MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de

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AUSGABE 3 · MAI 2020

MARKUS

 Fried & Liebe
  müssen schweben
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
Liebe Leserin, lieber Leser,                                                                                                                     Über den Flug von Tauben
    i n diesem Mai ist noch Ausnahmezustand.        Becker und Wolfgang Holtz, denen wir über-       Pflegeheimen war Jutta Dahlke zu Besuch bei     I „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden“       IV Das Buch Genesis erzählt: Als sich die

                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: Christine Fiedler
      Und ausnahmsweise bringen wir zum Mai         aus dankbar sind, dass sie ihre Bildschätze      Eva Schneider, um ihr zum 102. Geburtstag       (Ps 4,8). Dieser Satz geht mir in diesen Tagen   Menschen vermehrten, sah der Schöpfer ihre
    eine neue MARKUS heraus. Denn wir wollen        so großzügig zur Verfügung gestellt haben.       zu gratulieren – lassen Sie sich nicht entge-   nach. Ich hatte kürzlich ein Trauergespräch.     Bosheit. Es reute ihn, dass er sie gemacht hat-
    Sie auf dem Laufenden halten über das, was      Die Bilder aus den 50er Jahren führen mir vor    hen, was sie davon berichtet. Die großen und    Die Familie legte ein Bild auf den Tisch: ein    te. Sie hätten die Erde verdorben. Der Ewige
    war, und das, was ist in unserer Gemeinde.      Augen, wie lange hier noch Trümmer, Ruinen       kleinen Kinder können mit der Markus-Maus       verblichenes Foto in Sepiatönen mit dem ge-      sprach zu Noah: „Die Erde ist voller Gewalt;
    Unsere Zeit ist noch immer geprägt von den      und Brachen lagen – meine Eltern haben in        auf den Kirchturm klettern und die Eier der     zackten Rand aus einer anderen Zeit. Darauf      so verderbe ich sie zusammen mit der Erde.“
    Folgen des Zweiten Weltkriegs. Das sehen wir    solcher Umgebung laufen gelernt.                 Turmfalken bestaunen. Und schließlich wird      die kleine Nanni, 5 Jahre alt, sitzt in einem    (6,13) Und es kam die Sintflut. Nachdem das
    täglich, wenn wir durch die Straßen gehen;      Blicken wir ins Heute. Ostern liegt nicht lang   alle interessieren, wie es eigentlich weiter-   Bollerwagen. Aufgenommen im Sommer 1943          Wasser alles Leben auf Erden vernichtet hatte,
    am Ende des Krieges war in Steglitz jedes       zurück, Osterfreude hält bei vielen an. Wir      geht – wenngleich es darauf nur vorläufige      in Hamburg. Nachts zitterte das Mädchen vor      gedachte der Höchste an Noah und die Tiere
    fünfte Gebäude entweder vollständig oder        stellen Ihnen in dieser Ausgabe Thomas           Antworten gibt. Wie immer im Leben.             Angst: am Himmel dröhnten die Maschinen;         auf der Arche. Das Wasser ging zurück. Noah
    schwer zerstört. Selten hingegen sehen wir      Hennig vor, den Piloten unserer Osteraktion;     Übrigens: Dass „Fried und Liebe schweben        zuerst markierten Leuchtkörper das Zielge-       schickte eine Taube aus. Eines Tages kam sie
    die seelischen Spätfolgen. Manche Historiker    Johanna Hoffmann hat ihn (wie man früher         müssen“, das besingt ein altes Pfingstlied.     biet; dann fielen die Bomben. Nanni schrie       mit einem Olivenzweig im Schnabel zurück.
    ziehen die Nachkriegszeit so weit aus, dass     sagte:) ,fernmündlich‘ interviewt. Schließ-      Wenn Sie nachlesen mögen: EG 130. Möge          und bebte, die ältere Schwester erinnert sich    Manche sagen, das bedeute einen Friedens-
    ich trotz später Geburt ein Nachkriegskind      lich ist er, der übern Kirchturm flog, bisher    der heilige Geist auch bei uns einziehen. Das   noch heute. Als eine der über 260.000 Woh-       schluss des Schöpfers mit seiner Welt.
    wäre. Zur Erinnerung an 75 Jahre Kriegsende     der einzige Mensch über Markus in unserer        geht selbst bei geschlossenen Türen.            nungen wurde Nannis Elternhaus zerstört. Ihr
    drucken wir Auszüge aus der Chronik unse-       Porträt-Reihe. Uta Scholian teilt ihre Eindrü-                                                   Bett und ihre Puppe verbrannten. Sie war in      V Am 8. Mai 1945 fand der größte Krieg der
    rer Gemeinde. Besonders die letzten Wochen      cke von diesem besonderen Osterfest, an          Im Namen der Redaktion                          Behandlung, hieß es. Doch es steckte zu tief     Menschheit ein Ende. In der Chronik unserer
    des Krieges im April und Mai 1945 waren         dem wir einen Ostergruß vom Markusplatz          grüßt herzlich                                  drin. Bis zu ihrem Lebensende, über 74 Jahre     Gemeinde wird dieses Datum eher nebenher
    für mich – bei aller Einseitigkeit der Dar-     durch die Tagesschau in die deutschen Stu-       Carolin Marie Göpfert                           lang schlief Nanni nicht mehr in Frieden.        erwähnt; die Menschen damals, so scheint es,
    stellung – eine intensive Lektüre. Ich blicke   ben gebracht haben. Zwar sind Treffpunkt                                                                                                          waren von der täglichen Neuordnung ihres
    seither anders auf die Kirche, den Stadtpark    Markus und Kita geschlossen, aber trotzdem       www.ekbo.de/gedenken-1945                        II „Frieden – was heißt das, Papa?“, fragt      Lebens so beansprucht, dass sie von der offi-
    und das Haus, in dem ich wohne. Dazu sehen      geschieht da, wie Sie lesen können, eine         www.kulturprojekte.berlin/                       mein Sohn. Ich beginne zu grübeln, denke        ziellen Kapitulation kaum Notiz nahmen.
    Sie Fotos aus den privaten Archiven von Jörg    Menge. Noch vor den Zutrittsverboten in          projekt/75-jahre-kriegsende/                     an die Schriften: Hebräisch schalom, syrisch    Am 8. Mai 2020 leben unter uns Menschen,
                                                                                                                                                      schlama, arabisch salam. Semitisches Lexem      die nachts heimgesucht werden von Bom-
                                                                                                                                                      mit der Bedeutung: Unversehrtheit, Wohl-        benträumen. Paare spazieren händchen-
                                                                                                                                                      ergehen, Genüge, Vollständigkeit oder Ganz-     haltend durch den Stadtpark. Kinder sehen
                                                                                                                                                      heit. Heil könnte man noch sagen, wenn sie      hoffnungsvoll auf ihre Eltern. Wir sind Nach-
                                                                                                                                                      uns das Wort nicht verdorben hätten.            fahren Noahs.
                                                                                                                                                     „Sicher ist“, schreiben die Wörterkundi-         In diesem Monat Mai, in der restlichen Os-
                                                                                                                                                      gen, „dass Schalom nicht vordergründig als      terzeit bis Pfingsten, grüßen wir einander

    Inhalt
                                                                                                                                                      Gegenbegriff zum ,Krieg‘ verwendet wird“.       vielleicht so: „Friede sei mit dir.“ Oder, ein-
                                                    Editorial                             Seite 2    Aus der Gemeinde
                                                                                                                                                      Meine liebste Definition lautet: Schalom        gedenk der 6 Millionen, mit dem jüdischen
                                                                                                     Oster-Impressionen                  Seite 12     ist die „lebensfördernde Geordnetheit der       Gruß Schalom.
                                                    Über den Flug von Tauben              Seite 3    Rückblick auf die GKR-Sitzungen                 Welt“. Meinem Sohn antworte ich nach eini-
                                                                                                     in Februar & März                   Seite 14     ger Überlegung und doch unsicher: „Frieden      Sven Grebenstein
                                                    Thema                                            Zum Pflegenotstand                  Seite 14     heißt, dass es dir gut geht.“
                                                    Krieg & Nachkrieg                                Und wie geht es weiter?             Seite 15
                                                    im Markus-Bezirk                      Seite 4                                                    III Nannis Vater war im Spätsommer 1943
                                                                                                     Aus Treffpunkt,
                                                                                                     Kita & Besuchsdienst                Seite 16    mit der Wehrmacht im Osten. Die Angreifer
                                                    Menschen in Markus                                                                               waren auf dem Rückzug und hinterließen
                                                                                                     Die Markus-Maus auf dem
                                                    Amtshandlungen                       Seite 10    Kirchturm                           Seite 18    verbrannte Erde. Er hörte dort Kinder schrei-
                                                    Dem Himmel näher:                                                                                en und sah in schreckgeweitete Augen. Der
                                                    Thomas Hennig                        Seite 11                                                    Befehl lautete: „Es muss erreicht werden,
                                                                                                     Anzeigen                            Seite 20
                                                                                                                                                     dass bei der Räumung von Gebietsteilen
                                                                                                     Rat & Hilfe                         Seite 22    in der Ukraine kein Mensch, kein Vieh, kein
                                                                                                     Kontakte                            Seite 23    Zentner Getreide, keine Eisenbahnschiene
                                                                                                     Gottesdienstplan                    Seite 24    zurückbleiben. Der Gegner muss wirklich ein
                                                                                                                                                     total verbranntes und zerstörtes Land vor-
                                                                                                                                                     finden.“ Nach ihrem Tagewerk legten sich die
                                                                                                                                                     Soldaten erschöpft schlafen.

2   EDITORIAL / INHALT                                                                                                                                                                                                                                  VORWORT   3
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
Für die Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegsjahre ist die handgeschriebene „Chronik der Markus-Kirche in Berlin-
                                   Steglitz“ eine wertvolle Quelle. Sie wurde 1952 von einem „Fräulein [Antonie?] Oehme“ verfasst, die während des Krieges
                                   in der „Frauenhilfe“ der Markus-Kirche arbeitete und daher viele Ereignisse aus eigener Anschauung schildert. Die Chronik ist
                                   im Rückblick mit einigem zeitlichen Abstand geschrieben, allerdings, wie es heißt, „nach eingehenden Erkundigungen“; viele
                                   Dokumente waren ohnehin durch die Bombenangriffe vernichtet. Die Chronik ist selbst ein Kind ihrer Zeit; manche Sichtweisen,
                                   Wertungen und Formulierungen muten heute stellenweise befremdlich oder schwer erträglich an. Pfarrer Erich Klamroth, auch er
                                   ein Zeuge der Zeit (1933–1959 an der Markus-Kirche), hat maschinenschriftlich „Ergänzungen bzw. Berichtigungen“ eingetragen;
                                   im Druck haben wir diese Einschübe mit einem hellgrauen Strich am Rand markiert. Die durch Fettdruck hervorgehobenen Stellen
                                   sind im Original unterstrichen, Auslassungen sind markiert. Die Chronik befindet sich im Archiv der Markus-Gemeinde. sg

                                 I     Hatte sich der 1. Weltkrieg lediglich an den Kampffronten
                                   abgespielt und war in den Heimatgemeinden nur durch die
                                                                                                        ben und fiel auch eine große Magnesiumbombe, die die Kir-
                                                                                                        che und die angrenzenden Gebäude taghell erleuchteten.
                                   Abkündigung Gefallener und schließlich durch den Verlust der         Die feindlichen Flieger flogen sehr tief und hätten ihre Ziele er-
                                   Glocken fühlbar, so zog der 2. Weltkrieg gleich von Beginn           kennen können. Wenn sie gewollt, konnten sie unsere Kirche
                                   an jeden Einzelnen in Mitleidenschaft und wirkte lähmend auf         schonen. Sie haben es nicht getan. Aus Mangel an Wasser
                                   das Gemeindeleben. Schon allein durch die Verdunkelung.              konnte der große Brand nicht bekämpft werden. […]
                                   Elektrische Taschenbatterien konnten nur Auserlesene auf             In wenigen Stunden brannte die ganze Kirche – auch der
                                   Schleichwegen erlangen, und sich dem zitternden Licht einer          Turm mit all den untergestellten Möbeln. Um ½ 3 soll die Uhr
                                   in der Hand getragenen Kellerlaterne anzuvertrauen wagten            stehengeblieben sein. Wenn jetzt die Zeiger auf ½ 6 stehen,
                                   nur wenige; Nachtwachen und Luftschutzdienst, wozu fast              so hat das schon manchen getäuscht, die Zeiger sind um ½ 3
                                   alle Berufstätigen herangezogen wurden, machten bald jede            in diese Lage also auf den für sie tiefsten Punkt gefallen und
                                   Beteiligung an abendlichen Gemeindeveranstaltungen un-               ruhen dort aus, nachdem sie so vielen den Weg durch fro-
                                   möglich. Die Gemeindejugend beiderlei Geschlechts wurde              he und schwere Stunden gewiesen haben. Das Schlagwerk
                                   durch Arbeits- und Heeresdienst, FLAK- oder Luftwaffenhilfe          schlug allerdings noch irgendwie weiter mit herzzerreißenden
                                   voll in Anspruch genommen; Verlagerung von Ämtern und Be-            Tönen in die Feuernacht herein.
                                   trieben mit ihrem gesamten Angestelltenstab, die Evakuierung         Es hat durch den Lärm dieser Feuernacht wohl niemand eine
                                   der Schulkinder und Alten rissen Lücken in die Arbeitskreise         Entwarnung gehört, aber als der Morgen kam, ein grauer
                                   der Gemeinde […]                                                     Morgen, über Berlin lag strahlende Sommersonne, doch die
                                                                                                        Wolke von Qualm und schwelendem Rauch über Steglitz war

                                 II       Wer es mit durcherlebt hat, wird dieses Grauen bis
                                   an das Ende seiner Tage nicht vergessen, wer es nicht mit-
                                                                                                        so dick, dass auch die schärfsten Sonnenstrahlen sie nicht zu
                                                                                                        durchbrechen vermochten, den ganzen Tag und den folgen-
                                                                                                        den lag Steglitz in einer fahlen Dämmerung. Als dieser graue
                                   erlebt hat, dem können es Worte nicht schildern, die Hölle           Morgen kam, stand von unserer Kirche nur noch das Gemäu-
                                   der Bombennacht vom 23./24. August 1943. Gegen 11                    er, von beiden Pfarrhäusern die leere Fassade. Als die Ge-
                                   Uhr riefen die Sirenen die Bevölkerung in die Keller und lange       walt des Brandes gebrochen, betrat manch einer schweren
                                   Zeit, über eine Stunde, blieb alles ruhig, viele rechneten schon     Schrittes die Kirchenruine, überwältigt von der erschütternd
                                   nicht mehr mit einem ernsthaften Angriff, doch erfahrene Luft-       eindringlichen Sprache, die diese Trümmer von der Vergäng-
                                   schutzwarte hatten jene berüchtigten „Weihnachtsbäume“               lichkeit alles Irdischen reden: Vorgestern noch der sonntäg-

             Krieg & Nachkrieg
                                   beobachtet, die den Bombern das Abwurfziel absteckten, –             liche Gottesdienst mit Gesang und Orgelspiel, gestern eine
                                   und wir lagen mitten inne.                                           Tauffeier von Pf. Flemming gehalten, und heute in den öden
                                   Und dann brach es los, um ¾ 1 begann das Bombardement,               Fensterhöhlen wohnt das Grauen, und des Himmels Wolken

             im Markus-Bezirk
                                   Welle auf Welle donnerten die Geschwader heran, und in               schauen hoch hinein. Schweigend, wie an einem offenen
                                   ihr unheimliches Gedröhn und die Detonationen der Bomben             Grabe, verweilte man in der hohlen Ruine […]
                                   tönte das Krachen zerborstener Balken, das Klirren splittern-        Der östliche Bezirk von Steglitz und die Ortsteile Lankwitz und
                                   der Scheiben, das Brechen fallender Ziegel, das harte Ge-            Südende waren fast völlig zerstört; ganze lange Straßenzü-
                                   hämmer der Flak, das Heulen des Feuersturms, das Singen              ge waren ausgebrannt, manche waren völlig blockiert durch
                                   der Motoren der Feuerlöschbote, die die ganze Nacht vom              Trümmerschutt, riesige Trichter waren aufgerissen, geborstene
                                   Kanal her zu löschen versuchten.                                     Mauern drohten einzustürzen, viele Zehntausende waren in
                                   In die nächste Nähe der Kirche fielen Sprengbomben, die              der Nacht obdachlos geworden […] die meisten verblieben
                                   auch die Wasserleitung trafen, fielen ungezählte Brandbom-           für die nächsten Tage und Nächte unter freiem Himmel. Waren

44   THEMA                       Zerstörte Markuskirche, nach 1943, Chronik. © Archiv Markus-Gemeinde                                                                THEMA   55
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
Albrechtstraße, Ecke Borstellstraße, 16.5.1954. © Archiv Jörg Becker                                                                                                                                       Benzmannstraße von der Halskestraße aus, 20.5.1956. © Archiv Jörg Becker

       schon während des Angriffs viele in den Park geflüchtet vor          Privatwagens auf der Straße wurde ein anderer Löschzug        In den nächsten Tagen mussten alle Bewohner das Gemein-           Leben auslösche. In Gefechtspausen bei Tage wagten sich,
       Funkenflug und Aschenregen, so schlugen sie jetzt zu Hun-            aufgehalten und die energischen Vorstellungen des Chefarz-    dehaus räumen, ja die Russen wollten es sogar in Brand ste-       von Hunger und Durst getrieben, einige Mutige heraus, gab
       derten mit dem armseligen Rest ihrer geretteten Habe hier ihr        tes erreichten es, dass zwei Wagen abgetrennt wurden und      cken, nahmen aber auf das inständige Flehen der Schwester         es im Hause doch nun auch kein Wasser mehr. 20, 30 Minuten
       Quartier auf. […]                                                    in sechsstündiger Arbeit mit ihren Motorspritzen das Feuer    Henny Thiede Abstand davon.                                       musste mancher laufen, ehe er einen Brunnen fand, und dann
                                                                            zum Erlöschen brachten. Es war so viel Wasser in das Haus     Am 24. und 25. [April] tobten die Straßenkämpfe, die viele        Schlange stehen. Wer aber einen Eimer des kostbaren Nass

     III        Hatten im August vor allem Phosphorbomben Höl-
       lengluten verbreitet, so trieben jetzt am 24. März 1944 die
                                                                            gepumpt worden, dass alle Wohnungen hoch unter Wasser
                                                                            standen. Die Wirkung davon kann man sich vorstellen. Wäre
                                                                            das Gemeindehaus nicht als Lazarett belegt worden, wäre es
                                                                                                                                          Opfer forderten. Sie liegen in langen Reihen auf dem alten
                                                                                                                                          Matthäus-Kirchhof, der seit Jahrzehnten stillgelegt war und
                                                                                                                                          nun wieder ganz „bewohnt“ ist – und auf dem Hauptfried-
                                                                                                                                                                                                            erobert hatte, brachte ihn zum Bäcker; denn dort standen
                                                                                                                                                                                                            Hunderte, die auf Brot warteten. Wer aber Wasser brachte,
                                                                                                                                                                                                            bekam sogleich eins oder doch ein Stück, wenn nicht, was
       großen Sprengbomben ihr teuflisches Zerstörungswerk. Hat-            allem Anschein nach restlos abgebrannt. Es war ein Glück,     hof in der Bergstraße, an dessen hinterem Eingang man gleich      auch vorgekommen ist, die Russen das ganze Backbrett vor
       te damals der Brand so viele obdachlos gemacht, so gab es            dass die Hydranten wieder in Ordnung waren und Wasser         vorn das „Grab eines unbekannten Soldaten“ findet, das von        den Augen der hungernden Berliner forttrugen.
       diesmal im Verhältnis mehr Tote, 60 alleine unter dem Haus           gaben. […]                                                    unbekannter Hand wohl gepflegt wird.                              Ja, die Russen waren im Ort. Von Straße zu Straße war die
       Klingsor- / Ecke Albrechtstraße, zwölf in dem Evangelischen          Es waren der Gefallenen so viele geworden, dass die Regie-    Das Lazarett hatte einen richtigen kleinen Friedhof von Solda-    Kampflinie vorgetragen, und wer sich auf die Suche nach
       Jugendheim Mittelstraße 28, an dessen Stelle am Morgen nur           rung wünschte, die Angehörigen möchten keine Trauerklei-      ten neben dem großen Wasserbecken gegenüber dem Ge-               Wasser oder Brot begeben hatte, konnte gewärtig sein, in ir-
       noch ein Krater gähnte. […]                                          dung anlegen, es gab schon kaum noch solche zu kaufen,        meindehaus angelegt. Auch hier habe ich dann ohne Särge           gendeinen fremden Keller geschickt oder erschossen zu wer-
       In der Nacht vom 24. März 1944 wurde das Gemeindehaus                weil das gesamte Heimatbild durch das schwarz verdüstert      beerdigen müssen. Im heißen Juli 1945 wurde dann die Um-          den. Es lag manch Toter auf der Straße.
       in der Albrechtstr. stark mit Bomben beworfen und geriet in          wäre, das hätte auf Urlauber lähmend gewirkt. […]             bettung nach der Bergstraße vorgenommen. Es war gewiss            Die erste Maiwoche brachte jene gefürchteten und nie ver-
       Brand. Es gelang dem Lazarett, verstärkt durch einige Haus-                                                                        notwendig, aber der Hitze wegen nach so langer Zeit eine          gessenen Tage, da die Russen Haus bei Haus durchsuchten,
       bewohner, den Brand auf dem Ostflügel zu löschen. Für den
       Westflügel bekam ich jedoch trotz mehrfacher Vorstellungen
       vom Lazarett keine Hilfe. Ernst nach einer Viertelstunde wurde
                                                                            IV       Im April wurde Steglitz selbst Kampfgebiet. Am 21.
                                                                            April musste der Kindergottesdienst, der seit einigen Mona-
                                                                                                                                          recht missliche Sache.
                                                                                                                                          Seit Mitte April schon konnte es niemand mehr wagen, sich
                                                                                                                                          in seiner Wohnung aufzuhalten; denn keine Sirene gab mehr
                                                                                                                                                                                                            Schmuck und Uhren an sich nahmen (Pf. Messows Frage beim
                                                                                                                                                                                                            ersten „Friedensgottesdienst“: „Hat vielleicht noch jemand
                                                                                                                                                                                                            eine Uhr?“ konnte niemand bejahen), Männer verschleppten
       meine Meldung beachtet, da sie ja nur von einem Zivilisten           ten am Sonnabendnachmittag gehalten wurde, wegen Pan-         Warnsignale, nicht nur weil wegen ständiger Tiefflieger-, Pan-    und Frauen bedrohten, und gleich wurde die Waffe gehoben,
       kam. Es war jetzt zu spät, aus eigenen Kräften den West-             zeralarms abgesagt werden und fand damit ein vorläufiges      zer-, Artillerie- und Nahkampfgefahr ohnehin Daueralarm           wenn sich einer, wie es unser Superintendent Diestel getan,
       flügel zu löschen und die Bewohner fingen an, ihre Möbel             Ende. In dem Jubilate-Gottesdienst am 22. dröhnten die        war, sondern weil die gesamte Strom- und Lichtversorgung auf-     schützend vor die Frauen stellte. Seine eigene Frau sank zu
       und Sachen in den Park zu bringen. Der Chefarzt und Herr             Geschütze; doch die Anregung von Pf. Messow, man möge         gehört hatte.                                                     Tode getroffen nieder, er selbst durch den Mund geschossen.
       Gauger bemühten sich, eine Feuerwehr zu bekommen; es war             den schützenden Bunker aufsuchen, folgten nur wenige; die     Bei flackerndem, schwelendem Kerzenlicht hockten sie in den       Wo die Haussuchung abgeschlossen war, übernahmen die
       umsonst. Schließlich fuhren einige Löschzüge vorbei und wir          Mehrzahl zog es vor, sich unter Geschützdonner das Abend-     dumpfen Kellern Tag und Nacht, Nacht und Tag, und lausch-         Russen sogleich das Kommando und ordneten Aufräumungs-
       baten, einige Wagen hier zu lassen. Es wurde abgeschlagen,           mahl reichen zu lassen. Es war der letzte Gottesdienst        ten angstvoll dem Pfeifen der Stalinorgel, jederzeit darauf ge-   arbeiten an, immer mit der Drohung dahinter: „Wer sich wei-
       da der Befehl anders wohin lautete. Durch Querstellen eines          im Krieg.                                                     fasst, dass die nächste Salve das eigene Haus, das eigene         gert, wird erschossen.“ Es hat sich wohl niemand geweigert,

66   THEMA                                                                                                                                                                                                                                                                        THEMA    77
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
Stephanstraße, Ecke Borstellstraße, 11.12.1955. © Archiv Jörg Becker                                                                     Einziger Gottesdienst in der Ruine der Markus-Kirche,
                                                                                                                                                                 19.8.1951. © Archiv Wolfgang Holtz
       dafür war die Angst viel zu groß, aber diese Angst, weniger          Waffenstillstand verkündet. Nun schwiegen die Geschütze,
       vor der Erschießung als vor den Gewalttätigkeiten, hat unter         die Bewohner kamen aus den Kellern und versuchten, ihre
       der Zivilbevölkerung mehr Tote gefordert als die Russenku-           Berufsarbeit wieder aufzunehmen.
       geln. Wer zählt die freiwillig Erhängten und Ertränkten jener
       Tage? Wer will sie richten, die in dieser ausweglosen Not
       unseres Vaterlandes und ihres eigenen Lebens keinen Rat fan-
       den? Männer und Frauen jedes Alters mussten Panzersper-
                                                                            V      Es soll dem ersten russischen Stadtkommandanten Ber-
                                                                            sarin, der leider bald tödlich verunglückte, in Dankbarkeit un-
                                                                                                                                                 deten, die über vier Jahre in diesem Raum betreut waren. So
                                                                                                                                                 konnte Pf. Messow einer tief beglückten und trotz aller ausge-
                                                                                                                                                 standenen Not dankbaren Gemeinde im Saal am 19. Mai die
                                                                                                                                                                                                                   Unvergessen wird diese Pfingstfeier allen bleiben, die daran
                                                                                                                                                                                                                   teilnehmen durften. Wo kamen sie nur alle her? Und wie? Es
                                                                                                                                                                                                                   gab weder Post noch Telefon, weder Zeitung noch Rundfunk
       ren abtragen, Schutt räumen, Leichen fortschaffen, wo diese          vergessen bleiben, dass er anordnete, alle gottesdienstlichen        Pfingstrüste halten.                                              noch irgendwelche Verkehrsmittel, und doch waren zu diesem
       gefunden wurden, wurden sie an der nächsten pflasterfreien           Räume seien sofort wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zu-          Waren auch viele der hohen Fenster noch verbrettert oder          Gottesdienst um 17.00 Uhr in der Matthäuskirche fast 2000
       Stelle eingegraben ohne Sarg, ohne Segen. (Erst Jahre spä-           zuführen. Das bedeutete für Markus: das Lazarett muss das            verpappt, die Innenfenster fehlten ganz, es war doch wieder       zusammengeströmt. In tiefer Ergriffenheit begleitete jeder
       ter konnten sie alle umgebettet werden in einen geweihten            Gemeindehaus räumen und zwar, wie der ursprüngliche Be-              der eigene Raum, man durfte sich wieder „zu Hause“ fühlen.        mit den Augen die etwa 30 Pfarrer, die im Ornat gemessen
       Friedhof.)                                                           fehl lautete: innerhalb 24 Stunden. War es auch in dieser Frist      Den ersten Festgottesdienst nach dem Kriege hielt Pf. Klamroth    durch das Kirchenschiff schritten und sich um ihr neu gewähl-
       Für solche Arbeit musste man Kraft suchen in den nun wieder          nicht möglich, so mussten doch Insassen und Pflegepersonal           am Pfingstmorgen, vor etwa 250 Andächtigen, denen unse-           tes Haupt, den Generalsuperintendenten der Kurmark, Otto
       regelmäßigen Abendachten in Pf. Klamroths Andachtssaal               in überstürzter Hast die Räume frei machen. Aber war es nur          rer treuer Prof. Grabert mit seinem Chor die Feier verschönte,    Dibelius, gruppierten. Er hatte am Sonntag Exaudi nach zehn-
       (Privatwohnung), der auch für den Rogate-Gottesdienst [6.            die Hast, die sie veranlasste, sie in so unbeschreiblichem Zu-       denn noch war die Orgel stumm, da es ja keinen Strom gab.         jährigen Redeverbot zum ersten Mal wieder auf einer Kan-
       Mai 1945] noch den Raum bot.                                         stand zu hinterlassen, wie sie es taten? Ein bestialischer Ge-       Der wurde erst acht Tage später, zunächst nur für die Albrecht-   zel gestanden und seiner Heimatgemeinde Lichterfelde aus
       „Nun wieder regelmäßig Abendandacht.“ O nein! Dies ist               stank schlug einem aus dem Saal entgegen; sanitäre Gefäße            straße, freigegeben, damit die Parklichtspiele in Betrieb ge-     Offb. 14,6.7 klar gemacht, worin das Wesentliche eines Neu-
       mit den Augen eines, der weiter ab wohnt, gesehen. In der            standen offen da oder waren auf dem Boden entleert, eitrige          nommen werden konnten. Am 27. Mai (Trinitatis) erklang nach       anfangs bestehe. Nun legte er vor dieser gewaltigen Hörer-
       ganzen Zeit der Belagerung und der Russenherrschaft ist die          Verbände lagen herum, Schutt, Schmutz, Scherben und Fet-             jahrelanger Pause die Orgel zum ersten Mal, nach und nach         schaft das Pfingstzeugnis des Petrus aus (Apg 2,32): „Diesen
       Abendandacht im Gemeindehaus auch nicht EINEN Tag aus-               zen, wohin man sah und trat. Da haben sich die Frauenhilfen          bekamen die anderen Straßen Strom.                                Jesus hat Gott auferweckt, des sind wir alle Zeugen.“ Atem-
       gefallen. Abwechselnd wurden sie von Pf. Koch, Pf. Flemming          glänzend bewährt. Ohne mit der Wimper zu zucken, mach-                                                                                 los lauschte die Gemeinde und schöpfte Mut und Vertrauen
       und mir gehalten. Dies muss noch für die Geschichte festge-
       halten werden.
       Zu Himmelfahrt konnte Pf. Flemming wieder im Gemein-
                                                                            ten sie sich ans Werk zu lüften, zu räumen, zu scheuern, und
                                                                            mussten noch dazu ihre eigenen Besen, Eimer und die kost-
                                                                            baren, weil kaum zu ersetzenden Scheuertücher hergeben.
                                                                                                                                              VI           Pfingsten – Geburtstag der Kirche. Der Sinn
                                                                                                                                                 des Festes gewann neue Bedeutung für die evangelische Kir-
                                                                                                                                                                                                                   aus der kraftvollen Rede unseres neuen Bischofs, nach der
                                                                                                                                                                                                                   große Scharen das Abendmahl begehrten. Mehrere Pfarrer
                                                                                                                                                                                                                   assistierten dabei. Feiertagsfrieden lag über den Straßen, die
       dehaus Mittelstraße Gottesdienst halten. Gemeindeglieder             Denn solche „Wertsachen“ waren alle mit fortgegangen. […]            che zu Pfingsten 1945. Die von Hitler befohlene „Reichskirche“    vor genau vier Wochen von Waffenlärm widerhallten, als die
       hatten die unteren Räume, aus denen nun die Feuerwehr zu-            Am Pfingstsonnabend standen die Stuhlreihen ausgerichtet             war mit dem Reich zusammengebrochen; nun konstituierte sich       Menge sich nun still zerstreute, und manchem drängte sich der
       rückgezogen war, unter Pf. Jahns Leitung für den Gottesdienst        auf blank gescheuertem Boden, der Altar war mit Blumen und           die neue Leitung der evangelischen Kirche aus den Kreisen der     Vergleich auf mit dem Pfingstfest in Jerusalem: „Pfingsten, Ge-
       hergerichtet, denn inzwischen war am Abend des 8. Mai der            Maien geschmückt, und nichts erinnerte mehr an die Verwun-           „Bekennenden Kirche“ und dem Restkonsistorium.                    burtstag der Kirche.“

88   THEMA                                                                                                                                                                                                                                                                     THEMA   99
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
Menschen in Markus                                                                                                                               Dem Himmel näher:

                                                                                                                                                                                             THOMAS HENNIG
                                                           Aus Gründen des Datenschutzes ist diese Seite in der Online-Version                                   Schau in den Himmel am Ostersonntag, war
                                                           der MARKUS nicht vollständig zu sehen. Wir bitten um Ihr Verständnis &                                die Antwort auf meine Frage, ob in Corona-
                                                           laden Sie ein, eine gedruckte Fassung zur Hand zu nehmen.                                             zeiten Osterfreude aufblühen kann. Und ich
                                                                                                                                                                 schaute und hörte. Motorengeräusch erklang,                                                                                      Foto: Anke Scheibe Fotografie
                                                                                                                                                                 ein Flugzeug erschien am Horizont mit einem
                                                                                                                                                                 weithin sichtbaren Banner im Schlepptau.
                                                                                                                                                                „Ostern – Friede sei mit Euch“ stand darauf.
                                                                                                                                                                 Welch schönes Ostergeschenk! Wer hatte
                                                                                                                                                                 diese Idee, wohin fliegt er, wo kommt er
                                                                                                                                                                 her? fragte ich mich und dann ihn, Thomas       Konnte man die Aktion denn auch in anderen       mit der ich seit 1982 verheiratet bin, ist seit-
                                                                                                                                                                 Hennig, Geschäftsführer der Flugschule Hans     Ländern verfolgen?                               her die Büroleiterin. Meine Tochter Anne ist
                                                                                                                                                                 Grade in Schönhagen.                            Ich war deutscher Meister im Präzisionsflie-     ebenfalls Fluglehrerin und Ausbildungsleite-
                                                                                                                                                                                                                 gen und habe auch an Weltmeisterschaften         rin. Die ältere Tochter Nadine ist Sozialarbei-

                        die höhle das leben                                                                                                                     A    ls Pfarrer Grebenstein bei mir anfrag-
                                                                                                                                                                     te, war es ein Auftrag wie viele andere.
                                                                                                                                                                Ich sollte mit dem Banner, um den Markus-
                                                                                                                                                                                                                 teilgenommen. Dadurch bin ich mit Fliegern
                                                                                                                                                                                                                 auf der ganzen Welt befreundet und wir las-
                                                                                                                                                                                                                 sen einander an unseren Aktionen teilhaben.
                                                                                                                                                                                                                                                                  terin und inzwischen bin ich stolzer Opa von
                                                                                                                                                                                                                                                                  zwei Enkeln.

                        1                                                                                                                                       kirchturm fliegen. Dann erweiterten wir den      Das hat mir übrigens bei dieser Aufgabe sehr     Zusammen arbeiten, zusammen leben – gibt
                        ich                                                                                                                                     Radius, denn es sollten viele Gemeinden im       geholfen, denn da ist unter anderem Zielge-       das nicht manchmal Spannungen?
                                     bald sterbend                                                                                                              Kirchenkreis den Friedensgruß erhalten. Das      nauigkeit gefragt, und das brauchte ich bei       Als Selbstständiger bist du „selbst“ und
                                     noch nicht geboren                                                                                                         war eine Herausforderung für mich, denn          den 34 Kirchtürmen, die ich umflog.              „ständig“ am Arbeiten und nimmst alles, was
                        lausche                                                                                                                                 viele der Kirchen lagen nahe beieinander.                                                          nicht rund läuft, mit nach Hause. Da hilft es,
                                     dem weltgesang                                                                                                             Und so wurde dieser Auftrag ein ganz beson-      Sie sind in der DDR aufgewachsen. Haben Sie       eine gute Diskussionskultur zu haben und ei-
                                     im leibe der mutter                                                                                                        derer. Ich war ergriffen von dieser Idee, denn    denn Verbindung zum Christentum?                 gene Bereiche. Meine Frau malt in Acryl, bun-
                        ruhe                                                                                                                                    es macht mich traurig, wie schnell in dieser     „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Die-   te und lebensfrohe Bilder – meistens Frauen
                                     im flautenmeer                                                                                                             Krisenzeit sich jeder wieder nur der nächste      ses Goethezitat ist mein Wahlspruch seit         in Aktionen. Sie hatte schon einige Ausstel-
                                     wärmender liebe                                                                                                            ist, wie sich wieder Grenzen schließen, wie       meiner Jugend. Neugierig und interessiert an     lungen und es macht auch mir Freude, in ihre
                        träume                                                                                                                                  Menschen sich misstrauen. Und ich wünschte        Lebenseinstellungen bin ich immer gewesen.       Malerwelt einzutauchen. Als Fluglehrer be-
                                     in sämtlichen sprachen                                                                                                     mir, mit dieser Botschaft aufzurütteln und zu     Einmal war ich zehn Tage auf dem Berg und        gegnest du ständig wechselnden Menschen,
                                     seit babel                                                                                                                 zeigen, wir sind alle eins.                       Kloster Athos in Griechenland. Und als Flie-     wechselnden Situationen. Sich darauf ein-
                        poche                                                                                                                                                                                     ger ist man dem Himmel immer ein bisschen        stellen, für jeden und jedes offen zu sein, das
                                     voll neugier                                                                                                               Ist Ihnen das gelungen?                           näher als die Menschen, die nur den Blick auf   versuche ich. Und ganz stolz bin ich darauf,
                                     an die höhle das leben                                                                                                     Wir haben am Ostersonntag viele Menschen          den Boden heften und in ihren engen Gren-        bis jetzt 9000 Stunden in der Luft gewesen
                                                                                                                                                                glücklich gemacht und das weit über Ihren        zen verharren.                                   zu sein, ein ganzes Jahr meines Lebens war
                        2                                                                                                                                       Kirchenkreis hinaus. Das Bannerflugzeug hat                                                        ich dem Himmel näher als viele Menschen.
                        und eh’                                                                                                                                 die Osterbotschaft in den Himmel gezeichnet,     Wie sind Sie denn zum Fliegen gekommen?
                                     ich denke                                                                                                                  meine Tochter Anne flog das Begleitflugzeug      Als 15-Jähriger habe ich mit dem Segelflie-      Das Gespräch fand, coronabedingt, am Tele-
                                     bin ich gedacht                                                                                                            mit der Kamera. Herr Grebenstein hatte den       gen begonnen und konnte dann mein Hobby          fon statt. Beeindruckt hat mich Thomas
                        und eh’                                                                                                                                 RBB eingeladen und so konnten wir übers          zum Beruf machen. Ich war schon in der DDR       Hennigs Begeisterung für sein Tun, seine zu-
                                     ich verstehe                                                                                                               Fernsehen im RBB und der Tagesschau vielen       Fluglehrer. Einer meiner Schüler war Gregor      gewandte Art, die ich durchs Telefon spürte
                                     bin ich verstanden                                                                                                         Menschen den Ostergruß senden. Außerdem          Gysi, mit dem ich mal zu einem Geburtstag        und die in mir die Sehnsucht weckte, wie er
                                                                                                                                                                hat Anne die Aktion in den sozialen Medien       von Friedrich Schorlemmer flog. Gleich nach      Frieden und Freiheit am Himmel zu erleben.
                                                                                                                                                                gepostet. Es kamen auch viele Rückmeldun-        der Wende, 1990, machte ich mich mit dieser
                                                                                                 Bitte beachten Sie den Hinweis auf Ihr Widerspruchsrecht zur
                        kurt marti                                                                          Veröffentlichung personenbezogener Daten (S. 23)    gen und Glückwünsche aus anderen Ländern.        Flugschule selbstständig. Meine Frau Simone,     Johanna Hoffmann

10 MENSCHEN IN MARKUS                                                                                                                                                                                                                                                                    MENSCHEN IN MARKUS              11
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
OSTER-
                                    IMPRESSIONEN
                                    2020

                                    O
                                                                                                                                                                3
                                          stersonntag: Das Wetter ist grandios, ge-
                                          wissermaßen zum Eierlegen. Der Fern-
                                                                                                                                           2
                                     sehgottesdienst war festlich und schön. An-
                                     schließend geht’s auf zum Osterspaziergang
                                     um den Markus-Platz.
                                1
                                     Und – es konnte noch schöner werden!
                                     Eine Kirchenfahne weht vom Kirchturm. An             der Sünden Nacht, Licht, Heil und Leben wie-
                                     den Häusern hängen Plakate mit Oster-                derbracht. Halleluja.“ Anspruchsvoll, wenn
                                     botschaften. Auf die Straße wurden sie mit           der Wind die Töne verweht. Ich genieße die
                                     Kreide gemalt. Balkone sind mit Luftballons          leicht schrägen Töne und singe aus voller
                                     geschmückt. Dazu die Menschen auf dem                Kehle mit. Ich will schließlich „der Sünden
                                     Markus-Platz. Bekannte Gesichter und noch            Nacht“ vertreiben. Zum Schluss hole ich mir
                                     unbekannte. Wir winken, grüßen und lächeln           noch mein Osterlicht von der Osterkerze in
                                     uns zu. Endlich, endlich sehe ich sie wieder         der Kirche, plaudere mit dieser und jenem,
                                     nach vier langen Wochen. Wir können uns              bevor ich mit erfülltem Herzen weiterziehe.
                                     austauschen, auf den neuesten Stand brin-            Es war für mich ein ganz besonderes Oster-
                                     gen, ein Osterei verschenken. Es fühlt sich          fest. Ich möchte fast sagen: Best Ostern ever!
                                     ein bisschen unwirklich an, als ob wir uns in        Uta Scholian                                         5
                                     Corona-Zeiten nicht leibhaftig sehen dürften.
                                     Natürlich halten wir Abstand. Und sind uns           Von unserem ungewöhnlichen Osterfest gibt
                                    trotz Distanz so nahe. In der Mitte des Plat-         es einen Film auf unserer Website:
                        4
                                    zes hängt ein Laken am Zaun, darauf steht:            www.markus-gemeinde.de
                                    WIR-GEFÜHL.
                                     Es ist nach elf Uhr, als die Glocken zu läuten
                                     beginnen. Eine Viertelstunde lang das volle
                                     Geläut, alle drei Glocken. Krass laut und to-
                                    tal schön. Eine echte Premiere für mich. Der
                                     himmlische Ostergruß deutet sich an. Mo-
                                    torengeräusche. Die ersten schauen in den
                                     Himmel, zeigen nach oben. Und da ist es: das
                                     kleine Flugzeug mit dem Banner – der himm-
                                     lische Ostergruß! Es zaubert mir und uns ein
                                     Lächeln aufs Gesicht. Das Fliegerchen kreist
                                     um den Kirchturm, ehe es die nächsten Kir-
                                     chen anvisiert.
                                     Dann erklingt eine Trompete über den Platz.
                                    „Frühmorgens, da die Sonn aufgeht, mein
                                     Heiland Christus aufersteht. Vertrieben ist                                                                            8

                            6
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                                                                                                                                                   Fotos: 1, 2, 7 – Klaus Böse | 3, 5 – Johannes Gottschick | 4, 6, 8 – Anke Scheibe Fotografie

12   AUS DER GEMEINDE                                                                                                                                                                                              AUS DER GEMEINDE               13
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
Rückblick auf die GKR-Sitzungen                                                                                                                                  Und wie geht es weiter?
     in Februar & März
     Die GKR-Sitzungen nach einer GKR-Wahl sind
     regelmäßig geprägt von der Einführung der
     neuen Mitglieder in die Regularien und Gremi-
                                                      Normpyramide, die Grundartikel und die Ab-
                                                      schnitte zu den allgemeinen Bestimmungen
                                                      und zur Kirchengemeinde, insbesondere Ar-
                                                                                                        tiven für GKR und Beirat und die Sanierung
                                                                                                        der ersten Etage des Gemeindehauses. Letz-
                                                                                                        teres wurde dann auch im weiteren Verlauf
                                                                                                                                                                      I n den letzten Wochen haben wir weitgehen-
                                                                                                                                                                        de Einschränkungen im öffentlichen Leben
                                                                                                                                                                      erfahren, von denen auch die Kirchen be-
                                                                                                                                                                                                                       Wir werden nun öfter gefragt: Wann feiern takts sowie Erfassung aller Teilnehmenden
                                                                                                                                                                                                                       wir denn wieder Gottesdienste? Mit einem mit Namen, Anschrift und Telefonnummer
                                                                                                                                                                                                                       lächelnden Auge antworten wir: Machen wir in Listen. Nach dem sogenannten „Schutz-
     en der Gemeindearbeit. So auch in diesem Jahr.   tikel 23 zu den Sitzungen des GKR, (wieder)       der Sitzung des GKR vertieft besprochen und                   troffen waren. Derzeit werden Lockerungen        doch die ganze Zeit über – durch Video oder konzept“ unserer Landeskirche ist etwa auch
                                                      vor Augen geführt. Im Anschluss hat der GKR,      der hierfür erstellten Kostenberechnung                       der Auflagen diskutiert und neue Vorgaben        Audio im Internet. Mit der breiten Welle posi- das Tragen von Mund-Nasen-Masken drin-
     Die Februar-Sitzung begann mit einer bewe-       neben den allgemeinen Amtshandlungen,             zugestimmt. Nicht ohne jedoch darauf hin-                     beschlossen. Deutlich ist schon jetzt: Es kann   tiver Reaktionen darauf haben wir, offen ge- gend empfohlen, auf Gemeindegesang soll
     genden Andacht in Erinnerung an die Befrei-      die personelle Besetzung seiner Ausschüsse        zuweisen, dass mögliche Einsparungen bei                      nicht einfach ein „Zurück zur Normalität“        sagt, nicht gerechnet. Die mediale Teilnahme verzichtet werden (da mit erhöhtem Infek-
     ung des Konzentrationslagers Auschwitz vor       und Beauftragungen erörtert und beschlos-         der vertieften Planung und Umsetzung zu                       geben; stattdessen werden wir uns für die        ist, ebenfalls zu unserer Überraschung, teil- tionsrisiko verbunden). Man sieht schon: Ein
     75 Jahren und einem Hinweis auf die sehens-      sen. Übrigens ein beeindruckendes Zeugnis         generieren sind. Außerdem wurde aus den                       nächsten Monate auf eine neue „Normalität        weise deutlich höher als im durchschnittli- ,normaler‘ Gottesdienst, wie wir ihn kennen,
     werte Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ im        der Vielfalt der Betätigungsfelder der Ge-        neu konstituierten Ausschüssen für Finanzen,                  mit Corona“ einstellen müssen. Was heißt         chen ,normalen‘ Gottesdienst. Eine repräsen- ist so überhaupt nicht möglich. Nebenbei
     Rathaus Schöneberg. Sodann führte Pfarrer        meindearbeit und des besonderen Engage-           Personal und Bau berichtet und den jewei-                     das für unsere Gemeinde?                         tative Studie kam Mitte April zu dem Ergebnis, gesagt: Wenn wir den Mindestabstand zuei-
     Grebenstein in die Grundordnung der EKBO         ments der amtlich und ehrenamtlich Tätigen        ligen Ausschussvorsitzenden zu ihrer Wahl                     Zunächst: Vieles von dem, was wir geplant        dass 83 Prozent der evangelischen Kirchen- nander berücksichtigen, passen in die Bank-
     ein. Dafür wurde der GKR in zwei Gruppen         auch außerhalb des GKR!                           gratuliert. Die Andacht griff auf Texte von                   und worauf wir uns gefreut hatten, müssen        mitglieder in Berlin „Vor-Ort-Gottesdienste“ reihen unserer Markus-Kirche bei optimaler
     eingeteilt, die sich in einem Quiz-Duell den                                                       Dietrich Bonhoeffer zurück, dessen Todestag                   wir verschieben oder ausfallen lassen. Die       mit persönlicher Anwesenheit während der Platzausnutzung höchstens 36 Personen. An-
     vorbereiteten Fragen zu Inhalten der Grund-      In der März-Sitzung hat der GKR zunächst          sich am 9. April zum 75. Mal jährte.                          Konfirmation ist verschoben, regionale Got-      Corona-Krise zu entbehren bereit sind.         gesichts der besagten ,Lockerungen‘ schrieb
     ordnung stellten und mit großem Eifer die        gemeinsam mit dem Gemeindebeirat getagt,          Jan Köhler                                                    tesdienste sind abgesagt, das Sommerfest         Ab dem 4. Mai sind in Berlin nun „kultisch- der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm:
     richtigen Antworten auswählten. Über das         der unmittelbar zuvor seine konstituierende                                                                     fällt aus, die Gruppen und Kreise pausieren      religiöse Veranstaltungen mit bis zu 50 Teil- „Niemand darf sich darauf einstellen, dass
     Ergebnis wird hier Stillschweigen bewahrt.       Sitzung abgehalten hat. Beraten wurde der                                                                       weiterhin, der Treffpunkt Markus bleibt ge-      nehmenden“ erlaubt, allerdings unter weit- unser gottesdienstliches Leben jetzt wieder
     In jedem Fall haben alle Beteiligten sich die    Umgang mit dem Corona-Virus, die Perspek-                                                                       schlossen. Denn auch weiterhin gilt: An erster   reichenden Auflagen: Mindestabstand von 1,5 zur Normalität zurückkehrt.“
                                                                                                                                                                      Stelle steht für uns der Schutz der Menschen,    Metern zu anderen Personen (die Landeskir- Unter diesen Bedingungen wollen wir im Mai
                                                                                                                                                                      die uns anvertraut sind, mit denen wir über      che empfiehlt sogar 2 Meter), Kontrolle des noch an den wirklich ,öffentlichen‘ Gottes-
                                                                                                                                                                      unsere vielfältigen Dienste verbunden sind       Zutritts, Vermeidung jeglichen Körperkon- diensten mit medialer Teilnahme festhalten.
                                                                                                                                                                      und die für uns arbeiten.                                                                       Die Video- und Audio-Andachten betrachten
     Zum ,Pflegenotstand‘ – ein Zwischenruf                                                                                                                                                                                                                           wir nicht als zeitbedingte ,Notlösung‘, son-
                                                                                                                                                                                                                                                                      dern als zeitgemäße Formate. In der nicht

     I n Zeiten der Coronakrise wird jetzt immer
       wieder hauptsächlich den Menschen ge-
     dankt, welche unsere Stadt am laufen halten.
                                                      Bezahlung gemessen an Arbeitsaufwand und
                                                      an der Verantwortung für die zu pflegenden
                                                      Menschen ungenügend ist?
                                                                                                                                                                                                                                                                      wenig aufwändigen Vorbereitung und Pro-
                                                                                                                                                                                                                                                                      duktion werden wir uns mit unseren Nach-
                                                                                                                                                                                                                                                                      bargemeinden Lukas und Südende abwech-
     Ich kann dieser Art des Dankes durchaus fol-     Man kann wohl sagen, dass dieser Beruf al-                                                                                                                                                                      seln. Zusätzlich halten wir die Markus-Kirche
     gen, möchte aber die Pflegekräfte hier be-       les abverlangt, physisch wie psychisch. Es                                                                                                                                                                      sonntags für einige Stunden geöffnet und la-
     sonders herausstellen. Es darf sich gerade       gibt also viel zu tun, was es nun endlich nach                                                                                                                                                                  den zum stillen, individuellen Gebet ein; über
     bei dieser Berufsgruppe nicht in Danksagung      Corona wirksam anzupacken gilt! Mehr Geld                                                                                                                                                                       die Öffnungszeit verteilt erklingt Orgelmusik.
     erschöpfen! Ich weiß natürlich, wie motivie-     ist da sicher ein entscheidender Anreiz für                                                                                                                                                                     Wie es dann weitergeht, beraten wir derzeit.
     rend Lob und Anerkennung sind – aber das         diesen Beruf. Die Menschen, die in der Pfle-                                                                                                                                                                    Über Änderungen und neue Entwicklungen
     reicht nicht.                                    ge arbeiten, haben unseren größten Respekt                                                                                                                                                                      informieren wir Sie über unsere Aushänge
     Als ich meine Eltern, die nun seit 15 Jahren     verdient, aber in jedem Falle auch einen bes-                                                                                                                                                                   und unsere Website. Und natürlich in der
     nicht mehr leben, 2002 in einem Pflegeheim       seren Verdienst! Die Politik und die Tarifpart-                                                                                                                                                                 nächsten MARKUS, deren Erscheinen für Juni
     in Lankwitz unterbringen musste, weil die Fa-    ner – auch die Kirchen – sind aufgefordert,                                                                                                                                                                     geplant ist.
     milie die häusliche Pflege nicht mehr bewäl-     wesentlich mehr zu tun und zu erreichen,                                                                                                                                                                        Uta Scholian, Wolfram Bürger &
     tigen konnte, habe ich den täglichen Ablauf      und zwar möglichst schnell! Lobeshymnen                                                                                                                                                                         Sven Grebenstein
     und damit die Arbeit des Pflegepersonals in      über die Arbeit dieser Frauen und Männer
     einem Seniorenheim intensiv kennen- und          genügen nicht. Wir alle sind vielleicht irgend-
     schätzen gelernt, aber auch die Probleme be-     wann auf diese Art der Betreuung und Hilfe
                                                                                                                                                   Foto: Klaus Böse

     obachten können. Die Arbeitsbelastung war        angewiesen.
     enorm, der Personalschlüssel schlecht, vie-      Meine Ausführungen erheben keinen An-
     les an Zuwendung musste unterbleiben (was        spruch auf Vollständigkeit. Ich möchte gerne
     die Pflegerinnen & Pfleger selbst belastet),     die Diskussion in Gang halten und bin auf
     hinzu kam ein erheblicher täglicher Aufwand      Reaktionen aus unserer Gemeinde gespannt!
     an Bürokratie. Wie kann ich Menschen für         Günter-Henning Tarun
     den immer wichtiger aber auch schwierigen
     werdenden Pflegeberuf gewinnen, wenn die

14   AUS DER GEMEINDE                                                                                                                                                                                                                                                                           AUS DER GEMEINDE       15
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
Aus dem Treffpunkt Markus                                                                                                  Aus unserer Kita
   I  m Treffpunkt-Markus-Team ist es auch in
      diesen sieben Wochen ganz und gar nicht
    still. Das Leben geht weiter. Ganz anders oder
                                                            höre ich öfter. Die Diakoniestation und der
                                                            Mobilitätshilfedienst freuen sich über die
                                                            vielen selbstgenähten Schutzmasken von Ju-
                                                                                                                              S   eit dem 17. März ist die Markus-Kita ge-
                                                                                                                                  schlossen. Der Spielplatz ist leer, kein
                                                                                                                              Kinderlachen im Hof. Es dauerte eine Weile,
                                                                                                                                                                                Und jetzt? Die Ausnahmezeit
                                                                                                                                                                                geht weiter, die Kita bleibt ge-
                                                                                                                                                                                schlossen. Der Anspruch auf
    manchmal auch beinahe wie immer. Jede Wo-               litta Ott und Johanna Hoffmann (es werden                         bis wir begriffen haben, dass es sich dabei       Notbetreuung wird langsam
    che sind wir über Telefon im Kontakt und er-            schließlich 130 Stück sein). Der Garten und                       nicht um eine kurze Pause wie in den Ferien       auf andere Berufsgruppen er-
    fahren voneinander, wie es uns geht, grüßen             die Terrasse am Treffpunkt Markus werden                          handelt. Die ersten Tage wurden genutzt, um       weitert. Wir entwickeln Pläne
    einander und hören, was jeder so macht.                 weiterhin liebevoll bepflanzt und gepflegt.                       Dinge zu erledigen, für die im Alltag wenig       für die langsame, stufenweise
    Mitte März war noch alles neu und unfass-               Es gibt auch dunkle Stunden. Jemand berich-                       Zeit war. Dann kamen die ersten Kinder, de-       Rückkehr zum Regelbetrieb.
    bar für uns. Wir lernten, welche Auswirkung             tet: Eine Freundin war nach kurzer Krankheit                      ren Eltern in medizinischen Berufen arbeiten,     Dabei sind die strengen Vor-
    Covid-19 auf uns und unser bisheriges Leben             verstorben, die Teilnahme an der Trauerfeier                      in den „Notdienst“.                               gaben zum Infektionsschutz
    haben kann. Familien, Nachbarn und Freunde              war nicht möglich. Oder: Eine Mitbewohnerin                       Um mit den anderen Kindern zu Hause in            zu berücksichtigen damit mög-
    aktivierten Hilfsangebote für den Einkauf. Ju-          in einer Senioren-Wohnanlage ist verstorben,                      Kontakt zu bleiben, haben wir kleine Videos       lichst niemand krank wird. Vor-
    gendliche aus unserer Gemeinde boten und                sie durfte wegen der Kontaktsperre in den letz-                   erstellt, die auf der Website der Markus-Ge-      erst steht der Gesundheits-
    bieten ihre Hilfe an. Ein Teammitglied war              ten Lebenstagen keinen Besuch empfangen.                          meinde zu sehen sind. Briefe an Kinder und        schutz im Vordergrund und
    nach einem Unfall an die Wohnung gefesselt              In der Woche nach Ostern berichten viele,                         Eltern hielten alle auf dem Laufenden. Ein Mal-   einige Veränderungen sind in dieser Über-
    und genoss die warmen Frühlingstage am                  wie ideenreich und schön die Markusgemein-                        wettbewerb, eine Regenbogenaktion und ein         gangszeit hinzunehmen.
    geöffneten Fenster und sonnte sich. Andere              de den Ostersonntag gefeiert hat. Nicht alle                      Termin zum Abholen der Osternester folgten.       Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.
    entdeckten das Postkartenschreiben, wurden              konnten direkt dabei sein. Doch als sie das                       Einige der Mitarbeitenden hielten direkten,       Bis wir alle wieder wie gewohnt zusammen-
    kreativ beim Malen oder Schreiben von Tex-              Flugzeug mit dem Spruchband am Himmel                             persönlichen Kontakt mit ihren Bezugskindern,     kommen können, wird noch einige Zeit ver-
   ten oder Bücherlesen. Besonders schön ist                erblickten, fühlten sie sich mittendrin. Die                      telefonierten und sangen mit und für sie.         gehen. Auf diesem Weg verbindet uns das
    die Textilarbeit von Gisela Babik, die in der           Videoandachten werden begeistert wahrge-                          Unsere langjährige stellvertretende Kitalei-      gemeinsame Ziel, aufeinander aufzupassen
    Patchwork-Technik ein Fenster der Markus-               nommen. Häufige Aussagen: „Das so etwas                           terin Kerstin Kaup wechselte zum Ende April       und einander beizustehen. Bleiben Sie gesund!
    kirche gestaltet hat.                                   überhaupt möglich ist! Inhaltlich und tech-                       in eine andere Kita. Wir wünschen ihr von         Edeltraud Flindt
    Ende März erfahre ich, dass einige kaum An-             nisch toll! Ich bin dankbar, dieser Gemeinde                      Herzen einen guten Übergang!
    rufe erhalten und sich deshalb besonders                anzugehören!“                                                     Einzelne Mitarbeitende gehören zum beson-
    über meine Nachfrage freuen. Die Hilfe un-              Viele sagen: Wir vermissen den Treffpunkt                         ders gefährdeten Personenkreis und müssen
   tereinander wird bestärkt, Apothekenbesor-               Markus. Und stellen doch immer wieder fest,                       besonders geschützt werden. Auch das macht
                                                                                                                                                                                                           Nur im allerkleinsten Kreis konnten wir Kerstin in der Kirche verabschieden.
    gungen von Dahlem bis zum Wedding wer-                  wie gut es uns trotz allem geht. Wir sind in                      uns Sorgen, denn wir sind ein Team. Dabei gibt                               Eltern und Kolleginnen schickten vorab Grußworte und Video-Botschaften,
    den erledigt, dank Beate Göldner vereinbart             den vergangenen Wochen in Verbindung ge-                          es auch viel Positives zu berichten, und wir                                 die wir hörten und anschauten. Für alle, die in Gedanken anwesend waren,
    die Qi-Gong-Gruppe zur gewohnten Zeit ein               blieben und freuen uns über unser Miteinan-                       wachsen alle noch ein wenig mehr zusammen.                                   hat Kerstin ein Abstands-Selfie gemacht.
   Training für Zuhause. Von einigen Balkonen               der in großer Dankbarkeit.
    ertönt mittwochs Musik. Einige Teamkolle-               Heide Gabel
    gen pflegen einen Garten und trinken auf
    Abstand mit den Nachbarn am Zaun Kaffee.
   „Es geht mir gut, wenn ich etwas zu tun habe“,                                                             Aus dem         I m Januar hatte ich das Vergnügen, im Knie- 1926 kaufte man in der Herrenseestraße zu-
                                                                                                                                sehaus Eva Schneider zum unglaublichen sammen mit einem anderen Paar ein Grund-
                                                                                                                                                                                                                                   Eva arbeitete zuerst als Sekretärin bei klei-
                                                                                                                                                                                                                                   neren Firmen, dann im Ausgleichsamt beim

                                                                                                              Besuchsdienst   102. Geburtstag persönlich zu gratulieren. Es stück, das urbar gemacht wurde. Bald stand
                                                                                                                              erwartete mich eine zwar an den Rollstuhl in Marke Eigenbau ein Wochenendhäuschen
                                                                                                                                                                                                                                   Finanzamt Steglitz bis zur Pensionierung 1977.
                                                                                                                                                                                                                                   Von 1950–1985 war sie bis zu dessen Tod mit
                                                                                                                              gebundene, aber glatt für 85 Jahre durch- (Wasser aus Pumpe, Heizung und Kochen                      einem Cousin liiert, mit dem sie tanzte, reiste,
                                                                                                                              gehende alte Dame mit wachen Augen und mit Holz, Beleuchtung mit Petroleumlampe,                     Freundschaften in aller Welt knüpfte. Übri-
                                                                                                                              glatten Gesichtszügen.                           Plumpsklo im hinteren Garten etc.).                 gens: Tochter Sybille wurde in der Markuskir-
                                                                                                                              Gern war sie bereit, gemeinsam mit ihrer Eva verbrachte so eine schöne Kinder- und                   che von Pfarrer Klamroth konfirmiert.
                                                                                                                              anwesenden Tochter, die sie fast täglich be- Jugendzeit in Herrensee. Nach ihrer Heirat              Von 1954 bis 2017 wohnte Eva in der Walsro-
                                                                                                                              sucht, über ihr erfülltes Leben Auskunft zu mit einem Zollinspektor 1942 zog sie in die              der Straße, kam dann kurz in das Vitanas-
                                                                                                                              geben.                                           Gartenstraße, 1943 wurde ihre Tochter Sybille       heim und lebt seit Dezember 2017 im Knie-
                                                                                                                              Am 11. Januar 1918 wurde Frau Schneider als geboren. Das Eheleben bestand die längste                seheim. Auf meine Frage hin, wie es ihr hier
                                                                                                                              Tochter eines Bäckers in Weißensee bei Berlin Zeit aus Feldpostbriefen. Am 15. September             gefalle, sagte sie: „Ganz gut. Ach, wissen Sie,
                                                                                                                              geboren und kam zwei Jahre später nach Groß- fiel der junge Vater mit 30 Jahren an der Ost-          komische Nudeln gibt es überall!“
                                                                                                                              Berlin. Als die Eltern sich 1925 trennten, bekam front. Ein gemeinsames Zusammenleben der            Im Besuchsdienst besuchen Ehrenamtliche
                                                                                                                              Eva einen neuen Vater, der an der Staatsoper Familie war zunichte. Eva und Sybille zogen             Menschen aus unserer Gemeinde ab dem 80.
                                                                                                                              arbeitete; durch ihn wurde sie zur Musik, Anfang 1945 zu den Eltern nach Lichterfelde                Lebensjahr zum Geburtstag. Wenn Sie Inter-
                                                                                                                              Kunst und Kultur herangeführt, sie hatte eine West.                                                  esse haben: 794 706 33 (AB), wir rufen zurück.
                                       alle Fotos: privat                                                                     Bindung zu ihm bis zu seinem Tod (1968).                                                             Jutta Dahlke

16 AUS DER GEMEINDE                                                                                                                                                                                                                                             AUS DER GEMEINDE          17
MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
DIE MARKUS-MAUS
    AUF DEM
        KIRCHTURM                                                                                    MUT TUT GUT.
                                                                                                     WAS FÜR EIN SCHÖNER AUSBLICK.
                                                                                                     SEHT IHR DEN REGENBOGEN?

                                                           Turmfalken im Markus-Kirchturm
                                                                                                          S   ie sind wieder da! Sechs Eier
                                                                                                              befinden sich im Nest, und
                                                                                                          sie werden liebevoll von den
                                                                                                          Eltern umsorgt. Es ist offenbar
                                                                                                          nicht das Pärchen vom letzten
                                                                                                          Jahr, denn sie sind beide nicht
                                                                                                          beringt.
                                                                                                          Wir hoffen nun, dass alle sechs –
                                                                                                          es könnte sogar sein, dass noch
                                                                                                          ein Ei „nachgelegt“ wird, wie
                                                                                                          auch im letzten Jahr – ausge-
 IN DIESEM KOMISCHEN KASTEN                                                                               brütet werden und die jungen
 WOHNEN DIE TURMFALKEN.                                                                                   Turmfalken auch überleben.
 DAS STEHT JEDENFALLS AUF                                                                                 Herr Kupko, unser „Falkner“,
                                                                  Fotos:
 DEM SCHILD. HOFFENTLICH IST                                                                              wird dann die Jungfalken, bevor
                                                           Stefan Kupko
 IHRE HINTERTÜR GESCHLOSSEN!                                                                              sie flügge werden, beringen.
                                                                                                          Günter-Henning Tarun
 (UND ÜBERALL IST HIER
 TAUBENKACKE.)

                                 OHA, DAS GEHT ABER WEIT
                                 HOCH. SO VIELE TREPPEN!
                                 UND EIN BISSCHEN DUNKEL
                                 IST ES AUCH …

                                                                           AN DER KASTANIE VERSCHNAUFE
                                                                           ICH NOCH KURZ, BEVOR DIE
                                                                           VIELEN STUFEN KOMMEN.

       DA OBEN SEHE ICH SIE: DIE TURMFALKEN
       FLIEGEN IN DIE KLEINE LUKE REIN.
       BISHER HABE ICH MICH NICHT GETRAUT,
       ABER HEUTE BIN ICH MUTIG!
                                                                             Fotos & Texte Markus-Maus:
                                                                             Carolin Marie Göpfert
Tischlerei Holger Lochau
   Der Tischler an Ihrer Seite.
   Tischlerarbeiten und Kleinreparaturen,
   Instandsetzung von Fenster und Türen.
                                                                        Bestattungsvorsorge. Eine Sorge weniger.
   Innsbrucker Straße 24 in 10825 Berlin                                Roger Cires Wagenknecht — Ihr Bestatter
   Tel: 030 338 794 95 Mobil: 0178 1536094
                                                                      Selbstbestimmt in jeder Lebenslage:
                                                                    sogar über den Tod hinaus. Ein Wunsch, den viele Menschen teilen.
                                                     Mit Ihrer persönlichen Bestattungsvorsorgeregelung legen Sie nicht nur Art und Ablauf fest,
                                                     sondern klären vorab auch alle wichtigen Fragen rund um die Bestattung. Ein letzter Wille,                                                                    Ihre Buchhandlung für
                                                     der besonders die Angehörigen in schweren Zeiten seelisch und finanziell entlastet.
                                                                                                                                                                                                                   Belletristik, Literatur, Krimis,
                                                     www.grieneisen.de | Albrechtstraße 110 | 12167 Berlin | Tel: 030 791 26 96                                                                                    Kinderbücher, Regionalia

                                                               eine würdevolle Bestattung
                                                                        muss nicht teuer sein                                                                                                                      Albrechtstraße 77, Tel. 795 52 55 , info@die-buchfinken.de
                                                                                                                                                                                                                                              www.die-buchfinken.de
                                                                                          NOWACZYK BESTATTUNGEN
                                                                                                                                                                                                                   Mo., Di., Mi. + Fr. 10.00 – 18.30, Do. + Sa. 10.00 – 14.00 Uhr
          Maler­meister                            Tag und Nacht  796 40 88
                                                                                                                              12167 Berlin
                                                                                                                         Albrechtstraße 56
          Christian Riedlbauer                                                                                         Ecke Siemensstraße
   Kostenlose Beratung und Kostenvoranschläge
   Kleinaufträge · Möbelrücken · Seniorenservice

         Telefon 773 46 05

                                                                                                                                                              HIER KÖNNTE
                                                                                                                                                         IHRE ANZEIGE STEHEN -
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                                                                                                                                                               PRIVATANZEIGEN
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              Anfragen an Sigrid Schönfelder,
               info@markus-gemeinde.de

                                                                                                                                                                                                         In diesen Geschäften liegt die MARKUS aus:

                                                                                                                                                         Reisebüro Selch, Steglitzer Damm 15 • Heike Berger, Friseurmeisterin, Steglitzer Damm 15 • Bestattungen Treupl & Co., Steglitzer Damm 17
                                                                                                                                                                 LAR-Reinigung, Steglitzer Damm 23 • Juwelier & Leihhaus am Steglitzer Damm 23 • Schlüsseldienst Theuer, Steglitzer Damm 29 •
                                                                                                                                                    Brigitten-Apotheke, Steglitzer Damm 29 Alles fürs Tier, Steglitzer Damm 29 • Büro Clip, Steglitzer Damm 33 • Haarstudio Allabelle, Steglitzer Damm 42
                                                            Niemand kennt Sie besser als Sie sich selbst.                                          Sedan Apotheke, Albrechtstraße 41 • Die Buchfinken, Albrechtstraße 77 • Hörgeräte Drescher, Albrechtstraße 71 • Optiker Peschke, Albrechtstraße 71–72
                                                              Bestattungsvorsorge – Gewissheit schafft                                             Backshop, Albrechtstraße 77 • Bestattung Nowaczyk, Albrechtstraße 56 • Kurbad Steglitz, Albrechtstraße 53a • Friseur Team Steglitz, Albrechtstraße 53b
                                                                     Entlastung für Ihre Lieben.                                                                   Markus-Apotheke, Albrechtstraße 51 • Gemeinschaftspraxis, Albrechtstraße 50 • Hautarzt Dr. Leimig, Albrechtstraße 50
                                                           Tel. 030-791 22 00                                                                                     HNO Dr. Röschke, Albrechtstraße 50 • Wäscherei & Reinigung, Albrechtstraße 48 Grosscurth’s-Apotheke, Siemensstraße 2
                                                           www.treupl-bestattungen.de                                                                      Claudias Nähstube, Stephanstraße 29 • Zahnarzt Heukenkamp, Halskestraße 46 • Bei Mutti: Café & Bäckerei, Heinrich-Seidel-Straße 17
                                                           Steglitzer Damm 17 | 12169 Berlin                                                          Vergissmeinnicht Blumenfachgeschäft, Klingsorstraße 63 • Apotheke Tannenberg, Birkbuschstraße 59 • Reinigung Schneider, Birkbuschstraße 41

20 ANZEIGEN                                                                                                                                                                                                                                                                                          ANZEIGEN   21
Rat & Hilfe                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Kontakte
                                                                                                                                                                                                                                                  Pfarrteam

    Corona-Seelsorgetelefon
    Das Corona-Virus stellt uns derzeit in Berlin
    und Brandenburg und darüber hinaus vor
    enorme Herausforderungen. Wir befinden uns          Diakonisches Werk Steglitz                      Pflegestützpunkt
    in einer gesellschaftlichen Krisensituation,
                                                        und Teltow-Zehlendorf e.V.                      Albrechtsstr. 81, 12167 Berlin
    in der vor allem besonnenes Krisenmanage-
                                                        Soziale Beratung                                Tel. 76 90 26 – 00/01
    ment notwendig ist. Die Unsicherheit zu Art,
                                                        Johanna-Stegen-Str. 8, 12167 Berlin, Tel. 771   Sprechstunden:
    Umfang und Dauer dieser Krise führt aber
                                                        09 72 Sprechstunden nach Vereinbarung           Di 9 – 15, Do 12 – 18 Uhr
    dazu, dass Menschen vor allem Angst haben.
                                                        Die Soziale Beratung richtet sich an Men-       sowie nach Vereinbarung Wir bieten älteren,
    Angst ist aber keine gute Begleiterin in dieser
                                                        schen in schwierigen Lebenssituationen im       kranken und behinderten Menschen, pflege-          Pfr. Wolfram Bürger                               Pfrn. Carolin Marie Göpfert                         Pfr. Sven Grebenstein                               Pfrn. Dr. Margit Herfarth
    Ausnahmesituation. Weil wir als Kirche eine
                                                        Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Sie ermöglicht      bedürftigen Kindern, Jugendlichen und              Telefon: 030 794 706-31                           (in Elternzeit)                                     Telefon: 030 794 706-27                             mobil: 0151 28 99 00 49
    Kirche der Seelsorge sind, möchten wir gerade
                                                        den Ratsuchenden vielschichtige Fragen und      Erwachsenen und deren Angehörigen Infor-           buerger@markus-gemeinde.de                        goepfert@markus-gemeinde.de                         mobil: 0151 44 24 90 44                             herfarth@markus-gemeinde.de
    in dieser Situation neben dem Gebet auch die
                                                        Probleme an einem Ort zu klären.                mation, Beratung und Unterstützung für ein                                                                                                               grebenstein@markus-gemeinde.de
    seelsorgliche Begleitung weiter anbieten.
                                                        Wir informieren:                                selbstbestimmtes Leben in jedem Alter. Die
    Um für die Nöte und Sorgen der Menschen da
                                                        – zum Arbeitslosengeld II                       Beratung ist vertraulich und kostenlos. Sie
    sein zu können, hat die Notfallseelsorge/Krisen-
                                                        – zu Sozialhilfe und Grundsicherung             ist anbieter- und kostenträgerneutral. Wir
    intervention Berlin gemeinsam mit der Kirch-
                                                        – zu anderen sozialen Leistungen                bieten selbst keine entgeltpflichtigen Dienste,    Ev. Markus-Kirchengemeinde                                         Kirchenmusik                                                         Raumvergabe
    lichen Telefonseelsorge und der Krankenhaus-
                                                        Wir beraten und unterstützen:                   wie z.B. Hauspflege oder Mittagstisch an. Im       Albrechtstraße 81A, 12167 Berlin                                   Friedemann Gottschick, Kantor & Organist
    seelsorge ein Seelsorgetelefon eingerichtet. Ab                                                                                                                                                                                                                                                Hans Plank
                                                        – bei wirtschaftlichen Notlagen                 Mittelpunkt unserer Beratung stehen Ihre
    sofort sind unter der Nummer 030 403 665 885                                                                                                           info@markus-gemeinde.de                                            Telefon: 030 794 706-34                                              Telefon: 030 795 95 59
                                                        – bei Mietschulden und drohendem                Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten.
    in der Zeit zwischen 8 bis 24 Uhr professionelle                                                                                                       markus-gemeinde.de                                                 gottschick@markus-gemeinde.de                                        h.plank@t-online.de
                                                          Wohnungsverlust                               Was wir tun:
    Seelsorgerinnen und Seelsorger erreichbar.                                                                                                             facebook.com/MarkusinSteglitz
                                                        – bei persönlichen und familiären Konflikten    – Wir informieren Sie über die vorhandenen                                                                            Dr. Antje Ruhbaum, The Gospel Friends
                                                                                                          Angebote in der Region Steglitz/Zehlendorf.                                                                                                                                              Kultur in der Markuskirche &
                                                        – bei der Durchsetzung sozialleistungsrecht-                                                       Küsterei                                                           Telefon: 030 855 42 67                                               AG Stolpersteine
                                                          licher Ansprüche                              – Wir überlegen mit Ihnen gemeinsam, welche
                                                                                                                                                           Jana Gampe, Küsterin                                               antje.ruhbaum@gmail.com                                              Günter-Henning Tarun
                                                        Wir vermitteln Kontakte zu:                       Unterstützung Sie benötigen und sorgen
                                                        – geeigneten Fachberatungsstellen                 dafür, dass Sie sie bekommen.                    Dagmar Rossow, ehrenamtliche Küsterin                                                                                                   Telefon: 030 796 33 48
                                                                                                                                                                                                                              Familienbildung
                                                        – Selbsthilfegruppen und Nachbarschafts-        – Wir begleiten Sie durch den schwer durchschau-   Rosmarie Mette, ehrenamtliche Küsterin                                                                                                  kultur@markus-gemeinde.de
                                                                                                          baren Markt von Dienstleistungen, wechselnden                                                                       Susanne Hahn, Diplom Pädagogin &
                                                          zentren                                                                                                                                                             Familientherapeutin
                                                                                                          Zuständigkeiten und Kostenträgern.               Die Küsterei ist während der Sprechzeiten                                                                                               Markus-Kindertagesstätte
                                                        – Kirchengemeinden
                                                                                                        – Wir klären zum Abschluss mit Ihnen gemein-       telefonisch unter 94 85 03 51 (Mo. 9–12 Uhr,                       Telefon: 030 794 706-26
                                                        Unsere Beratung ist unabhängig, vertraulich                                                                                                                                                                                                Liliencronstraße 15, 12167 Berlin
                                                                                                          sam, ob die eingeleiteten Maßnahmen aus-         Mi. 17–19 Uhr, Do. 9–12 Uhr, Fr. 10–12 Uhr)                        hahn@markus-gemeinde.de
    Diakonie-Station Steglitz                           und kostenfrei.                                                                                    oder über E-Mail info@markus-gemeinde.de
                                                                                                          reichen, Ihren Wünschen entsprechen und                                                                                                                                                  Edeltraud Flindt, Leiterin
   Albrechtstraße 82 · 12167 Berlin · Tel. 79 47 33-0                                                                                                      erreichbar, für den Publikumsverkehr aber
                                                                                                          ob Sie mit unserer Arbeit zufrieden waren.                                                                          Arbeit mit Schulkindern & Jugendlichen                               Telefon: 030 797 834 20
   www.diakonie-pflege.de/steglitz                                                                                                                         geschlossen
                                                                                                        – Wir stellen auf www.hilfelotse-berlin.de                                                                            Victoria „Tori“ Ebert, Gemeindepädagogin i.A.                        kita@markus-gemeinde.de
   info@diakonie-steglitz.de
                                                                                                          aktuelle Informationen über soziale,
   Wir möchten, dass Sie Ihre Selbständigkeit                                                                                                              Vorsitzende des Gemeindekirchenrats                                Telefon: 0157 73 58 42 58
                                                                                                          gesundheitliche und alltagsweltliche Hilfen                                                                         ebert@markus-gemeinde.de                                             Bankverbindung für alle Belange der
   bewahren und solange wie möglich in Ihrer
                                                                                                          zusammen.                                        Uta Scholian                                                                                                                            Markus-Gemeinde:
   gewohnten Umgebung leben. Uns liegt daran,
   dass Sie bei uns Geborgenheit, Sicherheit                                                                                                               Telefon: 030 796 42 36                                             Arbeit mit Seniorinnen & Senioren                                    Empfänger:
   und Respekt erfahren. Sie erhalten von uns                                                                                                              scholian@markus-gemeinde.de                                                                                                             Ev. Kirchenkreisverband Berlin Süd-West
                                                        Geschäftsstelle des Diakonischen Werkes                                                                                                                               Gisela Scholian
   sowohl fachlich gute Pflege als auch mensch-         Steglitz & Teltow-Zehlendorf:                                                                                                                                         Telefon: 030 794 706 33                                              Bank: Evangelische Bank eG
   liche Zuwendung. Freundliche MitarbeiterIn-                                                                                                             Treffpunkt Markus                                                                                                                       IBAN: DE16 5206 0410 2203 9663 99
                                                        Hindenburgdamm 101B, 12203 Berlin
   nen beraten Sie gerne. Rufen Sie uns an!             Frau Hafener Tel. 83 90 92 40                                                                      Heide Gabel, Koordinatorin                                                                                                              BIC: GENODEF1EK1
   Unsere Leistungen:                                   Herr Philipp Tel. 83 90 92 43                                                                      Telefon: 030 794 706-32                                                                                                                 Betreff: Markus-Gemeinde
   Hauskrankenpflege | Haushaltspflege |                Weitere umfassende Informationen fnden Sie unter www.dwstz.de                                      gabel@markus-gemeinde.de
   Pflegeberatung | Pflegehilfsmittelverleih |
   Sterbebegleitung | Hausnotruf | Kranken-
   gymnastik | Gerontopsychiatrische Beratung |                                                                                                            Impressum
   Leistungen der Pflegeversicherung | Diakonie                                                                                                            Herausgeber: Der Gemeindekirchenrat der Ev. Markus-Kirchengemeinde, Albrechtstraße 81a, 12167 Berlin |
                                                                                                                                                           oeffentlichkeitsarbeit@markus-gemeinde.de
   Haltestelle Steglitz (Menschen begleiten. Ent-       BERATUNG UND HILFE FÜR SPÄTAUSSIEDLER UND RUSSISCH SPRECHENDE MIGRANTEN                            Redaktion: Michelle Braun | Jutta Dahlke | Johanna Hoffmann | Pfrn. Carolin Marie Göpfert |
   lastung geben. Angebote zur Unterstützung            ZU DEN VERSCHIEDENEN FRAGEN DES LEBENS IN DEUTSCHLAND                                              Pfr. Sven Grebenstein (verantwortlich) | Stephanie Rüller | Stephanie Weller |
   im Alltag.): Madlen Grundmann, 0163 975 25                                                                                                              Sophia Zwiener | Michael Zwilling
   92 | Betreuung in einer Wohngemeinschaft             КОНСУЛЬТАЦИИ И ПОМОЩЬ ПОЗДНИМ ПЕРЕСЕЛЕНЦАМ И РУССКОГОВОРЯЩИМ                                       Fotos Seite 23: Klaus Böse (Bürger, Herfarth), Christine Fiedler (Göpfert, Grebenstein), Titelbild: ©Alexander Potapov - stock.adobe.com
   für Menschen mit Altersdemenz | Mobili-              МИГРАНТАМ ПО РАЗЛИЧНЫМ ВОПРОСАМ ЖИЗНИ В ГЕРМАНИИ                                                   Gestaltung, Illustrationen & Layout: Nina Schiller | www.ninaschiller-design.de · Druck: Gemeindebriefdruckerei ·
   tätshilfedienste (Begleitdienst für ältere und                                                                                                          Auflage: 2.000 Exemplare · Redaktionsschluss für die Ausgabe Juni: 17. Mai
   behinderte Menschen): Steglitz 79 47 31 30 &         Mobil: 0172 – 323 75 00 | michael-zwilling@t-online.de
   Tempelhof 30 83 06 16                                MICHAEL ZWILLING*МИХАЭЛЬ ЦВИЛЛИНГ                                                                  Widerspruchsrecht zur Veröffentlichung personenbezogener Daten: Wenn Sie nicht möchten, dass Amtshandlungen, die Ihre Person betreffen, in der Markus-Zeitung veröffentlicht werden, dann können
                                                                                                                                                           Sie dieser Veröffentlichung widersprechen. Bitte teilen Sie Ihren Widerspruch der Küsterei oder der Redaktion mit (postalisch oder als E-Mail). Ihr Widerspruch wird dann vermerkt und eine Veröffent-
                                                                                                                                                           lichung der Amtshandlung unterbleibt. Selbstverständlich können Sie es sich jederzeit anders überlegen und den Widerspruch zurückziehen.

22 RAT & HILFE                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      KONTAKTE        23
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