Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko

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Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
wirtschaft
                                                                         12 - Fachkräftemangel wird zum
                                                                               Konjunkturrisiko

                                                                         24 - Beste Azubis und Weiterbildungs-
                               MAGAZIN DER IHK ARNSBERG                        absolventen ausgezeichnet

                               NOVEMBER 2016      www.ihk-arnsberg.de

                                                Business-Tourismus
                                             Willkommen in
                                            der Tagungsregion
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Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
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                                                                                   ideen KonTur
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                                                                                   • ErodiErEn        wir freuen uns auf ihren be de
                                                                                   • u.v.m.             unter ww w.l t-p let ten be rg.
          LOHNSÄGEN SPART RESSOURCEN UND ZEIT.
                                                                                   Erfahrung • Qualität • allEs aus EinEr hand
          Wir haben uns auf das Sägen von Rohren spezialisiert. In Längen
          von 2 bis 2.500 mm, in fast jedem Durchmesser und fast jeder
          Wandstärke – bis hin zu Vollmaterial.
                                                                                   lüsEbrink &tEubnEr
          Was können wir für Sie tun? Fordern Sie uns.                             Lüsebrink & Teubner GmbH & Co. KG
          Wir freuen uns darauf.                                                   Ziegelstraße 46 • D-58840 Plettenberg                   sEit 1911
                                                                                   Telefon: +49 2391 9091-0 • Fax: +49 2391 10708
          www.seeberger.net                                                        Internet: www.LT-Plettenberg.de • E-Mail: mail@LT-Plettenberg.de

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           Entspannter ankommen. Mit kurzen Wegen.

           Und neuem Flugplan.

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Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
editorial

                                          Rundum-sorglos-Paket
                                          Ideenschmiede, Teambuilding, Wei-      rung im Tagungsgeschäft, als auch
                                          terbildung, Kongresse und Messen -     neue Veranstaltungskonzepte, wie
                                          das Thema Tagen ist vielfältig. Und    den Trend zu mehreren kleinen
                                          mit Vielfalt kann in diesem Bereich    Workshop-Einheiten mit entspre-
                                          auch unsere Region punkten: Maß-       chenden Flexibilitätsanforderungen
                                          geschneiderte Angebote von Hotels      an die räumlichen Gegebenheiten.
                                          und anderen Dienstleistern in Kom-     Auch die Herausforderung, mehre-
                                          bination mit der Ruhe und Kraft der    ren Zielgruppen – dem Businessgast
                                          Natur bilden einen Rahmen, der         und dem Urlauber – unter einem
                                          wie gemacht ist für Tagungsgäste.      Dach gerecht zu werden, ist nicht
                                            Ob Unternehmen, Vereine, Ver-        zu unterschätzen.
                                          bände, Institutionen: Wer Veran-         Die Tagungsgäste sind eine wich-

                     „
                 Dr. Ilona Lange
                 Hauptgeschäftsführerin   staltungen für Mitarbeiter oder Mit-   tige Zielgruppe für die Branche, wie
                                          glieder organisieren lassen möchte,    wir ab Seite 4 in unserem Schwer-
                                          ist hier genau richtig. Engagierte     punktthema zeigen. Um die Häuser
                                          Unternehmer setzen sich mit ih-        bei Herausforderungen wie zum
                                          ren Teams für die Realisierung der     Beispiel dem Marketing zu unter-
                                          Kundenwünsche ein und haben            stützen, haben sich Partner wie
                                          mit ihrem hervorragenden Service       Sauerland-Tourismus und Wirt-
                                          dazu beigetragen, dass sich die        schaftsförderer in der Region in
                     Die Region
                                          Region Hellweg-Sauerland als Ta-       dem Projekt „Sauerland Business“
                     ist wie              gungsregion etabliert hat. Kunden      zusammengeschlossen, das auch
                                          schätzen das Rundum-sorglos-Paket      von der IHK unterstützt wird. Und
                     gemacht für          mit einem attraktiven Arbeits- und     letztlich profitieren auch die Unter-
                     Businessgäste.       Lernumfeld, das ihnen bei uns ge-      nehmen der drittstärksten Indus-
                                          boten wird und ihnen ermöglicht,       trieregion von einem stark aufge-
                                          sich ganz auf die Veranstaltung au-    stellten Tagungsangebot direkt vor
                                          ßerhalb der alltäglichen Umgebung      der Tür.
                                          konzentrieren zu können.
                                            Künftig wird es darauf ankom-
                                          men, den Kunden weiterhin einen
                                          optimalen Service zu bieten und         Ihre
                                          neuen Konzepten gegenüber aufge-
                                          schlossen zu bleiben. Dies betrifft
                                          sowohl die vielfältigen Möglichkei-
                                          ten der zunehmenden Digitalisie-

wirtschaft 11/2016                                                                                                  1
Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
I N H A LT

titelthema I businesstourismus                                                            Das Hellweg-Sauerland hat
                                                                                          sich als Tagungsregion eta-
 4 Modernes Tagen mit Tradition                                                           bliert. Die Business-Gäste
 8	Interaktive Konzepte gefragt
                                                                                          wissen hier die Kombina-
10	„Ohne Leidenschaft für den Beruf
                                                                                          tion aus Natur, Ruhe und
    geht es nicht“
                                                                                          professionellen    Gastge-
                                                                                          bern zu schätzen.
                                                      © contrastwerkstatt - Fotolia.com                           Seite      4

unternehmen & region
12	Eingetrübt, aber weiter freundlich
14 Babyboomer und der Generationswechsel

politik                                                                                            © ACP prod - Fotolia.com
16	Südkorea: Auf dem Weg vom
     „Fast Follower“ zum „First Mover“               Die Unternehmen am Hellweg und im Sauerland geben ihrer
18 Aus Berlin und Brüssel                            wirtschaftlichen Lage und den Aussichten für die nächsten Mo-
                                                     nate gute Noten – der Klimaindikator liegt bei 119 Punkten und
                                                     damit leicht über dem Wert des Herbstes 2015.         Seite 12

news & service
24	Beste Azubis und Weiterbildungsabsolventen
     ausgezeichnet
29 Orientierung „in bewegten Zeiten“
31 16. November: Tag der Versicherungsvermittler
31 IHK-Jahresempfang in der FH Südwestfalen
32	Handelsvertreterforum: Strategien für             © Marco2811 - Fotolia.com

     mehr Gelassenheit im Berufsalltag
                                                     Eine neue Studie untersucht, wie in Unternehmen die Nachfol-
33	45. Ernst-Schneider-Preis: Licht aus Bewegung
                                                     ge geregelt und realisiert wird. Dabei müssen viele rechtliche,
37 Arbeitsjubilare
                                                     steuerliche, wirtschaftliche und auch psychologische Aspekte
38 IHK-Börsen
                                                     berücksichtigt werden.                               Seite 14

rubriken
 1 Editorial
47 Zahlen, bitte!
48 Im nächsten Heft/Impressum

                                                       © Marco2811 - Fotolia.com

                                                     Die IHK hat im Kreis Soest und im HSK die besten Auszubildenden
                                                     und Weiterbildungsabsolventen für ihre hervorragenden Leistun-
                                                     gen ausgezeichnet.	                                   Seite 24

2                                                                                                    wirtschaft 11/2016
Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
Wir fördern
das Gute in NRW.

Sabine Baumann-Duvenbeck und ihr Kraftpaket –
unterstützt durch die Fördermittel der NRW.BANK.
Die Stärke mittelständischer Unternehmen ist ein wichtiger Motor der Wirtschaft in unserer Region.
Eine Eigenschaft, die es wert ist, gefördert zu werden. Z. B. durch den NRW.BANK.Effizienzkredit:
Zinsgünstige Darlehen von 25.000 bis 5 Millionen Euro für Modernisierungen, die Ihre Anlagen
zukunftsfähig machen. Sprechen Sie mit uns über Ihre unternehmerischen Ziele.
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wirtschaft 11/2016                                                                                   3
Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
titelthema I businesstourismus

Modernes Tagen
mit Tradition
Tagen im Sauerland hat Tradition: In eine Region mit starker Industrie hat es schon im vergangenen Jahrhundert
Geschäftsreisende gezogen. Heute haben sich viele Gastbetriebe in diesem Bereich professionalisiert und ihre
Nische gefunden. Und für den Erfolg ziehen sie an einem Strang.

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Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
wirtschaft 11/2016   5
Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
titelthema I businesstourismus

                    G
                             eschäftsreisende, Tagungs-, Se-        land-Tourismus zusammenarbeitet, und
                             minar-, Messe- und Kongress-           das auch von der IHK unterstützt wird:
                             gäste werden unter dem Begriff         „Sauerland Business“. Das Projekt kann
                     Business-Tourismus zusammengefasst.            von 2017 bis 2019 über den NRW-Touris-
                     Ein Thema, das immer mehr an Fahrt             mus von dem Förderprojekt „MICE-Markt
                     aufnimmt. „Für viele Häuser ist der Bu-        der Zukunft“ des Europäischen Fonds für
                     siness-Tourismus inzwischen ein starkes        regionale Entwicklung (EFRE) profitie-
                     Geschäft“, sagt Sonja Claus, Prokuristin       ren. „Wir sind sozusagen die Vermarkter
                     bei der Wirtschaftsförderung des Kreises       des Themas“, berichtet Eckhard Hense-
                     Soest. „Ein Indikator dafür ist die Tatsa-     ling, der beim Sauerland-Tourismus das
                     che, dass beispielsweise allein in der Stadt   Projekt verantwortet.
                     Soest derzeit gleich zwei neue Hotels            Das Thema hat Tradition. Lange bevor

„
                     entstehen und gleichzeitig das Rittergut       der Sauerland-Tourismus gegründet wor-
                     Störmede in Geseke-Störmede für diesen         den ist, gab es bereits eine enge Zusam-
                     Zweck ausgebaut wird.“ Große Hotelket-         menarbeit zwischen Betrieben und Tou-
                     ten sind in der Region Hellweg-Sauerland       ristikern im Raum zwischen der A 45, A
                     selten. „Die meisten Häuser sind von mitt-     4 und A 44.
                     lerer Größe und oft inhabergeführt“, sagt
                     Sonja Claus. Das habe durchaus Vorteile:                   Tagen entlang der
                     die Wege sind kurz und die Atmosphäre                       Sauerlandlinie
Wir sind             oft familiär. „Daraus lässt sich mit Blick
                     auf den Service richtig was machen.“           „,Tagen entlang der Sauerlandlinie‘ hieß
die Vermarkter
                       Doch gerade für kleinere und mittlere        das Projekt ursprünglich“, berichtet Eck-
des Themas.          Häuser ist das Marketing in Eigenregie         hard Henseling, für das man rund 50 Be-
                     nicht leicht zu stemmen. Unterstützung         triebe gewinnen konnte, die mit speziel-
Eckhard Henseling    gibt es deshalb in Form eines Projektes,       len Trainern zusammenarbeiteten und
                     bei dem der Kreis Soest mit dem Sauer-         die in einen hochwertigen Printkatalog
                                                                    aufgenommen und vermarktet wurden.
                                                                    2010 ist das Projekt schließlich in den
                                                                    Sauerland-Tourismus übergegangen und
                                                                    hat sich seitdem weiterentwickelt. Der
                                                                    Printkatalog ist einem Flyer gewichen
                                                                    und die Internetpräsenz wurde ausgebaut
                                                                    mit einer Liste der – im Moment 24 – teil-
                                                                    nehmenden Betriebe in einem Online-Ta-
                                                                    gungsplaner mit Planungshilfen für die
                                                                    Interessenten.
                                                                       „Davon profitieren die Häuser im Sau-
                                                                    erland und am Hellweg“, sagt Henseling
                                                                    auch mit Blick auf die Vorzüge der Regi-
                                                                    on: Ruhe, Natur, gute Anbindung durch
                                                                    die Autobahnen und Gastbetriebe, die
                                                                    mit Flexibilität, Individualität und Qua-
                                                                    lität punkten können. „Damit setzen wir
                                                                    uns definitiv von Großstädten ab“, sagt
                                                                    Eckhard Henseling. „In dieser Atmosphä-
                                                                    re haben Gäste die perfekte Gelegenheit,
                                                                    konzentriert zu arbeiten. Daher titelt das
                       Foto: Sauerland-Tourismus
                                                                    Sauerland-Business-Projekt auch mit „fri-
                     Eckhard Henseling, Sauerland-Tourismus         scher Tagen, denn grüner wird’s nicht“.

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Wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 12 - Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko
„Und diese Chancen, sich bei uns außer
Haus weiterzuentwickeln, werden von
sehr vielen Kunden gesehen“, ergänzt
Sonja Claus. Die meisten davon kommen
aus NRW, aber auch aus den Niederlan-
den reisen Tagungsgäste an.
  Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise
hatte die Wirtschaftsförderin zunächst ei-
nen Rückgang im Bereich Business-Tou-
rismus bemerkt. „Unternehmen waren
zurückhaltender und haben verstärkt
auf Inhouse-Veranstaltungen gesetzt,

                                                                                           „
um Geld zu sparen.“ Das habe sich in-
zwischen geändert. „Das Thema Busi-
ness-Gäste ist bei uns gesetzt und wird
es auch bleiben“, ergänzt Eckhard Hen-
seling und verweist auf beachtliche 20
Milliarden Euro, die diese Zielgruppe im
vergangenen Jahr deutschlandweit umge-
setzt hat. Gleichzeitig stieg die Zahl der      Foto: Wirtschaftsförderung Kreis Soest

Übernachtungen in diesem Segment um                                                        Business-Tourismus
                                              Sonja Claus, wfg Kreis Soest
7,3 Prozent.
                                                                                           ist inzwischen
  Exakte Zahlen für die Region lassen sich
nicht problemlos ermitteln, da der Busi-      der Tagungstourismus ein durchaus hart       ein starkes
ness-Tourismus im Gesamttourismus der         umkämpfter Markt sei, wie beide wissen.      Geschäft.
Region aufgeht. Zwischen 100 und 200          Wettbewerb und Preiskampf hätten in der
Betriebe, schätzt Henseling, halten im        Vergangenheit viele Betriebe gezwungen,      Sonja Claus
Business-Bereich spezielle Angebote vor.      sich zu professionalisieren und Quali-
Einige Häuser setzten komplett auf die-       tät anzubieten. „Was versprochen wird,
se Zielgruppe, während für andere dieser      muss auch gehalten werden“, sagt Eck-
Bereich eher ein zweites Standbein sei.       hard Henseling. „Sonst kommt der Kunde
                                              kein zweites Mal.“
             Bedarf ist vorhanden               „Die Häuser können aus diesem Druck
                                              aber auch etwas Positives ziehen“, sagt
„In unserer Region hat der Business-Tou-      Sonja Claus. „Wer immer am Ball bleibt
rismus Zukunft“, ist sich Henseling si-       und sich für die Kunden etwas Neues
cher. „Der Bedarf ist klar vorhanden“,        ausdenkt, der sichert sich sein Geschäfts-
betont auch Sonja Claus. Und Dank des         modell für die Zukunft – und das unab-
neuen Landesprojektes „MICE-Markt der         hängig vom Wetter das ganze Jahr über.“
Zukunft in NRW“ werden auch die kom-          Der Druck werde absehbar nicht abneh-
menden drei Jahre EFRE-Fördermittel in        men: Wettbewerb, Digitalisierung und
das Marketing für das Projekt fließen.        mitunter noch nicht ausreichender Breit-
„Wenn wir unsere Kräfte bündeln, kön-         bandausbau, Kundenwünsche nach noch
nen wir für die Betriebe und die Region       mehr Flexibilität und sehr guter Qualität
mehr erreichen, als wenn jeder für sich       werden die Betriebe weiter vor Herausfor-
allein kämpft“, so Claus.                     derungen stellen, fasst Eckhard Henseling
                                              zusammen. „Es geht auch künftig darum,
           Hart umkämpfter Markt              den Gast zu begeistern und ihm ein gutes
                                              Gefühl zu vermitteln“, sagt Sonja Claus.
Das sei nicht zuletzt deshalb wichtig, weil                                         sil

wirtschaft 11/2016                                                                                          7
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titelthema I businesstourismus

Interaktive Konzepte gefragt
Das Tagungsgeschäft wird sich in Zukunft insbesondere technisch stark weiterentwickeln, sagt Britta Keusch.
Aber die Geschäftsführerin des Tagungs- und Kongresszentrums Bad Sassendorf GmbH ist sicher: „Interaktive
Konzepte und die Kommunikation Face to Face werden bleiben.“ Und das sei gut, denn von den Tagungsgästen
profitiere die ganze Gemeinde.

„
                       Es war mitten in den Sommerferien. Ei-         „Kunden wollen heute ein Komplett-Ange-
                       gentlich eine ruhige Zeit für das 16-köpfige   bot“, sagt die Geschäftsführerin.
                       Team von Britta Keusch, doch in diesem
                       Jahr war das anders. „Wir haben sogar                       Gesundes Tagen
                       in der Ferienzeit große Tagungen organi-
                       siert. Das ist ungewöhnlich“, berichtet die    Das bedeutet: Von Räumen und Technik
                       Geschäftsführerin. Zu ihrem Verantwor-         über Verpflegung und Unterkunft bis hin
Kunden
                       tungsbereich gehören die beiden Häuser         zum Rahmenprogramm, und das alles or-
wollen ein             Tagungs- und Kongresszentrum Bad Sas-          ganisiert von einem Ansprechpartner. So
                       sendorf sowie die Kulturscheune auf Hof        ein Service sei sowohl gefragt bei Tagungs-
Komplett-Angebot.
                       Haulle. Und weil die GmbH eine Tochter         gästen, die direkt drei oder vier Tage in Bad
                       von Gemeinde und Saline ist, ist das Team,     Sassendorf verbringen, als auch bei denje-
Britta Keusch
                       das in Stoßzeiten von bis zu 25 Aushilfs-      nigen, die morgens an- und abends wieder
                       kräften unterstützt wird, nicht nur für das    abreisen.
                       klassische Tagungsgeschäft verantwortlich,        Viele Anbieter setzen ihre Dienstleistun-
                       sondern auch für Kulturveranstaltungen.        gen zudem unter ein bestimmtes Motto. In
                         Das sei durchaus von Vorteil, weil auf       Bad Sassendorf haben sich Britta Keusch
                       diesem Weg zum Beispiel Besucher von           und ihr Team für die Themen „Dorf statt
                       einem Comedy-Abend auf Bad Sassen-             Destination“ und „Gesundes Tagen“ ent-
                       dorf als Tagungsort aufmerksam werden          schieden. „Das bedeutet, dass wir unse-
                       können, sagt Britta Keusch. Für das ver-       ren Gästen vom gesunden Essen über eine
                       gangene Jahr verzeichnete sie – Tagungen,      15-Minuten-aktiv-Pause bis hin zum er-
                       Messen, Galas und Kulturangebote zusam-        gänzenden Sport- und Wellnessprogramm
                       mengefasst – rund 42.000 Gäste. „Wir sind      gerne entsprechende Bausteine rund um
                       gut gebucht, aber es gibt noch freie Kapa-     die Tagung zusammenstellen“, sagt die
                       zitäten“, so Keusch.                           Geschäftsführerin. „Dafür arbeiten wir
                         Weiterempfehlungen von Gästen seien          mit lokalen und regionalen Kooperations-
                       ebenfalls wichtig, aber allein darauf könne    partnern zusammen.“ Auf diesem Weg
                       sich kein Anbieter verlassen. Und längst       lässt ein Tagesreisender im Durchschnitt
                       reiche es nicht mehr aus, nur Räumlichkei-     30,77 Euro (2016; 2010: 28,50 Euro) in Bad
                       ten und Technik zur Verfügung zu stellen.      Sassendorf, mit einer Übernachtung sind
                                                                      es 130,18 Euro (2010: 120,56 Euro / laut
                                                                      ift Freizeit- u. Tourismusberatung GmbH
                                                                      „Tourismusstrategie für den Kreis Soest
                                                                      2010“).

                                                                          Gute Anbindung an Autobahnen
                                                                                  und Flughäfen

                                                                      Seit 1973 besteht das Tagungs- und Kon-
                                                                      gresszentrum, dessen Kunden aus ganz
                                                                      Deutschland in die Hellweg-Region kom-

8                                                                                                   wirtschaft 11/2016
Fotos: Tagungs- und Kongresszentrum Bad Sassendorf

Britta Keusch und ihr Team.

                                                                                                       „
men. „Wir profitieren auch von dem Ruf                  Trainer schulen ließ.
des Kurortes Bad Sassendorf, der über die                 Tagungen und Kongresse, das gemeinsa-
Grenzen der Region hinaus geht, und von                 me Erlebnis, wird es auch in Zukunft ge-
unserer ruhigen Lage bei gleichzeitig gu-               ben, ist Britta Keusch überzeugt.
ter Erreichbarkeit dank Autobahn und re-
gionalen Flughäfen“, sagt Britta Keusch.                           Neue Technologien
So organisieren sie und ihr Team sowohl
kleine Veranstaltungen mit 30 Teilnehmern               Die Konzepte werden aber immer stärker         Wir arbeiten
als auch Kongresse mit über 300 Teilneh-                von modernen Technologien beeinflusst.         mit lokalen
mern. Insgesamt verfügt das Tagungs- und                So sei es denkbar, dass virtuelle Elemente
Kongresszentrum je nach Bestuhlung über                 in realen Veranstaltungen Einzug halten,       und regionalen
bis zu 637 Sitzplätze, die Kulturscheune                dass also zum Beispiel der Referent, der       Kooperations-
über 199 Sitzplätze, hinzukommen sieben                 nicht persönlich teilnehmen kann, in die
Workshop-Räume.                                         Veranstaltung gebeamt werde, erläutert         partnern
  „Kunden fragen immer stärker Konzepte                 die Geschäftsführerin. Mit solchen neuen
                                                                                                       zusammen.
nach, die interaktives tagen ermöglichen“,              Möglichkeiten werden gleichzeitig die An-
berichtet Britta Keusch. Das heißt: Oft wird            forderungen im Bereich Datenschutz und
der große Saal für Vorträge gebucht, klei-              Fachkräftequalifizierung steigen, prognos-
nere Räume aber für die praktische Aufar-               tiziert Britta Keusch: „Darauf müssen sich
beitung gewünscht, wie im Fall der Tagung               Tagungs- und Kongress-Organisatoren ein-
von Franchise-Nehmern einer Fitnessstu-                 stellen. Service ist in unserer Branche das
dio-Kette, die auf diese Weise 300 ihrer                A und O“.                               sil

wirtschaft 11/2016                                                                                                      9
titelthema I businesstourismus

„Ohne Leidenschaft für den
Beruf geht es nicht“
„Nicht nur Sport- und Naturliebhaber wissen die Vorzüge unserer Region zu schätzen“, sagt Susanne Probst-
Lanza. Die Verkaufsleiterin verantwortet im Sunderland Hotel das Tagungsgeschäft. Sie weiß: Auch Tagungsgä-
ste reisen gerne aus Großstädten an, um hier konzentriert arbeiten zu können.

                       „Das Tagungsgeschäft ist unsere Kern-         aus einem Umkreis von 50 bis 60 Kilome-
                       kompetenz“, sagt Susanne Probst-Lanza.        ter an, viele davon aus dem Ballungsraum
                       Unter diesem Aspekt ist das Haus mitten       Ruhrgebiet. „Tagungen oder Schulungen
                       in Sundern vor 21 Jahren gebaut worden,       werden bewusst außerhalb des Unterneh-
                       und die gebürtige Oberbayerin ist von Be-     mens abgehalten, um Abstand zum Ar-
                       ginn an dabei. Rund 200 Veranstaltungen       beitsalltag zu schaffen“, sagt Fiebig.

„
                       organisiert sie pro Jahr. Das Hotel verfügt     Der Hoteldirektor und die Verkaufsleite-
                       neben 55 Zimmern und Suiten (99 Bet-          rin haben in jahrelanger Erfahrung zwei
                       ten) über vier Tagungsräume und einen         „Tagungstypen“ klassifiziert: diejenigen,
                       Besprechungsraum, die auf einer separa-       die ausschließlich zum Arbeiten kommen
                       ten Ebene untergebracht sind. Dort finden     und oft nur für einen Tag bleiben, und
                       Gruppen von 12 bis 80 Personen Platz.         diejenigen, die darüber hinaus auch ein
                         Dieses Konzept habe sich bewährt, zieht     Rahmenprogramm wünschen.
                       Hoteldirektor Klaus Peter Fiebig ein Fazit.
Jeder Tag              „Wenn sich Businessgäste und Urlauber                      Tagungsgeschäft
                       begegnen, dann passt das nicht immer“,                vielfach an Wochentagen
ist anders.
                       sagt er. Um den Bedürfnissen beider Sei-
Susanne Probst-Lanza
                       ten gerecht zu werden, halte man die eige-    Der Großteil (80 Prozent) bucht Räume
                       ne Etage für die Businessgäste vor. Diese     und Programm mit einer Übernachtung.
                       reisten aus der Region beziehungsweise        Beide Typen hätten aber gemeinsam, dass
                                                                     sie Wert auf das gemeinsame Erlebnis le-
                                                                     gen. „Es gab vor einigen Jahren den Trend
                                                                     zu Video- und Telefonkonferenzen“, erin-
                                                                     nert sich Susanne Probst-Lanza. „Das hat
                                                                     aber nicht funktioniert, weil dadurch die
                                                                     Kommunikation zwischen den Teilneh-
                                                                     mern nicht stimmte. Dieser Trend hat sich
                                                                     nicht durchgesetzt.“ Und Fiebig ergänzt:
                                                                     „Es fehlte die persönliche Ebene, auf der
                                                                     sich die Gäste austauschen konnten.“
                                                                       Dafür beobachtet Susanne Probst-Lanza
                                                                     in der jüngeren Vergangenheit eine neue
                                                                     Entwicklung: „Das Tagungsgeschäft fin-
                                                                     det vielfach an Wochentagen statt. Wir
                                                                     erleben aber in letzter Zeit eine spürba-
                                                                     re Verschiebung Richtung Wochenende.“
                                                                     Doch ganz gleich an welchem Tag eine
                         Foto: Sunderland Hotel
                                                                     Veranstaltung stattfindet: In einer schnell-
                                                                     lebigen Zeit wie heute, ist Zeit wertvoll.
                       Verkaufsleiterin Susanne Probst-Lanza         „Vor einigen Jahren wurden oft Ange-

10                                                                                                wirtschaft 11/2016
Auf Tagungstourismus
                                                                 Foto: Sunderland Hotel    ausgerichtet: Das Sun-
                                                                                           derland Hotel.

                                                                                           „
bote mit zwei Übernachtungen gebucht.        sen, was konkret gewünscht wird: Soll es
Das ist heute selten der Fall. Stattdessen   ein Zusatzprogramm zum Teambuilding
beginnen Tagungen und Schulungen oft         sein? Oder eher das entspannte Beisam-
schon am Morgen um 8 oder 9 Uhr und          mensein? Die sportliche Aktivität? „Kun-
enden erst am späteren Abend.“               den wünschen immer ein Gesamtpaket,
  Für die Kunden, die zusätzlich ein Rah-    egal wie lange sie bleiben. Da hilft mir
menprogramm wünschen, arbeitet das           und meinem Team unsere Erfahrung.“
Team vom Sunderland Hotel mit loka-            Im Fall des Sunderland Hotels gehört zu
                                                                                           Wenn sich Business-
len und regionalen Partnern zusammen.        diesem Paket immer auch ein Stückchen
„Man kann als Hotel nicht all die Dinge      Afrika dazu: Angefangen bei den Namen         gäste und Urlauber
vorhalten, die gewünscht werden“, sagt       der Tagungsräume, die nach afrikanischen
Klaus Peter Fiebig mit Blick auf das Bei-    Nationalparks benannt sind – Serengeti,       begegnen, dann passt
spiel eines Kunden, der gerne für seine      Etosha, Masai Mara, Amboseli und Tsa-         das nicht immer.
Mitarbeiter eine Segway-Tour ins Pro-        vo – über den Pausenimbiss bis hin zur
gramm aufnehmen wollte. „Wir haben           Ausgestaltung der Zimmer, Flure und des
                                                                                           Klaus Peter Fiebig
recherchiert, ob es in unserer Nähe einen    Restaurants. „Das gehört zu unserer Phi-
Anbieter gibt, und wir haben jemanden        losophie“, erklärt Susanne Probst-Lanza.
gefunden“, berichtet Susanne Probst-         „Damit schaffen wir eine Verbindung zu
Lanza, die schon ungewöhnlichere Wün-        unseren Schwester-Häusern in Kenia.“
sche realisieren musste, wie etwa Ka-          Routine gibt es für die Verkaufsleiterin
binen für Simultan-Übersetzer, die eine      nicht. „Jeder Tag ist anders. Und ohne
finnische Firma für ihre Veranstaltung       Leidenschaft für den Beruf geht es nicht.
benötigte.                                   Wer diese Arbeit nur als Job sieht, der
  Abgesehen davon steht sie andererseits     wird nicht glücklich. Und die Kunden
nicht selten vor der Herausforderung,        auch nicht. Wenn die Gäste wiederkom-
aus einer Anfrage heraushören zu müs-        men, weiß ich: Es hat gepasst.“	       sil

wirtschaft 11/2016                                                                                              11
unternehmen & region

                                                                                                          © ACP prod - Fotolia.com

In der Bauwirtschaft ist die Zufriedenheit mit der aktuellen Wirtschaftslage am größten.

Eingetrübt, aber weiter freundlich
Die Unternehmen am Hellweg und im Sauerland geben ihrer wirtschaftlichen Lage und den Aussichten auf die
nächsten Monate in der Herbstumfrage mehrheitlich gute Noten. Neunzig Prozent der Befragten melden eine
mindestens befriedigende Geschäftslage; ein gleich großer Anteil rechnet 2017 mit unveränderten oder besseren
Geschäften. Die zuletzt vor allem durch niedrige Zinsen und günstiges Öl gedopte Konjunktur verliert jedoch
leicht an Dynamik. Der Fachkräftemangel wird zum Konjunkturrisiko.

Der IHK-Konjunkturklimaindika-               „schlecht“-Urteile gibt es dort kei-          zur Jahresmitte sehr freundlichen
tor – er berechnet sich aus Lage-            ne.                                           Ausblick. Vor dem Hintergrund
und Erwartungsurteilen – liegt                 Unterschiede weist der Blick auf            widriger Bedingungen für das Ge-
bei 119 Punkten, und damit leicht            das kommende Jahr aus. Während                schäft mit den BRIC-Staaten und
über dem Wert des Herbstes 2015.             die Erwartungen der Industrie wei-            zähen Fortschritte bei den Freihan-
Wie auch schon in den vergan-                terhin recht hoch sind – der Sal-             delsabkommen mit Kanada und
genen Jahren hat sich das Klima              do aus besser und schlechter be-              den USA liegt der Antwort-Saldo
aber wieder spürbar (- 5 Punkte)             trägt hier immerhin 21,4 Prozent              von „mehr“ und „weniger“ Expor-
seit der letzten Befragung im Mai            –, stellen sich Händler (-1,9%)               ten bei 11,7 Prozent. Das ist zwar
abgekühlt. Industrie, Handel und             und Dienstleister (-5,8%) auf ein             noch immer ein guter Wert, im
Dienstleistungen sind sich wei-              Nachlassen der Geschäftsdynamik               Vergleich zum Jahresbeginn (24,1
testgehend einig was die positive            ein. Die guten Rahmenbedingun-                %) sind die Erwartungen aber
Bewertung der derzeitigen Lage               gen für die Binnenkonjunktur ha-              deutlich schwächer.
betrifft. Am stärksten ist sie in            ben an Wirkung verloren. Doch                   Erneut wird die Konjunktur auf
der Bauwirtschaft ausgeprägt: 72             auch die exportierende Industrie              Rückenwind von der Investiti-
Prozent (!) melden hier ein „gut“,           macht Abstriche von ihrem noch                onsseite verzichten müssen. Das

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gilt besonders für Einzelhandel         Konjunktur	
  auf	
  einen	
  Blick	
  
(Saldo von „mehr“ und „weniger“
geplanten Investitionen von -22,9                                     Aktuelle	
  	
     Erwartungen       Inves99on      Beschä
unternehmen & region

  © Marco2811 - Fotolia.com

Babyboomer und der Generationswechsel
In Nordrhein-Westfalen sind rund 818.000 Personen selbstständig. 267.000 davon sind Frauen. Rund ein Drittel
der Unternehmer ist älter als 55 Jahre. Das ergab eine Studie der TNS Emnid, die im Auftrag der nordrhein-west-
fälischen Industrie- und Handelskammern Unternehmen zum Nachfolgegeschehen befragten.

Es fanden 1.006 ausführliche Tele-        weitere 282.000 Unternehmen, de-        te Nachfolgeprozess eine große He-
fongespräche mit Seniorunterneh-          ren Inhaber heute 45 bis 55 Jahre       rausforderung dar. Daher sollte der
mern im Alter von über 55 Jahren          sind, sich mit der Frage beschäftigen   Generationswechsel frühzeitig und
statt. Erstmalig wurde das Thema          müssen: Wer übernimmt das Unter-        gut strukturiert angegangen werden,
aus dem Blickwinkel des Übergebers        nehmen und führt das Lebenswerk         sonst können selbst heute erfolg-
zu vier verschiedenen Zeitpunkten         des Inhabers weiter?                    reiche Unternehmen in eine exis-
untersucht: 1. Stabwechsel noch             Neben der zentralen Personalent-      tenzbedrohliche Situation geraten.
nicht in Sicht; 2. vor dem Stabwech-      scheidung sind im Laufe des Über-       Viele Fachleute führen Unterneh-
sel; 3. der Stabwechsel und 4. Stillle-   nahmeprozesses auch rechtliche,         menskrisen und -insolvenzen auch
gung des Betriebes.                       steuerliche, wirtschaftliche und psy-   auf gescheiterte Nachfolgeprozesse
  Die Ü-55-Unternehmer sind in der        chologische Aspekte zu bedenken.        zurück.
Lebensphase, in der Übergabe des            Der Übergabeprozess kostet sehr         Das soll nicht heißen, dass alle
Staffelstabes ansteht oder sie sich       viel Zeit. Für den Seniorchef, dem      Unternehmensübergaben Reibungs-
damit beschäftigen müssen. Zudem          eine Schlüsselrolle im Generations-     verluste und Ärger bedeuten. Viele
werden in den nächsten 10 Jahren          wechsel zukommt, stellt der gesam-      werden den Prozess durch gute Vor-

14                                                                                                     wirtschaft 11/2016
bereitung und strukturiertes Vorge-               die Hälfte der Befragten keine Vor-          Industriebetrieben gehen von einer
hen reibungslos schaffen.                         stellung. Ein weiteres Indiz, dass die       Stilllegung aus, im Handel sind dies
  Wie facettenreich und komplex die               Komplexität des Stabwechsels nur             12 Prozent und in der Dienstleis-
Übergabe insgesamt ist, zeigen auch               schwer zu erfassen ist. Eine frühzei-        tungsbranche 10 Prozent.
die wichtigsten Kernergebnisse der                tige gute Vorbereitung ist ein Schlüs-         Auf den Generationswechsel vor-
Studie. Die Befragungen deuten da-                sel zum Erfolg. Allerdings zeigt die         bereiten, heißt für den Seniorun-
rauf hin, dass die Vielschichtigkeit              Studie, dass sich weniger als die            ternehmer sich mit dem nächsten
und Komplexität der Nachfolgesu-                  Hälfte der Unternehmer zu Beginn             Lebensabschnitt zu beschäftigen.
che, den Unternehmern erst dann                   des Nachfolgeprozesses gut oder gar          So war auch das Thema “Freuen
richtig bewusst wird, wenn sie sich               sehr gut vorbereitet fühlten.                Sie sich auf den nächsten Lebens-
intensiv mit der Nachfolge beschäf-                  Nicht alle Unternehmen werden             abschnitt“ Thema der TNS Emn-
tigen. So gehen diejenigen, die das               in die nächste Generation überführt.         id-Studie. Danach freuen sich 56
Thema bisher noch mieden, nur zu                  Gründe gibt es viele. Oft liegt es aber      Prozent der Befragten auf den Ru-
29 Prozent davon aus, dass ihr Un-                an der prognostizierten wirtschaft-          hestand. Diese durchaus positive
ternehmen in Familienhand bleibt.                 lichen Zukunftsperspektive des Un-           Zahl zeigt aber im Umkehrschluss,
Wenn sie sich dagegen mit der Über-               ternehmens oder der Branche. Bot             dass sich 44 Prozent noch nicht
gabe beschäftigen, setzen 49 Prozent              sie bisher dem Seniorunternehmer             recht mit dem Abschied von ihrem
der Inhaber mehr auf eine interne                 eine ausreichende Lebensgrundlage,           Unternehmen anfreunden können.
Lösung. Der Prozess bewirkt offen-                so gilt das längst nicht für den Nach-       Unternehmer sind eben stark mit
sichtlich ein Umdenken.                           folger. Das sehen auch die befragten         ihrem Lebenswerk verbunden und
  Auch über die Dauer des gesam-                  Unternehmer so.                              können sich nur schwer davon ver-
ten Übergabeprozesses hatte fast                     5 Prozent der Unternehmer aus             abschieden.

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wirtschaft 11/2016                                                                                                              15
politik

Südkorea: Auf dem Weg vom
„Fast Follower“ zum „First Mover“
Südkorea 2016 - unter den TOP-15 der weltweit größten Wirtschaftsnationen, geringe Arbeitslosigkeit, eine
hoch entwickelte Industrie und Infrastruktur – kaum jemand hätte vor 50 Jahren diese Prognose gewagt. Bar-
bara Zollmann, Geschäftsführerin der AHK Korea, äußert sich im Interview über die Gründe für die schnellen
Fortschritte und die stark wachsenden deutschen Exporte

DIHK: Südkorea ist mittlerweile die      Gründe dafür sind die hohe Kauf-         der weltweit wichtigen koreanischen
elftgrößte Wirtschaftsnation weltweit    kraft der koreanischen Bevölkerung,      (Groß-)Firmen werden ebenfalls nur
und dominiert wichtige Industriebe-      eine große Nachfrage nach deut-          hier getroffen.
reiche. Was war das Erfolgsrezept?       schen Fahrzeugen, Maschinen und
                                         Anlagen und das 2011 abgeschlosse-       Anders als in Deutschland ist die
Zollmann: Korea hat sich in den ver-     ne Freihandelsabkommen zwischen          Wirtschaft Südkoreas sehr stark von
gangenen Jahrzehnten mit hoher           der EU und Korea. Mittlerweile sind      einzelnen Großkonzernen wie Sam-
Dynamik zu einem Industrieland par       fast alle deutschen Exporte von Ein-     sung oder Hyundai abhängig. Gibt
excellence entwickelt. Das ist vor al-   fuhrzöllen befreit. Korea ist aber       es Anstrengungen den Mittelstand zu
lem auf eine gezielte Industriepolitik   nicht nur als Exportdestination inter-   fördern?
zurückzuführen. Der Binnenmarkt          essant. Es hat auch eine strategische
war lange abgeschottet, doch gleich-     Bedeutung, denn Zuliefererentschei-      Unter dem Leitmotiv „Creative Eco-
zeitig gab es eine harte Konkurrenz      dungen für die globalen Aktivitäten      nomy“ fördert die Regierung Inno-
der Firmen untereinander. Der Staat
bestimmte die Zukunftsbranchen
und vergab umfangreiche Förder-
mittel, vor allem für Infrastruktur,
Bildung und Forschung. Heute sind
Koreas Großkonzerne wie Samsung,
LG und Hyundai globale Unterneh-
men und ein großes Netz an Freihan-
delsabkommen unterstützt Koreas
Exportstärke. Aktuell werden die in-
dustriepolitischen Leitlinien wieder
neu justiert, um die Weichen für die
Zukunft zu stellen: Durch eine fokus-
sierte Innovations-, Mittelstands- und
Start-up-Förderung soll der Wandel
vom „Fast Follower“ zum „First Mo-
ver“ gelingen, um dem Wirtschafts-
wachstum neue Impulse zu geben.

Die deutschen Exporte nach Korea
stiegen seit 2011 um mehr als 50
Prozent. Damit ist Korea inzwischen
Deutschlands zweitwichtigster Ex-
portmarkt in Asien. Wie kam es zu
dieser beeindruckenden Entwick-
lung?

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im globalen Wettbewerb. Die AHK
                                         Korea in Seoul hilft seit nunmehr 35
                                         Jahren unter anderem bei der Etab-
                                         lierung von Geschäftsbeziehungen
                                         und berät zu regulatorischen Rah-
                                         menbedingungen. Korea-Desks an
                                         den IHKs Düsseldorf, Stuttgart und
                                         Frankfurt sowie ab Oktober an der
                                         IHK München bieten zudem eine in-
                                         tensive Erstberatung an.

                                         Seit letztem Jahr schreiben Sie einen
                                         Innovation Award aus. Was waren
                                         die Beweggründe dafür?

                                         Auf dem Weg vom „Fast Follower”
Foto: AHK Korea
                                         zum „First Mover” sind Innovations-
                                         kraft und Kreativität unabdingbare
Geschäftsführerin Barbara Zollmann       Faktoren. Durch unseren Innovation
                                         Award möchten wir das vorhande-
                                         ne Innovationspotenzial von Unter-
vation und Internationalisierung ins-    nehmen in Korea in den Kategorien
besondere bei kleinen und mittleren      „Business“, „Green Technologies“
Unternehmen. Dazu wurden landes-         und „Workforce Development“ her-
weit 18 große Zentren für „Creative      vorheben und befördern. Schließlich
Economy and Innovation“ errichtet,       sieht der Bloomberg Innovation In-
die als Start-up-Hub dienen und in       dex 2016 Korea jetzt schon auf Platz               dynamischen Markt mit hoher Kauf-
denen große, erfolgreiche Unterneh-      1.                                                 kraft treffen und weil auch nur in
men kleineren Firmen Unterstüt-                                                             Korea entschieden wird, welche
zung anbieten. Zusätzlich hat der        Beenden Sie bitte den folgenden Satz:              Maschinen, Anlagen oder Kraft-
Staat rund 1,6 Milliarden US-Dollar      „Südkorea ist ein attraktiver Investi-             werkstechniken bei Investitions-
für private Forschungs- und Ent-         tions- und Exportmarkt, weil ...“                  projekten der koreanischen (Groß-)
wicklungsprojekte bereitgestellt und                                                        Unternehmen weltweit eingesetzt
Großkonzerne fördern mit mehre-          ... deutsche Firmen hier auf einen                 werden.
ren Milliarden Euro die Entwicklung
kleinerer Unternehmen.

Kann der deutsche Mittelstand von
dieser Förderung profitieren?                                   Wasseraufbereitung
                                                                aus der Region für die Region
Auf jeden Fall. Der deutsche Mit-
telstand kooperiert mit dem korea-
                                            WTG                 WTG Deutschland GmbH
                                            DEUTSCHLAND         Wassertechnische Gesellschaft
nischen durch ein dichtes Netz an
Lieferbeziehungen und Technologie-          Wir regenerieren Ihre Ionenaustauscher / Vollentsalzungs-
                                            patronen zur Erzeugung von Reinstwasser (alle Hersteller)
partnerschaften. Dank dieser engen
Verzahnung partizipieren deutsche           • Enthärtungsanlagen                  • Dosierung
                                            • Wasseruntersuchungen                • Regenerierservice
Firmen am Wachstum der koreani-             • Kühl- und Heizungswasser            • Schwimmbadtechnik
schen Unternehmen. Das Potenzial
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ist groß, denn deutsche Zulieferer ge-
ben Korea oftmals einen Vorsprung                               www.wtg-deutschland.de

wirtschaft 11/2016                                                                                                         17
politik

Aus Berlin und Brüssel
     Präsidenten der Spitzenverbände im DIHK

 © DIHK / Jens Schicke

Die Präsidenten der Spitzenverbände der Deutschen Wirtschaft trafen sich am 26.9.2016 im DIHK zum Austausch mit dem CDU-Prä-
sidium unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel. (v.l.n.r.): Werner M. Bahlsen, Präsident des Wirtschaftsrates der CDU; Eric
Schweitzer, DIHK-Präsident; Angela Merkel, Bundeskanzlerin, CDU; Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände; Karl-Heinz Schneider, Vizepräsident des ZDH; Ulrich Grillo, Präsident des BDI.

Verbesserungsbedarf bei EU-Konsultationen angemahnt
Brüssel. Der Brüsseler DIHK-Arbeits-         der Bearbeitung von Konsultationen           und mit Empfehlungen versehen. Das
kreis „Verbraucher- und Wirtschafts-         der Europäischen Kommission den              Papier wurde in deutscher und eng-
recht“ hat erneut einen Verbesserungs-       Betroffenen die größten Probleme             lischer Version dem Generalsekretari-
prozess für die EU-Konsultationen            bereiten. In einer Beispielsammlung          at der Kommission übergeben.
angeregt. Bereits seit mehreren Mo-          hat der Arbeitskreis nun 26 konkrete
naten setzt sich der Expertenkreis da-       technische und inhaltliche Schwierig-        Ansprechpartnerin:
mit auseinander, welche Aspekte bei          keiten bei der Bearbeitung aufgezeigt        wurster.bettina@dihk.de

Erbschaftsteuer: Unternehmen erhalten endlich Rechtssicherheit
Berlin. Durch den vom Vermitt-               von Unternehmen kommen wird.                 rungen für eine Inanspruchnahme
lungsausschuss von Bundestag und             Umso mehr ist wichtig, dass nun              des Abschlags werden strenger ge-
Bundesrat gefundenen Kompromiss              auch die Bewertung von Unterneh-             fasst. Dies betrifft die Entnahme von
zur Erbschaftsteuer erhalten die             men praxisnäher ausgestaltet wird.           Gewinnen, die nunmehr auf 37,5 %
Nachfolger endlich die vom DIHK              Denn der auch vom DIHK geforderte            begrenzt ist.
angemahnte Rechtssicherheit. Den-            Vorab-Abschlag von bis zu 30% ist
noch ist klar, dass es zu höheren            weiterhin ein wichtiger Teil der Neu-        Ansprechpartnerin:
Belastungen bei der Übertragung              regelung. Allerdings: Die Anforde-           karbe.daniela@dihk.de

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wirtschaft 11/2016   19
Verlags-Spezial

         Cyber-Kriminalität

     Foto: Leo Lintang

Das IT-Sicherheitsgesetz
Der erste Teil der KRITIS-Verordnung zur                machen. Insbesondere im Bereich der Kri-         cherheitsgesetzes daher auch für Betrei-
Umsetzung des IT-Sicherheitsgesetzes ist                tischen Infrastrukturen (KRITIS) - wie etwa      ber von kommerziellen Webangeboten, die
am 3. Mai 2016 in Kraft getreten. Betroffene            Strom- und Wasserversorgung, Finanzen            höhere Anforderungen an ihre IT-Systeme
Unternehmen aus den Sektoren Energie, In-               oder Ernährung - hätte ein Ausfall oder eine     erfüllen müssen. Auch Telekommunikati-
formationstechnik und Telekommunikation,                Beeinträchtigung der Versorgungsdienstleis-      onsunternehmen sind künftig stärker gefor-
Wasser sowie Ernährung können sich hier                 tungen dramatische Folgen für Wirtschaft,        dert. Sie werden verpflichtet, ihre Kunden zu
registrieren.                                           Staat und Gesellschaft in Deutschland. Die       warnen, wenn sie einen Missbrauch eines
Der zweite Teil der KRITIS-Verordnung mit               Verfügbarkeit und Sicherheit der IT-Systeme      Kundenanschlusses feststellen. Zusätzlich
den Sektoren Finanzen, Transport und Ver-               spielt somit, speziell im Bereich der Kriti-     sollen sie Betroffenen wenn möglich Lö-
kehr sowie Gesundheit wird bis Frühjahr                 schen Infrastrukturen, eine wichtige und         sungsmöglichkeiten aufzeigen. Die zustän-
2017 erwartet.                                          zentrale Rolle.                                  dige Aufsichtsbehörde ist in diesen Fällen
Mit dem seit Juli 2015 gültigen Gesetz zur              Ziel des IT-Sicherheitsgesetzes ist aber auch    die Bundesnetzagentur. Um diese Ziele zu
Erhöhung der Sicherheit informationstech-               die Verbesserung der IT-Sicherheit bei Un-       erreichen, wurden u. a. die Aufgaben und
nischer Systeme (IT-Sicherheitsgesetz) leis-            ternehmen und in der Bundesverwaltung,           Befugnisse des Bundesamts für Sicherheit
tet die Bundesregierung einen Beitrag dazu,             sowie ein besserer Schutz der Bürgerinnen        in der Informationstechnik vom „Bundesamt
die IT-Systeme und digitalen Infrastrukturen            und Bürger im Internet. Neben o. g. Akteu-       für Sicherheit in der Informationstechnik“
Deutschlands zu den sichersten weltweit zu              ren gelten einzelne Regelungen des IT-Si-        ausgeweitet.                          BSIFB

Innovativer      Hallen- und Modulbau vom Großflächen-Profi
         Büro-Hallen-                         Containergebäude
        Kombinationen                                                                                                                 Partner
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wirtschaft 11/2016                                                                                  21
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Versicherungsprofil GmbH
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              r als                                                           des 21. Jahrhunderts
            !
  90 Jahren
                    Erfahren,
                    Erfahren,                                                 Internetkriminalität hat schon seit län-          sind, warum Unternehmen sich nicht stär-
                   kompetent,
                   kompetent,                                                 gerem Einzug in private und gewerbliche           ker gegen Cyberangriffe schützen. Letzteres
                unabhängig                                                    Netzwerke genommen. Doch in den letzten           zu modernisieren bedeutet meist enormen
                unabhängig &
                           & fair!
                              fair!
                                                                              Monaten und Jahren haben sich Intensität          Geld- und Zeitaufwand. Zum Teil kann nur
                                                                              und Erfolgsquote der Internetkriminellen          eingeschränkt gearbeitet werden oder Bud-
                                                                              dramatisch erhöht.                                gets können einen umfassenden technischen

                                    it         ät                             Hinzu kommt, dass sich mit Gesetzen, wie          Schutz nicht realisieren.

                          m    inal                                           das IT-Sicherheitsgesetz und die kommende         Doch auch wenn Unternehmen stark auf-

           e r-Kri                                                            Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO)             gerüstet und investiert haben, bleibt immer

   Cy    b                                                                    auch die Haftungssituation für Unterneh-          noch ein nicht zu bezifferndes Restrisiko.
                                                                              men, die personenbezogene Daten vorhalten,        Dieses Risiko kann zum Beispiel mit einer
                                                                              verschärft hat. Die Angriffsarten sind vielsei-   Police gegen Cyberangriffe auf eine Versi-
                                                                              tig und in ihrer Entwicklung schneller als die    cherung abgewälzt werden.
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                                                                              rieunternehmen war laut Statistiken fast je-      misch in der Entwicklung. Zu großen inter-
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                                                                              der Dritte bisher betroffen. Die Schäden rei-     nationalen Gesellschaften kommen weitere
                                                                              chen von 200 Euro bis zu 17 Millionen Euro.       Marktteilnehmer, auch aus dem Ausland auf
                                                                              Das Internet hat ihren Zenit noch lange nicht     den Markt. Hier einen Überblick zu behalten
                                                                              erreicht und mit Industrie 4.0 und „Internet      und sich durch dutzende Seiten Versiche-
                                                                              of things“ stehen die nächsten Einfallstore       rungsbedingungen zu arbeiten ist dem Ver-
                                                                              für Internetkriminelle parat. Unter allen ge-     braucher nicht zuzumuten.
                                                                              fürchteten Schäden die Unternehmen welt-          Diese Aufgabe können Versicherungsmakler
                                                                              weit fürchten hat das Thema Cyberangriffe         übernehmen und aufzeigen welche Kosten
                                                                              mittlerweile den dritten Platz eingenommen.       nach einem Cyberangriff entstehen und
                                                                              Der Reputationsschaden durch einen Cy-            welche davon eine Versicherung übernimmt.
                                                                              berangriff ist die meistgefürchtetste Folge.      Wichtig sind die Unterschiede in der Definiti-
                                                                              (Quelle: Allianz Risk Barometer 2016).            on eines Versicherungsfalles und in den vor-
                                                                                                                                gesehenen Summenbegrenzungen. Können
                                                                                                                                Sie sich vorstellen, dass ein Restaurant einen
                                                                                                                                130.000 Euro Schaden verursachen kann,
                                                                                                                                oder allein die Reputationskosten eines gro-
                                                                                                                                ßen, mittelständischen Unternehmens über
                                                                                                                                2 Millionen Euro verschlingen können? Viel-
                                                                                                                                leicht haben Sie auch in der Presse den Fall
Quelle (Logos): GDV                                                                                                             eines angegriffenen Krankenhauses verfolgt.
                                                                                                                                Auch hier ist ein Schaden in Millionenhöhe
                                                                                                                                entstanden.
                                                                                                                                Vom entstandenen Sachschaden, über Fo-
                                                                                                                                rensikkosten, bis hin zur juristischen Beglei-
                                                                                                                                tung im Meldeverfahren, ist es wichtig, dass
                                                                                                                                Sie Transparenz über alle Kosten erhalten
                                                                              Foto: psdesign1                                   und einen Versicherungspartner an Ihrer Sei-
                                                                                                                                te haben, der diesen Weg mit Ihnen gemein-
                                                                              Deutschland nimmt unter allen angegrif-           sam geht.
                                                                              fenen Ländern weltweit einen Spitzenplatz         Die Wichtigkeit dieser Absicherung wird
                                                                              ein und gilt als das Land mit den meis-           deutlich, wenn Experten sagen: Die Cy-
         Marcus Schäfer                                                       ten Cyberangriffen. Umfragen und Studien          ber-Versicherung ist die Feuerversicherung
          Fon (0 29 32) 80 89 15                                              bringen zum Vorschein, dass mangelndes            des 21. Jahrhunderts. Denn die Folgen eines
           Fax (0 29 32) 8 15 48                                                  Format Budgeteinschränkungen und
                                                                              Verständnis,                                      Cyber-Angriffes können existenzvernichtend
         ms@versicherungsprofil.de
                                                                                  58 x 247
                                                                              veraltete      mm
                                                                                        IT-Infrastruktur die Hauptgründe        sein.

22                                                                                                                                                         wirtschaft 11/2016
Phishing – Gefährliche Umleitung für
Ihre Passwörter
Schlimm genug, dass Spammer Ihre Mail-        ten Maus-Taste im Nachrichtenfeld und
box zumüllen, andere auf Ihrem PC oder        der Auswahl des Menüpunktes „Quelltext
den mobilen Geräten herumschnüffeln           anzeigen“.
wollen oder Schadprogramme einem die
Lust am Internet verderben. Phishing: Das     Trügerische Links und Webseiten
klingt nach fischen gehen – und genau         Der Empfänger wird für die Dateneingabe
so ist es auch. Das Wort setzt sich aus       über einen Link auf eine Internetseite ge-
„Password“ und „fishing“ zusammen, zu
Deutsch „nach Passwörtern angeln“. Immer
                                              führt, die zum Beispiel der Banken-Home-
                                              page ähnlich sieht. Auf den ersten Blick       Mit
öfter fälschen Phishing-Betrüger E-Mails
und Internetseiten und haben damit einen
                                              scheint alles ganz normal, selbst die
                                              Eingabeformulare sehen gleich aus. Die
                                                                                              geht Ihnen beim
Weg gefunden, um an vertrauliche Daten        Phishing-Betrüger nutzen darüber hinaus        mobilen Arbeiten nie
wie Passwörter, Zugangsdaten oder Kre-
ditkartennummern heran zu kommen – die
                                              entweder Internetadressen, die sich nur
                                              geringfügig von denen der renommierten         wieder die Luft aus*
Nutzer geben ihre Daten einfach freiwillig    Firmen unterscheiden. Oder aber sie fäl-
preis.                                        schen die Adressleiste des Browsers mit ei-
                                                                                             o2business.de / free
Als seriöse Bank oder andere Firma ge-        nem JavaScript. Man glaubt also, man sei
tarnt fordern die Betrüger den Empfänger      auf einer seriösen Seite, ist es aber nicht.
                                                                                             Hotline: 0800 130 1111
in der E-Mail auf, seine Daten zu aktua-      Wer einer solchen Seite seine EC-Geheim-
lisieren. Entweder weil zum Beispiel die      nummer, Passwörter oder andere Daten
Kreditkarte ablaufe, das Passwort erneuert    anvertraut, der beschert dem Angler fette
werden müsse, die Zugangsdaten verloren       Beute und kann sich selbst jede Menge Är-
gegangen seien oder aus Sicherheitsgrün-      ger einhandeln.
den Kontoinformationen bestätigt werden       Formal gesehen passiert ein solcher Phis-
müssten. Angreifer spekulieren dabei dar-     hing-Angriff also in zwei Etappen, die
auf, dass der Empfänger der massenweise       manchmal auch einzeln auftreten:
verschickten Nachrichten auch tatsächlich
Kunde der vorgegebenen Firmen ist. Der         Da ist zum einen die E-Mail, die ein Ver-
Inhalt der so genannten Phishing-Mails        trauensverhältnis ausnutzt und entweder
wirkt dabei täuschend echt. Diese E-Mails     auf eine bösartige Internetseite lockt oder
im HTML-Format zeigen dann einen „of-         Computerschädlinge im Schlepptau hat.
fiziellen“ Link an, hinter dem sich jedoch    Diese Mails sind heute übrigens oft per-
tatsächlich ein ganz anderer Link verbirgt.   fekt formuliert, während sie zu Beginn der
Um diesen Link zu entdecken, muss man         Phishing-Angriffe zumeist in sehr schlech-
den Quelltext der HTML-Mail lesen. Das        tem Deutsch verfasst waren. Das lag dar-
funktioniert über einen Klick mit der rech-   an, dass sie oft aus dem fremdsprachigen
                                              Ausland stammten und mit automatischen
                                              Übersetzungsprogrammen oder von Laien
                                              ins Deutsche übertragen wurden.
                                               Zum anderen gibt es die Nachahmung
                                              von Teilen oder einer gesamten vertrauten
                                              Webseite, auch „Spoofing“ („Verschleie-
                                              rung“) genannt. Hier geschieht der eigent-
                                              liche Betrug, indem die Angreifer einen
                                              getäuschten Nutzer zur Preisgabe ver-
                                              traulicher Daten verleiten, die dann miss-
                                              braucht werden.                     BSIFB     Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, Georg-Brauchle-Ring 23 – 25,
                                                                                             80992 München *Mit œ Free Business kann nach Verbrauch des
                                                                                             Highspeed-Datenvolumens unendlich im œ 2G/GSM- und 3G/UMTS-
                                                                                             Netz mit bis zu 1.000 kBit/s (im Durchschnitt 994 kBit/s) weiterge-
                                              Weiter Informationen, woran man Phis-          surft werden (HD-Video-Streaming und Internetanwendungen mit
                                                                                             ähnlich hohen oder höheren Bandbreitenanforderungen nicht un-
 Foto: weerapat1003
                                              hing-E-Mails und Phishing-Webseiten            eingeschränkt möglich; Upload bis zu 1.000 kBit/s, im Durchschnitt
                                                                                             945 kBit/s). Zum Beispiel mit dem œ Free Business M für mtl. 30 €.
                                              erkennt: https://www.bsi-fuer-buerger.de       24 Monate Mindestvertragslaufzeit. Einmaliger Anschlusspreis
                                                                                             21,50 €. Nationale Gespräche (außer Sonderrufnummern, Rufum-
                                                                                             leitungen) und SMS in alle deutschen Fest- und Mobilfunknetze
                                                                                             sowie 3 GB Highspeed-Datenvolumen für mobiles Surfen mit bis zu
                                                                                             225 MBit/s (im Durchschnitt 13,0 MBit/s; Upload bis zu 32 MBit/s, im
wirtschaft 11/2016                                                                                                                               23
                                                                                             Durchschnitt 8,6 MBit/s) im deutschen œ Mobilfunknetz           pro
                                                                                             Abrechnungsmonat enthalten.
news & service

Die 51 besten Azubis und 15 Weiterbildungsabsolventen im HSK.                                                                     Foto: Paul Senske

Beste Azubis und Weiterbildungs-
absolventen ausgezeichnet
Jetzt haben sie es schwarz auf weiß – sie sind die Besten am Hellweg und im Sauerland: Die IHK hat 123 Aus-
zubildende und 30 Weiterbildungsabsolventen für ihre hervorragenden Leistungen in den Abschlussprüfungen
ausgezeichnet.

„Seien Sie stolz auf Ihren Erfolg, Sie       teilnahm. Im Blauen Saal in Soest                 die Azubis und Weiterbildungsabsol-
haben es sich verdient“, lobte Chris-        gratulierte IHK-Vizepräsidentin Ma-               venten auf ihrem Weg unterstützt
tian Leiße, Unternehmer aus Brilon           riel Kleeschulte-Vrochte und betonte:             haben: Ausbilder, Berufsschullehrer
und Mitglied der IHK-Vollversamm-            „Jetzt geht es erst so richtig los. Den-          und ehrenamtliche Prüfer. Arnsbergs
lung, die Leistungen der jungen Men-         ken Sie auch an die vielen interes-               stellvertretende Bürgermeisterin Ro-
schen bei der Feier im Jagdschloss           santen Weiterbildungsmöglichkeiten                semarie Goldner appellierte zudem
Herdringen, an der auch IHK-Haupt-           in den Unternehmen.“ Sie und Leiße                an die jungen Menschen, auf ihrem
geschäftsführerin Dr. Ilona Lange            dankten ausdrücklich all denjenigen,              weiteren Berufsweg ihre Heimat

 Trapez- und Isobleche, Formteile usw.
 Holzverpackungen, Paletten,Kisten.....

                                         Holzbearbeitung &
                                         Trapezblechhandel GmbH       Service rund um‘S Förderband
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                  Telefon 0 29 84 / 92 15 - 0                       kleidungen · Spezialanfertigungen · Gummi, PVC, Endlosverbindungen
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Die 72 besten Azubis und 15 Weiterbildungsabsolventen im Kreis Soest.

nicht aus den Augen zu verlieren:         wirklich nicht gerechnet“, sagte die         Für Baran Özdemir ist ebenfalls
„Wir brauchen jeden von Ihnen in          junge Frau, für die ihr Beruf wäh-         noch nicht Schluss: Der 22-Jährige
unserer Stadt, in unserer Region.“        rend der Ausbildung zum Traum-             aus Warstein gehörte mit seiner Aus-
  Caroline Padberg will bleiben. Die      beruf geworden ist: „Mir gefällt der       bildung zum Maschinen- und An-
22-Jährige aus Olsberg hat ihre Aus-      Kontakt zu den Kunden, und ich ar-         lagenführer (Schwerpunkt Lebens-
bildung zur Verkäuferin im Lebens-        beite in einem tollen Team.“ Deshalb       mitteltechnik) zu den besten Azubis
mitteleinzelhandel bei dem Unter-         geht es für sie in dem Unternehmen         im Kreis Soest. Und es soll noch ein
nehmen Michael Brücken Kaufpark           jetzt auch weiter: Caroline Padberg        bisschen weiter nach oben gehen
(Winterberg) mit der Bestnote „sehr       schließt eine Ausbildung zur Einzel-       auf der Karriereleiter für den jungen
gut“ abgeschlossen. „Damit habe ich       handelskauffrau an.                        Mann, der von der Warsteiner Braue-

                                                                          Zukunft bauen.
                                                                          Für den Mittelstand.*
                                                                          * zum Beispiel: Erweiterung der Meetingräume
                                                                            für die HDO GmbH in Paderborn.

                                                                          BMS . Briloner Montage- und
                                                                          Schlüsselfertigbau GmbH
                                                                          Alte Heeresstraße 25 . 59929 Brilon
                                                                          Tel: 02961 980-200
                                                                          www.bms-industriebau.de

wirtschaft 11/2016                                                                                                       25
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