KONZEPT 2025 für Integration & Teilhabe - der Stadt Rheinfelden (Baden)
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INHALT Vorwort Bürgermeisterin Diana Stöcker......................................................................................................Seite 04 Integration & Teilhabe: Unser Verständnis – Unser Zukunftsbild.........................................................................................Seite 05 Ein Konzept für Rheinfelden (Baden): Unsere Strategie...........................................................................................................................Seite 07 Die Ausgangssituation in Rheinfelden (Baden): Unsere Basis..................................................................................................................................Seite 07 Der Weg zum Konzept: Step by Step.................................................................................................................................Seite 09 Handlungsfeld Sprache & Bildung Kurzfristige Maßnahmen....................................................................................................Seite 24 Handlungsfeld Ausbildung & Arbeit Kurzfristige Maßnahmen....................................................................................................Seite 27 Handlungsfeld Lebensqualität & Miteinander Kurzfristige Maßnahmen ....................................................................................................Seite 30 Handlungsfeld Kommunikation & Vernetzung Kurzfristige Maßnahmen.....................................................................................................Seite 34 Fazit & Ausblick............................................................................................................................Seite 38 Anhang........................................................................................................................................Seite 40 Impressum..................................................................................................................................Seite 59 Abkürzungsverzeichnis AK Arbeitskreis IHK Industrie- und Handelskammer SAK Sozialer Arbeitskreis ESF Europäischer Sozialfonds IKÖ Interkulturelle Öffnung (Ausrichtung) St. Sankt ev. evangelisch von Verwaltungen oder Unternehmen VHS Volkshochschule FK Freundeskreis kath. katholisch HWK Handwerkskammer KiTa(s) Kindertagesstätte(n) IG Interessensgemeinschaft LRA Landratsamt 3 &
LIEBE EINWOHNERINNEN UND EINWOHNER, Vielfalt und Offenheit sind Kennzeichen und geschätzte Wie die Erstellung des Konzeptes für Integration und Werte der Stadt Rheinfelden (Baden) – einer Stadt, wel- Teilhabe der Stadt Rheinfelden (Baden), so bedingt auch che in ihrer recht jungen Geschichte durch Menschen mit die Umsetzung des Konzeptes die Beteiligung der Ein- verschiedensten sozialen und kulturellen Hintergründen wohnerinnen und Einwohner unserer Stadt. Wir laden geprägt wurde. Nicht zuletzt ist der Wirtschaftsstandort Sie deshalb dazu ein, sich auch in diesen nun anstehen- Rheinfelden (Baden) durch diese Vielfalt und Offenheit den Realisierungsprozess einzubringen. erfolgreich und gleichzeitig zu einem Ort geworden, der eine hohe Lebensqualität bietet. Letztere ist untrennbar mit sozialem Zusammenhalt verbunden: Dieser Zusam- Ihre Bürgermeisterin menhalt kann nur gelingen, wenn sich Menschen trotz unterschiedlicher Hintergründe mit Respekt und gegen- seitiger Wertschätzung gegenübertreten und gleicher- maßen gesellschaftliche Beachtung und Teilhabe erfah- Diana Stöcker ren. Das Streben hiernach prägt seit jeher die städtische Identität. Um diese Identität auch zukünftig zu stärken, hat die Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit den Ein- wohnerinnen und Einwohnern der Stadt Rheinfelden (Baden) ein Konzept 2025 für Integration und Teilhabe entwickelt. Dieses partizipative Konzept ist Resultat ei- nes knapp zwei Jahre andauernden Prozesses. Wir sind stolz, Ihnen in dem vorliegenden Konzept die erarbeite- ten Ziele und Maßnahmen für die Jahre bis 2025 präsen- tieren zu können. 4 &
INTEGRATION & TEILHABE: UNSER VERSTÄNDNIS – UNSER ZUKUNFTSBILD Seit vielen Jahren stehen die Stadt Rheinfelden (Baden) und ihre Einwohnerinnen und Einwohner für die en- gagierte Gestaltung eines von Diversität, Toleranz und Solidarität geprägten Sozialraumes. Integration und Teilhabe werden dabei als Aufgabe aller gesehen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das friedliche und respektvolle Miteinander zu stärken. Vielfalt hat die junge Stadt von Beginn an geprägt. Um das Einleben und die Orientierung in einer neuen Umgebung zu er- leichtern, wird Integration in Rheinfelden (Baden) für Zu- gewanderte mit und ohne Migrationshintergrund aktiv unterstützt. Je nach Sichtweise kann Integration unter- schiedlich ausgelegt und umgesetzt werden. In Rheinfel- den (Baden) wird sie als andauernder Prozess und Vor- aussetzung für die Förderung von Teilhabemöglichkeiten verstanden: „Integration in Rheinfelden (Baden) ist für uns eine Aufgabe der gesamten Stadtgesellschaft, in der durch gegenseitige Annäherung von Menschen Verständnis und Respekt füreinander gestärkt wer- den und in der der gleichberechtigte Zugang zu Ar- beit, Bildung, Wohnung, Gesundheit und Freizeit für alle Bewohnerinnen und Bewohner gegeben ist.“ „In Rheinfelden (Baden) verstehen wir unter Teil- habe die Möglichkeit am gesellschaftlichen, politi- schen und sozialen Leben aktiv mitzuwirken. Dies gilt für alle Einwohnerinnen und Einwohner – ohne Berücksichtigung ihrer Familien-, Herkunfts-, Bil- dungs-, Einkommens-, Wohn- oder Gesundheits- situation und wird von uns bedarfsgerecht unter- stützt.“ Der Integrationsprozess in Rheinfelden (Baden) umfasste in den vergangenen rund 20 Jahren eine Vielzahl diver- ser Projekte, Initiativen und Kooperationen. Im Mittel- punkt stand dabei das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Ausgehend von der ersten Umsetzung des Program- mes im Jahr 2002, wurden Beteiligung, Annäherung, Chancengleichheit und Eigenständigkeit in Rheinfelden (Baden) seither aktiv unterstützt. Zahlreiche Initiativen wurden durch die Koordinierungsstelle und das hohe Engagement haupt- und ehrenamtlicher Menschen in den Quartieren möglich gemacht. Die im Zuge des Stadtentwicklungsprogramms „Kursbuch Rheinfelden 2022“ entstandenen Leitziele der Stadt aus dem Jahr 20091 dienten als Grundlage für das vorliegende Kon- zept: 1 Vgl.: Stadt Rheinfelden (Baden), 2009: Stadtentwicklungspro- gramm „Kursbuch Rheinfelden 2022“. 5 &
• Unsere Stadtgemeinschaft geht über Grenzen. Das Konzept 2025 für Integration und Teilhabe verbin- • Wir bieten weiterhin Wohnraum für Zuwanderung. det eine konkrete Idee für das Zusammenleben in einer integrierenden und Teilhabe fördernden Stadt mit stra- • Unsere Stadtgemeinschaft integriert Lebensstile. tegischen Zielen und Maßnahmen. Es bildet damit die • Wir schätzen unsere Vielfalt und lernen voneinan- Grundlage für das künftige Handeln und soll einen Bei- der. trag leisten für: • Wir bauen auf das Ehrenamt engagierter Bürger. • Die Stärkung von Demokratie und das friedliche Zu- • Wir schaffen Räume für alle sozialen Gruppen. sammenleben in Rheinfelden (Baden). • Wir integrieren die “Anderen“ und unterstützen ei- • Die Übernahme von Verantwortung für das Ge- nander. meinwesen durch eine solidarische Haltung. • Wir integrieren und betreuen alle Bevölkerungs- gruppen. • Die Wertschätzung des vielfältigen Miteinanders als Chance und die Nutzung daraus entstehender Po- • Wir integrieren sozial Schwächere und Außenseiter. tenziale. • Wir tun Gutes und reden darüber. • Die Stärkung von Kommunikation und des gesell- Die Modellvorhaben der „Sozialen Stadt“, welche bis schaftlichen Diskurses. 2014 in unterschiedlichen Stadtteilen durchgeführt wur- den, stellten zentrale Meilensteine der Integrationsarbeit • Den stetigen Ausbau und die Nutzung von Begeg- dar. Im Rahmen dieses Prozesses wurden spezifische nungsmöglichkeiten in Rheinfelden (Baden). Ziele definiert: Die lokale Arbeit sollte stärker strukturell verankert, vernetzt und gesteuert werden, um zu einem respektvollen Zusammenleben von Menschen mit unter- Nach umfassenden Reflexionen im Laufe des Prozesses schiedlichen Hintergründen und der Bekämpfung von wurden zudem zwei wichtige Elemente für das Ver- Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung ständnis des Konzeptes deutlich: beizutragen. Ferner wurde die Vertiefung der Teilha- • Die Zielgruppe des Konzeptes ist die Gesamtbevöl- be- und Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit kerung Rheinfeldens (Baden). So vielfältig wie die Migrationshintergrund, insbesondere im Bildungsbe- Menschen in der Stadt, so ist auch ihr Unterstüt- reich, thematisiert. Die Schaffung langfristiger Perspek- zungsbedarf. Ob Einwohnerinnen und Einwohner tiven für die Stadt durch Gewinnung und Bindung von mit und ohne Migrationshintergrund, Seniorinnen vorhandenen Potenzialen und Fachkräften unterstrich und Senioren, Menschen mit Behinderung, Famili- die Relevanz einer zukunftsfähigen Stadt Rheinfelden en, Kinder und Jugendliche oder Menschen ohne (Baden). Die mit diesen Zielen verknüpften und seither Erwerbstätigkeit, Migrantinnen und Migranten aus geleisteten Maßnahmen sind damit wichtige Beiträge anderen EU-Ländern, Asylbewerberinnen und Asyl- zur Förderung der Integration und zum bürgerschaftli- bewerber sowie Geflüchtete – unterschiedliche Le- chen Engagement. bensrealitäten werden mit dem Konzept anerkannt und finden sich bei der Ziel- und Maßnahmenfor- Mit dem Konzept 2025 für Integration und Teilhabe der mulierung wieder. Stadt Rheinfelden (Baden) definiert die Stadt den Rah- men und die Schwerpunkte für den weiteren Weg, um • Unabhängig von den Themenfeldern wurden von die bisherige Arbeit weiter erfolgreich und nachhaltig zu den Beteiligten der Konferenzen und Workshops gestalten. Kerngedanke im Prozess war die Entwicklung zentrale Werte und Prinzipien benannt, die das eines Konzeptes für alle Menschen in Rheinfelden (Ba- künftige Handeln miteinander verbinden und ein den), das lokale Netzwerke und Potenziale nutzen, ak- gemeinsames Verständnis für die Umsetzung schaf- tuelle Bedarfe thematisieren, Unterstützung bieten und fen. sich im Austausch stetig weiterentwickeln soll. Gerade Daher wurden nachfolgende übergeordnete, hand- jener Austausch und die hohe Partizipation der Einwoh- lungsleitende Werte und Prinzipien zusammenge- nerinnen und Einwohner war in den vergangenen ein- fasst: einhalb Jahren der Konzepterstellung der Schlüssel für Wir verfassen ein Konzept für alle Einwohnerinnen einen erfolgreichen Prozess. Viele Ideen konnten somit und Einwohner in Rheinfelden (Baden) und inte- aufgegriffen und Kooperationen ausgebaut werden. Die grieren dabei unterschiedliche Lebensrealitäten. intensive Beteiligung ist damit auch Zeugnis für das in Rheinfelden (Baden) von vielen gelebte Grundverständ- Wir fördern Teilhabe am gesellschaftlichen, politi- nis einer Stadtgesellschaft, die sich füreinander interes- schen und sozialen Leben und stärken damit das siert und verantwortlich zeigt. Gleichzeitig reagiert das Zugehörigkeitsgefühl zu Rheinfelden (Baden). Konzept auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen Wir stellen die Förderung der individuellen Selbst- und soll Startpunkt für den weiteren gesellschaftlichen ständigkeit in den Vordergrund. Diskurs sein. 6 &
Gleichzeitig bieten wir eine bedarfsgerechte Un- Die für die jeweiligen Handlungsbereiche formulierten terstützung und Begleitung. Ziele und Maßnahmen sind wesentliche Bestandteile, um auf die Vorstellung eines künftigen Zusammenle- Mit einer Zukunftsidee über das Leben in Rheinfelden bens in der Stadtgesellschaft gemeinsam hinzuarbeiten. (Baden) im Jahr 2025 und den Werten und Prinzipien, Dabei sind die Handlungsfelder nicht trennscharf und die auf dem Weg dorthin maßgeblich sind, wurde das beeinflussen sich gegenseitig, z.B. durch ehrenamtliche vorliegende Konzept zwischen Dezember 2017 und Juli Beiträge in verschiedenen Bereichen. In der Umsetzung 2019 unter Anleitung einer Steuerungsgruppe entwi- wird daher auch künftig dafür Sorge getragen, dass Ak- ckelt. tivitäten nicht punktuell, sondern als Teil eines Gesamt- Die Entwicklung des Konzeptes wurde durch Fördergel- prozesses gesehen werden. der des Landes Baden-Württemberg finanziert und von Die Messbarkeit von Zielen und die Realisierbarkeit von der Organisationsberatung IMAP aus Düsseldorf beglei- Maßnahmen wurden im Laufe des Prozesses stets mitbe- tet. dacht. Wichtig dabei ist: Es sollen weitere Akteurinnen und Akteure eingebunden und vorhandene Strukturen EIN KONZEPT FÜR RHEINFELDEN und Kapazitäten genutzt werden. Während kurzfristige Aktivitäten in den ersten ein bis zwei Jahren zu einer (BADEN): UNSERE STRATEGIE zeitnahen Umsetzung und der Sichtbarkeit des Konzep- tes beitragen, erfordern mittelfristige Maßnahmen eine längere Planung, Ressourcenverteilung und Abstimmung Das Konzept 2025 für Integration und Teilhabe orientiert mit Fachleuten. Gleichzeitig sollen lokale Akteurinnen sich eng an den bisherigen Überlegungen und Aktivitä- und Akteure von einer verbesserten Zusammenarbeit ten in der Stadt. Damit steht eine Grundlage zur Verfü- profitieren, um die Arbeit noch wirksamer zu gestalten. gung, die nicht nur eine Erfassung des aktuellen Standes Das Konzept wird daher partnerschaftlich umgesetzt, der Integrationsarbeit, sondern auch eine konkrete Defi- stetig weiterentwickelt und fortgeschrieben, um auf die nition der künftigen Arbeit ermöglicht. sich verändernden Bedarfe vor Ort und künftige Heraus- Dabei ist das Konzept mit seinem Zukunftsbild nicht nur forderungen reagieren zu können. rahmengebend, sondern auch Ausgangspunkt für die Ausgehend von dem Verständnis, dass sich Rahmen- weiteren Schritte: Alle Ziele und Maßnahmen wurden bedingungen verändern und sich die Stadtgesellschaft komplementär zur Vision entwickelt. Auf diese Weise ist stets weiterentwickelt, sollen auch Ziele und Maßnah- eine Strategie für die kommunale Integrations- und men des Konzepts regelmäßig überarbeitet werden. Alle Teilhabearbeit entstanden. Sie beinhaltet die wichtigs- Einwohnerinnen und Einwohner sind eingeladen, diesen ten Themen und priorisiert das Vorgehen entlang eines weiteren Prozess mitzugestalten. dargelegten Zeitplanes. Von den ursprünglich unter- suchten zehn Bereichen liegen nun vier klar definierte Handlungsfelder mit Zielen und Maßnahmen vor, die auf DIE AUSGANGSSITUATION IN die dringendsten Bedarfe reagieren: RHEINFELDEN (BADEN): UNSERE BASIS Als Kreisstadt im Landkreis Lörrach ist Rheinfelden (Ba- den) in seiner Geschichte stark vom Zuzug von Men- schen geprägt worden, die hier eine Erwerbstätigkeit aufgenommen und für sich und ihre Familien in einer aufstrebenden jungen Industriestadt eine Zukunft ge- funden haben. Neben der einheimischen Bevölkerung haben damit auch Zugewanderte einen wichtigen Bei- trag zur Entwicklung der Stadt geleistet, um Rheinfel- den (Baden) als eine lebenswerte und leistungsfähige Kommune mitzugestalten. In den letzten Jahren sind überdies Menschen mit Fluchtgeschichte in Rheinfelden (Baden) angekommen. Von den 32.959 Einwohnerinnen und Einwohnern in 2 Vgl. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2018: Bevölke- Rheinfelden (Baden) besitzen 26 Prozent einen Migra- rung nach Nationalität – Vierteljährlich. URL: https://www.statistik-bw. tionshintergrund2. Bei der Altersgruppe der Kinder de/BevoelkGebiet/Bevoelkerung/01035055.tab?R=GS336069 (letzter beträgt dieser Wert 28,9 Prozent, bei Jugendlichen Abruf: 27.06.2019). 7 &
ebenfalls 26 Prozent. Der Anteil von Erwachsenen mit Migrationshintergrund in der Stadt wird damit künftig Integrationsangebote im Sozialraum steigen3. Mit einem durchschnittlichen Ausländeranteil Rheinfelden (Baden) von 16 Prozent liegt die Stadt zudem über dem bundes- SAK Quartiersmanagement Rheinfelden (Baden), weiten Durchschnitt von 11,7 Prozent4. Zugleich variiert Migrationsberatung für Erwachsene der Diakonie, die Verteilung zwischen fünf und 25 Prozent in Ortstei- Traumanetzwerk für geflüchtete Menschen der Ca- len und Kernstadt, woraus unterschiedliche Interventio- ritas, Beratungscafé - Migranten beraten Migran- nen in den Quartieren resultieren. ten, Bürgertreffpunkt Gambrinus, Städtische Migrationshintergrund: Einen Migrationshin- Wohnbau, Familienzentrum Rheinfelden e.V., u.a. tergrund hat eine Person, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren ist. Im bundesweiten Beratungsangebote Durchschnitt sind das mit 23,56 Prozent circa ein Volkshochschule, KiTas, u.a. Sprach- und Integrati- Viertel der Bevölkerung5. onsangebote Ausländerin / Ausländer: Als Ausländerin und Ausländer werden in Deutschland alle Menschen Stadtteilbezogenen Arbeit bezeichnet, die keinen deutschen Pass besitzen und somit keine deutschen Staatsbürger sind6. Stadtteil Piffikus, Spielhaus Nollingen, Spieldorf Herten, u.a. Geflüchtete: Im Verständnis des Asylrechts um- fasst der Begriff ausschließlich anerkannte Flücht- linge nach der Genfer Flüchtlingskonvention, d.h. Beteiligungs- und Selbsthilfeangebote Personen, die nach Abschluss eines Asylverfahrens den Flüchtlingsschutz erhalten7. Runder Tisch Mitgemischt, Freundeskreis Asyl, Rhein Bildungs- und Kulturverein e.V., Rosinka, u.a. Die Stadt Rheinfelden (Baden) steht seit Jahrzehnten auch für Inklusion: Im Leitbild der Stadt wurde 2009 festgehalten, dass Menschen mit Behinderungen an der Staatliche Gemeinschaftsunterkunft Stadtgesellschaft teilhaben und je nach Bedarf Unter- stützung erfahren sollen. Jugendmigrationsdienst (JMD), Sozialdienst, Hilfe zur Teilhabe, u.a. Mit dem St. Josefshaus Rheinfelden in Herten verfügt Rheinfelden (Baden) über eine der ersten Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in Deutschland: Das Kommunale Jugendarbeit Ziel der dort geleisteten Arbeit ist eine auf den einzelnen Menschen fokussierte Arbeit, welche die individuellen Nachtsport, Jugendhaus, Mobile Jugendarbeit, Lebensperspektiven im Blick hat: Menschen mit Behinde- Nachtwanderer, u.a. rungen sollen mittels Assistenz und Begleitung ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrnehmen und gesellschaft- Projekte und Angebote liche Teilhabe erfahren können. Die Stadtverwaltung kooperiert sehr eng mit dem St. Josefshaus Rheinfelden Integrationshelfer, spezifische Angebote im Ju- und unterstützt dessen Ziele. So werden beispielsweise gendhaus, Seniorenbüro, Theaterprojekt Tempus in Kooperation mit den Schulen in Rheinfelden (Baden) fugit, Frauen-Kultur-Frühstück, Mehrsprachiger Bü- und der Karl-Rolfus Schule des St. Josefshauses Rheinfel- cherwurm, Sprachkurs „Mama spricht Deutsch“, den Inklusionsklassen gebildet und betreut. Babysitter-Kurs, u.a. 3 Vgl. ebd. Abbildung 1: Integrationsangebote im Sozialraum Rheinfelden (Baden) 4 Vgl. Stadtverwaltung Rheinfelden (Baden), 2017: Demografie- und Sozialbericht. Teil 1. Schwerpunkt ältere Menschen und Pflege. 2019 erschien der Demografie- und Sozialbericht. Teil 2. Familienbewusste Stadt Rheinfelden – Lebensqualität der jüngeren Generation. 5 Statistisches Bundesamt, 2017: Mikrozensus 2017. URL: https:// www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/ Migration-Integration/Tabellen/migrationshintergrund-geschlecht-ins- gesamt.html;jsessionid=C302250586ADA8B0E79E4 562E EEB1095. internet712 (letzter Abruf: 02.07.2019) 6 Bundeszentrale für politische Bildung, 2007: Glossar. URL: https:// www.bpb.de (letzter Abruf: 17.06.2019) 7 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2019: Schutzformen. URL: http://www.bamf.de (letzter Abruf: 17.06.2019) 8 &
Das vorliegende Konzept soll auch in Zukunft die Inklusi- einer stärkeren Koordination, Kommunikation und Ver- on von Menschen mit Behinderungen ermöglichen und netzung sowie fachlichen Unterstützung der Angebo- damit gesellschaftliche Teilhabe für alle gewährleisten. te. Das Konzept 2025 für Integration und Teilhabe der Stadt Rheinfelden (Baden) soll dazu beitragen, in den Konkrete Integration findet im täglichen Miteinander ausgemachten Themenfeldern Sprache und Bildung, statt. Sie wird in den KiTas oder Schulen, auf Spielplät- Ausbildung und Arbeit, Lebensqualität und Miteinander zen, in den Ortsteilen, in Vereinen und Organisationen, sowie Kommunikation und Vernetzung benötigte Maß- am Arbeitsplatz, im kulturellen Austausch, im gesell- nahmen umzusetzen und damit die Bedarfe der Einwoh- schaftlichen Leben und in der Freizeit gelebt. In zahl- nerinnen und Einwohner der Stadt Rheinfelden (Baden) reichen Sozialräumen ist ein vielfältiges Integrationsan- bestmöglich zu bedienen. Hierzu ist eine Vernetzung der gebot vorhanden, welches durch die Stadt Rheinfelden zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Personen mit (Baden) finanziell und personell unterstützt wird. den Akteurinnen und Akteuren der Integrationsarbeit im Die Angebote im Bereich Begegnung und Austausch Landkreis Lörrach notwendig, um so gemeinsam Ideen sind ebenso unterschiedlich wie zahlreich. Spezielle auszutauschen, weiterzuentwickeln und dadurch entste- Angebote existieren für Familien, Frauen, Kinder, Ju- hende Synergien für gemeinsame Initiativen zu nutzen. gendliche und Geflüchtete. Egal, ob Deutschlernen- de, Kulturinteressierte oder Austauschinteressierte – das Angebot adressiert eine breite Zielgruppe. DER WEG ZUM KONZEPT Abbildung 1 (S. 8) zeigt die zahlreichen Integrations- angebote in Rheinfelden (Baden) auf. Dies ist auch ein Ergebnis der jahrelangen Integrationsarbeit, die durch Der aus mehreren Modulen bestehende Entwicklungs- die Stadt Rheinfelden (Baden) geleistet wurde, insbe- prozess hin zum fertigen Konzept 2025 für Integration sondere durch das Amt für Jugend, Familie und Senio- und Teilhabe der Stadt Rheinfelden (Baden) wurde im ren. Darüber hinaus gibt es seit Jahrzehnten ein hohes Herbst 2017 begonnen und mit der offiziellen Präsenta- Bürgerschaftliches Engagement in der Stadt. tion im Juli 2019 abgeschlossen. Für die Integration un- terschiedlicher Lebensrealitäten und die Förderung von Neben den durch die Modellvorhaben geförderten Pro- Teilhabe in der Stadtgesellschaft wurde ein partizipati- jekten und Initiativen wurden in Rheinfelden (Baden) die ver Prozess definiert, der das vielfältige Erfahrungs- und kommunalen Integrationsstrukturen stetig ausgebaut Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen und diverse und verbessert: Perspektiven aktiv miteinbezog. Das Prozessdesign um- Die Stabsstelle Integration und Flüchtlinge besteht seit fasste verschiedene Projektbausteine im Projektmanage- Ende 2016. Sie ist organisatorisch bei der Bürgermeis- ment, in Strategie- und Partizipationsformaten sowie terin der Stadt angegliedert und erlaubt eine zentrale konzeptionelle Schritte hin bis zur Verschriftlichung. Bündelung und Koordination der Integrationsarbeit. Seit Wichtig waren der Steuerungsgruppe die breite Einbin- 2018 wird die Stabsstelle von zwei Integrationsmanage- dung zahlreicher Akteure und die hohe Beteiligung der rinnen und Integrationsmanagern unterstützt. In 2019 Bürgerschaft sowie Transparenz und Öffentlichkeitsar- kam eine weitere Person zum Einsatz. Sie stehen Ge- beit. flüchteten bei der Integration in die Stadtgesellschaft durch eigene Projekte und Kooperationen zur Seite.8 Der Integrationsbeauftragte koordiniert die Integrations- arbeit und leitet die Stabsstelle. Deren vorderstes Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe: Menschen, die aus anderen kul- turellen Kontexten nach Rheinfelden (Baden) kommen, sollen dazu befähigt werden, selbstständig ihr Leben zu bestreiten und damit ein Teil der durch Vielfalt und ge- genseitigen Wertschätzung geprägten Stadt zu werden. Unterstützend informiert hierzu auch der 2018 veröf- fentlichte „Wegweiser für Geflüchtete, Migrantinnen und Migranten“ zu bestehenden Behörden und Ämtern, Beratungs- und Unterstützungsangeboten und zu Pro- jekten rund um die Themen Begegnung und Austausch. Das bestehende Angebot zu den Themen Integration und Teilhabe erfüllt bereits viele Bedürfnisse der Ein- wohnerinnen und Einwohner Rheinfeldens (Baden). Da- rüber zeigten die zu Beginn durchgeführten Umfragen 8 Vgl.: Stadt Rheinfelden (Baden), 2018: Jahresbericht der Stadt und die Integrationskonferenz Entwicklungschancen in Rheinfelden (Baden). 9 &
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November 2017 Frühjahr 2018 Projektstart - Kick-off Bestands- und Bedarfsanalyse Zum Projektstart wurde in einem ersten Vor-Ort-Termin Um den aktuellen Stand der lokalen Integrationsan- zur Auftragsklärung im November 2017 ein Kick-Off- gebote zu erfassen sowie aktuelle Bedarfe, Entwick- Treffen mit der Steuerungsgruppe durchgeführt, in dem lungspotenziale und relevante Handlungsbereiche zu der Projektverlauf und die Inhalte aller Projektbausteine identifizieren, wurde zwischen Januar und März 2018 abgestimmt wurden. In diesem Rahmen wurde nochmals eine umfassende Bestands- und Bedarfsanalyse durch- die Handlungsorientierung des Konzeptes unterstrichen, geführt. In 20 leitfadengestützten Telefoninterviews mit um eine konkrete Orientierung für die kommenden Jah- relevanten Akteurinnen und Akteuren der Integrations- re zu verfassen. arbeit wurden dafür zunächst Einschätzungen der Inte- grationsarbeit, der Angebote und deren Nutzung syste- Die Steuerungsgruppe, die die Umsetzung und Anpas- matisch erfasst. sung des Prozesses federführend begleitete, setzte sich aus den nachstehenden Mitgliedern zusammen: Diana Zu den Befragten zählen Vertreterinnen und Vertreter Stöcker (Bürgermeisterin), Cornelia Rösner (Amtsleiterin des Familienzentrums Rheinfelden e.V., des St. Josefs- des Amtes für Familie, Jugend und Senioren), Jaqueline hauses Rheinfelden, der Evangelischen Gemeinde, der Zeng (Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte), Gün- AWO Rheinfelden (Baden), des SAK Quartiersmanage- ther Schmidt und Christine Tortomasi (SAK Quartiers- ments Rheinfelden (Baden), der Gemeinschaftsunter- management Rheinfelden (Baden)), Monika Studin- künfte, des Jugendmigrationsdienstes, des Freundes- ger (Projektkoordination), ebenso Armin Zimmermann kreis Asyl, der Integrationshelfer, des Runden Tisch (Nachfolge Cornelia Rösner) und Dario Rago (Nachfolge Mitgemischt, der Volkshochschule Rheinfelden (Baden), Jaqueline Zeng). der Gesamtschule, der KiTa St. Josef, der Gewerbeschu- le und des Gewerbevereines sowie des Ordnungsamtes Im Laufe des Prozesses wurden zudem in persönlichen (Ausländerbehörde), des Amtes für Familie, Jugend und Absprachen im Rahmen von regelmäßigen Steuerungs- Senioren und des Jugendhauses. gruppensitzungen sowie in enger telefonischer und elektronischer Abstimmung relevante Dokumente aus- Dabei erhielt sowohl das bestehende Integrationsan- getauscht, Zwischenergebnisse ausgewertet, der Pro- gebot wie auch die Zusammenarbeit zwischen relevan- jektfortschritt reflektiert und die weiteren Schritte ge- ten Akteuren und das Zusammenleben in Rheinfelden plant. (Baden) eine überaus positive Beurteilung. Bestehen- de Angebote sollen demnach regelmäßig angeboten und – wenn möglich – ausgebaut werden. Gleichzeitig wünschten sich einige Befragte, dass der Austausch und die Abstimmung von Akteuren sowie die Erweiterung des Netzwerkes, z.B. durch Arbeitgeber für die berufs- begleitende Qualifizierung und den Prozess der Arbeits- marktintegration, weiter verbessert würden. Aus der Umfrage: Art der Organisationen und Initiativen Ehrenamtliche Organisation Kommunalverwaltung (Stadt/Gemeinde) Wohlfahrtsträger Bildungseinrichtung Unternehmen Politische Organisation Kommunalverwaltung (Kreis) Arbeitsvermittlung 0 5 10 15 20 25 30 Anzahl der Nennungen Abbildung 3: Art der Organisationen und Initiativen (Quelle: Bestands- und Bedarfsumfrage, 2018) 12 &
Ergänzend hierzu wurde eine Online-Umfrage durch- für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschich- geführt, an welcher 40 Organisationen, Initiativen und te bereitgestellt. Das Engagement reicht von der Erst- Einzelpersonen teilnahmen, um Erfahrungen und Bedar- orientierung, über Qualifizierungsmaßnahmen bis zur fe in zehn Handlungsfeldern sowie Erwartungen an die Förderung der selbständigen Lebensführung durch die künftige Strategie zu ermitteln. Aus der Übersicht der Vermittlung in Arbeit. Teilnehmenden an der Online-Umfrage wird nicht nur Im Rahmen der Umfrage wurden zudem viele Bereiche das hohe Engagement ehrenamtlicher Organisationen der Integrationsarbeit und die damit verbundenen aktu- und Einzelpersonen in Rheinfelden (Baden) deutlich, ellen Angebote als überaus positiv bewertet. Die Umfra- sondern auch die Vielfalt der unterschiedlichen Einrich- ge hat zudem die Bekanntheit zahlreicher Initiativen und tungen, die im Integrationsbereich aktiv sind. Maßnahmen in der Öffentlichkeit bestätigt. Gleichzeitig Insbesondere im Bereich der Sprachförderung, der wurden Entwicklungspotenziale bei der Vernetzung und Asyl- und Flüchtlingsarbeit sowie der Freizeit und ge- der Gestaltung von Rahmenbedingungen festgestellt: sellschaftlicher Teilhabe werden zahlreiche Angebote Aus der Umfrage: In welchen Handlungsfeldern sind Sie oder Ihre Organisation tätig? Handlungsfelder Sprachförderung Asyl- / Flüchtlingsarbeit Freizeit und gesellschaftliche Teilhabe Ausbildung und Arbeit Interkulturelle Öffnung und Begegnung Bildung Wohnen Kinder- und Familienbetreuung Gesundheit und Pflege Sonstiges 0 5 10 15 20 Anzahl der Nennungen Abbildung 4: Handlungsfelder der Integrationsarbeit (Quelle: Bestands- und Bedarfsanalyse, 2018) Einschätzung der Integrationsarbeit in ausgewählten Handlungsfeldern Ausbildung und Arbeit 4,8 Bildung 6 Sprachförderung 5,4 Asyl- / Flüchtlingsarbeit 7,3 Wohnen 7,8 Kinder- und Familienbetreuung 8,2 Freizeit und gesellschaftliche Teilhabe 5,9 Gesundheit und Pflege 5,3 Interkulturelle Öffnung und Begegnung 7,1 0 2 4 6 8 10 Einschätzung auf einer Skala von 1-10 Abbildung 5: Einschätzung der Integrationsarbeit in ausgewählten Handlungsfeldern (Quelle: Bestands- und Bedarfsanalyse, 2018) Über die in der Online-Umfrage erhobenen Netzwerkstrukturen konnten zudem zahlreiche relevante Akteure in den unterschiedlichen abgefragten Handlungsfeldern auch visuell über eine Akteurslandkarte dargestellt werden (siehe nachfolgende Seite): 13 &
AKTEURSLANDKARTE Ausbildung & Arbeit Stadt Rheinfelden (Baden), Jobcenter, Interkulturelle Öffnung & KompAs, Schulsozialarbeiter an der Gewerbeschule, Senior Expert Service (SES), Begegnung Diakonie, Caritas, St. Josefshaus Rheinfelden, Stadt Rheinfelden (Baden), FK Asyl Rhein- IHK, HWK, Gewerkschaften, Berufsberatung, felden (Baden), SAK Quartiersmanagement Gewerbeverein, Gewerbeschule, Rheinfelden (Baden), Familienzentrum Unternehmen, Wirtschaftsförderung, Rheinfelden e.V., Christliches Zentrum, Einzelpersonen Chrischona-Gemeinde, Integrationslotsen, Jugendreferat, Einzelpersonen, Runder Tisch Mitgemischt, IG Spielplatz Schwedenstraße, LRA Lörrach, Schulsozialarbeit Gesundheit & Pflege LRA Lörrach, AK Ärzte Rheinfelden (Baden), Stadtseniorenrat, FK Asyl Rheinfelden (Baden), Sozialstation und TraumaNetzwerk der Caritas, Fritz-Berger-Stiftung Freizeit & Teilhabe Stadt Rheinfelden (Baden), Jugend- referat, FK Asyl Rheinfelden (Baden), SAK Quartiersmanagement Rheinfelden (Baden), AK Barrierefrei, Nachbar- schaftshilfe Füreinander-Miteinander, Familienzentrum Rheinfelden e.V., Dieter-Kaltenbach-Stiftung, Chrischona- Gemeinde, Christus-Gemeinde, St. Josefshaus, Theater Tempus fugit, IG Spielplatz Schwedenstraße, Einzelpersonen Abbildung 6: Akteurslandkarte (Quelle: Eigene Darstellung, 2019) 14 &
Bildung Stadt Rheinfelden (Baden), LRA Lörrach, KiTas, Schulen, Gewerbeschule, Jobcenter, SAK Quartiersmanagement Rheinfelden (Baden), KompAs, Diakonie / Caritas, Fahrrad- werkstatt, Rhein Bildungs- und Kulturverein e.V., Stadtbiblio- thek, Familienzentrum Rheinfelden e.V., Rosinka e.V. Sprachförderung Gewerbeschule, FK Asyl Rheinfelden (Baden), SAK Quartiersmanagement Rheinfelden (Baden), VHS, Christliches Zentrum, Caritas, Diakonie, LRA Lörrach, Jobcenter, KompAs, Einzelpersonen, kirchl. KiTa-Träger Kinder- & Familienbetreuung Stadt Rheinfelden (Baden), LRA Lörrach, FK Asyl Rheinfelden (Baden), Familienzentrum Rheinfelden e.V., Chrischona-Gemeinde, Caritas, kirchl. KiTa-Träger, Dieter-Kalten- bach-Stiftung, Jugendreferat, Einzelpersonen Asyl- / Flüchtlingsarbeit Stadt Rheinfelden (Baden), LRA Lörrach, Jobcenter, KompAs, Diakonie, Caritas, Chrischona-Gemeinde, Christliches Zentrum, kath. + ev. Kirchen, FK Asyl Rheinfelden (Baden), SAK Quartiers- management Rheinfelden (Baden), Fahrradwerkstatt, Einzelpersonen Wohnen Stadt Rheinfelden (Baden), LRA Lörrach, Jobcenter Lörrach, Städtische Wohnbau, FK Asyl Rheinfelden, St. Josefshaus Rheinfelden, Sozialdienst 15 &
Integrationskonferenz am 14. Juli 2018. Eine Mehrheit der Befragten aus der Online-Umfrage 1. Sprache sahen Geflüchtete als hauptsächliche Zielgruppe eines 2. Bildung Konzeptes 2025 für Integration und Teilhabe der Stadt Rheinfelden (Baden). Auffällig war jedoch, dass sich eine 3. Ausbildung und Arbeit große Zahl der Teilnehmenden aus der quantitativen und 4. Lebensqualität im Alter der qualitativen Umfrage eine inklusivere Gestaltung der lokalen Arbeit wünschten. Demnach soll die Begegnung 5. Werte, Kultur und Teilhabe von Menschen untereinander durch gemeinsame Akti- In Vorbereitung der Integrationskonferenz hat es zudem vitäten und Themen in der gesamten Stadtgesellschaft regelmäßige telefonische Abstimmungen der Steue- gestärkt werden. Auch die Steuerungsgruppe hat in der rungsgruppe mit IMAP gegeben. anschließenden Analyse der Ergebnisse die Bedeutung von Teilhabe für alle Menschen in Rheinfelden (Baden) unterstrichen und eine Öffnung des Konzepts für not- Juli 2018 wendig erachtet. März 2018 Integrationskonferenz Unter dem Motto „Zusammenhalt stärken – Teilhabe ge- stalten“ fand am 14. Juli die Integrationskonferenz im Sozialausschusssitzung und Jugendhaus der Stadt Rheinfelden (Baden) unter enga- Steuerungsgruppe gierter Beteiligung von über 60 Personen statt. Erfreulich war die große Teilnahme von Personen mit unterschiedli- Der Sozialausschuss wurde am 22. März 2018 über den chen Lebenssituationen, die die Diskussion mit verschie- Aufbau des Projektes, das Prozessdesign und die Projekt- denen Perspektiven bereicherten. So waren nicht nur bausteine mit den jeweiligen Zielsetzungen informiert. Menschen mit und ohne Migrationshintergrund Teil der Die bis dahin stattgefundenen Schritte wurden erör- Veranstaltung, sondern auch Menschen mit körperlichen tert und Nachfragen beantwortet. Die Bestands- und und kognitiven Behinderungen, die durch das Engage- Bedarfsanalyse befand sich zum Zeitpunkt der Präsen- ment des St. Josefshauses Rheinfelden ebenfalls an der tation noch in der Auswertung, weshalb die Ergebnis- Integrationskonferenz teilnehmen konnten. Einleitend se im Anschluss mit der Steuerungsgruppe ausführlich wurde den Konferenzteilnehmenden eine Übersicht der erörtert und eingeordnet wurden. Aus der Analyse und bisherigen Initiativen zur Verfügung gestellt, um auch den Rückmeldungen der Befragten wurden fünf Hand- so dem vielfältigen Engagement in der Stadtgesellschaft lungsfelder identifiziert, die für die Integrationsarbeit gegenüber Wertschätzung auszudrücken. Nachfolgend als besonders wichtig angesehen wurden. Wenngleich wurden die Zwischenergebnisse der Analyse vorgestellt sich Integration in allen Bereichen als Querschnittsauf- und die Anwesenden eingeladen, die Diskussion in fünf gabe wiederfindet, so unterstützt die Priorisierung die Handlungsfeldern zu vertiefen und konkrete Ideen und Formulierung von spezifischen Zielen und konkreten Lösungen zu erarbeiten. Folgenden Fragen wurden in Maßnahmen. Nachfolgende Handlungsfelder wurden diesem Schritt hochengagiert bearbeitet: deshalb auf der Integrationskonferenz im Juni vertiefend bearbeitet: 16 &
1. Was gelingt in diesem Handlungsfeld in der Stadt In Vorbereitung der Themenforen wurde zudem eine Rheinfelden (Baden) bereits richtig gut? Konzeptlogik erstellt, um die entwickelten Ideen den unterschiedlichen Wirkungs- und Aktivitätenebenen 2. Worin muss dieses Handlungsfeld noch besser wer- zuzuordnen und Zusammenhänge im Konzept sinnvoll den? verknüpfen zu können. Dabei illustrieren die verschiede- 3. Wie können wir Vernetzung und Kommunikation nen Ebenen die aufeinander folgenden Schritte, die die verbessern? Planung und spätere Fortschrittskontrolle des Konzeptes Jede Arbeitsgruppe wurde dabei von einer sachkundi- unterstützen: gen Patin beziehungsweise einem sachkundigen Paten moderiert, um die Teilnehmenden im Prozess zu unter- stützen und fachliche Nachfragen beantworten zu kön- nen. Zahlreiche positive Beispiele und Ideen wurden dabei in allen Diskussionen dokumentiert. Handlungsfeldüber- greifend wurde die Notwendigkeit für die Verbesserung von Transparenz und Kooperation aufgegriffen. Daran anknüpfend wurde zum Abschluss der Konferenz der neu verfasste „Wegweiser für Geflüchtete, Migrantin- nen und Migranten“ vorgestellt, der eine Übersicht zu Anlaufstellen, Beratungs- und Unterstützungsangebo- ten sowie Möglichkeiten für Begegnung und Austausch bietet. Die umfangreiche Ideen- und Ergebnissammlung wurde als Grundlage in die weiteren Schritte des Prozesses mit einbezogen. Damit stellte die Konferenz einen wichtigen Meilenstein in der Erarbeitung des Konzeptes dar. Alle Teilnehmenden wurden zudem eingeladen, an den spe- zifischen Themenforen teilzunehmen, um gemeinsam Handlungsempfehlungen für die künftige Integrations- und Teilhabearbeit zu entwickeln. Im Anhang dieses Konzeptes sind die Ergebnisse mit den gesammelten In- itiativen, Entwicklungsfeldern und Ideen aus der Konfe- Abbildung 7: Konzeptlogik (Quelle: Eigene Darstellung, 2019) renz aufgeführt (siehe S. 40-58). September 2018 Strategieworkshop I Am 20. September 2018 wurde ein erster Strate- gie-Workshop mit der Steuerungsgruppe organisiert, um die Ergebnisse der Konferenz zu reflektieren, das Ge- samtverständnis des Konzeptes zu schärfen und einen strategischen Rahmen zu formulieren. Hier wurde noch- mal deutlich, dass das Konzept weiter gefasst werden und sich auf die Integration und Teilhabe aller Einwohne- rinnen und Einwohner Rheinfeldens (Baden) fokussieren muss. Die hier erarbeitete Vision einer Stadtgesellschaft, welche sich durch die Inklusion verschiedenster Lebens- stile und Lebenswirklichkeiten auszeichnet, diente im weiteren Verlauf zusammen mit den jeweiligen Zielen in den Handlungsfeldern als Orientierung für die verschie- denen Arbeitsgruppen. 17 &
Herbst 2018 Themenforen für Handlungsempfehlungen Unterstützt von den Patinnen und Paten der Arbeitsgruppen der Integrationskonferenz, fanden im Herbst 2018 fünf Themenforen an unterschiedlichen Orten Rheinfeldens passend zum jeweiligen Thema statt: Thema Datum Ort Lebensqualität im Alter Montag, 08.10.2018 Soziales Kompetenzzentrum, Rheinfelden (Baden) Sprache Dienstag, 09.10.2018 VHS Rheinfelden (Baden) Ausbildung und Arbeit Dienstag, 23.10.2018 Evonik, Rheinfelden (Baden) Bildung Mittwoch, 24.10.2018 Stadtbibliothek, Rheinfelden (Baden) Werte, Kultur und Teilhabe Dienstag, 20.11.2018 St. Josefshaus Rheinfelden, Herten / Rheinfelden (Baden) Auf den Ergebnissen der Konferenz und des Strategie- workshops aufbauend, wurden unter Beteiligung von erfahrenen, haupt- und ehrenamtlichen Akteuren und interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern wesent- liche Zukunftsthemen in den Handlungsfeldern reflek- tiert, Zielgruppen und Entwicklungsrichtungen diskutiert sowie kurz- bis mittelfristige Handlungsempfehlungen entwickelt. Im Zentrum standen dabei die Fragen: 1. Was wollen wir erreichen? 2. Was soll sich verbessern? Der Prozess wurde bewusst offen gestaltet, um kreative Lösungsideen zu sammeln, bisher ungenutzte Potenziale für die Zusammenarbeit aufzunehmen und die strategi- sche Ausrichtung des Konzeptes zu reflektieren. Neben einem wertvollen Erfahrungsaustausch sind weiterhin Themenforum Bildung am 24.10.2018 in der Stadtbibliothek, erste Kooperationsideen unter den Teilnehmenden ent- Rheinfelden (Baden). standen. Soweit möglich, wurden konkrete Verantwort- lichkeiten und denkbare Partnerinnen und Partner für • Sprache und Bildung wurden wiederholt als Schlüs- die Umsetzung den Handlungsempfehlungen zugeord- sel für eine erfolgreiche Integration genannt. Die net. Eine Übersicht der in den Themenforen erarbeiteten zuvor eigenständigen Handlungsfelder werden zu- Vorschläge wird im Anhang dieses Konzeptes darge- sammengefasst, um Synergien bei Qualifizierungs- stellt. maßnahmen künftig besser nutzen zu können. • Ausbildung und Arbeit: Anknüpfend an Sprache und Bildung, soll der Prozess für die Schaffung lang- Dezember 2018 fristiger Perspektiven mit Partnerinnen und Partnern gestaltet werden. • Lebensqualität und Miteinander: Das Handlungsfeld Strategieworkshop II setzt sich für unterschiedliche Themen ein, die die Lebensqualität für alle Menschen in Rheinfelden In einem anschließenden zweiten Strategie-Workshop (Baden) verbessern sollen. am 04. Dezember 2018 wurden die umfangreichen Er- • Kommunikation und Vernetzung: Dem Wunsch aus gebnisse noch einmal gesichtet sowie Struktur und Ziele den Umfragen und der Konferenz folgend, soll ein des künftigen Konzeptes angepasst. Die Ziele wurden im eigenes Handlungsfeld Kommunikation und Ver- Rahmen der Diskussion konkretisiert, der jeweilige Kon- netzung die künftige Transparenz und Abstimmung text und die Zielgruppen, wo möglich, benannt und Ver- von Akteurinnen und Akteuren unterstützen. änderungspotenziale auf ihre Realisierbarkeit geprüft. In der Sitzung entschied die Steuerungsgruppe überdies Gleichzeitig wurden handlungsleitende Werte und Prin- das Konzept in vier Handlungsfeldern umzusetzen: zipien definiert, die in allen Themenforen zuvor genannt wurden und so eine Verbindung für die Handlungsfelder schaffen. 18 &
Januar 2019 Frühjahr 2019 Reflexion mit Expertinnen und Experten Steuerungsgruppensitzung und Sozialausschuss Am 29. Januar 2019 fand in den Räumen des Sozialen Kompetenzzentrums ein ganztägiger Workshop statt, Im Anschluss an die fachliche Prüfung wurden in der um aus den gesammelten Empfehlungen der Arbeits- Steuerungsgruppensitzung am 27. Februar 2019 Ziele gruppen realisierbare Maßnahmen abzuleiten und den und Maßnahmen in einen strategischen Rahmen über- Zielen zuzuordnen. Im Zentrum standen dabei die Fra- tragen, sprachlich überarbeitet und Zuständigkeiten gen: weiter geklärt. Gleichzeitig wurden Entscheidungen zur künftigen, partnerschaftlichen Umsetzung und zum Mo- 1. Was können wir konkret umsetzen, um unsere nitoring durch die Stabsstelle Integration und Flüchtlinge Ziele zu erreichen? getroffen. Für das Monitoring liegen bereits zahlreiche 2. Was hat Priorität? Quellen und regelmäßig erhobene Daten in den Quartie- ren vor. Das Konzept erhält damit eine Steuerungsstruk- 3. In welcher Form und mit wem können Maßnah- tur, um weitere Schritte zu planen, den Fortschritt zu men umgesetzt werden? prüfen und Netzwerke zur Implementierung der Maß- Für die nun vier Handlungsfelder wurden Expertinnen nahmen zu unterstützen. und Experten aus verschiedenen Fachbereichen einge- Am 20. Mai 2019 wurden dem Sozialausschuss der Ge- laden, um eine Einschätzung für die Realisierbarkeit und samtprozess sowie die entwickelten Ziele und Maßnah- die Priorisierung der Ideen sowie einen möglichen Zeit- men vorgestellt. Die positive Bewertung und das große plan zu erarbeiten. Teilnehmende waren neben den Mit- Potenzial des Konzeptes wurden dabei hervorgehoben. gliedern der Steuerungsgruppe auch das Jugendreferat, Betont wurde außerdem der Wunsch nach einem aus- die Volkshochschule Rheinfelden (Baden), das SAK Quar- führlichen Controlling und einer Fortsetzung des Dialogs tiersmanagement Rheinfelden (Baden), der Runde Tisch mit allen Beteiligten des Prozesses, um auch auf diese Mitgemischt, die Freiwilligenagentur, die Industrie- und Weise die Teilhabe zu fördern. Handelskammer, die Caritas, die Städtische Wohnbau, die Integrationsmanager der Stadt Rheinfelden (Baden) sowie das LRA Lörrach. Juni | Juli 2019 Die daraus entstandenen Ergebnisse werden auf den Seiten 24 bis 37 sowie im Anhang ausführlich dargestellt und sollen Rheinfelden (Baden) in den kommenden Jah- ren einen strategischen Rahmen für die Umsetzung der Gemeinderatsbeschluss und Abschluss- Teilhabe- und Integrationsarbeit bieten. Ein Themenspei- konferenz mit der Öffentlichkeit cher wurde zudem eingerichtet, um aktuell nicht um- Die Vorberatung im Sozialausschuss am 20. Mai 2019 zusetzende Inputs zu einem späteren Zeitpunkt wieder resultierte in der Empfehlung des Gremiums an den Ge- aufzugreifen. meinderat, das Konzept 2025 für Integration und Teilha- be zu beschließen. Diesem Vorschlag folgte der Gemein- derat am 25. Juni 2019. Um alle an dem Konzept beteiligten Personen, Instituti- onen, Initiativen und weitere Kooperationspartnerinnen und -partner über das Ergebnis und das weitere Vorge- hen zu informieren und Rückmeldung zum Prozess und Ergebnis zu erhalten, fand am 13. Juli 2019 eine Ab- schlusskonferenz in den Räumlichkeiten des Jugendhau- ses in Rheinfelden (Baden) statt. Über 50 interessierte Einwohnerinnen und Einwohnern, Vertreterinnen und Vertretern von Institutionen und ehrenamtlichen Initiati- ven, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, Gemeinderätinnen und Gemeinderäten und die Land- tagsabgeordnete nahmen teil. Publikum bei der Vorstellung des Konzeptes 2025 für Integration und Teilhabe am 13. Juli 2019. 19 &
Bürgermeisterin Diana Stöcker stellte noch einmal die einzelnen Schritte des Projektes vor und ging dabei ins- besondere darauf, ein wie stark Einwohnerinnen und Einwohner und viele institutionellen und ehrenamtlichen Akteure in den Erstellungsprozess des Konzeptes einge- bunden und beteiligt waren. Dario Rago, Leiter der Stabsstelle Integration und Flücht- linge, erläuterte die erarbeiteten Ziele und Maßnahmen des Konzeptes sowie das weitere Vorgehen in Bezug auf dessen Umsetzung. Einige Maßnahmen befanden sich zum Zeitpunkt der Abschlusskonferenz bereits in ihrer Umsetzung, sodass die Präsentation des Konzeptes durch Beispiele aus der Praxis bereichert werden konnte: So berichtete die Leite- rin der Volkshochschule Rheinfelden (Baden), Gabi Dol- abdjian, von dem erfolgreich gestarteten Projekt „Offe- ner Sprachtreff“. Außerdem hielt der renommierte Schweizer Soziologe Prof. Dr. Ueli Mäder einen Vortrag zu „Integration und Teilhabe in der Kommune“. Er führte in allgemeine Kon- zepte zu diesem Thema ein und verband diese mit den Inhalten des erarbeiteten Konzeptes. Ueli Mäder stellte dem Konzept und dem Beteiligungsprozess ein sehr po- sitives Zeugnis aus und lobte in besonderem Maße die Verbindung von Integration und Teilhabe. Gerade diese Erweiterung ist Resultat der Partizipation der Zivilgesell- schaft am Entstehungsprozess des Konzeptes. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden nach einer aktiven Plenumsdiskussion Statements der Teilnehmerin- nen und Teilnehmer gesammelt: Hier wurde erfragt, wie der Entstehungsprozess und das Ergebnis des Konzeptes eingeschätzt werden, sowie wie eine zukünftige Parti- zipation bei der Umsetzung des Konzeptes durch die Anwesenden aussehen könnte. Von dieser Rückmel- dungsmöglichkeit wurde rege Gebrauch gemacht. Die gesammelten Statements wurden in die vorliegende Pu- blikation aufgenommen, um auch den Abschluss dieses zweijährigen Entstehungsprozesses unter das Zeichen der Partizipation zu stellen. Oben: Dario Rago, Leiter der Stabsstelle Integration und Flüchtlinge bei der Ausführung zu Zielen und Maßnahmen des Konzeptes sowie während eines Gespräch mit Gabi Dolabdjan über ein Projekt der VHS Rheinfelden (Baden) im Rahmen des Konzeptes. Unten: Prof. em Dr. Ueli Mäder während seines Input-Vortrags zum Thema Integration und Teilhabe im Rahmen der offiziellen Vorstellung des Konzeptes. 20 &
Bürgermeisterin Diana Stöcker bei der Präsentation des Prozesses hin zum Konzept für Integration und Teilhabe. • „Prozess ist gut gelungen, Ergebnis umfas- send und kompetent. Zufallsbürger ein- zubeziehen ist sinnvoll und eine Bereiche- FRAGE AN DIE TEILNEHMER: rung in der Diskussion und Umsetzung.“ • „Es war ein gelungener Prozess, das Wie haben Sie partizipative Element ist gut sichtbar und den Prozess hin erlebbar geworden.“ • „Sehr breit aufgestellt, demokratisch, zum Konzept 2025 wichtig, dass neben Institutionen auch für Integration Initiativen, Vereine, Ehrenamtliche mitein- und Teilhabe bezogen werden.“ • „Sehr transparent, demokratisch, empfunden? ergebnisoffen.“ • „Jeder wurde ernst genommen, vorbild- liche Durchführung, die Orte der Work- shops gut gewählt, es hat Spaß gemacht, ich habe viel gelernt.“ 21 &
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Abschlussveranstaltung geben Rückmeldung zu den vorgestellten Ergebnissen und wie sie sich ihre weitere Beteiligung bei der Umsetzung des Erarbeiteten vorstellen können. • „Das Konzept bietet Dialog und Teilhabe in die Gesellschaft hinein, schafft Verbin- dungen und vernetzt die Menschen. Es dient als Grundlage in die Zukunft hinein.“ • „Aus den vielen kreativen Ideen wurde ein FRAGE AN DIE TEILNEHMER: beeindruckender Maßnahmenplan.“ • „Wichtig ist vor allem, dass Jugendliche Wie schätzen Sie mit Migrationshintergrund über berufliche das Ergebnis ein? Möglichkeiten erfahren, die ihren Fähigkei- ten und Wünschen entsprechen, und nicht für eine Zwischenlösung/Überbrückung der finanziellen Situation.“ • „Sehr positiv, wir sind auf dem Weg zur „caring community“ und dem Aufbau von lebendigen und gelebten Nachbarschaf- ten.“ • „Umfassendes, klares und realistisches Ergebnis mit erreichbaren Zielen.“ 22 &
Impressionen der gesammelten Rückmeldungen. • „Kinderbetreuung, Ferienprogramm, Begegnungen und Feste.“ • „Jugendberufsagentur im lokalen Netz- werk verankern.“ • „Unterstützung, Hilfen, Enttabuisierung FRAGE AN DIE TEILNEHMER: Demenz, Unterstützungsnetze für ältere Menschen.“ Wie und woran • „Berufsbezogene Sprachförderung intensi- vieren.“ möchten Sie weiter • „Quartiersarbeit Oberrheinfelden, Beteili- mitwirken? gung von Migranten-Senioren.“ 23 &
HANDLUNGSFELD A: SPRACHE & BILDUNG Hintergrund: Woran knüpfen wir an? Das Handlungsfeld fasst Ziele und Maßnahmen im Das Handlungsfeld knüpft an ein breites Regelange- Sprach- und Bildungsbereich zusammen und wird als Ge- bot und zusätzlichen Angeboten von unterschiedlichen samtprozess gedacht und umgesetzt. Dabei wird beides Sprach- und Bildungsträgern an. In Rheinfelden (Baden) als Schlüssel für gesellschaftliche Integration und Teil- hat es zudem bereits erfolgreiche Initiativen, wie den habe verstanden - zum einen durch gemeinschaftliche „Mehrsprachigen Bücherwurm“, Dolmetscherschulun- Kommunikation, zum anderen durch Orientierung und gen, Sprachvorbereitungsklassen sowie „Mama lernt das Mitgestalten der Stadtgesellschaft in Rheinfelden Deutsch“ gegeben. (Baden). Beide Bereiche sind klassische Themenfelder der lokalen Integrationsarbeit. Während Ziele in Bezug auf Sprache insbesondere der Abbau von Sprachbarrie- ren und die Förderung von Alltagskommunikation dar- stellen, entfalten Erfolge in diesem Bereich auch positive Wirkungen im Themenfeld der Bildung. Ein ausreichend hohes Sprachniveau unterstützt die zentrale Zielerrei- chung im Bildungssektor: Eine erfolgreiche Gestaltung des Übergangs von Schule und Beruf sowie die Förde- rung von Bildungschancen für insbesondere benach- teiligte Bevölkerungsschichten. Dieser Zusammenhang unterstreicht die enge Verbindung beider Themenfelder. Zu betonen ist überdies, dass Ziele und Maßnahmen im Bereich Bildung nicht lediglich auf die Wissens-, sondern auch auf die Kompetenzvermittlung abzielen. „Ein ausreichend hohes Sprachniveau unterstützt die zentrale Zielerreichung im Bildungssektor: Eine erfolg- reiche Gestaltung des Über- gangs von Schule und Beruf sowie die Förderung von Bildungschancen für ins- besondere benachteiligte Bevölkerungsschichten.“ 24 &
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