MARKUS - müssen schweben - AUSGABE 3 MAI 2020 - markus-gemeinde.de
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Liebe Leserin, lieber Leser, Über den Flug von Tauben i n diesem Mai ist noch Ausnahmezustand. Becker und Wolfgang Holtz, denen wir über- Pflegeheimen war Jutta Dahlke zu Besuch bei I „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden“ IV Das Buch Genesis erzählt: Als sich die Foto: Christine Fiedler Und ausnahmsweise bringen wir zum Mai aus dankbar sind, dass sie ihre Bildschätze Eva Schneider, um ihr zum 102. Geburtstag (Ps 4,8). Dieser Satz geht mir in diesen Tagen Menschen vermehrten, sah der Schöpfer ihre eine neue MARKUS heraus. Denn wir wollen so großzügig zur Verfügung gestellt haben. zu gratulieren – lassen Sie sich nicht entge- nach. Ich hatte kürzlich ein Trauergespräch. Bosheit. Es reute ihn, dass er sie gemacht hat- Sie auf dem Laufenden halten über das, was Die Bilder aus den 50er Jahren führen mir vor hen, was sie davon berichtet. Die großen und Die Familie legte ein Bild auf den Tisch: ein te. Sie hätten die Erde verdorben. Der Ewige war, und das, was ist in unserer Gemeinde. Augen, wie lange hier noch Trümmer, Ruinen kleinen Kinder können mit der Markus-Maus verblichenes Foto in Sepiatönen mit dem ge- sprach zu Noah: „Die Erde ist voller Gewalt; Unsere Zeit ist noch immer geprägt von den und Brachen lagen – meine Eltern haben in auf den Kirchturm klettern und die Eier der zackten Rand aus einer anderen Zeit. Darauf so verderbe ich sie zusammen mit der Erde.“ Folgen des Zweiten Weltkriegs. Das sehen wir solcher Umgebung laufen gelernt. Turmfalken bestaunen. Und schließlich wird die kleine Nanni, 5 Jahre alt, sitzt in einem (6,13) Und es kam die Sintflut. Nachdem das täglich, wenn wir durch die Straßen gehen; Blicken wir ins Heute. Ostern liegt nicht lang alle interessieren, wie es eigentlich weiter- Bollerwagen. Aufgenommen im Sommer 1943 Wasser alles Leben auf Erden vernichtet hatte, am Ende des Krieges war in Steglitz jedes zurück, Osterfreude hält bei vielen an. Wir geht – wenngleich es darauf nur vorläufige in Hamburg. Nachts zitterte das Mädchen vor gedachte der Höchste an Noah und die Tiere fünfte Gebäude entweder vollständig oder stellen Ihnen in dieser Ausgabe Thomas Antworten gibt. Wie immer im Leben. Angst: am Himmel dröhnten die Maschinen; auf der Arche. Das Wasser ging zurück. Noah schwer zerstört. Selten hingegen sehen wir Hennig vor, den Piloten unserer Osteraktion; Übrigens: Dass „Fried und Liebe schweben zuerst markierten Leuchtkörper das Zielge- schickte eine Taube aus. Eines Tages kam sie die seelischen Spätfolgen. Manche Historiker Johanna Hoffmann hat ihn (wie man früher müssen“, das besingt ein altes Pfingstlied. biet; dann fielen die Bomben. Nanni schrie mit einem Olivenzweig im Schnabel zurück. ziehen die Nachkriegszeit so weit aus, dass sagte:) ,fernmündlich‘ interviewt. Schließ- Wenn Sie nachlesen mögen: EG 130. Möge und bebte, die ältere Schwester erinnert sich Manche sagen, das bedeute einen Friedens- ich trotz später Geburt ein Nachkriegskind lich ist er, der übern Kirchturm flog, bisher der heilige Geist auch bei uns einziehen. Das noch heute. Als eine der über 260.000 Woh- schluss des Schöpfers mit seiner Welt. wäre. Zur Erinnerung an 75 Jahre Kriegsende der einzige Mensch über Markus in unserer geht selbst bei geschlossenen Türen. nungen wurde Nannis Elternhaus zerstört. Ihr drucken wir Auszüge aus der Chronik unse- Porträt-Reihe. Uta Scholian teilt ihre Eindrü- Bett und ihre Puppe verbrannten. Sie war in V Am 8. Mai 1945 fand der größte Krieg der rer Gemeinde. Besonders die letzten Wochen cke von diesem besonderen Osterfest, an Im Namen der Redaktion Behandlung, hieß es. Doch es steckte zu tief Menschheit ein Ende. In der Chronik unserer des Krieges im April und Mai 1945 waren dem wir einen Ostergruß vom Markusplatz grüßt herzlich drin. Bis zu ihrem Lebensende, über 74 Jahre Gemeinde wird dieses Datum eher nebenher für mich – bei aller Einseitigkeit der Dar- durch die Tagesschau in die deutschen Stu- Carolin Marie Göpfert lang schlief Nanni nicht mehr in Frieden. erwähnt; die Menschen damals, so scheint es, stellung – eine intensive Lektüre. Ich blicke ben gebracht haben. Zwar sind Treffpunkt waren von der täglichen Neuordnung ihres seither anders auf die Kirche, den Stadtpark Markus und Kita geschlossen, aber trotzdem www.ekbo.de/gedenken-1945 II „Frieden – was heißt das, Papa?“, fragt Lebens so beansprucht, dass sie von der offi- und das Haus, in dem ich wohne. Dazu sehen geschieht da, wie Sie lesen können, eine www.kulturprojekte.berlin/ mein Sohn. Ich beginne zu grübeln, denke ziellen Kapitulation kaum Notiz nahmen. Sie Fotos aus den privaten Archiven von Jörg Menge. Noch vor den Zutrittsverboten in projekt/75-jahre-kriegsende/ an die Schriften: Hebräisch schalom, syrisch Am 8. Mai 2020 leben unter uns Menschen, schlama, arabisch salam. Semitisches Lexem die nachts heimgesucht werden von Bom- mit der Bedeutung: Unversehrtheit, Wohl- benträumen. Paare spazieren händchen- ergehen, Genüge, Vollständigkeit oder Ganz- haltend durch den Stadtpark. Kinder sehen heit. Heil könnte man noch sagen, wenn sie hoffnungsvoll auf ihre Eltern. Wir sind Nach- uns das Wort nicht verdorben hätten. fahren Noahs. „Sicher ist“, schreiben die Wörterkundi- In diesem Monat Mai, in der restlichen Os- gen, „dass Schalom nicht vordergründig als terzeit bis Pfingsten, grüßen wir einander Inhalt Gegenbegriff zum ,Krieg‘ verwendet wird“. vielleicht so: „Friede sei mit dir.“ Oder, ein- Editorial Seite 2 Aus der Gemeinde Meine liebste Definition lautet: Schalom gedenk der 6 Millionen, mit dem jüdischen Oster-Impressionen Seite 12 ist die „lebensfördernde Geordnetheit der Gruß Schalom. Über den Flug von Tauben Seite 3 Rückblick auf die GKR-Sitzungen Welt“. Meinem Sohn antworte ich nach eini- in Februar & März Seite 14 ger Überlegung und doch unsicher: „Frieden Sven Grebenstein Thema Zum Pflegenotstand Seite 14 heißt, dass es dir gut geht.“ Krieg & Nachkrieg Und wie geht es weiter? Seite 15 im Markus-Bezirk Seite 4 III Nannis Vater war im Spätsommer 1943 Aus Treffpunkt, Kita & Besuchsdienst Seite 16 mit der Wehrmacht im Osten. Die Angreifer Menschen in Markus waren auf dem Rückzug und hinterließen Die Markus-Maus auf dem Amtshandlungen Seite 10 Kirchturm Seite 18 verbrannte Erde. Er hörte dort Kinder schrei- Dem Himmel näher: en und sah in schreckgeweitete Augen. Der Thomas Hennig Seite 11 Befehl lautete: „Es muss erreicht werden, Anzeigen Seite 20 dass bei der Räumung von Gebietsteilen Rat & Hilfe Seite 22 in der Ukraine kein Mensch, kein Vieh, kein Kontakte Seite 23 Zentner Getreide, keine Eisenbahnschiene Gottesdienstplan Seite 24 zurückbleiben. Der Gegner muss wirklich ein total verbranntes und zerstörtes Land vor- finden.“ Nach ihrem Tagewerk legten sich die Soldaten erschöpft schlafen. 2 EDITORIAL / INHALT VORWORT 3
Für die Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegsjahre ist die handgeschriebene „Chronik der Markus-Kirche in Berlin- Steglitz“ eine wertvolle Quelle. Sie wurde 1952 von einem „Fräulein [Antonie?] Oehme“ verfasst, die während des Krieges in der „Frauenhilfe“ der Markus-Kirche arbeitete und daher viele Ereignisse aus eigener Anschauung schildert. Die Chronik ist im Rückblick mit einigem zeitlichen Abstand geschrieben, allerdings, wie es heißt, „nach eingehenden Erkundigungen“; viele Dokumente waren ohnehin durch die Bombenangriffe vernichtet. Die Chronik ist selbst ein Kind ihrer Zeit; manche Sichtweisen, Wertungen und Formulierungen muten heute stellenweise befremdlich oder schwer erträglich an. Pfarrer Erich Klamroth, auch er ein Zeuge der Zeit (1933–1959 an der Markus-Kirche), hat maschinenschriftlich „Ergänzungen bzw. Berichtigungen“ eingetragen; im Druck haben wir diese Einschübe mit einem hellgrauen Strich am Rand markiert. Die durch Fettdruck hervorgehobenen Stellen sind im Original unterstrichen, Auslassungen sind markiert. Die Chronik befindet sich im Archiv der Markus-Gemeinde. sg I Hatte sich der 1. Weltkrieg lediglich an den Kampffronten abgespielt und war in den Heimatgemeinden nur durch die ben und fiel auch eine große Magnesiumbombe, die die Kir- che und die angrenzenden Gebäude taghell erleuchteten. Abkündigung Gefallener und schließlich durch den Verlust der Die feindlichen Flieger flogen sehr tief und hätten ihre Ziele er- Glocken fühlbar, so zog der 2. Weltkrieg gleich von Beginn kennen können. Wenn sie gewollt, konnten sie unsere Kirche an jeden Einzelnen in Mitleidenschaft und wirkte lähmend auf schonen. Sie haben es nicht getan. Aus Mangel an Wasser das Gemeindeleben. Schon allein durch die Verdunkelung. konnte der große Brand nicht bekämpft werden. […] Elektrische Taschenbatterien konnten nur Auserlesene auf In wenigen Stunden brannte die ganze Kirche – auch der Schleichwegen erlangen, und sich dem zitternden Licht einer Turm mit all den untergestellten Möbeln. Um ½ 3 soll die Uhr in der Hand getragenen Kellerlaterne anzuvertrauen wagten stehengeblieben sein. Wenn jetzt die Zeiger auf ½ 6 stehen, nur wenige; Nachtwachen und Luftschutzdienst, wozu fast so hat das schon manchen getäuscht, die Zeiger sind um ½ 3 alle Berufstätigen herangezogen wurden, machten bald jede in diese Lage also auf den für sie tiefsten Punkt gefallen und Beteiligung an abendlichen Gemeindeveranstaltungen un- ruhen dort aus, nachdem sie so vielen den Weg durch fro- möglich. Die Gemeindejugend beiderlei Geschlechts wurde he und schwere Stunden gewiesen haben. Das Schlagwerk durch Arbeits- und Heeresdienst, FLAK- oder Luftwaffenhilfe schlug allerdings noch irgendwie weiter mit herzzerreißenden voll in Anspruch genommen; Verlagerung von Ämtern und Be- Tönen in die Feuernacht herein. trieben mit ihrem gesamten Angestelltenstab, die Evakuierung Es hat durch den Lärm dieser Feuernacht wohl niemand eine der Schulkinder und Alten rissen Lücken in die Arbeitskreise Entwarnung gehört, aber als der Morgen kam, ein grauer der Gemeinde […] Morgen, über Berlin lag strahlende Sommersonne, doch die Wolke von Qualm und schwelendem Rauch über Steglitz war II Wer es mit durcherlebt hat, wird dieses Grauen bis an das Ende seiner Tage nicht vergessen, wer es nicht mit- so dick, dass auch die schärfsten Sonnenstrahlen sie nicht zu durchbrechen vermochten, den ganzen Tag und den folgen- den lag Steglitz in einer fahlen Dämmerung. Als dieser graue erlebt hat, dem können es Worte nicht schildern, die Hölle Morgen kam, stand von unserer Kirche nur noch das Gemäu- der Bombennacht vom 23./24. August 1943. Gegen 11 er, von beiden Pfarrhäusern die leere Fassade. Als die Ge- Uhr riefen die Sirenen die Bevölkerung in die Keller und lange walt des Brandes gebrochen, betrat manch einer schweren Zeit, über eine Stunde, blieb alles ruhig, viele rechneten schon Schrittes die Kirchenruine, überwältigt von der erschütternd nicht mehr mit einem ernsthaften Angriff, doch erfahrene Luft- eindringlichen Sprache, die diese Trümmer von der Vergäng- schutzwarte hatten jene berüchtigten „Weihnachtsbäume“ lichkeit alles Irdischen reden: Vorgestern noch der sonntäg- Krieg & Nachkrieg beobachtet, die den Bombern das Abwurfziel absteckten, – liche Gottesdienst mit Gesang und Orgelspiel, gestern eine und wir lagen mitten inne. Tauffeier von Pf. Flemming gehalten, und heute in den öden Und dann brach es los, um ¾ 1 begann das Bombardement, Fensterhöhlen wohnt das Grauen, und des Himmels Wolken im Markus-Bezirk Welle auf Welle donnerten die Geschwader heran, und in schauen hoch hinein. Schweigend, wie an einem offenen ihr unheimliches Gedröhn und die Detonationen der Bomben Grabe, verweilte man in der hohlen Ruine […] tönte das Krachen zerborstener Balken, das Klirren splittern- Der östliche Bezirk von Steglitz und die Ortsteile Lankwitz und der Scheiben, das Brechen fallender Ziegel, das harte Ge- Südende waren fast völlig zerstört; ganze lange Straßenzü- hämmer der Flak, das Heulen des Feuersturms, das Singen ge waren ausgebrannt, manche waren völlig blockiert durch der Motoren der Feuerlöschbote, die die ganze Nacht vom Trümmerschutt, riesige Trichter waren aufgerissen, geborstene Kanal her zu löschen versuchten. Mauern drohten einzustürzen, viele Zehntausende waren in In die nächste Nähe der Kirche fielen Sprengbomben, die der Nacht obdachlos geworden […] die meisten verblieben auch die Wasserleitung trafen, fielen ungezählte Brandbom- für die nächsten Tage und Nächte unter freiem Himmel. Waren 44 THEMA Zerstörte Markuskirche, nach 1943, Chronik. © Archiv Markus-Gemeinde THEMA 55
Albrechtstraße, Ecke Borstellstraße, 16.5.1954. © Archiv Jörg Becker Benzmannstraße von der Halskestraße aus, 20.5.1956. © Archiv Jörg Becker schon während des Angriffs viele in den Park geflüchtet vor Privatwagens auf der Straße wurde ein anderer Löschzug In den nächsten Tagen mussten alle Bewohner das Gemein- Leben auslösche. In Gefechtspausen bei Tage wagten sich, Funkenflug und Aschenregen, so schlugen sie jetzt zu Hun- aufgehalten und die energischen Vorstellungen des Chefarz- dehaus räumen, ja die Russen wollten es sogar in Brand ste- von Hunger und Durst getrieben, einige Mutige heraus, gab derten mit dem armseligen Rest ihrer geretteten Habe hier ihr tes erreichten es, dass zwei Wagen abgetrennt wurden und cken, nahmen aber auf das inständige Flehen der Schwester es im Hause doch nun auch kein Wasser mehr. 20, 30 Minuten Quartier auf. […] in sechsstündiger Arbeit mit ihren Motorspritzen das Feuer Henny Thiede Abstand davon. musste mancher laufen, ehe er einen Brunnen fand, und dann zum Erlöschen brachten. Es war so viel Wasser in das Haus Am 24. und 25. [April] tobten die Straßenkämpfe, die viele Schlange stehen. Wer aber einen Eimer des kostbaren Nass III Hatten im August vor allem Phosphorbomben Höl- lengluten verbreitet, so trieben jetzt am 24. März 1944 die gepumpt worden, dass alle Wohnungen hoch unter Wasser standen. Die Wirkung davon kann man sich vorstellen. Wäre das Gemeindehaus nicht als Lazarett belegt worden, wäre es Opfer forderten. Sie liegen in langen Reihen auf dem alten Matthäus-Kirchhof, der seit Jahrzehnten stillgelegt war und nun wieder ganz „bewohnt“ ist – und auf dem Hauptfried- erobert hatte, brachte ihn zum Bäcker; denn dort standen Hunderte, die auf Brot warteten. Wer aber Wasser brachte, bekam sogleich eins oder doch ein Stück, wenn nicht, was großen Sprengbomben ihr teuflisches Zerstörungswerk. Hat- allem Anschein nach restlos abgebrannt. Es war ein Glück, hof in der Bergstraße, an dessen hinterem Eingang man gleich auch vorgekommen ist, die Russen das ganze Backbrett vor te damals der Brand so viele obdachlos gemacht, so gab es dass die Hydranten wieder in Ordnung waren und Wasser vorn das „Grab eines unbekannten Soldaten“ findet, das von den Augen der hungernden Berliner forttrugen. diesmal im Verhältnis mehr Tote, 60 alleine unter dem Haus gaben. […] unbekannter Hand wohl gepflegt wird. Ja, die Russen waren im Ort. Von Straße zu Straße war die Klingsor- / Ecke Albrechtstraße, zwölf in dem Evangelischen Es waren der Gefallenen so viele geworden, dass die Regie- Das Lazarett hatte einen richtigen kleinen Friedhof von Solda- Kampflinie vorgetragen, und wer sich auf die Suche nach Jugendheim Mittelstraße 28, an dessen Stelle am Morgen nur rung wünschte, die Angehörigen möchten keine Trauerklei- ten neben dem großen Wasserbecken gegenüber dem Ge- Wasser oder Brot begeben hatte, konnte gewärtig sein, in ir- noch ein Krater gähnte. […] dung anlegen, es gab schon kaum noch solche zu kaufen, meindehaus angelegt. Auch hier habe ich dann ohne Särge gendeinen fremden Keller geschickt oder erschossen zu wer- In der Nacht vom 24. März 1944 wurde das Gemeindehaus weil das gesamte Heimatbild durch das schwarz verdüstert beerdigen müssen. Im heißen Juli 1945 wurde dann die Um- den. Es lag manch Toter auf der Straße. in der Albrechtstr. stark mit Bomben beworfen und geriet in wäre, das hätte auf Urlauber lähmend gewirkt. […] bettung nach der Bergstraße vorgenommen. Es war gewiss Die erste Maiwoche brachte jene gefürchteten und nie ver- Brand. Es gelang dem Lazarett, verstärkt durch einige Haus- notwendig, aber der Hitze wegen nach so langer Zeit eine gessenen Tage, da die Russen Haus bei Haus durchsuchten, bewohner, den Brand auf dem Ostflügel zu löschen. Für den Westflügel bekam ich jedoch trotz mehrfacher Vorstellungen vom Lazarett keine Hilfe. Ernst nach einer Viertelstunde wurde IV Im April wurde Steglitz selbst Kampfgebiet. Am 21. April musste der Kindergottesdienst, der seit einigen Mona- recht missliche Sache. Seit Mitte April schon konnte es niemand mehr wagen, sich in seiner Wohnung aufzuhalten; denn keine Sirene gab mehr Schmuck und Uhren an sich nahmen (Pf. Messows Frage beim ersten „Friedensgottesdienst“: „Hat vielleicht noch jemand eine Uhr?“ konnte niemand bejahen), Männer verschleppten meine Meldung beachtet, da sie ja nur von einem Zivilisten ten am Sonnabendnachmittag gehalten wurde, wegen Pan- Warnsignale, nicht nur weil wegen ständiger Tiefflieger-, Pan- und Frauen bedrohten, und gleich wurde die Waffe gehoben, kam. Es war jetzt zu spät, aus eigenen Kräften den West- zeralarms abgesagt werden und fand damit ein vorläufiges zer-, Artillerie- und Nahkampfgefahr ohnehin Daueralarm wenn sich einer, wie es unser Superintendent Diestel getan, flügel zu löschen und die Bewohner fingen an, ihre Möbel Ende. In dem Jubilate-Gottesdienst am 22. dröhnten die war, sondern weil die gesamte Strom- und Lichtversorgung auf- schützend vor die Frauen stellte. Seine eigene Frau sank zu und Sachen in den Park zu bringen. Der Chefarzt und Herr Geschütze; doch die Anregung von Pf. Messow, man möge gehört hatte. Tode getroffen nieder, er selbst durch den Mund geschossen. Gauger bemühten sich, eine Feuerwehr zu bekommen; es war den schützenden Bunker aufsuchen, folgten nur wenige; die Bei flackerndem, schwelendem Kerzenlicht hockten sie in den Wo die Haussuchung abgeschlossen war, übernahmen die umsonst. Schließlich fuhren einige Löschzüge vorbei und wir Mehrzahl zog es vor, sich unter Geschützdonner das Abend- dumpfen Kellern Tag und Nacht, Nacht und Tag, und lausch- Russen sogleich das Kommando und ordneten Aufräumungs- baten, einige Wagen hier zu lassen. Es wurde abgeschlagen, mahl reichen zu lassen. Es war der letzte Gottesdienst ten angstvoll dem Pfeifen der Stalinorgel, jederzeit darauf ge- arbeiten an, immer mit der Drohung dahinter: „Wer sich wei- da der Befehl anders wohin lautete. Durch Querstellen eines im Krieg. fasst, dass die nächste Salve das eigene Haus, das eigene gert, wird erschossen.“ Es hat sich wohl niemand geweigert, 66 THEMA THEMA 77
Stephanstraße, Ecke Borstellstraße, 11.12.1955. © Archiv Jörg Becker Einziger Gottesdienst in der Ruine der Markus-Kirche, 19.8.1951. © Archiv Wolfgang Holtz dafür war die Angst viel zu groß, aber diese Angst, weniger Waffenstillstand verkündet. Nun schwiegen die Geschütze, vor der Erschießung als vor den Gewalttätigkeiten, hat unter die Bewohner kamen aus den Kellern und versuchten, ihre der Zivilbevölkerung mehr Tote gefordert als die Russenku- Berufsarbeit wieder aufzunehmen. geln. Wer zählt die freiwillig Erhängten und Ertränkten jener Tage? Wer will sie richten, die in dieser ausweglosen Not unseres Vaterlandes und ihres eigenen Lebens keinen Rat fan- den? Männer und Frauen jedes Alters mussten Panzersper- V Es soll dem ersten russischen Stadtkommandanten Ber- sarin, der leider bald tödlich verunglückte, in Dankbarkeit un- deten, die über vier Jahre in diesem Raum betreut waren. So konnte Pf. Messow einer tief beglückten und trotz aller ausge- standenen Not dankbaren Gemeinde im Saal am 19. Mai die Unvergessen wird diese Pfingstfeier allen bleiben, die daran teilnehmen durften. Wo kamen sie nur alle her? Und wie? Es gab weder Post noch Telefon, weder Zeitung noch Rundfunk ren abtragen, Schutt räumen, Leichen fortschaffen, wo diese vergessen bleiben, dass er anordnete, alle gottesdienstlichen Pfingstrüste halten. noch irgendwelche Verkehrsmittel, und doch waren zu diesem gefunden wurden, wurden sie an der nächsten pflasterfreien Räume seien sofort wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zu- Waren auch viele der hohen Fenster noch verbrettert oder Gottesdienst um 17.00 Uhr in der Matthäuskirche fast 2000 Stelle eingegraben ohne Sarg, ohne Segen. (Erst Jahre spä- zuführen. Das bedeutete für Markus: das Lazarett muss das verpappt, die Innenfenster fehlten ganz, es war doch wieder zusammengeströmt. In tiefer Ergriffenheit begleitete jeder ter konnten sie alle umgebettet werden in einen geweihten Gemeindehaus räumen und zwar, wie der ursprüngliche Be- der eigene Raum, man durfte sich wieder „zu Hause“ fühlen. mit den Augen die etwa 30 Pfarrer, die im Ornat gemessen Friedhof.) fehl lautete: innerhalb 24 Stunden. War es auch in dieser Frist Den ersten Festgottesdienst nach dem Kriege hielt Pf. Klamroth durch das Kirchenschiff schritten und sich um ihr neu gewähl- Für solche Arbeit musste man Kraft suchen in den nun wieder nicht möglich, so mussten doch Insassen und Pflegepersonal am Pfingstmorgen, vor etwa 250 Andächtigen, denen unse- tes Haupt, den Generalsuperintendenten der Kurmark, Otto regelmäßigen Abendachten in Pf. Klamroths Andachtssaal in überstürzter Hast die Räume frei machen. Aber war es nur rer treuer Prof. Grabert mit seinem Chor die Feier verschönte, Dibelius, gruppierten. Er hatte am Sonntag Exaudi nach zehn- (Privatwohnung), der auch für den Rogate-Gottesdienst [6. die Hast, die sie veranlasste, sie in so unbeschreiblichem Zu- denn noch war die Orgel stumm, da es ja keinen Strom gab. jährigen Redeverbot zum ersten Mal wieder auf einer Kan- Mai 1945] noch den Raum bot. stand zu hinterlassen, wie sie es taten? Ein bestialischer Ge- Der wurde erst acht Tage später, zunächst nur für die Albrecht- zel gestanden und seiner Heimatgemeinde Lichterfelde aus „Nun wieder regelmäßig Abendandacht.“ O nein! Dies ist stank schlug einem aus dem Saal entgegen; sanitäre Gefäße straße, freigegeben, damit die Parklichtspiele in Betrieb ge- Offb. 14,6.7 klar gemacht, worin das Wesentliche eines Neu- mit den Augen eines, der weiter ab wohnt, gesehen. In der standen offen da oder waren auf dem Boden entleert, eitrige nommen werden konnten. Am 27. Mai (Trinitatis) erklang nach anfangs bestehe. Nun legte er vor dieser gewaltigen Hörer- ganzen Zeit der Belagerung und der Russenherrschaft ist die Verbände lagen herum, Schutt, Schmutz, Scherben und Fet- jahrelanger Pause die Orgel zum ersten Mal, nach und nach schaft das Pfingstzeugnis des Petrus aus (Apg 2,32): „Diesen Abendandacht im Gemeindehaus auch nicht EINEN Tag aus- zen, wohin man sah und trat. Da haben sich die Frauenhilfen bekamen die anderen Straßen Strom. Jesus hat Gott auferweckt, des sind wir alle Zeugen.“ Atem- gefallen. Abwechselnd wurden sie von Pf. Koch, Pf. Flemming glänzend bewährt. Ohne mit der Wimper zu zucken, mach- los lauschte die Gemeinde und schöpfte Mut und Vertrauen und mir gehalten. Dies muss noch für die Geschichte festge- halten werden. Zu Himmelfahrt konnte Pf. Flemming wieder im Gemein- ten sie sich ans Werk zu lüften, zu räumen, zu scheuern, und mussten noch dazu ihre eigenen Besen, Eimer und die kost- baren, weil kaum zu ersetzenden Scheuertücher hergeben. VI Pfingsten – Geburtstag der Kirche. Der Sinn des Festes gewann neue Bedeutung für die evangelische Kir- aus der kraftvollen Rede unseres neuen Bischofs, nach der große Scharen das Abendmahl begehrten. Mehrere Pfarrer assistierten dabei. Feiertagsfrieden lag über den Straßen, die dehaus Mittelstraße Gottesdienst halten. Gemeindeglieder Denn solche „Wertsachen“ waren alle mit fortgegangen. […] che zu Pfingsten 1945. Die von Hitler befohlene „Reichskirche“ vor genau vier Wochen von Waffenlärm widerhallten, als die hatten die unteren Räume, aus denen nun die Feuerwehr zu- Am Pfingstsonnabend standen die Stuhlreihen ausgerichtet war mit dem Reich zusammengebrochen; nun konstituierte sich Menge sich nun still zerstreute, und manchem drängte sich der rückgezogen war, unter Pf. Jahns Leitung für den Gottesdienst auf blank gescheuertem Boden, der Altar war mit Blumen und die neue Leitung der evangelischen Kirche aus den Kreisen der Vergleich auf mit dem Pfingstfest in Jerusalem: „Pfingsten, Ge- hergerichtet, denn inzwischen war am Abend des 8. Mai der Maien geschmückt, und nichts erinnerte mehr an die Verwun- „Bekennenden Kirche“ und dem Restkonsistorium. burtstag der Kirche.“ 88 THEMA THEMA 99
Menschen in Markus Dem Himmel näher: THOMAS HENNIG Aus Gründen des Datenschutzes ist diese Seite in der Online-Version Schau in den Himmel am Ostersonntag, war der MARKUS nicht vollständig zu sehen. Wir bitten um Ihr Verständnis & die Antwort auf meine Frage, ob in Corona- laden Sie ein, eine gedruckte Fassung zur Hand zu nehmen. zeiten Osterfreude aufblühen kann. Und ich schaute und hörte. Motorengeräusch erklang, Foto: Anke Scheibe Fotografie ein Flugzeug erschien am Horizont mit einem weithin sichtbaren Banner im Schlepptau. „Ostern – Friede sei mit Euch“ stand darauf. Welch schönes Ostergeschenk! Wer hatte diese Idee, wohin fliegt er, wo kommt er her? fragte ich mich und dann ihn, Thomas Konnte man die Aktion denn auch in anderen mit der ich seit 1982 verheiratet bin, ist seit- Hennig, Geschäftsführer der Flugschule Hans Ländern verfolgen? her die Büroleiterin. Meine Tochter Anne ist Grade in Schönhagen. Ich war deutscher Meister im Präzisionsflie- ebenfalls Fluglehrerin und Ausbildungsleite- gen und habe auch an Weltmeisterschaften rin. Die ältere Tochter Nadine ist Sozialarbei- die höhle das leben A ls Pfarrer Grebenstein bei mir anfrag- te, war es ein Auftrag wie viele andere. Ich sollte mit dem Banner, um den Markus- teilgenommen. Dadurch bin ich mit Fliegern auf der ganzen Welt befreundet und wir las- sen einander an unseren Aktionen teilhaben. terin und inzwischen bin ich stolzer Opa von zwei Enkeln. 1 kirchturm fliegen. Dann erweiterten wir den Das hat mir übrigens bei dieser Aufgabe sehr Zusammen arbeiten, zusammen leben – gibt ich Radius, denn es sollten viele Gemeinden im geholfen, denn da ist unter anderem Zielge- das nicht manchmal Spannungen? bald sterbend Kirchenkreis den Friedensgruß erhalten. Das nauigkeit gefragt, und das brauchte ich bei Als Selbstständiger bist du „selbst“ und noch nicht geboren war eine Herausforderung für mich, denn den 34 Kirchtürmen, die ich umflog. „ständig“ am Arbeiten und nimmst alles, was lausche viele der Kirchen lagen nahe beieinander. nicht rund läuft, mit nach Hause. Da hilft es, dem weltgesang Und so wurde dieser Auftrag ein ganz beson- Sie sind in der DDR aufgewachsen. Haben Sie eine gute Diskussionskultur zu haben und ei- im leibe der mutter derer. Ich war ergriffen von dieser Idee, denn denn Verbindung zum Christentum? gene Bereiche. Meine Frau malt in Acryl, bun- ruhe es macht mich traurig, wie schnell in dieser „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Die- te und lebensfrohe Bilder – meistens Frauen im flautenmeer Krisenzeit sich jeder wieder nur der nächste ses Goethezitat ist mein Wahlspruch seit in Aktionen. Sie hatte schon einige Ausstel- wärmender liebe ist, wie sich wieder Grenzen schließen, wie meiner Jugend. Neugierig und interessiert an lungen und es macht auch mir Freude, in ihre träume Menschen sich misstrauen. Und ich wünschte Lebenseinstellungen bin ich immer gewesen. Malerwelt einzutauchen. Als Fluglehrer be- in sämtlichen sprachen mir, mit dieser Botschaft aufzurütteln und zu Einmal war ich zehn Tage auf dem Berg und gegnest du ständig wechselnden Menschen, seit babel zeigen, wir sind alle eins. Kloster Athos in Griechenland. Und als Flie- wechselnden Situationen. Sich darauf ein- poche ger ist man dem Himmel immer ein bisschen stellen, für jeden und jedes offen zu sein, das voll neugier Ist Ihnen das gelungen? näher als die Menschen, die nur den Blick auf versuche ich. Und ganz stolz bin ich darauf, an die höhle das leben Wir haben am Ostersonntag viele Menschen den Boden heften und in ihren engen Gren- bis jetzt 9000 Stunden in der Luft gewesen glücklich gemacht und das weit über Ihren zen verharren. zu sein, ein ganzes Jahr meines Lebens war 2 Kirchenkreis hinaus. Das Bannerflugzeug hat ich dem Himmel näher als viele Menschen. und eh’ die Osterbotschaft in den Himmel gezeichnet, Wie sind Sie denn zum Fliegen gekommen? ich denke meine Tochter Anne flog das Begleitflugzeug Als 15-Jähriger habe ich mit dem Segelflie- Das Gespräch fand, coronabedingt, am Tele- bin ich gedacht mit der Kamera. Herr Grebenstein hatte den gen begonnen und konnte dann mein Hobby fon statt. Beeindruckt hat mich Thomas und eh’ RBB eingeladen und so konnten wir übers zum Beruf machen. Ich war schon in der DDR Hennigs Begeisterung für sein Tun, seine zu- ich verstehe Fernsehen im RBB und der Tagesschau vielen Fluglehrer. Einer meiner Schüler war Gregor gewandte Art, die ich durchs Telefon spürte bin ich verstanden Menschen den Ostergruß senden. Außerdem Gysi, mit dem ich mal zu einem Geburtstag und die in mir die Sehnsucht weckte, wie er hat Anne die Aktion in den sozialen Medien von Friedrich Schorlemmer flog. Gleich nach Frieden und Freiheit am Himmel zu erleben. gepostet. Es kamen auch viele Rückmeldun- der Wende, 1990, machte ich mich mit dieser Bitte beachten Sie den Hinweis auf Ihr Widerspruchsrecht zur kurt marti Veröffentlichung personenbezogener Daten (S. 23) gen und Glückwünsche aus anderen Ländern. Flugschule selbstständig. Meine Frau Simone, Johanna Hoffmann 10 MENSCHEN IN MARKUS MENSCHEN IN MARKUS 11
OSTER- IMPRESSIONEN 2020 O 3 stersonntag: Das Wetter ist grandios, ge- wissermaßen zum Eierlegen. Der Fern- 2 sehgottesdienst war festlich und schön. An- schließend geht’s auf zum Osterspaziergang um den Markus-Platz. 1 Und – es konnte noch schöner werden! Eine Kirchenfahne weht vom Kirchturm. An der Sünden Nacht, Licht, Heil und Leben wie- den Häusern hängen Plakate mit Oster- derbracht. Halleluja.“ Anspruchsvoll, wenn botschaften. Auf die Straße wurden sie mit der Wind die Töne verweht. Ich genieße die Kreide gemalt. Balkone sind mit Luftballons leicht schrägen Töne und singe aus voller geschmückt. Dazu die Menschen auf dem Kehle mit. Ich will schließlich „der Sünden Markus-Platz. Bekannte Gesichter und noch Nacht“ vertreiben. Zum Schluss hole ich mir unbekannte. Wir winken, grüßen und lächeln noch mein Osterlicht von der Osterkerze in uns zu. Endlich, endlich sehe ich sie wieder der Kirche, plaudere mit dieser und jenem, nach vier langen Wochen. Wir können uns bevor ich mit erfülltem Herzen weiterziehe. austauschen, auf den neuesten Stand brin- Es war für mich ein ganz besonderes Oster- gen, ein Osterei verschenken. Es fühlt sich fest. Ich möchte fast sagen: Best Ostern ever! ein bisschen unwirklich an, als ob wir uns in Uta Scholian 5 Corona-Zeiten nicht leibhaftig sehen dürften. Natürlich halten wir Abstand. Und sind uns Von unserem ungewöhnlichen Osterfest gibt trotz Distanz so nahe. In der Mitte des Plat- es einen Film auf unserer Website: 4 zes hängt ein Laken am Zaun, darauf steht: www.markus-gemeinde.de WIR-GEFÜHL. Es ist nach elf Uhr, als die Glocken zu läuten beginnen. Eine Viertelstunde lang das volle Geläut, alle drei Glocken. Krass laut und to- tal schön. Eine echte Premiere für mich. Der himmlische Ostergruß deutet sich an. Mo- torengeräusche. Die ersten schauen in den Himmel, zeigen nach oben. Und da ist es: das kleine Flugzeug mit dem Banner – der himm- lische Ostergruß! Es zaubert mir und uns ein Lächeln aufs Gesicht. Das Fliegerchen kreist um den Kirchturm, ehe es die nächsten Kir- chen anvisiert. Dann erklingt eine Trompete über den Platz. „Frühmorgens, da die Sonn aufgeht, mein Heiland Christus aufersteht. Vertrieben ist 8 6 7 Fotos: 1, 2, 7 – Klaus Böse | 3, 5 – Johannes Gottschick | 4, 6, 8 – Anke Scheibe Fotografie 12 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE 13
Rückblick auf die GKR-Sitzungen Und wie geht es weiter? in Februar & März Die GKR-Sitzungen nach einer GKR-Wahl sind regelmäßig geprägt von der Einführung der neuen Mitglieder in die Regularien und Gremi- Normpyramide, die Grundartikel und die Ab- schnitte zu den allgemeinen Bestimmungen und zur Kirchengemeinde, insbesondere Ar- tiven für GKR und Beirat und die Sanierung der ersten Etage des Gemeindehauses. Letz- teres wurde dann auch im weiteren Verlauf I n den letzten Wochen haben wir weitgehen- de Einschränkungen im öffentlichen Leben erfahren, von denen auch die Kirchen be- Wir werden nun öfter gefragt: Wann feiern takts sowie Erfassung aller Teilnehmenden wir denn wieder Gottesdienste? Mit einem mit Namen, Anschrift und Telefonnummer lächelnden Auge antworten wir: Machen wir in Listen. Nach dem sogenannten „Schutz- en der Gemeindearbeit. So auch in diesem Jahr. tikel 23 zu den Sitzungen des GKR, (wieder) der Sitzung des GKR vertieft besprochen und troffen waren. Derzeit werden Lockerungen doch die ganze Zeit über – durch Video oder konzept“ unserer Landeskirche ist etwa auch vor Augen geführt. Im Anschluss hat der GKR, der hierfür erstellten Kostenberechnung der Auflagen diskutiert und neue Vorgaben Audio im Internet. Mit der breiten Welle posi- das Tragen von Mund-Nasen-Masken drin- Die Februar-Sitzung begann mit einer bewe- neben den allgemeinen Amtshandlungen, zugestimmt. Nicht ohne jedoch darauf hin- beschlossen. Deutlich ist schon jetzt: Es kann tiver Reaktionen darauf haben wir, offen ge- gend empfohlen, auf Gemeindegesang soll genden Andacht in Erinnerung an die Befrei- die personelle Besetzung seiner Ausschüsse zuweisen, dass mögliche Einsparungen bei nicht einfach ein „Zurück zur Normalität“ sagt, nicht gerechnet. Die mediale Teilnahme verzichtet werden (da mit erhöhtem Infek- ung des Konzentrationslagers Auschwitz vor und Beauftragungen erörtert und beschlos- der vertieften Planung und Umsetzung zu geben; stattdessen werden wir uns für die ist, ebenfalls zu unserer Überraschung, teil- tionsrisiko verbunden). Man sieht schon: Ein 75 Jahren und einem Hinweis auf die sehens- sen. Übrigens ein beeindruckendes Zeugnis generieren sind. Außerdem wurde aus den nächsten Monate auf eine neue „Normalität weise deutlich höher als im durchschnittli- ,normaler‘ Gottesdienst, wie wir ihn kennen, werte Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ im der Vielfalt der Betätigungsfelder der Ge- neu konstituierten Ausschüssen für Finanzen, mit Corona“ einstellen müssen. Was heißt chen ,normalen‘ Gottesdienst. Eine repräsen- ist so überhaupt nicht möglich. Nebenbei Rathaus Schöneberg. Sodann führte Pfarrer meindearbeit und des besonderen Engage- Personal und Bau berichtet und den jewei- das für unsere Gemeinde? tative Studie kam Mitte April zu dem Ergebnis, gesagt: Wenn wir den Mindestabstand zuei- Grebenstein in die Grundordnung der EKBO ments der amtlich und ehrenamtlich Tätigen ligen Ausschussvorsitzenden zu ihrer Wahl Zunächst: Vieles von dem, was wir geplant dass 83 Prozent der evangelischen Kirchen- nander berücksichtigen, passen in die Bank- ein. Dafür wurde der GKR in zwei Gruppen auch außerhalb des GKR! gratuliert. Die Andacht griff auf Texte von und worauf wir uns gefreut hatten, müssen mitglieder in Berlin „Vor-Ort-Gottesdienste“ reihen unserer Markus-Kirche bei optimaler eingeteilt, die sich in einem Quiz-Duell den Dietrich Bonhoeffer zurück, dessen Todestag wir verschieben oder ausfallen lassen. Die mit persönlicher Anwesenheit während der Platzausnutzung höchstens 36 Personen. An- vorbereiteten Fragen zu Inhalten der Grund- In der März-Sitzung hat der GKR zunächst sich am 9. April zum 75. Mal jährte. Konfirmation ist verschoben, regionale Got- Corona-Krise zu entbehren bereit sind. gesichts der besagten ,Lockerungen‘ schrieb ordnung stellten und mit großem Eifer die gemeinsam mit dem Gemeindebeirat getagt, Jan Köhler tesdienste sind abgesagt, das Sommerfest Ab dem 4. Mai sind in Berlin nun „kultisch- der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm: richtigen Antworten auswählten. Über das der unmittelbar zuvor seine konstituierende fällt aus, die Gruppen und Kreise pausieren religiöse Veranstaltungen mit bis zu 50 Teil- „Niemand darf sich darauf einstellen, dass Ergebnis wird hier Stillschweigen bewahrt. Sitzung abgehalten hat. Beraten wurde der weiterhin, der Treffpunkt Markus bleibt ge- nehmenden“ erlaubt, allerdings unter weit- unser gottesdienstliches Leben jetzt wieder In jedem Fall haben alle Beteiligten sich die Umgang mit dem Corona-Virus, die Perspek- schlossen. Denn auch weiterhin gilt: An erster reichenden Auflagen: Mindestabstand von 1,5 zur Normalität zurückkehrt.“ Stelle steht für uns der Schutz der Menschen, Metern zu anderen Personen (die Landeskir- Unter diesen Bedingungen wollen wir im Mai die uns anvertraut sind, mit denen wir über che empfiehlt sogar 2 Meter), Kontrolle des noch an den wirklich ,öffentlichen‘ Gottes- unsere vielfältigen Dienste verbunden sind Zutritts, Vermeidung jeglichen Körperkon- diensten mit medialer Teilnahme festhalten. und die für uns arbeiten. Die Video- und Audio-Andachten betrachten Zum ,Pflegenotstand‘ – ein Zwischenruf wir nicht als zeitbedingte ,Notlösung‘, son- dern als zeitgemäße Formate. In der nicht I n Zeiten der Coronakrise wird jetzt immer wieder hauptsächlich den Menschen ge- dankt, welche unsere Stadt am laufen halten. Bezahlung gemessen an Arbeitsaufwand und an der Verantwortung für die zu pflegenden Menschen ungenügend ist? wenig aufwändigen Vorbereitung und Pro- duktion werden wir uns mit unseren Nach- bargemeinden Lukas und Südende abwech- Ich kann dieser Art des Dankes durchaus fol- Man kann wohl sagen, dass dieser Beruf al- seln. Zusätzlich halten wir die Markus-Kirche gen, möchte aber die Pflegekräfte hier be- les abverlangt, physisch wie psychisch. Es sonntags für einige Stunden geöffnet und la- sonders herausstellen. Es darf sich gerade gibt also viel zu tun, was es nun endlich nach den zum stillen, individuellen Gebet ein; über bei dieser Berufsgruppe nicht in Danksagung Corona wirksam anzupacken gilt! Mehr Geld die Öffnungszeit verteilt erklingt Orgelmusik. erschöpfen! Ich weiß natürlich, wie motivie- ist da sicher ein entscheidender Anreiz für Wie es dann weitergeht, beraten wir derzeit. rend Lob und Anerkennung sind – aber das diesen Beruf. Die Menschen, die in der Pfle- Über Änderungen und neue Entwicklungen reicht nicht. ge arbeiten, haben unseren größten Respekt informieren wir Sie über unsere Aushänge Als ich meine Eltern, die nun seit 15 Jahren verdient, aber in jedem Falle auch einen bes- und unsere Website. Und natürlich in der nicht mehr leben, 2002 in einem Pflegeheim seren Verdienst! Die Politik und die Tarifpart- nächsten MARKUS, deren Erscheinen für Juni in Lankwitz unterbringen musste, weil die Fa- ner – auch die Kirchen – sind aufgefordert, geplant ist. milie die häusliche Pflege nicht mehr bewäl- wesentlich mehr zu tun und zu erreichen, Uta Scholian, Wolfram Bürger & tigen konnte, habe ich den täglichen Ablauf und zwar möglichst schnell! Lobeshymnen Sven Grebenstein und damit die Arbeit des Pflegepersonals in über die Arbeit dieser Frauen und Männer einem Seniorenheim intensiv kennen- und genügen nicht. Wir alle sind vielleicht irgend- schätzen gelernt, aber auch die Probleme be- wann auf diese Art der Betreuung und Hilfe Foto: Klaus Böse obachten können. Die Arbeitsbelastung war angewiesen. enorm, der Personalschlüssel schlecht, vie- Meine Ausführungen erheben keinen An- les an Zuwendung musste unterbleiben (was spruch auf Vollständigkeit. Ich möchte gerne die Pflegerinnen & Pfleger selbst belastet), die Diskussion in Gang halten und bin auf hinzu kam ein erheblicher täglicher Aufwand Reaktionen aus unserer Gemeinde gespannt! an Bürokratie. Wie kann ich Menschen für Günter-Henning Tarun den immer wichtiger aber auch schwierigen werdenden Pflegeberuf gewinnen, wenn die 14 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE 15
Aus dem Treffpunkt Markus Aus unserer Kita I m Treffpunkt-Markus-Team ist es auch in diesen sieben Wochen ganz und gar nicht still. Das Leben geht weiter. Ganz anders oder höre ich öfter. Die Diakoniestation und der Mobilitätshilfedienst freuen sich über die vielen selbstgenähten Schutzmasken von Ju- S eit dem 17. März ist die Markus-Kita ge- schlossen. Der Spielplatz ist leer, kein Kinderlachen im Hof. Es dauerte eine Weile, Und jetzt? Die Ausnahmezeit geht weiter, die Kita bleibt ge- schlossen. Der Anspruch auf manchmal auch beinahe wie immer. Jede Wo- litta Ott und Johanna Hoffmann (es werden bis wir begriffen haben, dass es sich dabei Notbetreuung wird langsam che sind wir über Telefon im Kontakt und er- schließlich 130 Stück sein). Der Garten und nicht um eine kurze Pause wie in den Ferien auf andere Berufsgruppen er- fahren voneinander, wie es uns geht, grüßen die Terrasse am Treffpunkt Markus werden handelt. Die ersten Tage wurden genutzt, um weitert. Wir entwickeln Pläne einander und hören, was jeder so macht. weiterhin liebevoll bepflanzt und gepflegt. Dinge zu erledigen, für die im Alltag wenig für die langsame, stufenweise Mitte März war noch alles neu und unfass- Es gibt auch dunkle Stunden. Jemand berich- Zeit war. Dann kamen die ersten Kinder, de- Rückkehr zum Regelbetrieb. bar für uns. Wir lernten, welche Auswirkung tet: Eine Freundin war nach kurzer Krankheit ren Eltern in medizinischen Berufen arbeiten, Dabei sind die strengen Vor- Covid-19 auf uns und unser bisheriges Leben verstorben, die Teilnahme an der Trauerfeier in den „Notdienst“. gaben zum Infektionsschutz haben kann. Familien, Nachbarn und Freunde war nicht möglich. Oder: Eine Mitbewohnerin Um mit den anderen Kindern zu Hause in zu berücksichtigen damit mög- aktivierten Hilfsangebote für den Einkauf. Ju- in einer Senioren-Wohnanlage ist verstorben, Kontakt zu bleiben, haben wir kleine Videos lichst niemand krank wird. Vor- gendliche aus unserer Gemeinde boten und sie durfte wegen der Kontaktsperre in den letz- erstellt, die auf der Website der Markus-Ge- erst steht der Gesundheits- bieten ihre Hilfe an. Ein Teammitglied war ten Lebenstagen keinen Besuch empfangen. meinde zu sehen sind. Briefe an Kinder und schutz im Vordergrund und nach einem Unfall an die Wohnung gefesselt In der Woche nach Ostern berichten viele, Eltern hielten alle auf dem Laufenden. Ein Mal- einige Veränderungen sind in dieser Über- und genoss die warmen Frühlingstage am wie ideenreich und schön die Markusgemein- wettbewerb, eine Regenbogenaktion und ein gangszeit hinzunehmen. geöffneten Fenster und sonnte sich. Andere de den Ostersonntag gefeiert hat. Nicht alle Termin zum Abholen der Osternester folgten. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. entdeckten das Postkartenschreiben, wurden konnten direkt dabei sein. Doch als sie das Einige der Mitarbeitenden hielten direkten, Bis wir alle wieder wie gewohnt zusammen- kreativ beim Malen oder Schreiben von Tex- Flugzeug mit dem Spruchband am Himmel persönlichen Kontakt mit ihren Bezugskindern, kommen können, wird noch einige Zeit ver- ten oder Bücherlesen. Besonders schön ist erblickten, fühlten sie sich mittendrin. Die telefonierten und sangen mit und für sie. gehen. Auf diesem Weg verbindet uns das die Textilarbeit von Gisela Babik, die in der Videoandachten werden begeistert wahrge- Unsere langjährige stellvertretende Kitalei- gemeinsame Ziel, aufeinander aufzupassen Patchwork-Technik ein Fenster der Markus- nommen. Häufige Aussagen: „Das so etwas terin Kerstin Kaup wechselte zum Ende April und einander beizustehen. Bleiben Sie gesund! kirche gestaltet hat. überhaupt möglich ist! Inhaltlich und tech- in eine andere Kita. Wir wünschen ihr von Edeltraud Flindt Ende März erfahre ich, dass einige kaum An- nisch toll! Ich bin dankbar, dieser Gemeinde Herzen einen guten Übergang! rufe erhalten und sich deshalb besonders anzugehören!“ Einzelne Mitarbeitende gehören zum beson- über meine Nachfrage freuen. Die Hilfe un- Viele sagen: Wir vermissen den Treffpunkt ders gefährdeten Personenkreis und müssen tereinander wird bestärkt, Apothekenbesor- Markus. Und stellen doch immer wieder fest, besonders geschützt werden. Auch das macht Nur im allerkleinsten Kreis konnten wir Kerstin in der Kirche verabschieden. gungen von Dahlem bis zum Wedding wer- wie gut es uns trotz allem geht. Wir sind in uns Sorgen, denn wir sind ein Team. Dabei gibt Eltern und Kolleginnen schickten vorab Grußworte und Video-Botschaften, den erledigt, dank Beate Göldner vereinbart den vergangenen Wochen in Verbindung ge- es auch viel Positives zu berichten, und wir die wir hörten und anschauten. Für alle, die in Gedanken anwesend waren, die Qi-Gong-Gruppe zur gewohnten Zeit ein blieben und freuen uns über unser Miteinan- wachsen alle noch ein wenig mehr zusammen. hat Kerstin ein Abstands-Selfie gemacht. Training für Zuhause. Von einigen Balkonen der in großer Dankbarkeit. ertönt mittwochs Musik. Einige Teamkolle- Heide Gabel gen pflegen einen Garten und trinken auf Abstand mit den Nachbarn am Zaun Kaffee. „Es geht mir gut, wenn ich etwas zu tun habe“, Aus dem I m Januar hatte ich das Vergnügen, im Knie- 1926 kaufte man in der Herrenseestraße zu- sehaus Eva Schneider zum unglaublichen sammen mit einem anderen Paar ein Grund- Eva arbeitete zuerst als Sekretärin bei klei- neren Firmen, dann im Ausgleichsamt beim Besuchsdienst 102. Geburtstag persönlich zu gratulieren. Es stück, das urbar gemacht wurde. Bald stand erwartete mich eine zwar an den Rollstuhl in Marke Eigenbau ein Wochenendhäuschen Finanzamt Steglitz bis zur Pensionierung 1977. Von 1950–1985 war sie bis zu dessen Tod mit gebundene, aber glatt für 85 Jahre durch- (Wasser aus Pumpe, Heizung und Kochen einem Cousin liiert, mit dem sie tanzte, reiste, gehende alte Dame mit wachen Augen und mit Holz, Beleuchtung mit Petroleumlampe, Freundschaften in aller Welt knüpfte. Übri- glatten Gesichtszügen. Plumpsklo im hinteren Garten etc.). gens: Tochter Sybille wurde in der Markuskir- Gern war sie bereit, gemeinsam mit ihrer Eva verbrachte so eine schöne Kinder- und che von Pfarrer Klamroth konfirmiert. anwesenden Tochter, die sie fast täglich be- Jugendzeit in Herrensee. Nach ihrer Heirat Von 1954 bis 2017 wohnte Eva in der Walsro- sucht, über ihr erfülltes Leben Auskunft zu mit einem Zollinspektor 1942 zog sie in die der Straße, kam dann kurz in das Vitanas- geben. Gartenstraße, 1943 wurde ihre Tochter Sybille heim und lebt seit Dezember 2017 im Knie- Am 11. Januar 1918 wurde Frau Schneider als geboren. Das Eheleben bestand die längste seheim. Auf meine Frage hin, wie es ihr hier Tochter eines Bäckers in Weißensee bei Berlin Zeit aus Feldpostbriefen. Am 15. September gefalle, sagte sie: „Ganz gut. Ach, wissen Sie, geboren und kam zwei Jahre später nach Groß- fiel der junge Vater mit 30 Jahren an der Ost- komische Nudeln gibt es überall!“ Berlin. Als die Eltern sich 1925 trennten, bekam front. Ein gemeinsames Zusammenleben der Im Besuchsdienst besuchen Ehrenamtliche Eva einen neuen Vater, der an der Staatsoper Familie war zunichte. Eva und Sybille zogen Menschen aus unserer Gemeinde ab dem 80. arbeitete; durch ihn wurde sie zur Musik, Anfang 1945 zu den Eltern nach Lichterfelde Lebensjahr zum Geburtstag. Wenn Sie Inter- Kunst und Kultur herangeführt, sie hatte eine West. esse haben: 794 706 33 (AB), wir rufen zurück. alle Fotos: privat Bindung zu ihm bis zu seinem Tod (1968). Jutta Dahlke 16 AUS DER GEMEINDE AUS DER GEMEINDE 17
DIE MARKUS-MAUS AUF DEM KIRCHTURM MUT TUT GUT. WAS FÜR EIN SCHÖNER AUSBLICK. SEHT IHR DEN REGENBOGEN? Turmfalken im Markus-Kirchturm S ie sind wieder da! Sechs Eier befinden sich im Nest, und sie werden liebevoll von den Eltern umsorgt. Es ist offenbar nicht das Pärchen vom letzten Jahr, denn sie sind beide nicht beringt. Wir hoffen nun, dass alle sechs – es könnte sogar sein, dass noch ein Ei „nachgelegt“ wird, wie auch im letzten Jahr – ausge- IN DIESEM KOMISCHEN KASTEN brütet werden und die jungen WOHNEN DIE TURMFALKEN. Turmfalken auch überleben. DAS STEHT JEDENFALLS AUF Herr Kupko, unser „Falkner“, Fotos: DEM SCHILD. HOFFENTLICH IST wird dann die Jungfalken, bevor Stefan Kupko IHRE HINTERTÜR GESCHLOSSEN! sie flügge werden, beringen. Günter-Henning Tarun (UND ÜBERALL IST HIER TAUBENKACKE.) OHA, DAS GEHT ABER WEIT HOCH. SO VIELE TREPPEN! UND EIN BISSCHEN DUNKEL IST ES AUCH … AN DER KASTANIE VERSCHNAUFE ICH NOCH KURZ, BEVOR DIE VIELEN STUFEN KOMMEN. DA OBEN SEHE ICH SIE: DIE TURMFALKEN FLIEGEN IN DIE KLEINE LUKE REIN. BISHER HABE ICH MICH NICHT GETRAUT, ABER HEUTE BIN ICH MUTIG! Fotos & Texte Markus-Maus: Carolin Marie Göpfert
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Rat & Hilfe Kontakte Pfarrteam Corona-Seelsorgetelefon Das Corona-Virus stellt uns derzeit in Berlin und Brandenburg und darüber hinaus vor enorme Herausforderungen. Wir befinden uns Diakonisches Werk Steglitz Pflegestützpunkt in einer gesellschaftlichen Krisensituation, und Teltow-Zehlendorf e.V. Albrechtsstr. 81, 12167 Berlin in der vor allem besonnenes Krisenmanage- Soziale Beratung Tel. 76 90 26 – 00/01 ment notwendig ist. Die Unsicherheit zu Art, Johanna-Stegen-Str. 8, 12167 Berlin, Tel. 771 Sprechstunden: Umfang und Dauer dieser Krise führt aber 09 72 Sprechstunden nach Vereinbarung Di 9 – 15, Do 12 – 18 Uhr dazu, dass Menschen vor allem Angst haben. Die Soziale Beratung richtet sich an Men- sowie nach Vereinbarung Wir bieten älteren, Angst ist aber keine gute Begleiterin in dieser schen in schwierigen Lebenssituationen im kranken und behinderten Menschen, pflege- Pfr. Wolfram Bürger Pfrn. Carolin Marie Göpfert Pfr. Sven Grebenstein Pfrn. Dr. Margit Herfarth Ausnahmesituation. Weil wir als Kirche eine Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Sie ermöglicht bedürftigen Kindern, Jugendlichen und Telefon: 030 794 706-31 (in Elternzeit) Telefon: 030 794 706-27 mobil: 0151 28 99 00 49 Kirche der Seelsorge sind, möchten wir gerade den Ratsuchenden vielschichtige Fragen und Erwachsenen und deren Angehörigen Infor- buerger@markus-gemeinde.de goepfert@markus-gemeinde.de mobil: 0151 44 24 90 44 herfarth@markus-gemeinde.de in dieser Situation neben dem Gebet auch die Probleme an einem Ort zu klären. mation, Beratung und Unterstützung für ein grebenstein@markus-gemeinde.de seelsorgliche Begleitung weiter anbieten. Wir informieren: selbstbestimmtes Leben in jedem Alter. Die Um für die Nöte und Sorgen der Menschen da – zum Arbeitslosengeld II Beratung ist vertraulich und kostenlos. Sie sein zu können, hat die Notfallseelsorge/Krisen- – zu Sozialhilfe und Grundsicherung ist anbieter- und kostenträgerneutral. Wir intervention Berlin gemeinsam mit der Kirch- – zu anderen sozialen Leistungen bieten selbst keine entgeltpflichtigen Dienste, Ev. Markus-Kirchengemeinde Kirchenmusik Raumvergabe lichen Telefonseelsorge und der Krankenhaus- Wir beraten und unterstützen: wie z.B. Hauspflege oder Mittagstisch an. Im Albrechtstraße 81A, 12167 Berlin Friedemann Gottschick, Kantor & Organist seelsorge ein Seelsorgetelefon eingerichtet. Ab Hans Plank – bei wirtschaftlichen Notlagen Mittelpunkt unserer Beratung stehen Ihre sofort sind unter der Nummer 030 403 665 885 info@markus-gemeinde.de Telefon: 030 794 706-34 Telefon: 030 795 95 59 – bei Mietschulden und drohendem Wünsche, Bedürfnisse und Möglichkeiten. in der Zeit zwischen 8 bis 24 Uhr professionelle markus-gemeinde.de gottschick@markus-gemeinde.de h.plank@t-online.de Wohnungsverlust Was wir tun: Seelsorgerinnen und Seelsorger erreichbar. facebook.com/MarkusinSteglitz – bei persönlichen und familiären Konflikten – Wir informieren Sie über die vorhandenen Dr. Antje Ruhbaum, The Gospel Friends Angebote in der Region Steglitz/Zehlendorf. Kultur in der Markuskirche & – bei der Durchsetzung sozialleistungsrecht- Küsterei Telefon: 030 855 42 67 AG Stolpersteine licher Ansprüche – Wir überlegen mit Ihnen gemeinsam, welche Jana Gampe, Küsterin antje.ruhbaum@gmail.com Günter-Henning Tarun Wir vermitteln Kontakte zu: Unterstützung Sie benötigen und sorgen – geeigneten Fachberatungsstellen dafür, dass Sie sie bekommen. Dagmar Rossow, ehrenamtliche Küsterin Telefon: 030 796 33 48 Familienbildung – Selbsthilfegruppen und Nachbarschafts- – Wir begleiten Sie durch den schwer durchschau- Rosmarie Mette, ehrenamtliche Küsterin kultur@markus-gemeinde.de baren Markt von Dienstleistungen, wechselnden Susanne Hahn, Diplom Pädagogin & zentren Familientherapeutin Zuständigkeiten und Kostenträgern. 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Markus-Kirchengemeinde, Albrechtstraße 81a, 12167 Berlin | oeffentlichkeitsarbeit@markus-gemeinde.de Haltestelle Steglitz (Menschen begleiten. Ent- BERATUNG UND HILFE FÜR SPÄTAUSSIEDLER UND RUSSISCH SPRECHENDE MIGRANTEN Redaktion: Michelle Braun | Jutta Dahlke | Johanna Hoffmann | Pfrn. Carolin Marie Göpfert | lastung geben. Angebote zur Unterstützung ZU DEN VERSCHIEDENEN FRAGEN DES LEBENS IN DEUTSCHLAND Pfr. Sven Grebenstein (verantwortlich) | Stephanie Rüller | Stephanie Weller | im Alltag.): Madlen Grundmann, 0163 975 25 Sophia Zwiener | Michael Zwilling 92 | Betreuung in einer Wohngemeinschaft КОНСУЛЬТАЦИИ И ПОМОЩЬ ПОЗДНИМ ПЕРЕСЕЛЕНЦАМ И РУССКОГОВОРЯЩИМ Fotos Seite 23: Klaus Böse (Bürger, Herfarth), Christine Fiedler (Göpfert, Grebenstein), Titelbild: ©Alexander Potapov - stock.adobe.com für Menschen mit Altersdemenz | Mobili- МИГРАНТАМ ПО РАЗЛИЧНЫМ ВОПРОСАМ ЖИЗНИ В ГЕРМАНИИ Gestaltung, Illustrationen & Layout: Nina Schiller | www.ninaschiller-design.de · Druck: Gemeindebriefdruckerei · tätshilfedienste (Begleitdienst für ältere und Auflage: 2.000 Exemplare · Redaktionsschluss für die Ausgabe Juni: 17. Mai behinderte Menschen): Steglitz 79 47 31 30 & Mobil: 0172 – 323 75 00 | michael-zwilling@t-online.de Tempelhof 30 83 06 16 MICHAEL ZWILLING*МИХАЭЛЬ ЦВИЛЛИНГ Widerspruchsrecht zur Veröffentlichung personenbezogener Daten: Wenn Sie nicht möchten, dass Amtshandlungen, die Ihre Person betreffen, in der Markus-Zeitung veröffentlicht werden, dann können Sie dieser Veröffentlichung widersprechen. Bitte teilen Sie Ihren Widerspruch der Küsterei oder der Redaktion mit (postalisch oder als E-Mail). Ihr Widerspruch wird dann vermerkt und eine Veröffent- lichung der Amtshandlung unterbleibt. Selbstverständlich können Sie es sich jederzeit anders überlegen und den Widerspruch zurückziehen. 22 RAT & HILFE KONTAKTE 23
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