Unsere - Martins-Kirchengemeinde Espelkamp
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unsere gemeinde Rundbrief der Ev. Martins-Kirchengemeinde Espelkamp II/2021 In dIesem Heft: Vorstellung Diakonin Liane Stork Seite 4 Chronik Martins-Kirchengemeinde Seite 8 Kindergartenkinder in einen neuen Lebens- abschnitt entlassen Seite 16 Ludwig-Steil-Hof Start ins Berufsleben Seite 43
2 Inhalt Seite 3 4 Diakonin Liane Stork Ich finde es sehr spannend, neue Menschen Was ist wirklich wichtig im Leben? kennen zu lernen. Glück (was auch immer das sein mag)? 8 Chronik der Martins-Kirchengemeinde Gesundheit? Familie? Ein guter Job? Von guten Mächten wunderbar geborgen 13 Das höre ich eigentlich am häufigsten: 13 Zurückgekehrt „Familie ist das Wichtigste!“ Martinsskulptur vor der Thomaskirche Was, wenn jemand keine Familie hat? Das gibt es ja. 14 Kinderseite Ist für ihn dann das Wichtigste im Leben einfach nie da und nie zu 15 Im Fenster zur Stadt erreichen? Struselotte und Eisbär Knut Manche sagen: „Alle Wünsche werden klein gegen den, gesund zu sein.“ 16 „Sei behütet auf deinen Wegen“ Kindergartenkinder in einen neuen Es gibt Menschen, die sind schon als Kinder kränklich und werden Lebensabschnitt entlassen niemals wirklich „gesund“ oder welche, die im Laufe ihres Lebens eine 15 unheilbare Krankheit bekommen... 18 Der gute Geist der Michaelskirche Heidrun Wiegmann geht in den Ruhestand Sollen die alle das Wichtigste im Leben einfach nicht haben? 21 Nachruf Ilse Jorzick Manche sagen auch: „Zufriedenheit, das ist das, was am meisten zählt.“ 22 Verabschiedet: Sabine Krüger Nun, das können auch die ohne Familie haben und die, die krank 25 Im Mittelpunkt sind. Die Königin der Instrumente Doch manchmal ist eine gute Portion Unzufriedenheit der Treibstoff, 28 UNDUGU – Eine-Welt-Laden eine schädliche Situation zu verändern. Zufriedenheit, das kann auch eine Ausrede sein, in einer Situation zu 30 Dienstjubiläum Arnhold Steffan 25 bleiben, die einem nicht guttut – einfach deshalb, weil es bequem ist, 32 Das Abendmahl alles so zu lassen, wie es ist. 36 Gruppen und Kreise Und was ist nun das Wichtigste? 37 Konfirmation Es ist anmaßend, diese Frage für alle beantworten zu wollen. Deshalb beantworte ich die Frage nur für mich selbst: 39 Konzertankündigung „Musikalische Reise durch das Judentum“ Das Wichtigste ist, die, der zu werden, der man ist. Sich zu entwickeln. Das geht ja für jeden auf eine andere Weise: 41 Montagsfrühstück Der eine findet es in der Fürsorge für die Familie. Der andere in 42 Ludwig-Steil-Hof seinem Beruf. Der dritte in der Auseinandersetzung mit den eigenen Schwierigkeiten. 32 47 Gottesdienste und Termine Sich selbst entwickeln und dadurch zu echter Zufriedenheit zu 48 Adressen kommen, dazu braucht man ja eigentlich nur eins: Gott. 18 Pfingsträtsel Pfr’n. Katharina Wortmann
4 Neues Gesicht Neues Gesicht 5 und ich fühle mich sehr gut einge- sich kennt. Ich weiß, dass diese Ge- bunden. Die Vorbereitung und die meinde sehr aktiv ist und so will ich Durchführungen von Gottesdiens- mich zunächst erstmal beteiligen ten sind sogar noch erfüllender, als und erst im zweiten Schritt schauen, ich mir das vorgestellt habe. Ich er- ob und welche gemeinsamen Ideen lebe es als sehr bereichernd, mich für die Gemeinde man findet und mit theologischen Themen ausei- umsetzen möchte. nandersetzen zu dürfen, vor allem Gibt es einen Lieblingsbereich in den zahlreichen Gesprächen mit für dich? meinem Mann. Mein „Lieblingsbereich“ ist der Was hast du als Erstes getan? Kontakt mit Menschen, das Ge- Als Erstes habe ich mich bei den spräch mit Gemeindegliedern, das Diakonin Liane Stork Presbyterinnen und Presbytern per- gemeinsame Tun. Ich finde es sehr sönlich noch mal vorgestellt. Als spannend, neue Menschen kennen- Leitungsteam der Gemeinde arbei- zulernen, ihre Geschichte, ihre Ide- Ich finde es sehr spannend, neue Menschen kennen zu lernen. ten wir ja eng zusammen und da ist en und Vorstellungen. Dieses in den es sehr wichtig, dass man weiß, wer unterschiedlichen Bereichen wie Diakonin Liane Stork der andere ist und „wie er so tickt“. Gottesdienst, Presbyterium, Grup- Zurzeit bin ich noch dabei, mich pen und Besuchen tun zu können, Seit einem Vierteljahr ist Liane anspricht. Espelkamp ist in seiner auch bei den ehrenamtlichen Mitar- erlebe ich als sehr erfüllend und be- Stork in der Martins-Kirchenge- Art schon sehr besonders. Gerade beitenden, den Gruppenleitungen, reichernd. meinde als Diakonin tätig. Presby- hier innerhalb eines Interprofes- vorzustellen. Diese Vorstellungs- terin Hilde Waldmüller hat mit ihr sionellen-Pfarr-Teams als Diako- runde durch die Gemeinde konnte Wo möchtest du deine ein Gespräch geführt, in dem unse- nin tätig sein zu dürfen reizt mich coronabedingt nicht eher gesche- Schwerpunkte setzen? re Leserinnen und Leser Liane Stork sehr. Ich habe bisher nicht nur das hen und dauert noch ein bisschen Neben den ganz normalen pfarr- näher kennenlernen können. Presbyterium und die haupt- und an. Mir ist es wichtig zu erfahren, amtlichen Aufgaben wie Gottes- ehrenamtlichen Mitarbeiter als sehr Liebe Liane, was hat dich an der offen und zugewandt erlebt, son- wer alles in dieser Gemeinde so mit- dienste, Kasualien und Seelsorge Stelle in Espelkamp gereizt? dern auch aus der Gemeinde und wirkt, was es für Erfahrungen und möchte ich meinen Schwerpunkt Die Stadt Espelkamp erinnert von anderen Espelkampern viel In- Wünsche gibt und ob es auch kon- in der Netzwerkarbeit hier in Es- mich stark an den Stadtteil in Dort- teresse und Willkommen gespürt. krete Erwartungen an mich als Dia- pelkamp und im Aufbau einer mund, in dem ich aufgewachsen konin in der Gemeinde gibt. Für das „Plattform für Diakone“ setzen. bin. Neben der Einkaufsstraße sind Sind deine Erwartungen erfüllt Kennenlernen der Gemeinde habe Netzwerkarbeit deswegen, weil es es hier vor allem die vielen unter- worden? ich mir bewusst viel Zeit genom- gerade hier in Espelkamp bereits schiedlichen Menschen und Kultu- Meine Erwartungen sind bisher men und nehme sie mir auch noch, sehr viele Anbieter im sozialen ren, die die Stadt Espelkamp prä- alle erfüllt worden. Die Zusammen- denn Gemeindeleben geschieht nur Bereich gibt, mit denen eine Zu- gen. Hinzu kommt die besondere arbeit im Pfarr-Team und in der im Dialog, im Miteinander, und sammenarbeit sehr gut möglich ist. Historie Espelkamps, die mich sehr Gemeinde macht mir große Freude das funktioniert nur, wenn man Bei meinen Besuchen bei Mitmen-
6 Neues Gesicht Neues Gesicht 7 schen e.V., Quartiersmanagement sind neben der rein diakonischen, Gegenüber ist immer eine Dreiecks- gehen, um für die Menschen attrak- oder PacktAn (und anderen) bin theologischen Ausbildung immer beziehung zwischen mir – dir – und tiv zu sein und ihnen etwas für ihre ich auf sehr viel Offenheit und Inte- auch im sozialen, pädagogischen Gott. Und so mag es bei Besuchen, Leben zu bedeuten. Veränderungen resse gestoßen. Wichtig ist es, dass oder pflegerischen Bereich ausge- die ich jetzt als Diakonin mache, au- sind dabei immer gekoppelt an Ab- nicht jeder alles machen muss, son- bildet. Ich bin z.B. neben meiner genscheinlich um ähnliche Themen schiede von Altem und Schaffen dern dass wir uns besonders im so- Qualifikation als Diakonin Diplom- zu gehen, wie vorher als Sozialar- von Neuem. Das war schon immer zialen Raum gegenseitig ergänzen Sozialarbeiterin. Das bedeutet, dass beiterin. Aber nun ist – zumindest so und wird auch so bleiben. Das und jeder das macht, was er gut ich mein Fachwissen und meine für mich – immer Gott mit dabei. Beruhigende dabei ist die Gewiss- kann – im Interesse der Gemeinde Kompetenzen als Sozialarbeiterin Und das finde ich sehr schön. mit in meine Tätigkeit als Diakonin heit, dass der liebe Gott sich schon und aller Espelkamper. Und wir als Kirchengemeinde bringen nicht nur einbringe. Erkennbar wird das un- Was möchtest du gerne allen um seine Kirche kümmern wird – ter anderem im unterschiedlichen Gemeindegliedern sagen? nicht umsonst ist sie bereits über uns mit, sondern haben den lieben Gott ja sozusagen automatisch mit Blick auf manche Themen, unter- Erst einmal möchte ich mich bei 2000 Jahre alt. Und darauf dürfen im Gepäck. schiedliche Sichtweisen bei Kontak- den Gemeindegliedern für die herz- wir vertrauen und Veränderun- Die „Plattform für Diakone“ soll ten, andere Formen der Gesprächs- liche Aufnahme in der Gemeinde gen und neuen Wegen gelassen ein Raum der Begegnung für inte- führung etc. Wenn ich komme, ist bedanken. Eine offizielle Einfüh- entgegensehen. Manches wird an- ressierte Diakoninnen und Diakone immer auch die Sozialarbeiterin in rung und Einsegnung hat zwar ders, ja – aber nicht alles unbedingt hier aus der Region sein. Wir wol- mir mit dabei – das lässt sich gar noch nicht stattfinden können – schlechter. Und mit der Einführung len hier in Espelkamp die Möglich- nicht verhindern. Dadurch ist es mir Corona geschuldet – aber über die eines (in der Landeskirche) noch keit bieten, sich auszutauschen und aber auch möglich, meine Kenntnis- ersten Gottesdienste und Besuche neuen Interprofessionellen-Pfarr- gemeinsame Themen zu bespre- se aus den vielen unterschiedlichen konnten schon ein paar wenige Teams geht die Gemeinde bereits chen. Und auch zu schauen, ob es sozialen Bereichen, in denen ich Kontakte und Begegnungen statt- einen neuen spannenden Weg. Und nicht auch Diakoninnen und Diako- tätig war, mit einfließen zu lassen finden. Sprechen Sie mich gerne es ist ein gemeinsamer Weg: für ne hier aus Espelkamp gibt, die an und bei Bedarf entsprechend bera- an – ob nach dem Gottesdienst oder tend helfen zu können. In meiner auch auf der Straße – ich möchte Sie Sie als Gemeinde und für mich als einer engeren Zusammenarbeit in beruflichen Laufbahn habe ich mit gerne kennenlernen. Diakonin – und darauf freue ich unserer Gemeinde interessiert sind. den unterschiedlichsten Zielgrup- mich. Und Gott ist bei diesen un- Welche besonderen Aufgaben pen zusammengearbeitet - (junge) Zum Schluss noch einen Ausblick seren Wegen immer mit dabei. Was hat denn eine Diakonin im Familien, Jugendliche, Erwachsene, für die Gemeinde? sollte uns da als Gemeinde bei der Interprofessionellen-Pfarr-Team? Senioren. Das erlebe ich jetzt in der Als Gemeinde müssen wir im- Entdeckung neuer Wege passieren? Zunächst das Gemeinsame von Gemeindearbeit auf andere Weise mer wieder schauen, was gut und Darum, wie es in einem unserer be- uns Pfarrenden (Pfarrerin, Pfarrer wieder. Das Neue und Besondere bewährt ist und was sich eventuell kannten Lieder heißt: „Vertraut den und Diakonin): Wir sind „Im Na- an den jetzigen Kontakten mit den überholt hat und nicht mehr ange- neuen Wegen, auf die der Herr uns men des Herrn unterwegs“, wie es Menschen ist nämlich, dass in der nommen wird so wie früher. Das weist“. so schön salopp heißt. Begegnung mit meinem Nächsten Beständige in unserem Leben ist die Diakone besitzen darüber hinaus immer auch der liebe Gott mit da- Veränderung – auch in der Gemein- Liebe Liane, herzlichen Dank für immer eine Doppelqualifikation, sie bei ist. Ein Gespräch mit meinem de. Kirche muss auch neue Wege das angenehme Gespräch.
8 Chronik Chronik 9 Von guten Mächten wunderbar geborgen Geschichte der Martins-Kirchengemeinde Zum 40-jährigen Jubiläum der Martins-Kirchengemeinde am 27. Juli ken eine Cassette vom Gottesdienst 1992 erschien der von Waltraud Meyer und Ernst Kreutz zusammengestell- ins Haus gebracht. Besondere Hö- te „Versuch einer Chronik – Die Evangelische Martins-Kirchengemeinde“. hepunkte im Kirchenjahr waren (Restexemplare kann man im Gemeindebüro erbitten!) Er endet mit Sätzen das Osterfrühstück und der Fami- in den Osterferien und dann im aus dem Grußwort des Landeskirchenrats Herbert Rösener: ... ‚Nehmt ei- liengottesdienst am 2. Ostertag, ab- Mai der „Bibelzug“, der für einige nander an, wie Christus uns angenommen hat‘. Das hat sich ereignet in den 40 wechselnd in den Bezirken vorbe- Tage am Bahnhof Halt machte und Jahren. Das darf nun nicht aufhören... In diesem Geist nur kann es richtig wei- reitet; dann am Pfingstmontag der mit einem reichhaltigen Programm tergehen, Schritt für Schritt in der Gewissheit: „Von guten Mächten wunderbar Außengottesdienst auf der Wiese Menschen auf die Botschaft der Bi- geborgen, erwarten wir getrost was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und hinter der Martinskirche, der seit bel ansprach, waren Höhepunkte am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ (Dietrich Bonhoeffer) 1981 nur dreimal in die Kirche ver- für die Gemeinde. Auch eine Ge- Hier soll nun der Versuch gemacht werden, diese Chronik weiterzu- legt werden musste; weiter gehörte mäldeausstellung mit Bildern des schreiben. Dafür sind kritische Einwände und Ergänzungen erwünscht. das Sommerfest im Ludwig-Steil- Künstlers Janusz Duda in der Tho- Die Darstellung fußt auf den seit 1990 erscheinenden, bebilderten Ausga- Hof zum Jahresprogramm; dann maskirche gehörte dazu. ben von ug. das Erntedankfest, an dem in allen Umfangreich war das Angebot drei Kirchen Familiengottesdienst für Kinder und Jugendliche: In den gefeiert wurde, der in der Martins- Kindertageseinrichtungen waren es Wie sah damals 1992 das Leben der Gemeinde aus? kirche seine Fortsetzung mit dem 1995 260 Kinder im Alter von 3–14 Es waren 6.354 Gemeindeglieder, de. An jedem Sonn- und Feiertag Ernte-Umzug zum Ludwig-Steil- Jahren, die im Schwedenkindergar- aufgeteilt in die drei Bezirke Ost, feierte die Gemeinde in ihren drei Hof fand, wo ein Mittagessen war- ten, dem Kindergarten „Brumm- Mitte und West, mit den Pastoren Kirchen (Martinskirche, Thomaskir- tete. Am Martinstag beteiligte sich kreisel“, dem Kindergarten „Hand Friedrich Hageböke, Ernst Kreutz che, Michaelskirche) Gottesdiens- die Gemeinde mit Helfern und Blä- in Hand“ und einer eingruppigen und Frank Büsching. Der dreimal te (manchmal auch in geänderter sern am Martinssingen, das von der Einrichtung „Eichhörnchen“ im im Jahr verteilte Gemeindebrief er- Form) und Kindergottesdienste. Baugemeinde ausgerichtet wurde. Martinshaus täglich von 37 päda- zählt aus dem Leben der Gemein- Auf Wunsch wurde Alten und Kran- Es gab regelmäßige Bibelstunden gogischen Mitarbeiterinnen (davon im Michaelshaus und im Haus der 17 Halbtagskräfte) erwartet wurden. Landeskirchlichen Gemeinschaft. Und es gab seit 1991 wöchentlich das Friedensgebet, an dem sich mehrere christliche Gemeinden und aktive Gemeindeglieder ver- antwortlich beteiligten. Das Jahr 1992 war in der evange- lischen Kirche „Jahr mit der Bibel“. Die übliche in ökumenischer Ge- meinschaft gestaltete Bibelwoche Pfingstmontag 1992 im Februar, eine Kinderbibelwoche Kinderstunde für Asylantenkinder
10 Chronik Chronik 11 Es waren Kinder unterschiedlichs- 1993 konnte Anne-Christine Lam- ter Herkunft und Konfession (nur brecht (später verheiratet mit Si- 96 Kinder aus evangelischen Fami- mon Langenbach, mit dem sie sich lien), eine große pädagogische Auf- dann die Stelle teilte) den Dienst gabe. übernehmen. Mit ihr feierte die Zeitweise traf sich eine Mutter- Theatergruppe um Marlies Kalbhenn Anne und Simon Langenbach mit Pfr. Kreutz Kantorei 40-jähriges Jubiläum mit Kind-Gruppe. Es gab eine Einla- einem Festkonzert; auch der Posau- dung für Kinder ab 6 Jahren zu ei- konnte. Mehrere Jahre tat er mit im Ludwig-Steil-Hof, bei denen nenchor Mitte konnte 1994 und der nem Kinder-Musik-Theater. – Ein dem Aufdruck „Helma-Express“ ei- mehrere christliche Gemeinden Posaunenchor Michael 1996 solch besonderes Angebot war im Mi- nen guten Dienst. zusammenarbeiteten. Im Mai 1994 ein Jubiläum begehen. – Der Micha- chaelshaus eine Kinderstunde für Sehr aktiv war die seit 1974 beste- wurde in der Thomaskirche eine elsbezirk hatte einen eigenen Chor Asylantenkinder. – Im 3. Schuljahr hende Theatergruppe, mit der Mar- Ausstellung der „Landsmannschaft unter der Leitung von Erika Carl. – wurde zum „Weg zum Abendmahl“ lies Kalbhenn in jedem Jahr zwei der Deutschen aus Russland“ über Auch von einem Jugendchor der Ge- an acht Samstagen zwischen Weih- Aufführungen im Michaelshaus die Geschichte der Russlanddeut- meinde ist die Rede nachten und Ostern eingeladen. – vorbereitet und einem interessier- schen gezeigt. Es gab gute Kontakte zu ande- Der CVJM lud Kinder und Jugend- ten Publikum dargeboten hat. Da- Die Kirchenmusik spielte eine ren Gemeinden. So wurde jeweils liche ab 10 Jahren zu altersgemäßen bei ging es um kleine Theaterstücke wichtige Rolle. Leider ging 1992 im Februar die ökumenische Bi- Gruppen ein. Eine sehr intensive und sehr oft um Auseinanderset- nach vier Jahren erfolgreicher Tä- belwoche gehalten. – Die Frauen „Offene Jugendarbeit“ kümmerte zung mit Themen der Zeit. – Es gab tigkeit Heinz-Hermann Grube als der Martins-Kirchengemeinde, der sich um Freizeitangebote für Ju- in den drei Bezirken Frauenhilfs- Kreiskantor nach Lübbecke. Er hat- katholischen Pfarrgemeinde, der gendliche unterschiedlichster Her- und Besuchsdienstgruppen und te mit der Kantorei manches große Mennoniten vom Stolperweg und kunft. – Im 7. und 8. Schuljahr war abends Angebote für jüngere Frau- Konzert aufgeführt und die got- der Hoffnungsgemeinde bereiteten die Zeit für den kirchlichen Unter- en. – Ehrenamtliche Mitarbeiterin- tesdienstliche Gemeinde mit guter gemeinsam den Weltgebetstag am richt. – Jeden 2. und 4. Samstag traf nen halfen im Stövchen und regel- Musik erfreut. Die Nachfolge ge- ersten Freitag im März vor. Mit der sich schon seit 1985 eine Gruppe mäßig traf sich ein Kreis der Älteren staltete sich schwierig. Im Januar katholischen Gemeinde wurde der vor allem junger Christen früh um mit Ute Scheffler in der Altentages- 6:30 Uhr in der Martinskirche zum stätte im Bürgerhaus. – Pastor Ha- Bibelfrühstück. – Beliebt war die geböke stellte jedes Jahr im Herbst jährliche Radfahrt am 1. Mai, an der eine Vortrags- und Gesprächsreihe junge und ältere Gemeindeglieder mit guten Referenten zusammen. gerne teilnahmen. – Für die vielfäl- – In möglichst jährlichen Gemein- tigen Aktivitäten der Kinder- und deversammlungen wurde die Ge- Jugendarbeit, aber auch für die Al- meinde informiert und beteiligt an tenarbeit der Gemeinde wurde ein anstehenden Entwicklungen der Bulli angeschafft, der teilweise aus Gemeindearbeit. – Etwas Besonde- einem Erbe der Gemeindeschwes- res waren die Begegnungsabende ter Helma Jestner bezahlt werden mit Aussiedlern und Einheimischen Die Kantorei im August 1993
12 Chronik Wahrzeichen 13 Zurückgekehrt Martinsskulptur steht wieder vor der Thomaskirche Ein Höhepunkt im Jahr 1993 wur- Küster Arnhold Steffan ließ das Vor ihrer Rückkehr hatte man die de die Feier zum Vollgeläut der Thomaskirche am 240 Kilogramm schwere Skulptur 100. Geburtstag Freitag, den 14. Mai um 11.30 Uhr im Unternehmen Vogt-Bau vor- von Pastor Birger erklingen, zahlreiche interessierte sichtig mit Wasser, Kernseife und Forell. Die Bun- Gemeindeglieder und einige Promi- Schrubber gereinigt. Nun wurde sie despost widmete nenz hatten sich auf dem Vorplatz vorsichtig mit einem Kran an den ihm eine Brief- der Thomaskirche eingefunden. für sie vorbereiteten Platz gehievt, marke mit dem Doch auf welches besondere Ereig- zunächst bedeckt mit einer Plas- Bibelwort: „Einer nis deutete dies alles hin? tikplane. Pfarrer Stork mit Ehefrau, UNDUGU-Stand vor der Apotheke trage des andern Last“. Am 26. Sep- Ein Wahrzeichen, die bronzene dem Unternehmer-Ehepaar Harting tember feierte die Gemeinde einen Martinsskulptur kehrte nach langer und Rüdiger Vogt (Vogt-Bau) kam Buß- und Bettag im November ge- Festgottesdienst, in dem der Präses Abwesenheit an ihren angestamm- die ehrenvolle Aufgabe zu, sie zu staltet mit einem Abendgottesdienst unserer Westfälischen Kirche, Hans- ten Platz vor der Thomaskirche zu- enthüllen. und anschließendem Beisammen- rück. Im Mai 2017 war sie vor Be- Margit Harting war es auch, die Martin Linnemann, die Predigt hielt sein abwechselnd in den Gemeinden ginn der Bauarbeiten für das neue „den Martin“ ursprünglich gespon- und der Carolichor aus Borås sang. Es wurden die beiden Partner- Thomas-Zentrum abgebaut und Danach gab es eine Festfeier, bei der sert hatte und damit ihrer engen schaften mit der Gemeinde Neuen- beim Oppenweher Unternehmen Pastor Claus von Aderkas aus dem Verbundenheit zur Martins-Kir- hagen am Stadtrand von Berlin und Vogt-Bau eingelagert worden. Ur- Leben und Wirken Forells erzählte chengemeinde Ausdruck verlieh. dem Kirchenkreis Bweranyange in sprünglich war ihre Rückkehr für Die Staatsministerin a.D. Liselotte einen viel früheren Zeitpunkt ge- Die künstlerische Gestaltung der Tanzania durch gegenseitige Besu- Funke hielt den Festvortrag zu dem Figur lag seinerzeit in Händen der che gepflegt. Die Jugend des CVJM plant. Doch durch den Kirchturm- half bei Workshops in Karagwe mit, damals schon brennenden The- brand im März 2018 konnte der Bielefelder Bildhauerin Nina Koch. das Youthcenter Nkwenda auszu- ma: „Gemeinsam Lasten tragen in Zeitplan für die Fertigstellung des Mit der Installation der Figur im bauen. „Der Undu- Europa für die Welt“. Thomas-Zentrums nicht mehr eige- Sommer 2002 war gleichzeitig eine gu/Eine-Welt-Laden“ Abends endete der halten werden. Ausstellung von Nina Koch in der (Undugu = Geschwis- Festtag mit einer Mu- Thomaskirche verbunden. terschaft) baute bei sik mit Kantorei und Nun ziert die Figurengruppe wie- Festen in Gemeinde, Bläsern und dem Chor der den Platz vor der Thomaskirche Ludwig-Steil-Hof und aus Borås. Ein Jahr und wird auch des nachts von zwei Stadt seinen Verkaufs- später machten Vertre- Scheinwerfern ins rechte Licht ge- stand auf. An jedem ter aus Stadt und Kir- rückt. Die Figur des Sankt Martin ersten Samstag im Mo- chengemeinde einen ist Programm für unsere Kirchenge- nat stand sein Tisch Besuch in Schweden, meinde, sie ist Anspruch und unser vor der Freiherr-vom- der 1995 zu einer Städ- Auftrag. Sie lässt uns als Gemeinde Stein-Apotheke und tepartnerschaft Espel- erwartungsvoll in die Zukunft bli- lud ein, fair gehandel- kamp – Borås führte. Im Gespräch nach der Enthüllung cken. te Waren zu kaufen. Prof. Urban Forell im Gespräch Ernst Kreutz der Martinsstatue: Dietmar Harting, Christoph Heuer Friedrich Stork und Margit Harting
14 Blickfang 15 Fenster zur Stadt Struselotte und Eisbär Knut in wechselndem Outfit Manch einer stand der ungewohnten Fens- tergestaltung skeptisch gegenüber, andere (da- bei etliche, die mit Kir- che eigentlich nicht so viel am Hut haben) fan- den sie gut. Die spontane Idee entstand aus dem Ge- danken heraus, den so- genannten „Friedens- paziergängen“ etwas entgegen zu setzen, uns als Kirchengemeinde eindeutig zu positionie- cheln im Gesicht ihrer Wege. Und ren. hatten die Botschaft verstanden. Eine bewusst kindlich gestaltete „Bitte weitermachen“ hieß es. Stellwand. Struselotte und Eisbär So ist geplant, diese Aktion wei- Knut im wechselnden Outfit sorg- terzuführen. In größeren Abstän- ten dafür, dass Menschen stehen den, um einen Gewöhnungseffekt blieben und schauten. Sie fotogra- zu vermeiden. fierten und gingen mit einem Lä- Kurz und knapp soll auf Aktuel- les aufmerksam gemacht werden, immer im Zusammenhang mit un- serem christlichen Glauben Das „Fenster zur Stadt “ soll kei- nesfalls in Konkurrenz zum hof- fentlich bald fertigen, modernen Schaukasten treten, in dem dann aktuelle Termine, Jahreslosung, Mo- natsspruch u.a. zu finden sein wer- den. Carola Zschocke
16 Von unseren Jüngsten Von unseren Jüngsten 17 „Sei behütet auf deinen Wegen“ Kindergartenkinder in einen neuen Lebensabschnitt entlassen Zum Ende ihrer Kindergartenzeit versam- Uns evangelischen melten sich in unseren drei evangelischen Kin- Kindertageseinrichtun- dertageseinrichtungen „Schwedenkindergar- gen ist es wichtig, dass ten“, „Brummkreisel“ und „Hand in Hand“ alle Kinder eine bewusste Schulanfänger mit ihren Erzieherinnen zu einer Gestaltung vom Über- besonderen Andacht. Auf dem Außengelände gang von der Kita in der Tageseinrichtungen an der Kantstraße, in der die Schule erleben. Die Gabelhorst und am Brandenburger Ring feierten positive Bewältigung sie gemeinsam mit Diakonin Liane Stork einen von Übergängen, die Gottesdienst, in dem sie die Geschichte von Jesus Kinder in ihrer Kind- und der Sturmstillung hörten. heit erleben, trägt Für die Schulanfänger beginnt jetzt im Som- maßgeblich dazu bei, mer eine neue Zeit – die Schulzeit. wie sie in ihrem wei- Mit der Geschichte der Sturmstillung erfuhren teren Leben mit Verän- die Kinder, dass Gott nicht nur zu bestimmten derungen und Umbrü- Gottesdienst im Schwedenkindergarten Zeiten bei uns ist, sondern immer. Er will im- chen umgehen können. mer mit uns gehen unser ganzes Leben lang. Mit Lebensabschnitte positiv abzuschließen ist die dieser Zusage und mit Gottes Segen, den Liane Grundlage sich Neuem zu öffnen. Stork den Schulanfängern persönlich zusprach, Michaela Uetrecht konnten die Schulanfänger bewusst die Kinder- Leiterin Ev. Kindergarten „Hand in Hand“ gartenzeit abschließen und voll Freude ihren neuen Lebensabschnitt wagen. Gottesdienst im Kindergarten „Hand in Hand“ Gottesdienst im Kindergarten „Brummkreisel“
18 Verabschiedung Verabschiedung 19 Der gute Geist der Michaelskirche Heidrun Wiegmann geht in den Ruhestand Und noch einmal in diesem Som- verlässig, das Zusätzlich sorgte sie im Kinder- der Belegschaft vom Kindergarten mer hieß es, Abschied zu nehmen. wussten auch garten Brummkreisel dafür, dass Brummkreisel und vielen Gemein- Nach knapp einem Vierteljahr- all die Pfarrer in dort ebenfalls alles glänzte! Schön, demitgliedern verabschiedet. Es hundert im Dienst hat unsere Küs- Michael zu schät- dass fast das gesamte Team beim gab von Herzen kommende Dan- terin Heidrun Wiegmann das Ziel zen, sie sah viele Gottesdienst mit dabei war. kesworte, Blumen, Geschenke, auch „Ruhestand“ erreicht. Wobei es von ihnen kommen und Erst als im Mai 2015 die Michaels- Tränen – aber die gehören dazu. sicherlich auch ein wenig „Unru- gehen. Der gute Geist und die Seele kirche, den Umständen geschuldet, Sie selbst möchte sich an dieser hestand“ sein wird. So versprach des Hauses, das war sie im wahrs- der Evangeliums-Christen-Gemein- Stelle bei allen, die sie auf diesem sie, bei Bedarf zu helfen und auch ten Sinne des Wortes. Gottesdiens- de anvertraut wurde, war es nicht Weg begleitet haben, bedanken. Vertretung für Arnhold Steffan zu te inclusive Leib&Seele-Angebote, mehr „ihre Kirche“. Aber das Dankesagen kommt vor übernehmen. Frauenkreise, Konzerte, Schweden- Für sie ein besonders schmerzli- allem vom Presbyterium und na- Am 1. September 1997 begann besuche u.v. andere mehr – Hei- cher Abschied. Und es war nicht der türlich auch von der gesamten Ge- Frau Wiegmann ihren Dienst als drun Wiegmann sorgte stets für ei- letzte, auch im Haus der Gemeinde meinde! Küsterin der Michaelskirche, in nen reibungslosen Ablauf, und das und im Thomashaus war sie beim Wir wünschen Heidrun Wieg- Nachfolge für Frau Jürgensmeier. immer mit Herz! Die Familie blieb Leerräumen mit dabei. mann alles Gute – sie soll und darf Es war für sie nicht einfach nur Ar- dabei nicht ungeschoren, bei Bedarf Am 15. August 2021 wurde sie sich jetzt zurücklehnen und endlich beit, sie identifizierte sich vollkom- wurden Ehemann Heinrich und die in einem feierlichen Gottesdienst einmal nur an sich selbst denken! men mit „ihrer Kirche“. War immer beiden Söhne mit eingespannt - sie von Pfarrer Stork, den Mitarbeitern, Carola Zschocke da, oft auch, wenn sie eigentlich gar halfen gerne! Auch ihnen sei dafür nicht im Dienst war. Absolut zu- Danke gesagt. kurz notiert Chorarbeit in unserer Gemeinde startet wieder! Nach den Ferien sollen die Chorproben ganz offiziell wieder starten! Die Corona-Schutzmaß- nahmen werden dabei berücksichtigt. Der Fokus der Probenarbeit wird zunächst in der Gestaltung der Gottesdienste liegen. Vielleicht können wir am 2. Advent sogar einen Singe-Gottesdienst veranstalten und Vokal Fatal und der Bläserkreis können wieder auf den Weihnachtsmärkten Benkhausen und Espelkamp mu- sizieren. Neue Sängerinnen und Sänger sind herzlich willkommen! Der Bläserkreis probt dienstags ab 17.30 Uhr, die Kantorei mittwochs ab 19.30 Uhr und Vokal Fatal donnerstags ab 19.30 Uhr. Bei Fragen sprechen Sie mich gerne an. Arnhold Steffan, Sabine Kröger, Nicole Lüttke, Hilde Waldmüller, Kantor Tobias Krügel Carola Zschocke, Friedrich Stork, Heidrun Wiegmann, Liane Stork, Lilia Gildenstern, Katja Gläser, Anne Hanke und Dieter Horn (v.l.)
20 Nachruf 21 Trauer um Ilse Jorzick unsere ehemalige Küsterin Am 6. April 2021 verstarb Frau Jorzick im Al- ter von 94 Jahren. Frau Jorzick, gebürtig aus Sachsen (was sie im- mer wieder und mit Nachdruck betonte!) lebte seit 1951 in Espelkamp. Ab 1976 stand sie der damaligen Küsterin, Frau Lork, als Reinigungskraft zur Seite, 1983 wur- de sie fest angestellt. Sie war zuständig für das Thomashaus, ebenso als Küsterhilfe für die Thomaskirche. Seit 1989 war sie dann hauptamtliche Küsterin bis 1991. Soviel zu den Jahreszahlen. Dahin- ter verbergen sich viele verschiedene Aufgaben, die sie im Dienst und im Ehrenamt erfüllte und ausfüllte, stets mit viel Engagement und Freude an ihrer Arbeit. Sie war bei Missionsfesten dabei, bei Basaren, Gemeindefesten und Kirchenkonzerten. Da hatte sie sogar einmal das Vergnügen, den bekannten Trompeter Ludwig Güttler zu umsorgen. Ebenso half sie tatkräftig mit bei der Betreuung schwedi- scher Gäste und den Besuchern aus Tansania. Sie beschrieb ihren Dienst als immer abwechslungs- Blumen reich und erfüllend. Jahrzehnte später gab sie Sabine Krüger einen Floristik & Dekoration Rat mit auf den Weg, der immer mal wieder zur Sprache kommt, und mit einem Schmunzeln er- Birgit Korejtek innert man sich an sie: “Beim Kaffeetrinken immer nur EIN Milch- Breslauer Str. 79 kännchen auf den Tisch, das fördert die Kommu- 32339 Espelkamp nikation!“ Telefon (0 57 72) 93 55 35 Carola Zschocke
22 Personelle... ...Veränderung 23 In einem feierlichen Gottesdienst verabschiedet Sabine Krüger Sabine Krüger – 16 Jahre lang war sie das Ge- sicht und die gute Seele des Thomashauses. Mit dessen Abriss hieß es: den „Personalstand redu- zieren“. Und laut Arbeitsrecht muss der/diejeni- ge gehen, die zuletzt angestellt wurde. Das Pres- byterium war und ist mit diesem Beschluss alles andere als glücklich. Am 4. Juli wurde Frau Krüger in einem feier- lichen Gottesdienst verabschiedet, viele Gemein- Tobias Krügel, Michaela Uetrecht, Heidrun Wiegmann, Katja Gläser, Sabine deglieder waren dabei. Krüger, Carola Zschocke, Friedrich und Liane Stork, sowie Lilia Gildenstern (v.l.) Pfarrer Stork fand genau die richtigen Worte, Mitarbeiter sprachen ihren Dank aus, überreich- Ohne ihre Hilfe und ihr Organisationstalent ten Geschenke, und die Kantorei sorgte für einen hätten viele Veranstaltungen der Kirchenmusik festlichen, musikalischen Rahmen. nur halb so gut funktioniert. Schon 2005 verstärkte Sabine Krüger das Team Als die Teilnehmer des „Montagsfrühstücks“ im Undugu-Laden, ab dem Sommer 2007 vertrat 2019 aus der Michaelskirche ins Thomashaus sie Frau Knollmann im Thomashaus und wurde umzogen und deren Organisatorin Frau Horn im August 2008 vorerst befristet als Nachfolgerin kurz darauf verstarb, erklärte sich Sabine ohne eingestellt. Im November 2011 wurde aus der be- große Diskussion bereit, auch diese Aufgabe zu fristeten eine feste Anstellung – mit der Berufsbe- übernehmen. Ebenso selbstverständlich sprang zeichnung „Reinigungskraft“. sie für Arnhold Steffan als Küstervertretung ein, Aber es stellte sich sehr schnell heraus, dass wenn er im Urlaub war. sie sich mit dem „Reinigen“ nicht zufriedengab, Immer wieder überraschte sie mit einfallsrei- die „Kraft“ spielte im Laufe der Jahre eine immer chen und geschmackvollen Dekorationen im größere Rolle. Thomashaus. Die Kraft, sich in sehr vielen Bereichen zusätz- Und die Kraft brauchte sie auch, um dunkle lich zu ihrer regulären Arbeit auch noch ehren- Zeiten im privaten Leben zu meistern. amtlich einzubringen. Sei es beim Geburtstags- Wir wünschen ihr von Herzen, dass sie die ge- kaffee oder der Frauenhilfe. Sie übernahm wie wonnene freie Zeit mit Dingen füllt, die ihr wich- selbstverständlich die Organisation und Versor- tig sind – wir wünschen uns, dass wir sie bei der gung der holländischen Friesengruppe, deren einen oder anderen Gelegenheit im Thomaszent- Reise in jedem Jahr mit einem Besuch des Got- rum begrüßen dürfen. tesdienstes in der Thomaskirche und einer Kaf- Und sagen Danke – von ganzem Herzen! feetafel endete. Carola Zschocke
24 Orgelklänge 25 Im Mittelpunkt Die Königin der Instrumente Sie stand in den vergangenen Monaten gleich mehrfach im Espelkamper Rampenlicht: Die Kö- nigin der Instrumente. Zunächst am 13. Juni, an diesem Tag wurde der Westfälische Orgeltag begangen. In ganz Westfalen gab es aus diesem Anlass interessan- te Angebote rund um die Orgel. Im Kirchenkreis Lübbecke fand am Nachmittag eine Zentralver- anstaltung in der Thomaskirche statt. Aus gutem Grund, beherbergt doch die Thomaskirche die größte Orgel im Kirchenkreis. Immerhin hat sie 2200 Pfeifen in 30 Registern auf 3 Manualen und Pedal sowie auch mit gut 5 Metern Länge die größte Orgelpfeife weit und breit. Jung und Alt waren eingeladen, sich dieses Instrument auch einmal aus der Nähe anzuschauen. Dass man in solch ein Instrument auch hineinklettern kann, war für viele eine ganz neue Erfahrung. An einem einfachen Orgelmodell wurde den Interessierten die komplexe Funktionsweise einer Orgel ver- deutlicht. Der Orgelbauer Mathias Johannmeier Greta und Emma am Portativ hatte sogar sein Gesellenstück, ein Portativ (Tra- Foto: Andreas Kokemoor ge-Orgel), zur Verfügung gestellt. Diese Mini- Orgel stellte einen echten Kontrapunkt zur gro- ßen Thomas-Orgel dar. Im Abstand von jeweils ½ Stunde gab es 10minütige Kurzkonzerte auf der großen Orgel, die von Kirchenmusikern des Kirchenkreises gestaltet wurden. Die Zuhörer KG - MT - CMD - MLD - KG ZNS - MASSAGE - Pascal Wegner konnten dabei die große stilistische und klangli- GERÄTETRAINING che Breite bewundern, die dieses Instrument er- HAUSBESUCHE - Mittelgang 19 REHASPORT - möglicht. Daneben gab es zahlreiche weitere Or- 32339 Espelkamp gelstationen im Thomas-Zentrum: Interessierte Fon: 05772.978578 Mail: info@physiowegner.de durften selbst kleine Orgelpfeifen aus Holz bas- web: www. physiowegner.de teln, sie konnten beim Orgelpfeife-Wurfspiel ihre Geschicklichkeit testen, sie konnten bei einem
26 Orgelklänge Orgelklänge 27 Orgel-Quiz ihr Wissen unter Beweis stellen und 20. Jahrhundert erklingen. Neben sie konnten sich über die Arbeit vom Orgelför- der Königin der Instrumente kam derverein Espelkamp sowie vom Orgelbauverein diesmal auch eine Prinzessin zu Lübbecke informieren. Ein wahrhaft abwechs- Wort. Die kleine transportable lungsreiches Angebot, von dem die Besucher vie- Truhenorgel des Kirchenkreises le Anregungen mit nach Hause nehmen konnten. bewies unter den Händen von Dass es darüber hinaus auch weitere hörens- Christoph Heuer, dass auch sie werte Orgelinstrumente im Kirchenkreis gibt, mit ihren nur 3 ½ Registern in durften die Teilnehmer der Orgeltour im Rah- der Lage ist, einen solch großen men des Orgelsommers am 11. Juli erfahren. Auf Kirchenraum wie die Thomas- dem Programm standen die Hammer-Orgel der kirche mühelos klanglich zu fül- Christuskirche in Isenstedt, die Kleuker-Orgel len. Erstaunlich, da dieses Instru- der Christuskirche Tonnenheide und die Ham- ment, das aus der Werkstatt eines Sigurd Müller und Tobias Krügel mer-Orgel der St. Johannis-Kirche in Rahden. Der pensionierten Hauptschullehrers Rahdener Kantor, Thomas Quellmalz, hatte diese stammt, nur Holzpfeifen besitzt. Tour zusammengestellt. Als Start und Ziel hatte Schließlich erklang die Thomasorgel in einem er die Thomaskirche eingeplant. Von Orgelbau- Konzert am 8. August als Partnerinstrument zu- meister Mathias Johannmeier erfuhren die Besu- sammen mit einem Violoncello. Der kantable, cher hier in anschaulichen Wortbeiträgen, dass es ausdrucksvolle Celloklang konnte sich hier in in einer Orgel verschiedene Pfeifenfamilien gibt, Kompositionen der romantischen Epoche mit die sich in Bau und Klangfarbe unterscheiden: den orchestralen Möglichkeiten der Orgel mi- Prinzipale, Flöten und Zungenstimmen. Johann- schen. Sigurd Müller (Cello) und Tobias Krügel meier hatte die aus (Orgel) hatten aus den zahlreichen Werken, die dem Jahr 1964 stam- mende Steinmann- im 19. Jahrhundert für diese Besetzung entstan- Orgel der Thomaskir- den sind, einige Werke deutscher Komponisten che im Frühjahr 2020 ausgewählt, die heute nur noch Insidern bekannt umfangreich gereinigt sind: Max Gulbins, Carl August Fischer, Gustav und restauriert und Merkel und Camillo Schumann. In einer Cello- kennt das Instrument Suite von Max Reger und einer Orgelsonate von deshalb so gut wie Alexandre Guilmant konnten die beiden Instru- kein Zweiter. Organist mentalisten auch einmal solistisch agieren. Für Christoph Heuer ließ den warmen Applaus des Publikums bedankten passend zum Vortrag sich die beiden Solisten des Abends am Ende des zauberhafte Orgelwer- Konzerts mit einer Zugabe. Mathias Johannmeier, Thomas Quellmalz und Christoph Heuer ke vom 16. bis hin zum Christoph Heuer auf der Orgelbank in der Thomaskirche (Foto: Karsten Schulz)
28 Fairtrade Fairtrade 29 Geöffneter Undugu-Laden – Und keiner kommt? Nachhaltiges Grillvergnügen Das ist schon werkwürdig: deutlicher gesagt werden, wie un- Der „Undugu/Eine-Welt-Laden“ peratur und eine geringe und ge- Zwanzig ehrenamtliche Frauen und ser Herr uns herausfordert, die uns der Martins-Kirchengemeinde Es- ruchsarme Rauchentwicklung. Sie Männer unserer Martins-Kirchen- möglichen Schritte der Nächsten- pelkamp bietet nachhaltige Grill- ist auch gut für den Planeten. Um gemeinde setzen Liebe und Zeit ein liebe zu tun? – Der „faire Handel“ kohle an. Auf den Philippinen die deutsche Nachfrage zu bedie- für den „fairen Handel“. Sie tun das, lädt uns ein, Dinge des täglichen werden die Schalen der Kokosnuss nen, wird sonst meist Regenwald nicht weil sie nichts Besseres zu tun Bedarfs oder kleine Geschenke, mit direkt vor Ort zu Kohle verarbei- abgeholzt und zu Kohle verarbei- wüssten. Nur: Sie haben erkannt, denen wir anderen Freude machen dass es für jeden von uns eine Chan- wollen, auch da zu kaufen, wo nicht tet und verpackt. Dieses Produkt tet. Das zerstört viel Lebensraum ce gibt zu kleinen Schritten für eine auf Kosten der Erzeuger in Über- schafft den Kleinbäuerinnen und für Mensch und Tier und befeuert gerechtere Welt. Wir können nicht see die Preise gedrückt werden, Kleinbauern eine zusätzliche Ein- im wahrsten Wortsinn den Klima- die großen Weltprobleme lösen, die sondern wo es um gerechten Lohn nahmequelle, die sie für ihre Ge- wandel. Mit fairer Kohle zu grillen uns täglich in Zeitung und Fernse- geht. sundheitsfürsorge und die Bildung ist eine einfache Weise, etwas für hen nahekommen und bedrücken. Dafür steht seit über 40 Jahren in ihrer Kinder nutzen können. Diese Umwelt und für gerechten Handel Aber wir können kleine Schritte tun, unserer Gemeinde der „Undugu/ Kohle hat beste Qualität durch eine zu tun. die für viele bedürftige Menschen Eine-Welt-Laden“, der nun seinen hohe und gleichmäßige Brenntem- Ernst Kreutz eine große Hilfe sind. Als Chris- Platz im Thomas-Gemeindezent- ten fragen wir, was würde Jesus in rum gefunden hat. Die Ehrenamt- unserer heutigen Zeit und Welt, in lichen sorgen dafür, dass an jedem der es eine zum Himmel schreien- Vormittag dienstags bis freitags de Armut gibt, tun und seinen Jün- von 10 – 12 Uhr und nachmittags gerinnen und Jüngern auftragen? auch dienstags bis donnerstags von ukt Das Evangelium gibt eine sehr klare 15 – 17 Uhr jeder seine Einkaufs- MEIN i n g s prod Liebl m Antwort in Matthäus 25, 31-46. Da wege auf der Breslauer Straße mit aus d e aden identifiziert unser Herr sich mit einem Besuch im Undugu-Laden n d ugu-L U den Hungernden und Fremden verbinden kann. Es sind nur weni- und sagt: Ich bin hungrig, gebt ihr ge Schritte von den großen Märkten mir zu essen? Ich bin ein Fremdling, über die Isenstedter Straße in das nehmt ihr mich auf? Teilt ihr mit neue Thomasgemeindezentrum, Biologisch angebaute und fair gehandelte Trocken- mir, was ihr habt? Kann uns noch wo sie erwartet werden, sich umse- früchte wie beispielsweise Ananas oder Mangos hen können und überlegen, was aus können bei uns im Undugu-Laden gekauft werden. der Vielfalt der Waren – Kaffee, Tee, Ich persönlich greife sehr häufig und gerne bei den Ananas Süßigkeiten oder Geschenkartikeln zu, da sie lecker schmecken, nur Fruchtzucker enthalten UNDUGU en usw. – sie brauchen. Nach Möglich- und ohne Zusatz von Konservierungsstoffen sind. Der per- Lad keit ist der Laden auch sonntags nach dem Gottesdienst geöffnet. fekte Energielieferant für die Zwischenmahlzeiten. Auch meine Enkelkinder lieben diesen gesunden Snack und be- Eine-Welt-Laden Unser Wunsch ist es, dass es bald kommen diesen des Öfteren als Überraschung geschenkt. neue Öffnungszeiten heißt: Geöffneter Undugu-Laden – Die Kleinbauern in Tansania freuen sich, und bei uns in Dienstag-Freitag 10.00-12.00 Uhr und die Menschen nutzen dieses Deutschland kommt es auch gut an. Dienstag-Donnerstag 15.00-17.00 Uhr wichtige Angebot! Nelli Bürkle Ernst Kreutz
30 Dienstjubiläum Dienstjubiläum 31 Viele unvergessene Fahrten haben wir in 25 Jahren mit ihm erlebt. Die gute Seele: Arnhold Steffan Als Arnhold Steffan im Frühsommer 1995 Die größte Herausforderung kam mit dem seinen Bus – an Bord die Espelkamper Kantorei geplanten Neubau des Gemeindezentrums und und Pastor Hageböke – gen Schweden nach dem ungeplanten Brand unseres Kirchturms. Borås steuerte, ahnte er wohl nicht, dass diese Arnhold Steffan war von Anfang an mit im Team Fahrt sein Leben nachhaltig verändern sollte. des Bauausschusses und begleitete so den Neu- Bis dahin saß er hauptberuflich hinterm Steuer bau intensiv. Und als der Brand dann alle Pla- großer Busse und war für die Firma Thieker in nungen über den Haufen warf, zeigte er einmal halb Europa unterwegs. mehr, dass er wirklich „ein Mann für alle Fälle Irgendwann auf dieser Fahrt erzählte Pastor ist“. Zusammen mit Kirchbaumeister Kurt Hen- Hageböke von der frei werdenden Küsterstelle ning verhinderte er oft geistesgegenwärtig den der ev. Martins-Kirchengemeinde und fragte ihn, einen oder anderen Fauxpas der Handwerker, ob er nicht Lust hätte, sich zu bewerben. räumte aus, räumte wieder ein, leerte das Tho- Was er dann auch tat – und zwar mit Erfolg. mashaus, das Haus der Gemeinde – der Platz Anfangs war er für die Martinskirche und reicht hier nicht aus, um alles aufzuzählen. den Schwedenkindergarten zuständig. Mit der Immer da, immer zuverlässig, nie um eine Lö- Aufgabe der Martinskirche verlagerte sich sein sung verlegen – solche Mitarbeiter zu haben, das Arbeitsschwerpunkt in Richtung Ostbezirk zur ist nicht selbstverständlich. Thomaskirche, dem Thomashaus und dem spä- Außerdem ist er Ansprechpartner für alle Küs- teren Haus der Gemeinde. Der Kindergarten terinnen und Küster des Kirchenkreises und hat „Hand in Hand“ kam dazu. stets ein offenes Ohr für ihre Probleme. Arbeit gab es in Hülle und Fülle, nichtsdesto- Wichtig ist ihm sein Glaube, von da holt er sich trotz und gegen allen Widerstand wurden von die Kraft, um die vielfältigen Aufgaben immer höherer Stelle die Stunden reduziert. So fuhr wieder anzugehen und zu bewältigen. Arnhold Steffan in Teilzeit wieder für die Firma Von allen an dieser Stelle ein dickes Danke- Arnhold Steffan Thieker. Und davon profitierte dann auch unsere schön, lieber Arnhold! Gemeinde. Wir hatten plötzlich nicht nur einen Carola Zschocke Küster, sondern auch unseren „eigenen“ Busfah- rer. Der uns zu allen anstehenden Anlässen, als da waren Chorfahrten, Gemeindeausflüge u.v.a. zuverlässig chauffierte. Viele unvergessene Fahr- ten haben wir mit ihm gemeinsam erlebt – und werden nach Corona hoffentlich noch viele erle- ben! Mit Stolz chauffierte er dann auch den knall- roten Aufsitzrasenmäher, den die Gemeinde an- schaffte. Die Mitarbeire:innen Heidrun Wiegmann, Sabine Krüger, Katja Gläser und Tobias Krügel gratulierten dem Jubilar.
32 Gottesdienst erklärt Gottesdienst erklärt 33 Das Abendmahl Im Gottesdienst kommt Gott uns nahe im bi- die Abendmahlsgemeinde, so geht blischen Wort, das gelesen und gepredigt wird, es heute heller und heiterer zu. Aus und in den Sakramenten, die wir nach der Stif- guten theologischen Gründen! tung Jesu feiern. Ist die Taufe das Sakrament Herkömmlich war die Abend- des Anfangs im christlichen Glauben, so ist das mahlsfrömmigkeit nur auf die Abendmahl das Sakrament des Weges, auf dem Sündenvergebung konzentriert. das wandernde Gottesvolk immer neu gestärkt Der Teilnahme am Abendmahl wird. Darum ist es gut, dass viele Gemeinden ging eine Beichte voran, sei es eine inzwischen mehr als nur einmal im Monat das persönliche oder eine gemeinsame Abendmahl feiern. Auch im Ablauf der Liturgie Beichte der versammelten Gemein- Der bereitete Abendmahlstisch zeigt sich die gewachsene Hochschätzung des in der Thomaskirche Abendmahls. Als dritter Teil ist das Abendmahl de. Die Älteren haben es noch im fester Bestandteil des Gottesdienstes. Die Agen- Ohr: „Ich armer, elender, sündiger Mensch ... Ist de, das Evangelische Gottesdienstbuch, betrach- dies euer aufrichtiges Bekenntnis... Auf dies euer tet es als Normalfall, dass im Gottesdienst auch Bekenntnis hin verkündige ich euch ...“ das Abendmahl gefeiert wird. Der Ernst beim Abendmahl war von der Sorge Das Abendmahl kann knapp gestaltet oder li- um die persönliche Würdigkeit getragen. Man turgisch reicher entfaltet sein. Unabdingbar sind hatte das Wort des Paulus im Ohr: „Wer unwür- die Einsetzungsworte, das Vaterunser, die Aus- dig von dem Brot isst oder von dem Kelch des teilung und der Dank an Gott. Welche Gebete Herrn trinkt, der wird schuldig sein am Leib und und Gesänge zur Abendmahlsfeier gehören, ist Blut des Herrn“ (1. Korinther 11,27). Aber Paulus durch die konfessionelle Prägung einer Gemein- meinte mit „unwürdig“ nicht ein religiöses De- de mitbestimmt. In den unierten Gemeinden, die fizit, sondern ein liebloses Verhalten gegenüber liturgisch eher in lutherischer Tradition stehen, den Schwestern und Brüdern. Das Abendmahl sind das außer dem Präfationsgebet (Lobgebet) verbindet nicht nur mit Christus, sondern auch die Gesänge Sanctus (Dreimalheilig) und Agnus die Christen untereinander! Dei (Christe, du Lamm Gottes). Auch die Gemeinschaftsmahle Jesu, von denen Mit der Feier des Abendmahls ist eine Fül- die Evangelien erzählen, erschließen die soziale le praktischer Fragen verbunden, die in vielen Gemeinden diskutiert werden. Zum Beispiel: Dimension des Abendmahls: Am Tisch Jesu fin- Nehmen wir Brot oder Oblaten, Wein oder Trau- den ausgegrenzte Menschen in die Gemeinschaft bensaft? Wie gestalten wir die Austeilung? Sind Gottes und der Menschen zurück. Seltsam, wenn getaufte Kinder willkommen? Auch auf diese da keine Freude aufkäme! Das Abendmahl mit praktischen Fragen gehen die folgenden Ab- einer festlichen Mahlzeit zu verbinden, getauf- schnitte ein. te Kinder einzuladen, in Liedern die Freude an In jüngerer Zeit wird das Abendmahl nicht nur der Gemeinschaft mit Gott und untereinander häufiger, sondern auch fröhlicher gefeiert. Präg- auszudrücken, dies alles lässt uns mit Ernst und ten früher dunkle Kleidung und ernste Stimmung festlicher Fröhlichkeit Abendmahl feiern.
34 Gottesdienst erklärt 35 Wer ist zum Abendmahl eingeladen? Die Ökumene antwortet auf die Frage, wer am Abendmahl teilnehmen darf: alle, die durch die Raumgestaltung Taufe zur Gemeinschaft des Leibes Christi gehö- ren. Orthodoxe und römisch-katholische Kirche Fassadenschutz beschränken die Teilnahme auf die eigenen Mit- wir WDV-Systeme Bodenbelagsarbeiten glieder. Die evangelische Kirche lädt in eucharis- tischer Gastfreundschaft auch Christen anderer machen�s Konfession ein – weil es letztlich nicht die Kirche, sondern Jesus Christus, der Herr der Kirche, ist, richtig! der zu seinem Mahl lädt. Die Kirchen des Westens, das heißt die römi- Dr. Erich-Naue-Str. 3 • D- 32339 Espelkamp • fon. 05772 - 3196 sche und die aus ihr hervorgegangenen evange- mail. info@maler - franzsack.de • web. www.maler - franzsack.de lischen Kirchen, halten seit dem Mittelalter ein elementares Verstehen des Abendmahls für not- wendig und haben deshalb Altersgrenzen für die Teilnahme eingeführt. Auf evangelischer Seite ist die erste Abendmahlsteilnahme deshalb her- kömmlich an die Konfirmation geknüpft – und das bleibt oft die einzige. Aus theologischen, pä- dagogischen und lernpsychologischen Gründen Pflege gGmbH hat die evangelische Kirche Kindern den Zugang zum Abendmahl eröffnet. Vom Vorschulalter an gibt es viele Möglichkeiten, Kindern das Geheim- nis des Abendmahls zu erschließen – vor allem dadurch, dass sie es mitfeiern. In Gemein- den, die diesen Schritt getan haben, führt die Teilnahme von Kindern am Abendmahl oft zu einer vertieften Abend- mahlserfahrung auch der Erwachsenen. Ilsabe Seibt und Martin Evang Kinder beim Abendmahl, hier in Knesebeck (Niedersachsen) Foto: Jens Schulze / epd
36 Gruppen und Termine Alle Termine dieser Seite unter Vor- behalt. Die tatsächliche Durchfüh- Festtag 37 rung der Veranstaltungen ist stark von der weiteren Entwicklung der Corona-Situation abhängig. Frauenkreis Thomas-Zentrum Di. 21.09. 15:30 Uhr Frauen im Gespräch: Ein Schlüsselmoment für den Glauben. mit Inge Sauerbrey Di. 19.10. 15:30 Uhr Diakonische Gemeinde – was heißt das für uns? mit Diakonin Liane Stork Di. 16.11. 15:30 Uhr „Wie ein Fest nach langer Trauer“ Der Glaube feiert das Leben! mit Inge Sauerbrey Di. 21.12. 15:30 Uhr Wir feiern Weihnachten: Frieden auf Erden?! mit Inge Sauerbrey Frauenkreis am Donnerstag Thomas-Zentrum Do. 07.10. 16:30 Uhr Wozu das Viele, wenn weniger genügt? Ist weniger mehr? Was macht (meinen) Reichtum aus? Do. 04.11. 16:30 Uhr Der Herbst: Jahreszeit und Lebensabschnitt. Do. 02.12. 16:30 Uhr Wir feiern Advent Konfirmiert wurden am 20. Juni 2021 in der Thomaskirche durch Pfarrer Friedrich Stork: Leonie Bindewald, Eileen Franke, Lilly Kröger, Nicole Schmidt, Evelin Zarvin, Jan Bidenharn, Jamie Dresing, Justus Dyck, Maurice Gottschlich, Henry Hülsewig, Manuel Krebs, Alexander Loginow, Julian Frauenhilfe Thomas-Zentrum Merkel, Tim Reger, Marcel Steiner und Jamie Warkentin Mi. 06.10. 15:00 Uhr Herbst und Erntedank — in Geschichten und Liedern Pfarrerin K. Wortmann / Marlies Meyer Mi. 10.11. 15:00 Uhr „Sollt ich meinem Gott nicht singen?“ Paul Gerhardt-Lieder kurz notiert Pfarrerin K. Wortmann / Marlies Meyer Gebet an der Weltkugel Mi. 01.12. 15:00 Uhr „Advent und Weihnachten“ in Liedern und Erzählungen Die Martins-Kirchengemeinde Espelkamp lädt ein zu wöchentlichem Gebet Pfarrerin K. Wortmann / Marlies Meyer in der Thomaskirche. Dort ist im Eingangsbereich vor dem Vertrei- bungsfenster ein eindrücklicher Raum entstanden mit dem Tauf- Männerkreis Thomas-Zentrum stein aus der Martinskirche und dem Kruzifix aus der Michaelskir- che. Hier steht die vor 25 Jahren von Dieter-Karl Sussiek gestiftete Mo. 13.09. 19:30 Uhr „Wie könnte die Kirche von morgen aussehen?“ Weltkugel. Sie lädt ein, an Menschen in der Nähe und der Ferne zu mit Kantor Tobias Krügel denken und die Nöte Einzelner, der Kirche und der Welt vor Gott zu Mo. 11.10. 19:30 Uhr „Diakonie im Wettbewerb“ bringen. Man kann auch ein Licht anzünden zu ganz persönlichem mit Herrn Pfarrer Bäumer Gedenken. Mo. 08.11. 19:30 Uhr „Was die Worte Jesu uns heute noch zu sagen haben“ An jedem Montag versammeln sich dort um 18 Uhr Christen zum „Gebet an der Welt- mit Frau Weber kugel“. Seit einigen Wochen sind von der Martins-Kirchengemeinde Karten im Umlauf, auf denen Gebetsanliegen genannt werden können, die hier vor Gott ausgesprochen Mo. 13.12. 19:30 Uhr „Klimawandel und Wetterphänomene und ihre Auswirkung werden. Beter sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen. auf unsere Region“ mit Herrn Föst Es gelten noch die nötigen Vorsichtsmaßnahmen in der Coronazeit mit Namensein- trag, Abstand und beim Zusammenkommen die Mund-Nasen-Maske. Weitere Termine entnehmen Sie bitte unserer Homepage: www.Martins-Kirchengemeinde.de und dem Monatsblatt. Ernst Kreutz
38 Konzerthinweis 39 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland „Musikalische Reise durch das Judentum“ In Kooperation mit der Stadt Erläuterungen über Bräuche, Espelkamp, dem Bürgerverein Ge- Lyrikrezitationen und Streifzüge stringen e.V. und dem Forum Bür- durch die jüdische Geschichte vom gerhaus und Veranstaltungen lädt Mittelalter bis heute sowie die be- die Ev. Martins-Kirchengemeinde rühmte jüdische Prise Humor ver- Espelkamp zu einem musikalischen vollständigen dieses kulturelle Ka- Reise durch das Judentum mit der leidoskop. Sängerin Esther Lorenz und dem „Am Ende lösten sich die Zuhörer Gitarristen Peter Kuhz. tief bewegt in der Erkenntnis, den Das Konzert findet statt am Sonn- uralten Puls des Judentums gefühlt tag, den 19. September, ab 19.00 zu haben - einen Atemzug lang.“ Uhr in der Thomaskirche an der (Rheinische Post) Breslauer Straße. Der Eintritt be- Mit der Veranstaltung möchten trägt 5,-€ die Veranstalter zugleich an 1700 Mit dem Programm „Donna Don- Jahre jüdischen Lebens in Deutsch- na“ benannt nach dem berühmten land erinnern: Ein Dekret des römi- jiddischen Lied von Sheldon Secun- schen Kaisers Theodosius aus dem da, das sich metaphorisch mit dem Jahr 321 n. Chr. an die Stadt Köln Warschauer Getto beschäftigt, prä- gilt als frühester Beleg für die Exis- „Zweifach meisterhaft.“ sentiert die Sängerin Esther Lorenz tenz einer jüdischen Gemeinde jen- israelische und spanisch-jüdische seits der Alpen. Musikkultur. Auch das Ostjuden- Es gelten die zum Zeitpunkt des tum mit seiner reichen lyrischen Konzerts aktuellen Corona-Bestim- wie geistlichen Welt findet Raum. mungen. Mit „Hinach Yaffa“ hat der Chan- Pfr. Friedrich Stork sonkomponist und -sänger Georges Moustaki das romantische Hohelied der Bibel musikalisch festgehalten Am Hexenhügel 9 | 32339 Espelkamp-Frotheim Telefon 0 57 72 / 9 94 20 | Fax 0 57 72 / 9 94 33 – „Wie schön bist Du meine Freun- E-Mail info@zimmerei-dyck.de | www.zimmerei-dyck.de din, wie schön“. Esther Lorenz be- singt den „Abend der Rosen“ in „Erev shel shoshanim“ - ein Liebes- Wir freuen uns, dass wir seit über 30 Jahren unseren Gemeinde- lied, das oft auf Hochzeiten gespielt und gesungen wird und zitiert ein brief zum Großteil aus Spenden finanzieren können und bedan- beliebtes israelisches Schlaflied mit ken uns herzlich bei allen privaten Spendern und bei den Firmen, „Numi, Numi“, das die Rückkehr die uns durch ihre Inserate in „unsere gemeinde“ unterstützen. des „Abbas“ verspricht – der hebrä- Esther Lorenz ische Kosename für Papa. und Peter Kuhz
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