Wirtschaft - Führung und Familie - IHK Arnsberg
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wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 24 - Vollversammlung beschließt Wirtschaftsplan 30 - Energie-Scouts decken Einsparpotenziale auf JANUAR/FEBRUAR 2020 www.ihk-arnsberg.de Führung und Familie 01+02/2020 © Marcus Retkowietz - stock.Adobe.com
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editorial Wettbewerbsvorteil Familienfreundlichkeit Der Fachkräftemangel bleibt weiter- trumenten der Vereinbarkeit von hin die größte Herausforderung für Beruf und Familie hinauszugehen. Unternehmen. Das zeigt nicht nur Hilfreich ist eine auf Vereinbarkeit unsere regelmäßige Konjunkturbe- fußende strategische Ausrichtung fragung. Deutschlandweit gilt: Fast der Personalarbeit. Zumal sich die jeder zweite Betrieb kann offene Lebenssituationen von Mitarbeitern Stellen längerfristig nicht besetzen. stark voneinander unterscheiden Gleichzeitig nimmt die Zahl der er- können. Nur so können Angebote werbsfähigen Menschen nach aktu- auf Beschäftigte und ihre individuel- ellen Schätzungen von derzeit rund len Belange zugeschnitten werden. 52 Millionen bis 2035 um circa vier Neben der technischen Umsetzung „ Dr. Ilona Lange bis sechs Millionen ab. Die Unter- steckt die Herausforderung auch Hauptgeschäftsführerin nehmen in der Region Hellweg-Sau- darin, dass Management und Füh- erland werden davon besonders rungskräfte den Weg in Richtung fa- betroffen sein. Das zeigen die Bevöl- milienfreundlichere Unternehmens- kerungsprognosen. kultur beschreiten. Gelingt dies, Mit Blick auf die Fachkräftesi- macht es das den Betrieben letztlich cherung steckt vor allem in der Er- leichter, Fachkräfte zu gewinnen werbsbeteiligung von Frauen großes und zu halten. Das Zertifikat Potenzial. In Deutschland sind 76 Strategie und Umsetzung sind das „Familienfreund- Prozent der Frauen erwerbstätig, bei eine. Die Vermarktung als familien- den Männern sind es 84 Prozent. Al- freundlicher Arbeitgeber das andere. liches Unterneh- lerdings arbeiten Frauen wesentlich Das Zertifikat „Familienfreundliches men“ macht Mut, häufiger in Teilzeit: Ihre Teilzeitquo- Unternehmen“ ist hierfür ein wich- te liegt gegenwärtig bei 67 Prozent, tiges Werkzeug. Es belegt familien- Chancen zu die von Männern bei 6 Prozent. In freundliche Angebote und dient als Haushalten mit Kindern unter drei Qualitätssiegel im Personalmarke- ergreifen und den Jahren verstärkt sich diese Tendenz ting. Doch nicht nur das. Der Zer- Wettbewerb um nochmal: Hier beträgt die Erwerbs- tifizierungsprozess zeigt auch, wo quote von Männern 90 und die von Defizite liegen und Verbesserungs- Fachkräfte Frauen 55 Prozent. möglichkeiten schlummern. Neue aufzunehmen. Die Unternehmen können ihre digitale Arbeitsformen eröffnen wirtschaftliche Grundlage nur er- etwa immer wieder Chancen. Das halten, wenn mehr Frauen arbei- Zertifikat „Familienfreundliches Un- ten – und das nicht nur in Teilzeit. ternehmen“ macht Mut, Chancen zu Um eine höhere Erwerbsbeteiligung ergreifen und den Wettbewerb um zu realisieren ist aber eine bessere Fachkräfte aufzunehmen. Vereinbarkeit von Familie und Beruf notwendig. Für die Betriebe heißt es darum, nach vorne zu schauen Ihre und über eine Sammlung von Ins- Ilona Lange wirtschaft 01+02/2020 1
I N H A LT titelthema I führung und familie Das Alleinverdiener-Mo- 4 Unter einem Hut: Job und Familie dell ist ein Auslauf-Mo- dell. Mütter und Väter 8 Angebote bekannter machen wünschen sich ein stär- 10 Familienfreundliche Unternehmen erhalten keres berufliches Enga- Zertifikate gement bis hin zu mehr 12 Neues Online-Tool misst Familienfreundlichkeit Führungsverantwor- tung und gleichzeitig mehr Zeit für die Fami- Seite 4 © komi$ar - stock.Adobe.com lie. unternehmen & region 14 Gut gerüstet für Tourismus der Zukunft 16 Franz Gierse ist neuer Sprecher der Wirtschaftsjunioren Arnsberg 17 Susanne Veltins seit 25 Jahren Brauerei-Chefin 18 Ralf Neuhaus feiert 30-jähriges Dienstjubiläum bei Gebhardt Stahl 19 Stratmann Metallwaren GmbH feiert Jubiläum Foto: Sauerland-Tourismus e.V. Gut gerüstet für den Tourismus der Zukunft sind der Sauer- politik land-Tourismus und der Touristikverband Siegerland-Wittgen- 20 Für schnellen Infrastrukturausbau - stein mit der Strategie 2019+. Seite 14 DIHK präsentiert 10-Punkte-Papier 22 Aus Berlin und Brüssel news & service 24 Vollversammlung 26 „Russland setzt auf den deutschen Mittelstand“ 29 Unternehmen gesucht für eintägige Schnupper- praktika Foto: Wolfgang Detemple 30 Azubi-Energie-Scouts decken Einsparpotenziale auf Die Vollversammlung unter Leitung von IHK-Präsident Andreas Ro- 32 „Frauen gestalten die Wirtschaft“ ther hat den Wirtschaftsplan 2020 beschlossen – und einen Bei- 32 Kurier-, Express- und Paketdienste – Haftung für tragsbonus für die Mitgliedsunternehmen. Hauptgeschäftsführerin Sozialversicherungsbeiträge von Nachunternehmern Dr. Ilona Lange blickte auf das Jahr 2019 zurück. Seite 24 33 Umweltupdate 34 Arbeitsjubilare 34 Anmeldeschluss / maßgebende Termine für die Abschlussprüfungen 34 Sachverständigenwesen 36 Bekanntmachungen 39 IHK-Börsen Foto: Becker/IHK rubriken Die Energie-Scouts haben dieses Jahr 77 Tonnen CO2 und 23.000 1 Editorial Euro eingespart. Auszubildenden-Teams aus sieben Unterneh- 47 Zahlen, bitte! men haben Energiesparmöglichkeiten gesucht und umgesetzt. 48 Im nächsten Heft/Impressum Seite 30 2 wirtschaft 01+02/2020
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titelthema I führung und familie Noch vor zwei Jahrzehnten war eine Führungskraft leicht zu erkennen: Sie war die erste Person, die kam, und diejenige, die am Abend im Büro das Licht ausmachte. Diese Anwesenheitskultur in Betrieben gerät zunehmend ins Wanken. Nicht nur, weil uns die Digitalisierung mobiles Arbeiten ermöglicht, sondern auch, weil sich Füh- rungskräfte – ob Mann oder Frau – ebenfalls mehr Zeit für die Familie wünschen. F akt ist: Das Alleinverdiener-Modell zen sie selbst betriebliche Maßnahmen ist ein Auslauf-Modell. Denn: Müt- zur besseren Vereinbarkeit von Familie ter und Väter der „Generation Y“ und Beruf, lässt sich laut Unternehmens- wünschen sich ein stärkeres berufliches monitor Familienfreundlichkeit 2016 eine Engagement bis hin zu mehr Führungs- rund 60 Prozent höhere Inanspruchnahme verantwortung und gleichzeitig – im Sin- durch die Beschäftigten feststellen. Die ne der Partnerschaftlichkeit – mehr Zeit Vereinbarkeit von Führung und Familie für die Familie. Drei Gründe sprechen da- begünstigen: für, warum in Zukunft die Präsenzkultur Flexibilität: Damit auch Führungskräfte in Führungsetagen kaum zu finden sein Beruf und Familie erfolgreich in Einklang Foto: Xaver Bonin/Netzwerkbüro wird: bringen können, ist es hilfreich, wenn so- Erfolgsfaktor Familie Erstens: 87 Prozent der Beschäftigten wohl im beruflichen als auch im privaten Katharina Kirschbaum der Generation Y ist es wichtig, dass ih- Bereich ein hohes Maß an Flexibilität mög- vom Netzwerkbüro nen der Beruf sinnvoll und erfüllend er- lich ist. Sicherlich sind dabei Aushand- „Erfolgsfaktor Familie“ scheint. Eine Kultur, in der das Absitzen lungsprozesse auf Augenhöhe, aber auch von Zeit wichtig für das Gehalt ist, lehnen das Verständnis seitens der Kolleginnen Führungskräfte der Generation Y ab. Die und Kollegen wichtig. Das zeigt sich u. a. Generation Y hat den Arbeitsmarkt und darin, dass bei der Terminwahl von Be- mittlerweile auch einige Führungsetagen sprechungen auf Öffnungszeiten der Kita erobert. Bis 2030, wenn die Generation Rücksicht genommen wird. der Babyboomer langsam, aber sicher zu Klare Vertretungsregelungen: Besonders einem Großteil im wohlverdienten Ruhe- entlastend kann es sein, wenn es eine Stel- stand ist, dürfte sie drei Viertel aller Er- levertretung gibt, die über ein komplemen- Das Alleinver- werbstätigen stellen. täres Zeitfenster verfügt und im Notfall (z. diener-Modell ist Zweitens: Der Wunsch nach partner- B. bei Krankheit des Kindes) einspringen schaftlicher Aufteilung von Familienaufga- kann. Die Einrichtung einer Vertretung – ein Auslauf- ben, auch bei Beschäftigten mit Führungs- auch für Führungsaufgaben – ist damit ein Modell. verantwortung, lässt eine permanente Instrument der Personalentwicklung. Anwesenheit im Büro nicht zu. Aufgabenanalyse: Damit Führung mit Drittens: Durch die Digitalisierung gibt reduzierter Arbeitszeit funktioniert, gilt es es mehr und mehr Lösungen (z. B. mobi- zunächst (z. B. mittels einer Stellenana- les Arbeiten, Intranet), um Beruf und Fa- lyse), die konkreten Führungsaufgaben milie besser zu vereinbaren. festzulegen. Häufig steckt sogar für das Unternehmen ein großes Potenzial darin, Führungskräfte wollen Vereinbarkeit die bisherigen Tätigkeiten zu hinterfragen und sind Vorbild und zu schauen, ob sie noch nötig sind oder delegiert werden können. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betrifft Führungskräfte sogar im doppelten Ganztags- und Notfallbetreuung: Der Sinne: zum einen, weil sie ihre berufliche Ausbau von Betreuungsangeboten – ins- und familiäre Verantwortung unter einen besondere für Kinder im schulpflichtigen Hut bringen wollen, und zum anderen, Alter – sowie die Möglichkeit beider Part- weil Führungskräfte maßgeblich die Kul- ner, ein angemessenes Einkommen zu er- tur in einem Unternehmen prägen. Nut- wirtschaften, sind die Basis für die Verein- 6 wirtschaft 01+02/2020
barkeit von Führung und Familie. steigt merklich. Führung und Die NEUE Vereinbarkeit Führungskräfte wollen nicht nur ver- Familie als Chance macht einbaren, sondern prägen auch Ihr selbstUnternehmen die stark! familienfreundliche Kultur in einem Un- Führungskräfte Führen in vollzeitnaher Teilzeit bedeutet ternehmen mit. Familienfreundliche Maß- prägen die fami- häufig einen Wandel der Unternehmens- nahmen sind hierfür entscheidend. Hinzu kultur, das heißt nicht nur einen Abschied kommen Transparenz hinsichtlich der Er- lienfreundliche von der Präsenzkultur, sondern auch den WERDEN SIE reichbarkeit, eine familienfreundliche Un- JETZT MITGLIED! Kultur in einem vom Vollzeitideal. Es empfiehlt sich, posi- ternehmenskultur und eine Portion Mut, 8 tive Rollenvorbilder über die internen und mit der Zeit zu gehen. Unternehmen. Die Die NEUE NEUE Vereinbarkeit externen Kommunikationskanäle bekannt Vereinbarkeit von 6 zu machen. Damit erhöht sich die Arbeit- macht macht geberattraktivität einesIhr Ihr Unternehmen Unternehmen Unternehmens weiter und die Qualität der Bewerbungen Katharinastark! stark! Kirschbaum 10 ---autorin------------------------------------------------ Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ Beschäftigten halten familienfreundliche ju w Z Maßnahmen in Unternehmen für wichtig. WERDEN WERDEN SIE SIE JETZT JETZT MITGLIED! MITGLIED! 77 % 8 Für der Unternehmen 8 von 69 69 % % ist Familienfreundlichkeit der 10 von wichtig. der jungen Väter jungen Väter Wisse wünschen Insich mehr familienbewussten wünschen sich mehr • Er Beschäftigten halten familienfreundliche Zeit für die Familie. Unternehmen ist die Beschäftigten halten familienfreundliche Zeit für die Familie. Fehlzeitenquote familie Maßnahmen in Unternehmen für wichtig. Maßnahmen in Unternehmen für wichtig. um 42 % geringer. • Stellen Sie Ih Für Für 77 77 % % der Unternehmen der Unternehmen • Machen Sie nach ist Familienfreundlichkeit ist Familienfreundlichkeit • Profitieren Sie von dem wichtig. • Profitieren Sie von dem wichtig. Wissen der knapp 7.000 Mitglieder! • Werden Wissen der knapp 7.000 Mitglieder! In familienbewussten Unternehm In familienbewussten Unternehmen ist die Unternehmen ist die Fehlzeitenquote 63 % • Erhalten Sie Impulse für Ihre der Frauen • Erhalten Sie Impulse 70 % und für Ihre familienbewusste Personalarbeit! T Fehlzeitenquote derbewusste familien Männer Personalarbeit! mit pflegebedürftigen um um 42 42 % % geringer. geringer. Angehörigen sind erwerbstätig. • Stellen Sie Ihr Unternehmen zukunftsfähig auf! • Stellen Sie Ihr Unternehmen zukunftsfähig auf! k • Machen Sie Ihr Familienbewusstsein • Machen Sie Ihr Familienbewusstsein nach außen sichtbar! nach außen sichtbar! Gefördert durch: • Werden Sie Teil des größten www.erfo • Werden Sie Teil des größten Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ Unternehmensnetzwerks zum 63 63 % 70 70 % Unternehmensnetzwerks zum % Das Unternehmensnetzwerk der„Erfolgsfaktor der Männer mit trie- und Handelskammertag Frauen und pflegebedürftigen (DIHK) % Thema Vereinbarkeit! Thema Vereinbarkeit!und dem Deutschen Indus- der Frauen undFamilie“ wurde 2007 vom Bundesfamilienministerium Die Mitgliedschaft als zentrale Plattform für familienfreundliche ist Unternehmen gegründet. Die Mitgliedschaft ist Seither wächst es der Männer mit pflegebedürftigen kostenfrei. kontinuierlich und umfasst derzeit Angehörigen Angehörigen erwerbstätig sindrund 7.500 Mitglieder,. vom Kleinstbetrieb bis zum DAX-Unternehmen. Ziel des Netzwerks ist erwerbstätig kostenfrei. es, Familienfreundlichkeit zum sind Markenzeichen . der deutschen Wirtschaft zu machen. Das Netzwerkbüro unterstützt mit seinen Angeboten vor allem kleine und mittlere Betriebe bei der praktischen Umsetzung einer familienfreundlichen Personalpolitik. ---mehr----- www.erfolgsfaktor-familie.de Gefördert durch: Gefördert durch: www.erfolgsfaktor-familie.de/netzwerken www.erfolgsfaktor-familie.de/netzwerken wirtschaft 01+02/2020 7
titelthema I führung und familie Foto: Transfluid Beim Familientag haben die neuen Auszubildenden ihre Eltern und Verwandte mitgebracht, damit diese das Ausbildungsunter- nehmen ihres Kindes kennenlernen. Angebote bekannter machen „Unseren größten Optimierungsbedarf sehen wir darin, dass wir bislang nicht schriftlich festgehalten haben, was wir schon alles machen“, bemerkt Burkhard Tigges, geschäftsführender Gesellschafter der Transfluid Maschinen- bau GmbH in Schmallenberg. Seit Ende November gehört Transfluid zu den Unternehmen, die das Zertifikat „Fa- milien-Freundliches-Unternehmen im Hochsauerlandkreis“ tragen. Nun werden die Angebote und Maßnahmen, die Transfluid zu einem familienfreundlichen Unternehmen machen, systematisch erfasst und beworben. „Mitarbeiter mit Familien zu unterstützen Absprache früher oder später mit der Arbeit „ ist für Transfluid schon immer selbstver- beginnen, das Unternehmen unterstützt bei ständlich gewesen“, berichtet Burkhard Umzügen, stellt Mitarbeiter für ehrenamtli- Tigges. Schließlich fühle sich das Unter- che Tätigkeiten frei, organisiert einen Fami- nehmen immer noch als große Familie. An- lientag für Azubis und deren Angehörige, gefangen haben die beiden Gründer Ludger verteilt in der Belegschaft kleine Präsente, Bludau und Gerd Nöker 1988 in einer Gara- etwa zu Weihnachten und Ostern, oder ge in Schmallenberg-Gleidorf. Wenige Jah- überreicht Geschenke zur Erstkommunion re später erfolgte der Umzug nach Schmal- von Mitarbeiterkindern. Auch bei privaten Viele Sachen lenberg. Bis zum Jahr 2000 stieg die Zahl Ausnahmesituationen zeigt sich Transfluid haben wir bisher der Mitarbeiter auf 50, inzwischen sind es flexibel und unterstützt seine Mitarbeiter. fast 200 und darunter 31 Auszubildende. So erhielt ein Mitarbeiter, der gerade einen unbewusst Transfluid stellt Maschinen für die Rohrbe- Kunden in Tschechien betreute, aufgrund arbeitung her und vertreibt diese weltweit. der Zwillings-Frühgeburt einen Leihwagen, gemacht. Das schnelle Wachstum spiegelt sich in der um sofort zu seiner Frau zurückkehren zu Burkhard Tigges jungen Belegschaft: Das Durchschnittsalter können. Auch bei gesundheitlichen Prob- liegt bei 34 Jahren. lemen oder Pflegebedürftigkeit von Ange- „Viele Sachen haben wir bisher unbe- hörigen unterstützt Transfluid. „Es sind wusst gemacht“, erläutert Burkhard Tigges Kleinigkeiten, wie eine herzliche Karte zu weiter und zählt auf: Mitarbeiter können in Weihnachten, die zeigen, dass wir eine 8 wirtschaft 01+02/2020
große Familie sind“, sagt Burkhard Tigges. Arbeitsformen. „Die technischen Möglich- In Absprache mit der Geschäftsführung keiten sind da, aber nicht jeder hat einen haben die Mitarbeiter von Transfluid im Mai Laptop. Und für die Konstrukteure ist es „ 2019 einen Mitarbeiterrat gewählt. Sieben wichtig, nah an der Montage zu sein. Und Mitglieder aus verschiedenen Firmenberei- die Montage können wir nicht von zu Hau- chen und ein Azubi-Vertreter agieren fortan se erledigen“, erläutert Burkhard Tigges. als Bindeglied zwischen den Beschäftigten Christian Thielemeier, Personalreferent und der Geschäftsführung. Eine der ersten bei Transfluid, betont den allgemeinen Anregungen aus der Belegschaft war es, ein Trend: „Unter Personalern ist Work-Li- Gleitzeitmodell einzuführen. Seit Oktober fe-Balance das zentrale Thema. Die Frage, läuft die Erprobungsphase. An deren Ende wie bekomme ich Fachkräfte, wird nicht Die Frage, wie werden Mitarbeiter, Abteilungsleiter und mehr allein über das Gehalt beantwortet.“ Geschäftsführung gemeinsam besprechen, Seine Aufgabe ist es nun, die bisherigen bekomme ich Fach- ob sich das Zeitmodell bewährt hat oder ob Präzedenzfälle zu verallgemeinern und die kräfte, wird nicht noch etwas verändert werden muss. Burk- Angebote zu systematisieren. Nach außen hard Tigges Zwischenfazit fällt positiv aus: hin will er mit den Erkenntnissen und mit mehr allein über „Die meisten Mitarbeiter arbeiten wie im- dem Zertifikat die Arbeitgebermarke stär- mer. Aber sie kommen entspannter zur Ar- ken und Transfluid von anderen Unterneh- das Gehalt beit.“ Morgendliche Herausforderung mit men abheben. Aber auch im Unternehmen beantwortet. den Kindern oder Staus im Berufsverkehr wirkt die Zertifizierung. „Das Thema wird sorgen nicht mehr für den Stress, pünktlich in der Belegschaft kontrovers diskutiert. Christian Thielemeier in der Firma zu sein. Transfluid denkt nach. So schaffen wir Auch die Möglichkeit, von Zuhause aus Sensibilität und Akzeptanz für das Thema zu arbeiten, gewinnt zunehmend an Be- und den Kollegen und Kolleginnen wird deutung. Insbesondere Vertriebsmitarbei- bewusster, was wir schon alles machen“, ter im Außendienst nutzen bereits mobile berichtet Christian Thielemeier. Foto: Katrin Sliwa/WFG In einer Feierstunde im Kreishaus in Meschede überreicht Landrat Dr. Karl Schneider das Zertifikat „Familien-Freundliches-Unternehmen im Hochsauerlandkreis“ an Transfluid. V.li.: Benedikt Hümmler (Geschäftsführer), Kristin Simon (stellv. Vorsitzende Mitarbeiterrat), Burkhard Tigges (Geschäftsfüh- rer), Karl Schneider und Stefan Schmidt (Vorsitzender Mitarbeiterrat). wirtschaft 01+02/2020 9
titelthema I führung und familie Aber nicht nur die Diskussionen im Un- Begeistert ist Burkhard Tigges zudem von ternehmen sorgen für neue Ideen. „Im einer Idee aus der Runde der zertifizierten Gespräch mit den anderen zertifizierten Unternehmen: „Einmal pro Woche haben Unternehmen merken wir, wo noch Poten- wir eine stille Stunde. Das heißt, das Büro zial ist, können Anregungen aufnehmen wird abgeriegelt, kein Telefon, kein Handy, und Verbesserungen angehen“, erläutert keine E-Mails und an die Tür kommt ein Burkhard Tigges. So soll als nächstes ein Schild mit der Aufschrift ‚Stille Stunde‘ Und Mitarbeiter zum Pflegelotsen ausgebildet dann wird eine Stunde lang in aller Ruhe ge- werden. An diesen können sich die Kolle- arbeitet.“ Auch diese Maßnahme dient der gen wenden, die unvorbereitet die Pflege Work-Life-Balance. Denn für den Geschäfts- eines Angehörigen organisieren müssen. führer bedeutet Familienfreundlichkeit nicht Der Pflegeloste hilft dann mit zentralen nur das Zeitmanagement von Familie und Informationen zum Thema und vermittelt Beruf. Zufriedene Mitarbeiter gehen auch Ansprechpartner. zufrieden in den Feierabend. bec Familienfreundliche Unternehmen erhalten Zertifikate „Familien-Freundliches-Unternehmen im Hochsauerlandkreis“: Mit dieser Auszeichnung dürfen sich im Hoch- „ sauerlandkreis aktuell 65 Betriebe und Einrichtungen mit insgesamt fast 14.200 Beschäftigten schmücken. Die entsprechenden Zertifikate verlieh Landrat Dr. Karl Schneider Ende November im Kreishaus Meschede. Insgesamt wurden in diesem Jahr 17 Be- die Sauerländer Unternehmen diese Aus- triebe erfolgreich rezertifiziert. Hinzu ka- zeichnungen verdient haben. Neben flexi- men sechs Neu-Zertifizierungen: Gebrü- blen Arbeitszeitmodellen und Möglichkei- der Schulte in Sundern, H&T Marsberg ten des mobilen Arbeitens wurden auch und H&T Tool Design in Marsberg, der Besonderheiten wie Unterstützungsange- Es spricht sich Hofladen in Arnsberg, Schmidt & Menge- bote für Beschäftigte mit Pflegeaufgaben im Sauerland ringhausen Architekten in Olsberg sowie oder Zuschüsse zur Kinderbetreuung ge- Transfluid Maschinenbau in Schmallen- nannt. herum: Familien- berg. Dr. Schneider wörtlich: „Es spricht sich Besuch in den Unternehmen Freundliches- im Sauerland herum: Familien-Freundli- Unternehmen zu ches-Unternehmen zu werden ist wichtig, Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des um als attraktiver Arbeitgeber wahrge- Hochsauerlandkreises (WFG HSK) und werden ist nommen zu werden und gegenüber an- das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Hell- wichtig. deren Betrieben Vorteile im Kampf um weg-Hochsauerland hatten im Frühjahr Fachkräfte zu haben. Es ist ein Qualitäts- gemeinsam mit zwölf regionalen Partnern, Dr. Karl Schneider merkmal und sorgt für eine moderne und darunter die IHK, zur achten Runde des innovative Kultur in den Unternehmen.“ Zertifizierungsverfahrens aufgerufen. In Durch den Abend führte Radio Sau- zwei Workshops erarbeiteten die teilneh- erland-Moderatorin Carolin Linke. Sie menden Betriebe Maßnahmen zur besse- veranschaulichte unterhaltsam, warum ren Vereinbarkeit von Familie und Beruf 10 wirtschaft 01+02/2020
Foto: Katrin Sliwa/WFG Die 2019 erstmals zertifizierten Unternehmen mit Landrat Dr. Karl Schneider und WFG-Geschäftsführer Frank Linnekugel. und lernten, wie wichtig sowohl die ex- zertifizierten Unternehmen als auch auf terne als auch die interne Kommunikation den Ergebnissen eines Workshops der des Themas Familienfreundlichkeit ist. Jury-Mitglieder zur Verbesserung des Zer- Wie in den Vorjahren wurde das Zerti- tifizierungsverfahrens. fizierungsverfahren von der Fachberaterin Trotz der Vielfalt der zertifizierten Fir- Alexandra Wachendorfer aus Bonn be- men – sie kommen aus den unterschied- Das Zertifikat gleitet, die gemeinsam mit Vertreterinnen lichsten Branchen und haben zwischen hilft, sich als und Vertretern der WFG HSK alle neuen drei und 1.200 Beschäftigte – eint sie alle Bewerber besucht und sich somit auch ei- die Tatsache und das andauernde Bestre- attraktiver nen Eindruck in den Unternehmen vor Ort ben, familienfreundliche Strukturen im verschafft hat. Betriebsalltag zu etablieren. Das Zertifikat Arbeitgeber zu Aufgrund der guten Resonanz im letz- hilft den Unternehmen dabei, sich sowohl positionieren. ten Jahr wurden auch die Unternehmen in der Innen- als auch in der Außendar- besucht, die sich der ersten Rezertifizie- stellung als attraktiver Arbeitgeber zu po- rung gestellt haben. Dafür mussten sich sitionieren, und die Familienfreundlich- die Rezertifizierer im Gegenzug nicht keit sichtbar zu machen. mehr erneut vor der Jury präsentieren. Das neue Format kam sowohl bei den Un- Arbeitnehmer können ternehmen als auch bei den Jury-Mitglie- sich Job aussuchen dern, die aktiv in die Besuche der Rezerti- fizierer eingebunden wurden, sehr gut an. Im Gegensatz zu früher können sich Arbeit- Die Idee zu der Neuerung beruht sowohl nehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Jobs auf den Ergebnissen einer Befragung der heute aussuchen. Bei der Entscheidung wirtschaft 01+02/2020 11
titelthema I führung und familie für einen Arbeitgeber steht das Gehalt oder Unkonzentriertheiten und Schlecht- dabei häufig erst an vierter oder fünfter leistungen. Familienfreundlichkeit ist Stelle. Wichtiger sind heute Aspekte wie somit nicht nur gut fürs Image, sondern ein kollegiales Verhältnis, Wertschätzung, lohnt sich auch unter betriebswirtschaftli- Karrieremöglichkeiten, eine ausgewogene chen Gesichtspunkten. Work-Life-Balance und Familienfreund- Auch im Jahr 2020 haben die Unterneh- lichkeit. men aus dem Hochsauerlandkreis wieder Familienfreundliche Unternehmen er- die Möglichkeit, teilzunehmen und das halten daher mehr und passgenauere Zertifikat zu erwerben. Informationen Bewerbungen, und die vorhandenen Be- dazu ab dem kommenden Frühjahr auf schäftigten sind zufriedener, motivierter den Internetseiten der Wirtschaftsförde- und loyaler und somit die besten Werbe- rung HSK. botschafter. Wenn Beruf und Familie gut vereinbar sind führt dies zu deutlich we- ---mehr-------------------------------------------------- niger Fehlzeiten und Krankheitsausfällen www.wfg-hsk.de Neues Online-Tool misst Familienfreundlichkeit Auf dem Unternehmenstag „Erfolgsfaktor Familie 2019“ in Berlin fiel der Startschuss für den „Fortschrittsindex Vereinbarkeit“. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer stellten gemeinsam mit der Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM), Inga Dransfeld-Haase, das neue Online-Tool vor. Es unterstützt Arbeitgeber dabei, ihre familienfreundlichen Maßnahmen zu messen, wei- terzuentwickeln und sichtbar zu machen. „ Ziel des Online-Tools ist es, Familien- eine familienfreundliche Unternehmens- freundlichkeit in den Unternehmen kon- kultur von elementarer Bedeutung sei, um kret zu verankern. Der Index besteht aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ge- zwei Teilen: Mit Leitlinien bekennt sich winnen und zu halten. „Sie ist längst kein das Unternehmen zu einer innovativen Nice-to-have mehr, sondern wichtiger und familienorientierten Unternehmens- Wettbewerbs- und Standortfaktor“, unter- kultur. In einem zweiten Schritt können strich sie. Viele Unternehmen böten mitt- Sie ist längst kein Unternehmen ihre Kultur anhand von lerweile zwar Maßnahmen zur Unterstüt- Nice-to-have mehr, zwölf Kennzahlen messen und sich mit zung von Familien an, aber oft schätzen Wettbewerbern vergleichen. Zu den Kenn- sich Arbeitgeber deutlich besser ein als sondern wichtiger zahlen gehören unter anderem die Anzahl ihre Beschäftigten es tun. Mit dem Fort- Wettbewerbs- und der Beschäftigten mit flexiblen Arbeits- schrittsindex Vereinbarkeit unterstützen zeitmodellen, die Dauer der Elternzeit von Bundesregierung und DIHK Unternehmen Standortfaktor. Müttern und Vätern und der Anteil weibli- dabei, ihre familienfreundliche Unterneh- cher Führungskräfte. menskultur weiterzuentwickeln und ihr Dr. Franziska Giffey Bundesfamilienministerin Giffey stellte Engagement sichtbar zu machen. Giffey: bei der Vorstellung des Online-Tools her- „Politik und Wirtschaft sind gemeinsam aus, dass in Zeiten des Fachkräftemangels verantwortlich, eine Arbeitswelt zu ge- 12 wirtschaft 01+02/2020
„ Eine familien- freundliche Un- ternehmenskultur macht es leichter, Foto: Sandro Jödicke/Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ Fachkräfte zu Nach rund zwei Jahren Vorbereitungszeit haben Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey gewinnen und zu (Mitte), die Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager Inga Dransfeld-Haase und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer gemeinsam den „Fortschrittsindex Vereinbarkeit“ veröffentlicht. halten. Dr. Eric Schweitzer stalten, in der die Beschäftigten Beruf und chen – bei gleichzeitiger Berücksichtigung Familie gut miteinander vereinbaren kön- der betrieblichen Interessen.“ nen.“ Der Fortschrittsindex Vereinbarkeit wur- DIHK-Präsident Schweitzer, betonte die de vom Bundesfamilienministerium in Ko- Bedeutung des Themas für den Mittel- operation mit dem DIHK und dem BPM stand: „Eine familienfreundliche Unter- entwickelt. Der Index ist ein Angebot im nehmenskultur macht es den kleinen und Rahmen des Unternehmensprogramms mittelständischen Unternehmen leichter, Erfolgsfaktor Familie des Bundesfamilien- Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.“ ministeriums. Bestandteil des Programms Der Fortschrittsindex Vereinbarkeit soll die ist das gleichnamige Unternehmensnetz- Unternehmen dabei unterstützen. Schweit- werk. Der jährliche Unternehmenstag ist zer: „Er macht Fortschritte bei der Verein- das zentrale Treffen der Netzwerkmitglie- barkeit von Beruf und Familie besser nach- der. bec vollziehbar. Zudem setzt er Anreize für die Unternehmen, sich über passende familien- ---mehr-------------------------------------------------- freundliche Maßnahmen Gedanken zu ma- www.fortschrittsindex-vereinbarkeit.de wirtschaft 01+02/2020 13
unternehmen & region Foto: Sauerland-Tourismus e.V. Vertreter von Sauerland-Tourismus, Touristikverband Siegerland-Wittgenstein sowie dwif-Consulting GmbH präsentieren gemein- sam die Strategie 2019+. Gut gerüstet für Tourismus der Zukunft Sauerland-Tourismus und Touristikverband Siegerland-Wittgenstein stellen Strategie 2019+ vor Wo steht das Sauerland im touris- meinsamen Leitstrategie nehmen tigkeit des angestoßenen Prozesses. tischen Vergleich mit anderen Mit- wir die touristische Zukunft beider „Unser Ziel ist es, künftig noch stär- telgebirgen? Welche Stärken hat Destinationen frühzeitig in die Hand ker Themen für den Gast mit emo- Siegen-Wittgenstein? Auf welche und haben so proaktiv unter profes- tionalen Botschaften aufzuladen.“ Entwicklungen muss man sich kurz- sioneller Unterstützung ein Konzept Nur so könne man als Region lang- und mittelfristig einstellen? Ant- für die Bewältigung anstehender fristig individuelle Anziehungskraft worten auf diese und weitere Fra- Herausforderungen entwickelt“, be- für Urlauber entwickeln. gen liefert die Strategie 2019+, die tont Theo Melcher, Vorstandsvorsit- Neben der Analyse des Ist-Zu- auf der Mitgliederversammlung des zender des Sauerland-Tourismus. stands in Bezug auf wichtige Sauerland-Tourismus am 4. Novem- Kerngedanke der kollektiven An- Kernthemen wie Radfahren, Wan- ber vorgestellt wurde. Umgesetzt strengungen: Beide Destinationen dern aber auch Gesundheit, Ta- wurde das gemeinsame Papier un- individuell weiterentwickeln und ges- und Wintertourismus zeigt ter fachlicher Unterstützung des gemeinsam als touristische Lebens- die Strategie auch Handlungsemp- renommierten Beratungsinstituts räume an Schlagkraft gewinnen. fehlungen in Bereichen wie Pro- dwif-Consulting GmbH aus Berlin, „Die Strategie empfiehlt uns einen duktentwicklung oder Marketing das sich ebenfalls für die Landes- Handlungsrahmen für die Arbeit auf. Sie werden nun die Touristi- tourismusstrategie NRW verant- beider Tourismusorganisationen“, ker bei der gemeinsamen Positio- wortlich zeigt. so Thomas Weber, Geschäftsführer nierung begleiten und eine wett- „Mit dem Entschluss zu einer ge- des Sauerland-Tourismus, die Wich- bewerbsfähige Profilierung beider 14 wirtschaft 01+02/2020
Regionen gezielt unterstützen. Die mit bleibenden Erinnerungen auf“, ker aufgeladen werden: mit Produk- größte Entwicklungsperspektive bekräftigt auch Monika Dombrow- ten aus der Region, behaglich-zeit- hat die empfohlene Erschließung sky, Geschäftsführerin des Tou- gemäßen Räumen aber auch einer potentieller Quellmärkte außerhalb ristikverbands Siegerland-Witt- guten Baugestaltung, Festen und von Rhein und Ruhr und im Aus- genstein. „Nun gilt es, die bereits der, für die Region typischen, au- land. vorhandenen Synergie-Effekte zu thentischen Lebensart. Hier meinen die Gutachter, dass nutzen und durch gezielte Maß- Die Hauptaussage werde sein, die beiden Regionen künftig selbst- nahmen weiter auszubauen.“ noch mehr als bisher mit der vor- bewusst auftreten können, da sie Dazu gehöre als Erstes ein Paket, handenen Natur und dem in den das Zeug dazu hätten. Die bisherige, um gemeinsam gemanagte Infra- Städten oft vermissten Gefühl des zu enge Fixierung auf die bekannten struktur und gut abgesprochene „Draußenseins“ anzutreten. Denn Stamm-Märkte in Nordrhein-West- Kommunikation anzugehen. schon jetzt sei man deutschland- falen sei überholungsbedürftig, Die Bekanntheit müsse mehr in weit als starke Outdoorregion im denn die in den letzten Jahren ge- Richtung Relevanz und Begehrlich- Rad- und Wanderbereich bekannt. schaffenen öffentlichen und priva- keit gesteigert werden. Man wolle „Aber das geht nicht allein, denn ten Investitionen erlauben mehr deshalb versuchen, auf allen Ebe- dazu brauchen wir auf beiden Sei- Mut, deutschlandweit Position zu nen noch mehr eigenen Stil und ten die Unterstützung unserer vie- beziehen. regionales Selbstbewusstsein einzu- len engagierten Kollegen in den „Unsere beiden Tourismusregio- setzen. Das, was Sauerland und Sie- Orten, der attraktiven Ausflugsziele nen weisen inzwischen eine große gen-Wittgenstein als Destinationen und natürlich der Gastgeber“, so Angebotsvielfalt für Aufenthalte auszeichne, werde dazu noch stär- Weber. Wirtschaftsprüfung Steuerberatung Sanierungsberatung Heilberufeberatung www.dr-rieden.de 59872● Wirtschaftsprüfung dr-rieden.deMeschede, Lanfertsweg 78 Telefon59939 Tel. 02 91/99 99-0 · info@dr-rieden.de 02Olsberg, 91 Kampstraße / 99 99-0 2a Tel. 0 29 62/97 50-0 · olsberg@dr-rieden.de 59821 Arnsberg, Brückenplatz 13 Tel. 0 29 31/52 10-0 · arnsberg@dr-rieden.de ● Betriebswirschaftliche dr-rieden.de Beratung Telefax 02 91 / 99 99-24 ● Jahresabschlusserstellung weg 78● Steuerberatung ● Lohn-/Gehaltsabrechnung • Insolvenzverwaltung unter einem Dach ● Finanzbuchhaltung ● Sanierungsberatung ● Restrukturierungsberatung MESCHEDE ● OLSBERG ● ARNSBERG 59872 Meschede, Lanfertsweg 78 Tel. 02 91/99 99-0 · info@dr-rieden.de 59939 Olsberg, Kampstraße 2 a Tel. 0 29 62/97 50-0 · olsberg@dr-rieden.de 59821 Arnsberg, Brückenplatz 13 Tel. 0 29 31/52 10-0 · arnsberg@dr-rieden.de www.dr-rieden.de wirtschaft 01+02/2020 15
unternehmen & region Franz Gierse ist neuer Sprecher der Wirtschaftsjunioren Arnsberg sprecher Sebastian Severin Schulte tritt seine zweite Amtszeit an. Carina Schulte von der IHK Arnsberg steht den Wirtschaftsjunioren weiter als Geschäftsführerin zur Seite. Bei den Wirtschaftsjunioren sowie dem an- gegliederten Förderkreis handelt es sich um einen Zusammenschluss aus mehr als 100 jungen Unternehmern. Das Umsatzvolumen ihrer Unterneh- men liegt bei über 1 Milliarde Euro. Die IGK Ingenieurgesellschaft Gierse - Klauke GmbH & Co. KG Meschede ist ein bundesweit täti- ges Ingenieurbüro im Bereich der Foto: Ute Gierse Infrastrukturplanung. Die IGK plant v.li.n.re.: Carina Schulte von der IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland, Lena Gössling, und begleitet bundesweit Bauvor- Franz Gierse und Friedrich Klute haben von Logistik- und Industri- Die Wirtschaftsjunioren Arnsberg ge- aber auch bei verschiedenen Veran- eunternehmen, Gewerbebetrieben, hen mit einem neuen Vorstand in das staltungen, wie zum Beispiel dem Behörden sowie Versorgungsun- aktuelle Jahr: Franz Gierse, geschäfts- Winterball oder dem Sommerfest, ternehmen. In partnerschaftlicher führender Gesellschafter von der IGK gefeiert. Das Gemeinschaftsforum Zusammenarbeit mit dem Auftrag- Ingenieurgesellschaft Gierse - Klauke der Industrie- und Handelskammer geber entwickeln die Ingenieure GmbH & Co. KG Meschede, ist in der Arnsberg, des Industrie- und Handel- der IGK eine komplett neue oder Mitgliederversammlung Anfang Ok- sclubs und der Wirtschaftsjunioren im Bestand optimierte Infrastruk- tober zum neuen Sprecher gewählt findet am 23. April 2020 zum Thema tur. Das Tätigkeitsspektrum umfasst worden. Damit löst er Lena Gössling „Erfolgreich kämpfen – erfolgreich die Bereiche Verkehrsanlagen, Sied- ab, die nach dreijähriger Amtszeit siegen“ mit der ehemaligen Boxwelt- lungswasserwirtschaft, Wasserbau, aus dem Vorstand ausscheidet. meisterin Regina Halmich im Bil- Stadtplanung, Bauüberwachung Sein Jahresprogramm für die Wirt- dungshaus der IHK in Arnsberg statt. und Projektmanagement. schaftsjunioren stellt Franz Gierse Die alljährliche Fachinformationsrei- unter das Motto „Wir gehen in die se wird die Wirtschaftsjunioren 2020 ---kontakt------------------------------------- Tiefe“. Rund um das Thema hat der nach Brüssel führen. Carina Schulte Sprecher ein spannendes Jahrespro- Neben Franz Gierse rückt Fried- Tel. 02931 878-158 gramm zusammengestellt. Unter rich Klute, Geschäftsführer der Klute schulte-c@arnsberg.ihk.de anderem wird das Paketzentrum GmbH & Co. KG in Sundern, in den in Hagen besichtigt, ein Workshop Vorstand der Wirtschaftsjunioren ---mehr---------------------------------------- zum Thema Mediation angeboten, auf. Der stellvertretende Vorstands- www.wj-arnsberg.de Stahl · Röhren · Bauprodukte Partner Partner Partner Stark in Stahl Pneumatik Pneumatik - Steuerungstechnik Pneumatik- Steuerungstechnik - - Steuerungstechnik- DRL. DRL. Partner Werkzeuge - DRL.Werkzeuge Werkzeuge Pneumatik - Steuerungstechnik - DRL. Werkzeuge 59872 Meschede, Auf’m Brinke 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 59872 Meschede, Auf’m Brinke 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 59872 Meschede, Auf’m Brinke 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 www.bieber-marburg.de www.goerdes-pneumatik.de, info@goerdes-pneumatik.de 59872 Meschede, Auf’m Brinke www.goerdes-pneumatik.de, 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 info@goerdes-pneumatik.de www.goerdes-pneumatik.de, info@goerdes-pneumatik.de www.goerdes-pneumatik.de, info@goerdes-pneumatik.de 16 wirtschaft 01+02/2020
Susanne Veltins seit 25 Jahren Brauerei-Chefin Seit 25 Jahren steht Susanne Veltins Glückwunschworten und meinte die mit 33 Prozent deutlich über Wettbe- als Inhaberin und Geschäftsführerin Weitsichtigkeit von Susanne Veltins, werbsniveau und stellte am Standort an der Spitze der Brauerei C. & A. deren Verdienste die Mitarbeiter Grevenstein zusätzlich 285 Mitarbei- Veltins in Meschede-Grevenstein. mit langanhaltendem Applaus wür- ter ein. Außerdem wuchs der Umsatz Mit unternehmerischem Geschick, digten. von damals 356 Millionen DM auf dem Streben nach Kontinuität und Susanne Veltins trat zu Jahresbe- heute 352 Millionen Euro, aus da- grundsolidem Vertrauen in den deut- ginn 1993 in die 1824 gegründete mals 12.000 verbundenen Gastrono- schen Biermarkt formte sie eine der Familienbrauerei ein, um 1994 ihrer miebetrieben wurden in den letzten erfolgreichsten Familienbrauereien verstorbenen Mutter als Inhaberin 25 Jahren 14.850. Und unübersehbar Deutschlands. „Wir haben ihnen viel und Geschäftsführerin zu folgen. gehört auch der Aufstieg der Marke zu verdanken“, sagte Generalbevoll- In den zurückliegenden 25 Jahren Veltins im Wettbewerbsumfeld zum mächtigter Michael Huber in seinen steigerte die Brauerei ihren Ausstoß unternehmerischen Erfolg dazu – Veltins ist heute die drittgrößte Pre- mium-Biermarke in Deutschland. Michael Huber erinnerte an die zahlreichen Meilensteine und vor allem die Investitionsbereitschaft, um spätere Erfolgsprojekte voran- zubringen. Das Tempo in der Brau- erei wurde in den zurückliegenden 25 Jahren mächtig erhöht und für notwendige Investitionen in Tech- nik, Markt und Marke wurden Mittel weitsichtig bereitgestellt. Die Kreati- on neuer erfolgreicher Produktlinien wie die V+-Range nach der Jahrtau- sendwende und zuletzt die Einfüh- rung der Marke Grevensteiner waren Foto: Christoph Meinschäfer/C. & A. Veltins letztlich für den Verbraucher sicht- Generalbevollmächtigter Michael Huber dankte Brauerei-Inhaberin Susanne Veltins bare Ausprägungen der Unterneh- für deren 25-jährige Geschäftsführertätigkeit. mensführung von Susanne Veltins. Zukunft bauen. Für den Mittelstand.* * Zum Beispiel: Neubau einer Lagerhalle mit Verwaltungsgebäude für die HDO Druckguss- und Oberflächentechnik GmbH in Paderborn BMS Industriebau GmbH Alte Heeresstraße 25 . 59929 Brilon Tel: 02961 980-200 www.bms-industriebau.de wirtschaft 01+02/2020 17
unternehmen & region Ralf Neuhaus feiert 30-jähriges Dienstjubiläum bei Gebhardt Stahl Ralf Neuhaus feiert sein 30-jäh- und Asien. „Ich habe in unserem riges Dienstjubiläum bei der Firma verstorbenen Unternehmensgrün- Gebhardt Stahl in Werl. Der gelernte der Manfred Gebhardt einen Chef Kaufmann für Groß- und Außen- gehabt, der seinen Mitarbeitern viel handel begann am 1.10.1989 seine Spielraum für Entwicklung gelassen berufliche Laufbahn beim Spezia- hat. Dieses Vertrauen hat mich stets listen für kaltgewalzte Stahlprofile. angespornt“, erklärt der 52-Jährige. Seit 2010 ist Neuhaus Geschäfts- 1989 war Ralf Neuhaus der ins- führer und in dieser Funktion insbe- gesamt achte Mitarbeiter von sondere verantwortlich für den Ge- Gebhardt Stahl, heute zählt die Un- samtvertrieb. Hierzu zählt sowohl ternehmensgruppe 220 Fachleute. der Bereich Verstärkungsprofile für Gebhardt Stahl ist Spezialist für Ver- Kunststofffenster als auch der Be- stärkungsprofile für den Kunststoff- reich Profile und Zubehör für den fensterbau sowie für Profile und Luftkanalbau. Mittlerweile beliefert Zubehör für den Luftkanalbau. Das Foto: Gebhardt Stahl das Unternehmen Kunden welt- Unternehmen bedient etwa 1500 weit in über fünfzig Ländern, mit Kunden in über 50 internationalen Ralf Neuhaus Schwerpunkt Europa, Südamerika Märkten. 18 wirtschaft 01+02/2020
Stratmann Metallwaren GmbH feiert Jubiläum In den elterlichen Kellerräumen fing kontinuierlich ausgebaut. Aktuell schläuchen und der CNC-Drehtech- alles an. Dort startete Klaus Strat- beträgt die Produktionsfläche gut nik ein weiterer Produktionszweig mann im Jahr 1970 mit der Produk- 3.500 m2. Die Leitung der Firma zum Unternehmensverbund. Im tion flexibler Lichthalterschläuche. wurde im Jahr 2002 durch den äl- Jahr 2009 wurde eine Firma für Me- Damit wurde an einem Januar- testen Sohn Achim Stratmann er- tallbearbeitung übernommen und morgen in Arnsberg-Voßwinkel der gänzt. Mit neuen Impulsen wurden zu einer modernen CNC-Fräserei Grundstein für die Stratmann Me- moderne Fertigungsverfahren für ausgebaut. Diese hat den Sitz in tallwaren GmbH gelegt. Heute blickt Präzisionsdrehteile etabliert. Wickede (Ruhr) und wird von Rene das Unternehmen auf eine fünfzig Heute zählt neben den Lichthalter- Stratmann geleitet. Jahre dauernde Unternehmensge- schichte zurück. Inzwischen steht die zweite Generation – die Söhne Achim und Rene – mit an der Spitze. Rückblick: Mit einem flexiblen Metallschlauch für die Leuchtenin- dustrie ging es los. Dieser Lichthal- terschlauch prägte das Unterneh- men viele Jahre lang und wurde zum Verkaufshit. Im Laufe der Jah- re wurde aus dem „Ein-Mann-Be- trieb“ ein Unternehmensverbund mit inzwischen 50, größtenteils Foto: Stratmann GmbH langjährigen Mitarbeitern. Im Jahr 1981 wurde der heutige Standort Seit nun 50 Jahren fertigt die Firma Stratmann Metallwaren GmbH in Arnsberg- in Arnsberg-Bergheim bezogen und Voßwinkel Metallschläuche. GENIESSEN SIE DEN WINTER IN AUTOMATISIERUNGSTECHNIK AUTEC Maschinen- u. Vorrichtungsbau GmbH Handhabungstechnik u. Portalroboter VOLLEN ZÜGEN! Montage- u. Bearbeitungsautomaten Raiffeisenstr. 28 Mit moderner Heizungstechnik und Schlüsselfertige Sondermaschinen 59757 Arnsberg unserem 24-Stunden Notfallservice Sortiermaschinen für Kleinteile, BV Tel.: 0 29 32 / 53-152 Fax: 0 29 32 / 53-101 Konstruktion - Fertigung - Steuerungsbau 02931 5212-2 3 E-Mail: info@autec-gmbh.com Alles aus einer Hand! http://www.autec-gmbh.com GEBRO HERWIG Haustechnik GmbH | Obereimer 12 | 59821 Arnsberg | www.gebro-herwig.de Satteldachhalle Typ SD10 (Breite: 10,00m, Länge: 21,00m) • Traufe 3,50m, • incl. Schiebetor • incl. prüffähiger Firsthöhe 4,00m 3,00m x 3,20m Baustatik • mit Trapezblech, • feuerverzinkte Farbe: AluZink Stahlkonstruktion Aktionspreis Mehr Infos € 17.500,- Schneelastzone 2, ab Werk Buldern; excl. MwSt. Windzone 2, a. auf Anfrage www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40 www.voss-blechprofis.de RZ_Tepe_Anzeigen_90x42mm_mb1.indd 3 30.11.2016 08:30:15 wirtschaft 01+02/2020 19
politik Foto: Wolfgang Detemple Auch im Hochsauerland und am Hellweg ist die Infrastruktur vielerorts marode. Für schnellen Infrastrukturausbau - DIHK präsentiert 10-Punkte-Papier Die Wirtschaft leistet ihren Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen, aber nicht zu jedem Preis. Auch Wettbe- werbsfähigkeit und Versorgungssicherheit müssen im Blick bleiben und dürfen nicht dem Klimaschutz völlig untergeordnet werden, fordert der IHK-Industrie- und Umweltausschuss. Um lange Plan- und Genehmigungs- und schnell ausliefern zu können“, auch für öffentliche Anhörungen“, verfahren von Infrastrukturprojekten erklärt DIHK-Hauptgeschäftsführer so Wansleben. Viele europäische in Deutschland zu beschleunigen, Martin Wansleben zum Ziel des Pa- Nachbarn wie zum Beispiel Däne- braucht es grundlegende Reformen. piers. mark oder die Niederlande prüfen Das geht aus einem 10-Punkte-Pa- Der DIHK schlägt darin vor, die ebenfalls einmal – so wie es auch pier hervor, das der Deutsche Indus- mehrstufigen Plan- und Genehmi- die entsprechende EU-Richtlinie trie- und Handelskammertag (DIHK) gungsverfahren in einem zentralen vorgibt. Um die Verfahren schnel- in Berlin präsentiert hat. „Unterneh- Vorgang zu bündeln – mit einer Öf- ler zu machen, fordert der DIHK men brauchen leistungsfähige Stra- fentlichkeitsbeteiligung und einer außerdem, Planungsprozesse zu ßen, Schienen, Flughäfen und auch Umweltprüfung. „Das spart unnö- digitalisieren und bei größeren digitale Netze und Leitungen, um tige Doppelgutachten, verkürzt die Projekten die Gerichtsverfahren zu Produkte just in time zu erhalten Verfahren erheblich und lässt Raum verkürzen. 20 wirtschaft 01+02/2020
In der Praxis braucht es von der Geld – und in letzter Konsequenz Planung bis zur Fertigstellung von die eigene Zukunft“, ist Wansleben Infrastrukturprojekten in Deutsch- überzeugt. land oft Jahre, nicht selten sogar Allein für den Ausbau und die Jahrzehnte. Bei Schienenwegen Sanierung der Bundesverkehrswe- sind es durchschnittlich rund 20 ge müssen jedes Jahr 15 Milliarden Jahre. Und auch Wasserstraßen Euro verbaut werden, um alle vor- brauchen oft sehr lange, bis sie dringlichen Projekte bis 2030 um- fertig sind. Die Weservertiefung setzen zu können. Mit dem derzei- zum Beispiel ließe sich in weni- tigen Planungsrecht ist das kaum gen Wochen umsetzen, steckt aber zu schaffen. „Deshalb brauchen ebenfalls seit fast 20 Jahren in der wir jetzt einen gesetzgeberischen Foto: Wolfgang Detemple Planung fest. „Wenn zusätzlich Kraftakt“, betont der DIHK-Haupt- Windräder nicht gebaut, Gewer- geschäftsführer. beansiedelungen nicht realisiert, Stromtrassen und Glasfaserleitun- ---autor---------------------------------------- gen nicht verlegt werden können, Dr. Christian Jekat kostet das die Unternehmen bares DIHK Die DIHK-Vorschläge im Überblick: 1. Für einheitliche Verfahren für alle Infrastrukturen 2. Planungsstufen für Infrastrukturvorhaben reduzieren 3. Gewerbeentwicklungen beschleunigen 4. Öffentlichkeitsbeteiligungsverfahren verbessern 5. Mit Digitalisierung neue Wege beschreiten 6. Projektmanager erleichtern und beschleunigen Planverfahren 7. Die Dauer von Gerichtsverfahren verkürzen 8. Genehmigungsfreiheit bei Ersatzneubauten erweitern Nächster Anzeigenschluss: 9. Langfristige Finanzierung und Planung sicherstellen 10. Planungssicherheit für Vorschriften im Umweltrecht schaffen Details können Sie dem Papier „Bremsen für Infrastrukturausbau und 14. Februar 2020 Gewerbeansiedlungen lösen“ entnehmen: www.ihk-arnsberg.de/upload/ DIHK_10_punkte_infrastrukturausbau_32221.pdf Südring 1 · 59609 Anröchte Telefon: 02947 9702-0 E-Mail: info@priotex-medien.de dolezych 58 x 33 mm Seile • Ketten • Hebebänder • Zurrgurte Rundschlingen • Hebezeuge • Krane Beratung • Prüfung • Wartung Schulung • DIN EN ISO 9001 und 14001 © focus finder- stock.Adobe.com wirtschaft 01+02/2020 21
politik Aus Berlin und Brüssel Chancen und Risiken für deutsche Unternehmen in Afrika Berlin. Bundeskanzlerin Angela Mer- kel hat am 19. November 2019 zu ei- ner Investorenkonferenz mit Staats- und Regierungschefs sowie Ministern aus 13 afrikanischen Ländern einge- laden. Beim sogenannten G20 In- vestment Summit wurden im DIHK zahlreiche Leuchtturmprojekte in den „Compact with Africa“-Ländern mit Beteiligung deutscher Investoren präsentiert. Bei der Unterzeichnung mehrerer bilateraler Abkommen wurde das Interesse deutscher Un- Foto: Jens Schicke, DIHK ternehmen am wirtschaftlichen En- Bundeskanzlerin Angela Merkel lud zum „G20 Investment Summit“ ein, einer Investo- gagement in Afrika deutlich. Doch renkonferenz mit Staats- und Regierungschefs sowie Ministern aus 13 afrikanischen es besteht weiter Handlungsbedarf: Ländern. „Vielfach verhindern hohe Büro- kratiehürden, Korruption oder Si- Afrika überhaupt wagen“, erklärte des AHK World Business Outlooks zu cherheitsfragen, dass deutsche Un- DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Afrika (https://bit.ly/33oPl6x) zeigt, ternehmen den ersten Schritt nach Wansleben. Eine Sonderauswertung dass deutsche Unternehmen auf dem Schneller, stabiler, wirtschaftlicher. Glasfaser für Ihr Unternehmen. 080 0 281 281 2 nd anrufen u ge präch s Beratungs n! vereinbare Wir realisieren den reinen Glasfaserausbau in Ihrem Gewerbegebiet. deutsche-glasfaser.de/business 22 wirtschaft 01+02/2020 Deutsche Glasfaser Business GmbH / Am Kuhm 31 / 46325 Borken
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