LOH-KONZERT "Tod und Verklärung" - Theater Nordhausen
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Meike Hartmann studierte an den Hochschulen für Musik in Freiburg, Köln und im Masterstudium bei Prof. Ulrike Sonntag in Stuttgart, be- suchte Meisterkurse bei Helmut Deutsch, René Jacobs, Dame Felicity Lott, Klesie Kelly-Moog, Elisabeth Glauser und Margreet Honig, mit der sie bis heute arbeitet, und war Mitglied der OperAvenir des Opern- studios der Oper Basel. Bis 2020 war sie Ensemblemitglied des TfN in Hildesheim, wo sie u. a. Anne Frank in Frids »Das Tagebuch der Anne Frank«, Susanna in Mozarts »Le Nozze di Figaro«, Ännchen in Webers »Der Freischütz«, La Vierge in Honeggers »Jeanne d’arc au bûcher«, Ottilie in Benatzkys »Im Weißen Rössl«, Layla in Abrahams »Blume von Hawaii«, Jenny in Weills »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« und Merab in Händels »Saul« unter Michael Hofstetter verkörperte. Sie trat mit Diri- gent*innen wie Marcus Bosch, William Christie, Enrico Delamboye, Andrea Marcon, Peter Ruzicka sowie Karmina Šilec auf und arbeitete mit Regisseur*innen wie Nicolas Brieger, Andreas Homoki, Christof Loy, Vera Nemirova und Dominik Wilgenbus. 2021 begeisterte sie als Norina in Donizettis »Don Pasquale« am Theater Basel, wo sie bereits als Créuse in Charpentiers »Médée« aufgetreten war. Diese Rolle führte sie auch an die Oper Zürich, wo sie 2021/22 auch die Prinzessin in Mitterers »Das tapfere Schneiderlein« sang. Sie debütierte am Theater Bremen als Pamina in Mozarts »Zauberflöte« und als Alice Ford in Verdis »Falstaff«. Bei den Thüringer Schlossfest- spielen Sondershausen wird sie 2022 als Fiordiligi in Mozarts Oper »Così fan tutte« zu Gast sein. Daniel Klajner ist seit Beginn der Spielzeit 2016/17 Intendant der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Der gebürtige Schweizer studierte in Wien Dirigieren und Komposition. Er war Assis- tent von Leonard Bernstein an der Staatsoper in Wien und von Claudio Abbado in Berlin und Salzburg. Als 26-Jähriger wurde er Generalmusik- direktor in Stralsund. Sein weiterer Weg führte ihn häufig als Gast- dirigenten an die Theater in Dortmund und Bern. 2000 bis 2005 war er Generalmusikdirektor der Stadt Würzburg und Künstlerischer Leiter des Mozart-Festes in Würzburg. 2005 bis 2012 dirigierte er als 1. Gastdirigent an der Opéra National du Rhin in Strasbourg. 2004 bis 2012 war er Chef- dirigent und Intendant beim Orchestre Symphonique de Mulhouse. Seit 2010 war er 1. Gastdirigent der Hofer Symphoniker. 2002 debütierte er an der Pariser Bastille, sein Scala-Debüt erfolgte 2005. Er gastierte u. a. in Berlin an der Deutschen Oper und an der Komischen Oper, an der Oper Köln, der Oper am Rhein in Düssel- dorf, am Deutschen Nationaltheater Weimar, in Graz und mit vielen namhaften Orchestern in der Schweiz und Frankreich. Bevor er zum Theater Nordhausen kam, war Daniel Klajner 2015/16 Chefdirigent der Landeskapelle Eisenach.
PROGRAMM Gabriel Fauré (1845–1924) Berceuse op. 16, Orchesterfassung: Daniel Klajner Allegretto moderato Komponiert für Violine und Klavier vermutlich im Jahr 1879, uraufgeführt am 14. Februar 1880 in Paris mit dem Komponisten am Klavier. Richard Strauss (1864–1949) Vier letzte Lieder für Sopran und Orchester I. Frühling (Hermann Hesse) II. September (Hermann Hesse) III. Beim Schlafengehn (Hermann Hesse) IV. Im Abendrot (Joseph von Eichendorff) Komponiert zwischen Mai und September 1948, uraufgeführt am 22. Mai 1950 in der Royal Albert Hall in London; die Interpreten waren Kirsten Flagstad und das Philharmonia Orchestra unter Leitung von Wilhelm Furtwängler. – Pause – Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Abendempfindung an Laura, KV 523, Fassung für Sopran und Orchester: Daniel Klajner Komponiert für Gesang und Klavier am 24. Juni 1787 in Wien, Datum der Uraufführung unbekannt. Richard Strauss Tod und Verklärung, Tondichtung op. 24 Komponiert 1888/89, uraufgeführt unter Leitung des Komponisten am 21. Juni 1890 in Eisenach im Rah- men der Tonkünstlerversammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins. Sopran Meike Hartmann Musikalische Leitung Daniel Klajner Loh-Orchester Sondershausen 4/5
ANFANG UND ENDE von Katrin Stöck Zwei musikalische Kleinode von Wolfgang A. Mozart und Gabriel Fauré sind in Orchesterfas- sungen im heutigen Konzert den Strauss’schen Schwergewichten zur Seite gestellt. In ihrer An- mut und Zartheit geben sie Gedanken über Be- ginnen und Enden des Lebens Raum. Julie von Egloffstein, Mutterschaft, 1833 Im Umkreis der Entstehung von Gabriel Faurés Romance op. 28 für Violine und Klavier (1877) und seiner Élégie op. 24 für Violoncello und Kla- Wolfgang Amadeus Mozarts Lied »Abendemp- vier (1880), mit denen er vor allem berühmt wur- findung an Laura«, KV 523, thematisiert im Kon- de, komponierte Fauré noch andere kleinere trast dazu das nahende Ende des Lebens. Mozart Werke, so auch die Berceuse op. 16 für Violine komponierte sein erstes, verschollenes Lied und Klavier, vermutlich im Jahr 1879. Sie wurde wohl mit sechs oder sieben Jahren und widmete sofort ein großer Verkaufserfolg und stand auch sich dann immer wieder der kleinen, zu seiner im Uraufführungskonzert am 14. Februar 1880 in Zeit noch nicht sehr ausgereiften Gattung Lied. Paris, in dem weit gewichtigere Stücke des Kom- Deshalb finden sich unter seinen Liedern sehr ponisten erklangen, im Fokus und musste sofort unterschiedliche Formen vom Strophenlied bis wiederholt werden. Es musizierten der Geiger zur Soloszene. Das Lied »Abendempfindung an Ovide Musin sowie Fauré selbst. Fauré schrieb Laura« gehört zu den privatesten Äußerungen kurz darauf eine Fassung mit Orchester und gab Mozarts und ist beim heutigen Kenntnisstand damit den Startschuss für unzählige Bearbeitun- auch nicht auf einen Auftrag hin entstanden. gen für die unterschiedlichsten Besetzungen mit Mozart verwendete hier wahrscheinlich einen Klavier- oder Orchesterbegleitung. Berceuse be- Text des Dichters Joachim Heinrich Campe deutet Wiegenlied, die erste instrumentale Ber- (1746–1818). Es ist ein geruhsamer, versöhnter ceuse stammt wohl von Frédéric Chopin, weite- Rückblick auf das Leben und der Gedanke an die re u. a. von Franz Liszt, Mili Balakirew, Claude geliebten Menschen, die zurückbleiben. Mozart Debussy, Maurice Ravel oder Camille Saint- komponierte es am 24. Juni 1787 in Wien. Im Saëns, die zum Teil auch bekannte Wiegenlieder gleichen Jahr schrieb er in einem Brief an seinen in ihre Kompositionen einbezogen. So sind die Vater: »... da der Tod, genau zu nehmen, der Stücke der Gattung durch ihren ruhigen, schwin- wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich genden Charakter geprägt, der die leichte, helle mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, Stimmung beim In-den-Schlaf-wiegen eines Kin- besten Freunde des Menschen so bekannt ge- des wiedergibt. Bei Fauré verweisen der 6/8-Takt macht, dass sein Bild nicht allein nichts Schre- und auch die pendelnden Begleitfiguren auf ckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Chopin und allgemein auf den Charakter dieser Beruhigendes und Tröstendes!« instrumentalen Wiegenlieder.
LIEDTEXTE ZU RICHARD STRAUSS »VIER LETZTE LIEDER« 1. Frühling 3. Beim Schlafengehn Hermann Hesse Hermann Hesse In dämmrigen Grüften Nun der Tag mich müd gemacht, träumte ich lang soll mein sehnliches Verlangen von deinen Bäumen und blauen Lüften, freundlich die gestirnte Nacht von deinem Duft und Vogelsang. wie ein müdes Kind empfangen. Nun liegst du erschlossen Hände, lasst von allem Tun, in Gleiß und Zier, Stirn vergiss du alles Denken, von Licht übergossen alle meine Sinne nun wie ein Wunder vor mir. wollen sich in Schlummer senken. Du kennst mich wieder, Und die Seele unbewacht, du lockst mich zart, will in freien Flügen schweben, es zittert durch all meine Glieder um im Zauberkreis der Nacht deine selige Gegenwart! tief und tausendfach zu leben. 2. September 4. Im Abendrot Hermann Hesse Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff Der Garten trauert, Wir sind durch Not und Freude kühl sinkt in die Blumen der Regen. gegangen Hand in Hand, Der Sommer schauert vom Wandern ruhen wir still seinem Ende entgegen. nun überm stillen Land. Golden tropft Blatt um Blatt Rings sich die Täler neigen, nieder vom hohen Akazienbaum. es dunkelt schon die Luft, Sommer lächelt erstaunt und matt zwei Lerchen nur noch steigen in den sterbenden Gartentraum. nachträumend in den Duft. Lange noch bei den Rosen Tritt her, und lass sie schwirren, bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh. bald ist es Schlafenszeit, Langsam tut er die dass wir uns nicht verirren müdgewordnen Augen zu. in dieser Einsamkeit. O weiter stiller Friede! So tief im Abendrot. Wie sind wir wandermüde – ist das etwa der Tod? 6/7
ZWISCHEN ERKLÄRUNG UND VERKLÄRUNG von Lina Bischoffberger Der Wunsch nach einem »Verständnis« von wandte sich Strauss nach dem Vorbild insbe- Musik auf einer inhaltlichen Ebene, welches sondere Franz Liszts der Programmmusik zu. über das stille Einlassen auf die schiere emoti- Nach seinen ersten beiden Tondichtungen onale Wirkung eines Hörerlebnisses oder »Macbeth« und »Don Juan«, die durch litera- auch über eine formale Analyse hinausgeht, rische Vorlagen inspiriert waren, ersann prägt wohl spätestens seit Anbeginn des Kon- Strauss in den Jahren 1888 bis 1889 erstmalig zertwesens viele Musikhörende und drückt sein eigenes Sujet für eine sinfonische Dich- sich vermutlich auch in Ihnen, die diesen Text tung und widmete sich mit seinen jungen 25 lesen, aus. Im 19. Jahrhundert wurde infolge Jahren in »Tod und Verklärung« sogleich ei- der rasanten Entwicklung der textungebunde- nem der sterblichen Welt entrückten Thema: nen Instrumentalmusik eine Debatte um In- Richard Strauss nahm es mit der Ewigkeit auf haltsfragen in ebenjener Musik laut. – und zwar mit der Ewigkeit einer vollendeten Sollte für den berühmten Musikkritiker und künstlerischen Idee, welche zu Lebzeiten un- -ästhetiker Eduard Hanslick die Schönheit von erreichbar und erst mit der Erlösung im Tod zu Musik allein in ihren innermusikalischen Para- finden sein möge. Dabei fügte sich das inhalt- metern gesucht werden, war für Richard liche Programm des Werkes für Strauss erst Strauss, in der Nachfolge Richard Wagners, im Laufe des Kompositionsprozesses zu einer die »absolute Musik« seiner Zeitgenossen eine Erzählung zusammen – möglicherweise war es lediglich von Kunstfertigkeit zeugende Rück- sogar niemals so vollendet, wie ein der Parti- schrittlichkeit. Mit dem Wunsch, seine Musik tur vorangestelltes Gedicht suggeriert. Denn mit einer außermusikalischen Idee zu füllen, dieses Gedicht schrieb nicht Richard Strauss selbst, sondern sein Men- tor Alexander Ritter – und das auch erst nach seinem ersten Höreindruck des Werkes. So verschwam- men in Strauss’ pädagogi- schem Anliegen des Ver- ständlichmachens bereits damals die Grenzen zwi- schen Inhalt, kompositori- scher Intention und Deu- tung dieses Stückes – und jeder Programmhefttext, jede Aufführung und jeder Höreindruck eines Publi- kums mischt weitere Far- ben in die breite Palette Tina Blau, Kinder an der Friedhofsmauer, 1899
von Erklärung bis Verklärung. So sollen hier Und jenes einprägsame zentrale Thema fügt die ebenfalls nachträglich verfassten Worte nun Richard Strauss als wiederkehrendes Mo- Richard Strauss’ über sein eigenes Werk stell- tiv in seine eigene Lebenserzählung ein. In vertretend für alle möglichen Ausführungen mehreren späteren Werken zitiert sich stehen und jede weitere Interpretation Ihren Strauss mit dem »Ideal-Thema« selbst, wobei Ohren und Ihrer Fantasie überlassen: die späteren Deutungen dessen von schöpfe- rischer Willenskraft über ein Erahnen des »Der Kranke liegt im Schlummer, schwer u. un- vollendeten Erfüllens künstlerischer Vision regelmäßig atmend, zu Bette; freundliche Träu- bis hin zur tiefen Resignation reichen. Eine me zaubern ein Lächeln auf das Antlitz des letzte Wiederkehr findet sich in dem Orches- schwer Leidenden; der Schlaf wird leichter, er terlied »Im Abendrot« der »Vier letzten Lie- erwacht, grässliche Schmerzen beginnen ihn der«, welche Strauss von Mai bis September wieder zu foltern, das Fieber schüttelt seine Glie- 1948, etwa ein Jahr vor seinem Tod, verfasste. der – als der Anfall zu Ende geht u. die Schmer- Auf die Frage der Gesangsstimme »Ist dies zen nachlassen, gedenkt er seines vergangenen etwa der Tod?« antwortet das Orchester mit Lebens: seine Kindheit zieht an ihm vorüber, sei- jenen emphatisch sich aufschwingenden Tö- ne Jünglingszeit mit seinem Streben, seinen Lei- nen im ruhigen Charakter eines durch die Ge- denschaften u. dann, während schon wieder dichtstrophe Joseph von Eichendorffs vorge- Schmerzen sich einstellen, erscheint ihm die gebenen »weiten, stillen Friedens«, begleitet Leuchte seines Lebenspfades, die Idee, das Ideal, vom ebenso poetisch heraufbeschworenen das er zu verwirklichen, künstlerisch darzustel- Lerchengezwitscher. Die drei Gedichte von len versucht hat, das er aber nicht vollenden Hermann Hesse, »Frühling«, »September« konnte, weil es von einem Menschen nicht zu und »Beim Schlafengehn«, teilen mit »Im vollenden war, die Todesstunde naht, die Seele Abendrot« zwar gemeinsame Wort- und Be- verlässt den Körper, um im ewigen Weltraum deutungsfelder von Dunkel und Nacht, Mü- das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden, digkeit und Tod; doch exponieren Strauss’ was es hienieden nicht erfüllen konnte.« Vertonungen zumeist lichte Bildnisse von der überschwänglichen Natur und von seelischer Noch ein Hinweis aus der eifrig analysieren- Entgrenzung. den Musikwissenschaft soll Ihnen nicht un- Ob Strauss damit in Reflexion des eigenen na- terschlagen werden: Es ist eine Melodiebewe- henden Todes einen wohlwollenden Rück- gung aus regelmäßig aufsteigenden Vierteln, blick auf sein persönliches musikalisches gefolgt von einem markanten Oktavsprung, Schaffen warf? Ob mit der Vereinigung des welche in diesem Werk zur bedeutungs- überweltlichen Ideal-Bilds mit dem diesseiti- schwangeren Vertonung jener mehrfach an- gen Lerchengezwitscher das Erreichen des gebahnten und final vervollkommneten Idee Geniestreichs auf Erden verbildlicht wird? eines Genies und des Moments der Verklä- Diese Fragen überlassen wir ganz Ihnen. rung wird ... 8/9
VORSCHAU 4. LOH-KONZERT »Klassische Leichtigkeit« Johann Michael Haydn, 25. Sinfonie G-Dur, MH 334 (mit einer Einleitung von Wolfgang Amadeus Mozart KV 444) Joseph Haydn, 1. Violinkonzert C-Dur Hob. VIIa:1 Franz Schubert, 5. Sinfonie B-Dur D 485 Johann Michael Haydn stand seit jeher im Schatten seines jüngeren Bruders Joseph Haydn. Kein Geringerer als Mozart aber schätzte ihn. Die Hochachtung zeigte sich nicht zuletzt darin, dass Mozart eine Sinfonie Michael Haydns kurzerhand abschrieb und mit einer 20-taktigen Einleitung versah. Lange wurde Mozart fälschlicherweise die gesamte Komposition zugeschrie- ben. Joseph Haydn komponierte sein Violinkonzert C-Dur für den italienischen Geiger Luigi Tomasini, der damit seine geigerische Virtuosität und emotionale Musikalität zeigen konnte. Franz Schuberts lichte und leichte 5. Sinfonie rundet diesen Abend ab. Violine und musikalische Leitung Tomo Keller Loh-Orchester Sondershausen 1. Juni 2022, 19.30 Uhr, Achteckhaus, Schloss Sondershausen Bild- und Textquellen: Abbildungen aus commons wikimedia: Julie von Egloffstein, Mutterschaft, 1833; Tina Blau, Kinder an der Friedhofsmauer, 1899. Orchesterfotos S. 1 und 11 © András Dóbi, S. 2/3 © Marco Kneise; Porträt Meike Hartmann © T.Behind-Photographics, Porträt Daniel Klajner © Julia Lormis. Das Zitat von Richard Strauss auf S. 9 stammt aus: Richard Strauss: Schaffen, Manuskript, vermut- lich 1895, zit. nach Walter Werbeck: Die Tondichtungen von Richard Strauss, Tutzing 1996. Die Liedtexte zu Strauss: Vier letzte Lieder sind aus der Partitur, Boosey & Hawkes, 1950 entnommen. Der Text zu Mozart: Abendempfindung an Laura stammt aus: Neue Mozartausgabe online, III/8, S. 42. Die Texte von Lina Bischoffberger und Katrin Stöck sind Originalbeiträge für dieses Programmheft. Wir danken für die großzügigen Blumenspenden des Fördervereins Loh-Orchester Sondershausen e.V.
Abendempfindung an Laura Joachim Heinrich Campe Abend ist’s, die Sonne ist verschwunden, und der Mond strahlt Silberglanz; so entflieh’n des Lebens schönste Stunden, Flieh’n vorüber wie im Tanz! Bald entflieht des Lebens bunte Szene, und der Vorhang rollt herab; Aus ist unser Spiel! des Freundes Träne fließet schon auf unser Grab. Bald vielleicht – mir weht, wie Westwind leise, eine stille Ahnung zu –, schließ ich dieses Lebens Pilgerreise, fliege in das Land der Ruh. Werd’t ihr dann an meinem Grabe weinen, trauernd meine Asche seh’n, dann, o Freunde, will ich euch erscheinen und will Himmel auf euch weh’n. Schenk auch du ein Tränchen mir und pflücke mir ein Veilchen auf mein Grab, und mit deinem seelenvollen Blicke sieh dann sanft auf mich herab. Weih mir eine Träne, und ach! schäme dich nur nicht, sie mir zu weih’n; Oh, sie wird in meinem Diademe dann die schönste Perle sein. 14/15
Impressum: Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH Spielzeit 2021/22, Intendant: Daniel Klajner Käthe-Kollwitz-Straße 15, 99734 Nordhausen, Tel: (0 36 31) 62 60-0 www.theater-nordhausen.de, Redaktion und Gestaltung: Dr. Katrin Stöck, Satz und Layout: Ralph Haas Konzert-Programmheft Nr. 12 der Spielzeit 2021/22.
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