Leben & Arbeit LIETZ LEBT - Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.

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LIETZ LEBT

Leben & Arbeit
Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.

                                                                       AUSGABE 2 | 2019
Leben & Arbeit LIETZ LEBT - Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.
INHALTS
                             VERZEICHNIS
                               EDITORIAL
                               Georg Schweizer und Ernst-Friedrich Kellner         4
                               Zuwendungen für die Lietz-Internate                 4

                               LEITERBERICHTE
                               Neues aus den Schulen                               6

                       12      AKTUELLES
                               Verabschiedung von Alfred Schwalbach                8
                               Vorstellung der Wirtschaftsleitung                  9
                               Spiekeroog: Umbau erfolgreich abgeschlossen         10
                               Ein neuer Sportplatz für Haubinda                   12
                               Hermanns Brunnen schafft Lösungen                   13
                               Biebersteiner Abiturienten feiern ihren Abschluss   14
                               Ankunft in Hohenwehrda                              15
                               Die Auferstehung des ehemaligen Dorfladens          16
                               Schulfest in Haubinda                               18

    20                         WiWi: neues Angebot in Bieberstein                  20
                               Spiekeroog ist Biosphärenschule                     21

                               UNTERRICHTSPROJEKTE
                               E-Learning im Land wo die Zitronen blühen           22
                               Projekttag „Milchstraße“ in Haubinda                24
                               Die Bühne gehört uns!                               25
                               Praktika der Klassen 8 und 9 aus Hohenwehrda        26
                               Präsenzwochenende vor der Staffelei                 28
                               Exkursion zur Frankfurter IAA                       29
                        28     Erlebnispädagogik: Abenteuer im Dunkeln             30
                               Schülerakademie auf dem Forschungsboot              31

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INHALTSVER ZEICHNIS
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REISEN
Wir hissen die Segel auf dem Ijsselmeer         32
Hessischer Familientag in Fulda                 34
                                                                                                  32

FEUILLETON
Neue Herausforderung für das Wahlfach Theater   35
Musik liegt in der Luft …                       36
Faustisches in Bieberstein                      37
Theater AG Spiekeroog: Romeo und Julia          38

SPORT
Segeln in Theorie und Praxis                    39

                                                     38
VERSCHIEDENES
Leben & Arbeit digital                          40
Schulentwicklungsprozess auf Spiekeroog         41
Danke für jahrelangen Einsatz                   42
                                                          IMPRESSUM

ALTBÜRGER
                                                          Dezember 2019

                                                          Herausgeber:
                                                          Stiftung Deutsche Landerziehungsheime
Klaus Bertelsmann: zum 95. Geburtstag           45        Hermann-Lietz-Schule,
                                                          Hermann-Lietz-Schule Spiekeroog gGmbH,
Altbürger-Datenbank                             46        Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.

                                                          Redaktionsteam:
Ein Leben fürs Museum: Wolfgang Herbst          47        Georg Schweizer, Katharina Schlegel,
                                                          Mathilde Luxenburger, Stephanie Berg,
Erinnerungen von Eduard - Detlev Vormann        48        Veith Wißmann, Christoph Winter

Im Interview: Jesco von Puttkamer               49        Redaktionsadresse/Bezugsnachweis:
                                                          Altbürger und Freunde

Altbürgertreffen auf Bieberstein                50        der Hermann-Lietz-Schulen e.V.
                                                          – Geschäftsstelle –
                                                          Im Grund 2, D -36145 Hofbieber
So war das: Leben auf dem Schloss               52        Telefon: +49 (0) 6657 79 -38
                                                          Telefax: +49 (0) 6657 79 -39
                                                          altbuerger-hl@t-online.de
Verstorbene Altbürger / Nachrufe                56        www.lietz-schulen.de/altbuerger

                                                          Einzelpreis 9,– €, Abo 15,– €/Jahr
                                                          Im Mitgliedsbeitrag des Vereins Altbürger und

SONSTIGES                                                 Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V. ist der Bezug
                                                          von Leben & Arbeit – Lietz lebt enthalten.
                                                          Außerhalb Europas erfolgt der

Randnotizen                                     58        Versand auf Wunsch per Luftpost
                                                          (plus 20,– € pro Jahr).

HL Clubanschriften                              59        Verantwortlich für Anzeigen:
                                                          Christoph Winter

Adressen                                        60        Titelbild: Uli Mayer, UM Werbephotographie

                                                                                                        3
                                                                INHALTSVER ZEICHNIS
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Liebe Altbürger
                                 und Freunde!

                         Bieberstein hat sich       Ganz herzlich möchte ich mich         Wenn ihr mehr wissen wollt, wie
                         beim diesjährigen          noch mal bei Herrn Meister und        wir die Schulen unterstützen, so
                         Altbürgertreffen mal       seinem Team für die gute Orga-        kann man das jetzt sehr gut auf un-
                         wieder von der bes-        nisation bedanken. Einige Altbür-     serer Internetseite unter www.lietz-
                         ten Seite gezeigt.         ger – und vor allem Jungaltbürger     schulen.de/altbuerger/zuwen-
                         Schon am Freitag           – haben sich bei mir beschwert,       dungen einsehen, dort sind auch
                         trafen sich die Ersten     dass sie viel zu spät von diesem      in Teilen schon Bilder und Artikel
            zum HL-Golfturnier und am Abend         Altbürgertreffen erfahren haben.      der Schulen zu unseren Zuwendun-
            fand die Siegerehrung im Rahmen         Diese Kritik nehme ich natürlich      gen zu sehen. Das Feedback der
            des Festlichen Dinners in toller At-    gerne an und wir werden in 2021       Schulen zu unseren Zuwendungen
            mosphäre und mit gutem Essen            beim nächsten Altbürgertreffen in     ist uns wichtig und ich hoffe, dass
            und tollen Gesprächen im festlich       Bieberstein versuchen, über noch      in Kürze noch einige Bilder und Ar-
            geschmückten Speisesaal in Bie-         mehr „Kanäle“ die Werbetrommel        tikel dazu kommen werden.
            berstein statt. Das war ein super       für das Treffen zu rühren.
            Start in das Wochenende. Der                                                  Zum Schluss noch eine Bitte: Um
            Samstag war bei bestem Wetter           Bei der Mitgliederversammlung         die Kosten für Leben & Arbeit so
            mit Mitgliederversammlung und           wurde der alte Vorstand für weitere   niedrig wie möglich zu halten,
            vielen Angeboten von Seiten der         drei Jahre gewählt, auch hier ein     sind wir auf Werbung angewie-
            Schule sehr ereignisreich und ließ      Dankeschön für das in uns gesetzte    sen. Leider haben wir gerade ei-
            doch Zeit, sich mit vielen Altbür-      Vertrauen. Im Arbeitsausschuss ist    nen langjährigen Werbepartner
            gern auszutauschen, welche man          Ina Freitag aus beruflichen Grün-     verloren, das schmerzt uns natür-
            zum Teil schon lange nicht mehr         den leider nicht mehr als Kandi-      lich. Für einige von Euch könnte
            gesehen hat. Ausklang fand am           datin angetreten, ihren Platz nimmt   Werbung hier bestimmt Sinn ma-
            Sonntag das Altbürgertreffen mit        nun Nina Dressen ein. Vielen          chen, wenn Ihr das auch so seht,
            einer Gedenkfeier zum 100. To-          Dank, liebe Ina, für deinen langen    dann sprecht mich doch bitte an.
            destag von Hermann Lietz in der         Einsatz im Arbeitsausschuss und
            Kapelle von Bieberstein.                herzlich willkommen, liebe Nina.      Mit besten Grüßen

                                                                                          Georg Schweizer

     Willkommene und notwendige Unterstützung für förderungswerte Projekte

     Zuwendungen – Wir sagen Danke!
      HAU       Rasenmähroboter                    3.815,00 €
                Mikrofonsystem                     1.669,00 €
                Infopanel neue Mensa               1.280,63 €
                Honorar Musikprofessor             1.200,00 €
                Kameradrohne                       1.200,00 €
                4 Pinnwände                         799,58 €
                2 Holzpferde                        744,89 €
                4 Obstbäume                          75,00 €

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EDITORIAL
Leben & Arbeit LIETZ LEBT - Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.
Liebe Altbürger
                    und Freunde!

             Auch in diesem Edito-    beispielhaft einen Ausgleich schaf-    gearbeitet. Herr Schwalbach hat
             rial kann ich von Ein-   fen können.                            in seiner engagierten 23-jährigen
             weihungen berichten.                                            Tätigkeit für die Stiftung viele wert-
             Am 13. September         Die Auseinandersetzung mit der         volle Impulse gegeben und war in
             2019 wurde in Hau-       Digitalisierung des Unterrichts in     der Leiterkonferenz eine wichtige
             binda eine Solaran-      den Heimen macht Fortschritte,         Stütze. Ihm sei auch an dieser Stel-
             lage (168 kW Peak)       wobei der Austausch der jeweils        le für seinen Einsatz sehr herzlich
auf der Turnhalle eingeweiht. Das     gewonnenen Erfahrungen unter           gedankt.
Heim Haubinda hat sich zum Ziel       den drei Heimen noch Potenzial
gesetzt, binnen zehn Jahren ener-     hat. Hohenwehrda entwickelt mit        Zum Ende des Schuljahres verließ
getisch autark sein zu wollen. Ein    seinem engagierten Informatiker di-    uns auf Bieberstein, nach mehr als
Vorbild für Schüler, Besucher und     gitale Bausteine in verschiedenen      vierzigjähriger, erfolgreicher Tätig-
die Schwesterheime. Gleichzeitig      Fachbereichen, nimmt motivierte        keit in dem von ihm begründeten
wurde ein moderner Sportplatz mit     Lehrer genauso wie Schüler hier-       und von ihm besonders geprägten
Staffelläufern aller Altersgruppen    bei mit. Medienkompetenz wird          WiWi-Leistungskurs, Herr Professor
eingeweiht. In diesem Angebot         von Grund auf vermittelt. Die dor-     Feldmann. Generationen von Teil-
für die Schüler liegt ein weiterer    tige Konzeptentwicklung wurde          nehmern seiner Kurse haben durch
Ausgleich für drohende Verkop-        zwischenzeitlich von kompetenter       ihn einen in der Internatswelt ein-
fung des Unterrichts, dies dürfte     außerschulischer Seite als hervor-     malig ausgestalteten Ausbildungs-
unserem Namensgeber gefallen          ragend gewürdigt. Die strukturierte    zweig vorgefunden und Einblick
haben. Wenn Schülern im Sport         Auseinandersetzung mit dem The-        in die komplexe Wirtschaftswelt
nicht nur Gewinnen- und Verlieren-    ma dürfte sich auch auf die Akqui-     erhalten. Prof. Feldmann sei für sei-
können vermittelt wird, sondern       se neuer Schüler positiv auswirken.    nen außergewöhnlichen Einsatz,
wenn sie bei begleitetem Training                                            auch bei der Neubesetzung dieser
ihre eigenen Grenzen kennen und       Am 1. August 2019 hat der              Position, ganz herzlich gedankt.
positiv verschieben lernen, dürften   neue Wirtschaftsleiter Herr Frank
sie für ihr zukünftiges Leben ein     Stempfle seine Tätigkeit bei der       Eine erfolgreiche Zeit
bedeutsames Handwerkszeug             Stiftung aufgenommen. Er wird bis      wünscht Ihnen Ihr
an die Seite gestellt bekommen        zum Jahresende durch den schei-
haben, mit welchem sie in den         denden Wirtschaftsleiter Herrn Al-
vertechnisierten Lebensabläufen       fred Schwalbach umfangreich ein-       Ernst-Friedrich Kellner

                                         HOH         Unterrichts-Materialboxen
                                                     „Erneuerbare Energien“                        2.140,00 €

                                           BIE       Geschirrspülmaschine / Grill / Waffeleisen    1.485,60 €
                                                     Bilderrahmen und Aufhängeschienen                 715,00 €
                                                     Zuschuss Englandfahrt                             700,00 €
                                                     Zuwendung Kunst-Event (Ölmalerei)                 500,00 €
                                                     Kletterseile                                      344,89 €
                                                     Theater-Requisiten                                264,00 €

                                           SPI       Zuschuss für Umbau
                                                     Gebäude Naturwissenschaften                   5.000,00 €
                                                     Nachtmodul
                                                     (Hören und Sehen bei Nacht)                   1.264,35 €
               WEITERE INFOS UND
               ZUWENDUNGEN                                                                                            5
               DER LETZTEN JAHRE                                                                               EDITORIAL
Leben & Arbeit LIETZ LEBT - Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.
Weihnachtsgrüße                                              Neuigkeiten aus
                        aus Haubinda                                                 Hohenwehrda

                               In diesem Heft finden Sie den Be-                           Zum Schuljahresbeginn 2019/20
                               richt zu Bau und Einweihung unse-                           sind 30 neue Schüler und Schüle-
                               res Sportplatzes. Ich bin dem Vor-                          rinnen zu uns gekommen, darunter
                               stand und den Verantwortlichen in                           auch Kinder aus Brasilien, Spani-
                               allen Gremien sehr dankbar, dass                            en und Luxemburg.
                               uns für dieses Projekt die notwen-
                               dige Unterstützung gegeben wur-                            In das Forsthaus ist Familie Fitzky/
                               de. Haubinda verfügt damit über                            Benz eingezogen und betreut dort
           erstklassige Voraussetzungen, einen hoch qualitativen       die 7 Mädchen und die 8 Jungen. Herr Torsten Benz
           Sportunterricht im Freien erteilen zu können. Dieser        bereichert den Sport in Hohenwehrda mit attraktivem
           Sportplatz begleitet gleichzeitig die Digitalisierungs-     Fitnessprogramm und ergänzt das Sozialpädagogen-
           strategie an unserer Schule. Die Freude an Bewegung         Team. Frau Saskia Fitzky arbeitet als Sozialpädago-
           und das Austesten körperlicher Leistungsfähigkeit mit       gin und setzt professionell tiergestützte pädagogische
           dem damit verbundenen Glücksgefühl sind aus unserer         Maßnahmen ein. Ihre beiden Hunde sind entspre-
           Sicht notwendige Ergänzungen zum eher sitzenden,            chend geschult. Herr Martin Batzel ist im Gegenzug
           kopflastigen und manchmal einseitigem Freizeitverhal-       aus dem Forsthaus ausgezogen und arbeitet nun ver-
           ten unserer Schüler. Mit Musik, Darstellen & Gestalten,     stärkend im Deutschunterricht.
           Kunst sowie Landwirtschaft und Handwerk bietet die
           Hermann-Lietz-Schule Haubinda sehr gute Vorausset-          Im Waldhaus hat Frau Tina Sitzer eine Internatsfamilie
           zungen für eine allseitige Entwicklung der Persönlich-      übernommen und ergänzt den Deutsch- und Englisch-
           keit. Im 30. Jahr des Mauerfalls und der damit ver-         unterricht. Herr Matthias Göpfert unterstützt den Un-
           bundenen Erweckung Haubindas aus einem gewissen             terricht nun als externer Kollege im Bereich Latein und
           Dornröschenschlaf können wir alle in Ost und West,          Religion.
           in Nord und Süd stolz darauf sein, was die Gemein-
           schaft der Hermann-Lietz-Schulen mit all ihren Unterstüt-   Ebenfalls neu bei uns ist Herr Daniel Alles. Er hilft, den
           zern, Förderern und konstruktiven Kritikern erreicht hat.   Musikbereich weiter zu profilieren und nimmt sich als
                                                                       Strömungsrettungsschwimmer des Schwimmunterrich-
           Dafür möchte ich mich an dieser Stelle im Namen mitt-       tes an. Außerdem unterrichtet er Mathematik und Ge-
           lerweile wieder etlicher Schülergenerationen und na-        schichte.
           türlich auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz
           herzlich bedanken. Natürlich gehörte zu diesem Erfolg       Durch die entstandenen personellen Verschiebungen
           auch die aufopferungsvolle Arbeit aller Angestellten un-    konnte sowohl die Familienarbeit als auch der Unter-
           serer Schule. Auch hierfür ein herzliches Dankeschön        richtsbereich solide abgedeckt werden.
           und dass diese erfolgreiche Entwicklung sich mindes-
           tens auch die nächsten 30 Jahre fortsetzt. Nicht zuletzt    Baulich wird wie angekündigt das Waldhaus außen
           gehören in diesen Dank die Schülerinnen und Schüler         saniert und der Wohnbereich unter dem Dach neu ge-
           und deren Eltern und Großeltern mit eingeschlossen.         staltet. Im Jahr 2020 hoffen wir auf die Fertigstellung
           Denn nicht zuletzt dem Vertrauen der Eltern, Großeltern     des Wehrdahauses.
           und Jugendämter ist es zu verdanken, dass diese Schu-
           le entsprechend gut besucht wurde und dass insbeson-        Das pädagogische Team ist – sehen wir von den
           dere durch aktive Schülerinnen und Schüler ein sehr         täglichen Herausforderungen pubertierender Kinder/
           facettenreiches und sinngebendes Schulleben existiert.      Jugendlicher ab – mit der Umsetzung des Medienkon-
                                                                       zeptes beschäftigt, indem digitale Bausteine in das
           In diesem Sinne blicke ich voller Dankbarkeit und Re-       Schulcurriculum eingebaut werden. Die technische
           spekt auf die letzten 30 Jahre und hoffe darauf, dass       Ausstattung wächst nach und nach und die Medien-
           uns diese Unterstützung von allen Seiten auch in den        erziehung spielt zunehmend eine große Rolle.
           nächsten Jahren tragen wird.
                                                                       Herzliche Einladung an alle und herzliche Grüße
           Ihr Burkhard Werner                                         Sabine Hasenjaeger

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LEITERBERICHTE
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Übung macht                                                Alles bleibt und wird
              den Meister                                                auf Spiekeroog

                    11:25. Ich freue mich auf die zwei-                         Nun haben wir endlich unseren
                    te Griechischstunde mit, sagen                              neuen Verwaltungstrakt und das
                    wir, Tim. Ich bin früher gekommen,                          Haus der Nachhaltigkeit einge-
                    warte ungeduldig, bis der Kollege                           weiht. Ausstehende Brandschutz-
                    seinen Unterricht beendet, damit                            maßnahmen konnten wir realisie-
                    Rechner und Beamer rechtzeitig                              ren, die hoffentlich nie zum Tragen
                    laufen.                                                     kommen. Dank des Digitalpakts
                                                                                werden wir im Winter die letzten
11:30. Ich betrete den Raum, werfe den Rechner am Pult      drei Klassenräume mit modernster digitaler Präsenta-
an, aktiviere den Beamer und das mitgebrachte iPad.         tionstechnik ausstatten und unsere Serverstruktur erneu-
Fünf Minuten bis Unterrichtsbeginn. Der Plan: Stammfor-     ern. Dann steht die Sanierung der Haustechnik an: Ziel
mentest, Tempusbildung und -aspekte, Besonderheiten         ist die CO2-freie Energieversorgung mithilfe moderner
im homerischen Hexameter, Übersetzung des Odyssee-          windstrombetriebener Wärmepumpen.
Proömiums, Vergleich mit dem der Ilias und Vergils Äneis.
                                                            Eigentlich bin ich aber kein Baumanager, sondern
11:32. Tim ist früher da. Löblich.                          angetreten, um Reformpädagogik zu leben und wei-
                                                            terzuentwickeln. Während der 90 - Jahrfeier hatten wir
11:35. Seit Minuten stehe ich vor der Leinwand. In          uns in den Arbeitsgruppen dafür Einiges vorgenom-
freundlichem Blau strahlt sie mich an, aber mit dem         men: Die Weiterentwicklung der Gilden und gleich-
iPad will sie sich nicht verbinden. Herumgedrücke auf       zeitig den Weg in die digitale Gesellschaft, um die
der Fernbedienung. Wie war das noch mal mit der             Jugendlichen bestmöglich auf morgen und übermorgen
Synchronisation? Weitere fruchtlose Versuche über           vorzubereiten. Dabei sollen die Werte einer nachhal-
den Rechner am Pult, Beamer aus, Beamer an – die            tig orientierten Gesellschaft handlungsleitend sein:
Unterrichtsvorbereitung, die auf dem iPad schlummert,       ökonomisch, sozial und ökologisch dauerhaft, dabei
schafft es nicht auf die Leinwand.                          weltoffen und gerecht.

11:40. Stumm verfolgt Tim das von Selbstgesprächen          An vielen Stellen sind wir weitergekommen. Ein Haus-
begleitete Hin und Her.                                     wirtschaftstag für Schüler wurde zusätzlich zum Kü-
                                                            chentag eingeführt. Eine Repairgilde hat die Arbeit
11:45. Er schreibt den Test, den ich auf die Leinwand       begonnen. Die Segelei wurde durch eine Skipper-AG
hatte projizieren wollen, auf meinem iPad. Er hatte nie     ergänzt, in der auch höherwertige Scheine wie der
einen Apple Pencil in der Hand und krakelt unbeholfen       Sportküstenschifferschein gemacht werden können.
auf der Glasoberfläche herum. Ich rufe währenddes-          Die Planungen zum neuen Bootsschuppen nehmen
sen den Admin an. Seine Instruktion lautet: Klassen-        wieder Fahrt auf. Das Tabletklassenkonzept wird Jahr
rechner ausmachen und Wandschalter für Apple-TV             für Jahr ausgeweitet, erstmals gibt es in zwei Jahrgän-
aktivieren. Voilà, das iPad synchronisiert sich mühelos     gen in diesem Schuljahr die digitale Mappenführung.
mit dem Beamer.                                             In der neuen Forschungs-AG werden Lego-Mindstorm-
                                                            modelle programmiert – und alle Maßnahmen wurden
12:05. Der Test ist geschrieben. Wir sitzen nebenein-       und werden durch Fortbildungen flankiert.
ander, analysieren und lesen die Hexameter im Chor
von der Leinwand ab, übersetzen und interpretieren.         Es geht also weiter rasant voran auf Spiekeroog, Dank
Die Tempusaspekte und ein paar graue Haare sind             eines hochmotivierten und innovativen Kollegiums.
die beklagenswerten, aber einzigen Opfer des ver-
korksten Stundenbeginns.                                    Ich freue mich auf ein spannendes weiteres Schuljahr!
                                                            Ihr Florian Fock
Drei Wochen später. Immer noch Reibungsverluste?
Kaum! Nur denken und lernen muss man weiterhin
selbst – Schüler wie Lehrer. Beruhigend.

Michael Meister

                                                                                                                       7
                                                                                                         LEITERBERICHTE
Leben & Arbeit LIETZ LEBT - Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.
Verabschiedung von Alfred Schwalbach

     Wir sagen DANKE!
            Er hat sich aus Sicht des Vorstan-
            des als geeignetster Bewerber
            herausgestellt. Sein erster Arbeits-
            platz war auf einem Sofa neben
            dem Schreibtisch des damaligen
            Wirtschaftsleiters Franz Werner
            an einem Couchtisch. Seine erste
            Aufgabe hatte es gleich in sich:
            Er „durfte“ einen gewissen Stau
            an nicht erstellten Nebenkosten-
            rechnungen aufarbeiten und lernte
            dabei natürlich, wie viel akribische
            Kleinarbeit es zu jener Zeit noch
            gab. Nach einer sehr kurzen Ein-
            arbeitungszeit hatte er die volle
            Verantwortung für die wirtschaftli-
            che Leitung der Heime Bieberstein,
            Hohenwehrda, Gebesee und Hau-           und die nötige Freiheit, in Haubin-    unterschiedlichen Charaktere der
            binda übernommen. Neben vielen          da notwendige Investitionen seriös     Leiterinnen und Leiter einschätzen
            kleineren und größeren Maßnah-          darzustellen. Gerade die vielen        zu können.
            men hatte er sich auf die Fahnen        Baumaßnahmen in Haubinda mit
            geschrieben, die damals vorhan-         all den Abrechnungen von Förder-       Es ließen sich jetzt sicherlich noch
            denen technischen Möglichkeiten         mitteln war eine Zusatzaufgabe,        viele Dinge im Kleinen und im Gro-
            einzuführen und für eine effizientere   die unter seiner Regie exzellent       ßen nennen, die mit dem Namen
            Arbeit zu nutzen. Insbesondere die      gelungen ist.                          Alfred Schwalbach in der Stiftung
            Erstellung eines Berichtwesens, mit                                            verbunden sind. Aber ich weiß,
            dem die Heimleiter zeitnah über         In seine Ära fällt die bauliche Ent-   dass ihm dieser Artikel eigentlich
            die jeweilige wirtschaftliche Ent-      wicklung Hohenwehrdas und die          schon viel zu weit geht und er
            wicklung informiert waren, war ihm      große Brandschutzsanierung, der        seine Tätigkeit mit den Worten be-
            eine Herzensangelegenheit.              Neubau auf Schloss Bieberstein.        schreiben würde: „Das war doch
                                                    Der Umzug der Wirtschaftsleitung       meine Aufgabe.“
            Das Wohl und der wirtschaftli-          von Schloss Bieberstein nach Hof-
            che Erfolg der gesamten Stiftung        bieber trug dazu bei, die Arbeit       Lieber Alfred, ich bedanke mich
            lagen ihm immer besonders am            der kaufmännischen Leitung weiter      ganz herzlich und sehr persönlich
            Herzen. Es gab etliche Meilenstei-      zu professionalisieren.                bei Dir für Deine sehr, sehr freund-
            ne in seiner Amtszeit, an einige                                               schaftliche und kritisch-optimisti-
            Ausgewählte möchte ich erinnern:        Alfred Schwalbach ist es auch zu       sche Begleitung in all den Jahren.
            Ein besonderes Ereignis war die         verdanken, dass Vorstand und Pfle-     Ich glaube, dass Du ein Glücksfall
            Umsetzung des Beschlusses des           gerschaft in einem sehr umfangrei-     für die Stiftung warst und wünsche
            Vorstandes, das Heim in Gebesee         chen Maße und höchst detailliert       Herrn Stempfle als Deinem Nach-
            an einen anderen Träger zu über-        über die wirtschaftliche, perso-       folger ein genauso glückliches
            tragen. An dieser Stelle hat Alfred     nelle und finanzielle Entwicklung      Händchen. Wir danken Dir, im
            Schwalbach maßgeblich einen             informiert wurden und somit die        Namen der Leiterkonferenz, aller
            für die Stiftung hervorragenden         Grundlage für Investitionsentschei-    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
            Verkaufspreis ausgehandelt und          dungen immer auf sicheren Füßen        des Vorstandes und der Pfleger-
            auch realisiert. Diese finanzielle      stand. In der Leiterkonferenz hatte    schaft sowie aller Freunde für Dei-
            Ressource bildete unter anderem         seine Stimme stets Gewicht. Er         nen großen Einsatz für die Sache
            den Grundstock, das Eigenkapital        hat die Gabe, den Blick auf das        Hermann Lietz.
            der Stiftung maßgeblich zu stärken      Ganze zu haben und die höchst            Text: Burkhard Werner

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AKTUELLES
Leben & Arbeit LIETZ LEBT - Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.
Erfolgreiche Zusammenarbeit in Hofbieber

Das Team der Wirtschaftsleitung
stellt sich vor:
                                                                Alexander Vetter aus Künzell
                                                                Dabei seit: 01.10.2010
                                                                Hobbies: Reisen, Sport/Fußball
                                                                Tätigkeitsbereiche: Buchhaltung, Kreditoren-
     Birgit Sondergeld                                          und Debitorenbuchhaltung, Rechnungsstellung
     aus Hofbieber                                              und Rechnungsprüfung, Abwicklung des
     Dabei seit: 01.10.2005                                     Zahlungsverkehrs
     Hobbies: Wandern, Haus und Garten, Enkel
     Tätigkeitsbereiche: Personalwesen, Versicherungen,
     Altbürgerverein mit Altbürgerverzeichnis, Archiv der       Cornelia Helmerich aus Tann (Rhön)
     Stiftung, Spendenbescheinigungen für alle Schulen          Dabei seit: 01.03.2018
     und den Altbürgerverein                                    Hobbies: Lesen, Backen, Kochen
                                                                Tätigkeitsbereiche: Nebenkostenerfassung der
                                                                SchülerInnen, Heimkostenrechnungen an das Jugend-
                                                                amt, Schlussrechnungen am Schuljahresende für alle
                                                                abgegangenen SchülerInnen, Jugendamt-Schülerdaten
     Iris Wilhelm aus Fulda
     Dabei seit: 15.05.2015
                                                                Christoph Winter aus Schlüchtern
     Hobbies: Fitness
                                                                Dabei seit: 01.04.2018
     Tätigkeitsbereiche: allgemeine Tätigkeiten innerhalb
                                                                Hobbies: Mountainbike- und Motorrad-
     der Verwaltung, Mahnwesen, Zahlungseingänge,
                                                                fahren, Wandern
     Rechnungen für internationale SchülerInnen, Gast-
                                                                Tätigkeitsbereiche: Als Koordinator für
     schulbeiträge, Schwerbehindertenausgleichsabgabe,
                                                                Marketing und Fundraising zuständig für Betreuung
     Serienbriefe, steuerliche Bescheinigungen, Akten der
                                                                und Pflege der Webseiten und Social Media Kanäle,
     Rechtsfälle, Schülerakten, Access-Datenbank
                                                                PR- und Öffentlichkeitsarbeit, Drucksachen (u.a. Leben
                                                                & Arbeit ), Wettbewerbsbeobachtung

     Das WL-Team in Hofbieber mit dem neuen Wirtschaftsleiter Frank Stempfle (rechts)

                                                                                                                          9
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Leben & Arbeit LIETZ LEBT - Das Magazin der Altbürger und Freunde der Hermann-Lietz-Schulen e.V.
Umbau erfolgreich abgeschlossen

      Fest der Lietzer und Einweihung
      der neu sanierten Gebäude
     SPI    In diesem Jahr wurde das Fest der Lietzer an der Spiekerooger Lietz für die Einweihung
            der im vergangenen Jahr sanierten Gebäude genutzt. Neben dem „Haus der
            Nachhaltigkeit“ wurde auch der Nordflügel des Hauptgebäudes umgebaut.

            In einer festlichen Kapelle im Spei-
            sesaal begrüßte Schulleiter Florian
            Fock die Anwesenden und eröff-
            nete die Einweihungsfeier.

            Axel Hoppenhaus, Vorsitzender
            des Fördervereins der Hermann
            Lietz-Schule Spiekeroog, hob an-
            schließend hervor, dass mit dem
            Umbau der alten Naturwissen-
            schaften zum Haus der Nachhal-
            tigkeit das pädagogische Angebot
            des Inselinternats im Hinblick auf
            die Bildung für nachhaltige Entwick-      Eric Heuscher, Lietzer-Altbürger und   zudem die Bedeutung der Lietzer
            lung (BNE) erweitert wurde. Er be-        Mitglied des Fördervereins, sprach     Altbürger, die sich im Förderverein
            tonte, dass ohne die Hilfe vieler Liet-   danach zu den Gästen. Ihm ist der      für die wirtschaftliche Unterstützung
            zer die Umbaumaßnahmen nicht              Kontakt zur Software AG Stiftung       der Schule engagieren.
            möglich gewesen wären und be-             zu verdanken, die die Umbau-
            zog sich damit auf die zahlreichen        maßnahmen zum Haus der Nach-           Heinz-Werner Meyer, Vorsitzender
            Spenden. Auch der Altbürgerverein         haltigkeit mit 100.000 Euro geför-     des Beirats, erwähnte anschlie-
            hat sich mit 5.000 Euro beteiligt.        dert hat. Eric Heuscher unterstrich    ßend, dass durch die zukunfts-

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AKTUELLES
weisenden Sanierungsarbeiten im      und bedankte sich für die vertrau-
Nordflügel des Hauptgebäudes         ensvolle und angenehme Zusam-
modernste Verwaltungsräume und       menarbeit mit der Hermann Lietz-
neuer Wohnraum für Angestellte       Schule Spiekeroog.
entstanden sind.
                                     Anschließend wurden bei einer
Zum Abschluss der feierlichen Ka-    Begehung die neuen Räumlichkei-
pelle enthüllten Axel Hoppenhaus     ten besichtigt.
und Eric Heuscher eine Tafel, auf      Text: Stephanie Berg
der alle Förderer der Umbaumaß-        Foto: Hermann Lietz-Schule Spiekeroog

nahmen zum Haus der Nachhal-
tigkeit aufgeführt sind. Der anwe-
sende Vertreter der Software AG
Stiftung, Andreas Rebmann, sprach
abschließend noch zu den Gästen

                                                                                    11
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Von der Idee bis zur Inbetriebnahme

     Neuer Sportplatz eingeweiht
  HAU       Die Bauarbeiten des neuen Sportplatzes im Internatsdorf Haubinda sind abgeschlossen.
            Die feierliche Einweihung fand am Freitag, den 13. September 2019 statt.

            Eine Idee wird geboren
            Es beginnt im Sportunterricht
            mit einer Leistungskontrolle im
            100-Meter-Lauf. Die Bahn ist vor-
            bereitet. Für 100 Meter fehlt ein
            kleines Stück und auch sonst ist
            sie nicht mehr im besten Zustand.
            Eine Schülerin nach der anderen
            geht an den Start. Alles scheint
            wie immer zu laufen. Doch Josefi-
            ne tritt auf einen losen Stein in der
            Bahn, knickt um und stürzt. Zum
            Glück keine ernsten Verletzungen.       samten Sportplatz modernisieren.      de versammelt sich auf dem Sport-
            Aber Josefine fragt sich, wie kann      Vom Architekten kommen die            platz und stellt fest, wie schön
            es sein, dass eine Schule mit einer     ersten Planungsentwürfe. Der Stif-    inzwischen der Rasen gewachsen
            modernen Turnhalle und einem            tungsvorstand muss überzeugt und      ist – das macht Lust, gleich mit
            schönen Allwetterplatz so eine          Sponsoren gewonnen werden.            dem Sportunterricht zu beginnen.
            schlechte 100-Meter-Bahn hat?           Dann kann der Bau beginnen.           Ein Staffellauf von Schülern der
            Also eine neue Bahn muss her!                                                 Klassen 1 bis 13 nimmt den Platz
            Eine Idee ist geboren und schnell       Einweihung                            offiziell in Betrieb. Im Anschluss an
            lassen sich Schulleiter und Schüler     Wie weiht man einen Sportplatz        den Staffellauf gab es dann doch
            von ihr begeistern.                     ein? Mit einem Sportfest? Mit         eine kleine Einweihungsfeier, auf
                                                    einem Festakt? Nein, mit einem        der die Gäste über Digitalisie-
            Planung und Bau                         Lauf, denn ein Lauf war ja schließ-   rung, Sport und Schulentwicklung
            Die Schüler machen Vorschläge,          lich der Auslöser für den Bau! Der    diskutierten. Auch Josefine war da-
            wo die neue Bahn gebaut und             Landrat ist gekommen, der Stif-       bei und konnte mit eigenen Augen
            wie sie aussehen soll. Wenn man         tungsvorstandsvorsitzende, Vertre-    sehen, was aus ihrer Idee inzwi-
            schon eine neue Laufbahn baut,          ter vom Kreissportbund viele Eltern   schen geworden war.
            könnte man doch gleich den ge-          und Sponsoren. Die Schulgemein-         Text: Ricardo Fischer
                                                                                            Foto: Manuel Both und Ricardo Fischer

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AKTUELLES
Haubinda gut gerüstet für Katastrophen

 Hermanns Brunnen
 schafft Lösungen                                                                   MEHR BILDER
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HAU   Wasser ist die Quelle allen Lebens, für Menschen, Tiere und Pflanzen unentbehrlich.
      Im Prinzip ist genügend nutzbares Süßwasser auf der Erde vorhanden, doch es
      ist sehr ungerecht verteilt. Bereits Hermann Lietz versorgte den Schulgarten im
      Internatsdorf Haubinda mit Wasser aus dem schuleigenen Brunnen und sicherte
      sich damit ein Stück Unabhängigkeit.

                                             Bewässerungsbedarf hinzu – ne-             es Haus zum Schutz der Pumpen
                                             ben Schulgarten, Streuobstwiese,           bekommen hat, wird nun das
                                             Landwirtschaft und Trinkwasser für         Wasser über rund 300 Meter in
                                             Tiere. Da gleichzeitig vom Kata-           die Zisternen hochgepumpt.
                                             strophenschutz die Auflage kam,
                                             für eine Löschwasserreserve zu
                                             sorgen, war Handlungsbedarf im
                                             Hinblick auf die Wasserversor-
                                             gung angesagt. Und gemeinsam
                                             kamen Schulleitung und die techni-
                                             schen Mitarbeiter zu einer Lösung,
                                             bei der mit einem Schlag gleich
                                             mehrere Probleme gelöst wurden.

                                             In Eigenleistung, mit viel Kreativi-
                                             tät, Engagement und unter Mithilfe
                                             von Schülern wurde aus dem al-
      Hermanns Brunnen wurde nun             ten Brunnen drei Kubikmeter Bau-           Eine automatische Beregnungsan-
      von den technischen Mitarbeitern       schutt herausgefördert – er fasst          lage auf dem Rasenplatz, die über
      reaktiviert – und dies nicht nur aus   nun 16 Kubikmeter Wasser. Die              Zeitschaltuhren angesteuert wird,
      alter Tradition heraus.                alte leistungsstarke Pumpe wurde           sichert ab sofort eine regelmäßi-
                                             reaktiviert, eine weitere Pumpe            ge, gleichmäßige und ausreichen-
      Das Jahr 2018 war das wärmste          installiert. Gleichzeitig wurden           de Bewässerung der neuen Grün-
      seit Beginn der Wetteraufzeich-        neben dem Sportgelände vier Zis-           anlage. Insgesamt 10 Beregner
      nungen im Jahre 1881. In Folge         ternen verbaut, die insgesamt 40           sorgen automatisch abwechselnd
      von Hitze und Dürren erreichte         Kubikmeter Wasser aufnehmen.               für das lebenswichtige Element
      auch der Trinkwasserverbrauch          Vom Brunnen, der zudem ein neu-            Wasser. Und auch der Katastro-
      neue Spitzenwerte. Zugleich fie-                                                  phenschutz muss eine Katastrophe
      len weniger als 60 Prozent des                                                    weniger fürchten – die Auflagen
      sonst üblichen Regens. So sank                                                    sind entschärft. „Wir haben für ei-
      die monatliche Niederschlags-                                                     nen Erstangriff, im Brandfall, eine
      menge auf 586 Liter pro Quadrat-                                                  gute Voraussetzung geschaffen“,
      meter – das sind 200 Liter weni-                                                  zeigt sich der technische Leiter
      ger als der langjährige Mittelwert.                                               Manuel Both zufrieden.
      Mit dem Rasenplatz, der in die                                                      Text und Fotos: Volker Kilgus
      neue Sportanlage integriert wird,
      kam in Haubinda jetzt ein weiterer

                                                                                                                               13
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Biebersteiner Abiturienten feiern ihren Abschluss

      Es war eine
      rauschende Ballnacht
     BIE    Anfang und Ende der Prüfungszeit begingen die AbiturientInnen wieder
            mit selbstgestalteten Gottesdiensten. Zur Zeugnisübergabe in der Kapelle
            marschierten alle einzeln zu selbst ausgesuchter Musik und unter Applaus
            durch den Mittelgang zu ihrem Platz auf der Bühne.

            Es erfolgten die Übergabe der      von Jacqueline Frühinsfeld und       bildete der tränenreiche Abschied
            Zeugnisse und die Würdigung        Tony Osanah, die mit mehreren        am nächsten Morgen, als die Zim-
            der Einzelpersonen durch die Fa-   SchülerInnen Stücke aus aller Welt   mer leergeräumt und viele Autos
            milieneltern. Die Grußworte der    zu Gehör brachten.                   vollgepackt wurden und die Gäste
            Elternschaft, der Altbürger, aus                                        mit den frisch gebackenen Abi­
            Hohenwehrda und der Schüler-       Das Galadiner in der festlich        tur­ientInnen endgültig Bieberstein
            sprecher schlossen sich an, be-    dekorierten Sporthalle zog sich      verließen. Kommt bald wieder!
            vor der Andreesenpreis sowie       bis in den späten Abend, bevor         Text: Reiner Lange
            weitere Preise vergeben wurden.    die Festgemeinde das Abitur im         Foto: Luisa Arnold

            Die musi­kalische Begleitung lag   Schopp mit einer zünftigen Fete
            wieder in den bewährten Händen     ausklingen ließ. Den Abschluss

14
AKTUELLES
Start ins Schuljahr

 Ankunft in Hohenwehrda
HOH   Jedes Jahr kommt er wieder, der erste Tag auf Hohenwehrda. Nach den Ferien reisen
      am Samstag bereits die neuen Schüler an, Sonntag folgen dann die „Altschüler“.
      Alle neuen Schüler werden von den Pädagogen begrüßt und nach einer Stärkung mit
      selbstgebackenen Kuchen machen sich alle bei lustigen Spielen miteinander bekannt.

      Der traditionelle Gang durch das    zusammen. Nach der Begrüßung         Frühstück und anschließenden Pro-
      Labyrinth mit Fackeln symboli-      durch Frau Hasenjaeger stellt sich   grammen in den einzelnen Klas-
      siert den Werdegang auf Ho-         das komplette Pädagogen-Team         sen. Hier können sich die Schüler
      henwehrda von der Ankunft bis       den Schülern und ihren Eltern vor.   und ihre Klassenlehrer bei ver-
      zum erfolgreichen Abschluss. Am     Natürlich ist auch an diesem Tag     schiedenen Gruppenspielen noch
      Lagerfeuer klingt dann der erste    für Kaffee und Kuchen gesorgt,       einmal etwas näher kennenlernen.
      Abend mit Stockbrot und Gesang      den unser fleißiges Küchenteam       Auch dieser Tag endet irgend-
      langsam aus.                        gebacken hat.                        wann und ab da heißt es: Ge-
                                                                               meinsam Lernen und Wirken.
      Am folgenden Tag treffen alle       Der erste Schultag startet dann        Text und Fotos: Veith Wißmann
      Schüler und Lehrer zum ersten Mal   für alle mit dem gemeinsamen

                                                                                                                      15
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Zwei Gewinner: Lietz Internatsdorf Haubinda und Gemeinde Westhausen

     Die Auferstehung
     des ehemaligen Dorfladens
  HAU       Eine Win-win-Strategie, auch als Doppelsieg-Strategie bekannt, hat das Ziel, dass
            alle Beteiligten und Betroffenen einen Nutzen erzielen. Jeder Verhandlungspartner
            respektiert auch seinen Gegenüber und versucht, dessen Interessen ausreichend zu
            berücksichtigen, so lautet die Definition beim Internetportal Wikipedia.

            Und genau diese Situation gibt es      Austausch von sozialen Kontakten    Die Gemeinde stellte als Mieter
            mit dem neuen Dorfladen „Schul-        und Informationen rund um das       die Räumlichkeiten zur Verfügung
            Konsum“, der am 19. März die-          Geschehen im Ort, der 600-See-      und die Mitarbeiter des Internats-
            ses Jahres offiziell in Westhausen     len-Gemeinde. Dem Unternehmer-      dorfes unter Leitung von Manuel
            seine Pforten öffnete. Die beiden      geist von Burkhard Werner, Inter-   Both begannen mit den Renovie-
            Partner sind das Lietz Internatsdorf   nats- und Schulleiter in Haubinda   rungsmaßnahmen, hauchten dem
            Haubinda und die Gemeinde              und Bürgermeister Ulf Neundorf      ehemaligen Konsum mit viel Ener-
            Westhausen.                            war es zu verdanken, dass die       gie, handwerklichem Geschick
                                                   beiden Visionäre die Idee entwi-    und zahlreichen Einsatzstunden in-
            Nach der Schließung des Kon-           ckelten, in einer gemeinsamen       nerhalb eines halben Jahres neues
            sums vor zwei Jahren war eine          Aktion den Lebensmittelpunkt der    Leben ein.
            wichtige Einrichtung in der Ge-        Gemeinde mit einem neuen La-
            meinde verloren gegangen – nicht       dengeschäft – unter Federführung    Während für die Dorfgemeinschaft
            nur eine Einkaufsmöglichkeit, son-     der Hermann-Lietz-Schule – aufer-   nun wieder eine Einkaufsmöglich-
            dern zugleich ein Treffpunkt zum       stehen zu lassen.                   keit und ein zentraler Treffpunkt

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AKTUELLES
besteht, haben die SchülerInnen
des Internatsdorfes die einzigarti-
ge Möglichkeit, unternehmerische
Fähigkeiten nicht am Computer im
Planspiel mit Mausklick zu üben,
sondern in der Realität anzuwen-
den: kalkulieren und planen,
organisieren und improvisieren
sowie Kundenfreundlichkeit, Zu-
verlässigkeit, Engagement und
Unternehmergeist zu trainieren,
um erfolgreich als Unternehmen
zu bestehen. Eine besondere He-
rausforderung für die SchülerInnen
der Fachoberschule und des Beruf-      runternehmungen und Handwerks-        Kindergartens aus Westhausen
lichen Gymnasiums – getreu dem         betrieben. Gleichzeitig lobte er      vielstimmig und überbrachte Ge-
Motto: Learning by doing.              das außerordentliche Engagement       schenke an Anett Schlemmer, die
                                       seiner Mitarbeiter aus dem Hand-      als Mitarbeiterin der Hermann-Lietz-
Dass die Auferstehung des neuen        werksbereich, die über das nor-       Schule für die Betreuung des Schul-
Ladens unter einem guten Stern         male Maß hinaus großen Einsatz        Konsums verantwortlich ist. Der
steht, dafür sorgte Pfarrer Johan-     gezeigt haben, um das Projekt         Schul-Konsum ist täglich geöffnet:
nes Heinze, der bei der Eröffnung      zeitnah fertigzustellen.              montags bis freitags von 8.00 bis
die Räumlichkeiten segnete. Zu-                                              12.30 Uhr sowie dienstags, don-
vor hatten die weltlichen Vertreter    Gleichzeitig rührte der „Unterneh-    nerstags und freitags von 15.30 Uhr
das Wort. Landrat Thomas Müller        mer“ kräftig die Werbetrommel für     bis 17.30 Uhr. Wer vom Chef selbst
lobte den Mut und Weitblick der        das reichhaltige Sortiment, das       bedient werden möchte, muss die
Initiatoren, die mit dem Projekt ei-   über die Edeka-Gruppe ständig er-     Öffnungszeiten am Samstag von
nen großen Beitrag und sozialen        gänzt wird und von den gängigen       8.00 bis 11.00 Uhr nutzen. Dann
Dienst für die Dorfgemeinschaft        Lebensmitteln, Molkereiprodukten,     wird der Kunde von Burkhard Wer-
leisten – und er wünschte sich         frischem Obst und Gemüse über         ner persönlich bedient.
Nachahmer. Bürgermeister Ulf           Tiefkühlkost, Fleisch und Wurstwa-      Text und Fotos: Volker Kilgus
Neundorf lobte das Engagement          ren bis hin zu Backwaren, Geträn-
der Hermann-Lietz-Schule Hau-          ken und Zeitschriften keine Wün-
binda, die nicht nur ein wichtiger     sche offen lässt. Eine gemütliche
Arbeitgeber in der Region ist, son-    Plauderecke lädt zudem zum Ver-
dern auch immer wieder die um-         weilen und Gedankenaustausch
liegenden Gemeinden mit ihren          ein. Und für die nahe Zukunft ist
Aktivitäten bereichert.                auch ein Lieferservice geplant, der
                                       von den Schülern des Internatsdor-
Internats- und Schulleiter Burkhard    fes mitgetragen wird.
Werner letztendlich bedankte sich                                                  MEHR BILDER
für die Unterstützung von kommu-       „Immer wieder geht die Sonne                AUF DER WEBSEITE
naler Seite und zahlreichen Partne-    auf“, sang der Nachwuchs des

                                                                                                                    17
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Glühwein, Spanferkel und Speiseeis

     Spinnerei und vieles mehr
     beim Schulfest in Haubinda
  HAU       Leise rieselt der Schnee. Im Vorratslager werden die Glühweinbestände gesichtet – die
            Glühweinbecher mit den winterlichen Weihnachtsmotiven kommen heute zum Einsatz.
            Der Grill wird angezündet und die drei Spanferkel beginnen sich sofort zu drehen.

            Währenddessen nimmt der Eis-             Und Burkhard Werner behielt           selbstgemachter Pizza und na-
            wagen mit den Sorten Erdbeere,           Recht. Gegen Mittag wurde es          türlich Thüringer Bratwürste vom
            Schokolade, Zitrone und Wald-            trocken, die grauen Wolken            Holzkohlegrill. Wer es lieber süß
            meister seine Position ein. Die ers-     verzogen sich und die Sonne           mag, hatte die Qual der Wahl
            ten Stationen werden besetzt: die        erkämpfte sich ihren Platz. Mög-      bei der reichhaltigen Kuchenthe-
            Kuchentheke ist früh fertig – die        licherweise wurde auch sie – wie      ke, die von Mitarbeitern und
            Spinnerei beginnt erst später.           viele andere Gäste – angelockt        Eltern bestückt worden war. Im
                                                                                           Dorfladen gab es zudem noch
                                                                                           weitere Einkaufsmöglichkeiten re-
                                                                                           gionaler Produkte.

                                                                                           Guten Zuspruch hatten auch die
                                                                                           Schauprozesse des Schülerge-
                                                                                           richts sowie die Wanderausstel-
                                                                                           lung „Vorbilder – Friedensstifter“,
                                                                                           die organisiert wurde von der
                                                                                           Mittelstands-Akademie Made in
                                                                                           Germany.

                                                                                           Das Angebot an Aktivitäten reich-
                                                                                           te vom Kinderschminken, über
                                                                                           Riesen-Seifenblasen, Bierkasten-

            Temperatursturz und kleine Schnee-       von den zahlreichen Verkaufs-
            flocken kennzeichneten die letzten       und Informationsständen, den
            Vorbereitungen am Samstagmor-            abwechslungsreichen Aktivitäten
            gen beim Schulfest im Internats-         der Schülerschaft, den Attraktio-
            dorf Haubinda. Verantwortlich für        nen und Arbeiten von kreativen
            das Spätwinterintermezzo – zwei          Schülern, den Musik- und Tanz-
            Wochen nach Ostern – war das             darbietungen der Chöre ver-
            Tief Werner. Burkard Werner, Lei-        schiedener Altersstufen. Vielleicht
            ter des Lietz Internatsdorfs entschul-   hatte aber einfach der Duft von
            digte sich bei der Jahreshauptver-       Leckereien viele Besucher ange-
            sammlung des Fördervereins dann          lockt: Neben Spanferkel vom
            auch umgehend für das Verhalten          Grill, gab es Lammbraten, frisch
            seines Namensvetters und ver-            gebackenes Brot aus dem Hau-
            sprach Besserung – spätestens zur        bindaner Backhaus mit leckerem
            Mittagszeit würde das Tief Wer-          Bärlauchpesto, verschiedene Bur-
            ner verschwinden.                        ger vom Profi-Grill, eine Auswahl

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AKTUELLES
klettern und Handarbeiten bis hin   schluss bildete der Auftritt des Mit-
                   zu Spinnereien in der Spinnstube    telstufenchors von Gerolf Kuhles.
                   von Margarete Bernhardt. Hier
                   konnten die Besucher unter an-      Am Abend war Entspannung und
                   derem an einem selbstgebauten       Chillen angesagt: Während der
                   Webrahmen aus der Steinzeit ihre    Nachwuchs bei vielen bunten und
                   Fertigkeiten mit der gesponnenen    zuckenden Lichtern sowie lauten
                   Schafswolle testen. Den Reigen      Tönen in der Disco der Turnhalle
                   der musikalischen Darbietungen      seine Energie abbaute – und da-
                   begann die Grundschule unter        bei keine Heizung benötigte –,
                   Leitung von Ute Gehring, gefolgt    lauschten die älteren Semester im
                   vom Chor der Klassen 5 und 6,       Innenhof des Internatsdorfes unter
MEHR BILDER        bei dem auch das Publikum von       schnell aufgebauten Heizstrahlern
AUF DER WEBSEITE
                   Chorchefin Bernhardt eingebun-      den Klängen der Live-Band.
                   den wurde. Den musikalischen Ab-      Text und Fotos: Volker Kilgus

                                                                                               19
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Neues Angebot auf Schloss Bieberstein

     Wirtschaftswissenschaften
     in der 10. Klasse Gymnasium
   BIE      Das Lietz Internat Schloss Bieberstein bietet zum Schuljahr 2019/2020 im G9-Zweig
            erstmalig eine 10. Klasse Gymnasium (10G) mit dem Schwerpunkt Wirtschaftswissen-
            schaften an.

            Der Besuch der 10G gibt allen       als Konsumenten“, welches den         Die Schüler und Schülerinnen er-
            Schülern und Schülerinnen, die      Umgang mit Geld, Einkäufe im          halten die Gelegenheit zur Mitar-
            aufgrund ihrer unterschiedlichen    Internet, Kaufverträge und Verbrau-   beit in internatseigenen Schülerbe-
            Bildungswege nicht direkt in die    cherschutz sowie den Einfluss von     trieben wie der Teestube und dem
            Einführungsphase eintreten kön-     Marketing und Influencern auf Kauf-   Schopp. Außerschulische Lernorte
            nen, die Möglichkeit, die hierfür   entscheidungen behandelt. Intensiv    wie externe Praktika, Betriebsbe-
            erforderlichen Voraussetzungen zu   werden auch betriebswirtschaftli-     sichtigungen, Bewerbertrainings
            erwerben.                           che Grundlagen, volkswirtschaft-      in Kooperation mit der Agentur
                                                liche Modelle und aktuelle Um-        für Arbeit und dem BBZ, ein Ken-
            Im Profilfach Wirtschaftswissen-    weltthemen vermittelt. Besonders      nenlernen der Hochschule Fulda
            schaften (WiWi) werden verschie-    hilfreich ist dabei der Einsatz des   und der Besuch von Vorlesungen
            dene Themen, die nah an der Le-     iPad, um z. B. Zeitungsartikel zu     aus den Bereichen BWL und VWL
            benswirklichkeit der Jugendlichen   lesen, Nachrichtensendungen und       schließen sich an.
            sind, behandelt. Dazu gehört        Erklärfilme anzusehen und eigene
            z. B. das Themenfeld „Jugendliche   Materialien zu erstellen. Abgerun-    Die fachlichen Inhalte werden ver-
                                                det wird das Angebot durch das        bunden mit der Weiterentwicklung
                                                Fach Business-English. Ein weiterer   von persönlichen und sozialen Fä-
                                                Schwerpunkt liegt auf Ausbildung,     higkeiten und genügend Zeit, um in
                                                Berufs- und Studienorientierung:      Ruhe zu lernen. Somit ist die 10G
                                                                                      eine optimale Vorbereitung auf
                                                                                      die gymnasiale Oberstufe.
                                                                                        Text: Tanja Steinbach
                                                                                        Fotos: Christian Kretzschmar

                                                                    JETZT VIDEO
                                                                    ANSCHAUEN!

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AKTUELLES
Ausgezeichnet!

 Lietz auf Spiekeroog
 ist Biosphärenschule
SPI   Seit Dienstag, dem 2. Juli 2019 ist das Internat Hermann Lietz-Schule Spiekeroog eine
      von sechs Biosphärenschulen in Niedersachsen, die von der Nationalparkverwaltung
      Niedersächsisches Wattenmeer gekürt wurden.

      Die Biosphärenschulen zeich-         dungseinrichtung entstanden, die       Darüber hinaus waren die Aspek-
      net eine enge Verbundenheit zur      unter anderem für die Internatsschü-   te, dass das Internat auf Spieker-
      Wattenmeer-Region aus. Als Part-     ler und -schülerinnen spannende        oog besonders umweltfreundlich
      ner der Nationalparkverwaltung       Unterrichtsprojekte ermöglicht. Seit   und nachhaltig wirtschaftet, aus-
      integrieren diese Schulen Themen     Jahren sind regelmäßig Wissen-         schlaggebend für die Ernennung
      rund um das Schutzgebiet Wat-        schaftler der Universität Oldenburg    zur Biosphärenschule.
      tenmeer in den Unterricht und in     am Inselinternat, um Forschungs-         Text: Stephanie Berg
      außerschulischen Projekten.          projekte rund um das Ökosys-             Fotos: Hermann Lietz-Schule Spiekeroog

                                           tem Nordsee durchzuführen.
      An der Lietz auf Spiekeroog gehört
      diese enge Verbindung von Schule
      und Naturlandschaft schon immer
      zum Unterrichtskonzept und dem
      Schulalltag – schließlich leben
      und lernen die Lietzer direkt am
      Deich und in unmittelbarer Nähe
      zum Weltnaturerbe Wattenmeer.

      Mit dem schuleigenen National-
      park-Haus ist 2006 zudem eine Bil-

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E-International: E-Learning in seiner reinsten Form

     … im Land wo die Zitronen blühn
   BIE    Nachdem die zehn Schülerinnen und Schüler von Schloss Bieberstein ihre ersten
          schulischen und sportlichen Herausforderungen in den italienischen Alpen sehr gut
          gemeistert haben, geht es nun mit dem Zug weiter Richtung Rom, wo sie am Bahnhof
          auf den Biebersteiner Geschichts- und Biologielehrer Kai Müller treffen, der sie eine
          Woche in Rom und danach in die Toskana begleiten wird.

          Es ist eine der wenigen Epochen,      chen-) Aufgaben. Nebenbei und          in Italien Experimente durchführen,
          in denen ein Lehrer die E-Inter-      insbesondere am Abend haben            z. B. zur Zellbiologie. So wechseln
          national physisch begleitet.          wir Zeit, diese lebendige Stadt        Kultur, Unterricht und Freizeit in
                                                auf eigene Faust zu erkunden.          einem entspannten und dennoch
          In unserer Wohnung im Stadtteil                                              effektiven Rhythmus miteinander
          Trastevere findet der Unterricht      Nach einer Woche geht es wei-          ab. Nur wenn wir hören, dass zu
          am Esstisch statt, also fast wie in   ter in die Toskana. Von unserem        Hause schon der Herbst eingekehrt
          der Schule. Nachmittags stehen        Häuschen mitten in den Weinber-        ist, fröstelt es uns manchmal und
          dann Exkursionen zum Thema Ge-        gen aus besuchen wir die Orte          wir sind froh, noch eine Weile in
          schichte auf dem Programm, wie        Siena, Monteriggione, Volterra,        der Toskana bleiben zu können,
          zum Beispiel eine Führung durch       San Gimignano und Florenz.             bevor wir nach Deutschland zurück
          das antike Rom, das Forum Ro-         Nach der doch recht stressigen         müssen, wo uns kühle Tempera­
          manum, das Kolosseum und die          Zeit in der Ewigen Stadt haben         turen und mit der Weinlese ganz
          Via Appia Antica. Im Rahmen des       wir hier auch zwischendurch ein        andere Themen erwarten.
          Kunstunterrichts werden interaktive   wenig Gelegenheit zu entspan-            Text: Robert Miebach, Reiner Lange
          „Artwalks” in den Vatikanischen       nen, zum Grillen und mal in den          Fotos: Robert Miebach, Kai Müller

          Museen, den Diokletiansthermen,       Pool zu springen. Da Herr Müller
          der Galleria Borghese und in der      ein Mikroskop und eine Dokumen-
          historischen Altstadt organisiert,    tenkamera im Gepäck hat, lassen
          teilweise mit praktischen (Zei-       sich im Biologieunterricht auch hier

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UNTERRICHTSPROJEKTE
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               UNTERRICHTSPROJEKTE
Gesunde Ernährung in Haubinda

     Projekttag „Milchstraße“                                                         MEHR BILDER
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  HAU     Habe ich ein gesundes Frühstück dabei? Woran erkennt man eigentlich gesunde
          Lebensmittel? Kann man Bananenmilch auch selber machen und schmeckt die
          dann so gut wie die gekaufte? Wie viele Süßigkeiten darf ich pro Tag essen?
          Was passiert mit dem Essen in meinem Bauch?

          Auf diese und viele weitere Fragen   viel gefragt, gestaunt und natürlich
          bekamen die Schüler der Klassen 1    auch probiert. Am Ende des Pro-
          bis 4 am Projekttag „Milchstraße“    jekts wartete ein Wissenstest auf
          eine Antwort. Zusammen mit dem       die Schüler. Trotz manch kniffliger
          Landratsamt Hildburghausen und       Frage, haben alle den Test bestan-
          der Verbraucherzentrale Thüringen    den. Zum Schluss erfolgte noch die
          organisierte die Grundschule un-     Bestätigung, dass fast alle Kids ein
          terschiedliche Stationen. Es wurde   gesundes Frühstück dabei hatten.
                                                 Text und Fotos: Ricardo Fischer

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UNTERRICHTSPROJEKTE
Talentewettbewerb der Grundschule begeistert Publikum
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 Die Bühne gehört uns!
                                                                                                     AUF DER WEBSEITE

HAU   Die Grundschüler stürmten die Bühne und präsentierten ein spannendes Showprogramm!
      Von Akrobatik über Zauberkunst, Tanz, Musik bis hin zu Comedy war bei den
      fünfzehn Auftritten alles dabei.

      Den Zuschauern blieb an man-          Lesen, Schreiben und Rechnen           sichtern war abzulesen, wie viel
      chen Stellen der Mund offen ste-      in den Klassen 1 bis 4 sehr ernst      Spaß die kleinen Stars bei ihren
      hen und sie belohnten die jungen      genommen wird, sondern auch            Auftritten hatten. In dem Moment
      Talente mit viel Applaus. Die an-     die Kreativität und die individuelle   waren alle Mühen der Vorberei-
      wesenden Eltern und Großeltern        Talentförderung eine wichtige Rol-     tung vergessen.
      konnten feststellen, dass nicht nur   le spielt. An den strahlenden Ge-        Text: Ricardo Fischer
                                                                                     Fotos: Ricardo Fischer
                                                                                     und Mediengilde Haubinda

                                                                                                                        25
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Berichte aus den Praktika der Klassen 8 und 9

     „Alten Menschen
      muss man zuhören!“
  HOH     „Alte Menschen haben so viele Geschichten zu erzählen, die sie erlebt haben.
          Da muss man einfach zuhören.“ Donja ist begeistert von den Erlebnissen während
          ihres Berufspraktikums in einer Wohn- und Pflegeeinrichtung für Senioren in Frankfurt.

          Doch während der zwei Wo-            Aber Donja wählte ihr Praktikum       Im Februar und März absolvierten
          chen lernte die Schülerin der        bewusst: „Ich wollte sehen, ob        die Schülerinnen und Schüler der
          achten Klasse des Lietz Internats    ich mit älteren Menschen umge-        Klassen 8 und 9 des Lietz Inter-
          Hohenwehrda auch andere Fa-          hen kann und die nötige Geduld        nates Hohenwehrda ihre Berufs-
          cetten des Pflegeberufes kennen:     mitbringe.“ Bringt sie, es gab nur    praktika. Katharina bereitete als
          Termindruck, zeitliche Vorgaben      positive Rückmeldungen und für        Hotelkauffrau das Frühstück vor,
          und auch die Sorge, ob der älte-     Donja steht fest: „Ich werde später   Korbinian lernte im Hotel die Ar-
          re Mensch beim nächsten Besuch       einen Beruf wählen, bei dem ich       beit eines Rezeptionisten kennen,
          noch so ansprechbar ist wie zuvor.   mit Menschen zu tun habe.“            Benjamin überzeugte mit seiner

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UNTERRICHTSPROJEKTE
Arbeit, Auffassungsgabe, Schnel-        erlebte während seines Praktikums      Berufswelt. Oder wie Viviane ihr
     ligkeit und Selbstständigkeit seine     im Opel Zoo in Königstein, „dass       Praktikum in einem Fachgeschäft
     Betreuer in der Filzfabrik Fulda, Le-   Elefanten sehr sensible Tiere sind“.   für Bioprodukte in Coburg zu-
     andro erlebte während seiner zwei                                              sammenfasste: „Ich arbeite bis
     Wochen im Hort, „dass kleine Kin-       Die zwei Wochen zu Beginn des          15 Uhr, bin eine Stunde später
     der im Memory echt besser sind          zweiten Schulhalbjahres sind gut       daheim. Dann lege ich mich hin.
     als ich“. Maslama erzählte stolz        investierte Zeit und ermöglichen       Denn Einzelhandel strengt an.“
     von seiner ersten Wand, die „ich        den Schülerinnen und Schülern            Text und Fotos: Martin Batzel
     gestrichen habe“ und Benjamin           einen realistischen Einblick in die

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AUF DER WEBSEITE                                                                                      UNTERRICHTSPROJEKTE
Einführung in die Ölmalerei auf Schloss Bieberstein

      Präsenzwochenende
      vor der Staffelei
     BIE    Im Kunstzentrum auf Schloss Bieberstein wurde es vor den Osterferien noch einmal
            besonders geschäftig: Etwa zwanzig SchülerInnen und LehrerInnen malten nach
            Vorgabe des Bad Salzschlirfer Künstlers Herdin Radke ein erstes eigenes Ölbild.

            Als Meister der Ölmalerei machte Her-
            din uns schnell und effektiv mit dem
            Kern dieser Technik vertraut, der Farb-
            abstufung von Hell nach Dunkel. Die
            zunächst geometrisch angeordneten
            Farbflächen wurden durch Verwischen
            und Verblenden zu einem bunten und
            homogenen Ganzen und dann mit
            Seifenblasen gekrönt. Spätestens dafür
            war dann doch etwas Geschicklichkeit
            erforderlich. Aber die Mühe hat sich ge-
            lohnt: was als gleichförmiges Bilddiktat
            begann, wurde individuell und ein vol-
            ler Erfolg für jede und jeden!

            Ein herzliches Dankeschön gebührt dem                    MEHR BILDER
            Altbürgerverein, der diese tolle Aktion                  AUF DER WEBSEITE
            mit einer großzügigen Spende unter-
            stützt hat!
              Text: Ingrid Krick
              Fotos: Luisa Arnold

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UNTERRICHTSPROJEKTE
Messebesuch in Frankfurt

 Exkursion zur
BIE    Am 18.9.2019 besuchten der WiWi-Leistungskurs und die 10G die IAA in Frankfurt.
       Im Vorfeld hatten sich die Schüler über die Aussteller und das Messegelände informiert,
       und so ging es zielstrebig zu Mercedes Benz.

       Deren Präsentation eines selbstfah-
       renden Autos war wirklich faszi-
       nierend. Aber auch die anderen
       Autobauer beeindruckten mit ihren
       Modellen: viele E-Autos, Stretch-
       Limousinen, Geländewagen, Old-
       timer ... und sogar E-Bikes! Beim
       Ausklang in der Pizzeria fand eine
       rege Diskussion über das schönste
       Fahrzeug statt.
         Text und Fotos: Tanja Steinbach

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Erweiterung des erlebnispädagogischen Angebots

     Abenteuerliche Erlebnisse
     im Dunkeln
   SPI    Mit dem neuen ‚Modul Nacht‘ können die Schüler und Schülerinnen am Inselinternat
          auch nachts spannende, gruppenpädagogische Aktionen erleben.

                                      Die Anschaffung des neuen erleb-       nächtliche Erlebnis verstärkte die
                                      nispädagogischen Moduls wurde          außergewöhnlichen Emotionen
                                      vom neuen Internatsleiter Fabian Jo-   und so wurde die Wanderung zu
                                      hannsmeier initiiert. Es besteht aus   einem besonderen Ereignis. Denn
                                      einem „Rucksack“ mit Hilfsmitteln      nachts werden Dinge, die am Tag
                                      und Spielmaterial, die für Aufga-      ganz selbstverständlich erschei-
                                      ben, Übungen und Spiele in der         nen, anders wahrgenommen.
                                      Nacht eingesetzt werden können.
                                                                             Auch in Zukunft wird das Modul
                                      Für die Anschaffung des Ruck-          Nacht regelmäßig für weitere er-
                                      sacks wurden Mittel beim Altbür-       lebnispädagogische Aktionen,
                                      gerverein beantragt und auch           wie „Nachts sind alle Katzen
                                      genehmigt.                             Grau“ oder „Schatz erobern“, ein-
                                                                             gesetzt.
                                      Bereits Anfang 2019 konnte eine          Text: Stephanie Berg
                                      erste Nachtwanderung mit dem             Foto: Hermann Lietz-Schule Spiekeroog

                                      neuen Modul durchgeführt werden.

                                      Während dieser Wanderung
                                      durch die Nacht wurde der er-
                                      lebnispädagogische Gedanke in
                                      mehrfacher Weise umgesetzt. Das

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UNTERRICHTSPROJEKTE
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