LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss

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LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
LEBENSZEICHEN
DIE MITGLIEDERZEITUNG DER LEBENSHILFE RHEIN-KREIS NEUSS E.V.
AUSGABE NR. 14 - MÄRZ 2021

                                                 Aldenhoven
                                                 ist geimpft!

IN DIESEM HEFT
• Werkstätten: Die Arbeit der
  Frauenbeauftragten
• BEWO: Neues Junges Wohnen und
  Beratungsbüro in Horrem
                                                                3
LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
3-4
Ein Hoffnungsschimmer!
Im Wohnhaus Aldenhoven wurde gegen das Corona-Virus geimpft.

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5
Ende einer Ära
Rita Aengenheyster und Brigitte Fuhrmann gehen in den Ruhestand.

6-7
Frauen helfen Frauen!
Die wichtige Arbeit der Frauenbeauftragten der Werkstatt - und was alles zu
ihrem Job gehört.

8-9
Die Arbeit des FuD
Eva Blumenthal und Michelle Storms im Interview.

9
Stellenanzeigen

10
Die Zukunft ist elektrisch

                                                                                              INHALTS
VARIUS hat jetzt E-Ladesäulen.

11
Beratung und junge WG in einem Haus
Sechs junge Menschen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit.

12
Lebenshilfe bezieht Stellung
Aufsichtsrat erstellt neues Positionspapier.

      IMPRESSUM
      Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss e.V.       Redaktion:
      Lindenstraße 31                          Susanne Zolke
      41515 Grevenbroich
                                               Gedruckt in der Betriebsstätte Phoenix der
      Telefon: 02181/ 2702 0
                                               VARIUS Werkstätten; Auflage: 500 Stück
      E-Mail: info@lhrkn.nrw
      www.lhrkn.nrw                            Vertrieb: Postversand an alle Mitglieder der
                                               Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss e.V. / Ausla-
      Vorsitzender des Aufsichtsrats:          gen in Wohneinrichtungen und Betriebs-
      Rainer Stein                             stätten der Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss
                                               e.V. / an öffentlichen Stellen im Kreis
LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
„Es spricht einfach viel mehr
dafür als dagegen“
In Aldenhoven fand die erste Impfaktion in einer
Einrichtung der Eingliederungshilfe statt.

  Elke Pontow ist die erste Bewohnerin aus dem Wohnhaus Aldenhoven, die sich die Spritze mit dem Coronavius-Impf-
  stoff von Hausärztin Candelaria Marrero y García geben lässt.

M
        it einem Lächeln lässt Elke    erste Einrichtung der Eingliede-         gen reibungslos ablaufen können.
        Pontow den kleinen Piks        rungshilfe im Rhein-Kreis Neuss, in      „Es gab sehr viel Email-Verkehr mit
        über sich ergehen. Sie sitzt   der Impfungen durchgeführt wur-          Anweisungen von den zuständigen
entspannt in einem Sessel in ihrem     den. Tim Wallraff, Leiter des Wohn-      Stellen, zum Beispiel müssen drei
Zimmer und guckt zu, wie Haus-         hauses Aldenhoven, ist noch immer        Räume für das Impfteam vorgehal-
ärztin Candelaria Marrero y Gar-       ein bisschen erstaunt darüber, wie       ten oder ein Einbahnwegesystem
cía ihr ein Pflaster auf den linken    schnell plötzlich alles ging. Genau      geschaffen werden“, so der Wohn-
Arm klebt. „War überhaupt nicht        einen Tag vor Weihnachten erhielt        hausleiter. Der erste Schritt be-
schlimm“, sagt Elke Pontow, die als    er eine E-Mail der kassenärztlichen      stand aber darin, diejenigen, die die
erste Bewohnerin des Wohnhaus          Vereinigung Nordrhein. „Darin            Impfung betrifft, zu informieren. Im
Aldenhoven der Lebenshilfe Rhein-      stand, dass unser Haus schon bald        Wohnhaus Aldenhoven leben vor
Kreis Neuss eine Corona-Impfung        mit den Impfungen an der Reihe           allem ältere Menschen mit einer Be-
erhalten hat. Der Impfstoff ist ein    sei. Das kam erstmal überraschend,       hinderung, die meisten sind bereits
paar Stunden zuvor zusammen            weil wir ja kein klassisches Senio-      in Rente. „Zunächst mussten wir mit
mit einem Impfteam des Rhein-          ren- oder Pflegeheim sind,“ erin-        allen 16 Bewohnern sprechen, sie
Kreis Neuss samt Polizeieskorte        nert sich der Wohnhausleiter.  „Wir      darüber informieren, dass sie bald
im Wohnhaus angekommen. In             haben uns aber sehr gefreut und          geimpft werden können“, sagt Tim
der gesamten Einrichtung herrscht      sofort mit den Vorbereitungen an-        Wallraff. Nur wer zustimmt, darf
eine positiv aufgeregte Stimmung.      gefangen - da gab es schon einiges       geimpft werden. „Wir haben uns
„Endlich ist mal wieder etwas los“,    zu tun.“                                 Zeit genommen und mit jedem ein-
beschreibt es Elke Pontow.             Die Anforderungen an die Einrich-        zelnen unserer Bewohner gespro-
Das Wohnhaus Aldenhoven ist die        tungen sind hoch, damit die Impfun-      chen, erklärt, worum es geht, über

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LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
Risiken und Nutzen aufgeklärt“, er-     hoven mit vor Ort ist. „In anderen      seit fast 20 Jahren im Wohnhaus
    zählt Nathalie Weitz, stellvertreten-   Einrichtungen liegt die Bereitschaft,   arbeitet. „Ich habe volles Vertrauen
    de Wohnhausleiterin in Aldenho-         sich impfen zu lassen, oft unter 50     in die Wissenschaft und bin über-
    ven. „Es war uns sehr wichtig, dass     Prozent, ich hoffe, das wird sich       zeugt, dass gründlich genug geprüft
    sie sich bewusst dafür oder eben        durch Aufklärungskampagnen, die         wurde.“ Ähnlich sieht das Mitarbei-
    dagegen entscheiden und auch die        wir verstärkt durchführen, noch         ter Ludwig Offenberg. Für seine
    Zuständigen des Rhein-Kreis Neuss       ändern. Es ist einfach so, dass jede    Entscheidung hat er etwas länger
    haben sehr deutlich gemacht, dass       Impfung ein Schritt in die richtige     gebraucht, wie er zugibt. „Ich habe
    niemand geimpft werden muss,            Richtung ist.“                          das Thema erstmal vor mir herge-
    sondern alles freiwillig ist.“ Da je-   Drei Wochen nach der ersten Imp-        schoben, mich dann aber gründlich
    der Bewohner auch noch einen            fung wird die Prozedur wiederholt,      informiert und zu dem Schluss ge-
    eigenen gesetzlichen Betreuer hat,      das Impfteam erneut anrücken,           kommen, dass mehr für eine Imp-
    mussten auch sie einzeln kontak-        denn erst eine Woche nach der           fung spricht, als dagegen“, so der
    tiert und um Einwilligung gebeten       zweiten Impfung ist der Schutz tat-     Gruppenbetreuer.   „Ich bin jetzt
    werden. „Alle haben zugestimmt,         sächlich gegeben.                       wirklich froh, dass ich durch meine
    und waren froh zu hören, dass es in     Für Waltraud Barisch, Gruppen-          Arbeit schon als Anfang Sechzigjäh-
    unserem Haus schon losgeht. Viele                                               riger zu dem Kreis gehöre, der so
    sehen die Impfung als einen klei-         „In diesem Haus                       früh geimpft wird. Vertrauen in die
    nen Lichtblick, einen Schritt hin zu                                            Medizin gehört natürlich dazu.“
    mehr Normalität“, erzählt Nathalie      haben sich sehr viele                   Die Mitarbeitenden werden in ei-
    Weitz.                                  für die Impfung ent-                    nem separaten Impfraum zunächst
    Auch sie selbst hätte sich gern                                                 von Candelaria Marrero y García
    impfen lassen, aus medizinischen        schieden, großartig!“                   über Risiken und mögliche Neben-
    Gründen ist das bei ihr allerdings                                              wirkungen aufgeklärt, dann folgt
    zurzeit nicht möglich. So wie ihr                 Karl-Heinz Munter,            der Piks in den Oberarm. Am Ende
    wurden auch den 26 anderen Mit-                   leitender Impfarzt            sind in Aldenhoven insgesamt 36
    arbeitenden des Wohnhauses, zu                                                  Spritzen mit dem Biontech-Impf-
    denen Gruppenbetreuer, Haus-            betreuerin im Wohnhaus Alden-           stoff verabreicht worden. Ein Mitar-
    wirtschaftskräfte oder Leiter von       hoven, war die Entscheidung für         beiter, der zunächst skeptisch war,
    Freizeitangeboten gehören, ange-        oder gegen den Impfstoff schnell        hat sich nach einem Gespräch mit
    boten, an der Impfung teilzuneh-        klar. „Spätestens seit meiner Fort-     Dr. Karl-Heinz Munter sogar noch
    men. Zwanzig von ihnen machen           bildung, die ich in Zusammenhang        entschieden, sich doch impfen zu
    Gebrauch davon. „Hier ist alles         mit PCR-Tests gemacht habe, habe        lassen. Er wird bei der nächsten Ak-
    ganz toll organisiert und In diesem     ich für mich entschieden, mich          tion dabei sein.
    Haus haben sich erstaunlich viele       impfen zu lassen. Wenn man mit
    Mitarbeitende für die Impfung ent-      Menschen mit Behinderung arbei-         INFO: Auch die zweite Impfaktion ist in-
    schieden, das ist großartig“, sagt      tet, hat man natürlich auch eine be-    zwischen im Wohnhaus Aldenhoven er-
    Karl-Heinz Munter, einer der acht       sonders hohe Verantwortung, weil        folgt. Die übrigen Wohnhäuser werden
    leitenden Impfärzte des Rhein-          viele von ihnen zur Risikogruppe        erst zu einem späteren Zeitpunkt geimpft,
    Kreis, der bei der Impfung in Alden-    gehören“, so Waltraud Barisch, die      wie der Rhein-Kreis Neuss mitgeteilt hat.

     Gabriele Munter vom Impfteam des       Der begehrte Impfstoff von der Main-     Gruppenbetreuerin Waltraud Barisch
     Rhein-Kreis Neuss bereitet die Impf-   zer Firma Biontech, der im Wohnhaus      bei der Impfung durch Hausärztin
     dosen vor.                             Aldenhoven verimpft wurde.               Candelaria Marrero y Garcia.

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LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
„Schätze finden und sie
gemeinsam bergen“
Rita Aengenheyster und Brigitte Fuhrmann, das Team des thera-
peutischen Fachdienstes der Werkstatt, geht in den Ruhestand.

                                                                                               Rita Aengenheys-
                                                                                               ter und Brigitte
                                                                                               Fuhrmann bildeten
                                                                                               mehr als zwei Jahr-
                                                                                               zehnte das Team
                                                                                               des therapeuti-
                                                                                               schen Fachdiens-
                                                                                               tes der VARIUS
                                                                                               Werkstätten. Jetzt
                                                                                               gehen beide in den
                                                                                               Ruhestand.

K
     napp 22 Jahre waren Rita          auch sehr wichtig, möglichst vielen    sungsansätze zu finden“, erklärt
     Aengenheyster und Brigitte        Kolleginnen und Kollegen und vor       Rita Aengenheyster. „Der ganzheit-
     Fuhrmann das Team des be-         allem den Menschen, für die wir da     liche Blick war wichtig. Es ging nie
triebsstättenübergreifenden the-       waren, auf Wiedersehen zu sagen“,      allein um die schwierigen Antei-
rapeutischen Fachdienstes. So wie      erzählt sie. „Richtige Abschiedsfei-   le eines Menschen“, fügt Brigitte
sie im Sommer 1999 gemeinsam           ern sind im Moment dank Corona         Fuhrmann hinzu. „Sondern darum,
angefangen haben, gehen sie jetzt      nicht denkbar, aber wir machen         die liebenswerten Anteile zu fin-
auch zur gleichen Zeit in den Ruhe-    eben das, was möglich ist, gemein-     den, und diese Schätze gemeinsam
stand.                                 sam Kaffee trinken mit Abstand         mit den Menschen zu bergen.“
„Das Abschiednehmen ist gar nicht      zum Beispiel.“                         Einen Wunsch haben die beiden,
so leicht“, sagt Rita Aengenheyster,   Darauf zu gucken, was möglich ist      was ihre berufliche Nachfolge an-
die an ihren letzten Arbeitstagen      und nicht darauf, was - aus welchen    geht: „Ich fände es schön, wenn
noch einmal alle Betriebsstätten       Gründen auch immer - nicht mach-       dieses Verständnis von therapeuti-
besucht um sich von den Men-           bar erscheint, ist eine Einstellung,   scher Arbeit auch weiterhin in den
schen zu verabschieden, mit denen      auf die die beiden Therapeutinnen      VARIUS Werkstätten gelebt wird“,
sie mitunter zwei Jahrzehnte lang      auch während ihrer Arbeit immer        sagt Rita Aengenheyster. Brigitte
zusammengearbeitet hat. „Gera-         den Fokus gesetzt haben.               Fuhrmann ist da optimistisch: „Ich
de war ich in der Heißmangel, dort     Der Fachdienst wurde ins Leben         glaube, dass unsere Haltung nicht
sind sowohl bei einer Mitarbeiterin,   gerufen, um für Menschen mit           verschwinden wird.“
die ich sehr lange begleitet habe,     besonderen Auffälligkeiten da zu
als auch bei mir Tränen geflossen.     sein. „Die Basis unseres therapeuti-   INFO: Der therapeutische Fachdienst wird
Uns beiden wurde auf einmal be-        schen Angebots war: nicht das Ne-      in Zukunft eine etwas andere Ausrich-
wusst, dass jetzt wirklich etwas zu    gative zu betonen, sondern einen       tung haben und zum pädagogisch/the-
                                                                              rapeutischen Fachdienst werden. Sandra
Ende geht.“                            positiven, ressourcenorientierten
                                                                              Kober übernimmt dabei den Part der Pä-
Auch Brigitte Fuhrmann hat bis         Blick auf die Menschen und ihre
                                                                              dagogischen Fachkraft. Sie wird ihr neu-
zum Aschermittwoch, an dem             Situation zu haben. Unsere Frage-      es Aufgabengebiet eng mit ihrer weiteren
nicht nur die Karnevalssession en-     stellung war immer: welche Ursa-       Funktion als „Fachkraft für Vorbeugung
det, sondern auch für sie beruflich    che steckt hinter der Auffälligkeit?   und Schutz“ im Rahmen der Gewaltprä-
„alles vorbei“ ist, noch einmal alle   Erst wenn wir das herausgefunden       vention verknüpfen. Unterstützt wird sie
Zweigstellen besucht.   „Mir war es    haben, war es möglich, gute Lö-        von der neuen Kollegin Inske Hennigfeld.

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Frauensache: die Arbeit der
    Frauenbeauftragten
    Seit drei Jahren gibt es bei VARIUS Beauftragte
    für die Belange von Mitarbeiterinnen.

         Brigitte Fuhrmann, Anastasia Roznov und Rosa Petrillone.

    „S
             tarke Frauen geben nicht       des Bundesteilhabegesetzes sind         besucht. Auch überregionale Tref-
             auf. Sie heulen kurz und       die Mitwirkungsmöglichkeiten von        fen mit Kolleginnen aus anderen
             setzen sich dann wieder        Menschen mit Behinderung ver-           Werkstätten stehen auf dem Plan.
    auf ihren Besen“ oder „Auf Dauer        bessert worden, ein wesentlicher        Über allem steht der Anspruch,
    hilft nur Frauenpower“ - Karten         Teil war die Einführung von Frau-       Frauen auf Augenhöhe zu beraten,
    mit diesen und anderen Sprüchen         enbeauftragten zum Ende des Jah-        zu stärken und zu helfen, Wege aus
    wurden am 8. März des vergange-         res 2017.                               möglichen Problemen zu finden.
    nen Jahres in den Betriebsstätten       Für die VARIUS Werkstätten hat          „Wir können natürlich nicht alle
    von VARIUS verteilt. „Anlass war        Anastasia Roznov diesen Posten          Probleme lösen, aber wir wissen,
    der Weltfrauentag“, erzählt Brigitte    übernommen, zunächst stellver-          an wen die Frauen sich wenden
    Fuhrmann vom therapeutischen            tretend, jetzt als Hauptverantwort-     können“, sagt Anastasia Roznov,
    Fachdienst, die zusammen mit            liche. Die 41-Jährige ist als Frauen-   die, genau wie ihre Stellvertreterin,
    Dagmar Maßen den Frauenbeauf-           beauftragte Ansprechpartnerin für       in der Betriebsstätte Phoenix tätig
    tragten der Werkstatt zur Seite         alle Mitarbeiterinnen der Werk-         ist. Für sie ist es besonders wichtig,
    steht. „Die Karten haben wir an         statt, gemeinsam mit ihrer Stellver-    dass sich die Frauen in den Sprech-
    alle weiblichen und natürlich auch      treterin Rosa Petrillone bietet sie     stunden, die vierteljährlich ange-
    männlichen Mitarbeitenden ver-          Sprechstunden an oder organisiert       boten werden, ganz frei fühlen
    teilt.“                                 Frauencafés. Um diese besondere         und über alles sprechen können,
    Diese Aktion ist nur ein kleiner Teil   Aufgabe kompetent ausüben zu            was ihnen auf dem Herzen liegt.
    der Arbeit der Frauenbeauftragten       können, haben die beiden Fort-          „Einmal war eine Frau in meiner
    in Werkstätten. Nach Inkrafttreten      bildungen für Frauenbeauftragte         Sprechstunde, die sich erst nicht
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LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
getraut hat, mir zu erzählen, was     es geht bei den Treffen nicht ums
los ist. Irgendwann im Laufe des      Kuchen essen, es geht um die Ge-       Neues Jobportal:
Gesprächs hat sie aber Vertrau-       spräche.“
en gefasst und von ihren Proble-      Auch die Frauencafés stehen oft        www.startesozial-
men erzählt. Ich konnte ihr sagen,    im Zeichen eines bestimmten The-
wer ihr helfen kann und am Ende       mas, zum Beispiel werden Fragen        lebenshilfe.de
wurde für sie eine gute Lösung        wie: „Sind Frauen schwächer als        Fachkräftemangel ist ein allgegen-
gefunden. Das war ein sehr schö-      Männer?“ diskutiert. Für Brigitte      wärtiges Thema, was auch die Le-
nes Erlebnis für mich“, erinnert      Fuhrmann ist vor allem der prak-       benshilfe stark betrifft. Um dem
sich Anastasia Roznov.                tische Nutzen, den die Mitarbei-       aktiv entgegen zu wirken, hat die
Auch Rosa Petrillone weiß, wie        terinnen aus den Treffen ziehen        Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss
wichtig die Angebote der Frau-        können, besonders wichtig. „Viele      eine eigene Plattform entwickelt,
enbeauftragten sind. „Man ver-        Frauen berichten von Situationen       auf der vor allem Informationen
sucht einfach, anderen zu helfen.     während der Arbeit, in denen sie       zu      Ausbildungsmöglichkeiten,
Ich hatte früher selbst einmal        unsicher sind, wie sie sich verhal-    Stellenausschreibungen        aber
schlechte Erfahrungen gemacht,        ten sollen. Wir versuchen dann,        auch Informationen zu den viel-
damals hätte ich mir gewünscht,       ganz alltagsnahe Tipps zu geben        fältigen Einsatzgebieten innerhalb
mit jemandem reden zu können“,        und die Frauen immer wieder zu         des Trägers dargestellt werden.
so die 50-Jährige. „Manchmal          stärken“, sagt Brigitte Fuhrmann.      Fotos, Hör- und Videobeiträge ge-
reicht das Reden auch schon, oft      Oft zur Sprache kommt die Situ-        ben einen Eindruck über die viel-
sind wir aber das Bindeglied zu       ation von Mitarbeiterinnen, die        fältigen Start- und Einsatzmöglich-
weiteren Hilfeleistungen.“            in Bereichen tätig sind, die typi-     keiten bei der Lebenshilfe.
Die Frauenbeauftragten wei-           scherweise eher von Männern
sen auch auf weitere Angebote         übernommen werden. „Zum Bei-
hin.   Dazu zählen auch Kurse zu      spiel gibt es überhaupt erst seit      „Bufdis“ und FSJler
bestimmtem Themen wie „Le-            knapp zehn Jahren Frauen, die in
ben-Liebe-Glück“, „Mein Körper“       der Schreinerei oder in der Ab-        gesucht!
oder „Partnerschaft und Bezie-        teilung Garten- und Landschafts-
hung“. Auch bei diesen Kursen         pflege arbeiten“, erklärt Anastasia    Die beiden gemeinnützigen Gm-
steht im Vordergrund, dass die        Roznov. „Da muss sich vieles erst      bHs der Lebenshilfe, Leben und
Teilnehmerinnen sich wohlfühlen       einspielen, auch nach zehn Jahren      Wohnen und VARIUS Werkstät-
und alle Fragen gestellt werden       ist es für einige noch nicht selbst-   ten, bieten in diesem Jahr wieder
dürfen. Auch Selbstbehauptungs-       verständlich, dass jetzt auch Frau-    Plätze für den Bundesfreiwilligen-
kurse, in denen die Mitarbeite-       en in diesen Bereichen ganz nor-       dienst (Bufdi) sowie für Menschen,
rinnen zum Beispiel lernen, sich      mal mitarbeiten.“                      die ein Freiwilliges Soziales Jahr
besser durchzusetzen und auch         Allerdings gibt es auch Männer,        (FSJ) absolvieren wollen. Wahl-
mal deutlich ‚nein‘ zu sagen. Diese   die sich manchmal Unterstützung        weise ab dem 1. August oder 1.
Kurse werden von Birgit Zander        und Gespräche wünschen. „Wir           September startet der Jahrgang.
und Sandra Kober durchgeführt.        haben immer betont, dass wir           Wer Interesse hat, kann sich bei
Besonders beliebt sind auch die       uns auch für die Männer einset-
Frauencafés. Diese finden regel-      zen wollen, aber vom Gesetz her
mäßig reihum in verschiedenen         gibt es in Werkstätten nur Frauen-
Betriebsstätten statt, normaler-      beauftragte“, erklärt Brigitte Fuhr-
weise mit jeweils bis zu elf Teil-    mann. Ob sich daran irgendwann
nehmerinnen, zu Corona-Zei-           etwas ändert, ist zurzeit nicht ab-
ten sind die Treffen allerdings       zusehen. Fest steht jedoch, dass
zahlenmäßig auf höchstens vier        die Arbeit der Frauenbeauftrag-
Teilnehmerinnen eingeschränkt.        ten weitergehen wird - bald hof-
„Die Frauen kommen sehr gerne         fentlich nicht mehr unter Pande-
zu den Treffen, der Bedarf ist viel   miebedingungen. Eine personelle
größer, als das, was wir anbieten     Änderung wird es geben: Brigitte
können“, sagt Brigitte Fuhrmann,      Fuhrmann geht zu Ende Februar
die bei der Organisation der Cafés    in den Vorruhestand, ihre Kol-         Thomas Grefen unter t.grefen@
unterstützt.                          legin Dagmar Maßen wird sich           varius.ws oder bei Monika Brand
Die Cafés finden in Konferenzräu-     dann verstärkt um die Unterstüt-       unter m.brand@luw.nrw melden.
men der Betriebsstätten statt, es     zung der Frauenbeauftragten            Ürbigens: Sowohl der Bundes-
gibt natürlich Kaffee und Kuchen,     kümmern. Rosa Petrillone und           freiwilligendienst (BFD) als auch
aber das spielt nur eine Nebenrol-    Anastasia Roznov sind fest ent-        das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)
le, weiß Rosa Petrillone. „Natür-     schlossen, ihr Amt weiter auszu-       können als Vorpraktikum für ent-
lich decken wir die Tische nett ein   führen, betonen sie: „Es macht         sprechende Studiengänge und
und es gibt etwas zu essen und zu     einfach Spaß zu helfen und wir         Ausbildungen im sozialen Bereich
trinken, damit eine Atmosphäre        merken, dass unsere Arbeit sehr        anerkannt werden.
zum Wohlfühlen entsteht. Aber         geschätzt wird.“
                                                                                                                   7
LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
„Es ist schön, Familien ganz
    konkret helfen zu können“
    V
          or einem Jahr haben sich die
          Offenen Hilfen der Leben und
          Wohnen wieder etabliert. Ne-
    ben Beratungsangeboten und der
    Sozialpädagogischen Familienhilfe
    mit heilpädagogischer Ausrichtung
    ist der Familienunterstützende
    Dienst (FuD) einer der Hauptberei-
    che. Was sich dahinter verbirgt und
    wie der FuD in Zeiten von Corona
    arbeitet, erzählen Eva Blumenthal,
    Leiterin der Offenen Hilfen und Mi-
    chelle Storms, Koordinatorin des                               Michelle Storms und Eva Blumenthal.
    FuD.

    Frau Blumenthal, Frau Storms, was         Eva Blumenthal: Familien, die ein Kind   auch kommen, aber wir können
    genau ist der Familienunterstüt-          ab Pflegegrad I haben, erhalten ei-      eben nicht sagen, wann genau. Es
    zende Dienst?                             nen monatlichen Entlastungsbeitrag       ist auch verrückt, wir haben im April
    Michelle Storms: Der Begriff sagt ei-     von der Krankenkasse, den sie für        letzten Jahres wieder mit den Offe-
    gentlich schon genau das, was wir         die Leistungen des FuD einsetzen         nen Hilfen gestartet, das heißt, es
    machen: wir geben Familien direkte        können. Ab Pflegegrad II haben El-       gibt uns quasi gar nicht ohne Coro-
    und konkrete Unterstützung. Unsere        tern Anspruch auf Verhinderungs-         na, wir hatten nicht die Chance, zu
    Assistent*innen gehen in die Famili-      pflege, die zurzeit 1612 Euro pro        zeigen, was wir alles machen könn-
    en und beschäftigen sich mit dem          Jahr beträgt. Auch die kann für un-      ten ohne Pandemie. Im Lockdown
    Kind, sodass sich die Eltern in die-      sere Leistungen verwendet werden.        konnten wir zunächst auch nur Fa-
    ser Zeit um andere Dinge kümmern          Es gibt aber auch Eltern, die sagen,     milien helfen, die sich in Notsituati-
    oder einfach entspannen können.           mein Kind hat zwar keinen Pflege-        onen befunden haben, weil einfach
    Ein Kind mit Behinderung benötigt         grad, aber wir brauchen trotzdem         nicht klar war, was wir eigentlich
    sehr viel Aufmerksamkeit und die El-      Entlastung und zahlen die Beiträge       anbieten dürfen und was nicht. Zur-
    tern sind einfach dankbar, wenn sie       eben selbst, das ist aber eher selten    zeit haben wir sehr viele Anfragen,
    im Alltag Entlastung erhalten. Bevor      der Fall.                                weil viele Eltern ohne Unterstützung
    es richtig losgeht, lernen sich Familie                                            kaum ihrem Beruf nachgehen kön-
    und Assistent*in natürlich erstmal        Gelten die Angebote des FuD nur          nen oder durch Homeschooling und
    kennen und planen gemeinsam die           für Familien, in denen Kinder oder       Betreuung der Kinder Zuhause am
    Einsätze. Dabei werden sie von mir        Jugendliche mit einer Behinderung        Ende ihrer Kräfte sind. Wieder an-
    begleitet.                                leben?                                   dere Familien nehmen den FuD auf-
                                              Michelle Storms: Wir betreuen über-      grund der Pandemie und des derzei-
    Wie sehen diese Einsätze aus?             wiegend Kinder und Jugendliche und       tigen Lockdowns nicht in Anspruch.
    Eva Blumenthal: Das können kürzere        haben auch immer mehr Anfragen           Unsere Assistent*innen sind aus In-
    Betreuungseinheiten unter der Wo-         von jungen Erwachsenen. Zurzeit          fektionsschutzgründen angehalten,
    che sein, in denen die Mutter oder        betreuen wir einen 31-Jährigen und       so viel wie möglich an der frischen
    der Vater Zeit zum Einkaufen hat und      sogar eine 60 Jahre alte Dame. Da        Luft zu unternehmen.
    der Assistent in der Zeit zum Beispiel    geht es dann weniger um Entlastung
    mit dem Kind Zuhause bleibt, mit          als vielmehr um Teilhabe am gesell-      Der FuD sucht weitere Assistent*in-
    ihm bastelt, spielt oder einen Snoo-      schaftlichen Leben und Freizeitge-       nen. Was sollten Bewerber für die
    zle-Nachmittag macht. Es kann auch        staltung.                                Arbeit mitbringen?
    sein, dass unsere Assistent*innen                                                  Michelle Storms: Man muss mindes-
    mal einen ganzen Samstag mit dem          Wie sehr beeinträchtigt die Coro-        tens 18 Jahre alt sein, ein Führer-
    Kind einen Ausflug machen oder es         na-Pandemie die Arbeit des FuD?          schein wäre praktisch, ist aber keine
    in den Abendstunden betreuen. Das         Eva Blumenthal: Sehr stark! Ohne         Voraussetzung. Das wichtigste ist,
    ist sehr individuell und auf die Be-      Corona hätten wir seit diesem Jahr       dass man viel Freude an der Arbeit
    dürfnisse der Familien abgestimmt.        unterschiedliche Gruppenangebote         mit Kindern und Jugendlichen sowie
                                              für Kinder und Jugendliche geschaf-      deren Familien hat und einfach offen
    Müssen die Familien für den FuD           fen, da haben sich auch schon viele      für andere Menschen ist. Die Be-
    selbst bezahlen?                          Familien drauf gefreut. Die werden       werber*innen müssen nicht schon

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LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
Starte sozial! Jobangebote
Erfahrung in der Arbeit mit Men-
schen mit Behinderung mitbringen,
die Erfahrung kann man auch bei
uns sammeln. Man sollte Spaß bei
der Sache haben, mit den Kindern,
Jugendlichen oder Erwachsenen Ak-
                                           der Lebenshilfe
tivitäten zu unternehmen und ab-
wechslungsreiche Angebote zu pla-
nen. Wer sich als Nichtfachkraft bei       Fachkräfte (w/m/d) für Kinder- und Jugendhaus
uns bewirbt, also noch keine Ausbil-
dung im sozialen Bereich hat, erhält       Sie sind Heilpädagog*in oder Er-         Das sollten Sie u.a. mitbringen:
durch uns eine Basis-Qualifikation.        zieher*in oder haben eine ähnli-          •   Abgeschlossene Berufsausbil-
Bei dieser wird online Wissen zum          che Ausbildung? Dann bewerben             dung in einem Sozialberuf
Thema Behinderung vermittelt, ein          Sie sich! Die Leben und Wohnen            • Erfahrung im Umgang mit Men-
Erste-Hilfe-Kurs absolviert, außer-        sucht Sie ab sofort für das Kinder-       schen mit Be­hin­derung
dem gehört ein Schulungs- und Aus-         und Jugendhaus in Grevenbroich            •   Bereitschaft zur Begleitung von
tauschtag dazu. Die Assistent*innen        in unbefristeter Teil– oder Voll-         Menschen mit herausfordernden
können bei uns im Nebenjob, als            zeitanstellung.                           Verhaltensweisen
Übungsleiter*in oder Minijobber*in                                                   • Kenntnisse und Erfahrung in der
auf 450 Euro-Basis arbeiten, Festan-       Das bieten wir Ihnen u.a.:                Pflege
stellungen sind seltener aber unter         • Umfassende Einarbeitung in eine        • Teamfähigkeit und Freude an der
Umständen auch möglich.                     anspruchsvolle und abwechslungs-         Arbeit in einem qualifizierten Team
                                            reiche Tätigkeit                         • Bereitschaft zur Arbeit in Schicht-
Was ist das Schöne an der Arbeit im         • Umfassende Fort- und Weiterbil-        und Wochenenddiensten
FuD?                                        dungsangebote
Eva Blumenthal: Ich habe selbst 14          •   Bezahlung nach TVöD (SuE / VKA)     Haben Sie Fragen? Die beantwor-
Jahre im FuD gearbeitet und fand            •   Zusätzliche betriebliche Alters-    tet Ihnen Einrichtungsleiter Julien
es immer eine tolle Möglichkeit, mir        vorsorge (RZVK)                         Meuter, Telefon: 02181 2702-250
etwas nebenher zu verdienen mit ei-         • Optional: vermögenswirksame
ner Tätigkeit, die mir richtig viel Spaß    Leistungen / Entgeltumwandlung /        Oder senden Sie Ihre Bewerbung
gemacht hat. Es ist einfach immer to-       zusätzliche Krankenversicherung         direkt an: bewerber@luw.nrw
tal schön, wenn man das Gefühl hat,
wirklich helfen und unterstützen zu
können. Die Arbeit mit den Kindern         Abteilungsleiter*in für den HPA
und den Familien macht mir einfach
sehr viel Spaß, es ist sehr abwechs-       Sie haben Soziale Arbeit oder Heil-       sönliche Weiterentwicklung durch
lungsreich und man lernt viele ver-        pädagogik studiert oder verfügen          unser vielfältiges Fortbildungsange-
schiedene Menschen kennen.                 über eine vergleichbare Ausbil-           botZusätzliche betriebliche Alters-
Michelle Storms: Das sehe ich genau-       dung? Dann bewerben Sie sich! Die         vorsorge (RZVK)
so. Ich habe früher auch bei der Le-       VARIUS Werkstätten suchen eine
benshilfe Heinsberg als Assistentin        fachlich-organisatorische Leitung        Das sollten Sie u.a. mitbringen:
gearbeitet und mir hat die direkte         und Personalführung (w/m/d) im            • Abgeschlossenes Studium im Be-
und enge Zusammenarbeit mit den            Heil­päda­gogischen Arbeits­bereich       reich Soziale Arbeit, Heilpädagogik
Familien total gut gefallen. Je nach-      am Standort Winzerather Straße            oder vergleichbare Ausbildung
dem, wie lange man die Familien            in Greven­broich Hemmerden.               • Erfahrung in der Personalführung
kennt, entwickelt sich auch ein ech-                                                 • Erfahrung in der Arbeit mit Men-
tes Vertrauensverhältnis. Ich habe         Das bieten wir Ihnen u.a.:                schen mit Be­hin­derungen
mich immer auf die Einsätze gefreut         • Ein interessantes Aufgabengebiet       • Gute organisatorische Fähigkeiten
und wenn man sowieso mal im Sozi-           und attraktive Arbeitsbedingungen        • Fähigkeiten zu selbstständigem
alwesen arbeiten will, ist es natürlich     • Eine Vergütung in Anlehnung an         Handeln
eine tolle Möglichkeit, schon einmal        den TVöD VKA                             • EDV-Kenntnisse
Erfahrung in diesem Bereich zu sam-         • Eine tarifliche Jahressonderzah-
meln.                                       lung, sowie eine Sonderzahlung          Haben Sie Fragen? Die beant-
INFO:
                                            gemäß § 18 TVöD                         wortet Ihnen der Abteilungsleiter
Wenn Sie Interesse haben, als Assis-        • Eine betriebliche Altersvorsorge      HPA, Ralf Feldmann, Telefon:
tent*in beim FuD zu arbeiten, wenden        über die Rheinische Versorgungs-        02182 179-152
Sie sich bei Fragen gern an Michelle        kasse
Storms: m.storms@luw.nrw                    • Geregelte Arbeitszeiten               Oder senden Sie Ihre Bewerbung
Telefon: 02181 2702 754                     • Wir fördern Ihre fachliche und per-   direkt an: bewerbung@varius.ws
Weitere Informationen unter:
www.luw.nrw
Bewerbungen per E-Mail an:
                                           Weitere Stellenangebote finden Sie unter:
bewerber@luw.nrw                           www.luw.nrw und www.varius.ws
                                                                                                                             9
LEBENSZEICHEN Aldenhoven ist geimpft! - Lebenshilfe-Rhein-Kreis-Neuss
Die Zukunft ist elektrisch
     VARIUS hat jetzt E-Ladesäulen - das Ergebnis der
     Bachelorarbeit eines Angestellten.

 D
             ie meisten Abschlussarbei-
             ten von Studierenden ver-
             eint das Schicksal, dass sie
     ihren Verfassern im besten Fall zu
     einem guten Hochschulabschluss
     verhelfen, und dann langsam in
     den Archiven der Hochschulen
     verstauben. Ganz anders sieht es
     mit der Bachelor-Arbeit von Ric-
     cardo Cannata aus. Der 29-Jährige
     ist bei VARIUS für den Einkauf zu-
     ständig und hat an der Hochschule
     Niederrhein berufsbegleitend BWL
     studiert. Seine Arbeit mit dem
     Titel „Erstellung einer Machbar-
     keitsanalyse zur Umrüstung des
     Fuhrparks unter Berücksichtigung
     aktueller CSR-Standards“ hat dazu       Riccardo Cannata und Alexander Jürgens vor der E-Ladesäule und den E-Autos.
     geführt, dass das Projekt „E-Mobi-
     lität“ in die Tat umgesetzt werden     chenden Fahrzeuge in drei bis fünf      Elektro-Varianten von bestimmten
     konnte.                                Stunden vollgeladen werden. „Die        Fahrzeugen durch die hohe För-
     „Wir kamen auf das Thema, als          beiden Elektro-Kleinwagen, die          dersumme sogar kostengünstiger
     abzusehen war, dass die Leasing-       jetzt geleast sind und zwei Ben-        für die VARIUS Werkstätten ist, als
     verträge für einige Fahrzeuge aus      ziner ersetzen, haben dann etwa         Leasingverträge für entsprechen-
     unserem Fuhrpark ablaufen. Das         eine Reichweite von 340 Kilome-         de Modelle mit Verbrennungs-
     Thema Elektromobilität hatten wir      tern“, erklärt Riccardo Cannata.        motor. „So hat man zwei positive
     schon früh auf der Agenda“, er-        „Vielleicht auch nur 300, wenn man      Effekte. Die allermeisten Studien
     zählt Alexander Jürgens, kaufmän-      auch mal die Heizung anmachen           bestätigen, dass Elektromobilität
     nischer Leiter von VARIUS. „Herr       will“, fügt er mit einem Lachen         signifikante Auswirkungen auf den
     Cannata hat sich diesem Thema          hinzu. Da die Fahrzeuge meist für       Ausstoß umweltschädlicher Treib-
     dann sehr detailliert in einer Mach-   kürzere Strecken zwischen den           hausgase hat und diese reduziert.
     barkeitsanalyse      angenommen,       Betriebsstätten genutzt werden,         Gleichzeitig kann auch noch Geld
     das war natürlich für beide Seiten     reicht diese Kilometerleistung voll-    eingespart werden“, so Riccardo
     toll, er hatte ein spannendes The-     kommen aus. In den nächsten Mo-         Cannata, der sein BWL-Studium in-
     ma und die Geschäftsführung eine       naten sollen weitere geleaste Ben-      zwischen mit Bestnote abgeschlos-
     fundierte Antwort auf die Frage,       ziner gegen elektrische Pendants        sen hat.
     ob wir aktiv in das Thema Elektro-     ausgetauscht werden.                    Gespeist werden die Ladesäulen
     mobilität einsteigen wollen“, sagt     Den Ausschlag für die Entschei-         mit Ökostrom, auf den die VARIUS
     Alexander Jürgens, der die Bache-      dung, den Fuhrpark schrittweise         Werkstätten ohnehin vor Jahren
     lor-Arbeit von Unternehmensseite       auf Elektromobilität umzustellen,       umgestellt haben. Einen besonde-
     her betreut hat.                       gaben vor allem zwei Faktoren.          ren Clou gibt es an der Ladestati-
     „Ich freue mich natürlich sehr         „Die Überlegung, etwas zum Um-          on im Haupthaus: hier ist die La-
     darüber, dass meine Handlungs-         weltschutz und gegen den Kli-           desäule direkt mit der Leitung der
     empfehlung, die aus der Analyse        mawandel beizutragen, war eine          hauseigenen      Photovoltaikanlage
     hervorgegangen ist, quasi eins         Hauptintention, aber natürlich          verbunden, was Alexander Jürgens
     zu eins von der Geschäftsleitung       müssen wir auch gut und verant-         besonders freut: „Die Autobatte-
     übernommen wurde“, sagt Ric-           wortungsvoll wirtschaften“, sagt        rien sind die perfekten Speicher
     cardo Cannata. Konkret heißt das:      Alexander Jürgens. „Deshalb ha-         für den selbst produzierten Strom,
     Seit Anfang des Jahres sind in den     ben uns die Ergebnisse der Analy-       mehr Nachhaltigkeit geht eigent-
     Betriebsstätten Haupthaus, Daim-       se von Herrn Cannata in Bezug auf       lich nicht. Das passt zum Unterneh-
     lerstraße und Lise-Meitner-Straße      die Finanzen besonders gefreut.“        mensziel, die Werkstatt als verant-
     E-Ladesäulen mit zwei Ladepunk-        Beim Vergleich der Angebote von         wortungsvolles Sozialunternehmen
     ten installiert. Durch die Schnell-    sechs verschiedenen Autohäusern         für die Zukunft möglichst nachhal-
     ladefunktion können die entspre-       kam heraus, dass das Leasen der         tig aufzustellen.“
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Vier der sechs WGler mit Betreuern in ihrer Küche (v.l.): Joshua, Betreuerin Anita Sameith (hinten),
  Jacqueline, Lena-Marie und Kimberly, mit Betreuerin Nursima Öztürk und Teamleiter Georg Kaiser.

Neuer Standort in Horrem - Beratung
und junge WG in einem Haus
Das Betreute Wohnen der Lebenshilfe ist jetzt auch im Dormagener
Stadtteil Horrem vertreten - samt Stadtteilbüro und junger WG.
Der Schritt in die Selbstständigkeit      Die sechs jungen Menschen können           nossenschaft Dormagen komplett
- sechs junge Menschen haben ihn          sich immer an Betreuer des Betreu-         renoviert wurde, ist das Büro für
gewagt. Und nicht nur das, sie ha-        ten Wohnens wenden, sie werden             Beratung, Begegnung und Beglei-
ben sich gleich auf das Abenteuer         von ihnen auch beim Haushalt oder          tung. Hier hat Beate Bogon ihren
6er-WG eingelassen. „Sie sind so-         der Essenszubereitung unterstützt.         Arbeitsplatz. „Die Idee ist, hier
zusagen direkt vom Hotel Mama             Auf diese stundenweise pädago-             Stadtteilarbeit zu machen. Wir sind
und Papa in die Wohngemeinschaft          gische Unterstützung können sich           zwar primär Anlaufstelle für Men-
gezogen, das ist natürlich eine Rie-      die Klient*innen verlassen.   „Auch        schen mit Behinderung und deren
senumstellung“, sagt Georg Kaiser,        eine Nachtbereitschaft ist immer           Angehörige, aber nicht nur, das
Teamleiter Betreutes Wohnen in            vor Ort“, erzählt Georg Kaiser.            ginge in meinen Augen gegen den
Dormagen.                                 Mit dem „Jungen Wohnen“ hat                Inklusionsgedanken“, sagt Beate
Die sechs Bewohner*innen, die             die Lebenshilfe bereits Erfahrung.         Bogon. „Im Prinzip kann sich jeder
Anfang des Jahres in ihre hellen,         „Auch in Büttgen gibt es junge             im Stadtteil, der ein persönliches
großen Zimmer samt Vorflur und            Menschen, die dort gemeinsam               Anliegen hat, an die Beratungs-
modernem Badezimmer eingezo-              ein Haus bewohnen und von uns              stelle wenden.“ Jetzt, in der An-
gen sind, fühlen sich schon ziem-         inklusive Nachtbereitschaft betreut        fangszeit gehe es vor allem darum,
lich zuhause in ihrer WG.  „Am ers-       werden“, sagt Roland Struzyna,             das Büro bekannt zu machen und
ten Tag hatte ich Heimweh“, erzählt       Bereichsleiter Betreutes Wohnen.           Netzwerke zu knüpfen. „Ich hatte
der 22-jährige Joshua. „Das ist aber      „Das Spannende beim Wohnange-              schon Kontakt zu dem Sozialamt,
schnell verschwunden, ich bin total       bot in Horrem ist, dass alle die für       anderen Beratungsstellen, den
glücklich, dass ich hier bin.“            sie neue Erfahrung machen, dass            Schützen oder der Pfarrgemeinde
Auch Kimberly fühlt sich wohl in ih-      Mama oder Papa sich eben nicht             aufgenommen und die waren alle
rem Zimmer und dem großzügigen            mehr um alles mögliche Alltägliche         sehr nett und aufgeschlossen. Ich
Gemeinschaftsraum mit offener             kümmern.“ Und genau das möch-              freue mich einfach darauf, hier für
Küche, großem Tisch und Sofaecke.         ten die frisch Eingezogenen auch,          viele verschiedene Menschen da zu
„Hier ist immer jemand, nach der          wie Georg Kaiser augenzwinkernd            sein und Barrieren abzubauen.“
Arbeit kann ich mit anderen reden,        berichtet: „Ich habe schon
wir essen gemeinsam zu Abend              mitbekommen, wie ei-                                           Beraterin Beate
und spielen anschließend noch oft         nigen Eltern von ihren                                         Bogon in ihrem
zusammen, das ist richtig schön“,         Kindern ziemlich deutlich                                      neuen Büro.
so die 23-Jährige, die wie die meis-      klargemacht wurde, dass
ten anderen tagsüber die VARIUS           sie jetzt bitte auch mal
Werkstätten besucht. „Von Zeit zu         wieder nach Hause gehen
Zeit überkommt mich schon noch            könnten.“
ein bisschen Heimweh aber es war          Ebenfalls im Gebäude,
auf jeden Fall eine gute Entschei-        das früher ein Café war
dung, hier einzuziehen.“                  und durch die Bauge-
                                                                                                                           11
In eigener Sache: Lebenshilfe
bezieht Position
Mitglieder des Aufsichtsrats haben ein neues
Positionspapier für die Lebenshilfe erstellt.

D
       er Vorsitzende des Aufsichts-           Sie ist Berater für Kommunen      im Sinne der Inklusion weiter und
       rats der Lebenshilfe Rhein-        und politische Entscheidungsträ-       wachen darüber, dass das Recht
       Kreis Neuss e.V., Rainer Stein,    ger im Rhein-Kreis Neuss.              auf Teilhabe und Inklusion auch in
sowie die Aufsichtsratsmitglieder                                                Angeboten außerhalb der Lebens-
Sabine Kühl und Jürgen Schmitz,          Wir sind Teil von etwas Großem          hilfe umgesetzt wird.
haben sich Gedanken über ein neu-
es Positionspapier gemacht. „Wir               Die Lebenshilfe Rhein-Kreis            Durch Beratung und Beglei-
möchten ein klares Bild liefern,          Neuss e.V. ist Teil einer der          tung helfen wir Menschen mit Be-
für was und für wen die Lebens-           größten Selbsthilfegruppen in          hinderung, ihre Zukunft und Teil-
hilfe steht“, sagt Rainer Stein. „Wir     Deutschland. Unter dem Dach            habe am gesellschaftlichen Leben
verstehen das Papier als Leitfaden        der Bundesvereinigung Lebens-          zu planen.
und Stellungnahme der gesamten            hilfe, einem Verband der freien
Lebenshilfe.“ Das Positionspapier         Wohlfahrtspflege, sind 16 Landes-     Wir nehmen Ängste
dient aber nicht nur dem Selbst-          verbände mit rund 550 Orts- und
zweck, wie Rainer Stein betont.           Kreisvereinigungen zusammenge-              Durch Beratung und Aufklä-
„Wir werden dem Papier auch Ta-           schlossen.                             rung können wir Menschen mit
ten folgen lassen, wollen mehr poli-                                             Behinderung, aber auch deren
tischen Einfluss nehmen und aktive            Sie ist unabhängig, eine ge-       Eltern und weiteren Angehörigen,
Lobbyarbeit für unsere Sache be-          meinnützige Solidargemeinschaft,       Ängste nehmen. Befürchtungen,
treiben.“                                 die von ihren Mitgliedern getra-       dass der Mensch mit Behinderung
Die wichtigsten Auszüge aus dem           gen wird. Die Lebenshilfe ist un-      nicht in dem ihm möglichen Maß
Positionspapier:                          konfessionell und überparteilich.      am gesellschaftlichen Leben teil-
                                                                                 nehmen oder den Anschluss ver-
Wir sind überzeugte Lobbyisten           Wir sind ganz viel                      lieren könnte, wirken wir durch
                                                                                 Beratungsangebote entgegen.
     Die Lebenshilfe steht seit               Die Lebenshilfe Rhein-Kreis
 über 60 Jahren für Inklusion. Sie        Neuss e.V. ist Träger von verschie-         Wir bieten den Rahmen für
 wird von der Überzeugung getra-          denen Einrichtungen, der die Be-       eine individuelle und autarke Ent-
 gen, dass jeder Mensch einzigartig       reiche Förderung und Betreuung,        faltung und Gestaltung des eige-
 und wertvoll ist. Die Persönlichkeit     Wohnen und Freizeit sowie Teilha-      nen Lebens.
 eines Menschen steht im Vorder-          be am Arbeitsleben betrifft.
 grund, nicht seine Behinderung.                                                     Wir geben Angehörigen von
                                         Wir ebnen Wege                          Menschen mit Behinderung die
     Wir fördern und fordern die                                                 Sicherheit, dass wir für die Men-
 Sensibilisierung der Gesellschaft             Die Lebenshilfe Rhein-Kreis       schen da sind – und zwar ihr Le-
 für die Themen Beeinträchtigung,         Neuss begleitet Menschen mit           ben lang.
 Barrierefreiheit, Teilhabe und           Behinderung, damit sie allgemei-
 Selbstbestimmung von Menschen            ne Angebote nutzen und nicht
 mit Behinderung.                         nur am gesellschaftlichen Leben
                                          teilhaben können, sondern ganz        Sie haben Interesse an Info-Ver-
      Die Lebenshilfe ist Unter-          selbstverständlicher Bestandteil      anstaltungen, etwa zum Thema
 stützer und Ansprechpartner im           dessen sind. Die Grundvorausset-      Smartphonenutzung / wie schütze
 Alltag. Sie vertritt ihre Interessen     zung dafür ist eine umfassende        ich meine(n) Angehörige(n) vor un-
 in Gesellschaft und Politik, hilft,      Barrierefreiheit, für die wir uns     seriösen Angeboten im Internet?
 Rechte durchzusetzen und gibt            einsetzen, sie einfordern und um-     Hätten Sie Interesse an weiteren
 Hilfe zur Selbsthilfe – in anderen       setzen.                               Themen? Haben Sie Fragen an den
 Worten: sie setzt das Recht auf                                                Aufsichtsrat?
 Teilhabe um.                                 Wir entwickeln unsere Ange-       Stellen Sie diese bitte per E-Mail an:
                                          bote und Einrichtungen ständig        Aufsichtsrat@lhrkn.nrw
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