LICHTBLICKE, DIE MUT MACHEN - Lebendige Gemeinde
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SYNODE AKTUELL Sommersynode 2021 ChristusBewegung © elk-wue.de / Wenke Böhm LICHTBLICKE, DIE MUT MACHEN Die Sommersynode tagte am 2. und 3. Juli 2021 hybrid, mehrheitlich vor Ort im Hospitalhof in Stutt- gart, aber auch digital. Alle Anwesenden wurden einem Schnelltest unterzogen. Im Zentrum standen finanzielle und strategische Fragestellungen, darüber hinaus ging es aber auch um die Finanzierung der Flüchtlingsarbeit und die Wahl des Nominierungsausschusses zur Bischofswahl. NOMINIERUNGSAUSSCHUSS ZUR BISCHOFSWAHL Hanßmann (Enzweihingen), Steffen Kern Für die anstehende Bischofswahl hat die Lan- (Walddorfhäslach) und Rainer Köpf (Beutels- dessynode einen Nominierungsausschuss bach) im Gremium vertreten. gewählt. Da der amtierende Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July im Sommer 2022 „POLITISCH WACHSAM UND THEOLOGISCH KLAR“ in den Ruhestand geht, ist die Wahl seines Der Beauftragte bei Landtag und Landesregie- Nachfolgers bzw. seiner Nachfolgerin für die rung, Volker Steinbrecher, berichtete bei der kommende Frühjahrssynode vorgesehen. Der Sommersynode über die aktuelle Arbeit. Da- Nominierungsausschuss wird hierfür einen bei wurden unter anderem die Finanzierung Wahlvorschlag von maximal drei Personen der Notfallseelsorge, konfessioneller Schul- einbringen. Der Ausschuss besteht aus dem unterricht und die Kirchen in der Corona-Zeit Präsidium sowie acht weiteren Synodalen thematisiert. Steinbrecher hob das „klare Be- und drei beratenden Mitgliedern des Oberkir- kenntnis“ des baden-württembergischen Mi- chenrates. Die Lebendige Gemeinde ist durch nisterpräsidenten Winfried Kretschmann zu Andrea Bleher (Untermünkheim), Matthias den Kirchen hervor. Gleichzeitig sei dies nicht selbstverständlich und könne sich mit dessen Nachfolger ändern. Denn die Stimmen wür- den lauter, die Trennung zwischen Staat und Kirche weiter voranzutreiben. Darum mahn- te Steinbrecher die Landessynode: „Seien Sie politisch wachsam und theologisch klar.“ FLÜCHTLINGSARBEIT Angesichts der Flüchtlingsströme insbeson- dere im Jahr 2015 hat die Landeskirche an STEFFEN KERN BERICHTET VON DER EKD-SYNODE die Kirchengemeinden für die Jahre 2016 bis 1
PRISCA STEEB HÄLT DIE ABENDANDACHT 2023 jährlich 2 Mio. € zur Finanzierung von den Antrag als Ergänzung zum Flüchtlings- Koordinierungsstellen bzw. Evangelischen paket 5 einbrachte, gab zu bedenken, dass Kontaktstellen bei den Bezirks- und Kreisdia- neben der Flüchtlingsarbeit vor Ort auch die koniestellen für die Arbeit mit geflüchteten Arbeit in Flüchtlingslagern zu unterstützen Menschen zugewiesen. Da die Flüchtlings- sei. Schließlich sei die Württembergische Lan- arbeit auch über das Jahr 2023 wichtig bleibt, deskirche mit einer Vielzahl an Partnerorga- hat die Landessynode mit dem „Flüchtlings- nisationen, Partnerkirchen und Missionswer- paket 5“ eine Weiterführung der Zuweisungen ken verbunden, die in den Herkunftsländern in Höhe von insgesamt 5,5 Mio. € für die Jah- Flüchtenden helfen dabei finanziell aber an re 2024-2026 beschlossen. „Wir setzen damit ihre Grenzen stoßen. ein Zeichen“, betonte Tobias Geiger (LG), der den Antrag zusammen mit Jörg Beurer, dem ZUKÜNFTIGE SCHWERPUNKTE Vorsitzenden des Diakonie-Ausschusses ein- Die Landessynode hatte im Jahr 2020 be- gebracht hatte. „Unsere Landeskirche stellt schlossen, sich in einem Sonderausschuss ih- sich damit auch in finanziell schwierigen Zei- rer inhaltlichen Ausrichtung zu vergewissern ten ihrer Verantwortung für gesellschaftspoli- und Schwerpunkte der kirchlichen Arbeit zu tische und diakonische Aufgaben“, so Geiger definieren. Angestoßen wurde dieses Anliegen weiter. durch die drohenden Rückgänge der Finanzen, Darüber hinaus wurden weitere 3 Mio. € welche durch die Pandemie einen deutlichen zur Fluchtursachenbekämpfung in den Her- Einbruch verzeichneten und deren Entwick- kunftsländern und für Menschen auf der lung kaum einzuschätzen waren. Maike Sachs Flucht beschlossen. Andrea Bleher (LG), die betonte als stellvertretende Vorsitzende des Sonderausschusses, dass eine kleiner werden- de Kirche durch Konzentration, Vernetzung und Kooperation durchaus mehr Profil und neue Stärken entwickeln könne. Folgende Leit- und Schwerpunktsätze wurden deshalb auf der Sommertagung beschlossen: • Die Kirche nimmt ihren Auftrag in loka- len, globalen und digitalen Kontexten © elk-wue.de / Wenke Böhm wahr. TOBIAS GEIGER 2
CHRISTOPH „BOLLE“ REITH ALS SCHRIFTFÜHRER NEBEN PRÄSIDENTIN FOTH • Die Kirche wirkt sichtbar und erfahrbar Siegfried Jahn (LG) betonte im Gesprächs- in einer pluralen Gesellschaft. Sie nimmt kreisvotum, was der Lebendigen Gemeinde ihre Verantwortung als Teil der weltwei- für den weiteren Prozess wichtig ist. Kirche ten Kirche wahr und bleibt im Gespräch müsse erkennbar sein und besitze in der Ver- mit anderen Konfessionen und Religio- kündigung ein Alleinstellungsmerkmal. Kir- nen. che müsse kooperationsbereit sein. Eine in- • Die kirchliche Arbeit gewinnt Menschen tensive Zusammenarbeit mit freien Werken für das Evangelium, wendet sich den und Diensten wäre immer eine Win-Win-Situ- Nächsten zu und entfaltet eine große ation. Und Kirche müsse das Ehrenamt stär- Bindungskraft. ken in der Umsetzung des Priestertums aller • Die Ehrenamtlichen werden gestärkt. Glaubenden. • Es werden Kooperationen gestärkt und Synergien geschaffen, Ineffizienzen und Doppelstrukturen abgebaut und vermie- den. • Die Kirche handelt finanziell nachhaltig, auch in Verantwortung für die nachfol- genden Generationen. • Die Kirche eröffnet Spielräume für Er- probungen und fördert nachhaltige Ge- meindeentwicklungen. SIEGFRIED JAHN • Die Kirche fördert die Bewahrung der Schöpfung. • Die Kirche ist eine attraktive Arbeitge- Rainer Köpf (LG) vermisste die Benennung berin. der Musik in den Kriterien und verwies auf die Bedeutung von Musik, die – wie Luther es Die Schwerpunktsetzungen bilden die Grund- formulierte – gestaltwerdendes Evangelium lage für zukünftige Priorisierungsmaßnah- sei. Er warb um die Förderung der Kirchen- men der Landeskirche, welche aufgrund not- musik sowohl klassisch als auch in ihrer Form wendiger Einsparungen notwendig werden. als Popularmusik. Zusammen mit dem Oberkirchenrat wurde hierfür eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ers- te konkrete Vorschläge erarbeiten wird. 3
THOMAS STUHRMANN THOMAS STUHRMANN HÄLT DAS GESPRÄCHSKREISVOTUM MITTELFRISTIGE FINANZPLANUNG der Landeskirche kompetent zu begleiten. Finanzdezernent Kastrup informierte die Finanzausschussvorsitzender Tobias Gei- Landessynode über die aktuelle Situation und ger (LG) fand lobende Worte angesichts der die Prognosen der landeskirchlichen Finanzen geplanten Maßnahmen. Und auch Thomas und stellte die Mittelfristige Finanzplanung Stuhrmann (LG) bezeichnete gerade den In- 2021-2025 vor. Diese beinhaltet unter ande- novations- und Gemeindekongress sowie den rem Gelder für einen Gemeinde- und Inno- Bildungsgesamtplan in seinem Gesprächs- vationskongress, einen Bildungsgesamtplan kreisvotum als „Lichtblicke“, die Mut machen und die Maßnahme „Vernetzte Beratung“, die und Hoffnung geben, souverän und freudig das Projekt Kirchliche Strukturen 2024Plus Schritte nach vorn zu wagen. und die integrierte Beratung SPI (Struktu- ren, Pfarrdienst, Immobilien) mit dem Ziel Redaktion: Matthias Hanßmann, Anja Holland, bündelt, komplexe Veränderungsprozesse in Chris Nathan, Maike Sachs, Prisca Steeb ChristusBewegung Lebendige Gemeinde. ChristusBewegung in Württemberg e.V. www.lebendige-gemeinde.de
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