LFV-Infodienst Nr. 48 - Feuerwehr Hessen

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LFV-Infodienst Nr. 48 - Feuerwehr Hessen
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 1

       Informationsdienst, 24. Jahrgang, Dezember 2017
       Landesfeuerwehrverband Hessen e. V.
                                                                          Nr. 48

      LFV-Infodienst

        Im Blickpunkt
        Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte
        Hessischer Feuerwehrpreis geht nach Langen
                                                             Nr. 50 LFV-Infodienst   1
        UKH präsentiert neue Vitrine im Feuerwehrmuseum
LFV-Infodienst Nr. 48 - Feuerwehr Hessen
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              Inhalt                                                                                                     Impressum

                 Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3   Einladung zum FIS-Weltcup-                        Präsident Ralf Ackermann
                                                                     Skispringen . . . . . . . . . . . . . . 35        wurde 60 Jahre . . . . . . . . . . . 52
                 Titelthema                                          Jugendfeuerwehren zeigen                          Bezirksfeuerwehrverband
                 Psychosoziale Notfall-                              ihr Können im Bundes-                             Kurhessen-Waldeck tagt . . . . 56
                 versorgung für Einsatzkräfte                        wettbewerb . . . . . . . . . . . . . . 36         Wir gedenken unseren
                 (PSNV) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4–7                                                          Verstorbenen . . . . . . . . . . 58–59
                 Hessischer Feuerwehrpreis                           Termine 2018 . . . . . . . . . . . . . 37         Ausstellung über Ehrenzeichen
                 verliehen. . . . . . . . . . . . . . . . 8–9                                                          im DFM . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
                                                                     Integrationskampagne
                 UKH präsentiert neue Vitrine im                                                                       Erreichbarkeiten der
                                                                     von LFV und HMdIS. . . . . . . . 38
                 Feuerwehrmuseum . . . . . . . . 10                                                                    Geschäftsstelle . . . . . . . . . . . 59
                                                                     Benefizkonzert zugunsten der
                 Fachausschüsse und Arbeits-                                                                           Neujahrsgruß . . . . . . . . . . . . . 60
                                                                     Hessischen Feuerwehr-
                 gremien bewältigen umfang-
                                                                     stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
                 reiches Pensum . . . . . . ab S.12                                                                    Informationsdienst des Landes-
                                                                     Mehr Menschen für die Feuer-
                                                                     wehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40   feuerwehrverbandes Hessen
                 Aus der Arbeit der Fachgremien                      Partner der Feuerwehr                             Nr. 48, Dezember 2017, 24. Jg.
                 Brandschutz- und Feuerwehr-                         34. Staffel. . . . . . . . . . . . . . . . 41
                 geschichte . . . . . . . . . . . . . . . 12         Feuerwehr gemeinsam in die
                                                                                                                       Herausgeber:
                                                                                                                       Landesfeuerwehrverband
                 Technik. . . . . . . . . . . . . . . . . . 14       Zukunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
                                                                                                                       Hessen e. V.
                 Ausbildung, Einsatz und                             Herzlichen Glückwunsch zum
                                                                                                                       Kölnische Straße 44 – 46
                 Wettbewerbe . . . . . . . . . . . . . 16            Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . 43       34117 Kassel
                 Katastrophenschutz. . . . . . . . 16                Kooperation mit Edeka                             Telefon 05 61/78 89-4 51 47
                 Information und                                     Südwest . . . . . . . . . . . . . . . . . 44      Telefax 05 61/78 89-4 49 97
                 Kommunikation . . . . . . . . . . . 18              Ralph Stühling in den Ruhestand                   E-Mail: Info@feuerwehr-hessen.de
                 Arbeitsgemeinschaft der Leiter                      verabschiedet . . . . . . . . . . . . 45          Internet: www.feuerwehr-hessen.de
                 der Berufsfeuerwehren . . . . . 20                  Glückwunsch zu Wahl/
                 Hauptamtliche Kräfte bei                            Ernennung . . . . . . . . . . . . . . . 45        Redaktion:
                 Freiwilligen Feuerwehren . . . . 22                 Freiwilliges Soziales Jahr                        Ralf Ackermann
                 Arbeitsgemeinschaft der freiwilli-                  bei der Feuerwehr . . . . . . . . . 46            Günter Fenchel
                 gen Feuerwehren in Städten mit                      Deutscher Feuerwehrverband                        Harald Popp
                                                                                                                       Birgit Sattler
                 Berufsfeuerwehren. . . . . . . . . 23               verleiht Auszeichnungen . . . . 48
                 Brandschutzerziehung und                            Ankündigung Fachtagung
                 -aufklärung. . . . . . . . . . . . . . . 23         Versicherungsschutz . . . . . . . 50
                                                                                                                       Titelbild: Start des PSNV-Projektes
                 Gesundheitsmanagement,                              Kooperation mit Edeka                             für die hessischen Feuerwehren
                 PSNV, Rettungsdienst . . . . . . 24                 Melsungen . . . . . . . . . . . . . . . 50        Foto: Fenchel
                 Vorbeugender Gefahren-                              Neue hessische CTIF-
                 schutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25       Wettbewerbsrichter . . . . . . . . 51
                 Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27       Ehrendoktorwürde an Ingo
                 Arbeitskreis Kindergruppen . . 28                   Endrick Lankau . . . . . . . . . . . 51
                 Recht und Organisation . . . . . 30
                 Umfrageergebnisse
                                                                                                                       Druck:
                 Kindergruppen in Hessen . . . 30
                 Öffentlichkeitsarbeit – Verab-                       Kopieren erwünscht                               Meister Print & Media GmbH
                                                                      Bitte machen Sie diese Informa-                  34123 Kassel
                 schiedung Holger Schönfeld . 32
                                                                      tionen allen interessierten Feuer-
                 Olympiade des Weltfeuerwehr-
                                                                      wehrangehörigen zugänglich.                      Partner des LFV:
                 verbandes in Villach . . . . . . . . 33
                                                                      Bitte hängen Sie die wichtigsten
                 Hessische Jugendfeuerwehr –                          Informationen außerdem am
                 Werbekampagne wird                                   »Schwarzen Brett« aus.
                 verlängert . . . . . . . . . . . . . . . . 34

             2         LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst Nr. 48 - Feuerwehr Hessen
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 3

           Editorial

                                                       Wolfgang Reinhardt                          30. Psychosoziale Herausforderung im
                                                       Vizepräsident Landesfeuerwehrverband              Feuerwehrdienst
                                                       Hessen                                      31. Vielfalt in Hessen – WIR gestalten
                                                                                                   32. Löwen im Herz – Hessen integriert
                                                      Verbandsarbeit ist wichtiger denn je         33. ... das war noch lange nicht alles
                                                                                                   Wie soll ein Gemeindebrandinspektor
                                                                                                   oder Wehrführer denn neben seiner
                                                                                                   Arbeit in der Einsatzabteilung an all’ die-
                                                       Der LFV erhält seine Stärke übrigens nur    sen Themen noch mitarbeiten können?
                                                       durch die Mitarbeit der Leistungsträger     Das Problem liegt darin, dass wir uns vie-
                                                       aus den KFV. Der LFV könnte nichts bewir-   len Themen aber nicht verschließen
                                                       ken, wenn sich nicht aus den KFV die Feu-   können. Wir werden sofort in eine Ecke
                                                       erwehrleute in den rund 20 Ausschüssen      gestellt. Wer nicht bei »Frauen am Zug«
        Das Jahr 17 nach der Jahrtausendwen-           und Sondergremien des LFV mit ihrem         mitmacht, will keine Frauen in seiner Feu-
        de neigt sich dem Ende entgegen. Ein           Fachwissen einbringen würden.               erwehr haben. Wer sich nicht an der
        Jahr, das wieder umfangreich gezeigt hat,      Auf wie vielen Hochzeiten »tanzen« wir      Kampagne „Migranten in der Feuerwehr«
        wie wichtig Verbandsarbeit ist; gerade         eigentlich zusätzlich und wer hat noch      intensiv genug beteiligt, dem wird unter-
        auch, um eine einheitliche, fundierte und      den Überblick? Diese Frage muss auf-        stellt, dass er keine Menschen mit
        geschätzte Meinung der Feuerwehren in          grund der Vielzahl unserer verbandlichen    Migrationshintergrund in seiner Wehr
        Hessen nach außen zu vertreten.                Nebenaktivitäten wirklich erlaubt sein.     haben will. Wer sich nicht komplett dem
        Die Brandschutzthemen, die uns täglich         Gestatten Sie mir bitte, ohne Wertung die   Thema Kindeswohl widmet, hat wohl was
        beschäftigen, sind jeder Feuerwehrfrau         nachfolgenden Aktivitäten zu benennen,      zu verbergen und zum Thema Braun-
        und jedem Feuerwehrmann bestens                bei denen wir als Feuerwehverbände          melder muss ich hier sicherlich nichts
        bekannt. Wie bekannt sind aber wohl die        beteiligt sind:                             erklären.
        Themen, die ein Verband wie der unsere          1. Projekt »Miteinander reden«             Es wird aber verlangt, dass wir hier unse-
        neben den eigentlichen Feuerwehrthemen          2. Förderpreis helfende Hand               re Meinung äußern und mitarbeiten. Und
        zu bearbeiten hat? Und wieviel Kraft und        3. Frauen am Zug                           neben den wirklichen und wichtigen Fra-
        Zeit müssen wohl aufgewendet werden,            4. Ehrenamtsberatung                       gen des Brandschutzes sind hier einfach
        um alle an uns herangetragenen Projek-          5. Gewinnung von Freiwilligen              die Verbände gar nicht wegzudenken. Sie
        te, Anfragen, Anforderungen von Stellung-       6. Doppelt im Einsatz                      kümmern sich um Antworten und neh-
        nahmen, Meinungsabgaben usw. usw.               7. Braunmelder                             men den Führungskräften in den Feuer-
        zusammenzustellen, zu formulieren und           8. Kindeswohl                              wehren damit eine Menge Arbeit ab.
        abgestimmt abzugeben. Den Wenigsten             9. Migranten in der Feuerwehr              Aber der Wehrführer, Gemeindebrand-
        dürfte der Aufwand bekannt sein.               10. Allgemeine Mitgliederwerbung            inspektor oder SBI ist es, der die Mei-
        Man sollte sich vorab einmal die folgen-       11. Imagekampagne                           nung der Basis und seiner Feuerwehr mit
        de Frage stellen: »Wozu braucht die Welt       12. Nachhaltigkeitsstrategie                zu den Sitzungen in den Verbänden
        denn heutzutage überhaupt noch Feuer-          13. Ausbildung von Demokratiepartnern       bringt. Und dort wird sie gebündelt und
        wehrverbände?«                                 14. Sammelwoche VdK                         weitergeleitet.
        Der Brandschutz liegt doch in guten öffent-    15. Regionalkonferenz                       Und deshalb ist es wichtig, dass es Feu-
        lich-rechtlichen Händen. Die Zuständig-             »Miteinander reden«                    erwehrverbände gibt. Und deshalb ist es
        keiten sind beim Land, den Regierungs-         16. Macher gesucht                          auch wichtig, dass man sich aufrafft und
        präsidien, den Kreisen und natürlich den       17. Feuerwehr TV                            dort auch mitarbeitet.
        Kommunen bestens geregelt und privat-          18. Alle brauchen Dich                      Mein Dank gilt den politisch Verantwort-
        rechtliche Vereinigungen wie Feuerwehr-        19. Freundschaft in Europa                  lichen, den Dienststellen und befreunde-
        verbände braucht doch daher Niemand            20. Kultur macht stark.                     ten Organisationen für die vielfältige
        mehr. Nicht den Landesfeuerwehrverband              Bündnisse für Bildung                  Unterstützung des Landesfeuerwehrver-
        (LFV) und schon gar nicht die Kreisverbän-     21. Interkultureller Selbstcheck            bandes. Ich wünsche allen Mitgliedern
        de (KFV). Wer sich darin noch engagiert,       22. Gipfel gegen Rassismus                  der Freiwilligen, Berufs- und Werkfeuer-
        der hält doch die anderen, die redlich ihre    23. Ehrenamt ist Vielfalt                   wehren und allen Mitgliedern in den Ein-
        Arbeit machen, nur auf.                        24. Unsere Welt ist bunt                    satz- und Alters- und Ehrenabteilungen
        Sogar in den eigenen Reihen wird gele-         25. Helfende Hände                          sowie den Jugendlichen und Kindern in
                                                                                                   den Jugendfeuerwehren und in den Kin-
        gentlich genörgelt. Was machen die denn        26. Asylkonvent
                                                                                                   degruppen ein gesegnetes Weihnachts-
        eigentlich? Und genau diese Frage              27. Integrationskonferenz
                                                                                                   fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr
        möchte ich nun in aller gebotenen Kür-         28. Interkultureller Berater
                                                                                                   2018.                Wolfgang Reinhardt
        ze hier beleuchten.                            29. Hessische Integrationskonferenz

                                                                                                                Nr. 48 LFV-Infodienst       3
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              Projektstart

              Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV)

              NUR FÜR UNS
              Das Thema der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte bei belastenden Einsätzen rückt
              glücklicherweise immer mehr in den Fokus. Und das ist auch gut so.
              Denn die Zeiten, als belastende Einsätze tabuisiert wurden und Belastungen nicht ausgesprochen,
              nicht angesprochen und verschwiegen wurden, müssen vorbei sein!
              Feuerwehrangehörige sind oftmals mit die ersten Einsatzkräfte an Brand-, Unfall- und Schaden-
              stellen. Zusammen mit anderen Einsatzkräften und Helfern retten und bergen sie Männer, Frauen
              und Kinder aus Unfallwracks oder aus Brandwohnungen und manch anderer schier ausweglosen
              Situation.
              Zu den als besonders belastend empfundenen Einsätzen zählen die Bergung von Unfallopfern, ins-
              besondere von Kindern oder bekannten Personen oder Einsätze mit einem suizidalen Hintergrund.
              Auch sogenannte Bagatelleinsätze, wie eine Notfalltüröffnung, bei der man nicht weiß, was einen
              erwartet, und ganz besonders Einsätze mit einer großen Selbstgefährdung oder einer Gefährdung
              anderer Einsatzkräfte – ganz zu schweigen von schwer verletzten oder gar getöteten Einsatzkräf-
              ten – stellen eine außergewöhnliche Belastung dar und führen dann mitunter zu einer posttrauma-
              tischen Belastungsstörung, kurz PTBS.

              Führungskräfte aus den Landkreisen Offenbach und Groß-Gerau beim Auftaktseminar

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                                                                                            Fachausschußvorsitzender
                                                                                            Friedrich Schmidt moderierte die
                                                                                            Veranstaltung.

        Psychische Erkrankungen durch
        belastende Ereignisse im Feuer-
        wehrdienst dürfen keine Chance
        haben!

        Um dies sicher zu stellen, gibt es ein
        Netz von Maßnahmen, welches an der
        Einsatzstelle mit dem örtlichen PSNV
        Team beginnt und sich dann weiterent-
        wickelt über die UKH bis hin zu einem
        Therapeuten.
        Bei der Information der Führungskräfte
        zu diesem Thema und vor allen Dingen
        bei der ersten Kontaktaufnahme einer
        betroffenen Feuerwehrkraft wurde
        aber Verbesserungspotential erkannt.
        Und so entstand das Projekt »NUR FÜR
        UNS«, für alle Einsatzkräfte der Feuer-      Christina Krahl (links) referierte zu Belastungsstörungen und dem Ablauf
        wehr in Hessen.                              der Info-Line.
        Mit dem Initiator und Motor dieses Pro-
                                                     Marco Kauffunger stellte die Lehrgänge der Landesfeuerwehrschule
        jektes, dem Präsidenten des Landes-
        feuerwehrverbandes Ralf Ackermann,
                                                     vor, bei denen über PSNV informiert wird.
        ist es nicht verwunderlich, dass nach
        ersten Ideen im Februar 2017 bereits im
        Oktober 2017 der Startschuss für das
        Projekt »Nur für uns« gegeben werden         Der Projektstart fand am 27. Oktober   terium, den das Thema persönlich sehr
        konnte.                                      2017 in Seeheim-Jugenheim mit den      stark beeindruckte, konnte die Info-Line
        Zusammen mit Ralf Ackermann zeich-           zwei Pilotlandkreisen Offenbach und    – zunächst nur für die »Starterkreise –
        net die Psychologische Psychothera-          Groß-Gerau sowie der Stadt Offenbach   in Dienst genommen werden.
        peutin, Dipl.-Psych. Christina Krahl         statt.                                 Ebenso waren auch Vertreter der Unfall-
        maßgeblich verantwortlich für die            Zusammen mit Staatssekretär Werner     kasse Hessen (UKH) und der Hessischen
        rasante Umsetzung des Projekts.              Koch aus dem Hessischen Innenminis-    Landesfeuerwehrschule (HLFS) vor Ort.

                                                                                                        Nr. 48 LFV-Infodienst      5
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              Projektstart

              Gerade die HLFS ist ein starker Part-          ter der Kommune einen Unfallbericht fer-   Durch die Schaltung der Info-Line er-
              ner, da von dort die Zusicherung gege-         tigte, um dann bei der UKH vorstellig zu   hält man einen direkten Zugang zu
              ben wurde, das Thema PSNV vom                  werden, mit der Bitte um Behandlung        einem Therapeuten, und das anonym.
              Grundlehrgang bis zum Verbandsfüh-             und somit Einlass in das Psychothera-      Während des Telefonates, welches
              rer mit zu behandeln und zu schulen.           peutenverfahren der Deutschen Ge-          auch mit Skype angeboten wird, klärt
              Mit der Info-Line, die direkt im Psycho-       setzlichen Unfallversicherung (DGUV) zu    der Therapeut mit den Betroffenen ers-
              traumatologischen Zentrum für Diag-            finden, mit dem man Anspruch auf the-      te Schritte ab, wie es weiter geht. Die-
              nostik und Therapie, PZDT, aufläuft und        rapeutische Behandlung innerhalb           ses telefonische Beratungsgespräch
              wo man direkt mit einem Therapeuten            einer Woche hat. Aber man musste sich      führt im günstigsten Fall dazu, dass
              verbunden wird, konnte die entschei-           vorher »outen« und mit einem sehr per-     keine weiteren Maßnahmen erforder-
              dende Hürde der ersten Kontaktaufnah-          sönlichen und prekären Thema zu sei-       lich sind.
              me bei einer vermuteten Belastungsstö-         nem »Feuerwehrchef« gehen. Vielleicht      Oder es wird der Weg in das Psycho-
              rung deutlich verringert werden.               hat man sich auch davor gescheut, mit      therapeutenverfahren der DGUV ein-
              Der vorherige Ablauf sah vor, dass man         anderen Einsatzkräften darüber zu          geleitet. Erst danach kann, auch mit-
              bei einem Verdacht auf eine PTBS,              sprechen, und dann vielleicht noch mit     hilfe des PZDT, die Information an die
              selbst festgestellt oder von einem ört-        einem Mitarbeiter der Kommune den          UKH und damit dann auch den Leiter
              lichen PSNV-Team, den Leiter der Feu-          Unfallbericht auszufüllen. Alles Hemm-     der Feuerwehr erfolgen.
              erwehr informierte und mit diesem oder         schwellen oder Hindernisse, gerade
              auch einem entsprechenden Mitarbei-            dann, wenn man schon belastet ist.

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         Wesentlich die Hilfe erleichtern

         Wir erleichtern mit der Info-Line wesentlich
         die Hilfe bei einer posttraumatischen
         Belastungsstörung.
         Das Auftaktseminar beinhaltete auch noch
         Empfehlungen und Informationen für die
         Feuerwehrführungskräfte in Bezug auf das
         Erkennen einer Belastung und natürlich die
         Weitergabe der vielfältigen Hilfsmittel in Form
         von Broschüren und Flyern speziell zum The-
         ma und ganz besonders zur Info-Line.
         Zurzeit läuft das Projekt in den genannten
         Kreisen und wird zeitnah ausgewertet, um
         das System dann landesweit einzuführen.
         Ein ganz besonderer Dank geht hier noch-
         mals an Christina Krahl und Ralf Acker-
         mann, ohne diese beiden das Projekt nicht
         zustande gekommen wäre.                             Staatssekretär Werner Koch (rechts) übergab Präsident Ralf
                                   Friedrich Schmidt
                                                             Ackermann eine Zuwendung für dieses Projekt.

         Frau Baumann (links) informierte über die Leistungen der UKH im Bereich PSNV. Frau Cigdem freut sich
         über das Feuerwehrmaskottchen für das Büro der Info-Line.

                                                                                                  Nr. 48 LFV-Infodienst   7
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              Hessicher Feuerwehrpreis

              Hessischer Feuerwehrpreis 2017

              Freiwillige Feuerwehr
              Langen belegt ersten Platz
              Zum neunten Mal würdigen Sparda-               Bei einer feierlichen Preisverleihung in     ihrem Projekt »Motto-Spielplatz für
              Bank Hessen und Landesfeuerwehrver-            der Zentrale der Sparda-Bank Hessen          Bambinis«. Die fachkundige Jury zeich-
              band Hessen die Leistungen der freiwil-        in Frankfurt (Main) wurden nun die Preis-    nete damit, »eine vorbildliche Idee zur
              ligen Wehren – zwei Feuerwehrfrauen            träger gekürt.                               Nachwuchsgewinnung« aus: Mit einem
              aus Eiterfeld zu Feuerwehrheldinnen des        Als Gewinnerin des Wettbewerbs um            neuen, unter dem Motto »Feuerwehr«
              Jahres gekürt – Dotierung: insgesamt           den Hessischen Feuerwehrpreis 2017           entstandenen Spielplatz gelingt es der
              6.000 Euro.                                    ging die Freiwillige Feuerwehr Langen        Freiwilligen Feuerwehr Bebra-Gilfers-
                                                             hervor. Sie entwickelte zusätzlich zum       hausen, bereits die Jüngsten unter uns
              Technologie, Umwelt, Gesellschaft –            bislang praktizierten Atemschutz-Not-        an die Arbeit der Feuerwehr heranzufüh-
              unsere Welt verändert sich ständig und         fall-Konzept eine Sondereinheit – die        ren. An mehreren Stationen lernen die
              stellt die freiwilligen Feuerwehren vor        sogenannte Atemschutz-Notfall-Trai-          Kinder spielerisch, welchen Aufgaben
              immer neue Herausforderungen. Diese            nierten-Staffel. Ihre Mitglieder durchlau-   sich Feuerwehrfrauen und -männer
              müssen bewältigt werden, um Bürger             fen eine zweijährige Ausbildung nach der     stellen müssen. Die Gruppe der
              vor Bedrohungen zu bewahren und                sie perfekt gerüstet sind, um verletzte      »Löschminis« zählt bereits zahlreiche
              erfordern Lösungsansätze für die Ein-          Kameraden sicher zu bergen. Die Idee         Mitglieder, Tendenz weiter steigend. Ein
              satzkräfte der Feuerwehr. Welche Kon-          ist inzwischen national und internatio-      Engagement, das mit 1.500 Euro Preis-
              zepte haben freiwillige Feuerwehren            nal anerkannt und wird nun auch mit          geld belohnt wird.
              hierfür entwickelt? Mit dieser Frage           dem ersten Preis beim Hessischen             Mit dem dritten Platz im Ideenwettbe-
              beschäftigte sich in diesem Jahr der           Feuerwehrpreis 2017 gewürdigt. Die           werb um den Hessischen Feuerwehr-
              Hessische Feuerwehrpreis: Zahlreiche           Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in      preis 2017 und somit 1.000 Euro wurde
              hessische Wehren stellten sich dem             Höhe von 2.500 Euro verbunden.               die Freiwillige Feuerwehr Dillenburg
              Wettbewerb zum Thema »Neue                     Den zweiten Platz belegte die Freiwilli-     geehrt: Wenn die Sirene geht, dann las-
              Herausforderungen – neue Lösungen«.            ge Feuerwehr Bebra-Gilfershausen mit         sen vorbildliche Feuerwehrleute alles

                 1. Platz Freiwillige Feuerwehr Langen                                 2. Platz Freiw. Feuerwehr Bebra-Gilfershausen

                 Ausgezeichnete Idee: »Gründung einer Atemschutz-Notfall-              Ausgezeichnete Idee: »Nachwuchsgewinnung – mit Motto-
                 Trainierten-Staffel (ANTS)«, Preisgeld: 2.500 Euro                    Spielplatz für Bambinis«, Preisgeld: 1.500 Euro

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         stehen und liegen und machen sich auf         der zu werben und zugleich den Brand-       Hessen eG, das Engagement der Feu-
         zum Einsatzort. Das ist für Arbeitgeber       schutz zu gewährleisten. Die Feuerwehr-     erwehrfrauen und -männer.
         nicht immer einfach. Als Dankeschön für       heldinnen des Jahren haben mit ihrem
         das Verständnis lud die Dillenburger Frei-    couragierten Eingreifen eindrucksvoll       Weitere Informationen
         willige Feuerwehr zahlreiche Führungs-        belegt, wie viel Mut und Können in den
         kräfte zum Fest »Danke 2017« ein: Dort        freiwilligen Helferinnen und Helfern lan-   Der Hessische Feuerwehrpreis wurde
         präsentierten die Kameradinnen und            desweit steckt«, sagte Innenminister        2009 von der Sparda-Bank Hessen in
         Kameraden eindrucksvoll ihre wertvol-         Peter Beuth bei der Preisverleihung.        Kooperation mit dem Landesfeuer-
         le Arbeit für das Gemeinwohl – und die        »Die freiwilligen Feuerwehren bilden        wehrverband Hessen ins Leben gerufen.
         Arbeitgeber waren begeistert. »Eine           eine wichtige Säule im deutschen Not-       Sein Ziel ist, die Leistung und das
         tolle Aktion zur Stärkung der Akzeptanz       fall- und Katastrophensystem – die dies-    herausragende Engagement der freiwil-
         für das Ehrenamt«, begründete die Jury        jährigen Einreichungen zum Hessi-           ligen Feuerwehren in den Mittelpunkt zu
         ihre Entscheidung für Platz drei.             schen Feuerwehrpreis und die Vorschlä-      stellen und öffentlich zu würdigen. Wei-
         Die ebenfalls im Rahmen des Hessi-            ge zum Feuerwehrheld des Jahres             tere Informationen zum Hessischen
         schen Feuerwehrpreises vergebene              belegen dies auf beeindruckende Art         Feuerwehrpreis finden Sie unter:
         Auszeichnung »Feuerwehrheld des               und Weise«, lobte Markus Müller, Vor-       www.hessischer-feuerwehrpreis.de.
         Jahres« ging diesmal an zwei Feuer-           standsvorsitzender der Sparda-Bank
         wehrfrauen der Freiwilligen Feuerwehr
         Dittlofrod/Körnbach:
         Während einer Theateraufführung
         bricht eine der Darstellerinnen leblos
         zusammen, die spätere Diagnose lau-
         tet plötzlicher Herzstillstand. Schnell und
         fachkundig reagieren die beiden Feuer-
         wehrfrauen Anna-Lena Kalb und Fran-
         ziska Wascher, die auch zu der Theater-
         gruppe gehören. Sie leisten beispielhaft
         erste Hilfe und können die Frau noch vor
         Eintreffen des Rettungswagens wieder-
         beleben.
         »Unsere diesjährigen Preisträger haben
         mit tollen Ideen und Kreativität gezeigt,
         dass die freiwilligen Feuerwehren sich
         immer wieder neu erfinden, um Mitglie-

           3. Platz Freiwillige Feuerwehr Dillenburg                            Feuerwehrheldinnen des Jahres

           Ausgezeichnete Idee: »‚Danke 2017‘ für verständnisvolle              Anna-Lena Kalb und Franziska Wascher, Freiwillige Feuer-
           Arbeitgeber«, Preisgeld: 1.000 Euro                                  wehr Dittlofrod/Körnbach, Preisgeld: jeweils 500 Euro

                                                                                                               Nr. 48 LFV-Infodienst    9
LFV-Infodienst Nr. 48 - Feuerwehr Hessen
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              Eröffnung

              Unfallkasse Hessen präsentiert neue Vitrine
              im Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda

              Wir schützen die,
              die uns schützen!
              Am 23. November wurde die neue Vitri-       die historisch gewachsenen Leistungen         Im Jahr 2016 wurden der UKH 1.528
              ne der Unfallkasse Hessen im Deut-          der gesetzlichen Unfallversicherung für       Unfälle aus dem Feuerwehr-Bereich
              schen Feuerwehr-Museum in Fulda             die Angehörigen der Freiwilligen Feuer-       gemeldet, die teilweise eine ärztliche
              vorgestellt. Im historischen, unterhalt-    wehren kann man ab sofort anhand              Behandlung notwendig machten.
              samen und informativen Ambiente des         einer kurzweiligen, in Kürze auch inter-      Schwerpunkte waren der Übungs-
              Deutschen Feuerwehr-Museums wur-            aktiven Präsentation kennenlernen.            dienst mit 91 Unfällen, gefolgt von tech-
              de die Premiere eines spannenden Films      Als weiteres Highlight entführt eine nach     nischen Hilfeleistungen und Brandbe-
              mit ganz besonderen Protagonisten,          neuesten technischen Standards aus-           kämpfung mit je rund 65 Unfällen. Und
              nämlich den hoch-professionellen            gestattete Ausstellungsvitrine in Halle 2     auch beim Feuerwehrsport kommt es
              Feuerwehrleuten der Feuerwehren             mit Bildern von emotionaler Wucht             hier und da zu Verletzungen.
              Homberg (Ohm) und Tann (Rhön),              direkt in die oft gefährliche Welt der Feu-   Die UKH entschädigt aber nicht nur
              gefeiert. Kleine und große Akteure zei-     erwehr-Aktiven.                               Arbeitsunfälle, sondern organisiert und
              gen im Film ihr Können in ungewöhnli-       Aktuell sind 72.221 aktive Feuerwehr-         finanziert auch die psychologische
              chen und überraschenden Situationen.        leute, 25.422 JFW-Leute und 9.021 Mit-        Betreuung traumatisierter FW-Angehö-
              Die gemeinsame Geschichte von Feu-          glieder der Kinder-FW bei der UKH ver-        riger nach belastenden Einsätzen. Im
              erwehr und Unfallkasse Hessen sowie         sichert, insgesamt 106.664 Menschen.          Jahr 2015 betraf das 20 Feuerwehr-Leu-

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        Großen Zuspruch fand die Eröffnungsveranstaltung in Fulda, die von Museumsleiter Rolf Schamberger als dem
        Hausherrn moderiert wurde.

        te, im Jahr 2016 waren es 13. Wir zahl-      Die Unfallkasse ist die gesetzliche
        ten Ende 2016 142 laufende Renten an         Unfallversicherung für mehr als
        Versicherte und 18 Renten an Hinterblie-     100.000 Mitglieder der Freiwilligen
        bene.                                        Feuerwehren in Hessen. Der Unfall-
        Feuerwehr-Angehörige bekommen bei            schutz ist für die Versicherten kosten-
        uns alles aus einer Hand:                    frei. Die Kommunen entrichten im Jahr
        Unfallverhütung, medizinische, finan-        2017 knapp 44 Euro pro Person und
        zielle und Sachleistungen, lebenslange       Jahr. Weitere Informationen finden Sie
        Rente sowie – on top – die satzungs-         unter feuerwehrportal.ukh.de.
        mäßigen Mehrleistungen.                                            Sabine Longerich

                                                                                               UKH-Geschäftsführer Bernd Fuhr-
                                                                                               länder war über den positiven
                                                                                               Abschluss des Projektes sichtlich
                                                                                               erfreut.

                                                                            – Beachten
                                                                            Sie zu diesem
                                                                            Thema bitte
                                                                            auch den
                                                                            Beitrag aus
                                                                            dem Fach-
                                                                            ausschuss
                                                                            für Historie
                                                                            auf den            Sabine Longerich betreute das Pro-
                                                                                               jekt seitens der UKH mit großem
                                                                            Folgeseiten –      Engagement.

                                                                                                          Nr. 48 LFV-Infodienst   11
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              Aus den Fachgremien

              Aus der Arbeit der Fachgremien                                                        terung übersprang und die die Idee in
                                                                                                    einer künstlerisch hochwertigen Form
                                                                                                    Gestalt verliehen haben. Klaus Klepper

              Fachausschuss für Brandschutz- und                                                    von der Messebaufirma MSK, ebenfalls
                                                                                                    ein altgedienter Feuerwehrkamerad
              Feuerwehrgeschichte                                                                   aus Götzenhain, hat mit seinem Fach-
                                                                                                    wissen die technischen Komponenten
              Die Arbeit des Fachaussschusses für         »Wir schützen die, die uns                (Sound-Dusche, 4-K-Monitore, Steue-
              Brandschutz- und Feuerwehrgeschich-         schützen«                                 rungstechnik etc.) beschafft.
              te ist eng mit dem Haus der deutschen                                                 Ohne das Engagement der Freiwilligen
              Feuerwehren/Deutsches Feuerwehr-            Im zweiten Quartal d. J. wurde die Idee   und Turnerfeuerwehr in Tann sowie der
              Museum Fulda verknüpft. Die individu-       zur Aufarbeitung der gesetzlichen Un-     FF Homberg (Efze) und deren beiden
              ellen Forschungsprojekte der einzelnen      fallversicherung für die deutschen Feu-   Musik-Corps wäre der kurzweilige
              FA-Mitglieder werden durch das DFM          erwehren, hier mit regionalem Schwer-     Imagefilm nie zustande gekommen.
              begleitet und das DFM profitiert seiner-    punkt auf Hessen, in Angriff genommen.    Von den Bambini-Feuerwehren über
              seits bei der Fortentwicklung seiner Aus-   Der Geschäftsführer der Unfallkasse       Spaßwettbewerbe und die ernsthafte
              stellungsvorhaben davon. Die persönli-      Hessen, Bernd Fuhrländer, war schnell     Ausbildung der Jugendfeuerwehren,
              chen Erfahrungen der älteren FA-Mitglie-    für ein gemeinschaftliches Projekt zu     den heißen Einsatz vor dem Flammenin-
              der aus diversen Ehren- und Altersab-       begeistern und hat mit Sabine Longe-      ferno, der Höhenrettung, der Arbeit mit
              teilungen sind für die jüngeren FA-Mit-     rich, Cordula Kraft und Gerhard Fiedler   der Wärmebildkamera, der Bergung
              glieder immer wieder eine willkomme-        ein Kreativ-Team gebildet, das von der    eines zuvor stabilisierten Verletzten,
              ne Quelle, um das, was Dokumenten,          Aufarbeitung der hausinternen Akten bis   dem Ausrücken mit Großfahrzeugen,
              Zeitschriften und historischem Filmma-      hin zur umsetzungsreifen Planung das      dem Hochwassereinsatz bis hin zur
              terial zu entnehmen ist, durch persönli-    Projekt vorangetrieben hat.               posttraumatischen Stressbewältigung
              che Berichte zu untermauern. Jetzt ist      Mit Christian Kretzschmar, einem enga-    hat Marcus Vallböhmer Szenen aus dem
              auch die Gegenwart im Museum ange-          gierten Filmemacher aus Fulda, und        Feuerwehralltag mit den Mitteln der klas-
              kommen.                                     Marcus Vallböhmer, einem Feuerwehr-       sischen (Acryl-)Malerei bildlich umge-

              links: Christian Kretschmar beim Einrichten der Vitrine. rechts: Marcus Vallböhmer legt letzte Hand an das
              Gemälde mit dem Hochwassereinsatz und verwandelt unsere Ausstellungshalle für zwei Tage in ein Atelier.

                                                          kameraden aus Jehstätten, im Zivilbe-     setzt. Diese hochwertigen Gemälde, bis
                                                          ruf als Kunst- und Dekorationsmaler       auf eines alles Unikate, sind wie die Tei-
                                                          tätig, konnten zwei Praktiker gewonnen    le eines Puzzle arrangiert. Gerade die-
                                                          werden, auf die der Funke der Begeis-     se Transformation hilft, das vielfältige

             12      LFV-Infodienst Nr. 48
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        Einsatzgeschehen anschau-
        lich erlebbar zu machen
        ohne wie bei einer Fotostre-
        cke aus realen Einsätzen, die
        Gefahr zu beinhalten, dass
        man damit einem etwaigen
        Voyerismus Vorschub leistet
        – eine Gratwanderung, die
        unseres Erachtens überzeu-
        gend gelungen ist.
        Dem gegenübergestellt sind
        zwei Bildschirme. Der eine
        davon zeigt – interaktiv von
        einem I-Pad aus ansteuer-
        bar – die eigens von einer
        Agentur medial anspruchsvoll
        aufbereitete Geschichte der
        Unfallversicherung der Feuer-
        wehren von ihren Anfängen im
        deutschen Kaiserreich bis in Die stolzen Akteure freuen sich über das gelungene Gemeinschaftsprojekt (von
        die unmittelbare Gegenwart.     links): Christian Kretschmar, Gerhard Fiedler, Cordula Kraft, Sabine Longerich,
        Auf dem zweiten Bildschirm Rolf Schamberger, Marcus Vallböhmer und Bernd Fuhrländer.
        läuft ein eigens gedrehter
        dreiminütiger Kurzfilm, der
        den Betrachter mit großer emotionaler     was die Würde der Betroffenen gefähr-    tung des DFV vor historischem Hinter-
        Wucht in die Welt der Feuerwehr ent-      den könnte. Ein in Buchten auf dem       gund geschmackvoll in Szene gesetzt
        führt. Den besonderen Reiz macht          Boden der 5,5 m langen und 3 m hohen     worden. 41 Kameraden*innen aus allen
                                                                                           16 Bundesländern sind für ihre Verdiens-
                                                                                           te mit den Auszeichnungen des natio-
                                                                          Filmdreh mit     nalen deutschen Spitzenverbandes
                                                                          der fernge-      geehrt worden.
                                                                          steuerten        Bernd Klaedtke (BF Köln) und Frank
                                                                                           Wörner (BF Stuttgart) haben hierzu als
                                                                          Drohne vor
                                                                                           Fachberater des DFM für das Auszeich-
                                                                          dem DFM          nungswesen der Feuerwehren eine
                                                                                           neue Sonderausstellung »Verdient
                                                                                           geehrt!« in zweiter Auflage erarbeitet und
                                                                                           auch persönlich realisiert. Diesmal ste-
                                                                                           hen nicht wie zuvor die staatlichen Feu-
                                                                                           erwehrauszeichnungen im Focus, son-
                                                                                           dern die aktuellen Auszeichnungen
                                                                                           aller Landesfeuerwehrverbände.
                                                                                           Am Beispiel aus dem Nachlass eines
                                                                                           Kreisbrandinspektors, Heinrich Alt aus
                                                                                           Lauterbach (1923–2013) wurde das
                                                                                           Thema der Ehrungen im Laufe einer
                                                                                           engagierten Feuerwehrkarriere exem-
        gerade die Gegenüberstellung der in den   Wandvitrine ausgelegter C-Schlauch       plarisch am Beispiel eines verdienten
        beschriebenen Gemälden „eingefrore-       ist mit dem Portfolio der Leistungen der Feuerwehrkameraden aus dem hessi-
        nen“ Schlaglichter aus dem Feuerweh-      UKH beschriftet.                         schen Vogelsbergkreis inszeniert.
        ralltag und der bewegten Bildeindrücke
        des Kurzfilms aus. Dieser Gegensatz       Ehrungsveranstaltungen des DFV           Rolf Schamberger
        zollt den heutigen Sehgewohnheiten                                                 Fachausschussvorsitzender
        Rechnung, ohne dabei auf Sequenzen        Zum wiederholten Mal ist am 17. No-
        aus realen Einsätzen zurückzugreifen,     vember eine aktuelle Ehrungsveranstal-

                                                                                                          Nr. 48 LFV-Infodienst   13
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 14

              Aus den Fachgremien

              Fachausschuss Technik                                                                   wasserverunreinigung im Einsatz ist in
                                                                                                      diesem Fall dann nicht auszugehen –
                                                                                                      eine Garantie gibt es jedoch nicht.
              Ergänzende Hinweise zum                     Für Feuerwehren wird empfohlen, sich        Bei Neubeschaffung von Feuerwehr-
              Arbeitsblatt W 405 Trinkwasser-             mit der Thematik »Umstellung auf den        fahrzeugen ist bei der Pumpen- und
                                                          Stand der Technik« zu beschäftigen und      Tanktechnik dieser Thematik ein
              schutz bei Einsätzen der Feuer-             alle vorhandenen Armaturen zu doku-         besonderes Augenmerk zu schenken.
              wehr                                        mentieren sowie einen Zeitplan, bis zu      Wie bereits im letzten Infodienst darge-
                                                          dem man vermutlich alle Armaturen neu       stellt kann der Fachausschuss hierzu
              Auch in der Herbsttagung war die The-       beschafft hat, zu erstellen.                keine verbindliche Empfehlung ausspre-
              matik des Trinkwasserschutzes wieder        Am Markt sind derzeit bereits Standroh-     chen. Die oben beschriebenen Maßnah-
              ein wichtiges Thema.                        re sowie Sammelstücke A-3B und A-2B         men sowie der Kontakt zum regionalen
              Über die Grundlagen hatten wir im letz-     mit integrierten Rückflussverhinderern      Wasserversorger sind jedoch die rich-
              ten LFV-Infodienst ausführlich berichtet.   genormt erhältlich. Werden diese paar-      tigen Schritte. Ebenfalls wird auch
              Wir möchten hierbei nur kurz über neue      weise im Löschwasserentnahme-               nochmals an die regelmäßig verpflich-
              Erkenntnisse sowie technische Entwick-      strang verbaut, so erfüllt man ebenfalls    tende Fortbildung aller Einsatzkräfte im
              lungen berichten.                           die Anforderungen des DVGW.                 Bereich Hygiene sowie den Handgriffen
              Grundsätzlich möchten wir an dieser         Bei der Löschwassentnahme aus               nach FwDV 1 mindestens einmal pro
              Stelle nochmals darauf hinweisen,           Überflurhydranten bietet der Markt          Jahr erinnert.
              dass die Thematik Trinkwasserschutz         derzeit bereits mobile Rückflussverhin-     Bei Fragen diesbezüglich können alle
              für alle Feuerwehren ein zu beachten-       derer, die in die Förderstrecke eingebaut   Mitglieder der Feuerwehren sich gerne
              des Thema darstellt. Grundsätzlich fal-     werden können. Diese sind jedoch auch       an den Fachausschuss wenden.
              len alle, die Wasser aus der Trinkwas-      noch nicht genormt. Somit sind auch bei
              serversorgung entnehmen, unter die          der Entnahme aus Überflurhydranten          Ausbildung für Teleskoplader
              Trinkwasserverordnung (TrinkwVO zu-         durch den mobilen RFV sowie durch das
              letzt aktualisiert im Jahre 2001). Diese    Sammelstück die Forderungen des             Bei immer mehr Feuerwehren werden
              regelt klar die einzuhaltenden Vorgaben     DVGW erfüllt.                               Teleskoplader beschafft, um für den
              sowie die Haftung bei Verstößen. Die        Die Maßnahme der Neubeschaffung             Arbeits- und Einsatzdienst ein hilfreiches
              Verantwortung liegt im Falle der Feuer-     von Standrohren, Sammelstücken und          Arbeitsgerät zur Verfügung zu haben.
              wehr bei einem Einsatz klar beim Ein-       sonstigen Armaturen mit Rückflussver-       Wichtig ist hierbei, dass die Bedienung
              satzleiter.                                 hinderern sowie die Dokumentation des       des Gerätes intensiv geschult wird, um
                                                          Umstellungszeitplans stellen dar, dass      Unfälle mit Personen- und Sachschä-
              Aktueller Sachstand                         sich die Feuerwehr mit der Thematik         den zu vermeiden.
                                                          beschäftigt und tätig ist. Von einem Vor-   Die Deutsche Gesetzliche Unfallversi-
              Der von dem Deutschen Verein des            wurf eines Organisationsverschuldens        cherung (DGUV) hat hierzu ein Grund-
              Gas- und Wasserfaches (DVGW)                beim etwaigen Nachweis einer Trink-         satzpapier herausgegeben, in dem die
              geforderte Systemtrenner liegt derzeit
              immer noch nicht in genormter Form vor.
              Am Markt findet man erste Produkte, die
              diesen Namen tragen. Diese sind aber
              noch nicht offiziell genormt und weisen
              bei ersten Tests immer noch große Pro-
              bleme im Bereich Druckverlust und Ver-
              sagen bei Fehlbedienung sowie unkla-
              rer Aufwände im Bereich Prüfen und
              Spülen auf.
              Es wird seitens des FA Technik derzeit
              noch nicht empfohlen, die angebotenen
              Armaturen zu beschaffen.
              Die Normgremien sowie die Industrien
              arbeiten mit Nachdruck und es ist mit
              einer Normung Mitte 2018 und auch
              zeitnah mit einem der Norm entspre-
              chenden Produkt auf dem Markt zu
              rechnen.

             14      LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 15

                                                                                                 zeit kaum möglich, Gleichspannung zu
                                                                                                 erfassen und auch für Wechselspan-
                                                                                                 nung ist es von der Frequenz bzw. der
                                                                                                 Spannung abhängig, wie die am Markt
                                                                                                 verfügbare Messtechnik arbeitet.
                                                                                                 Es wird in Kürze eine Fachempfehlung
                                                                                                 erscheinen, die sich mit dieser Thema-
                                                                                                 tik befasst. Grundsätzlich ist die An-
                                                                                                 bringung von Messtechnik am Korb
                                                                                                 nicht falsch, man muss aber darauf ach-
                                                                                                 ten, dass sich das Bedienpersonal der
                                                                                                 Hubrettungsfahrzeuge nicht in falscher
                                                                                                 Sicherheit wiegt. Hierbei ist auch eine
                                                                                                 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung     zwi-
                                                                                                 schen Kosten und dem tatsächlichen
                                                                                                 Nutzen anzustreben.
                                                                                                 Grundsätzlich ist der beste Schutz eine
                                                                                                 intensive Schulung aller Maschinisten,
        Ausbildung am Teleskoplader: Fahrertraining in unwegsamen Gelän-                         in der man besonders darauf eingeht,
        de – Feuerwehr Kassel 2017                                                               vor der Inbetriebnahme auf ausreichend
                                                                                                 Abstand zu Leitungen sowie sonstigen
                                                                                                 Hindernissen zu achten und wie man
        erforderliche Ausbildung und Einwei-         Dies betrifft vorrangig weiße Fahrzeu-      sich beim Kontakt mit spannungsfüh-
        sung ausführlich und verständlich dar-       ge, die mit roter Folie beklebt und an-     renden Gegenständen richtig verhält.
        gestellt wird: DGUV 308-009 Qualifizie-      schließend mit Konturmarkierungen
        rung und Beauftragung von Fahrerinnen        sowie Schriftzügen versehen werden          Meldung von Atemschutzunfällen
        und Fahrern von geländegängigen              sollen, wenn diese Beklebung nicht zum
        Teleskopstaplern.                            Zeitpunkt der Abnahme vollständig           Das Referat 8 der Vereinigung zur För-
        Hierin werden die einzelnen Ausbil-          erfolgt ist. Für weiße Fahrzeuge, die       derung des Deutschen Brandschutz
        dungsteile dargestellt und auf Beson-        nicht die erforderlichen Rotanteile bei     (vfdb) beschäftigt sich intensiv mit der
        derheiten wie beispielsweise die Ver-        der Abnahme vorweisen sowie grund-          Analyse von Störungen und Unfällen mit
        wendung von Arbeitsbühnen näher              sätzlich für alle Fahrzeuge mit fehlen-     Atemschutzgeräten. Um jedoch aussa-
        eingegangen.                                 der Kontur- oder sonstigen erforderli-      gekräftige Statistiken und Unfallanaly-
        Ebenso sind Informationen für eine           chen Markierungen, wird durch den           sen sowie Empfehlungen erarbeiten zu
        theoretische und praktische Prüfung          Sachverständigen kein positives Gut-        können, ist die vfdb auf Rückmeldun-
        sowie der Bedarf einer schriftlichen         achten mehr erstellt.                       gen aus den Feuerwehren angewiesen.
        Beauftragung analog dem Flurförder-          Es ist somit im Rahmen der Leistungs-       Es kommt immer häufiger vor, dass Zwi-
        schein dargestellt.                          erbringung darauf zu achten, dass die       schenfälle mit Atemschutzgeräten auf
        Allen Feuerwehren ist anzuraten, eine        Beklebungen – vor allem wenn diese          der Seite www.atemschutzunfaelle.eu
        Ausbildung und Beauftragung ihrer            Leistung in einem eigenen Los ausge-        dargestellt werden, jedoch nicht wie
        Fahrerinnen und Fahrer in Anlehnung an       schrieben wurde – vor der Abnahme           gewünscht über das Formblatt an das
        diesen Grundsatz durchzuführen und zu        angebracht werden.                          Referat 8 der vfdb gemeldet werden.
        dokumentieren.                                                                           Wir bitten alle Feuerwehren um ihre akti-
                                                     Spannungswächter an Drehleitern             ve Mitarbeit, um aus den Erfahrungen
        Abnahme von Feuerwehr-                                                                   ein Benefit für alle Feuerwehren erarbei-
                                                     Nach dem schweren Unfall mit einer          ten zu können.
        fahrzeugen                                   Feuerwehrdrehleiter in Oberhausen           Das Formblatt findet man unter
                                                     wird der Wunsch nach fest angebrach-        www.vfdb.de/fileadmin/Dateien/
        Aus aktuellem Anlass wird seitens des        ten Spannungswächtern an den Körben         meldebogen.doc
        FA Technik darauf hingewiesen, dass bei      von Drehleitern und Hubrettungsfahr-        Die nächste Tagung des Fachaus-
        Einzelabnahmen für Feuerwehrfahr-            zeugen laut.                                schusses findet im April 2018 statt.
        zeuge kein vollständiges Gutachten           Dies ist jedoch nicht so leicht umsetz-
        mehr herausgegeben wird, wenn es             bar. Es gibt keine Technik, die einen       Tobias Winter
        äußerlich nicht allumfänglich den Vor-       umfassenden Schutz und eine hundert-        Fachausschussvorsitzender
        gaben entspricht.                            prozentige Sicherheit bietet. Es ist der-

                                                                                                              Nr. 48 LFV-Infodienst    15
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              Aus den Fachgremien

              Fachausschuss Ausbildung, Einsatz und Wettbewerbe                                        – »Führungsnachwuchskompetenz« (2
                                                                                                         + 1 Tage)
                                                                                                       Hier sollen zukünftige Führungskräfte
              Überarbeitung der Feuerwehr-                 und die Entwicklung unterstützen.           vorbereitet werden
              Dienstvorschrift 2                           Auch hierüber ist in der aktuellen Aus-     • Anzahl Veranstaltungen pro Jahr: 2 +
                                                           gabe 5/2017 des Florian Hessen ein            1 pro Landkreis/kreisfreie Stadt
              Der Fachausschuss hat sich aktiv an der      ausführlicher Bericht enthalten. Unser      • Auswahl, Beauftragung und Bezah-
              Planung und der Durchführung der drei        Vizepräsident Dr. Christoph Weltecke          lung des Schulungsanbieters von der
              Regionalkonferenzen zur Basisbeteili-        unterstreicht klar auch die Meinung des       HLFS
              gung zur Überarbeitung der DV 2 betei-       gesamten Fachausschusses, dass hier         • Abwicklung der Seminare wie »Kreis-
              ligt. Insgesamt haben 180 Teilnehmer         ein Instrument des zeitgerechten Ler-         ausbildungslehrgänge«
              ihre Anregungen und Ideen im Rahmen          nens und Lehrens geschaffen wurde,          • Keine Aufwandsentschädigungen
              der Konferenzen eingebracht. Interes-        das die volle Unterstützung des Landes-       o. Ä. für Teilnehmer(innen)
              sant ist, dass es keine regionalen           feuerwehrverbandes genießt.
              Unterschiede bzw. Spezifika gab. Der                                                     Gegenseitige Anerkennung
              Tenor über alle Teilnehmer orientiert sich   Einrichtung einer AG »Führungs-
                                                                                                       erworbener Ausbildungen
              schon sehr nah an dem Eckpunktepa-           qualifikationen von Feuerwehr-
              pier des AFKzV und der Projektgruppe
                                                           führungskräften«
              Feuerwehr-Dienstvorschriften. Die Zu-                                                    In der Ausbildung der Kreisausbilder ist
              sammenstellung aller Ergebnisse wur-         Unter Leitung der HLFS hat die o. a. AG,    die HLFS einen großen Schritt im Rah-
              de durch die Hessische Landesfeuer-          bestehend aus Vertretern der HLFS, der      men der gegenseitigen Anerkennung
              wehrschule (HLFS) erarbeitet und wird        AGBF, des WFV, des LFV und des Land-        gegangen. Die Trennung des pädago-
              mit den Ergebnissen der anderen Bun-         kreises Main-Taunus-Kreis ein tragfähi-     gischen Teils und des Fachteils lässt nun
              desländer aktuell ausgewertet. Im Heft       ges Ergebnis ausgearbeitet. Im Rahmen       auch andere pädagogische Abschlüs-
              5/2017 des Florian Hessen ist auch ein       der Dienstversammlung des Brand-            se zu und führt zu einer großen positi-
              Bericht zu den Regionalkonferenzen. In       schutzaufsichtsdienstes an der HLFS         ven Resonanz der Teilnehmer.
              Kürze werden wir die Zusammenstel-           wurde dieses Ergebnis vorgestellt.          Der nächste Schritt wird aktuell in der
              lung mit der HLFS auch veröffentlichen       Nachfolgend Auszüge dieser Vorstel-         Anerkennung der Feuerwehrausbil-
              und weiter über die Entwicklungen            lung:                                       dung für den Brandschutzbeauftragten
              berichten.                                   • Durchführung von Veranstaltungen für      gegangen. Hier sind nur noch kleine
                                                             Führungskräfte und angehende Füh-         Detailabsprachen erforderlich, um
              E-Learning Gruppenführerlehr-                  rungskräfte außerhalb der HLFS            auch hier wieder einen gegenseitigen
                                                           • Seminare:                                 Nutzen zu generieren.
              gang
                                                           – »Persönlichkeit und Führungsverhal-
                                                             ten« (2 + 2 Tage)                         Carsten Lauer
              Der Fachausschuss konnte im Rahmen           Dieses Seminar richtet sich an Füh-         Fachausschussvorsitzender
              eines Beta-Testes die Arbeit begleiten       rungskräfte ab F III

              Fachausschuss Katastrophenschutz                                                         einbringen konnte, wurde im Sommer
                                                                                                       2017 vom Hessischen Ministerium des
                                                                                                       Inneren und für Sport ein offizielles
              Der Fachausschuss Katastrophen-              Einsatzkonzepte im Katastrophen-            Anhörungsverfahren        durchgeführt.
              schutz erfüllt die Aufgaben des Landes-      schutz                                      Hierzu wurden auch seitens des Fach-
              feuerwehrverbandes im fachlichen Be-                                                     ausschusses Katastrophenschutz wei-
              reich des Katastrophenschutzes und           Für die drei bereits in der Frühjahrsaus-   tere Stellungnahmen abgegeben, die
              unterstützt und berät das Präsidium des      gabe des LFV-Infodienst vom Fachaus-        sich jedoch aufgrund der vorherigen
              Landesfeuerwehrverbandes bei seiner          schuss Katastrophenschutz vorge-            fachlichen Einbindung überwiegend
              Arbeit. Der Fachausschuss Katastro-          stellten neuen Einsatzkonzepte des          auf redaktionelle Punkte beschränkten.
              phenschutz vertritt den Landesfeuer-         Landes Hessen, bei deren Erstellung         Der »Sonderschutzplan für die landes-
              wehrverband daher auch in fachlichen         sich der Fachausschuss Katastro-            weite und länderübergreifende Hilfe«
              Angelegenheiten des Katastrophen-            phenschutz im Rahmen einer Arbeits-         (ehemals Sonderschutzplan »Einsätze
              schutzes und arbeitet in entsprechen-        gruppe des Hessischen Ministeriums          außerhalb des Landes Hessen«) sowie
              den Arbeitsgruppen mit.                      des Inneren und für Sport erfolgreich       der Sonderschutzplan Betreuungs-

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        dienst, der die kurzfristige Unterbrin-
        gung von Personen für kurze Zeiträu-
        me behandelt, werden voraussichtlich
        im 1. Quartal 2018 vom Hessischen
        Ministerium des Inneren und für Sport
        offiziell eingeführt.
        Die offizielle Einführung der »Hessischen
        Rahmenempfehlung zur Erstellung
        einer Evakuierungsplanung« wird vor-
        aussichtlich in der 1. Jahreshälfte 2018
        erfolgen. Die »Hessische Rahmen-
        empfehlung zur Erstellung einer Evaku-
        ierungsplanung« wird keine anwen-
        dungsfertige Planung darstellen, son-
        dern muss vor Ort in den Kommunen
        und Landkreisen in spezifische Konzep-
        te umgesetzt werden.
        Nach der Einführung der Rahmenemp-           Abrollbehälter Löschwasser (AB-LWV) mit 1800 m F-Schlauch und 3000
        fehlung Evakuierungsplanung sollen           l/min bei 11 bar Förderleistung             (Bild: Matthias Schmidt)
        die Planungen zu Notfallstationen im
        nuklearen Katastrophenschutz durch
        das Land Hessen überarbeitet werden.         abgeschlossen. Die Beschaffung von 27         Hessen für die Finanzierung der zentral
        Die Verfahrensweise zur erforderli-          neuen ELW 2 für den Katastrophen-             durch das Land beschafften Fahrzeu-
        chenfalls notwendigen Verteilung von         schutz in den hessischen Landkreisen          ge eine besondere finanzielle Förderung
        Jodtabletten soll in diesem Rahmen           und an der Hessischen Landesfeuer-            für die Zwecke des Katastrophen-
        ebenfalls abgestimmt werden.                 wehrschule stellt eine der finanziell größ-   schutzes.
        Ebenfalls hat das Land den Einsatz der       ten Beschaffungsaktionen des Landes           Im Jahr 2017 wurden vier neue LF-KatS
        Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes          Hessen für den Katastrophenschutz dar         Bund als Ersatz für bereits durch tech-
        für den Katastrophenschutz und Ret-          und unterstreicht die gute Wahrneh-           nische Defekte ausgefallene LF 16-TS
        tungsdienst im Land Hessen neu gere-         mung seiner Aufgaben im Katastro-             vom Bundesamt für Bevölkerungs-
        gelt. Somit bestehen für den Einsatz von     phenschutz.                                   schutz und Katastrophenhilfe (BBK) an
        Christoph 2 in Frankfurt am Main und         Ebenfalls bereits erfolgt ist die Auslie-     das Land Hessen für Zwecke des Zivil-
        Christoph 7 in Kassel aktualisierte Ein-     ferung von fünf Abrollbehältern Lösch-        schutzes zugewiesen und an Feuerweh-
        satzregelungen. Die Regelungen sind          wasserversorgung (AB-LWV) für den             ren in den Landkreisen Odenwald,
        als Sonderschutzplan 5 im Aufgaben-          Brandschutz im Katastrophenschutz             Offenbach, Marburg-Biedenkopf und
        bereich 1 »Führung« auf der Homepage         und den Hochwasserschutz an die Feu-          Schwalm-Eder ausgeliefert. Damit
        des Hessischen Ministeriums des              erwehren Kassel, Frankfurt, Mühlheim          sind, zusammen mit dem LF-KatS aus
        Inneren und für Sport (Infothek Katastro-    am Main, Rüdesheim und Lorsch.                der ersten Beschaffungsaktion des
        phenschutz) einsehbar.                       Nach Information des Hessischen               Bundes bei der Feuerwehr Bad Soden
        Aus Sicht des Fachausschuss Katastro-        Ministeriums des Inneren und für Sport        am Taunus (Auslieferung 2012), seit
        phenschutz bieten die neuen Konzep-          wird zurzeit die angekündigte Aus-            2010 insgesamt fünf neue LF-KatS in
        te eine gute Grundlage für eine weiter-      schreibung der 27 neuen Gerätewagen           Hessen angekommen. Die erste
        hin erfolgreiche Einsatzbewältigung          ABC-Erkundung Hessen bearbeitet,              Beschaffungsaktion des Bundes bein-
        des hessischen Katastrophenschut-            die die 31 veralteten Gerätewagen             haltete 190 Fahrzeuge (MAN/Lentner)
        zes. Verbessert werden müssen aller-         Strahlen-Spür-Trupp (GW-StrSpTr) er-          und im Rahmen der zweiten Beschaf-
        dings noch die Fähigkeiten, Großscha-        setzen sollen.                                fungsaktion (Mercedes/Ziegler) wur-
        denlagen und Katastrophen einheitlich        Das Hessische Ministeriums des Inne-          den bisher 82 Fahrzeuge an die Bun-
        zu führen.                                   ren und für Sport beschaffte weiterhin        desländer ausgeliefert. Weitere 14
                                                     in einer zentralen Beschaffungsaktion         Fahrzeuge werden bis Anfang 2018 fol-
        Einsatzfahrzeuge des                         50 Löschfahrzeuge (LF) 10 KatS für die        gen. Ob und wie viele davon nach Hes-
                                                     kommunalen Feuerwehren. Die Fahr-             sen kommen, ist noch nicht bekannt.
        Katastrophenschutzes
                                                     zeuge sind sowohl für die alltägliche         Der Bund veröffentlichte weiterhin die
                                                     Gefahrenabwehr als auch für den               Absicht, in den nächsten Jahren weite-
        Die Auslieferung der neuen ELW 2 des         Katastrophenschutz vorgesehen. Die            re 300 LF-KatS zu beschaffen. Die Fahr-
        Landes Hessen wurde im Sommer 2017           Gemeinden erhalten daher vom Land             zeuge werden stets zuerst an das Bun-

                                                                                                               Nr. 48 LFV-Infodienst   17
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              Aus den Fachgremien

              desland zugewiesen, das zum Zeitpunkt          wehrverbandes Hessen, die Arbeitsge-           Landkreis,     Regierungspräsidium,
              der Zuweisung des einzelnen Fahrzeugs          meinschaft der Leiter der Berufsfeuer-         Land) hinweg wäre möglich und wür-
              den größten prozentualen Fehlbestand           wehren in Hessen (AGBF Hessen) und             de arbeitsintensive Abfragen (Lage-
              im Vergleich zum Sollbestand hat.              die Landesfeuerwehrschule Hessen               meldungen) zu Einsatzdaten erübri-
              Eine weitere Zuweisung von SW-KatS             mit. Das Hessische Ministerium des             gen.
              durch den Bund an das Land Hessen              Inneren und für Sport wird in der            • Der Austausch von Personal und die
              ist nicht bekannt.                             Arbeitsgruppe von der Hessischen               gegenseitige Unterstützung mit Per-
                                                             Landesfeuerwehrschule vertreten.               sonal wäre aufgrund der gleichen
              Warnung der Bevölkerung                        Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Möglich-        Anwenderkenntnisse sehr einfach
                                                             keiten aufzuzeigen, unter welchen              möglich.
              Seitens des Landes Hessen ist vorge-           Voraussetzungen eine landeseinheitli-        • Verschiedene Gebietskörperschaf-
              sehen, in jeder Integrierten Leitstelle eine   che Software zu Führungsunterstützung          ten oder Feuerwehren könnten
              Einrichtung zur Initiierung einer Warnung      im Katastrophenschutz des Landes               gemeinsam an einer Lage arbeiten
              über das bundeseinheitliche modulare           Hessen eingeführt werden könnte.               und ein gemeinsames Lagebild wür-
              Warnsystem MoWaS zu installieren. Die          Sicherlich gibt es seitens der kommer-         de entstehen.
              Installation wird im Rahmen eines von          ziellen Anbieter von Führungsunterstüt-      • Die Software könnte im Rahmen der
              der EU finanzierten und zunächst zwei          zungssystemen nicht das eine »perfek-          bestehenden Stabslehrgänge an der
              Jahre dauernden Pilotprojekts angebo-          te« System, das jeden Nutzer zufrieden         Hessischen Landesfeuerwehrschule
              ten. Die Integrierten Leitstellen Frank-       stellt. Bei einer landeseinheitlichen          genutzt und somit einheitlich ge-
              furt und Kassel sowie das Lagezentrum          Lösung müssen von jedem kleine                 schult werden.
              im HMdIS sollen eine weitergehende             Abstriche bei den eigenen Wünschen           Abschließend bleibt die Hoffnung der
              Ausstattung erhalten, mit der es mög-          und Vorstellungen von einer solchen          Mitglieder des Arbeitskreises, dass
              lich ist, die Warnungen direkt über das        Software gemacht werden. Aus Sicht           sich die Überzeugung der Notwendig-
              System MoWaS zu senden. Mit dem                des Arbeitskreises überwiegen jedoch         keit einer landeseinheitlichen Software
              System MoWaS können die Warnungen              die Vorteile einer Landeslösung die klei-    zur Führungsunterstützung durchsetzt
              beispielsweise an Rundfunkanstalten            nen Unzulänglichkeiten der einzelnen         und die Bereitschaft aller, daran mitzu-
              (Radio, TV) und Mobiltelefone (SMS,            Systeme bei weitem.                          wirken, festigt.
              App) weitergeleitet und Sirenen ange-          Wesentliche Vorteile einer landeseinheit-    Der Fachausschuss Katastrophen-
              steuert werden. Weitere Informationen          lichen Software wären beispielsweise:        schutz wird an diesem, wie auch den
              zu dem System MoWaS und zur bun-               • Verschiedene Ebenen könnten sich           anderen Themen des hessischen Kata-
              deseinheitlichen amtlichen Warn-App               die Kosten der Softwareeinführung         strophenschutzes, gerne weiter mitar-
              NINA sind auf der Homepage des Bun-               und des Betriebs teilen.                  beiten.
              desamtes für Bevölkerungsschutz und            • Eine schnelle und direkte Kommuni-         Veith Bosenbecker
              Katastrophenhilfe         (BBK)       unter       kation über alle Ebenen (Gemeinde,        Fachausschussvorsitzender
              www.bbk.bund.de zu finden.

              Führung im Katastrophenschutz
                                                             Fachausschuss Information und Kommunikation
              Aus Sicht des Fachausschuss Katastro-
              phenschutz ist für eine erfolgreiche Ein-
              satzbearbeitung überregionaler oder            Digitalfunknetz                              talfunk der Behörden und Organisatio-
              überörtlicher Einsätze eine landesein-                                                      nen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS)
              heitliche Führungsunterstützung zwin-          Komplett Hessen befindet sich im             gemeldeten Maßnahmen zur Schlie-
              gend erforderlich. Nur so können Ein-          technischen Wirkbetrieb. Derzeit wird        ßung weiterer Lücken und Steigerung
              heiten bei überregionalen Einsätzen pro-       das hessische Tetra-Netz von 403 akti-       der Alarmierungszuverlässigkeit wurden
              fessionell koordiniert und routiniert          ven Basisstationen versorgt. Derzeit         von Berlin genehmigt und sind in der
              zusammenarbeiten.                              geht das zuständige Präsidium für            Umsetzung bzw. werden vorbereitet. So
              Der Fachausschuss Katastrophen-                Technik, Logistik und Verkehr (PTLV) der     sollen 2017 noch vier Basisstationen
              schutz hat daher im Auftrag des Präsi-         Polizei Hessen von einer Fahrzeugfunk-       ans Netz gehen, und für das Jahr 2018
              denten des Landesfeuerwehrverbandes            versorgung (GAN 0 bis GAN 4) mit             sind weitere 57 Basisstationen geplant.
              Hessen die Federführung einer Arbeits-         98,94 % aus. Setzt man GAN 3 und             Die von Fachausschuss und Präsidium
              gruppe zu diesem Thema übernommen.             GAN 4 als erforderlich für die Tetra-Alar-   geforderten Kreisbefahrungen durch
              An der Arbeitsgruppe wirken weiterhin          mierung voraus, so ist hier eine Netz-       das PTLV zur erneuten Kontrolle der
              der Fachausschuss Information und              abdeckung von ca. 94,02 % vorhanden.         Netzabdeckung und Identifikation
              Kommunikation des Landesfeuer-                 Alle an die Bundesanstalt für den Digi-      eventuell erforderlicher netztechni-

             18      LFV-Infodienst Nr. 48
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