L iebe Leserinnen, liebe Leser, IHK Hochrhein-Bodensee

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L iebe Leserinnen, liebe Leser, IHK Hochrhein-Bodensee
Ulrich Plankenhorn                                  EDITORIAL
                                              Leitender Redakteur

                                     L   iebe Leserinnen, liebe Leser,

                                     unser Titelthema beschäftigt sich dieses Mal mit Frauen in Führungspositio-
                                     nen. Anhand von sechs Beispielen aus Südbaden zeigt unsere Redakteurin
                                     Susanne Maerz, wie diese Frauen ihr Unternehmen gegründet oder übernom-
                                     men haben und welche Schwierigkeiten sie zu meistern hatten (ab Seite 6).
                                     Frauen haben in Deutschland und speziell bei uns im Südwesten noch immer
                                     einen relativ geringen Anteil an Führungspositionen in der Wirtschaft inne.
                                     Grob gesagt knapp ein Viertel. Dass Frauen in Führungspositionen genauso
                                     qualifiziert sind wie ihre männlichen Kollgen, versteht sich von selbst.
                                     Sozusagen ein erster Schritt zur Qualifizierung in frühem Jugendalter ist die
                                     Aktion „Girls‘ Day“. Sie will Mädchen auf technische Berufe aufmerksam
                                     machen und ihr Interesse daran wecken. Das tut sie mit Erfolg, wie wir aus
                                     drei von insgesamt mehreren Hundert im Südwesten an dieser Initiative
                                     beteiligten Unternehmen berichten (Seite 10). Sie setzen angesichts der
                                     demografischen Entwicklungen ganz bewusst auf dieses bislang noch nicht
                                     erschlossene Potenzial.
                                     Seit fünf Jahren gibt es den Preis „Jobmotor“, mit dem die Badische Zei-
                                     tung, die Handwerkskammer Freiburg, der Wirtschaftsverband Industrieller
                                     Unternehmen und die drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten
                                     diejenigen Unternehmen auszeichnen, die im Vorjahr die meisten neuen
                                     sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse geschaffen haben – in ver-
                                     schiedenen Größenkategorien natürlich und unter der Voraussetzung, dass
                                     die Unternehmen sich auch um den Preis bewerben. Für das Jahr 2010 haben
                                     das 45 Firmen getan, acht von ihnen haben den „Jobmotor“ Mitte März
                                     verliehen bekommen (ab Seite 18).
                                     Im Südwesten gibt es seit einigen Monaten einen „Wirtschaftsweisen“, ei-
                                     nes von fünf Mitgliedern des Sachverständigenrates zur Begutachtung der
                                     gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er heißt Lars Feld und arbeitet an der
                                     Universität Freiburg. Er leitet in dieser Stadt auch das Walter-Eucken-Institut,
                                     das nach dem Nobelpreisträger und Gründer der sogenannten „Freiburger
                                     Schule“ benannt ist. Feld stellen wir vor auf Seite 52.

                                     Viel Spaß beim Lesen!

Wirtschaft im Südwesten   4 / 2011                                                                                 1
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INHALT
                                                                              4       PANORAMA
                                                                                  6   TITEL
                GIRLS‘ DAY
       Einblicke in Technik                                                   10 BILDUNG
   Kern-Liebers, Alcan und Peguform                                           11      EU
     (Bild) gehören zu den Firmen im                                          12      UMWELT
   Regierungsbezirk, die am 14. April
    Mädchen Einblicke in technische                                           13      ARBEITSWELT
      Berufe gewähren. SEITE 10
                                                                              14      INNOVATION
                                                                              16      AUSSENWIRTSCHAFT
                                                                              18 JOBMOTOR
                                                                              21      STEUERN/RECHT
                                                                              22      RECHT
                                                                              23      MESSEN
                                                                              25       REGIO REPORT
                                                                              41      FIRMEN
                                                                                         Draisin [41] GFT, Bürkle [42] Sparkasse
                                                                                       Staufen-Breisach [43] Euro-Airport, Haufe-
                                                                                       Lexware [44] Deutsche Bank Freiburg, Schneider
 JOBMOTOR Neue Stellen für Südbaden                                                    Elektrotechnik [45] Volksbank Freiburg [46]
                                                                                         Karl Storz, Binder/Kendrion [47] Sparkasse
 Knapp 1.900 neue Arbeitsplätze sind vergangenes Jahr bei den 45 Firmen aus            Freiburg-Nördlicher Breisgau, Jedox [48]
 der Region entstanden, die sich für den fünften Jobmotor beworben haben.
                                                                              49      GRÜNDER
 Im März wurde der Preis in Freiburg verliehen.                    SEITE 18             Original Schwarzwald

                                                                              50 PERSONALIEN
                                                                                         Klaus Theilsiefje Christian Lukas Frank O.
                                                                                       Bayer Heinz Werner Breuer Manfred Karle,
                                                                                       Florian Karle Hermann Frese
                                                                                         Kopf des Monats: Lars Feld
       NEUER WIRTSCHAFTSWEISER                                                53      BÖRSEN
              Lars Feld im Porträt                                            56      IMPRESSUM/BÜCHER
       Der Freiburger Wirtschaftsprofessor ist neues
  Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregie-                            66      INSOLVENZEN
    rung – und unser Kopf des Monats. SEITE 52                                72       MIT SPITZER FEDER

                                                                                                                  Themen der Titelseite

Wirtschaft im Südwesten   4 / 2011                                                                                                    3
L iebe Leserinnen, liebe Leser, IHK Hochrhein-Bodensee
Panorama

                                                                                                                               zeiterfassung

                                                                                                                               RFID bevorzugt
                                                                                                                               Mittelständische Unternehmen verwenden
                                                                                                                               am liebsten sogenannte RFID-Tokens als
                                                                                                                               Zeiterfassungsmedium, etwa in Form von
                                                                                                                               Schlüsselanhängern. Das geht aus einer
                                                                                                                               Studie der Hochschule Furtwangen hervor.
                                                                                                                               Danach bevorzugen 29 Prozent der Firmen
                                                                                                                               das „Radio Frequency Identification“-System.
                                                                                                                               Ähnlich häufig wurden PIN und Chipkarte ge-
                                                                                                                               nannt (jeweils 23 Prozent). Für biometrische
Bild: dpa-infografik

                                                                                                                               Verfahren wie Fingerabdruck und Netzhauter-
                                                                                                                               kennung sprachen sich zwölf Prozent der Be-
                                                                                                                               fragten aus. Hinsichtlich des Systems an sich
                                                                                                                               favorisieren über ein Drittel der Unternehmen
                                                                                                                               eine Zeiterfassung via Arbeitsplatz-PC. Mehr
                                                                                                                               als ein Viertel halten onlinefähige Lösungen,
                       arbeitsmarkt         Mehrheitlich unbefristet                                                           die direkt in das Unternehmensnetzwerk inte-
                                                                                                                               griert sind, für besonders interessant. Termi-
                       Zwar nehmen Leiharbeit, befristete Stellen und Minijobs zu, doch das Nor-                               nals ohne direkte Internetanbindung hingegen
                       malarbeitsverhältnis ist in Deutschland noch immer die Regel – wenngleich                               spielten kaum eine Rolle.
                       mit abnehmender Tendenz. Vor 15 Jahren hatten rund 66 Prozent der Er-                                   Für die Studie hat die Hochschule Furtwangen
                       werbstätigen unbefristete Vollzeitstellen, 2010 noch etwa 60 Prozent, und                               im vergangenen Sommer 650 Unternehmen
                       circa 28 Prozent arbeiteten Teilzeit. Dies berichtete das Institut für Arbeits-                         befragt. Lediglich fünf Prozent davon haben
                       markt- und Berufsforschung (IAB).                                          dpa                          mehr als 500 Mitarbeiter.                  wis

                            GEWERBLICHE WIRTSCHAFT IN ZAHLEN 2010/2011
                            unternehmen mit mehr als 50 beschäftigten
                            Kreis, Land,                         Betriebe                        Beschäftigte                         Umsatz                             Ausland
                            IHK- und Regierungsbezirk                                              (in 1000)                        (in mio euro)                       (in mio euro)

                                                          Nov.     Dez.     Jan.          Nov.       Dez.       Jan.         Nov.       Dez.        Jan.         Nov.       Dez.        Jan.

                            Stadtkreis Freiburg            43      44        44            9          9          9            207       235         171          113        119         105
                            Breisgau-Hochschwarzwald       85      85        85            15         15        15            270       265         224          122        118         103
                            Emmendingen                    60      60        63            11         11        11            163       161         144           77         84          72
                            Ortenaukreis                  207      207      207            42         42        42            981       793         717          413        337         289
                            Südlicher Oberrhein           395      396      399            76         76        76           1621      1453         1255         724        657         569

                            Rottweil                      101      101      107            18         18        19            392       319         297          199        158         140
                            Schwarzwald-Baar-Kreis        133      133      133            24         24        24            380       368         388          148        164         164
                            Tuttlingen                    117      117      119            24         24        24            440       423         351          217        223         167
                            Schwarzwald-Baar-Heuberg      351      351      359            66         66        67           1212      1109         1036         564        544         471

                            Konstanz                       71      71        67            17         17        17            424       395         389          224        200         205
                            Lörrach                        84      84        85            17         17        17            390       361         334          201        205         163
                            Waldshut                       52      52        53            12         12        12            250       199         193           81         73          65
                            Hochrhein-Bodensee            207      207      205            46         46        46           1065       954         916          507        478         433

                            Regierungsbezirk Freiburg     953      954      963           188        188        189          3898      3516         3207        1795       1680         1473
                            Baden-Württemberg            4106     4103      4142         1029       1028       1029         24264      23356     19559          12482      12401     10293
                                                                                   Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 4/2011)

                       4                                                                                                                            Wirtschaft im Südwesten          4 / 2011
L iebe Leserinnen, liebe Leser, IHK Hochrhein-Bodensee
VERBRAUCHERPREIS-INDEX
       deutschland februar 2011

                             109,8          + 2,1 %

                                           Veränderung
                              index
                                           zum Vorjahr

                             110,1          + 2,4 %

       baden-Württemberg februar 2011
                                           Basisjahr 2005=100
        QuELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)

Jugend forscht

Betreuer gesucht
Die Organisatoren des Nachwuchswettbe-
werbs „Jugend forscht“ haben eine Kampa-
gne gestartet, um neue Betreuer für junge
Talente zu finden. Während der nächsten drei
Jahre sollen unter dem Motto „Betreuen Sie
junge Talente“ Fachlehrer, Lehramtsstuden-
ten, Referendare und betriebliche Ausbilder
gefunden werden, die Jugendliche für Ma-
thematik, Technik und Naturwissenschaften
begeistern und sie bei der Projektarbeit un-
terstützen. Denn eine individuelle Förderung
durch Lehrer und Ausbilder ist eine wesent-
liche Vorraussetzung für eine erfolgreiche
Teilnahme am Forschungswettbewerb. Die
neuen Betreuer können in Fortbildungen und
Seminaren das dafür erforderliche Hand-
werkszeug erlernen.                      wis

                                  www.jugend-forscht.de
                                                                Bild: Schwarzwald Tourismus

förderpreis

Ehrenamt unterstützt
Bei dem vom Bundesinnenministerium ver-
gebenen Förderpreis „Helfende Hand“ wer-
den auch Unternehmen ausgezeichnet, die                                                       tourismus     Schwarzwaldurlaub beliebt
die ehrenamtliche Tätigkeit ihrer Mitarbeiter
vorbildlich unterstützen. Vorschläge für die                                                  Die Zahl der Übernachtungen im Schwarzwald hat nach Angaben des Sta-
Verleihung können Einzelpersonen, Vereine,                                                    tistischen Landesamtes im vergangenen Jahr weiter zugelegt. 6,7 Millionen
Verbände oder sonstige Organisationen ein-                                                    Ankünfte und 19,1 Millionen Übernachtungen registrierten die Statistiker
reichen. Bewerbungsschluss ist der 31. Juli.                                                  zwischen Januar und Dezember 2010. Das bedeutet ein Plus von fast 3 Pro-
Anschließend nominiert eine Jury 15 Projekte                                                  zent bei den Ankünften und 0,6 Prozent mehr Übernachtungen. Durchschitt-
für die „Helfende Hand 2011“. Diese werden                                                    lich 2,9 Tage weilten die Gäste im Schwarzwald – in Baden-Württemberg
am Wochenende vor dem 5. Dezember, dem                                                        insgesamt nur 2,6 Tage. Die meisten Schwarzwaldurlauber kommen aus
Tag des Ehrenamtes, durch den Bundes-                                                         Deutschland, wenngleich hier die Übernachtungszahlen leicht rückläufig
innenminister in Berlin geehrt. Der Preis ist                                                 sind (minus 1 Prozent auf 15,2 Millionen). Dagegen stellt das Landesamt
dieses Jahr erstmalig insgesamt mit 27.000                                                    einen großen Zuwachs bei den Übernachtungen ausländischer Gäste fest:
Euro dotiert.                                                                                 Sie stiegen um 7 Prozent auf 1,6 Millionen. Etwa ein Fünftel der Besucher im
                                                                                              Schwarzwald kommt somit aus dem Ausland. Die meisten aus der Schweiz,
                 www.helfende-hand-foerderpreis.de                                            den Niederlanden und Frankreich.                                        wis

Wirtschaft im Südwesten            4 / 2011                                                                                                                             5
L iebe Leserinnen, liebe Leser, IHK Hochrhein-Bodensee
Frauen in Führungspositionen

                    Wo sie die
                    Hosen anhat
                       Der Westen hinkt dem Osten hinterher – und der
                        Südwesten gehört zu den Schlusslichtern in ganz
                         Deutschland: Dies trifft zumindest auf den Anteil von
                          Frauen in Führungspositionen zu. Ein Blick in
                           die Region zeigt Gründe dafür – und wie es
                                Frauen in Gengenbach, Freiburg, Schramberg,
                                    Deißlingen, Radolfzell und Konstanz
                                          trotzdem an die Spitze mittelständischer
                                                Unternehmen geschafft haben.
    Bild: Fotolia

6                                                          Wirtschaft im Südwesten   4 / 2011
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JOBMOTOR

Jobmotor 2010

Neue Stellen in Südbaden
                                              D
        Etwas weniger Bewerber –                    as Jahr 2010 war für viele Firmen       alversicherungspflichtige Jobs inklusive
  aber deutlich mehr neue Stellen:                  noch von den Nachwirkungen der          Lehrstellen. Die Gewinner bekamen ih-
                                                    Wirtschaftskrise geprägt. Trotzdem      ren Jobmotor bei einer Festveranstaltung
   So lautet die diesjährige Bilanz           stand der Jobmotor im vergangenen             Mitte März in Freiburg verliehen (siehe
   des Wettbewerbs Jobmotor. Be-              Jahr nicht still: 45 Firmen hatten sich für   Seite 20). In der Kategorie kleine Unter-
 reits zum fünften Mal wurden im              den Jobmotor 2010 beworben, mit dem           nehmen wurde mangels Bewerber kein
                                              Unternehmen der Region für die neuen          Preis verliehen, bei den mittleren und
        März Unternehmen aus der              Arbeitsplätze, die sie geschaffen haben,      großen Unternehmen gab es aber gleich
     Region ausgezeichnet, die im             ausgezeichnet werden.                         acht Gewinner.
 Vorjahr ungewöhnlich viele neue              Organisatoren des Wettbewerbs sind die        Den extra ausgeschriebenen Sonderpreis
                                              drei IHKs im Regierungsbezirk Freiburg,       Gesundheit erhielten drei Unternehmen,
         Stellen geschaffen haben.            die Handwerkskammer Freiburg, der Wirt-       die sich in diesem Bereich besonders für
                                              schaftsverband Industrieller Unternehmen      ihre Mitarbeiter einsetzen. Einen „Ehren-
                                              Baden und die Badische Zeitung. Die Zahl      Jobmotor“ erhielt Horst Kary, Vorstands-
                                              der Bewerber sank zwar von 56 auf 45.         vorsitzender der Sparkasse Freiburg-Nörd-
                                              Doch es entstanden bei ihnen insgesamt        licher Breisgau, der Ende des Jahres in
                                              1.871 neue Stellen – deutlich mehr als im     den Ruhestand geht. Er war von Beginn
                                              Vorjahr (1.097). Gezählt wurden nur sozi-     an Gastgeber der Preisverleihung.     thg

1. Platz mittlere Unternehmen:          WST Präzisionstechnik
V   on Kurzarbeit zu Sonderschichten: Die-
    se rasante Entwicklung erlebten die
Beschäftigten der WST Präzisionstechnik
                                              Auch in der Krise hatte das Unternehmen
                                              keine Mitarbeiter entlassen – bei WST
                                              wurde kurzgearbeitet, und die Stellenzahl
                                                                                            ebenso neu ein wie etwa Zerspanungs-
                                                                                            techniker und Verwaltungsmitarbeiter.
                                                                                            WST fertigt Präzisionsdrehteile aus zer-
GmbH & Co. KG aus Löffingen im vergan-        sank leicht durch natürliche Fluktuation.     spanbaren Werkstoffen, dabei werden
genen Jahr. 2009 war der metallverarbei-      Mit dem Jahr 2010 endete die Kurzarbeit,      moderne CNC-Dreh- und Fräszentren ein-
tende Betrieb voll von der Wirtschaftskrise   im Sommer gab es bereits Sonderschich-        gesetzt. Rund 60 Prozent der Kunden des
getroffen worden. Der Umsatz halbierte        ten. Und es entstanden 44 neue Stellen:       Unternehmens kommen aus der Automo-
sich – um sich im Jahr 2010 wieder mehr       171 Mitarbeiter arbeiten nun in dem Un-       bilbranche – deren Krise und Aufschwung
als zu verdoppeln: Mit gut 28 Millionen       ternehmen.                                    es in den vergangenen Jahren mitgemacht
Euro lag der Jahresumsatz sogar über dem      „Wir haben die Leute direkt sozialversi-      hat. WST produziert direkt für Autobauer
Wert von 2008.                                cherungspflichtig eingestellt“, betont Ge-    wie Daimler oder für Zulieferer wie Thys-
                                                                     org Willmann, der      sen-Krupp und Bosch. Weitere Kunden
                                                                     das Unternehmen        kommen vor allem aus dem Bereich der
                                                                     zusammen        mit    Antriebstechnik.
                                                                     seiner Frau Sabi-      Facharbeiter zu finden, sei in seiner Bran-
                                                                     ne leitet: „Leihar-    che schon seit einiger Zeit nicht einfach,
                                                                     beit spielt bei uns    sagt Firmenchef Georg Willmann. Aber
                                                                     so gut wie keine       auch Arbeitskräfte für formal weniger
                                                                     Rolle.“ Sein Un-       qualifizierte Tätigkeiten zu finden, werde
                                                                     ternehmen habe         schwieriger: „Wir merken auch bei an-
                                                                     die neuen Mitar-       gelernten Mitarbeitern, dass der Arbeits-
                                                                     beiter geholt, um      markt leerer wird.“ Insgesamt 13 Auszu-
                                                                     sie auch zu halten.    bildende hat das Unternehmen zurzeit, die
                                                                     Aufgestockt wur-       meisten von ihnen im technischen Bereich.
                                                                     de bei WST Präzisi-    Für das laufende Jahr strebt WST Präzi-
                                                                     onstechnik in allen    sionstechnik ein Umsatzwachstum „im
                                                                     Bereichen: Ange-       zweistelligen Bereich“ an, sagt Willmann
                                                                     lernte Maschinen-      und setzt auf eine weiterhin positive Ent-
                                                                     bediener stellte       wicklung: „Weil die Aufträge hier sind –
                                                                     das Unternehmen        und hoffentlich hier bleiben.“          thg

18                                                                                                    Wirtschaft im Südwesten   4 / 2011
STEUERN/RECHT

                Finanzämter stellen EDV um
                Auswirkungen auf Steueranmeldungen
           D        ie EDV-Umstellung bei baden-württem-
                    bergischen Finanzämtern ab Mitte April
                hat auch Auswirkungen auf Unternehmen.
                                                                die Anmeldung pünktlich beziehungswei-
                                                                se am besten vor dem gesetzlichen Ab-
                                                                gabetermin zu übermitteln. Insbesondere
                Denn besonders betroffen sind die Um-           bei der Umsatzsteuer-Voranmeldung wird
                satzsteuer-Voranmeldung und die Lohn-           empfohlen, die Daten bis zum 5. April zu
                steuer-Anmeldung. Bei beiden Steuerarten        übermitteln. In diesem Fall können die
                besteht eine zeitliche Nähe zwischen der        Erstattungen noch vor der Umstellung
                EDV-Umstellung und dem Anmeldeter-              ausgeführt werden.
                min für März 2011 beziehungsweise das           Während der Umstellungsphase können
                1. Quartal. Nach den gesetzlichen Bestim-       die Finanzämter keine Lastschriften ein-
                mungen müssen die Angaben bis zum 10.           ziehen. Es kann daher auch hier zu Verzö-
                April beim Finanzamt eingehen.                  gerungen kommen. Es handelt sich nach
                Um Verzögerungen bei der Bearbeitung            Angaben der Oberfinanzdirektion Karlsru-
                zu vermeiden, empfehlen die Finanzämter,        he um eine einmalige Sonderaktion. sb

                Gestaffelte Urlaubsansprüche
                Vorsicht vor Altersdiskriminierung
                S  ieht ein Tarifvertrag vor, dass Arbeitneh-
                   mer Urlaubsansprüche gestaffelt nach
                ihrem Lebensalter erhalten, kann darin ein
                                                                jahr 34 und ab dem 30. Lebensjahr 36
                                                                Urlaubstage vor. In seiner Begründung
                                                                verweist das Gericht darauf, dass in die-
                Verstoß gegen das Verbot der Altersdiskri-      ser Regelung eine Altersdiskriminierung
                minierung nach dem Allgemeinen Gleich-          liege, die nicht gerechtfertigt sei. Es gebe
                behandlungsgesetz (AGG) liegen. Das hat         kein legitimes Ziel der darin liegenden Un-
                das Landesarbeitsgericht Düsseldorf im          gleichbehandlung, das in dem Tarifvertrag
                Fall einer Einzelhandelskauffrau bei einer      seinen Anklang gefunden habe. Da die Ar-
                Einzelhandelskette entschieden, der nach        beitnehmerin durch die Regelung diskri-
                dem Manteltarifvertrag des Einzelhandels        miniert werde, könne sie 36 Urlaubstage
                in NRW 30 Urlaubstage zustanden (Urteil         beanspruchen. Diese Angleichung des An-
                vom 18. Januar 2011; Az.: 8 Sa 1274/10).        spruchs nach oben sei geboten, um dem
                Die Regelung sah bis zum vollendeten            Grundsatz der effektiven Durchsetzung
                20. Lebensjahr 30 Urlaubstage, ab dem           von EU-Rechtsvorgaben zur Geltung zu
                20. Lebensjahr 32, ab dem 23. Lebens-           verhelfen.                                rd

                Erstattung von Detektivkosten
                Nur bei konkretem Verdacht
           L      ässt ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter
                  wegen des Verdachts auf Konkurren-
                tentätigkeit von einem Detektiv überwa-
                                                                beabsichtigte, sich selbstständig zu ma-
                                                                chen und verhandelte mit dem Arbeit-
                                                                geber über eine Vertragsbeendigung.
                chen, muss dieser für die Kosten auf-           Aufgrund von Ermittlungen einer De-
                kommen. Die Voraussetzung: Er wurde             tektei war erwiesen, dass der
                einer vorsätzlichen Vertragspflichtverlet-      Arbeitnehmer bereits zuvor
                zung überführt. Außerdem müssen die             unerlaubte Konkurrenztätigkeit
                Überwachungsmaßnahmen nicht nur                 aufgenommen hatte. Der Arbeit-
                zweckmäßig, sondern auch erforderlich           geber verlangte von seinem ehema-
                gewesen sein. Das hat das Bundesarbeits-        ligen Arbeitnehmer die Detektivkosten.
                gericht im Fall eines Niederlassungsleiters     Da keine konkreten Verdachtsmomente
                eines Zeitarbeitsunternehmens entschie-         vorlagen, als die Detektei zum ersten
Bild: Fotolia

                den (Urteil vom 28. Oktober 2010; Az.:          Mal beauftragt wurde, wies das
                8 AZR 547/09). Der Niederlassungsleiter         Gericht die Forderung zurück. rd

                Wirtschaft im Südwesten    4 / 2011                                                     21
REGIOREPORT
                                                                                                  IHK Hochrhein-Bodensee

                                                                                                  26 Wirtschaft trifft verwaltung
                                                                                                     Hochrheintreffen 2011 bei Roche Pharma

                                                                                                  28 damit die mitarbeiter fit bleiben
                                                                                                     Tagung betriebliche Gesundheitsförderung
                                Hektische Betriebsamkeit bei der Abschlussprüfung in der Küche.
                                                                                                  29 schnittstelle für wissenstransfer
                                                                                                     Wirtschaftsjunioren und Studenten
Erfolgreiche Abschlussprüfungen in Radolfzell und Grafenhausen

Neue Köche für das Land                                                                           30 werkzeugkasten für unternehmer
                                                                                                     Bodensee Finanzforum in Bregenz

D   er IHK-Bezirk hat ein paar neue Köche
    mehr. Insgesamt haben 67 Auszubil-
dende in den Gastronomieberufen ihre
                                                 Tischen die Gäste Platz nahmen und die
                                                 Kolleginnen vom Service bereits mit der
                                                 Getränkebestellung mitten in ihrer Ab-
                                                                                                  31 neuer leiter des zollInspektorats

Abschlussprüfungen bestanden. Bei fünf           schlussprüfung waren, herrschte in der           33 50 jahre im gleichen geschäft
Teilnehmern hat es nicht geklappt.               Küche ein kreatives Durcheinander bei
                                                                                                     IHK ehrt Mitarbeiter von Ermuth-Reichert
Hektische Betriebsamkeit herrschten im           voller Konzentration. Routiniert und pro-
Berufsschulzentrum in Radolfzell und in          fessionell wurde geschnippelt, gerührt,
der Grafenhausener Schlüchtmühle. Die            passiert und tranchiert. Nach und nach           34 design muss sein
angehenden Jungköche bereiteten sich             kamen Vorspeise, Hauptgang und das                  Die Bedeutung guter Gestaltung
dort auf ihr Gesellenstück, ein dreigängi-       Dessert auf die Tische, von den angehen-
ges Menü, vor. Und auch die zukünftigen          den Restaurantfachfrauen charmant und
                                                                                                  34 seminar zollmanagement
Restaurantfachkräfte hatten im Gastraum          kundig serviert. Nach gut eineinhalb Stun-
bereits alle Hände voll zu tun. Sie muss-        den waren die Gäste gut bedient, hatten
ten sich um die Tischdekoration kümmern          sich an ihren Menüs sichtlich erfreut, und       35 information über solvenz
und einen Menüvorschlag erarbeiten, der          die Prüflinge konnten aufatmen. Darüber
                                                                                                     IHK-Schuldnerliste schützt
mit den Kochprüflingen gemeinsam ent-            freuten sich auch Christine Ziegner und
wickelt wurde. Dafür hatte die IHK ihren         ihr Chef Jan Glockauer von der Aus- und
Prüflingen einen Warenkorb zusammen-             Weiterbildung der IHK. Christine Ziegner         36 hand in hand
gestellt. In Radolfzell bestand dieser aus       betreut bereits seit vielen Jahren die Ab-          Drei neue Bildungspartnerschaften
Klärfleisch, landläufig als Suppenfleisch        schlussprüfungen der Gastronomieberu-
bekannt, einem Wildhasenrücken und               fe. Gut zwei Monate Vorbereitungszeit
Orangen. Daraus mussten die Azubis               nimmt so eine Abschlussprüfung bei ihr
                                                                                                  37 berufsinfo auf youtube
etwas Leckeres kochen. In der Schlücht-          in Anspruch. „Wenn alle jungen Leute ihre           Ausbildungsbarometer
mühle standen Bachsaibling, Lammschul-           Prüfungen bestanden haben, dann macht
ter, Eier, Milch und Mehl auf der Zutaten-       mich das ganz besonders stolz, dass wir          38 Azubis im Tourismus
liste. Vier Wochen hatten die angehenden         so gute Ausbildungsbetriebe haben“, sag-
Jungköche vorher Zeit gehabt, sich über          te Christine Ziegner – und stieß mit einem          Fachkräftemangel ist angekommen
ein Menü Gedanken zu machen. Nun war             Glas Sekt mit den Absolventen auf deren
es also soweit. Während draußen an den           bestandene Prüfungen an.ae                      39 lehrgänge und seminare der ihk

Wirtschaft im Südwesten   4 / 2011                                                                                                 25
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee

                                                                                                        Die Teilnehmer des Hochrheintreffens:
                                                                                                     Regierungspräsident Julian Würtenberger
     Roche Pharma Gastgeber beim Hochrheintreffen 2011                                             (Fünfter von links) mit Dr. Hagen Pfundner,

     Wo Wirtschaft und Verwaltung                                                                             Vorstand der Roche Pharma AG,
                                                                                                           und IHK-Präsident Kurt Grieshaber.

     zusammentreffen
     D  as traditionelle Jahrestreffen der
        Geschäftsführer der Chemie- und
     Pharmaunternehmen am Hochrhein mit
                                                   ter der in den beiden Landkreisen Lörrach
                                                   und Waldshut ansässigen Chemie- und
                                                   Pharmaunternehmen.
                                                                                                wachsende Investitionsneigung ausma-
                                                                                                chen. Allerdings sind die Ausprägungen in
                                                                                                den Branchen teilweise recht unterschied-
     Spitzenvertretern aus der Verwaltung fand     Im Mittelpunkt der Gespräche stand der       lich. Die starken Einbrüche der Jahre 2008
     Mitte Februar bei der Roche Pharma AG         Informations- und Gedankenaustausch über     und 2009 sind mittlerweile Vergangenheit
     in Grenzach-Wyhlen statt. Auf Einladung       die aktuelle wirtschaftliche Lage am Hoch-   und die Zuversicht der Unternehmen auf ein
     des Vorstandes Dr. Hagen Pfundner trafen      rhein sowie die Geschäftserwartungen der     ähnlich erfolgreiches Jahr wie 2010 ist groß.
     sich zahlreiche Persönlichkeiten zu einem     Unternehmer für das Jahr 2011. Die anwe-     Ein zweiter Schwerpunkt des Hochrhein-
     ersten Gedankenaustausch im Jahr 2011,        senden Unternehmensvertreter bestätigten     treffens waren die Themen Ausbildungs-
     unter ihnen Regierungspräsident Julian        den von der IHK für die Gesamtregion auf-    situation und Bildungspartnerschaften.
     Würtenberger, der Erste Landesbeamte          gezeigten sehr positiven Konjunkturverlauf   Aktuelle wurden am Hochrhein diskutiert
     Walter Holderried, die Oberbürgermeister      zum Jahreswechsel 2010/2011. Generell        und eine stärkere Zusammenarbeit von Un-
     der Städte Lörrach und Rheinfelden, IHK-      lassen sich steigende Auftragseingänge,      ternehmen sowie öffentlicher Verwaltung
     Präsident Kurt Grieshaber sowie die Vertre-   höhere Kapazitätsauslastungen und eine       angeregt.ag

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     26                                                                                                   Wirtschaft im Südwesten    4 / 2011
Neuer Lehrgang
Fachwirt/in im Sozial- und
Gesundheitswesen
D   ie IHK startet am 27. Juni einen Lehrgang zum/zur Fachwirt/
    in im Sozial- und Gesundheitswesen. Diese Weiterbildung
bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich fundierte kauf-
männische Kenntnisse und branchenspezifische Vertiefungen
anzueignen. Das ermöglicht die Übernahme verantwortlicher
Funktionen in der Geschäftsführung oder in den Bereichen
Finanzen, Personal und Marketing. Unternehmen im Sozial- und
Gesundheitswesen müssen permanent neue Herausforderun-
gen durch Veränderungen in der Gesellschaft und politischer
Rahmenbedingungen bewältigen. Um erfolgreich zu sein, sind
innovative Dienstleistungen und Produkte, kompetente Mitar-
beiter und durchsetzungsstarke Führungskräfte erforderlich.
Eine Informationsveranstaltung findet am 12. April ab 18 Uhr
in Schloss Rauenstein in Überlingen statt.

information
Anke Schimpeler | Tel.: 07531 2860-118 | anke.schimpeler@konstanz.ihk.de

FIT und d@ch
Firmendaten im Internet
D   ie IHK Hochrhein-Bodensee bietet ihren Mitgliedsfirmen
    zwei kostenlose Firmendatenbanken für die Geschäftsanbah-
nung im Internet an. Zum einen handelt es sich um die deutsch-
                               schweizerische Firmendatenbank
                               „d@ch“, die Wirtschaftsförderun-
                               gen, Handwerks- sowie Indust-
                               rie- und Handelskammern initiiert
                               haben, um die Zusammenarbeit
                               über die Grenzen hinweg nach-
                               haltig zu verbessern. Sie leistet
                               praktische Hilfestellung beim Auf-
bau von Geschäftsbeziehungen. Der Name symbolisiert den
Zusammenhalt der Wirtschaftsregionen. Die Benutzung der
Datenbank unter www.dach.org ist selbsterklärend und einfach
ohne extra Software und spezielle Kenntnisse zu bedienen. Die
Unternehmen tragen sich selbst ein oder aktualisieren in einem
passwortgeschützten Bereich ihre Firmenprofile.
In der zweiten Firmendatenbank „FIT” (www.bw-firmen.ihk.
de) sind die Mitgliedsfirmen der baden-württembergischen
IHKs abrufbar – soweit sie ihre Zustimmung gegeben habe. FIT
stellt nur Daten dar, die aus dem IHK-Datenbestand stammen.
Seit Kurzem können die Mitglieder ihren Eintrag mithilfe von
Zugangsdaten und Passwort korrigieren. Nach Überprüfung
werden diese Änderungen gegebenenfalls in den Datenbestand
übernommen. Es sind nicht alle Daten änderbar.              schl

information
Wer seine Zugangsdaten nicht kennt, kann sich per E-Mail an elisabeth.
schlaberg@konstanz.ihk.de wenden. Bitte komplette Firmenbezeichnung
und Adresse angeben.

Wirtschaft im Südwesten     4 / 2011                                27
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee

                          Gesundheitsmanagement
                Damit die Mitarbeiter fit bleiben
                                                     U    nter dem Motto „Gesunde Mitarbeiter – starke Unterneh-
                                                          men – attraktive Region“ lädt die IHK gemeinsam mit dem
                                                     regionalen Netzwerk BGM (Betriebliches Gesundheitsma-
                                                     nagement) am 18. Mai zu einer Fachtagung zur betrieblichen
                                                     Gesundheitsförderung ein.
                                                     Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung kommen
                                                     große Herausforderungen auf die Personalpolitik der Unterneh-
                                                     men zu: Das Renteneintrittsalter steigt, das Durchschnittsalter
                                                     der Belegschaften erhöht sich, und gleichzeitig nimmt das Po-
                                                     tenzial an qualifizierten Nachwuchskräften spürbar ab. Bereits
                                                     heute steht fest: Der Wettbewerb um gut ausgebildete Fach-
                                                     kräfte wird sich in den kommenden Jahren teils dramatisch
                                                     zuspitzen. Für die Personalentwicklung in den Unternehmen
                                                     gilt es daher mehr denn je, neue Strategien zur Sicherung
                                                     ihres langfristigen Fachkräftebedarfs zu entwickeln und er-
                                                     folgreiche Konzepte weiter zu optimieren. Dies gilt auch für
                                                     das Feld des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM),
                                                     das immer stärker ins Blickfeld der Personalpolitik rückt.
                                                     Die halbtägige Veranstaltung auf der Insel Mainau steht unter
                                                     der Schirmherrschaft des Ministeriums für Arbeit und Sozi-
                                                     alordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg und
                                                     richtet sich an die mittelständische Wirtschaft. Beispiele aus
                                                     dem betrieblichen Alltag stehen im Mittelpunkt dieser Fach-
                                                     tagung. Unter anderem präsentieren namhafte Unternehmen
                                                     aus der Region ihre Konzepte, Strategien und Erfahrungen auf
                                                     dem Feld des BGM. Ein speziell eingerichteter Marktplatz mit
                                                     Akteuren wie AOK, Rentenversicherungsträger, Berufsgenos-
                                                     senschaft, Betriebsärzte und Landesverband für Prävention
                                                     und Rehabilitation stehen den interessierten Unternehmen
                                                     beratend zur Seite.ag/he
Bild: Fotolia

                                                     Information
                                                     Dr. Alexander Graf | Tel.: 07622 3907-213 | www.konstanz.ihk.de

                28                                                                      Wirtschaft im Südwesten       4 / 2011
Wirtschaftsjunioren kooperieren nun mit Studentenorganisationen
Schnittstelle für Wissenstransfer
D   ie Wirtschaftsjunioren aus Konstanz
    und dem Hegau haben mit den bei-
den Studentenorganisationen Aiesec und
Bodensee Consulting eine Kooperation
über eine Zusammenarbeit geschlossen.
Alle Seiten haben die Vision, gemeinsam
eine Kommunikationsplattform zwischen
Studenten und jungen Unternehmen zu
schaffen. Damit soll der Wissenstrans-
fer in beide Richtungen ermöglicht und
das junge Unternehmertum gefördert
werden.
Wie wichtig diese Schnittstelle ist, un-
terstrich der Gastredner und Experte für
Wissenstransfer Uwe Gundrum bei der
Auftaktveranstaltung im Casino Konstanz:
„Man muss sich vernetzen, um Synergien
nutzen zu können.“
Die beiden Vorsitzenden der Wirtschaftsj-
unioren aus den Kreisen Konstanz und He-
gau, Timo Schneeweis und Eva Krause,
sind sich einig: „Wir freuen uns schon auf
die engere Zusammenarbeit mit den Stu-
denten.“ Der Wissenstransfer zwischen
jungen Unternehmen und den Studenten-
organisationen soll künftig unter anderem
durch Projektkooperationen und Vernet-                                                                         Die neuen Kooperationspartner
zung gefördert werden. Die Wirtschafts­         mensberatung Bodensee Consulting ist                         Timo Schneeweis, Stefan A. Hoff-
junioren unterstützen es deshalb, weil          mit ihren rund 100 Mitgliedern eine der                        mann, Eva Krause, Christoph H.
sie das führende Netzwerk der Region            deutschlandweit größten ihrer Art.                          Strobel, Julia Hefner, Fabian Vettel
Bodensee für junge, aktive Unternehmer          Auch der Vorstandsvorsitzende von                               und Timm Janssen (von links).
und Führungskräfte darstellen.                  ­Aiesec Konstanz, Timm Jannsen, sieht
„Hierbei nimmt Bodensee Consulting               Vorteile in der Kooperation: „Wir haben
als studentische Unternehmensberatung            sowieso schon mit einigen Wirtschafts-       Deutschland ist Aiesec an rund 50 Uni-
mit Studierenden von beiden Konstanzer           junioren zusammengearbeitet und da-          versitäten und Fachhochschulen vertre-
Hochschulen eine herausragende Stellung          bei festgestellt, dass wir uns sehr gut      ten. Die Organisation vermittelt unter
im lokalen Wirtschaftsraum ein“, erklärt         ergänzen.“ Aiesec ist mit mehr als 800       anderem Praktikanten aus etwa 100
der neue Vorstandsvorsitzende Christoph          Lokalkomitees in 100 Ländern die größte      Ländern an Unternehmen aus Konstanz
H. Strobel. Die studentische Unterneh-           internationale Studentenorganisation. In     und Umgebung.wj

Workshop zur Maschinenrichtlinie: Anforderungen an die Dokumentation
Was gehört alles in die Betriebsanleitung?
D   ie Erstellung einer Dokumentation kostet
    Geld und belastet die Herstellerunterneh-
men. Aber sie ist unabdingbare Vorausset-
                                                die Montageanleitung für unvollständige Ma-
                                                schinen gefordert? Fragen über Fragen, und
                                                auf jede Frage gibt es mindestens zwei Ant-
                                                                                              Die Veranstaltung richtet sich an die Ent-
                                                                                              wicklungs- und Konstruktionsabteilungen,
                                                                                              an den technischen Vertrieb, an Betriebs-
zung für den Markteintritt innerhalb der EU.    worten. Im Rahmen eines IHK-Workshops         leiter und die für Arbeitssicherheit zustän-
Welche Unterlagen muss ein Hersteller in-       schafft Matthias Schulz von Profi Services    digen Mitarbeiter. Die Teilnehmerzahl ist
tern parat haben, bevor eine Maschine in Eu-    aus Linnich, Klarheit.                        begrenzt.sp
ropa vertrieben wird? Was gehört alles in die   Der kostenpflichtige Workshop findet statt
Betriebsanleitung und was nicht? In welcher     am Dienstag, 12. April, von 14 Uhr bis 18     information
Sprache muss die Betriebsanleitung gelie-       Uhr, im Hegautower in Singen. Die Teilnah-    Claudia Veit | Tel.: 07531 2860-127
fert werden? Welche Mindestinhalte sind für     megebühr beträgt 95 Euro.                     E- Mail: claudia.veit@konstanz.ihk.de.

Wirtschaft im Südwesten   4 / 2011                                                                                                         29
REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee

              IHK unterstützt branchenübergreifendes Bodensee finanzforum
              Werkzeugkasten für
          den Unternehmeralltag
     D   ie Finanzierung ist ein wesentliches
         strategisches Element bei der Umset-
     zung von Ideen, Produkten und Dienstleis-
                                                 zierungs-
                                                 exper ten
                                                 zeigen Kri-
     tungen. Doch welche Lösungswege sind        terien für die                                                                    Wirt-

                                                                                                                                                   Bild: Fotolia
     für mein Unternehmen die richtigen, wel-    richtige Finan-                                                            schaftsau-
     che Stolpersteine zu umgehen? Finanzie-     zierungsent-                                                         tor und -journalist
     rungsexperten und Unternehmensberich-       scheidung auf.                                                   Dr. Beat Kappeler
     te aus der Praxis geben beim 3. Bodensee    Die Konferenz                                              sowie Professor Marcel
     Finanzforum am 5. Mai im Festspielhaus      ist adressiert an                               Tyrell vom Buchanan Institut für Unter-
     Bregenz konkrete Antworten darauf,          Unternehmen aller Bran-         chen.        nehmer- und Finanzwissenschaften an der
     welche Finanzierungsform zu welcher         Vorgestellt werden unter anderem Er-         Zeppelin-University begrüßt .
     Zeit und mit welchem Kapitalgeber Un-       folgsmodelle zur Projekt- und Wachs-
     ternehmen auf Wachstumskurs bringt.         tumsfinanzierung über Kooperationen oder     InformatIon
     In mehreren Themenforen präsentieren        Beteiligungen sowie zur passenden Unter-     E-Mail: reinhart.koenig@konstanz.ihk.de
     Unternehmer unterschiedlicher Branchen      nehmensstruktur für internationale Märkte.   Tel.: 07531 2860-135
     ihre Erfolgswege und Erfahrungen. Finan-    Als Keynotes werden unter anderen der        Internet: www.biolago.org

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     30                                                                                                  Wirtschaft im Südwesten        4 / 2011
Neuer Leiter des Zollinspektorats Basel
Rolf Tschudi folgt
auf Ruedi Flükiger

                                                 Der neue und der alte
                                                 Leiter beim Zollinspek-
                                                 torat Basel:
                                                 Rolf Tschudi (links) und
                                                 Ruedi Flükiger.

R   olf Tschudi, Jahrgang 1948, ist seit Anfang März neuer
    Leiter beim Zollinspektorat Basel/Weil am Rhein-Autobahn.
Er ist Nachfolger von Ruedi Flükiger, der das Inspektorat elf
Jahre lang geleitet hatte und nun in den Ruhstand gegangen
ist. Tschudi leitete seit 2003 das Zollinspektorat Basel/St.
Louis-Autobahn an der Grenze zu Frankreich. Zuvor arbeitete
er an den Zollstellen Stein, Bad Säckingen und Muttenz. Das
Zollinspektorat Basel/Weil a. Rhein ist mit einem Personalbe-
stand von 141 Mitarbeitern die größte Zollstelle der Schweiz.
Täglich benutzen rund 3.800 Lkw die Gemeinschaftszollanlage
im grenzüberschreitenden Verkehr. bö

Lehrgang
Weiterbildung zum/zur
Tourismusfachwirt/in
D   ie IHK startet am 27. Juni einen Lehrgang zum/zur Touris-
    musfachwirt/in. Mit diesem Lehrgang qualifizieren die Teil-
nehmer sich dafür, verantwortliche Funktionen zu übernehmen
und neue touristische Angebote unter Berücksichtigung der
ökologischen und sozialen Aspekte zu gestalten und zu ent-
wickeln. Der/die Tourismusfachwirt/in kann fremdenpolitische
Impulse geben, Marketingstrategien ableiten und ergebnisori-
entiert anwenden. Die Teilnehmer eignen sich Handlungs- und
Lösungskompetenz an, so dass sie den Herausforderungen
der wechselnden Konsumverhalten und Trendentwicklungen
flexibel entgegenkommen können.
Eine Informationsveranstaltung hierzu findet am 12. April ab
18 Uhr in Schloss Rauenstein in Überlingen statt.

Information
Anke Schimpeler | Tel.: 07531 2860-118 | anke.schimpeler@konstanz.ihk.de

Wirtschaft im Südwesten     4 / 2011                                31
Workshop
Schmierstoffe als flüssige
Konstruktionselemente
M     oderne Hochleistungsschmierstoffe haben nicht nur aus-
      gezeichnete Leistungswerte, sondern sparen auch Geld.
Die Senkung der Betriebskosten ist nicht nur ein wichtiger Fak-
tor bei der Produktionseffizienz, sondern auch ein wesentlicher
Beitrag zur effizienten Energienutzung. Zudem spielen sie eine
wichtige Rolle bei der Werterhaltung und der Erreichung einer
höheren Maschinenverfügbarkeit. Welchen Einfluss hat hier der
Wirkungsgrad auf die Energieeinsparung und gibt es dazu Pra-
xisbeispiele? Wie relevant sind Schmierstoffanalysen und wie
werden diese erstellt? Welche Instrumentarien sind für eine
vorbeugende Instandhaltung und Kostenreduzierung sinnvoll?
Im Rahmen einer Veranstaltung beantwortet der Diplom-Ingeni-
eur (FH) Markus Gramespacher der Willi Schüler e.K. aus Ebrin-
gen alle wichtigen Fragen zum Thema. Der Workshop findet
statt am Donnerstag, 7. April, ab 16 Uhr im Hotel Bercher und
ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.Sp

Anmeldung
Janett Raetz | Tel.: 07622 3907-260 | E-Mail: janett.raetz@konstanz.ihk.de

Workshop
Aus VAwS wird VAUwS –
Was ändert sich?
I m Dezember 2010 ist der Referentenentwurf der neuen Ver-
  ordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden
Stoffen (VAUwS) vom Bundesministerium für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit (BMU) veröffentlicht worden.
Diese Verordnung wird die bislang gültige VAwS in allen Bun-
desländern ersetzen. Das seit März 2010 geltende neue Was-
serhaushaltsgesetz (WHG) enthält dazu die neuen Paragrafen
62 und 63. Diese werden künftig ergänzt mit der „Verordnung
über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen
(VAUwS)“.
Die IHK-Veranstaltung zum Thema soll einen ersten Eindruck
vermitteln, was sich voraussichtlich alles ändern wird und
welche Konsequenzen sich daraus möglicherweise für die Un-
ternehmen ergeben. Hierzu ist als Referent Wilfried Baumann
eingeladen, der bei der IHK Südlicher Oberrhein für Gewässer-
fragen zuständig ist. Neben einer kurzen Einführung über die
Neuerungen geht es bei diesem Workshop vor allem darum,
auf die Fragen der Teilnehmer aus den Betrieben einzugehen.
Deshalb sollten die Teilnehmer ihre Fragen möglichst schon im
Vorfeld an die IHK schicken. Der kostenlose Workshop findet
am 20. April, von 14 Uhr bis 17 Uhr, in Waldshut-Tiengen statt.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt sp

Anmeldung
Janett Raetz | Tel.: 07622 3907-260 | E-Mail: janett.raetz@konstanz.ihk.de

32                                  Wirtschaft im Südwesten      4 / 2011
                IHK Hochrhein-Bodensee           RegioReport

IHK ehrt Jürgen Sinz als langjährigen Mitarbeiter der Modehäuser Ermuth-Reichert
Seit 50 Jahren im gleichen Geschäft
F  ünfzig Jahre arbeiten? Ein halbes Jahr-
   hundert rackern und schuften? Das klingt
für viele sicher unvorstellbar lange. Und
                                                                                                                            Das Ehepaar Men-
                                                                                                                            zer und ihr treuer
                                                                                                                            Mitarbeiter Jürgen
dann noch fünfzig Jahre in ein und dersel-                                                                                  Sinz (Mitte).
ben Firma? Das können sich nur noch we-
nige vorstellen. Einer, der dies buchstäblich
geschafft hat und dafür jetzt mit einer IHK-
Urkunde ausgezeichnet wurde, ist Jürgen
Sinz. Anfang
April 1961 begann er seine Lehre im Fach-
geschäft für Damen-, Herren- und Kna-
benbekleidung Gustav Reichert, welches
damals zu einer der ersten Adressen in der
Region zählte. Nach der Bundeswehr bil-
dete sich Jürgen Sinz bei einem Lehrgang

                                                                                                                     Bild: Privat
in Nagold in der Schaufensterdekoration
weiter. Fortan war er verantwortlich für die
Schaufenster- und Werbegestaltung des
Modehauses. Thomas Menzer übernahm              rach. Diese leitete der gebürtige Lörracher   als Aushilfskraft. „Es macht immer noch
das Modehaus Reichert 1990 und kaufte           bis zu seinem Renteneintritt im Jahre         Spaß, in einem tollen, vom Ehepaar Men-
1994 die Firma Ermuth in Weil am Rhein.         2009. Auch im Ruhestand unterstützt der       zer gut geführten Team gebraucht zu wer-
Jürgen Sinz wurde Leiter der Filiale in Lör-    65-Jährige immer noch „sein“ Modehaus         den“, sagt der aktive Betriebsjubilar.ae
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee

                IHK-Veranstaltung informierte über die Bedeutung guter Gestaltung
                Die ökonomische Notwendigkeit von Design
                D   esign ist nicht nur schöne Verpackung,
                    es ist ein entscheidender Marktfaktor
                im Wettbewerb. Diese Botschaft stand
                im Mittelpunkt einer Informationsveran-
                staltung der IHK in Konstanz. Experten
                des Design Centers Stuttgart und des
                Verbandes Deutscher Industrie Designer
                (VDID) erklärten den rund 60 Teilnehmern,
                warum Design mehr ist als nur die schöne
                Hülle eines Produktes.
                Design, das sei immer wieder auch ein
                interdisziplinärer Prozess, machte Sabine
                Lenk vom Design Center Stuttgart deut-
                lich. Sie erwähnte dabei die beiden großen

                                                                                                                                                             Bild: Eickhoff
                Disziplinen Industrie- und Kommunikati-
                onsdesign. Die Verknüpfung beider Berei-
                che miteinander, also die Gestaltung eines                                                Jörg Bernauer (Klöber Bürostühle GmbH), Irina
                Produktes und die strategische Kommuni-       Praxis. Auch die weiteren Referenten des                  Hartmann (Universität Stuttgart),
                kation desselben, bestimmen den Mark-         Abends widmeten sich aus verschiede-           Wolfgang K. Meyer-Hayoz (Design Enginee-
                terfolg, so Sabine Lenks Aussage.             nen Perspektiven, aber immer praxisnah,             ring), Rainer Zimmermann (Delegierter
                Rainer Zimmermann vom VDID vermittel-         dem Design und seinen Prozessen. Alle         des VDID), Maria Fridman (VITA Zahnfabrik),
                te die Botschaft, dass die Designorientie-    waren sich am Schluss einig: Design ist                   Claudius Marx (IHK), Sabine Lenk
                rung Chefsache sei und eine langfristige      für die mittelständischen Unternehmen           (Design Center Stuttgart), Rüdiger Demmel
                Ausrichtung brauche. Unternehmen soll-        ein wichtiger Faktor, um ihre Produkte          (Klöber Bürostühle) und Michael Hartschen
                ten sich einen für sie passenden Designer     oder Dienstleistungen wettbewerbsfähig                        (Brain Connection, von links).
                suchen, der bereits sehr früh in den Pro-     zu halten. Dazu müsse der Designer aber
                duktentwicklungsprozess eingebunden           bereits von Anfang an bei der Produktent-
                werden müsse. Wichtig sei auch ein klares     wicklung eingebunden sein.
                „Briefing“ des Designers. Denn der kön-       Rundum positiv bewerteten die Teilneh-      Fortführung dieser Veranstaltung, die
                nen nur so gut sein, wie das Unternehmen      mer beim anschließenden Get-Together        von der IHK und dem VDID sowie dem
                eine klare Zielrichtung vorgebe. Dazu zeig-   die Tipps und Informationen der Exper-      Design Center Stuttgart gemeinsam or-
                te Zimmermann einige Beispiele aus der        ten. Viele der Gäste wünschten sich eine    ganisiert wurde. ae

                Seminar
                Qualitätsmanagement in Zollangelegenheiten
                I n nahezu allen moder-
                  nen Unternehmen ist
                inzwischen Qualitätsma-
                                                                            heblicher Verbesserungs-
                                                                            bedarf (Missverständnisse
                                                                            bezüglich der Fragen, unnö-
                                                                                                          speziell für den Zugelassenen Ausfüh-
                                                                                                          rer (AEO) und die Neubewertung der
                                                                                                          Bewilligungen vereinfachter Anschrei-
                nagement eine Selbstver-                                    tige Anlagen) besteht. Es     beverfahren.
                ständlichkeit geworden. In                                  ist deshalb sehr zu empfeh-   Das Seminar findet statt am 13. April
                Zollangelegenheiten sieht                                   len, sich mit dem Thema       von 9 bis 13 Uhr im IHK-Gebäude in
                das oft anders aus. Die ak-                                 eingehend auseinanderzu-      Schopfheim (E.-Fr.-Gottschalk-Weg 1)
                tuellen Entwicklungen im                                    setzen, da der Fortbestand    und kostet 120 Euro. Referent ist der
                Zollrecht, der Exportkon-                                   der Bewilligungen hiervon     Finanzwirt Uwe Bellmann vom Haupt-
                trolle und der Sicherheit                                   abhängen kann.                zollamt Lörrach. Er ist im Bereich Zoll-
                der Lieferkette erfordern                                   Ein IHK-Seminar zum           rechtliche Bewilligungen tätig und dort
                von den Unternehmen ein                                     Thema wendet sich an          Ansprechpartner für den Zugelassenen
                hohes Maß an Kenntnissen                                    Zollsachbearbeiter, Quali-    Wirtschaftsbeteiligten AEO. hs
                und Organisation.                                           tätsbeauftragte sowie Füh-
                Die Erfahrungen bei der Auswertung der        rungskräfte und soll Hilfestellung geben    Information
Bild: Fotolia

                bereits ausgefüllten Fragebögen zeigen,       beim Aufbau eines Zollmanagements           Birgit Hasel | Tel.: 07622 3907-234
                dass bei den meisten Unternehmen er-          in Industrie- und Handelsunternehmen        E-Mail: birgit.hasel@konstanz.ihk.de

                34                                                                                                   Wirtschaft im Südwesten     4 / 2011
IHK-Schuldnerliste schützt vor zahlungsunfähigen Kunden
Informationen über die Solvenz
A    uch bei einer angespannten Auftragslage sollten umsichtige
     Unternehmer die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden nicht aus
den Augen verlieren. Insbesondere der von Zahlungsausfällen
                                                                    einzuhalten, ist der Bezug der Schuldnerliste an bestimmte
                                                                    Voraussetzungen geknüpft, über die die IHKs Interessenten
                                                                    gern informieren.
betroffene Handel braucht wirksame Instrumente, um sich be-         Bei der Stadler Verlagsgesellschaft in Konstanz kann die Schuld-
reits im Vorfeld über die wirtschaftliche Situation seiner Kunden   nerliste in unterschiedlicher Form bestellt werden: Das Jahres-
zu informieren. Die Schuldnerliste der IHK ist hierfür geeignet,    abonnement als Computerprogramm (Diskette mit monatli-
sich vor unangenehmen Überraschungen zu schützen.                   chem Update) kostet 130,90 Euro. Die Druckversion erscheint
Sie ist ein Angebot der IHKs Hochrhein-Bodensee und Schwarz-        einmal im Monat als DIN A4-Liste (etwa 14 bis 22 Seiten) und
wald-Baar-Heuberg sowie der Handwerkskammer Konstanz ex-            kostet jährlich 139,10 Euro. Für 208,25 Euro kann die Schuld-
klusiv für ihre Mitgliedsunternehmen. Die Schuldnerliste enthält    nerliste in gedruckter und elektronischer Form bezogen werden
beispielsweise Eintragungen über die Abgabe von eidesstattli-       (alle Preise einschließlich Versand und Mehrwertsteuer).
chen Versicherungen, informiert über Vermögensverhältnisse
sowie mangels Masse abgewiesener Insolvenzverfahren. Un-            Information
ternehmen und Freiberufler, die beispielsweise Mietverträge         Unternehmer, die diese Schuldnerliste beziehen wollen, wenden sich
oder Kredit- und Ratenzahlungsverträge abschließen, schätzen        bitte an den Stadler Verlag in Konstanz, Telefon 07531 898-170, E-Mail:
den Service sehr. Um datenschutzrechtliche Bestimmungen             schuldnerliste@verlag-stadler.de.
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee

Wieder drei neue Bildungspartnerschaften
Firmen und Schulen Hand in Hand
W      irtschaft und Schule gemeinsam in
       die Zukunft“ – unter diesem Titel
haben im Landkreis Lörrach drei weitere
Schulen Bildungspartnerschaften mit Un-
ternehmen besiegelt. Somit stehen nun
schon rund zwei Drittel der Schulen im
Landkreis Lörrach in Kooperationen mit
Wirtschaftsunternehmen, um die Schüler
besser auf das Berufsleben vorzubereiten.
Die Schirmherrschaft für diese Kooperati-
onen hat die IHK übernommen.
Die Mathilde-Planck-Schule Lörrach
(Hauswirtschaftliche Schule) konnte in
den vergangenen Tagen gleich fünf Ko-

                                                                                                                                                Bild: Daniel Gramespacher/BZ
operationsvereinbarungen abschließen.
Mit dabei sind die Firmen Hieber’s Fri-
sche-Center Lörrach, Hotel Mühle Binzen,
Löwen Eimeldingen, Fünfschilling Fischin-
gen und das Hotel JFM in Lörrach. Das
Ziel aller fünf Firmen ist es, mit Projekten
und Praktika die jungen Menschen zu för-
                                                                                                              Die Schulleiterin der Mathilde-
dern, ihnen die Vielfalt des Berufslebens      tung der Schüler befasst, ist auch bei der
                                                                                                          Planck-Schule Lörrach und Firmen-
näher zu bringen und ihnen in der Berufs-      Freien Evangelischen Schule (FES) in
                                                                                                                 vertreter unterzeichnen die
orientierung behilflich zu sein.               Lörrach ein Grund, um mit der AOK Lör-
                                                                                                               Kooperationsvereinbarungen.
Auch die August-Macke-Schule in                rach und dem „maxx!“-Gesundheitszen-
Kandern geht diesen Schritt, um ihren          trum Lörrach Bildungspartnerschaften
Schülern möglichst früh Kontakte zur hei-      einzugehen. Zwar gab es Praktika und
mischen Wirtschaft zu erschließen. Im          Betriebsbesichtungen auch früher schon,
Rahmen eines Festakts besiegelte die           im Rahmen der Bildungspartnerschaften          Die Schüler bekommen ein genaueres
Schule mit fünf Betrieben eine Bildungs-       sollen die Schüler aber intensiver und ziel-   Bild von Berufen, die man mit Werkreal-
partnerschaft. Dies sind die Sparkasse         gerichteter in längerfristigen Praktika und    schulabschluss lernen kann, weiß Marita
Lörrach, die Kandernfeuerfest GmbH,            Projekten in den Betrieben an das Berufs-      Lawitzky, zuständige Lehrerin an der FES.
Fünfschilling Fischingen, die Heinrich         leben herangeführt werden. Die Schüler         Mit der vertraglich vereinbarten Partner-
Schmid GmbH Lörrach und Hiebers Fri-           lernen auf der einen Seite ihre Stärken und    schaft soll die Zusammenarbeit von
sche-Center Kandern.                           Schwächen besser kennen, auf der ande-         Schule und Unternehmen systematisch,
Das neue Konzept der Werkrealschule,           ren Seite lernen die Betriebe ihre mögli-      verbindlich und planbar werden, sagt der
das sich intensiver mit der Berufsvorberei-    chen künftigen Auszubildenden kennen.          Schulleiter Wolfgang Huck.ep

Workshop „Marken und Patente“
Ziel: Die richtigen Strategien entwickeln
P  roduktneuheiten oder technische Wei-
   terentwicklungen sind für Unterneh-
men wichtige Parameter, um marktfähig
                                               tenbanken stehen hierbei zur Verfügung?
                                               Was ist bei Arbeitnehmererfindungen zu
                                               beachten? Gibt es speziell für die Paten-
                                                                                              Strategien im Unternehmen für diese
                                                                                              wichtige Thematik entwickelt werden
                                                                                              sollten.
zu bleiben. Jedoch sind sie in der Regel       tanmeldung Förderprogramme?                    Der Workshop findet am 13. April von
mit hohen Risiken und Kosten verbunden,        Der Konstanzer Diplomingenieur und Pa-         13.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der IHK in
weshalb im Vorfeld strategische Entschei-      tentanwalt Wolfgang Heisel wird im Rah-        Konstanz statt. Die Veranstaltung ist ge-
dungen getroffen werden sollten: Ist das       men eines Workshops die Grundlagen             bührenpflichtig.
Produkt tatsächlich neu? Welche Ge-            des Patent- und Markenrechts erläutern.
brauchsmuster oder Patente halten meine        Zudem bietet er Praxistipps, wie bereits       Information
Mitbewerber? Wie führt man Patent- oder        bestehende Patente und Gebrauchsmus-           Claudia Veit | Tel.: 07531 2860-127
Markenrecherchen durch und welche Da-          ter analysiert werden können und welche        E-Mail: claudia.veit@konstanz.ihk.de

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Den richtigen Ausbildungsplatz finden
Ausbildungsbarometer
auf Youtube
W      as macht eigentlich ein Verfahrensmechaniker für
       Kunststofftechnik, und wie sieht der Arbeitsalltag ei-
nes Mechatronikers aus? Wie bewerbe ich mich richtig, und
wo gibt es noch offene Stellen in meiner Region? Diese und
weitere Fragen beantwortet das Ausbildungsbarometer von
„Regio TV Euro 3“. Jeden Montag ab 18 Uhr werden dort
neue und altbekannte Berufe vorgestellt, ein kurzer Film zeigt
die typischen Aufgaben und Arbeitsbereiche von Lehrlingen.
In der Sendung werden Fragen zu Schlüsselqualifikationen,
Einstiegsvoraussetzungen und Aufstiegsmöglichkeiten beant-
wortet. Darüber hinaus bekommen Schüler und angehende
Lehrlinge Informationen über die aktuelle Lage am Ausbil-
dungsmarkt sowie nützliche Tipps und Hinweise rund um
den vorgestellten Beruf.
Die Gesprächspartner im Studio sind unter anderem Vertreter
der Handwerkskammer Konstanz, der IHK und der Arbeits-
agenturen aus der Region. Als Insider sind sie mit den beson-
deren Anforderungen an Ausbildungsbetriebe und Lehrlinge
vertraut, kennen die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt sowie
die Trends. Somit bekommen die Zuschauer aktuelle Fakten
direkt von Fachleuten.
Das Ausbildungsbarometer ist eine zuverlässige Informati-
onsquelle für alle Fragen rund um die Berufswahl und Aus-
bildung – verständlich, anschaulich und mit hohem Nutzen
für alle, die noch auf der Suche nach ihrem Traumjob sind.
Alle bisher produzierten Filme sind nun auf der Website von
Youtube abrufbar.                                          ae

                  www.youtube.com, Suchwort: Ausbildungsbarometer

               WIR SIND FÜR SIE DA

                          WIS IM INTERNET
        Die Berichte aus unserer Printausgabe finden Sie kurz
          vor Erscheinen des Heftes auch im Internet unter
               www.wirtschaft-im-suedwesten.de

      Sie erreichen uns per E-Mail unter: wis@freiburg.ihk.de

                   ÖFFNUNGSZEITEN DER IHK
         Montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr,
     freitags von 8.30 Uhr bis 15 Uhr. Das Info- und Servicecenter
   ist montags bis donnerstags durchgehend von 8 Uhr bis 17 Uhr
               und freitags von 8 Uhr bis 16 Uhr besetzt.

Wirtschaft im Südwesten     4 / 2011                                 37
RegioReport IHK Hochrhein-Bodensee

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        Erstmals weniger Auszubildende im Tourismus

     Fachkräftemangel
      ist angekommen
D    er Fachkräftemangel ist in Hotellerie
     und Gastronomie angekommen. „In der
Tat stehen in allen Regionen des Landes
                                              wie Patissiers oder
                                              Sommeliers anzu-
                                              werben.
noch genügend unbesetzte Ausbildungs-         Gleichzeitig gibt es
stellen zur Verfügung“, sagte Martin Kepp-    positive Nachrich-
ler, Hauptgeschäftsführer der im Tourismus    ten vom Deutsch-
federführenden IHK Nordschwarzwald, an-       landtourismus zu
lässlich des Tourismustags auf der CMT in     vermelden: Er ist
Stuttgart.                                    als deutlicher Ge-
Den aktuellen Zahlen des Baden-Würt-          winner aus der
tembergischen Industrie- und Handels-         Wirtschaftskrise
kammertages (BWIHK) zufolge ist die Zahl      hervorgegangen.
der Auszubildenden im Jahr 2010 erstmals      Dies belegt der
seit 2003 deutlich um sieben Prozent im       kürzlich erschie-
Vergleich zum Vorjahr gesunken. In absolu-    nene „Tourismus-
ten Zahlen bedeutet dies, dass rund 4.300     report 2010/11“
junge Leute im vergangenen Jahr eine Aus-     des Deutschen
bildung im Gastgewerbe und in der Reise-      Industrie- und Han-
branche begonnen haben. Damit konnten         delskammertags                                             Besonders das Gastgewerbe wird
auch fünf Prozent weniger neue Ausbil-        (DIHK), bei dem                                                    in Zukunft nur schwer als
dungsverträge eingetragen werden. Der         bundesweit 6.200                                  attraktiver Arbeitgeber mithalten können.
Kampf um den betrieblichen Nachwuchs          Unternehmen be-
hat also bereits begonnen und wird sich in    fragt wurden. Auch die baden-württem-         Köchen, diese Berufe sind nach wie vor be-
den nächsten Jahren verschärfen.              bergische Beherbergungsstatistik spricht      liebt. Dennoch bieten all diese Berufe gute
Der Konkurrenzkampf findet dabei nicht nur    eine deutliche Sprache: Bei den von Januar    Chancen in der Tourismuswirtschaft, aber
zwischen einzelnen Unternehmen statt,         bis Oktober vorliegenden Zahlen zeigt sich    auch in anderen Dienstleistungsbranchen
sondern auch zwischen den Wirtschafts-        landesweit ein deutliches Plus von 2,3 Pro-   und sind auch im Ausland sehr gefragt.
zweigen. Gute Schulabgänger werden            zent bei den Übernachtungen und sogar         Wie spannend die Berufe im Tourismus
sich auf die Branchen konzentrieren, die      3,7 Prozent bei den Ankünften. Besonders      sind und wie wichtig der Tourismus für
das beste Angebot machen. „Die Aus- und       bei Gästen aus dem Ausland war Baden-         die Wertschöpfung in der Region ist, zeigt
Weiterbildung von qualifizierten Fachkräf-    Württemberg beliebt: Neun Prozent mehr        das gemeinsame Projekt „Tourismus im
ten muss den Unternehmen am Herzen            Gäste kamen in den Südwesten.                 Schulunterricht – Wir kennen/können Tou-
liegen. Insbesondere das Gastgewerbe          Insgesamt werden in den Tourismusberu-        rismus“ der fünf IHKs im Schwarzwald und
wird in Zukunft nur schwer als attraktiver    fen derzeit 10.600 Auszubildende von den      der Schwarzwald Tourismus GmbH, das im
Arbeitgeber mithalten können“, sagte          zwölf Industrie- und Handelskammern in        Frühjahr 2011 startet, bereits den jüngsten
Keppler im Rahmen der Pressekonferenz         Baden-Württemberg betreut. Die Zahlen         Bewohnern der Ferienregion Schwarzwald.
des Wirtschaftsministeriums anlässlich        sind erstmals auf den Stand von 2003 ge-      Die Industrie- und Handelskammern sind
des Tourismustages. Im Hinblick auf die       sunken. Besonders im Service, also bei den    Partner für Betriebe und Jugendliche. Aus-
sinkende Zahl der Schulabgänger würden        Restaurantfachleuten und bei den Fach-        bildungsinteressierte Betriebe können sich
künftig vor allem in den Tourismusregio-      kräften im Gastgewerbe fehlen Bewerber,       von den Ausbildungsberatern der IHKs im
nen im Südwesten qualifizierte Fachleute      hier gab es sogar Rückgänge im zweistelli-    Land beraten lassen. „Denn eines ist si-
dringend benötigt. Bereits jetzt gelinge es   gen Bereich. Nicht ganz so dramatisch ist     cher“, betont Keppler: „Ausbilden lohnt
den Hotels kaum, spezialisierte Fachleute     die Situation bei den Hotelfachleuten und     sich.“bwihk

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