Wir arbeiten für Wachstum! - Berlin ist unsere Leidenschaft - Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie
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Wir arbeiten für Wachstum! Berlin ist unsere Leidenschaft. Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie Jahresbericht 2015
Inhalt Vorwort 3 Highlights 2015 4 Das Beste aus zwei Welten 6 Gesamtübersicht 8 Gesundheitswirtschaft 13 IKT I Medien I Kreativwirtschaft 17 Verkehr I Mobilität I Logistik 21 Energietechnik 27 Optik 31 Industrielle Produktion 35 Dienstleistungswirtschaft 39 Services 42 Unternehmensservice in den Bezirken 43 Business Location Center 46 Airport Region Berlin Brandenburg 47 Technologie Services 48 Location Services 50 Finance Services 52 Talent Services 53 EU and International Services 55 Hauptstadt-Marketing 59 Stadt-Marketing 60 Standort-Marketing 65 Public Relations 71 Berlin-Partner-Netzwerk 72 Gremien und Gesellschafter 82 Impressum I Fotonachweise 92 1
the place to be for business. Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, die Vorworte unserer Jahresberichte sind sich seit einigen Ausgaben ein wenig ähnlich – darüber freuen wir uns sehr. Denn der Aufwärtstrend der Berliner Wirtschaft ist ungebro- chen. 2015 gab es neben einem Plus beim Wirtschaftswachstum und einem Minus bei den Berlin: Hoch im Kurs. Arbeitslosenzahlen eine weitere bedeutsame Erfolgsmeldung: Berlin ist die Nummer 1 der Startup-Städte in Europa. In keiner anderen Stadt setzen Investoren so viel Vertrau- en und Kapital auf junge Gründer. Im vergangenen Jahr löste Berlin London auf der Poleposition ab und im ersten Halbjahr 2015 summierten sich die Investitionen bereits auf satte 1,4 Milliarden Euro – Rekord! Auch unsere Zahlen als Wirtschaftsförderung brechen Rekorde: Im stärksten Jahr seit Berlin-Partner-Aufzeichnungsbeginn können wir nun vermelden, dass wir Unternehmen in 289 Projekten begleitet haben, die 6.650 Ar- beitsplätze schaffen und dabei rund 723 Millionen Euro am Standort Berlin investieren werden. Doch was ist der Treiber dieses wirtschaftlichen Aufschwungs? Es ist die Mischung aus etablierter Wirtschaft, Wissenschaft und Startup-Szene. Die Offenheit und Kreativität der Menschen in unserer Stadt zahlt auf die lebendige Startup-Szene in Berlin ein – eine Metropole, die nie müde wird, sich neu zu erfinden, und Freiraum schenkt, Ideen zu erproben. Wissenschaft, etablierte Wirtschaft und junge Kreative erkunden immer neue Wege der Zusammenarbeit, um Produkte und Technologien für die Zukunft zu entwi- ckeln. Diese effektive Mischung wirkt auf internationale Unternehmen wie ein Magnet: Auch im Jahr 2015 haben sich bekannte Brands und Weltkonzerne bei der Entwicklung zukunftsweisender Innovationen für den Standort Berlin entschieden. Auf diese Weise bauen wir Berlin als Testlabor für die Zukunftsthemen einer wachsenden Weltmetropole Schritt für Schritt weiter aus. Wir möchten uns herzlich für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2015 beim Berliner Senat bedanken, insbesondere bei der Senatskanzlei und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, sowie bei unseren Servicepartnern, den Bezirksämtern und auch bei unseren privaten Gesellschaftern und Berlin-Partnern, die sich mit großem En- gagement für unsere Stadt einsetzen. Wir schauen mit viel Vorfreude dem Jahr 2016 entgegen und sind optimistisch, in unserem nächsten Jahresbericht wieder über gemein- same Erfolgsmeldungen berichten zu können. Mit besten Grüßen Ihr Ihre Dr. Stefan Franzke Andrea Joras Sprecher der Geschäftsführung Geschäftsführerin 2 3
Highlights 2015 Bilanz nach 5 Jahren Unternehmensservice Berlin und Tel Aviv launchen Austauschprogramm für Startups Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung hat „The beating heart of the country’s bubbly innovative scene“ – so bezeichnete Tel Avivs Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie im Jahr 2010 den Unternehmensservice Bürgermeister Ron Huldai seine Stadt. Ein Profil, das bestens zur boomenden Startup- ins Leben gerufen. Mit Mitarbeitern, die sowohl bei Berlin Partner als auch in den Rat- Szene der deutschen Hauptstadt passe, fand auch Berlins Regierender Bürgermeister häusern der Bezirke vor Ort sind, hat sich der Unternehmensservice auf die bereits in Michael Müller. Gemeinsam wurden beide im Oktober zu Schirmherren für ein Startup- Berlin ansässigen Firmen spezialisiert. Zuvor hatte sich Berlin Partner vor allem auf die Austauschprogramm, das Berlin Partner in Kooperation mit Tel Aviv Global auf den Weg Ansiedlung von Unternehmen konzentriert. Mit der Vor-Ort-Mission sollen die Service- gebracht hat. Das Programm umfasst die kostenlose Nutzung von Coworking-Spaces für V. l. n. r.: Dr. Stefan Franzke, Berlin Partner; angebote des Landes den Betrieben, die am Standort wachsen möchten, aktiv zur Seite zwei bis vier Wochen für Startups, die Wachstum und Internationalisierung anstreben. Norbert Kopp, Bezirksbürgermeister Steglitz- Zehlendorf; Holger Klempnow, Geschäfts- gestellt werden. Bilanz nach fünf Jahren: Mithilfe des Unternehmensservice haben Ber- Teil des Programms sind die T-Labs, das Charlottenburger Innovations-Centrum CHIC, führer KleRo GmbH Roboterautomation; liner Firmen 1,5 Milliarden Euro am Standort investiert und rund 13.600 neue Arbeits- Rainmaking Loft, das Betahaus, das German Tech Entrepreneurship Center GTEC, Ahoy! Christopher Kern, Geschäftsführer Dieringer plätze geschaffen. Berlin, das Cleantech Innovation Center, die TU Berlin sowie die Hochschule für Wirt- Blechbearbeitung; Henner Bunde, Staats- schaft und Recht Berlin. Während ihres Aufenthalts werden die israelischen Gründer mit sekretär, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung; Jens Hilpert, der Berliner Startup-Szene, aber auch potenziellen Kooperationspartnern der etablierten Geschäftsführer FLEXIM GmbH Wirtschaft vernetzt. In Tel Aviv steht den Berliner Gründern The Library als Coworking- Yael Weinstein, Tel Aviv Global, und Andrea Joras, Berlin Partner, unterzeichnen Startschuss für WindNODE – Berlin als Referenzprojekt der Space zur Verfügung. den Kooperationsvertrag für das Energiewende Startup-Austauschprogramm. Die von den ostdeutschen Ländern unterstützte Initiative „WindNODE – Wind in Nord- ostdeutschland“ zählt zu den Siegern im Wettbewerb „Schaufenster intelligente Ener- Pop into Berlin – Berlin auf Europa-Tournee gie – Digitale Agenda für die Energiewende“, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ausgeschrieben worden war. Die Schaufensterregion von WindNODE um- Pop into Berlin – erstmals öffneten visitBerlin und Berlin Partner gemeinsam Berlin- fasst das Netzgebiet des Übertragungsnetzbetreibers und Konsortialführers 50Hertz Läden in fünf europäischen Metropolen. Jeweils eine Woche lang warben die Pop-up- und stellt das Reallabor für ein komplettes Energiesystem dar. Das Clustermanagement Stores für das kreative, innovative und lebenswerte Berlin. Die Stores öffneten zwischen Energietechnik Berlin-Brandenburg hat die Initiative WindNODE von Beginn an mit dem 21. September und dem 12. Dezember in den besten Lagen der Innenstädte von aufgebaut. Die Initiative hat das Ziel, innovative Technologien und Verfahren für die Stockholm, London, Wien, Amsterdam und Paris. Sie transportierten das Berliner Lebens- Energieversorgung der Zukunft zu entwickeln. Berlin kann so zum Referenzprojekt der gefühl und präsentierten die dazu nötigen kreativen und innovativen Zutaten. visitBer- Richtungsweisend! Logo zur Initiative Der Berlin-Truck machte in fünf euro- „WindNODE – Wind in Nordostdeutschland“ Energiewende werden. lin stellte Berlin anhand innovativer Brands und Produkte aus der Stadt vor. Berlin Part- päischen Städten Halt. ner ergänzte das Portfolio der Stores und positionierte Berlin mit seiner boomenden Startup-Szene – fünf Gründer reisten mit ihren Produkten mit. Als Markenbotschafter und Werbefläche für Berlin, Ort für Netzwerktreffen von Wirtschaftsvertretern und Hot- spot für alle, die auf der Suche nach neuen Trends sind, waren die Pop-up-Stores eine Metropolitan Solutions – Führende Smart-City-Konferenz kommt gelungene Plattform. nach Berlin Die Metropolitan Solutions ist die weltgrößte internationale Smart- und Green-City-Kon- ferenzmesse. Berlin Partner unterstützte die Deutsche Messe bei der ersten Durchfüh- rung der Metropolitan Solutions in Berlin und organisierte im Rahmen der Messe einen Matching-Plattform alle-helfen-jetzt.de bringt Hilfsprojekte und Gemeinschaftsstand, auf dem zwölf Berliner und Brandenburger Unternehmen sowie Unternehmen zusammen zehn internationale Startups aus New York und Tel Aviv ihre Produkte und Lösungen Berlin braucht uns. präsentierten. Darüber hinaus richtete Berlin Partner zwei internationale Konferenzen Um Unterstützung und Integration von Geflüchteten zu fördern, rief Partner für Ber- aus: Die „Smart Solutions for Urban Challenges“ als Teil der Asien-Pazifik-Wochen erör- lin die Matching-Plattform „alle-helfen-jetzt.de“ ins Leben. Ziel der Plattform ist es, terte mit internationalen Gästen Zukunftsstrategien und Visionen moderner Städte im Hilfsprojekte und Unternehmen zusammenzubringen. Die zahlreichen Hilfsprojekte Platz für Innovationen: in Berlin z. B. an einem der zehn Zukunftsorte internationalen Vergleich. Auf der „Electromobility – Globally connected“ diskutierten und Social Entrepreneure der Hauptstadt werden auf der Plattform sichtbar gemacht. Experten internationale Ansätze, Konzepte und Best-Practice-Beispiele urbaner Elektro- Unternehmen, die sich für Geflüchtete engagieren möchten, erhalten einen Überblick mobilität. Zwei weitere Highlights waren organisierte Matchmakings mit insgesamt und können so gezielt Projekte unterstützen. So soll Hilfe schneller ankommen und alle-helfen-jetzt.de macht Hilfsprojekte der Integration gefördert werden. Um eine möglichst langfristige Kooperation zu fördern, Hauptstadt sichtbar. 227 Teilnehmern aus 34 Ländern sowie neun geführte Expertentouren zu Referenzpro- jekten der Smart City in Berlin. Insgesamt 4.022 Messebesucher, 2.482 Konferenzteilneh- definieren die Hilfsprojekte ihre Bedarfe sehr genau. Über die Plattform wird dann ein mer und 146 Aussteller machten die Metropolitan Solutions gleich zum Start in Berlin zu möglichst passender Matching-Partner unter den Unternehmen gefunden – oft geht es einer der größten Smart-City-Events weltweit. dabei um mehr als um Geldspenden. Wichtiger Nebeneffekt: Unternehmen und Geflüch- tete kommen in Kontakt – ein erster Schritt zur Integration in den Arbeitsmarkt. 4 5
Das Beste aus zwei Welten In Berlin entstehen Innovationen in besonderem Maße an Schnittstellen – sei es zwi- BarCamp Health-IT schen den Clustern und Branchen oder zwischen der etablierten Wirtschaft und Wissen- schaft und der kreativen Gründerszene. Berlin Partner hat es sich zur Aufgabe gemacht, Das BarCamp Health-IT fand auf der conhIT, Europas führender Messe für Gesundheits- diese Welten zu vernetzen – über 100 Formate gab es dazu im Jahr 2015. IT, unter dem Motto „KIS, Big Data, mHealth, Apps & Co“ statt. Organisiert wurde die clusterübergreifende Veranstaltung gemeinsam durch das Cluster IKT, Medien und Kre- ativwirtschaft und das Cluster Gesundheitswirtschaft. Bei dem interaktiven Workshop stellte jeder Teilnehmer sein Projekt in einem kurzen Pitch vor. In anschließenden Sessi- ons war Raum für ausführliche Präsentationen, Diskussionen und Austausch. Von den 90 Teilnehmern wurden 13 inhaltliche Sessions angeboten. Smartes Matching für eine smarte Stadt Während der Metropolitan Solutions im Mai wurden internationale Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Startups mit Smart-City- und Urban-Tech-Hintergrund zusammengebracht. U. a. wurde eine Startup-Delegation aus New York und Tel Aviv eingeladen, um das Berliner Smart-City-Ökosystem vorzustellen. Der Regierende Bür- germeister Michael Müller besuchte die Startup-Area des Gemeinschaftsstands auf der Messe. Im kommenden Jahr soll dieses Thema vertieft werden – z. B. mit einem von Berlin Partner ausgerichteten Smart-City-Hackathon, dessen Finale auf der Metropolitan Solu- tions 2016 stattfinden wird. eMO lud zum Investorendinner Elektromobilität gehört inzwischen ebenso zu Berlin wie die vielschichtige Startup-Welt. Rocket meets Adlershof: Zwei Gründerszenen trafen aufeinander Viele Jungunternehmen bereichern mit ihren innovativen Lösungen die Mobilitätsszene. eMO unterstützt dieses Engagement mit Networking-Plattformen. Beim Investorendin- Bei „Rocket Ventures meets Adlershof“ trafen Digital-Startups aus der Rocket-Familie ner präsentierten sich am 29. Mai elf innovative Berliner Unternehmen mit spannenden auf Tech-Startups aus Adlershof. Anfang Oktober luden Berlin Partner und die Wista- und marktreifen Lösungen. Nach einem Auswahlprozess fand ein Matchmaking mit sie- Management GmbH zum gemeinsamen Pitch nach Adlershof ein. Die Begegnung zeigte, ben Cleantech-Investoren statt. dass beide Welten viel voneinander lernen können: Die Hightech-Startups sind geprägt vom wissenschaftlichen Arbeiten und von Aktivitäten in Nischenmärkten. Ihnen geht es nicht darum, Marken-, sondern Technologieführer zu werden. Die Entwicklungsschritte sind oft zeitaufwändig. Sie bekommen daher erst spät Feedback vom Markt. Ganz anders Optik-Cluster veranstaltete Startup-Event bei Osram die IKT-Firmen. Sie sehen ihre Kunden als Sparing-Partner. Nach dem Motto „Fail fast“ Wie können Großunternehmen und Startups erfolgreich zusammenarbeiten? Wie passen sollen Fehler früh erkannt werden. Im Fokus steht immer die Frage: Was bringt es dem die Struktur eines etablierten Unternehmens und die Flexibilität sowie die Geschwin- Kunden? digkeit eines Startups zusammen? Und wie profitiert ein Großunternehmen von dem Startup und was hat das Startup davon? Diese und weitere Fragestellungen wurden am 17. November im Kontext des von Berlin Partner in Kooperation mit Osram organisier- Berlin Partner Unternehmensservice und B!Gründet luden zum ten Workshops „Synergy between Corporates and Startups“ diskutiert. Osram nutzte die DemoDay Bühne, um den 30 Teilnehmern sein neues Businesskonzept zur Kooperation mit jungen Unternehmen vorzustellen und in Einzelgesprächen erste Kontakte zu vertiefen. Erstmalig erhielten Unternehmensvertreter aus ganz Deutschland beim DemoDay die Gelegenheit, eine exklusive Auswahl von 30 Startups aus allen Berliner Hochschulen kennenzulernen. In Matching-Sessions ergaben sich Potenziale für künftige Kooperatio- nen zwischen Industrie und Hochschulausgründungen. Parallel dazu pitchten Teams aus den Bereichen Deep Tech, Internet Mobile und Software/Hardware. Veranstaltet wurde das Networking-Event durch B!Gründet, das Gründungsnetzwerk der Berliner Hochschu- len, gemeinsam mit Berlin Partner. 6 7
Gesamtübersicht Die deutsche Hauptstadt boomt und Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie ge- Berlin begeistert als innovativer Technologie- und Wissenschaftsstandort und ist staltet das Wachstum Berlins aktiv mit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Berlin eine der dynamischsten Wirtschaftsregionen Deutschlands. Wir bieten an diesem in- Partner sind in der Welt unterwegs, um Unternehmen, Kapitalgeber und Talente vom ternational attraktiven Standort Wirtschaftsförderung und Technologieförderung für Wirtschafts-und Technologiestandort Berlin zu überzeugen. In der Hauptstadt angekom- Unternehmen, Investoren und Wissenschaftseinrichtungen mit einem integrierten An- men, unterstützt Berlin Partner Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen dabei, gebot: am Standort zu wachsen, und vernetzt sie in der Region. Erfolgsgeschichten, die so ent- stehen, kommuniziert Berlin Partner dann durch das Hauptstadt-Marketing in alle Welt. Wir wirken bei der Entwicklung und Umsetzung wirtschafts-, technologie- und inno- Die Erfolge von Berlin Partner bemessen sich an verschiedenen Indikatoren: Im Mittel- vationspolitischer Strategien des Landes aktiv mit. punkt steht die Anzahl der Arbeitsplätze, die mit Unterstützung von Berlin Partner neu Wir unterstützen insbesondere mittelständische Unternehmen und Industrieunter- geschaffen oder am Standort Berlin gesichert werden können. Darüber hinaus stehen nehmen aus Berlin bei ihrer Unternehmensentwicklung. das Investitionsvolumen und die eingeworbenen Drittmittel in den von Berlin Partner Wir beraten und betreuen Unternehmen bei ihrer Ansiedlung in Berlin. begleiteten Projekten im Fokus. Das Jahr 2015 war das stärkste Jahr seit Aufzeichnungs- Wir fördern und stärken den Wissens- und Technologietransfer durch Vernetzung beginn von Berlin Partner: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie hat Unterneh- von Wissenschaft und Wirtschaft. men in 289 Projekten (2014: 234) begleitet, die nun am Standort Berlin rund 723 Mil- Wir verantworten das weltweite Hauptstadt- und Standort-Marketing für Berlin, u. a. lionen Euro (2014: 579) investieren und dabei 6.650 Arbeitsplätze neu schaffen (2014: mit der erfolgreichen be Berlin Kampagne. 5.670). So wurde 2015 schon alleine die Zahl der Ansiedlungsprojekte um 60 Prozent Wir bieten maßgeschneiderte Services zu den Themen Immobilien, Förderung, Finan- erhöht. Zudem wurden Drittmittel in Höhe von rund 36 Millionen Euro eingeworben. zierung, EU and International Services, um Innovations-, Ansiedlungs-, Expansions- und Standortsicherungsprojekte zum Erfolg zu führen. 6.650 neue Arbeitsplätze in 289 Projekten mit 722,6 Mio. Euro geplanten 289 Projekte 6.650 neue Arbeitsplätze 722,6 Mio. Euro geplante Investitionen Investitionen nach Clustern der Innovationsstrategie der Hauptstadtregion 289 Projekte 6.650 neue 722,6 Mio. Euro Arbeitsplätze Investitionen Ansiedlung 99 (34%) 2.874 (43%) 189,9 (26%) Gesundheitswirtschaft 36 (13%) 390 (6%) 21,4 (3%) Expansion 78 (27%) 3.662 (55%) 486,5 (67%) IKT I Medien I Kreativwirtschaft 81 (28%) 3.696 (56%) 276,0 (38%) Standortbetreuung 61 (21%) 1 (0%) 0,1 (0%) Verkehr I Mobilität I Logistik 27 (9%) 574 (9%) 141,1 (20%) Verbund 20 (7%) 58 (1%) 0,4 (0%) Energietechnik 41 (14%) 429 (6%) 44,6 (6%) Transfer 17 (6%) 25 (1%) 0,3 (0%) Optik 32 (11%) 195 (3%) 71,3 (10%) Standortsicherung 12 (4%) 17 (0%) 18,1 (3%) Industrielle Produktion* 44 (15%) 492 (7%) 114,3 (16%) Verlagerung 2 (1%) 13 (0%) 27,3 (4%) Dienstleistungswirtschaft* 28 (10%) 874 (13%) 53,9 (7%) * Außerhalb der Cluster 8 9
Leitbild Eingeworbene Drittmittel Eingeworbene Drittmittel nach Branchen nach Geldgebern Wir arbeiten für Wachstum in Berlin. Wir fördern Wirtschaft, Technologie und Innovation. Wir sprechen die Sprache von Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern finden und realisieren wir innovative Lösungen. 36,3 Mio. Euro 36,3 Mio. Euro Wir vermarkten die Stärken und Chancen Berlins national und international. eingeworbene eingeworbene Im Netzwerk mit unseren Partnern sind wir stark. Drittmittel Drittmittel Wir leben Wertschätzung, Vertrauen und Transparenz. Kompetenzen, Engagement und Kreativität unseres Teams sind der Schlüssel zum Erfolg. BERLIN ist unsere Leidenschaft. Gesundheitswirtschaft 13,9 (38%) EU-Mittel 8,1 (22%) IKT I Medien I Kreativwirtschaft 0,2 (0%) Bundesmittel 17,5 (48%) Verkehr I Mobilität I Logistik 5,1 (14%) Landesmittel Berlin 1,2 (4%) Service Packages Energietechnik 8,6 (24%) Eigenmittel Optik 6,8 (19%) Unternehmen 9,5 (26%) Berlin Partner bietet spezielle Service Packages, die auf die individuellen Bedürfnisse von Industrielle Produktion* 1,7 (5%) Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen abgestimmt sind. Das Angebot umfasst Dienstleistungswirtschaft* 0,0 (0%) maßgeschneiderte Förderkonzepte, Unterstützung bei der Suche nach Immobilien und * Außerhalb der Cluster nach qualifiziertem Fachpersonal. Berlin Partner vermittelt wertvolle Kontakte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, sorgt für Technologietransfer und berät Unternehmen bei ihren internationalen Vorhaben. Im Rahmen der von Berlin Partner im Jahr 2015 unter- stützten erfolgreichen Projekte wurden rund 600-mal Service-Pakete eingesetzt. Darin konnten die betreuten Unternehmen mit fast 1.000 Service-Bausteinen ganz individuelle 344 genehmigte Aufenthaltstitel 99 Ansiedlungen von Unternehmen und konkrete Leistungen in Anspruch nehmen und so bestmöglich informiert und vorbe- durch den Business Immigration Service reitet ihre Entscheidungen für den Standort Berlin treffen bzw. umsetzen. Business Welcome Package – Kostengünstig den neuen Standort testen Business Financing Package – Maßgeschneiderte Förderkonzepte Business Location Package – Immobilien in zentraler Lage Business Talent Package – Qualifiziertes Personal und schnelle Erteilung Herkunft Herkunft von Aufenthaltstiteln nach Kontinenten der Unternehmen Business Technology Package – Neues Wissen für Unternehmen (Regionen) Business International Package – Unternehmen auf internationalem Parkett präsentieren Business Marketing Package – Die richtige Vernetzung Afrika 28 (8%) Deutschland 46 (47%) Südamerika 39 (11%) Westeuropa 27 (27%) Asien 98 (29%) Nord-Amerika 8 (8%) Australien 17 (5%) Asien (inkl. Australien, Europa 78 (23%) Neuseeland) 8 (8%) Nordamerika 84 (24%) Mittel- und Osteuropa 7 (7%) Naher Osten 3 (3%) 10 11
the place to be for healthcare industries. Gesundheitswirtschaft 36 Projekte Gesundheitswirtschaft, Gesundheitsversorgung und Life Sciences: In allem, was mit Ge- sundheit zu tun hat, gehört die Hauptstadtregion zu den führenden Standorten welt- weit. Was die Region stark macht, sind vor allem Exzellenz in Forschung und Versorgung und die besonders enge Vernetzung mit der Wirtschaft. Zahlreiche Technologieparks und Netzwerke, insbesondere im Bereich der Biotechnologie und Medizintechnik, bilden eine hervorragende Infrastruktur und machen es möglich, dass neue wissenschaftliche Er- kenntnisse in innovative Produkte der Gesundheitsversorgung überführt werden. Dies 390 kommt Patienten vor Ort ebenso zugute wie auch internationalen Gästen, die für medi- neue zinische Behandlungen in unsere Region kommen, und aufgrund der hohen Exportquo- Arbeitsplätze te auch Menschen in anderen Regionen der Welt. Die Gesundheitswirtschaft prägt mit ihren über 20.000 Unternehmen und deren rund 314.000 Beschäftigten die Hauptstadt- region in einem besonderen Maße. Sie ist nicht nur Garant für eine Gesundheitsversor- gung auf höchstem Niveau, sondern auch Motor für Wachstum und Beschäftigung. Die jährlichen Wachstumsraten liegen bei drei bis fünf Prozent. Über 100 Neugründungen in den vergangenen Jahren zeugen von der Innovationskraft dieser Branche. 21,4 Mio. Euro geplante Investitionen Fakten • Ca. 313.700 Beschäftigte • Ca. 20.700 Unternehmen • Ca. 19,1 Mrd. Euro Umsatz Quelle: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung 13,9 Mio. Euro Davon: eingeworbene • Ca. 30 Pharmaunternehmen mit ca. 10.000 Beschäftigten Drittmittel • Über 240 Biotechnologieunternehmen mit ca. 4.600 Beschäftigten • Über 300 Medizintechnikunternehmen mit ca. 12.600 Beschäftigten Quelle: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie Hier pulsiert das Leben. Berlin. 12 13
Beispiel für ein Verbundprojekt NutriAct Das Kompetenzcluster Ernährungsforschung Berlin-Potsdam „Nutritional Intervention for Healthy Aging: Food Patterns, Behaviour and Products (NutriAct)“ entwickelt Ernäh- rungsinterventionen und Produkte für eine altersgerechte gesunde Ernährung für die Zielgruppe 50plus. Es wurde als eines von vier Verbünden aus 13 eingereichten Bewer- bungen ausgewählt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit „Mit dem neuen Masterplan ,Gesundheitswirtschaft‘ hat die dem 1. Juni 2015 für zunächst drei Jahre mit 5,6 Millionen Euro gefördert. Das Kon- sortium setzt sich aus 30 Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Klinik zusammen, Hauptstadtregion die Weichen für die Entwicklung der Branche darunter acht aus Berlin, und wird vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Nuthetal geleitet. Berlin Partner hat bei der Förderantragstellung unterstützt, bis 2018 gestellt. Grundlagenforschung, Innovation, Ausgründung eine regionale SWOT-Analyse konzeptioniert und durchgeführt sowie ein Konzept für die und Anwendung werden auch in Zukunft die Grundlagen für die Internationalisierung und den Technologietransfer des NutriAct-Clusters erstellt. Als as- soziierter Partner begleitet Berlin Partner das NutriAct-Konsortium. Stefan Oelrich erfolgreiche Umsetzung der Clusterstrategie sein.“ Geschäftsführer der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Clustersprecher seit Sommer 2015 Beispiel für ein Expansionsprojekt ifp Institut für Produktqualität GmbH Das Berliner ifp Institut für Produktqualität ist ein akkreditiertes Labor für die Auftrags- analytik von Lebens- und Futtermitteln, Trinkwasser und Arzneimitteln. ifp forscht, ent- wickelt und produziert zudem innovative Diagnostika für die Anwendung im Labor oder direkt vor Ort im Produktionsbetrieb. Weltweit werden die Tests zur Qualitätskontrolle in der Wirtschaft sowie in Laborunternehmen und Untersuchungsämtern eingesetzt. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch Wasseranalysen für Endverbraucher an. Aufgrund des starken Wachstums in den letzten Jahren hat das ifp 2014 in Adlershof einen eigenen Neubau bezogen und 2015 einen Anbau für weitere neue Mitarbeiter fertiggestellt. Ausschlaggebend für den Umzug des ursprünglich in Steglitz angesiedel- ten Unternehmens nach Adlershof war der Wunsch, das Potenzial eines Hochtechnolo- giestandortes zu nutzen, an dem ein ganz besonderer Innovations- und Gründergeist herrscht. Gleichzeitig spielte auch der Gedanke an den zukünftigen Großflughafen eine Messen Rolle, der nur wenige Autominuten entfernt ist. Neben dem Ausbau des analytischen Leistungsspektrums im Lebensmittelbereich wird in Adlershof auch der Service für die Auf der conhIT in Berlin, Europas bedeutendstem Branchenevent für Healthcare-IT, Pharmaindustrie vorangetrieben. So hat das Unternehmen 2015 in einen Isolator inves- nutzte die Hauptstadtregion ihren Heimvorteil und präsentierte sowohl am Gemein- tiert, um Arzneimittel und Medizinprodukte auf Sterilität prüfen zu können. schaftsstand Berlin-Brandenburg mit 15 Ausstellern als auch mit einer Vielzahl an wei- teren Aktivitäten innovative Health-IT-Lösungen. Im Mittelpunkt standen der fachliche Bis 2016 ist ein Personalaufbau auf rund 250 Mitarbeiter geplant, fast die Hälfte der Austausch und die Vernetzung zwischen Unternehmen, Investoren und Ideengebern. Mitarbeiter ist damit erst in den letzten Jahren dazugekommen. Auch die vorerst am Erstmals wurden in Kooperation mit der Messe Berlin Exkursionen zu Akteuren und An- alten Standort verbliebene Produktion soll zeitnah von Steglitz nach Adlershof übersie- wendern von E-Health-Technologien in der Hauptstadtregion angeboten. Zur weiteren deln. Die Investitionen für die neue Firmenzentrale im Technologiepark Adlershof be- Internationalisierung fand ein zweitägiges Treffen mit europäischen Partnern im Rah- tragen rund 14 Millionen Euro. Berlin Partner hatte das Unternehmen bereits vor der men des European Entrepreneurship Network (EEN) statt. Sowohl der von Berlin Part- Expansion nach Adlershof begleitet. Ab 2013 wurde ifp zur Investitionsförderung, zum ner organisierte Workshop „Digital Health Startup Showcase“ als auch das BarCamp Thema Personal und Förderung im Bereich moderner Energienutzung u. a. zur Elektro- „Health-IT 3.0: KIS, Big Data, mHealth, App & Co“ zeigten das enorme Potenzial, das mobilität beraten und vernetzt. auch junge Unternehmen der Hauptstadtregion auf diesem Gebiet haben. Mit diesen Veranstaltungen im Rahmen der conhIT wurden ohne reguläre Standbesucher ca. 400 Teilnehmer eingebunden. Die Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg – HealthCapi- tal präsentierte sich 2015 weiterhin bei allen wichtigen internationalen Branchenmes- sen wie Arab Health in Dubai, BIO International Convention in Philadelphia und Medica in Düsseldorf. 14 15
the place to be for creativity. IKT I Medien I Kreativwirtschaft 81 Projekte Im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erwirtschaften über 9.700 Unternehmen mit rund 96.000 Erwerbstätigen einen jährlichen Umsatz von rund 13,2 Milliarden Euro. Tendenz stark steigend, denn Berlin ist die europäische IT- Startup-Hochburg. Erfolgsfaktoren sind die vielfältige Zusammenarbeit zwischen Tech- Willkommen nikspezialisten und Kreativen sowie das Weltniveau der IKT-Forschung in der Region. Raum für schnelles Durchstarten bieten zahlreiche Innovationslabore, Inkubatoren und Acceleratoren, in denen mit neuen Ideen experimentiert, neue Geschäftsfelder erschlos- 3.696 sen und neue Unternehmensmodelle ausprobiert werden. neue im nächsten Level. Arbeitsplätze Die Hauptstadtregion ist der führende Medienstandort in Deutschland mit großer in- ternationaler Ausstrahlung. Ob Film, Fernsehen, Games oder Presse: In allen Feldern der Medienwirtschaft ist Berlin-Brandenburg bestens aufgestellt. Hier gibt es eine hervorra- gende Infrastruktur, exzellente Ausbildungsmöglichkeiten und ein innovationsfreundli- ches Umfeld. Mit dem internationalen Filmfestival Berlinale, dem Deutschen Filmpreis, der International Games Week, der Berlin Web Week, der Media Convention sowie vielen anderen Veranstaltungen finden hier die wichtigsten Branchentreffen der Film-, Medien- 276,0 Mio. Euro und Kreativbranche statt. geplante Investitionen Berlin gilt national wie international als Treffpunkt der Kreativen und ist der perfekte Ort für Mode, Lifestyle, Werbung, Kunst, Musik und Design. Hochkarätige Events verlei- hen der Hauptstadtregion in allen Bereichen der Kreativindustrie Strahlkraft, darunter der ECHO Award, das Festival Lollapalooza Berlin, das DMY International Design Fes- tival und die Berlin Fashion Week mit den Highlights PREMIUM, Panorama Berlin und Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. 0,2 Mio. Euro eingeworbene Fakten Drittmittel • Über 43.800 Unternehmen (2013), 316.520 Erwerbstätige (2014), rund 36 Mio. Euro Umsatz (2013) Quelle: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung bezogen auf das Cluster Berlin- Brandenburg • 1,4 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2015 in Berliner Startups investiert Quelle: www.welt.de • 2015 nahmen 22.800 internationale Besucher an 30 Veranstaltungen der Berlin Web Week teil Quelle: Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH • Die Gamesbranche in der Hauptstadtregion erwirtschaftet mit etwa 1.500 Unter- nehmen und 11.500 Beschäftigten rund 1 Mrd. Euro Umsatz in diesem Bereich Quelle: Medienindex, Medienboard Berlin-Brandenburg 16 17
Beispiel für ein Ansiedlungsprojekt Beispiel für ein Expansionsprojekt Doodle AG Zalando Im Januar 2015 hat die Doodle AG das Büro ihrer Tochter Doodle Deutschland GmbH Zalando ist Europas führende Mode-Online-Plattform für Frauen, Männer und Kinder. in Berlin eröffnet. Die Doodle AG ist 100-prozentige Tochter des Schweizer Medienhau- Das Sortiment reicht von weltweit bekannten Marken über lokale und Fast-Fashion- ses Tamedia. Bekannt ist Doodle für sein Online-Tool zur Terminkoordination. In Berlin Brands bis hin zu selbst designten Private Labels. In Berlin hat das internationale entsteht ein Büro mit Funktionen für Customer Support, Online-Marketing und Weiter- Headquarter für alle Auslandsmärkte der Zalando SE seinen Sitz, von hier aus werden entwicklung der mobilen Doodle-Anwendungen. Hier werden zudem die internationalen sämtliche Geschäfte gesteuert. Das Logistiknetzwerk mit drei zentralen Logistikzentren Aktivitäten gebündelt, so dass Berlin als Hub für internationale Markteintritte dient. in Deutschland ermöglicht die effiziente Versorgung aller Kunden europaweit. Zalan- In den nächsten drei Jahren sollen in Berlin etwa 30 Arbeitsplätze entstehen und ca. do ist ein innovatives Berliner Technologieunternehmen, das eine rasante Entwicklung 300.000 Euro investiert werden. Berlin Partner hat Doodle bei der Standortsuche sowie in Bezug auf Umsatz- und Mitarbeiterzahlen durchläuft: Es sollen mindestens 1.500 Personalgewinnung unterstützt und mit Informationen zur Investitionskostenförderung zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden. Damit gehört das 2008 gegründete Online- beraten. Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern zu den größten privaten Arbeitgebern in der V. l. n. r.: David Schneider, Mitbegründer und Hauptstadt. Als Long-term Commitment zum Standort Berlin und Weichenstellung für Mitglied des Vorstandes; Robert Gentz, Mit- eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ist der geplante urbane Zalando-Campus begründer und Mitglied des Vorstandes; anzusehen, den das Unternehmen an der Mercedes-Benz Arena errichtet, um dort mög- Rubin Ritter, Mitglied des Vorstandes „Die Gründung einer deutschen Doodle-Tochter ist ein lichst alle Berliner Standorte zu vereinen. Berlin Partner unterstützt das Unternehmen logischer Schritt innerhalb unserer Wachstumsoffensive. bei der Expansion am Standort, u. a. bei der Rekrutierung von Personal. Deutschland ist für Doodle ein Schlüsselmarkt – hier wurde unser Web-Service 2014 weltweit am stärksten genutzt. Messen Michael Brecht Dazu kommen natürlich die Dynamik und CEO bei Doodle Internationalität von Berlin, die perfekt mit der Doodle- Philosophie harmonieren.“ Vom 13. bis 22. März fand im texanischen Austin zum 29. Mal die weltweit größte Kreativwirtschaftsmesse South by Southwest (SXSW) Conferences & Festivals statt. Mit über 300.000 Besuchern und mehr als 2.000 Konzerten ist sie die größte Digital- und Kreativbranchenmesse Nordamerikas und das weltweit wichtigste Showcase-Festival. Berlin stellte 2015 mit über 80 teilnehmenden Firmen die größte Delegation Deutsch- lands. Berlin Partner organisierte den Berlin-Auftritt und ermöglichte zusammen mit anderen Partnern, dass zehn Berliner Startups ihre Geschäftsideen auf internationaler Bühne pitchen konnten. Die Jungunternehmer präsentierten sich auf dem deutschen Gemeinschaftsstand im Convention Center und im German Haus. Im Anschluss gab es One-to-one-Meetings. Außerdem brachten Berliner Künstler den Beat der Hauptstadt zur SXSW. Gemeinsam mit dem Musicboard Berlin wurde ein offizielles Showcase auf der SXSW kuratiert. Erstmalig im Programm des Festivals traten dabei ausschließlich Künst- ler aus einer Stadt auf: Berlin war vertreten durch Boris (Berghain), VIMES, Magic Island und Fjaak. Fritz Kalkbrenner spielte als Headliner. Die Künstler brachten ein Stück Berli- ner Clublandschaft nach Texas. 18 19
the place to be for mobility. Verkehr I Mobilität I Logistik 27 Projekte Verkehr, Mobilität und Logistik werden durch Themen wie Urbanisierung, Klimawandel und Digitalisierung beeinflusst. So sind sie ein wichtiger Treiber für politische, planeri- sche, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen bis hin zu einer intelligenten, smarten Mobilität. Berlin greift dabei globale Trends auf, wie die Vernetzung von Da- ten und Verkehrsträgern, die Automatisierung von Fahrzeugen und die Elektrifizierung der Antriebe, und verbindet sie mit eigenen Stärken. In vielen Projekten, Unternehmen und Forschungseinrichtungen werden wegweisende Lösungen bereits heute entwickelt, 574 erprobt und eingesetzt. Berlin hat sich mit der Mischung aus großen Unternehmen, vie- neue len mittelständischen und kleineren Unternehmen sowie renommierten Wissenschafts- Arbeitsplätze einrichtungen zu einem attraktiven Standort der innovativen Verkehrswirtschaft ent- wickelt. Neben der direkten Nähe zu den wissenschaftlichen Kompetenzen der Branche bietet die Stadt optimale Vernetzung, attraktive Investitionsförderung, hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte und interessante Living Labs. Das Cluster Verkehr, Mobilität und Logistik der gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg vernetzt dabei die Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft und unterstützt auf den verschiedensten Ebenen bei der Projektrealisierung. So ist es z. B. im Bereich Elektro- 141,1 Mio. Euro mobilität gelungen, die Akteure und Projekte mit Unterstützung der Berliner Agentur geplante für Elektromobilität eMO und des Clusters Verkehr, Mobilität und Logistik in Berlin- Investitionen Brandenburg zu bündeln und international zu profilieren. Dieser Erfolg wird mit der intelligenten Mobilität fortgesetzt. Fakten • Rund 16.000 Unternehmen 5,1 Mio. Euro • 191.000 Beschäftigte eingeworbene Drittmittel • 21 Mrd. Euro Umsatz • Bruttowertschöpfung 9,6 Mrd. Euro (81 Tsd. Euro / Beschäftigter) Quelle: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung – bezogen auf das Cluster Berlin- Brandenburg Berlin. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt. 20 21
Beispiel für ein Expansionsprojekt Beispiel für ein Verbundprojekt IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr Fly-Bag2 Als einer der führenden Entwicklungspartner der Automobilindustrie bietet IAV mehr als 30 Jahre Erfahrung und ein enormes Kompetenzspektrum für das ganze Fahrzeug. Das Leistungsportfolio umfasst serientaugliche Lösungen in allen Bereichen der Antriebs- strang-, Elektronik- und Fahrzeugentwicklung. Hersteller und Zulieferer unterstützt das Unternehmen weltweit mit mehr als 6.000 Mitarbeitern und einer erstklassigen Aus- stattung bei der Projektrealisierung bis hin zur Serie. Hochwertige Testeinrichtungen mit Komponentenprüfständen, Prüflaboren und einer vollwertigen Crashanlage stehen für den eigenen Qualitätsanspruch. Als Engineering-Partner investiert IAV daher viel in aktuelle Messtechnik auf Spitzenniveau. So wird in Berlin eine der weltweit leistungsfä- higsten Höhenklimakammern für Fahrzeuge (bis 5.300 Meter) zum Testen von Motoren- eigenschaften unter Extrembedingungen entstehen. Damit ist sie außerhalb der großen Fahrzeugbauer eine der weltweit leistungsfähigsten Anlagen dieser Art. Die Höhenkli- marolle berücksichtigt bereits zukünftige gesetzliche Anforderungen an die Fahrzeug- entwicklung und ermöglicht gleichzeitig eine qualitative und quantitative Verbesserung des Entwicklungsprozesses. Insgesamt fließen durch das Engagement von IAV 13 Millio- nen Euro in den Standort Berlin. Dieses Investitionsvorhaben unterstützte Berlin Partner durch Informationen und Beratungen zur Investitionsförderung. Im Rahmen der konti- nuierlichen Zusammenarbeit begleitete Berlin Partner das Unternehmen auch bei einem europäischen Projektvorhaben zur Emissionsreduzierung und bei einem Verbundprojekt im Bereich Elektromobilität. Bei den Themen Fachkräftesicherung und Behördenmana- gement konnte IAV ebenfalls auf die Serviceleistungen von Berlin Partner zurückgreifen. Der Fly-Bag2: Innovative Sicherheitstechnologie aus Berlin-Brandenburg besteht alle Tests. „Als in Berlin gegründetes Unternehmen sind wir dem Standort Fly-Bag2 ist ein von der EU finanziertes Forschungsprojekt, in dem eine Textilausklei- schon über viele Jahrzehnte verbunden. Wir konnten hier dung für einen Luftfrachtcontainer entwickelt wurde, die die Wirkung einer kleinen Sprengladung auf einen Flugzeugrumpf soweit dämpft, dass das Flugzeug noch sicher aufgrund günstiger Rahmenbedingungen wachsen und zählen gelandet werden kann. Auch für die Kabine wurde ein spezieller „Sack“ entwickelt. An heute zu den Top-Engineering-Dienstleistern der Automobil- dem Projekt, das am 30. September endete, haben Firmen und Forschungseinrichtun- gen aus sechs Nationen mitgewirkt. Aus der Region hat der EASC (European Association Michael Schubert branche. Berlin veränderte sich in dieser Zeit kontinuierlich und for Supervision and Coaching in Europe) e. V. teilgenommen, der die Koordination der Mitglied der Geschäfts- Sprengexperimente in dem Airbus A320 koordiniert hat. Über 380.000 Euro Drittmittel führung IAV GmbH Ingenieur- neue Herausforderungen mussten angegangen werden. wurden im Rahmen des Vorhabens für die Hauptstadtregion gewonnen. Berlin Partner gesellschaft Auto und Verkehr Eine Situation, der wir uns als IAV im globalen Wettbewerb ebenso hat das Projekt kontinuierlich begleitet und Hilfestellung bei der Suche nach einem ge- eigneten Flugzeug für die Sprengversuche geleistet. Im Juli 2015 konnten die Sprengver- stellen müssen. Deshalb investieren wir an unserem Berliner Ent- suche in einem A320 auf dem Cotswold Airfield in Großbritannien durchgeführt werden. wicklungszentrum in eine der weltweit leistungsfähigsten Höhen- Am 11. September wurden die Ergebnisse der erfolgreichen Versuche auf einem speziel- len Workshop Vertretern von Sicherheitsbehörden auf dem Flughafen Tegel vorgestellt. klimakammern, um Fahrzeugeigenschaften im Grenzbereich zu testen und die Zukunftsfähigkeit unseres Standortes weiter aus- Messen und Delegationen zubauen. Das innovative Umfeld in Berlin mit seiner exzellenten Hochschullandschaft und die für Talente große Attraktivität Das Messejahr 2015 des Clusters Verkehr, Mobilität und Logistik stand ganz im Zeichen von intelligenter Mobilität und Logistik und hatte gleich zwei Premieren im Programm. der Stadt haben uns die Entscheidung, hier zu investieren, leicht Als attraktiver Standort für die Entwicklung und Erprobung von ITS-Technologien (Intel- gemacht.“ ligent Transport Systems) präsentierte sich die Hauptstadtregion vom 6. bis 9. Oktober erstmals auf dem ITS World Congress in Bordeaux. Die international bedeutendste Mes- se- und Konferenzveranstaltung für Verkehrstelematik und Mobilitätsmanagement wird von den ITS-Industrie- und Forschungsvereinigungen Europas, Amerikas und Asiens in jährlich wechselnden Regionen weltweit veranstaltet. Auf dem 32. Deutschen Logistik- Kongress vom 28. bis 30. Oktober präsentierte sich die Hauptstadtregion als einer der führenden Logistik-Standorte Europas. Über 3.200 Teilnehmer aus mehr als 40 Nationen kamen zum jährlich stattfindenden Treffen der Experten aus den Bereichen Logistik und Supply-Chain-Management. 22 23
Fakten Berliner Agentur für Elektromobilität eMO Elektromobilität in der Haupt- stadtregion: „Elektromobilität made in Berlin“ hat 2015 weitere wichtige Akzente national und in- ternational gesetzt. Bei der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO laufen die Fäden • Mehr als 450 Akteure aus Wirt- für nachhaltige Mobilität zusammen. Sie ist der zentrale Ansprechpartner und treibt schaft und Wissenschaft aktiv Elektromobilität gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung • Rund 100 laufende Verbund- weiter voran. Alles im Sinne der Wertschöpfung in und für Berlin-Brandenburg. Pro- bzw. Transferprojekte jektentwicklung spielte dabei eine ebenso wichtige Rolle wie Standortvermarktung. Seit 2013 koordiniert die eMO erfolgreich das „Internationale Schaufenster Elektromobilität • Im Jahr 2015 mehr als 300 neue Berlin-Brandenburg“, das von der Bundesregierung und den Ländern Berlin und Bran- Arbeitsplätze allein in Berlin denburg gefördert wird. In rund 30 Kernprojekten forschen und testen etwa 100 Partner auf Hochtouren. Zahlreiche Zwischenergebnisse liegen bereits vor, die wertvolle Infor- Elektromobilität auf der Straße: mationen für den optimierten Einsatz im Alltag und für die Weiterentwicklung der Elek- tromobilität entlang der Wertschöpfungskette liefern. Dass sich Elektromobilität in der • Über 650 öffentlich zugängliche Praxis vor allem für Flotten- und Fuhrparkbetreiber lohnt, dafür steht das Projekt „Ini- Ladepunkte tiativE Berlin-Brandenburg“, das vom Bundesumweltministerium gefördert und von der • Rund 3.000 Elektro-Pkw und eMO seit 2014 geleitet wird. Bis Ende Dezember 2015 wurden bereits 250 Elektrofahrzeu- -Nutzfahrzeuge in Flotten und ge über das Projekt auf die Straße gebracht. Interessierte Unternehmen und kommunale im Privatbesitz sind unterwegs Einrichtungen profitieren von vergünstigten Leasingkonditionen für Elektrofahrzeuge, „InitiativE Berlin-Brandenburg“ fördert Elektromobilität in Flotten. die passende Ladestation inklusive. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gehören zu den • Elektrische Buslinie 204 zwi- regionalen Akteuren, die ihren Pkw-Fuhrpark über das Projekt elektrifizieren. „Autotausch – eMobilität ausprobieren“ hieß es im Zeitraum von Ende Mai bis Mit- schen den Bahnhöfen Zoo und te Oktober. Rund 2.000 Personen bewarben sich als Teilnehmer für das von der eMO Südkreuz initiierte Projekt, um für zwölf Tage ihr Verbrennerfahrzeug gegen ein Elektroauto zu Kommunikation und internationale Zusammenarbeit tauschen. 100 Berliner und Brandenburger wurden ausgelost. Neben Privatpersonen nahmen Vertreter aus Medien und Politik an der Aktion teil, darunter Abgeordnete, Mit- Am 25. März veranstaltete die eMO zum dritten Mal die Hauptstadtkonferenz Elektro- glieder des Bundestages und die Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, mobilität. Unter dem Motto „Berlin lädt auf“ diskutierten rund 600 Teilnehmer, wie noch Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf, Pankow, Tempelhof-Schöneberg und Spandau. Mit mehr Elektromobilität auf die Straße kommen kann. Auf der Konferenz startete das neu „Autotausch“ hat eMO die Teilnehmer für Elektromobilität begeistert und gezeigt, dass in Berlin ansässige Unternehmen Local Motors seinen Wettbewerb „Urban Mobility So- diese eine sinnvolle und zuverlässige Ergänzung im urbanen Raum darstellt. lutions for Berlin“: Entwickler aus der ganzen Welt waren aufgerufen, in den nächsten Monaten ein Stadtfahrzeug der Zukunft für Berlin zu designen. eMO saß in der Jury, die Auch 2015 hat eMO seine internationalen Aktivitäten ausgeweitet und das internationa- im Sommer die Gewinner kürte. le Netzwerk mit dem Ziel der Projektentwicklung und Standortvermarktung weiter aus- Weltrekordversuch mit Elektrofahrzeugen gebaut. Am 21. und 22. Mai lud die eMO zur internationalen Konferenz „Electromobility in Tempelhof Die Premiere der Formel E am 23. Mai in Tempelhof brachte der Elektromobilität viel – Globally connected“ im Rahmen der Metropolitan Solutions ein. Mobilitätsexperten Sichtbarkeit. Rund 21.000 Zuschauer verfolgten allein vor Ort das Berliner Rennen. eMO aus Peking, New York, Amsterdam, Kopenhagen, Paris, Oslo und Berlin präsentierten war als Partner an Bord und nutzte die Veranstaltung, um mit der Wanderausstellung Strategien, Best Practices und Trends aus den Bereichen Ladeinfrastruktur sowie elektri- „Berlin elektrisiert“ ein breites Publikum für „Elektromobilität made in Berlin-Branden- scher Personen- und Güterverkehr. Zudem fanden für die internationalen Gäste Touren burg“ zu begeistern. Ein zusätzliches Highlight an diesem Tag war der Guinness-Welt- zu verschiedenen Orten der Elektromobilität statt, an denen regionale Unternehmen rekord der Wave Trophy. Im Vorfeld der Formel E waren Besitzer von Elektrofahrzeugen praktische Einblicke darin gaben, wie „Elektromobilität made in Berlin“ aussieht. Das eingeladen, eine Parade von Elektrofahrzeugen auf dem Parcours der Formel E zu re- Korean-German Electromobility Forum am 19. Mai informierte über Entwicklungen in alisieren. Mit 577 Fahrzeugen wurde vor begeistertem Publikum ein neuer Guinness- der Elektromobilität in Korea und Deutschland, mit einem besonderen Fokus auf die Weltrekord aufgestellt. Themen Ladeinfrastruktur, IKT und Batterie. Neben regionalen Unternehmen nahm eine 25-köpfige koreanische Delegation teil. Organisiert wurde die Veranstaltung von eMO in Zusammenarbeit mit dem Korea Evaluation Institute of Industrial Technology KEIT und in Kooperation mit der Botschaft von Korea. Wie sich der Markt in China entwickelt hat, welche Chancen deutsche Unternehmen im Land des Lächelns haben und was Unter- nehmen vor Ort beachten sollten – das wurde auf der Veranstaltung „Elektromobilität in China – Entwicklung & Marktchancen“ am 1. Oktober in Berlin diskutiert. Eingeladen hatten die AHK Greater China Beijing, die IHK Berlin und eMO. 24 25
the place to be for energy technologies. Energietechnik 41 Projekte Berlin ist Schaufenster der intelligenten Energie – die Hauptstadtregion hat sich mit einem Konsortium aus 43 Partnern aus allen ostdeutschen Bundesländern erfolgreich als Modellregion der Energiewende beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie beworben. Hier werden technologische Lösungen für das vernetzte Energiesystem der Zukunft entwickelt. Wie kaum eine andere Stadt bietet Berlin hierfür ideale Standortbe- dingungen und Kooperationsmöglichkeiten inmitten einer Region mit überdurchschnitt- lich hoher Einspeisung von erneuerbaren Energien. Vor diesem Hintergrund unterstützt 429 Berlin Partner Firmen bei der Ansiedlung und Expansion, der Standortentwicklung, der neue Initiierung und Umsetzung von Netzwerken und Verbundprojekten, dem Technologie- Arbeitsplätze transfer und der Internationalisierung. So wuchs das Cluster Energietechnik überdurch- schnittlich stark in den letzten Jahren, was Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte anbelangt. Im Zuge der Energiewende hat Berlin sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 eine klimaneutrale Stadt zu sein – die Kohlendioxidemissionen sollen um mindestens 85 Prozent ausgehend vom Basisjahr 1990 reduziert werden. Als Digitalmetropole Europas entwickelt Berlin 44,6 Mio. Euro zukunftsweisende Innovationen, die auf dieses Ziel einzahlen: Intelligente Netze und geplante der Ausbau virtueller Kraftwerke sollen beispielsweise dafür sorgen, die Anforderungen Investitionen der Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig einer zu- nehmend fluktuierenden Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen Rechnung zu tragen. Fakten 8,6 Mio. Euro • Rund 6.200 Unternehmen eingeworbene • Über 56.000 Beschäftigte Drittmittel • Ca. 23,4 Mrd. Euro Umsatz jährlich • Beschäftigungsentwicklung zwischen 2008 und 2012: +19% • Exportquote > 55% Quellen: Clusterreport Energietechnik – Die Region voller Energie – Masterplan für das Cluster Energie- technik Berlin-Brandenburg (2012); InnoBB-Report (2014) Energie. Intelligenz. Berlin. 26 27
Beispiel für ein Ansiedlungsprojekt Beispiel für ein Verbundprojekt ZaaK Technologies GmbH OptNetzE Das Unternehmen ZaaK Technologies GmbH hat sich im Mai 2015 in Berlin angesiedelt Das Verbundprojekt OptNetzE zur Optimierung des integrierten Betriebs von Übertra- und wird in den kommenden drei Jahren ca. 20 Arbeitsplätze aufbauen. Berlin Partner gungs- und Verteilnetzen bei zunehmend fluktuierender Erzeugung und flexiblen Lasten unterstützte u. a. bei der Fachkräftesuche, Standortwahl und mit Netzwerkkontakten wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Berlin Partner unterstützte im Auf- sowie mit Beratung zu Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Das Unternehmen gabenbereich des Clusters Energietechnik Berlin-Brandenburg seit 2013 die Initiierung beschäftigt sich mit folgender Innovation: Hunderte Millionen Tonnen Flugasche wer- des Projektantrags. Das Projekt wird von der TU Berlin koordiniert. Folgende Projektin- den jährlich von Kohlekraftwerken produziert. Vieles davon wird in Deponien entsorgt, halte werden angesprochen: Netzbetreiber müssen aufgrund schwankender Wind- und was negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit hat. Die Aufschlämmung in Solarstrommengen zur Stabilisierung des Energieversorgungssystems immer häufiger Ascheteichen kann zudem zu Verunreinigungen des Grundwassers führen. Aufgrund des in die Erzeugung eingreifen. Wegen dadurch entstehender kurzfristiger Fahrplanver- schnellen Wachstums in der Bauwirtschaft wird die Verfügbarkeit von qualitativ hoch- änderungen mit den daraus resultierenden Abweichungen vom optimalen Betrieb der wertigem Sand zu einer globalen Herausforderung. Die ZaaK Technologies GmbH hat Erzeugung kommt es, auch aufgrund begrenzter Netzkapazitäten, zu hohen Kosten im ein innovatives und nachhaltiges Fertigungsverfahren entwickelt, das es ermöglicht, mehrstelligen Millionenbereich. Mit dem Ziel, bis 2050 die Stromversorgung zu 80 Pro- Abfälle aus der industriellen Kohlekraftwerksproduktion in ein vielseitig verwendbares zent aus erneuerbaren Energien zu decken, werden diese Problematik und die damit und hochwertiges Produkt zu verarbeiten – den ZaaKSand™. Er ist ein zu 100 Prozent verbundenen Kosten in Zukunft weiter zunehmen. Schon jetzt stehen in der 50Hertz- ökologischer Industriesand, der in den verschiedensten Industriesparten zum Einsatz Regelzone 30 Prozent der bundesweiten regenerativen Erzeugung nur 20 Prozent der gebracht werden kann. ZaaKSand™ ist ca. 50 Prozent leichter als natürlicher Sand, ein gesamtdeutschen Last gegenüber. Diese Situation zeitweise erheblicher Überschüsse erweitertes Konstruktionsmaterial und perfekt geeignet für Beton, Mörtel oder Putz. Ge- regenerativer Erzeugung im Verhältnis zur Last netztechnisch zu bewältigen, entspricht bäude, die mit dem Industriesand gebaut werden, weisen eine bis zu 500 Prozent höhere bereits der Tendenz des bundesweiten Szenarios 2030. Daher ist es notwendig, die Ver- Wärmeisolierung auf und sind bis zu zwölf Prozent leichter als Gebäude, die mit norma- fahren zum Ausgleich fluktuierender Erzeugung und flexibler Lasten durch alle Akteure – lem Sand gebaut werden. Zusätzliche Anwendungen finden sich beispielsweise im Gar- vom Übertragungs- und Verteilnetzbetreiber bis hin zum Erzeuger und Verbraucher – tenbau, in der Dachbegrünung oder als Gießereisand und für die Wasseraufbereitung. durch integrierten Netzbetrieb weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu organisieren. Das Unternehmen wurde mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg ausgezeichnet. Messen und Delegationen „Da ich selbst einen internationalen Hintergrund habe, war es für Auf dem globalen Marktplatz der Wasserwirtschaft, der Wasser Berlin International mich wichtig, in einem Umfeld zu arbeiten, das lebendig ist und (finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Berlin), präsentierte sich vom 24. bis 27. März die Hauptstadtregion Gründergeist sowie Zugang zu führenden Universitäten und Berlin-Brandenburg auf dem bisher größten Gemeinschaftsstand mit rund 200 Quadrat- Forschungsinstituten bietet. Darüber hinaus war die Verfügbarkeit metern: Unter dem Motto „Excellence in Clean Technologies“ zeigten insgesamt 15 Aus- steller auf dem Messegelände ihre neuesten Entwicklungen der Fachwelt. Berlin Partner Dr. Abbas Khan von gut ausgebildeten Mitarbeitern mit internationalem Hinter- organisierte im Auftrag der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Gründer und Geschäftsführer, ZaaK Technologies GmbH grund entscheidend, die offen sind, neue Ideen aufzugreifen. den Gemeinschaftsstand. Am 24. März fand ein Abendempfang mit ca. 70 geladenen Gästen statt: Eine Wirtschaftsdelegation aus Mittelamerika, Vertreter der kanadischen Gemeinschaftsstand von Berlin Partner auf Jeder in Berlin hat uns immens unterstützt – sowohl Berlin Partner, Wirtschaftsförderung, regionaler Unternehmen und der Verwaltung nahmen teil, um der Wasser Berlin International Vattenfall, KIC InnoEnergy als auch andere Unternehmen, die es sich über Perspektiven und Herausforderungen auszutauschen. uns leichter gemacht haben, das Berliner Büro zu eröffnen sowie kommende ZaaK™Sand-Produktionsstätten in Berlin.“ 28 29
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