L iebe Leserinnen, liebe Leser, IHK Hochrhein-Bodensee
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Ulrich Plankenhorn EDITORIAL Leitender Redakteur L iebe Leserinnen, liebe Leser, unser Titelthema beschäftigt sich dieses Mal mit Frauen in Führungspositio- nen. Anhand von sechs Beispielen aus Südbaden zeigt unsere Redakteurin Susanne Maerz, wie diese Frauen ihr Unternehmen gegründet oder übernom- men haben und welche Schwierigkeiten sie zu meistern hatten (ab Seite 6). Frauen haben in Deutschland und speziell bei uns im Südwesten noch immer einen relativ geringen Anteil an Führungspositionen in der Wirtschaft inne. Grob gesagt knapp ein Viertel. Dass Frauen in Führungspositionen genauso qualifiziert sind wie ihre männlichen Kollgen, versteht sich von selbst. Sozusagen ein erster Schritt zur Qualifizierung in frühem Jugendalter ist die Aktion „Girls‘ Day“. Sie will Mädchen auf technische Berufe aufmerksam machen und ihr Interesse daran wecken. Das tut sie mit Erfolg, wie wir aus drei von insgesamt mehreren Hundert im Südwesten an dieser Initiative beteiligten Unternehmen berichten (Seite 10). Sie setzen angesichts der demografischen Entwicklungen ganz bewusst auf dieses bislang noch nicht erschlossene Potenzial. Seit fünf Jahren gibt es den Preis „Jobmotor“, mit dem die Badische Zei- tung, die Handwerkskammer Freiburg, der Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen und die drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten diejenigen Unternehmen auszeichnen, die im Vorjahr die meisten neuen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse geschaffen haben – in ver- schiedenen Größenkategorien natürlich und unter der Voraussetzung, dass die Unternehmen sich auch um den Preis bewerben. Für das Jahr 2010 haben das 45 Firmen getan, acht von ihnen haben den „Jobmotor“ Mitte März verliehen bekommen (ab Seite 18). Im Südwesten gibt es seit einigen Monaten einen „Wirtschaftsweisen“, ei- nes von fünf Mitgliedern des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er heißt Lars Feld und arbeitet an der Universität Freiburg. Er leitet in dieser Stadt auch das Walter-Eucken-Institut, das nach dem Nobelpreisträger und Gründer der sogenannten „Freiburger Schule“ benannt ist. Feld stellen wir vor auf Seite 52. Viel Spaß beim Lesen! Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 1
INHALT 4 PANORAMA 6 TITEL GIRLS‘ DAY Einblicke in Technik 10 BILDUNG Kern-Liebers, Alcan und Peguform 11 EU (Bild) gehören zu den Firmen im 12 UMWELT Regierungsbezirk, die am 14. April Mädchen Einblicke in technische 13 ARBEITSWELT Berufe gewähren. SEITE 10 14 INNOVATION 16 AUSSENWIRTSCHAFT 18 JOBMOTOR 21 STEUERN/RECHT 22 RECHT 23 MESSEN 25 REGIO REPORT 41 FIRMEN Draisin [41] GFT, Bürkle [42] Sparkasse Staufen-Breisach [43] Euro-Airport, Haufe- Lexware [44] Deutsche Bank Freiburg, Schneider JOBMOTOR Neue Stellen für Südbaden Elektrotechnik [45] Volksbank Freiburg [46] Karl Storz, Binder/Kendrion [47] Sparkasse Knapp 1.900 neue Arbeitsplätze sind vergangenes Jahr bei den 45 Firmen aus Freiburg-Nördlicher Breisgau, Jedox [48] der Region entstanden, die sich für den fünften Jobmotor beworben haben. 49 GRÜNDER Im März wurde der Preis in Freiburg verliehen. SEITE 18 Original Schwarzwald 50 PERSONALIEN Klaus Theilsiefje Christian Lukas Frank O. Bayer Heinz Werner Breuer Manfred Karle, Florian Karle Hermann Frese Kopf des Monats: Lars Feld NEUER WIRTSCHAFTSWEISER 53 BÖRSEN Lars Feld im Porträt 56 IMPRESSUM/BÜCHER Der Freiburger Wirtschaftsprofessor ist neues Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregie- 66 INSOLVENZEN rung – und unser Kopf des Monats. SEITE 52 72 MIT SPITZER FEDER Themen der Titelseite Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 3
Panorama zeiterfassung RFID bevorzugt Mittelständische Unternehmen verwenden am liebsten sogenannte RFID-Tokens als Zeiterfassungsmedium, etwa in Form von Schlüsselanhängern. Das geht aus einer Studie der Hochschule Furtwangen hervor. Danach bevorzugen 29 Prozent der Firmen das „Radio Frequency Identification“-System. Ähnlich häufig wurden PIN und Chipkarte ge- nannt (jeweils 23 Prozent). Für biometrische Bild: dpa-infografik Verfahren wie Fingerabdruck und Netzhauter- kennung sprachen sich zwölf Prozent der Be- fragten aus. Hinsichtlich des Systems an sich favorisieren über ein Drittel der Unternehmen eine Zeiterfassung via Arbeitsplatz-PC. Mehr als ein Viertel halten onlinefähige Lösungen, arbeitsmarkt Mehrheitlich unbefristet die direkt in das Unternehmensnetzwerk inte- griert sind, für besonders interessant. Termi- Zwar nehmen Leiharbeit, befristete Stellen und Minijobs zu, doch das Nor- nals ohne direkte Internetanbindung hingegen malarbeitsverhältnis ist in Deutschland noch immer die Regel – wenngleich spielten kaum eine Rolle. mit abnehmender Tendenz. Vor 15 Jahren hatten rund 66 Prozent der Er- Für die Studie hat die Hochschule Furtwangen werbstätigen unbefristete Vollzeitstellen, 2010 noch etwa 60 Prozent, und im vergangenen Sommer 650 Unternehmen circa 28 Prozent arbeiteten Teilzeit. Dies berichtete das Institut für Arbeits- befragt. Lediglich fünf Prozent davon haben markt- und Berufsforschung (IAB). dpa mehr als 500 Mitarbeiter. wis GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2010/2011 unternehmen mit mehr als 50 beschäftigten Kreis, Land, Betriebe Beschäftigte Umsatz Ausland IHK- und Regierungsbezirk (in 1000) (in mio euro) (in mio euro) Nov. Dez. Jan. Nov. Dez. Jan. Nov. Dez. Jan. Nov. Dez. Jan. Stadtkreis Freiburg 43 44 44 9 9 9 207 235 171 113 119 105 Breisgau-Hochschwarzwald 85 85 85 15 15 15 270 265 224 122 118 103 Emmendingen 60 60 63 11 11 11 163 161 144 77 84 72 Ortenaukreis 207 207 207 42 42 42 981 793 717 413 337 289 Südlicher Oberrhein 395 396 399 76 76 76 1621 1453 1255 724 657 569 Rottweil 101 101 107 18 18 19 392 319 297 199 158 140 Schwarzwald-Baar-Kreis 133 133 133 24 24 24 380 368 388 148 164 164 Tuttlingen 117 117 119 24 24 24 440 423 351 217 223 167 Schwarzwald-Baar-Heuberg 351 351 359 66 66 67 1212 1109 1036 564 544 471 Konstanz 71 71 67 17 17 17 424 395 389 224 200 205 Lörrach 84 84 85 17 17 17 390 361 334 201 205 163 Waldshut 52 52 53 12 12 12 250 199 193 81 73 65 Hochrhein-Bodensee 207 207 205 46 46 46 1065 954 916 507 478 433 Regierungsbezirk Freiburg 953 954 963 188 188 189 3898 3516 3207 1795 1680 1473 Baden-Württemberg 4106 4103 4142 1029 1028 1029 24264 23356 19559 12482 12401 10293 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 4/2011) 4 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
VERBRAUCHERPREIS-INDEX deutschland februar 2011 109,8 + 2,1 % Veränderung index zum Vorjahr 110,1 + 2,4 % baden-Württemberg februar 2011 Basisjahr 2005=100 QuELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr) Jugend forscht Betreuer gesucht Die Organisatoren des Nachwuchswettbe- werbs „Jugend forscht“ haben eine Kampa- gne gestartet, um neue Betreuer für junge Talente zu finden. Während der nächsten drei Jahre sollen unter dem Motto „Betreuen Sie junge Talente“ Fachlehrer, Lehramtsstuden- ten, Referendare und betriebliche Ausbilder gefunden werden, die Jugendliche für Ma- thematik, Technik und Naturwissenschaften begeistern und sie bei der Projektarbeit un- terstützen. Denn eine individuelle Förderung durch Lehrer und Ausbilder ist eine wesent- liche Vorraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Forschungswettbewerb. Die neuen Betreuer können in Fortbildungen und Seminaren das dafür erforderliche Hand- werkszeug erlernen. wis www.jugend-forscht.de Bild: Schwarzwald Tourismus förderpreis Ehrenamt unterstützt Bei dem vom Bundesinnenministerium ver- gebenen Förderpreis „Helfende Hand“ wer- den auch Unternehmen ausgezeichnet, die tourismus Schwarzwaldurlaub beliebt die ehrenamtliche Tätigkeit ihrer Mitarbeiter vorbildlich unterstützen. Vorschläge für die Die Zahl der Übernachtungen im Schwarzwald hat nach Angaben des Sta- Verleihung können Einzelpersonen, Vereine, tistischen Landesamtes im vergangenen Jahr weiter zugelegt. 6,7 Millionen Verbände oder sonstige Organisationen ein- Ankünfte und 19,1 Millionen Übernachtungen registrierten die Statistiker reichen. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli. zwischen Januar und Dezember 2010. Das bedeutet ein Plus von fast 3 Pro- Anschließend nominiert eine Jury 15 Projekte zent bei den Ankünften und 0,6 Prozent mehr Übernachtungen. Durchschitt- für die „Helfende Hand 2011“. Diese werden lich 2,9 Tage weilten die Gäste im Schwarzwald – in Baden-Württemberg am Wochenende vor dem 5. Dezember, dem insgesamt nur 2,6 Tage. Die meisten Schwarzwaldurlauber kommen aus Tag des Ehrenamtes, durch den Bundes- Deutschland, wenngleich hier die Übernachtungszahlen leicht rückläufig innenminister in Berlin geehrt. Der Preis ist sind (minus 1 Prozent auf 15,2 Millionen). Dagegen stellt das Landesamt dieses Jahr erstmalig insgesamt mit 27.000 einen großen Zuwachs bei den Übernachtungen ausländischer Gäste fest: Euro dotiert. Sie stiegen um 7 Prozent auf 1,6 Millionen. Etwa ein Fünftel der Besucher im Schwarzwald kommt somit aus dem Ausland. Die meisten aus der Schweiz, www.helfende-hand-foerderpreis.de den Niederlanden und Frankreich. wis Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 5
Frauen in Führungspositionen Wo sie die Hosen anhat Der Westen hinkt dem Osten hinterher – und der Südwesten gehört zu den Schlusslichtern in ganz Deutschland: Dies trifft zumindest auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu. Ein Blick in die Region zeigt Gründe dafür – und wie es Frauen in Gengenbach, Freiburg, Schramberg, Deißlingen, Radolfzell und Konstanz trotzdem an die Spitze mittelständischer Unternehmen geschafft haben. Bild: Fotolia 6 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
JOBMOTOR Jobmotor 2010 Neue Stellen in Südbaden D Etwas weniger Bewerber – as Jahr 2010 war für viele Firmen alversicherungspflichtige Jobs inklusive aber deutlich mehr neue Stellen: noch von den Nachwirkungen der Lehrstellen. Die Gewinner bekamen ih- Wirtschaftskrise geprägt. Trotzdem ren Jobmotor bei einer Festveranstaltung So lautet die diesjährige Bilanz stand der Jobmotor im vergangenen Mitte März in Freiburg verliehen (siehe des Wettbewerbs Jobmotor. Be- Jahr nicht still: 45 Firmen hatten sich für Seite 20). In der Kategorie kleine Unter- reits zum fünften Mal wurden im den Jobmotor 2010 beworben, mit dem nehmen wurde mangels Bewerber kein Unternehmen der Region für die neuen Preis verliehen, bei den mittleren und März Unternehmen aus der Arbeitsplätze, die sie geschaffen haben, großen Unternehmen gab es aber gleich Region ausgezeichnet, die im ausgezeichnet werden. acht Gewinner. Vorjahr ungewöhnlich viele neue Organisatoren des Wettbewerbs sind die Den extra ausgeschriebenen Sonderpreis drei IHKs im Regierungsbezirk Freiburg, Gesundheit erhielten drei Unternehmen, Stellen geschaffen haben. die Handwerkskammer Freiburg, der Wirt- die sich in diesem Bereich besonders für schaftsverband Industrieller Unternehmen ihre Mitarbeiter einsetzen. Einen „Ehren- Baden und die Badische Zeitung. Die Zahl Jobmotor“ erhielt Horst Kary, Vorstands- der Bewerber sank zwar von 56 auf 45. vorsitzender der Sparkasse Freiburg-Nörd- Doch es entstanden bei ihnen insgesamt licher Breisgau, der Ende des Jahres in 1.871 neue Stellen – deutlich mehr als im den Ruhestand geht. Er war von Beginn Vorjahr (1.097). Gezählt wurden nur sozi- an Gastgeber der Preisverleihung. thg 1. Platz mittlere Unternehmen: WST Präzisionstechnik V on Kurzarbeit zu Sonderschichten: Die- se rasante Entwicklung erlebten die Beschäftigten der WST Präzisionstechnik Auch in der Krise hatte das Unternehmen keine Mitarbeiter entlassen – bei WST wurde kurzgearbeitet, und die Stellenzahl ebenso neu ein wie etwa Zerspanungs- techniker und Verwaltungsmitarbeiter. WST fertigt Präzisionsdrehteile aus zer- GmbH & Co. KG aus Löffingen im vergan- sank leicht durch natürliche Fluktuation. spanbaren Werkstoffen, dabei werden genen Jahr. 2009 war der metallverarbei- Mit dem Jahr 2010 endete die Kurzarbeit, moderne CNC-Dreh- und Fräszentren ein- tende Betrieb voll von der Wirtschaftskrise im Sommer gab es bereits Sonderschich- gesetzt. Rund 60 Prozent der Kunden des getroffen worden. Der Umsatz halbierte ten. Und es entstanden 44 neue Stellen: Unternehmens kommen aus der Automo- sich – um sich im Jahr 2010 wieder mehr 171 Mitarbeiter arbeiten nun in dem Un- bilbranche – deren Krise und Aufschwung als zu verdoppeln: Mit gut 28 Millionen ternehmen. es in den vergangenen Jahren mitgemacht Euro lag der Jahresumsatz sogar über dem „Wir haben die Leute direkt sozialversi- hat. WST produziert direkt für Autobauer Wert von 2008. cherungspflichtig eingestellt“, betont Ge- wie Daimler oder für Zulieferer wie Thys- org Willmann, der sen-Krupp und Bosch. Weitere Kunden das Unternehmen kommen vor allem aus dem Bereich der zusammen mit Antriebstechnik. seiner Frau Sabi- Facharbeiter zu finden, sei in seiner Bran- ne leitet: „Leihar- che schon seit einiger Zeit nicht einfach, beit spielt bei uns sagt Firmenchef Georg Willmann. Aber so gut wie keine auch Arbeitskräfte für formal weniger Rolle.“ Sein Un- qualifizierte Tätigkeiten zu finden, werde ternehmen habe schwieriger: „Wir merken auch bei an- die neuen Mitar- gelernten Mitarbeitern, dass der Arbeits- beiter geholt, um markt leerer wird.“ Insgesamt 13 Auszu- sie auch zu halten. bildende hat das Unternehmen zurzeit, die Aufgestockt wur- meisten von ihnen im technischen Bereich. de bei WST Präzisi- Für das laufende Jahr strebt WST Präzi- onstechnik in allen sionstechnik ein Umsatzwachstum „im Bereichen: Ange- zweistelligen Bereich“ an, sagt Willmann lernte Maschinen- und setzt auf eine weiterhin positive Ent- bediener stellte wicklung: „Weil die Aufträge hier sind – das Unternehmen und hoffentlich hier bleiben.“ thg 18 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
STEUERN/RECHT Finanzämter stellen EDV um Auswirkungen auf Steueranmeldungen D ie EDV-Umstellung bei baden-württem- bergischen Finanzämtern ab Mitte April hat auch Auswirkungen auf Unternehmen. die Anmeldung pünktlich beziehungswei- se am besten vor dem gesetzlichen Ab- gabetermin zu übermitteln. Insbesondere Denn besonders betroffen sind die Um- bei der Umsatzsteuer-Voranmeldung wird satzsteuer-Voranmeldung und die Lohn- empfohlen, die Daten bis zum 5. April zu steuer-Anmeldung. Bei beiden Steuerarten übermitteln. In diesem Fall können die besteht eine zeitliche Nähe zwischen der Erstattungen noch vor der Umstellung EDV-Umstellung und dem Anmeldeter- ausgeführt werden. min für März 2011 beziehungsweise das Während der Umstellungsphase können 1. Quartal. Nach den gesetzlichen Bestim- die Finanzämter keine Lastschriften ein- mungen müssen die Angaben bis zum 10. ziehen. Es kann daher auch hier zu Verzö- April beim Finanzamt eingehen. gerungen kommen. Es handelt sich nach Um Verzögerungen bei der Bearbeitung Angaben der Oberfinanzdirektion Karlsru- zu vermeiden, empfehlen die Finanzämter, he um eine einmalige Sonderaktion. sb Gestaffelte Urlaubsansprüche Vorsicht vor Altersdiskriminierung S ieht ein Tarifvertrag vor, dass Arbeitneh- mer Urlaubsansprüche gestaffelt nach ihrem Lebensalter erhalten, kann darin ein jahr 34 und ab dem 30. Lebensjahr 36 Urlaubstage vor. In seiner Begründung verweist das Gericht darauf, dass in die- Verstoß gegen das Verbot der Altersdiskri- ser Regelung eine Altersdiskriminierung minierung nach dem Allgemeinen Gleich- liege, die nicht gerechtfertigt sei. Es gebe behandlungsgesetz (AGG) liegen. Das hat kein legitimes Ziel der darin liegenden Un- das Landesarbeitsgericht Düsseldorf im gleichbehandlung, das in dem Tarifvertrag Fall einer Einzelhandelskauffrau bei einer seinen Anklang gefunden habe. Da die Ar- Einzelhandelskette entschieden, der nach beitnehmerin durch die Regelung diskri- dem Manteltarifvertrag des Einzelhandels miniert werde, könne sie 36 Urlaubstage in NRW 30 Urlaubstage zustanden (Urteil beanspruchen. Diese Angleichung des An- vom 18. Januar 2011; Az.: 8 Sa 1274/10). spruchs nach oben sei geboten, um dem Die Regelung sah bis zum vollendeten Grundsatz der effektiven Durchsetzung 20. Lebensjahr 30 Urlaubstage, ab dem von EU-Rechtsvorgaben zur Geltung zu 20. Lebensjahr 32, ab dem 23. Lebens- verhelfen. rd Erstattung von Detektivkosten Nur bei konkretem Verdacht L ässt ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Konkurren- tentätigkeit von einem Detektiv überwa- beabsichtigte, sich selbstständig zu ma- chen und verhandelte mit dem Arbeit- geber über eine Vertragsbeendigung. chen, muss dieser für die Kosten auf- Aufgrund von Ermittlungen einer De- kommen. Die Voraussetzung: Er wurde tektei war erwiesen, dass der einer vorsätzlichen Vertragspflichtverlet- Arbeitnehmer bereits zuvor zung überführt. Außerdem müssen die unerlaubte Konkurrenztätigkeit Überwachungsmaßnahmen nicht nur aufgenommen hatte. Der Arbeit- zweckmäßig, sondern auch erforderlich geber verlangte von seinem ehema- gewesen sein. Das hat das Bundesarbeits- ligen Arbeitnehmer die Detektivkosten. gericht im Fall eines Niederlassungsleiters Da keine konkreten Verdachtsmomente eines Zeitarbeitsunternehmens entschie- vorlagen, als die Detektei zum ersten Bild: Fotolia den (Urteil vom 28. Oktober 2010; Az.: Mal beauftragt wurde, wies das 8 AZR 547/09). Der Niederlassungsleiter Gericht die Forderung zurück. rd Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 21
REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee 26 Wirtschaft trifft verwaltung Hochrheintreffen 2011 bei Roche Pharma 28 damit die mitarbeiter fit bleiben Tagung betriebliche Gesundheitsförderung Hektische Betriebsamkeit bei der Abschlussprüfung in der Küche. 29 schnittstelle für wissenstransfer Wirtschaftsjunioren und Studenten Erfolgreiche Abschlussprüfungen in Radolfzell und Grafenhausen Neue Köche für das Land 30 werkzeugkasten für unternehmer Bodensee Finanzforum in Bregenz D er IHK-Bezirk hat ein paar neue Köche mehr. Insgesamt haben 67 Auszubil- dende in den Gastronomieberufen ihre Tischen die Gäste Platz nahmen und die Kolleginnen vom Service bereits mit der Getränkebestellung mitten in ihrer Ab- 31 neuer leiter des zollInspektorats Abschlussprüfungen bestanden. Bei fünf schlussprüfung waren, herrschte in der 33 50 jahre im gleichen geschäft Teilnehmern hat es nicht geklappt. Küche ein kreatives Durcheinander bei IHK ehrt Mitarbeiter von Ermuth-Reichert Hektische Betriebsamkeit herrschten im voller Konzentration. Routiniert und pro- Berufsschulzentrum in Radolfzell und in fessionell wurde geschnippelt, gerührt, der Grafenhausener Schlüchtmühle. Die passiert und tranchiert. Nach und nach 34 design muss sein angehenden Jungköche bereiteten sich kamen Vorspeise, Hauptgang und das Die Bedeutung guter Gestaltung dort auf ihr Gesellenstück, ein dreigängi- Dessert auf die Tische, von den angehen- ges Menü, vor. Und auch die zukünftigen den Restaurantfachfrauen charmant und 34 seminar zollmanagement Restaurantfachkräfte hatten im Gastraum kundig serviert. Nach gut eineinhalb Stun- bereits alle Hände voll zu tun. Sie muss- den waren die Gäste gut bedient, hatten ten sich um die Tischdekoration kümmern sich an ihren Menüs sichtlich erfreut, und 35 information über solvenz und einen Menüvorschlag erarbeiten, der die Prüflinge konnten aufatmen. Darüber IHK-Schuldnerliste schützt mit den Kochprüflingen gemeinsam ent- freuten sich auch Christine Ziegner und wickelt wurde. Dafür hatte die IHK ihren ihr Chef Jan Glockauer von der Aus- und Prüflingen einen Warenkorb zusammen- Weiterbildung der IHK. Christine Ziegner 36 hand in hand gestellt. In Radolfzell bestand dieser aus betreut bereits seit vielen Jahren die Ab- Drei neue Bildungspartnerschaften Klärfleisch, landläufig als Suppenfleisch schlussprüfungen der Gastronomieberu- bekannt, einem Wildhasenrücken und fe. Gut zwei Monate Vorbereitungszeit Orangen. Daraus mussten die Azubis nimmt so eine Abschlussprüfung bei ihr 37 berufsinfo auf youtube etwas Leckeres kochen. In der Schlücht- in Anspruch. „Wenn alle jungen Leute ihre Ausbildungsbarometer mühle standen Bachsaibling, Lammschul- Prüfungen bestanden haben, dann macht ter, Eier, Milch und Mehl auf der Zutaten- mich das ganz besonders stolz, dass wir 38 Azubis im Tourismus liste. Vier Wochen hatten die angehenden so gute Ausbildungsbetriebe haben“, sag- Jungköche vorher Zeit gehabt, sich über te Christine Ziegner – und stieß mit einem Fachkräftemangel ist angekommen ein Menü Gedanken zu machen. Nun war Glas Sekt mit den Absolventen auf deren es also soweit. Während draußen an den bestandene Prüfungen an.ae 39 lehrgänge und seminare der ihk Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 25
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee Die Teilnehmer des Hochrheintreffens: Regierungspräsident Julian Würtenberger Roche Pharma Gastgeber beim Hochrheintreffen 2011 (Fünfter von links) mit Dr. Hagen Pfundner, Wo Wirtschaft und Verwaltung Vorstand der Roche Pharma AG, und IHK-Präsident Kurt Grieshaber. zusammentreffen D as traditionelle Jahrestreffen der Geschäftsführer der Chemie- und Pharmaunternehmen am Hochrhein mit ter der in den beiden Landkreisen Lörrach und Waldshut ansässigen Chemie- und Pharmaunternehmen. wachsende Investitionsneigung ausma- chen. Allerdings sind die Ausprägungen in den Branchen teilweise recht unterschied- Spitzenvertretern aus der Verwaltung fand Im Mittelpunkt der Gespräche stand der lich. Die starken Einbrüche der Jahre 2008 Mitte Februar bei der Roche Pharma AG Informations- und Gedankenaustausch über und 2009 sind mittlerweile Vergangenheit in Grenzach-Wyhlen statt. Auf Einladung die aktuelle wirtschaftliche Lage am Hoch- und die Zuversicht der Unternehmen auf ein des Vorstandes Dr. Hagen Pfundner trafen rhein sowie die Geschäftserwartungen der ähnlich erfolgreiches Jahr wie 2010 ist groß. sich zahlreiche Persönlichkeiten zu einem Unternehmer für das Jahr 2011. Die anwe- Ein zweiter Schwerpunkt des Hochrhein- ersten Gedankenaustausch im Jahr 2011, senden Unternehmensvertreter bestätigten treffens waren die Themen Ausbildungs- unter ihnen Regierungspräsident Julian den von der IHK für die Gesamtregion auf- situation und Bildungspartnerschaften. Würtenberger, der Erste Landesbeamte gezeigten sehr positiven Konjunkturverlauf Aktuelle wurden am Hochrhein diskutiert Walter Holderried, die Oberbürgermeister zum Jahreswechsel 2010/2011. Generell und eine stärkere Zusammenarbeit von Un- der Städte Lörrach und Rheinfelden, IHK- lassen sich steigende Auftragseingänge, ternehmen sowie öffentlicher Verwaltung Präsident Kurt Grieshaber sowie die Vertre- höhere Kapazitätsauslastungen und eine angeregt.ag ANZEIGE 26 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
Neuer Lehrgang Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen D ie IHK startet am 27. Juni einen Lehrgang zum/zur Fachwirt/ in im Sozial- und Gesundheitswesen. Diese Weiterbildung bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich fundierte kauf- männische Kenntnisse und branchenspezifische Vertiefungen anzueignen. Das ermöglicht die Übernahme verantwortlicher Funktionen in der Geschäftsführung oder in den Bereichen Finanzen, Personal und Marketing. Unternehmen im Sozial- und Gesundheitswesen müssen permanent neue Herausforderun- gen durch Veränderungen in der Gesellschaft und politischer Rahmenbedingungen bewältigen. Um erfolgreich zu sein, sind innovative Dienstleistungen und Produkte, kompetente Mitar- beiter und durchsetzungsstarke Führungskräfte erforderlich. Eine Informationsveranstaltung findet am 12. April ab 18 Uhr in Schloss Rauenstein in Überlingen statt. information Anke Schimpeler | Tel.: 07531 2860-118 | anke.schimpeler@konstanz.ihk.de FIT und d@ch Firmendaten im Internet D ie IHK Hochrhein-Bodensee bietet ihren Mitgliedsfirmen zwei kostenlose Firmendatenbanken für die Geschäftsanbah- nung im Internet an. Zum einen handelt es sich um die deutsch- schweizerische Firmendatenbank „d@ch“, die Wirtschaftsförderun- gen, Handwerks- sowie Indust- rie- und Handelskammern initiiert haben, um die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg nach- haltig zu verbessern. Sie leistet praktische Hilfestellung beim Auf- bau von Geschäftsbeziehungen. Der Name symbolisiert den Zusammenhalt der Wirtschaftsregionen. Die Benutzung der Datenbank unter www.dach.org ist selbsterklärend und einfach ohne extra Software und spezielle Kenntnisse zu bedienen. Die Unternehmen tragen sich selbst ein oder aktualisieren in einem passwortgeschützten Bereich ihre Firmenprofile. In der zweiten Firmendatenbank „FIT” (www.bw-firmen.ihk. de) sind die Mitgliedsfirmen der baden-württembergischen IHKs abrufbar – soweit sie ihre Zustimmung gegeben habe. FIT stellt nur Daten dar, die aus dem IHK-Datenbestand stammen. Seit Kurzem können die Mitglieder ihren Eintrag mithilfe von Zugangsdaten und Passwort korrigieren. Nach Überprüfung werden diese Änderungen gegebenenfalls in den Datenbestand übernommen. Es sind nicht alle Daten änderbar. schl information Wer seine Zugangsdaten nicht kennt, kann sich per E-Mail an elisabeth. schlaberg@konstanz.ihk.de wenden. Bitte komplette Firmenbezeichnung und Adresse angeben. Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 27
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee Gesundheitsmanagement Damit die Mitarbeiter fit bleiben U nter dem Motto „Gesunde Mitarbeiter – starke Unterneh- men – attraktive Region“ lädt die IHK gemeinsam mit dem regionalen Netzwerk BGM (Betriebliches Gesundheitsma- nagement) am 18. Mai zu einer Fachtagung zur betrieblichen Gesundheitsförderung ein. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung kommen große Herausforderungen auf die Personalpolitik der Unterneh- men zu: Das Renteneintrittsalter steigt, das Durchschnittsalter der Belegschaften erhöht sich, und gleichzeitig nimmt das Po- tenzial an qualifizierten Nachwuchskräften spürbar ab. Bereits heute steht fest: Der Wettbewerb um gut ausgebildete Fach- kräfte wird sich in den kommenden Jahren teils dramatisch zuspitzen. Für die Personalentwicklung in den Unternehmen gilt es daher mehr denn je, neue Strategien zur Sicherung ihres langfristigen Fachkräftebedarfs zu entwickeln und er- folgreiche Konzepte weiter zu optimieren. Dies gilt auch für das Feld des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), das immer stärker ins Blickfeld der Personalpolitik rückt. Die halbtägige Veranstaltung auf der Insel Mainau steht unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Arbeit und Sozi- alordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg und richtet sich an die mittelständische Wirtschaft. Beispiele aus dem betrieblichen Alltag stehen im Mittelpunkt dieser Fach- tagung. Unter anderem präsentieren namhafte Unternehmen aus der Region ihre Konzepte, Strategien und Erfahrungen auf dem Feld des BGM. Ein speziell eingerichteter Marktplatz mit Akteuren wie AOK, Rentenversicherungsträger, Berufsgenos- senschaft, Betriebsärzte und Landesverband für Prävention und Rehabilitation stehen den interessierten Unternehmen beratend zur Seite.ag/he Bild: Fotolia Information Dr. Alexander Graf | Tel.: 07622 3907-213 | www.konstanz.ihk.de 28 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
Wirtschaftsjunioren kooperieren nun mit Studentenorganisationen Schnittstelle für Wissenstransfer D ie Wirtschaftsjunioren aus Konstanz und dem Hegau haben mit den bei- den Studentenorganisationen Aiesec und Bodensee Consulting eine Kooperation über eine Zusammenarbeit geschlossen. Alle Seiten haben die Vision, gemeinsam eine Kommunikationsplattform zwischen Studenten und jungen Unternehmen zu schaffen. Damit soll der Wissenstrans- fer in beide Richtungen ermöglicht und das junge Unternehmertum gefördert werden. Wie wichtig diese Schnittstelle ist, un- terstrich der Gastredner und Experte für Wissenstransfer Uwe Gundrum bei der Auftaktveranstaltung im Casino Konstanz: „Man muss sich vernetzen, um Synergien nutzen zu können.“ Die beiden Vorsitzenden der Wirtschaftsj- unioren aus den Kreisen Konstanz und He- gau, Timo Schneeweis und Eva Krause, sind sich einig: „Wir freuen uns schon auf die engere Zusammenarbeit mit den Stu- denten.“ Der Wissenstransfer zwischen jungen Unternehmen und den Studenten- organisationen soll künftig unter anderem durch Projektkooperationen und Vernet- Die neuen Kooperationspartner zung gefördert werden. Die Wirtschafts mensberatung Bodensee Consulting ist Timo Schneeweis, Stefan A. Hoff- junioren unterstützen es deshalb, weil mit ihren rund 100 Mitgliedern eine der mann, Eva Krause, Christoph H. sie das führende Netzwerk der Region deutschlandweit größten ihrer Art. Strobel, Julia Hefner, Fabian Vettel Bodensee für junge, aktive Unternehmer Auch der Vorstandsvorsitzende von und Timm Janssen (von links). und Führungskräfte darstellen. Aiesec Konstanz, Timm Jannsen, sieht „Hierbei nimmt Bodensee Consulting Vorteile in der Kooperation: „Wir haben als studentische Unternehmensberatung sowieso schon mit einigen Wirtschafts- Deutschland ist Aiesec an rund 50 Uni- mit Studierenden von beiden Konstanzer junioren zusammengearbeitet und da- versitäten und Fachhochschulen vertre- Hochschulen eine herausragende Stellung bei festgestellt, dass wir uns sehr gut ten. Die Organisation vermittelt unter im lokalen Wirtschaftsraum ein“, erklärt ergänzen.“ Aiesec ist mit mehr als 800 anderem Praktikanten aus etwa 100 der neue Vorstandsvorsitzende Christoph Lokalkomitees in 100 Ländern die größte Ländern an Unternehmen aus Konstanz H. Strobel. Die studentische Unterneh- internationale Studentenorganisation. In und Umgebung.wj Workshop zur Maschinenrichtlinie: Anforderungen an die Dokumentation Was gehört alles in die Betriebsanleitung? D ie Erstellung einer Dokumentation kostet Geld und belastet die Herstellerunterneh- men. Aber sie ist unabdingbare Vorausset- die Montageanleitung für unvollständige Ma- schinen gefordert? Fragen über Fragen, und auf jede Frage gibt es mindestens zwei Ant- Die Veranstaltung richtet sich an die Ent- wicklungs- und Konstruktionsabteilungen, an den technischen Vertrieb, an Betriebs- zung für den Markteintritt innerhalb der EU. worten. Im Rahmen eines IHK-Workshops leiter und die für Arbeitssicherheit zustän- Welche Unterlagen muss ein Hersteller in- schafft Matthias Schulz von Profi Services digen Mitarbeiter. Die Teilnehmerzahl ist tern parat haben, bevor eine Maschine in Eu- aus Linnich, Klarheit. begrenzt.sp ropa vertrieben wird? Was gehört alles in die Der kostenpflichtige Workshop findet statt Betriebsanleitung und was nicht? In welcher am Dienstag, 12. April, von 14 Uhr bis 18 information Sprache muss die Betriebsanleitung gelie- Uhr, im Hegautower in Singen. Die Teilnah- Claudia Veit | Tel.: 07531 2860-127 fert werden? Welche Mindestinhalte sind für megebühr beträgt 95 Euro. E- Mail: claudia.veit@konstanz.ihk.de. Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 29
REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee IHK unterstützt branchenübergreifendes Bodensee finanzforum Werkzeugkasten für den Unternehmeralltag D ie Finanzierung ist ein wesentliches strategisches Element bei der Umset- zung von Ideen, Produkten und Dienstleis- zierungs- exper ten zeigen Kri- tungen. Doch welche Lösungswege sind terien für die Wirt- Bild: Fotolia für mein Unternehmen die richtigen, wel- richtige Finan- schaftsau- che Stolpersteine zu umgehen? Finanzie- zierungsent- tor und -journalist rungsexperten und Unternehmensberich- scheidung auf. Dr. Beat Kappeler te aus der Praxis geben beim 3. Bodensee Die Konferenz sowie Professor Marcel Finanzforum am 5. Mai im Festspielhaus ist adressiert an Tyrell vom Buchanan Institut für Unter- Bregenz konkrete Antworten darauf, Unternehmen aller Bran- chen. nehmer- und Finanzwissenschaften an der welche Finanzierungsform zu welcher Vorgestellt werden unter anderem Er- Zeppelin-University begrüßt . Zeit und mit welchem Kapitalgeber Un- folgsmodelle zur Projekt- und Wachs- ternehmen auf Wachstumskurs bringt. tumsfinanzierung über Kooperationen oder InformatIon In mehreren Themenforen präsentieren Beteiligungen sowie zur passenden Unter- E-Mail: reinhart.koenig@konstanz.ihk.de Unternehmer unterschiedlicher Branchen nehmensstruktur für internationale Märkte. Tel.: 07531 2860-135 ihre Erfolgswege und Erfahrungen. Finan- Als Keynotes werden unter anderen der Internet: www.biolago.org ANZEIGE 30 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
Neuer Leiter des Zollinspektorats Basel Rolf Tschudi folgt auf Ruedi Flükiger Der neue und der alte Leiter beim Zollinspek- torat Basel: Rolf Tschudi (links) und Ruedi Flükiger. R olf Tschudi, Jahrgang 1948, ist seit Anfang März neuer Leiter beim Zollinspektorat Basel/Weil am Rhein-Autobahn. Er ist Nachfolger von Ruedi Flükiger, der das Inspektorat elf Jahre lang geleitet hatte und nun in den Ruhstand gegangen ist. Tschudi leitete seit 2003 das Zollinspektorat Basel/St. Louis-Autobahn an der Grenze zu Frankreich. Zuvor arbeitete er an den Zollstellen Stein, Bad Säckingen und Muttenz. Das Zollinspektorat Basel/Weil a. Rhein ist mit einem Personalbe- stand von 141 Mitarbeitern die größte Zollstelle der Schweiz. Täglich benutzen rund 3.800 Lkw die Gemeinschaftszollanlage im grenzüberschreitenden Verkehr. bö Lehrgang Weiterbildung zum/zur Tourismusfachwirt/in D ie IHK startet am 27. Juni einen Lehrgang zum/zur Touris- musfachwirt/in. Mit diesem Lehrgang qualifizieren die Teil- nehmer sich dafür, verantwortliche Funktionen zu übernehmen und neue touristische Angebote unter Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Aspekte zu gestalten und zu ent- wickeln. Der/die Tourismusfachwirt/in kann fremdenpolitische Impulse geben, Marketingstrategien ableiten und ergebnisori- entiert anwenden. Die Teilnehmer eignen sich Handlungs- und Lösungskompetenz an, so dass sie den Herausforderungen der wechselnden Konsumverhalten und Trendentwicklungen flexibel entgegenkommen können. Eine Informationsveranstaltung hierzu findet am 12. April ab 18 Uhr in Schloss Rauenstein in Überlingen statt. Information Anke Schimpeler | Tel.: 07531 2860-118 | anke.schimpeler@konstanz.ihk.de Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 31
Workshop Schmierstoffe als flüssige Konstruktionselemente M oderne Hochleistungsschmierstoffe haben nicht nur aus- gezeichnete Leistungswerte, sondern sparen auch Geld. Die Senkung der Betriebskosten ist nicht nur ein wichtiger Fak- tor bei der Produktionseffizienz, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur effizienten Energienutzung. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Werterhaltung und der Erreichung einer höheren Maschinenverfügbarkeit. Welchen Einfluss hat hier der Wirkungsgrad auf die Energieeinsparung und gibt es dazu Pra- xisbeispiele? Wie relevant sind Schmierstoffanalysen und wie werden diese erstellt? Welche Instrumentarien sind für eine vorbeugende Instandhaltung und Kostenreduzierung sinnvoll? Im Rahmen einer Veranstaltung beantwortet der Diplom-Ingeni- eur (FH) Markus Gramespacher der Willi Schüler e.K. aus Ebrin- gen alle wichtigen Fragen zum Thema. Der Workshop findet statt am Donnerstag, 7. April, ab 16 Uhr im Hotel Bercher und ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.Sp Anmeldung Janett Raetz | Tel.: 07622 3907-260 | E-Mail: janett.raetz@konstanz.ihk.de Workshop Aus VAwS wird VAUwS – Was ändert sich? I m Dezember 2010 ist der Referentenentwurf der neuen Ver- ordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAUwS) vom Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit (BMU) veröffentlicht worden. Diese Verordnung wird die bislang gültige VAwS in allen Bun- desländern ersetzen. Das seit März 2010 geltende neue Was- serhaushaltsgesetz (WHG) enthält dazu die neuen Paragrafen 62 und 63. Diese werden künftig ergänzt mit der „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAUwS)“. Die IHK-Veranstaltung zum Thema soll einen ersten Eindruck vermitteln, was sich voraussichtlich alles ändern wird und welche Konsequenzen sich daraus möglicherweise für die Un- ternehmen ergeben. Hierzu ist als Referent Wilfried Baumann eingeladen, der bei der IHK Südlicher Oberrhein für Gewässer- fragen zuständig ist. Neben einer kurzen Einführung über die Neuerungen geht es bei diesem Workshop vor allem darum, auf die Fragen der Teilnehmer aus den Betrieben einzugehen. Deshalb sollten die Teilnehmer ihre Fragen möglichst schon im Vorfeld an die IHK schicken. Der kostenlose Workshop findet am 20. April, von 14 Uhr bis 17 Uhr, in Waldshut-Tiengen statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt sp Anmeldung Janett Raetz | Tel.: 07622 3907-260 | E-Mail: janett.raetz@konstanz.ihk.de 32 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
IHK Hochrhein-Bodensee RegioReport IHK ehrt Jürgen Sinz als langjährigen Mitarbeiter der Modehäuser Ermuth-Reichert Seit 50 Jahren im gleichen Geschäft F ünfzig Jahre arbeiten? Ein halbes Jahr- hundert rackern und schuften? Das klingt für viele sicher unvorstellbar lange. Und Das Ehepaar Men- zer und ihr treuer Mitarbeiter Jürgen dann noch fünfzig Jahre in ein und dersel- Sinz (Mitte). ben Firma? Das können sich nur noch we- nige vorstellen. Einer, der dies buchstäblich geschafft hat und dafür jetzt mit einer IHK- Urkunde ausgezeichnet wurde, ist Jürgen Sinz. Anfang April 1961 begann er seine Lehre im Fach- geschäft für Damen-, Herren- und Kna- benbekleidung Gustav Reichert, welches damals zu einer der ersten Adressen in der Region zählte. Nach der Bundeswehr bil- dete sich Jürgen Sinz bei einem Lehrgang Bild: Privat in Nagold in der Schaufensterdekoration weiter. Fortan war er verantwortlich für die Schaufenster- und Werbegestaltung des Modehauses. Thomas Menzer übernahm rach. Diese leitete der gebürtige Lörracher als Aushilfskraft. „Es macht immer noch das Modehaus Reichert 1990 und kaufte bis zu seinem Renteneintritt im Jahre Spaß, in einem tollen, vom Ehepaar Men- 1994 die Firma Ermuth in Weil am Rhein. 2009. Auch im Ruhestand unterstützt der zer gut geführten Team gebraucht zu wer- Jürgen Sinz wurde Leiter der Filiale in Lör- 65-Jährige immer noch „sein“ Modehaus den“, sagt der aktive Betriebsjubilar.ae
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee IHK-Veranstaltung informierte über die Bedeutung guter Gestaltung Die ökonomische Notwendigkeit von Design D esign ist nicht nur schöne Verpackung, es ist ein entscheidender Marktfaktor im Wettbewerb. Diese Botschaft stand im Mittelpunkt einer Informationsveran- staltung der IHK in Konstanz. Experten des Design Centers Stuttgart und des Verbandes Deutscher Industrie Designer (VDID) erklärten den rund 60 Teilnehmern, warum Design mehr ist als nur die schöne Hülle eines Produktes. Design, das sei immer wieder auch ein interdisziplinärer Prozess, machte Sabine Lenk vom Design Center Stuttgart deut- lich. Sie erwähnte dabei die beiden großen Bild: Eickhoff Disziplinen Industrie- und Kommunikati- onsdesign. Die Verknüpfung beider Berei- che miteinander, also die Gestaltung eines Jörg Bernauer (Klöber Bürostühle GmbH), Irina Produktes und die strategische Kommuni- Praxis. Auch die weiteren Referenten des Hartmann (Universität Stuttgart), kation desselben, bestimmen den Mark- Abends widmeten sich aus verschiede- Wolfgang K. Meyer-Hayoz (Design Enginee- terfolg, so Sabine Lenks Aussage. nen Perspektiven, aber immer praxisnah, ring), Rainer Zimmermann (Delegierter Rainer Zimmermann vom VDID vermittel- dem Design und seinen Prozessen. Alle des VDID), Maria Fridman (VITA Zahnfabrik), te die Botschaft, dass die Designorientie- waren sich am Schluss einig: Design ist Claudius Marx (IHK), Sabine Lenk rung Chefsache sei und eine langfristige für die mittelständischen Unternehmen (Design Center Stuttgart), Rüdiger Demmel Ausrichtung brauche. Unternehmen soll- ein wichtiger Faktor, um ihre Produkte (Klöber Bürostühle) und Michael Hartschen ten sich einen für sie passenden Designer oder Dienstleistungen wettbewerbsfähig (Brain Connection, von links). suchen, der bereits sehr früh in den Pro- zu halten. Dazu müsse der Designer aber duktentwicklungsprozess eingebunden bereits von Anfang an bei der Produktent- werden müsse. Wichtig sei auch ein klares wicklung eingebunden sein. „Briefing“ des Designers. Denn der kön- Rundum positiv bewerteten die Teilneh- Fortführung dieser Veranstaltung, die nen nur so gut sein, wie das Unternehmen mer beim anschließenden Get-Together von der IHK und dem VDID sowie dem eine klare Zielrichtung vorgebe. Dazu zeig- die Tipps und Informationen der Exper- Design Center Stuttgart gemeinsam or- te Zimmermann einige Beispiele aus der ten. Viele der Gäste wünschten sich eine ganisiert wurde. ae Seminar Qualitätsmanagement in Zollangelegenheiten I n nahezu allen moder- nen Unternehmen ist inzwischen Qualitätsma- heblicher Verbesserungs- bedarf (Missverständnisse bezüglich der Fragen, unnö- speziell für den Zugelassenen Ausfüh- rer (AEO) und die Neubewertung der Bewilligungen vereinfachter Anschrei- nagement eine Selbstver- tige Anlagen) besteht. Es beverfahren. ständlichkeit geworden. In ist deshalb sehr zu empfeh- Das Seminar findet statt am 13. April Zollangelegenheiten sieht len, sich mit dem Thema von 9 bis 13 Uhr im IHK-Gebäude in das oft anders aus. Die ak- eingehend auseinanderzu- Schopfheim (E.-Fr.-Gottschalk-Weg 1) tuellen Entwicklungen im setzen, da der Fortbestand und kostet 120 Euro. Referent ist der Zollrecht, der Exportkon- der Bewilligungen hiervon Finanzwirt Uwe Bellmann vom Haupt- trolle und der Sicherheit abhängen kann. zollamt Lörrach. Er ist im Bereich Zoll- der Lieferkette erfordern Ein IHK-Seminar zum rechtliche Bewilligungen tätig und dort von den Unternehmen ein Thema wendet sich an Ansprechpartner für den Zugelassenen hohes Maß an Kenntnissen Zollsachbearbeiter, Quali- Wirtschaftsbeteiligten AEO. hs und Organisation. tätsbeauftragte sowie Füh- Die Erfahrungen bei der Auswertung der rungskräfte und soll Hilfestellung geben Information Bild: Fotolia bereits ausgefüllten Fragebögen zeigen, beim Aufbau eines Zollmanagements Birgit Hasel | Tel.: 07622 3907-234 dass bei den meisten Unternehmen er- in Industrie- und Handelsunternehmen E-Mail: birgit.hasel@konstanz.ihk.de 34 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
IHK-Schuldnerliste schützt vor zahlungsunfähigen Kunden Informationen über die Solvenz A uch bei einer angespannten Auftragslage sollten umsichtige Unternehmer die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden nicht aus den Augen verlieren. Insbesondere der von Zahlungsausfällen einzuhalten, ist der Bezug der Schuldnerliste an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, über die die IHKs Interessenten gern informieren. betroffene Handel braucht wirksame Instrumente, um sich be- Bei der Stadler Verlagsgesellschaft in Konstanz kann die Schuld- reits im Vorfeld über die wirtschaftliche Situation seiner Kunden nerliste in unterschiedlicher Form bestellt werden: Das Jahres- zu informieren. Die Schuldnerliste der IHK ist hierfür geeignet, abonnement als Computerprogramm (Diskette mit monatli- sich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen. chem Update) kostet 130,90 Euro. Die Druckversion erscheint Sie ist ein Angebot der IHKs Hochrhein-Bodensee und Schwarz- einmal im Monat als DIN A4-Liste (etwa 14 bis 22 Seiten) und wald-Baar-Heuberg sowie der Handwerkskammer Konstanz ex- kostet jährlich 139,10 Euro. Für 208,25 Euro kann die Schuld- klusiv für ihre Mitgliedsunternehmen. Die Schuldnerliste enthält nerliste in gedruckter und elektronischer Form bezogen werden beispielsweise Eintragungen über die Abgabe von eidesstattli- (alle Preise einschließlich Versand und Mehrwertsteuer). chen Versicherungen, informiert über Vermögensverhältnisse sowie mangels Masse abgewiesener Insolvenzverfahren. Un- Information ternehmen und Freiberufler, die beispielsweise Mietverträge Unternehmer, die diese Schuldnerliste beziehen wollen, wenden sich oder Kredit- und Ratenzahlungsverträge abschließen, schätzen bitte an den Stadler Verlag in Konstanz, Telefon 07531 898-170, E-Mail: den Service sehr. Um datenschutzrechtliche Bestimmungen schuldnerliste@verlag-stadler.de.
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee Wieder drei neue Bildungspartnerschaften Firmen und Schulen Hand in Hand W irtschaft und Schule gemeinsam in die Zukunft“ – unter diesem Titel haben im Landkreis Lörrach drei weitere Schulen Bildungspartnerschaften mit Un- ternehmen besiegelt. Somit stehen nun schon rund zwei Drittel der Schulen im Landkreis Lörrach in Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen, um die Schüler besser auf das Berufsleben vorzubereiten. Die Schirmherrschaft für diese Kooperati- onen hat die IHK übernommen. Die Mathilde-Planck-Schule Lörrach (Hauswirtschaftliche Schule) konnte in den vergangenen Tagen gleich fünf Ko- Bild: Daniel Gramespacher/BZ operationsvereinbarungen abschließen. Mit dabei sind die Firmen Hieber’s Fri- sche-Center Lörrach, Hotel Mühle Binzen, Löwen Eimeldingen, Fünfschilling Fischin- gen und das Hotel JFM in Lörrach. Das Ziel aller fünf Firmen ist es, mit Projekten und Praktika die jungen Menschen zu för- Die Schulleiterin der Mathilde- dern, ihnen die Vielfalt des Berufslebens tung der Schüler befasst, ist auch bei der Planck-Schule Lörrach und Firmen- näher zu bringen und ihnen in der Berufs- Freien Evangelischen Schule (FES) in vertreter unterzeichnen die orientierung behilflich zu sein. Lörrach ein Grund, um mit der AOK Lör- Kooperationsvereinbarungen. Auch die August-Macke-Schule in rach und dem „maxx!“-Gesundheitszen- Kandern geht diesen Schritt, um ihren trum Lörrach Bildungspartnerschaften Schülern möglichst früh Kontakte zur hei- einzugehen. Zwar gab es Praktika und mischen Wirtschaft zu erschließen. Im Betriebsbesichtungen auch früher schon, Rahmen eines Festakts besiegelte die im Rahmen der Bildungspartnerschaften Die Schüler bekommen ein genaueres Schule mit fünf Betrieben eine Bildungs- sollen die Schüler aber intensiver und ziel- Bild von Berufen, die man mit Werkreal- partnerschaft. Dies sind die Sparkasse gerichteter in längerfristigen Praktika und schulabschluss lernen kann, weiß Marita Lörrach, die Kandernfeuerfest GmbH, Projekten in den Betrieben an das Berufs- Lawitzky, zuständige Lehrerin an der FES. Fünfschilling Fischingen, die Heinrich leben herangeführt werden. Die Schüler Mit der vertraglich vereinbarten Partner- Schmid GmbH Lörrach und Hiebers Fri- lernen auf der einen Seite ihre Stärken und schaft soll die Zusammenarbeit von sche-Center Kandern. Schwächen besser kennen, auf der ande- Schule und Unternehmen systematisch, Das neue Konzept der Werkrealschule, ren Seite lernen die Betriebe ihre mögli- verbindlich und planbar werden, sagt der das sich intensiver mit der Berufsvorberei- chen künftigen Auszubildenden kennen. Schulleiter Wolfgang Huck.ep Workshop „Marken und Patente“ Ziel: Die richtigen Strategien entwickeln P roduktneuheiten oder technische Wei- terentwicklungen sind für Unterneh- men wichtige Parameter, um marktfähig tenbanken stehen hierbei zur Verfügung? Was ist bei Arbeitnehmererfindungen zu beachten? Gibt es speziell für die Paten- Strategien im Unternehmen für diese wichtige Thematik entwickelt werden sollten. zu bleiben. Jedoch sind sie in der Regel tanmeldung Förderprogramme? Der Workshop findet am 13. April von mit hohen Risiken und Kosten verbunden, Der Konstanzer Diplomingenieur und Pa- 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der IHK in weshalb im Vorfeld strategische Entschei- tentanwalt Wolfgang Heisel wird im Rah- Konstanz statt. Die Veranstaltung ist ge- dungen getroffen werden sollten: Ist das men eines Workshops die Grundlagen bührenpflichtig. Produkt tatsächlich neu? Welche Ge- des Patent- und Markenrechts erläutern. brauchsmuster oder Patente halten meine Zudem bietet er Praxistipps, wie bereits Information Mitbewerber? Wie führt man Patent- oder bestehende Patente und Gebrauchsmus- Claudia Veit | Tel.: 07531 2860-127 Markenrecherchen durch und welche Da- ter analysiert werden können und welche E-Mail: claudia.veit@konstanz.ihk.de 36 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
Den richtigen Ausbildungsplatz finden Ausbildungsbarometer auf Youtube W as macht eigentlich ein Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik, und wie sieht der Arbeitsalltag ei- nes Mechatronikers aus? Wie bewerbe ich mich richtig, und wo gibt es noch offene Stellen in meiner Region? Diese und weitere Fragen beantwortet das Ausbildungsbarometer von „Regio TV Euro 3“. Jeden Montag ab 18 Uhr werden dort neue und altbekannte Berufe vorgestellt, ein kurzer Film zeigt die typischen Aufgaben und Arbeitsbereiche von Lehrlingen. In der Sendung werden Fragen zu Schlüsselqualifikationen, Einstiegsvoraussetzungen und Aufstiegsmöglichkeiten beant- wortet. Darüber hinaus bekommen Schüler und angehende Lehrlinge Informationen über die aktuelle Lage am Ausbil- dungsmarkt sowie nützliche Tipps und Hinweise rund um den vorgestellten Beruf. Die Gesprächspartner im Studio sind unter anderem Vertreter der Handwerkskammer Konstanz, der IHK und der Arbeits- agenturen aus der Region. Als Insider sind sie mit den beson- deren Anforderungen an Ausbildungsbetriebe und Lehrlinge vertraut, kennen die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt sowie die Trends. Somit bekommen die Zuschauer aktuelle Fakten direkt von Fachleuten. Das Ausbildungsbarometer ist eine zuverlässige Informati- onsquelle für alle Fragen rund um die Berufswahl und Aus- bildung – verständlich, anschaulich und mit hohem Nutzen für alle, die noch auf der Suche nach ihrem Traumjob sind. Alle bisher produzierten Filme sind nun auf der Website von Youtube abrufbar. ae www.youtube.com, Suchwort: Ausbildungsbarometer WIR SIND FÜR SIE DA WIS IM INTERNET Die Berichte aus unserer Printausgabe finden Sie kurz vor Erscheinen des Heftes auch im Internet unter www.wirtschaft-im-suedwesten.de Sie erreichen uns per E-Mail unter: wis@freiburg.ihk.de ÖFFNUNGSZEITEN DER IHK Montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr, freitags von 8.30 Uhr bis 15 Uhr. Das Info- und Servicecenter ist montags bis donnerstags durchgehend von 8 Uhr bis 17 Uhr und freitags von 8 Uhr bis 16 Uhr besetzt. Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011 37
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee Bild: Dehoga Erstmals weniger Auszubildende im Tourismus Fachkräftemangel ist angekommen D er Fachkräftemangel ist in Hotellerie und Gastronomie angekommen. „In der Tat stehen in allen Regionen des Landes wie Patissiers oder Sommeliers anzu- werben. noch genügend unbesetzte Ausbildungs- Gleichzeitig gibt es stellen zur Verfügung“, sagte Martin Kepp- positive Nachrich- ler, Hauptgeschäftsführer der im Tourismus ten vom Deutsch- federführenden IHK Nordschwarzwald, an- landtourismus zu lässlich des Tourismustags auf der CMT in vermelden: Er ist Stuttgart. als deutlicher Ge- Den aktuellen Zahlen des Baden-Würt- winner aus der tembergischen Industrie- und Handels- Wirtschaftskrise kammertages (BWIHK) zufolge ist die Zahl hervorgegangen. der Auszubildenden im Jahr 2010 erstmals Dies belegt der seit 2003 deutlich um sieben Prozent im kürzlich erschie- Vergleich zum Vorjahr gesunken. In absolu- nene „Tourismus- ten Zahlen bedeutet dies, dass rund 4.300 report 2010/11“ junge Leute im vergangenen Jahr eine Aus- des Deutschen bildung im Gastgewerbe und in der Reise- Industrie- und Han- branche begonnen haben. Damit konnten delskammertags Besonders das Gastgewerbe wird auch fünf Prozent weniger neue Ausbil- (DIHK), bei dem in Zukunft nur schwer als dungsverträge eingetragen werden. Der bundesweit 6.200 attraktiver Arbeitgeber mithalten können. Kampf um den betrieblichen Nachwuchs Unternehmen be- hat also bereits begonnen und wird sich in fragt wurden. Auch die baden-württem- Köchen, diese Berufe sind nach wie vor be- den nächsten Jahren verschärfen. bergische Beherbergungsstatistik spricht liebt. Dennoch bieten all diese Berufe gute Der Konkurrenzkampf findet dabei nicht nur eine deutliche Sprache: Bei den von Januar Chancen in der Tourismuswirtschaft, aber zwischen einzelnen Unternehmen statt, bis Oktober vorliegenden Zahlen zeigt sich auch in anderen Dienstleistungsbranchen sondern auch zwischen den Wirtschafts- landesweit ein deutliches Plus von 2,3 Pro- und sind auch im Ausland sehr gefragt. zweigen. Gute Schulabgänger werden zent bei den Übernachtungen und sogar Wie spannend die Berufe im Tourismus sich auf die Branchen konzentrieren, die 3,7 Prozent bei den Ankünften. Besonders sind und wie wichtig der Tourismus für das beste Angebot machen. „Die Aus- und bei Gästen aus dem Ausland war Baden- die Wertschöpfung in der Region ist, zeigt Weiterbildung von qualifizierten Fachkräf- Württemberg beliebt: Neun Prozent mehr das gemeinsame Projekt „Tourismus im ten muss den Unternehmen am Herzen Gäste kamen in den Südwesten. Schulunterricht – Wir kennen/können Tou- liegen. Insbesondere das Gastgewerbe Insgesamt werden in den Tourismusberu- rismus“ der fünf IHKs im Schwarzwald und wird in Zukunft nur schwer als attraktiver fen derzeit 10.600 Auszubildende von den der Schwarzwald Tourismus GmbH, das im Arbeitgeber mithalten können“, sagte zwölf Industrie- und Handelskammern in Frühjahr 2011 startet, bereits den jüngsten Keppler im Rahmen der Pressekonferenz Baden-Württemberg betreut. Die Zahlen Bewohnern der Ferienregion Schwarzwald. des Wirtschaftsministeriums anlässlich sind erstmals auf den Stand von 2003 ge- Die Industrie- und Handelskammern sind des Tourismustages. Im Hinblick auf die sunken. Besonders im Service, also bei den Partner für Betriebe und Jugendliche. Aus- sinkende Zahl der Schulabgänger würden Restaurantfachleuten und bei den Fach- bildungsinteressierte Betriebe können sich künftig vor allem in den Tourismusregio- kräften im Gastgewerbe fehlen Bewerber, von den Ausbildungsberatern der IHKs im nen im Südwesten qualifizierte Fachleute hier gab es sogar Rückgänge im zweistelli- Land beraten lassen. „Denn eines ist si- dringend benötigt. Bereits jetzt gelinge es gen Bereich. Nicht ganz so dramatisch ist cher“, betont Keppler: „Ausbilden lohnt den Hotels kaum, spezialisierte Fachleute die Situation bei den Hotelfachleuten und sich.“bwihk 38 Wirtschaft im Südwesten 4 / 2011
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