Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark

 
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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
Österreichische Post AG / Sponsoring.Post 02Z033483 S                    Jahrgang 30, Nr. 2/2019
Lebenshilfe Steiermark
Schießstattgasse 6, 8010 Graz

lebens.magazin
   Die Lebenshilfe Steiermark für Freund*innen, Kund*innen, Angehörige und Mitarbeiter*innen

„Meine
Bildung
bringt mich
weiter!“

lebens.weg
     Bildung und Lernen beginnen früh im Leben
     Die Lebenshilfe begleitet Kinder bei der Aus- und Weiterbildung

lebens.aufgabe
     Ein Einblick in die Welt der Inklusiven Schule
Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.inhalt                                                                                                                                                                 lebens.inhalt

                                                                                                   4    Bildung bringt’s!                           15 „Meine Bildung ist mir wichtig!“
                                         Vorwort                                                        Die Lebenshilfen in Österreich auf dem
                                                                                                        Weg zu einer inklusiven Gesellschaft
                                                                                                                                                        Martin Pichler ist Kunde der Lebenshilfe
                                                                                                                                                        Region Judenburg und lernt mit
                                         Von Präsidentin                                                und mehr Bildung für alle                       Begeisterung.
                                         Elisabeth Ginthör-Kalcsics
                                                                                                                                                    16 „Verschieden ist normal“
                                                                                                   6    „Es ist genau das, was ich wollte!“             Leibnitz: Vielfältige Angebote unterstützen
                                                                                                        Martin Samonig spricht mit Patrick              Menschen mit Autismus und ihre
                                                                                                        Tersanski über seinen beruflichen               Angehörigen im Alltag.
                                                                                                        Werdegang und Pläne.

                                                                                                   8    Inklusive Schule in der Steiermark
                                                                                                        Österreich hat sich verpflichtet, Kindern
 Liebe Leserin, lieber Leser!                                                                           mit Beeinträchtigungen ein inklusives
                                                                                                        Lernumfeld zu ermöglichen und Sonder-
                                                                                                        schulen und Sonderklassen zurückzu-
 Diese Ausgabe des lebens.magazins der                Lernorte so umgestaltet werden, dass              bauen.
 Lebenshilfe Steiermark beschäftigt sich              von vornherein alle Menschen daran teil-
 mit dem Thema „Bildung“.                             nehmen können und die Unterscheidung
                                                      in „behindert“ und „nichtbehindert“
 Einen spannenden Einblick in den Stand               keine Relevanz hat.
 der Inklusiven Schule in der Steiermark
 beschreibt da unser Präsidiumsmitglied               Inklusive Bildungseinrichtungen sind ein
                                                                                                                                                    18 Das Lernen ist immer und überall
                                                                                                                                                        Christoph Dietrich aus dem Malatelier
 Martin Hochegger. Dieser Beitrag verlei-             Gewinn für alle. Gemeinsames Lernen                                                               Randkunst Lieboch erzählt, was in
 tet nachzudenken, wie sehr doch Inklu-               von Jung bis Alt schafft die Grundlage für                                                        seinem Leben dazu beigetragen hat,
 sion – also die selbstverständliche,                 gemeinsames Leben.                                                                                etwas zu lernen.
 bedingungslose Teilhabe aller Menschen
 an der Gesellschaft und somit auch an                                                                                                              20 Bildung ist Abenteuer im Kopf
 unserem Bildungssystem – abhängig ist                                                                                                                  Ein Bericht über Leben und Lernen aus
 von Entscheidungen der Politik und von               Ich grüße Sie herzlich und wünsche                                                                Lieboch.
 der persönlichen inklusiven Haltung
 jeder und jedes Einzelnen von uns.
                                                      Ihnen einen schönen Sommer!
                                                                                                   10 Neues aus dem Seniorenwohnhaus
                                                                                                        Tanveer Akram ist im Wohnhaus am
 Gerade deswegen setzt sich die Lebens-                                                                 Rosenhain ein Freiwilliger. Eine Mo-
 hilfe ganz bewusst für ein inklusives Bil-                                                             mentaufnahme.                               •   lebens.magazin
 dungssystem ein.
                                                                                                   12 Auf dem Weg zur Köchin                        20 Partnersuche
 Das beginnt im Elementarbereich und                  Elisabeth Ginthör-Kalcsics, MSc                   Birgit Kinelly ist Leiterin der Mobilen
 zieht sich hin bis zu inklusiven Bildungs-           Präsidentin                                       Dienste der Lebenshilfe Hartberg und        23 Sonderthema
 angeboten in der Erwachsenenbildung.                 Lebenshilfe Steiermark                            hat sich auf die Suche nach einer einzig-
 Wir fordern, dass die bestehenden                                                                      artigen Lebensgeschichte gemacht.           26 Lebenshilfe Steiermark
                                                                                                   14 In der Bildung liegt die Zukunft              27 Lebenshilfe Interessensvertretung
                                                                                                        In jedermanns Leben ist Bildung ein
                                                                                                        allgegenwärtiges Thema.                     28 Rechtsberatung & Sprechtage
                                                                                                                                                    31 Impressum
Seite 2                                                                                                                                                                                 Seite 3
Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema

                                                                                                   Inklusive Schule

    Die Bildung bringt’s:                                                                          Von Regina Senarclens de Grancy

    Auf dem Weg zu einer inklusiven                                                                • Nach einem Übergangsprozess soll es keine Sonderformen
                                                                                                     der Schule mehr geben. Alle Kinder sollen die Regelschule
                                                                                                     besuchen können. Dafür braucht es die Kompetenz der
    Gesellschaft                                                                                     sonderpädagogischen Zentren innerhalb der Regelschule und
                                                                                                     Inklusionspädagogik als Pflichtfach in allen pädagogischen
                                                                                                     Ausbildungen …

                                                                                                   • Die Ausbildungspflicht soll für alle gelten. Niemand darf von
                                                                                                     einer Ausbildung ausgeschlossen werden.
               Martin Gerhart (32)                                                                 • Alle Angebote der Erwachsenenbildung und höheren Ausbil-
               „In den Tab-Workshops lernen                                                          dung sollen für Menschen mit Behinderungen zugänglich sein.           Regina Senarclens de Grancy
               wir viel über soziale Kompe-
               tenzen. Wie man zum Beispiel
               miteinander umgeht, also wel-
               che Form der Begrüßung an-
                                                 Die Kund*innen der Lebenshilfe Steiermark neh-
               gebracht ist, wie man                                                               Ein inklusives Buch
                                                 men an vielen verschiedenen Workshops zu unter-
               miteinander redet, was man
                                                 schiedlichen Themen teil
               tut, wenn es zu Streitereien
               kommt. Durch die Schulungen
                                                                                                   „Einfach fit und schlau“
               bin ich sicherer im Umgang
               mit Leuten.”
                                                 Workshop Digitale                                 Gedächtnistraining mit dem gewissen Extra
                                                 Vernetzung
                                                 von Bernhard Nagler                                      er 28-jährige Patrick, der                                  „Einfach fit und schlau“ ist ein

               Günter Wilding (40)
               „Wir lernen viel spielerisch.
                                                 Die Selbstvertretungs-Konferenz der Le-
                                                 benshilfe Steiermark war bei einem in-
                                                 teressanten Workshop, wo es darum
                                                                                                   D      mit dem Down Syn-
                                                                                                          drom lebt, arbeitet im
                                                                                                   Café Beniva mit einer ange-
                                                                                                                                       “
                                                                                                                                           Es ist richtig
                                                                                                                                           lustig für unser
                                                                                                                                                                     Programm, welches die Puzzle-
                                                                                                                                                                     teile Ernährung und bewegtes
                                                                                                                                                                     Gedächtnistraining mit Spaß zu
               Angie, Angelika Walch ist zu-                                                       schlossener Postpartnerstelle           Hirn. Und es ist          einem Ganzen verbindet.
                                                 ging, was für Anwendungsmöglichkei-               in Leoben. Mithilfe des maß-                                      Die beiden Gedächtnistrainer
               ständig für die Tab-Workshops,
                                                 ten Skype hat und wie man es gut nut-                                                     manchmal auch
               und sie lässt sich immer wie-                                                       geschneiderten Gedächtnis-                                        Bernadette Wieser und Dominik
                                                 zen kann. Der Workshop fand bei                   trainings „einfach fit und
                                                                                                                                           knifflig.                 Dobaj bieten mit diesem Trai-
               der etwas Neues einfallen.
                                                 atempo Graz statt, er wurde geleitet von          schlau“ hat er alle relevanten          Wir sind einfach          ningskonzept sowohl Therapeu-
               Letztes Mal haben wir mit
                                                 Aaron Reitbauer und begleitet von Mar-
               Luftballonen etwas über Zu-
                                                 kus Binder. Zu Beginn gab es eine Vor-
                                                                                                   Arbeitsabläufe für diese an-            fit und schlau!“          ten als auch Fachsozial-
               sammenarbeit mit Arbeitskol-                                                        spruchsvolle Tätigkeit erlernt.                                   betreuern Handwerkszeug zur
                                                 stellrunde, wo jede/r herkommt und was            „Ich war verblüfft, wie rasch           Nicola und Beatrice       kognitiven Förderung auf indivi-
               leg*innen gelernt. Ich weiß
                                                 sie/er macht. Danach wurde bespro-                und effizient Patrick es                                          duell schaffbaren Schwierig-
               jetzt, dass man höflich sein
                                                 chen, was jeder gerne so über die An-             schaffte, seine täglichen Anfor-                                  keitslevels nach dem Motto
               muss, dass man den Arbeits-
                                                 wendungen wissen möchte. Wir haben                derungen zu bewältigen. Ich                                       „Geistesblitz mit Spaß und
               platz nicht unentschuldigt ver-
                                                 damit begonnen Skype auf Laptops und              hätte nicht geglaubt, dass dies                                   Witz“.
               lassen darf und dass man
                                                 Handys einzurichten. Ich habe einem               in so kurzer Zeit möglich sein
               während der Arbeit nicht blö-
                                                 Teilnehmer des Kurses geholfen, Skype             kann,“ ist die diplomierte Fach-
               deln soll.”
                                                 am Handy einzurichten, danach ging es             sozialbetreuerin Simone Le-
                                                 weiter mit dem Gruppen-Video-Chatten.             tonja begeis-tert.                                                    Info und Termine:
                                                 Ziel des Workshops war es, dass sich                                                                                    www.einfachfitundschlau.at
                                                 Selbstvertreter*innen gut digital vernet-
                                                 zen können.

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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema
                                                                                                                                                       Patrick Tersanski
                                                                                                                                                       (re) und
                                                                                                                                                       Martin Samonig
          „Es ist genau das, was                                                                                                                       im Gespräch

          ich wollte!“
          Martin SAMONIG, Bereichsleiter bei der Lebenshilfen Soziale
          Dienste GmbH, spricht mit Patrick TERSANSKI über seinen
          beruflichen Werdegang, die eine oder andere Hürde dabei und
          seine Pläne. Von Martin Samonig                                                                                                                   “
                                                                                                                                                                Anfangs gab es
                                                                                                                                                                Diskussionen, ob ein
                                                                                                                                                                Fachsozialhelfer
    lebens.magazin: Patrick, wie kamen
                                                                                                                                                                genauso eingesetzt
    Sie auf die Idee, sich zum Fachsozial-                                                      Haben Sie nach der Ausbildung gleich an-                        werden kann wie
    helfer ausbilden zu lassen?                                                                 gefangen zu arbeiten?                                           andere Mitarbeiter.
    Patrick Tersanski: Ich habe in einer Quali-                                                 Es war schwer, einen Job zu finden. Ich habe
                                                                                                drei Jahre lang gesucht und viele Praktika ge-
                                                                                                                                                                Mittlerweile sind wir
    fizierungsgruppe der Lebenshilfe in
    einem Büro gearbeitet. Da gab es die                                                        macht. Ein Problem war, dass ich von der                        aber zu einem guten
    Möglichkeit, im Rahmen eines Projektes                                                      Pflege her keine ausreichende Qualifikation                     Team zusammen-
    ein Praktikum in Deutschland zu machen.                                                     hatte, die habe ich erst später nachgeholt. Ein                 gewachsen und jeder
    Drei Wochen war ich in einer Senioren-                                                      zweiter Grund war, dass Fachsozialhelfer zu
                                                                                                Beginn vom Land Steiermark noch nicht aner-
                                                                                                                                                                kennt seine Aufgaben.“
    residenz und danach wusste ich, dass ich
    gerne im Sozialbereich arbeiten möchte.       habe ich auch zu Hause noch viel lernen       kannt wurden. Aber 2016 hat es dann ge-
                                                                                                                                                                Patricks Team-Begleiter
    Ich habe kurz darauf von der Ausbildung       müssen.                                       klappt, und seitdem arbeite ich in der
    zum Fachsozialhelfer erfahren und mich                                                      Tagesförderstätte Anzengrubergasse.
    gleich angemeldet.                            Welche Auswirkungen hat die Ausbil-
                                                  dung auf Sie gehabt?                          Wie geht es Ihnen jetzt bei Ihrer Arbeit?         ßere Verantwortung hat, es wird von dir mehr
    Und sind Sie sofort aufgenommen               Mein Menschenbild hat sich stark verän-       Es ist ein Unterschied, ob man Praktikant ist     Leistung erwartet als von einem Praktikan-
    worden?                                       dert. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist,   oder Mitarbeiter. Ich habe mich zuerst ge-        ten. Aber ich muss sagen, mir ist es von An-
    Nein, ich musste erst ein Vorpraktikum        auf Menschen einzugehen und mit ihnen         fragt, ob ich es schaffe, weil man eine grö-      fang an gut gegangen – und es ist immer
    im Behindertenbereich machen und habe         gemeinsam zu planen. Und ich bin durch                                                          besser geworden. Ich kenne nun die Abläufe,
    dann ein Jahr später, das war 2011, mit       die Ausbildung viel selbstständiger ge-                                                         weiß, was meine Tätigkeiten sind und wo es
    der Ausbildung begonnen.                      worden. Das merke ich jetzt auch in der                                                         mich braucht. Ich denke als Mitarbeiter viel
                                                  Arbeit mit den Kunden. Ich traue mir                                                            darüber nach, ob es für den Kunden auch
                                                                                                    Tipp:
    Wie war für Sie die Ausbildung?               durch die Ausbildung mehr zu.                                                                   wirklich passt.
                                                                                                    Die Caritas bietet am Ausbil-
    Ich wusste von Anfang an, es ist genau
                                                                                                    dungszentrum für Sozialberufe in
    das, was ich wollte! Mir ist das Lernen       Wie war das Gefühl nach dem erfolg-                                                             Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
                                                                                                    Graz seit 2009 die Ausbildung
    leicht gefallen, weil ich mich für die In-    reichen Abschluss der Ausbildung?                                                               Mir sind Familie und Freunde sehr wichtig.
                                                                                                    zum Fachsozialhelfer an. Der
    halte interessiert habe: Pädagogik, Psy-      Es war ein richtig gutes Gefühl, eine Aus-                                                      Wir treffen uns jede Woche, dass möchte ich
                                                                                                    Lehrgang ist für Männer und
    chologie, Medizin, Pflege. Interessant        bildung zu haben und meine Freude dar-                                                          so beibehalten. Und dann habe ich mich ent-
                                                                                                    Frauen mit Lernschwierigkeiten
    war für mich auch die Art des Lernens in      über war dementsprechend groß. Ich                                                              schieden, den Autoführerschein zu machen.
                                                                                                    und dauert zwei Jahre. Fachso-
    kleineren Gruppen. Dort wurden die In-        wusste: Jetzt fängt ein neuer Lebensab-           zialhelfer unterstützen Menschen
    halte oft wiederholt, dadurch konnte ich      schnitt an!                                       mit Behinderungen bei der Arbeit
    sie mir leichter merken. Aber natürlich
                                                                                                    oder im Wohnhaus.

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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema

Wie eine Modellregion zu Grabe getragen wird

Inklusive Schule in der
Steiermark
Österreich hat die UN-Menschenrechtskonvention für Menschen mit
Behinderung 2008 ratifiziert und hat sich damit unter anderem dazu
verpflichtet, Kindern mit Beeinträchtigungen ein inklusives Lernumfeld zu
ermöglichen und Sonderschulen und Sonderklassen zurückzubauen.
Doch was ist übrig geblieben? Von Martin Hochegger

                                                                                                        “
                                                                                                            Man darf gespannt sein,
  © Lebenshilfe

                                                                                                                                                         regierung. Deren Bekenntnis zur Wiederauf-
                                                            Unter der Federführung von LSI Sabine           was geschieht, wenn                          wertung der Sonderschulen und ihre konse-
                                                            Haucinger wurden danach umgehend Ar-            wieder eine Überprüfung                      quente Personalpolitik – so wurden im
                                                            beitskreise eingesetzt, die pädagogi-
                                          Martin
                                                            schen Hochschulen, die Universität in
                                                                                                            des UN-Fachausschuss für                     Unterrichtsministerium die für die Umsetzung
                                          Hochegger ist                                                                                                  der inklusiven Modellregionen zuständigen
                                          Mitglied des      Graz und das BiFIE brachten sich eben-          die Rechte von Menschen
                                                                                                                                                         Personen einfach in andere Abteilungen ver-
                                          Präsidiums der    falls sehr engagiert in den Planungspro-        mit Behinderungen                            setzt – führte dazu, dass sich auch in der Stei-
                                          Lebenshilfe       zess ein. Über die pädagogischen                erfolgen wird.“                              ermark die Verantwortlichen in der
                                          Steiermark        Hochschulen wurden Fort-und Weiterbil-
                                                                                                                                                         Landespolitik sowie in der neu geschaffenen
                                                            dungsangebote für inklusive Pädagogik           M. Hochegger                                 Bildungsdirektion (ehemals Landesschulrat)
                                                            angeboten, in der Bildungsregion Steiri-
                                                                                                                                                         nicht mehr zur Modellregion bekennen. Der
                                                            scher Zentralraum wurde mit über 160
                                                                                                                                                         treibenden Kraft für die Umsetzung, LSI Hau-
                          ie jeweiligen Bundesregierungen   Pflichtschulen an der Qualitätsentwick-

          D               überließen es dabei den Bundes-

                  keit und Intensität dies umgesetzt
                                                            lung intensiv gearbeitet. Auch im Akti-
                          ländern, mit welcher Geschwindig- onsplan des Landes Steiermark für die
                                                            Umsetzung der UN-Konvention über die
                                                                                                       Umsetzungsprozess kam ins Stocken. So
                                                                                                       wurde unter anderem eine Petition gegen die
                                                                                                                                                         cinger, wurden im Rahmen des Umgestal-
                                                                                                                                                         tungsprozesses des Landesschulrates die
                                                                                                                                                         Agenden entzogen und die Befürworter der
                                                                                                                                                         Sonderschulen haben wieder Oberwasser
                  werden sollte. Die Steiermark war hier    Rechte von Menschen mit Behinderun-
                                                                                                       Forcierung der Inklusion und für die Erhaltung    bekommen. So wurden allein in Graz in den
                  Vorreiter. So war es dann auch kein Zu-   gen sowie im Aktionsplan der Stadt Graz
                                                                                                       der Sonderschulen in den Nationalrat einge-       einzelnen Schwerpunktsonderschulen neue
                  fall, dass die Steiermark neben Tirol und bekannte man sich zur Modellregion. So
                                                                                                       bracht. Initiiert durch die Langzeitpräsidentin   zusätzliche Klassen genehmigt.
                  Kärnten zur Modellregion erklärt worden wurden auch neue Begleitmodelle für
                                                                                                       der steirischen Elternvereine – unterstützt
                  ist, nachdem die Bundesregierung          Schüler*innen mit sozial-emotionalen
                                                                                                       von zum Teil falsch informierten Eltern und       Die Zeit läuft und die Hauptbetroffenen sind
                  wegen Säumigkeit vom UN-Fachaus-          Problemen in Leoben und Gratwein er-
                                                                                                       Lehrer*innen.                                     die Kinder mit Behinderung. Ihnen wird ein in-
                  schuss für die Rechte von Menschen mit folgreich erprobt. Schlussendlich würden
                                                                                                                                                         klusives Bildungssetting vorenthalten und das
                  Behinderungen 2013 wegen mangelnder im Schuljahr 2017/2018 85 Prozent aller
                                                                                                       Die Rückschritte. Durch die fehlende ent-         grenzt in vielen Fällen an eine Menschen-
                  bzw. ungenügender Umsetzungsschritte Schüler*innen mit sonderpädagogischem
                                                                                                       schlossene Unterstützung durch die für die        rechtsverletzung. Zugleich gibt es ganz viele
                  massiv kritisiert worden war. Erklärter   Förderbedarf in inklusiven Bildungsset-
                                                                                                       Schulpolitik-Verantwortlichen auf Landes-         Pädagog*innen, die sich tagtäglich den Her-
                  Auftrag an die Konzeption einer Modellre- tings unterrichtet.
                                                                                                       ebene – sowohl in der Landesregierung als         ausforderungen eines inklusiven Unterrichts
                  gion: Forcierung von inklusiven Bildungs-
                                                                                                       auch an der Spitze des Landesschulrates –         mit Selbstverständlichkeit und großer Kompe-
                  einrichtungen mit gleichzeitigem und      Nach anfänglichem Elan tauchte der
                                                                                                       kam der Motor für die Umsetzung ins Stot-         tenz stellen.
                  schrittweisem Rückbau der Sonderschu-     ohnehin zu erwartende Widerstand be-
                                                                                                       tern. Endgültig zum Stillstand gebracht hat       Ihnen gilt unser ganz besonderer Dank!
                  len bis 2020.                             stimmter Gruppen auf und der weitere
                                                                                                       ihn dann die mittlerweile abgewählte Bundes-

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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema

Neues aus dem Seniorenwohnhaus
Tanveer AKRAM ist im Wohnhaus am Rosenhain ein Freiwilliger. Er kommt seit
Monaten mittwochs und donnerstags und packt an, wo es nur geht. Für die                                  Emanuele Bacaloni und                                              Elfi Pollhammer ist mit dem
                                                                                                         Tanveer Akram sind ein gutes Team                                        Freiwilligen befreundet
„Rosenhainler“ ist er ein willkommener Gast, für die Begleiter ist er ein hilfsbereiter,
freundlicher und herzlicher Helfer. Er ist ein Teil des Rosenhains!
Fotos: Lebenshilfe, Eva Tscherning

         allo. Ich heiße Tanveer

  H      Akram. Ich bin 29
         Jahre alt. Ich bin in Pa-
  kistan geboren, das ist ca.
                                                 “
                                                     Lieber Akram.
                                                     Spielt mit mir.
  5.000 km von Graz entfernt.                        Komm mit.
  Ich habe in meiner Heimat                          Wir schauen Kataloge an.“
  Karachi bei meinem Vater als
  Gärtner gearbeitet. Er hatte                       Hallgart R.
  da zwei Pflanzengeschäfte.
                                                                                                                                                      “
                                                                                                                                                          Der Akram schaut anders
                                                                                                                                                          aus als wir, weil er dunkel
                                                                                                                                                          ist im Gesicht. Er ist brav.
                                                                                                                                                          Ich spiele manchmal Ball
                                                                                                                                                          mit ihm oder ich schau zu,
                                                                                                                                                          wenn er was mit den
                                                                                                                                                          Anderen macht. Ich
                                                                                                                                                          glaube, er ist lieb."
  Ich bin aus meiner Heimat wegge-
  laufen, geflüchtet, weil ich in Pakis-                                                                                                                  Elfi P.
  tan von der Mafia politisch verfolgt     Tanveer Akram hilft fleißig in der Küche mit                  Hugo Zötsch mit Tanveer Akram
  werde. Ich bin seit 06.12.2015 in
  Österreich. Die Flucht nach Öster-
  reich dauerte ein Jahr und war sehr      Ich habe viel Geduld gehabt und nun bin ich da. Ich           Mit dem Beitrag als freiwiller Arbeiter      Am liebsten möchte ich eine
  schwer. Über das Gebirge bin ich         habe viel Glück gehabt, aber ich habe auch viele Men-         kann ich „Danke“ sagen. „Danke“ für das      Ausbildung machen und bei der
  nach Iran teilweise zu Fuß gegangen      schen gesehen, denen es nicht so gut gegangen ist. Ich        Geld, dass ich für die Grundversorgung       Lebenshilfe arbeiten. Ich glaube,
  und teilweise mit dem Auto gefah-        wohne privat in einem Zimmer auf der Lassnitzhöhe und         bekomme. Ich habe Angst vor der Zu-          das würde gut passen, weil sich
  ren. 15 Personen in einem kleinen        bekomme von der Caritas Geld, damit ich mir Essen,            kunft. Wenn ich wieder nach Pakistan zu-     alle freuen, wenn sie mich sehen!
  Auto. Dann war ich ein paar Monate       Trinken, Kleidung und Wohnen leisten kann. Ich darf           rückgehe, habe ich Angst, dass ich           Das tut mir gut. So merke ich,
  in der Türkei, da habe ich Fahrräder     nicht arbeiten, aber ich möchte trotzdem etwas tun.           wieder verfolgt werde. Wenn ich hier in      dass ich so angenommen werde
  repariert, um mir ein Essen kaufen       Daher bin ich ein Freiwilliger. Ich bin als Freiwilliger im   Österreich bleibe, habe ich Angst, dass      wie ich ausschaue und wie ich bin.
  zu können. Dann bin ich mit dem          Wohnhaus am Rosenhain und spiele mit den Bewoh-               ich keine Arbeit finde. Dann habe ich kein   Ich habe Heimweh, aber ich weiß,
  Boot weiter nach Griechenland.           nern oder ich helfe in der Küche mit. Arbeit gibt es          Geld, für Wohnung, Kleidung, Essen und       dass es mir in Pakistan nicht gut
  Über Serbien, Ungarn und Kroatien        genug. Und ich arbeite auch als Freiwilliger beim Roten       Trinken.                                     gehen wird, wenn ich wieder zu-
  bin ich in Österreich gelandet.          Kreuz. Am Samstag wird Essen ausgegeben für arme                                                           rückgehe.
                                           Leute. Ich helfe dabei und räume dann zusammen.

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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema

                                                                                                                Großes Potential. Auch die Berufsausbil-         Freundlichkeit, Durchhaltevermögen und Ver-
Auf dem Weg zur Köchin:                                                                                         dungsassistentin der Lebenshilfe, Anina
                                                                                                                Winkler, kann nur Positives sagen: „Sie ist
                                                                                                                                                                 antwortungsbewusstsein“, erklärt Standortlei-
                                                                                                                                                                 terin Brigitte Rieser.
                                                                                                                ein ruhiges Mädchen, das jedoch mit ihrem
Ein Rezept mit vielen Zutaten                                                                                   freundlichen Wesen und ihren guten Um-
                                                                                                                gangsformen überzeugt.“ Die Assistentin un-
                                                                                                                                                                 Für Menschen mit Behinderungen ist es
                                                                                                                                                                 immer noch schwer, ihre Fähigkeiten am all-
                                                                                                                terstützt Hörtler und das Team während der       gemeinen Arbeitsmarkt unter Beweis zu stel-
Jennifer HÖRTLER ist eine junge Frau, die ihren Weg geht. Derzeit absolviert sie                                gesamten Ausbildungszeit. Und am Ende der        len. Eine abgeschlossene Lehre erhöht die
im Restaurant der Lebenshilfe Region Judenburg eine integrative Lehre. Sie ist                                  Ausbildung? „Ich bin mir sicher, dass ich dann   Chancen auf einen Job. Das weiß auch Jenni-
sich sicher, dass dies ihr Sprungbrett in die freie Wirtschaft ist. Von Christina Pirker                        einen Arbeitsplatz außerhalb der Lebenshilfe     fer Hörtler und legt sich so richtig ins Zeug.
                                                                                                                bekomme“, meint Jennifer Hörtler stolz.
                                                                                                                Die Lebenshilfe Region Judenburg ist nicht
                                                                                                                nur Dienstleister und Arbeitgeber für Men-
                                                                                                                schen mit Behinderungen, sondern auch eine          Restaurant Neuer Marktwirt
                onzentriert arbeitet Jennifer Hört-

       K
                                                           © J?
                                                                                                                wichtige Brücke zu vielen Unternehmen im            Burggasse 73, 8750 Judenburg
                ler in der Restaurantküche am Sa-                                                               Murtal. Unter dem Motto „Raus aus den               Öffnungszeiten: montags bis
                latplatz. Salate waschen, Tomaten                                                               Werkstätten, rein in die Wirtschaft" werden         freitags: 07:30 - 14:30 Uhr
           und anderes Gemüse schneiden und                                                                     Menschen mit Behinderungen in den Werk-             Samstag, Sonn- und Feiertag geschlossen
           die Dressings vorbereiten zählen zu                                                                  stätten und eigenen Betrieben auf den Ar-           Telefon: 03572 / 44004
           den Aufgaben, die die 24-Jährige von                                                                 beitsmarkt vorbereitet. Dabei geht es nicht         Mail: neuermarktwirt@lebenshilfe-judenburg.at
           Montag bis Freitag mit großer Sorgfalt                                                               nur um das Einüben praktischer Arbeitsab-
           erledigt. Die junge Frau absolviert seit                                                                                                                 Web: www.neuermarktwirt.at
                                                                                                                läufe, sondern auch um das Erlernen von Ar-
           Dezember 2018 eine integrative Lehre                                                                 beitskulturen. „Wichtig sind Pünktlichkeit,
           im Restaurant der Lebenshilfe Region
           Judenburg. Der Neue Marktwirt hat
           nicht nur bei den Gästen einen guten
           Ruf, auch als Ausbildungsplatz für
           Menschen mit Behinderungen und be-
                                                                                                                   m Projektteam arbeiten     Projekt der Lebenshilfe Hartberg
           nachteiligte Jugendliche ist er mittler-
           weile bekannt.

           „Unsere Lehrlinge, derzeit zwei, fi-
                                                                                                                I  wir zu viert: Bruno, Bri-
                                                                                                                   gitte, Elisabeth und ich.
                                                                                                                Die Begleiterin Romana
                                                                                                                                             „Mit dem Tablet
           nanzieren wir aus den Einnahmen des
           Restaurants“, weiß Standortleiterin Bri-
                                                                                                                und Begleiter Marco unter-
                                                                                                                stützen uns dabei. Damit
                                                                                                                                             arbeiten wir super!“
           gitte Rieser zu berichten. Jennifer                                                                  bieten sie uns eine Mög-
           Hörtler ist eine dieser Lehrlinge. Sie                                                               lichkeit zur Unterstützten    Sonja SCHIRNHOFER ist Kundin der
                                                         Jennifer Hörtler arbeitet mit viel Sorgfalt und sehr   Kommunikation an. Wir
           absolviert eine sogenannte Teilqualifi-                                                                                            Tageswerkstätte Pöllau und Teil des
                                                         gerne                                                  haben ein Tablet bekom-
           zierung als Köchin. Dabei werden statt                                                                                             Projektteams. Im lebens.magazin
           einer vollständigen Lehrausbildung le-                                                               men. Wir brauchen dazu
                                                                                                                auch noch eine SIM-Karte      berichtet sie über die Arbeit und ihre
           diglich Teile eines Berufsfelds erlernt.    lernt.“ Ursprünglich hat Hörtler aber eine
                                                       ganz andere Richtung eingeschlagen, sie                  und Apps (so heißen die       Pläne.
           Der Besuch der Berufsschule ist dabei
           nicht verpflichtend. Hörtler will es aber   hat in der Gärtnerei der Lebenshilfe-                    Programme), damit wir in
           auf jeden Fall versuchen: „Im Septem-       Werkstätte Kohlplatz (Gala-Bau) gearbei-                 der Tageswerkstätte und auch außerhalb mit dem       ten sind, möchten wir Schulungen für an-
           ber beginnt die Schule in Bad Glei-         tet. „Dort war ich etwa acht Jahre und                   Tablet arbeiten können. Zum Beispiel: Im Gasthaus    dere Kolleg*innen in der gesamten Lebens-
           chenberg, darauf freue ich mich schon       ich wollte dann etwas anderes probie-                    oder Kaffehaus können meine Kolleg*innen, die        hilfe Hartberg anbieten.
           sehr.“                                      ren.“ Da scheint der Praktikumsplatz in                  sich nicht so mitteilen können, damit ihr Essen
                                                       der Restaurantküche wohl gerade richtig                  oder Getränke selbst bestellen. Das Tablet können    In der Selbstvertretungskonferenz der
           Auf die Frage, ob sie denn bereits Er-      gekommen zu sein. Denn von allen Sei-                    aber alle nutzen. Wenn man zum Beispiel etwas im Lebenshilfe Steiermark haben wir im heuri-
           fahrung mit Küchenarbeit hätte, ant-        ten hört man nur Gutes über die 24-Jäh-                  Internet nachschauen möchte, kann man das Tablet gen Jahr skypen gelernt. Dazu besuchten
           wortet die ruhige Frau: „Ich habe zuvor     rige. Sie sei sehr fleißig, bemüht und                   dafür benutzen. Im Moment lernen wir gerade den      wir einen Workshop. Skypen kann ich der-
           ein einjähriges Praktikum hier im Re-       sehr beliebt, meinen die Kolleg*innen                    Umgang mit dem Tablet. Dafür trifft sich die Pro-    zeit schon gut. Mit dieser Methode kann
           staurant gemacht und bereits viel ge-       aus der Küche.                                           jektgruppe einmal in der Woche. Wir möchten dazu     ich mit meinen KollegInnen in der ganzen
                                                                                                                auch eine Betriebsanleitung für das Tablet und die   Steiermark in Kontakt treten und muss nir-
                                                                                                                Apps in Leichter Sprache machen. Wenn wir Exper-     gends hinfahren.

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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema

Lebenshilfe Murau

In der Bildung liegt die Zukunft                                                                             „Meine Bildung ist
In jedermanns Leben ist Bildung ein allgegenwärtiges Thema. Nicht umsonst gilt
Bildung als das Kapital für die Gestaltung der eigenen Zukunft. Bildung beeinflusst                          mir wichtig!“
das gesamte Leben und findet sich in allen Lebensbereichen wieder. Von Gert Engelbrecht
                                                                                                             Martin PICHLER ist Kunde der
          evin Pichler bewohnt eine Wohnung im          Für Kevin Pichler gehört Bildung trotz absol-

  K
                                                                                                             Lebenshilfe Region Judenburg und lernt
          Wohnhaus in Murau. Sein besonderes            vierter Pflichtschule und Anlehre jedoch nicht       mit Begeisterung. Ein inklusives Seminar
          Interesse gilt der Arbeit mit dem Com-        der Vergangenheit an, sondern er ist bemüht
                                                                                                             des WIFI hat ihm viel Wissen gebracht
    puter. Er nutzt digitale Medien und ist somit       immer auf dem neuesten Stand zu sein. Des-
    immer auf dem neuesten Stand. Seine                 halb absolviert er regelmäßig Computerkurse          und das Selbstbewusstsein gestärkt.
    Schulzeit verbindet er nicht nur mit positiven      und nimmt an diversen Angeboten wie Vorträ-
    Erinnerungen. Er selbst gibt an, nicht immer        gen und Workshops teil. Sein erklärtes Ziel ist,
                                                                                                              ch habe gemeinsam mit meinen Kolleg*innen
    gut behandelt worden zu sein. Trotzdem
    kann er für sich sagen, dass er zufrieden ist.
    Nach der Pflichtschule absolvierte er eine
    Computeranlehre in Kärnten. Das nächste
                                                        sein Wissen mit anderen zu teilen und er plant
                                                        selbst Workshops in der Lebenshilfe für seine
                                                        Kolleg*innen zu veranstalten. „In der Lebens-
                                                        hilfe Murau ist die Bildung, der Schulweg jedes
                                                                                                             Iein zweitägiges Seminar beim WIFI in Graz ge-
                                                                                                              macht. Das Thema war „Erfolgreiche Rhetorik
                                                                                                             und Präsentation“. Wir lernten, wie wir gut vor
    Kapitel war der Schritt in die Arbeitswelt. Seit    Einzelnen unterschiedlich ausgeprägt. Allen ge-      Menschen sprechen.
    Beendigung seiner Anlehre ist er in einer           meinsam ist, dass Bildung einen hohen Stellen-
    Kreativwerkstatt der Lebenshilfe Murau              wert im Leben aller hat,“ sagt Gert Engelbrecht      Ebenfalls wurde uns gezeigt, wie wir verschie-
    tätig. Neben den Tätigkeiten begleitet ihn          von der Lebenshilfe Murau.                           dene Medien einsetzen. Ich persönlich mache
    sein Erlerntes tagtäglich bei der Dokumenta-                                                             Präsentationen am liebsten mit dem Flip-Chart.
    tion und bei der Arbeit im integrativen Buch-                                                            Beim Kurs haben wir Tipps bekommen, wie wir
    handel des Standortes.                                                                                   z.B. gut mit Lampenfieber umgehen können. Bei
                                                                                                             öffentlichen Ansprachen konnte ich noch vor eini-
                                                                                                             ger Zeit meine Körperbewegungen nicht gut koor-
                                                                                                             dinieren. Seit ich das beim Seminar gelernt habe,
                                                                                                             gelingt es mir viel besser. Sehr positiv finde ich,
                                                                                                             dass das WIFI Kurse für Menschen mit Beein-
                                                                                                             trächtigung anbietet. Damit leben wir wieder ein
                                                                                                             weiteres Stück Inklusion in der Gesellschaft.

                                                                                                             In der Selbstvertretungskonferenz der Lebens-         Martin Pichler, 32, ist gewählter
                                                                                                             hilfe Steiermark haben wir im heurigen Jahr sky-      Selbstvertreter der Lebenshilfe
                                                                                                             pen gelernt. Dazu besuchten wir einen                 Region Judenburg. Er ist zustän-
                                                                                                             Workshop. Skypen kann ich derzeit schon gut.          dig für die Bereiche „Wohnen und
                                                                                                             Mit dieser Methode kann ich mit meinen                Freizeit“. Gemeinsam mit seinem
“                                                                                                            Kolleg*innen in der ganzen Steiermark in Kontakt      Kollegen, der für den Bereich „Ar-
    Jeder Mensch kann lernen!                                                                                treten und muss nirgends hinfahren.                   beit“ zuständig ist, vertreten sie
                                                                                                                                                                   die Anliegen der Kund*innen. Die
    Aber nicht die gleichen Dinge                                                                            Mit Bildung kommt man weiter im Leben und             beiden nehmen an vielen Bespre-
    am gleichen Tag. Es gibt Dinge,                                                               Jetzt
                                                                                               downloade
                                                                                                             bleibt nicht stehen. Durch die Erfahrung und          chungen und Terminen teil: Vor-
                                                                   Einfach, sicher, schnell:
                                                                                                        n!
                                                                                                             Chancen habe ich mehr Möglichkeiten im Leben.         standssitzungen, monatliche
    die ich lernen muss, bevor ich                                                                                                                                 Treffen mit der Geschäftsführung,
                                                                                                             Bildung ist für mich wichtig!
    sie tun kann. Ich lerne sie                                    Die neue Mein ELBA-App.*
                                                                                                                                                                   Workshops, Selbstvertreterkonfe-
    indem ich sie tue!“                                                                                                                                            renzen und noch einige mehr.

    Kevin P.

                                                       raiffeisen.at/mein-elba-app
                                                       * Internetbanking auf dem Smartphone.

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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema

                                                                                                                                                               Förderungen
                                                                                                                                                               und Trainings
                                                                                                                                                                in Leibnitz

                                                                                                          Ziele des Autismus Kompetenz-
                                                                                                          zentrums Leibnitz
                                                                                                          • Verständnis und Akzeptanz in Familie und
                                                                                                            Gesellschaft schaffen
                                                                                                          • die größtmögliche Teilhabe von autistischen
    Arbeit im Kompetenz-                                                                                    Menschen am gesellschaftlichen Leben
     zentrum der Lebens-                                                                                    unterstützen                                             “
                                                                                                          • die Lebensqualität der begleiteten Person, ihrer
          hilfe in Leibnitz.
                                                                                                            Angehörigen und Bezugspersonen verbessern
                                                                                                                                                                         Wir vernetzen und
        Hier werden Men-
      schen gefördert und
                                                                                                          • für die Rechte und Interessen von Menschen                   koordinieren
                                                                                                            mit Autismus eintreten                                       bestehende
      die Zukunft geplant

                                                                                                          Wir bieten für Betroffene und Angehörige                       Unterstützungs-
                                                                                                          • telefonische und persönliche Beratungs- und                  angebote für
                                                                                                            Informationsgespräche                                        autistische
   Autismus Kompetenzzentrum Leibnitz                                                                     zum Thema Autismus                                             Menschen von
                                                                                                          • Problem- und Bedarfsanalyse, Maßnahmen-                      Einrichtungen und
   „Verschieden ist normal“                                                                                 planung
                                                                                                          • Einzelförderung/Kompetenztraining
                                                                                                                                                                         Institutionen sowie
                                                                                                          • Informationsveranstaltungen                                  Ämter und
   Durch vielfältige Angebote unterstützt das Zentrum Menschen mit Autismus                               • Sozialrechtliche Beratung                                    Behörden als
   und ihre Angehörigen im Alltag. Die Angebotspalette reicht von der
                                                                                                          Wir sind Ansprechpartner für Fachkräfte bei                    Informations-
   persönlichen Beratung über Informationen zu bestehenden Dienstleistungen
   über Schulungen bis zur Vor-Ort Unterstützung von Fachleuten.
                                                                                                          • Erarbeitung eines bedarfsgerechten Angebots                  drehscheibe.“
                                                                                                            für Menschen mit Autismus
                                                                                                          • einrichtungsinterner Beratung und Unter-                     Susanne R.
                                                                                                            stützung
                         it dem Umzug in die Bahnhof-    den bestehenden Angeboten zum                    • Fort- und Weiterbildungen

              M          straße hat die Lebenshilfe
                         Leibnitz auch weitere neue
               Projekte installiert, unter anderen das
                                                         Thema Autismus laut.

                                                         Nach intensiven Vorarbeiten wurde
                                                                                                          • Organisation, Begleitung und Durchführung von
                                                                                                            Informationsveranstaltungen

                                                                                                          Kontakt:
               „Autismus Kompetenzzentrum Leib-          das Autismus Kompetenzzentrum                    Tel.: 0660 / 90 31 762
               nitz“. Der Anstoß für das Projekt kam     Leibnitz unter der Leitung von Su-               Mail: akz@lebenshilfe.leibnitz.at
               von einer Mutter eines autistischen       sanne Radl im Januar eröffnet. „Mit
               Kindes, die auf die fehlenden Bera-       dem neuen Angebot will die Lebens-
               tungs- und Unterstützungsangebote         hilfe eine Versorgungslücke – nicht nur
                                                                                © Lebenshilfe Trofaiach

               aufmerksam machte. In vielen weite-       – in der Region schließen“, erklärt Radl,
               ren Gesprächen mit Eltern aber auch       die sich mit viel Engagement auch für
               Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen        Weiterbildung einsetzt und betont,                                                                               Susanne Radl
               aus dem Umfeld von Kindern und Ju-        dass sie viele Gruppentreffen und                                                                                Lebenshilfe Leibnitz
               gendlichen mit Autismus wurde             Workshops für Betroffene veranstal-                                                                              Tel: 0660 90 31 762
               immer öfter die Unzufriedenheit mit       tet.                                                                                                             akz@lebenshilfe.leibnitz.at

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Lebens.magazin - Lebenshilfe Steiermark
lebens.thema

Lebenserfahrungen eines Kunden
                                                                                                       Neues lernen
Das Lernen ist immer und überall                                                                       Interview mit Kevin NEUBAUER aus der Medienwerkstatt Lieboch.

Christoph DIETRICH aus dem Malatelier Randkunst Lieboch erzählt, was und wer in                                                                           Was war deine letzte Fortbildung?
                                                                                                       lebens.magazin: Welchen Beruf hast du?
seinem Leben dazu beigetragen haben, etwas zu lernen. Fotos: Lebenshilfen SD                           Kevin Neubauer: Ich habe einen heute fast          Die hat „Wie sage ich es richtig“ geheißen.
                                                                                                       schon ausgestorbenen Beruf gelernt. Weber.
Was ich gelernt habe von                                                                                                                                  Bist du öfter im Internet?
… meiner Oma:                                                                                          Und wo hast du das gelernt?                        Ja, wenn ich You Tube Videos anschaue. Face-
Backen, Germteig backen. Wie man z.B. das Osterbrot er-                                                Im Odilieninstitut. Ich bin ausgebildeter Weber.   book und Twitter und Instagram sind nicht so
zeugt. Ich brauche verschiedene Zutaten für das ganze,                                                 Ich habe es bei einer Weblehrerin gelernt.         meins, war es von Haus aus nicht. Ich bin ei-
weil das nicht einfach ist. Ich brauche Schmalz, dann brau-                                                                                               gentlich erst zum Internet gekommen, seit
che ich Eier, dann brauche ich Butter, dann brauche ich                                                Und wie lange war die Ausbildung?                  „whats app“ und Amazon und Amazon Music.
Germ, dann Mehl. Und das Schmalz hab ich in Mantscha                                                   Drei Jahre.                                        Jetzt bin ich ein bisserl interessierter.
gekauft, wo der eine Bauernhof ist, der macht das selber.
                          ,
                                                                                                       Hat es Spaß gemacht?                               Was würdest noch gerne können oder ler-
… meiner Mama:                                                                                         Ja schon, und ich habe gemeint, wenn ich           nen, egal ob es möglich ist?
Das Tanzen. Ich brauche eine spezielle Musik dafür, weil                                               nichts anderes finde, bleibe ich in dem Beruf.     Ich würde hier für die Firma, wenn ich es
sonst geht’s nicht. Eine Wiener Spezialmusik, sonst kann                                               Dann habe ich weitergesucht. Dann kam ich          könnte, Netzwerksadministration machen.
                                                                Cristoph Dietrich
ich diesen Linkswalzer nicht tanzen. Ich bin nach Graz ge-                                             nach Söding. Aber ich war der einzig junge dort,
gangen in die Tanzschule Nebel, und da hab ich immer für                                               und das war dann nicht so meins. Dann bin ich      Hattest du als Kind einen Traumberuf?
Wien trainieren müssen. Die Tanzschule hat genau diese                                                 in die Medienwerkstatt Lieboch gekommen.           Ich wollte als Kind Feuerwehrmann werden,
                                                                die rote. Mit der Hand haben wir ge-
richtige Musik, es muss eine eigene Musik sein.                                                                                                           aber durch meine Behinderung ist mir das nie
                                                                sägt. Oder wie man schleift, z.B.
                                                                                                       Was gefiel dir dort?                               gelungen. Und mit dem schnellen Laufen kom-
                                                                das Holz. Da ist eine Maschine, die
… meinem Nachbarn:                                                                                     Viel mit Computer zu arbeiten, technische Sa-      men ich auch nicht zusammen. Aber was ich
                                                                ist so grauweiß, die hat eine kleine
Wie man im Stall mit den Tieren umgeht, mit den Kühen.                                                 chen, das war meins.                               schon immer machen wollte, war der Erste
                                                                Säge oben, dann hat sie eine kleine
Er hat mir erklärt, wie man das Kraftfutter verbessern kann.                                                                                              Hilfe-Kurs. Den Wunsch habe ich mir auch ver-
                                                                Schleifmaschine oben.
Das ist für die Tiere sehr wichtig. Ich leere den Mais in die                                          Kennst du dich gut am Computer aus?                wirklicht. Den Erste Hilfe-Schein habe ich jetzt
Mühle hinein, da lass ich ihn zermahlen, automatisch, wie                                              Ja, ich habe während meiner Ausbildung ein Zu-     seit 2017. Ich bin froh, dass ich ihn gemacht
                                                                …meiner Lehrerin:
bei einem Computer, alles automatisch reguliert, da brau-                                              satzfach gemacht, das hat „EDV A“ geheißen.        habe!
                                                                Ich hab Physik und Chemie gelernt.
che ich nicht viel zu tun, weil die macht das eh alles selber   Über den Generator hat sie mir         Das ist für Anfänger, das habe ich noch zusätz-
und wenn sie dann leer ist, schaltet sie sich selber ab. Die    etwas beigebracht. Der steht in        lich gemacht. Das hat mir schon etwas gebracht
Automatik schaltet sich aus. Man muss mit diesen Kühen          einem Kraftwerk drinnen und er-        am PC, dann bin ich sicherer geworden.
ganz sanft umgehen, weil das ist nicht so ungefährlich.         zeugt Strom. Die Hochdruckturbine
Wenn ich ein bisserl Heu hinschiebe, dann fressen sie das.      wird mit einem Getriebe übersetzt,     Was macht dir am Computer Spaß?
                                                                damit sie schneller rennen kann,       Eigentlich alles. Ich bin immer froh, wenn ich
… meiner Betreuerin Gerti:                                      dass sie viel schnellere Umdrehun-     wieder etwas Neues lerne. Egal ob Apple oder
Wie man eine Collage macht.                                     gen zusammenbringt. Ich hab auch       sonst etwas.
                                                                eine Lehrerin gehabt, die hat mir
… meinem Freund:                                                Englisch beigebracht, aber das hab     Was ist für dich Bildung?
Über den Deutz Traktor, den Motor, den gekühlten Motor,         ich viel zu wenig verstanden. Mit      Dass ich mich immer weiterbilden kann, das Er-
den er eingebaut hat. Wie man den zerlegt.                      Englisch hab ich mir immer so          lernte nochmals auffrischen kann.
                                                                schwer getan in der Schule.
… meinem Lehrer:                                                                                       Ist Bildung wichtig für dich?
Wie man mit Holz umgeht. Ich hab das Werken gelernt.            … einer Freundin:                      Doch, ja, ich versuche mich schon weiterzubil-
Und da hab ich so eine spezielle Säge gehabt, so eine           Ich hab dort gelernt, wie man die      den. Mit Fortbildungen und so.                     Kevin Neubauer
Stichsäge. Also nicht die elektrische, sondern die normale,     Äpfel schneidet, im Winter. Meine
                                                                Finger waren komplett eiskalt.
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lebens.thema
                                                      Florian Haider liebt es zu schreiben
                                                      und seine Gedanken in Worte zu fassen                    Ein Workshop zum Wohlfühlen

    Medienwerkstätte Lieboch                                                                                   „Körperwahrnehmung“ in der
    Bildung ist                                                                                                Werkstätte Puntigam
    Abenteuer                                                                                                  In der Werkstatt Puntigam wird das zweite Mal eine Workshopreihe zum
                                                                                                               Thema „Körperwahrnehmung“ angeboten. Von Iris Pöltl-Zitz & Timea Semlitsch

    im Kopf
    Bildung fängt für mich mit der
                                                                                                     Z    ustande kam dieses Angebot auf
                                                                                                          Wunsch einer Kundin, das Massie-
                                                                                                          ren zu lernen. Den ersten Schritt
                                                                                                     machte eine Praktikantin, die gemein-
                                                                                                                                                       Methoden angewendet, wie die „Wetter-
                                                                                                                                                       karte“ am Rücken zeichnen, Ausstrei-
                                                                                                                                                       chungen, „heiße Hände“ auflegen,
                                                                                                                                                       durchführen von einfachen Massagegrif-
    Sprache an, aus welchem                                                                          sam mit Kundin Daniela eine Masseurin             fen, massieren mit Bällen, Atemübun-
    Elternhaus wir kommen bzw.                                                                       besuchte. Daniela erhielt nicht nur selbst        gen, kurze Fantasiereisen und
    wie wir erzogen sind. Ich selbst                                                                 ihre erste Massage, sondern sie durfte            entspannende Wahrnehmungsübungen.
                                                                                                     gleich einige Griffe direkt bei der Prakti-
    spreche nach der Schrift kann                     tens die Wahrheit beschreibt; zum Beispiel
                                                                                                     kantin anwenden. Da Daniela dieses                Die Teilnehmer*innen sind von dem
    aber auch reden „so wia da                        die aktuelle politische Situation.             Thema so interessiert und sie auch ande-          Angebot begeistert: „Ich habe verschie-
    Schnobl gwochs’n is“. Florian                                                                    ren Kund*innen mitziehen konnte, orga-            dene Methoden zu massieren gelernt
    Haider berichtet.                                 Bildung ist für mich, wenn jemand etwas        nisierten wir einen Workshop in der               und meinen Körper aufgemalt und ich
                                                      gelernt hat. Dies habe ich auch umgesetzt.     Werkstätte Puntigam, der nun schon ein            weiß jetzt, wo meine Knochen sind“, so
    Foto: Lebenshilfen SD
                                                      Ich spreche von der Weberei. Da sehe ich,      fortgeschrittenes Stadium erreicht hat.           eine Kundin. Eine andere zeichnete sich
                                                      wie ein Produkt sich entfalten kann, von den   Vier Frauen der Werkstätte bearbeiten in          selbst am Anfang einer Einheit winzig
      ch mag Kunst und Kultur. Ich bin damit auf-

   I
                                                      Farben her und ich trage das Produkt dann      jeweils eineinhalb Stunden in einer ruhi-         klein auf ein Blatt Papier. Am Ende
      gewachsen, wo ich seit meiner Kindheit          stolz mit mir. Damit verbinde ich eine posi-   gen Atmosphäre Themen wie Körperbild,             wurde die Übung wiederholt und sie
      die klassische Musik kennen und lieben          tive Erinnerung.                               Massagen, Grenzen wahrnehmen und                  zeichnete sich selbst so groß, dass sie
    lernte bis heute, und ich sie mir anhöre,                                                        vieles mehr. Den Workshop leitete Tina            das ganze Blatt ausfüllte. Die Teilnehme-
    wenn ich entspannen möchte – bei einem            Was wirklich Bildung ist: Das lässt sich       Lichtenegger.                                     rinnen mögen dieses Angebot so sehr,
    Oratorium von Bach. Im Lauf des Lebens            diskutieren, daher ist es besser zu sagen,                                                       dass sie es jedes Jahr wieder im Pro-
    lernte ich auch die volkstümliche Schlager-                                                      Inhalte des Workshops sind:                       gramm haben wollen. Heuer sind nicht
                                                      jeder Mensch mit oder ohne Behinderung
    musik kennen; ich brauche sie meistens zum                                                       • Körperwahrnehmung und Körperbild                nur zwei Seminar-Blöcke geplant, damit
                                                      hat seinen eigenen Bildungsgrad. Egal ob
    Abreagieren. Austropop liegt mir auch im                                                         • Kennenlernen von Muskeln, Knochen,              jeder Interessierte teilnehmen kann, son-
                                                      reich oder arm. Ich bin dankbar, dass ich so     wichtigen Organen, Atmung usw.                  dern Daniela hat bereits in anderen
    Herzen, wie Reinhard Fendrich, da er meis-        viel lernen durfte und noch lernen darf.       • Sich selbst Gutes tun – mit sich selbst         Werkstätten einige Kund*innen mit ihrer
                                                                                                       achtsam umgehen: Selbstkopfmas-                 Massage verwöhnen können.
                                                                                                       sage – Meridianaktivierung, Fuß- und

                             Partnersuche
                                                                                                       Handmassage
                                                                                                     • Kinesiologische Übungen – unter-
                                                                                                       schiede der Berührung wahrnehmen
                            “                                                                        • Achtsam miteinander in Kontakt
                                                                                                       treten, Grenzen wahrnehmen und
                                Hallo, ich heiße Julian Koller, bin 22 Jahre alt und wohne in der      akzeptieren, respektvoller Umgang
                            Laboratoriumstraße 29c in 8052 Graz. Ich suche eine Frau im Alter          mit einander, Tabuzonen kennenlernen
                            von 20 bis 30 Jahren für eine Beziehung. Ich wünsche mir eine Part-      In dem Workshop werden verschiedene
                            nerin, die unternehmungslustig, lieb, offen, zärtlich und treu ist. Am
                            Wochenende möchte ich gerne mit dir die Zeit verbringen.
  Julian
                            Schreib mir doch!
                                                                                                                Massage-Kunst will auch gelernt sein

Seite 20                                                                                                                                                                                   Seite 21
lebens.magazin

           Tag der Inklusion
                                                                                                                               Der ORF hat auch über den Tag der Inklusion berichtet. Hier ein
                                                                                                                               Auszug aus steiermark.orf.at vom 2. Mai 2019:
           „Wir wollen Gehalt statt                                                                                            Selbst entscheiden, wie man lebt
           Taschengeld“                                                                                                        Gehalt statt Taschengeld: Würde, Wertschätzung, Anerkennung –
                                                                                                                               aber auch Freiheit und Sicherheit, ergänzt Regina Grancy von der
           Zum Tag der Inklusion am 5. Mai traten wir als Lebenshilfe Steiermark mit unseren                                   Lebenshilfe Steiermark: „Ein Gehalt bedeutet, dass ich das Geld
           Kolleg*innen der Lebenshilfen in Österreich für Gehalt statt Taschengeld für Men-                                   persönlich zur Verfügung habe, selbst entscheiden kann, wie ich

                                                                                                                                                                                                      ©?
           schen mit intellektuellen Beeinträchtigungen öffentlich ein.                                                        wohnen möchte, wofür ich es in meiner Freizeit ausgeben
           Von Regina Senarclens de Grancy
                                                                                                                               möchte. Aber ein Gehalt bedeutet natürlich auch, dass ich kran-
                                                                            In der Steiermark gibt es schon                    kenversichert bin und später einmal eine Pension bekommen
                                                                            die Hilfe zum Lebensunterhalt. Das                 werde – wie alle anderen Menschen auch. Deshalb ist für uns
© Mavric

                                                                            ist gut, aber die Fragen der Kranken-              ein Gehalt für alle eine ganz wichtige Forderung.“
                                                                            versicherung und der Pension sind
                                                                            damit nicht gelöst. Wir wissen, dass               Nicole Braunstein arbeitet im Büro der Lebenshilfe Trofaiach –
                                                                            Gehalt statt Taschengeld nur um-                   sie weiß, wie es sich anfühlt, für ihre Arbeit nur Taschengeld zu
                                                                            setzbar ist, wenn manche Gesetze                   bekommen: „Taschengeld bekommt man von seinen Eltern für
                                                                            geändert werden. Dafür müssen                      Kleinigkeiten. Da sieht man nicht, welche Arbeit man leistet“,
                                                                            viele Stellen in den Bundesländern                 sagt sie bestimmt.
                                                                            und in Österreich zusammenarbei-                   „Gehalt statt Taschengeld“ sei nicht nur die Frage eines Begriffs,
                                                                            ten. Anschließend hielten wir am                   sondern eine Frage der Wertschätzung und Anerkennung, unter-
                                                                            Grazer Hauptplatz eine Versamm-                    streicht Braunstein: „Das ist einfach eine Würde, wenn ich am
                                                                            lung ab. Wir hatten Plakate mit den                Ende des Monats mein Gehalt bekomme, und ich habe meinen
                                                                            Aufschriften: „Wir haben verbriefte                Gehaltszettel in der Hand. Dann fühlt man sich sehr wohl, und
                                                                            Rechte“ und „Wir wollen Gehalt                     man fühlt sich wertgeschätzt für die Arbeit, die man macht.“
           Die Versammlung am Grazer Hauptplatz war ein wichtiges Zeichen   statt Taschengeld“.
           für die Inklusion                                                                                                   Kein Standard der UNO-Behindertenrechtskonvention
                                                                            Die Masala Brass Band unter-                       Laut Lebenshilfe entsprechen die Arbeits- und Beschäftigungs-
                      ir sprachen bei Landesrätin Kampus vor: Wir                                                              möglichkeiten von Menschen mit Behinderungen in Österreich

           W          konnten ihr Unterlagen übergeben und Sie
                      unterstütze unser Anliegen.
                                                                            stützte uns musikalisch und trug
                                                                            sehr zur guten Stimmung bei. Am
                                                                            Tag darauf trafen sich die Selbstver-
                                                                            treter*innen aus ganz Österreich mit
                                                                                                                               derzeit nicht dem Standard der UN-Behindertenrechtskonven-
                                                                                                                               tion; das wurde auch bei der letzten Staatenprüfung durch die
                                                                                                                               Vereinten Nationen 2013 kritisiert. Seitdem hat sich in Österreich
           Wir Selbstvertreter*innen der Lebenshilfe Steiermark             Abgeordneten im Parlament in                       an den gesetzlichen Rahmenbedingungen nichts geändert, kriti-
           rufen auf:                                                       Wien.                                              siert die Lebenshilfe. Die nächste UN-Prüfung findet im nächsten
           Wir wollen ein Gehalt statt Taschengeld                                                                             Jahr statt.
           • Wir gehen jeden Tag zur Arbeit.
           • Wir geben unser Bestes.
           • Wir bekommen kein Gehalt, sondern nur
             ein Taschengeld. Taschengeld erhalten
                                                                                                                                                                                 Zur Person:
             kleine Kinder.                                                                                                                                                      Regina Senarclens de Grancy
           • Als Erwachsene möchten wir ein Gehalt                                                                                                                               ist seit Oktober 2018
             bekommen und kranken- und pensions-                                                                                                                                 Generalsekretärin der
             versichert sein wie alle anderen auch.                                                                                                                              Lebenshilfe Steiermark
           • Das ist uns wichtig, weil wir dann frei
             über dieses Geld verfügen können.
                                                                                                                    © Mavric

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lebens.thema
                                                                                                                                                    “
                                                                                                                                                        Der 2. Mai war ein
  Lebenshilfe                                                                                                                                           interessanter und
                                                                                                                                                        wichtiger Tag.“
  Lebenshilfe-Aktionen zu                                                                                                                               Daniel G.

  „Gehalt statt Taschengeld“                                                                                                                                             Daniel Gamweger ist
                                                                                                                                                                         einer der Sprecher als
  Ein Bericht der beiden Selbstvertreter Daniel Gamweger und Martin Pichler                                                                                              Selbstvertreter der
  über die Veranstaltung am Grazer Hauptplatz. Von Daniel Gamweger und Martin Pichler                                                                                    Lebenshilfe Steier-
  Fotos: Mavric                                                                                                                                                          mark. Er setzt sich
                                                                                                                                                                         mit viel Engagement
                                                                                                                                                                         für die Rechte der
          ir waren am 2. Mai                                                                                                                                             Menschen ein

W         2019 in Graz. Zuerst
          haben wir einen Ter-
min bei der Landesrätin Doris
Kampus gehabt.
Bei diesem Termin im Land-
haus waren folgende Personen
mit dabei: Die
Selbstvertreter*innen Hanna
Kamrat, Nicole Braunstein, Da-
niel Gamweger und Martin
Pichler. Begleitet wurden wir
von der Präsidentin der Le-
benshilfe Steiermark, Elisabeth
Ginthör-Kalcsics und der Gene-
ralsekretärin, Regina de
Grancy.

Das Thema war „Gehalt statt
Taschengeld“. Menschen mit
Behinderungen sollen nicht
wie Kinder behandelt werden.
Sie sind erwachsene Bürgerin-                                                                 Bestes geben. Wir bekommen aber kein        Ines Kremsl, Hanna Kamrat und Nicole
nen und Bürger. Sie wollen                                                                    Gehalt, sondern nur ein Taschengeld. Ta-    Braunstein haben moderiert. Die Selbst-
und können ihre Rechte und                                                                    schengeld erhalten kleine Kinder. Als Er-   vertretungs-Konferenz hat eine Jahresprä-
Pflichten wahrnehmen. Sie                                                                     wachsene möchten wir ein Gehalt             sentation gemacht. Am frühen Nachmittag
haben das Recht auf Arbeit,                                                                   bekommen und kranken- und pensionsver-      gab es Workshops zu folgenden Themen:
um sich ihr Leben zu finanzie-                                                                sichert sein wie alle anderen auch.         Gehalt statt Taschengeld, Alter mit Behin-
ren und ein schaffender Teil der                                                                                                          derung und Digitalisierung. Die Work-
Gesellschaft zu sein.                    Nach diesem Treffen gab es am Grazer Hauptplatz      Das Recht auf die Möglichkeit, den Le-      shops waren sehr spannend. Danach
Wir haben der Frau Landesrä-             eine Versammlung. Wir haben Karten verteilt und      bensunterhalt durch Arbeit zu verdienen,    wurden die Ergebnisse vorgestellt. An die-
tin Kampus ein Schreiben mit             viele Unterschriften gesammelt. Diese werden an      steht auch im Artikel 27 der UN-Behinder-   sen Ergebnissen wird in der Selbstvertre-
unseren Anliegen übergeben.              das Bundeskanzleramt geschickt. Musikalisch wur-     tenrechts-Konvention. Am Nachmittag         tungs-Konferenz und im Präsidium weiter
Die Landesrätin steht hinter             den wir von der Gruppe Masala Brass unterstützt.     fand dann die jährliche Vollversammlung     gearbeitet.
dem Thema „Gehalt statt Ta-              Das Thema „Gehalt statt Taschengeld“ ist uns wich-   der Selbstvertreter*innen im Steiermark-
schengeld“.                              tig, weil wir jeden Tag zur Arbeit gehen und unser   hof statt.

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lebens.aktuell
       Lebenshilfe Österreich                                                                                          Lebenshilfe Steiermark

       Beiratssitzung der Selbst-                                                                                      Vollversammlung der Selbstvertreter*innen
       vertreter*innen und Angehörigen                                                                                 Am 2. Mai hat die Selbstvertretungs-Vollversammlung der Lebenshilfe Steiermark
                                                                                                                       stattgefunden. 34 Personen nahmen an dieser Versammlung teil. Von Daniel Gamweger
       Werner Franz ist Mitglied des Angehörigen-Beirates und setzt sich
       engagiert für den Erfahrungsaustausch ein.                                                                      In drei Workshops haben wir intensiv an       nicht mehr in Papierform sondern elektro-
                                                                                                                       wichtigen Themen gearbeitet:                  nisch (z.B. Bankgeschäfte, Facebook,

B     eide Beiräte trafen sich zu ihren Sitzungen
      in der Stadt Salzburg. Am 24. April wurde
      das Thema „Menschen mit hohem Unter-
stützungsbedarf“ in einer gemeinsamen Sitzung
                                                                                                                       Alter und Behinderung: Die Selbstver-
                                                                                                                       treter*innen wünschen sich inklusives
                                                                                                                       Wohnen von alten und jungen Menschen
                                                                                                                                                                     WhatsApp), es gibt die E-card und die
                                                                                                                                                                     Führerschein-Prüfung am Computer, die
                                                                                                                                                                     digitale Vignette und Zugkarten usw.

besprochen. Ein gegenseitiger Erfahrungs- und                                                                          mit und ohne Behinderung. Wichtig wäre        So kann man sich schneller informieren,
Wissensaustausch: In der Vorbereitung zu die-                                                                          auch ein persönliches Budget für alle,        vernetzen und besser austauschen. Ein
sem Thema haben die Beiratsvorsitzenden ein
                                                                                                                       damit man selbst auswählen kann, wie          Nachteil ist, dass man bei Stromausfällen
Arbeitspapier erstellt. Ein Auszug aus diesem
                                                                                                                       die Unterstützung sein soll. Wir wollen in    keinen Kontakt mehr hat. Für manche
umfangreichen Arbeitspapier:
                                                    Der Arbeitskreis der Beiräte-Selbstvertreter und der Angehörigen   Pension gehen können und wir wollen           geht die Digitalisierung aber zu schnell,
1.SICHTBAR MACHEN von Menschen mit                                                                                     nicht bevormundet werden!                     andere Leute gehen nicht mehr außer
hohem Unterstützungs-Bedarf in der Öffent-                                                                                                                           Haus. Wir wollen die digitalen Angebote
lichkeitsarbeit:                                      3.TEILHABE von Menschen mit hohem                                Gehalt statt Taschengeld: Wir wollen          vor allem für eine bessere Vernetzung
Den Menschen mit seinem Willen, Wünschen,             Unterstützungs-Bedarf bei Tagungen                               für unsere Arbeit auch ein Gehalt bekom-      nutzen und uns damit Zeit und Stress
Fähigkeiten und Herausforderungen in den Mit-         Durch gemeinsames Tun, kannst du dich / ihn /                    men wie andere auch. Das heißt, dass          sparen.
telpunkt stellen.                                     sie, kennenlernen.
                                                                                                                       wir dann selbst kranken- und pensions-
• erforderliche, richtige Assistenz                   • Nichts über uns, ohne uns
                                                                                                                       versichert wären. Man soll uns viel mehr      Die Arbeit in den Workshops war sehr
• aktives Auftreten in der Öffentlichkeit             • Menschen mit hohem Unterstützungs-Bedarf
                                                        mitdenken lassen und mit einbeziehen bei                       Selbständigkeit zutrauen.                     spannend und interessant. Wir werden
• gute Unterstützung in der Kommunikation                                                                                                                            uns für die Interessen einsetzen!
• den Lebensbereich sichtbar machen                     der Planung
                                                      • Gute Unterstützung, Hilfsmittel / Sprach-                      Digitalisierung: Wir sind schon mitten
• Öffentlichkeitsarbeit – Zielgruppen dorthin                                                                                         drin! Vieles erledigen wir
   einladen wo Menschen mit hohem und sehr              Unterstützung
   hohem Unterstützungsbedarf sind                    • Wichtig sind Vertrauens-Personen, die
                                                        übersetzen (Mimik und Gestik)
2.MITWIRKUNG von Menschen mit hohem                     Barriere Freiheit in Sprache und Tempo
Unterstützungs-Bedarf in der Interessens-
                                                                                                                              Für den
                                                                                                                        Zuweisungstermin
                                                                                                                                                    Zivildienst
politik:
Eine Person mit hohem Unterstützungs-Bedarf                   Zur Person:                                              Oktober 2019 werden           Mit großem En-       Zivildienstleistende sind in unseren
kann mit passender Assistenz Selbstvertreter                  Werner Franz ist Mitglied des                                                          gagement leis-       Einrichtungen eine unverzichtbare
sein, sofern sie oder er es will.                             Präsidiums der Lebenshilfe                                  steiermarkweit             ten junge Herren     und geschätzte Stütze, die sowohl
Für Menschen mit sehr hohem Unterstützungs-                   Steiermark.                                                noch Zivildiener           in den verschie-      von den MitarbeiterInnen wie auch
Bedarf übermitteln Angehörige, stellvertretend,               Dies ist ein kurzer Auszug aus den                                                   densten Einrichtun-    von den KundInnen der Lebenshilfe
                                                              umfangreichen Mitschriften der
                                                                                                                             gesucht!
die Anliegen an den Selbstvertretungs-Beirat.                                                                                                    gen der Lebenshilfe      sehr gerne angenommen wird.
• die Person ist selbst interessiert am Tages-                Vorbereitungsgespräche des                                                       Steiermark ihren Zivil-
  Geschehen                                                   Selbstvertretungs- und Angehöri-                                             dienst. Sie erbringen
• gute Unterstützung und Assistenz, Hilfsmittel               gen Beirates. Nun sind die Um-                                       dabei Hilfsdienste bei der Betreu-
• Aufbereitung der Medien                                     setzungsvorschläge                                            ung von Menschen mit Behinderung im                              Für Fragen wenden
• Besuch der Politik                                          herauszuarbeiten und eine Aufga-                              Arbeits- und Wohntraining.                                       Sie sich bitte an
• Selbstvertreter erzählen über ihre Arbeit                   benverteilung vorzunehmen,                                                                                                     Andrea Lappi
• Einladung zu Sitzungen – Unterstützung                      damit die vielen Vorschläge der                               Der Zivildienst wird oft als große Erfah-                        0316/812575
  durch Vertrauensperson (Assistenz)                          drei Hauptpunkte Wirkung erzie-                               rung und Bereicherung empfunden, so-
                                                              len können, so der Autor.                                     dass viele der jungen Herren in weiterer
                                                                                                                            Folge eine Laufbahn im sozialen Bereich
                                                                                                                            einschlagen.
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rechts.beratung

Die Kolumne
                                                                                                         Tickets kaufen und
Zum guten Schluss:                                                                                       dabei spenden:
Leute, bleibt’s gesund!                                                                                  Lebenshilfe-
Hallo, mein Name ist Helga SCHNEEBERGER aus Vorau. Ich möchte euch                                       Open Air
meine Geschichte erzählen wie ich glücklich geworden bin. Angefangen hat
alles damit, das mir aufgefallen ist, dass meine Hosen zu eng wurden und                                 Unter dem Motto „Musik verbindet“
ich schwerer Luft bekam. Ich wollte aber keine neuen Hosen kaufen, sondern                               veranstaltet die Lebenshilfe Region
meine alten wieder anziehen können und auch atmen wollte ich wieder                                      Judenburg am 1. August 2019 ihr 1.                Jörg Neumann (GF der Lebenshilfe Region Judenburg),
normal. Also musste sich etwas ändern! Von Helga Schneeberger                                            Benefiz-Open-Air mit Steirischen                  Sandra Rinofner (Obfrau der Lebenshilfe Region Juden-
                                                                                                         Künstler*innen. Tickets sind ab sofort            burg), Karl Peinhaupt und Richard Panzer (Mitglieder der
                                                                                                         erhältlich.                                       Gruppe Bergfex)

      H      allo, mein Name
             ist Helga Schnee-
             berger Helga aus
       Vorau. Ich möchte euch
                                                                       Nach dem Fußballspiel
                                                                       wollte ich auch endlich Be-
                                                                       wegung machen und nicht
                                                                       mehr herumsitzen.                 „D          ie Lebenshilfe ist auf Spenden an-
                                                                                                                     gewiesen, um das eine oder an-
                                                                                                                     dere neue Projekt verwirklichen
       meine Geschichte er-
                                                                                                         zu können“, betont Sandra Rinofner, Obfrau
       zählen, wie ich glücklich                                        Zum Glück wurde in Vorau
                                                                                                         der Lebenshilfe Region Judenburg. Statt
       geworden bin. Angefan-                                           direkt im Ort ein Fitness-
                                                                                                         Spenden auf herkömmliche Weise zu sam-
       gen hat alles damit,                                             center eröffnet. Ich habe
                                                                                                         meln, hat sich die gemeinnützige Organisa-
       dass mir aufgefallen ist,                                        meine Schwester gefragt,
                                                                                                         tion etwas Besonderes einfallen lassen. Sie
       dass meine Hosen zu                                              ob sie vielleicht mit mir dort
                                                                                                         möchte ihren Unterstützern etwas zurückge-
       eng wurden und ich                                               hingehen würde, um dort
                                                                                                         ben – bei einer Musikveranstaltung am 1. Au-
       schwerer Luft bekam.                                             einmal ein Probetraining zu
                                                                                                         gust. Wer gute Live-Musik hören will: Mit
       Ich wollte aber keine                                            machen. Das hat mir Spaß
                                                                                                         dabei sind Marco & Maximilian, Bergfex, Na-
       neuen Hosen kaufen,                                              gemacht. Kurz später habe
                                                                                                         tascha „Das Steirermadl“, Oliver Haidt und die
       sondern meine alten                                              ich mich für drei Monate
                                                                                                         Schwoazstoaner.
       wieder anziehen kön-                                             dort angemeldet und bin
       nen und auch atmen wollte ich wieder nor-      von Montag bis Freitag jeden Tag nach der
                                                                                                         „Mit unserem Open Air leben wir Inklusion“,
       mal. Also musste sich etwas ändern!            Arbeit hingegangen. Eine Angestellte vom
                                                                                                         so Rinofner stolz. Das Event findet am Ge-
                                                      Fitnesscenter hat mir die verschiedenen
                                                                                                         lände der Lebenshilfe-Werkstätte Kohlplatz
       Begonnen habe ich damit, nur mehr halbe        Übungen erklärt und nun mache ein
                                                                                                         (Gala-Bau) statt. Tickets sind in allen Lebens-
       Portionen zu essen, aufs Naschen zu ver-       Training für den ganzen Körper. Am
                                                                                                         hilfe-Werkstätten, den Projekt-Standorten (Bi-
       zichten und Mineralwasser anstatt süßer        meisten Spaß macht mir das Fahren auf
                                                                                                         stro am LKH-Judenburg-Gelände, Nah&Frisch
       Getränke zu trinken. Nach dem Umstellen        dem Heimtrainer. Weil ich so fleißig trainiert
                                                                                                         Murkauf, Restaurant Neuer Marktwirt und
       bekam ich leichter Luft und konnte wieder      habe, verlor ich deutlich an Gewicht und
                                                                                                         Dorfladen Fohnsdorf), der Verwaltung und in
       lange gehen ohne stehenbleiben zu müs-         passe wieder in alle meine Hosen! Durch
                                                                                                         der Raiffeisenbank Zirbenland erhältlich.
       sen. Allerdings verlor ich dadurch nicht so    die Bewegung beim Walken und beim Trai-
                                                                                                         Das Ticket für Erwachsene kostet 35 Euro und
       viel Gewicht wie ich eigentlich wollte. Ob-    nieren fühle ich mich einfach besser. Mittler-
                                                                                                         das ermäßigte Ticket für Kinder bis 14 Jahren
       wohl ich jeden Dienstag Walken mit der Le-     weile fahre ich sogar am Wochenende auf
                                                                                                         kann man um 20 Euro erwerben.
       benshilfe war, wollte ich noch mehr            meinem neuen Hometrainer. Zum Schluss
       Bewegung machen. Die Idee mit der Bewe-        möchte ich euch sagen, dass das Trainieren
       gung kam mir, als ich mit meiner Freizeitas-   echt super ist und dass jeder der kann auch
       sistentin zum Fußballspiel gefahren bin.       mehr Bewegung machen sollte!

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