L 20 - Geschäftsbericht und Jahresrechnung Luzerner Theater
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Geschäftsbericht 20/21 Inhalt Personelles4 Editorial5 Das ABC des Krisenmanagements 8 Alice: eine würdige Abschiedsproduktion 14 Spielplan16 Besucherstatistik18 Herkunft der Besucher 20 Abonnementsstatistik21 Vermittlungsprojekte22 Erfolgsrechnung26 Bilanz27 Anhang zur Jahresrechnung 30 Revisionsbericht34 Dank38 Impressum40
Geschäftsbericht 20/21 Personelles Stiftungsrat Geschäftsleitung Adresse Birgit Aufterbeck Sieber Benedikt von Peter Luzerner Theater Präsidentin Intendant Theaterstrasse 2 6003 Luzern Peter Mendler Adrian Balmer Tel 041 228 14 44 Vizepräsident / Finanzen Verwaltungsdirektor Fax 041 228 14 40 Rosie Bitterli Mucha Peter Klemm contact@luzernertheater.ch Delegierte Zweckverband Technischer Direktor Stadt Luzern (bis 31.10.20) Revisionsstelle Franz Egle Finanzkontrolle des Anne-Christine Gnekow Kantons Luzern (ab 01.01.21) Letizia A. Ineichen Stiftung Delegierte Zweckverband Luzerner Theater Stadt Luzern Stadt Luzern (ab 01.11.20) Kanton Luzern Pierre Peyer Gemeinden: Adligenswil, Delegierter Luzerner Buchrain, Dierikon, Ebikon, Sinfonieorchester Emmen, Hergiswil NW, Regula Roth-Koch Horw, Kriens, Meggen, Delegierte Personal Rothenburg, Schwarzenberg Stefan Sägesser Theaterclub Luzern Delegierter Zweckverband Kanton Luzern Ehrenpräsidenten Peter Becker Kurt W. Meyer 4
Geschäftsbericht 20/21 Editorial «Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist.» In der Spielzeit 20/21 hat uns Karl Valentin über die Schultern gesehen. Wir waren bestens vorbereitet auf ein in mehrfacher Hinsicht ausserordentl iches Jahr. Unser Intendant Benedikt von Peter wirkte bereits an neuer Stätte. Stellvertretungen waren bestellt, Abläufe neu definiert. Dazu forderten die Vorbereitungen für den Intendanzwechsel alle Teams doppelt. Doch wir konnten uns schlicht nicht vorstellen, wie heftig unser Betrieb aus dem Takt kommen würde, bis am 11. Dezember 2020 alle Räder aufgrund des Veranstaltungsverbots des Bundes stillstehen mussten. Leitziele waren eine rigorose Kostenreduktion bei maximaler Spielbereit- schaft. Als subventioniertes Haus konnten wir sofort nach Aufhebung des Veranstaltungsverbots Theatererlebnisse in allen Sparten anbieten. Dass unser Publikum dies schätzte und uns auf vielfältige Weise unterstützte, war ein enormer Ansporn, für den wir ihm sehr dankbar sind. Das hiess, auch unter sehr schwierigen Bedingungen zu proben und anders zu arbeiten. Bund, Kanton und Stadt Luzern waren uns verlässliche Partner. Unsere Abonnent innen und Abonnenten, Freundinnen und Freunde sowie Gönnerinnen und Gönner blieben uns treu, selbst als unser Angebot stark eingeschränkt werden musste. Wie glücklich und dankbar sind wir für diese Erfahrung! Das zeitweilige Arbeitsverbot war für Sängerinnen und Sänger, Schau spielerinnen und Schauspieler sowie Tänzerinnen und Tänzer besonders tragisch, weil sie nur sehr eingeschränkt Chancen hatten, sich an anderen Häusern vorzustellen. Verantwortungsvoll haben Ina Karr und ihr Team die Tanzcompanie sowie einzelne Produktionen in ihre erste Spielzeit übernommen. Die Spielzeit 20/21 war kein gutes Jahr für das Luzerner Theater. Aber es hat all unsere Stärken sichtbar gemacht. Wir haben flexibel Ideen entwickelt, Neues gewagt, zueinandergestanden und durchgehalten. Wo und wann immer es ging, konnten wir unser in der P andemie strapaziertes Publikum unterhalten und mit guter Theaterkunst erfreuen. Das ist unser Auftrag, und diesen haben wir erfüllt. Birgit Aufterbeck Sieber Benedikt von Peter Präsidentin Stiftungsrat Intendant 5
Geschäftsbericht 20/21 Das ABC des Krisenmanagements Wenn Plan A nicht realisiert werden kann, hat man meistens einen Plan B zur Hand. Das Luzerner Theater musste in diesen viralen Zeiten gar einen Plan C für seine Spielzeit erstellen und dabei viel Flexibilität aufbringen. «C» war durchaus Programm, stand für «Co- Das Luzerner Theater musste anfangen neu zu rona», aber vor allem auch für «Créativité» denken in einer für alle unsicheren Zeit. Nach oder für eine gehörige Portion «Courage». diesem Freitag folgten Monate im Zeichen des LT-Chefdisponentin Birgit Gantenberg erin- Krisenmanagements. Das Unplanbare wurde nert sich an eine besondere Lage in Zeiten der versucht planbar zu machen. Es wurden schnell Pandemie. mehrere Szenarien entwickelt und gedanklich Es war Freitag, der 13. März 2020, als die durchgespielt, wie mit den bereits geplanten künstlerische Betriebsdirektorin und Chef- Produktionen und Ressourcen umzugehen sei. disponentin des Luzerner Theaters, Birgit Das war nicht einfach, zumal alle Theaterhäu- Gantenberg, zusammen mit ihrem Team im ser in der Schweiz und Europas mit denselben Sitzungszimmer gebannt auf die Beamer- Problemen zu kämpfen hatten. Birgit Ganten- projektion starrte. Der Bundesrat hatte eine berg beschreibt es plastisch: «Wenn plötzlich Pressekonferenz einberufen, um das Unver- alle beginnen umzuplanen, dann entsteht ein meidliche zu verkünden. Das Team hatte Scho- Riesenbahnhof, in welchem hektisch herum- koladenkuchen aufgetischt, so als würde es in rangiert wird. Alle werden unsicher: Was heu- Vorahnung auf bittere Neuigkeiten etwas Süs- te gilt, gilt morgen vielleicht nicht mehr.» Die ses benötigen. Dann kam das Verdikt. Der alles folgenden Monate bestätigten dieses Szenario: lähmende Lockdown, der befürchtete «Worst Es gab Umbesetzungen, es gab Absagen. Es Case». Und das ausgerechnet an einem Freitag, gab enorm viel Arbeit, deren Ergebnis sich von den 13. Eine bittere Ironie des Schicksals. Die einem auf den nächsten Moment in Luft auflös- minuziös vorbereitete Vorstellung «Märchen te. Bis anhin war die Absage einer Vorstellung im Grand Hotel» musste noch am selben Tag oder gar einer Theaterproduktion schlicht un- abgesagt werden, obwohl die ersten Künst- denkbar gewesen. Birgit Gantenberg und das lerinnen und Künstler bereits in der Maske Luzerner Theater mussten eine schmerzhafte sassen. Unzählige Stunden Arbeit waren im Nu neue Erfahrung machen. umsonst. Der Schokoladenkuchen war in die- sem Moment nur ein kleiner Trost. Aschenputtel ohne Happy End Putzen statt Tanzen – alles war bereit für den Anfangen neu zu denken Probenstart von «Cendrillon/Aschenputtel» Die Spielzeit 20/21 war zu Beginn der Pan- vom 4. Januar 2021, Happy End inklusive. Die demie gänzlich programmiert, alle Abläufe Handlung: Aschenputtel hatte eine Fee an waren präzis geplant. Doch plötzlich musste ihrer Seite, die die junge Frau kurzerhand von alles in Frage gestellt und überprüft werden. der Küche zum Hofball und zum Prinzen zau- 8
Geschäftsbericht 20/21 Birgit Gantenberg bert. Als um Mitternacht alles vorbei ist, muss Aschenputtel zurück nach Hause und verliert 1967 in Düsseldorf geboren, ihren gläsernen Schuh. Durch ihn und mit ein studierte Musikwissenschaften bisschen magischer Hilfe finden Aschenputtel und arbeitete mehrere Jahre und ihr Prinz nach einer nächtlichen Um- in Deutschland als Leiterin verschiedener Künstlerischer armung im Wald doch noch zueinander. Ein Betriebsbüros. Während zehn glückliches Ende? Weit gefehlt: Am 11. De- Jahren wirkte sie als Kultur- zember 2020 verordnete der Bundesrat erneut managerin an der Seite des einen Lockdown. Ja, es war wiederum an ei- Dirigenten Thomas Hengelbrock in Freiburg i. B. Unter der Intendanz von Dominique Mentha «Erneut waren zwei Jahre bemühte sich das Luzerner Theater um die Dienste der intensiver Vorbereitungszeit Kulturmanagerin. Das Angebot auf allen Ebenen dahin!» aus der Schweiz kam für Birgit Gantenberg zwar überraschend, doch bereits nach einem einstündigen Gespräch unter- nem Freitag, aber immerhin kein Dreizehnter. breitete ihr das Luzerner Theater ein konkretes Angebot Trotzdem ein Déjà-vu für Birgit Gantenberg als Projektleiterin. 2012 und ihr Team: «Erneut waren zwei Jahre in- unterschrieb sie den Vertrag, tensiver Vorbereitungszeit auf allen Ebenen ein Jahr später erfolgte der dahin! Schweren Herzens haben wir uns ent- Aufstieg zur Leiterin des Künstlerischen Betriebsbüros schieden, diese Opernproduktion abzusagen.» und Chefdisponentin. Die «Plan C» reichte hier bereits schon lan- naturverbundene Düsseldorferin ge nicht mehr, aber das Alphabet hat ja einige fühlt sich sehr wohl in der Buchstaben zur Hand. Immerhin fruchte- Kleinstadt Luzern, erachtet die Luzernerinnen und Luzerner ten die bislang gemachten Erfahrungen, das als offen und zugewandt. Team hatte eine gewisse Routine entwickelt. Die Chefdisponentin wurde zunehmend zur Chef-Umdisponentin. Ein Beispiel dafür: Die aufwändige Tanzproduktion «Tanz 35: Alice», die vier Mal geplant und wieder umdisponiert wurde. Die Premiere war für den 16. Januar 2021 geplant, daraus wurde nichts, zumal die 9
Das stark geforderte Team des Künstlerischen Betriebsbüros (KBB): (v.l.n.r.) Christian Raschke, Judit Lorentsen (Projektleitung und Sonderveranstaltungen), Laura Sophia Franke und Birgit Gantenberg (Künstlerische Betriebs direktorin und Chefdisponentin). Produktionen bis nach Ostern nicht live auf- Pipeline aufgestaut, das unbedingt raus musste. geführt werden konnten. Kathleen McNurney, In dieser Phase haben wir viel Kreativität frei- Tanzchefin am Luzerner Theater, hatte wohl gesetzt. Wir haben gelernt, die Produktionen eine Eingebung, als sie die Generalprobe von aus anderen Blickwinkeln anzuschauen, aus den einem Filmteam professionell aufnehmen liess. Beschränkungen das Beste herauszuholen.» Kurz vor der erneut anberaumten Premiere am Gerne erinnert sie sich an die Operproduktion 20. April 2021 verhinderte ein Krankheitsfall, «Il barbiere di Siviglia», die eine bewegte Co- dass diese Produktion live das Licht der Welt ronageschichte hinter sich hat: Wechsel des Re- erblicken durfte. Zum Lockdown kam noch gisseurs und damit der Inszenierung, Wechsel Pech dazu. Immerhin: Die Filmaufnahmen der Orchestergrösse von gross auf klein, eine wurden zum vielbejubelten Ersatz für die spek- Version mit Chor und eine Version ohne Chor, takuläre Tanzinszenierung. Höhepunkte und eine konzertante Version vor vollem Haus und Rückschläge wurden zur intensiv gefühlten eine vor 50 Zuschauerinnen und Zuschauern. Realität. Nach dem Lockdown wurden ab Ap- Oder an «Frau Holle», ein Märchen über das ril 2021 innerhalb von nur zwei Wochen fünf Wetter nach den Brüdern Grimm, das insge- Premieren aufgeführt – ein wahrhaftiger Pre- samt fünf Mal für jeweils 50 Zuschauerinnen mieren-Rausch und eine Parforce-Leistung, und Zuschauer gezeigt werden durfte. Ledig- oder, wie es Birgit Gantenberg beschreibt: lich 50 Personen im Publikum, auch das sei eine «Eine künstlerische Eruption, die uns allen schmerzhafte Einschränkung gewesen, bedau- gutgetan hat. Es hatte sich derart viel in der ert Birgit Gantenberg, gewinnt aber Positives 10
Geschäftsbericht 20/21 schaft. Die einen waren besorgt oder verunsi- chert, die anderen eher unaufgeregt. In dieser Zeit sind wir zu medizinischen Fachkräften he- rangereift.» Das KBB hat sich der Sorgen der «Eine künstlerische Kolleginnen und Kollegen angenommen und Eruption, die uns bewegte sich «24/7» im Notfallmanagement. Alles, was mit dem Coronavirus irgendwie zu- allen gutgetan hat.» sammenhing, regelte auch das Künstlerische Betriebsbüro: den Aufbau von Schutzkonzep- ten, die Tests von auswärtigen Künstlerinnen, die Umbuchung von Hotels, die Sicherstellung daraus: «Diese Vorstellungen hatten etwas In- der Verpflegung in Fällen von Quarantäne times, Familiäres an sich. Das Publikum war usw. Bezüglich der Existenzsorgen von Mit- glücklich und verliess beseelt unser Theater. Es arbeitenden und Freelancern haben das Luzer- war ein erbauliches Gefühl für alle.» ner Theater und die Stiftung als Arbeitgeberin alles daran gesetzt, dass es gut kommt. Der Mensch im Mittelpunkt Den Betrieb eines Drei-Sparten-Theaters Gestärkt zurück zu Plan A aufrecht zu erhalten, ist anspruchsvoll. Birgit «Wenn dieses Virus etwas Gutes bewirkt hat», Gantenberg und ihr Team, Laura Franke und sinniert Birgit Gantenberg, «dann ist es die Christian Raschke, sind für alles zuständig, Erkenntnis, dass wir nicht an Festgelegtem was die Koordination mit den verschiedenen verharren sollten.» Durch gemeinsames An- Künstlerensembles und den Produktionen packen und viel Kreativität aus allen Teams sei betrifft. «Alles, was an jedem Ort und zu je- in widrigen Zeiten viel Gutes realisiert wor- der Zeit in unserem Haus passiert, geht ein- den. Die Chefdisponentin hebt positiv hervor, mal über unseren Schreibtisch.» Es geht etwa dass «alle flexibler im Denken und Handeln um die Koordination der zahlreichen Proben, geworden sind». Darüber hinaus, meint sie die Abstimmung mit den Regieteams, den mit einem Augenzwinkern, habe die Pandemie Auf- und Abbau von Bühnenbildern, die Ab- dazu geführt, dass das Luzerner Theater in stimmung mit der Technik, um nur einige der Produktion von Filmaufnahmen technisch Beispiele zu nennen. Ein ewiges Ausloten von versiert geworden sei. Kompromissen und eine logistische Mammut- Die künstlerische Betriebsdirektorin plant aufgabe in einem Theater, das, bedingt durch indessen unbeirrt weiter oder um, denkt aber seine Grösse, wenig Raum zur logistischen bereits an einen soliden und gänzlich realisier- Entfaltung bietet. Ein Räderwerk, das koordi- baren Plan A, der hoffentlich bald möglich niert Hand in Hand läuft und kaum stillsteht, sein wird. In der Zwischenzeit geht sie mit auch wenn die Pandemie die Welt bisweilen ihrem Team couragiert ihren Weg. zum Stillstand bringt. Das Künstlerische Betriebsbüro (KBB) war auch Auffangstelle für die Sorgen der Theater- mitarbeitenden. Als die Kurzarbeit begann, machten sich bei manchen Künstlerinnen und Künstlern Existenzängste breit. Corona hat die Menschen umgetrieben, weiss Birgit Gan- tenberg und ergänzt: «Das Theater ist auch in dieser Hinsicht ein Spiegelbild unserer Gesell- 11
Tanz 35: Alice
Geschäftsbericht 20/21 Theater in Zeiten der Pandemie Von der Bühne, in den Film «Alice» – so hiess der Höhepunkt des Tanz-Ensembles am Luzerner Theater. Der Star-Choreograph Po-Cheng Tsai aus Taiwan w ollte mit einer kraftvollen Choreographie begeistern. Das Virus kam dazwischen. Es blieb bei einer einzigen eingeschränkten Aufführung und einem filmischen Erbe – und der G ewissheit, dass dies ein Weg für die Zukunft sein könnte. Um den Literaturklassiker «Alice im Wun- Mr. Rabbit, den Carlos Kerr Jr. in einer akku- derland» geht es nicht. Wunder geschehen an- raten Mischung von Anschmiegsamkeit und derswo. Vor allem in Zeiten einer Pandemie. Arroganz zu dem werden liess, was die Rolle Deshalb heisst dieses Werk, das der taiwanesi- hergab: Die Führungs- und Leitperson durch sche Choreograph Po-Cheng Tsai sich erdacht das Ganze, durch eine wilde Abfolge von Auf- hat, passend einfach nur «Alice». Es hätte ei- einandertreffen mit dem verrückten Hut- nen der Höhepunkte in der zwölfjährigen, im macher, der Grinsekatze, dem Doppelgespann Sommer beendeten Aera der Tanzchefin Ka- «Tweedledee» und «Tweedledum», «Bill dem thleen McNurney sein sollen – es wurde einer, Lizard», mit Bäumen, Soldaten, Blumen, dem aber nur die wenigsten Menschen kamen in Dodo, dem «Little Hummingbird» oder «The den Genuss, das kraftstrotzende und dennoch Caterpillar». liebevoll verträumte Werk live zu erleben. Das Virus schlug zu. Die getroffenen Mass- Der Mensch im Mittelpunkt nahmen der Behörden liessen die Türen zum Po-Cheng Tsai hatte die Kostümskizzen vor- Theater zugehen. Nur ein paar Tage vor der gegeben. Sie stammten aus der Welt der Haute geplanten Premiere führten die verhängten Couture und lehnten sich an jene aus Tim Publikums-Einschränkungen zur Bekämpfung Burtons kongenialer Verfilmung von «Alice der Pandemie zu einer Absage aller Auftritte. im Wunderland» (2010) an. Dennoch blieben Später gesellten sich Covid-Fälle im Ensem- sie eigenständig, vor allem weniger verspielt, ble dazu. Die doppelt besetzte, gespiegelte weniger kindlich auch, dafür martialisch «Alice» war genau einmal auf die Bühne ge- und spürbar dunkler. Der Regisseur und sein bracht – vor knapp fünfzig Zuschauerinnen Assistent Sheng-Ho Chang hatten nach kräf- und Zuschauern. teraubenden, langen und schmerzhaften Trai- Die kraftvolle italienische Tänzerin Valeria nings ein Tanzkunstwerk geschaffen, das viel Marangelli gab sie in der einen, betörenden näher bei den so genannten Martial Arts an- Version. In der anderen schlüpfte Phoebe zusiedeln war als beim zeitgenössischen Tanz. Jewitt in die Rolle der Königin. Sie tanzten die Die eigens vom taiwanesischen Komponisten gute und die schlechte, die weisse und die rote Rockid Li erfundene Musik unterstrich die Alice, das Mädchen Alice selber und gleich- zwischen Kontrolle und Explosion wechseln- zeitig die Beherrscherinnen dieser Traumwelt. den Energien, die das Ensemble in einmaliger Die andere grosse Figur war der weisse Hase, Hochform auf den Brettern auslebte. 14
Geschäftsbericht 20/21 «Alice» wäre sagenhaft bereitung, Lust und Leiden. Es war geplant, die Produktion als Gastspiel in Taiwan auf- geworden. Zauberhaft. zuführen. Im August bestritt Po-Cheng Tsai Verschlingend. Monströs.» in Taiwan mit einer anderen, asiatischen Be- setzung einen geregelten Aufführungszyklus. Er hatte die Kostüme aus Luzern gekauft und nach Taipeh mitgenommen. Im Luzerner Theater blieben die Erinnerun- Auf der Bühne boten Tanz-Ensemble, Licht-, gen an den einen Abend – und das filmische Ton- und Bühnentechnik vor allem verblüffen- Beweismaterial. Die gesamte Generalprobe de, überwältigende Standbilder mit leichtfüs- wurde aufgezeichnet und für die Nachwelt sigen Übergängen. Po-Cheng Tsai erwies sich gesichert. Online war der Trailer zu sehen, im als ein Meister des Rhythmus, als der Herr über Theater die ganze Aufführung als Filmauf- Ent- und Beschleunigung. Als Choreograph nahme. des Kampfes arbeitete er mit den filmischen Damit steht «Alice» stellvertretend für Pro- Mitteln des abrupten Stopps, der Zeitlupe, der duktionen, die in den letzten zwei Jahren im- Ausdehnung und der Verkürzung der Zeit. mer wieder von der Unbill der Zeit erwischt Kurz: «Tanz 35: Alice» wäre sagenhaft ge- worden waren. Viel Herzblut steckt in den worden. Zauberhaft. Verschlingend. Mons- Werken, und zum Schluss bleiben sie filmisch trös. Mehr als das zu einem einzigen Abend gebannt im Gedächtnis. Die Triumphe, die geronnene Zeugnis von vielen Stunden Vor- nie richtig aufgeführt worden sind. 15
Geschäftsbericht 20/21 1) Vorstellungen teilweise gespielt 2) gesamte Produktion entfallen Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Spielplan 20/21 Entfallene Premiere Geplante Anzahl Oper María de Buenos Aires -> Theaterplatz Astor Piazzolla 22.08.20 4 – 4 Beethoven Nine -> Theaterplatz / Globe André de Ridder / 28.08.20 2 – 2 Matthew Herbert Il barbiere di Siviglia 1) -> Globe / Bühne Gioacchino Rossini 25.09.20 16 4 20 Blaubarts Frauen -> Box eine Chordamen-Revue 11.10.20 9 – 9 Schellen-Ursli 1) -> Box Selina Chönz / Alois Carigiet 02.12.20 7 8 15 Cendrillon / Aschenputtel 2) Jules Massenet 05.02.21 – 12 12 Così fan tutte 1) Wolfgang Amadeus Mozart 25.04.21 6 6 12 Das schlaue Füchslein 1) Leoš Janáček 28.04.21 8 7 15 Carmen im Roten Haus -> Rotes Haus Georges Bizet 2) 01.05.21 – 15 15 Schauspiel Kein Tatort! Film von Gerardo Naumann 19.09.20 3 – 3 Der Kirschgarten -> Box Anton Tschechow 20.09.20 17 – 17 Meine geniale Freundin 1 – 4 1) SE Elena Ferrante 05.11.20 7 9 16 Frau Holle 1) nach den Brüdern Grimm 24.11.20 5 17 22 Souvenir -> Luzern Giacomo Veronesi 03.12.20 10 – 10 Happy End -> Swissporarena ein Nachspiel 04.12.20 – 1 1 auf der Allmend 2) im Stadion des FCL Kunst UA 1) Ene-Liis Semper / Tiit Ojasoo 20.04.21 7 5 12 Schilten -> Box Hermann Burger 1) 23.04.21 9 3 12 TELL – eine wahre Geschichte UA 1) nach Motiven von F. Schiller 09.05.21 10 6 16 Das Klima -> Box Christophe Meierhans 2) 12.05.21 – 12 12 Die 5. Jahreszeit -> Luzern Thomas Verstraeten 05.06.21 1 – 1 Tanz Tanz 34: Wie es euch gefällt UA -> Globe William Shakespeare 03.09.20 15 – 15 Tanz 32: I am who I am who I am -> Südpol von Caroline Finn, Ella 28.10.20 7 – 7 Rothschild & Jasmine Morand Tanz 35: Alice 2) Po-Cheng Tsai 16.01.21 – 17 17 nach Lewis Carroll Tanz 35: Alice – Der Film Po-Cheng Tsai 06.05.21 10 – 10 nach Lewis Carroll Tanz 36+: Finale UA 1) Tanz Luzerner Theater, 22.05.21 8 2 10 Patrick Delcroix Die Spielzeit 2020/21 war (wie schon 2019/20) unvermindert stark durch die Folgen der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Seit Spielzeitbeginn und bis 28. Oktober 2020 durften max. 50% der verfügbaren Plätze belegt werden. Am 29. Oktober 2020 folgte eine Reduktion auf lediglich 50 Personen und am 12. Dezember 2020 mit dem zweiten Lockdown wiederum ein totales Veranstaltungsverbot. Erst ab 19. April 2021 durften Veranstaltungen wieder stattfinden, blieben aber vorerst auf max. 50 und ab 31. Mai 2021 auf max. 100 Personen beschränkt. 16
UA = Uraufführung Geschäftsbericht 20/21 SE = Schweizer Erstaufführung Vorstellungen Vorstellungen Vorstellungen Entfallene Premiere Geplante Anzahl Figurentheater Hotzenplotz! Gustavs Schwestern 17.10.20 4 – 4 Der Tag, an dem Louis gefressen wurde Gustavs Schwestern 25.10.20 3 – 3 Kleinformat 1) Gustavs Schwestern 06.11.20 4 4 8 Rotbällchen Eva Kaufmann 07.11.20 3 – 3 Der Wolf und die sieben Geisslein Margrit Gysin 15.11.20 3 – 3 Kleiner Riese Stanislas Figurentheater Lupine 25.11.20 3 – 3 Armstrong 2) Sven Mathiasen 16.01.21 – 3 3 Buh! 2) Compagnie Les Voisins- 23.01.21 – 3 3 Die Nachbarn Luzern erfinden 2) Gustavs Schwestern und Gäste 23.03.21 – 7 7 Fritz, Franz und Ferdinand Gustavs Schwestern 21.04.21 3 – 3 Kaspar und die neue Nachbarin Theater Hände Hoch 28.04.21 3 – 3 Weitere Veranstaltungen Öffentliche Führungen 1) 11.10.20 2 3 5 Steps: Ioannis Mandafounis 17.10.20 1 – 1 Preisverleihung 2) Kunst- und Kulturpreis 15.11.20 – 1 1 Stadt Luzern Box Labor Oper -> Box 05.05.21 5 – 5 Erinnerung #1 bis #9 -> Box 04.06.21 7 – 7 Blind Butcher Konzert -> Box 05.06.21 1 – 1 Online Spielplan Tanz 33: Salt M. Langeneckert, D. Iova-Koga 05.03.21 2 – 2 TELL – eine wahre Geschichte nach Motiven von F. Schiller 12.03.21 2 – 2 Kein Tatort! Film von Gerardo Naumann 09.04.21 1 – 1 Abonnentenanlass (online) Spielplanpräsentation 21/22 17.05.21 1 – 1 Diverses Inspiration – Gottesdienst Matthäuskirche 16.11.20 4 – 4 Adventskalender 1) Winkel 01.12.20 11 12 23 Auswärtige Gastspiele Die Unscheinbaren Litschau AT 15.08.20 3 – 3 Il barbiere di Siviglia Vaduz LIE 11.11.20 1 – 1 Schellen-Ursli Altdorf 13.03.21 – 1 1 Tanz 35: Alice 2) Taiwan 25.05.21 – 3 3 Die Unscheinbaren Graz AT 03.06.21 1 – 1 Kunst Düsseldorf DE 27.06.21 3 – 3 17
Geschäftsbericht 20/21 Besucherstatistik In der aufgrund der Covid-19 Pandemie verkürzten Spielzeit 20/21 besuchten 16 986 Personen (Vorjahr: 56 209) die insgesamt 210 (315) Veranstaltungen des Luzerner Theaters. Die durchschnittliche Platzauslastung betrug dabei 82.71% (80.26%). Der Besucheranteil von Abonnentinnen und Abonnenten sowie Mitgliedern des T heaterclubs Luzern betrug mit 2542 Personen (7637) 14.96% (13.59%). An 130 (269) Vermittlungsprojekten des Luzerner T heaters haben sich weitere 18 804 Personen beteiligt (20 607); eine detaillierte Auflistung findet sich auf den Seiten 22/23. -> Somit erreichte das Luzerner Theater 20/21 insgesamt 35 790 Personen (76 816). Der Auslastungsgrad wird ermittelt, indem die Anzahl der Besucherinnen und Besucher an den Veranstaltungen durch die Anzahl der an der gleichen Veranstaltung maximal zur Verfügung stehenden Plätze geteilt wird. Als Gesamtzahl verfügbarer Plätze gelten im Normalbetrieb 423 (Hauptbühne). Vorstellungen Vorstellungen Abonnements Einzelkarten Entfallene Belegung Besucher Besucher Anzahl Total in % Oper María de Buenos Aires -> Theaterplatz 4 – 333 95.97% 333 – Beethoven Nine -> Theaterplatz/ 2 – 169 100.00% 169 – Globe Il barbiere di Siviglia 1) -> Globe/Bühne 16 4 1 907 77.21% 1 350 557 Blaubarts Frauen -> Box 9 – 595 58.45% 416 179 Schellen-Ursli 1) -> Box 7 8 344 98.29% 344 – Cendrillon /Aschenputtel 2) – 12 – – – – Così fan tutte 1) 6 6 433 99.54% 275 158 Das schlaue Füchslein 1) 8 7 501 95.07% 364 137 Carmen im Roten Haus -> Rotes Haus 2) – 15 – – – – Total Oper 20/21 52 52 4 282 80.55% 3 251 1 031 Total Oper 19/20 93 43 16 575 74.35% 13 027 3 548 18
1) Vorstellungen teilweise gespielt 2) gesamte Produktion entfallen UA = Uraufführung Vorstellungen Vorstellungen Abonnements SE = Schweizer Erstaufführung Einzelkarten Entfallene Belegung Besucher Besucher Anzahl Total in % Schauspiel Kein Tatort! 3 – 87 33.85% 64 23 Der Kirschgarten -> Box 17 – 953 77.61% 609 344 Meine geniale Freundin 1 – 4 1) SE 7 9 350 100.00% 115 235 Frau Holle 1) 5 17 246 98.40% 223 23 Souvenir 10 – 120 88.89% 115 5 Happy End auf -> Swisspor- – 1 – – – – der Allmend 2) a rena Kunst UA 1) 7 5 258 57.33% 222 36 Schilten 1) -> Box 9 3 387 89.58% 320 67 TELL – eine wahre Geschichte UA 1) 10 6 517 91.18% 476 41 Das Klima 2) -> Box – 12 – – – – Total Schauspiel 20/21 68 53 2 918 79.53% 2 144 774 Total Schauspiel 19/20 129 35 24 804 82.33% 22 351 2 453 Tanz Tanz 34: Wie es euch 15 – 2 828 70.30% 2 291 537 gefällt UA -> Globe Tanz 32: I am who I am 7 – 313 95.72% 214 99 who I am -> Südpol Tanz 35: Alice 2) – 17 – – – – Tanz 35: Alice – Der Film 10 – 503 79.97% 499 4 Tanz 36+: Finale UA 1) 8 2 743 100.00% 646 97 Total Tanz 20/21 40 19 4 387 76.67% 3 650 737 Total Tanz 19/20 32 21 8 965 81.24% 7 329 1 636 Diverses Total Diverses 20/21 24 – 4 508 95.49% 4 508 – Total Diverses 19/20 23 – 3 517 92.72% 3 517 – Figurentheater Total Figurentheater 20/21 26 17 891 80.42% 891 – Total Figurentheater 19/20 38 10 2 348 84.46% 2 348 – Spielzeit Total Spielzeit 20/21 210 141 16 986 82.71% 14 444 2 542 Total Spielzeit 19/20 315 109 56 209 80.26% 48 572 7 637 19
Geschäftsbericht 20/21 Herkunft der Besucher 20 /21 19 /20 Bar Abo Total Bar Abo Total Luzern Stadt 51.50% 42.38% 50.32% 45.91% 38.33% 44.81% Luzern Agglomerationsgemeinden * 15.13% 21.06% 15.89% 19.27% 24.76% 20.06% Luzern übriges Kantonsgebiet 10.81% 16.46% 11.54% 13.42% 16.71% 13.90% Kanton Aargau 2.04% 1.38% 1.95% 1.81% 1.24% 1.73% Kanton Nidwalden 3.06% 4.09% 3.19% 3.12% 3.69% 3.20% Kanton Obwalden 2.36% 4.29% 2.61% 1.96% 3.77% 2.22% Kanton Schwyz 1.54% 3.12% 1.74% 1.94% 3.66% 2.19% Kanton Uri 0.33% 0.82% 0.39% 0.74% 1.10% 0.79% Kanton Zürich 4.87% 1.64% 4.45% 3.99% 1.07% 3.57% Kanton Zug 3.00% 4.09% 3.14% 3.41% 4.74% 3.60% übrige Kantone 5.00% 0.67% 4.46% 3.84% 0.93% 3.42% Ausland 0.36% 0.00% 0.32% 0.59% 0.00% 0.51% * Adligenswil, Buchrain, Dierikon, Ebikon, Emmen, Horw, Kriens, Meggen, Rothenburg, Schwarzenberg 20
Geschäftsbericht 20/21 Abonnementsstatistik 20 /21 19 /20 Anzahl Anzahl Premieren 69 76 Mittwoch 70 81 Donnerstag A 77 94 Donnerstag B 65 85 Freitag A 62 82 Freitag B 48 52 Sonntagnachmittag A 93 124 Sonntagnachmittag B 109 150 Sonntagabend 32 33 Oper 41 46 Schauspiel 28 33 Tanz 53 59 3-Sparten 8 56 Familien 23 26 Kombi Luzerner Sinfonieorchester 46 48 Kombi Kleintheater Luzern 5 31 Migros 487 487 Super 130 161 LT Flat 9 37 LT Halbtax 4 9 LT Gold 38 42 Total 1 497 1 812 21
Geschäftsbericht 20/21 Veranstaltungen Vermittlungsprojekte Teilnehmer Anzahl Anzahl Wir sind wieder da! Theaterplatz 22.08.20 1 220 Ein Marsch zum Theaterplatz Open Box Box 22. – 29.08.20 20 330 Spielplanpräsentation Box 24.08.20 1 50 Eröffnungsanlass Theaterplatz 03.09.20 1 132 Beginn Spielzeit auf dem Theaterplatz Schellen-Ursli HSLU 12.09.20 1 50 Vorpremiere in der HSLU Adventskalender Winkel 01. – 11.12.20 11 195 Nachgespräch zum Online Film – Online 12.03.21 1 86 «TELL – eine wahre Geschichte» Box Labor Tanz Box 17.03. – 01.04.21 14 243 Frauenklinik Luzern, Hotel Schweizerhof 01.06.21 1 60 «Leben mit und nach Krebs» Die 5. Jahreszeit – Eine einmalige Stadt Luzern 05.06.21 1 10 000 Stadtbespielung von Thomas Verstraeten Open Box – Erinnerungsausstellung Box 05. – 09.06.21 4 322 22. Jutz Theater Pavillon 11. – 12.06.21 1 980 Schultheatertage Theater Pavillon ohne 22
Geschäftsbericht 20/21 Veranstaltungen Teilnehmer Anzahl Anzahl Weitere Veranstaltungen Der Apéro 4 56 Late-night-Zugabe 3 285 Inspiration – Gottesdienst 4 287 Diverse Veranstaltungen Freunde Diverse 2 100 des Luzerner Theaters Audio-Einführungen Online 17 4 557 Tanzworkshop Shall We Dance Südpol 1 25 Führungen für private Gruppen Luzerner Theater 5 32 Extrachor / Statisterie / Laiendarsteller Diverse 41 Probenbesuche / Einführungen / Luzerner Theater 9 145 Nachgespräche für Schulklassen Workshops für Schulen und Familien, Luzerner Theater 20 379 Enter-Angebote, Patenklassen Führungen für Schulgruppen Luzerner Theater 5 68 Theaterkurs und Aufführung Kantonsschule Luzern 150 Ferienpass Schule & Theater Luzerner Theater 3 11 Total Teilnehmende an Vermittlungsprojekten 130 18 804 23
Così Scannen fan tutte Sie die Doppelseite! Hier folgt eine Bildlegende.© Fotograf Tanz 34: Wie es euch gefällt
Blaubarts Scannen Frauen Sie die Doppelseite! Hier folgt eine Bildlegende.© Fotograf Frau Holle
Geschäftsbericht 20/21 Erfolgsrechnung Die Erfolgsrechnung 20/21 schliesst bei einem Gesamtetat von CHF 21 676 280 mit einem negativen Ergebnis von CHF -85 088 ab. Der Eigenfinanzierungsgrad beträgt in der Berichtsperiode pandemiebedingt 7.95% (Vorjahr 16.03%). Die Rechnung 20/21 präsentiert sich wie folgt: 20/21 19/20 Vorstellungseinnahmen 545 536 1 852 577 Billettsteuereinnahmen 48 791 168 106 Billettsteuer Ertragsminderung -48 791 -168 106 Drittmittel 1 070 027 1 374 514 Übrige betriebliche Erträge 113 631 259 842 Eigenleistungen 1 729 193 3 486 933 Beiträge Zweckverband 19 947 086 18 170 919 weitere Beiträge 0 1 000 Beiträge öffentliche Hand 19 947 086 18 171 919 Total Betriebsertrag 21 676 280 21 658 852 Produktionsaufwand -575 563 -683 579 Orchester Luzerner Sinfonieorchester u. a. / Zuzüger -3 514 701 -3 439 831 Personalaufwand -16 510 645 -15 692 562 Kurzarbeitszeitentschädigung 1 962 985 1 417 595 Übriger betrieblicher Aufwand -2 906 399 -2 632 573 Total Betriebsaufwand -21 544 323 -21 030 950 Betriebsergebnis vor Abschreibungen 131 957 627 901 Abschreibungen mobile Sachanlagen -26 641 -26 566 Abschreibungen immobile Sachanlagen -264 636 -264 636 Sofortabschreibungen -153 087 -410 850 Total Abschreibungen -444 363 -702 051 Betriebsergebnis nach Abschreibungen -312 407 -74 150 Finanzaufwand -92 511 -124 516 Finanzertrag 1 152 1 291 Finanzergebnis -91 359 -123 225 Ergebnis vor Veränderung des Fondskapitals -403 766 -197 375 Entnahmen 502 603 410 850 Einlagen -183 925 -304 763 Veränderung des Fondskapitals 318 678 106 087 Jahresergebnis -85 088 -91 288 26
Geschäftsbericht 20/21 Bilanz Die Bilanz per 30. Juni 2021 weist genügend Liquidität und Eigenmittel aus und sichert zusammen mit den vertraglich fixierten Beiträgen des Zweckverbands Grosse Kulturbetriebe Kanton Luzern den Betrieb des Luzerner Theaters und die sich daraus ergebenden Verpflichtungen. Die Bilanzsumme beträgt per 30. Juni 2021 CHF 15 709 585. Die Bilanz 20/21 präsentiert sich im Detail wie folgt: 30.06.21 30.06.21 30.06.20 30.06.20 Aktiven Passiven Aktiven Passiven Flüssige Mittel 2 974 627 3 739 411 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 108 987 Übrige kurzfristige Forderungen 391 182 489 798 Vorräte 1 353 866 1 350 830 Aktive Rechnungsabgrenzung 745 978 1 422 651 Total Umlaufvermögen 5 465 653 7 111 677 Mobile Sachanlagen 0 26 641 Immobile Sachanlagen 10 243 933 10 508 568 Total Anlagevermögen 10 243 933 10 535 209 Total Aktiven 15 709 585 17 646 886 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 570 738 489 227 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 500 000 500 000 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 256 369 243 318 Passive Rechnungsabgrenzung 2 067 989 3 345 638 Total kurzfristiges Fremdkapital 3 395 097 4 578 182 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 7 000 000 7 500 000 Rückstellungen 845 298 696 250 Fonds 4 009 705 4 327 880 Total langfristiges Fremdkapital 11 855 003 12 524 130 Stiftungskapital 544 574 635 862 Jahresergebnis -85 088 -91 288 Total Eigenkapital 459 486 544 574 Total Passiven 15 709 585 17 646 886 27
TELL – eine wahre Geschichte
Geschäftsbericht 20/21 Anhang zur Jahresrechnung 1 Grundsätze Name: Stiftung Luzerner Theater Sitz: Theaterstrasse 2, 6003 Luzern Zweck: Betrieb eines professionellen Theaters für die Region Zentralschweiz 1.1 Allgemein Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizer Rechnungslegungsrechtes (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt. Die wesentlichen angewandten Bewertungsgrundsätze, welche nicht vom Gesetz vorgeschrieben sind, sind nachfolgend beschrieben. Die ausgewiesenen Werte sind gerundet. Das Total kann deshalb von der Summe der einzelnen Werte abweichen. 1.2 Bewertungsgrundsätze Investitionen grösser als CHF 20 000 werden aktiviert und linear abgeschrieben: – 3 Jahre (Informatik, Maschinen, bühnentechnische Einrichtungen mit hoher Beanspruchung) – 5 Jahre (Fahrzeuge, Informatik, bühnentechnische Einrichtungen mit mittlerer Beanspruchung) – 10 Jahre (Immobilien) Der Nutzwert des Kostümfundus wird jährlich durch eine Zählung neu ermittelt. 1.3 Ausserordentliches Ereignis Geschäfsjahr 2020/21 Covid-19 Die Spielzeit 2020/21 war (wie schon 2019/20) unvermindert stark durch die Folgen der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt. Seit Spielzeitbeginn und bis 28. Oktober 2020 durften max. 50% der verfügbaren Plätze belegt werden. Am 29. Oktober 2020 folgte eine Reduktion auf lediglich 50 Personen und am 12. Dezember 2020 mit dem zweiten Lockdown wiederum ein totales Veranstaltungsverbot. Erst ab 19. April 2021 durften Veranstaltungen wieder stattfinden, blieben aber vorerst auf max. 50 und ab 31. Mai 2021 auf max. 100 Personen beschränkt. Während des Veranstaltungsverbots wurde erneut für einen überwiegenden Teil des Personals Kurzarbeit angemeldet, wobei stets mit Bedacht darauf geachtet wurde, bei einer Wiederöffnung des Betriebs so rasch als möglich spielbereit zu sein. Insgesamt resultierte ein sehr erheblicher Ertragsausfall beim Kartenverkauf sowie teilweise bei den Drittmitteln. 2 Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen 2.1 Flüssige Mittel 30.06.21 30.06.20 Flüssige Mittel (Kasse / Post / Bank) 2 762 495 3 527 782 Hilfsfonds Personal Technik 192 450 191 948 Hilfsfonds Personal Kunst 19 681 19 681 Total 2 974 627 3 739 411 30
Geschäftsbericht 20/21 2.2 Vorräte In den Vorräten sind die Kostüme aktiviert. 2.3 Anlagevermögen 30.06.21 30.06.20 Anfangswert 10 535 209 10 791 580 Anschaffungen 153 087 445 680 Abschreibungen -291 276 -291 201 Sofortabschreibungen -153 087 -410 850 Total 10 243 933 10 535 209 Sofortabschreibungen über CHF 153 087 (Vorjahr: CHF 410 850) wurden mittels entsprechender Entnahme aus dem Erneuerungsfonds finanziert. 2.4 Rechnungsabgrenzungen 30.06.21 30.06.20 Diverse 127 573 28 499 Kurzarbeitsentschädigung 618 404 233 082 Beitrag Juni 2020 / vorausbezahlte Beiträge 3. Quartal 2020 LSO 0 1 161 070 Aktive Rechnungsabgrenzungen 745 978 1 422 651 Die Kurzarbeitsentschädigung für die Monate April bis Juni 2021 (Vorjahr: Juni 2020) infolge Covid-19 ist nach dem Bilanzstichtag eingegangen. Im Vorjahr wurden Beiträge an das LSO infolge Covid-19 vorausbezahlt. 30.06.21 30.06.20 Diverse 717 246 373 785 Lohnschuld Juli 954 942 828 868 Stundenguthaben 185 800 215 300 13. Monatslohn 210 000 210 000 Beitrag Juni 2020 Zweckverband 0 1 717 685 Passive Rechnungsabgrenzungen 2 067 989 3 345 638 Im Vorjahr hatte der Zweckverband den bereits ausbezahlten Beitrag Juni 2020 aufgrund der erhaltenen Kurzarbeitsentschädigungen infolge Covid-19 sistiert. 2.5 Verzinsliche Verbindlichkeiten Bei den kurzfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten handelt es sich um die für das folgende Geschäftsjahr geplante Amortisation der Darlehen der Stadt Luzern für den Bau des Probenhauses Südpol. Bei den langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten handelt es sich um die Darlehen der Stadt Luzern für den Bau des Probenhauses Südpol. 31
Geschäftsbericht 20/21 2.6 Rückstellungen 30.06.21 30.06.20 Informatik 210 000 85 000 Pensionskasse Stadt Luzern 36 498 92 450 Personal 150 000 150 000 Rückbau Box 100 000 80 000 Weihnachtsgeld 348 800 288 800 Total 845 298 696 250 2.7 Fonds 30.06.21 30.06.20 Edith Mathis Fonds 11 217 11 217 Hilfsfonds Personal Technik 192 450 191 948 Hilfsfonds Personal Kunst 19 681 19 681 Spenden Nachwuchsförderung 138 688 104 763 Erneuerungsfonds 2 305 584 2 358 671 Intendanzwechsel 642 084 941 600 Sonderprojekte Betrieb 520 000 520 000 Projekt Neues LT 180 000 180 000 Total 4 009 705 4 327 880 In den Hilfsfonds Personal Technik wurden CHF 7 810 (Vorjahr: CHF 7 106) direkt via Lohnprozente A rbeitnehmer eingelegt und CHF 7 308 (Vorjahr: CHF 0) ausgeschüttet. 2.8 Personalaufwand 30.06.21 30.06.20 Löhne Künstler 5 083 652 4 690 681 Löhne Gastkünstler 1 901 745 1 900 022 Löhne technische Abteilungen 6 115 776 5 806 148 Löhne kaufmännische Abteilungen 1 029 270 873 239 Taggelder Sozialversicherungen -227 161 0 Sozialversicherungen 2 091 178 1 988 650 Div. Personalaufwand 516 185 433 822 Total 16 510 645 15 692 562 In der an die Gastkünstler ausbezahlten Summe sind Honorare in der Höhe von CHF 210 750 (Vorjahr: CHF 442 198) enthalten. Die Taggelder Sozialversicherungen die bislang in den Löhnen enthalten waren, werden neu separat ausgewiesen. 2.9 Vergütungen 30.06.21 30.06.20 Stiftungsrat inkl. Präsidium 0 0 Stiftungsrat inkl. Präsidium Spesen 6 000 6 000 32
Geschäftsbericht 20/21 Geschäftsleitung 1) 450 120 466 959 Geschäftsleitung Spesen 7 200 16 800 Leitungsteam 2) 566 264 626 344 Leitungsteam Spesen 800 9 600 1) Intendant (19/20) bzw. Stv. Intendantin (20/21), Verwaltungsdirektor, Technischer Direktor (3 Personen) 2) Spartenleitungen, Musikdirektor, Leitung Künstlerisches Betriebsbüro, Leitung Marketing/Vertrieb (19/20: 6 Personen; 20/21: 5 Personen) 2.10 Übriger betrieblicher Aufwand 30.06.21 30.06.20 Liegenschaftsaufwand (Miete, Unterhalt, Reparaturen, Fremdleistungen) 1 495 391 1 231 241 Betriebskonzept Neues Luzerner Theater 0 83 012 Informatik 415 963 283 819 Werbung 701 913 695 163 Allgemeiner Verwaltungsaufwand 293 132 339 337 Total 2 906 399 2 632 573 2.11 Finanzaufwand 30.06.21 30.06.20 Zinsen Darlehen Südpol 82 296 99 947 Bank- und Postkontogebühren 4 834 3 848 Kreditkartengebühren 5 381 20 721 Total 92 511 124 516 3 Weitere Angaben 3.1 Vollzeitstellen Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr sowie im Vorjahr nicht über 250. 3.2 Zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verpfändete Aktiven 30.06.21 30.06.20 Liegenschaft Südpol bilanziert zu Buchwert 10 141 484 10 391 484 3.3 Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgestiftungen 30.06.21 30.06.20 Arbeitgeberbeiträge 245 288 238 552 3.4 Netto-Auflösung stille Reserven Im Geschäftsjahr 2020/21 wurden stille Reserven über netto CHF 260 000 (Vorjahr: CHF 517 000) aufgelöst. 3.5 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Es bestehen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die Einfluss auf die Buchwerte der ausgewiesenen Aktiven oder Verbindlichkeiten haben oder an dieser Stelle offengelegt werden müssen. 33
Geschäftsbericht 20/21 Revisionsbericht 34
Geschäftsbericht 20/21 35
Schilten María de Buenos Aires
Tanz 32: I am who I am who I am Der Kirschgarten
Geschäftsbericht 20/21 Dank Wir danken unseren Förderpartnern für ihre Wertschätzung und Unterstützung: Öffentliche Beiträge – T hyll-Stiftung – Zweckverband Grosse Kulturbetriebe – U BS Kulturstiftung K anton und Stadt Luzern – Sandro Vanoli – K antone Aargau, Nidwalden, Obwalden, sowie weitere private Förderer, Schwyz, Uri, Zug und Zürich mit Beiträgen die nicht genannt werden möchten im Rahmen des interkantonalen Kultur lastenausgleichs Danke unseren Freunden – G emeinden Küssnacht und Sarnen – Freunde Luzerner Theater – TANZfreunde Luzerner Theater Private Förderpartner – T heaterclub Luzern Hauptsponsor – Bucherer AG Medienpartner – 0 41 – Das Kulturmagazin Förderpartner – A nzeiger Luzern – Advantis Versicherungsberatung AG Zürich – a rttv.ch – A LI-Fonds der Stadt Luzern – leporello.ch – A lice Bucher Stiftung – Luzerner Zeitung – A rthur Waser Stiftung – Magazin echt – BlütenBlatt – Modul AG – Bernard van Leer Stiftung –R adio 3FACH – Dätwyler Stiftung – R adio Pilatus – Engelberger Druck AG – Ron Orp – Ernst Göhner Stiftung – SRF Kulturclub – G eistlich Pharma AG – Stadt- / Landsicht Luzern – Flersheim Stiftung – t anznetz.de – Brigitte Matteuzzi-Weber – Tele 1 – M igros Kulturprozent Zentralschweiz – Ticketcorner – Josef Müller Stiftung Muri – Unterwaldner – JTI – zentralplus – Landis & Gyr Stiftung – Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia – Carla Schwöbel-Braun – Sportmedizin St. Anna im Bahnhof 38
Geschäftsbericht 20/21 Tanz 36+: Finale 39
Impressum Herausgeber Luzerner Theater Theaterstrasse 2 6003 Luzern Intendant Benedikt von Peter Verwaltungsdirektor Adrian Balmer Konzeption BA Media, Luzern Redaktion Bruno Affentranger Adrian Balmer Angel Gonzalo Alexandra Kneubühler Redaktionsschluss 18.01.2022 Fotografen Gregory Batardon Ingo Höhn Gestaltung aformat, Luzern Druck Engelberger Druck AG, Stans
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