MBZ Der Milchzahn, das Problemkind - Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen - KZV Berlin
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MBZ 05 2016 Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen Der Milchzahn, das Problemkind h t! r ec g un m m m l S ti rsam I h r ve 6 er .201 e t S i ertr .06 e z e n Z V-V 14 is t K b Nuahl zu 1.05 r . W 3
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Aus der Redaktion MBZ 05 2016 Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen Der Milchzahn, das Problemkind t! r echlung mm m Sti rsam Ihr reterve .2016 Sie ert n V-V 14 .06 tze KZ bis Nuahl zur 1.05. W 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser! Studien belegen: Die Mundgesundheit der Bevölkerung hat sich in P Die aktuelle Amtsperiode des Vorstandes der Kassenzahnärztli den letzten 20 Jahren erheblich verbessert. Im internationalen Ver chen Vereinigung Berlin (KZV Berlin) neigt sich dem Ende zu. Die gleich nimmt Deutschland bei der Mundgesundheit von Kindern Wahl zur KZV-Vertreterversammlung startet am 31.05. und endet und Jugendlichen einen Spitzenplatz ein. In der Breite der zahn am 14.06.2016. Für Dr. Karl-Georg Pochhammer, stellv. Vorsitzen medizinischen Versorgung hat Deutschland insgesamt einen ho der des Vorstandes, Anlass, den Blick zurück auf die vergangenen hen Versorgungsgrad erreicht. Für diese Erfolgsgeschichte gibt es fünf Jahre zu werfen. In seinem Leitartikel auf Seite 6 berichtet er, einen Grund: Konsequenter als in anderen Gesundheitsbereichen was der KZV-Vorstand für die Berliner Zahnärzte erreicht hat. wird auf Prävention gesetzt. P Nach langen Anlaufschwierigkeiten ist inzwischen die zahnmedi Zahnmedizinische Präventionsleistungen der gesetzlichen Kran zinische Versorgung der Flüchtlinge in unserer Stadt durch den Se kenkassen setzen aber erst ab dem 30. Lebensmonat ein; so nat so organisiert, dass das außerordentliche ehrenamtliche Enga mit besteht eine vertragszahnärztliche Versorgungslücke zwischen gement vieler Zahnärztinnen und Zahnärzte in den Notunterkünften dem Durchbruch des ersten Zahns und dem 30. Lebensmonat. umstrukturiert werden kann. Die aktuelle Entwicklung auf Seite 19. Und das spiegelt sich in der Mundgesundheit der Kleinsten wi der. Dass Berlin hier keine Ausnahme bildet, zeigt der Blick auf die P 2016 kann das Berliner Hilfswerk Zahnmedizin (BHZ) bereits Zahl der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen auf sein 15-jähriges Bestehen zurückblicken. Sein Vorsitzender, Dr. zwischen den Jahren 2007 und 2015 aller anspruchsberechtigten Christian Bolstorff, berichtet auf Seite 24 über die Schwerpunk Kinder zwischen dem 30. und 72. Lebensmonat. Gibt es vielleicht te der Arbeit des gemeinnützigen Vereins und welche Projekte im darüber hinaus noch Probleme an anderer Stelle? Laufe der Jahre unterstützt werden konnten. In unserem Titelthema ab Seite 10 zeigen wir auf, welchen Ansatz P Die Übernahme einer Einzelpraxis war 2014 die häufigste Form die Berliner Zahnärzteschaft verfolgt, das Problemkind „Milchzahn“ der zahnärztlichen Existenzgründung. Wurde eine Einzelpraxis anzugehen, und auf welche Hindernisse sie dabei stößt. Als Play übernommen, belief sich das Finanzierungsvolumen auf 323.000 er im Gesundheitswesen hat sich die Kassenzahnärztliche Bundes Euro. Aber ist der Kauf tatsächlich der Königsweg, den Traum von vereinigung in Politik und Gremien Gehör verschafft. Erste Maß der eigenen Praxis zu verwirklichen? Ist Leasing günstiger? Steuer nahmen, die zahnärztliche Versorgung der Kleinsten zu verbessern, berater Daniel Dommenz nimmt ab Seite 52 beide Modelle un wurden ergriffen. ter die Lupe. Die Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahn Eine anregende Lektüre wünscht erkrankungen e. V. nahm gemeinsam mit dem Zahnärztlichen Dienst Treptow-Köpenick an der Messe „Babymania“ teil. Seite 15 Vanessa Hönighaus MBZ 05 2016 3
Inhalt Foto: Fotoimpressionen - fotolia.com 22 Foto: lagom - fotolia.com Beruf & Politik GKV-Zahlen 16 Wahl zur KZV-Vertreterversammlung 18 Barrierefreier Praxisumbau 18 10 Flüchtlingshilfe umstrukturiert 19 Masterplan Integration 19 Das GOZ-Referat als Dienstleister 20 A us der Redaktion 3 Zahnmedizin L eitartikel 6 Passivrauchen erhöht Kariesrisiko 22 15 Jahre BHZ 24 M eldungen 8 Mitgliedsantrag BHZ 25 Dienstagabend-Fortbildung T hema der Zahnärztekammer 25 Der Milchzahn, das Problemkind 10 Fortbildungen der KZV 26 Berliner KinderZahnPass 14 Das Kursangebot des Philipp-Pfaff-Instituts 44 Die LAG auf der Babymania 15 Anatomie des Implantationsortes 66 Anzeige Verbund dentaler Netzwerkpartner Berlin-Brandenburg Wir sind Partner aus den Bereichen Recht, Steuern, Know-how für Niederlassung und Praxisalltag Finanzen, Versicherung, Zahnmedizin, Zahntechnik, Dentalhandel und Abrechnung mit langjähriger Innovationstag mit Sushi-Kurs Themen: Implantologie, Lachgassedierung und Hygiene 27.05.2016 Erfahrung in der Beratung und Begleitung von Zahnmedizinern. Notfalltraining für das Praxisteam - Teil 1 11.06.2016 Die bestmögliche Versorgung des Patienten in Notfallsituationen Fokussiert auf die wichtigsten Bereiche des Praxis- Dental English Workshop alltags geben wir Ihnen wertvolles Handwerkszeug 17.06.2016 Patientenansprache in Englisch mit und beraten Sie zu betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Themen. GOZ-Seminar 22.06.2016 Richtig abrechnen – Richtig werben VERGABE VON FORTBILDUNGSPUNKTEN! Melden Sie sich jetzt an: Weitere Themen, Termine und Informationen finden Sie auf www.vdnbb.de telefonisch unter 030 - 31 95 96 20 oder online unter www.vdnbb.de 4 MBZ 05 2016
Inhalt Foto: contrastwerkstatt - fotolia.com 52 Foto: Jean-Marie Guyon - 123RF G OZ & BEMA Leistungsberechnung ECC 46 Berechnung der Kinderbehandlung 47 56 Zweimalige Abrechnung der IP4 48 R echt Unverhältnismäßige Abmahnung 50 Notdienst Leasing oder Kauf 52 Zahnärztlicher Notdienst 27 Kieferorthopädischer Notdienst 42 P raxis & Team Neue DH und Aufstiegsfortbildung FZP 54 Kalender Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement 56 Termine der Fraktionen Mai 2016 66 A mtliches Ansprechpartner 65 Sitzungstermine des Zulassungsausschusses 58 Impressum 63 P anorama Neu in der Leihbücherei 59 Rubrik-Anzeigen 60 Anzeige MedConsult MedConsult Wirtschaftsberatung Wirtschaftsberatung fürfürmedizinische medizinischeBerufe Berufe Praxisverkauf Praxisverkauf Burkhardt Burkhardt Otto Otto Praxiswertermittlung Praxiswertermittlung Olaf Steingräber Kauf- Kauf- undund Mietvertragsabwicklung Mietvertragsabwicklung Olaf Steingräber Vermittlung von Kaufinteressenten Volker Schorling Vermittlung von Kaufinteressenten Unterstützung bei Vertrags- Unterstützung bei Vertrags- Arztsitzausschreibungen Arztsitzausschreibungen FAB Praxiskauf FAB Praxiskauf Niederlassungsberatung Investitionsberatung Investitionsberatung Niederlassungsberatung Finanzierungsvermittlung MedConsult Finanzierungsvermittlung Versicherungen MedConsult Wirtschaftsberatung für Versicherungen Wirtschaftsberatung medizinische Berufe oHG für Praxiskooperation medizinische Giesebrechtstraße Berufe 6 • 10629 oHG Berlin Praxiskooperation Job-Sharing Partnerschaften Giesebrechtstraße 6 • 213 Tel.: 213 90 95 • Fax: 10629 Berlin 94 94 Job-Sharing Partnerschaften MVZ-Konzepte Tel.: 213 90 E-mail: 95 • Fax: 213 94 94 info@fab-invest.de MVZ-Konzepte E-mail: info@fab-invest.de MBZ 05 2016 5
Leitartikel KZV-Wahl Zeit für eine Bilanz Liebe Kolleginnen und Kollegen, so kurz vor der Wahl ist es Zeit, Bilanz zu ziehen – danach geht der Datenschutzkontrollausschuss sowie dem Ausschuss für die Com- Blick dann direkt wieder nach vorne. pliance-Richtlinien. Diese Arbeit, gerade im G-BA, ist oft sehr müh- Gemeinsam mit meinen Vorstandskollegen nahm ich Anfang sam. Sie ist aber wichtig, um nicht fachfremden Personen, also 2011 die Arbeit für die jetzt endende Legislaturperiode auf. Die Vertretern von Krankenkassen, Krankenhausgesellschaften, Ärzten vergangenen fünf Jahre waren geprägt von einem konstruktiven und Patientenvertretern, das Ruder zu überlassen. Mit der Gremi- Miteinander – sowohl nach innen als auch nach außen. Anders als enarbeit nutzen wir unser Recht, die Sachlage aktiv zu gestalten die Ärzte scheinen sich die Zahnärzte in Berlin darauf zu besinnen, und so die Zumutungen für die Kollegenschaft weitgehend erträg- an einem Strang zu ziehen. Ruhig war die Zeit allerdings nicht. Vie- lich zu halten. le Gesetzesvorhaben mussten mitgestaltet und umgesetzt, zahlrei- Ein weiterer Punkt: Die KZV-Verwaltungskosten konnten von 1,75 che Vertragsverhandlungen geführt werden. Letztlich konnten aber Prozent in 2010 auf 1,5 Prozent in 2016 gesenkt werden. Und das (sehr) positive Ergebnisse für die Berliner Kollegenschaft erzielt trotz der Steigerung der Gehälter unserer Mitarbeiter um 13,5 Pro- werden; allein das zählt. zent. Diese orientieren sich nämlich an den Tarifabschlüssen im öffentlichen Dienst. Auch große Son- derbelastungen durch notwendige In- vestitionen in Sanierung und Moder- Ein konstruktives und nisierung unseres Zahnärztehauses, in vertrauensvolles Miteinander Verbesserung und Aktualisierung un- serer Prozessstrukturen in der Verwal- ist wichtig für eine Foto: KZV Berlin tung und IT (um Ihnen auch weiterhin erfolgreiche Arbeit. einen zuverlässigen und qualitätsori- entierten Service zu bieten) standen dem nicht im Weg. Verantwortungs- Was steht am Ende unter voll mit Ihren Geldern umzugehen, ist für uns eine Selbstverständ- dem Strich? Da sind vor allem lichkeit. Übrigens: Im Bundesvergleich hat die KZV Berlin eine der die Verhandlungen mit den kostengünstigsten Verwaltungen bezogen auf die Kosten pro Zahn- Dr. Karl-Georg Pochhammer, Stellvertretender Vorsitzender des Krankenkassen(verbänden), arzt oder Kosten pro Fall. Vorstandes der KZV Berlin also Ihre Honorare. Während Ganz nebenbei entstand mit dem Senator für Gesundheit und zu Beginn dieser Amtszeit Soziales, Mario Czaja, und seiner Staatssekretärin für Gesundheit, der Punktwert bei der AOK Emine Demirbüken-Wegner, ein Vertrauensverhältnis, wie wir es 0,8160 Euro und bei den Ersatzkassen 0,8110 Euro betrug, gilt heu- mit den Vorgängern in den vergangenen 20 Jahren nicht mehr te bei fast allen Krankenkassen ein Punktwert von – richtig – über hatten. Ein Erfolg dieser Zusammenarbeit ist z. B. das Zentrum für einem Euro: eine Steigerung um 24 Prozent* oder durchschnitt- die Behandlung von Menschen mit Behinderung am Vivantes Kli- lich vier Prozent pro Jahr. Dieser Punktwert allein ist aber nicht aus- nikum Neukölln mit der Möglichkeit zur stationären Aufnahme. schlaggebend. Was hilft eine Punktwert-Erhöhung, wenn gleichzeitig Dass die genannten Punkte keine abschließende Aufzählung sind, damit massive Budgetüberschreitungen und damit Honorarkürzun- muss nicht weiter erwähnt werden. Betont werden muss, dass es gen einhergehen? Erfolgreich waren die Verhandlungen, weil es das Verdienst des gesamten Vorstandes ist. Ein konstruktives und dem Vorstand gelang, parallel die Gesamtvergütung deutlich anzu- vertrauensvolles Miteinander ist dabei unumgänglich. heben – über die Punktwertsteigerungen hinaus. Seit 2011 wuchs Nun steht wieder die Wahl zur Vertreterversammlung der KZV Ber- unser Berliner Budget um über 30 Prozent. lin an; und meine Bitte an Sie lautet: Nehmen Sie an den Wahlen Im Ergebnis: Anhebung der Grenzwerte im Honorarverteilungs- teil! Es ist Ihre KZV Berlin! maßstab (HVM), Budgetüberschreitungen von deutlich unter 0,25 Prozent und damit Rückzahlungen von mindestens der ersten Ihr zwei HVM-Kürzungsstufen, 2014 und 2015 sogar der ersten drei. Das bedeutet, dass für 2015 nur noch ca. 200 Praxen in die Kür- zung kommen. Des Weiteren intensivierte der KZV-Vorstand seine Mitarbeit in verschiedenen Gremien von KZBV und Gemeinsamem Bun- desauschuss (G-BA): AG IT, Zulassung, Vertrag, QM, QS, dem Karl-Georg Pochhammer * Das heißt, eine Praxis, die 2011 an Kassenhonoraren (außer ZE) 100.000 Euro über die KZV Berlin abrechnete, erhält bei gleichem Abrechnungsvolumen heute da- 6 MBZ 05 2016 für 24.000 Euro mehr.
UNIVERSITÄT TRIFFT PRAXIS Knochenaufbau vs. Sofortversorgung Veranstaltungsort ist die Elbkuppel des HOTEL HAFEN HAMBURG mit einem sensationellen Blick auf den Hamburger Hafen. 4. EURO OSSEO 2016 20 CME Bis zu 18. + 19.11.2016 | HOTEL HAFEN HAMBURG Punkte Kongress & 4 Workshops mit Hands-on DR. DENNIS P. TARNOW Der 4. EURO OSSEO 2016 bringt u.a. zwei der weltweit Direktor Columbia University führenden Zahnärzte zusammen. Zum einen Prof. Dr. College of Dental Medicine, Dennis Tarnow, erstmalig in Hamburg zu hören, der sich den New York Themen Ätiologie und Behandlungslösungen über Sofort- Interdisziplinäre Vorgehensweise implantationen in Extraktionsalveolen widmen wird. Zum im Management von Implantatmiss- anderen Prof. Dr. Paulo Malo, der Erfinder der All-on-4® erfolgen im ästhetischen Bereich Methode und Weiterentwickler des Zygoma Implantats. Das MALO CLINIC Protokoll hat die Oralchirurgie, insbe- sondere hinsichtlich der Implantologie und festsitzenden Versorgungen, revolutioniert. Prof. Dr. Dr. Max Heiland ist der DR. PAULO MALO dritte herausragende Referent auf diesem Gipfeltreffen der Präsident der MALO CLINIC internationalen Expertise im Fachgebiet der Implantologie: Health & Wellness, Lissabon Hochmodernes Rehabilitations- UNIVERSITÄT TRIFFT PRAXIS verfahren bei Zahnlosigkeit: Knochenaufbau vs. Sofortversorgung Das MALO CLINIC Protocol Veranstalter: Veranstaltungsort: WEITERE INFOS UND ANMELDUNG UNTER European Academy of Hotel Hafen Hamburg Implant Dentistry, EAID Seewartenstraße 9 www.euro-osseo.com Heegbarg 29 | 22391 Hamburg 20459 Hamburg Tel. +49 - (0) 40 - 602 42 42 Die Teilnehmerzahl ist limitiert. Tel. +49 - (0) 40 311130 www.euro-osseo.com Zimmerkontingent mit Discount Rate.
Meldungen Brückentag 06. Mai Geschäftsstellen geschlossen D ie Geschäftsstellen der Zahnärztekammer Berlin, der Kas- Foto: Xavier Allard - fotolia.com senzahnärztlichen Vereinigung Berlin und des Versorgungs- werks der Zahnärztekammer Berlin bleiben Freitag, 06. Mai 2016, geschlossen. Am darauffolgenden Montag, 09. Mai 2016, sind wir zu den bekannten Zeiten wieder für Sie erreichbar. ZÄK | KZV | VZB Berlin und Brandenburg Spenden Gemeinsames Das BHZ konnte wieder helfen klinisches Krebsregister D er Vorstand des Berliner Hilfswerks Zahnmedizin konnte in seiner Sitzung im März 2016 wieder Spendengelder verteilen. Die unterstützten Projekte konnten zuvor „Wunschzettel“ einreichen. Es erhielten: B randenburg und Berlin schaf- fen ein gemeinsames klinisches Krebsregister und unterzeichne- ten hierfür einen entsprechenden Staats- vertrag. Ziel ist es, die onkologische Ver- • die Praxis in Lichtenberg: • die Praxis am Ostbahnhof: • Special Olympics: • Fixpunkt e. V.: 3000 Euro u. a. für eine Schrankzeile 2000 Euro u. a. für Lupenbrille und Winkelstück 2000 Euro u. a. für Verbrauchsmaterial 1500 Euro u. a. für Material und EDV-Wartung sorgung in beiden Ländern zu verbessern. Der Vorstand dankt allen Spendern, die das ermöglicht haben! Siehe auch Seiten 24/25 Trägerin des bundesweit einzigen länderü- bergreifenden Krebsregisters soll die „Klini- Dr. Christian Bolstorff, Vorsitzender BHZ e. V. sches Krebsregister für Brandenburg und Berlin gGmbH“ werden, die im Septem- ber 2015 als Tochtergesellschaft der Lan- Einladung desärztekammer Brandenburg gegründet wurde. 11. Europatag der BZÄK Das Abgeordnetenhaus von Berlin und A der Landtag Brandenburg müssen jeweils noch ein Zustimmungsgesetz zu diesem m 01. Juni 2016 findet der 11. Eu- Staatsvertrag beschließen, damit das ge- ropatag der Bundeszahnärztekam- meinsame klinische Krebsregister zum mer (BZÄK) im Tieranatomischen 01.07.2016 freigeschaltet werden kann. Theater der Humboldt-Universität Berlin statt. Foto: Panoramo - fotolia.com Das Symposium unter dem Titel „Die Binnen- PM SenGesSoz | MASGF marktstrategie der Europäischen Kommission – Auswirkungen auf die Freien (Heil-)Berufe“ erfolgt in Kooperation mit dem Bundesver- band der Freien Berufe (BFB). Für ein stärkeres Wirtschaftswachstum will Foto: fotoliaxrender - Fotolia.com die Europäische Kommission berufsrechtliche Vorgaben zu Berufszugang und Berufsaus- übung prüfen. BZÄK und BFB möchten über die aktuelle Entwicklung informieren und de- ren Tragweite für alle Freien Berufe in Deutschland diskutieren. Weitere Informationen finden Sie online: www.bzaek.de bzäk 8 MBZ 05 2016
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Thema Zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder in den ersten Lebensjahren Der Milchzahn, das Problemkind D ie Lebensphase zwischen null und drei Jahren bis zum Durchbruch des voll entwickelten Milchzahngebisses ist prägend für das weitere Kariesrisiko im Milch- und bleibenden Gebiss. Das zeigen aktuelle Studien. Eine hohe früh- kindliche Karieserfahrung wirkt sich in einem signifikant erhöhten re den Kindern mit einem hohen Kariesrisiko helfen, ihre Mund- gesundheit zu verbessern. Im Übrigen kann für Kinder vor dem 30. Lebensmonat bisher nur die BEMA-Position 01 (Eingehen- de Untersuchung zur Feststellung von Zahn-, Mund- und Kiefe- rerkrankungen einschließlich Beratung) abgerechnet werden. Sie Kariesbefall im Erwachsenenalter aus, so ein Ergebnis einer Kohor- gilt grundsätzlich bei jedem Patienten als erste Maßnahme in ei- tenstudie über einen Zeitraum von 15 Jahren der Universität Wit- nem Behandlungsfall und ist immer in der 1. Sitzung anzustre- ten/Herdecke, die jüngst veröffentlicht wurde. Dieser Unterschied ben. Für den Fall, dass das Kind bei der Behandlung den Mund wurde sowohl bei den unversorgten als auch den behandelten ka- nicht öffnet, kann der Zahnarzt ein Beratungsgespräch abrech- riösen Zahnflächen festgestellt. Der Unterschied war ebenfalls an nen (Ä1 [Beratung] vor 01 [Untersuchung]). Die BEMA-Position der Anzahl fehlender Zähne er- 01 für die Vorsorgeuntersuchung kennbar. Bei der Mundhygiene ist je Kalenderhalbjahr abrechen- zeigten sich in der Tendenz De- bar, frühestens jedoch nach Ab- fizite im Vergleich zu Personen, lauf von vier Monaten. die im Milchgebiss kariesfrei wa- ren – sowohl an den Glattflächen Inanspruchnahme als auch in den Zahnzwischen- zahnärztlicher Vorsorge räumen. untersuchungen Trotz der hohen Bedeutung der ersten Lebensmonate für ein Ziel der Zahnärzteschaft ist es, gesundes Milchzahngebiss set- dass bei allen anspruchsberech- zen zahnmedizinische Präventi- tigten Kindern auch eine FU-Leis- onsleistungen der gesetzlichen tung erbracht wird. Betrachtet Krankenkassen jedoch erst ab wurden die Jahre 2007 bis 2015 dem 30. Lebensmonat ein. Der (siehe Tabelle). In diesem Zeit- BEMA sieht zahnärztliche Früher- raum ist in Berlin sowohl die An- kennungsuntersuchungen (FU) zahl der anspruchsberechtigten dreimal im festgelegten Zeitraum Kinder als auch die Anzahl der In- (Kinder vom 30. bis 72. Lebens- anspruchnahmen der FU-Leistun- Grafik: prodente e.V monat: 2 Jahre und 6 Monate gen gestiegen. Waren es im Jahr [vollendet] bis zum vollendeten 2007 noch 19.855 Kinder, bei 6. Lebensjahr) vor. Ausnahmen denen eine FU erbracht wurde, können beispielsweise bei ver- so waren es 2015 bereits mehr spätetem Zahndurchbruch oder als 37.000 Kinder. bei langdauernder Erkrankung Dagegen schwankt die Anzahl des Kindes, die einen Zahnarzt- der Kinder, die beim Zahnarzt wa- besuch nicht zuließ, sein. Zwi- ren – aber nur im Verhältnis zu schen zwei FU-Leistungen muss ein Mindestabstand von zwölf den anspruchsberechtigten Kindern. Die Anzahl der behandelten Monaten liegen. Des Weiteren gibt es Leistungen zur Individu- Kinder selbst ist von 2007 bis 2015 um 41,2 Prozent gestiegen. alprophylaxe, hier speziell die IP4 (lokale Fluoridierung der Zäh- So wurden zum Beispiel 2008 von insgesamt 81.027 anspruchs- ne). Sie dient der Zahnschmelzhärtung mit Lack, Gel oder Ähn- berechtigten Kindern 42.940 Kinder auch tatsächlich von einem lichem einschließlich der Beseitigung von weichen Zahnbelägen Zahnarzt behandelt (rund 53 Prozent), von denen jedoch letztlich und der Trockenlegung der Zähne. Die IP4 kann in der Regel nur 20.582 Kinder auch eine FU-Leistung erhielten. Die übrigen erst ab dem 6. Lebensjahr je Kalenderhalbjahr einmal abgerech- Kinder wurden anderweitig behandelt. Ob ihre Eltern eine FU-Leis- net werden – bei erhöhtem Kariesrisiko jedoch bereits ab dem tung für nicht erforderlich hielten oder diese aus anderen Grün- 30. Lebensmonat. Gesetzliche Grundlage für die Individualpro- den nicht erbracht wurde, kann letztlich im Einzelnen nur gemut- phylaxe bildet § 20 SGB V. Die Fluoridierung soll insbesonde- maßt werden. 2012 waren immerhin schon über 70 Prozent der 10 MBZ 05 2016
Thema über 87.000 anspruchsberechtigten Kinder beim Zahnarzt, aber jahr 2011/2012“. Hiernach ist der Anteil der Kinder mit einem be- eine FU wurde nur bei rund 28.100 Kindern erbracht. 2015 erhiel- handlungsbedürftigen Gebiss mit 16 Prozent bei den 3-Jährigen, mit ten von den behandelten Kindern 59 Prozent eine FU-Leistung – 35 Prozent bei den 6-Jährigen und mit 20 Prozent in der Altersgrup- der höchste Prozentsatz seit 2007. pe der 12-Jährigen weiterhin sehr hoch. Daten, die belegen, dass Im gleichen Zeitraum wurde die Anzahl der Kinder betrachtet, bei die intensive Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhü- denen eine IP4 erforderlich war. Während die Anzahl abgerechne- tung von Zahnerkrankungen e. V. (LAG Berlin) weiter erforderlich ist. ter Fälle zwischen 2007 und 2014 schwankte, ist sie 2015 deut- lich angestiegen. Dies resultiert mitunter auch aus der steigenden Vorsorgeprogramme der gesetzlichen Krankenkassen Anzahl der behandelten Kinder. 2007 wurde bei 6.796 Kindern auf Landesebene eine IP4 erbracht; 2015 waren es 9.738 – dies entspricht einem Anstieg um 43,3 Prozent. 2007 hatten, gemessen an der Anzahl Die Zahnärzteschaft beobachtet diese Entwicklung schon seit Jah- der anspruchsberechtigten Kinder insgesamt (79.751), 8,5 Pro- ren mit großer Sorge und appelliert an die Politik, zahnärztliche zent ein erhöhtes Kariesrisiko. 2015 lag der Prozentsatz bei 9,8. Vorsorgeuntersuchungen bereits mit dem ersten Zahn beginnen Gemessen an der Anzahl der Kinder, die von einem Zahnarzt be- zu lassen. Sie fordern, den GKV-Leistungskatalog zu erweitern, um handelt wurden, ist die Zahl höher: 2007 wurde bei fast 15,4 Pro- die beschriebene vertragszahnärztliche Versorgungslücke bis zum zent von 44.227 behandelten Kindern ein erhöhtes Kariesrisiko 30. Lebensmonat zu schließen. festgestellt, 2015 lag die Anzahl bei 15,6 Prozent. Somit wurde Lediglich einzelne Krankenkassen unterstützen diesen Ansatz und 2015 bei fast jedem 6. Kind, das in Berlin von einem Zahnarzt be- haben bundesweit freiwillige Vereinbarungen mit Kassenzahnärzt- handelt wurde, ein erhöhtes Kariesrisiko diagnostiziert. lichen Vereinigungen getroffen. Auch die Kassenzahnärztliche Ver- Im Ergebnis: Die Mundgesundheit der Kinder in Berlin zeigt eine einigung Berlin (KZV Berlin) hat mit der AOK Nordost, der Barmer positive Entwicklung. Von dem Mundgesundheitsziel der Zahnärz- GEK, mit den Innungskrankenkassen und mit der Kaufmännischen teschaft, den Anteil der kariesfreien Gebisse bei den 6-Jährigen Krankenkasse (KKH) eine solche Vereinbarung geschlossen. Diese deutschlandweit auf 80 Prozent zu steigern, ist man in Berlin den- Angebote sehen zahnärztliche FU-Leistungen bereits vor dem 30. noch weit entfernt. Das zeigen auch die Ergebnisse des Berichtes Lebensmonat vor und erweitern den Vorsorgeansatz damit erheb- zur „Mundgesundheit Berliner Kinder und Jugendlicher im Schul- lich (siehe Übersicht). Berlin 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 anspruchsberechtige GKV-Versicherte vom 30.–72. Lebensmonat* 79.751 81.027 83.468 85.538 88.117 87.294 92.043 96.168 99.096** behandelte Patienten 44.227 42.940 45.778 48.424 51.497 62.310 58.147 60.164 62.445 Zahnarztbesuchsquote in % 55,46% 52,99% 54,85% 56,61% 58,44% 71,38% 63,17% 62,56% 63,01% Anzahl FU 19.855 20.582 22.507 25.441 27.066 28.049 30.331 33.318 37.055 Inanspruchnahme FU in % 24,90 % 25,40 % 26,96 % 29,74 % 30,72 % 32,13 % 32,95 % 34,65 % 37,39 % vom 30.–72. Lebensmonat Inanspruchnahme FU von behandelten Patienten in % 44,89 % 47,93 % 49,17 % 52,54 % 52,56 % 45,02 % 52,16 % 55,38 % 59,34 % vom 30.–72. Lebensmonat Anzahl IP4 6.796 7.201 7.807 8.383 8.327 8.062 7.942 8.349 9.738 Inanspruchnahme IP4 in % 8,52 % 8,89 % 9,35 % 9,80 % 9,45 % 9,24 % 8,63 % 8,68 % 9,83 % vom 30.–72. Lebensmonat Inanspruchnahme IP4 von behandelten Patienten in % 15,37 % 16,77 % 17,05 % 17,31 % 16,17 % 12,94 % 13,66 % 13,88 % 15,59 % vom 30.–72. Lebensmonat Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, KZV Berlin * Zur Ermittlung der Anzahl der gesetzlich versicherten Kinder vom 30.-72. Lebensmonat wird aus der Bevölkerungsstatistik und der KM6 Statistik ein prozentuales Verhältnis gebildet. Mit dem ermittelten Prozentsatz und der nach Geburtsjahren gegliederten Anzahl aus der Bevölkerungsstatistik ergibt sich die jeweilige geschätzte Versichertenanzahl. ** Bevölkerungszahlen aus 2015 liegen derzeit noch nicht vor; Bevölkerungszahl für 2015 basiert auf Hochrechnung von Bevölkerungszahl 2014 MBZ 05 2016 11
Thema Übersicht über zahnmedizinische Vorsorgeuntersuchungen in der Altersgruppe vom 30.–72. Lebensmonat AOK Nordost rufsverband Kinder- und Jugendärzte e. V. (bvkj) und der KZV Ber- Das Vorsorgeprogramm „Junge Zähne“, das gemeinsam mit der lin ins Leben gerufen wurde. Dass es in der Vernetzung zwischen AOK Nordost im Herbst 2013 an den Start ging, war das ers- Kinder- und Zahnärzten Defizite gibt, sagt auch Klemens Senger, te seiner Art in Berlin. Berliner Eltern können für ihre AOK-versi- Landesvorsitzender Berlin des bvkj. Deshalb seien diese Veranstal- cherten Kinder im Alter von 18 Monaten bis sechs Jahren vier zu- tungen auch für ihn ein Schritt in die richtige Richtung. sätzliche zahnmedizinische Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch Mangelt es nur an der Vernetzung? Professor Dr. Christian H. nehmen. Splieth von der Universität Greifswald, der als Experte für Präven- tion frühkindlicher Karies bei den Veranstaltungen referiert, sieht Barmer GEK, IKK Berlin Brandenburg, KKH Probleme noch an anderer Stelle: nämlich in der Prävention. Das Das Vorsorgeprogramm der Barmer GEK, IKK Berlin Brandenburg zeige der Verlauf der Kariesentwicklung bei den verschiedenen Al- und KKH sieht zahnmedizinische Prävention für Kleinkinder zwi- tersgruppen, so Splieth. Aus Studien geht hervor, dass weniger Ka- schen dem 6. und 30. Lebensmonat vor. Kernpunkte der jeweili- riesreduktionen im Milchgebiss existent sind, wenn Pädiater die gen Vereinbarung sind zwei FU-Leistungen, bei denen unter ande- Kariesprävention verantworten (26 Prozent). Sind Zahnärzte zu- rem das Kariesrisiko der Mädchen und Jungen eingeschätzt wird. ständig (Gruppen- und Individualprophylaxe), ist eine doppel- Die IP4 ist ebenfalls abrechenbar. te Kariessenkung zu verzeichnen (54 Prozent). Ebenso sind nach Splieth Fluoride die wirksamste Maßnahme zur Kariesprävention. Berliner Ansatz: Gemeinsam für die Kinder Offensichtlich weichen aber Fluoridempfehlungen der Zahnärzte deutlich von denen der Kinderärzte ab. Eine Umfrage hat ergeben, Daneben wird in Berlin seit Ende 2014 ein weiterer Ansatz ver- dass nur 40 Prozent der Pädiater zu Fluorid-Zahnpasta raten, wäh- folgt: Die Kooperation zwischen Kinder- und Zahnärzten stärken. rend aber tatsächlich 80 Prozent der Eltern eine solche verwen- „Kinderärzte können bereits während der sog. U-Untersuchungen den. Woran liegt das? Auffälligkeiten an den Zähnen feststellen und mit dafür sorgen, Seit April 2013 geben Kinder- und Zahnärzte in der S2k-Leitlinie dass die Kinder schnell den Weg in die Zahnarztpraxis finden“, be- zur Fluoridierung unterschiedliche Empfehlungen. Ein Konsens tont Dr. Jörg-Peter Husemann, Vorsitzender des Vorstandes der zwischen beiden Berufsgruppen zum Vorgehen bei Kindern bis KZV Berlin. Den Kontakt zwischen beiden Berufsgruppen zu för- fünf Jahren hinsichtlich der Anwendung von fluoridierter Zahnpas- dern und das Verständnis füreinander zu verbessern ist u. a. das ta und Fluoridtabletten konnte bei der Aktualisierung der Leitlinie Ziel der Fortbildung Kinderzahnheilkunde, die gemeinsam vom Be- nicht erzielt werden. 12 MBZ 05 2016
Thema Fotos: KZV Berlin nen. Während sich die Zahnärzte mehrheitlich (> 80 Prozent) an Klemens Senger, Landesvorsitzender Professor Dr. Christian H. Splieth, Berlin des Berufsverband Kinder- und Präventive Zahnmedizin und Kinder- die Empfehlungen der DGZMK halten, sind dagegen die Kinderärz- Jugendärzte e. V. zahnheilkunde, Universität Greifswald te geteilter Meinung. Dieser Dissens verunsichert Eltern, Familien, Hebammen und Mitarbeiter von Kinderbetreuungseinrichtungen. Diskussionsbeiträge zeigten, dass beide Berufsgruppen bei der Pädiatrische Empfehlungen Problemlösung gar nicht so weit auseinander liegen. Einigkeit be- Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) steht darüber, dass die Eltern der Schlüssel zum Erfolg sind. Ge- spricht sich dafür aus, fluoridhaltige Zahnpasten ab einem Alter rade bei Kleinkindern kommt der elterlichen Betreuung eine ganz einzusetzen, in dem das Kind Zahnpasta nach dem Zähneputzen besondere Bedeutung zu. Es gilt, sie aufzuklären und an ein ri- regelmäßig ausspucken kann (in der Regel ab dem fünften Le- tualisierendes Hygieneverhalten zu gewöhnen. Ihre Unterstützung bensjahr). Die DGKJ formuliert in diesem Zusammenhang, dass beim Zähneputzen – und zwar mindestens bis zur 1. Schulklasse Zahnpasta ein kosmetisches Mittel sei, das zahlreiche nicht für den – sei essenziell bei der Kariesprävention, so Splieth. Er appelliert Verzehr zugelassene Inhaltsstoffe enthalte und nicht regelmäßig an die Eltern, bei den Kleinsten das Zähneputzen zu übernehmen, geschluckt werden sollte. später in jedem Fall nachzuputzen. Zahnärztliche Empfehlungen Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkun- de (DGZMK)empfiehlt dagegen in Übereinstimmung mit zahl- reichen anderen internationalen zahnmedizinischen Fachgesell- schaften die Anwendung einer geringen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500 ppm F) zur Zahnpflege ab Durchbruch der ersten Milchzähne einmal am Tag. Ab dem Alter von zwei Jahren Fotos: Splieth sollte zweimal täglich mit einer geringen Menge (ungefähr 5 mm langer Zahnpastastrang = erbsengroße Menge) fluoridhaltiger Kin- derzahnpasta geputzt werden. Nach Durchbruch der ersten blei- Kariöse, unversorgte Milchgebisse reduzieren die Kaufähigkeit und Lebens- benden Zähne sollte zweimal täglich eine Erwachsenenzahnpas- qualität von kleinen Kindern. Sie verursachen häufige Schmerzen, sind ein ta verwendet werden. „Pflegeschaden“ und zeigen Kindesvernachlässigung an. Ohne die Eltern geht es nicht: Wichtige Etappenziele auf Bundesebene Sie müssen motiviert werden, Milchzähne bleiben also in vieler Hinsicht Problemkinder – vor allem bereits ab den ersten Lebensmonaten in berufspolitischer Hinsicht. Um ihrer Herr zu werden, hat die Zahn- ärzteschaft bereits Anfang 2014 Empfehlungen veröffentlicht: das für die Zahn- und Mundgesundheit Konzept „Frühkindliche Karies vermeiden“. Darin fordert sie vornehm- vorzusorgen. lich, Maßnahmen zur Bekämpfung frühkindlicher Karies im Leistungs- katalog der gesetzlichen Krankenkassen festzuschreiben. Mit Erfolg. Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Die jahrelang von Zahn- und Kinderärzten angeratenen Kombina- der Prävention (Präventionsgesetz – PrävG) verpflichtet den Ge- tionspräparate mit Vitamin D und Fluor wie D-Fluoretten, Fluor-Vi- meinsamen Bundesausschuss (G-BA), „das Nähere zur Ausgestal- gantoletten können aufgrund aktueller wissenschaftlicher Erkennt- tung der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (FU) zur nisse nicht mehr empfohlen werden, sondern nur noch die lokal Vermeidung frühkindlicher Karies zu regeln.“ Damit sollen über die verabreichten Fluoride (z. B. Fluorid-Zahnpasta). Wichtig: Zahnärz- bisherige FU-Richtlinie hinaus, die die erste zahnärztliche FU erst te wollen den Kinderärzten nicht die Rachitis- und Kariesprophy- im dritten Lebensjahr vorsieht, schon deutlich früher Untersuchun- laxe in Abrede stellen. Entscheidend ist aber die Kombination bei- gen eingeführt werden, um eine Reduktion frühkindlicher Karies der Präparate. Nach Splieth zeigt der systemische Ansatz nur beim herbeizuführen. Auch eine stärkere Vernetzung von Kinder- und bleibenden Gebiss seine Wirkung, nicht aber bei den Milchzäh- Zahnärzten soll erreicht werden. MBZ 05 2016 13
Thema Kinder müssen ab dem ersten Milchzahn systematisch zahnmedizinisch betreut werden. Ende September 2015 hat das Bundesministerium für Gesund- Bevor die Regelungen in der Versorgung wirksam werden, muss heit (BMG) unter Auflagen einen wichtigen Beschluss des G-BA der G-BA diese noch im „Gelben Kinderuntersuchungsheft“ um- zur Neufassung der ärztlichen Kinder-Richtlinien genehmigt. Damit setzen, in dem die Kindervorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 do- wurde ein wichtiges Etappenziel erreicht. In den ärztlichen Kinder- kumentiert werden. Richtlinien sollen damit im Einzelnen künftig folgende Verweise zu Wichtige Lösungsansätze, das Dauerproblem Milchzähne in den zahnärztlichen Untersuchungen enthalten sein: Griff zu bekommen, sind somit von verschiedenen Seiten gege- ben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die äußeren Bedingungen ent- • z ur Abklärung von Auffälligkeiten an Zähnen und Schleimhaut wickeln. Dass eine der Kernforderungen aus dem zahnärztlichen - im Zeitraum der U5 (6.–7. Lebensmonat) Versorgungskonzept „Frühkindliche Karies vermeiden“ nach ei- - im Zeitraum der U6 (10.–12. Lebensmonat) ner besseren Zusammenarbeit von Kinder- und Zahnärzten nun • z ur Abklärung von Auffälligkeiten im Kieferwachstum und an rechtsverbindlich Eingang in die ärztlichen Kinder-Richtlinien fand, Zähnen und Schleimhaut ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und bestätigt den - im Zeitraum der U7 (21.–24. Lebensmonat) Berliner Ansatz. Ihre Zusammenarbeit ist unerlässlich – erst recht, • z ur zahnärztlichen FU solange FU-Leistungen vor dem 30. Lebensmonat noch nicht im - im Zeitraum der U7a (34.–36. Lebensmonat) BEMA enthalten sind. - im Zeitraum der U8 (46.–48. Lebensmonat) - im Zeitraum der U9 (60.–64. Lebensmonat) Vanessa Hönighaus Unterstützung für die Eltern abgestempelt. Von Anfang an Berliner KinderZahnPass haben Eltern somit eine Über- sicht über die anstehenden all- gemeinärztlichen Untersuchun- U gen ihres Kindes und über die m mit der zahnmedizinischen Versorgung so früh wie empfohlenen Kontrolltermine möglich zu beginnen, haben die Zahnärztekammer für eine gesunde Entwicklung Berlin und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin der Zähne und des Kiefers. (KZV Berlin) bereits vor Jahren den Berliner KinderZahnPass ins Die Kassenärztliche Vereinigung Leben gerufen. Seit Oktober 2009 ist er fester Bestandteil des Berlin reicht das gelbe U-Heft allgemeinmedizinischen Untersuchungsheftes, des sogenannten ergänzt um den Berliner Kinder- „gelben U-Heftes“. Damit nahm Berlin seinerzeit im Bundesge- ZahnPass an Kranken- und Ge- biet eine Vorreiterrolle ein. Mittlerweile bieten auch andere Bun- burtshäuser, Gesundheitsdiens- desländer wie z. B. Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt ei- te und Kinderarztpraxen weiter. nen Kinderzahnpass in Kombination mit dem gelben U-Heft an. Ziel ist es, dass alle Eltern für ihr Mithilfe des Berliner KinderZahnPasses sollen Eltern für eine ver- neugeborenes Kind den Berliner KinderZahnPass erhalten. besserte Mundhygiene und Ernährung sensibilisiert werden. Eine einfach gehaltene Terminübersicht unterstützt Eltern, diese Ter- Vanessa Hönighaus | Stefan Fischer mine zu erkennen und auch wahrzunehmen. Die sechs Vorsor- geuntersuchungen sind für die Eltern kostenlos. Jeder der Kon- Einzelexemplare des Berliner KinderZahnPasses können angefor- trollbesuche wird im Berliner KinderZahnPass ausgewiesen und dert werden bei der: poststelle@kzv-berlin.de 14 MBZ 05 2016
Thema Gruppenprophylaxe Die LAG Berlin auf der Babymania D ie frühkindliche Karies als häufigste chronische Erkran- kung im Vorschulalter dominiert mit zum Teil massi- ver Gebisszerstörung das Gesamtkariesaufkommen bei Kleinkindern. Vielen werdenden Eltern ist aber nicht klar, dass be- reits mit dem ersten Zahn das Zähneputzen integraler Bestandteil des täglichen Hygienerituals sein muss. Die Landesarbeitsgemeinschaft Berlin zur Verhütung von Zahner- krankungen e. V. (LAG Berlin) nahm daher gemeinsam mit dem Zahnärztlichen Dienst Treptow-Köpenick an der Messe „Babyma- nia“ teil, um den Eltern als kompetenter Ansprechpartner auf die- sem Gebiet zur Verfügung zu stehen. Workshops für Groß und Klein Die Babymania, eine Messe für werdende und junge Eltern sowie Kinder von 0 bis 1,5 Jahren, fand Ende Februar erstmals im Frei- Fotos: LAG zeit- und Erholungszentrum (FEZ) in der Wuhlheide statt. Sie stand unter der Schirmherrschaft der Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin, Sandra Scheeres. Die Angebote Unterstützt von Mitarbeiterinnen der LAG singt Kroko zusammen mit den begeisterten zahlreicher Aussteller, interaktive Workshops für Groß und Klein Kindern das Zahnputzlied. sowie Probestunden luden zum Mitmachen ein. Vorträge von Ex- perten boten Hilfestellungen für die Zeit der Schwangerschaft und das erste Lebensjahr der Babys. Ein zweitägiges Bühnenprogramm Zahngesundheit bei Babys auf. Schon die ersten Milchzähne soll- rundete die Veranstaltung ab. ten regelmäßig gereinigt werden. Dafür bieten sich spezielle Kin- Die LAG Berlin klärte zusammen mit dem Zahnärztlichen Dienst derzahnbürsten an. Da die Milchzähne einen wesentlichen Einfluss des Bezirks Treptow-Köpenick die interessierten Eltern zum Thema auf die Entwicklung des Kiefers und die richtige Stellung der blei- benden Zähne haben, ist die Pflege der ersten Zähne so wichtig. Beim Bühnen- programm durfte selbstverständlich Kro- ko, das allen Berliner Kindern bekannte Maskottchen der Gruppenprophylaxetä- tigkeit der LAG Berlin, nicht fehlen. Die LAG Berlin freute sich, die Staats- sekretärin für Jugend und Familie, Si- grid Klebba, die die Babymania offiziell eröffnet hatte, auf ihrem Stand begrü- ßen zu können. Die Staatssekretärin ließ sich von den Mitarbeiterinnen der LAG Berlin am Zahnputzbrunnen alters- gerechte Zahnputzmethoden demonst- rieren und besuchte anschließend den Kariestunnel, in dem auch optisch ver- deutlicht wird, ob man sich gründlich genug die Zähne geputzt hat. Andreas Dietze, Staatssektretärin Sigrid Klebba ließ es sich nicht nehmen, den Kariestunnel der LAG selbst auszuprobieren. Geschäftsführer LAG Berlin MBZ 05 2016 15
Beruf & Politik Vorläufige Finanzergebnisse 2015 GKV-Finanzreserven schmelzen weiter B ei den Rücklagen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat sich der Negativtrend 2015 fortge- setzt. Das zeigen die KV45-Zahlen des Bun- desministeriums für Gesundheit (BMG). die abnehmenden finanziellen Rücklagen der GKV kein Problem. „Mit Reserven von rund 24,5 Milliarden Euro steht die gesetz- liche Krankenversicherung weiter auf einer stabilen Grundlage. Das ist auch das Ergeb- I Bei den Betriebskrankenkassen fiel ein Defizit von 287 Millionen Euro an, die Reserven schrumpften auf 2,1 Milliar- den Euro. I Bei den Innungskrankenkassen, die ein Wie das Ministerium mitteilte, lagen die Re- nis einer sorgfältig abwägenden Gesund- Defizit von 346 Millionen Euro verkraf- serven der Kassen und des Gesundheits- heitspolitik, die Einnahmen und Ausgaben ten mussten, sanken die Finanzreser- fonds zum Jahresende 2015 bei 24,5 Mil- gleichermaßen im Blick behält“, so Gröhe. ven auf nunmehr 1,1 Milliarden Euro am liarden Euro. Ein Jahr zuvor verbuchte die deutlichsten. GKV noch 28 Milliarden. Im Jahr 2013 lag Differenzierung nach Kassenarten das Polster sogar bei rund 30 Milliarden Je Versicherten belief sich der Ausga- Euro. Laut BMG betrug der Anteil der ge- Bei einer Differenzierung nach Kassenar- benzuwachs auf 3,7 Prozent nach 5,2 setzlichen Kassen an den Reserven 14,5 ten zeigt sich allerdings eine disparate Ent- Prozent im Vorjahr. Im Bereich der ver- Milliarden Euro. Die restlichen zehn Mil- wicklung: tragsärztlichen Vergütung stiegen die liarden Euro steuerte der Gesundheits- I Mit 6,4 Milliarden Euro und einem Über- Ausgaben je Versicherten um rund 3,9 fonds bei. Die gesetzlichen Krankenkassen schuss von noch neun Millionen Euro Prozent an. Die ärztlichen Honorare für verbuchten zum Jahresabschluss ein Defi- steht vor allem das AOK-System auf ei- GKV-Versicherte stiegen damit insgesamt zit von 1,14 Milliarden Euro. Ursächlich da- nem sicheren Fundament. um rund 1,6 Milliarden Euro. Bei den für sei, so Bundesminister für Gesundheit I Die Ersatzkassen verfügen zwar noch Ausgaben für zahnärztliche Behandlung Hermann Gröhe (CDU), dass die Versicher- über eine Reserve von 4,3 Milliarden und Zahnersatz betrug der Anstieg 2,9 ten bei den Zusatzbeiträgen im vergange- Euro – unterschiedlich auf die Einzelkas- bzw. 1,3 Prozent. nen Jahr um 900 Millionen Euro entlastet sen verteilt –, mussten aber ein Defizit worden seien. Für den Bundesminister sind von 532 Millionen Euro verbuchen. Vanessa Hönighaus Quelle: BMG, KV 45, Grafik: KZV Berlin 16 MBZ 05 2016
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Beruf & Politik Wahl zur KZV-Vertreterversammlung 2016 Foto: kebox - Fotolia.com Machen Sie von Ihrem Stimmrecht Gebrauch! V om 31. Mai bis zum 14. Juni 2016 findet die Briefwahl zur Vertreter versammlung der Kassenzahnärzt lichen Vereinigung Berlin (KZV Berlin) für die Wahlperiode 2017 bis 2022 statt. deutet ein starkes Votum, das eine KZV braucht. Bitte Sonderrundschreiben beachten Wenn demnächst die Wahlunterlagen auf Ihren Schreibtisch kommen und Sie sich entschieden haben, füllen Sie diese am besten umgehend aus und werfen diese in den Briefkasten. Durch Ihr Votum bestimmen Sie die Zu Die Wahlvorschläge mit den entsprechenden Auf eine rege Wahlbeteiligung! sammensetzung der KZV-Vertreterver Kandidaten erhalten Sie mit Sonderrund sammlung. Eine hohe Wahlbeteiligung be schreiben der KZV Berlin vom 04.05.2016. Ihr Vorstand der KZV Berlin Inklusion Zuschüsse für barrierefreien Praxisumbau gefordert D ie Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenzahnärzt liche Bundesvereinigung (KZBV) setzen sich gemeinsam für barrierefreie (Zahn-)Arztpraxen in der ambulanten Versorgung ein und fordern staatliche Fördergelder für Umbaumaßnahmen. Möglichst allen Menschen einen gleichberechtigten, flächendeckenden und wohnort nahen Zugang zur gesundheitlichen Versorgung zu gewährleisten, betrachtet Dr. Wolf gang Eßer, Vorstandsvorsitzender der KZBV, als standespolitische Verpflichtung. Ange sichts erheblicher Kosten bedarf es konkreter finanzieller Unterstützung, damit (Zahn-) Ärzte dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe gerecht werden können. Dieses ge meinsame Anliegen von KBV und KZBV wurde nun im Arbeitsentwurf des Nationa len Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aufgegriffen. „Für die Kolleginnen und Kollegen vor Ort ist das ein ganz wichtiges Signal“, so Eßer. Ein barrierearmer Aus- oder Umbau gerade von Bestandspraxen nach den gültigen Bauvorschriften ist in der Regel mit hohen Kosten verbunden, die durch die (zahn-) ärztliche Vergütung in keiner Weise gedeckt sind. Dies belegen unter anderem Gut achten, die das Architektur- und Ingenieurbüro Opper für die KBV und die KZBV er stellt hat. Darin wurden – je nach Lage, Stockwerk, Alter und technischer Ausstattung – notwendige Investitionen kalkuliert, die mitunter im sechsstelligen Bereich liegen. Der Arbeitsentwurf des Nationalen Aktionsplans sieht daher unter anderem vor, dass das Fördermerkmal „Barrierefreiheit“ innerhalb vorhandener Förderprogramme – etwa von der Bankengruppe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – so ausgestaltet werden soll, dass diese auch von (Zahn-)Ärzten als konkrete Finanzierungsgrundlage genutzt werden können. Foto: © Sven Weber - Fotolia.com KBV und KZBV sprechen sich für einen engen Schulterschluss mit der Politik aus, um im Interesse der betroffenen Patienten den schnellen und umfassenden Ausbau ei ner barrierearmen Versorgung weiter voran zu bringen. Das Gutachten des Büros Opper für die KBV finden Sie online unter www.kzbv.de/ pressemitteilung-vom-19-4-2016 PM KZBV | KBV 18 MBZ 05 2016
Beruf & Politik Erfolgreiche Bilanz zahnmedizinischer Erstversorgung Berliner Zahnärzte strukturieren Flüchtlingshilfe um G ut ein dreiviertel Jahr nach Beginn des ehrenamtlichen Engagements der Berliner Zahnärztinnen und Zahnärzte für die zahnmedizinische Erstver sorgung der Flüchtlinge in den Berliner Notun Berlin die medizinische Versorgung mittlerwei le so organisiert, dass die ehrenamtliche zahn ärztliche Versorgung deutlich zurückgenom men werden kann. Ende März wurde deshalb beschlossen, dass die Neuregistrierung freiwil Respekt für Ersthelfer An sieben zahnärztlichen Ersthelferstand orten haben ca. 150 Zahnärztinnen und Zahnärzte ehrenamtlich Flüchtlinge unter terkünften haben die Mitglieder des „Runden liger Helfer zunächst eingestellt werden kann. sucht und behandelt. Darüber hinaus bo Tischs Flüchtlingshilfe“ der Zahnärztekammer Auch in Zukunft stehen weiterhin ausreichend ten sich 40 Zahnarztpraxen zur ehrenamt Berlin in ihrer letzten Sitzung beschlossen, Kolleginnen und Kollegen im Rahmen einer lichen Weiterbehandlung der Migranten den Einsatz umzustrukturieren. dafür eingerichteten Rufbereitschaft zur Ver an. Noch einmal bekundete Dr. Schmie Was als Initiative einzelner Kolleginnen fügung, die im Notfall eine schnelle Untersu del seinen tiefen Respekt für den Einsatz und Kollegen begann, nahm bald Aus chung und erforderlichenfalls eine Schmerz aller im Rahmen der Flüchtlingshilfe Be maße an, die der Abstimmung, aber auch beseitigung vornehmen können. teiligten: „Ich danke von Herzen allen, die der finanziellen Unterstützung der Zahn sich über Wochen und Monate bis an die ärztekammer bedurften. Hier übernahm Dank an Senat und KZV Grenzen ihrer Kräfte, in aller Früh oder die Zahnärztekammer Berlin die Koordi nach Feierabend, oft unter Vernachlässi nation. An den regelmäßigen Treffen des Mit Beginn des Jahres wurde in Berlin die gung ihrer eigenen Praxistätigkeit, enga Runden Tisches konnte manch praktisches elektronische Gesundheitskarte für Asylsu giert haben. Ihr humanitärer Einsatz fand und organisatorisches Problem kurzfris chende eingeführt. Dr. Wolfgang Schmie in Berlin und bundesweit große Beach tig gelöst werden. Eine von der Delegier del, Präsident der Zahnärztekammer Berlin, tung und Anerkennung. Die vielen ehren tenversammlung beschlossene Soforthilfe betonte die ergebnisorientierte Zusam amtlich tätigen Berliner Kolleginnen und in Höhe von 5.000 Euro aus Mitteln der menarbeit mit der Senatsverwaltung für Kollegen haben unserer Gesellschaft ein Zahnärztekammer Berlin und das eigens Gesundheit und Soziales. hervorragendes Beispiel für den unprä dafür eingerichtete „Spendenkonto Flücht Er danke seinem Kollegen Dr. Jörg-Peter tentiösen Einsatz für Hilfsbedürftige und lingshilfe“ halfen, die ehrenamtlich tätigen Husemann, Vorsitzender des Vorstandes der dem gesamten Berufsstand ein Vorbild Kolleginnen und Kollegen mit Instrumen KZV Berlin, für die intensiven und letztlich er für uneigennütziges Engagement gege ten und Materialien zu versorgen. folgreichen Verhandlungen mit der Senatsver ben. Damit zeigen wir, dass wir unseren waltung. Diese führten dazu, dass die in der gesellschaftlichen Auftrag einer Gemein Weiterhin Rufbereitschaft Vergangenheit ehrenamtlich erbrachten Leis wohlverpflichtung nicht nur verstanden tungen nachträglich vergütet werden. Gleich haben, sondern diesen aus innerer Über Inzwischen hat sich die Situation spürbar ent zeitig konnte ein befristeter Vertrag darüber zeugung gerne erfüllen!“ spannt. Nicht zuletzt auf Druck der Ärzte- und geschlossen werden, wie diese zahnärztlichen Zahnärzteschaft wurde von Seiten des Landes Leistungen zukünftig abrechenbar sind. Stefan Fischer Masterplan Integration und Sicherheit Weniger als 100 Flüchtlinge treffen zur Körperschaften und Verbände aus ver Senatorin für Integration, Dilek Kolat (SPD). zeit täglich in Berlin ein, im Herbst ver schiedenen Tätigkeitsbereichen – insge Der ressortübergreifende Plan, der sich gangenen Jahres waren es bis zu 1.000. samt etwa 200 Gäste – waren der Ein an den verschiedenen Lebensphasen der Doch die Zahlen können jederzeit wie ladung des Regierenden Bürgermeisters Flüchtlinge orientiert und sich in sechs Kernpunkte gliedert, sieht die Zusam der steigen, auch wenn gegenwärtig nie gefolgt, um in Arbeitsgruppen Vorschläge menarbeit der Berliner Verwaltung mit mand eine Prognose wagt. „Wir können zu entwickeln, wie Aufnahme und Unter der Bundesverwaltung vor, doch auch die uns jetzt nicht zurücklehnen“, sagte der bringung der Flüchtlinge, Gesundheitsver Berliner Bürger werden mit in den Plan Regierende Bürgermeister, Michael Mül sorgung, der Zugang zu Bildung und Ar einbezogen. Der Masterplan soll im Mai ler (SPD), Mitte April zum Auftakt der Di beitsmarkt gewährleistet werden können. verabschiedet werden. alog-Konferenz zum „Masterplan Integra „Die Hinweise werden aufgenommen und tion und Sicherheit“ im Roten Rathaus. der Plan dahingehend überarbeitet“, so die Vanessa Hönighaus MBZ 05 2016 19
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