Luftqualität unter der Lupe - Messen - Bewerten - Beraten - Deutscher Wetterdienst
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Gesundheits- relevantte Luftbeimengu ungen 6 Bestimmung Luft und nd ihre Bestanddte teile der Luftqualität ät 4 8 Messtechnik 12 Einfluss der Meteorologie 17 Beurteilung der Qualitätssicherung Luftqualität und Perspektiven 20 22 2
Was ist Luft? Luft ist eine der wichtigsten Grundlagen zum Leben. Luft kann man in der Regel nicht sehen, hören, schmecken, riechen oder fühlen. In extremen Fällen nehmen wir wahr, ob die Luft, die uns umgibt, sehr sauber oder stark belastet ist. Normalerweise sind wir aber auf Messungen durch Experten angewiesen. In Kur- und Erholungs- orten kommt der Luft- qualität eine ganz nissen dar, wie sie häu- „Die Luft ist rein“ be- besondere Bedeutung fig in Großstädten und deutet im übertragenen zu, schließlich trägt sie Ballungsgebieten anzu- Sinne einen Zustand dazu bei, die Qualität treffen sind. Bereits im bzw. eine Situation ohne der Kur sicherzustellen 18. Jahrhundert galt die Störkomponenten oder und den kurmedizini- Luft in Kur- und Erho- Gefahren, wortwört- schen Erfolg zu unter- lungsorten als gesund- die Gemeinden auf die lich eine Luft frei von stützen. Deshalb sind heitsfördernd und wurde Kompetenz und die über Inhaltsstoffen, die für die vom Deutschen Heil- für kurmedizinische An- 50-jährige Erfahrung Mensch und Umwelt bäderverband e.V. und wendungen eingesetzt. des Deutschen Wetter- schädlich sind. Deutschen Tourismus- Heutzutage findet sie dienstes (DWD) zurück. verband e.V. festgeleg- zunehmend auch präven- Wie rein die Luft an ten Qualitätsstandards tiv Anwendung. Natürlich steht es jeder einem Ort ist, kann an- strenger als die nach Gemeinde frei, ob Kurort hand von Konzentratio- deutschem und europä- Für den Nachweis einer oder nicht, die Luftquali- nen verschiedener Luft- ischem Recht festgeleg- sauberen Luft werden in tät vom DWD überprüfen inhaltsstoffe bestimmt ten Grenzwerte für die regelmäßigen Abständen zu lassen, um so mit dem werden. Gesundheits- Luftqualität. Luftqualitätsmessungen amtlichen Luftqualitäts- und umweltgefährdende durchgeführt. Um zum gutachten die Attraktivi- Komponenten dürfen Kur- und Erholungsorte Kur- und Erholungsort tät des Heimatortes als dabei einen bestimm- weisen grundsätzlich durch die Genehmi- Urlaubsziel zu erhöhen. ten Grenzwert nicht eine Luftqualität auf, die gungsbehörden (z. B. überschreiten. Ist dies weit über dem Durch- Bezirksregierungen) Die Feinstaubkonzen- doch der Fall, müssen schnitt liegt. Damit stel- ernannt (prädikatisiert) trationen des lufthygie- Maßnahmen zur Verbes- len Kur- und Erholungs- zu werden, oder dieses nischen Referenzmess- serung der Luftqualität orte eine Entlastung von Prädikat nach einem netzes des DWD und der umgesetzt werden. Da- den Immissionsverhält- bestimmten Zeitraum Kurorte werden im Inter- mit die Luft rein bleibt zu bestätigen, ist unter net veröffentlicht. Dieser bzw. reiner wird, sind anderem ein amtlich an- Service wird um weitere europaweit Rechtsvorga- erkanntes Luftqualitäts- Komponenten erweitert. ben zur Luftreinhaltung gutachten vorzulegen, verabschiedet worden. das einjährige Messun- gen der Luftqualität vor- aussetzt. Dabei greifen 3
Luft und ihre Bestandteile Die Luft unserer Atmosphäre ist ein Gemisch aus vielen Gasen, hauptsächlich Stickstoff (N2 ), Sauerstoff (O2 ), Edelgase, Wasserdampf (H2O) und Kohlendioxid (CO2 ). Viele weitere Gase kommen in so geringen Konzentrationen vor, dass man sie Spurengase nennt. Neben gasförmigen Molekülen enthält die Luft auch noch eine ganze Reihe von flüssigen, festen oder aus verschiedenen Phasen Die Spurengase haben verschiedene Quellen, kombinierten Teilchen, die Aerosole. Senken und Aufenthalts- zeiten in der Atmosphäre. Wasserdampf, Kohlendi- diesen natürlichen Treib- Dementsprechend liegen oxid, Ozon (O3), Methan hauseffekt ist Leben auf sie in sehr unterschied- (CH4 ) und Distickstoff- unserem Planeten über- lichen Konzentrationen oxid (N2O, „Lachgas“) haupt erst möglich. Der vor. Mit ihren individu- bewirken, dass die Mensch ist allerdings ellen Absorptions- und mittlere Oberflächen- in der Lage, mit seinen Emissionseigenschaften temperatur der Erde Emissionen diese natür- wirken sie unterschied- von -18°C auf +14°C liche Zusammensetzung lich stark auf den Strah- angehoben wird. Durch empfindlich zu stören. lungshaushalt der Erde. Sowohl im Strahlungs- haushalt als auch bei physikalischen und che- mischen Prozessen in der Atmosphäre spielen Aerosolpartikel eine wichtige Rolle. Die Größe der Partikel vari- iert von wenigen Nano- metern (nm) bis zu etwa 100 Mikrometern (µm). Chemische Zusammenset- ▲ zung der Luft. Hauptbestand- teile sind Stickstoff mit 78,1 % und Sauerstoff mit 20,9 %, die zusammen 99 % ausmachen. Die Spurenstoffe stellen einen vergleichbar geringen Anteil dar, haben dennoch einen erheblichen Einfluss auf die Luftqualität. 4
Verdeutlichung von Längenskalen ▲ von Nano bis Makro Es werden folgende Partikelgrößenbereiche unterschieden: ▪ Ultra-Feinstaub (PM0.1) mit einem Partikeldurchmesser < 0,1 µm, ▪ Feinstaub (PM2.5) mit einem Partikel- durchmesser < 2,5 µm, ▪ Grobstaub mit einem Partikeldurchmesser > 10 µm, ▪ Inhalierbarer Grob- staub mit einem Parti- keldurchmesser zwi- schen 2,5 und 10 µm. Inhalierbarer Grob- staub und PM2.5 zu- sammengefasst wird vielfach als Feinstaub PM10 bezeichnet. Der jeweilige Anteil der verschiedenen Luftinhaltsstoffe (Gase, Partikel) bestimmt, wie sauber bzw. belastet unsere Luft ist, die wir atmen. Für Mensch und Größenverteilung des Umwelt sind viele der atmosphärischen Aerosols in idealisierter Form Luftinhaltsstoffe ober- bezogen auf die Massen- halb bestimmter Kon- konzentration nach Whitby zentrationen beeinträch- und Cantrell (1976). tigend oder schädlich. Mit Partikelgrößen von wenigen Nanometern bis zu etwa 100 Mikrometern Wenn das der Fall ist, überdeckt die Größen- spricht man von „Luft- verteilung fünf Größen- verunreinigungen“ oder ordnungen. ▲ „Luftschadstoffen“. 5
Gesundheitsrelevante Luftbeimengungen und gesetzliche Rahmenbedingungen Seit 1974 erfolgt in Deutschland die Messung und Bewertung der Luft und damit eine geregelte Überwachung der Luftqualität. Die Europäische Union zog nach und legte mit ihren Richtlinien den Grundstein für eine Vereinheitlichung innerhalb Europas, denn Luft kennt keine Grenzen. Luftbeimengungen, die Ammoniak, die Zunah- Luftschadstoffen auf der 39. BImSchV „Ver- auf Mensch und Umwelt me von Feinstaub und Mensch und Umwelt. ordnung über Luftquali- wirken, sind vor allem klimarelevanten Gasen Emission und Immission tätsstandards und Emis- reaktive Gase wie z. B. die führenden Umwelt- hängen prinzipiell zu- sionshöchstmengen“ ist Schwefeldioxid (SO2), themen. sammen; Rückschlüsse ab dem 1. Januar 2015 Stickoxide (NOX, NO2), von Emission auf Im- für Feinstaub PM2.5 ein Kohlenmonoxid (CO), Um eine Luftqualität mission sind jedoch nur Grenzwert von 25 µg/m³ Ozon, Benzol (C6H6), sicherzustellen, die die bedingt möglich. So ist verbindlich (Jahresmit- Ammoniak (NH3), flüch- menschliche Gesundheit beispielsweise bei NO2 tel), siehe auch Tabelle. tige organische Verbin- und Umwelt vor solchen trotz Emissionsrückgang Ab dem 1. Januar 2020 dungen (volatile organic Luftverunreinigungen die Immissionsbelastung wird dieser auf 20 µg/m³ compounds, VOC) und schützt, wurden ab vor allem an verkehrsrei- abgesenkt. Die Weltge- Stäube wie z. B. PM2.5 Mitte der 1990er Jahre chen Standorten immer sundheitsorganisation oder PM10. europaweit Rechtsvor- noch deutlich erhöht. (WHO) empfiehlt einen schriften zur Luftrein- strengeren Grenzwert für Unkontrollierte Emissio- haltung eingeführt. Dies Die Rechtsvorschriften PM2.5 mit 10 µg/m³ und nen von Luftbeimengun- hatte zur Folge, dass regeln sowohl den Aus- für PM10 mit 20 µg/m³ gen führten in den seitdem die Emission be- stoß von festen und gas- (WHO 2006). In den Ver- 1950er und 1960er Jah- stimmter Luftschadstof- förmigen Stoffen (Emis- einigten Staaten von ren besonders im Winter fe stark zurückgegan- sion) als auch die Einwir- Amerika liegt derzeit der während austausch- gen ist (siehe Abbildung kung dieser auf Mensch Standard für PM2.5 bei armer Wetterlagen in rechts). und Umwelt (Immission). 12 µg/m³ (US-EPA, Uni- Verbindung mit hohen Dafür werden in den ted States Environmen- Staub- und SO2-Konzen- Für die Beurteilung der verschiedenen Bundes- tal Protection Agency). trationen zu Smog. Eine Luftqualität ist neben der Immissionsschutzverord- andere Art des Smogs Emission auch die Im- nungen (BImSchV) für Die Wirkung von Luft- trat in den 1980er und mission maßgebend. Un- viele Luftinhaltsstoffe beimengungen auf den 1990er Jahren vor allem ter Immission versteht Grenzwerte festgelegt, Menschen ist sehr kom- im Sommer auf: Hohe man die Einwirkung von die einzuhalten sind. In plex und damit schwierig Emissionen von VOC und NOX zusammen mit NO2 PM2.5 PM10 intensiver Sonnenein- (µg/m³) (µg/m³) (µg/m³) strahlung führten zu 39. BImSchV (EU) 40 25 40 hohen O3 -Konzentratio- 20 (ab 2020) nen (fotochemischer WHO 40 10 20 Smog). Heutzutage sind US-EPA 100 12 – der hohe Eintrag von ▲ Standards für NO2, PM2.5 und PM10 6
Emissionsentwicklung verschiedener Luftschadstoffe von 1990 bis 2013 ▼ zu quantifizieren. So können infolge individu- eller Prädispositionen (Anfälligkeit) auch bereits unterhalb der vorgeschriebenen Grenz- bzw. Richtwerte Gesund- heitsschädigungen auf- treten (z. B. Dockery et al. 1993, Pope et al. 2002, Thurston et al. 2016). Die Einhaltung der ge- setzlichen Vorgaben un- terliegt in Deutschland den Umweltbehörden der Bundesländer und dem Umweltbundesamt. 7
Bestimmung der Luftqualität in Kurorten Da „saubere Luft“ sowohl direkt als auch unterstützend therapeutisch wirkt, soll sie weniger Luftbeimengungen enthalten als am Heimatort des Kurgastes. Dafür sind entsprechende Qualitätsstandards einzuhalten, die deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Messkonzept mittlere, charakteristi- trationen im Winter sind Ideal wäre es, die luft- sche Belastung dieser kein Maßstab für saube- hygienische Situation Leitsubstanzen kosten- re Luft. Stattdessen wird am Kurort möglichst günstig zu bestimmen. eine Ozon-Vorläufersub- vollständig zu erfassen. Um dies zu ermöglichen, stanz, das NO2, verwen- Dem steht jedoch ein kommen etablierte Ver- det: Es entsteht bei jeder nicht zu finanzierender fahren mit einer wöchent- Art von Verbrennung und Aufwand gegenüber. lichen Auflösung zum stammt hauptsächlich Deshalb werden so ge- Einsatz. aus anthropogenen Quel- nannte „Leitsubstan- zen“ gemessen, die sich als Indikatoren für die Schadstoffbelastung der Luft bewährt haben: ▪ Stickstoffdioxid, ▪ Feinstaub und der darin enthaltende Ruß, ▪ Grobstaub. Neben der gesamten Grobstaubbelastung werden auch der Anteil lichtundurchlässiger Stickstoffdioxid und len (Verkehr, Hausbrand, (opaker) Partikel sowie Ozon industrielle Prozesse). die Staubinhaltsstoffe Der eigentliche Schlüs- Natürliche Emissionen, Pollen und an Küsten- selparameter für gasför- die allerdings in Europa standorten zusätzlich mige Luftschadstoffe ist vergleichsweise wenig Seesalz analysiert. troposphärisches Ozon. zur Hintergrundbelastung Als sekundärer Spuren- beitragen, sind mikrobio- Ziel der Luftqualitäts- stoff wird O3 nicht direkt logische Reaktionen im messungen ist es, die emittiert, sondern aus Boden, Vulkanausbrüche Vorläufersubstanzen und Blitze. NO2 ist des- erst in der Atmosphäre halb hervorragend als gebildet. Er ist aufwendi- Indikator für die Belas- ger zu messen und nicht tung einer Luftmasse mit hinreichend eindeutig, anthropogenen Beimen- denn niedrige Konzen- gungen geeignet. 8
Lungengängigkeit von ▲ Partikeln im menschlichen Atemtrakt und in der Lunge, Abscheidegrad > 50 % (nach DIN 1996, VDI 1999). Je nach Art extrathorakal Nasenschleimhäute der Atmung (z. B. Mund, Nase), und Rachen > 10 µm Geschwindigkeit des Atem- stroms (z. B. Ruhe, Sport) und Kehlkopf 5 – 6 µm unterschiedlicher Geometrie (z. B. Kind, Erwachsener) des Atemtraktes kann der tatsäch- Luftröhre und liche Wert davon abweichen. Hauptbronchien 3 – 5 µm thorakal sekundäre und terminale Bronchien 1 – 3 µm alveolär Alveolen < 1 µm die Benzolbelastung in der Außenluft deutlich zurückgegangen ist. Be- reits ab 2005 wird der seit 2010 gültige Immis- Beim Menschen kann erhalten und Verunsi- Aromatische sionsgrenzwert von NO2 vor allem die Atem- cherungen abzubauen, Kohlenwasserstoffe 5 µg/m³ im Jahresmittel wege schädigen. Lungen- hat der Kurort Sorge (BTX: Benzol, Toluol, in Städten und Ballungs- funktionsänderungen so- zu tragen, dass sich der Xylol) gebieten mit wenigen wie Atemwegserkrankun- Kurgast über bestehen- Benzol ist die Leitsub- Ausnahmen eingehalten. gen (z. B. chronischer de Ozonwarnungen und stanz für aromatische In Kur- und Erholungs- Husten, Bronchitis) sind Verhaltensempfehlungen Kohlenwasserstoffe. orten ist deshalb die die Folge. Durch Lang- informieren kann. Wei- Es wird hauptsächlich Messung von Benzol zeiteinwirkung nimmt terhin ist es Aufgabe der durch Abgase von Ben- nicht mehr erforderlich. das Risiko für Atem- Kurorte, sich nachdrück- zinmotoren freigesetzt. wegserkrankungen zu. lich für Maßnahmen Seit dem Jahr 2000 ist Feinstaub Mittlerweile gilt NO2 einzusetzen, die einen europaweit ein Benzol- Feinstaub (PM2.5) ent- auch als krebserregend. Rückgang der Emissio- gehalt im Ottokraftstoff steht überwiegend aus nen der Vorläuferstoffe von maximal 1 % erlaubt gasförmigen Vorläufer- Ozon kann ebenfalls zu für die Ozonbildung zum (Richtlinie 98/70/EG). substanzen (sekundäre Entzündungsreaktionen Ziel haben. Dies hat zur Folge, dass Partikel). Feinstaub der Atemwege führen. kommt zum Teil aus den Bei andauernder, hoher gleichen Quellen wie NO2 Ozon-Exposition steigt (Verkehr, Hausbrand, das Risiko für Lungen- industrielle Prozesse). krebs und Schädigungen Darüber hinaus trägt die des Herz-Kreislaufsys- Landwirtschaft, speziell tems. Um die mensch- die Tierhaltung, durch liche Gesundheit zu Ammoniak-Emissionen zur Feinstaubbelastung bei. Zu natürlichen Fein- staubquellen zählen z. B. Waldbrände, Vulkan- ausbrüche und Meeres- gischt. 9
Es ist erwiesen, dass grund ihrer großen An- Grobstaub Auch größere Partikel Feinstaub gesundheits- zahl haben sie insgesamt Der inhalierbare Grob- (> 10 µm) besitzen eine schädlich ist. Er gelangt eine vergleichsweise staub (2,5 bis 10 µm) gesundheitliche Rele- in die tiefen Atemwege große Teilchenoberflä- dringt nicht mehr ganz vanz. Sie werden zum bis zu den Alveolen. che. Besonders gesund- so tief in die Lungen ein, einen als belästigend Feinstaub wird daher heitlich relevant sind aber immer noch weit empfunden; ein Um- auch als „lungengängi- die an der Oberfläche genug, um gesundheits- stand, dessen psycho- ger“ Staub bezeichnet. anhaftenden, toxischen schädlich zu wirken. Er logische Wirkung auf Lagert sich der Fein- und kanzerogenen Sub- entsteht nicht mehr aus den Behandlungserfolg staub im Lungengewebe stanzen wie z. B. Schwer- gasförmigen Vorläufern, einer Kur nicht vernach- ab, können Entzündungs- metalle, polyzyklische sondern wird direkt in lässigt werden darf. reaktionen bis hin zu aromatische Kohlen- die Atmosphäre emit- Zum anderen gelangen chronischen Lungen- wasserstoffe (PAK) und tiert (primäre Partikel, Partikel mit der Atem- erkrankungen wie Bron- Ruß. Letzterer entsteht zum Teil aus ähnlichen luft in den Atemtrakt. chitis, Asthma oder COPD bei der unvollständigen Quellen wie die gas- Sie werden zum größten (chronic obstructive pul- Verbrennung von orga- förmigen Vorläufer von Teil von den Schleimhäu- monary disease, chro- nischem Material wie PM2.5). ten im Nasen- und Ra- nisch obstruktive Lungen- Holz, Kohle und Öl. chenraum abgefangen. erkrankung) ausgelöst INFO werden. Auch Schädi- Aufgrund unterschied- gungen des Herz-Kreis- lichen physikalisch- laufsystems können die chemischen Verhaltens Unterscheidung Feinstaub und inhalierbarer Folge sein. Ultrafeine in der Atmosphäre (Ab- Grobstaub Partikel können weitaus bau- und Umwandlungs- Vielfach wird PM10 (alle Teilchen mit einem Durchmesser tiefer in den Organismus prozesse), unterschied- bis 10 µm) als Feinstaub bezeichnet. Bei der Fraktion eindringen (z. B. Lymph- licher atmosphärischer PM2.5, die in PM10 enthalten ist, handelt es sich überwie- knoten, Blutbahn). Auf- Verweildauern und gend um sekundäre Partikel; also um solche, die aus anderer Quellenzusam- gasförmigen Vorläufern gebildet werden, während die mensetzung ist keine Fraktion von 2,5 bis 10 µm (inhalierbarer Grobstaub) ausgeprägte Korrelation hauptsächlich aus primären, also direkt emittierten Parti- zwischen NO2 und Fein- keln besteht. Schon allein durch diese unterschiedlichen staub gegeben. Somit Quellen resultiert ein unterschiedliches Verhalten in der ist es erforderlich, dass Atmosphäre. Aber auch die Wirkung auf den menschli- auch Feinstaub und Ruß chen Organismus ist eine andere (siehe Text). Deshalb für die Luftqualitäts- sollten diese Partikelfraktionen auch getrennt gemessen beurteilung gemessen werden. werden. 10
Sie können aber auch bis winnung, Bauwesen, in den oberen Bereich Schüttgutumschlag und der Bronchien vordrin- Landwirtschaft. Zu den gen und angelagerte natürlichen Grobstaub- Schadstoffe einbringen. quellen zählen Trocken- Große Partikel fungieren und Wüstengebiete, auch als „Träger“ für Ackerflächen, Vulkane, kleinere, oft kanzerogene Waldbrände, Vegetation wird diese durch den Seesalze: Die von der Teilchen. und Meeresgischt. Blütenstaub (Pollen) Meeresgischt und -bran- von Bäumen, Gräsern, dung in die Atmosphäre Getreide und Kräutern. gebrachten Salze sind Darunter gelten beson- ein Beispiel dafür, dass ders Hasel, Erle, Birke, nicht jeder Luftinhalts- Esche, Gräser inklusive stoff schädlich ist. Von Roggen sowie Beifuß der Luft transportierte und Ambrosia als stark Seesalz-Aerosole kön- allergen. Die in den Pol- nen vor allem bei Atem- len enthaltenen Allerge- wegserkrankungen und ne (= Proteine) werden Hauterkrankungen po- vom Immunsystem als sitiv auf die Gesundheit Fremdkörper gesehen wirken. An der See und und abgewehrt. in der Nähe von Gradier- Das Allergiepotenzial werken wird Seesalz für nimmt bei Pollen unter therapeutische Zwecke Bei Grobstaub handelt es Pollen: Die von der Ve- Schadstoffeinwirkung zu. eingesetzt. sich um eine Mischung getation freigesetzten von Partikeln unter- Pollen gehören mit ei- Im Zuge der häufiger schiedlicher Herkunft nem charakteristischen auftretenden Allergien und Beschaffenheit. An- Durchmesser von 15 bis steigt der Bedarf an Kur- thropogene Quellen sind 80 µm zu Grobstaub. orten mit ausgewiesener beispielsweise Verkehr Für die Gesundheit sind Zertifizierung über Aller- (Reifen- und Straßenab- Pollen insofern relevant, genfreiheit bzw. -armut. rieb, Verbrennungsrück- da sie Heuschnupfen, stände), industrielle Asthma bronchiale und Prozesse, Energiege- andere allergisch be- dingte Reaktionen aus- lösen können. Derzeit leiden nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabundes e.V. 16 % der deutschen Bevölke- rung unter einer Pollen- allergie, mit steigender Tendenz. Hervorgerufen 11
Messtechnik des DWD Im Rahmen der Luftqualitätsmessungen verfügt der Deutsche Wetterdienst über verschiedene Mess- und Analyseverfahren, die nationale und internationale Qualitätsnormen erfüllen. Die Analytik findet im Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes in Freiburg statt. links: Sedimentationssammler Sigma-2 nach VDI 2119 für eine wöchentliche Grobstaubprobe- nahme. Befestigungsmöglich- keiten von Diffusionsröhrchen für eine Stickstoffdioxidprobe- nahme im Gehäusekopf rechts: Diffusionsröhrchen nach PALMES und Ionen- chromatograph zur Analyse der exponierten Sammler ▲ PALMES-Diffusionsröhr- bracht ist. Dieser bindet eine NO2-Konzentration luft über einen Probe- chen als Stickstoffdioxid- die NO2-Moleküle aus der umgerechnet. nahmekopf an (siehe Ab- sammler Luft. Die Probenahme bildung). Ein integrier- beginnt, wenn der Ver- Der Mini-Volumen- ter Vorabscheider ent- Stickstoffdioxid: Der schlussstopfen abgenom- sammler (Mini-VS) als fernt Partikel mit einem Stickstoffdioxidgehalt men wird. Feinstaubsammler Durchmesser ≥ 2,5 µm der Luft wird mittels aus dem Luftstrom. Dies Diffusionsröhrchen nach Stickstoffdioxid- Feinstaub: Das Mini-VS erfolgt über eine defi- PALMES ermittelt. Im Ge- analyse: Das gesam- saugt aktiv mittels einer nierte Richtungsände- häusekopf des Sigma-2- melte NO2 wird in Form Pumpe die Umgebungs- rung des Luftstroms bei Gerätes können ein oder des Nitrit-Ions NO2- mehrere Diffusionsröhr- nachgewiesen. Als Ana- chen befestigt werden. lysemethode wird die Ionenchromatographie INFO Die Röhrchen sind mit eingesetzt. Mit Hilfe Berechnung der NO2-Konzentration einem Filter versehen, der Fick’schen Diffusi- mNO2- l CNO2 = auf dem der Absorber onsgleichung wird das sDNO2t Triethanolamin aufge- gesammelte Nitrit in NO2-Bestimmung mit Diffusionssammlern CNO NO2-Konzentration (µg/m³) mNO– Masse des gesamten Nitrits (NO–2 ) in µg 2 2 l Länge des Diffusionsröhrchens in mm s Querschnitt des Diffusionsröhrchens in mm² DNO Diffusionskoeffizient für NO2 (0,154 cm²/s bei 20°C) 2 t Sammeldauer in s 12
konstanter Strömungsge- Präparation zur Rußanalyse: ▲ schwindigkeit: Die größe- Oben: Filter mit unterschiedlich ren, schwereren Partikel hohem Rußanteil: unbeprobter Filter, Filter charakteristisch werden aufgrund ihrer tion ermittelt. Sie stellt für Kurorte und für städtische Trägheit auf den Boden Verkehrsstandorte (von links ein Maß für den Rußge- des Vorabscheiders ab- nach rechts) halt dar: Je dunkler die geschieden und bleiben Mitte und unten: Stanzung Probe, desto stärker die dort haften. Partikel und eingebettete Filterteile Lichtabsorption und des- kleiner 2,5 µm passieren to höher der Rußgehalt. den Vorabscheider unge- hindert und werden auf Zurzeit entwickelt das einem Filter gesammelt. Zentrum für Medizin- Als Filtermaterial eignet Meteorologische For- sich ein sehr feines Glas- schung des DWD in Frei- fasergeflecht. burg ein Verfahren, um die Herkunft des Rußes Optional können auch zwischen fossilem (Öl) andere Staubfraktionen und rezentem (Holz) An- (z. B. PM1, PM10) ermit- teil aufzuschlüsseln. telt werden, indem die entsprechende Düse im niert und gewogen. Die Analyse von Ruß im Seesalz im PM10: Für Probenahmekopf einge- durch Wägung ermittel- Feinstaub: Für die die Bestimmung von setzt wird. te Massendifferenz ent- Rußmessung wird ein atembaren Seesalzpar- spricht der gesammelten optisches Messverfahren tikeln (Natriumchlorid, Feinstaubanalyse: Zur Feinstaubmasse. eingesetzt, welches vom NaCl) wird ein Teil aus Bestimmung der Fein- Deutschen Wetterdienst der Filterprobe in Was- staubkonzentration wer- Unter Berücksichtigung eigens für Messungen ser gelöst. Die in der den die Filter vor und des angesaugten Luft- in Kurorten entwickelt Lösung enthaltenen nach der Probenahme volumens wird die Fein- wurde. Ein Teilstück des Salze werden anschlie- mit einer Mikrowaage staubkonzentration Filters wird dazu in eine ßend mittels Ionenchro- in einem Wägeraum bei (Staubmasse pro Luft- Flüssigkeit mit gleichem matographie als Anionen konstanter Lufttempera- volumen, Einheit µg/m³) optischen Brechungsin- (Chlorid, Nitrat, Sulfat) tur und Feuchte konditio- berechnet. dex eingebettet. Dadurch und Kationen (Natrium, werden Filtermaterial Ammonium, Kalium, und Störkomponenten Calcium, Magnesium) wie Minerale oder biolo- nachgewiesen. gisches Material optisch ausgelöscht. Lediglich die Rußpartikel bleiben sichtbar. Anschließend wird im Spektrometer bei Licht der Wellenlänge 650 nm die Lichtabsorp- Mini-VS ▲ für eine wöchentliche Feinstaubprobenahme 13
Automatische Bildanalyse zur quantitativ-mikro- skopischen Auswertung von Grobstaubproben, die mit dem Passivsammler Sigma-2 gesammelt wurden. ▲ Der Passivsammler Grobstaubanalyse: Für Durchmesser von 2,5 automatisches Verfahren (Sigma-2) als Grobstaub- die mikroskopische Ana- bis 80 μm. Zur Auswer- zur digitalen Mikrosko- sammler lyse wird als Abscheide- tung wird ein vom DWD pie (Bildanalyse) ein- fläche eine durchsichtige eigens entwickeltes, gesetzt. Dieses Analyse- Grobstaub: Das Sigma-2 Plexiglasfolie eingesetzt, kommt im Vergleich zum wobei die Oberseite der Feinstaubsammler ohne Folie mit einem witte- eine Pumpe aus und rungsbeständigen Kleber kann daher unabhängig beschichtet ist (Haftfo- vom Stromnetz betrieben lie). Die Sedimentation werden. Partikel, die der Staubpartikel auf durch die Öffnungen in dieser Oberfläche erfasst das windberuhigte und vollständig alle Staub- niederschlagsgeschützte partikel mit einem Innere des Sammlers gelangen, sinken unter dem Einfluss der Schwer- INFO kraft (Sedimentation) Berechnung der Grobstaub-Konzentration auf eine Haftfolie am Boden des Gerätes ab. CP Staubkonzentration (µg/m³) DP- Massen-Depositionsrate (µg/cm² s) V TS Endsinkgeschwindigkeit nach Stokes (cm/s) ρP Mittlere Dichte der Partikel in g/cm³ dP Partikeldurchmesser in µm g Erdbeschleunigung 981 cm/s² η dynamische Viskosität der Luft (1,813 10-⁴ g/cm s bei 20°C) 14
verfahren erlaubt die Grobstaubprobe: Die mikroskopische ▲ Erfassung, Vermessung Staubanalyse kann die Staubbestand- teile, z. B. den schwarzen Reifenabrieb, und Unterscheidung die grün markierten Pollenkörner oder der Grobstaubpartikel die transparenten, nur schwach gefärbten nach ihren optischen Mineralpartikel unterscheiden und so die Eigenschaften. Die Ana- Herkunft einer Staubbelastung belegen. lysewerte liefern eine Partikel-Anzahldeposi- tionsrate (Partikel pro aufgrund deutung der z. B. lichtundurchlässi- Fläche und Sammelzeit- ihrer optischen Staubbelastung. gen (opaken) verkehrs- raum). Daraus kann mit Eigenschaften in Par- Dadurch ist eine einfa- bedingten Abrieb- oder Hilfe des Stokes’schen tikelklassen einheitli- che Unterscheidung zwi- rußhaltigen Verbren- Gesetzes die Partikel- cher Dichte eingeteilt. schen weitgehend harm- nungspartikeln möglich. Massenkonzentration Darüber hinaus erlaubt losen Staubpartikeln, Ein technisches Regel- (Partikelmasse pro die mikroskopische wie z. B. lichtdurchläs- werk für die Probenah- Luftvolumen) berechnet Analyse Aussagen zur sigen (transparenten) me und mikroskopische werden. Dazu werden möglichen Herkunft, mineralischen Boden- Auswertung liegt mit der die Partikel nach ihrer Zusammensetzung und partikeln, oder gesund- VDI-Richtlinie 2119 vor Größe vermessen und gesundheitlichen Be- heitlich bedenklichen, (VDI 2013). 15
Größenverteilung: Die (Verkehrszentrum) und das Maximum der opa- mikroskopische Einzel- an einem Hintergrund- ken Partikelkomponente. partikelanalyse (Partikel- standort (Kurgebiet). Sowohl für das Maxi- durchmesser 2,5 – 80 μm) Während im Kurgebiet mum der transparenten an Grobstaubproben der wenige und kleine Parti- als auch der opaken Par- Messungen mit dem kel zu finden sind, treten tikel kann als Verursa- Passivsammler Sigma-2 im Verkehrszentrum deut- cher der Straßenverkehr ergibt für die unter- lich mehr und überwie- angenommen werden. schiedlichen Staubkom- gend große Partikel auf. Die mikroskopische ponenten typische An Hintergrundstatio- Untersuchung zeigt für Größenverteilungen in nen zeigt sich bei den den Reifenabrieb eine Abhängigkeit vom Stand- transparenten Partikeln typische Gestalt in Form ort. Die Größenvertei- im Größenbereich ober- kompakter Röllchen, lung der lichtmikrosko- halb von 10 μm ein aus- die sich morphologisch pisch „transparenten“ geprägter Rückgang der deutlich von kohlenstoff- Komponente mit ihren Konzentrationen auf- haltigen Verbrennungs- mineralischen und bio- grund fehlender lokaler produkten (Ruß, Asche) genen Partikeln (ohne Quellen. Die Größenver- unterscheidet und zur Pollen) unterscheidet teilung der opaken Par- Partikelerkennung die- sich deutlich von der tikel mit sehr niedrigen nen kann. Verteilung des opaken Konzentrationen bestä- Anteils (z. B. Abriebpar- tigt den Hintergrund- tikel und Verbrennungs- charakter. rückstände). An einem stark belas- Obenstehende Abbildun- teten, verkehrsreichen gen zeigen typische Standort liegt das Grob- Größenverteilungen der staubmaximum der Massenkonzentration transparenten Partikel vom transparenten und zwischen 10 und 20 μm. opaken Anteil des Grob- Weniger ausgeprägt, staubs an einem stark aber im gleichen Größen- belasteten Standort bereich, befindet sich 16
Einfluss der Meteorologie auf die Luftqualität So unterschiedlich Luftbeimengungen sein können, so unterschiedlich sind auch ihre Quellen und Senken, ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie ihre Aufenthaltszeit in der Atmosphäre. Dementsprechend sind sie auch unterschiedlich stark den meteorologischen Bedingungen ausgesetzt. Je nach Art der Luftbeimengung ist sie nur von lokaler (z. B. Grobstaub) oder aber von regionaler oder sogar globaler Bedeutung (z. B. CO2 ). Atmosphärische Aus- mengungen „keinen Ab- tauschbedingungen sender tragen“, und die Die Konzentration von Messungen über einen Luftbeimengungen am bestimmten Zeitraum Immissionsort hängt (z. B. eine Woche) ge- wesentlich von den mittelt werden, ist eine atmosphärischen Aus- genaue Zuordnung von tauschbedingungen meteorologischen Bedin- am Emissionsort sowie gungen relativ schwer. von Transport- und Um- Es lässt sich aber aus wandlungsprozessen den Wetterlagen im mehr oder weniger stark ▲ Die Immissions-Witterungs- zwischen Emissions- und Mittelungszeitraum der eingeschränkt. Dies liegt rose zeigt die mittlere Schadstoff- Immissionsort ab. vorherrschende Witte- Konzentration in Abhängigkeit von mitunter daran, dass im der vorherrschenden Witterung, rungstyp ableiten. Winterhalbjahr die Kraft beispielhaft für Stickstoffdioxid. Wird z. B. ein wasserlös- der Sonne nicht mehr Die Sektoren kennzeichnen die licher Stoff emittiert und Die verschiedenen Wit- ausreicht, die sich über großräumige Windrichtung des es regnet kurze Zeit spä- terungstypen weisen Nacht gebildete boden- jeweiligen Witterungstypen. Die ter, wird er recht schnell unterschiedliche Aus- nahe Kaltluftschicht zu Hochdruckwetterlagen ohne vor- herrschende Windrichtung sind wieder ausgewaschen, tauschverhältnisse der erwärmen. Da die darü- durch einen Kreis um den Mittel- ohne dass er durch den Luft auf (siehe Tabelle). ber liegende Luft kaum punkt gekennzeichnet. Je höher Wind weit transportiert Wie gut die Luft durch- abkühlt, bildet sich zwi- die Konzentration einer Schad- werden konnte. Um also mischt wird, hängt auch schen diesen beiden stoff-Komponente, desto größer die an einem Ort gemes- davon ab, in welcher Luftschichten eine Inver- der Radius des Kreises bzw. der senen Konzentrationen Jahreszeit der jeweilige Sektoren. Die Skalierung an den sion (Sperrschicht). Die Windrichtungsachsen gibt die von Luftbeimengungen Witterungstyp auftritt: Lufttemperatur nimmt jeweilige Konzentration an. richtig interpretieren zu So weisen beispielsweise mit dem Überschreiten können, sind Kenntnisse Nordwest- und Südwest- dieser Sperrschicht der meteorologischen lagen das ganze Jahr sprunghaft zu. Die da- Bedingungen von den gute Austauschbedingun- runter liegende Kaltluft- möglichen Quellen bis gen auf. Während win- schicht wächst infolge zum Messort sehr wich- terlicher Ost-, Süd- und schwacher Sonnenein- tig. Da die am Messort Hochdruckwetterlagen strahlung weiter an. So- gesammelten Luftbei- ist der Luftaustausch mit verhindert die Sperr- 17
schicht den Austausch lokale und regionale da die Bebauung (z. B. und die Reinigung der Topografie beeinflusst: „Straßenschluchten“) Luft. Die Folge: Die Luft So haben im stark ge- den Luftaustausch be- kann sich bei Vorhan- gliederten Gelände der hindern oder fördern densein entsprechender Mittelgebirge und Alpen kann. Ein Feld mit offe- Quellen mit Schadstoffen Berg-/Talwindsysteme ner, vielleicht sogar tro- anreichern. einen großen Einfluss ckener Erdkruste trägt auf die lokalen Aus- wesentlich stärker zur Die Witterungstypen er- tauschverhältnisse und lokalen Staubbelastung lauben oft Rückschlüsse demnach auf die örtli- bei als eine dichte Gras- auf Herkunft und Ursa- che Luftqualität. Diese decke. che der beobachteten Winde können aus den Luftbeimengungen. Auf höheren Bergregionen Ein weiterer beeinflus- dieser Grundlage lassen trockenere, saubere Luft sender Faktor ist der sich Hinweise entwickeln, in die Tallagen führen Ferntransport. Durch wie möglicherweise auf- und dort für eine gute spezielle meteorologi- tretende Beeinträchti- Durchmischung sorgen. sche Gegebenheiten kön- gungen vermindert oder nen Luftbeimengungen, sogar vermieden werden Zusätzlich beeinflusst die normalerweise recht können. auch lokale und regio- schnell wieder sedi- Emissionen von Vulkan- nale Bebauung und mentieren, über große ausbrüchen. Darüber hinaus werden Bewuchs die Konzen- Entfernungen trans- die Austauschbedingun- trationen von Luftbei- portiert werden, z. B. Charakteristische gen auch durch die mengungen am Messort, Saharastaub oder auch jahreszeitliche Verläufe Die einzelnen Luftin- haltsstoffe weisen un- terschiedliche jahres- zeitliche Variationen auf (siehe Abbildung). So zeigt sich bei Feinstaub und Stickstoffdioxid eine höhere Konzentration in den Wintermonaten in- folge eines zusätzlichen Schadstoffeintrags aus Geglätteter jahreszeitlicher Verlauf der Komponenten Fein- staub (oben), Stickstoffdioxid (Mitte) und Grobstaub (unten) auf Basis der Monatsmittel- werte der Stationen aus dem DWD-Referenzmessnetz für den Zeitraum 2008 – 2014 mit rot = Mittelwert, schwarz = Median und grau = Minimum und Maximum ▲ 18
Heizungsemissionen. Zu- Die Grobstaubkonzentra- dem begünstigen die in tion verhält sich genau dieser Jahreszeit häufig umgekehrt: Sie ist wäh- auftretenden austausch- rend der Wintermonate armen Wetterlagen relativ gering, da durch (Inversion) die Anreiche- feuchte oder schneebe- rung von Schadstoffen, deckte Oberflächen die während in den Sommer- Staubaufwirbelung redu- monaten eine bessere ziert wird. Der Anstieg im Durchmischung der Luft Frühjahr und teilweise in einen Konzentrations- den Herbstmonaten ist be- rückgang bewirkt. Beim sonders während trocke- NO2 kommt zusätzlich ner Witterungsabschnitte im Sommer noch ein ver- auf eine erhöhte Mobili- stärkter fotochemischer sierung von Staubparti- Abbau dazu. keln zurückzuführen. Saharastaub aus Nordafrika über dem Mittelmeer. Das Satellitenbild wurde am 29. Mai 2013 mit dem Bild- gebungs-Radiospektrometer mittlerer Auflösung (Moderate Resolution Imaging Spectro- radiometer (MODIS)) des NASA-Satelliten Terra aufgenommen. ▲ 19
Beurteilung der Luftqualität Wie sauber die Luft in einem Kur- oder Erholungsort ist, wird anhand von Qualitätsstandards einzelner Luftbeimengungen (Leitsubstanzen) bewertet. Diese Standards, so genannte Richtwerte, geben vor, wie häufig kurzzeitige Konzentrationspeaks auftreten dürfen und wie hoch die jährliche Schadstoffbelastung maximal sein darf. Mit dem Bundes-Im- In Kur- und Erholungsor- Heilbäderverband e.V. Die Richtwerte für die missionsschutzgesetz ten wird vorausgesetzt, zusammen mit dem jährlichen Höchstkon- (BImSchG) von 1974 dass nicht nur diese Deutschen Tourismus- zentrationen der einzel- wurde in Deutschland gesetzlichen Vorgaben verband e.V. für die nen Luftbeimengungen erstmalig die Überwa- eingehalten werden, Leitsubstanzen verschie- liegen an Hintergrund- chung der Luftqualität sondern darüber hinaus dene Qualitätsstandards stationen um 50 bis festgeschrieben. Seine der Ort eine Luftqualität fest (DHV 2014). Die 60 %, an Verkehrsstand- nachgeordneten Rechts- nachweisen muss, die Standards (Richtwer- orten um 20 bis 36 % un- vorschriften (BImSchV) eine Entlastung für sei- te) orientieren sich an terhalb der gesetzlichen definieren Qualitätsstan- ne Gäste bedeutet. Mehr den gesetzlich gülti- Grenzwerte. Damit soll dards (Grenz-, Ziel- bzw. noch: Das örtliche Kli- gen Grenzwerten (39. im Sinne eines erweiter- Schwellenwerte) für ma und die Luftqualität BImSchV), dem Bericht ten Gesundheitsschutzes Emission und Immission sollen als „natürliches“ des Länderausschusses (Vorsorge) die mensch- von Luftschadstoffen Heilmittel die Kur unter- für Immissionsschutz liche Gesundheit vor und legen damit die Min- stützen und helfen, ihren (LAI 2004) und der VDI- Auswirkungen und Be- destanforderung an die Erfolg sicherzustellen. Richtlinie 3787 Blatt 10 lästigungen durch Luft- Luftqualität fest. Dazu legt der Deutsche (VDI 2010). beimengungen dauerhaft geschützt werden. Die Luftqualitätsmes- Immissionsentwicklung verschiedener Luftschadstoffe sungen werden nicht (Jahresmittelwerte) von 1990 nur hinsichtlich einer bis 2014 für unterschiedliche Richtwerteinhaltung Belastungsregime: städtisch/ analysiert, sondern vorstädtisch verkehrsnah und auch hinsichtlich der ländlich geprägter Hintergrund Meteorologie. Dabei ▲ werden witterungs- und jahreszeitbedingte Ein- flüsse auf die Immis- sionsbelastung sowie Standortabhängigkeiten berücksichtigt. Bei den periodischen Überprü- fungsmessungen werden zur Interpretation auch Ergebnisse aus früheren Messreihen herange- zogen. 20
Einjährige Feinstaub- ▲ messungen in verschie- denen Kurorten im Zeitraum 2006 bis 2014. Die mittlere Belastung ist unterschiedlich stark und liegt zwischen 5,3 µg/m³ und 16,1 µg/m³. Durch diese umfassende den wachsen, Flächen über ausreichende Luft- Betrachtung der luft- werden versiegelt, die qualität in den jewei- hygienisch-meteorologi- Mobilität nimmt zu, ligen Kurortegesetzen schen Situation lassen Städte und Gemeinden oder Verordnungen vor- sich Quellen besser iden- werden grüner, erneu- geschrieben. tifizieren, Entscheidungs- erbare Energien und grundlagen formulieren alternative Brennstoffe Das Messkonzept des und Verbesserungsvor- kommen zum Einsatz Deutschen Wetterdiens- schläge erarbeiten. und vieles mehr. All das tes liefert eine mehr- hat einen Einfluss auf schichtige Charakteri- Eine regelmäßige Über- das lokale Bioklima und sierung der Luftqualität, prüfung der Luftqualität die Luftqualität. die damit den Anforde- ist insofern sinnvoll, da rungen an die Luft- Gemeinden und Städte In fast allen Bundeslän- qualitätsuntersuchung einem Wandel unterlie- dern wird deshalb der in Kurorten bestens ge- gen: Städte und Gemein- regelmäßige Nachweis recht wird. 21
Standortkarte der Referenz- und Sondermessstellen des DWD ▼ Qualitätssicherung, Kooperationen und Perspektiven Luftqualitätsmessungen, die beim Deutschen Wetterdienst durchgeführt und bewertet werden, erfüllen nationale (VDI, DIN) und internationale (ISO, CEN, WHO) Normen. Im Rahmen von internen und externen Audits wurden stets die Prüfkriterien eingehalten. Als bundesweit tätige Mit einzelnen Landes- Fachbehörde arbeitet umweltämtern und mit der DWD objektiv und dem Umweltbundesamt neutral und garantiert steht der DWD im engen ein hohes Maß an Qua- Wissensaustausch, um lität. Langjährige Mess- seine Messsysteme zu reihen an seinen Refe- vergleichen. Bei den NO2- renzstationen dienen Ringversuchen der staat- dabei der Qualitätssiche- lichen Immissionsmess- einrichtungen und Uni- kroskopische Pollenbe- rung. Zusätzlich leisten stellen erfüllte der DWD versitäten. Zum einen stimmung. Zum anderen die Referenzstationen immer alle Leistungskri- werden Einsatzmög- wird untersucht, wie einen wichtigen Beitrag terien (LANUV 2011). lichkeiten und Grenzen sich z. B. Staubinhalts- zur Überwachung der der Messverfahren ge- stoffe in Abhängigkeit Auswirkungen des Kli- Ein weiterer Bestandteil testet, z. B. Nachweis vom Standort unter- mawandels auf die Luft- zur Qualitätssicherung von Staubpartikeln scheiden. Damit können qualität. sind Kooperationen mit in Reinluftgebieten Quellen besser identifi- nationalen und inter- wie Grönland oder die ziert und Maßnahmen nationalen Forschungs- halbautomatisierte mi- erarbeitet werden. 22
Folgende Beispiele zei- Industrieanlagen, kurz- um die Herkunft von werden, wann und wa- gen nur einen Bruchteil zeitige Schließung bzw. Rußpartikeln zwischen rum verstärkt hohe Kon- dessen auf, wo die Mess- Verlegung von Indus- fossilem (Öl) und rezen- zentrationen von Luft- technik des DWD zum triestandorten, die Luft- tem (Holz) Anteil aufzu- schadstoffen auftreten, Einsatz kommt: 2008 qualität nennenswert schlüsseln. Darüber hi- welche Quellen dafür in Beijing während der verbesserten. naus werden neuartige, verantwortlich sind oder Olympischen Spiele. Mit zeitlich hochaufgelöste warum benachbarte Ge- dieser Messkampagne Anfang 2013 starteten Messtechniken auf ihre meinden voneinander konnte gezeigt werden, der DWD und die Bun- Einsatzfähigkeit bei abweichende Belastungs- dass Maßnahmen, wie desanstalt für Straßen- Luftqualitätsmessungen niveaus aufweisen. die Reduzierung des Ver- wesen zusammen mit in Kurorten getestet. Die kehrs, verstärkte Nut- den Universitäten Frei- weitgehend automati- Mit seinen Luftquali- zung öffentlicher Ver- burg und Strasbourg ein sierte Bestimmung von tätsmessungen und Gut- kehrsmittel, Verkehrs- Langzeitmessprogramm Pollen ist eine weitere achten unterstützt der umlenkungen, Begrünung an Verkehrsstandorten. Optimierung im Bereich DWD Gemeinden und und Errichten von Park- Ein Ziel ist es, den Ein- der DWD-Messtechnik. Städte bei ihrer nachhal- anlagen, saubere Pro- fluss des Klimawandels Die zunehmende Sensi- tigen Entwicklung. Ob duktionstechniken in auf die Staubbelastung bilisierung gegenüber im Sinne der Qualitäts- abzuschätzen. Infolge zu- Pollen und das wachsen- sicherung der Kur, der nehmender Dürre- und de Gesundheitsbewusst- Steigerung der Attrak- Hitzeperioden nehmen sein können den Bedarf tivität als Urlaubs- und Wissenschaftler an, dass an Allergiker-freundli- Erholungsziel oder der „Nicht-Abgas-Partikel“, chen Kurorten erhöhen. Erfolgskontrolle um- links: NO2-Vergleichsmessungen vor allem im Größen- welttechnischer Maß- ▲ des DWD mit dem Referenzverfahren bereich von 2,5 µm Der DWD bietet neben nahmen, der DWD steht bis 10 µm, zunehmen seinen Standardmessun- Ihnen zur Seite. rechts: Gestell mit Probenahme- werden. Dagegen wird gen zur Beurteilung der vorrichtungen der verschiedenen Teilnehmer am NO2-Ringversuch der Anteil der „Abgas- Luftqualität auch Unter- (LANUV 2011) Partikel“ aufgrund tech- suchungen zur Ursa- nischer Verbesserungen chenforschung an. Mit tendenziell abnehmen. hochauflösenden Mess- geräten und zusätzlichen Derzeit arbeitet der Messparametern können DWD an einer Methode, Fragen beantwortet 23
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Anforderungen an die Luftqualität in Kur- und Erholungsorten Prädikat Erstprädikatisierung Grad und Zyklen der Prüfung Beurteilung Gutachten Beurteilung Gutachten Luftqualität (LQB) Luftqualität (LQ) Luftqualität (LQB) Luftqualität (LQ) Bioklima (BioB) Klimaanalyse Bioklima (BioB) Klimaanalyse (KA) (KA) Erhöhte Anforderungen an die Luftqualität LQ, LQB (5 J), LQ (10 J), Heilklimatischer Kurort LQB, BioB Erweiterte KA BioB (10 J) Erweiterte KA(2) LQ, LQB (5 J), LQ (10 J), Seeheilbad LQB, BioB Erweiterte KA BioB (10 J) Erweiterte KA(2) Normale Anforderungen an die Luftqualität Heilbad – Schroth – Felke LQ, LQB (10 J), LQ (10 J), LQB, BioB – Kneipp Standard-KA BioB (10 J) Standard-KA(2) – Moor – Mineral-Thermal Luftkurort LQ, LQB (5 J), LQ (10 J), LQB, BioB Standard-KA BioB (10 J) Standard-KA(2) Seebad mit Kurmedizin LQ, LQB (5 J), LQ (10 J), LQB, BioB Standard-KA BioB (10 J) Standard-KA(2) Kurort – Schroth – Felke – Kneipp LQ, LQB (10 J), LQ(1), LQB, BioB – mit Peloid-Kurbetrieb Vereinfachte KA BioB (10 J) Vereinfachte KA(2) – mit Heilquellen-Kurbetrieb – mit Heilstollen-Kurbetrieb (Übertage) LQ(1), Seebad ohne Kurmedizin LQB, BioB – – Vereinfachte KA LQ(1), Erholungsort/Küstenbadeort LQB, BioB – – Vereinfachte KA Besondere Anforderungen an die Luftqualität Heilstollen (Untertage) LQB, BioB LQ LQB (5 J) LQ (10 J) (1) Wenn aufgrund der Beurteilung Zweifel an der Eignung bestehen, Abkürzungen: ist ein Luftqualitätsgutachten erforderlich BioB Bioklimabeurteilung (2) Wenn aufgrund der Beurteilung Zweifel an der Eignung bestehen, J Jahre ist eine entsprechende Klimaanalyse (erweitert, Standard oder vereinfacht) KA Klimaanalyse erforderlich LQ Luftqualitätsgutachten LQB Luftqualitätsbeurteilung 25
Referenzen BImSchG (1974) Gesetz zum Schadstoffen, für die keine VDI (1999) VDI 2463 Blatt 1 ▲ Schutz vor schädlichen Um- Immissionswerte festgelegt Messen von Partikeln – Gravi- welteinwirkungen durch Luft- sind – Orientierungswerte für metrische Bestimmung der Mas- verunreinigungen, Geräusche, die Sonderfallprüfung und für senkonzentration von Partikeln Erschütterungen und ähnliche die Anlagenüberwachung sowie in der Außenluft – Grundlagen. Vorgänge (Bundes-Immissions- Zielwerte für die langfristige Technische Regel. Beuth Verlag schutzgesetz – BImSchG). Luftreinhalteplanung unter GmbH Berlin, 1999-11. besonderer Berücksichtigung 39. BImSchV (2010) Neun- der Beurteilung krebserzeu- VDI (2010) VDI 3787 Blatt 10 unddreißigste Verordnung zur gender Luftschadstoffe“ vom Umweltmeteorologie – Human- Durchführung des Bundes- 21. September 2004. biometeorologische Anforde- Immissionsschutzgesetzes: rungen im Bereich Erholung, Verordnung über Luftqualitäts- LANUV (2011) Ringversuche Prävention, Heilung und Rehabi- standards und Emissionshöchst- der staatlichen Immissionsmess- litation. Technische Regel. Beuth mengen. stellen (STIMES). NO2-Vergleichs- Verlag GmbH Berlin, 2010-03. messungen mit Passivsammlern DHV (2014) Begriffsbestim- (10/2008-12/2009). LANUV-Fach- VDI (2013) VDI 2119 Messen mungen/Qualitätsstandards für bericht 37, Landesamt für Natur, von Immissionen – Probenahme Heilbäder und Kurorte, Luftkur- Umwelt und Verbraucherschutz von atmosphärischen Partikeln orte, Erholungsorte – einschließ- Nordrhein-Westfalen (LANUV > 2,5 µm auf einer Akzeptor- lich der Prädikatisierungsvor- NRW). fläche mit dem Passivsammler aussetzungen – sowie für Heil- Sigma-2 – Lichtmikroskopische brunnen und Heilquellen – Pope III CA, Burnett RT, Thun Charakterisierung sowie Berech- 12. Auflage, April 2005, fortge- MJ, Calle EE, Krewski D, Ito K, nung der Anzahlsedimentations- schrieben am 8.11.2014 und Thurston GD (2002) Lung can- rate und der Massenkonzentra- nachfolgende Aktualisierungen. cer, cardiopulmonary mortality, tion. Technische Regel. Beuth Hrsg. Deutscher Heilbäder- and long-term exposure to fine Verlag GmbH Berlin, 2013-06. verband e.V. und Deutscher particulate air pollution. JAMA Tourismusverband e.V. 287:1132-1141. Whitby KT, Cantrell B (1976) Fine particles. International DIN (1996) DIN ISO 7708 Richtlinie 98/70/EG des Euro- Conference on Environmental Luftbeschaffenheit – Fest- päischen Parlaments und des Sensing and Assessment, Las legung von Partikelgrößen- Rates vom 13. Oktober 1998 Vegas, NV, Institute of Electrical verteilungen für die gesund- über die Qualität von Otto- und and Electronic Engineers. heitsbezogene Schwebstaub- Dieselkraftstoffen und zur Än- probenahme (ISO 7708:1995). derung der Richtlinie 93/12/EWG WHO (2006) Air Quality Guide- Norm. Beuth Verlag GmbH des Rates. Die Richtlinie wurde lines, Global Update 2005: par- Berlin, 1996-01. durch die 10. BImSchV in Ver- ticulate matter, ozone, nitrogen bindung mit der DIN EN 228 in dioxide and sulfur dioxide. World Dockery DW, Pope CA, Xu X, nationales Recht umgesetzt. Health Organization, 2006. Spengler JD, Ware JH, Fay ME, ISBN 92 890 2192 6. Ferris BG, Jr., Speizer FE (1993) Thurston GD, Ahn J, Cromar An association between air pol- KR, Shao Y, Reynolds HR, Jerrett lution and mortality in six U.S. M, Lim CC, Shanley R, Park Y, cities – The New England Journal Hayes RB (2016) Ambient par- of Medicine 329:1753-1759. ticulate matter air pollution exposure and mortality in the LAI (2004) Bericht des Länder- NIH-AARP Diet and Health ausschusses für Immissions- Cohort. Environmental Health schutz (LAI) „Bewertung von Perspectives 124:484-490. 26
Bildnachweis Titelfoto: Dr. Stefan Gilge ▲ S. 2, Composing Nase und Wolken: lightwise/123rf.com S. 5, Abbildung „Verdeutlichung von Längenskalen von Nano bis Makro“: FLAD & FLAD Com- munication GmbH S. 7, Foto „Industrieemissionen“: Martin Murnsky/panthermedia. net S. 8, Foto „blue sky with cloud“: Siamnugkhathut/fotolia.com; Foto „Smoke from a chimney“: marko okjan/fotolia.com S. 9, Foto „Verkehrsemissionen“: ssuaphoto/panthermedia.net S. 10, Foto „Mähdrescher mäht Feld, Getreidestaub“: Osterland/ fotolia.com S. 11, Foto „Pollenflug“: pixabay. com; Foto „Gischt“: irabel8/ panthermedia.net S. 14/15, Foto „Staubver- wehung“: dpa picture alliance S. 19, Foto „Saharastaub“: Mit freundlicher Genehmigung von Jeff Schmaltz, Beschreibung von Adam Voiland. Quelle: NASA Earth Observatory S. 20/21, Foto „Am Strand von Sankt Peter-Ording, Nordfries- land, Deutschland“: majonit/ fotolia.com S. 24/25, Foto: Helga Borgmann Alle nicht hier aufgeführten Abbildungen: © DWD 27
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