Zu nass zu trocken! Wie wir uns in unseren Projekten für den Schutz des Planeten - einsetzen. Seite 4 - Mission 21
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Zu nass… Nr. 1, März 2022 … zu trocken! Wie wir uns in unseren Projekten für den Schutz des Planeten einsetzen. Seite 4 Es ist nie zu spät: Wie Frauen in Peru lesen und schreiben lernen. Seite 9
Inhalt Vorwort des Direktors 3 Fokus Klimawandel 4 Bewahrung der Schöpfung auf allen Ebenen 4 Der Moringabaum spendet Schatten, Nahrung und Hoffnung 7 Ein zweites Leben für Altglas und Co. 8 Projekt aktuell 9 Unser Alphabetisierungsprogramm in Peru 9 Die gute Nachricht von Aurora Luna, Peru 11 Kurz gesagt 12 Dalai Lama und Friedensnobelpreisträger würdigen Mission 21 12 Nigeria: Friedensförderung stösst auf Resonanz 12 Impressum Schulmahlzeiten für Kinder im Südsudan 13 begegnen Nr. 1 Rezepte: Von Älplermagronen bis Reispudding 13 März 2022 Herausgeberin: Mission 21, Archiv: Neue Bestände erschlossen und zugänglich 13 Evangelisches Missionswerk Basel, Missionsstrasse 21, Lebenswelten 14 4009 Basel «begegnen» erhalten Gönnerinnen und Gönner Internationale Lerngemeinschaft 16 von Mission 21 viermal Konf-Tage und Kurse zum Thema Klimagerechtigkeit 16 jährlich ab einem Beitrag von 25.– im Jahr. Auflage: 14 050 Ex. Engagiert: Abiud Dikasa, Jugendkoordinator Afrika 17 Redaktion: Miriam Glass Layout: Miriam Glass und bombasel.ch Archiv: Ein Bild, eine Geschichte 18 Gedruckt in der Schweiz: Gremper AG, Basel Agenda 19 ISSN: 2673-8635 Titelbild: Überschwemmung in Jakarta 2019, Foto Dani Kancil, istockphoto. u: Dürre, Foto Seaq68, Pixabay Trägervereine von Mission 21 sind die Basler Mission, die Evangelische Mission im Kwango und die Herrnhuter Mission. Die in diesem Heft vorge- stellten Programme und Projekte werden von der DEZA (EDA) mitfinanziert. Spendenkonto: PC 40-726233-2 2 begegnen 1 | 2022
Vorwort des Direktors Liebe Leserin, lieber Leser «Ist das nicht ein ungeheurer Luxus?» fragen manche Spenderinnen oder Spender, wenn sie hören, dass Mission 21 neben Projekten der Ernährungssouveränität, der Gesundheits- und Friedensförderung auch die theologische Ausbildung in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. «Sollte man nicht erst elementare Bedürfnisse der Menschen wie sauberes Trink- wasser, Nahrung und Gesundheit decken, bevor man sich mit Glaubensfragen beschäftigt?» In unserer Erfahrung sind dies typische Fragen aus einem säkularen Kontext in Europa, in dem Religion – zur Freude der einen und zum Bedauern der anderen – in der Weiterent- wicklung unserer Gesellschaft kaum mehr eine Rolle spielt. In den nach wie vor stark religiös geprägten Kontexten unserer Partner ist dies jedoch völlig anders: Hier ist nachhaltige Ent- wicklung ohne eine religiöse Begründung und «Ownership» der Menschen oft undenkbar. Theologische Ausbildung ermöglicht Menschen eine seriöse theologische Reflexion von bren- nenden Fragen der Gesellschaft, stellt sie mit der eigenen religiösen Identität in Beziehung und stösst damit eine eigenverantwortliche nachhaltige Entwicklung an. Der Einsatz für den Schutz der Umwelt, gegen den Klimawandel oder für Bildung von Frauen, wie sie bei- spielhaft in diesem Heft beschrieben sind, werden damit von x-beliebigen Themen zu einem zentralen Ausdruck des eigenen Glaubens. In solcher Weise sensibilisierte und motivierte Menschen in unseren Partnerländern erforschen Hintergründe, identifizieren Handlungs- felder und entwickeln Lösungen. Zugleich wirken sie in ihren Dörfern, Städten, Schulen und Arbeitsplätzen als Vorbilder, auch über ihre eigene religiöse Gemeinschaft hinaus. Während meiner Zeit als Programmverantwortlicher für Nigeria durfte ich dies am Beispiel eines theologischen Fernkurses zum Thema «Klimawandel» beobachten. Im Anschluss an den Kurs äusserte sich etwa eine der Teilnehmerinnen so: «Früher war der Klimawandel für mich einfach ein Thema im Radio. Und ich betrachtete ihn als eine Strafe Gottes. Jetzt habe ich verstanden, dass er menschengemacht ist. Dass Gott uns eine Verantwortung übertragen hat für unsere Umwelt und dass wir etwas für sie tun können und müssen.» In diesem Heft stellen wir Ihnen am Beispiel Umweltschutz Projekte vor, in denen theolo- gische Ausbildung zu nachhaltigem Engagement beiträgt. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und danke Ihnen sehr für Ihre Unterstützung. Mit herzlichen Grüssen Pfarrer Jochen Kirsch, Direktor Mission 21 Lesen Sie dieses Heft bequem per App Diese Zeitschrift ist auch digital erhältlich. Sie finden sie in einem Online-Kiosk, den sie bequem an ihrem Computer oder auch per App auf Ihrem Smartphone anwählen können. Dort finden Sie neben der Zeitschrift «begegnen» von Mission 21 auch Publikationen unserer Partnerorganisationen aus Deutschland und Österreich. Digitaler Kiosk: app.missionspresse.org begegnen 1 | 2022 3
Fokus Klimawandel Bewahrung der Schöpfung auf allen Ebenen Mission 21 setzt sich dafür ein, dass alle Menschen ein Leben in Würde führen können. Immer öfter spielt in unseren Projekten auch der Klima- wandel eine Rolle. Beispiele aus Bolivien, Nigeria, Kamerun und Tansania zeigen, wie wir gemeinsam mit unseren Partnern für Klimagerechtigkeit und gegen fortschreitende Umweltprobleme arbeiten. Oft hängen dabei Projekte zur (theologischen) Bildung eng mit konkreten Aktivitäten im Umweltbereich zusammen. Fundawi Text: Miriam Glass, Mission 21 Es sieht aus wie eine riesige Wassertonne: Ein ernähren. Und es fehlt das Geld, um Nahrungs- rundes Betonbecken, es fasst 100 000 Kubikme- mittel zu kaufen. «Wenn dann noch die Ernte- ter Wasser. Fast die gesamte Gemeinde von So- Erträge schwinden, weil das Klima trockener rata in den bolivianischen Anden hat sich ver- wird, sind die Lebensgrundlagen der Menschen sammelt, als der Bau endlich fertig ist. Er soll bedroht», sagt Erik Nijland, bei Mission 21 Ko- das Leben der Menschen verbessern, zu einer ordinator für die Projekte zur Ernährungssou- ausgewogeneren Ernährung und einem besse- veränität in Lateinamerika. ren Einkommen beitragen. Bei dem Becken handelt es sich um einen Abhängigkeit von Regen und Chemie Wasserspeicher, den die Bevölkerung 2021 mit Die Wasserknappheit ist ein Grund dafür, dass Unterstützung von Fundawi gebaut hat, einer die Kleinbauern und -bäuerinnen immer mehr Partnerorganisation von Mission 21. Bedingt Pestizide und Düngemittel einsetzen, denn im durch die Klimaerwärmung nehmen die Nie- veränderten Klima treten neue Schädlinge auf. derschläge in der Region ab. Die Menschen in Durch die Chemikalien sinkt die Wasser- und Sorata, auf über 2600 Metern über Meer, kämp- Bodenqualität weiter, zugleich werden die Bau- fen mit Schwierigkeiten. In anderen Gemeinden ernfamilien immer abhängiger von grossen in den Anden ist die Lage ähnlich. Agrochemiekonzernen. Der Wasserspeicher in Sorata wird Verbesse- Lebensgrundlagen sind bedroht rungen bringen. In niederschlagsreichen Zeiten Viele Kinder und auch Erwachsene in der Re- wird Wasser gesammelt, das in trockenen Peri- gion sind krank. Sie leiden an Mangelerschei- oden auf tiefer gelegene Felder geleitet werden nungen, weil die Ernährung nicht ausgewogen kann. Die Erträge landen auf dem Tisch der ist und Nährstoffe fehlen. Die kargen Böden ge- Bauernfamilien, Überschüsse können auf loka- ben nicht genug her, um die Menschen gut zu len Märkten verkauft werden. 4 begegnen 1 | 2022
Wasserspeicher für trockene Tage: In der Gemeinde Sorata in Bolivien ist im Rahmen der Projektarbeit Ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein, Bewahrung der Schöpfung als auch mit sozia- ein Reservoir entstanden, könnte man meinen – eine punktuelle Hilfe, len Themen auseinander. Viele kehren nach ih- aus dem Felder bewässert die nichts ändern kann an Problemen wie Kli- rer Ausbildung als Pfarrerinnen oder Entschei- werden können. mawandel oder sozialer Ungerechtigkeit. Doch dungsträger in ihre Gemeinden zurück, stossen Mission 21 arbeitet gemeinsam mit ihren Part- dort Veränderungen an und setzen Projekte um. nern in grösseren Zusammenhängen an diesen Themen. In den Projekten zur Ernährungssouve- Ressourcensparende Öfen in Nigeria ränität in Lateinamerika liegt der Schwerpunkt Aus der theoretischen und theologischen Ausei- auf agroökologischen Anbaumethoden. Vermit- nandersetzung sind zahlreiche konkrete Folge- telt werden umweltfreundliche Anbautechniken, projekte entstanden, nicht nur in Lateinameri- die unter klimatisch schwierigen Bedingungen ka. In Nigeria zum Beispiel entwickelte sich aus anwendbar sind, sowie Möglichkeiten der politi- dem theologischen Fernstudienprogramm der schen Beteiligung. So erlangen Bäuerinnen und «Kirche der Geschwister» ein Projekt für res- Bauern mehr Wissen und Mitspracherechte zum sourcenschonende Kochöfen. Umgang mit Land und Ressourcen. In diesem Ausbildungsgang eignen sich je- des Jahr rund 2000 Studierende theologische Theologische Ausbildung für Veränderung Kenntnisse an und diskutieren diese miteinan- Grundsätzlich spielt im Lateinamerika-Pro- der. Die Kurse berühren hochaktuelle gesell- gramm auch die theologische Bildung eine schaftliche Themen wie den interreligiösen Di- wichtige Rolle. An der Theologischen Hoch- alog zwischen Christ*innen und Muslim*innen, schule UBL in Costa Rica und weiteren Partner- häusliche Gewalt, Führungsverständnis oder Institutionen ist Öko-Theologie fester Bestand- Umweltschutz. Die Studierenden setzen das teil der Ausbildung. Studierende setzen sich Gelernte praktisch um. In einigen Dörfern ent- sowohl mit Fragen des Klimawandels und der standen so Kleinunternehmen zur Verbreitung begegnen 1 | 2022 5
Fokus Klimawandel Yakubu Joseph Bildlegende, Bildlegende lorem ipsum Projekte von Mission 21 in der Ökumenischen Kampagne Während der Fastenzeit läuft die Ökumenische Kampagne von HEKS (das mit «Brot für alle» fusionierte Hilfswerk der evangelisch- reformierten Kirche Schweiz), und der Fastenaktion. Im Rahmen dieser Kampagne können Kirchgemeinden, weitere Gruppen oder Privatper- sonen auch Projekte von Mission 21 unterstützen. Die Ökumenische Kampagne fordert mehr Klimagerechtigkeit weltweit. In diesem Heft finden Sie eine Auswahl unserer Projekte zu diesem Thema. Sie begleitet. Er sagt: «Die Themen Umweltschutz können jedoch im Rahmen der Ökumenischen Kampagne auch für alle und Klimawandel wurden neu zu zentralen weiteren Projekte von Mission 21 sammeln und spenden. Aufgaben der Kirche, durch das entsprechende Auskünfte: Kevin Ischi, Tel. 061 260 23 37, kevin.ischi@mission-21.org Modul der theologischen Ausbildung. Und es www.mission-21.org/klima zeigt sich, wie die Kirche durch ihr vielfältiges Sozialkapital in der Lage ist, über ihre eigenen Mitglieder hinaus in der Gesellschaft nachhal- tige Veränderungen zu bewirken.» energieeffizienter Kochherde, die nicht nur mit Holz, sondern auch mit Feldabfällen befeuert Gender-Gerechtigkeit und Umweltschutz werden können. Inzwischen ist daraus ein ei- In unseren Projekten geht es stets um mehrere genes Projekt von Mission 21 geworden (Nr. Dimensionen, die sich gegenseitig verstärken. 162.1030, «Bildung für eine nachhaltige ökolo- So kann mehr Bildung zu mehr Umweltschutz gische Entwicklung in Nigeria»). Es umfasst beitragen, ein besserer Umgang mit natürlichen Baumschulen und fördert nachhaltige Land- Ressourcen kann die Situation von Frauen ver- wirtschaft und nachhaltigen Umgang mit Res- bessern. Die geschlechtsspezifische Dimension sourcen, was der Abholzung entgegenwirkt. des Klimawandels ist offensichtlich. In Nigeria Holz ist in Nigeria die Hauptenergiequelle, und Bolivien etwa, wo der Rückgang der Boden- insbesondere auf dem Land. Mit dem Bevölke- fruchtbarkeit und die unregelmässigen Nieder- rungswachstum ist die Nachfrage gestiegen, Es schläge zu geringen Erträgen führen, schwinden wird immer schwieriger, Holz zu beschaffen. die Arbeitsmöglichkeiten in ländlichen Gebieten. Zum Beispiel für Suela. Sie lebt mit ihren Kin- Männer wandern auf der Suche nach Jobs in die dern im Dorf Kala’a und sagt: «Heute sieht man Städte ab. Zurück bleiben die Frauen, um für die viele Kilometer weit, kein Baum steht im Weg. Landwirtschaft und ihre oft grossen Familien zu Das war früher anders.» Um Holz zu beschaffen, sorgen, unter immer schlechteren Bedingungen. musste Suela immer weitere Strecken zurückle- Aktivitäten für den Umweltschutz enthal- gen. Doch im Rahmen des Projekts stellte sie ei- ten so oft auch Komponenten zur Stärkung von nen energiesparenden Ofen her, der viel weniger Frauen und umgekehrt, ebenso wie die Förde- Holz benötigt, und sie lernte, Briketts aus land- rung der Ernährungssicherung sowohl mit der wirtschaftlichen Abfällen anzufertigen. Unterstützung von Familien als auch mit Um- Jochen Kirsch, Direktor von Mission 21 und weltschutz zusammenhängt. Die Würde des früher Programmverantwortlicher für Nige- Menschen und der Schutz des Planeten sind ria, hat das Projekt in dessen Entstehungszeit untrennbar miteinander verbunden. 6 begegnen 1 | 2022
Fokus Klimawandel Wie der Moringabaum Nahrung, Schatten und Hoffnung spendet Im Südwesten Tansanias leiden die Menschen unter zunehmender Trockenheit. Der Anbau von Neem- und Moringa-Bäumen soll die Situation entschärfen. Text: Miriam Glass, Mission 21 Mariam Galahenga sagt: «Die Situation ist zVg schlimm. Unser Vieh leidet, wir leiden, es gibt kein Gras und kein Wasser.» Sie lebt im Mbara- li District im Südwesten Tansanias. Die Dürre plagt Menschen und Tiere. Mariam Galahen- ga setzt grosse Hoffnungen in den Anbau von Neem- und Moringabäumen. Sie sollen das Kli- ma verbessern und Schatten spenden. Der Anbau der Bäume ist Teil eines Projekts, das Mission 21 in Zusammenarbeit mit der lo- kalen Partnerkirche durchführt, der «Moravian Church in Tanzania». Noch steht es am Anfang, in der laufenden Projektphase von 2022 bis 2025 werden die Pflanzungen vorangetrieben. Im Mbarali-Disktrikt arbeiten 83 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft, so auch Neues Projekt in Tansania Mariam Galahenga. Die Bauernfamilien stehen «Klima schützen, Frauen stärken: nachhaltige jedoch vor Problemen: Um Land zu gewinnen, Landwirtschaft in Tansania» ist ein Projekt der wurden Wälder abgeholzt. Dies führt zu Wüs- «Moravian Church in Tanzania» mit Mission 21. tenbildung in der ohnehin trockenen Region. Mariam Galahenga. Spenden: Konto PC 40-726233-2, 186.1505 Da die Fruchtbarkeit abnimmt, verwenden die oder online: www.mission-21.org/spenden Bauern mehr Agrarchemikalien, was die Böden verseucht. Die Umweltprobleme sind für die Be- völkerung lebensbedrohlich, weil das Wasser Moringa-Pflanzen sowie den Gebrauch und knapp ist und die Ernten schlecht ausfallen. Verkauf diverser Produkte aus den Bäumen. Nicht zuletzt ist das Umweltprojekt auch ein Verbessertes Mikroklima Projekt zur Förderung von Gender-Gerechtig- Auch Mariam Galahenga leidet darunter, ha- keit: Frauen, die in Tansania schlechteren Zu- tet bisher aber kaum Möglichkeiten, etwas zu gang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt haben, unternehmen. Sie gehört zu den 44 Prozent übernehmen die Projektleitung und erhalten der Bevölkerung im Disktrikt, die weder lesen Aus- und Weiterbildung in der Agroforstwirt- noch schreiben können. Der durchschnittliche schaft. Verdienst liegt bei rund 50 Rappen täglich. Der Anbau von Neem- und Moringa-Bäumen geht die Herausforderungen auf mehreren Ebenen an. Beide Bäume gedeihen im heissen, Produkte der Neem- und trockenen Klima. Die Pflanzungen wirken den Moringabäume fortschreitenden Umweltproblemen entge- Produkte des Neem-Baums helfen gegen Pilz- gen. Sie halten die Bodenerosion auf und tra- erkrankungen, Parasiten und Tierkrankheiten gen dazu bei, den Grundwasserspiegel wieder und finden als Antipilzmittel und Insektizid im aufzubauen. Schatten und Kühlung sollen das ökologischen Landbau Verwendung. Mikroklima verbessern. Der Moringa-Baum (Bild rechts) liefert nähr- Die Bestandteile der Bäume können zu stoffreiche Nahrung sowie effizientes Viehfutter, Produkten für die Landwirtschaft und die unter anderem zur Erhöhung der Milchpro- Tierhaltung verarbeitet werden. Begünstigte duktion von Milchvieh. profitieren durch den direkten Verzehr der begegnen 1 | 2022 7
Fokus Klimawandel Ein zweites Leben für Altglas und Co. Lehrpersonen und Studierende ergreifen in Kamerun die Initiative für mehr Umweltschutz und einen bewussteren Umgang mit Abfällen. Die Protestantische Universität in Yaoundé fördert dies mit einem Programm zur Öko-Theologie. Text: Miriam Glass, Mission 21 Genau darum – um die Bewahrung der Schöp- Angelika Weber fung – geht es im Studiengang Öko-Theologie, der 2019 an der PUCA eingeführt wurde und von Mission 21 unterstützt wird. Er behandelt fä- cherübergreifend die Themen Agrarwirtschaft, Ökologie und Theologie in Theorie und Praxis. Die angehenden Theologinnen und Theolo- gen werden darauf vorbereitet, sich zu zentra- len gesellschaftlichen Fragen zu äussern und Lösungen zu entwickeln. Klimawandel und Umweltzerstörung spielen im Lehrplan eine wichtige Rolle. Sie werden als genauso gefähr- lich angeschaut wie die weiteren Krisen, mit denen das Land kämpft: Korruption, steigende Lebenshaltungskosten, Arbeitslosigkeit und terroristische Angriffe von Boko Haram bedro- hen den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Seit 2016 sorgt in den anglophonen Regionen ein Konflikt zwischen Separatisten und der fran- kophonen Zentralregierung für bürgerkriegs- ähnliche Zustände. Dr. Marcel Ngirinshuti in seinem «Flaschenhaus» Klimawandel als Ursache für Konflikte in Yaoundé, Kamerun. Dr. Marcel Ngirinshuti hat ein sehr besonderes Laut Mbouba Mbima, Rektor der PUCA, sind die Büro: Die Wände bestehen aus leeren Flaschen, Themen der Öko-Theologie eng mit den gesell- die mit Zement eingefasst sind. Die Luft im schaftlichen Herausforderungen in Kamerun Raum ist frisch, die Sonne, die durch das Glas verknüpft. Er sagt: «Wenn es um Fragen der scheint, taucht alles in ein märchenhaftes Licht. Unsicherheit in Kamerun geht, sind Klima- Die Flaschen hat Dozent Marcel Ngirinshuti wandel und klimatische Ungerechtigkeit keine mit Studierenden der Protestantischen Uni- Randthemen. Es ist nicht mehr zu leugnen, dass versität Zentralafrikas (PUCA) in Kameruns etwa die Ausdehnung der Wüste im Norden zu Hauptstadt Yaoundé gesammelt. Theologie- den Ursachen von klimabedingter Migration Student Alfred Ondo sagt in den «Peace News», gehört. Die Migranten in ihrer schwachen Posi- dem Studierenden-Magazin der PUCA: «Die tion werden zu potenziellen Kandidaten für die recycelten Flaschen hat mein Lehrer zum Bau Rekrutierung durch terroristische Gruppen.» eines Hauses verwendet. Das zeigt, dass Müll Der Klimawandel sei zudem eine Ursache für gut genutzt werden kann, um Gutes für die Ge- Hunger, Arbeitslosigkeit und Konflikte. «Die sellschaft und für die Bewahrung von Gottes Schwachen und Armen leiden besonders unter Schöpfung zu tun.» den Folgen. Die Auseinandersetzung mit Klima- wandel und Klimagerechtigkeit durch konkrete Projekte ist auch ein Mittel, um Korruption, steigende Lebenshaltungskosten, Arbeitslosig- Wir brauchen Ihre Unterstützung keit und sogar den vielgestaltigen Terrorismus • Projekt «Kooperationsprogramm Kamerun»: Nummer: 134.1001 zu bekämpfen.» • Spenden: Konto PC 40-726233-2, 476.1001 oder online: Marcel Ngirinshuti bereitet Lektionen zu die- www.mission-21.org/spenden sen Themen in seinem «Flaschenhaus» vor. Er • Information: Projektdienst, Kevin Ischi, hofft, dass es andere dazu inspiriert, achtsam Tel. 061 260 23 03, kevin.ischi@mission-21.org mit der Schöpfung umzugehen und Abfällen wenn möglich ein zweites Leben zu verleihen. 8 begegnen 1 | 2022
Maissa Fall Projekt aktuell Peru Projekt aktuell: «Bildung und Frauenförderung in Chile und Peru» Viele Frauen in den Bergregionen Perus hatten nie die Chance auf eine Schulbildung. Sie können nicht lesen, schreiben und rechnen. Viele schämen sich dafür und trauen sich kaum, am öffentlichen und politischen Leben teilzunehmen. Bei unserer Partnerorganisation Alfalit können sie die Schulbildung nachholen. Sie lernen, sich auszudrücken und sich für ihre Bedürfnisse einzusetzen. Während der Corona-Pandemie hat Alfalit das Angebot ausgeweitet und unterstützt nun auch Jüngere beim Lernen. begegnen 1 | 2022 9
Projekt aktuell Buchstäblich zurück ins Leben In den peruanischen Anden leiden viele Frauen wegen ihrer verpassten Schul- bildung. Viele sind Analphabetinnen. Alfalit bietet ihnen Unterricht – nicht nur im Lesen und Schreiben, sondern auch in Kommunikation und zu Sachthemen. So können sie sich auch politisch einbringen. . Text: Samuel Rink Mission 21 Puno in Peru. Zum ersten Mal lernen die Frauen Maissa Fall lesen und schreiben. In den peruanischen Anden hatten viele Frauen nie die Chance, zur Schule zu gehen. «Wie gerne hätte ich einen anderen Beruf er- lernt!», sagt die indigene Kleinbäuerin Francis- ca Itusaca de Mullisaca. Stattdessen musste sie zu Hause mithelfen, die Tiere zu versorgen und das kleine Stück Land zu bebauen. Das Problem betrifft mehr Frauen als Män- ner. Von den über 15-Jährigen sind 16 Prozent Analphabetinnen und nur 4.7 Prozent Analpha- beten. Viele können kaum rechnen und sind nie mit digitaler Technik in Berührung gekommen. Die meisten sprechen hauptsächlich Quechua, eine Inka-Sprache, die von den früheren Ko- lonialherren marginalisiert wurde. Wer die Amtssprache Spanisch nicht spricht, wird heu- te noch gesellschaftlich an den Rand gedrängt. Die Stimme der Isolierende Angst indigenden, peru- «Wir trauen uns nicht, am öffentlichen Leben anischen Frauen Behutsam umfasst die Lehrerin die Hand der teilzunehmen», sagt María Marlen y Cora. Die ist wichtig. Dank Unterstützung Schülerin, zwischen deren faltigen Fingern Angst, mit anderen zu reden, geschweige denn, melden sie sich ein Bleistift steckt. Die Spitze gleitet über das sich öffentlich zu äussern, isoliert die Frauen. mehr zu Wort. Papier und nach ein paar Sekunden lässt die In der Politik sind Frauen darum eine Selten- Lehrerin zufrieden los. Sie schaut noch einen heit. Dabei wäre es gerade in der Region Puno Moment lang zu, bevor sie sich den anderen wichtig, dass die ganze Bevölkerung sich für Schülerinnen im Schulzimmer zuwendet. ihre Rechte und Interessen einsetzen kann. Im Raum hängen Poster mit Grammatik- Rund um den Titicacasee-See gibt es über regeln an den bunt gestrichenen Wänden. Die dreissig illegale Minen, die mit Schwermetall- Frauen sitzen an kleinen Holztischen vor auf- Verschmutzungen die Menschen gefährden. Zu- geschlagenen Heften und schreiben. Alle sind dem ist die Gewalt gegen Mädchen und Frauen hier aus der Umgebung und im mittleren bis hö- ein grosses Problem. Darum ist die Stimme der heren Alter. Es ist Unterricht bei unserer Part- peruanischen Frauen wichtig. nerorganisation Alfalit in Chupa in der Region Mit dem Unterricht unterstützt unsere Part- nerorganisation Alfalit die Frauen im Alltag und fördert ihren Einfluss in der Lokalpolitik. Neben Lesen und Schreiben stehen auch kom- Bildung und Frauenförderung in Peru und Chile munikative Kompetenzen auf dem Lernplan, Das Alphabetisierungsprogramm ist Teil des Projekts «Gestärkt zum Beispiel Konfliktmanagement, Konsens- in die Zukunft: Bildung und Frauenförderung in Chile und Peru» suche und Durchsetzungsvermögen. «Viele Frauen machen enorme Fortschritte und kön- Spenden: Konto PC 40-726233-2, Vermerk 476.1020 oder online: www.mission-21.org/spenden nen sich immer besser ausdrücken», sagt Al- Information: Projektdienst, Tel. 061 260 23 37, falit-Mitarbeiteirn Dora Peña. Auch Francisca kevin.ischi@mission-21.org traue sich nun mehr, fremde Menschen anzu- sprechen. Und María sagt: «Bei Alfalit teilzu- 10 begegnen 1 | 2022
nehmen, ist in jedem Sinne gut für uns». Die Frauen besprechen auch Alltagsthemen, die Die gute Nachricht für Gesellschaft und Familie wichtig sind. So können sie sich für ihre Bedürfnisse einsetzen. zVg Pandemie gefährdet die Schulbildung Bei der heranwachsenden Generation konnte Peru das Problem entschärfen. «In den letz- ten Jahren hat Peru im Bereich Bildung grosse Aurora Luna ist Fortschritte erzielt», sagt Claudia Quispe- Direktorin der Rampa, Programmverantwortliche für Peru bei Organisation Mission 21. «Mehr Menschen haben Zugang «Alfalit en el Perú». zur Ausbildung und die Qualität ist gestiegen. Allerdings gab es wegen Corona Rückschläge.» Wir teilen: Das Essen, die Mit der Omikron-Welle wurde Anfang Jahr wieder hybrid unterrichtet. Doch vielen Schüler*innen in den andinen Regionen fehlen Freude und unser Wissen die technische Ausrüstung und das nötige Inter- net-Guthaben oder sie haben Mühe mit selbst- «Und alles Volk ging hin, um zu essen, zu trinken ständigem Lernen. Darum bietet Alfalit neu und davon auszuteilen und ein grosses Freudenfest zu feiern; denn sie hatten die Worte verstanden, die Nachhilfe für Kinder an und versorgt sie mit In- man ihnen kundgetan hatte.» (Nehemia 8,12). ternet-Guthaben. So können sie Schulstoff nach- holen und sich neue Lernstrategien aneignen. Dieses Zitat stammt aus dem biblischen Bericht Der Nachwuchs soll von klein auf Selbstver- über das Fest anlässlich der ersten öffentlichen Le- trauen aufbauen und lernen, sich zu äussern. So sung der heiligen Schrift. Im Zentrum dieses Festes Es gibt keinen können sich die Kinder später zusammen mit falschen Zeitpunkt stand das Teilen, mit Freude und ohne Ausgrenzung. ihren Müttern für die Bedürfnisse der Menschen um zu lernen: Kurs- Das Ziel der Zusammenkunft war es, den heiligen in Puno einsetzen. teilnehmerin von Text bei der Lektüre zu verstehen. Alfalit in Begleitung Die Menschen näherten sich dem Text mit dem eines Kindes. Wunsch, seine Botschaft zu verstehen. Es waren Menschen aus dem Volk, die nicht lesen konnten, Maissa Fall denn zu jener Zeit war das Lesen ein Privileg der Priester und der wohlhabenden Gesellschafts- schichten. Zudem war es eine Lektüre, die die Menschen zunächst nicht verstehen konnten, weil ihnen das Gelesene fremd und unbekannt erschien. Doch eine Gruppe von Leviten (Helfenden), die selbst zum einfachen Volk gehörten, kam auf die Menschen zu und erklärte ihnen das Gelesene in ihrer eigenen Sprache und in ihrem eigenen Umfeld. Die Leviten erleichterten es Frauen und Männern, Jung und Alt, die Worte des Textes zu verstehen und zu begreifen. Das machte es allen möglich, Zugang zur heiligen Schrift zu finden und sie auf ihr Leben anzuwenden. Das beschriebene Fest ist zu verstehen als Feier eines Volkes, das Ausgrenzung hinter sich lässt, als ein Fest aller Menschen. Das Teilen von Essen ist ein Symbol für das Teilen von Wissen und Können. Das Fest ist auch ein lebendiger Ausdruck des Glaubens an einen Gott, der keine Unterschiede zwischen den Menschen macht und den Ausge- grenzten nahe steht. Auch heute sehen wir Freude auf den Gesichtern von Menschen, die zum ersten Mal einen geschrie- benen Text in ihrer Muttersprache und in ihrer ei- genen Kultur lesen und erklären. Diese Freude spornt uns dazu an, dem Beispiel der levitischen Helferinnen und Helfer zu folgen. Wir gehen auf die Menschen in ihren Gemeinschaften zu. Wir ermutigen sie, um ihnen das Verstehen ihrer eigenen Lebens- und Glaubenserfahrungen sowie ihres Alltags zu erleichtern. Und auch, um ein Teil des Fests zu sein, das alle Menschen verbindet. begegnen 1 | 2022 11
Kurz gesagt Dalai Lama und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege äussern sich positiv zur Arbeit von Mission 21 Oberhaupt der Tibeterinnen und Tibeter. Im Christopher Michel/flickr.com © European Union 2014 - European Parliament Rahmen der interreligiösen Friedensförderung und des interkulturellen Austausches arbeitet Mission 21 mit Vertreter*innen verschiedener Religionen zusammen. Die Antwort des Dalai Lama ist auch ein Zeichen für die Wichtigkeit der interreligiösen Zusammenarbeit weltweit. Einsatz für die Würde der Frauen In einem Briefwechsel mit Johannes Blum, Vor- standspräsident von Mission 21, drückt zudem Professor Denis Mukwege seine Wertschätzung aus. Mukwege wurde 2018 mit dem Friedensno- Der Dalai Lama (l) und Denis Mukwege (r). belpreis ausgezeichnet. An Mission 21 schreibt er: «Ich bewundere Ihren Einsatz zugunsten der am meisten Benachteiligten und die Förde- Im vergangenen Jahr erhielt Mission 21 gleich rung der Würde der Frauen in mehreren Län- von zwei wichtigen Stimmen Wertschätzung dern der Welt.» und Anerkennung für die Arbeit weltweit: In Der Kongolese Denis Mukwege setzt sich für einem Schreiben des Dalai Lama, höchster Frauen und Mädchen ein. Als Gynäkologe behan- Meister des tibetischen Buddhismus, heisst es: delt er Frauen, die durch Vergewaltigungen oder «Seine Heiligkeit schätzt Ihre Arbeit sehr, Ge- gezielte Verstümmelungen schwer verletzt wur- rechtigkeit, Frieden, Versöhnung und Bildung den. Als Menschenrechtsaktivist macht er auf zu fördern sowie Armut und Krankheit welt- Tätergruppen aufmerksam und ruft immer wie- weit zu bekämpfen. Er würdigt daher die Arbeit der dazu auf, sexualisierte Kriegsgewalt zu ver- Ihrer Organisation zur Schaffung von Frieden urteilen und die Täter gerichtlich zu verfolgen. und Entwicklung in der Welt.» Mission 21 sieht diese Worte als grosse Ehre Das Schreiben wurde vom persönlichen an, als Zeichen von Ermutigung und als An- Sekretär des Dalai Lama verfasst. Anlass war sporn, uns weiter für die Verletzlichsten welt- eine Nachricht von Mission 21 an das geistige weit einzusetzen. | MG Nigeria: Friedensförderung stösst auf Resonanz Die Stadt Jos und ihre Umgebung haben eine wechselvolle Geschichte von Yakubu Joseph ethnoreligiösen Konflikten hinter sich, die zahlreiche Menschenleben und die Zerstörung von Eigentum gekostet haben. Wiederkehrende Gewaltaus- brüche haben die Bevölkerung auseinandergerissen. Die Stadt, einst als «Haus des Friedens» bekannt, wurde in nach Religionszugehörigkeit ge- trennte Quartiere aufgeteilt, deren Grenzen kaum passierbar sind. Vernetzung auf allen Ebenen und Öffentlichkeitsarbeit für den Frieden Mission 21 arbeitet mit mehreren Partnerorganisationen vor Ort in der Friedensförderung. Unter anderem fand im November 2021 ein fünftägiger Workshop statt, an dem wichtige lokale Akteurinnen und Akteure ge- meinsam arbeiteten, darunter Leitungspersonen aus Organisationen der Zivilgesellschaft, Mitarbeitende von Justizbehörden, Mitglieder von An- waltskammern, Journalist*innen und religiöse und kommunale Führungs- personen. Sie diskutierten Strategien zur Konfliktlösung und vernetzten sich untereinander. Ausgerüstet mit Wissen zu Konfliktsensibilität und Versöhnungsarbeit tragen sie die Botschaft des Friedens weiter in ihre Umgebung. | MG 12 begegnen 1 | 2022
Rezepte: Von Älpermagronen Silvano Yokwe bis Reispudding Young@mission21, unser Netzwerk für junge Er- wachsene, wird immer wieder auf neue Art sichtbar und aktiv. Ein Fixpunkt im Kalender ist die jährliche Aktion «Joint Action» im November, während der junge Erwachsene rund um den Globus sich mit demselben Thema beschäftigen und dazu lokale Aktivitäten durchführen. 2021 standen Fragen rund um die Ernährung auf dem Programm: Foodwaste und Nachhaltigkeit, aber auch Genuss und Gemein- schaft gehörten dazu. Entstanden ist daraus eine Rezeptsammlung der Teilnehmenden, die Rezepte von Schweizer Älplermagronen über armenische ge- füllte Kohlblätter bis zu kubanischem Reispudding enthält. Dazu jeweils ein Foto der Absenderin oder des Absenders mit einem Hinweis darauf, was diese Mahlzeit ihnen bedeutet. Eine schöne Anregung, um Neues auf den Tisch zu bringen und den Genuss mit anderen zu teilen. Schulunterricht in Pochalla - er findet teils Die Rezeptsammlung ist abrufbar im Schulgebäude, teils im Freien statt. Schul-Mahlzeiten für unter www.mission-21.org/eat oder mit dem QR-Code Kinder im Südsudan In der Region Pochalla im Südsudan wird ein Programm zur besseren Ernährung von Schü- lerinnen und Schülern aufgebaut. Mission 21 unterstützt in der abgelegenen Region Pochalla seit mehreren Jahren ein Landwirtschaftsprojekt zur Existenzsicherung für die Bevölkerung. Die Bäuerinnen und Bauern haben ihre Erträge ge- steigert, finden jedoch zu wenig Absatzmärkte für ihre Produkte. Zugleich sind viele Kinder in der Region mangelernährt. Nun soll mit Erträgen aus der Ernte des Landwirtschaftsprojekts den Schülerinnen und Schülern in der Primarschule der Partnerkirche PCOSS eine ausgewogene und gesunde Ernährung angeboten werden. Für viele der Schulkinder wird es die einzig Archiv: Neue Bestände warme Mahlzeit am Tag sein. Zudem werden mit dem neuen Projekt Arbeitsplätze geschaffen, in- erschlossen und zugänglich dem Köchinnen und Köche für die Zubereitung Forschende aus aller Welt nutzen das Archiv von der Mahlzeiten der 350 Schulkinder angestellt Basler Mission und Mission 21 für ihre Recherchen. werden. Das Archivteam ist daran, immer neue Quellen zu- Die ersten Schritte für den erfolgreichen Start gänglich zu machen und hat in den vergangenen sind bereits abgeschlossen. Im Jahr 2021 wurde Monaten weitere Bestände erschlossen. Neu sind ein Lagerraum gebaut, um die Ernten ordnungs- alle vorhandenen historischen Zeitschriften mit Ti- gemäss lagern zu können und vor den immer tel und Laufzeit auf unserer Website BMArchives wieder drohenden Heuschreckeneinfällen und abrufbar. Neben eigenen Zeitschriften von Bas- klimatisch bedingten Gefahren wie etwa Dür- ler Mission und Mission 21 umfasst die Sammlung re und Überschwemmungen zu schützen. Der verschiedene Zeitschriften von anderen Missions- nächste Schritt ist nun der Bau der Küche für gesellschaften in Europa. Zudem wurde ein erstes das Schulernährungsprogramm. | MG Verzeichnis aller Akten der Basler Mission ab 1950 erstellt. Die Erschliessung dieser Dokumente ist ein Grossprojekt, das uns noch mehrere Jahre beschäf- tigen wird. Trotzdem ist es für Interessierte durch Unterstützen Sie unsere Projekte! die Groberschliessung nun möglich, sich einen Über- • Spenden: Konto PC 40-726233-2 blick über die vorhandenen Archivalien zu verschaf- oder online: www.mission-21.org/spenden fen. Viele dieser Akten sind für die Forschung frei • Information: Projektdienst, Tel. 061 260 23 37, verfügbar. | MG kevin.ischi@mission-21.org Zum online-Archiv: www.bmarchives.org begegnen 1 | 2022 13
Lebenswelten Sechs Fragen, drei Stimmen aus drei Kontinenten Wie leben Menschen anderswo? Menschen aus unseren Projekten in Bolivien, Indonesien und dem Südsudan berichten von den Veränderungen des Klimas in ihrer Region. «Wir produzieren im Solarzelt ohne Chemikalien und bekämpfen Schädlinge mit natürlichen Produkten.» Teodora Pérez Chamaca (46), El Alto, Bolivien. Wie und wo leben Sie? Ich bin Hausfrau und Ladenbesitzerin in El Alto. Ich lebe mit meinen drei Söhnen Oliver (22), Juan (14) und Alexander (11). Wie ist in Ihrer Region das Klima im März? Es ist das Ende der Sommersaison mit Temperaturen von einem bis 13 Grad Celsicus. Nehmen Sie Veränderungen des Klimas und der Umwelt wahr? Aufgrund der Klimaveränderung gibt es zu jeder Jahreszeit Regen und Frost. Im Herbst und Winter ernte ich nicht viel, die Kälte zerstört meine Setzlinge. In der Regenzeit produziere ich gut, aber der Transport der Produkte ist erschwert. Engagieren SIe sich für Klimagerechtigkeit? Wenn ja, wie? Wir produzieren im Solarzelt ohne Chemikalien, bekämpfen Schäd- linge mit natürlichen Produkten und verwenden Küchenabfälle für Kompost und Humus. In der Regenzeit reinigen wir die Siedlung, da das Regenwasser den Müll aus höher gelegenen Orten mit sich führt. Was müssten wir tun, um das Klima und unseren Planeten zu schützen? Die Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft vermeiden, keinen Müll auf die Strasse werfen, organischen Dünger verwenden und auf den Einsatz von Chemikalien in der Produktion verzichten. Haben Sie Hoffnung, dass uns das gelingt? Allmählich erkennen die Menschen, dass der Einsatz von Chemikalien schlecht ist. Wir müssen mehr darüber informieren, wie wir produzieren. 14 begegnen 1 | 2022
Merilyn Yohannis (43), Palangka Raya, Indonesien Wie und wo leben Sie? Mein Mann und ich leben mit unserem 11-jährigen Sohn in der Stadt Palangka Raya. Wir sind Pfarrpersonen der evangelisch-reformierten Kirche GKE in Kalimantan. Ich arbeite als Theologie-Dozentin und bin Aktivistin im theologischen Frauennetzwerk PERUATI. Wie ist in Ihrer Region das Klima im März? März ist in Indonesien das Ende der Regenzeit. Die Temperaturen liegen zwischen 21 und 29 Grad Celsius. Nehmen Sie Veränderungen des Klimas und der Umwelt wahr? Es gibt seit einiger Zeit viele Überschwemmungen in Zentralkaliman- tan. Der Grund liegt in der Abholzung für Minen, Palmölplantagen und grosse Anbauflächen. Die Trockenperiode ist geprägt von Luftver- «Die Regierung muss schmutzung, die die Gesundheit gefährdet. streng gegen Engagieren Sie sich für Klimagerechtigkeit? Falls ja, wie? Unternehmen vor- Mit dem Netzwerk PERUATI verteilen wir Nahrungsmittel und sau- beres Wasser bei Überschwemmungen und in der Trockenzeit versor- gehen, die die Umwelt gen wir die Menschen mit Masken gegen den Smog. beschädigen.» Was müssten wir tun, um das Klima und unseren Planeten zu schützen? Die Abholzung stoppen. Die Regierung muss streng gegen Unterneh- men vorgehen, die die Umwelt beschädigen. Die Öffentlichkeit sollte informiert sein über die Möglichkeiten juristischer Unterstützung. Haben Sie Hoffnung, dass uns das gelingt? Ja, wenn die Regierung die Abholzung ernsthaft reduzieren will und die Konzerne die Regeln einhalten. Gilo Otholi Oboya Gilo (39), Pochalla, Südsudan Wie und wo leben Sie? Ich lebe in Pochalla im Osten des Südsudans. Ich bin verheiratet, The- ologe, aber leider arbeitslos. Die Situation ist nicht stabil, wir haben keine finanzielle Unterstützung. Ich wohne bei meinen Eltern. Wie ist in Ihrer Region das Klima im März? Im März ist bei uns Trockenzeit. Nehmen Sie Veränderungen des Klimas und der Umwelt wahr? Die Überschwemmungen von Juni bis Oktober haben in den letzten «Wir müssen viele Jahren extrem zugenommen und zu Flüchtlingen und Toten geführt. Menschen auf die Engagieren Sie sich für Klimagerechtigkeit? Falls ja, wie? Bedeutung von Der Klimawandel hilft uns in einer Beziehung: In der Regenzeit haben uns unsere Nachbarn (aus Äthiopien, Red.) früher oft überfallen, Nun Bäumen, Gras und kommen sie nicht mehr, da der Wasserstand des Flusses so hoch ist. Wäldern hinweisen.» Was müssten wir tun, um das Klima und unseren Planeten zu schützen? Wir müssen viele Menschen für die Bedeutung von Bäumen, Gras und Wäldern sensibilisieren, damit sie es vermeiden, zu viele Bäume zu fällen oder Gras und Wälder zu verbrennen. Haben Sie Hoffnung, dass uns das gelingt? Ja, diese Hoffnung habe ich. begegnen 1 | 2022 15
Internationale Lerngemeinschaft Klima-Krimi im Regenwald Mission 21 bietet Konfirmationsgruppen die Möglichkeit, ein Thema einen Tag lang zu vertiefen. Etwa mit dem «Planspiel Palmöl», das die Auseinandersetzung mit Themen wie Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit anstösst und zugleich Spass macht. Text: Miriam Glass, Mission 21 Selina ist für zwei Stunden Besitzerin einer Mauro Mellone Palmölplantage. Im normalen Leben ist die 15-Jährige Schülerin, sie besucht den Konfirma- tionsunterricht in Unterseen im Kanton Bern und ist mit Pfarrerin Christine Sieber angereist. Doch am Nord-Süd-Tag wechseln Selina und ihre Mitschüler*innen die Rollen. Sie werden zum Beispiel Lastwagen-Vermieter oder Besit- zerin einer Plantage oder einer Mühle. Im «Planspiel Palmöl» setzen sie sich mit dem Rohstoff Palmöl auseinander. Das Spiel wurde an der ETH Zürich zur Erforschung der Palmölproduktion entwickelt und später für den Einsatz in der Sekundarstufe angepasst. Die Schüler*innen erleben in ihrer Rolle, welche Methoden auf dem Markt Vorteile bringen und wie sich am schnellsten Geld verdienen lässt. Sie reflektiren auch, was es für die Beteiligten be- Konfirmand*innen spielen deutet, wenn Palmöl nachhaltig produziert wird. das «Planspiel Palmöl». eine gute Ergänzung zu den Themen, die ich im Fachlicher Input und feines Mittagessen Unterricht aufnehme.» Die Jugendlichen machen engagiert mit und stel- An Konftagen wie dem Nord-Süd-Tag len sich auch Fragen zu ihrem eigenen Konsum- schliessen sich Konf-Gruppen zusammen, um verhalten und ihrem Beitrag zum Klimaschutz. ein Thema zu vertiefen, für das im regulären «Das Palmölspiel wurde von fast allen sehr gut Unterricht zu wenig Platz ist. Der Tag dient bewertet», sagt Pfarrerin Sieber bei der Evalua- auch der Vernetzung und dem Kennenlernen tion zum Nord-Süd-Tag der reformierten Kirchen der Jugendlichen untereinander. Bern-Jura-Solothurn, an dem das Spiel zum Ein- Mission 21 übernimmt die Gestaltung des satz kam. Auch Pfarrer Ueli Fuchs aus Burgdorf Tages im Auftrag von Kantonalkirchen oder zieht eine positive Bilanz: «Der Tag war eine run- Kirchgemeinden. Wir bieten die fachliche Auf- de Sache und ich bin froh, dass ich mit meinen bereitung von Inhalten sowie den Rahmen von Konfirmand*innen teilnehmen konnte. Es war der Begrüssung bis hin zur Evaluation. Unser Kursangebot zum Thema Klimagerechtigkeit Mission 21 hat ein breites Angebot an Kursen für Jugendliche und Erwachsene. Das Thema Klimagerechtigkeit nehmen wir im Kurs «Führt der Klimawandel zu einem neuen Lebensstil?» und an Konftagen auf. Die Teilnehmer*innen lernen Neues über die Auswirkungen des Klimawandels und diskutieren Möglichkeiten, das eigene Leben nachhaltiger zu gestalten. Es geht auch darum, wie Menschen ihren christlichen Glauben als Motivation verstehen, sich zum Schutz des Planeten zu engagieren. Die Kurse führen wir bei Ihnen, bei uns oder online durch. Termine nach Absprache. Weitere Informationen: www.mission-21.org/kurse 16 begegnen 1 | 2022
Engagiert «Ich möchte mich weiterbilden, damit ich anderen Menschen helfen kann» Abiud Dikasa aus Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo ist gelernter Elektriker. Seit April 2019 arbeitet er auch Mission 21 ehrenamtlich als Jugendkoordinator Afrika für Mission 21. Text: Jana Siebert, Mission 21 Die Begeisterung für seine Arbeit ist sogar Die hohe Arbeitslosig- über den Bildschirm spürbar, wenn man mit keit und den Mangel an Abiud Dikasa spricht. Der 31-Jährige hat viele Arbeitsplätzen sieht er Visionen und geht in seiner kirchlichen Arbeit als die grösste Heraus- gänzlich auf. Er ist Mitglied der Communauté forderung für die Ju- Evangelique du Kwango (CEK), Partnerkirche gend der DR Kongo. Er von Mission 21 in der DR Kongo. Als Jugend- wünscht sich mehr Mög- koordinator organisiert Abiud Aktivitäten für lichkeiten zur Weiterbil- junge Erwachsene und pflegt den Kontakt zu dung: «Es gibt im Kon- den anderen Partnerkirchen von Mission 21 in go so viel ungenutztes Afrika. Gemeinsam planen sie internationale Land. Wenn die Men- Jugendkonferenzen, Seminare und Projekte. schen mehr Wissen zur Aktuell entsteht in Kinshasa ein Jugendbüro, in Landwirtschaft hätten, dem Aus- und Weiterbildungsseminare veran- könnten sie sich selbst staltet werden sollen. Während der Pandemie versorgen und hätten ein hat Abiud mit seiner Jugendgruppe Schutzmas- gutes Einkommen.» ken für die Bevölkerung genäht. Er sieht nicht nur die Regierung, sondern auch Abiud Dikasa, Jugendkoor- Vorfreude auf Begegnungen in der Schweiz die Kirche in der Verantwortung: «Ich möchte dinator von Mission 21 in Afrika. Er lebt in Kinshasa Die lange Zeit des Lockdowns sei schwer für ihn mich selbst weiterbilden, um mein Wissen an in der Demokratischen gewesen, sagt Abiud, aber er sieht in allem stets andere weitergeben zu können.» Republik Kongo. eine positive Seite: Die Beziehung zu seinen Abiuds grosser Traum ist eine theologische Freunden und seiner Familie ist enger gewor- Ausbildung. Die Kirche sei zu sehr von der äl- den. Sie haben ihm Halt gegeben. teren Generation geprägt und gebe der Jugend Nun freut er sich sehr auf die Teilnahme am wenig Mitspracherecht. Die jungen Erwachse- internationalen Jugendbotschaftsprogramm und nen seien aber bereit, Verantwortung zu über- am Youth Summit von Mission 21 in Davos und nehmen, um Dinge zu verändern. Wenn Abiud hofft, dass die Reise im Juni möglich sein wird. Dikasa das sagt, glaubt man es ihm aufs Wort. «The future is now!» Der Youth Summit im Juni Junge Erwachsene aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa treffen sich zum Austausch über «Burning Issues» aus allen vier Kontinenten. Im Zentrum steht neben dem gegenseitigen Kennenlernen die Diskus- sion über die Herausforderungen von morgen und wie wir diese heute gemeinsam angehen. Die öffentliche Veranstaltung verspricht einen spannenden Austausch. Willkommen sind auch junge Erwachsene, die bisher nicht im Netzwerk von Mission 21 aktiv sind. Samstag, 11. Juni, 13 Uhr bis 18 Uhr, Pauluskirche, Bahnhofstrasse 9, Davos Platz Am Youth Summit lernen sich junge Infos/Anmeldung: young@mission-21.org und www.mission-21.org/young Erwachsene aus vier Kontinenten kennen. begegnen 1 | 2022 17
Foto aus Diso: Adventures in Switzerland, Victoria 1952, S. 10 Ein Bild, eine Geschichte Als Pastor Essoka im Juni 1951 in Basel an- kam, erschrak er gleich über die unheimliche Grösse des Missionshauses. In den folgenden Monaten besuchte er mehr als 50 Kirchgemein- den in der Schweiz und in Deutschland sowie den Kirchentag in Berlin. Was ihn in der Schweiz am meisten beein- druckte, war die allgemeine Sauberkeit: «Die Fussböden sind so sauber und glänzend wie ein Spiegel und man muss aufpassen, dass man nicht ausrutscht und zu Boden fällt». Auch die Freundlichkeit in den Hotels und Läden hatte es ihm angetan. Die Angestellten seien hilfsbereit, egal, wer der Kunde sei. Menschen als Teil einer Maschine Ein Kapitel widmet Pastor Essoka der Bedeu- tung der Zeit in Europa: «Die Tatsache, dass fast alle eine Uhr am Handgelenk tragen, zeigt, dass die Menschen Teil einer grossen Maschi- ne sind, die nur dann gut läuft, wenn alle Räder im Rahmen des grossen Ziels der Gemeinschaft Wie ein Korb an einem Stahlseil. Ein Foto von Pastor Essoka Disos Reise 1951. reibungslos funktionieren. Verkehrsmittel, Beginn und Beendigung der täglichen Arbeit, Pastor Essoka hält Schulen und sogar das Familienleben folgen einer strengen Routine. Die Menschen wissen, was sie zu tun haben und warten nicht, bis man uns den Spiegel vor es ihnen gesagt hat.» Pastor Essoka war auch in den Bergen un- terwegs: Gondeln schilderte er als Bahnkabi- nen, die wie Körbe an einem Stahlseil hingen. Wie ein Besucher aus Kamerun die Schweiz in den 50er Erstaunt war er über die Zoologischen Gärten, Jahren wahrnahm, erzählt uns das Buch von Peter Essoka in denen wilde Tiere in riesigen Käfigen gehal- ten würden. Auch mit Schnee kam er in Berüh- Diso. Er beschrieb seine Reise-Eindrücke und zeigt uns rung und versuchte, ihn seinen Leserinnen und Bekanntes in neuem Licht. Lesern in Kamerun zu beschreiben: «Er ist eine weisse, glänzende, weiche Substanz und lässt Text: Patrick Moser, Mission 21 die Hand fast gefrieren, so kalt ist er. Aber wenn man ihn in der Hand behält, schmilzt er lang- «Adventures in Switzerland» – so lautet der sam zu einem kleinen Tropfen reinen Wassers.» Titel eines dünnen Büchleins, das im Jahr 1952 Im Oktober 1951 verliess Pastor Essoka die in Kamerun erschien. Wer da so Abenteuer- Schweiz und schrieb seine Erinnerungen auf: liches erlebt hatte, war Pastor Peter Essoka Er wollte nicht nur über seine Erlebnisse berich- Diso, der ein Jahr zuvor als Präsident der Basler ten, sondern «die Grösse der Werke Gottes auf Missionssynode in Kamerun durch Europa ge- der ganzen Welt zeigen.» Es lohnt sich auch 70 reist war. Ähnlich einem Ethnologen beschrieb Jahre nach dem Erscheinen, einen Blick in sein er eine Welt mit ihren Verhaltensweisen, die Büchlein zu werfen und zu sehen, welchen Spie- ihm sehr fremd vorgekommen sein muss. gel uns Pastor Essoka vorhält. Pastor Peter Essoka Diso: Adventures in Switzerland, Basel Mission Treasury, Victoria Southern Cameroons, 1952 Friends of the Archives Unser Archiv dokumentiert umfassend und in vielen Facetten mehr als 200 Jahre Missions- und Weltgeschichte. Menschen aus der ganzen Welt nutzen jedes Jahr unsere Bestände für ihre vielfältigen Forschungsfragen. Helfen Sie mit, das historische Kulturgut dieses einzigartigen Archivs zu bewahren und werden Sie Mitglied in unserem Gönnerclub «Friends of the Archives». Weitere Informationen: https://www.mission-21.org/forschungsarchiv 18 begegnen 1 | 2022
Agenda Wichtiger Hinweis zur ausserordentlichen Corona-Situation Wir müssen unser Veranstaltungsangebot den Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie anpassen und je nach Situation flexibel reagieren. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Veranstaltungsbesuch auf unserer Website über allfällige Veränderungen: www.mission-21.org/agenda. Unsere Kurse können sowohl online (als Webinare) als auch als Präsenzkurse stattfinden. 33. Berner Werktag für Basararbeit heblichkeit? Ein Abend, der den Blick für Mittwoch, 9. März 2022, 8.45 Uhr bis 16 Uhr die Verflechtungen von Religion, Kultur und Haus der Kirche, Altenbergstrasse 66, Bern Dominanzansprüchen schärft. Am Werktag erhalten Sie Ideen für Ihre Basar- Anmeldung: www.mission-21.org/agenda arbeit. Der Anlass steht allen Interessierten offen. Tagung inkl. Verpflegung: CHF 75.–. Reduzierter Stadtgespräch: Beitrag für Mitarbeitende von Kirchgemeinden: «Ein-Blick in die Lebensrealitäten anderer» Miriam Glass CHF 50.–, zzgl. Materialkosten Mittwoch, 8. Juni 2022, 14 Uhr bis 18 Uhr Weitere Informationen und Anmeldung: Martinskirche Chur Tel. 031 340 26 04, christof.hofer@mission-21.org Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa erzählen: von Macht, Widerstand, Mut und Fachtagung interreligiöse Friedensförderung von Visionen für Gendergerechtigkeit weltweit. Ein Erzählraum mit Musik, der zum Diskutieren einlädt. 25. März 2022, 9.30 Uhr bis 17 Uhr, Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, 4055 Basel/online über Zoom. Kunst kann eine Brücke zwischen Kulturen sein. Internationale Missionssynode Jenseits von Klischees und Stereotypen themati- Freitag, 10. Juni 2022, 9 Uhr bis 17.30 Uhr siert die Fachtagung, wie Kunst eingesetzt werden Kongresszentrum Davos kann, damit sie Verständigung ermöglicht und zum Die Missionssynode ist das höchste Entscheid- friedlichen Zusammenleben beiträgt. Gremium von Mission 21 mit Delegierten aus vier www.bombasel.ch Anmeldung: Kontinenten. Der Tag ist öffentlich und beinhaltet www.mission-21.org/fachtagung neben statutarischen Geschäften auch Vorträge und Austausch zum Motto «Leben-heilen-teilen». Dialog International: «Anti-Rassismus in Anmeldung: www.mission-21.org/agenda verschiedenen Religionen» Donnerstag, 28. April 2022, 18 Uhr bis 20 Uhr Internationaler Youth Summit: «The future is now» Online-Veranstaltung via Zoom Samstag, 11. Juni 2022, 13 Uhr bis 18 Uhr Ein interreligiöses Gespräch zu Rassismus in Reli- Pauluskirche, Bahnhofstrasse 9, Davos Platz gionen. Dabei ständig im Blick: wie Religionen eine Junge Erwachsene aus Afrika, Asien, Lateiname- Ressource für Respekt sein können. rika und Europa treffen sich zum gegenseitigen Anmeldung: www.mission-21.org/agenda Kennenlernen und zum Austausch über «Burning Issues» aus allen vier Kontinenten. Legate-Anlass Anmeldung: young@mission-21.org Donnerstag, 19. Mai 2022, 10 Uhr bis 16 Uhr Missionsstrasse 21, 4055 Basel oder online Begegnungstag an der Missionssynode Der Basler Anwalt Dr. Christoph Degen gibt In- Samstag, 11. Juni 2022, 14.30 Uhr bis 17 Uhr formationen zu den Themen Testament/Legate/ Davos (Ort folgt online: mission-21.org/agenda) Nachlassplanung und beantwortet Fragen. Anwe- Begegnung auf Augenhöhe: ein interkultureller send sind auch Ansprechpersonen von Mission 21. Nachmittag mit den internationalen Delegierten Mit Archiv-Führung und Mittagessen. von Mission 21 in Davos. Information und Anmeldung: zVg Tel. 061 260 22 28, stefanie.meier@mission-21.org Missionsgottesdienst und Fest der Begegnung Sonntag, 12. Juni 2022, 10.30 Uhr bis 17 Uhr Webinar: «Mission-Colonialism Revisited» Kirche St. Johann, Davos Platz Donnerstag, 19. Mai 2022, 18 Uhr bis 20 Uhr Ein feierlicher, festlicher und bunter Gottesdienst Online-Veranstaltung via Zoom beschliesst die Missionssynode 2022. Anschlies- War die Verbreitung des Evangeliums durch die send: Fest der Begegnung mit «77 Bombay Missionen im 19. Jh. ein Akt der kulturellen Über- Street» auf dem neuen Kulturplatz Davos. begegnen 1 | 2022 19
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