Lindacher Nachrichten - Gemeinde Kirchlindach

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Lindacher Nachrichten
                                           Lokalblatt der Einwohnergemeinde Kirchlindach
                                           41. Jg. | Nr. 4 | 30. August 2019

                                                                     Aus dem Gemeindehaus           S. 3

                                                                     Aktuelles und Wissenswertes S. 10

                                                                     Vereine und Parteien           S. 16

                                                                     Kirche, Kultur und Jugend      S. 23

                                                                     Agenda                         S. 32

 G   R Ü N E S   B   A N D   –   VEL   O R O U T E   D U R C H   K   IR C HLIN D A C H

                                                                                      Bild: Markus Tschanz
A   U S       D E R         R   E D A K T I O N

Liebe Leserinnen, liebe Leser
Ein schöner und warmer Sommer neigt
sich langsam dem Ende zu. Nicht nur das
                                                Noch etwas in eigener Sache aus der Re-
                                                daktion:
                                                                                                 Impressum
«Heimeli» zog viele Badegäste an, auch          Unsere zwei Redaktionskollegen feiern
an verschiedenen Openairs – Schüler-            in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Rok
theater, Bundesfeier, Konzerte – trafen         Mlinar gehört seit 15 Jahren und Markus          Das Redaktionsteam
sich die Leute im Freien.                       Tschanz seit 10 Jahren dem Redaktions-           Hans Soltermann, Leitung
                                                team an. Grund genug, Rok und Markus             Martin Bieri
In dieser Ausgabe setzen wir unsere             herzlich zu gratulieren und ihnen für            Claudia Gisiger
Serien fort:                                    ihre Mitarbeit vielmals zu danken. Sie           Rok Mlinar
– die Berichte der beiden Weltkriege            Beide haben in diesen Jahren zahlreiche          Sarah Reese
  von Kurt Stauffer und                         interessante Beiträge für unsere LN und          Markus Tschanz
– wer macht was in unserer Gemeinde             damit für unsere Leserschaft verfasst.
  – unsere Brätlistellen.
                                                Und überhaupt, die Lindacher Nachrich-           Adresse der Redaktion
Ein besonderes Augenmerk gilt der Pub-          ten feiern in diesem Jahr das 40-jährige         «Lindacher Nachrichten»
likation rund um das 100-jährige Jubi-          Bestehen. Mehr dazu vernehmen Sie in             Hans Soltermann
läum der Schweizer Zivilluftfahrt. Dem          der nächsten LN-Ausgabe vom 31. Okto-            Eichmattweg 13
Flugplatz in der Wintermatt bei Oberlin-        ber 2019.                                        3038 Kirchlindach
dach kam vor 100 Jahren eine besondere                                                           lindachernachrichten@bluewin.ch
Bedeutung zu – mehr im Bericht auf Sei-                      Hans Soltermann, Redaktionsleiter
ten 13 bis 15.
                                                                                                 Adresse für Inserate
Dann präsentieren wir wie immer viele                                                            Gemeindeverwaltung Kirchlindach
Neuigkeiten aus den verschiedenen Ru-                                                            Lindachstrasse 17
briken. Lasst euch überraschen.                                                                  3038 Kirchlindach
                                                                                                 gemeinde@kirchlindach.ch

                                                                                                 Realisation
Lindacher Terminplanung 2019                                                                     Länggass Druck AG Bern
                                                                                                 Länggassstrasse 65, 3001 Bern
Redaktionsschluss
                                                    Mo 30.9.                Mo 25.11.            www.ldb.ch
jeweils 12 Uhr
Auslieferung
                                                    Do 31.10.               Di 24.12.
an Leser
                                                                                                 Nächste Ausgabe
                                                                                                 Freitag, 31. Oktober 2019

                                                                                                 Redaktionsschluss
                                                                                                 Mittwoch, 30. September 2019, 12 Uhr

                              Wir führen sämtliche Elektroinstallationen aus:                    http://www.kirchlindach.ch/
                                      ➢ Service- und Reparaturarbeiten                           verwaltung/lindacher-nachrichten-0
                                      ➢ Neu- und Umbauten
                                      ➢ Photovoltaikanlagen sowie
                                         Solarspeichersysteme
                                      ➢ Verkauf von Haushaltsgeräten
                                         (Aktionen siehe Webseite)
                                      … und vieles, vieles mehr…

 elektro hegg ag | Heidmoosweg 15 | 3049 Säriswil | 031 829 18 17 | www.elektro-hegg.ch

                              Elektro Rollier-Schaedeli AG
                              Olympiaweg 1 I 3042 Ortschwaben
                              Tel. 031 829 05 75 I Fax 031 829 16 41
                              info@rollier-schaedeli.ch I www.rollier-schaedeli.ch

                              Elektrische Installationen I Sämtliche Reparaturen
                              Telematik I Zentralstaubsaugeranlagen I Alarmanlagen
                              AEG-Verkauf und Service I eigene Lampenausstellung

                                                                     2
A   U S      D E M       G   E M E I N D E H A U S

Aus dem Gemeinderat

Strassenverbreiterung und Neubau                                                         Abfallsammel-
Gehbereich Leutschenstrasse;                                                             stelle Viehschau-
Auftragsvergabe erfolgt;                                                                 platz Kirchlindach
Baustart per Mitte September 2019                                                        nicht bewilligt
vorgesehen                                                                               Die geplante neue Abfallsammelstelle
                                                                                         auf dem Viehschauplatz kann nicht ge-
Die Baubewilligung für das Projekt liegt    Wir danken allen Betroffenen für das         baut werden. Das Regierungsstatthalter-
vor. Die eingereichte Einsprache wurde      Verständnis. Weitere Baustelleninfor-        amt hat die Baubewilligung nicht erteilt.
zurückgezogen. Es ist geplant, mit den      mationen können vor und während den          Damit bleibt die bezüglich Sicherheit
Bauarbeiten Mitte September 2019 zu         Bauarbeiten auch unter www.kirchlin-         nicht ideale Situation (Abfallsammel-
starten. Die Zugänglichkeit zu den an-      dach.ch abgerufen werden.                    stelle auf Schulhausareal) weiter beste-
grenzenden Liegenschaften wird nach                                                      hen. Im Laufe des Projekts war bereits
heutigem Wissensstand – mit Ausnahme                                  Der Gemeinderat    intensiv nach Standorten für die Abfall-
kurzer Zeitfenster sowie während dem                                                     sammelstelle in Kirchlindach gesucht
Belagseinbau – gewährleistet werden                                                      und keine andere Lösung gefunden wor-
können. Sollten längere Einschränkun-                                                    den.
gen nötig werden, würden die Betroffe-
nen durch die Bauleitung vorzeitig und                                                                                Der Gemeinderat
direkt informiert.

Alters- und                                 bt
Pflegeheim Hof-                                      brändli treuhand ag
                                                    Steuerberatung
                                                    Fachmann im Finanz- und•Rechnungswesen
                                                                              Unternehmensberatung • Liegenschaftsverwaltung
matt Uettligen;                                     Buchhaltungsarbeiten
                                                    mit eidg. Fachausweis          • Revisionen • Personaladministration
                                                    bt brändli treuhand ag, Könizstrasse 194, Postfach, 3001 Bern

Baubewilligung                                      Tel. 031 311 07 80 | info@braendli-treuhand.ch | www.braendli-treuhand.ch

erteilt
Die Vorarbeiten für die Erweiterung des
Alters- und Pflegeheims Hofmatt (siehe
dazu den Bericht der LN in der Ausgabe
vom April 2019) haben bereits begonnen.
So berichten die Verantwortlichen für
das Bauvorhaben in ihrem Informations-
blatt.

Die aktuellen Bauinformationen können
jeweils unter www.hofmattuettligen.ch
abgerufen werden.

                         Der Gemeinderat

                                                               3
A   U S       D E M         G   E M E I N D E H A U S

Personelles
Michelle Steiner, Leiterin Einwohner-        Gratulation zu Prüfungserfolgen                    Dienstjubiläum
kontrolle / Stv. Gemeindeschreiberin,        Larissa Segessenmann, Bauinspektorin,              Bereits seit 25 Jahren arbeitet Anthony
hat ihre Stelle bei der Gemeinde Kirch-      hat den Fachausweislehrgang für Berni-             «Jing» Nyffenegger für die Gemeinde.
lindach per 30. September 2019 gekün-        sches Gemeindepersonal erfolgreich ab-             Jing putzt in einem Teilzeitpensum die
det. Der Gemeinderat dankt Michelle          geschlossen. Sie besucht nun den Füh-              Räume der Gemeindeverwaltung seit
Steiner für die bisher geleistete Arbeit     rungslehrgang welcher als Vorbereitung             dem 1. August 1994. Immer wieder er-
bestens und wünscht ihr viel Glück und       auf die Lehrgänge und die Berufsprü-               freut sie das Gemeindepersonal mit den
Zufriedenheit in der neuen Herausforde-      fung zur Erlangung des Diploms zur                 von ihr gepflegten Orchideen. Mit ihrem
rung bei der Gemeindeverwaltung              Bernischen Bauverwalterin, Gemeinde-               «grünen Daumen» gelingt es ihr zur
Bätterkinden.                                schreiberin oder Finanzverwalterin dient.          Freude des Personals immer wieder, die
                                                                                                Pflanzen wunderschön zum Blühen zu
Interne Nachfolgelösungen                    Claudio Kaderli, hat seine Lehre zum               bringen.
Die offene Stelle als Leiterin Einwoh-       Kaufmann EFZ, ebenfalls mit Erfolg ab-
nerkontrolle / Stv. Gemeindeschreiberin      geschlossen.                                       Wir gratulieren und danken Jing für
konnte intern mit Sheila Nyffeler, bis-                                                         ihren Einsatz und freuen uns auf die
herige Sachbearbeiterin AHV-Zweig-           Wir gratulieren zu diesen Erfolgen und             weitere Zusammenarbeit!
stelle, besetzt werden.                      freuen uns auf die weitere Zusammen-
                                             arbeit in der Gemeindeverwaltung.                                           Text: Martin Bieri
Ihre Stelle wird durch Claudio Kaderli,
bisher Lernender bei der Gemeindever-
waltung, übernommen. Wir freuen uns,
dass wir interne Lösungen gefunden ha-
ben und dass Claudio Kaderli weiterhin
für die Gemeinde Kirchlindach tätig ist.

Gemeindeforum zum Thema
«Entwicklung Dorfzentrum Kirchlindach»
Interessierte Kirchlindacherinnen und
Kirchlindacher trafen sich am . Juni um
 Uhr in der Turnhalle Kirchlindach, um
sich gemeinsam Gedanken über die
Zukunft des Zentrums Kirchlindach zu
machen.

Auf der Einladung des Gemeinderates
aufgeworfene Fragen
Diese betreffen u.a. die Schulanlage
Kirchlindach, das Gemeindehaus und
die Kindergartenparzelle neben dem
Schulhaus Kirchlindach, die eine wich-
tige Baulandreserve im Dorfzentrum
darstellt. Der Gemeinderat will den Pro-
zess, welche zukünftigen Angebote, resp.
Nutzungen im Dorf Kirchlindach be-
rücksichtigt werden sollen, zusammen
mit der Bevölkerung in Angriff nehmen.

Begrüssung und Einführung in das
Thema
Der Gemeindepräsident Werner Walther
begrüsste die Anwesenden. Danach er-
läuterte der Ortsplaner Kurt Kilchhofer,     Wie soll Ihr Zentrum Kirchlindach der Zukunft aussehen?
der dann auch durch den Workshop             Bild: Boenzli, Kilchhofer & Partner Bern, © Copyright

                                                                   4
A   U S      D E M        G   E M E I N D E H A U S

führte, das Konzept. Im Anschluss            Welches Vorgehen soll angestrebt wer-        Zukunft aussehen soll. Verpassen Sie
sprach Prof. für Raumplanung und Städ-       den?                                         diese einmalige Chance nicht, für sich
tebau, Vizedirektor der Berner Fach-         Meistgenanntes: Alles in einem Gebäu-        selber, z.B. was brauchen Sie, wenn Sie
hochschule Burgdorf, Leiter Fachbereich      dekomplex auf jetzigem Areal – Schule,       älter werden oder für Ihre Kinder oder
Architektur, Urs Heimberg, über «Ein-        Kita, Gemeindeverwaltung, Abgabe             Ihre Enkel – wo gehen diese spazieren
zigartige Siedlungsstrukturen in Kirch-      Land nur im Baurecht, Gesamtkonzep-          und spielen, wie sicher sind die Wege,
lindach». Er wohnt in der Gemeinde           tion Schule – Anforderungen – Aus-           wo und wie können diese Sport betrei-
Kirchlindach. Es folgte mit «Entwick-        gangslage, Kirchgemeinde einbeziehen         ben oder musizieren, Theater spielen
lung von Dorfzentren», Fritz Schär, dipl.    – neue Situation OS Uettligen – Varian-      oder wenn sie grösser werden in Kirch-
Architekt BSA / SIA, Mitglied der Fach-      ten ausarbeiten, Marschhalt bei der Kin-     lindach zusammen Zeit verbringen? Was
gruppe Kirchlindach.                         dergartenparzelle.                           fehlt im Zentrum von Kirchlindach oder
                                             Die einzelnen Gruppen fassten ihre Er-       was sollte unbedingt erhalten bleiben?
2 Diskussionsrunden in Gruppen               gebnisse zusammen und präsentierten          Auch Ihre Meinung ist gefragt!
                                             sie. Alle konnten die Wichtigkeit für sich
                                             mit Klebepunkten beurteilen.                 Liebe Gemeindebürgerinnen und Bür-
                                                                                          ger, Partei- und Vereinsmitglieder,
                                             Feedback zum Anlass:                         Gewerbevertreter, – ja auch Sie sind ge-
                                             – Der Gemeindepräsident Werner               fragt mitzumachen, wenn die Gemeinde
                                               Walther dankt allen Teilnehmenden          zum 2. Forum Entwicklung Dorfzent-
                                               für die Mitarbeit und den Spezialis-       rum Kirchlindach einlädt. Nehmen Sie
                                               ten für die gut verständlichen             teil und machen Sie aktiv mit. Damit Sie
                                               Erläuterungen.                             vielleicht z.B. später mal zufrieden er-
                                             – Fritz Schär freuten die guten Diskus-      zählen können: «Diese Idee hatte unser
                                               sionen und qualitativen Voten.             Verein und die Gemeinde hat sie umge-
                                               Es wurde viel analysiert und die           setzt.»
                                               Anwesenden hatten ein hohes
                                               Qualitätsbewusstsein. Es stellen sich      Die Einladung für das 2. Forum wird
                                               noch viele Fragen. Es müssen               Ihnen rechtzeitig zugestellt. Den Termin
Unterschiedliche Ansichten zeigen              Strategien entwickelt werden. Es           fi nden Sie sobald bekannt auch unter
sich:                                          wurden jedoch hervorragende                «Aktuell» auf der Webseite der Ge-
Was sind besondere Qualitäten und              Grundlagen erarbeitet.                     meinde www.kirchlindach.ch. Der Ge-
Dorfstrukturmerkmale des Dorfes              – Diverse Meinungen: gut dass man            meinderat und die Sachverständigen
Kirchlindach, die zu erhalten oder wei-        mit einbezogen wurde, es nimmt             würden sich freuen, Sie an der nächsten
terzuentwickeln sind.                          einem auch in die Pflicht / Mitverant-     Veranstaltung begrüssen zu können.
Meistgenannte: Der Dorfcharakter soll          wortung. Junge und junge Eltern
erhalten bleiben. Das Zimmermanns-             wurden vermisst.                                           Text und Bild: Claudia Gisiger
haus, das Gemeindehaus und das Res-
taurant Linde sollen so erhalten bleiben,    Erste Überlegungen, was im Bezug auf
wie sie sind.                                das Zentrum Kirchlindach wichtig ist,
                                             wurden also gemacht. Seien Sie das
Welche Nutzungsbedürfnisse sollen            nächste Mal auch dabei, bitte machen Sie
im Zentrum in Zukunft umgesetzt              sich Gedanken, was für Bedürfnisse Sie
werden?                                      haben und wie Ihr Kirchlindach der
Meistgenannte: Mehrfachnutzung an-
streben – Durchmischung Bevölke-
rungsgruppen, Bedürfnisse von Schule,         Gemeindehaus Kirchlindach
Gewerbe, Sport und Vereinen, Ein- /Aus-
sichten – Verzahnung Landschaft mit           Bezüglich obgenanntem Gebäude               – Im Sommer dagegen ist es im Haus
Baugebiet, Grün- und Freiräume,               muss mit Priorität eine Lösung                drinnen mehr als warm.
Erhaltung Grünräume, Weiterentwick-           gefunden werden.                            – Die Fenster und die Fellladen befi n-
lung Aussichten – Dorfpark, Strasse                                                         den sich nicht in gutem Zustand
noch mehr als Begegnungsraum gestal-          Wo liegen die Probleme:
ten, Strassenberuhigung, Fuss- und            – Der Zugang ins Haus ist nicht alters-     * die gleichen Erschwernisse bestehen
Feldwege, Gewerbe und Arbeit.                   und behindertengerecht *                  auch für Personen mit Kind im Kinder-
                                              – Auch die Finanz- und Bauverwaltun-        wagen
Welche Potenziale sehen Sie beim                gen im 1. Stock sind für ältere und
Areal Schule und Baulandreserve                 behinderte* Menschen gar nicht oder       Die Meinungen gehen auseinander ob
Kindergarten?                                   nur erschwert erreichbar                  eine Sanierung sinnvoll ist oder ob ein
Meistgenannte: Mietwohnungen für              – Im Winter müssen die Angestellten         Neubau zweckmässiger wäre. Es drän-
Generationendurchmischtes Wohnen,               manchmal mit Jacke arbeiten, da es        gen sich wohl noch vertiefte Abklärun-
Schule als zentrales Element des Dorf-          innen so kühl ist. Die alte Heizung       gen auf, bevor Entscheide getroffen
lebens – Tagesschule, Spielgruppe, Spiel-       kann jeden Moment ausfallen, nur          werden können.
platz, Bibliothek, Landreserve behalten,        noch gerade eine Person kann diese
Oekopark – grüner Güggel, Schule – ver-         Anlage warten.
mehrte Nutzung der Infrastruktur.

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A   U S      D E M         G   E M E I N D E H A U S

Schule Herrenschwanden

Spatenstich und Baustart Schulhaus Herrenschwanden
Seit  arbeitete die Gemeinde Kirch-
lindach die Schulraumplanung in Her-
renschwanden aus. Allen war klar, dass
die Schulanlage Herrenschwanden aus
dem Jahre  den heutigen Anforde-
rungen nicht mehr gerecht wird. Auch
die Anzahl der Schülerinnen und Schüler
hat sich in den letzten Jahren massiv
vergrössert, so dass das Platzproblem in
der Schule Herrenschwanden akut ge-
worden ist. Am . März  fand eine
ausserordentliche Gemeindeversamm-
lung statt und die Stimmberechtigten
von Kirchlindach stimmten mit deut-
licher Mehrheit für den Neubau der
Schule Herrenschwanden und den dafür
benötigten Kredit von Fr.    aus.

Am 17. Juni 2019 erfolgte der lang er-
sehnte Spatenstich für den Schulhaus-
neubau in Herrenschwanden. Zum An-             Start der Bauarbeiten am Schulhaus Herrenschwanden
pfiff für die Bautätigkeit des seit langem
erwünschten Neubaus der Schule Her-            Was mit dem alten Schulhaus geschieht,          Obschon der Spatenstich eher kläglich
renschwanden, lud die Baufirma Imple-           ist heute noch nicht entschieden. Gemäss        ausfiel, da der Boden sehr hart war (vgl.
nia AG Bern ein. Gemeindepräsident             Medien soll das alte Schulhaus abgeris-         Foto), genossen sodann alle das von der
und Projektleiter Werner Walther be-           sen und das Areal in eine Wohnzone              Implenia AG Bern gespendete Apéro.
grüsste in seiner Ansprache die Anwe-          überführt werden. Die Bauverwaltung             Alle waren sich einig, dass die Lehr-
senden, illustrierte die vielen unter-         Kirchlindach beantwortete meine Frage,          kräfte, die Schülerinnen und die Schüler
schiedlichen Bauprojekte für die Schule        was mit dem alten Schulhaus geschehe:           es wohl verdient haben, bald unter bes-
Herrenschwanden vom Anfang bis heute           «Zur Zeit läuft eine Testplanung über           seren Bedingungen und grösseren Platz-
und äusserte sich sehr zufrieden und           dieses Gelände und schlussendlich wird          verhältnissen zu lernen und zu unter-
positiv über das jetzige Schulhauspro-         die Gemeindeversammlung darüber be-             richten.
jekt. Er sei stolz und froh, dass die Ge-      fi nden».                                                             Text und Bild: Rok Mlinar
meinde Kirchlindach dieses Projekt nach
langer Zeit realisiert. Er wisse auch, dass
der Bau des neuen Schulhauses für die
Lehrerkräfte, für die Schülerinnen und
die Schüler Unannehmlichkeiten brin-
gen werde. Er hoffe jedoch auf Verständ-
nis und nicht allzu starken Baulärm.

Thomas Meichtry, Projektleiter der Im-
plenia AG Bern äusserte sich anstelle des
erkrankten Leiters der Geschäftsstelle
Bern, Andreas Bähler auch sehr positiv
über das Schulhausprojekt. Es sei oft
schwierig, ein solches Projekt ohne Ver-
zögerungen zu realisieren. Mit dem
Spatenstich sei nun der Anfang gesetzt
und die Baumaschinen werden hier nun
in Kürze vorfahren, bestimmt während
den Sommerschulferien 2019.

Wenn alles planmässig läuft, sollten die
Schülerinnen, die Schüler und die Lehr-
kräfte nach den Sommerferien 2020 in           Von links nach rechts: Thomas Meichtry, Implenia AG Bern; Adrian Müller, Gemeinderat;
das neue Schulhaus einziehen können.           Marc Aeberhard, Gemeinderat Bildung; Werner Walther; Gemeindepräsident und Projektleiter,
                                               Hans Tschanz, Baukommission; Charly Schäfges, Bauherrenvertreter Emch+Berger Immoconsult AG;
                                               Christoph Bürki, Gemeinderat Bildung bis 2018; Jeremias Friedli, Hausammann Architekten AG

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A   U S      D E M       G   E M E I N D E H A U S

Grillieren Sie die Wurst und nicht den Wald!
Rausgehen in den Wald, ein Feuer ma-         gebenheiten informieren. Je nach Gefah-    – windet es stark oder ist es sehr tro-
chen und Cervelat bräteln – das ist Som-     renlage schränken die zuständigen Be-        cken, sollte gar nicht erst ein Feuer ge-
mer. Während man in der Stadt schwitzt,      hörden das Feuern vorübergehend ein,         macht werden
ist es unter dem Blätterdach angenehm        bis hin zum totalen Verbot. Auf der In-    – Zigarettenstummel und Streichhölzer
kühl. Doch wo darf man überhaupt feu-        ternetseite des Bundesamtes für Umwelt       gehören nicht auf den Boden
ern und was sollte man dabei beachten?       BAFU (www.waldbrandgefahr.ch) fi n-
Ein paar Tipps fürs Bräteln im Wald.         den sich Angaben zur aktuellen Risiko-     Der Wald bietet viel und lädt zum Ver-
                                             lage.                                      weilen ein – nicht zuletzt an einem ge-
Der Wald ist der perfekte Ort an einem                                                  mütlichen Feuer. Durch verantwor-
heissen Sommertag. Denn Bäume sind           Feuermachen im Wald ist eine schöne,       tungsvolles Handeln zollen Sie dem
wahre Alleskönner: Sie spenden Schat-        aber auch verantwortungsvolle Sache.       Wald und seinen Bewohnern Respekt
ten und schaffen ein angenehmes Klima,       Ein paar Tipps:                            und helfen, Brände zu vermeiden. Wald-
indem sie Wasser verdampfen – was            – wenn immer möglich, bestehende Feu-      Schweiz, der Verband der Waldeigentü-
Wärme verbraucht. Darum ist es in ei-          erstellen benutzen                       mer, wünscht einen schönen Sommer im
nem Wald meist 2 bis 3 Grad kühler als       – herumliegende, dürre Äste dürfen         Wald und «e Guete»!
draussen auf dem Feld. Ihr Grün ist            zum Feuern gesammelt werden: feine
schön anzuschauen und hat eine beruhi-         Nadelzweige eignen sich zum Anzün-                                   Text und Bild: zVg
gende Wirkung auf uns. Und es lässt sich       den, dickere Laubhölzer geben gute
prima durchatmen. Im Wald ist die Luft         Glut; vermoderndes Holz überlassen
sauberer als in der Stadt, weil viele          wir Pilzen und Kleintieren, es entwi-
Bäume Feinstaub ausfiltern. Ausserdem           ckelt ohnehin zu viel Rauch. Sofern
tun uns die ätherischen Duftstoffe in der      nicht anders vermerkt, kann an Feuer-
Luft gut.                                      stellen bereitgestelltes Holz massvoll
                                               benutzt werden
Was gibt es also schöneres, als einen        – auf keinen Fall dürfen Bäume beschä-
Ausflug in den Wald zu machen? Mit             digt oder gar gefällt werden, «grüne»,
einer Cervelat, ein bisschen Zeitungs-         saftführende Äste brennen ohnehin
papier und Zündhölzern im Gepäck?              kaum
Doch Achtung! Der Wald ist zwar bes-         – für den Brätli-Stecken darf man geeig-
tens gewappnet gegen die Sommerhitze,          nete Äste, beispielsweise Haselruten,
eine Unachtsamkeit kann aber schnell in        schneiden                                Der Sommer im Wald ist schön, beim
der Katastrophe enden.                       – das brennende Feuer ist immer zu be-     Feuermachen ist aber Aufmerksamkeit gefordert
                                               aufsichtigen, vor dem Weggehen sind      – sonst kanns ins Auge gehen…
In diesem Jahr hat es in Schweizer Wäl-        Flammen und Glut zu löschen              Cartoon: Silvan Wegmann
dern bereits etliche Male gebrannt. Das
schöne Wetter hat viele Menschen ins
Freie gelockt, aber auch die Waldbrand-
gefahr erhöht. Bei dürrem Gras und tro-       Waldbrände gehören zur Natur
ckenen Stauden braucht es nicht viel,
dass sich ein Feuer ausbreitet. Kommt
Wind dazu, geht es umso schneller. Ge-        Waldbrände, ausgelöst durch Blitze, ge-   Brandboden schnell keimen und gedei-
mäss Bundesamt für Umwelt (BAFU)              hören auch in unseren Breitengraden       hen und nur so eine Chance haben, sich
gab es in den letzten zwanzig Jahren          zur natürlichen Dynamik und sind für      eine Zeit lang gegen die übrige Vegeta-
durchschnittlich 90 Brände pro Jahr, da-      das Ökosystem keine Katastrophe. Sie      tion durchzusetzen. Dennoch versucht
bei wurden jährlich um die 370 Hektaren       können sogar positive Effekte haben.      man in der kleinräumigen Schweiz, wo
Wald verwüstet. Das müsste nicht sein.        Denn es gibt ganz spezielle Organis-      der Wald viele wichtige Funktionen zu
Die meisten Waldbrände sind auf               men, die sich an die Bedingungen nach     erfüllen hat, Waldbrände zu vermei-
menschliche Ursachen zurückzuführen.          einem Waldbrand angepasst haben. So       den, weil sie ein grosses Sicherheits-
                                              beispielsweise die nur im Tessin an       risiko für Menschen und Siedlungen
In der Schweiz ist vieles bis ins letzte      manchen Stellen vorkommende Zist-         darstellen und hohe wirtschaftliche
Detail geregelt. Beim Feuern im Wald ist      rose, deren Samen auf dem warmen          Schäden verursachen können.
das nicht so. In der eidgenössischen
Wald-, Jagd- beziehungsweise Natur-
schutzgesetzgebung gibt es keine expli-
ziten Verbote für Grillfeuer. Kantonal        Im Wald sind alle willkommen – ob         Verhalten seiner Gäste dankbar, ge-
oder lokal kann das Feuermachen jedoch        zum Spazieren, Biken, Joggen oder         nauso wie die vielen Pflanzen und
verboten oder eingeschränkt sein. In          eben zum Bräteln. Es gilt das freie Be-   Tiere, die im Wald leben. Tipps für den
manchen Kantonen sind Grillfeuer bei-         tretungsrecht. Aber es gilt zu beden-     Waldbesuch gibt’s auf der Website von
spielsweise nur bei offiziellen Feuerstel-     ken: Jeder Wald hat einen Eigentümer,     WaldSchweiz / zu Gast im Wald.
len erlaubt. Wer im Wald bräteln will,        und dieser ist für ein rücksichtsvolles
sollte sich darum über die regionalen Be-

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A   u s      d e m       G   e m e i n d e h a u s

Hundetaxe 2019
Sind Sie neu Hundehalter / in geworden,      Rechnung gestellt. Taxpflichtig sind       zeichnung erfolgt durch einen Tierarzt.
oder haben keinen Hund mehr? Dann            Hundehalter / innen, welche am 1. August   Sämtliche Änderungen müssen bei der
informieren Sie uns bitte bis am 11. Sep-    2019 in der Gemeinde Wohnsitz haben,       AMICUS-Datenbank gemeldet werden.
tember 2019 per Mail (gemeinde@kirch-        sofern Ihr Hund älter als sechs Monate     Der Mikrochip ersetzt die Hundemarke.
lindach.ch), Telefon 031 828 21 21 oder      ist.                                       Verlorengegangene oder beschädigte
persönlich am Schalter.                                                                 Kontrollmarken werden nicht mehr er-
                                             Alle Hunde müssen mit einem Mikro-         setzt.
Die Hundetaxe beträgt jährlich Fr. 100.00    chip versehen und in der AMICUS-­
pro Hund und wird im September in            Datenbank registriert sein. Die Kenn-                 Gemeindeschreiberei Kirchlindach

Altkleidersamm-
lung – Danke für
die getrennte
Entsorgung
Wie in vielen anderen Gemeinden sam-
meln spezialisierte Firmen Textilien
auch bei unseren Sammelstellen beim
alten Schulhaus Herrenschwanden und
beim Volg in Kirchlindach. Im Jahr 2018
wurde allein durch die Firma TEXAID
Textilverwertungs-AG 12 834 Kilogramm
Altkleider gesammelt.

Durch die getrennte Sammlung kann
eine grosse Menge dieser Textilien an
Bedürftige abgegeben werden. Gleich-
zeitig ist der ökologische Nutzen nicht
zu unterschätzen, da diese Materialien
(noch) nicht entsorgt werden müssen.

Gleiches gilt natürlich auch für alle an-
deren trennbaren Materialien. Wir dan-
ken Ihnen für die korrekte Trennung
Ihrer Abfälle und somit für Ihren wert-
vollen Beitrag zur Schonung unserer
Ressourcen und der Umwelt.

Weitere Informationen erhalten Sie auf
unserer Homepage www.kirchlindach.ch
und dem Abfuhrplan der Bauverwaltung.

                           Bauverwaltung

                                                                8
A     U S   D E M       G   E M E I N D E H A U S

Publikationen von Geburten,
runden Geburtstagen und                         Wir gratulieren
Todesfällen
Runde Geburtstage werden publiziert,            75. Geburtstag                        80. Geburtstag
sofern die betroffene Person oder deren         Rudolf Held                           Éva Frei
Angehörige der Gemeindeschreiberei              Neumattweg 15                         Höheweg 23
eine entsprechende Meldung rechtzeitig          3038 Kirchlindach                     3037 Herrenschwanden
eingereicht haben.                              (10.09.1944)                          (11.09.1939)

Geburten und Todesfälle werden publi-           Myrta Kopp                            Maria Sahli
ziert, bei welchen die Angehörigen ihr          Mööslimatt 13                         Lindachstrasse 6 B
ausdrückliches Einverständnis dafür ge-         3037 Herrenschwanden                  3038 Kirchlindach
geben haben.                                    (30.09.1944)                          (15.10.1939)
                  Gemeinderat Kirchlindach
                                                Alfred Schott                         Liliane Utiger
                                                Eichmattweg 3                         Buchsistrasse 4
                                                3038 Kirchlindach                     3038 Kirchlindach
                                                (01.10.1944)                          (21.10.1939)

  Abschied
                                                Pierre Fiechter
                                                Aareweg 5 A
                                                3037 Herrenschwanden
                                                (24.10.1944)                                                    Gemeinderat
  Die nachstehenden Personen sind
  verstorben. Den Angehörigen drü-
  cken wir unser Mitgefühl und Bei-
  leid aus.

                                                Geburten
  Eicher Werner
  14.06.1934 – 04.06.2019
  wohnhaft gewesen:                             Folgende Kinder sind in den letzten zwei Monaten in unserer Gemeinde
  Rämisweg 4                                    geboren:
  3038 Kirchlindach

  Kobel-Hofstetter Erika                        Rohrer Gian Akira,                    Zibung Leyla Elena,
  09.09.1933 – 26.06.2019                       geb. 18.02.2019                       geb. 19.06.2019
  wohnhaft gewesen:                             Eltern: Rohrer Mathias und            Eltern: Zibung Marc und
  Stuckishausstrasse 21                         Notter Sabrina, Kirchlindach          Rickli Barbara, Kirchlindach
  3037 Herrenschwanden
                                                Krattinger Elyne, geb. 16.05.2019     Bigler Mara, geb. 20.06.2019
                                                Eltern: Zehnder Andreas und           Eltern: Bigler Tobias und
                                                Krattinger Sylvie, Herrenschwanden    Bigler Nicole, Herrenschwanden
                            Gemeinderat
                                                Foot Mila Marlis, geb. 22.05.2019     Cò Norberto Junior,
                                                Eltern: Foot Sven und Tanja,          geb. 04.06.2019
                                                Kirchlindach                          Eltern: Cò Norberto und
                                                                                      Cò Corinna, Herrenschwanden
                                                Zibung Sophia Salma,
                                                geb. 19.06.2019
                                                Eltern: Zibung Marc und
                                                Rickli Barbara, Kirchlindach          Wir gratulieren

                                                                                                                Gemeinderat

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Die Gemeinde Kirchlindach im ersten Weltkrieg
1914 –1918 (3. Bericht)
Militärdienst, Soziales, Verschiedenes
Mit der Mobilmachung am 1. August
1914 rückten nicht nur die wehrfähigen
Männer zum Wehrdienst ein, sondern
auch 33 Pferde und 8 Wagen, welche nun
alle in der Gemeinde fehlten. Der Ge-
meinderat hatte ein erstes Dispensati-
onsgesuch des Käsers von Jetzikofen zu
unterstützen. Für den 5. August 1914
wurde vom Kommando der 3. Division
eine Einquartierung von ungefähr 300
Mann und 340 Pferden angemeldet. Die
nötigen Anordnungen mussten kurzfris-
tig getroffen werden. Der Gemeinde-
Vizepräsident erhielt die Kompetenz,
nach seimem Gutfi nden Familien, deren
Väter in den Militärdienst eingerückt
waren, Notunterstützungen zu gewäh-
ren. Am 22. August traf ein Telegramm
ein, wonach Teile der Artillerie Abtei-    auswärts. Man versuchte hier sogar den       fehlte daheim der Verdienst von täglich
lung 23 in Kirchlindach Quartier neh-      Verkauf rückgängig zu machen.                4 bis etwa 7 Fr. Die Notunterstützungen
men würden. Diese Augusttage waren                                                      betrugen je nach Fall für ein Kind täglich
turbulent, verlangten Organisationsta-     Der Pferdestellungsoffizier in Bern und       50 Rp., für eine erwachsene Person Fr. 1
lent. Einquartierungen von Truppen ka-     auch die Gemeinde hatten Buch über die       und für eine Familie anfänglich um 4 Fr.,
men nun zeitlich regelmässig vor, zumal    Pferde zu führen. Jede Aenderung in der      oder es wurde eine Monatszahlung um
die Guidenabteilung 3 (Kavallerie), d.h.   Liste war zu melden (Verkauf, Kauf oder      Fr. 20 ausgerichtet, je nach familiären
die Schwadrone 3 (Kompagnien) und 4        Tod eines Pferdes). Neben den Pferden        Verhältnissen und Vermögen.
in Kirchlindach den Mobilmachungs-         im Dienst, standen solche auf Pikett. Für
platz zugeteilt erhielten und hier mehr-   «Mietpferde» im Dienst wurde eine täg-       Der Gemeindeschreiber gab Kenntnis,
mals mobilisiert oder demobilisiert wur-   liche Entschädigung von Fr. 1.50 ausge-      dass seit der Mobilmachung 1914 bis
den. Die Schulkommission ersuchte den      richtet. Für die ersten drei Monate nach     1. November 1915 in hiesiger Gemeinde
Gemeinderat und den Quartiermeister        der Mobilmachung wurden so Fr. 8202          zusammen für Fr. 6499.87 Notunter-
von weiterer Belegung des Schulhauses      Mietgelder an die Gemeinde zuhanden          stützungen ausgerichtet worden seien.
abzusehen.                                 der Pferdeeigentümer bezahlt. Eine Liste     Der Bund habe Fr. 4000 zurückerstattet.
                                           wurde auch über die Requisitionsfuhr-        Der Kanton Bern wurde ersucht, den
Heu, Stroh und Haferlieferungen an die     werke und deren Decken geführt. Es ist       Rest von Fr. 2499.87 auch «beförder-
Truppe wurden nötig. Fortan musste im-     anzunehmen, dass auf den Bauernhöfen         lichst» zu ersetzen. 1917 wurden sogar
mer ein genügend grosser Vorrat an Heu     auch die persönlichen Pferde der einge-      Fr. 10 200 vergütet. Offenbar wechselte
und Stroh bereitstehen, der allerdings     rückten Kavalleristen fehlten und nun        man mit der Zeit den Namen von Not-
von der Armee bezahlt wurde. Weil die      auch Kühe vor den Pflug gespannt wer-        unterstützung zu Wehrmannsunterstüt-
Ernten des Jahres 1916 schlecht waren,     den mussten.                                 zung. Unterstützt wurde ebenfalls aus
mussten 1917 besondere Anstrengungen                                                    der «Spendkasse» und der Armenkasse
gemacht werden, um überhaupt Heu           Bedürftige Soldaten hatten beim Einrü-       der Gemeinde. Ausländer hatten sich
und Stroh zu bekommen. Eine Aufrech-       cken keine tauglichen Schuhe. In zahl-       notfalls an ihre Gesandtschaften zu
nung in der Gemeinde Kirchlindach am       reichen Fällen musste sich der Gemein-       wenden. Gegen Kriegsende mussten den
24. März 1917 ergab einen Futtervorrat     derat mit den Kosten von 8-12 Fr. eines      Gemeindeangestellten und den Lehr-
von 4248 Kilozentner (1 Kilozentner =      Paares auseinandersetzen, sie bezahlen       kräften Teuerungszulagen ausgerichtet
100 kg), bei einem Eigenbedarf von 6765,   oder den Betrag der Armee gemäss Reg-        und die Entschädigungen für Brennholz
also ein Manko von 2476 Kilozentner.       lement anrechnen. Dem Gemeinderat als        erhöht werden.
Der Graswuchs wurde sehnlichst erwar-      zuständige Behörde oblag es auch, die
tet. Von der Ernte 1917 setzte die Land-   Gesuche um Notunterstützungen an             Der Gemeinderat beschloss, Wehrmän-
wirtschaftsdirektion Heu aus Kirchlin-     arme Familien oder Witwen, deren             nern, die im Jahr mindestens 100 Tage im
dach für die Bedürfnisse der Armee auf     Söhne Militärdienst leisteten, zu beurtei-   Militärdienst waren, die Gemeindesteu-
500 Kilozentner an. In der Zeitung         len. Er kannte am besten die Verhält-        ern ganz zu erlassen oder um die Hälfte
«Schweizer Bauer» suchte die Gemeinde      nisse der Gesuchsteller.                     zu reduzieren, wodurch sich auch die
erfolglos Heu zu kaufen. Auch in andern                                                 Einnahmen im Haushalt der Gemeinde
Kantonen war solches Mangelware.           Die Soldaten erhielten nur einen tägli-      senkten. Wie die Gemeinde ihren fi nan-
Ende November 1917 verkaufte ein           chen Sold von 80 Rp., bezogen aber kei-      ziellen Haushalt meisterte, wäre eine an-
Landwirt von Kirchlindach Heu nach         nen Lohn mehr. Bei einfachen Arbeitern       dere Geschichte. Die Eidgenossenschaft

                                                             10
A   K T U E L L E S            U N D       W   I S S E N S W E R T E S

konnte eine Wehrsteuer einführen und           «Wer macht was in unserer Gemeinde»
nahm eine Wehranleihe auf.

Verschiedenes
Im Hause einer Frau der Gemeinde
                                               Die Leutschen-Grillstellen unter-
Kirchlindach sollen sich 3 Italienerinnen
und ein französischer Deserteur aufge-
                                               halten und mit Holz versorgen
halten haben, die ihre Ausweisschriften
nicht hinterlegt hatten. Anzeige wurde
erhoben.                                       Die Sommersaison  und damit auch        dort. In den warmen Monaten kontrol-
                                               die Grillsaison neigt sich dem Ende zu.     lieren und reinigen wir die Brätlistellen
Der Gemeindeschreiber hatte 1914 Staats-       Nun hoffen wir natürlich, dass der Som-      jeden zweiten Tag, an schönen Wochen-
steuern von Fr. 11 845.61 eingezogen.          mer in die Verlängerung geht und wir        enden auch am Sonntag.
                                               noch einige schöne Tage geniessen dür-
Der Käser in Jetzikofen wollte sein Tele-      fen.                                        Wer liefert das Brennholz?
fon kündigen, behielt es aber, nachdem                                                     Das Brennholz wird im Auftrag der Ge-
ihm zugesichert wurde, er könne für Ge-        Wo lässt es sich in Kirchlindach schöner    meinde von Andreas Hebeisen bereitge-
sprächsmeldungen in der Umgebung               grillen als auf der Leutsche?               stellt.
10 Rp. und im Lindachwald 20 bzw.              Am Waldrand, mit fantastischem Blick
30 Rp. einziehen.                              auf die Bergkette, weite Felder und die     Wenn man vorbeispaziert sieht immer
                                               Kirchenspitze, umsäumt von den schö-        alles tiptop sauber aus. Haben Sie
Die Wasserqualität der fliessenden und         nen Häuschen unseres Dorfes.                auch Probleme mit Littering (herum-
der Sodbrunnen wurde überprüft, weil                                                       liegendem Abfall)?
man Krankheiten befürchtete. In wenigs-        Die Leutsche lädt zum Verweilen und         Es kommt stark auf die Personen an, wel-
tens zwei Fällen musste der Wasser-            Entspannen ein. Doch wer ist eigentlich     che die Grillstellen benützen. Meistens
bezug eingestellt werden.                      dafür besorgt, dass wir die Grillplätze     hinterlassen die Besucher die Plätze ge-
                                               stets in einem tadellosen Zustand antref-   ordnet. Wenn der Abfall einigermassen
Auf der Strecke Bern-Ortschwaben-              fen?                                        zusammengestellt ist, sind wir schon
Säriswil via Kirchlindach fuhr bereits                                                     sehr zufrieden. Ein grosses Problem sind
ein Postautokurs. Ab 1. Juni 1917 ver-         Das Holz fürs Feuern füllt sich ja auch     jedoch zerschlagene Glasflaschen, wel-
kehrte dieser Wagen an Markttagen in           nicht von selbst auf. Die Firma Schwendi-   che im Gras liegen bleiben. Für Kinder
Bern zudem am Mittag (Dienstag und             mann AG sorgt dafür, dass die Plätze        und für Tiere kann dies sehr gefährlich
Samstag) und zusätzlich am Sonntag. Er         sauber sind und der Landwirt Andreas        werden.
wendete auf dem alten Schulhausplatz           Hebeisen versorgt die Grillstellen mit
Kirchlindach. Die Armut und die politi-        Holz. Stefan Augsburger, Leiter Werkhof     Herzlichen Dank für die wertvolle Arbeit,
sche Lage im In- und Ausland führte am         Kirchlindach, beantwortet unsere Fragen.    die Ihr täglich leistet!
Ende des 1. Weltkrieges zu Wirren, in
der Schweiz vom 12. bis 14 November            Herr Augsburger – wunderbar die             So dürfen wir uns auf weitere gemütli-
1918 zum Generalstreik. Der Bundesrat          Grillplätze auf der Leutsche. Ihr           che Stunden auf der Leutsche freuen.
liess verschiedenen Orts Truppen auf-          unterhaltet sie, aber waren Sie selber
marschieren. Auch Dragoner von Kirch-          auch schon mit einer Cervelat oben?                            Text und Bild: Sarah Reese
lindach wurden in Zürich eingesetzt.           Die Brätlistellen auf der Leutsche sind
Anfangs Juli 1918 wurden in Bonfol an          wirklich ein Geheimtipp. Ich war mit mei-
der Grenze Soldaten mit der mysteriösen        ner Familie auch schon zum Grillen und
spanischen Grippe befallen, welche in          Geniessen der Aussicht dort. Auch an der
der Folge die Hälfte der Schweizerbevöl-       Bundesfeier waren wir schon oben – und
kerung befiel und rund 25 000 Tote for-         das bestimmt nicht zum letzten mal.
derte.
                                               Von wie vielen Grillstellen sprechen
Im Vergleich zu den kriegsgeschädigten         wir und wo genau fi nden wir diese?
Staaten blieb die neutrale Schweiz aber        Vom Dorf aus gesehen ist rechterhand
gewissermassen verschont. Man sah am           der Leutschenstrasse, beim Reservoir,
Kriegsende zuversichtlicher in die Zu-         ein schöner Platz mit zwei Feuerstellen,
kunft, nicht wissend, dass Krisenjahre         mehrere Tische und Bänke sowie ein
folgen würden.                                 kleiner Rasen, welcher zum Verweilen
                                               und Spielen einlädt.
Frauen, Männer und Kinder hatten in            Links geht es über einen Fussweg am
diesen Kriegszeiten eine gewaltige Auf-        Waldrand entlang, wo immer wieder
gabe zu meistern. Ebenso der Gemeinde-         Grillstellen und Ruhebänke anzutreffen
rat, der sich 1915 z.B. zu 24 Sitzungen traf   sind.
und nebenbei, wie die übrigen Gemein-
deorgane Ausserordentliches vollbrachte.       Wie viel Aufwand bringt der Unterhalt
Ihnen allen gebührt nachträglich Ehre.         der Grillplätze eigentlich mit sich?
                                               Je nach Saison. Im Winter sind wir ein-
                                Kurt Stauffer   mal pro Woche auf einer Reinigungstour

                                                                11
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Veloroute 888

Mit dem Velo im «Grünen Band» rund um Bern –
Route 888
Im Frühling wurde die Velolandroute 
fertig signalisiert und ist bereits im aktu-
ellen Kartenwerk der Stiftung Schweiz-
Mobil aufgeführt. Diese Organisation ist
das nationale Netzwerk zum Langsamver-
kehr für Freizeit und Tourismus. Die Velo-
route  führt rund um die Stadt Bern
durch das sogenannte «Grüne Band», den
attraktiven Landschaftsgürtel in den um-
liegenden Gemeinden. Die gesamte Stre-
cke beträgt ca.  Kilometer und weist
recht grosse Höhenunterschiede auf. Mit
dem Teilstück von Zollikofen nach Hinter-
kappelen ist die lokale Veloroute nun
rundum markiert. Einzelne Wege und
Strassen in unserer Gemeinde sind Teil
dieses wichtigen Veloweges, auf dem das
schöne Naherholungsgebiet ausserhalb
der Stadt «erfahren» werden kann.

Wahrscheinlich sind sie noch gar nicht         und Kulturlandschaften bezeichnet.
allen aufgefallen: Die neuen roten Schil-      Dieser Landschaftsraum zwischen Stadt
der und Pfeile mit dem Velo-Signet, die        und Land erfüllt verschiedene Funktio-
bei etwa einem Dutzend Wanderweg-              nen. Er ermöglicht das Erleben von
weisern zwischen dem unteren und obe-          schützenswerten, einzigartigen Natur-
ren Gemeindeteil von Kirchlindach und          landschaften im Wald und am Wasser,
weiter in der Nachbargemeinde Wohlen           ist Lebens- und Arbeitsraum der land-
neu montiert worden sind. Sie signalisie-      wirtschaftlichen Bevölkerung und hat
ren die Veloroute, die abseits der Haupt-      auch grosse Bedeutung für Erholung
strassen von Zollikofen aus (Restaurant        und Freizeitaktivitäten.
‹Zur frohen Aussicht›) über Hubel – Nie-
derlindach – Burrishus – Löörwald –            Die Idee des «Grünen Bandes» wurde
Löör – Uettligenfeld durch die schönen,        bereits 2011 von den Berner Agglomera-
intakten Natur- und Kulturlandschaften         tionsgemeinden aufgenommen und in
nach Oberwohlen führt. Der Abschnitt           einem regionalen Konzept verankert.
in unserer Gemeinde verläuft meist             Gemeindeübergreifende Projekte und
durch offene Landwirtschaftsflächen            Zusammenarbeitsformen, die für die po-
und ist asphaltiert (Mittelstrasse, Riede-     sitive Entwicklung der Lebensqualität
renstrasse). In den Waldstücken (ab Bur-       der Bevölkerung und der Region sorgen,
rishus und im Gebiet der Gemeinde              werden auch heute von den regional-
Wohlen) weisen die Fahrwege grossteils         politscher Gremien begrüsst und geför-
einen Naturbelag auf. Diese neu signali-       dert.
sierte Veloroute in unserer Gegend ist
natürlich auch als beliebter, altbewährter     Nach der Realisierung der Strecke rund
Wanderweg bekannt. Das Nebeneinan-             um Bern wird von den regionalen Tou-
der von Spaziergängern und den stillen         rismusorganisationen (Bern Welcome
Zweiradfahrern in diesem wichtigen             und Tourismus Frienisberg) bereits
Naherholungsgebiet, dem sogenannten            Neues geplant – es sollen weitere Velo-
«Grünen Band», dürfte aber kaum zu             routen signalisiert werden, die auf die
Konflikten führen.                             Attraktivitäten und Schönheiten der
                                               ländlichen Gebiete hinweisen, so auch
Als «Grünes Band» wird der Übergangs-          mit einer Route über den Frienisberg.
bereich zwischen den dichtbebauten,
urbanen Stadt- und Agglomerationssied-            Text und Bilder: Markus Tschanz (Unterlagen
lungen und den angrenzenden ländli-                                 Tourismusorganisationen)
chen Gebieten mit den intakten Natur-

                                                                  12
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Vor 1 Jahren:

Oberlindach – Station der ersten Flugpostlinie
Ein innert Monatsfrist eröffneter Flug-
platz in Kirchlindach sicherte der Stadt
Bern von April bis Oktober  den An-
schluss an die Schweizer Flugpost. Die
Maul- und Klauenseuche bescherte dem
Fliegerstützpunkt Oberlindach im Juli
 ein vorzeitiges Ende.

(Rückblick von Daniel Ruhier)

Tägliche Kurierflüge nach Bern
In Absprache mit der Generalstabsabtei-
lung beschloss der damalige Komman-
dant der Fliegerabteilung, Hauptmann i
Gst Arnold Isler, einen regelmässigen
Flugkurier von Dübendorf nach Bern
einzurichten. Ab 8. Januar 1919 landeten
die Häfeli DH-3 Doppeldecker täglich
(auch sonntags!) im Berner Beundenfeld,
dem Geburtsort der Schweizer Flieger-
truppe. So konnten Ende des Ersten           Drei Doppeldecker Häfeli DH-3 der Fliegerabteilung auf dem Flugplatz Wintermatt.
Weltkriegs die vorhandenen Militärflug-      (Foto: Walter Tschanz, Kirchlindach)
zeuge und Militärpiloten im Monatstrai-
ning sinnvoll eingesetzt werden. Nach
Verlängerung der Kurierflüge ab Feb-
ruar bis Lausanne-La Blécherette schlug
die Fliegerabteilung der Oberpostdirek-
tion die Aufnahme einer öffentlichen
Flugpost-Verbindung vor.

Im März informierte die Flugplatzdirek-
tion den Berner Stadtrat, auf dem Beun-
denfeld könnten keine Starts für den öf-
fentlichen Luftverkehr verantwortet
werden. Bern habe daher die Wahl, so-
fort einen geeigneten Flugplatz zu erstel-
len oder künftig darauf zu verzichten,
am Luftverkehr teilzuhaben. Die Flie-
gerabteilung hätte bereits begonnen,
einen neuen Flugplatz zu rekognoszie-
ren; zur fachtechnischen Beratung stehe
sie jederzeit zur Verfügung. Die gefähr-
lichen Startbedingungen im Beunden-
feld führten bereits am 28. März zur Ein-
stellung der Kurierflüge von Dübendorf
nach Lausanne.
                                             Karte der für den Fliegerstützpunkt Wintermatt gepachteten Grundstücke. (Bundesarchiv)
Fliegerstützpunkt Oberlindach
Dem Militärdepartement bestätigte die        Mittels Pachtvertrag verpflichteten sich          die Grashöhe 20 Zentimeter nicht über-
Flugplatzdirektion, sie bemühe sich mit      die Landwirte Fritz Schnell, Wintermatt,          stieg.
Hilfe der Stadt Bern einen neuen Lan-        und Johann Lebrecht Walther, Oberlin-
dungsplatz bei Kirchlindach zu sichern.      dach, der Flugplatzdirektion ab 15. April         Erster Postflug am 30. April
Der Ort war ihrem Cheffluglehrer, Ober-      1919 vorläufig für die Dauer von sechs             Der Bundesrat ermächtigte das Postde-
leutnant Oskar Bider, bestens bekannt,       Monaten zwei Grundstücke in der Ge-               partement am 5. April 1919, im Sinne
weil er dort in den Herbstmanövern 1913      meinde Kirchlindach als Flugfeld zu               eines Versuchs einstweilen für sechs
am 10. September mit Beobachter Haupt-       überlassen. Der jährliche Pachtzins pro           Monate eine Vereinbarung über die Be-
mann Theodor Real eine nächtliche Not-       Are betrug 17 Franken, wobei den Ver-             förderung von Briefpost mit Militärflug-
landung im privaten Blériot-Flugzeug         pächtern der Grasraub überlassen                  zeugen zu treffen. Die Zuschlagstaxe für
überlebt hatte.                              wurde; sie hatten dafür zu sorgen, dass           Luftpostsendungen betrug 50 Rappen.

                                                                 13
A   K T U E L L E S             U N D         W   I S S E N S W E R T E S

Nach dem Bezug der neuen Station
Oberlindach startete die Fliegerabtei-
lung am 14. April einen Probebetrieb.
Obwohl mehr als die Hälfte der Ver-
suchsflüge wegen schlechter Witterung
ausfiel, liess die Oberpostdirektion den
öffentlichen Flugpostdienst am 28. April
in Kraft treten.

Der erste Postflug fand jedoch erst am
30. April statt; Regen und Schneefall hat-
ten den Flugbetrieb am 28. und 29. April
wie auch 3. Mai verunmöglicht. Am
1. Mai flog Cheffluglehrer Oskar Bider
nach Lausanne, am 2. zurück – die Wet-
terverhältnisse waren keinem andern
Piloten zuzutrauen. Ab 5. Mai besserte
die Zuverlässigkeit der ersten Luftver-
kehrslinie der Schweiz; die Regelmässig-
keit erreichte fast 94 Prozent. Am 1. Sep-
tember eröffnete Fliegerleutnant Max
Cartier die Verlängerung der Linie bis
Genf-St. Georges; die Flugzeit ab Bern
betrug 2 Std. 10 Min. (inkl. Landung in      Fliegerleutnant Max Cartier war Chef des Stützpunktes Oberlindach, bevor er von der
Lausanne).                                   Aerogesellschaft (später Ad Astra) als Pilot und Flugplatzchef angestellt wurde.

Passagierflüge ab Oberlindach                 Die Ad Astra, Schweizerische Luftver-              jedoch scheiterten sowohl das im Sep-
Auf Zusehen hin wurden ab Juni auf den       kehrs AG, nahm ihre geplanten Passa-               tember als geeignet beurteilte Gelände
Postflugzeugen auch Passagiere beför-        gierflüge trotzdem auf. Neben Rund- und            in Bümpliz als auch das Projekt im
dert; der Einfachtarif Bern-Dübendorf        Alpenflügen sowie Spezialtransporten               Murifeld am hohen Landpreis und der
oder Bern-Lausanne betrug je 100 Fran-       an die Basler Mustermesse führte Flug-             Opposition der Grundeigentümer. Die
ken. Um der Bevölkerung das Flugwesen        platzchef Max Cartier seine Mitreisen-             bereits damals von Geschwaderkom-
näherzubringen, wurde im August auch         den ab Juni auch über das Emmental.                mandant Robert Ackermann als «schöns-
in Oberlindach eine ständige Passagier-      Wegen der Maul- und Klauenseuche                   ter Flugplatz» bezeichnete Landeplatz
flugstation eingerichtet. Ihr Chef war       musste die Wintermatt Anfang Juli über-            Belpmoos konnte erst 1929 in Betrieb ge-
Fliegerleutnant Max Cartier (Olten),         stürzt geräumt werden. Das Flugfeld                nommen werden.
gleichzeitig Reservepilot für die Post-      wurde nachher nicht mehr benützt, was
flüge. Der Generalstabsabteilung stand       für den Fliegerstützpunkt Oberlindach                                           Text: Daniel Ruhier
er ausserdem für ihre Dienstflüge zur        das vorzeitige Ende bedeutete.
Verfügung.
                                             Wohin mit dem Hangar?
Mit der Einstellung der Flugpost Ende        Mit Einverständnis von Herr Schnell
Oktober wurde ebenfalls die Passagier-       hatte die Flugplatzdirektion im Sommer
station Oberlindach aufgehoben. Das          1919 auf dessen Parzelle Wintermatt ei-
Privatunternehmen Comte, Mittelholzer        nen Hangar aufgestellt. Der Thurn-
& Co., «Aero» Luftbild-Verlagsanstalt &      herr-Schuppen, eine Holzkonstruktion
Passagierflüge, Zürich, übernahm den         auf Betonfundamenten mit Grundfläche
Berner Flugplatz bereits am 4. November      15 x 20 Meter, ergänzte den Zelthangar
und bot dem Publikum Flüge an – mit          der Fliegerabteilung. Da die geplante
dem als Stationschef und Pilot angestell-    zehnjährige Pacht von den Grundeigen-
ten Leutnant Max Cartier.                    tümern nie zustande kam, bestand ab
                                             Mitte April 1920 ein vertragsloser Zu-
Berner Flugtage 1920                         stand. Als Herr Walther im November
Zur Eröffnung des Eidgenössischen            die Grossmatt umpflügte, betrachtete
Luftamts war unter dem Patronat von          das Militär den Stützpunkt Oberlindach
Bundesrat Haab als Ehrenpräsident,           als erledigt.
Generalstabschef Oberstdivisionär Son-
deregger und dem Präsidenten des Aero        Der Bundesrat beschloss am 22. Februar
Clubs am Osterwochenende 1920 in             1921, den unbenützten Kredit für einen
Oberlindach ein grosses Flugmeeting          Benzintank in Oberlindach zum Ab-
geplant. Mit Rücksicht auf die in der Um-    bruch des ohne Landepiste nutzlosen                Infolge starken Schneetreibens musste Leutnant
gebung Berns aufgetretenen Fälle von         Hangars und seine Verlegung nach Dü-               Häberli am 5. Januar 1919 mit Doppeldecker
Maul- und Klauenseuche verbot der Re-        bendorf zu verwenden. Das Luftamt                  Häfeli DH.3 in Kirchlindach 600 Meter südlich
gierungsrat jedoch die Abhaltung der         wünschte zwar, diesen auf dem zukünf-              der Kirche landen, wobei der Apparat Nr. 530 im
Berner Flugtage.                             tigen Berner Flugplatz aufzustellen,               weichen Saatfeld «capotierte».

                                                                 14
A   K T U E L L E S              U N D       W   I S S E N S W E R T E S

Zur Lesung von Peter Brotschi
Autor des Buches «Biders Nacht»
«Zürich, an einem sonntäglichen Abend
im Sommer 1919. Eine Gruppe junger
Menschen trifft sich an der Bahnhof-             Biders Nacht
strasse. Darunter Leny Bider, die erste
Filmschauspielerin der Schweiz und ihr
Bruder Oskar, unbestrittener Star der            Autorenlesung mit Peter Brotschi             Alle Interessierten sind herzlich
noch neuen Luftfahrt. Der König der Pi-          Freitag, 1. November 2019, 19.30 Uhr         eingeladen
loten gibt ein Fest. Er nimmt seinen Ab-         Pfrundhaus Kirchlindach
schied von der Militärfliegerei und will
eine Fluggesellschaft gründen. Es wird
gegessen, getrunken, gelacht und disku-
tiert. Eine schöne unbekannte Frau
weckt die Neugierde der Männer.                 Fotoserie

Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die Welt
steht an einer Zeitenwende. Die Unbe-           Wo ist denn das?
schwertheit des Friedens mit der Verbes-
serung der wirtschaftlichen Aussichten
und die Möglichkeiten der modernen
Technik lässt die jungen Leute zuver-
sichtlich in die Zukunft blicken. Der
Abend wird zu einer langen Nacht und
niemand erahnt das Drama, das in der
Frühe des Morgens auf sie wartet.

Der Flieger Oskar Bider und die Film-
schauspielerin Julie Helene Bider: Er ist
Protagonist der neuen Mobilität in der
Luft und sie Protagonistin einer neuen
Kunstform und der Eigenständigkeit als
Frau. Das Geschwisterpaar steht für die
eben anbrechende neue Epoche der
«goldenen Zwanziger», die sie aber beide
auf tragische Weise nicht mehr erleben
sollten.
Die historischen Gegebenheiten werden
geschickt mit einer spannenden fiktiven
Handlung verknüpft, die an den heute
noch existierenden Originalschauplät-           Auflösung Seite 31
zen in Zürich und Dübendorf spielt.

Das Buch holt eine legendäre Nacht zu-
rück in die Gegenwart.»
                                                                       Individuelle Vorsorge,
                         Text: Peter Brotschi                            Begleitung und Beratung
                                                                            durch Ihren Bestatter
                                                                              in Kirchlindach
                                                                                 und Umgebung

                                                                          a u r o r a   Bern-Mittelland
                                                                                  jederzeit erreichbar unter der Telefonnummer:

                                                                          Kurt Nägeli
                                                                                                       031 332 44 44
                                                                          Bernstrasse 10                        Spitalackerstrasse 53
                                                                          3045 Meikirch                                    3013 Bern
                                                                                           www.aurora-bestattungen.ch

                                                                 15
V    E R E I N E            U N D           P      A R T E I E N

Gedanken der BDP zum Gemeindeforum vom 2. Juni 219

Entwicklung Schulanlage Kirchlindach
Unter der Leitung des Ortsplaners unter-              chen, um dem Kindergarten (zwei Klas-             Differenzen um das zukünftige Schulmo-
stützt von zwei Fachpersonen organi-                  sen) und der Unterstufe (1.-6.Klasse) ge-         dell und die Form der Zusammenarbeit
sierte der Gemeinderat eine Diskussion                nügend Platz anzubieten und den                   (Verbands- oder Vertragsbasis) haben zur
um über die zukünftige Entwicklung                    aktuellen Anforderungen gerecht zu                Kündigung des Schulverbands durch
der Schulanlage Kirchlindach sowie                    werden.                                           Wohlen geführt. Der eher knapp gefällte
zur Sanierung des Gemeindehauses                                                                        Beschluss der Gemeindeversammlung
Ideen aus der Bevölkerung zu sammeln.                 Der BDP-Vorstand schlägt vor, den Peri-           vom 3.6.18 zum Schulmodell ist in der
Im Folgenden äussert sich der Vorstand                meter für die Schulhausparzelle anzu-             Zwischenzeit durch die Realität obsolet
der BDP Ortsgruppe Kirchlindach zur                   passen und eine umfassende Schul-                 geworden. Der Vorstand der BDP fordert
Entwicklung der Schulanlage Kirchlin-                 raumplanung unter Berücksichtigung                den Gemeinderat auf, in Verhandlungen
dach. Die Stellungnahme zur Sanierung                 der heutigen und zukünftigen Bedürf-              mit Wohlen eine für beide Seiten gang-
des Gemeindehauses folgt in einem                     nisse auszuarbeiten. Im Hinblick auf              bare Lösung im Interesse einer Fortfüh-
nächsten Beitrag.                                     eine optimale Gestaltung der zukünfti-            rung der seit 1861 bewährten, gemeinsa-
                                                      gen Anlage sind die 60-jährigen Bauten            men Oberstufenlösung zu finden. Eine
Dass die Schulanlage Kirchlindach in                  abzubrechen und durch einen Neubau                eigene Oberstufe käme unsere Gemeinde
die Jahre gekommen ist und sich die Un-               zu ersetzen.                                      wegen der nötigen zusätzlichen Spezial-
terrichtsformen seit der Planung der An-                                                                räume teuer zu stehen. Zudem kann die
lage vor 60 Jahren stark verändert haben              Eine wichtige Frage stellt sich mit dem           Schulqualität in einer grösseren Schule
ist unbestritten, ebenso, dass sich die Ge-           Thema Oberstufe: Bisher hat es der Ge-            besser gewährleistet werden.
meinde für eine Schule an zwei Stand-                 meinderat versäumt, die Bevölkerung
orten entschieden hat. Wenn wir den Be-               über die aktuelle Situation mit der, zu-             Text: Vorstand BDP Ortsgruppe Kirchlindach
griff «verdichtetes Bauen» ernst nehmen,              sammen mit Wohlen geführten, Ober-
müsste die vorhandene Fläche ausrei-                  stufe in Uettligen offen zu informieren.          www.bdp-wohlenseenord.ch

                                           AdolfOgi                                                                                  
                                       «IchschreibeLarszweimalaufmeinen
                                  Wahlzettel,weilersichalsMannderWirtschaft
                                    fürdieBerufsbildungeinsetztundauchdie
                                     SorgenältererMenschenernstnimmt.»
         
         
         
         
             PolitischeSchwerpunkte
         
    WereineerstklassigeBerufsbildungwill…
         

                                                         …wählt2x
    WereinestarkeSpitexwill…
    WerSicherheitwill…
    WernichtindieEUwill…

                                        

             Übermich
    Jg.1977,HofwegKirchlindach,verheiratetmitChantal,VatervonAlina(9)& Dario(8)
    Fürsprecher,EMBA|GeschäftsführerHandelsͲundIndustrievereindesKantonsBern
    (SektionenimSeeland/BernerJura)|Grossratseit2010
    VorstandGewerbevereinKirchlindachͲMeikirch,SpitexVerbandKantonBern
    StiftungsratSüdhangKirchlindach,DirektionNMSBern,VizepräsidentTCSKantonBern

                                                                           16
V   E R E I N E                        U N D       P   A R T E I E N

Landschaftsbegehung: Gemeinsam gegen Littering
Die Veranstaltungsreihe der SP Kirch-           Damit wir besser planen können, bitten                    Karin Fisli aus Meikirch setzte sich seit
lindach zum Thema «Landschaft» geht             wir um Anmeldung bis Donnerstag,                          ihrer Wahl in den Grossen Rat für Frau-
nach einem spannenden Diskussions-              12.9.2019 auf unserer Website www.                        enanliegen sowie für bessere Rahmen-
abend und einem sehr interessanten Be-          sp-kirchlindach.ch oder per E-Mail an                     bedingungen der Volksschule ein.
such auf einem Bio-Bauernhof mit einer          info@sp-kirchlindach.ch mit dem Ver-
praktischen Aktion in die nächste               merk «Vegi», «Fleisch» oder «kein Essen».                 Bänz Müller aus Wohlen verfügt über
Runde: Am Samstag, 14.9.2019 fi ndet der                                                                   einen grossen Leistungsausweis als
Clean-Up-Day 2019 statt. Mit der Teil-          Gerne nehmen wir Hinweise entgegen,                       Gemeindepräsident (Migrationspolitik:
nahme an dieser schweizweiten Auf-              wo in Feld und Wald Abfall liegt. Wir                     oberirdische Asylunterkunft und Ener-
räumaktion setzen wir ein starkes, nach-        freuen uns auf eine rege Beteiligung und                  giepolitik: Wärmeverbünde Hinterkap-
haltiges Zeichen gegen Littering und für        interessante Begegnungen und Gesprä-                      pelen und Wohlen).
eine saubere Gemeinde Kirchlindach.             che. Gemeinsam können wir in unserer
                                                Gemeinde etwas bewirken!                                  Weitere Informationen über die SP
Treffpunkt ist am Samstag, 14.9.2019,                                                                     Kirchlindach und ihre Aktivitäten erhal-
10 Uhr beim Schulhaus Herrenschwan-             Wahlempfehlung der SP Kirchlin-                           ten Sie auf der Webseite der SP Kirchlin-
den. Wir sammeln von 10 bis 12 Uhr in           dach: KandidatInnen aus der Region!                       dach, www.sp-kirchlindach.ch.
kleinen Gruppen, um anschliessend ge-           Der Vorstand der SP Kirchlindach emp-
gen Mittag auf der Herrenschwanden-             fiehlt die beiden folgenden Kandidat-                                        Der Präsident Martin Sahli
höhe zusammen zu bräteln. Signal-               Innen zur Wahl in den Nationalrat am
westen, Handschuhe, Abfallsäcke und             20. Oktober 2019:
Zangen sind vorhanden. Der Anlass fi n-
det bei jeder Witterung statt. Wir offerie-
ren allen Helferinnen und Helfern Grill-
fleisch, Halloumi, Salate und Getränke.

                                                                             MIT DEM NÖTIGEN BISS
Sorg Ha !                                                                    FÜR EINE SAUBERE POLITIK!
Albert Rösti
zu Gast in
Kirchlindach
In der Reihe Polit-Prominenz zu Gast bei
uns in der Gemeinde, freuen wir uns

Albert Rösti
Präsident der SVP Schweiz

Am Mittwoch 25. September 2019 um
19h30 im Pfrundhaus in Kirchlindach zu
einem spannenden Austausch begrüs-
sen zu dürfen. Herzlich lädt zur Veran-
staltung mit anschliessendem Apéro ein:

                                         Ihre
                            SVP Kirchlindach
                                                                             KARIN FISLI
                                                                                BÄNZ MÜLLER
                                                                             in den Nationalrat
                                                                             Eidgenössische Wahlen vom 20. Oktober 2019
                                                                             www.spschweiz.ch

                                                          Plakat_F4.indd 1                                                                         26.07.2019 14:42:02

                                                                                17
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