Leipzig trifft Berlin - CG Elementum

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Leipzig trifft Berlin - CG Elementum
Informationen der CG Gruppe | Ausgabe 5 | Herbst 2010

                                              CG magazin | Herbst 2010
                                                                         Leipzig trifft Berlin
                                                                         Die CG Gruppe hat sich mit ihrem zweiten Firmensitz
                                                                         in Berlin etabliert. Für beide Orte gilt: Alte und zum
                                                                         Teil schon aufgegebene Industriebauten füllen sich
                                                                         mit neuem Leben und Ideen.

                                                                         Strukturwandel
                                                                         im Kiez
                                                                         Berlin-Oberschöneweide:
                                                                         Ein Beispiel für die urbane
                                                                         Kultur der Zukunft.

                                                                         Den Dieben
                                                                         keine Chance
                                                                         Neue Sicherheitsanlagen
                                              www.cg-gruppe.de

                                                                         im Wohnbereich.

Wir lieben jedes Detail.   www.cg-gruppe.de
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Immobilien   sind mehr als nur Produkte, mit ihnen verbindet sich eine Weltanschauung.
Wir bauen Visionen.                                                                                                                                                   www.cg-gruppe.de

Für Ihre Träume.

Unsere Welt sind Immobilien. Von der Entwicklung über den Bau bis zur Nutzung.   www.cg-gruppe.de
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EDITIORIAL       CG magazin

                                                   Liebe Leserin, lieber Leser,

                                                   zwischenzeitlich ist es Tradition bei der CG Gruppe, alljährlich ein
                                                   Magazin – das CG Magazin – herauszugeben. Als das letzte Ma-
                                                   gazin erschien, befanden wir uns mitten im Ablöseprozess von
                                                   unseren langjährigen holländischen Partnern. Dieser Prozess hat
                                                   uns vor große Aufgaben gestellt und auch Probleme mit sich ge-
                                                   bracht. Das gesamte CG Team hat dies aber als Herausforderung
                                                   verstanden und die Situation deswegen auch exzellent gemeis-
                                                   tert. Hier findet dann die Bezeichnung »human capital« seine ei-
                                                   gentliche Bedeutung. Es hat sich herausgestellt, dass fleißige und
                                                   loyale Mitarbeiter in der Lage sind, schwierigste Situationen zu
                                                   bewältigen. Ihr Durchhaltevermögen hat die Geschäftsleitung der
                                                   CG Gruppe in die Lage versetzt, die anfänglichen Schwierigkeiten,
                                                   die der Ablöseprozess mit sich gebracht hat, zu überwinden.

Nicht nur diese Aufgabe wurde hervorragend gelöst. Auch der Ausbau unserer Aktivitäten am Standort Berlin wurde
erfolgreich vollzogen. Im Ergebnis konnten wir die Arbeitsplätze für die Stammbelegschaft sichern und beschäfti-
gen derzeit 80 Mitarbeiter. Zudem bilden wir fortan fünf Studenten sowie Lehrlinge aus. Die Standortstrategie der
CG Gruppe aus dem Jahr 2008, wonach wir zwar bundesweit vertreten sind, unsere Projekte aber auf die Standorte
Leipzig und Berlin konzentrieren, ist erfolgreich abgeschlossen. Unsere Erfahrungen und Vernetzungen, die in Leipzig
bis auf das Jahr 1995 und in Berlin auf das Jahr 2000 zurückgehen, helfen uns, an beiden Standorten erfolgreich zu
operieren. So profitieren wir von der Konsolidierung des Immobilienmarktes in Leipzig auf hohem Niveau und dem
rasant wachsenden Markt in Berlin.

Uns von den holländischen Partnern loszulösen und komplett unabhängig zu werden, den Standort Berlin mit ei-
genen Projekten zu besetzen und alle Leipziger Projekte erfolgreich fortzuführen – all diese Ziele konnten wir nur
erreichen, weil uns unser Umfeld getragen hat. Wir sind von den meisten Beteiligten mit äußerster Rücksichtnahme
und Geduld begleitet worden. Das Vertrauensverhältnis ist gewachsen und die Zusammenarbeit wurde intensiviert.
Sofern Auseinandersetzungen notwendig waren, haben wir diese mit der gebührenden Sachlichkeit geführt. Das
bestätigt unsere Geschäftspolitik, die auf langfristigen und damit auch belastbaren Verbindungen basiert. Die ver-
trauensvolle Zusammenarbeit mit allen Partnern ist und bleibt unser Anspruch.

In den gewachsenen Strukturen werden wir die bevorstehenden Projekte in Leipzig und Berlin verwirklichen und
damit die Basis einer langfristigen erfolgreichen Arbeit an beiden Standorten schaffen. In der Vergangenheit hat es
zahlreiche strukturelle und personelle Veränderungen gegeben – weitere sind geplant. Dieses Magazin gibt Ihnen die
Möglichkeit, die Entwicklung unseres Unternehmens zu beobachten und sich über unsere Strategie zu informieren.
Sicher ist: Es bleibt spannend. Sicher ist auch: Unsere Arbeit in Leipzig und Berlin wird erfolgreich fortgeführt.

Ihr Christoph Gröner
Geschäftsführer

                                                                                                                              3
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CG magazin       EDITIORIAL

                                                                  Seite 14 bis 15
    Seite 11 bis 13                                               Denkmalschutz: Mit der
    Leipzig: Neues Stadtviertel in Planung                        Vergangenheit in die Zukunft

    Seite 18 bis 21                          Seite 36 bis 39
    CG in Berlin: Von Löwen und Bären        Das ABC der Restaurierung

    Seite 42 bis 46                                               Seite 50 bis 61
    Nachhaltigkeit ist Trend                                      Bröckelnder Putz Ade
             4
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INHALT       CG magazin

    AKTUELLES                                               30 Bitte einsteigen! Pendler zwischen Leipzig und Berlin
                                                               Von Freud und Leid einer
 6 CG im Gespräch                                              eingeschworenen Gemeinschaft.
   Aktuelles aus dem Immobilienunternehmen.
                                                            32 Tanzend den Raum erobern
 8 Same Time Same Place – Die EXPO REAL 2010                   Im Gespräch mit Carola Häberer, Besitzerin
   Die Münchner Immobilienmesse ist jedes Jahr                 des DANCE POINT Tanzstudios Berlin.
   aufs Neue ein Besuchermagnet.
                                                                BAUSTELLE
11 Eine Schlafende wird wach geküsst
   In Leipzig entsteht in naher Zukunft ein                 36 Das ABC perfekt gelernt
   ganzes Stadtviertel neu.                                    Die drei bauausführenden Firmen der CG Gruppe
                                                               beherrschen ihr Handwerk. Das stellen sie unter
14 Die Adresse feiern: Denkmalsanierung im Dialog              anderem auch auf der Baustelle der Lichtenberger
   Bei der Sanierung von Altbauten geht nichts ohne            Lofts in Berlin jeden Tag unter Beweis.
   die zuständige Behörde für Denkmalschutz.
   Aber nicht immer wiehert der Amtsschimmel.                   LEBEN
   Oft geht die Arbeit Hand in Hand.
                                                            40 Das Haus als zweite Haut
16 Raum für Visionen – Leipzig und Berlin                      Neue Trends im Bereich Wohnen.
   Die aktuellen Zahlen zu leer stehendem Wohnraum
   in Leipzig und Berlin erzählen ihre eigenen              42 Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche
   Geschichten, denn hinter Zahlen und Fakten steht            Am Beispiel der Photovoltaik.
   in beiden Städten eine besondere Mentalität.
                                                            47 Dem Einbrecher online auf der Spur
    TITEL                                                      Neue Sicherheitstechnik wird es Langfingern
                                                               in Zukunft immer schwerer machen,
18 Wenn Leipziger Löwen und Berliner Bären                     ihr übles Handwerk auszuüben.
   sich begegnen
   Die CG Gruppe breitet ihr erfolgreiches Konzept              GALERIE
   der denkmalgerechten Sanierung alter Industrie-
   bauten jetzt auch auf die Hauptstadt aus.                50 Hier wird schon in angenehmer Atmosphäre gelebt
                                                               und gearbeitet: Referenzobjekte der CG Gruppe
    PORTRÄT                                                    in Leipzig und Berlin

22 Funktionswandel alter Industriebauten                    55 Es verspricht spannend zu werden:
   – das Carré Parkaue                                         Aktuelle und geplante Projekte der CG Gruppe
   Eine Textilfabrik aus der Zeit der Jahrhundertwende         in Leipzig und Berlin
   verwandelt sich zu einer modernen Wohnanlage.
                                                             3 Editorial
24 Erlebnisfabrik Spreehöfe
   Eine abwechslungsreiche Mieterstruktur macht die         63 Mitarbeiter im Bild
   Berliner Spreehöfe zu einer kleinen Welt für sich. Das
   umgebende Viertel und der Gebäudekomplex stehen          66 Impressum
   dabei aber immer in einem wechselseitigen Austausch.

26 »Schweineöde« war gestern
   In dem Berliner Stadtteil Oberschöneweide findet im
   Moment eine faszinierende Umgestaltung der
   vorhandenen Gebäudesubstanz statt.

                                                                                                                         5
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                   CG im Gespräch
                   Die Häuser, die von der CG Gruppe mit großem Aufwand saniert und restauriert werden,
                   haben in der langen Zeit ihres Bestehens viel erlebt. Auch die CG Gruppe selbst steht immer
                   wieder vor großen Herausforderungen. Das vergangene Jahr hat dem Unternehmen viel Neues
                   gebracht. Schwierigkeiten wurden überwunden und Neuanfänge gewagt. Ein Rückblick.

                   CG und Floreijn gehen mit neuen                               ße 87 ist, hat sich einiges bewegt. Die Mieter und Besucher
                   Projekten getrennte Wege                                      spüren es gegenwärtig jeden Tag: Die Revitalisierung des
                                                                                 Industriedenkmals wird mit Hochdruck vorangetrieben
                                                                                 und macht enorme Fortschritte. Langfristiges Ziel ist es,
                   Nach der gemeinsamen Sanierung des Blüthner Carrés und        ein funktionierendes Stadtteilzentrum zu entwickeln, wel-
                   des Südcenters in Leipzig haben CG und Floreijn ihre ge-      ches Arbeiten, Einkaufen und Freizeit optimal miteinander
                   schäftlichen Beziehungen im Sommer 2009 aufgelöst. Die        verbindet.
                   CG Gruppe baut sich seitdem ein zweites geschäftliches
                   Standbein in Berlin auf. Floreijn will weiterhin den Ausbau
                   des Rübesam-Areals in Leipzig voran treiben.

                   Luftaufnahme vom Rübesam-Areal in Leipzig-Plagwitz.
                   Foto: CG Gruppe

                   Frischer Wind in den Spreehöfen                               Die Spreehöfe entwickeln sich zu einem attraktiven Stadt-
                                                                                 teilzentrum in Berlin-Oberschöneweide.
                                                                                 Foto: Juliane Böhme
                   Es geht voran in Berlin: Seit die Spreehöfe GmbH & Co.
                   KG, ein Unternehmen der CG Gruppe, neuer Eigentümer
                   der Spreehöfe in der Edisonstraße 63/Wilheminenhofstra-

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AKTUELLES       CG magazin

CG Gruppe feiert Richtfest in
Berlin-Lichtenberg

Am 24. August 2010 feierten alle Beteiligten den plan-
mäßigen Fortschritt des Bauvorhabens im Carré Parkaue
in Berlin-Lichtenberg. Punkt 16 Uhr begrüßte Christoph
Gröner, Geschäftsführer der CG Gruppe, etwa 200 Gäste
und betonte dabei, »dass dieses Fest für die Handwerker
organisiert wurde und Zeugnis der Demut gegenüber den
Personen ist, die hier mit ihrer Arbeitskraft für den Erfolg
des Projektes einstehen«.
Insgesamt werden nach voraussichtlicher Fertigstellung im
Frühjahr/Sommer 2011 über 150 Wohneinheiten und aus-
reichend Tiefgaragenplätze zur Verfügung stehen.               Stadtgeschichtlich bedeutend: Ehemaliges »Inter-
                                                               druck«-Gebäude, Ecke Dresdner-/Salomonstraße,
                                                               in Leipzig. Foto: CG Gruppe

Richtfest im Carré Parkaue in Berlin-Lichtenberg.
Foto: CG Gruppe

                                                               Bald sind hier Baumaschinen am Werk, um das Gebäu-
Wo einst Druckereimaschinen                                    de wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen.
                                                               Foto: CG Gruppe
ratterten …

… wird bald wieder fleißig gehämmert und gespachtelt.           In dem imposanten Eckgebäude werden in vier Ober- und
Denn auf dem ehemaligen Gelände des Leipziger Großbe-          zwei Dachgeschossen über 9.700 m2 modernste Wohnflä-
triebes »VEB Interdruck«, Dresdner Straße/Ecke Salomon-        chen entstehen. Die geplanten Panoramafenster zur Hof-
straße, werden in Kürze umfangreiche Sanierungsarbeiten        seite versprechen den künftigen Mietern viel Licht und eine
stattfinden. Das Grafische Viertel, zu dem das Gebäude           angenehme Atmosphäre. Doch in dem Gebäudekomplex
gehört, ist architektonisch und stadtgeschichtlich sehr be-    sind die Möglichkeiten der Raumgestaltung noch längst
deutend. Bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts befand     nicht ausgeschöpft. Es bleibt spannend, welche Visionen
sich hier die Hauptschlagader des deutschen Buchhandels.       die CG Gruppe noch in dem ehemaligen »Interdruck« Ge-
Prachtvolle historische Gebäude zeugen davon.                  bäude verwirklichen wird.

                                                                                                                              7
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CG magazin       AKTUELLES

                   Same Time –
                       Same Place…
                   Networking auf höchstem Niveau                                 Diese Schlussfolgerung stützt auch eine EXPO REAL-Befra-
                                                                                  gung unter Immobilienexperten und Fachjournalisten aus
                   Im Zeitraum vom 4. bis 6. Oktober 2010 finden zahlreiche        dem In- und Ausland zur Einschätzung der wirtschaftlichen
                   Aussteller und Besucher auf dem Gelände der Neuen Messe        Entwicklung der Immobilienbranche. Die Befragten konnten
                   München zusammen. Hier wird das gesamte Spektrum der           sich zwar nicht eindeutig festlegen, wie es 2010 auf dem Im-
                   Immobilienwirtschaft gründlich unter die Lupe genommen.        mobilienmarkt weitergeht, aber positiv wird nach wie vor
                   Die größte europäische Fachmesse für Gewerbeimmobilien         der Standort Deutschland bewertet: Die Branchenkenner
                   und Investitionen, EXPO REAL, bietet eine internationale       bestätigten das Image als attraktivste Investitionsregion, ge-
                   Networking-Plattform für Märkte von Europa über Russland,      folgt von Großbritannien, Frankreich, der Türkei, Osteuropa,
                   den Mittleren Osten bis in die USA, und dient zur Markt-
                   orientierung in der internationalen Immobilienwirtschaft.
                   Zudem hält die ausreichende Präsentationsfläche zahlreiche
                   Möglichkeiten bereit, um neue Kontakte zu knüpfen, Dialoge
                   mit Kunden, Partnern und gegebenenfalls neuen Entschei-
                   dern zu führen. Im Jahr 2009 gab es bereits 1.580 Aussteller
                   und 21.430 Besucher aus der ganzen Welt. Zusammen mit
                   den Repräsentanten der ausstellenden Unternehmen hatte
                   die Messe damit mehr als 36.000 Teilnehmer. Die Top-Ten-
                   Besucherländer waren neben Deutschland Großbritannien,
                   Österreich, die Niederlande, Schweiz, Polen, Frankreich, die
                   Tschechische Republik, die USA, Russland und Luxemburg.

                   Trendentwicklung 2010

                   Im Jahr 2010 ist ein positiver Trend erkennbar, denn trotz     Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der
                   der schwierigen Situation der Immobilienmärkte zeichnet        Messe München. Foto: EXPO REAL
                   sich eine leichte Erholung ab. »Es ist erfreulich, dass die
                   EXPO REAL dieses Jahr wieder das gleiche Aussteller- und       den USA und Russland. Es wird erwartet, dass in Deutschland
                   Flächenniveau wie 2009 erreicht«, sagt Eugen Egetenmeir,       vor allem flexible Konzepte wie Mixed-Use-Immobilien bei In-
                   Geschäftsführer der Messe München. »Dies lässt hoffen, dass    vestoren hoch im Kurs stehen werden, ebenso wie Einzelhan-
                   2010 ein Jahr der Konsolidierung mit leichten Erholungsten-    delsimmobilien. Aber auch Logistik- und Sozialimmobilien
                   denzen wird.«                                                  wurden als äußerst beliebt eingeschätzt.

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Leipzig trifft Berlin - CG Elementum
AKTUELLES       CG magazin

Die EXPO REAL 2010
Neuerungen der EXPO REAL                                        tigsten Beteiligungsziele – Networking, Kontaktanbahnung
                                                                mit Entscheidern und potenziellen Kunden, Marktorientie-
Der Messetitel der EXPO REAL »Internationale Fachmesse für      rung und Präsentation von Projekten – sind Wegbereiter für
Gewerbeimmobilien« wurde 2010 inhaltlich um ein weiteres        Investitionsentscheidungen.
bedeutendes Wort, »Investitionen«, ergänzt; in erster Linie,    Außerdem bietet die Messe mit ihrem Konferenzprogramm
um das Profil der Messe als Plattform für Investitionsstandor-   ein hochkarätiges und umfangreiches EXPO REAL FORUM
te und Investoren weiter zu schärfen.                           mit rund 500 Referenten. Die EXPO REAL 2010 steht im Zei-
»Immobilien können nicht losgelöst vom Investitionsum-          chen aktueller Trends und Innovationen des Immobilien-,
feld gesehen werden. Die Erweiterung im Messetitel be-          Investitions- und Finanzierungsmarktes. Die Vorsilbe »Re«
schreibt daher noch treffender Angebot und Nachfrage der        prägt dabei das laufende Programm. Die Abkürzung »RE«
EXPO REAL«, sagt Egetenmeir. »Das wird auch deutlich, wenn      steht 2010 nicht nur für Real Estate, sondern auch für einen
man sieht, wie auf der Messe die Wertschöpfungskette der        Neustart in vielen Bereichen der Branche. Die Leitworte, die
Immobilienwirtschaft ineinandergreift: von Wirtschaftsregi-     einprägsam und vor allem ausschlaggebend für die Themen
onen und Städten als Investitionsstandorte, über Projektent-    sind, lauten: »RE-alism« – Changes and new opportunities,
wickler, Finanzierer, Berater, Architekten und Planer – sowie   »RE-pair« – What are the tasks, »RE-quests« – What are the
Corporate Real Estate Manager und Expansionsleiter bis hin      needs, »RE-pay« – What will pay off und »RE-set« – What to
zu Nutzern und Investoren.« Die begriffliche Erweiterung         do. Damit lenkt die EXPO REAL den Blick der Marktteilneh-
spiegelt auch die jüngste Aussteller- und Besucherbefragung     mer nach vorn und beflügelt den Austausch über zukunfts-
der EXPO REAL 2009 wider. Die dort genannten vier wich-         fähige Geschäftsmodelle, Marktsegmente und Investitions-
                                                                strategien. Finanz-, Investment- und Energieeffizienzthemen
                                                                runden das Angebot ab. Ein besonderer Dauerbrenner ist
   RE-alism – Changes and new opportunities
   Realismus – Veränderungen und neue Möglich-                  dabei Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche unter wirt-
   keiten                                                       schaftlichen Aspekten.

   RE-pair – What the tasks are                                 Foren für jedermann
   Wiederherstellung, Reparatur – Was sind die
   Aufgaben                                                     Die Messe stellt insgesamt fünf Foren bereit, die unterschied-
                                                                liche Themenbereiche und Ansprüche der Besucher und Aus-
   RE-quests – What the needs are
                                                                steller der Messe abdecken.
   Nachfrage – Was wird benötigt
                                                                Das EXPO REAL FORUM in Halle A2 bietet vertiefende Einblicke
   RE-pay – What will pay off                                   in die aktuellen Themen der Immobilienwirtschaft. Namhafte
   Rückzahlung – Was zahlt sich aus                             Branchenexperten diskutieren dort über Wege aus der Krise,

   RE-set – What to do
   Neustart – Was muss getan werden                                                                                               9
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CG magazin        AK-

                                                                       Nachhaltigkeit, Investment- und Finanzierungsstrategien.
                                                                       Seit der ersten EXPO REAL zählt dieses Forum zu den wich-
                                                                       tigsten Informationsbörsen im Bereich Gewerbeimmobilien.
                                                                       Die Vielfalt der nutzungsgebundenen Immobilien beleuch-
                                                                       tet das SPECIAL REAL ESTATE FORUM in Halle C2. Experten
                                                                       aus den Marktsegmenten Hotel, Einzelhandel, Logistik und
                                                                       Wohnimmobilien erörtern aktuelle Projekte, präsentieren
                                                                       ihre ganz persönliche Sicht des Marktes und stellen sich der
                                                                       Diskussion.
                        Impression von der EXPO REAL 2009              Im INVESTMENT LOCATIONS FORUM in Halle A1 geht es um
                                                                       weltweite Investitionsstandorte, analysieren und diskutieren

Mixed-Use-Immobilien – Einrichtungen, die Angebote aus                 internationale Teilnehmer Marktpotenziale. Neben etablier-
dem Handels- oder Dienstleistungsbereich unter einem Dach              ten europäischen Ländern und Nordamerika gehören dazu
beherbergen. Sie sollen Erlebnis mit Konsum verbinden und              auch »Emerging Markets«.
für die Kunden eine besondere Attraktion darstellen.                   In Halle A2, unter dem Dach des PLANNING & PARTNERSHIPS
                                                                       FORUM, werden Herausforderungen und Visionen aus den
Emerging Markets – aufstrebende Märkte                                 Bereichen der Stadtentwicklung, der Architektur und des
                                                                       Facility-Managements vorgestellt und zusammengeführt.
Facility Management – Gebäudeverwaltung
                                                                       Abgerundet wird das Programm durch den Career Day.
                                                                       Die MEDIA LOUNGE in Halle A1 bringt Medienvertreter,
                                                                       PR-Fachleute und Aussteller zusammen und schafft viele neue
                                                                       Möglichkeiten für eine intensive Pressearbeit. Wer sich für In-
                                                                       terviews verabreden, im Bar- & Lounge-Bereich die letzten
                                                                       News austauschen, Kontakte knüpfen oder Branchen-VIPs in
                                                                       der Diskussion erleben möchte, ist hier bestens aufgehoben.

                                                                       Service der Messe

                                                                       Die EXPO REAL 2010 erweitert ihren Ausstellerservice um
                                                                       die »Initiative Messeerfolg«. Sie begleitet Unternehmen bei
                                                                       der Planung und Umsetzung ihrer Beteiligung an der EXPO
                                                                       REAL, um den Messeauftritt so effizient und öffentlichkeits-
                                                                       wirksam wie möglich zu gestalten. Die Initiative betreut für
                                                                       die EXPO REAL »Meplan«, ein Tochterunternehmen der Mes-
                                                                       se München.
                                                                       Auch Social-Media ist ein großes Thema. Die Messe stellt ih-
                                                                       ren Besuchern »Mobile Guides« zur Verfügung, die sowohl
                    Christoph Gröner, Geschäftsführer der CG Gruppe,
                                                                       eine mobile Navigation durch die sechs Messehallen ermögli-
                    im Gespräch mit dem Leipziger Wirtschaftsbürger-
                    meister Uwe Albrecht (v.r.n.l.).                   chen als auch den Zugriff auf die Teilnehmerdatenbank und
                                                                       das Konferenzprogramm. Darüber hinaus ist die EXPO REAL
                                                                       auf dem Network-Portal Xing präsent und auch Twitter wird
                                                                       zur Verbreitung von Neuigkeiten während der Messetage
                                                                       genutzt.

                                                                       CG Gruppe

                                                                       Als unabhängiges und inhabergeführtes Unternehmen der
                                                                       Immobilienwirtschaft mit Sitz in Leipzig und Berlin ist die
                                                                       CG Gruppe seit Jahren auf der EXPO REAL erfolgreich vertre-
                                                                       ten. In diesem Jahr in Halle B2, Stand 420.        Maria Jahr
                                       Andrea Stenzel am
                                       Messestand der CG Gruppe
             10                        auf der EXPO REAL.
AKTUELLES        CG magazin

Eine Schlafende
wird wach geküsst
Mitten in der Leipziger Innenstadt liegt ein elf Hektar großes Areal brach.
Verwildert, mit eingefallenen Hütten und allerhand Unrat sieht es wenig
einladend aus. Doch schon bald könnte die Gegend wach geküsst werden.
Dann wird sich zeigen, welche Schönheit in ihr steckt.

Mit Blick auf Leipzigs Innenstadt wohnen und arbeiten – das könnte im neuen Stadtviertel Wirklichkeit werden.
Foto: Daniel Große

Gras wuchert über den einstigen Stadtstrand. Der Wind            Gewerbe und »eventuell auch Wohnen« herzustellen, wie es
pfeift durch alte Lagerhallen. Halb geöffnete Türen geben        Packeiser vorsichtig formuliert. Die Nähe zur Bahnstrecke sei
den Blick frei auf Pappkartons und Schuttberge. Kaum zu          beim Wohnungsbau kein Problem. »Das ist eine Frage der
glauben, dass sich das Areal mitten im Stadtzentrum Leipzigs     Bauausführung. Außerdem ist das ja auch ein Zeichen von
befindet. In Sichtweite von Hauptbahnhof, Uni-Riese und           Innenstadtnähe und ausgebauter Infrastruktur«, meint er.
Wintergartenhochhaus liegt eine riesige Fläche brach. Was        Zu näheren Details hält er sich noch bedeckt: »Es gilt, diverse
vergessen scheint, wird demnächst wiederbelebt. Denn geht        Absprachen zu treffen, das wird auch noch eine Weile dau-
es nach der »Aurelis«, entsteht zwischen Hauptbahnhof und        ern. Wir gehen aber davon aus, dass wir an der Stelle eine
Berliner Straße schon bald ein neues Stadtviertel. Die Gesell-   hohe Attraktivität und Anziehungskraft herstellen können.«
schaft verwaltet als ehemalige Tochter der Deutschen Bahn
solche brachliegenden Flächen. »Wir haben die Aufgabe, das       Erreicht werden soll das vor allem durch sogenannte Quar-
Gelände zu entwickeln«, sagt Sprecher Raik Packeiser und         tiersplätze und die Integration naturnaher Flächen am Fluss
legt Wert darauf, dass das Unternehmen von Hochtief und          Parthe in das Gesamtbild. Bereits im Oktober 2008 hatten die
dem Finanzinvestor Redwood Grove kein Projektentwick-            »Aurelis« und die Stadt Leipzig einen städtebaulichen Gutach-
ler sei. »Wir stellen die Baureife her, schaffen also Voraus-    terwettbewerb ausgelobt, um Ideen für die Entwicklung des
setzungen, dass Investoren auf dem Gelände tätig werden          Geländes zu sammeln. Gewonnen hatte damals das Architek-
können«, so Packeiser. Das Areal liege in exponierter Lage       tur- und Planungsbüro »ASTOC« aus Köln. In Zusammenar-
mitten in der Stadt, weshalb eine Entwicklung möglich und        beit mit dem Leipziger Landschaftsarchitekturbüro »bgmr«
nötig sei. »So etwas lässt man nicht einfach brachliegen«,       entstand ein Entwurf, der durch verschiedene Aspekte über-
sagt der Sprecher. In Absprache mit der Stadt Leipzig würden     zeugte. »Es ging uns in erster Linie um die Ausrichtung der
Möglichkeiten gesucht, eine Mischnutzung aus Einzelhandel,       Bebauung zum Freiraum der Parthe und die Ansicht von der

                                                                                                                                    11
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                    Bahnseite, wo eine signifikante Silhouette entstehen sollte«,      sind als Übergang zum Wohnen Dienstleistungsfunktionen
                    beschreibt Oliver Hall, Gesellschafter bei »ASTOC«, das Pro-      und am Bahnhofsausgang ein Hotel vorgesehen.
                    zedere. »Wir schlugen Bebauungsbänder parallel zur Bahn
                    und eine feingliedrige Erschließung im Stimmgabelprinzip          Besonders attraktiv und interessant wird das entstehende
                    vor. Wichtigstes Element sind die Quartiersplätze, um hier        neue Stadtviertel durch die Einbeziehung der Parthe, die an
                    Aufenthaltsqualität zu schaffen und die Durchwegung vom           dieser Stelle jahrzehntelang kaum zugänglich war. Das Kon-
                    Bahnhof zur Parthe attraktiv zu gestalten«, erläutert Hall. Die   zept dafür wurde vom Leipziger Landschaftsarchitekturbüro
                    Schwierigkeit lag seiner Meinung nach in der Größe des zu         »bgmr« erarbeitet. Terrassenartige und einem Park ähnliche
                    entwickelnden Geländes. »Häufig wird versucht solche Are-          Anlagen zwischen Gebäuden und Parthe, können als Sitz-
                    ale in einem Zug zu entwickeln. Bei über 100.000 Quadrat-         stufen genutzt werden und dienen gleichzeitig als Versicke-
                    metern ist es aber klar, dass man funktionierende Abschnitte      rungsflächen für Regenwasser. »So entsteht entlang der Par-
                    schaffen muss, die nicht als Rudiment erlebt werden«, sagt        the ein neuer Grünraum, der etwa einen Hektar groß sein,
                    er. Darum sei überlegt worden, wie der vorhandene Raum            und als Park nutzbar wird«, sagt Carlo Becker, Gesellschafter
                    mit einer Gesamtstruktur versehen wird, aber dennoch Stück        der »bgmr.«. Das Büro erarbeitet regelmäßig Konzepte zur
                    für Stück bebaut werden kann. »Unser Ansatz ist, dass Er-         besseren Erlebbarkeit der Parthe. »Hier bietet sich eine gute
                    schließung und Freiraum mit den Entwicklungsstufen wächst,        Möglichkeit, den Fluss in den urbanen Stadtraum zu integrie-
                    beginnend mit den Blöcken direkt am Bahnhof und einem             ren, auch wenn die Parthe nicht im eigenen, sondern einem
                    der Quartiersplätze. Der aufwendige nördliche Anschluss mit       gebauten Flussbett fließt«, so Becker. Seinen Informationen
                    Brücke über die Parthe wird erst gebaut, wenn klar ist, dass      zufolge hat dieses Konzept bei der Stadt Leipzig und der
                    sich das Gebiet füllt«, so der Architekt und Stadtplaner.         »Aurelis« einen breiten Konsens gefunden. »Was die zeitli-

                    Naturnah und doch urban: Die Terrassen sind Rück-                 Mitten in der Stadt entsteht ein grüner Gürtel entlang
                    zugsort und Versickerungsfläche zugleich.                          der Parthe, die dann wieder zugänglich wird.
                    Grafiken: bgmr. Landschaftsarchitekten

                    Da das Gebiet durch seine unmittelbare Lage in der Innen-         che Schiene angeht, hängt von der baulichen Nachfrage und
                    stadt Leipzigs qualitativ hochwertig sei, habe »ASTOC« von        Investorensuche ab. Fakt ist bislang: Wenn gebaut wird, wird
                    Beginn an auch den Vorteil des Wohnens in der City unterstri-     auch der geplante Freiraum und die Integration der Parthe
                    chen. »Das war eine optionale Möglichkeit. In der Vertiefung      realisiert«, sagt er.
                    der Gespräche hat sich bestätigt, dass dies durchaus sinnvoll
                    ist. Wir haben dazu eine Form des Planungsrechtes mit der         Besonders erfreut darüber ist Andreas Gumbrecht, Ge-
                    Stadtverwaltung diskutiert, die dies offen hält«, berichtet       schäftsführer des Zweckverbandes Parthenaue. »Die Zu-
                    Hall. Entstanden sei ein koordinierender Bebauungsplan, der       gänglichmachung der Parthe bedeutet eine Aufwertung des
                    gewisse Bandbreiten festlege, in denen Änderungen möglich         Innenstadtbereiches und des Wohnumfeldes«, sagt er. Und
                    sind. »Damit wurde ein flexibles System erreicht, das in der       er geht noch weiter: »Ich glaube, für den gesamten Nordos-
                    Struktur aber ein starkes Gerüst darstellt, mit drei Bebau-       ten der Stadt ist dies interessant. Die kleine grüne Fläche im
                    ungsbändern entlang der Bahnstrecke. Der erste unmittelbar        urbanen Umfeld bietet einen Rückzugsort. Natürlich bleibt
                    an der Bahn ist eher für die gewerbliche Nutzung geplant          die dichte Besiedlung, aber durch die Neugestaltung des
                    und soll einen Lärmpuffer schaffen. Für den Mittelstreifen        Areals wandert die grüne Achse immer weiter nach Leipzig«,

             12
AKTUELLES        CG magazin

Das 3-D-Schrägluftbild verdeutlicht, wo das Stadtviertel entstehen soll: Es beginnt direkt am Parkhaus West des
Hauptbahnhofs und erstreckt sich entlang der Berliner Straße. Grafik: ASTOC Architects and Planners

sagt Gumbrecht, der hofft, dass nun noch mehr geschieht.          informiert Bärbel Winter vom Stadtplanungsamt. Nach der
»Vielleicht sind wir schon in fünf Jahren ein wenig weiter, die   Ämterbeteiligung soll die Bürgerbeteiligung folgen. »Wir
Parthe vom Bahngelände bis zur Pfaffendorfer Straße wie-          wollen frühzeitig informieren und erwarten eigentlich nur
der erlebbar zu machen«, erklärt er. Ziel sei es, ähnlich dem     positive Rückmeldungen. Immerhin verschwindet eine Brach-
Karl-Heine-Kanal »Wasser und Natur in die Stadt zu holen«,        fläche, die Parthe wird wieder zugänglich gemacht, es ent-
wie er es ausdrückt.                                              stehen Grünflächen«, zählt Winter auf.

Im Herbst sollen die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt         Bis es soweit ist, wird noch einige Zeit vergehen. So lange
werden. »Derzeit erstellen wir einen Bebauungsplan in Ab-         darf das schöne Dornröschen weiter schlafen und davon
sprache mit dem Fachausschuss Stadtentwicklung und Bau«,          träumen, wach geküsst zu werden.              Daniel Große

So sieht das Areal am ehemaligen Stattstrand derzeit aus. Bald könnte hier Neues entstehen. Foto: Daniel Große

                                                                                                                                 13
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                    Die Adresse feiern:

                    Denkmalsanierung im Dialog
                                                                                      Denkmalschutz in Deutschland

                                                                                      Jedes Bundesland hat ein eigenes Denkmal-
                                                                                      schutzgesetz, dennoch unterscheiden sich die
                    Drei Schwalben unter einem endlos                                 Maßgaben von Sachsen und Berlin kaum – nur
                                                                                      für die Bescheinigung des Sanierungsaufwan-
                    blauen Himmel – mehr ist von der                                  des gibt es unterschiedliche Ansprechpartner:
                    ursprünglichen Deckenbemalung in                                  Die Untere Denkmalbehörde in Leipzig und das
                    der Alfred-Kästner-Straße 72 in Leip-                             Landesdenkmalamt in Berlin. Beide legen harte
                                                                                      Bandagen für die Sanierung denkmalgeschützter
                    zig nicht mehr übrig. Rainer Kuchen-                              Gebäude an – wenn es der Markt erlaubt. Zwar
                    brod von der CG Gruppe ist dennoch                                sind sie am Erhalt der historischen Substanz inte-
                    optimistisch: »Das wird alles in sei-                             ressiert, dennoch kennen sie auch die Zwänge,
                                                                                      denen moderne Sanierer unterliegen. Deshalb
                    ner ursprünglichen Farbigkeit herge-                              sind zum Beispiel Anbauten wie Balkone in ab-
                    stellt«, sagt er. »Schon zu Beginn der                            gewandten Lagen ebenso möglich wie Solaran-
                    Baumaßnahme haben Spezialisten alle                               lagen. Voraussetzung dafür ist der Abgleich des
                                                                                      Gesamtkonzeptes mit den Bearbeitern der Denk-
                    Gemälde untersucht und mit den Denk-                              malschutzbehörden.
                    malbehörden die restaurierte Fassung
                    abgestimmt.«

                    Das Gründerzeithaus steht unter Denkmalschutz und die          Jahren zuvor Begünstigungsbescheide der Denkmalbehör-
                    Spezialisten der Immobiliengruppe wollen den Eingangsbe-       den vor allem beim Ausbau von Dachgeschosswohnungen
                    reich ebenso herrichten wie die frisch geputzte Fassade, die   oder der Umnutzung einer zuvor gewerblich genutzten Im-
                    es Kuchenbrod mit ihren zierlichen Fensterbekrönungen,         mobilie teilweise abgelehnt hat, wieder an die Bescheide der
                    Puttenmotiven und Wappenmuscheln besonders angetan             Denkmalbehörde – auch wenn es sich bei den Investitio-
                    hat: »Wir haben Klinker gereinigt, Schadstellen ausgebes-      nen bautechnisch um Neubauten handelt.
                    sert und Zierelemente restauriert. Das ist für uns immer       Für das Gebäude in der Alfred-Kästner-Straße ist die neue
                    eine Herausforderung, die wir dank unserer Spezialisten aus    Sicherheit optimal, denn dem Haus ging es auch innen
                    allen Gewerken meistern konnten.«                              an den Kragen: Es wurde entkernt, die Substanz überprüft
                    Die CG Gruppe saniert seit Jahren in Leipzigs Toplagen.        und anschließend wie ein Neubau wiederhergestellt, erläu-
                    »Wir kaufen und verkaufen nur Objekte, die nachhaltig          tert der Verkaufsleiter der Gruppe: »Wir haben neues Par-
                    vermietbar sind.« Und gerade der Denkmalschutz macht           kett verlegt, neue Wandbeläge, neue Türen, neue Bäder, ei-
                    Projekte wie die der CG Gruppe für Anleger interessant.        nen Fahrstuhl eingebaut und Balkone angebaut.« Aus acht
                    Das liegt an den kurzen Steuerabschreibungen, die seit ei-     Wohnungen wurden zehn. Selbst das Dachgeschoss durfte
                    nem Jahr wieder möglich sind. Grund ist ein Urteil des         die Gruppe ausbauen, obwohl das aus Sicht der steuerli-
                    Bundesfinanzhofes (Az. X R 8/08) vom 24. Juni 2009. Es          chen Abschreibung »immer etwas schwieriger ist«. Doch
                    brachte Ruhe in einen Markt, den zuvor eine Anordnung          auch das Verhandeln mit der Unteren Denkmalbehörde ge-
                    des Bundesministerium der Finanzen verunsichert hatte.         hört zum Alltagsgeschäft der Gruppe. Schließlich misst sie
                    Die BFH-Richter banden die Finanzverwaltung, die in den        ihr Angebot im harten Wettbewerb hochwertiger Leipziger

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                                                               Vor der Sanierung:           Nach der Sanierung:
                                                               ein vergessenes              ein modernes Wohn-
                                                               Kleinod.                     gebäude im histori-
                                                               Fotos: Juliane Böhme         schen Glanz.
                                                               und CG Gruppe

Sanierer an drei zentralen Vorgaben: Sicherheit, Nachhaltig-   derheit aus den Gebäuden entfernt werden. Käufern einer
keit und Steuervorteil. Letzteren Anspruch kann sie nur im     denkmalgeschützten und unsanierten Immobilie empfiehlt
Dialog mit der Unteren Denkmalbehörde einlösen. »Wir           Baron, alle Baumaßnahmen mit seiner Behörde abzustim-
haben die Aufgabe, unseren Kunden absolut zeitgemäße           men. Gesprächsbedarf besteht nach Erfahrung des Leip-
Wohnungen zu präsentieren. Und dass sich dort rein bau-        ziger Denkmalschützers gerade bei Balkonanbauten, Auf-
technisch und bauphysikalisch Konflikte auftun, das liegt       zügen, Dachgeschossausbauten, bei der Dämmung, der
auf der Hand.« Allerdings, so schränkt Kuchenbrod ein,         Heizungsart oder dem Wunsch nach Solaranlagen. Diese
sei die Denkmalbehörde realistischer geworden »und bereit,     Absprache, so Baron, sei Voraussetzung für die steuerliche
sich auf Diskussionen einzulassen und nachzugeben.«            Denkmalabschreibung: »Tut man das nicht, dann wird es
Das bestätigt auch Denkmalschützer Norbert Baron: »Bal-        schwierig.«
kone – das sagen wir heute, die gehören zur Wohnnut-           Zugleich beschwichtigt er: »Wenn es kleine Veränderungen
zung dazu. Oftmals gab es ja auch früher Austritte und         gibt, um den heutigen Bedingungen gerecht zu werden,
Balkone, insofern führen wir nur das fort, was schon zu        dann ist das logisch.« Häufig befinde sich noch das WC
Gründerzeiten begonnen wurde.« Baron wacht als Abtei-          auf halber Treppe, »da lassen wir natürlich auch Bäder und
lungsleiter der Unteren Denkmalbehörde über die archi-         Toiletten in die Wohnung einbauen.« Aussichten auf mas-
tektonischen Schätze Leipzigs. Die Häuser betrachtet er        sive Eingriffe in die Struktur der denkmalgeschützten Ge-
als Gesamtdenkmäler, als Summe all ihrer Besonderheiten,       bäude macht Baron zwar nicht, eine museale Restaurierung
die es zu erhalten gilt: Wenn es nach ihm geht, dann darf      müssen Bauherren und Immobilienkäufer aber auch nicht
nichts egalisiert werden, darf keine Kostbarkeit oder Beson-   fürchten.                                     Anja Neubert

                                                                                                                             15
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                    Raum für Visionen –
                           Leipzig und Berlin
                    Leipzig und Berlin haben einiges gemeinsam: Beide Städte wachsen, die
                    Haushalte werden immer kleiner und die Menschen immer älter. Der Bedarf
                    an barrierefreiem Wohnraum steigt. In Berlin sind Investoren und Immobi-
                    lienbesitzer in einer glücklichen Lage: Weil es kaum leere Wohnungen gibt,
                    bestimmen sie den Markt. Leipzig hingegen ist mit einem Wohnungsleer-
                    stand von 12 Prozent ein Mietermarkt. Dort erzielt nur der Renditen, der
                    seinen Mietern hochwertig sanierte Wohnungen bietet.

                    Berlin ist sexy, bunt und selbstbewusst und noch dazu preis-      lin Wohnraum als Zweit- oder Urlaubswohnsitz erwerben.
                    wert – zumindest nach Einschätzung des Immobilienverbandes        Dennoch bleibt Berlin eine Mieterstadt. 87 Prozent der
                    IVD. Durchschnittlich rund 1.600 Euro kostet der Quadratmeter     3,4 Millionen Berliner wohnen zur Miete. Derzeit stehen
                    nach Angaben von IVD-Sprecher Jürgen Michael Schick. Berlin       nach Angaben des Senates für Stadtentwicklung rund 100.000
                    ist in seinen Augen eben einfach eine Weltstadt – und zwar        Wohnungen leer – jedoch nicht, weil sich kein Mieter dafür fin-
                    auch der kleinen Preise.                                          det, sondern weil sie saniert, umgebaut oder verkauft werden
                    Der Immobilienmarkt in Berlin ist immer in Bewegung, auch         sollen. Vor allem Anleger im mittleren und hochwertigen Seg-
                    wenn die Eldorado-Stimmung der ersten Jahre nach der Jahr-        ment haben deshalb derzeit beste Aussichten. Nach Einschät-
                    tausendwende dahin ist. Wurden 2006 noch Kaufverträge im          zung des IVD können sie in Berlin bis auf die Standortwahl
                    Wert von insgesamt 14,8 Milliarden Euro abgeschlossen, so         kaum etwas falsch machen: Die Mieteinnahmen decken da-
                    sank die Summe mit der US-Immobilien-Krise 2008 auf 7,2 Milli-    nach häufig die Kredite. Außerdem lässt die starke Nachfrage
                    arden Euro. Trotzdem kam der Markt nicht zum Erliegen. 2009       hohe Aufschläge zu. Werden Wohnungen in den Trendvierteln
                    wurden immerhin noch 6,5 Milliarden Euro umgesetzt.               neu vergeben, so sind nach Angaben des Berliner Mieterver-
                    Der Grundstücksmarktbericht 2009/10 zeigt: 2008 und               eins Aufschläge von bis zu 30 Prozent möglich. Und so wird
                    2009 waren in Berlin Jahre der nachhaltigen Anlage. Aus           in Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Charlottenburg, Mitte und Wil-
                    Angst vor einer Inflation setzten die Hauptstädter auf dem         mersdorf der Mietspiegel häufig Makulatur. Dort und auch
                    Höhepunkt der Wirtschaftskrise nicht auf Gold, sondern            in Steglitz sind nach Angaben des Verbandes Berlin-Branden-
                    auf die eigenen vier Wände. Außerdem hielt die Nachfra-           burgischer Wohnungsunternehmen weniger als zwei von hun-
                    ge der Reisenden aus dem In- und Ausland an, die in Ber-          dert Wohnungen unvermietet.

                          Die besten Wohnlagen in Berlin
                                                                                                                Tendenz             Tendenz
                          Stadtbezirk                                           Kaufpreis pro m2                Kaufpreis            Miete

                          Charlottenburg                                    1.600 ¤    bis   6.000 ¤                ⁄                   fi

                          Friedrichshain                                    1.800 ¤    bis   2.500 ¤                 fi                  fi

                          Kreuzberg                                         1.500 ¤    bis   3.200 ¤                 fi                  fi

                          Mitte                                             2.500 ¤    bis   7.000 ¤                 fi                  fi

                          Pankow                                            1.400 ¤    bis   2.500 ¤                ⁄                   ⁄

                          Prenzlauer Berg                                   2.200 ¤    bis   4.200 ¤                 fi                  fi

                          Schöneberg                                        1.500 ¤    bis   3.200 ¤                ⁄                   ⁄

                          Tempelhof                                         1.200 ¤    bis   2.300 ¤                ⁄                   ⁄

                          Tiergarten                                        2.500 ¤    bis   6.000 ¤                ⁄                   ⁄

                          Wannsee                                           2.000 ¤    bis   4.300 ¤                ⁄                   ⁄

                          Weißensee                                         1.600 ¤    bis   2.500 ¤                ⁄                   ⁄

                          Wilmerdorf                                        1.600 ¤    bis   3.600 ¤                ⁄                   fi

                    Durchschnittliche Preisspannen für typische Wohnungen. Preisprognose für 12 Monate.
                    Quelle: Maklerumfrage Jan.-Mai 2010.

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AKTUELLES           CG magazin

Wer mieten möchte oder muss, der weicht also aus – unter          chen viele Objekte für Investoren interessant und treiben die
anderem nach Lichtenberg, Steglitz-Zehlendorf, Treptow-Kö-        Preise weiter nach oben.
penick, aber auch nach Marzahn-Hellersdorf. Dort sinken die       Stadtteile wie Plagwitz profitieren von der positiven Ausstrah-
Leerstandszahlen. Zugleich ziehen die Preise für Mehrfamili-      lung des Boom-Viertels Schleußig. Hier übernehmen Künstler
enhäuser und Eigentumswohnungen an, stellt die CB Richard         und Studenten eine Vorreiterrolle. Ihnen folgen zunehmend
Ellis Group in ihrem Wohnkostenatlas fest. Das nach eigenen       potentere Mieter in die Gegend entlang der Karl-Heine-Straße
Angaben weltgrößte Dienstleistungsunternehmen auf dem             bis hin zur Alten Spinnerei und dem Tapetenwerk. Eine ähnli-
gewerblichen Immobiliensektor macht Lichtenberg, Mitte,
Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg als Bezirke mit schnell             Die besten Wohnlagen in Leipzig
wachsenden Preisen aus. In Steglitz-Zehlendorf und Charlot-                                                                     Tendenz
tenburg-Wilmersdorf steigen die Preise langsam, in Spandau,
                                                                        Wohnviertel                 Kaufpreis pro m2       Kaufpreis Miete
Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Treptow-Köpenick, Reinicken-             Bachviertel                1.200 ¤   bis 2.600 ¤           fi            fi

dorf und Tempelhof-Schöneberg sinken sie allmählich. Die CB-            Gohlis-Süd                 1.300 ¤   bis 2.700 ¤           fi            fi

Analysten verweisen zugleich auf das allgemein gestiegene               Markkleeberg               1.400 ¤   bis 2.800 ¤           fi            fi

Qualitätsbewusstsein der Käufer. Die Ansprüche der Investo-             Musikviertel               1.400 ¤   bis 2.800 ¤           fi            fi

ren, so ihr Schluss mit Verweis auf die Verkäufe im mittleren           Plagwitz                   1.000 ¤   bis 2.300 ¤           ⁄           ⁄

und gehobenen Segment, sind deutlich gestiegen.                         Schleußig                  1.200 ¤   bis 2.500 ¤           fi           ⁄

                                                                        Südvorstadt                1.200 ¤   bis 2.400 ¤           fi            fi
Im Mietermarkt Leipzig ist Qualität die wichtigste Vorausset-
                                                                        Waldstraßenviertel         1.300 ¤   bis 2.800 ¤           fi            fi
zung für eine erfolgreiche Immobilienvermarktung. Die Stadt
war einst eine der reichsten Kommunen Deutschlands – das                Zentrum/Innerer Ring       1.700 ¤ bis 2.800 ¤             fi            fi

sieht man den prächtigen Gründerzeithäusern an. In Leipzig
gibt es rund 314.400 Wohnungen, von denen etwa zwölf              Durchschnittliche Preisspannen für typische Wohnungen. Preisprog-
                                                                  nose für 12 Monate. Quelle: Maklerumfrage Jan.-Mai 2010.
Prozent leer stehen. Und auch hier lohnt es sich, vor einer In-
vestition genau auf das Viertel und auf die Bausubstanz zu        che Entwicklung erwarten die Stadtplaner für das bislang für
schauen: Laut Monitoringbericht 2009 können für sanierte          Investoren uninteressante Lindenau: Der Durchbruch des Karl-
Altbauten und für Neubauten in guten und sehr guten La-           Heine-Kanals zum Lindenauer Hafen könnte das Viertel in fünf
gen die höchsten Mieten erzielt werden, wobei die Mieten          bis zehn Jahren zu einer echten Alternative in Leipzig machen.
in den sanierten denkmalgeschützten Häusern anders als in         Die Investorenaussichten in Leipzig bleiben gut: Die Mieten
den Neubauten steigen. In Leipzig werden durchschnittlich         werden weiter steigen – und damit die Renditen. Gute Immobi-
4,70 bis 4,80 Euro pro Quadratmeter gezahlt. In unsanierten       lien in guten Lagen werden teurer, die Kommune wächst. Und
Gründerzeithäusern, Gebäuden aus den 1920/30er-Jahren und         dennoch bleibt Raum für Visionen.              Anja Neubert
bei Plattenbauten in Grünau und anderen
Ortsteilen nördlich und östlich der Innen-
stadt fallen die Mietpreise noch niedriger
aus. Topsanierer in Bestlagen aber können
auch gut neun Euro pro Quadratmeter
erzielen. Diese Entwicklung schlägt sich
auf die Kaufpreise für sanierte Altbau-
wohnungen nieder. Deren Preise steigen
kontinuierlich. Die begehrtesten Viertel
sind die gründerzeitlich geprägten Stadt-
teile westlich und südlich des Zentrums.
Dort sind Preise von durchschnittlich
2.400 Euro pro Quadratmeter normal.
Auch in den guten und sehr guten Lagen
entlang der grünen Lunge der Stadt, des
Auwaldes, und am Stadtrand im Nord-
westen, Osten und Südwesten steigen die
Preise weiter. Die Sonderabschreibungen
für denkmalgeschützte Immobilien ma-

                                                                                                                                       17
Wenn Leipziger Löwen und
     Berliner Bären sich begegnen
     Industrieviertel Oberschöneweide, zu dem auch die Spreehöfe gehören.

     Denkmalschutz vs. moderner Wohnraum                             gen als zum Beispiel ein IT-Unternehmen der Gegenwart.
                                                                     Unternehmen, die sich der Sanierung von Gründerzeithäu-
     »Jedes Gebäude hat eine Seele, man muss sie nur entde-          sern widmen, stehen vor dem großen Problem, einerseits
     cken«, bringt Christoph Gröner seine Firmenphilosophie auf      den Denkmalschutz zu berücksichtigen und andererseits den
     den Punkt. Mit diesem Gespür für den Wert alter Häuser hat      modernen Bedürfnissen an den Wohnraum gerecht zu wer-
     die CG Gruppe schon Dutzenden Altenbauten zu neuem Le-          den. Die CG Gruppe hat sich dieser Aufgabe gestellt und ein
     ben verholfen. Dabei ist die Frage nach deren Nutzungsmög-      ganzheitliches Konzept entwickelt, das beiden Seiten gerecht
     lichkeiten vor einer denkmalgerechten Sanierung oft nicht       wird. Die erfolgreiche Sanierung und Vermietung vieler Alt-
     einfach zu beantworten.                                         bauten in Leipzig hat das eindrucksvoll bewiesen.
     Eine zwiespältige Situation: Der Erhalt historischer Bau-
     substanz, die wechselvolle Zeiten er- und überlebt hat, ist     Berliner Luft
     wichtig, um bei aller Orientierung auf die Zukunft die Ver-
     gangenheit nicht aus den Augen zu verlieren. Das Amt für        Vor zwei Jahren bekam die CG Gruppe den Zuschlag für den
     Denkmalschutz hat strenge Richtlinien erlassen, die gewähr-     Kauf eines umfangreichen Gebäudekomplexes in Berlin-Lich-
     leisten sollen, dass historische Bauten so originalgetreu wie   tenberg. Aus dem Industrieareal, welches sich zwischen Möl-
     möglich ihren Weg in die Zukunft antreten.                      lendorffstraße und Rudolf-Reusch-Straße befindet und ehe-
     Doch ein Haus lebt nur mit den Menschen, die darin woh-         mals den VEB »Fortschritt« für Herrenbekleidung und später
     nen oder arbeiten. Die Architekten der Gründerzeit entwar-      die Beconwerke beherbergte, wurde das Carré Parkaue. Die
     fen Gebäude, deren Wohnraumsituation den Bedürfnissen           Sanierung des Gebäudes aus dem Jahr 1907 begann im April
     der damaligen Bewohner aber entsprach. Diese Ansprüche          2010 – und macht rasant Fortschritte.
     haben sich im Laufe der Zeiten stark gewandelt. Waren um        Ganz in der Nähe der neuen Großbaustelle mietete die
     1900 große repräsentative Räume mit hohen Decken die            CG Gruppe sich in der Normannenstraße, Hausnummer 1-2 ,
     Norm, stehen bei Mietern und Käufern von Wohnimmobilien         Büroräume und organisiert bis jetzt von dort aus die Sanie-
     der Gegenwart oft ganz andere Interessen im Vordergrund:        rung und anschließende Vermietung der neu entstehenden
     der Wunsch nach einem gemütlichen Zuhause, einem Ort der        Lofts und Apartments. Nachdem schnell abzusehen war, dass
     Ruhe und Entspannung vom Stress des Alltags.                    die dortigen Raumkapazitäten bei Weitem nicht ausreichen
     Die gleiche Situation zeigt sich bei Gewerbeimmobilien. Die     werden, stand bald der Entschluss fest, im nächsten Jahr
     Gewerke der Gründerzeit, für welche die Fabrikhallen gebaut     noch einmal das Quartier zu wechseln. Gegenwärtig wird ein
     wurden, stellten an die Raumsituation andere Anforderun-        neues repräsentatives Gebäude gesucht.

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TITEL        CG magazin

                                                                 Die CG Gruppe hat jetzt einen zwei-
                                                                 ten Firmensitz in Berlin. Das Büro in
                                                                 Leipzig bleibt aber weiterhin
                                                                 bestehen. Der Geschäftsführer,
                                                                 Christoph Gröner, weitet damit sein
                                                                 in Leipzig erfolgreiches Konzept
                                                                 der denkmalgerechten Sanierung
                                                                 von historischer Bausubstanz
                                                                 auch auf die
                                                                 Hauptstadt aus.

Ein zweites großes Projekt, welches die CG Gruppe in Berlin in   berechnete »Prognos« die jeweilige wirtschaftliche Stär-
Angriff nahm, ist die Modernisierung und Revitalisierung der     ke der einzelnen Regionen.
Spreehöfe südlich von Lichtenberg – in dem alten Industrie-      Berlin stellte sich in der Studie als Spitzenregion
viertel Oberschöneweide. Hinter den gelben Klinkerfassaden       heraus: In fünf der sieben Zukunftsfelder ist Berlin
der Edisonstraße ist seitdem wieder Leben eingezogen. Das
Vermietungskonzept, das die CG Gruppe für dieses Objekt
hat, sieht eine bunte Mischung aus »kleineren« Mietern und
                                                                      Interims-Büro
Mietern, die großflächigere Räume anmieten, vor. Asiatische
Restaurants mischen sich auf diese Weise mit dem geplanten
                                                                      Gleich neben der Baustel-
Boardinghouse, Supermärkte mit einem großen Ärztehaus.                le der Lichtenberger Lofts
Nach den Beweggründen für den zweiten Firmenstandort                  hat die CG Gruppe ihr In-
befragt, erklärt Christoph Gröner: »Berlin ist eine Stadt mit         terims-Büro bezogen. Das
Zukunft und unglaublichem Entwicklungspotenzial.« Das hat             garantiert kurze Wege
die Hauptstadt mit Leipzig gemeinsam. Deshalb bleibt Leip-            und schnelle Reaktion bei
                                                                      Entscheidungen vor Ort.
zig als Standort bestehen. Denn auch hier ist Christoph Grö-
ner weiter auf der Suche nach interessanten Projekten.

Berlin: bärenstarker Wirtschaftsstandort

Berlin zählt in Deutschland zu den Regionen mit den besten
Zukunftschancen. Das kann man dem neuen Zukunftsatlas
entnehmen, den das Schweizer Wirtschaftsforschungsinsti-
tut »Prognos« im Auftrag des »Handelsblattes« erstellt hat.
Unter den 25 bundesweit führenden Regionen mit aussichts-
reichen Branchen belegte Berlin nach Hamburg den zweiten         sehr stark. In der Gesundheitswirtschaft konnte die Haupt-
Platz, gefolgt von München auf Rang drei.                        stadt sogar den ersten Platz belegen.
Die Wissenschaftler filterten insgesamt sieben zukunftsträch-     Die positive wirtschaftliche Entwicklung Berlins hat vor allem
tige Wirtschaftszweige heraus, die über die momentane Kri-       auch mit der Nähe zu Hochschulen und anderen Forschungs-
se hinaus langfristig Wachstumschancen besitzen. Anhand          einrichtungen zu tun. Denn »für wissens- und technolo-
der Entwicklung der Beschäftigtenzahlen in diesen Branchen       gieintensive Firmenballungen ist der ständige Zustrom von

                                                                                                                                     19
Arbeit und Erholung dicht beieinander: Eine kleine Marina ist ebenso geplant wie Dachbegrünungen – zur Verbes-
             serung der Berliner Luft.

             Erkenntnissen und hochqualifizierten Fachkräften enorm          Zusammenhang von einer «Renaissance der Zinshäuser als
             wichtig«, erklärt Rolf Sternberg, Professor für Wirtschafts-   Kapitalanlage”. Als Immobilienstandort ist die Hauptstadt
             geografie an der Universität Hannover. Dieser Transfer          deshalb schon seit einigen Jahren ein Geheimtipp.
             gelingt in Metropolen wie Berlin besonders gut. »In den
             Metropolen konzentrieren sich die Innovationstreiber«, resü-   Leipzig: Mit Tradition in die Zukunft
             miert »Prognos«-Chef Christian Böllhof.
             Das hat natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf den         In Leipzig hat der Handel eine lange Geschichte. Durch ihre
             Immobilienmarkt. Die Nachfrage nach erstklassig sanierten      günstige Lage an bekannten Handelsstraßen entwickelte sich
             Altbauten in ansprechenden Lagen ist nicht erst seit dem       die Stadt seit ihrer Gründung zu einem der bedeutendsten
             Umzug der Bundesregierung groß. Auch die Fachkräfte aus        Messe- und Industriestandorte Deutschlands.
             den Zukunftsbranchen suchen nach individuellem Wohnraum        Auf dieser Tradition baute Leipzig nach der deutschen Wie-
             in der Nähe ihrer Arbeitsstätten. Zudem werden die hoch-       dervereinigung auf, nachdem nahezu die gesamte Industrie
             wertig instand gesetzten Gründerzeithäuser in Berlin immer     in den neuen Bundesländern zusammengebrochen war. In-
             mehr als Möglichkeit betrachtet, Kapital gewinnbringend        nerhalb weniger Jahre gelang es der Stadt mit dem Löwen
             zu binden. Jürgen Kelber von »conwert« spricht in diesem       im Wappen, wieder zu einem der wichtigsten Wirtschafts-
                                                                            zentren der ostdeutschen Bundesländer aufzusteigen. Gleich
                                                                            nach Dresden gehört Leipzig laut der »Prognos«-Studie zu
Leipzig in Zahlen                                                           den Top-Wirtschaftsregionen Ostdeutschlands, woran auch
Gründung: 1165                                                              die Dynamik, die von den wissenschaftlichen Einrichtungen
Fläche: 297,3 km2                                                           der Stadt ausgeht, einen erheblichen Anteil hat.
Einwohnerzahl: 518.862 (Stand 12/2009)
                                                                            Große Produktionsstätten wie Porsche und BMW haben sich
Einwohnerdichte: 1.730 Einwohner je km2
                                                                            in Leipzig angesiedelt. Aber auch Unternehmen der Kommu-
                                                                            nikations- und Informationstechnologiebranche erkannten

Berlin in Zahlen                                                            das wirtschaftliche Potenzial von Leipzig: So ist hier etwa der
                                                                            überregionale Kabelnetzbetreiber PrimaCom beheimatet.
Gründung: 1244
Fläche: 891,85 km2                                                          Die Region um Leipzig ist ein wichtiges Zentrum der Ener-
Einwohnerzahl: 3.442.675 (Stand 12/2009)                                    giewirtschaft. Nach dem Ende der emissionsstarken Braun-
Einwohnerdichte: 3.860 Einwohner je km2                                     kohlenveredelung im Südraum der Stadt hat sich als saubere
                                                                            Nachfolgeindustrie am gleichen Ort und im großen Umfang

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TITEL        CG magazin

die Solarwirtschaft etabliert. Eine der größten Photovol-       Freizeit- und Sportmöglichkeiten bestimmen schon heute auf
taikanlagen Europas wird in Espenhain vor den Toren Leip-       intensive Weise das Leben im Leipziger Neuseenland rings
zigs betrieben. Auf dem 16 Hektar großen Gelände liefern        um die Messestadt.
33.500 Solarmodule eine theoretische Höchstleistung von         Die Planungsbehörden der Stadt verfolgen aber noch ehrgei-
etwa fünf Megawatt-peak. In den vergangen Jahren hat            zigere Pläne: Das Leipziger Stadtgebiet durchzieht ein dichtes
sich Leipzig auch zu einem wichtigen Logistikzentrum entwi-     Gewässernetz mit einer Gesamtlänge von rund 176,4 Kilome-
ckelt. Im Herbst 2006 eröffnete hier das Online-Versandhaus     tern. Zusätzlich zu den Flüssen Weiße Elster, Pleiße und Parthe
Amazon sein zweites und bisher größtes deutsches Logistik-      wurden in den vergangenen Jahrhunderten noch Dutzende
zentrum. Außerdem hat die Posttochter DHL 2008 auf dem          von Gräben und Kanälen angelegt, die mit der Zeit allerdings
Gelände des Flughafens Halle/Leipzig ihr neues europäisches     an vielen Orten wieder überbaut oder unterirdisch verlegt
Luftfrachtdrehkreuz in Betrieb genommen. Leipzig ist damit      wurden. Abschnittsweise werden diese jetzt wieder offenge-
neben Hongkong und Wilmington in den USA einer von drei         legt, neue kommen hinzu. Am Ende der Bauphase soll es ein
großen DHL-Umschlagplätzen.                                     225 Kilometer langes Gewässernetz geben. Als dessen Herz-
                                                                stück ist der Bau des Leipziger Stadthafens geplant, der sich
Leipziger Wasser                                                nach Fertigstellung nur 400 Meter Luftlinie vom Zentrum der
                                                                Stadt entfernt befindet. Die Verbindung zum gesamtdeut-
Leipzig ist der gefragteste Immobilienstandort in Ostdeutsch-   schen Gewässernetz soll über den Lückenschluss zum Elster-
land. Die günstige wirtschaftliche Situation und das welt-      Saale-Kanal erreicht werden, denn das Ziel des touristischen
offene Flair der Messestadt ziehen immer mehr Menschen          Gewässerverbundes heißt: von Leipzig nach Hamburg. Das
an. Jährlich gibt es etwa 4.000 Einwohner mehr, wobei der       Fazit dieser Entwicklung für den Immobilienmarkt: Nicht nur
Großteil der Neu-Leipziger zugezogen ist. Leipzig ist nicht     der Wohnwert der direkten Gewässeranlieger, sondern auch
nur eine Studentenstadt – die Attraktivität des Wohnumfel-      derjenige von Grundstücken in der weiteren Nachbarschaft
des bewirkt, dass die jungen Leute auch nach ihrem Studium      wird um ein Vielfaches gesteigert. Wie positiv sich die Image-
gern in Leipzig bleiben.                                        funktion von Gewässern (»Wohnen am Wasser«) auswirkt,

Fünf-Megawatt-Photovoltaikanlage bei Espenhain                  In Leipzig ist Erholung ganz nah: Uferpromenade am
sorgt für saubere Energie.                                      Cospudener See.
Foto: GEOSOL                                                    Foto: Tourismusverein Leipziger Neuseenland

Zudem wird Leipzig als Lebensmittelpunkt der jungen Gene-       zeigt sich in dem Leipziger Stadtviertel Plagwitz nach der
ration immer attraktiver. Im Zuge der Revitalisierung der Ta-   Freilegung des Pleißemühlgrabens, mit der 2001 begonnen
gebauflächen im Leipziger Umland vollzieht sich seit 1990 ein    wurde. Aus dem ehemaligen Arbeiterstadtteil ist im Zuge
Landschaftswandel, der in seiner Intensität und Dimension       eines gut durchdachten Nutzungskonzepts ein Szeneviertel
oft als einmalig auf dem europäischen Kontinent bezeichnet      entstanden. Längs der Wasserstraßen findet man heute ne-
wird. Aus ehemaligen Kohlegruben entstanden und entste-         ben exklusiven Lofts mit eigenem Bootsanlegesteg eine Viel-
hen hier insgesamt 19 Seen mit insgesamt 7.000 Hektar Was-      zahl von Restaurants, Kinos und Clubs.
serfläche. Wohnen und Arbeiten am Wasser sowie vielfältige                                                         Karen Lohse

                                                                                                                                     21
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