LFV-Infodienst Nr. 48 - Feuerwehr Hessen
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LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 1 Informationsdienst, 24. Jahrgang, Dezember 2017 Landesfeuerwehrverband Hessen e. V. Nr. 48 LFV-Infodienst Im Blickpunkt Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte Hessischer Feuerwehrpreis geht nach Langen Nr. 50 LFV-Infodienst 1 UKH präsentiert neue Vitrine im Feuerwehrmuseum
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 2 Inhalt Impressum Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Einladung zum FIS-Weltcup- Präsident Ralf Ackermann Skispringen . . . . . . . . . . . . . . 35 wurde 60 Jahre . . . . . . . . . . . 52 Titelthema Jugendfeuerwehren zeigen Bezirksfeuerwehrverband Psychosoziale Notfall- ihr Können im Bundes- Kurhessen-Waldeck tagt . . . . 56 versorgung für Einsatzkräfte wettbewerb . . . . . . . . . . . . . . 36 Wir gedenken unseren (PSNV) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4–7 Verstorbenen . . . . . . . . . . 58–59 Hessischer Feuerwehrpreis Termine 2018 . . . . . . . . . . . . . 37 Ausstellung über Ehrenzeichen verliehen. . . . . . . . . . . . . . . . 8–9 im DFM . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 Integrationskampagne UKH präsentiert neue Vitrine im Erreichbarkeiten der von LFV und HMdIS. . . . . . . . 38 Feuerwehrmuseum . . . . . . . . 10 Geschäftsstelle . . . . . . . . . . . 59 Benefizkonzert zugunsten der Fachausschüsse und Arbeits- Neujahrsgruß . . . . . . . . . . . . . 60 Hessischen Feuerwehr- gremien bewältigen umfang- stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 reiches Pensum . . . . . . ab S.12 Informationsdienst des Landes- Mehr Menschen für die Feuer- wehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 feuerwehrverbandes Hessen Aus der Arbeit der Fachgremien Partner der Feuerwehr Nr. 48, Dezember 2017, 24. Jg. Brandschutz- und Feuerwehr- 34. Staffel. . . . . . . . . . . . . . . . 41 geschichte . . . . . . . . . . . . . . . 12 Feuerwehr gemeinsam in die Herausgeber: Landesfeuerwehrverband Technik. . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Zukunft. . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Hessen e. V. Ausbildung, Einsatz und Herzlichen Glückwunsch zum Kölnische Straße 44 – 46 Wettbewerbe . . . . . . . . . . . . . 16 Geburtstag . . . . . . . . . . . . . . . 43 34117 Kassel Katastrophenschutz. . . . . . . . 16 Kooperation mit Edeka Telefon 05 61/78 89-4 51 47 Information und Südwest . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Telefax 05 61/78 89-4 49 97 Kommunikation . . . . . . . . . . . 18 Ralph Stühling in den Ruhestand E-Mail: Info@feuerwehr-hessen.de Arbeitsgemeinschaft der Leiter verabschiedet . . . . . . . . . . . . 45 Internet: www.feuerwehr-hessen.de der Berufsfeuerwehren . . . . . 20 Glückwunsch zu Wahl/ Hauptamtliche Kräfte bei Ernennung . . . . . . . . . . . . . . . 45 Redaktion: Freiwilligen Feuerwehren . . . . 22 Freiwilliges Soziales Jahr Ralf Ackermann Arbeitsgemeinschaft der freiwilli- bei der Feuerwehr . . . . . . . . . 46 Günter Fenchel gen Feuerwehren in Städten mit Deutscher Feuerwehrverband Harald Popp Birgit Sattler Berufsfeuerwehren. . . . . . . . . 23 verleiht Auszeichnungen . . . . 48 Brandschutzerziehung und Ankündigung Fachtagung -aufklärung. . . . . . . . . . . . . . . 23 Versicherungsschutz . . . . . . . 50 Titelbild: Start des PSNV-Projektes Gesundheitsmanagement, Kooperation mit Edeka für die hessischen Feuerwehren PSNV, Rettungsdienst . . . . . . 24 Melsungen . . . . . . . . . . . . . . . 50 Foto: Fenchel Vorbeugender Gefahren- Neue hessische CTIF- schutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Wettbewerbsrichter . . . . . . . . 51 Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Ehrendoktorwürde an Ingo Arbeitskreis Kindergruppen . . 28 Endrick Lankau . . . . . . . . . . . 51 Recht und Organisation . . . . . 30 Umfrageergebnisse Druck: Kindergruppen in Hessen . . . 30 Öffentlichkeitsarbeit – Verab- Kopieren erwünscht Meister Print & Media GmbH Bitte machen Sie diese Informa- 34123 Kassel schiedung Holger Schönfeld . 32 tionen allen interessierten Feuer- Olympiade des Weltfeuerwehr- wehrangehörigen zugänglich. Partner des LFV: verbandes in Villach . . . . . . . . 33 Bitte hängen Sie die wichtigsten Hessische Jugendfeuerwehr – Informationen außerdem am Werbekampagne wird »Schwarzen Brett« aus. verlängert . . . . . . . . . . . . . . . . 34 2 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 3 Editorial Wolfgang Reinhardt 30. Psychosoziale Herausforderung im Vizepräsident Landesfeuerwehrverband Feuerwehrdienst Hessen 31. Vielfalt in Hessen – WIR gestalten 32. Löwen im Herz – Hessen integriert Verbandsarbeit ist wichtiger denn je 33. ... das war noch lange nicht alles Wie soll ein Gemeindebrandinspektor oder Wehrführer denn neben seiner Arbeit in der Einsatzabteilung an all’ die- Der LFV erhält seine Stärke übrigens nur sen Themen noch mitarbeiten können? durch die Mitarbeit der Leistungsträger Das Problem liegt darin, dass wir uns vie- aus den KFV. Der LFV könnte nichts bewir- len Themen aber nicht verschließen ken, wenn sich nicht aus den KFV die Feu- können. Wir werden sofort in eine Ecke erwehrleute in den rund 20 Ausschüssen gestellt. Wer nicht bei »Frauen am Zug« Das Jahr 17 nach der Jahrtausendwen- und Sondergremien des LFV mit ihrem mitmacht, will keine Frauen in seiner Feu- de neigt sich dem Ende entgegen. Ein Fachwissen einbringen würden. erwehr haben. Wer sich nicht an der Jahr, das wieder umfangreich gezeigt hat, Auf wie vielen Hochzeiten »tanzen« wir Kampagne „Migranten in der Feuerwehr« wie wichtig Verbandsarbeit ist; gerade eigentlich zusätzlich und wer hat noch intensiv genug beteiligt, dem wird unter- auch, um eine einheitliche, fundierte und den Überblick? Diese Frage muss auf- stellt, dass er keine Menschen mit geschätzte Meinung der Feuerwehren in grund der Vielzahl unserer verbandlichen Migrationshintergrund in seiner Wehr Hessen nach außen zu vertreten. Nebenaktivitäten wirklich erlaubt sein. haben will. Wer sich nicht komplett dem Die Brandschutzthemen, die uns täglich Gestatten Sie mir bitte, ohne Wertung die Thema Kindeswohl widmet, hat wohl was beschäftigen, sind jeder Feuerwehrfrau nachfolgenden Aktivitäten zu benennen, zu verbergen und zum Thema Braun- und jedem Feuerwehrmann bestens bei denen wir als Feuerwehverbände melder muss ich hier sicherlich nichts bekannt. Wie bekannt sind aber wohl die beteiligt sind: erklären. Themen, die ein Verband wie der unsere 1. Projekt »Miteinander reden« Es wird aber verlangt, dass wir hier unse- neben den eigentlichen Feuerwehrthemen 2. Förderpreis helfende Hand re Meinung äußern und mitarbeiten. Und zu bearbeiten hat? Und wieviel Kraft und 3. Frauen am Zug neben den wirklichen und wichtigen Fra- Zeit müssen wohl aufgewendet werden, 4. Ehrenamtsberatung gen des Brandschutzes sind hier einfach um alle an uns herangetragenen Projek- 5. Gewinnung von Freiwilligen die Verbände gar nicht wegzudenken. Sie te, Anfragen, Anforderungen von Stellung- 6. Doppelt im Einsatz kümmern sich um Antworten und neh- nahmen, Meinungsabgaben usw. usw. 7. Braunmelder men den Führungskräften in den Feuer- zusammenzustellen, zu formulieren und 8. Kindeswohl wehren damit eine Menge Arbeit ab. abgestimmt abzugeben. Den Wenigsten 9. Migranten in der Feuerwehr Aber der Wehrführer, Gemeindebrand- dürfte der Aufwand bekannt sein. 10. Allgemeine Mitgliederwerbung inspektor oder SBI ist es, der die Mei- Man sollte sich vorab einmal die folgen- 11. Imagekampagne nung der Basis und seiner Feuerwehr mit de Frage stellen: »Wozu braucht die Welt 12. Nachhaltigkeitsstrategie zu den Sitzungen in den Verbänden denn heutzutage überhaupt noch Feuer- 13. Ausbildung von Demokratiepartnern bringt. Und dort wird sie gebündelt und wehrverbände?« 14. Sammelwoche VdK weitergeleitet. Der Brandschutz liegt doch in guten öffent- 15. Regionalkonferenz Und deshalb ist es wichtig, dass es Feu- lich-rechtlichen Händen. Die Zuständig- »Miteinander reden« erwehrverbände gibt. Und deshalb ist es keiten sind beim Land, den Regierungs- 16. Macher gesucht auch wichtig, dass man sich aufrafft und präsidien, den Kreisen und natürlich den 17. Feuerwehr TV dort auch mitarbeitet. Kommunen bestens geregelt und privat- 18. Alle brauchen Dich Mein Dank gilt den politisch Verantwort- rechtliche Vereinigungen wie Feuerwehr- 19. Freundschaft in Europa lichen, den Dienststellen und befreunde- verbände braucht doch daher Niemand 20. Kultur macht stark. ten Organisationen für die vielfältige mehr. Nicht den Landesfeuerwehrverband Bündnisse für Bildung Unterstützung des Landesfeuerwehrver- (LFV) und schon gar nicht die Kreisverbän- 21. Interkultureller Selbstcheck bandes. Ich wünsche allen Mitgliedern de (KFV). Wer sich darin noch engagiert, 22. Gipfel gegen Rassismus der Freiwilligen, Berufs- und Werkfeuer- der hält doch die anderen, die redlich ihre 23. Ehrenamt ist Vielfalt wehren und allen Mitgliedern in den Ein- Arbeit machen, nur auf. 24. Unsere Welt ist bunt satz- und Alters- und Ehrenabteilungen Sogar in den eigenen Reihen wird gele- 25. Helfende Hände sowie den Jugendlichen und Kindern in den Jugendfeuerwehren und in den Kin- gentlich genörgelt. Was machen die denn 26. Asylkonvent degruppen ein gesegnetes Weihnachts- eigentlich? Und genau diese Frage 27. Integrationskonferenz fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr möchte ich nun in aller gebotenen Kür- 28. Interkultureller Berater 2018. Wolfgang Reinhardt ze hier beleuchten. 29. Hessische Integrationskonferenz Nr. 48 LFV-Infodienst 3
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 4 Projektstart Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte (PSNV) NUR FÜR UNS Das Thema der Psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte bei belastenden Einsätzen rückt glücklicherweise immer mehr in den Fokus. Und das ist auch gut so. Denn die Zeiten, als belastende Einsätze tabuisiert wurden und Belastungen nicht ausgesprochen, nicht angesprochen und verschwiegen wurden, müssen vorbei sein! Feuerwehrangehörige sind oftmals mit die ersten Einsatzkräfte an Brand-, Unfall- und Schaden- stellen. Zusammen mit anderen Einsatzkräften und Helfern retten und bergen sie Männer, Frauen und Kinder aus Unfallwracks oder aus Brandwohnungen und manch anderer schier ausweglosen Situation. Zu den als besonders belastend empfundenen Einsätzen zählen die Bergung von Unfallopfern, ins- besondere von Kindern oder bekannten Personen oder Einsätze mit einem suizidalen Hintergrund. Auch sogenannte Bagatelleinsätze, wie eine Notfalltüröffnung, bei der man nicht weiß, was einen erwartet, und ganz besonders Einsätze mit einer großen Selbstgefährdung oder einer Gefährdung anderer Einsatzkräfte – ganz zu schweigen von schwer verletzten oder gar getöteten Einsatzkräf- ten – stellen eine außergewöhnliche Belastung dar und führen dann mitunter zu einer posttrauma- tischen Belastungsstörung, kurz PTBS. Führungskräfte aus den Landkreisen Offenbach und Groß-Gerau beim Auftaktseminar 4 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 5 Fachausschußvorsitzender Friedrich Schmidt moderierte die Veranstaltung. Psychische Erkrankungen durch belastende Ereignisse im Feuer- wehrdienst dürfen keine Chance haben! Um dies sicher zu stellen, gibt es ein Netz von Maßnahmen, welches an der Einsatzstelle mit dem örtlichen PSNV Team beginnt und sich dann weiterent- wickelt über die UKH bis hin zu einem Therapeuten. Bei der Information der Führungskräfte zu diesem Thema und vor allen Dingen bei der ersten Kontaktaufnahme einer betroffenen Feuerwehrkraft wurde aber Verbesserungspotential erkannt. Und so entstand das Projekt »NUR FÜR UNS«, für alle Einsatzkräfte der Feuer- Christina Krahl (links) referierte zu Belastungsstörungen und dem Ablauf wehr in Hessen. der Info-Line. Mit dem Initiator und Motor dieses Pro- Marco Kauffunger stellte die Lehrgänge der Landesfeuerwehrschule jektes, dem Präsidenten des Landes- feuerwehrverbandes Ralf Ackermann, vor, bei denen über PSNV informiert wird. ist es nicht verwunderlich, dass nach ersten Ideen im Februar 2017 bereits im Oktober 2017 der Startschuss für das Projekt »Nur für uns« gegeben werden Der Projektstart fand am 27. Oktober terium, den das Thema persönlich sehr konnte. 2017 in Seeheim-Jugenheim mit den stark beeindruckte, konnte die Info-Line Zusammen mit Ralf Ackermann zeich- zwei Pilotlandkreisen Offenbach und – zunächst nur für die »Starterkreise – net die Psychologische Psychothera- Groß-Gerau sowie der Stadt Offenbach in Dienst genommen werden. peutin, Dipl.-Psych. Christina Krahl statt. Ebenso waren auch Vertreter der Unfall- maßgeblich verantwortlich für die Zusammen mit Staatssekretär Werner kasse Hessen (UKH) und der Hessischen rasante Umsetzung des Projekts. Koch aus dem Hessischen Innenminis- Landesfeuerwehrschule (HLFS) vor Ort. Nr. 48 LFV-Infodienst 5
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 6 Projektstart Gerade die HLFS ist ein starker Part- ter der Kommune einen Unfallbericht fer- Durch die Schaltung der Info-Line er- ner, da von dort die Zusicherung gege- tigte, um dann bei der UKH vorstellig zu hält man einen direkten Zugang zu ben wurde, das Thema PSNV vom werden, mit der Bitte um Behandlung einem Therapeuten, und das anonym. Grundlehrgang bis zum Verbandsfüh- und somit Einlass in das Psychothera- Während des Telefonates, welches rer mit zu behandeln und zu schulen. peutenverfahren der Deutschen Ge- auch mit Skype angeboten wird, klärt Mit der Info-Line, die direkt im Psycho- setzlichen Unfallversicherung (DGUV) zu der Therapeut mit den Betroffenen ers- traumatologischen Zentrum für Diag- finden, mit dem man Anspruch auf the- te Schritte ab, wie es weiter geht. Die- nostik und Therapie, PZDT, aufläuft und rapeutische Behandlung innerhalb ses telefonische Beratungsgespräch wo man direkt mit einem Therapeuten einer Woche hat. Aber man musste sich führt im günstigsten Fall dazu, dass verbunden wird, konnte die entschei- vorher »outen« und mit einem sehr per- keine weiteren Maßnahmen erforder- dende Hürde der ersten Kontaktaufnah- sönlichen und prekären Thema zu sei- lich sind. me bei einer vermuteten Belastungsstö- nem »Feuerwehrchef« gehen. Vielleicht Oder es wird der Weg in das Psycho- rung deutlich verringert werden. hat man sich auch davor gescheut, mit therapeutenverfahren der DGUV ein- Der vorherige Ablauf sah vor, dass man anderen Einsatzkräften darüber zu geleitet. Erst danach kann, auch mit- bei einem Verdacht auf eine PTBS, sprechen, und dann vielleicht noch mit hilfe des PZDT, die Information an die selbst festgestellt oder von einem ört- einem Mitarbeiter der Kommune den UKH und damit dann auch den Leiter lichen PSNV-Team, den Leiter der Feu- Unfallbericht auszufüllen. Alles Hemm- der Feuerwehr erfolgen. erwehr informierte und mit diesem oder schwellen oder Hindernisse, gerade auch einem entsprechenden Mitarbei- dann, wenn man schon belastet ist. 6 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 7 Wesentlich die Hilfe erleichtern Wir erleichtern mit der Info-Line wesentlich die Hilfe bei einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das Auftaktseminar beinhaltete auch noch Empfehlungen und Informationen für die Feuerwehrführungskräfte in Bezug auf das Erkennen einer Belastung und natürlich die Weitergabe der vielfältigen Hilfsmittel in Form von Broschüren und Flyern speziell zum The- ma und ganz besonders zur Info-Line. Zurzeit läuft das Projekt in den genannten Kreisen und wird zeitnah ausgewertet, um das System dann landesweit einzuführen. Ein ganz besonderer Dank geht hier noch- mals an Christina Krahl und Ralf Acker- mann, ohne diese beiden das Projekt nicht zustande gekommen wäre. Staatssekretär Werner Koch (rechts) übergab Präsident Ralf Friedrich Schmidt Ackermann eine Zuwendung für dieses Projekt. Frau Baumann (links) informierte über die Leistungen der UKH im Bereich PSNV. Frau Cigdem freut sich über das Feuerwehrmaskottchen für das Büro der Info-Line. Nr. 48 LFV-Infodienst 7
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 8 Hessicher Feuerwehrpreis Hessischer Feuerwehrpreis 2017 Freiwillige Feuerwehr Langen belegt ersten Platz Zum neunten Mal würdigen Sparda- Bei einer feierlichen Preisverleihung in ihrem Projekt »Motto-Spielplatz für Bank Hessen und Landesfeuerwehrver- der Zentrale der Sparda-Bank Hessen Bambinis«. Die fachkundige Jury zeich- band Hessen die Leistungen der freiwil- in Frankfurt (Main) wurden nun die Preis- nete damit, »eine vorbildliche Idee zur ligen Wehren – zwei Feuerwehrfrauen träger gekürt. Nachwuchsgewinnung« aus: Mit einem aus Eiterfeld zu Feuerwehrheldinnen des Als Gewinnerin des Wettbewerbs um neuen, unter dem Motto »Feuerwehr« Jahres gekürt – Dotierung: insgesamt den Hessischen Feuerwehrpreis 2017 entstandenen Spielplatz gelingt es der 6.000 Euro. ging die Freiwillige Feuerwehr Langen Freiwilligen Feuerwehr Bebra-Gilfers- hervor. Sie entwickelte zusätzlich zum hausen, bereits die Jüngsten unter uns Technologie, Umwelt, Gesellschaft – bislang praktizierten Atemschutz-Not- an die Arbeit der Feuerwehr heranzufüh- unsere Welt verändert sich ständig und fall-Konzept eine Sondereinheit – die ren. An mehreren Stationen lernen die stellt die freiwilligen Feuerwehren vor sogenannte Atemschutz-Notfall-Trai- Kinder spielerisch, welchen Aufgaben immer neue Herausforderungen. Diese nierten-Staffel. Ihre Mitglieder durchlau- sich Feuerwehrfrauen und -männer müssen bewältigt werden, um Bürger fen eine zweijährige Ausbildung nach der stellen müssen. Die Gruppe der vor Bedrohungen zu bewahren und sie perfekt gerüstet sind, um verletzte »Löschminis« zählt bereits zahlreiche erfordern Lösungsansätze für die Ein- Kameraden sicher zu bergen. Die Idee Mitglieder, Tendenz weiter steigend. Ein satzkräfte der Feuerwehr. Welche Kon- ist inzwischen national und internatio- Engagement, das mit 1.500 Euro Preis- zepte haben freiwillige Feuerwehren nal anerkannt und wird nun auch mit geld belohnt wird. hierfür entwickelt? Mit dieser Frage dem ersten Preis beim Hessischen Mit dem dritten Platz im Ideenwettbe- beschäftigte sich in diesem Jahr der Feuerwehrpreis 2017 gewürdigt. Die werb um den Hessischen Feuerwehr- Hessische Feuerwehrpreis: Zahlreiche Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in preis 2017 und somit 1.000 Euro wurde hessische Wehren stellten sich dem Höhe von 2.500 Euro verbunden. die Freiwillige Feuerwehr Dillenburg Wettbewerb zum Thema »Neue Den zweiten Platz belegte die Freiwilli- geehrt: Wenn die Sirene geht, dann las- Herausforderungen – neue Lösungen«. ge Feuerwehr Bebra-Gilfershausen mit sen vorbildliche Feuerwehrleute alles 1. Platz Freiwillige Feuerwehr Langen 2. Platz Freiw. Feuerwehr Bebra-Gilfershausen Ausgezeichnete Idee: »Gründung einer Atemschutz-Notfall- Ausgezeichnete Idee: »Nachwuchsgewinnung – mit Motto- Trainierten-Staffel (ANTS)«, Preisgeld: 2.500 Euro Spielplatz für Bambinis«, Preisgeld: 1.500 Euro 8 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 9 stehen und liegen und machen sich auf der zu werben und zugleich den Brand- Hessen eG, das Engagement der Feu- zum Einsatzort. Das ist für Arbeitgeber schutz zu gewährleisten. Die Feuerwehr- erwehrfrauen und -männer. nicht immer einfach. Als Dankeschön für heldinnen des Jahren haben mit ihrem das Verständnis lud die Dillenburger Frei- couragierten Eingreifen eindrucksvoll Weitere Informationen willige Feuerwehr zahlreiche Führungs- belegt, wie viel Mut und Können in den kräfte zum Fest »Danke 2017« ein: Dort freiwilligen Helferinnen und Helfern lan- Der Hessische Feuerwehrpreis wurde präsentierten die Kameradinnen und desweit steckt«, sagte Innenminister 2009 von der Sparda-Bank Hessen in Kameraden eindrucksvoll ihre wertvol- Peter Beuth bei der Preisverleihung. Kooperation mit dem Landesfeuer- le Arbeit für das Gemeinwohl – und die »Die freiwilligen Feuerwehren bilden wehrverband Hessen ins Leben gerufen. Arbeitgeber waren begeistert. »Eine eine wichtige Säule im deutschen Not- Sein Ziel ist, die Leistung und das tolle Aktion zur Stärkung der Akzeptanz fall- und Katastrophensystem – die dies- herausragende Engagement der freiwil- für das Ehrenamt«, begründete die Jury jährigen Einreichungen zum Hessi- ligen Feuerwehren in den Mittelpunkt zu ihre Entscheidung für Platz drei. schen Feuerwehrpreis und die Vorschlä- stellen und öffentlich zu würdigen. Wei- Die ebenfalls im Rahmen des Hessi- ge zum Feuerwehrheld des Jahres tere Informationen zum Hessischen schen Feuerwehrpreises vergebene belegen dies auf beeindruckende Art Feuerwehrpreis finden Sie unter: Auszeichnung »Feuerwehrheld des und Weise«, lobte Markus Müller, Vor- www.hessischer-feuerwehrpreis.de. Jahres« ging diesmal an zwei Feuer- standsvorsitzender der Sparda-Bank wehrfrauen der Freiwilligen Feuerwehr Dittlofrod/Körnbach: Während einer Theateraufführung bricht eine der Darstellerinnen leblos zusammen, die spätere Diagnose lau- tet plötzlicher Herzstillstand. Schnell und fachkundig reagieren die beiden Feuer- wehrfrauen Anna-Lena Kalb und Fran- ziska Wascher, die auch zu der Theater- gruppe gehören. Sie leisten beispielhaft erste Hilfe und können die Frau noch vor Eintreffen des Rettungswagens wieder- beleben. »Unsere diesjährigen Preisträger haben mit tollen Ideen und Kreativität gezeigt, dass die freiwilligen Feuerwehren sich immer wieder neu erfinden, um Mitglie- 3. Platz Freiwillige Feuerwehr Dillenburg Feuerwehrheldinnen des Jahres Ausgezeichnete Idee: »‚Danke 2017‘ für verständnisvolle Anna-Lena Kalb und Franziska Wascher, Freiwillige Feuer- Arbeitgeber«, Preisgeld: 1.000 Euro wehr Dittlofrod/Körnbach, Preisgeld: jeweils 500 Euro Nr. 48 LFV-Infodienst 9
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:17 Seite 10 Eröffnung Unfallkasse Hessen präsentiert neue Vitrine im Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda Wir schützen die, die uns schützen! Am 23. November wurde die neue Vitri- die historisch gewachsenen Leistungen Im Jahr 2016 wurden der UKH 1.528 ne der Unfallkasse Hessen im Deut- der gesetzlichen Unfallversicherung für Unfälle aus dem Feuerwehr-Bereich schen Feuerwehr-Museum in Fulda die Angehörigen der Freiwilligen Feuer- gemeldet, die teilweise eine ärztliche vorgestellt. Im historischen, unterhalt- wehren kann man ab sofort anhand Behandlung notwendig machten. samen und informativen Ambiente des einer kurzweiligen, in Kürze auch inter- Schwerpunkte waren der Übungs- Deutschen Feuerwehr-Museums wur- aktiven Präsentation kennenlernen. dienst mit 91 Unfällen, gefolgt von tech- de die Premiere eines spannenden Films Als weiteres Highlight entführt eine nach nischen Hilfeleistungen und Brandbe- mit ganz besonderen Protagonisten, neuesten technischen Standards aus- kämpfung mit je rund 65 Unfällen. Und nämlich den hoch-professionellen gestattete Ausstellungsvitrine in Halle 2 auch beim Feuerwehrsport kommt es Feuerwehrleuten der Feuerwehren mit Bildern von emotionaler Wucht hier und da zu Verletzungen. Homberg (Ohm) und Tann (Rhön), direkt in die oft gefährliche Welt der Feu- Die UKH entschädigt aber nicht nur gefeiert. Kleine und große Akteure zei- erwehr-Aktiven. Arbeitsunfälle, sondern organisiert und gen im Film ihr Können in ungewöhnli- Aktuell sind 72.221 aktive Feuerwehr- finanziert auch die psychologische chen und überraschenden Situationen. leute, 25.422 JFW-Leute und 9.021 Mit- Betreuung traumatisierter FW-Angehö- Die gemeinsame Geschichte von Feu- glieder der Kinder-FW bei der UKH ver- riger nach belastenden Einsätzen. Im erwehr und Unfallkasse Hessen sowie sichert, insgesamt 106.664 Menschen. Jahr 2015 betraf das 20 Feuerwehr-Leu- 10 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 11 Großen Zuspruch fand die Eröffnungsveranstaltung in Fulda, die von Museumsleiter Rolf Schamberger als dem Hausherrn moderiert wurde. te, im Jahr 2016 waren es 13. Wir zahl- Die Unfallkasse ist die gesetzliche ten Ende 2016 142 laufende Renten an Unfallversicherung für mehr als Versicherte und 18 Renten an Hinterblie- 100.000 Mitglieder der Freiwilligen bene. Feuerwehren in Hessen. Der Unfall- Feuerwehr-Angehörige bekommen bei schutz ist für die Versicherten kosten- uns alles aus einer Hand: frei. Die Kommunen entrichten im Jahr Unfallverhütung, medizinische, finan- 2017 knapp 44 Euro pro Person und zielle und Sachleistungen, lebenslange Jahr. Weitere Informationen finden Sie Rente sowie – on top – die satzungs- unter feuerwehrportal.ukh.de. mäßigen Mehrleistungen. Sabine Longerich UKH-Geschäftsführer Bernd Fuhr- länder war über den positiven Abschluss des Projektes sichtlich erfreut. – Beachten Sie zu diesem Thema bitte auch den Beitrag aus dem Fach- ausschuss für Historie auf den Sabine Longerich betreute das Pro- jekt seitens der UKH mit großem Folgeseiten – Engagement. Nr. 48 LFV-Infodienst 11
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 12 Aus den Fachgremien Aus der Arbeit der Fachgremien terung übersprang und die die Idee in einer künstlerisch hochwertigen Form Gestalt verliehen haben. Klaus Klepper Fachausschuss für Brandschutz- und von der Messebaufirma MSK, ebenfalls ein altgedienter Feuerwehrkamerad Feuerwehrgeschichte aus Götzenhain, hat mit seinem Fach- wissen die technischen Komponenten Die Arbeit des Fachaussschusses für »Wir schützen die, die uns (Sound-Dusche, 4-K-Monitore, Steue- Brandschutz- und Feuerwehrgeschich- schützen« rungstechnik etc.) beschafft. te ist eng mit dem Haus der deutschen Ohne das Engagement der Freiwilligen Feuerwehren/Deutsches Feuerwehr- Im zweiten Quartal d. J. wurde die Idee und Turnerfeuerwehr in Tann sowie der Museum Fulda verknüpft. Die individu- zur Aufarbeitung der gesetzlichen Un- FF Homberg (Efze) und deren beiden ellen Forschungsprojekte der einzelnen fallversicherung für die deutschen Feu- Musik-Corps wäre der kurzweilige FA-Mitglieder werden durch das DFM erwehren, hier mit regionalem Schwer- Imagefilm nie zustande gekommen. begleitet und das DFM profitiert seiner- punkt auf Hessen, in Angriff genommen. Von den Bambini-Feuerwehren über seits bei der Fortentwicklung seiner Aus- Der Geschäftsführer der Unfallkasse Spaßwettbewerbe und die ernsthafte stellungsvorhaben davon. Die persönli- Hessen, Bernd Fuhrländer, war schnell Ausbildung der Jugendfeuerwehren, chen Erfahrungen der älteren FA-Mitglie- für ein gemeinschaftliches Projekt zu den heißen Einsatz vor dem Flammenin- der aus diversen Ehren- und Altersab- begeistern und hat mit Sabine Longe- ferno, der Höhenrettung, der Arbeit mit teilungen sind für die jüngeren FA-Mit- rich, Cordula Kraft und Gerhard Fiedler der Wärmebildkamera, der Bergung glieder immer wieder eine willkomme- ein Kreativ-Team gebildet, das von der eines zuvor stabilisierten Verletzten, ne Quelle, um das, was Dokumenten, Aufarbeitung der hausinternen Akten bis dem Ausrücken mit Großfahrzeugen, Zeitschriften und historischem Filmma- hin zur umsetzungsreifen Planung das dem Hochwassereinsatz bis hin zur terial zu entnehmen ist, durch persönli- Projekt vorangetrieben hat. posttraumatischen Stressbewältigung che Berichte zu untermauern. Jetzt ist Mit Christian Kretzschmar, einem enga- hat Marcus Vallböhmer Szenen aus dem auch die Gegenwart im Museum ange- gierten Filmemacher aus Fulda, und Feuerwehralltag mit den Mitteln der klas- kommen. Marcus Vallböhmer, einem Feuerwehr- sischen (Acryl-)Malerei bildlich umge- links: Christian Kretschmar beim Einrichten der Vitrine. rechts: Marcus Vallböhmer legt letzte Hand an das Gemälde mit dem Hochwassereinsatz und verwandelt unsere Ausstellungshalle für zwei Tage in ein Atelier. kameraden aus Jehstätten, im Zivilbe- setzt. Diese hochwertigen Gemälde, bis ruf als Kunst- und Dekorationsmaler auf eines alles Unikate, sind wie die Tei- tätig, konnten zwei Praktiker gewonnen le eines Puzzle arrangiert. Gerade die- werden, auf die der Funke der Begeis- se Transformation hilft, das vielfältige 12 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 13 Einsatzgeschehen anschau- lich erlebbar zu machen ohne wie bei einer Fotostre- cke aus realen Einsätzen, die Gefahr zu beinhalten, dass man damit einem etwaigen Voyerismus Vorschub leistet – eine Gratwanderung, die unseres Erachtens überzeu- gend gelungen ist. Dem gegenübergestellt sind zwei Bildschirme. Der eine davon zeigt – interaktiv von einem I-Pad aus ansteuer- bar – die eigens von einer Agentur medial anspruchsvoll aufbereitete Geschichte der Unfallversicherung der Feuer- wehren von ihren Anfängen im deutschen Kaiserreich bis in Die stolzen Akteure freuen sich über das gelungene Gemeinschaftsprojekt (von die unmittelbare Gegenwart. links): Christian Kretschmar, Gerhard Fiedler, Cordula Kraft, Sabine Longerich, Auf dem zweiten Bildschirm Rolf Schamberger, Marcus Vallböhmer und Bernd Fuhrländer. läuft ein eigens gedrehter dreiminütiger Kurzfilm, der den Betrachter mit großer emotionaler was die Würde der Betroffenen gefähr- tung des DFV vor historischem Hinter- Wucht in die Welt der Feuerwehr ent- den könnte. Ein in Buchten auf dem gund geschmackvoll in Szene gesetzt führt. Den besonderen Reiz macht Boden der 5,5 m langen und 3 m hohen worden. 41 Kameraden*innen aus allen 16 Bundesländern sind für ihre Verdiens- te mit den Auszeichnungen des natio- Filmdreh mit nalen deutschen Spitzenverbandes der fernge- geehrt worden. steuerten Bernd Klaedtke (BF Köln) und Frank Wörner (BF Stuttgart) haben hierzu als Drohne vor Fachberater des DFM für das Auszeich- dem DFM nungswesen der Feuerwehren eine neue Sonderausstellung »Verdient geehrt!« in zweiter Auflage erarbeitet und auch persönlich realisiert. Diesmal ste- hen nicht wie zuvor die staatlichen Feu- erwehrauszeichnungen im Focus, son- dern die aktuellen Auszeichnungen aller Landesfeuerwehrverbände. Am Beispiel aus dem Nachlass eines Kreisbrandinspektors, Heinrich Alt aus Lauterbach (1923–2013) wurde das Thema der Ehrungen im Laufe einer engagierten Feuerwehrkarriere exem- gerade die Gegenüberstellung der in den Wandvitrine ausgelegter C-Schlauch plarisch am Beispiel eines verdienten beschriebenen Gemälden „eingefrore- ist mit dem Portfolio der Leistungen der Feuerwehrkameraden aus dem hessi- nen“ Schlaglichter aus dem Feuerweh- UKH beschriftet. schen Vogelsbergkreis inszeniert. ralltag und der bewegten Bildeindrücke des Kurzfilms aus. Dieser Gegensatz Ehrungsveranstaltungen des DFV Rolf Schamberger zollt den heutigen Sehgewohnheiten Fachausschussvorsitzender Rechnung, ohne dabei auf Sequenzen Zum wiederholten Mal ist am 17. No- aus realen Einsätzen zurückzugreifen, vember eine aktuelle Ehrungsveranstal- Nr. 48 LFV-Infodienst 13
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 14 Aus den Fachgremien Fachausschuss Technik wasserverunreinigung im Einsatz ist in diesem Fall dann nicht auszugehen – eine Garantie gibt es jedoch nicht. Ergänzende Hinweise zum Für Feuerwehren wird empfohlen, sich Bei Neubeschaffung von Feuerwehr- Arbeitsblatt W 405 Trinkwasser- mit der Thematik »Umstellung auf den fahrzeugen ist bei der Pumpen- und Stand der Technik« zu beschäftigen und Tanktechnik dieser Thematik ein schutz bei Einsätzen der Feuer- alle vorhandenen Armaturen zu doku- besonderes Augenmerk zu schenken. wehr mentieren sowie einen Zeitplan, bis zu Wie bereits im letzten Infodienst darge- dem man vermutlich alle Armaturen neu stellt kann der Fachausschuss hierzu Auch in der Herbsttagung war die The- beschafft hat, zu erstellen. keine verbindliche Empfehlung ausspre- matik des Trinkwasserschutzes wieder Am Markt sind derzeit bereits Standroh- chen. Die oben beschriebenen Maßnah- ein wichtiges Thema. re sowie Sammelstücke A-3B und A-2B men sowie der Kontakt zum regionalen Über die Grundlagen hatten wir im letz- mit integrierten Rückflussverhinderern Wasserversorger sind jedoch die rich- ten LFV-Infodienst ausführlich berichtet. genormt erhältlich. Werden diese paar- tigen Schritte. Ebenfalls wird auch Wir möchten hierbei nur kurz über neue weise im Löschwasserentnahme- nochmals an die regelmäßig verpflich- Erkenntnisse sowie technische Entwick- strang verbaut, so erfüllt man ebenfalls tende Fortbildung aller Einsatzkräfte im lungen berichten. die Anforderungen des DVGW. Bereich Hygiene sowie den Handgriffen Grundsätzlich möchten wir an dieser Bei der Löschwassentnahme aus nach FwDV 1 mindestens einmal pro Stelle nochmals darauf hinweisen, Überflurhydranten bietet der Markt Jahr erinnert. dass die Thematik Trinkwasserschutz derzeit bereits mobile Rückflussverhin- Bei Fragen diesbezüglich können alle für alle Feuerwehren ein zu beachten- derer, die in die Förderstrecke eingebaut Mitglieder der Feuerwehren sich gerne des Thema darstellt. Grundsätzlich fal- werden können. Diese sind jedoch auch an den Fachausschuss wenden. len alle, die Wasser aus der Trinkwas- noch nicht genormt. Somit sind auch bei serversorgung entnehmen, unter die der Entnahme aus Überflurhydranten Ausbildung für Teleskoplader Trinkwasserverordnung (TrinkwVO zu- durch den mobilen RFV sowie durch das letzt aktualisiert im Jahre 2001). Diese Sammelstück die Forderungen des Bei immer mehr Feuerwehren werden regelt klar die einzuhaltenden Vorgaben DVGW erfüllt. Teleskoplader beschafft, um für den sowie die Haftung bei Verstößen. Die Die Maßnahme der Neubeschaffung Arbeits- und Einsatzdienst ein hilfreiches Verantwortung liegt im Falle der Feuer- von Standrohren, Sammelstücken und Arbeitsgerät zur Verfügung zu haben. wehr bei einem Einsatz klar beim Ein- sonstigen Armaturen mit Rückflussver- Wichtig ist hierbei, dass die Bedienung satzleiter. hinderern sowie die Dokumentation des des Gerätes intensiv geschult wird, um Umstellungszeitplans stellen dar, dass Unfälle mit Personen- und Sachschä- Aktueller Sachstand sich die Feuerwehr mit der Thematik den zu vermeiden. beschäftigt und tätig ist. Von einem Vor- Die Deutsche Gesetzliche Unfallversi- Der von dem Deutschen Verein des wurf eines Organisationsverschuldens cherung (DGUV) hat hierzu ein Grund- Gas- und Wasserfaches (DVGW) beim etwaigen Nachweis einer Trink- satzpapier herausgegeben, in dem die geforderte Systemtrenner liegt derzeit immer noch nicht in genormter Form vor. Am Markt findet man erste Produkte, die diesen Namen tragen. Diese sind aber noch nicht offiziell genormt und weisen bei ersten Tests immer noch große Pro- bleme im Bereich Druckverlust und Ver- sagen bei Fehlbedienung sowie unkla- rer Aufwände im Bereich Prüfen und Spülen auf. Es wird seitens des FA Technik derzeit noch nicht empfohlen, die angebotenen Armaturen zu beschaffen. Die Normgremien sowie die Industrien arbeiten mit Nachdruck und es ist mit einer Normung Mitte 2018 und auch zeitnah mit einem der Norm entspre- chenden Produkt auf dem Markt zu rechnen. 14 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 15 zeit kaum möglich, Gleichspannung zu erfassen und auch für Wechselspan- nung ist es von der Frequenz bzw. der Spannung abhängig, wie die am Markt verfügbare Messtechnik arbeitet. Es wird in Kürze eine Fachempfehlung erscheinen, die sich mit dieser Thema- tik befasst. Grundsätzlich ist die An- bringung von Messtechnik am Korb nicht falsch, man muss aber darauf ach- ten, dass sich das Bedienpersonal der Hubrettungsfahrzeuge nicht in falscher Sicherheit wiegt. Hierbei ist auch eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zwi- schen Kosten und dem tatsächlichen Nutzen anzustreben. Grundsätzlich ist der beste Schutz eine intensive Schulung aller Maschinisten, Ausbildung am Teleskoplader: Fahrertraining in unwegsamen Gelän- in der man besonders darauf eingeht, de – Feuerwehr Kassel 2017 vor der Inbetriebnahme auf ausreichend Abstand zu Leitungen sowie sonstigen Hindernissen zu achten und wie man erforderliche Ausbildung und Einwei- Dies betrifft vorrangig weiße Fahrzeu- sich beim Kontakt mit spannungsfüh- sung ausführlich und verständlich dar- ge, die mit roter Folie beklebt und an- renden Gegenständen richtig verhält. gestellt wird: DGUV 308-009 Qualifizie- schließend mit Konturmarkierungen rung und Beauftragung von Fahrerinnen sowie Schriftzügen versehen werden Meldung von Atemschutzunfällen und Fahrern von geländegängigen sollen, wenn diese Beklebung nicht zum Teleskopstaplern. Zeitpunkt der Abnahme vollständig Das Referat 8 der Vereinigung zur För- Hierin werden die einzelnen Ausbil- erfolgt ist. Für weiße Fahrzeuge, die derung des Deutschen Brandschutz dungsteile dargestellt und auf Beson- nicht die erforderlichen Rotanteile bei (vfdb) beschäftigt sich intensiv mit der derheiten wie beispielsweise die Ver- der Abnahme vorweisen sowie grund- Analyse von Störungen und Unfällen mit wendung von Arbeitsbühnen näher sätzlich für alle Fahrzeuge mit fehlen- Atemschutzgeräten. Um jedoch aussa- eingegangen. der Kontur- oder sonstigen erforderli- gekräftige Statistiken und Unfallanaly- Ebenso sind Informationen für eine chen Markierungen, wird durch den sen sowie Empfehlungen erarbeiten zu theoretische und praktische Prüfung Sachverständigen kein positives Gut- können, ist die vfdb auf Rückmeldun- sowie der Bedarf einer schriftlichen achten mehr erstellt. gen aus den Feuerwehren angewiesen. Beauftragung analog dem Flurförder- Es ist somit im Rahmen der Leistungs- Es kommt immer häufiger vor, dass Zwi- schein dargestellt. erbringung darauf zu achten, dass die schenfälle mit Atemschutzgeräten auf Allen Feuerwehren ist anzuraten, eine Beklebungen – vor allem wenn diese der Seite www.atemschutzunfaelle.eu Ausbildung und Beauftragung ihrer Leistung in einem eigenen Los ausge- dargestellt werden, jedoch nicht wie Fahrerinnen und Fahrer in Anlehnung an schrieben wurde – vor der Abnahme gewünscht über das Formblatt an das diesen Grundsatz durchzuführen und zu angebracht werden. Referat 8 der vfdb gemeldet werden. dokumentieren. Wir bitten alle Feuerwehren um ihre akti- Spannungswächter an Drehleitern ve Mitarbeit, um aus den Erfahrungen Abnahme von Feuerwehr- ein Benefit für alle Feuerwehren erarbei- Nach dem schweren Unfall mit einer ten zu können. fahrzeugen Feuerwehrdrehleiter in Oberhausen Das Formblatt findet man unter wird der Wunsch nach fest angebrach- www.vfdb.de/fileadmin/Dateien/ Aus aktuellem Anlass wird seitens des ten Spannungswächtern an den Körben meldebogen.doc FA Technik darauf hingewiesen, dass bei von Drehleitern und Hubrettungsfahr- Die nächste Tagung des Fachaus- Einzelabnahmen für Feuerwehrfahr- zeugen laut. schusses findet im April 2018 statt. zeuge kein vollständiges Gutachten Dies ist jedoch nicht so leicht umsetz- mehr herausgegeben wird, wenn es bar. Es gibt keine Technik, die einen Tobias Winter äußerlich nicht allumfänglich den Vor- umfassenden Schutz und eine hundert- Fachausschussvorsitzender gaben entspricht. prozentige Sicherheit bietet. Es ist der- Nr. 48 LFV-Infodienst 15
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 16 Aus den Fachgremien Fachausschuss Ausbildung, Einsatz und Wettbewerbe – »Führungsnachwuchskompetenz« (2 + 1 Tage) Hier sollen zukünftige Führungskräfte Überarbeitung der Feuerwehr- und die Entwicklung unterstützen. vorbereitet werden Dienstvorschrift 2 Auch hierüber ist in der aktuellen Aus- • Anzahl Veranstaltungen pro Jahr: 2 + gabe 5/2017 des Florian Hessen ein 1 pro Landkreis/kreisfreie Stadt Der Fachausschuss hat sich aktiv an der ausführlicher Bericht enthalten. Unser • Auswahl, Beauftragung und Bezah- Planung und der Durchführung der drei Vizepräsident Dr. Christoph Weltecke lung des Schulungsanbieters von der Regionalkonferenzen zur Basisbeteili- unterstreicht klar auch die Meinung des HLFS gung zur Überarbeitung der DV 2 betei- gesamten Fachausschusses, dass hier • Abwicklung der Seminare wie »Kreis- ligt. Insgesamt haben 180 Teilnehmer ein Instrument des zeitgerechten Ler- ausbildungslehrgänge« ihre Anregungen und Ideen im Rahmen nens und Lehrens geschaffen wurde, • Keine Aufwandsentschädigungen der Konferenzen eingebracht. Interes- das die volle Unterstützung des Landes- o. Ä. für Teilnehmer(innen) sant ist, dass es keine regionalen feuerwehrverbandes genießt. Unterschiede bzw. Spezifika gab. Der Gegenseitige Anerkennung Tenor über alle Teilnehmer orientiert sich Einrichtung einer AG »Führungs- erworbener Ausbildungen schon sehr nah an dem Eckpunktepa- qualifikationen von Feuerwehr- pier des AFKzV und der Projektgruppe führungskräften« Feuerwehr-Dienstvorschriften. Die Zu- In der Ausbildung der Kreisausbilder ist sammenstellung aller Ergebnisse wur- Unter Leitung der HLFS hat die o. a. AG, die HLFS einen großen Schritt im Rah- de durch die Hessische Landesfeuer- bestehend aus Vertretern der HLFS, der men der gegenseitigen Anerkennung wehrschule (HLFS) erarbeitet und wird AGBF, des WFV, des LFV und des Land- gegangen. Die Trennung des pädago- mit den Ergebnissen der anderen Bun- kreises Main-Taunus-Kreis ein tragfähi- gischen Teils und des Fachteils lässt nun desländer aktuell ausgewertet. Im Heft ges Ergebnis ausgearbeitet. Im Rahmen auch andere pädagogische Abschlüs- 5/2017 des Florian Hessen ist auch ein der Dienstversammlung des Brand- se zu und führt zu einer großen positi- Bericht zu den Regionalkonferenzen. In schutzaufsichtsdienstes an der HLFS ven Resonanz der Teilnehmer. Kürze werden wir die Zusammenstel- wurde dieses Ergebnis vorgestellt. Der nächste Schritt wird aktuell in der lung mit der HLFS auch veröffentlichen Nachfolgend Auszüge dieser Vorstel- Anerkennung der Feuerwehrausbil- und weiter über die Entwicklungen lung: dung für den Brandschutzbeauftragten berichten. • Durchführung von Veranstaltungen für gegangen. Hier sind nur noch kleine Führungskräfte und angehende Füh- Detailabsprachen erforderlich, um E-Learning Gruppenführerlehr- rungskräfte außerhalb der HLFS auch hier wieder einen gegenseitigen • Seminare: Nutzen zu generieren. gang – »Persönlichkeit und Führungsverhal- ten« (2 + 2 Tage) Carsten Lauer Der Fachausschuss konnte im Rahmen Dieses Seminar richtet sich an Füh- Fachausschussvorsitzender eines Beta-Testes die Arbeit begleiten rungskräfte ab F III Fachausschuss Katastrophenschutz einbringen konnte, wurde im Sommer 2017 vom Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport ein offizielles Der Fachausschuss Katastrophen- Einsatzkonzepte im Katastrophen- Anhörungsverfahren durchgeführt. schutz erfüllt die Aufgaben des Landes- schutz Hierzu wurden auch seitens des Fach- feuerwehrverbandes im fachlichen Be- ausschusses Katastrophenschutz wei- reich des Katastrophenschutzes und Für die drei bereits in der Frühjahrsaus- tere Stellungnahmen abgegeben, die unterstützt und berät das Präsidium des gabe des LFV-Infodienst vom Fachaus- sich jedoch aufgrund der vorherigen Landesfeuerwehrverbandes bei seiner schuss Katastrophenschutz vorge- fachlichen Einbindung überwiegend Arbeit. Der Fachausschuss Katastro- stellten neuen Einsatzkonzepte des auf redaktionelle Punkte beschränkten. phenschutz vertritt den Landesfeuer- Landes Hessen, bei deren Erstellung Der »Sonderschutzplan für die landes- wehrverband daher auch in fachlichen sich der Fachausschuss Katastro- weite und länderübergreifende Hilfe« Angelegenheiten des Katastrophen- phenschutz im Rahmen einer Arbeits- (ehemals Sonderschutzplan »Einsätze schutzes und arbeitet in entsprechen- gruppe des Hessischen Ministeriums außerhalb des Landes Hessen«) sowie den Arbeitsgruppen mit. des Inneren und für Sport erfolgreich der Sonderschutzplan Betreuungs- 16 LFV-Infodienst Nr. 48
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 17 dienst, der die kurzfristige Unterbrin- gung von Personen für kurze Zeiträu- me behandelt, werden voraussichtlich im 1. Quartal 2018 vom Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport offiziell eingeführt. Die offizielle Einführung der »Hessischen Rahmenempfehlung zur Erstellung einer Evakuierungsplanung« wird vor- aussichtlich in der 1. Jahreshälfte 2018 erfolgen. Die »Hessische Rahmen- empfehlung zur Erstellung einer Evaku- ierungsplanung« wird keine anwen- dungsfertige Planung darstellen, son- dern muss vor Ort in den Kommunen und Landkreisen in spezifische Konzep- te umgesetzt werden. Nach der Einführung der Rahmenemp- Abrollbehälter Löschwasser (AB-LWV) mit 1800 m F-Schlauch und 3000 fehlung Evakuierungsplanung sollen l/min bei 11 bar Förderleistung (Bild: Matthias Schmidt) die Planungen zu Notfallstationen im nuklearen Katastrophenschutz durch das Land Hessen überarbeitet werden. abgeschlossen. Die Beschaffung von 27 Hessen für die Finanzierung der zentral Die Verfahrensweise zur erforderli- neuen ELW 2 für den Katastrophen- durch das Land beschafften Fahrzeu- chenfalls notwendigen Verteilung von schutz in den hessischen Landkreisen ge eine besondere finanzielle Förderung Jodtabletten soll in diesem Rahmen und an der Hessischen Landesfeuer- für die Zwecke des Katastrophen- ebenfalls abgestimmt werden. wehrschule stellt eine der finanziell größ- schutzes. Ebenfalls hat das Land den Einsatz der ten Beschaffungsaktionen des Landes Im Jahr 2017 wurden vier neue LF-KatS Zivilschutz-Hubschrauber des Bundes Hessen für den Katastrophenschutz dar Bund als Ersatz für bereits durch tech- für den Katastrophenschutz und Ret- und unterstreicht die gute Wahrneh- nische Defekte ausgefallene LF 16-TS tungsdienst im Land Hessen neu gere- mung seiner Aufgaben im Katastro- vom Bundesamt für Bevölkerungs- gelt. Somit bestehen für den Einsatz von phenschutz. schutz und Katastrophenhilfe (BBK) an Christoph 2 in Frankfurt am Main und Ebenfalls bereits erfolgt ist die Auslie- das Land Hessen für Zwecke des Zivil- Christoph 7 in Kassel aktualisierte Ein- ferung von fünf Abrollbehältern Lösch- schutzes zugewiesen und an Feuerweh- satzregelungen. Die Regelungen sind wasserversorgung (AB-LWV) für den ren in den Landkreisen Odenwald, als Sonderschutzplan 5 im Aufgaben- Brandschutz im Katastrophenschutz Offenbach, Marburg-Biedenkopf und bereich 1 »Führung« auf der Homepage und den Hochwasserschutz an die Feu- Schwalm-Eder ausgeliefert. Damit des Hessischen Ministeriums des erwehren Kassel, Frankfurt, Mühlheim sind, zusammen mit dem LF-KatS aus Inneren und für Sport (Infothek Katastro- am Main, Rüdesheim und Lorsch. der ersten Beschaffungsaktion des phenschutz) einsehbar. Nach Information des Hessischen Bundes bei der Feuerwehr Bad Soden Aus Sicht des Fachausschuss Katastro- Ministeriums des Inneren und für Sport am Taunus (Auslieferung 2012), seit phenschutz bieten die neuen Konzep- wird zurzeit die angekündigte Aus- 2010 insgesamt fünf neue LF-KatS in te eine gute Grundlage für eine weiter- schreibung der 27 neuen Gerätewagen Hessen angekommen. Die erste hin erfolgreiche Einsatzbewältigung ABC-Erkundung Hessen bearbeitet, Beschaffungsaktion des Bundes bein- des hessischen Katastrophenschut- die die 31 veralteten Gerätewagen haltete 190 Fahrzeuge (MAN/Lentner) zes. Verbessert werden müssen aller- Strahlen-Spür-Trupp (GW-StrSpTr) er- und im Rahmen der zweiten Beschaf- dings noch die Fähigkeiten, Großscha- setzen sollen. fungsaktion (Mercedes/Ziegler) wur- denlagen und Katastrophen einheitlich Das Hessische Ministeriums des Inne- den bisher 82 Fahrzeuge an die Bun- zu führen. ren und für Sport beschaffte weiterhin desländer ausgeliefert. Weitere 14 in einer zentralen Beschaffungsaktion Fahrzeuge werden bis Anfang 2018 fol- Einsatzfahrzeuge des 50 Löschfahrzeuge (LF) 10 KatS für die gen. Ob und wie viele davon nach Hes- kommunalen Feuerwehren. Die Fahr- sen kommen, ist noch nicht bekannt. Katastrophenschutzes zeuge sind sowohl für die alltägliche Der Bund veröffentlichte weiterhin die Gefahrenabwehr als auch für den Absicht, in den nächsten Jahren weite- Die Auslieferung der neuen ELW 2 des Katastrophenschutz vorgesehen. Die re 300 LF-KatS zu beschaffen. Die Fahr- Landes Hessen wurde im Sommer 2017 Gemeinden erhalten daher vom Land zeuge werden stets zuerst an das Bun- Nr. 48 LFV-Infodienst 17
LFV-Infodienst_48_safo_print-DIN-A4 18.12.17 15:18 Seite 18 Aus den Fachgremien desland zugewiesen, das zum Zeitpunkt wehrverbandes Hessen, die Arbeitsge- Landkreis, Regierungspräsidium, der Zuweisung des einzelnen Fahrzeugs meinschaft der Leiter der Berufsfeuer- Land) hinweg wäre möglich und wür- den größten prozentualen Fehlbestand wehren in Hessen (AGBF Hessen) und de arbeitsintensive Abfragen (Lage- im Vergleich zum Sollbestand hat. die Landesfeuerwehrschule Hessen meldungen) zu Einsatzdaten erübri- Eine weitere Zuweisung von SW-KatS mit. Das Hessische Ministerium des gen. durch den Bund an das Land Hessen Inneren und für Sport wird in der • Der Austausch von Personal und die ist nicht bekannt. Arbeitsgruppe von der Hessischen gegenseitige Unterstützung mit Per- Landesfeuerwehrschule vertreten. sonal wäre aufgrund der gleichen Warnung der Bevölkerung Ziel der Arbeitsgruppe ist es, Möglich- Anwenderkenntnisse sehr einfach keiten aufzuzeigen, unter welchen möglich. Seitens des Landes Hessen ist vorge- Voraussetzungen eine landeseinheitli- • Verschiedene Gebietskörperschaf- sehen, in jeder Integrierten Leitstelle eine che Software zu Führungsunterstützung ten oder Feuerwehren könnten Einrichtung zur Initiierung einer Warnung im Katastrophenschutz des Landes gemeinsam an einer Lage arbeiten über das bundeseinheitliche modulare Hessen eingeführt werden könnte. und ein gemeinsames Lagebild wür- Warnsystem MoWaS zu installieren. Die Sicherlich gibt es seitens der kommer- de entstehen. Installation wird im Rahmen eines von ziellen Anbieter von Führungsunterstüt- • Die Software könnte im Rahmen der der EU finanzierten und zunächst zwei zungssystemen nicht das eine »perfek- bestehenden Stabslehrgänge an der Jahre dauernden Pilotprojekts angebo- te« System, das jeden Nutzer zufrieden Hessischen Landesfeuerwehrschule ten. Die Integrierten Leitstellen Frank- stellt. Bei einer landeseinheitlichen genutzt und somit einheitlich ge- furt und Kassel sowie das Lagezentrum Lösung müssen von jedem kleine schult werden. im HMdIS sollen eine weitergehende Abstriche bei den eigenen Wünschen Abschließend bleibt die Hoffnung der Ausstattung erhalten, mit der es mög- und Vorstellungen von einer solchen Mitglieder des Arbeitskreises, dass lich ist, die Warnungen direkt über das Software gemacht werden. Aus Sicht sich die Überzeugung der Notwendig- System MoWaS zu senden. Mit dem des Arbeitskreises überwiegen jedoch keit einer landeseinheitlichen Software System MoWaS können die Warnungen die Vorteile einer Landeslösung die klei- zur Führungsunterstützung durchsetzt beispielsweise an Rundfunkanstalten nen Unzulänglichkeiten der einzelnen und die Bereitschaft aller, daran mitzu- (Radio, TV) und Mobiltelefone (SMS, Systeme bei weitem. wirken, festigt. App) weitergeleitet und Sirenen ange- Wesentliche Vorteile einer landeseinheit- Der Fachausschuss Katastrophen- steuert werden. Weitere Informationen lichen Software wären beispielsweise: schutz wird an diesem, wie auch den zu dem System MoWaS und zur bun- • Verschiedene Ebenen könnten sich anderen Themen des hessischen Kata- deseinheitlichen amtlichen Warn-App die Kosten der Softwareeinführung strophenschutzes, gerne weiter mitar- NINA sind auf der Homepage des Bun- und des Betriebs teilen. beiten. desamtes für Bevölkerungsschutz und • Eine schnelle und direkte Kommuni- Veith Bosenbecker Katastrophenhilfe (BBK) unter kation über alle Ebenen (Gemeinde, Fachausschussvorsitzender www.bbk.bund.de zu finden. Führung im Katastrophenschutz Fachausschuss Information und Kommunikation Aus Sicht des Fachausschuss Katastro- phenschutz ist für eine erfolgreiche Ein- satzbearbeitung überregionaler oder Digitalfunknetz talfunk der Behörden und Organisatio- überörtlicher Einsätze eine landesein- nen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) heitliche Führungsunterstützung zwin- Komplett Hessen befindet sich im gemeldeten Maßnahmen zur Schlie- gend erforderlich. Nur so können Ein- technischen Wirkbetrieb. Derzeit wird ßung weiterer Lücken und Steigerung heiten bei überregionalen Einsätzen pro- das hessische Tetra-Netz von 403 akti- der Alarmierungszuverlässigkeit wurden fessionell koordiniert und routiniert ven Basisstationen versorgt. Derzeit von Berlin genehmigt und sind in der zusammenarbeiten. geht das zuständige Präsidium für Umsetzung bzw. werden vorbereitet. So Der Fachausschuss Katastrophen- Technik, Logistik und Verkehr (PTLV) der sollen 2017 noch vier Basisstationen schutz hat daher im Auftrag des Präsi- Polizei Hessen von einer Fahrzeugfunk- ans Netz gehen, und für das Jahr 2018 denten des Landesfeuerwehrverbandes versorgung (GAN 0 bis GAN 4) mit sind weitere 57 Basisstationen geplant. Hessen die Federführung einer Arbeits- 98,94 % aus. Setzt man GAN 3 und Die von Fachausschuss und Präsidium gruppe zu diesem Thema übernommen. GAN 4 als erforderlich für die Tetra-Alar- geforderten Kreisbefahrungen durch An der Arbeitsgruppe wirken weiterhin mierung voraus, so ist hier eine Netz- das PTLV zur erneuten Kontrolle der der Fachausschuss Information und abdeckung von ca. 94,02 % vorhanden. Netzabdeckung und Identifikation Kommunikation des Landesfeuer- Alle an die Bundesanstalt für den Digi- eventuell erforderlicher netztechni- 18 LFV-Infodienst Nr. 48
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