ÖKONOMIE PRAXIS Medikamente

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ÖKONOMIE PRAXIS Medikamente
ÖKONOMIE
  PRAXIS                                Medikamente  &
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Neue Therapieoptionen
in der Behandlung chronisch
entzündlicher Hauterkrankungen
Seite 2 –5

Die TOP 5 der Allgemeinmedizin
„Gemeinsam Gut Entscheiden“
Warum mehr nicht immer besser ist
Seite 6 –9

Diagnose- und Behandlungspfad
für Patientinnen /Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz
Seite 10 –11

Für Sie gelesen                                             www.kgkk.at
Weltweite Elimination von Hepatitis C                        Jahrgang 30
                                                              April 2019
Seite 11 –12                                                108. Ausgabe
ÖKONOMIE PRAXIS Medikamente
ÖKONOMIE & PRAXIS

Neue Therapieoptionen
in der Behandlung chronisch
entzündlicher Hauterkrankungen
Vielversprechende Perspektiven in der Behandlung von atopischer Dermatitis,
chronisch spontaner Urtikaria und Psoriasis bei Erwachsenen durch Biologika
Dr. Gudrun Wolner-Strohmeyer | Chefärztlicher Dienst | Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter

Der folgende Artikel soll – basierend    Maximum im Säuglings- und Klein-          gie angewandten Medikamenten.
auf aktuellen Leitlinien- einen kurzen   kindalter.1                               Biologika repräsentieren eine Sub-
Überblick über neue Behandlungs-                                                   stanzgruppe, die biotechnologisch
möglichkeiten in der systemischen        In den konsensusbasierten europäi-        hergestellt wird und gezielt Entzün-
Therapie chronisch entzündlicher         schen Leitlinien zur Therapie des ato-    dungszellen und/oder –mediatoren
Hauterkrankungen geben.                  pischen Ekzems (AE) im Erwachse-          angreift. 4
                                         nenalter wurden in Abhängigkeit von
Allen drei Erkrankungen gemeinsam        Hautzustand und SCORAD Index ent-         Groß angelegte randomisierte, pla-
ist eine multifaktorielle Genese, eine   sprechende Empfehlungen in Form           cebokontrollierte Studien haben eine
hohe Krankheitslast und ein dadurch      einer Stufentherapie etabliert.2          effektive Wirkung des humanen mo-
entstehender enormer Leidensdruck.                                                 noklonalen Antikörpers Dupilumab
Umso wichtiger ist die Etablierung       Der SCORAD (Scoring atopic Dermati-       (Dupixent®) in der Therapie des AE
wirksamer und dabei möglichst ne-        tis) Index ist das am besten validierte   gezeigt. Daher wird Dupilumab eben-
benwirkungsarmer Behandlungskon-         Scoring System im Bereich der ato-        falls in der Therapie der moderaten
zepte. In diesem Artikel soll im Spe-    pischen Dermatitis. Zur Beurteilung       bis schweren Form des AE empfoh-
ziellen auf die systemische Therapie     werden Ausdehnung und Anzahl der          len, wenn die topische Behandlung
eingegangen werden.                      betroffenen Hautareale mit der Inten-     nicht ausreichend ist und andere sys-
                                         sität (Rötung, Ödeme/Papeln, Exko-        temische Therapien nicht angezeigt
Die atopische Dermatitis                 riationen, Lichenifikation, Krusten/      sind. Dupilumab sollte mit täglichen
(auch atopisches Ekzem oder              Nässen der Haut und Trockenheit)          Pflegemitteln beziehungsweise kann,
Neurodermitis)                           subsumiert. Die subjektive Last wird      wenn nötig, auch mit anderen topi-
Bei der atopischen Dermatitis han-       durch Pruritus und Schlaflosigkeit re-    schen, antiinflammatorischen Subs-
delt es sich um eine chronisch bezie-    präsentiert.3                             tanzen kombiniert werden. 4
hungsweise chronisch -rezidivieren-
de, nicht ansteckende Hauterkran-        Entsprechend wird in den Stufen der       Nicht empfohlen wird eine Therapie
kung. Ihr Hauptsymptom stellt der        Behandlungsempfehlungen bei ei-           des AE mit traditionellen Biologika
Juckreiz dar. Die häufigsten Kompli-     nem „SCORAD“ Index von ≥ 50 bzw.          wie Rituximab, Omalizumab oder Us-
kationen bestehen aus bakteriellen,      einem persistierenden, schwer aus-        tekinumab. 4
viralen und Pilzinfektionen. Eine ge-    geprägten Ekzem von einem schwe-
netische Disposition und verschiede-     ren Verlauf ausgegangen. Hier kom-        Dupilumab befindet sich seit 1. De-
ne zusätzliche auslösende Faktoren       men systemische Immunsuppressiva          zember 2018 mit folgendem Regel-
spielen bei der Manifestation und der    wie beispielsweise Ciclosporin A,         text (Stand 04/2019) in der gelben
Häufigkeit der Erkrankungsschübe         Azathioprin, Methotrexat oder Gluco-      Box (RE1) des Erstattungskodex des
eine bedeutende Rolle. Die kumulati-     corticosteroide zum Einsatz.2             Hauptverbandes der Österreichi-
ve Inzidenz schwankt in Abhängigkeit                                               schen Sozialversicherungsträger:
von Region (zwischen 11% und 21%         Seit mehr als 10 Jahren zählen auch       ◗ „Bei Erwachsenen mit schwerer ato-
in Nordeuropa) und Alter mit einem       Biologika zu den in der Dermatolo-          pischer Dermatitis (AD) mit persis-

2                                                                                                           108. Ausgabe
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  tierendem Ekzem nach Ausschöp-          Als Messinstrument zur Erfassung          chischen Erstattungskodex wurde es
  fung intensivierter Lokaltherapie       der Krankheitsaktivität bei CSU Pati-     in dieser Indikation bisher nicht auf-
  und Versagen, Unverträglichkeit         enten empfiehlt die Leitlinie unter an-   genommen.
  oder Kontraindikation immunmo-          derem den Urtikaria-Aktivitätsscore
  dulierender systemischer Therapie       (UAS)6. Bei diesem handelt es sich        Die Psoriasis vulgaris
  (ausgenommen Corticoide).               um ein einfaches Einteilungssystem        Die Psoriasis vulgaris stellt eine häu-
◗ Erstverordnung,     Dokumentation       mittels Punkteskalen. Er basiert auf      fige und fast immer chronisch verlau-
  und Kontrolle alle 6 Monate durch       der Beurteilung der typischen Krank-      fende dermatologische Erkrankung
  ein dermatologisches Zentrum oder       heitssysmptome, nämlich Quaddeln          dar, die eine deutliche Einschrän-
  durch FachärztInnen für Dermatolo-      und Juckreiz. Zur Bestimmung der          kung der Lebensqualität nach sich
  gie mit ausgewiesener Expertise         Krankheitsaktivität sollte er über ei-    zieht.10
  in der Behandlung der atopischen        nige Tage dokumentiert werden. 6          In Österreich leiden etwa 250 000
  Dermatitis                                                                        Menschen an Psoriasis, ungefähr 80 %
◗ Keine Fortsetzung der Behandlung        Oberstes Therapieprinzip nach den         sind an der sogenannten Plaque
  von PatientInnen, wenn nicht inner-     Leitlinien stellt dabei grundsätzlich     Psoriasis erkrankt, welche mit einer
  halb von 6 Monaten eine Verbesse-       eine völlige Symptomfreiheit dar.8        Schuppenbildung einhergeht.
  rung des IGA (Investor Global As-       Bei erreichter Therapiekontrolle wer-     Ursächlich ist dabei eine Autoimmun-
  sessment) um mindestens 2 Punkte        den Auslassversuche empfohlen, um         reaktion, auch eine genetische Kom-
  erzielt werden kann. Dupilumab          mögliche Spontanremissionen zu er-        ponente scheint gegeben. Zusätzlich
  eignet sich für eine chef (kontroll)-   kennen.8                                  bedarf es zum Ausbruch aber gewis-
  ärztliche Langzeitbewilligung für 6                                               ser Triggerfaktoren wie Rauchen,
  Monate.“ 5                              In der dritten Linie wird somit bei       Stress oder Infekte.11
                                          fehlender Besserung zusätzlich zu         Bei der Psoriasis kommt es zu einer
Der IGA Score orientiert sich mit ei-     einem nicht sedierenden Antihista-        Freisetzung vieler proinflammatori-
ner Skalierung von 0 bis 5 Punkten        minikum in bis zu vierfacher Dosis        scher Moleküle, wie beispielsweise
ebenfalls am Hautzustand und wird         die Gabe des rekombinanten huma-          TNF-alpha, die nicht nur für die Ent-
auch in klinischen Studien ergänzend      nisierten Anti IgE- Antikörpers Omali-    stehung psoriatischer Plaques, son-
zur Einschätzung des Schweregrades        zumab unter Supervision durch einen       dern auch für die Entwicklung von
des AE verwendet. 1                       Spezialisten empfohlen. Bei nicht         Komorbiditäten eine Schlüsselrolle
                                          ausreichender Kontrolle mit Oma-          spielen. Bei den assoziierten Erkran-
Die chronisch spontane Urtikaria          lizumab nach sechs Monaten wird           kungen handelt es sich unter ande-
Bei der chronisch spontanen Urtikaria     zuletzt noch die Gabe von Ciclospo-       rem um die Psoriasis-Arthritis, aber
(CSU) handelt es sich um eine häufige     rin zusätzlich zur antihistaminergen      auch Diabetes mellitus und andere
Erkrankung mit einer Lebenszeitprä-       Therapie empfohlen.8                      zum metabolischen Syndrom gehö-
valenz von etwa 20 %. Sie führt zu                                                  rende Entitäten wie arterielle Hyper-
einer deutlichen Einschränkung der        Omalizumab (Xolair ®) ist seit 2005       tonie und Dyslipidämie, welche nicht
Lebensqualität und wird daher zu den      in der EU zugelassen als Zusatzbe-        zuletzt auch das kardiovaskuläre Ri-
schweren allergischen Erkrankungen        handlung in der Therapie des schwe-       siko erhöhen.12
gezählt.6 Von einer chronisch-spon-       ren, persistierenden, allergischen        Wie beim atopischen Ekzem oder der
tanen Urtikaria spricht man beim          Asthmas, das trotz hochdosierter          chronisch spontanen Urtikaria gibt
Auftreten von juckenden Quaddeln          inhalativer Glucocorticoide und Beta-     es auch bei der Psoriasis etablierte
und/oder Angioödemen über mehr            2 Rezeptor-Agonisten nicht ausrei-        Scores zur Bestimmung der Schwe-
als 6 Wochen. Wichtig ist dabei die       chend kontrolliert ist.                   regrade der körperlichen Sympto-
Abgrenzung zu anderen Erkrankun-          Seit 2014 verfügt Omalizumab über         me, eine allgemein gültige Definition
gen, welche mit Quaddeln und An-          eine Zulassung in der Behandlung          existiert jedoch nicht.
gioödemen einhergehen können wie          der chronisch spontanen Urtikaria,        Häufig herangezogen werden dabei
beispielsweise die Anaphylaxie, au-       es kann bei jenen PatientInnen ab         der „Body Surface Area“ (BSA), der
toinflammatorische Syndrome, die          12 Jahren als Add on Therapie zum         aus einfachen Angaben zum Pro-
urtikarielle Vaskulitis oder die bradi-   Einsatz kommen, welche auf antihis-       zentsatz der erkrankten Körperober-
kinin mediierten Angioödeme inklusi-      taminerge Therapie kein adäquates         fläche resultiert oder auch der
ve des hereditären Angioödems.7           Ansprechen zeigen.9 In den österrei-      „Psoriasis Area and Severity Index“

April 2019                                                                                                               3
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(PASI). Letzterer berücksichtigt die      tierenden Kriterien für einen zweck-     milast, Entanercept, Infliximab und
Ausprägung der Symptome Erythem,          mäßigen Einsatz des Wirkstoffs Ada-      Ustekinumab angeführt.
Infiltration und Schuppung sowie          limumab wurde vom Hauptverband
das Ausmaß der von diesen Symp-           erstellt und unter www.hauptver-         Bei Apremilast (Otezla®) handelt es
tomen betroffenen Regionen Kopf,          band.at/erstattungskodex_orientie-       sich um einen PDE-4-Hemmer. Ap-
Arme, Rumpf und Beine. Der PASI           rende_kriterien_adalimumab publi-        remilast wird auch zur Gruppe der
dient auch als dynamischer Parame-        ziert. 13                                „small molecules“ gezählt, welche
ter und gibt mit PASI 50, 75 oder 90                                               direkt auf Vorgänge im Zellinneren
den Prozentsatz an Patienten an, die      Secukinumab (Cosentyx®) wurde            einwirken. ¬Sie werden auch als nie-
zu einem bestimmten Zeitpunkt eine        2017 neu in die Empfehlungen zur         dermolekulare Immunmodulatoren
50 %, 75 % oder 90 % Besserung er-        systemischen Therapie aufgenom-          bezeichnet. In der europäischen Uni-
reicht haben. So dient er vor allem       men. Guselkumab (Tremfya®), ein          on wurden sie 2015 zur Behandlung
auch dem Therapiemonitoring.10            IL-23-Hemmer, ist ebenfalls zur Erst-    der Plaque-Psoriasis zugelassen.15
                                          linientherapie zugelassen, er ist seit   Apremilast befindet sich ebenfalls im
In der leitliniengerechten systemi-       2017 etwa zeitgleich mit den Leitli-     gelben Bereich (RE1) und wird laut
schen Therapie wird zwischen Erst-        nien auf den Markt gekommen und          EKO (4/2019) empfohlen bei:
linien- und Zweitlinientherapie un-       konnte daher nicht mehr in diese auf-    ◗ „Mittelschwerer bis schwerer
terschieden. In diesem Artikel soll       genommen werden. 14                        Plaque-Psoriasis erwachsener Pa-
insbesondere auf die Therapie mit                                                    tientInnen bei Versagen, Unver-
Antikörpern respektive Biologika          Secukinumab und Guselkumab be-             träglichkeit, oder Kontraindikation
eingegangen werden.10                     finden sich in der gelben Box (RE1)        von systemischen Therapien ein-
                                          und werden laut EKO (4/2019) emp-          schließlich Ciclosporin, Methot-
In der Erstlinientherapie werden          fohlen bei:                                rexat oder PUVA. Erstverordnung
derzeit unter anderem Acitretin, Cic-     ◗ „Mittelschwerer bis schwerer             und engmaschige Kontrollen durch
losporin und Methotrexat empfoh-             Plaque-Psoriasis erwachsener Pa-        entsprechende Fachabteilung bzw.
len. Zeigt sich damit kein ausreichen-       tientInnen bei Versagen, Unver-         -ambulanz oder durch einen Fach-
der Therapieerfolg, werden leitlinien-       träglichkeit oder Kontraindikation      arzt/eine Fachärztin mit Erfahrung
gemäß seit 2011 auch Adalimumab,             von systemischen Therapien ein-         in der Behandlung der mittel-
sowie neu in den aktualisierten Leit-        schließlich Ciclosporin, Methot-        schweren bis schweren Plaque-
linien von 2017 auch Secukinumab             rexat oder PUVA. Erstverordnung         Psoriasis. Keine Fortsetzung der
empfohlen. 10                                und engmaschige Kontrollen durch        Behandlung bei PatientInnen, die
                                             entsprechende         Fachabteilung     innerhalb von 24 Behandlungswo-
Adalimumab (Humira®, Amgevita ®,             bzw. –ambulanz oder durch einen         chen nicht klinisch ansprechen.“5
Imraldi ®) befindet sich in der grü-         Facharzt/eine Fachärztin mit Er-
nen Box (EKO, Stand 04/2019) und             fahrung in der Behandlung der mit-    Etanercept (Enbrel®, Benepali®,
ist mit IND „Diagnose, Erstverord-           telschweren bis schweren Plaque-      Erelzi®) und Infliximab (Remsima®,
nung und regelmäßige Kontrollen              Psoriasis. Keine Fortsetzung der      Inflectra®, Flixabi®) sind TNF-Alpha-
durch entsprechende Fachabtei-               Behandlung von PatientInnen, die      Blocker. Die Therapieempfehlung für
lung, -ambulanz bzw. FachärztInnen           innerhalb von 16 Behandlungswo-       Etanercept wurde 2017 herabgestuft. 14
(Rheumatologie, Dermatologie, Gas-           chen nicht klinisch ansprechen. “5    Es befindet sich in der gelben Box
troenterologie, Ophthalmologie) frei                                               (RE2) des EKO und wird laut EKO
verschreibbar.“ 5 Eine Liste mit orien-   Als Zweitlinientherapie werden Apre-     (4/2019) empfohlen bei:

4                                                                                                           108. Ausgabe
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◗ „Mittelschwerer    bis    schwerer      mittelschweren bis schweren Pla-                   Ustekinumab darf nur bei Patien-
  Plaque-Psoriasis erwachsener Pati-      quepsoriasis. Die Entscheidung                     ten verlängert werden, die auf die
  entInnen bei Versagen, Unverträg-       über eine Behandlungsfortset-                      Therapie angesprochen haben.“5
  lichkeit oder Kontraindikation von      zung nach 28 Wochen muss durch
  systemischen Therapien wie Cic-         eine entsprechende Fachabteilung                 Nicht unerwähnt bleiben soll, dass
  losporin, Methotrexat oder PUVA,        bzw.–ambulanz oder durch einen                   Ixekizumab (Talz®) und Brodlumab
  in einer Dosierung von maximal          Facharzt/eine Fachärztin mit Erfah-              (Kyntheum®) für die Indikation der
  50 mg pro Woche. Erstverordnung         rung in der Behandlung der mittel-               Plaque-Psoriasis zugelassen und im
  und engmaschige Kontrollen durch        schweren bis schweren Plaquepso-                 EKO gelistet sind 5. Sie sind in den zi-
  einen Facharzt/eine Fachärztin für      riasis erfolgen. Die Behandlung mit              tierten Leitlinien nicht enthalten.
  Dermatologie.
                                        Literatur                                            doi:10.1111/all.13397, Zugriff am 11.03.2019
Keine Fortsetzung der Behandlung        1 S2k-Leitlinien Neurodermitis, www.awmf.          8 Maurer, Zuberbier, Siebenhaar & Krause,
bei PatientInnen, die innerhalb von       org, Gültigkeit verlängert bis 30.03.2020,         Chronische Urtikaria- Was bringt die neue
                                          Zugriff am 16.03.2019                              Leitlinie? Deutsche dermatologische Ge-
12 Behandlungswochen nicht kli-
                                                                                             sellschaft (DDG), 1610-0379/2018/1605,
nisch ansprechen.“5                     2 Wollenberg et al., 2018, Consensus-
                                                                                             English online version on Wiley Online Li-
                                          based European Guidelines for treatment
                                                                                             brary, doi:10.1111/ddg.13531, Zugriff am
                                          of atopic eczema (atopic dermatitis) in
                                                                                             08.03.2019
Bei Infliximab sind die Therapieemp-      adults and children: part I, JEADV 32:657-
                                          682, doi: 10.1111/jdv.14891, Online un-          9 EMA-Zulassung, https://www.ema.europa.
fehlungen von 2011 gleichgeblieben,
                                          ter    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pub-           eu/en/medicines/human/EPAR/xolair, Zu-
neu ist die Konkretisierung der Arz-      med/29676534, Zugriff am 06.03.2019)               griff am 27.03.2019
neimittelinteraktionen:                 3 Oranje AP, 2011, Practical issues on in-         10 S3 Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vul-
◗ Die Kombination von Infliximab mit      terpretation of scoring atopic dermatitis:          garis Update 2017, aktueller Stand 10/2017,
  Anakinra oder Abatacept wird nicht      SCORAD Index, objective SCORAD, patient-            Gültigkeit bis 31.12.2020, www.awmf.org,
                                          oriented SCORAD and Three-Item Seve-                Zugriff am 11.03.2019
  empfohlen. 14                           rity Score, Curr Probl Dermatol.; 41:149-
                                                                                           11 Gesundheit gv.at öffentliches Gesundheit-
                                          55. doi:10.1159/000323308, Zugriff am
                                                                                              sportal, https://www.gesundheit.gv.at › ...
                                          12.03.2019
Bei Ustekinumab (Stelara ®) handelt                                                           › Psoriasis,
es sich um einen IL-12 und IL-23 Blo-   4 Wollenberg et al., 2018, Consensus-based
                                                                                           Psoriasis: Was ist das?, Zugriff am 28.03.2019
                                          European Guidelines for treatment of ato-
cker. Es befindet sich in der gelben      pic eczema (atopic dermatitis) in adults and     12 Körber A.,2013, PsoNet-Ruhr, Komorbiditä-
Box (RE1) des EKO und wird laut EKO       children: part II, JEADV 32,850-878, doi:           ten der Psoriasis, zertifizierte Fortbildung
                                          10.1111/jdv.14888, Zugriff am 08.03.2019            https://www.der-niedergelassene-arzt.
(4/2019) empfohlen bei:                                                                       de/.../user.../HAUT_1-13_CME_Koerber.
◗ „Mittelschwerer bis schwerer          5 Erstattungskodex – EKO, Hauptverband der
                                                                                              pdf, Zugriff am 13.03.2019
                                          österreichischen Sozialversicherungsträ-
  Plaque-Psoriasis erwachsener Pa-        ger, www.hauptverband.at/cdscontent/?c           13 Adalimumab, orientierende Kriterien für
  tientInnen bei Versagen, Unver-         ontentid=10007.693708&viewmode=cont                 eine zweckmäßigen Einsatz des Wirkstof-
                                          ent, Stand: 04/2019, Zugriff am 28.03.2019          fes     Adalimumab,http://www.hauptver-
  träglichkeit, oder Kontraindikati-                                                          band.at/cdscontent/?contentid=10007.812
  on von systemischen Therapien         6 Zuberbier et al., S3 Leitlinie Urtikaria, Teil
                                                                                              533&portal=hvbportal&viewmode=conte
                                          1: Klassifikation und Diagnostik der urti-
  wie Ciclosporin, Methotrexat oder                                                           nt, Zugriff am 27.03.2019
                                          karia- deutschsprachige Version der inter-
  PUVA. Diagnosestellung, Erstver-        nationalen S3 Leitlinie, Allergo J 2011, 20:     14 Ramm-Fischer, A.,2018, Psoriasis-Leitlinie:
                                          249-58, Zugriff am 11.03.2019                       Überblick zur systemischen Therapie, Gel-
  ordnung und engmaschige Kontrol-                                                            be Liste, https://www.gelbe-liste.de/der-
  len durch entsprechende Fachab-       7 Zuberbier et al. The EAACI/GA2LEN/EDF/
                                                                                              matologie/leitlinie-psoriasis, Zugriff am
                                          WAO Guideline fort he defintion, classifica-
  teilung bzw. –ambulanz oder durch                                                           13.03.2019
                                          tion, diagnosis and management of urtica-
  einen Facharzt/eine Fachärztin mit      ria Position Paper, Allergy.2018; 73:1393-       14 Rheuma-online Österreich, https://www.
                                          1414, wileyonlinelibrary.com/journal/all,           rheuma-online.at, Zugriff am 13.03.2019
  Erfahrung in der Behandlung der

April 2019                                                                                                                              5
ÖKONOMIE PRAXIS Medikamente
ÖKONOMIE & PRAXIS

Die TOP 5 der
Allgemeinmedizin
Dr.in Jana Meixner | Dr.in Anna Glechner
Department für Evidenzbasierte Medizin
und Klinische Epidemiologie,
Donau-Universität Krems

Gemeinsam Gut Entscheiden:                 für nicht notwendige Therapien und        1. Keine Antibiotika bei Erkältung
Warum mehr nicht immer besser              Untersuchungen der Druck seitens          Auch wenn es niemand so recht glau-
ist                                        der Patientinnen und Patienten. Das       ben will: An Schnupfen, Halsweh und
Im Jahr 2017 startete in Österreich mit    zeigte eine Umfrage von Internisten in    Husten sind fast immer Viren schuld,
Gemeinsam gut entscheiden eine In-         Deutschland (7). Es gibt Fälle, wo eine   und es gibt kein Medikament, das
formationskampagne über Therapien          Untersuchung oder Behandlung nicht        eine Erkältung ursächlich bekämpfen
und Untersuchungen, die zu häufig          sinnvoll ist, sondern im Gegenteil so-    kann.
eingesetzt werden, unnötige Kosten         gar schaden könnte. Mit Foldern für
verursachen und Patientinnen und           Laien und Interessierte unterstützt       Unter Druck
Patienten Schaden zufügen können           Gemeinsam gut entscheiden Ärztin-         Trotzdem kennt vermutlich jede
(1)
   . Diese Initiative wird vom Institut    nen und Ärzte bei der täglichen, oft      Hausärztin und jeder Hausarzt das
für Allgemeinmedizin und evidenz-          zeitintensiven Aufklärungsarbeit und      Problem, dass erkältete Patientinnen
basierte Versorgungsforschung (IA-         hilft Patientinnen und Patienten, die     und Patienten um ein Antibiotikum
MEV) an der medizinischen Universi-        richtige Entscheidung zu treffen.         bitten. Auch spielen Ängste vor mög-
tät Graz geleitet und ist ein Koopera-     Den Anfang machten die Österreichi-       lichen juristischen Konsequenzen
tionsprojekt mit Cochrane Österreich       sche Gesellschaft für Geriatrie und       eine Rolle in der Therapieentschei-
an der Donau-Universität Krems.            Gerontologie und die Gesellschaft für     dung der Ärztinnen und Ärzte. Das
Vorbild der Kampagne ist die Choo-         Allgemeinmedizin. Diese und zukünf-       Risiko, eine bakterielle Infektion zu
sing Wisely Initiative aus den USA,        tige Top 5-Listen weiterer Fachgesell-    übersehen, ist jedoch verhältnismä-
die es bereits seit 10 Jahren gibt (2).    schaften sind auf www.gemeinsam-          ßig klein im Vergleich zu potenziellen
Mittlerweile veröffentlichen einige        gut-entscheiden.at verfügbar. Die         Nebenwirkungen.
Länder (Europa, USA, Australien, Ka-       Österreichische Gesellschaft für All-
nada) im Zuge ähnlicher Kampagnen          gemeinmedizin und Familienmedizin         Fazit:
Empfehlungen, die einer Über- bzw.         (ÖGAM) wählte fünf Empfehlungen           Antibiotika sind zur Behandlung von
Unterversorgung in der Medizin ent-        aus, zu der nun eine Kampagne ge-         viralen Infektionen der oberen Atem-
gegenwirken sollen (3-6). Mit Top 5-Lis-   startet wird:                             wege nicht geeignet. Es besteht je-
ten der wichtigsten Empfehlungen                                                     doch eine Gefahr von Nebenwirkun-
aus jedem Fachbereich sorgt Gemein-          1. Keine Antibiotika bei Erkältung      gen und der Entwicklung von Resis-
sam gut entscheiden dafür, dass die-         2. Nicht jeder Rückenschmerz ver-       tenzen.
se Informationen dort ankommen, wo              langt nach Bildgebung
sie gebraucht werden: Bei den Ärz-           3. Keine Antibiotika für Kinder mit     2. Nicht jeder Rückenschmerz
tinnen und Ärzten, Patientinnen und             leichter Mittelohrentzündung             verlangt nach Bildgebung
Patienten.                                   4.Bakteriurie ist nicht immer ein       Rückenschmerzen sind in Österreich
Wie kommt es zu einer Überversor-               Grund für Antibiotika                Volkskrankheit Nummer Eins, jeder
gung? Nach der Sorge vor Behand-             5. Kein PSA-Screening                   dritte Erwachsene in Österreich lei-
lungsfehlern ist ein häufiger Grund                                                  det laut Umfragen darunter. (Statis-

6                                                                                                             108. Ausgabe
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tik Austria) Menschen mit Schmer-       ◗ Frakturverdacht nach schwerwie-         sofort ein Antibiotikum erhalten.
zen in der Wirbelsäule werden zu          gendem Trauma, Bagatelltrauma           Vorsichtiger sein sollte man auch bei
oft und zu schnell zu Röntgen, Com-       bei älteren oder Osteoporosepati-       Säuglingen, plötzlicher Verschlim-
putertomographie (CT) oder Ma-            entinnen und –patienten oder Pa-        merung der Symptome oder hohem
gnetresonanztomographie        (MRT)      tientinnen und Patienten mit syste-     Fieber.
überwiesen. Wissenschaftliche Un-         mischer Steroidtherapie
tersuchungen zeigen, dass frühe         ◗ Verdacht auf Tumor                      Watch-and-wait
Bildgebung zu keiner statistisch sig-   ◗ Verdacht auf Infektion                  Ob Antibiotika notwendig sind, ist in-
nifikanten Besserung des Beschwer-      ◗ Radikuläre Symptomatik                  dividuell je nach Schwere der Erkran-
debildes führte (8, 9).                                                           kung, Alter und Allgemeinzustand
Eine radiologische Untersuchung in-     Fazit:                                    des Kindes zu entscheiden.
nerhalb der ersten sechs Wochen gilt    Bei Rückenschmerzen sollte gezielt        Unbedingte Voraussetzung für die
als Überdiagnostik, sofern kein kon-    und nur bei Verdacht auf schwer-          sogenannte watch-and-wait Praxis
kreter Verdacht auf eine gefährliche    wiegende Ursachen eine Bildgebung         sind selbstverständlich die Möglich-
Ursache besteht. Eine Zusammenfas-      erfolgen. In den meisten Fällen ver-      keit der betroffenen Familien, im Be-
sung verschiedener Studien machte       schwinden die Beschwerden nach            darfsfall jederzeit ärztliche Hilfe zu
deutlich: Von 200 Patientinnen und      einigen Wochen von selbst.                bekommen, und die Möglichkeit re-
Patienten von durchschnittlich 43                                                 gelmäßiger medizinischer Kontrollen.
Jahren mit unter zwölf Wochen an-       3. K
                                            eine Antibiotika für Kinder mit      Fazit:
dauernden Rückenschmerzen wur-             leichter Mittelohrentzündung           Kinder mit leichter Mittelohrentzün-
den 100 radiologisch untersucht, 100    Obwohl das für besorgte Eltern ver-       dung brauchen nicht zwangsläufig
nicht. Nach zwei Jahren hatten beide    mutlich nicht leicht ist, sollten sie     Antibiotika. Lieber abwarten, wie
Gruppen gleich viele Schmerzen oder     anfangs abwarten und beobachten,          sich die Infektion entwickelt und
körperliche Einschränkungen, egal       wenn ihre Kinder an leichter, einsei-     dann erneut entscheiden.
ob eine Bildgebung erfolgt war oder     tiger Mittelohrentzündung leiden.
nicht. (10, 11)                         Denn ist das betroffene Kind zwi-         4. B
                                                                                      akteriurie ist nicht immer ein
                                        schen zwei und 12 Jahre alt und ist          Grund für Antibiotika
„Red flags“                             der Verlauf der Erkrankung nicht          Immer wieder finden sich Bakterien
Die wenigsten radiologischen Unter-     dramatisch, wird keine Therapie mit       im Harn von Menschen, die völlig
suchungen liefern eine Erklärung für    Antibiotika empfohlen (12, 13). Medika-   beschwerdefrei sind und keine An-
Kreuzschmerzen. Zu aufwändiger          mente zur Symptombekämpfung wie           zeichen eines Harnwegsinfektes zei-
Bildgebung wie der MRT sollten Ärz-     Schmerzmittel oder fiebersenkende         gen. Das betrifft besonders oft ältere
tinnen und Ärzte nur zuweisen, wenn     Mittel können natürlich sinnvoll sein.    Menschen oder Menschen, die einen
folgende Warnhinweise mit dringen-      Ausnahme sind Kinder unter zwei           Harnkatheter haben oder hatten. Oft
dem Handlungsbedarf, auch „red          Jahren mit Entzündung beider Ohren        ist die Bakteriurie ein Zufallsbefund
flags“ genannt, vorliegen:              oder eitrigem Ausfluss: Sie sollten       im Zuge von Routineuntersuchun-

April 2019                                                                                                            7
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gen. Bei 25 bis 50 % der älteren Frau-     Mortalität jedoch in beiden Gruppen                  der Prostata bei beschwerdefreien
en und 15 bis 40 % der älteren Män-        gleich hoch: 19 pro 10.000 Studien-                  Männern wird deshalb abgeraten.
ner in Langzeitpflegeeinrichtungen         teilnehmer, egal ob sie untersucht
lassen sich Bakterien im Harn nach-        wurden oder nicht (17).                              Fazit:
weisen (14).                                                                                    Screening gesunder Männer auf
                                           Einer von vier                                       Prostatakarzinom verbessert nicht
Ohne Beschwerden keine                     Das Prostatakarzinom ist in Öster-                   das Überleben. Männer sollten zu-
Behandlung?                                reich die häufigste Krebserkrankung                  vor über ihr individuelles Risiko und
Menschen mit symptomloser Bakteri-         des Mannes, etwa jeder vierte männ-                  die möglichen Folgen einer Unter-
urie profitieren im Allgemeinen nicht      liche Krebspatient ist ein Prostata-                 suchung aufgeklärt werden, denn
von einer Therapie mit Antibiotika. (14)   karzinompatient. Durch die höhere                    Überdiagnosen und das Risiko falsch
Im Gegenteil: Insgesamt überwiegen         Awareness und vermehrte Scree-                       positiver Ergebnisse überwiegen oft
eher die Nebenwirkungen der Medi-          ningprogramme wird das Prostata-                     den Nutzen.
kamente wie Durchfall oder Übelkeit.       karzinom häufiger diagnostiziert.
Die Gefahr der Resistenzentwicklung        Wird ein aggressiver Tumor rechtzei-                 Interessenkonflikt
ist ein weiterer wichtiger Faktor. So-     tig erkannt, kann das lebensrettend                  Sowohl Frau Dr.in Jana Meixner als
lange sie also keine Probleme ver-         sein. Es besteht dennoch die Gefahr                  auch Frau Dr.in Anna Glechner erklä-
ursachen, können Betroffene versu-         der Überdiagnostik und Überthera-                    ren, dass bei ihnen kein Interessen-
chen, die Keime durch großzügiges          pie. Vom routinemäßigen Screening                    konflikt vorliegt.
Trinken und häufiges Entleeren der
Blase auf natürlichem Weg aus dem
Harntrakt zu spülen.
Cave: Eine Ausnahme bilden Schwan-
gere und Patientinnen und Patienten
                                           Literatur:                                                the REACH registry. European heart journal.
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Fazit:                                         limb peripheral arterial disease: Systematic          Kawasaki D, et al. Efficacy of statin treat-
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Eine antibiotische Behandlung ist bei          cology. 2014;63(2):79-87.                             below-the-knee disease in patients with cri-
asymptomatischen Patientinnen und          2. Westin GG, Armstrong EJ, Bang H, Yeo K-K,              tical limb ischemia. Cardiovascular Interven-
Patienten außer in den oben genann-            Anderson D, Dawson DL, et al. Association             tion and Therapeutics. 2013;28(4):374-82.
                                               Between Statin Medications and Mortality,        6.   Aiello FA, Khan AA, Meltzer AJ, Gallagher KA,
ten Ausnahmefällen nicht indiziert.            Major Adverse Cardiovascular Event, and               McKinsey JF, Schneider DB. Statin therapy
                                               Amputation-Free Survival in Patients With             is associated with superior clinical outco-
                                               Critical Limb Ischemia. Journal of the Ame-           mes after endovascular treatment of critical
5. Kein PSA-Screening
                                               rican College of Cardiology. 2014;63(7):682-          limb ischemia. Journal of Vascular Surgery.
Der PSA-Test ist kein zuverlässiger            90.                                                   2012;55(2):371-9.
Test, falsch positive Ergebnisse sind      3. Faglia E, Clerici G, Scatena A, Caminiti M,       7.   UR F, F F, G H. Mitgliederbefragung zu „Klug
                                               Curci V, Morabito A, et al. Effectiveness             Entscheiden“: Wie Internisten das Problem
mit über 58 % mehr die Regel denn              of combined therapy with angiotensin-                 von Über- und Unterversorgung werten:.
Ausnahme (15, 16). Auffällige oder nicht       converting enzyme inhibitors and statins in           Dtsch Arztebl 113. 2016;13(A-604 / B-510 /
eindeutige Ergebnisse verunsichern.            reducing mortality in diabetic patients with          C-506).
                                               critical limb ischemia: An observational stu-    8.   Jarvik JG, Gold LS, Comstock BA, Heager-
In der ERSPC-Studie zeigte sich,               dy. Diabetes Research and Clinical Practice.          ty PJ, Rundell SD, Turner JA, et al. Associ-
dass mit PSA-Screening pro Jahr 4              2014;103(2):292-7.                                    ation of early imaging for back pain with
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krebs starben, ohne Screening 5 von            long-term adverse limb outcomes in patients      9.   Linder R, Horenkamp-Sonntag D, Engel S,
10.000. Insgesamt war die jährliche            with peripheral artery disease: insights from         Schneider U, Verheyen F. Überdiagnostik mit

8                                                                                                                                 108. Ausgabe
ÖKONOMIE PRAXIS Medikamente
ÖKONOMIE & PRAXIS

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April 2019                                                                                                                                                9
ÖKONOMIE & PRAXIS

Diagnose- und Behandlungspfad
für Patientinnen/Patienten mit
chronischer Herzinsuffizienz
Christine Trischak, Gerald Gredinger | Sylvia Reitter-Pfoertner
Competence Center Integrierte Versorgung

Chronische Herzinsuffizienz (CHI) be-     Substanzklassen – Angiotensin-Con-        nicht alle empfohlenen Substanzklas-
trifft in den Industrienationen etwa      verting-Enzyme(ACE)-Hemmer, An-           sen verordnet werden und anderer-
ein bis zwei Prozent der Erwachsenen      giotensin-Rezeptor-Blocker       (ARB),   seits indem die verordneten Substan-
– d.h. umgerechnet auf Österreich         Betablocker und Mineralokortikoid-        zen nicht in der Zieldosis verabreicht
sind zwischen 80.000 und 160.000          Rezeptor-Blocker (Spironolacton und       bzw. nicht bis zur maximal tolerierten
Personen von dieser Erkrankung be-        Eplerenon) – ist eine effektive phar-     Dosis gesteigert werden. [9] Eine Er-
troffen. Die Prävalenz nimmt mit dem      makologische Therapie verfügbar,          höhung der Leitlinien-Adhärenz, v.a.
Alter zu; in der Altersgruppe der über    die das Überleben der Patientinnen/       hinsichtlich Dosissteigerung bis zur
70-Jährigen leiden mehr als 10 Pro-       Patienten verbessert. [5] Dabei konnte    Zieldosis bzw. maximal tolerierten
zent an chronischer Herzinsuffizienz.     gezeigt werden, dass die Kombinati-       Dosis, geht mit einer Reduktion der
In den letzten Jahrzehnten haben In-      on der unterschiedlichen Substanz-        Mortalität einher, wie auch österrei-
zidenz und Prävalenz der Herzinsuf-       klassen bzw. deren stufenweiser           chische Daten belegen. [10, 11]
fizienz (HI) allgemein zugenommen.        Einsatz zu einem Überlebensvorteil        Vor diesem Hintergrund ist es wich-
Dies ist wahrscheinlich multifakto-       führt [6] , was entsprechend in den       tig, an Strategien zu arbeiten, die
riell bedingt: durch die allgemein        aktuellen Leitlinien der European         dazu beitragen, den Einsatz der
gestiegene Lebenserwartung, durch         Society of Cardiology (ESC) 2016          medikamentösen Therapie in der
eine steigende Überlebensrate nach        abgebildet ist. [7] Eine adäquate me-     adäquaten Dosierung zu fördern.
Myokardinfarkt und durch die Zunah-       dikamentöse Therapie kann die Le-         Hausärztinnen/Hausärzte haben in
me der Risikofaktoren, wie arterielle     benserwartung der Betroffenen bis         der Betreuung von Patientinnen/
Hypertonie und Diabetes mellitus. [1,2]   zu verdreifachen. [8]                     Patienten mit chronischer Herzinsuf-
Herzinsuffizienz ist mit einer hohen      Große, randomisierte kontrollierte        fizienz – sowohl als primäre Anlauf-
Mortalität assoziiert – etwa 40 bis       Studien haben gezeigt, dass nicht nur     stelle als auch in der kontinuierlichen
50 Prozent der Betroffenen verster-       die richtige Medikation, sondern v.a.     Versorgung – eine zentrale Funktion.
ben innerhalb von fünf Jahren. Damit      die richtige Medikation in der richti-    Daher hat das Competence Center
ist die Prognose schlechter als bei       gen Dosierung einen Überlebensvor-        Integrierte Versorgung (CCIV) im Auf-
den meisten Malignomen. [3,4]             teil bringt und stationäre Aufenthalte    trag der österreichischen Sozialver-
Bei chronischer Herzinsuffizienz –        reduziert. Entsprechend definieren        sicherung als Service für Ärztinnen
v.a. bei reduzierter Auswurffraktion      die Leitlinien zu den einzelnen Sub-      und Ärzte einen A4-Folder erarbeitet,
(HFrEF – Heart Failure with reduced       stanzklassen Zieldosierungen und          welcher basierend auf den ESC-Leitli-
Ejection Fraction) – gibt es gut wirk-    entsprechend sollten Patientinnen/        nien 2016 [7], in anschaulicher Form
same Therapieoptionen, die im Gro-        Patienten für eine optimale medika-       die Pfade für die Diagnostik der chro-
ßen und Ganzen auf dem Konzept            mentöse Therapie die einzelnen Sub-       nischen Herzinsuffizienz sowie für
basieren, dass die Verringerung der       stanzen auch in dieser Zieldosis bzw.     die Therapie der HFrEF abbildet und
Aktivierung neurohormonaler Syste-        d.h. in der maximal tolerierten Ziel-     Hinweise für Optimierungsmaßnah-
me, zu welcher es durch die Herzin-       dosis verordnet werden. Nichtsdes-        men (zur Optimierung von Blutdruck,
suffizienz kommt, eine Verschlechte-      totrotz erfolgt in der Praxis oftmals     glomerulärer Filtrationsrate, Kalium-
rung der kardialen Funktion hintan-       eine nicht ausreichende medikamen-        spiegel oder Herzfrequenz) enthält,
hält. Mit den vorrangig eingesetzten      töse Therapie – einerseits indem          wodurch eine Dosissteigerung bis

10                                                                                                            108. Ausgabe
ÖKONOMIE & PRAXIS

zur Zieldosis bzw. maximal tolerier-                    References                                             Nested Case-Control Analysis of IMPROVE
                                                        1. Mörtl D. Herzinsuffizienz: DFP-Literatur-           HF. J Am Heart Assoc. 2012; 1: 16–26. DOI:
ten Dosis gefördert werden soll.                           studium. Österreichische Ärztezeitung               10.1161/JAHA.111.000018.
Der Folder wurde in Kooperation mit                        [Internet]. 2016 [cited 2017 Jul 18]; 20–9.     7. Ponikowski P, Voors AA, Anker SD et al.
                                                           Available from: http://www.aerztezeitung.           2016 ESC Guidelines for the diagnosis and
externen Herzinsuffizienz-Spezialis-
                                                           at/fileadmin/PDF/2016_Verlinkungen/Sta-             treatment of acute and chronic heart fai-
ten erarbeitet, wobei die konkrete                         te_Herzinsuffizienz.pdf                             lure: The Task Force for the diagnosis and
Operationalisierung durch ein Team                      2. Mosterd A, Hoes AW. Clinical epidemiology           treatment of acute and chronic heart failure
                                                           of heart failure. Heart. 2007; 93: 1137–46.         of the European Society of Cardiology (ESC)
rund um Priv.-Doz. Dr. Deddo Mörtl,                        DOI: 10.1136/hrt.2003.025270.                       Developed with the special contribution of
Universitätsklinikum St. Pölten, er-                    3. Stewart S, MacIntyre K, Hole DJ, Capewell           the Heart Failure Association (HFA) of the
folgte. Nachfolgend wurden die Pfa-                        S, McMurray JJ. More ‚malignant‘ than can-          ESC. Eur Heart J. 2016; 37: 2129–200. DOI:
                                                           cer? Five-year survival following a first ad-       10.1093/eurheartj/ehw128.
de mit der AG Herzinsuffizienz der                         mission for heart failure. Eur J Heart Fail.    8. Cole GD, Patel SJ, Zaman N et al. „Triple
Österreichischen     Kardiologischen                       2001; 3: 315–22.                                    therapy“ of heart failure with angiotensin-
Gesellschaft (ÖKG) akkordiert und in                    4. Stewart S, Ekman I, Ekman T, Odén A, Ro-            converting enzyme inhibitor, beta-blocker,
                                                           sengren A. Population impact of heart failu-        and aldosterone antagonist may triple sur-
der Folge stimmte die ÖKG den Pfa-                         re and the most common forms of cancer: A           vival time: Shouldn‘t we tell patients? JACC
den und dem Folder zu.                                     study of 1 162 309 hospital cases in Sweden         Heart Fail. 2014; 2: 545–8. DOI: 10.1016/j.
Der Folder „Diagnose- und Behand-                          (1988 to 2004). Circ Cardiovasc Qual Out-           jchf.2014.04.012.
                                                           comes. 2010; 3: 573–80. DOI: 10.1161/CIR-       9. Greene SJ, Butler J, Albert NM et al. Medi-
lungspfad für Patientinnen/Patien-                         COUTCOMES.110.957571.                               cal Therapy for Heart Failure With Reduced
ten mit chronischer Herzinsuffizienz“                   5. McMurray JJV, Adamopoulos S, Anker SD               Ejection Fraction. J Am Coll Cardiol 2018; 72:
                                                           et al. ESC Guidelines for the diagnosis and         351–66. DOI: 10.1016/j.jacc.2018.04.070.
ist auch über die CCIV-Webseite (un-
                                                           treatment of acute and chronic heart failu-     10. Poelzl G, Altenberger J, Pacher R et al.
ter https://www.cciv.at/cdscontent/?                       re 2012: The Task Force for the Diagnosis           Dose matters! Optimisation of guideline
contentid=10007.801330&portal=cc                           and Treatment of Acute and Chronic Heart            adherence is associated with lower mor-
                                                           Failure 2012 of the European Society of Car-        tality in stable patients with chronic heart
ivportal&viewmode=content) abruf-                          diology. Developed in collaboration with            failure. Int J Cardiol. 2014; 175: 83–9. DOI:
bar bzw. dort online zu bestellen und                      the Heart Failure Association (HFA) of the          10.1016/j.ijcard.2014.04.255.
steht somit dem niedergelassenen                           ESC. Eur Heart J. 2012; 33: 1787–847. DOI:      11. Marzluf BA, Reichardt B, Neuhofer LM et al.
                                                           10.1093/eurheartj/ehs104.                           Influence of drug adherence and medical
Bereich ab sofort als Servicetool zur                   6. Fonarow GC, Albert NM, Curtis AB et al. In-         care on heart failure outcome in the prima-
Verfügung.                                                 cremental Reduction in Risk of Death Asso-          ry care setting in Austria. Pharmacoepide-
                                                           ciated With Use of Guideline-Recommended            miol Drug Saf. 2015 Jul;24(7):722-30. DOI:
                                                           Therapies in Patients With Heart Failure: A         10.1002/pds.3790

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h t t p s : // w w w . s c i e n c e d i -              ◗ Therapie der Hepatitis-C-Infizierten             6736(18)32111-1, nur abstract frei zu-
r e c t . c o m /s c i e n c e /a r t i c l e /p i i/     mit den direkt wirkenden antivira-               gänglich, Zugriff am 26.3.2019
S0140673618322773?via%3Dihub,                             len Substanzen (DAA direct acting                In dieser Studie wurden 7.344 Patien-
Zugriff am 26.3.2019                                      antivirals)                                      ten mit Hepatitis C inkludiert, die mit
                                                        ◗ Screening bei Risikogruppen                      einer direkt wirkenden antiviralen

April 2019                                                                                                                                               11
ÖKONOMIE & PRAXIS

Substanz therapiert wurden. Dadurch                  Patientenzahlen seit der Verfügbarkeit der DAA Therapeutika
sinkt das Mortalitätsrisiko und das
Risiko für ein hepatozelluläres Karzi-                                        Patienten mit moderner Hep C Medikation
nom. Die Studienautoren empfehlen,
alle Patienten mit einer chronischen
Hepatitis C Infektion mit einem DAA
zu therapieren.

Perspektive für Österreich
In Österreich sind die Voraussetzun-
gen für eine massive Reduktion der
Hep C Prävalenz und einer verbesser-
ten Prognose für Infizierte gegeben.
Die Blutsicherheit entspricht höchsten
internationalen Standards, die Opioid-
substitution ist möglich, die direkt wir-
kenden antiviralen Medikamente sind
mittlerweile ohne Einschränkung auf
Erkrankungsstadien für alle Infizierten
                                                                                                         (Datenquelle: maschinelle Heilmittel-Abrechnung, BIG)
auf Kassenkosten rezeptierbar und die
Hep C Diagnostik ist verfügbar.

                                                                                                                                    www.kgkk.at
                                                                                       Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
                                                                                                                      Dr. Christian Sturm
                                                                                                                   Gesundheitsökonomie

                                                                                          A-9021 Klagenfurt am Wörthersee, Kempfstraße 8
                    KÄRNTNER                                                                      Tel.: 050 5855-4891, Fax: 050 5855-4895
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IMPRESSUM: Offenlegung (§ 25 Mediengesetz), Internet: www.kgkk.at/impressum/offenlegung. Medieninhaber und Herausgeber: Kärntner Gebietskrankenkasse,
9021 Klagenfurt am Wörthersee, Kempfstraße 8. Grundlegende Richtung des periodischen Mediums: Fach- und Informationsblatt für die Vertragsärzte der Kärntner
Gebietskrankenkasse über die ökonomische Verschreibweise von Heilmitteln und andere mit dem Vertragsverhältnis zwischen der Kärntner Gebietskrankenkasse und den
Vertragsärzten im Zusammenhang stehenden Belange. Grafik und Druck: Satz- und Druckteam | www.sdt.at | Fotos: shutterstock.com                    DS 10 320 251

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