Learning - Jugendsiedlung Hochland
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learning outdoor Eine kleine Methodensammlung für das Lernen außerhalb des Klassenzimmers für Lehrkräfte und Erlebnispädagogen Entwickelt im Comenius-Regio-Projekt der Partnerregionen Bad Tölz-Wolfratshausen und Vågå (Norwegen) Programm für lebenslanges Lernen Königsdorf
Inhaltsverzeichnis Vorwort: Einführung in das Projekt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Methodenteil 5: Soziales Lernen und Die Pädagogik des Friluftsliv in Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . 5 erlebnispädagogische Kooperationsübungen . . . . . . . . . . . . 35 Grundlagen der Erlebnispädagogik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Lernstationenpfad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Buchstabenspiel für Grundschüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Methodenteil 1: Künstlerisches Gestalten in der Natur. . . . . . 7 Tannenzapfenstaffel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Kunst mit gefärbtem Eis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Die Sumpfüberquerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Gefrorene Bilder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Nytroglycerin-Transport. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Winterralley. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Das Spinnennetz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Farbkreis mit Steinen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Die Schlangengrube. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Landart – Steingebäude errichten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Schiffsbesatzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Malen mit Naturfarben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Das Vertrauensdreieck. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Im Zwergenland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Rucksackpacken oder herzliche Komplimente . . . . . . . . . . . 44 Gestalten mit Naturmaterial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Die Wippe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Methodenteil 2: Natur erfahren und erforschen. . . . . . . . . . . 17 Sozialtraining für GS-Kinder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Projekt Streuobstwiese Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Sozialtraining für GS-Kinder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Projekt Streuobstwiese Blüte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Methodenteil 6: Gesundheit und Ernährung. . . . . . . . . . . . . . 49 Projekt Streuobstwiese Ernte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Essen ist mehr als satt werden – 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 Sich in der Natur zurechtfinden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Essen ist mehr als satt werden – 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Tiere und Pflanzen am Gewässer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Essen ist mehr als satt werden – 3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Blätter und Baumarten erkennen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Essen ist mehr als satt werden – 4. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Schätzen und Messen in der Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Essen ist mehr als satt werden – 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Methodenteil 3: Lernen und Wiederholen in der Natur. . . . . 25 Outdoorküche „Esspedition“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Kubikmeterbau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Rentierfleisch getrocknet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Hektarmessung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Berichte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Pläne und Karten lesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Königsdorfer Lernexpedition ins Karwendel . . . . . . . . . . . . . 56 Iglubau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Das Rentier als Lehrmeister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Laufdiktat im Freien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Ritualarbeit beim Outdoor-Learning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Lernstaffel im Freien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Outdoor-Konzept der Grundschule Königsdorf. . . . . . . . . . . . 61 Methodenteil 4: Naturgeschichte erleben . . . . . . . . . . . . . . . 32 Steinzeit für Grundschulkinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 „Out-of-classroom-learning“ – Konzept der Mittelschule Königsdorf. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Steinzeit-Aktivitätstag und Steinzeitspiele. . . . . . . . . . . . . . 33 Regionales Outdoor-Curriculum der Schulen im Bezirk Vågå . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Literatur und Kontakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Schlusswort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 Programm für lebenslanges Lernen Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Vorwort zum Projekt: „Improving motivation and learning outcome in schools by sharing and developing practical teaching methods“ Motivation und Lernerfolg steigern – welcher Lehrer, welche Viele dieser Kinder benötigen einen etwas anderen Zugang Lehrerin denkt nicht täglich darüber nach, wie Kindern wichti- zum Lernen, der ihre Motivation steigert, ihnen das direkte ge Lerninhalte und Lebenskompetenzen möglichst nachhaltig Erlebnis einer gewissen Selbstwirksamkeit vermittelt und auf vermittelt werden können? Die Frage nach der Wirksamkeit diese Weise Freude und Interesse am Lernen zurückbringt. des pädagogischen Handelns stand daher auch für die in unserem Projekt teilnehmenden Pädagogen aus der Region Hier wollte unser Projekt ansetzen mit dem Ziel, gemeinsam Vågå in Norwegen und dem Tölzer Land stets im Mittelpunkt solche Lern- und Lehrmethoden, in die insbesondere auch der Überlegungen. Naturerfahrungen einbezogen werden sollten, zu erarbeiten und zu erproben. Mangelnde Motivation und eine gewisse Schulmüdigkeit sind immer wieder in mehr oder weniger starken Ausprägungen Die Entscheidung, sich während der Projektlaufzeit überwie- an den Schulen beider Länder feststellbar. Die Gründe dafür gend auf „Out-of-classroom“-Methoden zu konzentrieren, sind so unterschiedlich wie eben auch Kinder unterschiedlich ergab sich nahezu von selbst durch die Einbindung unserer sind, z.B. übermäßiger Medienkonsum, Langeweile, aber auch außerschulischen Partner, der Jugendsiedlung Hochland in Überforderung aufgrund diverser psycho-sozialer Handicaps Königsdorf und dem Norsk Fjell Museum Norwegen. sowie mangelndes Selbstbewusstsein. Außerdem sind beide Partnerregionen eher ländlich geprägt und die intakte Natur ist in beiden Ländern auch aus wirt- schaftlicher Sicht eine bedeutsame Ressource. Zur besseren Einordnung der dokumentierten Methoden hier einige Informationen zu den Partnerregionen im Überblick: Region Vågå / Mittelnorwegen Region Tölzer Land Vågå ist ein kleiner Bezirk in der Mitte Norwegens und liegt ca. Bad Tölz liegt in Oberbayern ca. 50 km südlich von München. 320 km nördlich von Oslo und 280 km südlich von Trondheim. Der Landkreis ist eher ländlich geprägt mit einer Fläche von Der Landkreis befindet sich in unmittelbarer Nähe von sechs 1111 km² und 121 000 Einwohnern, die in 18 Gemeinden touristisch sehr bedeutsamen Nationalparks, umfasst leben. Der südliche Teil des Landkreises grenzt an Österreich, 1349 km2 und hat ungefähr 3700 Einwohner. die Landschaft zeigt bereits alpinen Charakter und der Touris- mus bildet einen wesentlichen ökonomischen Schwerpunkt. Die Kreisverwaltung Vågå ist der Schulträger im Bezirk und gleichzeitig verantwortlich für die unterrichtliche Versorgung Das Staatliche Schulamt Bad Tölz-Wolfratshausen ist als der Schüler nach dem norwegischen Schulgesetz, also für die lokale staatliche Schulbehörde für den Unterricht von ca. Schulstruktur, den Sachaufwand, die Anstellung der Lehrkräfte 7000 Schülern in den 28 Grund- und Mittelschulen verantwort- und für Ausgestaltung des lokalen Curriculums. Zur Umset- lich. Zu den Aufgaben des Schulamts gehören unter anderem zung dieser Aufgaben arbeiten die Schulleitungen des Bezirks Personalmanagement sowie Schulaufsicht und Qualitäts eng mit dem Direktor für Erziehung und Kultur zusammen. Der sicherung. In diesem Zusammenhang sorgt das Schulamt Bezirk umfasst drei Schulsprengel mit insgesamt 3 Grundschu- auch für die Fortbildung der Lehrkräfte zur Ausweitung und len (1.-7. Klasse) sowie einer Sekundarschule (8.-10. Klasse). Weiterentwicklung ihres Methodenrepertoires. 3
Die Partnerschulen Vagamo skule / Sjardalen Oppvekstsenter Grund- und Mittelschule Königsdorf 238 Schüler 237 Schüler 40 Lehrkräfte 23 Lehrkräfte Offene Ganztagsschule Lalm Oppvekstsenter 52 Schüler Institutionalisierte Zusammenarbeit mit dem Landesbund für 9 Lehrkräfte Vogelschutz (LBV) sowie der Jugendsiedlung Hochland Umweltschule seit Dezember 2012 Besonderes Schulprogramm: täglich 20 Minuten zusätzliche körperliche Aktivitäten im Freien Die außerschulischen Partner Norsk Fjell Museum Jugendsiedlung Hochland Das Norsk Fjell Museum ist eines der ersten anerkannten na- Die Jugendsiedlung Hochland, die sich im Gemeindegebiet tionalen Informationszentren des Landes, die zur Erforschung von Königsdorf befindet, ist eine anerkannte und vom Bezirk und Erhaltung der kulturellen und natürlichen Werte in den Oberbayern geförderte Jugendbildungsstätte. Mitten im Land- Gebirgsregionen errichtet wurden. Aufgabe des Museums ist schaftsschutzgebiet gelegen bietet die Einrichtung Kindern es unter anderem, Informationen über Naturschutz sowie na- und Jugendlichen auf insgesamt 27 ha ambitioniert gestaltete tur-und umweltfreundliche Outdoor-Aktivitäten im Bereich der Lernorte zur Umsetzung von Bildungsprojekten in verschiede- Nationalparks anzubieten. Eines der laufenden Projekte, das nen Bereichen an, z.B. Sozial- und Gesundheitserziehung, Be- vom Museum geleitet wird, ist das Projekt Klimapark 2469, rufsorientierung, interkulturelles Lernen, Konfliktmanagement das darauf abzielt, neues klima-historisches Wissen vor allem sowie Umweltbildung. Besonderes Augenmerk wird bei allen der jungen Generation in nachhaltiger Weise zu vermitteln. Angeboten auf die erlebnispädagogische Ausrichtung gelegt. Zur Arbeit mit den Methodenkarten Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit außerschuli- • Die Erprobung der Methoden fand in der jeweiligen – manch- schen Experten ist es gelungen, wertvolle Anregungen für be- mal ganz spezifischen – Schulumgebung statt, eine Anpas- sondere Lernarrangements zu sammeln, diese gemeinsam zu sung an besondere Gegebenheiten vor Ort wird manchmal erproben und in Form von Methodenkarten zu dokumentieren. erforderlich sein. • Die angesprochenen Lernziele bzw. Kompetenzen sind meist Dabei möge man Folgendes beachten: eher allgemein gefasst, häufig fachübergreifend angelegt und auch die Zuordnung zu einer bestimmten Jahrgangsstufe • Nicht jede der vorgestellten Methoden ist völlig neu – man- ist nicht verbindlich zu sehen. Auf eine inhaltliche Einteilung ches Bewährte wurde aufgenommen, um Lehrkräfte zu be- nach Fächern oder Jahrgangsstufen wurde deshalb verzich- stärken, auch wieder einmal auf das Einfache und Erprobte tet, jedoch sind Methoden, die sich in verwandten Lernberei- zurückzugreifen. chen befinden, auch in einem Themenblock aufgeführt. • Die Methodenkarten wurden von „ganz normalen“ Lehr- • Die vorgestellte Methodensammlung erhebt keinerlei kräften und Fachpädagogen für Lehrkräfte erstellt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, sie kann und soll aber den wissenschaftlichen Anspruch und unter Verzicht auf didak- Anstoß geben, Kindern wieder mehr originale direkte Erfah- tische Analysen, jedoch mit der Maßgabe der praktischen rungen mit der Umwelt zuzumuten. Umsetzbarkeit. Insgesamt gesehen möchte die vorliegende Sammlung also vor allem Mut machen: Mut – als Lehrer etwas Neues, Ungewohntes oder lange Vergessenes zu wagen, Mut – Kindern Eigenständigkeit, Neugier und Verantwortungsbewusstsein zuzutrauen, Mut – Kindern Zeit zu lassen für eigene Erfahrungen in der Natur und in der Gemeinschaft, Mut – zur Gelassenheit, auch wenn sich manches Lernziel nicht sichtbar „abhaken“ lässt. 4
„Friluftsliv“ – ein skandinavischer Ansatz schulischer und außerschulischer Outdoor-Bildung „Friluftsliv“ ist ein skandinavischer Begriff, der ein bewe- gungskulturelles Phänomen bezeichnet, das vor allen Dingen in Norwegen von großer Bedeutung ist. Friluftsliv bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „Freiluftleben“ oder „Leben unter freiem Himmel“. „Friluftsliv“ ist dabei nicht nur mit Outdoorsport oder Natursportarten in Verbindung zu bringen, sondern vielmehr mit einem Lebensstil und einer Haltung, die den verschiedenen Aktivitätsmöglichkeiten zugrunde liegt. Körperliche Aktivität an der frischen Luft und Naturerleben stehen immer im Mittelpunkt der vielen verschiedenen Akti- vitätsformen, die in Natur und Landschaft ausgeübt werden können. Das traditionelle Friluftsliv wird mit einer Haltung betrieben, die sich an den folgenden fünf Prämissen orientiert: b) Nach Jahrgangsstufe 7: • Man lebe draußen in natürlicher Umgebung. −− Orientierung in der heimatlichen Umgebung mit Karte und • Man brauche keine technischen Fortbewegungsmittel. Kompass • Der ganze Mensch soll gefordert werden. −− Kenntnis von lokalen Traditionen des Friluftsliv • Es gibt kein Konkurrenzdenken. −− Planung von Friluftsliv-Aktivitäten und sichere Durchführung • Man vermeide der Natur zu schaden bzw. sie zu unter Beachtung von diversen Wetterbedingungen verschmutzen. −− Planung und Durchführung von mehrtägigen Aufenthalten in der Natur (mit Übernachtung) unter verschiedenen Wetter- bedingungen −− Kenntnis und Anwendung von grundlegenden Maßnahmen in Erster Hilfe Umsetzung von Friluftsliv in den Schulen von Vågå Schon vom frühen Kindergartenalter an nehmen in allen Kin- dergärten und Schulen Outdoor-Aktivitäten einen besonderen Platz im Jahreslauf ein: Die Kinder sollen die Bedeutung der Natur schätzen lernen, sie sollen erfahren, wie der Mensch die Natur nutzen kann und vor allem auch, wie die Natur nachhal- tig zu schützen ist. Regelmäßige eindrucksvolle positive Er- fahrungen in der Natur als Lebens- und Lernumgebung sollen dies bewirken. Viele Lerninhalte aus den unterschiedlichsten Fächern wie Mathematik, Norwegisch, Sport, Naturwissen- „Friluftsliv“ wird in Norwegen als ein wichtiger Teil einer schaften etc. können auch „draußen“ vermittelt werden und sinnvollen, ganzheitlichen und natürlichen Kindesentwicklung insbesondere der Erwerb von Sozialkompetenzen gelingt hier anerkannt. Als Konsequenz dieser Einsichten wird Friluftsliv besonders gut. in Norwegen institutionell und infrastrukturell von staatlicher Seite gefördert und ist mittlerweile fester und integrierter Be- standteil verschiedener Curricula und der pädagogischen Ar- beit in Kindergarten und Schule. Das übergeordnete Ziel ist es, dass die Kinder Wissen und Fähigkeiten erlangen, die benötigt werden, um eine gewisse Zeit in der freien Natur verbringen zu können. Dabei sollen lokale traditionelle Formen des Friluftsliv sowie die Besonderheiten der heimatlichen Natur besonders betont werden. Im Lehrplan von 2006 wurden Kompetenzen festgeschrieben, über die die Schüler und Schülerinnen nach einer bestimmten Jahrgangsstufe verfügen sollten: a) Nach Jahrgangsstufe 4: −− Grundlegende Fähigkeiten im Langlauf und Eislauf −− Verwendung einfacher Hilfsmittel und Ausrüstung bei einem Aufenthalt in der Natur −− Kenntnis und Anwendung grundlegender Regeln bei einem Aufenthalt in der Natur −− Grundkenntnisse über die Fortbewegung auf dem Wasser und Kenntnis möglicher Gefahren −− Fähigkeit zur Zusammenarbeit bei verschiedenen Herausfor- derungen in der Natur 5
Comenius-Regio Fachkräfteaustausch Norwegen-Deutschland Grundlagen der Erlebnispädagogik – Definition, Lernmodelle, Herangehensweise Ziel unserer erlebnispädagogischen Arbeit ist die Bildung der Person durch zielgerichtetes ganzheitliches und er- lebnisorientiertes Lernen in Gruppen, natürlicher Umgebung und durch natur- sportliche Tätigkeiten. Dabei erwarten wir, dass Erlebnispädagogen bezie- hungsorientiert, pädagogisch reflek- tiert, fachsportlich kompetent und mit der Perspektive der Umweltbildung vorgehen. Nach unserem Lernverständnis bildet Erlebnispädagogik vielfältig: Lernpro- zesse werden im Hinblick darauf gestal- tet, Erfahrungen zu ermöglichen. Der Auftrag der Erlebnispädagogik ist es, Handlungskompetenzen, Kenntnis se und Fähigkeiten zu vermitteln. Ihre Teilnehmer erhalten Gelegenheit, Weltwissen, Erkenntnisse, Urteilskraft, Selbstsicherheit und Identität in einem eigenständigen und unmittelbaren Lern- prozess auszubilden. Fokus der Arbeit ist das Individuum, auch wenn erlebnispädagogische Arbeit zu einem guten Teil in Gruppen stattfin- det. Auch bei teambildenden oder grup- pendynamischen Lernkonzepten haben wir den einzelnen Menschen im Blick. Ziel ist, ihm Lern-, Entwicklungs- und Bildungsgelegenheiten zu bieten. Eine förderliche Gruppendynamik gewähr- leistet individuelles Lernen auch in Be- zug auf Sozialkompetenzen in Gruppen. Reflexion als ein zweiter Blick auf das Erlebte und die Einnahme verschiedener Perspektiven ist eine Voraussetzung für Bildung; gleichzeitig wird Reflexion mit zunehmender Bildung selbstverständ- lich und natürlich. Aus diesem Prozess ergibt sich die Wei- terentwicklung von Verhaltensoptionen – ein Ergebnis, das sich die Pädagogen Transfer wird behindert, wenn Ziele Gleichwohl kann gemeinsames Handeln für die ihnen Anvertrauten erhoffen. nicht eindeutig sind, wenn zu viele Akti- in natürlicher Umgebung auch dann onen oft keine Zeit mehr lassen und die wertvoll sein, wenn es nicht erlebnis- Die Frage des Transfers fließt als eine Teilnehmer von der Abfolge der Tätig- pädagogisch intendiert ist, sondern um grundlegende Perspektive bei der Ziel- keiten reizüberflutet werden. Transfer- seiner selbst willen geschieht. bestimmung, der Tätigkeitsauswahl, der einheiten sollten nicht nur am Ende der Durchführung und der Reflexion ein. Aktion stehen, sondern regelmäßig in den Ablauf eingeplant werden. 6
Methodenkarte Fach: Kunsterziehung/ Klasse/Alter: Heimat- und Sachunterricht 2. Jahrgangsstufe Methode/Idee: Kunst mit gefärbtem Eis Ort: Zeitbedarf: Pausenhof, Schulgarten ca. 60 Min. Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: Kunsterziehung: Durch ganzheitliches • gefrorenes Wasser im Hinblick auf • Begegnung mit Naturphänomenen Erleben die Einzigartigkeit der Natur räumliche Wirkung untersuchen und und -materialien erfassen, grundlegende ästhetische es in Gestaltungen nutzen können • spielerisches Erkunden von Formzu- Erfahrungen sammeln • kreativ und strukturiert bei der sammenhängen und Oberflächen- Heimat- und Sachunterricht: Vielfältige Gestaltung vorgehen können strukturen eingefärbter und gefrorener Erfahrungen mit Wasser; spielerisches • Kommunikations- und Teamfähigkeit Wasserblöcke Erkunden von physikalischen Eigen in der Gruppe beweisen können • Kennenlernen und Unterscheiden der schaften des Wassers Zustandsformen von Wasser 1. Vorbereitung 2. Durchführung Material, Medien Einfärben von Wasser mithilfe von Wasser Schüler gestalten mit den gefrorenen durchsichtige farbkästen, dabei kann das Mischen der Primär- Eisquadern, legen Farbverläufe, bauen Häuser Wasserbecher/ farben wiederholt werden und Phantasiefiguren etc. ‑gläser, Beobachten der Farbauflösung im Wasser, Lehrer hält den Entstehungsprozess und die Wasserfarbkästen, Farbe setzt sich ab entstandenen Kunstwerke mit der Kamera fest Pinsel Lehrer stellt Problemfrage: Wie kann Farbe leere Milchkartons erhalten bleiben? – Lösung: Wasser muss e ingefroren werden Fotoapparat Schüler sammeln leere Milchkartons und befüllen diese mit Wasser und Farbe 3. Nachbereitung Milchkartons bei Minustemperaturen draußen Alle entstandenen Werke werden betrachtet lagern (rechtzeitige Sicherstellung, dass Die Schüler erzählen, wie und was sie mit den das Wasser auch wirklich gefriert, sonst auf Naturmaterialien gebaut haben und welche Tiefkühltruhe ausweichen) Erfahrungen sie gemacht haben Die entstandenen Fotos können zu einer Ausstel- lung im Schulhaus zusammengestellt werden Bemerkungen: Team: Grundschule Vågåmo / Norwegen 7
Methodenkarte Fach: Kunsterziehung/ Klasse/Alter: Heimat- und Sachunterricht 1./2. Jahrgangsstufe Methode/Idee: Gefrorene Bilder Ort: Zeitbedarf: Wald/Wiese/Schulhof ca. 60 Min. Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: Kunsterziehung: Durch ganzheitliches • sachgemäß und verantwortungs • Begegnung mit Naturphänomenen Erleben die Einzigartigkeit der Natur bewusst mit Naturmaterialien umgehen und -materialien erfassen, grundlegende ästhetische können • spielerisches Erkunden von Form Erfahrungen sammeln • Naturmaterialien im Hinblick auf zusammenhängen, Farbkombinationen Heimat- und Sachunterricht: Vielfältige räumliche Wirkung untersuchen und sie und Oberflächenstrukturen der Natur- Erfahrungen mit Wasser; spielerisches in Gestaltungen nutzen können materialien Erkunden von physikalischen Eigen • kreativ und strukturiert bei der Gestal- • Sammeln und Umgestalten gefundener schaften des Wassers tung vorgehen können Gegenstände • sachbezogene Reflexion über Bilder • Kennenlernen und Unterscheiden der (auch eigene) führen können Zustandsformen von Wasser • Präsentation der Bilder 1. Vorbereitung Material, Medien Suchen und Sammeln von unterschiedlichen Naturmaterialien Naturmaterialien (Unterrichtsgang, häusliche Vorbereitung etc.) – (möglichst flache Aspekte des Umweltschutzes ansprechen: e ntweder abgestorbene Gegenstände), oder nicht unter Naturschutz stehende Pflanzen sammeln Aluschalen, Wasser, Vergleichen und Ordnen des gesammelten M aterials nach Form, Farbe und Oberfläche je nach Witterung: Gefrierschrank 2. Durchführung Wasser 1-2 cm hoch in die Aluschale geben (Höhe der Materialien berücksichtigen) Naturmaterialien in die Aluschale legen, so dass ein Bild entsteht Bilder über Nacht bei Minusgraden im Schulgarten bzw. -hof einfrieren und am nächsten Tag vorsichtig aus der Aluschale herauslösen Fotografieren der Bilder, daraus Gesamtbild/Collage oder einzelne Grußkarten erstellen Gestaltung des Schulhofs mit den Bildern 3. Nachbereitung Von der Natur geformte Eisbildern suchen und diese zu einer weiteren eigenen Gestaltung verwenden © Grund- und Mittelschule Königsdorf Quellenangabe: Team: Anregung aus Flohkiste Johanna Welsch http://floh.de/seiten/home/home.php 8
Methodenkarte Fach: Werken/Gestalten Klasse/Alter: Kunsterziehung ab 3. Klasse, Heimat- und Sachkundeunterricht Teile ab Kl. 1 möglich Methode/Idee: Winterralley Ort: Zeitbedarf: Wiesen am Waldrand 4–5 Std. Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: WTG Bereich 1 Natur / Umwelt Umweltbildung – Kompetenzen im • Begeisterung für die Vielfalt der Natur Kunst – Bereich: Natur als Künstlerin Umgang mit der Natur wecken und jahreszeitliche Verände- Je nach Themenstellung! • Vielfalt der Natur schätzen lernen und rungen beobachten verantwortungsbewusst mit der Natur • Verständnis für das winterliche Leben Heimat- und Sachkundeunterricht: umgehen der Tiere im Wald herstellen Bereich: Leben mit der Natur Persönlichkeitsentwicklung – • Sensibilisieren für den sanften Umgang Soziale Kompetenzen mit der Natur • Arbeiten in Gruppen – Kooperations • Neue Wahrnehmungs- und Betrach- fähigkeit, Kompromissbereitschaft tungsräume eröffnen • Wertschätzung anderer Arbeiten bei der • Schulung des ästhetischen Empfindens Werkbetrachtung am Schluss • Natur bewusst erleben – Wind, Wetter, Naturgeräusche usw. Medienkompetenz: • Anregung zu kreativem Arbeiten im • Freizeitgestaltung ist auch ohne Com- Team puter, Fernseher und Co möglich • Verbales Ausdrücken der Natur Reflektion und Präsentation empfindungen und der Verwirklichung der Gestaltungsidee 1. Vorbereitung Material, Medien Um den Wald und seine Bewohner im Jahresverlauf Ausrüstungsliste besprechen: deutlicher heraus zu stellen, wäre es sinnvoll, • Feste, wasserdichte, warme und hohe Schuhe wenn die Schüler schon etwas Vorwissen zum • Warme Kleidung, am besten Ski-Anzug Thema Wald (Herbst) hätten. • Mütze und mindestens 2 Paar Handschuhe Das Vorhaben muss dann mit der Klasse mindes- • Brotzeit und warmes Getränk tens einen Tag im Voraus besprochen werden. Schüler schon im Vorab in Gruppen von 3–4 Kindern einteilen 2. Durchführung 1. Aufgabe – „Lustiges Tiereraten“: angeheftet, so dass er nicht erkennen kann Tierkarten Idee: Vielfalt der Waldtiere erfassen welches Tier es ist. Nun müssen sich die Schüler gegenseitig Fragen stellen, die nur mit ja oder nein Material: Pro Schüler eine Karteikarte mit einem zu beantworten sind, z.B. „Bin ich ein Säugetier?“ Waldtierbild und eine Wäscheklammer „Habe ich vier Beine?“ usw.. Durch diese Fragen Zeit: Ca. 15 Minuten muss am Ende jeder Schüler sein Waldtier erraten. Wann: Am besten spielt man dieses Spiel beim So kann der Weg zum Wald bereits abwechslungs- Wandern zum Waldrand reich gestaltet werden und die Schüler wiederho- Beschreibung: Jeder Schüler bekommt hinten an len noch einmal die Waldbewohner. seine Jacke mit einer Wäscheklammer ein Tierbild 2. Aufgabe – „Spurensuche“: Beschreibung: Die Schüler werden nun in die Fähnchen Nachdem die Schüler verschiedene Waldtiere bereits eingeteilten Vierergruppen aufgeteilt und Bestimmungsbücher erraten haben, wird nun im Wald gesucht, welche bekommen dann die Aufgabe Tierspuren im Wald Tiere dort wirklich zu finden sind. zu suchen und diese mit den Fähnchen zu markie- ren. Der Lehrer macht darauf aufmerksam, dass es Idee: Erkunden, welche Tiere im Wald unterwegs nicht nur Trittspuren sein können, sondern auch waren © Grund- und Mittelschule Königsdorf Fraß- oder Kotspuren. Material: Bestimmungsbücher, 2 oder 3 rote Fähn- Sind alle Gruppen wieder zurück am Treffpunkt, chen aus Papier und Schaschlikspieß pro Gruppe werden alle Fähnchen abgegangen und die jewei- Zeit: ca. 45 Minuten ligen Spuren anhand von Büchern bestimmt und den verschiedenen Waldbewohnern zugeordnet. 9
3. Aufgabe – „Flucht im Winter“: lautes Rufen oder Pfeifen aufschreckt, die „Rehe“ Material, Medien Idee: Erkennen, dass Flucht im Winter für müssen dann in den Wald flüchten. Nach ein paar Pfeife Waldtiere sehr anstrengender ist Fluchtmanövern werden die Gruppen getauscht, die Wiesengruppe bekommt nun auch ein Stück Material: evtl. Trillerpfeife unverspurtes Gelände mit Tiefschnee. Zeit: Ca. 20 Minuten Mit diesem Spiel können die Schüler selbst erfah- Beschreibung: Die Schüler sind Fluchttiere z.B. ren, wie anstrengend es für Waldtiere ist, wenn sie Rehe, eine Gruppe verteilt sich im tiefen Schnee im Winter flüchten müssen und dass man als Wan- auf einer Wiese, die zweite Gruppe verteilt sich derer darauf Rücksicht nehmen muss, um die Tiere auf einem geräumten Waldweg. Der Lehrer ist nun zu schonen, die zur Anstrengung auch noch weni- ein Wanderer, der die Tiere immer wieder durch ger Futter als im Sommer zur Verfügung haben. 4. Aufgabe – „Frostschutz“: Zeit: gesamt ca. 30 Minuten Heißes Wasser Flucht im Winter verbraucht sehr viel Energie, des- Beschreibung: Jede Vierergruppe bekommt ein Filmdosen halb haben die Waldtiere verschiedene Strategien Filmdöschen mit heißem Wasser, die Anfangstem- Thermometer zu überwintern: Die meisten Insekten sterben peratur sollte gemessen werden, nun muss jede im Herbst, Schlangen und Kröten verfallen in Gruppe ihr Wasser so verpacken und verstecken, Winterstarre, Warmblüter vergraben sich in Höhlen dass es möglichst warm bleibt. Ein Döschen bleibt (Fuchs) oder halten Winterschlaf (Murmeltier). zum Vergleich frei stehen. Idee: Erproben, wie sich Tiere im Winter vor der Nach einiger Zeit (15–25 Minuten), evtl. Zeit für Kälte schützen können eine Brotzeitpause, werden die Döschen wieder Material: pro Vierergruppe ein Filmdöschen + eine geholt und die Temperatur gemessen. Nun sieht Dose mehr, Thermoskanne mit heißem Wasser, man sehr gut, was im Winter warm hält – z.B. Tauchthermometer dickes Fell (Handschuh, Jacke, …) aber auch Schnee isoliert (bewohnen von Schneehöhlen). 5. Aufgabe – „Waldtiere aus Schnee“: zeigt dazu ein paar Bilder und bietet die Tierkarten Tierkarten Idee: Tiere genau betrachten und aus Schnee als Hilfsmittel an. Zu beachten ist dabei, dass die Lawinenschaufeln nachbauen Schüler zuerst die Grobform erstellen, d.h. Schnee Fotoapparat heranschaffen, aufhäufeln und andrücken oder die Material: Lawinenschaufeln, Tierkarten aus der Grobform aus gedrehten Schneekugeln herstellen. 1. Aufgabe „Lustiges Tiereraten“ Danach kann erst mit der Feinform begonnen wer- Zeit: 1 – 1,5 Stunden den, durch Anmodelieren oder Wegkratzen. Das Beschreibung: Die Schüler sollen in den Vierer- Schneetier kann auch mit Zweigen, Holz, Rinde, Moos gruppen Waldtiere aus Schnee nachbilden. Lehrer und Steinen noch weiter ausgestaltet werden: Eine weitere Möglichkeit ist es den Schnee Sollte der Schnee zum Bauen zu pulvrig sein, so mit aufgelöster Wasserfarbe aus einer Wasser- können die Schüler auch Tiere mit Ästen in den Sprühflasche einzufärben: Schnee „zeichnen“: © Grund- und Mittelschule Königsdorf Werkbetrachtung: zeigen und dabei ihre Überlegungen zu erläutern, Ganz wichtig beim Gestalten in der Natur ist es, was auch die Sprachkompetenz fördert. Positive dass die entstandenen Kunstwerke am Schluss Rückmeldungen stärken das Selbstwertgefühl gemeinsam betrachtet werden, da die geschaffe- der Schüler. Als Erinnerung für die Schüler ist es nen Werke vergänglich sind. Den Schülern macht auch möglich, dass der Lehrer die entstandenen es großen Spaß, ihre Arbeiten der Gruppe zu Kunstwerke fotografiert. 10
6. Aufgabe – „Fuchs und Hase“: Nun gehen die Schüler mit vorgestreckten Händen Material, Medien Wenn es den Schülern nicht zu kalt ist, kann man durch das Spielfeld, treffen sie auf einen anderen Augenbinden jetzt noch ein Spiel spielen, um das natürliche Schüler, so sagen sie ihm, wer sie sind: • Trifft Hase auf Hase passiert nichts. Papier Gleichgewicht von Raub- und Beutetieren zu ver- anschaulichen. • Trifft Fuchs auf Hase, so wird der Hase zum Stift Fuchs. Idee: Gleichgewicht zwischen Räubern und Beute- • Treffen zwei Füchse zusammen, so werden beide tieren wird veranschaulicht zu Hasen. Material: Augenbinden für 20 Schüler, es gehen So alle 5 Minuten sollte man nachzählen, wie viele auch dicke Mützen! Papier + Stift Hasen und wie viele Füchse im Spielfeld sind, der Zeit: ca. 30 Minuten Schreiber notiert, es wird sich immer wieder ein Beschreibung: 20 Schüler können maximal mit- Gleichgewicht einstellen, denn gibt es zu viele spielen und bekommen die Augen verbunden, Hasen, dann vermehren sich die Füchse und wer- die restlichen Schüler grenzen das 8 x 8 m große den sie zu viel, so finden sie zu wenig Nahrung, Spielfeld ab. Einer wird als Schreiber bestimmt. sterben (im Spiel werden sie zu Hasen), so können 3 Schüler sind Füchse und der Rest sind Hasen. sich die Hasen wieder vermehren usw. 7. Aufgabe – Schlussrunde: gend das Laufen im Schnee ist“. Jeder der dieser Um die Winterrally abzurunden, stellen sich alle in Aussage zustimmt, geht dann auch in die Mitte. einem Kreis auf. Einer, dem etwas zum Wintertag Sind wieder alle zurück im Kreis, darf der Nächste einfällt, tritt in die Mitte und teilt es den Anderen sagen, was ihm gefallen oder nicht gefallen hat mit, z.B. „Ich fand es interessant, wie anstren- usw... Bemerkungen: Die entstandenen Fotos kann man Wird dann die Karte noch mit einem Gedicht Team: im Unterricht auf Blankokarten kleben, z.B. als beschrieben, so kann fachübergreifend auch noch Monika Glasl ganz individuelles Geschenk für Weihnachten. der Deutschunterricht einbezogen werden. Methodenkarte Fach: Klasse/Alter: Kunsterziehung 1. Jahrgangsstufe Methode/Idee: Einen Farbkreis aus Steinen gestalten Ort: Zeitbedarf: Schulumgebung 1–2 UZE Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: 1.1. Naturschauspiele: Gestalten mit • Verschiedene Wasserfarben auf Steine • Kennen der Farbbezeichnungen Naturmaterialien aufbringen • Mischen und Kombinieren von Farben • Mischen von Farben (Primär- und Mischfarben) • Ordnen der Steine nach Farbverlauf • Farbverläufe erkennen • Gestaltung des Gesamtergebnisses im Team • Dokumentation: Fotografieren 1. Vorbereitung Material, Medien • Sammeln von Steinen mittlerer Größe Steine 2. Durchführung • Steine mit verschiedenen Wasserfarbtönen bemalen Wasserfarben • Steine als Farbkreis anordnen Pinsel • Dokumentation Fotoapparat © Grund- und Mittelschule Königsdorf 3. Nachbereitung • Besprechung der Arbeitsergebnisse Arbeitsblatt • Evtl. Übertrag der Ergebnisse in einen Farbkreis Bemerkungen: Team: Querverweis: Soziales Verhalten, Teamfähigkeit Eva Holzer Querverweis: Deutsch – Mündlicher Sprachgebrauch: Besprechung der Arbeitsergebnisse 11
Methodenkarte Fach: Klasse/Alter: Kunsterziehung ab 1. Jahrgangsstufe Methode/Idee: Landart – Steingebäude errichten Ort: Zeitbedarf: Schulumfeld ca. 120 Min. Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: Kunsterziehung: Durch ganzheitliches • sachgemäß und verantwortungsbe- • Begegnung mit Naturphänomenen und Erleben die Einzigartigkeit der Natur wusst mit Naturmaterialien umgehen -materialien erfassen, grundlegende ästhetische können • Sammeln und Umgestalten gefundener Erfahrungen sammeln • Naturmaterialien im Hinblick auf räum- Gegenstände liche Wirkung untersuchen und sie zur • spielerisches Erkunden von Gestaltung nutzen können Formzusammenhängen, Farbkombi • kreativ und strukturiert bei der Gestal- nationen und Oberflächenstrukturen tung vorgehen können der Naturmaterialien • Schulung des ästhetischen Empfindens • Wiederholung und Vertiefung der geometrischen Formen • Erfahren von Wertschätzung für die eigene gestalterische Leistung 1. Vorbereitung 2. Durchführung Material, Medien I. Schüler werden in Arbeitsgruppen aufgeteilt Bildkarten oder Bei- Benennung und Wiederholung der Eigenschaften und sollen nun aus Steinen gemeinsam ein gro- spiele geometrischer der geometrischen Flächen- und Körperformen im ßes Schloss (Burg, Stadt …) im Stil von Hundert- Flächen- und Körper- Unterrichtsgespräch wasser gestalten formen Schüler sammeln Naturmaterialien im Schul Nach Möglichkeit sollte die Durchführung nicht Bildkarten verschie- umfeld und ordnen sie mithilfe eines Arbeitsblat- im Klassenzimmer, sondern draußen erfolgen, so dener „Hundert tes den besprochenen geometrischen Formen zu dass die Baumaterialien direkt gesammelt und wasser-Häuser“ spontan ausgetauscht werden können. Ebenso Arbeitsblatt: II. sollten die Werke im Sinne der „Landart-Philo Lehrer stellt den Künstler Friedensreich Hundert- sophie“ in die Natur eingebettet werden. wasser vor, zeigt Abbildungen seiner „Hundert- Lehrer gibt folgende Hinweise: wasser-Häuser“, • feuchte Erde kann als Klebstoff dienen Schüler entdecken geometrische Formen in der • mit feuchter Erde kann man auch malen und architektonischen Gestaltung der Häuser schreiben Schüler erhalten die Aufgabe, aus den gesam- • kleine Steine dienen durch Unterkeilen der melten Naturmaterialien ein kleines Haus zu Stabilität gestalten • Häuser nicht zu hoch bauen, da sonst die Unfallgefahr beim Einsturz zu hoch ist Der Lehrer hält den Entstehungsprozess und die entstandenen Steinhäuser mit der Kamera fest. 3. Nachbereitung Alle entstandenen Werke werden betrachtet. Die Schüler erzählen, wie und was sie mit den Naturmaterialien gebaut und welche Erfahrungen sie gemacht haben (vgl. Abb. 4). Als Abschluss könnte man gemeinsam mit allen Schülern versuchen einen Torbogen zu bauen Abb. 4 (vgl. Abb. 5). © Grund- und Mittelschule Königsdorf Die entstandenen Fotos können zu einer Ausstel- lung im Schulhaus zusammengestellt werden. Abb. 5 Bemerkungen: Team: Monika Glasl 12
Methodenkarte Fach: Klasse/Alter: Kunsterziehung ab 3./4. Jahrgangsstufe Methode/Idee: Landart – Malen mit Naturfarben Ort: Zeitbedarf: Wiese nahe der Schule ca. 90 Min. Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: Kunsterziehung: Durch ganzheitliches • sachgemäß und verantwortungsbe- • Begegnung mit Naturphänomenen Erleben die Einzigartigkeit der Natur wusst mit Naturmaterialien umgehen und -materialien erfassen, grundlegende ästhetische können • Herstellung von Pflanzenfarben sowie Erfahrungen sammeln, Naturfarben spie- • Naturmaterialien im Hinblick auf ihre deren experimentelle Erprobung und lerisch erkunden farbige Wirkung untersuchen und sie in gestalterische Nutzung Gestaltungen nutzen können • Kennenlernen verschiedener • kreativ und strukturiert bei der Gestal- Materialien als Maluntergrund tung vorgehen können • Schulung des ästhetischen Empfindens 1. Vorbereitung 2. Durchführung Material, Medien I. Schüler explorieren und probieren Materialien Arbeitsblatt: Schüler sammeln Blütenblätter und ordnen sie aus. einem vorgegebenem Farbspektrum zu. Lehrer gibt folgende Hinweise: Besprechung der gesammelten Pflanzenteile • Blütenblätter oder Gras etwas zerrupfen und (Bezeichnung, Vorkommen …) kräftig auf das Papier reiben • feuchte Erde, Kohlestückchen usw. können II. ebenso verwendet werden Lehrer verweist auf mitgebrachtes Papier und • Achtung: nicht jede Blüte gibt die Farbe wieder, deutet auf das Farbspektrum; Schüler erkennen, die wir zunächst wahrnehmen dass man mit den Naturmaterialien malen kann. Gemeinsames Betrachten der Ergebnisse der Lehrer gibt kurzen Rückblick, wie zu früheren Explorationsphase, Beschreibung der Schüler- Zeiten Farbe hergestellt, bzw. Stoff gefärbt wurde. erfahrungen und Herausstellen von weiteren Möglichkeiten Themenvorgabe durch den Lehrer, wahlweise auch unter Einbezug von Schülervorschlägen: Zeichenpapier Blumenwiese, Berglandschaft, Schulhaus etc. (90g/qm), Karton als Unterlage 3. Nachbereitung Alle entstandenen Werke werden betrachtet. Die Schüler erzählen, wie und was sie mit den Naturmaterialien gemalt und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Lehrer zeigt Möglichkeit auf, dass man kein Papier für die Gestaltung braucht, wenn man Kieselsteine als Untergrund verwendet. Als Abschluss bemalt jeder Schüler einen Kiesel- stein. Alle Steine können zu einer Gestaltung zusam- mengesetzt werden (Klassen- oder Schullogo etc.). Die entstandenen Bilder oder Fotos können zu einer Ausstellung im Schulhaus zusammenge- © Grund- und Mittelschule Königsdorf stellt werden. Bemerkungen: Team: Monika Glasl 13
Methodenkarte Fach: Klasse/Alter: Kunsterziehung ab Klasse 1 Methode/Idee: Gestalten mit Naturmaterialien: Im Zwergenland Ort: Zeitbedarf: Schulumgebung 1–2 UZE Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: Natur als Künstlerin: • räumliches Gestalten: • geeignete Naturmaterialien Naturschauspiele Bauen mit Naturmaterialien auswählen, anordnen, gestalten • gestalten mit technisch-visuellen • Gestaltung im Team Mitteln: Fotografieren • Absprachen treffen; Gestaltungs ergebnisse erklären 1. Vorbereitung Material, Medien Sammeln von Naturmaterialien aller Art (Unterrichtsgang) Naturmaterialien Kisten Sand oder Erde 2. Durchführung • Gedicht vom Land der Zwerge und Riesen o.ä. Geschichte Gedicht; Geschichten • Kinder füllen Kisten mit Sand oder Erde Fotoapparat • Schüler planen in Gruppen die Gestaltung ihrer Miniaturlandschaft • Schüler setzen ihren Plan um • Fotografieren der entstandenen Landschaften 3. Nachbereitung • Ausstellung der Fotos, Landschaften • evtl. Fantasiegeschichte zu ihrem Zwergenland schreiben © Grund- und Mittelschule Königsdorf Bemerkungen: Team: Querverbindungen: Deutsch – Mündlicher Sprachgebrauch Eva Holzer Deutsch – Texte verfassen Bild: Eva Holzer 14
Methodenkarte Fach: Werken / Gestalten Klasse/Alter: Kunsterziehung 1. – 4. Klasse Heimat- u. Sachkundeunterricht Methode/Idee: Gestalten mit Naturmaterial Ort: Zeitbedarf: Schulumfeld / Wiesen / Hecken / Wald 2 – 3 Std. Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: Werken /Gestalten – Bereich: Natur / Umweltbildung – Kompetenzen im Um- • Begeisterung für die Vielfalt der Natur Umwelt gang mit der Natur wecken Kunst – Bereich: Natur als Künstlerin • Vielfalt der Natur schätzen lernen und • Sensibilisieren für den sanften Umgang verantwortungsbewusst mit der Natur mit der Natur Je nach Themenstellung! umgehen • Neue Wahrnehmungs- und Betrach- Heimat- und Sachkunde: Bereich Leben tungsräume eröffnen Persönlichkeitsentwicklung – Soziale mit der Natur • Schulung des ästhetischen Empfindens Kompetenzen • Arbeiten in Gruppen – Kooperations • Natur bewusst erleben – Wind, Wetter, fähigkeit, Kompromissbereitschaft Naturgeräusche usw. • Wertschätzung anderer Arbeiten bei der • Anregung zum kreativen Arbeiten im Werkbetrachtung am Schluss Team • Verbales Ausdrücken der Natur empfindungen und der Verwirklichung der Gestaltungsidee 1. Vorbereitung Material, Medien Einstiegsspiele schärfen den Blick für die Beson- 2. Möglichkeit – „Wer sucht, der findet“: Joghurtbecher, derheiten der Natur und nehmen die Hemm Idee: Kennenlernen der Materialien, die man vor evtl. Bestimmungs- schwelle beim kreativen Gestalten mit der Natur: Ort finden kann buch 1. Möglichkeit – Waldmemory: Material: Ein großes Tuch großes Tuch Idee: Memoryspiel mit Materialien der Wiese, Zeit: Ca. 20 Minuten der Hecke oder des Waldes Beschreibung: Lehrer legt 10 – 20 Naturmateria- Material: Pro Schüler 2 Joghurtbecher lien, (richtet sich nach dem Alter der Schüler) die Zeit: Ca. 30 Minuten man vor Ort findet, auf ein Tuch. Schüler können Beschreibung: Jeder Schüler sammelt jeweils zwei die Gegenstände eine Minute lang betrachten und gleiche, kleine, interessante Naturmaterialien, sich einprägen, danach werden die Materialien diese sollen in die Joghurtbecher passen. Anschlie- vom Lehrer abgedeckt. Nun suchen die Schüler ßend werden die Naturmaterialien im Kreis vor- diese Materialien in der Umgebung und bringen gestellt und bestimmt. Danach drehen sich die die Fundstücke mit zum Treffpunkt. Im Anschluss Schüler um, der Lehrer deckt die Gegenstände mit werden die Materialien vorgestellt und bestimmt. den Bechern ab. Nun werden der Reihe nach, je Schüler, immer zwei Becher aufgedeckt. Gleiche Paare darf der Schüler behalten. 2. Durchführung Die Durchführung der Gestaltungsaufgabe sollte Wichtig ist auch, dass die Aufgabenstellung genug in Kleingruppen (3 – 5 Schüler) stattfinden, das Struktur vorgibt aber trotzdem die Kreativität nicht motiviert, inspiriert und fördert die Kooperation. bremst. Die Aufgaben lassen sich gut in kleine Geschichten verpacken. Mögliche Aufgabenstellungen: 1. Möglichkeit: „Wir möchten später einen Spazier- Thema kann man schön in eine kleine Geschichte Fotos gang durch unseren eigenen Tierpark machen und verpacken und mit Beispielbildern als kleine ihr sollt nun die Tiere dazu gestalten“. Dieses Anregung untermauern. © Grund- und Mittelschule Königsdorf 15
2. Möglichkeit: „In den Ferien haben wir tolle Sachen erlebt, Material, Medien nun wollen wir unserer Oma eine Karte schreiben, die wir selbst gestalten.“ Dieses Thema kann man auch gut in eine kleine Geschichte verpacken und gegf. mit einem Beispielbild als kleine Anregung untermauern. Als Kartenrand braucht jedes Kind oder jede G ruppe vier Äste um Vier Äste das Bild zu begrenzen. 3. Möglichkeit: „Wir gestalten ein Mandala.“ Hier den Mönchen aus farbigem Pulver hergestellt und Fotos kann man einiges zur Geschichte der Mandalas gleich nach der Entstehung wieder verwischt, erzählen: z.B. Mandalas kommen aus dem d.h. Mandalas sind eigentlich keine bleibenden Buddhismus. Sie sind symmetrische Bilder und Kunstwerke. sollen ein Sinnbild für den Zusammenhang von Auch bei dieser Gestaltungsaufgabe kann die Mensch und Kosmos darstellen. Das Gestalten von Lehrkraft das Thema mit Fotos untermauern. Mandalas ist ein Weg um tiefer in die buddhis tische Lehre einzusteigen. Mandalas werden von Werkbetrachtung: Ganz wichtig beim Gestalten in der Natur ist es, was auch die Sprachkompetenz fördert. Positive dass die entstandenen Kunstwerke am Schluss Rückmeldungen stärken das Selbstwertgefühl der gemeinsam betrachtet werden, da die geschaffe- Schüler. nen Werke vergänglich sind. Den Schülern macht Als Erinnerung für die Schüler ist es auch möglich, Fotoapparat es großen Spaß ihre Arbeiten der Gruppe zu dass der Lehrer die entstandenen Kunstwerke zeigen und dabei ihre Überlegungen zu erläutern, fotografiert. 3. Nachbereitung © Grund- und Mittelschule Königsdorf Die entstandenen Fotos kann man im Unterricht auf noch mit einem Gedicht beschrieben, so kann man Blanko-Karten Blankokarten kleben, z.B. als ein ganz individuelles auch noch eine Querverbindung zum Deutsch Geschenk für den Muttertag. Wird dann die Karte unterricht hergestellt werden. Bemerkungen: Team: Auch ein Aufsatz oder freies Schreiben zu den Erfahrungen Monika Glasl, im Gestalten mit der Natur wären möglich. Nina Andby 16
Methodenkarte Fach: Klasse/Alter: Heimat- und Sachunterricht 2./3. Klasse Methode/Idee: „Schule auf der Streuobstwiese und beim Imker“ Ort: Zeitbedarf: Schule, Streuobstwiese, 6–7 Schultage Bienenstand Lehrplanbezug: Kompetenzen: Ziele: 2.2.4 Obst und Gemüse • Planen und Beobachten: • Streuobstwiese im Jahreslauf regelmäßige Unterrichtsgänge zur kennenlernen Streuobstwiese • Den Weg von der Blüte zur Frucht und • Früchte ernten und daraus Lebensmittel zum fertigen Produkt kennen herstellen • Die Bedeutung der Bienen für die • Erlerntes Wissen darstellen und Nutzpflanzen erkennen weitergeben • Einblick in die Herstellung verschie- dener Lebensmittel aus Früchten der Streuobstwiese erhalten 1. Vorbereitung Material, Medien U-Einheit: Plakate, Unterlagen Einführung zur Klärung des Begriffs Streuobstwiese zur Streuobstwiese (s. Fotografie) 2. Durchführung Unterrichtsgang zu einer Streuobstwiese ( Frühling) Fotoapparat, R Blüte Gläser, Lupen, Unterrichtsgang zu einer Streuobstwiese ( Sommer) Schreibmaterial, R Fruchtansätze Besuch bei einem Imker Imker, Bienenvölker, R Bedeutung der Bienen Honig Unterrichtsgang zu einer Streuobstwiese ( Sommer) Körbe, Säcke R Früchte, Ernte Herstellung von Produkten aus Streuobst (Apfelmus, Saft, Marmelade …) Kochutensilien, R Schulküche, Obstpresse … Gläser … 3. Nachbereitung Sicherung des Wissens Plakate, Ausstellung zum Thema Streuobstwiese Arbeitsergebnisse, Stellwände © Grund- und Mittelschule Königsdorf Bemerkungen: Team: Eva Holzer, Querverweis: 1. Jgst. Tiere der Wiese Kathrin Lichtenauer In Kooperation mit der Solidargemeinschaft „Unser Land“ Genauere Informationen unter: www.unserland.info/projekte/.... 17
Methodenkarte Fach: Klasse/Alter: Heimat- und Sachunterricht 2./3. Klasse Methode/Idee: „Schule auf der Streuobstwiese“ Zeitpunkt: Obstblüte Ort: Zeitbedarf: Streuobstwiese 2,5–3 Std. Lehrplanbezug: Kompetenzen (nach Prof. G. de Haan): Ziele: 2.2.4 Obst und Gemüse, Mathematik • Sozialkompetenz: Kompetenz zur • Kennenlernen der Streuobstwiese (2.4.1 Größen: Längen) Kooperation durch Teamarbeit in Klein- • Kennenlernen von Besonderheiten gruppen und Kompetenz zur Partizipa- und Unterschieden einzelner Baum tion durch Entscheidungsprozesse in individuen (Obstbaum ist nicht gleich Kleingruppen (z.B. sich auf einen Baum Obstbaum und Apfel ist nicht gleich festlegen) Apfel) • Sach- und Methodenkompetenz • Gefühl für Maßeinheiten und Entfer- • Personale Kompetenz: Vorausschauend nungen wecken Entwicklungen analysieren und beur • Andere Sinne schulen (blind einen teilen können Baum tasten) • Genau schauen lernen (Blüte abzeichnen) 1. Vorbereitung Material, Medien Streuobstwiese in Schulnähe suchen, Kontakt mit dem Landwirt aufnehmen, Termin vereinbaren 2. Durchführung Teil A: Begrüßung und Einführung Verhaltensregeln auf der Streuobstwiese Der Landwirt erzählt über seine Obstwiese (wann gepflanzt, welche Sorten, Anekdoten ...) Teil B: 1. Gruppenarbeit Meterstab), Unterschiede zwischen den Bäumen Maßbänder, Detektive auf der Streuobstwiese darstellen. Nach etwa 15 Minuten Arbeitszeit ge- Meterstäbe Klasse in etwa fünf Gruppen einteilen. Arbeitsauf- meinsam die Ergebnisse besprechen (Schrittlänge rbeitsblätter mit A trag für jede Gruppe: Wiese in Länge und Breite erklären, Baumarten vorstellen und Unterschiede Arbeitsauftrag, vermessen (Schritte oder Maßband), Anzahl der in Blatt- und Kronenform erklären, offene Fragen Klemmbrett, Bleistift Bäume, Abstand der Bäume zueinander (evtl. beantworten) Teil C: einen eigenen Baum finden nun sehend seinen Baum wiederzufinden. Danach Augenbinden, Die Kinder gehen paarweise zusammen. Ein Kind Wechsel. Wichtig: im Vorfeld gut das behutsame Fotoapparat verbindet sich die Augen, das andere ist der Führen erklären! Wenn beide Kinder einen Baum Führende. Das sehende Kind sucht sich einen getastet und wiedergefunden haben, entscheiden Baum aus, zu dem es seinen blinden Partner (auf sie sich für einen gemeinsamen Baum, den sie im Umwegen) führt. Das blinde Kind tastet den Baum Lauf des Projekts wieder besuchen werden. Das genau ab, auch auf Umfang, Borke, Bemoosung kann einer der beiden ertasteten sein oder ein etc. und wird wieder zum Ausgangspunkt geführt. ganz anderer Baum. Jedes Kinderpaar wird mit Dort nimmt es die Augenbinde ab und versucht seinem Baum fotografiert. Teil D: die Blüte Baum. Wie viele Blüten hat euer Zweig nach Klemmbretter, Einführung: Warum blüht der Obstbaum? der Markierung? Betrachte eine Blüte mit der Arbeitsblätter, Arbeitsauftrag für jedes Kinderpaar (siehe Teil C): Becherlupe und versuche sie möglichst genau zu Bleistifte, Markiere einen Beobachtungszweig an deinem zeichnen! Becherlupen, Markierungs Abschluss: die ersten Schüler werden eingesam- So gehen alle gemeinsam über die Wiese und bändchen melt und nacheinander werden alle Kinder in verabschieden sich. © Grund- und Mittelschule Königsdorf einer „Riesenraupe“ von ihrem Baum abgeholt. 3. Nachbereitung Streuobstwiesenbuch herstellen: Foto mit dem „eigenen“ Baum einkleben, Arbeitsblätter abheften. Eventuell Geschichte schreiben etc. Bemerkungen: In Kooperation mit dem „Unser Land“-Netzwerk Team: Eva Holzer, Weitere Informationen unter: http://www.unserland.info/projekte/kinder-und-jugendprojekte Kathrin Lichtenauer 18
Methodenkarte Fach: Klasse/Alter: Heimat- und Sachunterricht 2./3. Klasse Methode/Idee: „Schule auf der Streuobstwiese“ Zeitpunkt: Herbst Ort: Zeitbedarf: Streuobstwiese, evtl. Schulküche 2,5–3 Std. Lehrplanbezug: Kompetenzen (u.a. nach Prof. G. de Haan): Ziele: 2.2.4 Obst und Gemüse, Soziales • Sach- und Methodenkompetenz • Sinneswahrnehmung schulen: Ge- • Motorische Kompetenz (Schälen und schmack verschiedener Apfelsorten Äpfel schneiden) • Heimische Sortenvielfalt kennenlernen • Verantwortungsgefühl und Auswirkung • Die Kinder sollen lernen, wie leicht es des eigenen Handelns erspüren ist, Apfelmus selbst herzustellen und wie gut das schmeckt 1. Vorbereitung 2. Durchführung Material, Medien Kontakt mit dem Landwirt aufnehmen, Termin Teil A: Begrüßung und Einführung: Messer zum Äpfelauf- vereinbaren Der Landwirt erklärt verschiedene Apfelsor- schneiden ten, Kinder dürfen die verschiedenen Sorten probieren. Erklären, warum die Äpfel nicht so „gleichmäßig“ wie im Supermarkt aussehen. Teil B: Jedes Kind besucht zusammen mit seinem Partner seinen Baum: Wie viele Äpfel haben sich an dem markierten Zweig entwickelt? Teil C: Ernte Jedes Kind pflückt 3 bis 5 Äpfel bzw. sammelt schönes Fallobst vom Boden auf. Teil D: Äpfel verarbeiten Dieser Teil kann entweder vor Ort stattfinden, Für draußen: Ver- wenn sich ein Gebäude mit Stromanschluss in längerungskabel, der Nähe der Wiese befindet, oder nach einem Kochplatte, großer gemeinsamen Rückweg in der Schulküche. Topf, Kochlöffel, Vor Ort: die Kinder suchen sich einen Platz und Pürierstab, Einfüll- schälen und zerkleinern ihre Äpfel. Alles wird hilfe, Schöpfkelle, in den großen Topf geleert und zum Kochen eventuell Zucker, gebracht unter Beigabe von etwas Wasser und etwas Wasser evtl. Zucker. Während das Mus kocht, können Kinder: Messer, die Kinder Brotzeit machen. Nach der Brotzeit Schneidbretter, Glas Pürieren und Abfüllen des heißen Apfelmuses mit Twist-off-Deckel in die mitbebrachten Gläser. Mit den Kindern überlegen, wie viele Stationen gekauftes Apfel- mus zurücklegt (R Klimabezug, Umweltauswir- kungen). Dieser Teil kann auch im Unterricht noch © Grund- und Mittelschule Königsdorf einmal thematisiert und intensiviert werden. Bemerkungen: Team: In Kooperation mit dem „Unser Land“-Netzwerk Eva Holzer, Weitere Informationen unter: http://www.unserland.info/projekte/kinder-und-jugendprojekte Kathrin Lichtenauer 19
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