Lebenszyklus orientierte Produkt- und Technologieentwicklung bei Volkswagen - Dr.Stephan Krinke Umwelt Produkt (K-EFUP)
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Lebenszyklus orientierte Produkt- und Technologieentwicklung bei Volkswagen Dr.Stephan Krinke Umwelt Produkt (K-EFUP) Konzernforschung
Agenda Umweltbilanzen: Was ist das ? – Wie geht das ? Umweltbilanzen: Nutzen Umweltbilanzen: Erfolgsfaktoren Umweltbilanzen: Integration in Unternehmen am Beispiel Volkswagen Umweltbilanzen: Handlungsfelder Umweltbilanzen: SWOT Analyse Fazit Konzernforschung Seite 2 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltbilanz. Was ist das ? Die Umweltbilanz (Life Cycle Assessment ) ist eine Methode zur Abschätzung der mit einem Produkt oder Prozess verbundenen potenziellen Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus Konzernforschung Seite 3 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltbilanz. Wie geht das ? Methode Analyse des Umweltprofils über den gesamten Lebenszyklus Erfassung aller relevanten Umweltaspekte Zuweisung und Energie & Emissionen & Bewertung der Rohstoffe Abfälle Umwelteffekte Konzernforschung Seite 4 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Nutzen von Umweltbilanzen Intern 100% A Daten- und faktenbasierte Ergebnisse zur B Entscheidungsunterstützung anstatt Treibhausgasemissionen 80% C subjektiver Einschätzungen D E Betrachtung der gesamten 60% F Wertschöpfungskette incl. Lieferanten 40% Quantifizierung der einzelnen Beitragsgeber zum Gesamtumweltprofil 20% Entscheidungen können hinsichtlich Ihrer Umweltauswirkungen im Vorfeld 0% 1 quantifiziert und bewertet werden Konzernforschung Seite 5 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Nutzen von Umweltbilanzen Extern Öffentlich anerkannte Bewertungsmethode (ISO 14040) Seriöse Grundlage für den umweltpoltischen Dialog Zunehmende Relevanz in Politik & Gesetzgebung IPP, EPD, Biofuels, Integrated Approach EU-Abfallrahmenrichtlinie, EU- Richtlinie zu Kraftstoffqualitäten, Biomasse-Nachhaltigkeits- verordnung Konzernforschung Seite 6 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltstrategie VW-Konzern Individuelle umweltverträgliche Mobilität Konzernvorstand Konzern-Strategie-Kreis Umwelt Produkt Produktion Umweltgrundsätze Präambel Leitlinien Umwelt – Regionalkonferenzen / interne Umwelt-Audits Konzernforschung Seite 8 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Erfolgsfaktoren für Lebenszyklus-Analysen in Unternehmen Integration in unternehmensinterne Prozesse Geringer Zeit- und Ressourcenbedarf Richtungsgenaue Aussagen Konzernforschung Seite 9 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Integration von Umweltbilanzen in die technische Produktentwicklung Umweltzielfelder Klimaschutz Ressourcenschonung Gesundheitsschutz Wir werden in Zukunft jedes Fahrzeugmodell so entwickeln, dass es ganzheitlich bessere Umwelteigenschaften aufweist als sein Vorgänger. Dabei achten wir stets darauf, dass bei der Entwicklung unserer Produkte der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt wird. Konzernforschung Seite 10 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Integration von Umweltbilanzen in die Prozesslandschaft PPS SP PE LH1 LH2 SOP Umwelt- Eigenschafts- Fahrzeugziele Lastenheft Technische Produktbeschreibung Modellpflege Paten katalog Aufgaben/ Umwelt- Umwelt- Umwelt- Umwelt-Projekt- Ziele ziele eigenschaften Lastenheft Verfolgung Betreuung Fahrzeug- Projekte Umwelt- Festlegung von Analyse Produkteigenschaften Vergleichende Umweltbilanz verschiedener Werkstoff- Full-LCA Umwelt- und Technologiekonzepte (VW slim-LCA) prädikat Einflussnahme auf die Produktgestaltung Konzernforschung Seite 11 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Zeit- und Ressourcenbedarf für Fahrzeugbilanzen Ausgangslage in 2000 Fach- wissen DB Konzernforschung Seite 12 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Optimierungsstrategie für Zeit- und Ressourcenbedarf DB Material- Umwelt- daten bilanz manuelle Konsoli- dierung Konzernforschung Seite 13 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Zeit- und Ressourcenbedarf für Fahrzeugbilanzen Heutige Situation • vorher: ca. 66 – 126 Manntage • nachher: ca. 3 – 33 Manntage • Aufwandsreduzierung > 80% • Erhöhung der Bilanzqualität durch Standardisierung Integration von Expertenwissen Dokumentation / Transparenz Umweltbilanz DB DB Konzernforschung Seite 14 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Handlungsfelder für Umweltbilanzen Werkstoffe Biokraftstoffe Produkte Konzernforschung Seite 15 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Handlungsfeld Werkstoffe Ist Leichtbau immer umweltfreundlich ? Konzernforschung Seite 16 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Leichtbau aus Lebenszyklus-Sicht Herstellung Nutzung [Laufleistung in km] Verwertung Treibhausgase [Kg CO2-Äq.] Break-even extremer Leichtbau intelligenter Leichtbau konventionell Intelligenter Leichtbau weist die günstigste CO2 Bilanz über Lebenszyklus auf. Konzernforschung Seite 17 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Intelligenter Leichtbau am Beispiel Passat Hochfeste Bleche durch Formhärten Ausgangslage Formgehärtete Karosseriebauteile führen beim Passat B6 zu einer Gewichtseinsparung von ca. 20 kg im Vergleich zu konv. gefertigten Bauteilen Der Formhärt-Prozess ist jedoch mit hohen Energie Aufwendungen verbunden. Die Anlage benötigt am Tag soviel Erdgas wie ein Einfamilienhaus pro Jahr Fragestellung Wie vergleichen sich die Umweltprofile zweier Passat-Karosserien (Formgehärtet und konv. umgeformt) über den gesamten Lebenszyklus ? Konzernforschung Seite 18 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Der Formhärtprozess im Werk Kassel 900°C 170°C Platinen Vorformen Lasern/ Formhärten Strahlen schneiden (konv) Schneiden fertiges Material- input Bauteil Konzernforschung Seite 19 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Standort Bilanz: Formhärt-Prozess Gate to Gate konventionelle Umformung Formhärtprozess 160 potentielle Umweltlasten [%] 140 120 100 80 60 40 20 0 Treibhauspot. Versauerung Sommersmog Überdüngung (CO2, …) (SO2, NOx…) (HC, NOx, …) (NOx,…) Konzernforschung Seite 20 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Lebenszyklus Bilanz: Formhärt-Prozess Blick über den Werkszaun hinaus (cradle to grave) Stahl Produktion Konv. Umformung Formhärten Fahrzeugnutzung 100 Potentielle Umweltlasten [%] 80 60 40 20 0 Treibhauspot. Versauerung Sommersmog Überdüngung (CO2, …) (SO2, NOx…) (HC, NOx, …) (NOx,…) Konzernforschung Seite 21 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Handlungsfeld Werkstoffe Schlussfolgerungen Intelligenter Leichtbau weist die günstigste CO2-Bilanz über Lebenszyklus auf. Am Beispiel des Passat wurde gezeigt: Der Einsatz formgehärteter Stähle führt bereits in der Produktion zum ökologischen Break-even Die Zunahme von Umweltlasten in einem Produkt-Lebensabschnitt führt nicht notwendigerweise zu einem Anstieg der Umweltlasten im gesamten Lebenszyklus Konzernforschung Seite 22 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Handlungsfeld Biokraftstoffe Wie vergleichen sich die Umwelt-Bilanzen von SunFuel (2.Generation BtL) und konv. Dieselkraftstoff ? Konzernforschung Seite 23 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
SunFuel SunFuel (Biokraftstoff 2.Generation) ist ein synthetischer und schwefelfreier Kraftstoff höchster Qualität, der aus Biomasse auf Basis einer Fischer-Tropsch-Synthese hergestellt wird. SunFuel kann, im Vergleich zu konv. Kraftstoffen, zur CO2-Reduzierung beitragen. Die Verwendung von SunFuel in unmodifizierten Motoren führt zu signifikanten Reduzierungen der CO, HC und PM Emissionen ohne die NOx Emissionen zu beeinträchtigen. SunFuel kann sowohl in Reinform als auch als Blend verwendet werden und kann daher einfach in den Markt eingeführt werden ohne Änderungen in der Fahrzeug- Flotte oder der Infrastruktur vornehmen zu müssen. Konzernforschung Seite 24 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Vergleichende Umweltbilanz von SunFuel und konv. Diesel Treibhauseffekt (CO2,…) Energie & Kraftstoff Emissionen Sommersmog (HC, NOx,..) Rohstoffe Produktion & Abfall Versauerung (NOx, SO2, …) Überdüngung (NOx, …) Kraftstoff Nutzung Konzernforschung Seite 25 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltbilanz SunFuel verglichen mit konv. Diesel Treibhaus-Pot. (CO2, CH4,…) Sommersmog (HC, NOx,…) Überdüngung (NOx, PO4, …) Versauerung (NOx, SO2, …) reduzierte Umweltlasten im Vergleich zu 0% 1 2 3 -3% -5% -13% -20% -27% konv. Diesel -29% -40% -42% -60% -61% -80% -87% -89% -91% -90% -94% -100% Zukunft Autark Teil-Autark Konzernforschung Seite 26 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Handlungsfeld Biokraftstoffe Schlussfolgerungen Die Netto-Treibhausgasbilanz eines Biokraftstoffs wird durch den Rohstoff (Feedstock) sowie die Prozessführung zur Kraftstofferzeugung beeinflusst. SunFuel kann – je nach Prozessausprägung – zu einer Reduzierung oder Erhöhung lokaler Umweltlasten (Versauerung, Überdüngung) führen. SunFuel leistet im Vergleich zu konv. Kraftstoffen einen Beitrag zum Klimaschutz. Konzernforschung Seite 27 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Handlungsfeld Produkt Umweltprädikate der Marke Volkswagen Konzernforschung Seite 28 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltprädikate der Marke Volkswagen Konzept Darstellung der Umweltleistungen eines Fahrzeugs über den gesamten Lebenszyklus. Aufzeigen der Verbesserungen zum Vorgängermodell. Spezifische Umwelthighlights auf Technologieebene. Adressierung der Zielgruppenanforderungen Glaubwürdig: Zertifizierung durch TÜV (ISO 14040/44). Übersichtlich und verständlich: Umweltprädikat. Umfassend und transparent: Hintergrundbericht. Konzernforschung Seite 29 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltprädikat Golf VI Ergebnisse der Lebenszyklus Analyse Konzernforschung Seite 30 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltprädikat Golf VI Vorgänger – Nachfolger Vergleich Konzernforschung Seite 31 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltprädikat Golf VI Vorgänger – Nachfolger Vergleich Konzernforschung Seite 32 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Umweltprädikate Kommunikation Kommunikationskanäle Umweltprädikat als Printbroschüre (deutsch /englisch) • Händlernetze Deutschland / Europa • Grosskunden / Importeure • Hotline: 0800-8977277 Umweltprädikat und Hintergrundberichte in elektronischer Form (deutsch / englisch) • www.umweltpraedikat.de und www.environmental-commendation.com Konzernforschung Seite 33 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Handlungsfeld Produkte Schlussfolgerungen Umweltbilanzen eignen sich zur Information von Kunden, Stakeholdern und anderen interessierten Kreisen. Umweltprädikate der Marke Volkswagen informieren die Öffentlichkeit über die Umweltleistungen unserer Produkte. Umweltleistungen werden auf Basis zertifizierter Umweltbilanzen beschrieben. Eine zielgruppenorientierte Aufbereitung der Inhalte ist ein zentrales Erfolgselement. Konzernforschung Seite 34 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
SWOT Analyse Lebenszyklus-Ansätze und nachhaltige Produkt- und Technologieentwicklung Stärken Schwächen • Konsistent und wissenschaftlich anerkannt • Lebenszyklus-Perspektive wird weder • Analyse einer Vielzahl von Umweltaspekten vom Kunden noch von der Politik „gelebt“ • Quantifizierung von Umweltaspekten • Nicht alle Umweltaspekte können belastbar bewertet werden (Toxizität, Landnutzung..) Chancen Risiken • Identifizierung von „Hot-spots“ und • Einführung von Lebenszyklus- Optimierungspotenzialen im frühen Stadium Regulierungen als „on-top“ Maßnahme der Produktentwicklung zu existierenden Regelungen einzelner • Erkennen von Zielkonflikten und Lebenszyklus-Abschnitte Einbeziehung des gesamten Lebenszyklus • Target-Setting anstelle „Schwarz-Weiß“ Entscheidungen Konzernforschung Seite 35 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Fazit Lebenszyklus Analysen liefern für Technologievergleiche im frühen Stadium der Produktentwicklung wichtige Informationen, die den Entscheidungsprozess unterstützen. müssen den jeweiligen Reifegrad der Technologie und vorhandene Optimierungspotenziale berücksichtigen. sind geeignet zur Beurteilung unterschiedlicher Substitutionsstrategien . sind nur dann erfolgreich, wenn Sie von der Politik gelebt werden. Konzernforschung Seite 36 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit ! Konzernforschung Seite 37 Dr. S. Krinke (K-EFUP)
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