom des Mannheimer Wirtschaftsfor‐ schungsinstituts ZEW. "Durch seine geplante Verankerung im EU-Finanz‐ rahmen für die Jahre 2021 bis 2027 dauert es viel zu lange, bis er wirken kann. Es ist gut möglich, dass nennenswerte Volumina erst ab 2022 und später fließen, wenn sich Europa ohnehin bereits erholt." Er bezweifle, dass die EU den Wiederaufbau besser steuern könne als die betroffenen Länder selbst. "Vermutlich wären rasche EU-finanzierte Schecks für finanzschwache Mitgliedstaaten der schnellste und einfachste Weg, um die Rezession zu bekämpfen." [finanznachrichten.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [boerse-online.de] [boersen-zeitung.de] [de.reuters.com] Meldungen Bundesbank lehnt EZB-Vorschlag für "Bad Bank" ab Die von der EZB-Bankenaufsicht vorgeschlagene Schaffung einer europäi‐ schen "Bad Bank" zum Abbau fauler Kredite stößt bei der Bundesbank auf Widerstand. "Dieser Vorschlag ist im Kern ja drei Jahre alt und damals aus guten Gründen nicht weiterverfolgt worden", sagte Joachim Wuermeling, Vorstand der Bundesbank, heute. Notleidende Kredite seien seitdem auch ohne eine solche "Bad Bank" abgebaut worden. Es könnte aber zu Kreditaus‐ fällen kommen: "Die Kreditrisiken bereiten uns tatsächlich die größten Sorgen." Diese würden sich erst mit Verzögerung in den Bankbilanzen nieder‐ schlagen. "Ich erwarte, dass die Belastungen im dritten oder vierten Quartal deutlich zunehmen werden", erklärte Wuermeling. [de.reuters.com] Ratingagentur stuft Deutsche Bank und Commerzbank ab Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat ihr Bonitätsrating an die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie angepasst und in der Folge sowohl die Commerzbank als auch die Deutsche Bank herabgestuft. Die Commerzbank sei um eine Bonitätsnote auf "BBB+" gefallen, bei bleibendem "negativem" Ausblick, wie heute berichtet wurde. Als Gründe nannte S&P Zweifel daran, dass die neue Strategie "Commerzbank 5.0" wie geplant durch‐ geführt werden kann. Für die Deutsche Bank bestätigte S&P die Kreditwür‐ digkeit mit "BBB+" zwar, der Ausblick hingegen wurde von "stabil" auf "negativ" heruntergesetzt. Die Restrukturierungsmaßnahmen der Deutschen Bank seien nach Ansicht der Ratingagentur generell auf Kurs. Mit "BBB+" befinden sich die beiden deutschen Geldhäuser noch drei Stufen über Ramschniveau. Beide Institute lehnten eine Stellungnahme bislang ab. [boerse.ard.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief KfW: Nachfrage nach Krediten wächst rasant Die Zahl der Anträge für Hilfen aus dem großen Sonderkreditprogramm der Bundesregierung, die bei der staatlichen Förderbank KfW eingehen, steigt weiter exponentiell an. Bis einschließlich 22. April sei die Zahl auf 17.100 Anträge mit einem Gesamtvolumen von gut 29 Milliarden Euro gestiegen, wie heute berichtet wurde. In den meisten Fällen gehe es um Kredite bis zu 3 Millionen Euro, für die vereinfachte Bedingungen gelten. Bereits Anfang April war KfW-Chef Günther Bräunig davon ausgegangen, dass im Rahmen des Sonderprogramms Kredite um die 50 Milliarden Euro zugesagt werden. Auch die Nachfrage nach den neuen Schnellkrediten der Förderbank für den Mittelstand würde langsam steigen, hieß es. [spiegel.de] Umfrage: Ausweitung des Pandemie-Notfall- Bondkaufprogramms der EZB erwartet Die Europäische Zentralbank (EZB) wird den Umfang ihres Pandemie- Bondkaufprogramms bis September ausweiten. Dieser Ansicht ist ein Großteil der Ökonomen, die Bloomberg zu den Pandemie-Folgen befragt hat. Das Volumen werde davon abhängen, wie viel Geld die Regierungen bereit seien auszugeben, wie heute berichtet wurde. "Die EZB muss irgendwie die Euro- Flagge hochhalten", sagte Alastair Winter, Wirtschaftsberater bei Global Alliance Partners. Es sei eine "Botschaft, nicht in Panik zu verfallen, während man tatsächlich in Panik ist". Gleichzeitig gehen die befragten Ökonomen nicht davon aus, dass die Notenbank ihre Zinssätze weiter unter null senken wird. Die Umfrage wurde vor der gestrigen Sitzung der EU Staats- und Regie‐ rungschefs durchgeführt. [handelsblatt.com] Gewinn von American Express bricht ein Der Kreditkartenanbieter American Express muss aufgrund der Coronavirus- Krise heftige Verluste hinnehmen. Im ersten Quartal brach das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 76 Prozent auf 367 Millionen Dollar (340 Millionen Euro) ein, wie der US-Konzern heute mitteilte. Als Gründe nannte das Institut Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief die durch die Virus-Pandemie stark gesunkenen Konsumausgaben ab Ende Februar und die Erhöhung der Krisenvorsorge für Kreditausfälle von 809 Millionen Dollar (749 Millionen Euro) auf 2,6 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro). Das habe die Bilanz stark gedrückt, erklärte American Express. Der Gesamterlös fiel im ersten Quartal um 1 Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro). "Wir befinden uns jetzt in einer anderen Welt", sagte Vorstandschef Stephen Squeri. Angesichts der Belastungen werde das Unter‐ nehmen die Kosten stark senken. [finanzen.ch] US-Notenbank erleichtert Banken Zugang zu ihren Krediten Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) lockert ihre Anforderungen für sogenannte Intraday-Kredite. Dadurch solle die Fortsetzung der Kreditvergabe während der Corona-Krise sichergestellt werden, wie heute berichtet wurde. Die Fed verzichte zunächst bis September auf Begrenzungen für unbesicherte Kredite und Überziehungsgebühren für Banken, die für das Programm in Frage kommen. Das Kreditrisiko für die Zentralbank würde nicht signifikant steigen, hieß es. Zudem kündigte die Fed an, mindestens einmal monatlich Details darüber zu veröffentlichen, wer sich wie viel Geld von ihrem 2,3 Billionen Dollar (2,13 Billionen Euro) starken Kredithilfepaket geliehen hat. Die Fed stehe für "Transparenz und Rechenschaftspflicht", sagte Jerome Powell, Präsident der US-Notenbank. Lediglich in einigen Bereichen, etwa bei bestimmten Geldmarktgeschäften, solle weiterhin Vertraulichkeit gewahrt werden, hieß es. [de.reuters.com] [de.reuters.com] Transparenz in Kreditvergabe Konjunktur in Japan bleibt unter Ziel der Notenbank Im März ist die Gesamtinflationsrate in Japan unverändert geblieben. Sie blieb weiterhin bei 0,4 Prozent, wie aus Regierungszahlen hervorgeht, die heute veröffentlicht wurden. Die Kerninflation ohne frische Lebensmittel, aber mit Energie, fiel von 0,6 auf 0,4 Prozent. Damit verharrt die japanische Teuerung weiter unter dem 2-Prozent-Ziel der Bank of Japan. Durch die Corona-Krise sei es noch schwieriger, das Ziel zu erreichen, hieß es. Die japanische Notenbank Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief hat bereits mit umfassenden Anleihekäufen auf die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie reagiert. [boerse-online.de] Die Köpfe Wirtschaftsweise Feld warnt vor übertriebenen Maßnahmen Der Chef des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaft‐ lichen Entwicklung, Lars Feld, mahnt die deutsche Regierung, im Kampf gegen die Folgen der Corona-Krise maßzuhalten. "Vor allem das, was aktuell disku‐ tiert wird, ist problematisch. Man hat den Eindruck, jede Branche wolle spezi‐ fisch unterstützt werden", sagte Feld heute. Gehe man diesen Weg weiter, sei er finanzpolitisch kaum mehr einzufangen. Die Corona-Krise dürfe nicht dazu genutzt werden, fragwürdige industriepolitische Ziele in aller Stille durchzu‐ setzen. "Das Ziel, eine Festung Europa aufzubauen, ist in jedem Fall der falsche Weg", betonte Feld. Auch vor der Einführung einer Vermögenssteuer warnte das Mitglied der Wirtschaftsweisen eindringlich. Stattdessen müsse eine intelligente Wachstumsstrategie zum Abbau der Schulden führen. [de.reuters.com] Hecker wird neue ECM-Chefin bei UniCredit Jana Hecker wechselt von der Deutschen Bank zu UniCredit und übernimmt den Posten als globale Chefin des Eigenkapitalgeschäfts (Equity Capital Markets, ECM) von Stefania Godoli. In ihrer neuen Funktion wird Hecker das Primär- und Sekundärmarktgeschäft verantworten, wie heute berichtet wurde. Zudem erklärte das Münchner Geldhaus, dass Alexander Vart nun alleiniger Leiter des ECM-Geschäfts für Deutschland und Österreich ist. Zuvor wurde das deutsche ECM-Geschäft von einer Doppelspitze aus Vart und Matthias Janssen geleitet. Janssen wird künftig die Stelle des Head of Equity-Linked Products bekleiden. "Die Ernennung von Jana Hecker und die heute angekündigten umfassenden Änderungen werden unsere Plattform für Aktienkapitalmärkte weiter stärken", kommentierte Richard Burton, Investmentbanking-Chef der UniCredit. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [finance-magazin.de] Altmaier rechnet mit starkem Wirtschaftseinbruch in Deutschland Nach Informationen des "Spiegels" will die Bundesregierung ihre Wachstums‐ prognose für das Jahr 2020 stark nach unten korrigieren und geht von einem Einbruch der Wirtschaftsleistung von 6 bis 7 Prozent aus. Das sage die Frühjahrsprojektion des Bundeswirtschaftsministeriums voraus, die Wirtschaftsminister Peter Altmaier nächste Woche vorstellen will, berichtete der "Spiegel" heute. Es wäre der größte Konjunktureinbruch seit der Gründung der Bundesrepublik. 2021 steige die Wirtschaftsleistung wieder um 5 Prozent, hieß es. Mit einer vollständigen Erholung der Wirtschaft sei demnach erst 2022 zu rechnen. [spiegel.de] Barnier: Kaum Fortschritte bei Brexit-Verhandlungen Die Gespräche über ein zukünftiges Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien sind nach der ersten von drei Verhandlungswochen kaum vorangekommen. "Ich bedaure das, und es beunruhigt mich", sagte EU- Chefunterhändler Michel Barnier heute nach einwöchigen Gesprächen per Video mit Vertretern Großbritanniens. Das Ziel, bis Juni entscheidende Forts‐ chritte zu machen, sei nur sehr partiell erreicht worden. Die EU werde nicht akzeptieren, dass sich Großbritannien auf einige Themen nicht einlassen wolle und gleichzeitig eine Verlängerung der Übergangsphase ablehne, erklärte Barnier. Er kritisierte, dass Großbritannien die Diskussionen in wichtigen Bereichen verlangsame. [boerse-online.de] [bloomberg.com] Am Vortag meistgeklickt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief So können Sie im Homeoffice besser abschalten Im Homeoffice Berufliches von Privatem zu trennen, ist schwierig. Studien zufolge arbeiten Beschäftigte zu Hause rund sechs Stunden pro Woche mehr als andere Arbeitnehmer. Hinzu kommt die ständige Erreichbarkeit per Telefon oder Internet. Demnach sind klare Trennlinien besonders wichtig, um nach der Arbeit zu Hause abschalten zu können: Schließen Sie nach Feier‐ abend die Tür zum Arbeitszimmer oder räumen Sie alle Unterlagen vom Küchentisch. Tägliche Rituale wie ein Spaziergang helfen ebenfalls dabei, den Kopf frei zu kriegen. Weitere Tipps zum Abschalten lesen Sie hier: [capital.de] Was die nächsten Tage wichtig wird Am Montag veröffentlicht Wirecard einen Untersuchungsbericht zu Bilanzfäl‐ schungsvorwürfen der "Financial Times". – In Hannover veröffentlicht die Nord/LB am Montag ihre Jahreszahlen. Der Nachschlag Erfolgreich verhandeln in Krisenzeiten Die Nachfrage nach bestimmten Produkten und Dienstleistungen ist hoch, das Angebot gering, wegbrechende Einnahmen können die Verhandlungsposition verschlechtern, dazu kommen weitreichende Kontaktverbote: Verhandeln während der Corona-Krise findet unter extremen Bedingungen statt. Wie Sie Verhandlungen trotzdem erfolgreich abschließen, erklärt Antonia Götsch, Chefredakteurin des "Harvard Business Managers", im Podcast: [manager-magazin.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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