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www.darmstadt.ihk24.de Das Wirtschaftsmagazin der IHK Darmstadt Dezember 2008 Automatisierung Treibende Kraft der Engineering Region Wir unterstützen Unternehmer IHK-Wahl 2009 Finanzmarktkrise Kandidaten Unternehmen bleiben stehen fest zuversichtlich
Regionale Unternehmen suchen erfahrene Mitarbeiter ! Die Trendwende in der Beschäftigung. Erfreuliche Jahresbilanz: Die Beschäftigung erfahrener In diesem Fall gab es einen sehr engagierten „best und ARGE Darmstadt – an der feierlichen Veran- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat sich in den ager“, der durch gezielte Fördermaßnahmen (wie die staltung in München teilzunehmen. Dort wird das letzten Monaten in Frankfurt und Darmstadt erfreu- Möglichkeit der Sachkundeprüfung im Sicherheits- Unternehmen am 3. Dezember 2008 zusammen lich positiv entwickelt. Immer mehr Unternehmen Bereich) erfolgreich vermittelt werden konnte. mit weiteren Firmen aus dem gesamten Bundesge- setzen bei ihrer Personalpolitik gezielt auf die Erfah- Das „Unternehmen mit Weitblick“ kommt 2008 aus biet durch den Bundesminister für Arbeit und Sozi- rung und das Know-how der „best ager“. Frankfurt am Main. Das Urteil fiel schwer, denn es ales ausgezeichnet. Zu diesem positiven Trend hat auch die erfolgreiche gab dieses Jahr sehr viele interessante Firmen, die mit Vermittlungstätigkeit sowie individuelle Fördermaß- ihrer zukunftsweisenden Personalpolitik aktiv „Jobs nahmen im Rahmen des Beschäftigungspakts „Jobs für best ! agers“ unterstützten. Aber die Entscheidung Weitere Informationen erhalten Sie: für best ! agers“ erheblich beigetragen. Grundlage für ist nun gefallen. Prämiert wird als „Unternehmen In Frankfurt unter: 0 69 / 97 77 64-50 die erreichten Erfolge ist natürlich die intensive Zu- mit Weitblick“ ein Frankfurter Familienunternehmen. sammenarbeit mit regionalen Unternehmen. Gesucht wurden Betriebe, die bei der Beschäftigung Rhein-Main Jobcenter So wie bei der BFR GmbH (Wach- und Sicherheits- von über 50-Jährigen vorbildlich agieren. Über die- Hainer Weg 44 60599 Frankfurt am Main unternehmen) in Weiterstadt. se besondere Auszeichnung konnte sich dieses Jahr Ronny Wächter, Inhaber der A.M.M. Taxi Frankfurt In Darmstadt unter: 0 61 51 / 42 85 45-50 Bei der Suche nach einer/m neuen Mitarbeiter/-in GmbH freuen. Das Unternehmen, welches sich auf in- ARGE Darmstadt arbeitete die BFR GmbH eng mit der ARGE Darm- dividuelle Chauffeurdienste spezialisiert hat, setzt bei Zentrum für Existenzsicherung stadt zusammen. Der Vorteil: Die Mitarbeiter/-innen seiner Mitarbeiterauswahl bewusst auf die Erfahrung, und Beschäftigung vor Ort können flexibel und zeitnah reagieren, auf ei- Seriosität und Zuverlässigkeit der „best agers“. Groß-Gerauer Weg 3 64295 Darmstadt nen großen Pool zugreifen und je nach Anforderungs- Das Unternehmen wurde ausgewählt, um stellver- profil die/den geeignete/n Kandidat(in)en anbieten. tretend für die Paktregion – Rhein-Main Jobcenter
E di t o ri a l Gelassenheit statt Panikmache Was – schon wieder Weihnachten und Silvester? Viele von Ihnen werden sich das in diesen Tagen gefragt haben. Wieder einmal ist ein Jahr viel zu schnell vorübergegangen. Oder haben Sie wirklich alle Ziele erreicht, die Sie sich in diesem Jahr gesetzt haben? Wir sind gespannt, was das neue Jahr für die Wirtschaftsregion Darmstadt Rhein Main Neckar bringen wird. Dr. Uwe Vetterlein, Die Wirtschaft in Deutschland geht mit gemischten Gefühlen in das Hauptgeschäftsführer neue Jahr. Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe stellte die Orga der IHK Darmstadt nisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fest, dass die Wirtschaft der 30 wichtigsten Industriestaaten erstmals seit der Ölkrise der 70er Jahre in eine Rezession gerutscht ist. Auch die deutsche Wirtschaft steckt streng genommen in einer Rezession, zumindest dann, wenn man den Zahlen der OECD oder verschiedener Wirtschaftsinstitute vertraut. Wir glauben aber lieber denen, die Wirtschaft aktiv betreiben und gestalten – unseren Mitgliedsunternehmen. Und die demonstrieren trotz Finanzmarktkrise und Rezessionsängsten nach wie vor Gelassenheit. Das Ergebnis unserer Konjunkturumfrage im Herbst hat weiter Bestand, wir rechnen 2009 nur mit einem abgeschwächten Wachstum in der Region. Natürlich sind einzelne Branchen derzeit stärker vom abkühlenden Weltwirtschafts klima betroffen als andere. Eine Blitzumfrage der IHK unter Mitgliedern des Automotive Cluster Darmstadt Rhein Main Neckar zeigt, dass die Krise der Automobilhersteller nun auch in der Zulieferbranche der Region deutliche Spuren hinterlässt. Aber unsere Un ternehmen sind im internationalen Vergleich extrem wettbewerbsfähig und besitzen genügend technologischen Vorsprung, um diese Krise zu meistern. Vor allem spielen die Banken in der Region mit. Die Kreditkonditionen bei uns sind unverändert. Dieses Ergebnis der Konjunkturumfrage bestätigt „Unsere Unternehmen unsere Recherche zum Sonderthema auf den Seiten 20 bis 23 in diesem IHK-Report Südhessen. Darin gehen wir den Auswirkungen der Finanz sind im internationalen marktkrise auf die regionale Wirtschaft nach. Vertreter mehrerer großer Banken in der Region bestätigen uns, dass für den Mittelstand nach wie Vergleich extrem wett vor ausreichend Kredite zur Verfügung gestellt werden. bewerbsfähig...” Von Panikmache halten wir auch 2009 nichts. Sicherlich wird die Konjunktur im ersten Halbjahr schwächer verlaufen, aber spätestens in der zweiten Jahreshälfte rechnen wir wieder mit einer belebenden Entwicklung. Lassen Sie sich also die gute Stimmung an den Feiertagen nicht von Schwarzmalern trüben, sondern vertrauen Sie auf Ihr eigenes Gefühl. Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das Jahr 2009. PS: Vom 21. Januar bis zum 17. Februar 2009 findet die Wahl für unsere neue IHK-Voll versammlung statt. Ich hoffe, Sie stimmen mit ab. Informationen zur Wahl und alle Kandi datenporträts finden Sie in unserem Internetauftritt www.darmstadt.ihk24.de Dezember 2008 IHK-Report Südhessen 1
IHK-Wahl 2009 Die Kandidaten stehen fest 6 10 Automatisierung Automatisch gut Dezember 2008 Titelillustration: MEV-Verlag (modifiziert) Wirtschaft und Politik Unternehmen und Management 4 Politik. Fauler Kompromiss bei der Erbschaftssteuer 20 Sonderthema: Finanzmarktkrise. 6 IHK-Wahl 2009. Die Kandidaten stehen fest Kredite: Gibt es noch Geld für den Mittelstand? 8 DIHK: Neues aus Berlin und Brüssel Südhessen bleibt zuversichtlich Automarkt: Zulieferer spüren Krise und: Wirtschaftsjunioren: Neuer Vorstand • IRS-Sonderheft: Förderung ist nicht gefährdet Standortmarketing für High Potentials Bürgschaften für Mittelstand 24 Finanzwelt. „Die Region zählt auf uns” und: „Hessen-Champions 2008” ausgezeichnet • Buchtipps Titelthema: Automatisierung 10 Zukunftsbranche: Automatisch gut Recht und Finanzen 12 Runder Tisch. Schulterschluss der Experten 14 Ausbildung. Jobmaschine Automatisierung 26 Telefonwerbung. Werben, auch ohne ausdrückliches 16 Know-how. Der intelligente Kopf technischer Prozesse Einverständnis 18 Entwicklungspotenzial. Mehr als die Summe der Teile 28 Recht. Krank feiern mit Arbeitsunfähigkeit und: Transferangebot: Austausch fördern • Wussten Sie und: Impressumspflicht im Internet: Abmahnungen vermei- schon, dass... den • „Elster”-Zertifikat für Lohnsteuerdaten • Insolvenz: Bis Ende 2010 gilt ein neuer Überschuldungsbegriff • Buch- tipp 2 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
Finanzmarktkrise Prüfung IT-Gipfel Gibt es noch Geld Für mehr Sicherheit „Hier schlägt das für den Mittelstand? auf den Straßen Herz der IT” 20 30 33 Beruf und Erfolg Rubriken 29 Ausbildung. Ausländische Unternehmer informieren und 1 Editorial Vertrauen aufbauen 37 Namen und Nachrichten 29 Bilanz. Das Ausbildungsjahr 2008 41 Termine 30 Prüfung. Für mehr Sicherheit auf den Straßen 42 Amtliches 44 Verbraucherpreisindex 44 Vorschau Innovation und Umwelt 44 Impressum 32 Bildung. Tecnopedia bringt Praxis in die Schule Hinweis: Alle in dieser Ausgabe vorgestellten Bücher können 33 IT-Gipfel. „Hier schlägt das Herz der IT” in der Bibliothek der IHK Darmstadt ausgeliehen werden. 34 Erfinderberatung. Patente: Unternehmer und Wissen- schaftler im Dialog 35 Serie: IT-Sicherheit. Fremdgehen ohne Angst und: Horst Görtz-Stiftung: Deutscher IT-Sicherheitspreis in Darmstadt verliehen • Arbeitskreis für neue Energietechno- logien • Neue IHK-Recyclingbörse online Aktiv für Unternehmen 39 Serie: Lebensqualität. Auf den Spuren von Liebe und Verrat: Die Nibelungen 40 Porträt: IHK-Mitarbeiter. Andra Dirsch-Weigand: Expertin für Wissensmanagement Dezember 2008 IHK-Report Südhessen 3
W irt s c ha f t u n d Pol it ik Fauler Kompromiss bei ein kleiner Lichtblick. Ohne die massive Intervention der Industrie- und Handels- kammern wären die ursprünglichen Fris- der Erbschaftsteuer ten von 15 und zehn Jahren beibehalten worden. Es bleibe abzuwarten, welche Regelungen und Einschränkungen im Kleingedruckten des Gesetzestextes auf- Den Anfang November von den Koalitionsparteien beschlossenen tauchen werden. Kompromiss zur Reform der Erbschaftsteuer bewertet die IHK Martin Proba: „Klar ist aber, dass es sich um ein höchst kompliziertes, für die Darmstadt Rhein Main Neckar äußerst kritisch. Finanzbehörden kaum administrierbares Gesetzeswerk handelt.“ Die erst jüngst Der Leiter des Geschäftsbereichs in einem Gutachten aufgezeigten verfas- Starthilfe und Unternehmensförderung, sungsrechtlichen Probleme sind nach dem Martin Proba, sagt dazu: Stand der Dinge nicht beseitigt worden – „Es kommt zwar nicht ganz so und das alles für vier Milliarden Mehrein- schlimm wie im ursprünglichen Regie- nahmen, von denen das meiste schon für rungsentwurf, aber es ist nicht mehr als die Erhebung der Steuer draufgeht. Das ein fauler Kompromiss: Wer behauptet, hätte man einfacher haben können. dass die Reform zu einer ‚enormen Stär- Vor allem der festgeschriebene An- kung der Familienbetriebe beiträgt’, weiß teil an Verwaltungsvermögen von weni- offensichtlich nicht, was er mitverhandelt ger als zehn Prozent für die vollständige hat“. Für die IHK ist das Ergebnis eine Re- Befreiung von der Steuer ist mit Blick auf form gegen den Mittelstand. die betriebliche Realität ein KO-Kriterium. Das Damoklesschwert ‚Erbschaft- Wermutstropfen sind auch das Fehlen ei- steuer’ hängt weiter über den mittelstän- ner Notfallklausel für Krisensituationen dischen Familienunternehmen: Die Kau- sowie die höheren Verpflichtungen bei der telen für die steuerliche Entlastungen bei Lohnsumme, die aber immerhin flexibel der Weiterführung von Betrieben bleiben und ohne bürokratische Indexierung aus- schwer kalkulierbar oder sind von vor- gestaltet ist. Eine Reihe weitere Schwie- neherein nicht zu erfüllen. „Die vollstän- rigkeiten bei der Umsetzung der Steuer dige Steuerfreiheit für Erben, die einen auf die betriebliche Realität sind weiter Betrieb zehn Jahre lang weiterführen, er- ungelöst. weist sich beispielsweise als politisches Feigenblatt, keinesfalls aber als tragfä- u Information: Martin Proba, Leiter des hige Option für Familienunternehmen“, Geschäftsbereichs Starthilfe und Unterneh- führt Proba weiter aus. mensförderung, Telefon: 06151 871-234, Foto: Fotolia Allenfalls die verkürzten Fristen für E-Mail: proba@darmstadt.ihk.de den Fortbestand der Unternehmen auf u www.darmstadt.ihk24.de, (Dokument- sieben beziehungsweise zehn Jahre seien Nummer 13419) Neuer Vorstand Die Wirtschaftsjunioren (WJ) bei der IHK Darmstadt haben einen neuen Vorstand. Auf der Mitgliederversammlung im November wurden Jörn Buchenau (Kreissprecher), Jana Correus (Charity) und Oliver Mattern (Existenzgründung und -sicherung) neu in den Vorstand gewählt. Weiterhin gehören dem Vorstand an Gerald Bergen (Finanzen), Roman Hieronimus (Mitglieder) und der bisherige Kreissprecher Dennis Wolpert (Past-Präsident). Der neue Kreissprecher Jörn Buchenau dankte den ausscheidenden Vorstands- Foto: WJ Darmstadt mitgliedern Anja Bach (ehemals Rentzsch) und Jutta Zimmer-Kappes für die erfolg- reiche Arbeit. In seinem Ausblick auf das Jahr 2009 hob er die Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren hervor, die die Darmstädter vom 3. bis 6. September 2009 ausrich- ten (siehe IHK-Report Südhessen, Ausgabe Oktober 2009). u Information: Norbert Kordey, Geschäftsführer Wirtschaftsjunioren Darmstadt, Der neue Vorstand der Darmstädter Wirtschafts- Telefon: 06151 871-218, E-Mail: wj@darmstadt.ihk.de junioren 4 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
Wirtschaft u nd P ol it ik IRS-Sonderheft: Standortmarketing für High Potentials www.darmstadt.ihk24.de Die Engineering Region Darm- Schenck Process GmbH, die als Job-Motor Mitteilungen der iHK darMstadt SoNDeRheft 2008 engineering Region stadt Rhein Main Neckar steht im Wettbe- in der Mess- und Verfahrenstechnik gilt. werb um leistungsfähige Fach- und Füh- Für ein aufgeschlossenes und innovatives rungskräfte. Zu diesem Thema ist jetzt Bildungssystem steht zudem die Inter- das zweite Sonderheft des IHK-Report nationale Schule in Seeheim-Jugenheim Südhessen (IRS) unter dem Titel „Freiraum (SISS). für kreative Köpfe“ erschienen. Unternehmen wie die Deutsche Te- Die IHK möchte damit High Poten- lekom zeigen mit einer hauseigenen Kin- tials und ihre Familien von den beson- dertagesstätte, dass Beruf und Familie deren Vorzügen der Region und seiner vereinbar sein können. Die Engineering Unternehmen überzeugen. Dazu gehört Region Darmstadt Rhein Main Neckar bie- die enge Kooperation von Wirtschaft und tet Fach- und Führungskräften ein Umfeld, Darmstadt Rhein Main Neckar Freiraum Für Wissenschaft sowie die daraus erwach- in dem sich „kreative Köpfe frei entfalten kreative köpFe senden Synergie-Effekte, wie das Beispiel können“. So werden Menschen hier aus TU Darmstadt und Südhessische Energie Leidenschaft innovativ – eben „addicted AG verdeutlicht. Gemeinsam werden sie to innovation“. demnächst einen Studiengang einrichten. Akteure und Rahmenbedingungen einer u Das Sonderheft steht als PDF-Datei unter der stärksten Wirtschafts- und Wissen- www.darmstadt.ihk24.de zum Download u Information: Thomas Klein, schaftsstandorte Deutschlands stehen im bereit. Einzelexemplare können bei der IHK Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 06151 871-280, 704824_4160:704824_4160 17.10.2008 10:42 Uhr Seite 1 Fokus der Sonderausgabe: darunter die Darmstadt bestellt werden. E-Mail: klein@darmstadt.ihk.de consell.de Entdecken Sie, wie Ihre Ideen in unserer Region wachsen. Neue Ideen und innovative Visionen blühen und gedeihen in FrankfurtRheinMain schon immer gut. Ob ein Investor einen perfekten Standort für Forschung und Entwicklung, hochqualifizierte Wissenschaftler oder einfach eine zukunftssichere Umgebung in der Mitte Europas sucht: Hier fallen Business-Ideen ganz sicher auf fruchtbaren Boden – und wachsen in unserem lukrativen Klima zu erfolgreichen Unternehmen heran. Was hier geerntet wird? Sehen Sie selbst: www.frm-united.de
IHK-WAHL 2009 FÜR UNTERNEHMER, DIE ZEICHEN SETZEN Die Kandidaten stehen fest IHK-WAHL 2009. Anfang 2009 wählen rund 68.000 Unternehmen im Bezirk der IHK Darmstadt ihre neue Vollversammlung. Für fünf Jahre wird das „Parlament der Wirtschaft“ dann in neuer Zusam- mensetzung die Leitlinien der IHK vorgeben und die Interessen der regionalen Wirtschaft vertreten. Bis zur Wahl berichtet der IHK-Report Südhessen (IRS) regelmäßig über die Wahlen. Die Kandidatensuche ist nun abgeschlossen. Bei der zweiten Sitzung des Statement ehrenamtlich besetzten Wahlausschusses im November (siehe auch IHK-Report Südhessen, Ausgabe Juli/August 2008) entschied das Gremium über die Gültigkeit Zur bevorstehenden der Wahlvorschläge. 136 Unternehmerinnen und Unternehmer kandidieren für die IHK-Wahl sagt Karl neue Vollversammlung. 73 von ihnen werden dann unmittelbar in die künftige Voll- Heinz Siegl, IHK-Vize- versammlung gewählt. präsident und Vorsit- Die Kandidatenliste finden zender des Wahlaus- Sie zusammen mit Fristen und schusses: Wahlerläuterungen ab Seite 41 „Mit der Vollversammlungswahl wird ein in diesem IHK-Report, alle Daten Gremium gewählt, das mit seinen 73 Mitglie- sind auch im Internetauftritt der dern ein Spiegelbild der Branchen und der IHK Darmstadt veröffentlicht. Wirtschaftsstruktur der Region Darmstadt Mit den Wahlunterlagen im Rhein Main Neckar ist. Denn jedes unserer Mit- Januar 2009 geht den Mitglie- gliedsunternehmen, egal wie groß oder klein dern dann auch die Kandida- es ist, hat eine Stimme. Ich hoffe, dass viele tenbroschüre zu, in der sich die IHK-Mitglieder dieses Wahlrecht ernst neh- Kandidaten für die neue Vollver- men und ihre Stimme abgeben. Mit der Wahl sammlung kurz vorstellen. bestimmen unsere Mitglieder mit, wer ihre Foto: Markus Schmidt Interessen bis 2014 vertritt, wer in den zahlrei- Mit mehreren Plakatständern chen Ausschüssen nach Lösungen sucht und wirbt die IHK auf ihrem Gelände wer ihr Ansprechpartner innerhalb der Unter- an der Rheinstraße in Darmstadt nehmerschaft sein wird.“ für die IHK-Wahl 2009. Die Wahlen zur Vollversammlung Quiz zur IHK-Wahl • Die neue Vollversammlung der IHK Darmstadt wird vom 21. • Die IHK-Wahl Anfang 2009 wirft ihre Schatten voraus. Zur Ver- Januar bis 17. Februar 2009 per Briefwahl gewählt. Auch die neue öffentlichung der Kandidatenliste und der Kurzporträts der Kan- Vollversammlung wird wieder 73 unmittelbar gewählte Mitglie- didaten für die Vollversammlungswahl in unserem Internetpor- der haben. Alle zur IHK Darmstadt gehörenden Unternehmer sind tal www.darmstadt.ihk24.de verlost der IHK-Report Südhessen wahlberechtigt, das bedeutet rund 68.000 Stimmzettel, die im Ja- drei exklusive Geschenke. Unter den Einsendungen verlosen wir nuar an unsere Mitglieder versandt werden. einen Kalender für 2009, in dem die besten Bilder der Fotoaus- stellung „KreativRäume“ des Fotografen der Wissenschaftsstadt u Im Internet unter www.darmstadt.ihk24.de/ihkwahl sind viele Informa Darmstadt und der Engineering Region Darmstadt Rhein Main tionen zu den VV-Wahlen eingestellt. Dort finden Sie auch ein kleines Neckar, Kristian Barthen, zu sehen sind. Außerdem gibt es ein Lexikon zu den Wahlen und eine genaue Beschreibung des Wahlverfah- Exemplar des Holzautos „Automoblox“ unseres AutomotiveClus- rens. Alle Kandidaten mit Fotos, Informationen und Statements finden ters RheinMainNeckar zu gewinnen. Ein weiterer Preis ist das Sie ebenfalls unter www.darmstadt.ihk24.de/ihkwahl. Gedächtnisspiel „Darmstadt im Doppel“. Allen Wahlberechtigten geht im Januar zusammen mit den Wahl Die Teilnahme ist einfach, Sie müssen uns nur folgende Frage unterlagen zusätzlich eine gedruckte Kandidatenbroschüre zu. beantworten: Wie viele Mitglieder wird die neue IHK-Vollver- sammlung haben? Mailen Sie die Antwort und Ihre Adresse unter u Information zur Wahl: Susanne Jung, Leiterin des Geschäfts dem Stichwort „IHK-Wahl“ bis 31. Dezember 2008 an redaktion@ bereichs Standortpolitik, Telefon: 06151 871-282, E-Mail: jung@darm- darmstadt.ihk.de. Die Gewinner werden in der Februarausgabe stadt.ihk.de des IHK-Report Südhessen veröffentlicht. 6 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
I H K- WA H L 2009 Jede Wahl hat ihre Helden. UNTERNEHMER, DIE ZEICHEN SETZEN. Mehr Infos unter: www.darmstadt.ihk24.de IHK-WAHL 2009 UNTERNEHMER, DIE ZEICHEN SETZEN
W irt s c ha f t u n d Pol it ik Neues aus Berlin und Brüssel. Europa im Zeichen der Unternehmer Weichen beim Brüssel. Mitte Oktober trat in Brüs- Emissionshandel falsch gestellt Foto: DIHK sel erstmals das „Europäische Parlament der Unternehmen“ (EPE) zusammen. 750 Unternehmer aus 27 EU-Mitgliedstaaten Brüssel. Der Umweltausschuss des versammelten sich im Plenarsaal des EU- Europäischen Parlaments (EP) hat für die Parlamentes, um aktuelle wirtschaftsrele- 3. Emissionshandelsperiode 2013 bis 2020 vante Themen zu debattieren und abzu- die Weichen falsch gestellt: Die Versteige- stimmen. Haupt-Initiator war die deutsche rung von CO2-Zertifikaten für Industrie IHK-Organisation. Für Deutschland dabei: und Energieversorger belastet die deut- 96 Unternehmer aus den IHKs, HWKs und sche Wirtschaft und den Verbraucher in von den WJDs. Die Delegation führten Milliardenhöhe. Rat, EP und Kommission DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun und werden voraussichtlich im Dezember in ZDH-Präsident Otto Kentzler an. „Wir Un- erster Lesung über die Richtlinie entschei- ternehmer haben europaweit Gesicht und IHK-Initiative in Brüssel: Wo sonst die Abge den. Immerhin wurde aber die Kernforde- Stimme gezeigt“, unterstrich Braun. „Die ordneten des europäischen Parlaments sitzen, rung des DIHK berücksichtigt, Kleinanla- 23 Millionen Unternehmen in Europa er- konnten im Oktober 750 Unternehmer aus 27 gen unterhalb von 25.000 Jahrestonnen warten von den EU-Institutionen, dass EU-Mitgliedsstaaten über wirtschaftsrelevante CO2 vom Emissionshandel auszunehmen. ihre Anliegen berücksichtigt werden, ob Themen debattieren. Dadurch werden rund 6.000 mittelständi- es um das Gemeinschaftspatent geht oder sche Unternehmen entlastet, die ohnehin den Bürokratieabbau.“ Themen wie Bildung, Internationaler Handel, Energie- und Klima- nur rund 2,4 Prozent des vom Emissions- politik oder auch Chancen des Unternehmertums wurden mit EU-Kommissionspräsident handel erfassten CO2-Ausstoßes verursa- José Manuel Barroso, Parlamentspräsident Hans-Gert Pöttering, EU-Binnenmarktskom- chen. missar Charly McCreevy sowie EU-Industriekommissar Günter Verheugen diskutiert. Am Ende stand eine Resolution. Sie wurde der französischen EU-Ratspräsidentschaft und u Information: Karlfried Thorn, Geschäfts- weiteren europäischen Institutionen übergeben. bereich Innovation und Umwelt, Telefon: 06151 871-251, E-Mail: thorn@darmstadt.ihk.de u Ansprechpartnerin beim DIHK: Susanne Schraff, E-Mail: schraff.susanne@dihk.de u Ansprechpartner beim DIHK: Dr. Armin Rockholz, E-Mail: rockholz.armin@dihk.de Steuerpolitisch nicht Auch der ländliche Raum auf einem Nenner braucht schnelles Internet Brüssel. Bundesregierung und EU- Berlin. Während in Ballungsgebieten die Zugänge zum Internet immer schneller wer- Kommission sind in steuerpolitischen den, müssen viele ländliche Regionen ohne hochleistungsfähige Kommunikationsinfra- Fragen für kleine und mittlere Unterneh- struktur auskommen. Betroffen davon sind auch viele kleinere Unternehmen an tradi- men kontroverser Meinung. So lehnt die tionellen Firmenstandorten. Abhilfe könnten Rundfunkfrequenzen bringen, die in den Bundesregierung es strikt ab, den Kata- nächsten Jahren im Zuge der Umstellung von analoger auf digitale Technik frei werden log der ermäßigten Mehrwertsteuersätze – die sogenannte digitale Dividende. Auf einer Fachtagung am 16. Oktober im Haus der auszuweiten. Die Mehrwertsteuersätze Wirtschaft zum Thema Digitale Dividende mahnte der DIHK eine rasche Einigung an sind auch aus DIHK-Sicht kein geeignetes und warnte vor übertriebenen Egoismen der Akteure. Fehlende Breitbandanschlüsse wie politisches Lenkungsmittel, da nicht si- UMTS, DSL oder V-DSL sind mittlerweile ein erkennbares Hemmnis für Neuansiedlungen chergestellt werden kann, dass die Ermä- oder den Ausbau von Unternehmen. Hoch- Foto: DIHK ßigung auch an den Kunden weitergege- leistungsfähige Telekommunikations-Infra- ben wird. Die IHK-Organisation fürchtet strukturen sind längst zum Standortfaktor zudem Kompensation in Form einer neuen geworden und genauso wichtig wie eine Luxussteuer. Autobahnanbindung, Strom oder Wasser. u Information: Martin Proba, Geschäfts- u Information: Karlfried Thorn, Geschäfts- bereich International, Telefon: 06151 871-234, bereich Innovation und Umwelt, Telefon: 06151 E-Mail: proba@darmstadt.ihk.de 871-251, E-Mail: thorn@darmstadt.ihk.de u Ansprechpartnerin beim DIHK: Bianca Blottko, u Ansprechpartnerin beim DIHK: Dr. Katrin E-Mail: blottko.bianca@dihk.de Sobania, E-Mail: sobania.katrin@dihk.de www.dihk.de 8 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
t MesseNetzwerk t Tipps zur Messebeteiligung t weltweite Datenbank t Infos zur Ausstellerförderung t MesseNutzenCheck t www.auma-messen.de
T it e lthe ma Automatisch Automatisierung stärkt Südhessen Automatisierung ist eine treibende Kraft der Engineering Region gut Rhein Main Neckar. Der IHK-Report Süd- hessen gibt einen Über- blick über Unternehmen, Netzwerke sowie Ko- operationen mit den Hochschulen und zeigt, wie wichtig die Branche für die Region ist. Foto: MEV-Verlag 10 IHK-Report Südhessen
Titelthema: Automatis ier u ng ZUKUNFTSBRANCHE. Automatisierung umgibt uns nicht nur im täglichen Leben – auch Herstellungsprozesse in der modernen Industriegesellschaft sind ohne technische Erleichterung nicht denkbar. Unternehmen, die Automatisie- rungslösungen entwickeln und umsetzen, haben gute Perspektiven. Was hat ein Bügeleisen mit einem Flugzeug zu so der Vorsitzende des Fachbereichs Messtechnik tun? Ganz einfach: In beiden sorgen elektronische und Prozessautomatisierung beim Zentralverband Regelkreise dafür, dass das Objekt tut, was sein Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI), Bediener will. Sicher ist es unkomplizierter, auto- Michael Ziesemer. Über 226.000 Menschen beschäf- matisch die gewünschte Temperatur zu halten als tigte die Branche 2007 in Deutschland – das sind die gewünschte Flughöhe. Doch das Beispiel zeigt, über sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. dass Automatisierung aus unserem Alltag kaum wegzudenken ist. Erfindung made in Südhessen Die Engineering Region Rhein Main Neckar Breites Einsatzgebiet spielt bei der Automatisierungstechnik ganz vorne Ingenieure, die Automatisierungen planen, mit. Viele Fachdisziplinen müssen zusammenarbei- verfolgen verschiedene Ziele. Zunächst einmal ten, um hoch komplexe Automatisierungen zu ent- sollen automatisierte Prozesse den Menschen von wickeln, zu erproben und praxistauglich zu machen: schwerer oder gesundheitsschädlicher Arbeit ent- Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Mechatronik, lasten – wie beispielsweise durch Schweißroboter Mikrosystemtechnik, Informatik und auch Maschi- oder Lackiersysteme. Darüber hinaus helfen auto- nenbau sind nur einige. Von besonderer Bedeutung matisierte Prozesse, die Qualität von Produkten zu sind sogenannte Systemanbieter und Systeminte- sichern. Einige Erzeugnisse – man denke hier nur an gratoren: Sie sind in der Lage, unterschiedliches Mikrochips – lassen sich manuell überhaupt nicht Expertenwissen zu koordinieren und Hightech- herstellen. Automatisierte Abläufe sorgen zudem Produkte serienreif zu machen. Gerade von diesen im alltäglichen Leben für Sicherheit: Automatische Unternehmen hat sich eine große Zahl in der Region Ampelschaltung an Kreuzungen oder das Anti- angesiedelt. Blockiersystem (ABS) im Auto sind so selbstver- In Südhessen sind viele bahnbrechende Ent- ständlich, dass Menschen sie kaum mehr bewusst wicklungen entstanden. Die ISRA Vison AG aus wahrnehmen. Auch in der Medizin wirken kleine Darmstadt hat zum Beispiel eine Anlage entwickelt, Automaten Wunder – Herzschrittmacher ebenso die die Qualität einer Autolackierung vollautoma- wie Dialysegeräte. tisch überprüft. Und an der Technischen Universi- tät in Darmstadt entwickelten Professor Oskar von Starker Wirtschaftsfaktor Stryk und sein Team den ersten Bionik-Roboter. Die Wirtschaftszahlen belegen, dass die Bran- Die Funktionsweise der Roboterarme ist dem Mus- che auf stabilem Wachstumskurs ist. 2007 steigerte kel- und Sehnen-Apparat des Menschen nachemp- sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um mehr funden. Durch federnde Gelenke gefährdet er mit als zehn Prozent auf fast 43 Milliarden Euro, so der seinen Bewegungen keine menschlichen Kollegen Fachverband Automation des ZVEI. Auch der Auf- mehr. tragseingang wuchs um über 15 Prozent, parallel zum Umsatz mit ausländischen Kunden. Das be- Flexibilität ist Trumpf stätigt den weltweiten Erfolg der Produkte und Ein weiter Standortvorteil der Engineering Re- Systeme ‚Made in Germany’. gion: Es überwiegen mittelständische Unterneh- Die deutschen Anbieter von Messtechnik und men mit hohem Spezialisierungsgrad. Entschei- Prozessautomatisierung dürfen sich weiterhin über dungen können deshalb auf kurzen Wegen getroffen starken Rückenwind freuen. „Auch 2008 wird ein werden, ohne sie mit externen Konzernzentralen ab- gutes Jahr für die Branche mit einem Wachstum stimmen zu müssen. Dadurch dominieren auch kei- der weltweiten Märkte von neun bis zehn Prozent“, ne einzelnen Firmen. Diese Flexibilität, gepaart mit technologischem Know-how, verschafft der Region in Deutschland eine führende Position auf dem Ge- Information biet der Automatisierungstechnik. Neben den USA und Japan gehört Deutschland schon heute zu den Ihr Kontakt rund um Automatisierung und Technologietransfer: • Weltmarktführern in der Branche. rfw Richard Jordan, Technologienetzwerk Hessen, IHK Darmstadt, Telefon: 06151 871-284, E-Mail: jordan@darmstadt.ihk.de Dezember 2008 IHK-Report Südhessen 11
T ite lthema : Au t om at i s i e ru n g Schulterschluss der Experten RUNDER TISCH. Automatisierungstechnik vereint viele Disziplinen – Elektroniker, Software spezialisten, Maschinenbauer und Experten aus den Anwendungsbranchen müssen zusammen arbeiten, um Lösungen zu finden. Ihre Erfahrungen und Kenntnisse sollen nun im Netzwerk „Auto- matisierungsregion Rhein Main Neckar“ gebündelt werden. Im Herbst 2006 befragten die IHK-Arbeits- teren von der IHK Darmstadt angeregten Clustern gemeinschaft Hessen (ARGE) und das Technolo- haben die Netzwerker eine Auszeichnung erhalten. gietransfernetzwerk Hessen (TTN-Hessen) 300 Mit der Initiierungsförderung von 25.000 Euro ist die Unternehmen und 80 Hochschul- und Forschungs- erste Hürde für den weiteren Aufbau genommen. einrichtungen der Automatisierungsbranche. Fast „Wir möchten in Zukunft auch die regionalen Leit- jeder Vierte sprach sich dafür aus, ein regionales unternehmen einbinden“, erklärt Richard Jordan. Netzwerk zu gründen. Die Umfrage bestätigte auch „Kommt zu Know-how und mittelständischer Struk- die hohe lokale Kompetenz für Automatisierungs- tur noch die gute Vernetzung hinzu, kann sich die technik. Startschuss für das Netzwerk war die Jah- Region in Zukunft noch besser behaupten.“ rfw• restagung des TTN-Hessen im November 2006 zum Thema „Automatisierung“. Eine Veranstaltung pro Quartal u Information: Seit dem vergangenen Jahr haben sich Unter Ihr Kontakt rund um Auto- nehmer und Forscher auf mehreren Veranstaltun- matisierung und Techno- gen zu unterschiedlichen Branchenthemen ausge- logietransfer: Richard Jor- tauscht. Derzeit findet pro Quartal eine Veranstal- dan, Technologienetzwerk tung statt, 500 Unternehmer und 60 Wissenschaftler Hessen, IHK Darmstadt, stehen auf der Verteilerliste. Richard Jordan leitet Telefon: 06151 871-284, das Netzwerk. Er ist der Initiator des Automatisie- E-Mail: jordan@darm- rungs-Clusters aus dem Geschäftsbereich Innova- Strategieworkshop in der IHK stadt.ihk.de tion und Umwelt bei der IHK Darmstadt und Regio- nalberater des TTN-Hessen. • Am 30. Januar 2009, ab 13 Uhr veranstaltet das Netzwerk Automatisierungsregion Rhein Main Ne- Fördergelder gewonnen ckar in der IHK Darmstadt einen Strategieworkshop. Die Idee eines Automatisierungs-Clusters fan- Ziel ist es, den Inhalt zu fokussieren und weitere Ak- den auch die Juroren des ersten Clusterwettbe- tivitäten festzulegen. Hierzu sind alle Interessenten werbs in Hessen sinnvoll. Zusammen mit zwei wei- herzlich eingeladen. u Information und Anmeldung bei Richard Jordan, E-Mail: jordan@darmstadt.ihk.de 12 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
Titelthema: Automatis ier u ng Austausch fördern Wussten Sie schon, dass... • das Team der Technischen Universität Darm- Dem Ziel, Wissenstransfer von Wissenschaft und Wirtschaft zu bündeln und stadt Weltmeister der Roboter ist? 2004 und zu vermarkten, ist Hessen schon ein gutes Stück näher gekommen. Bereits 2001 2005 gewann das Team den RoboCup World – gründete die Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs (ARGE) gemeinsam mit ein Fußballspiel unter Robotern. weiteren Partnern das Technologietransfernetzwerk Hessen (TTN-Hessen). Das TTN-Hessen eröffnet gerade kleinen und mittleren Unternehmen • Automatisierung beim Energie sparen hilft? umfassende Kontakte zu den hessischen Hochschulen. Durch den leichteren Durch Energiesparmotoren und drehzahlgere- Zugang zur Forschung haben sie bessere Chancen, innovative Produkte und gelte Motoren können bis 2012 rund 27 Milliar- Verfahren auf den Markt zu bringen. So können sie im hart umkämpften Wett- den Kilowattstunden (kWh) in der deutschen bewerb Spitzenpositionen halten oder erlangen. Darüber hinaus bietet das TTN Industrie eingespart werden, so der ZVEI – diesen Unternehmen auf Wunsch Technologieberatung, Vernetzung und weite- Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik re unterstützende Angebote. industrie e. V.. Im Vergleich dazu können im Hochschulen profitieren ebenfalls vom engen Kontakt zur Wirtschaft. Sie gleichen Zeitraum durch den Einsatz energie sind so näher am Markt: Unternehmen fragen bei ihnen Forschungsdienstleis- effizienterer Haushaltsgeräte rund sieben tungen an. Absolventen haben durch die unmittelbare Verbindung zur Praxis Milliarden kWh gespart werden, durch neue bessere Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Das TTN-Hessen systematisiert Technologien und Energiesparlampen elf Mil Transferangebote, stellt sie in eine Expertendatenbank ein und vermarktet diese. liarden kWh. • rfw • die Technische Universität in Darmstadt den u www.ttn-hessen.de ersten Lehrstuhl für Regelungstechnik in der Bundesrepublik hatte? Winfried Oppelt wurde 1957 als erster Professor dorthin berufen. RegioVerlagsThemen IHK-Report Südhessen RegioVerlagsThemen am 6. Januar 2009 R V T Unsere Aktion: In der Januarausgabe des IHK-Report Südhessen werden jeweils vier 16-seitige Regionalausgaben ver- egio erlags hema öffentlicht. Innerhalb eines interessanten redaktionellen Umfelds, in dem sich förderwürdige regionale Projekte Ein starkes Stück Werbung potenziellen Sponsoren aus ihrem Einzugsbereich prä- vor Ihrer Haustür! sentieren, bieten diese vier Ausgaben den Firmen und Gemeinden eine attraktive Plattform, um kundennah für ihre Produkte, Dienstleistungen und Gewerbe- Rückfax an (0 69) 42 09 03-70 flächen zu werben. Verlagshaus Zarbock. Frankfurt. Ihre Vorteile: ∏ Bitte schicken Sie uns weitere Informationen 1. Für einen günstigen Preis erhalten Sie eine große Anzeigenfläche. 2. Sie präsentieren sich unseren Lesern auch in redaktioneller Form. Firma ______________________________________________________ 3. Sie haben keine Streuverluste und erscheinen nur in Ihrer Region. Ansprechpartner _____________________________________________ Landkreis Auflage Erscheinungstermine Straße ______________________________________________________ Darmstadt 7.862 Ex. 6. Januar 2009 Darmstadt-Dieburg 14.722 Ex. 6. Januar 2009 PLZ/Ort ____________________________________________________ Bergstraße 13.213 Ex. 6. Januar 2009 Tel. _________________________________________________________ Groß-Gerau 11.187 Ex. 6. Januar 2009 Anzeigenschluss: 12. Dezember 2008 Dezember 2008 IHK-Report Südhessen 13
T ite lthema : Au t om at i s i e ru n g Jobmaschine Automatisierung Ausbildung. Automatisierung ist nicht nur eine Wachstumsbranche – sie ist auch ein Jobmotor. In ihren Unternehmen gibt es derzeit mehr Stellenangebote als Arbeitskräfte. Foto: Markus Schmidt In den IHK-Bildungszentren erhalten Unternehmen Nach Angaben des ZVEI Zentralverband Elekt- Unterstützung für die Ausbildung in Berufen der Auto u Information: rotechnik- und Elektronikindustrie e. V. fehlten 2007 matisierungsbranche. IHK Darmstadt, Elmar in Deutschland rund 20.000 Ingenieure. Das macht Kleinert, Ausbildungsbe- sich auch in der Automatisierungsindustrie bemerk- rater, Geschäftsbereich bar. Der ZVEI bemüht sich unter anderem über die für Automatisierungstechnik oder Assistenten für Aus- und Weiterbildung, Internetseiten „superstudium.de“ und „superaus- Automatisierungstechnik und Computertechnik Telefon: 06151 871-267, bildung.de“, Jugendliche und junge Erwachsene werden ebenso gesucht. E-Mail: kleinert@darm- für technische Berufe und Studiengänge zu gewin- stadt.ihk.de nen. IHK unterstützt durch Bildungszentrum Die IHK unterstützt Unternehmen mit ihrem Große Bandbreite lockt Bildungszentrum unmittelbar bei der Ausbildung. Die Branche lockt besonders durch ihre Vielsei- Das Zentrum bietet eine qualifizierte Grundausbil- tigkeit. Sie bietet Berufe und Ausbildungsstellen dung im ersten Ausbildungsjahr und eine Fachaus- für Bewerber mit unterschiedlichsten Interessen. bildung für das zweite und dritte Lehrjahr. Darüber „Viele Unternehmen suchen zum Beispiel Mecha- hinaus gibt es eine Vielzahl an überbetrieblichen troniker. Das ist ein anspruchsvoller und interes- Veranstaltungen für gewerblich-technische Auszu- santer Beruf mit dreieinhalb Jahren Ausbildungs- bildende und Fachkräfte – etwa zu Hydraulik, Pneu- zeit“, erklärt Elmar Kleinert, Ausbildungsberater matik und Kunststoffbearbeitung. „Damit geben wir der IHK Darmstadt. „Aber auch einfachere Berufe gerade kleinen Unternehmen die Möglichkeit, auf wie Maschinen- und Anlagenführer sind gefragt. hohem Niveau auszubilden“, so Elmar Kleinert. Diese Ausbildung dauert zwei Jahre.“ Elektroniker • rfw 14 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
Titelthema: Automatis ier u ng Statement Nachwuchs aus den eigenen Reihen Angelika Georg, Personalreferentin der Schenck Process GmbH, Darmstadt Bürokommunikation. Natürlich macht sich der Fach- kräftemangel auch bei uns bemerkbar, vor allem qua- Schenck Process GmbH ist ein internationa- lifizierte Ingenieure fehlen. Auch aus diesem Grund les Unternehmen für Mess- und Verfahrenstechnik. bilden wir zunehmend mehr junge Menschen aus Wir sorgen dafür, dass die Prozesse laufen und die und haben die Anzahl der Auszubildenden sowie Anforderungen unserer Kunden in den Bereichen der BA-Studenten der Fachrichtungen Mechatronik Wägen, Dosieren, Sieben und Automatisieren durch und Wirtschaftsingenieurwesen erhöht. unsere bewährte Technologie erfüllt werden. Da- u Information: bei setzen wir besonders auf Nachwuchs aus den Zukunftsbranche für Ausbildung Schenck Process GmbH, eigenen Reihen. Auf gut ausgebildete Mitarbeiter Aus Sicht der Schenck Process GmbH ist Au- Angelika Georg, Personal- können – und möchten – wir auch in Zukunft nicht tomatisierung in Verbindung mit Softwarelösungen referentin, Pallaswiesen- verzichten. eine der Zukunftsbranchen, auch für Auszubilden- straße 100, 64293 Darm- Ausbildung hat bei Schenck Process einen sehr de. Nur ein Beispiel: Die klassische Straßenfahr- stadt, Telefon 06151 1531- hohen Stellenwert und eine lange Tradition. Unse- zeugwaage wird durch die Automatisierung zur 1327, E-Mail: a.georg@ re Ausbildungsquote liegt in diesem Jahr bei über „Fahrerselbstbedienten Wägeeinrichtung“. Anlie- schenckprocess.com acht Prozent. Wir geben jungen Menschen gerne die ferer oder Abholer können exakt auf den Einsatz Chance, bei uns eine qualifizierte Ausbildung oder abgestimmte Terminals vom Führerhaus des Lkw ein Studium in Kooperation mit der Berufsakademie aus bedienen. So bewegen sich beispielsweise Tore (BA) Mannheim zu absolvieren. Junge Menschen wie ein „Sesam öffne dich“ oder das Fahrzeug wird lernen bei uns zahlreiche Berufe wie beispielswei- beladen oder entladen – weitgehend ohne Bedien- se Mechatroniker/in, Technische/r Zeichner/in, personal. Mit Sicherheit ein spannendes Thema, Industriekaufmann/-frau oder Kaufmann/-frau für auch für junge Leute. KFU[UBLUVFMMCFJLFHFMNBOOÑJISFNJU.TZTUFNIBVT; Tdiofmm/[vwfsmttjh/Qbttu/ JCNCmbefDfoufsT FyqsfttDibttjt TqfjdifsvoeTfswfswpoJCN/ sbdlpqujnjfsuft8V.Hfivtf Nju mfjtuvohttubslfn Cfusjfc voe nbyjnbmfn Qmbu{g s7y3.XfhfCmbeft Cfejfolpngpsu csjohfo ebt JCN CmbefDfoufs T Fyqsftt voe ejf JCN Tztufn Tupsbhf ET4311 JCNCmbefDfoufsFyqsfttIT32 FyqsfttJisfJUbvgFsgpmhtlvst/EbtCmbefDfoufs RvbedpsfJoufm©Yfpo©Qsp{fttpsF6516)3-11HI{* DibttjtcjfufuQmbu{g scjt{v7Cmbef.Tfswfs/Efs 3y2HCIbvqutqfjdifs jefbmf Psu- bo efn tjdi ejf ifsbvtsbhfoef Mfjt. 23NCM3Dbdif uvoheftJCNCmbefDfoufsIT32ebolJoufm©Yfpo© Qsp{fttpsfocftufotfougbmufolboo/Ejfqfsgfluf JnQblfutdipobc 4/::6`+ Fsho{voheb{vjtuebtFjotujfhttqfjdifstztufn ET4311 nju fjofs Tqju{fotqfjdifslbqb{juu wpo JCNTztufnTupsbhfET4311Fyqsftt 4-7 UC/ Lvs{; ejf jefbmf Tqfjdifsmtvoh g s Jis 4Hcju0tTfsjbm.Buubdife.TDTJ.Tdiojuutufmmfoufdiopmphjf Voufsofinfo/ tlbmjfscbsbvg4-7UCTqfjdifslbqb{juunju 411HCIpuTxbq.gijhfoTBT.Gftuqmbuufo Tdipobc 3/5:6`+ QspßujfsfoTjfwpoejftfnBohfcpu"NfisJogpsnbujpofovoufs xxx/lfhfmnboo/efpefsqfsUfmfgpo;17215:959.12 LfhfmnbooDpnqvufsibvtBH C shfsnfjtufs.Nbis.Tus/25-7428:Pcfsutibvtfo
T ite lthema : Au t om at i s i e ru n g Der intelligente Kopf technischer Know-how. Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Studenten forschen Tag für Tag am Institut für Automatisierungstechnik der Technischen Universität (TU) Darmstadt, um Menschen und Unternehmen das Leben ein bisschen leichter zu machen. Der IHK-Report Südhessen sprach mit Professor Dr. Rolf Isermann über die Bedeutung der Branche und die Rolle der Hochschulen. IHK-Report Südhessen: Herr Professor Isermann, Automatisierung ist ein Schlagwort der Industrie- gesellschaft – was verstehen Sie darunter? Professor Rolf Isermann: Automatisierung sorgt dafür, dass große Anlagen und kleine Geräte größtenteils selbstständig arbeiten. Das fängt beim Kraftwerk oder bei einer vollauto- matischen Schweißstraße in der Automobilfabrik an „Für Industrienationen wie die und reicht bis zum Foto- unsere ist Automatisierung eine kopierer. Automatisierung ist dabei der intelligente Branche, die Wachstum sichert.” Kopf der Prozesse. Der Bediener kontrolliert nur noch, ob der Prozess richtig funktioniert, greift bei Störungen ein und wartet die Anlage. Wie hoch ist der Stellenwert von Automatisierung in der Hochschulwelt? In den regionalen Hochschulen spielt Automatisie- rungstechnik eine beachtliche Rolle. Fast alle umlie- Foto: Firma genden Hochschulen bieten entsprechende Studi- engänge an und haben spezialisierte Institute und Lehrstühle. Unser Institut für Regelungstechnik hat eine über 50-jährige Geschichte. Die TU Darmstadt u Information: Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Rolf Isermann belegt in den Studiengängen Elektro- und Informa- Technische Universität tionstechnik sowie bei Maschinenbau vordere Plät- Darmstadt, Institut für zen im Hochschulranking. Automatisierungstechnik, Forschungsgruppe Weshalb sind Hochschulen für das Thema Auto- Regelungstechnik und matisierung so wichtig? Prozessautomatisierung, Branche, die Wachstum sichert. Arbeitskräfte ent- Universitäten waren schon immer stark darin, das Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. werfen, planen, bauen und warten neue Anlagen wissenschaftliche Fundament zu erarbeiten, aus Rolf Isermann, und verfeinern sie. Moderne Produkte integrieren dem neue Entwicklungen hervorgehen können. Landgraf-Georg-Straße 4, Mechanik, Elektronik und direkte Regelung. Für Daran hat sich bis heute nichts geändert. Da Au- 64283 Darmstadt, den Wirtschaftsstandort Deutschland sind solche tomatisierung viele Disziplinen wie beispielsweise Telefon: 06151 16-2114, mechatronischen Systeme wichtig. Elektronik, Maschinenbau oder Informationstech- E-Mail: risermann@ nologie vereint, müssen in der Forschung die Wege iat.tu-darmstadt.de Kostet Automatisierung nicht Arbeitsplätze? kurz sein. An Technischen Universitäten wie Darm- Nur teilweise. Erstens wächst die Automatisie- stadt, die das natur- und ingenieurwissenschaftli- rungsbranche selbst sehr stark. Zum Zweiten che Spektrum abdecken, ist der Boden für interdis- nimmt sie dem Menschen Aufgaben ab, die nicht ziplinäre Arbeit besonders fruchtbar. sehr human sind – etwa schwere Schweißarbeiten. Drittens stellt die moderne Industriegesellschaft Wie wichtig ist Automatisierung für die Wirt- Anforderungen, die ohne Automatisierung gar schaft? nicht zu bewältigen wären. Nehmen Sie etwa den In Deutschland ist menschliche Arbeitskraft teuer, Umweltschutz: Jedes fossile Kraftwerk hat heute Präzision und Zuverlässigkeit zählt. Für Industrie- eine komplette Abgasreinigungsanlage. Sie ist so nationen wie die unsere ist Automatisierung eine komplex, dass Menschen sie kaum rund um die Uhr 16 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
Prozesse manuell bedienen können. Insofern birgt die Mög- te il * Preisvor 2.500,– € lichkeit der Automatisierung neue Aufgaben. Sie zu lösen, schafft neue Arbeit – jedoch auf höherem Niveau. Ihr Handwerksbus zum Selberbauen. Nicht nur Hochschulen betreiben Forschung und Gestalten Sie Ihren Transporter Kastenwagen individuell Entwicklung, sondern auch Unternehmen – legt mit langem oder kurzem Radstand, leistungsstarken das nicht Kooperationen nahe? Motoren und max. 6,7 m 3 Ladevolumen. Machen Sie ihn Selbstverständlich, gerade bei den Ingenieurswis- zum „Handwerksbus“ mit diesen Ausstattungen: senschaften. Nehmen Sie zum Beispiel die Aus- schüsse des Vereins Deutscher Ingenieure – VDI – hohe Trennwand Ihrer Wahl – oder des Verbands der Elektrotechnik Elektronik – Beifahrerdoppelsitzbank Informationstechnik VDE: Normung und Standar- – Radioanlage oder Radio-/Navigationssystem Ihrer Wahl disierung erreichen besonders Teams, in denen – Stahlreserverad Mitglieder aus Forschung und Wirtschaft gemein- – elektronische Schnittstelle für externe Nutzung sam arbeiten. Das machen sie meist ehrenamtlich. Außerdem arbeitet gerade unser Institut bei For- Erhalten Sie dann Ihren Preisvorteil von 2.500,– €*. schungsprojekten zur Automatisierung seit vielen Viele weitere individuelle Ausstattungen sind wählbar. Jahren intensiv mit Partnern aus der Industrie zu- sammen. * Gegenüber der unverb. Preis- Und wo geht die gemeinsame Reise in der Praxis empfehlung für ein vergleichbar hin? ausgestattetes Serienmodell. Besonders interessant ist derzeit beispielsweise Das Angebot gilt ausschließlich das Projekt „Proreta II“, eine Kooperation unseres für Gewerbekunden und nur Instituts mit dem Unternehmen Continental Auto- bis zum 31. 12. 2008. motive Systems. Dabei versuchen wir, Fahrassis- tenzsysteme für Autos zu entwickeln, die helfen, Unfälle zu vermeiden. Die Kombination selbsttäti- ger Brems- und Lenkeingriffe kann in der Zukunft Zusammenstöße von Autos verhindern oder deren Wirkungen zumindest abschwächen. rfw • Sie möchten Anzeigen schalten? Foto: Firma www.zarbock.de/irs Hilft Unfälle zu vermeiden: Das Versuchsfahrzeug des Proreta-Projekts. Dezember 2008 IHK-Report Südhessen 17
T ite lthema : Au t om at i s i e ru n g Mehr als die Summe der Teile Entwicklungspotenzial. Automatisierung ist eine Foto: Firma feste Größe in der Unternehmenslandschaft Rhein-Main- Neckar. Doch wie entwickelt sich die Branche in der Region weiter? IHK-Report Südhessen sprach mit Jürgen Wrona über die Zukunft aus Unternehmenssicht. IHK-Report Südhessen: Herr Wrona, die Wirt- schaft entwickelt sich derzeit nicht ganz so posi- tiv, wie gewünscht. Wie sehen Sie die Zukunft der Automatisierungsbranche? Jürgen Wrona: Wir müssen mit einer Abschwä- chung der Konjunktur rechnen, die Lage ist ange- spannt. Deshalb müssen wir Risiken weiter beob- achten, aber auch mögliche Chancen nutzen. Gerade „Um den Aufgaben gerecht jetzt kommt es für den Wirt- schaftsstandort Deutschland zu werden, brauchen wir ein besonders darauf an, Schritt positives Technologiever- um Schritt besser zu werden. ständnis in der Gesellschaft...” Dabei unterstützt uns Auto- matisierungstechnik, indem sie Prozesse flexibel und sicher macht, Effizienz und Produktivität steigert. Dadurch können Unter- nehmen weitere Arbeitsplätze schaffen. u Information: Ihr Unternehmen engagiert sich im Netzwerk abacon Gesellschaft Automatisierungsregion Rhein Main Neckar. Was Arbeitsplätze durch Automatisierung – das sieht für Mess-, Steuer- und hat Sie dazu bewogen? nicht jeder so. Müssen wir umdenken? Regeltechnik mbH, Bereits vor dem Startschuss für das Netzwerk ha- Ja, eindeutig. Die heutigen Technologien sorgen Jürgen Wrona, Vertrieb, ben wir uns mit benachbarten Hochschulen inten- bereits für Gesundheit und Lebensqualität, sie Hauptstraße 392, siv ausgetauscht. Viele Studenten leisten Praktika entlasten die Umwelt. Für aktuelle und zukünftige 65760 Eschborn, in unserem Unternehmen, zahlreiche Diplomarbei- Produkte, Systeme und Dienstleistungen der Auto- Telefon: 06173 6071-34, ten sind schon bei uns entstanden. Bereits nach matisierung müssen ausreichend Fachkräfte bereit E-Mail: juergen.wrona@ ersten Gesprächen mit dem Initiator des Automa- stehen und hoch qualifiziert sein. Um diesen Aufga- abacon.org tisierungs-Clusters, Richard Jordan vom Technolo- ben gerecht zu werden, brauchen wir ein positives gienetzwerk Hessen, war klar, dass wir uns in dem Technologieverständnis in der Gesellschaft – die Netzwerk engagieren werden. Lehrenden an Schulen, in Ausbildungsstätten und Universitäten müssen für Technik begeistern. Das Welche Erwartungen haben Sie an das Netz- gilt natürlich auch für Unternehmen. werk? Ich hoffe, dass das Automatisierungs-Cluster mög- Welche Rolle spielt dabei unsere Region? lichst viele Unternehmen und Forschungseinrich- Rhein-Main-Neckar ist in der Automatisierungs- tungen anspricht. Erfahrungen auszutauschen und technik außerordentlich kompetent – das ist eine ein Netzwerk von Experten aufzubauen – das ist große Chance. Überdurchschnittlich viele Unter- eine gute Gelegenheit. Andere Länder haben eine nehmen und Forschungseinrichtungen arbeiten in oft übermächtige Geschäftsregion wie etwa Groß- der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, in der britannien mit London. In diesen Zentren treffen die Mechatronik, Mikrosystemtechnik und in der Infor- Kompetenzen viel geballter aufeinander. Durch die matik. Durch die mittelständisch geprägte Struktur Vernetzung in unserer Region können wir die vor- ist das Fachwissen breit gestreut. Unser Unterneh- handenen Stärken bündeln und effektiver nutzen. men etwa ist Spezialist, wenn es darum geht, Au- Die große technologische Breite und die mittelstän- tomation mit Prozessleitsystemen in Neuanlagen disch geprägte Struktur machen Partnerschaften zu integrieren oder bestehende ältere Automatisie- sehr flexibel und schlagkräftig. Dadurch wird aus rungssysteme durch neue zu ersetzen. dem Ganzen viel mehr als die Summe seiner Teile. • rfw 18 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
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Unternehmen und Management Sonderthema: Finanzmarktkrise Kredite: Gibt es noch Geld für den Mittelstand? FINANZMARKTKRISE – dieser von den Hiobsbotschaften der Finanzmärkte geprägte Begriff erfasst nicht, welche Auswirkun- gen die Krise auf die Wirtschaft und auch auf das tägliche Le- ben haben kann. Zum Glück halten sich die spürbaren Folgen in Deutschland noch in Grenzen. Der IHK-Report wollte wissen, ob das auch für Kredite und Geldanlagen zutrifft. Vor allem: Haben es kleine und mittelständische Unternehmer jetzt schwerer, bezahl- bare Kredite zu bekommen? AM ANFANG standen zu viele unge- individuell – abhängig von Refinanzierung, deckte Kredite, die US-Amerikaner für ih- Rating und Besicherung – mit dem Kunden re Wohnhäuser aufgenommen hatten. Das vereinbart.“ war im Juni 2007. Diese Kredite und Fehl- spekulationen am US-Immobilienmarkt Einlagen sind sicher hatten schnell weltweite Folgen. Schon Die Diskussion um die Einlagensi- er vertraut – in diesem Fall vertraut er dem im Juli und August 2007 hatten erste Ban- cherheit ist nach Ansicht Lankaus seit der Fondsmanager und keiner Bank.“ ken in Deutschland Schwierigkeiten. Doch Umsetzung des Finanzmarktpaketes der erst über ein Jahr später spitzt sich die Si- Regierung grundsätzlich hinfällig. Diese „Hort der Stabilität” tuation zu: In den USA muss die Regierung Auffassung teilt Christoph Leichtweiß, Die besondere Rolle der Volks- und schon im September 2008 eingreifen. In Leiter der Geschäftsstelle Darmstadt und Raiffeisenbanken hebt Hans-Jürgen Deutschland wird einen Monat später das freier Partner von Cortal Consors Select, Mehl, Vorstandsmitglied der Volksbank bisher einmalige Bankenrettungspaket im nicht ganz: „Wie das Rettungspaket genau Kreis Bergstraße, hervor. Er spricht vom Wert von 480 Milliarden Euro im Eilverfah- funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Bei „Hort der Stabilität“. „Wir und insbeson- ren als Gesetz verabschiedet. den Ausführungsbestimmungen ist das dere auch die Volksbank Kreis Bergstraße achten auf eine ausgewo- Kreditkonditionen unverändert Christoph Leichtweiß, Leiter der gene bilanzielle Struktur. Als Folge der Finanzmarktkrise droht Geschäftsstelle Darmstadt und Das bedeutet, sowohl im Rezession. Deren Ausmaß wird begrenzt, freier Partner von Cortal Consors Kredit- wie im Anlagenge- wenn die Unternehmen nicht aufstecken Select: „Das Rettungspaket war schäft liegt der Fokus auf und am Ball bleiben. Dafür müssen sie in- in jedem Fall wichtig, auch die unseren regionalen Privat- vestieren und benötigen Geld. „Und das psychologische Bedeutung darf und Firmenkunden.“ Die bekommen sie auch“, betont Frank Lan- nicht unterschätzt werden.” Volksbanken könnten ihrem kau, Direktor der Dresdner Bank-Filiale in eigentlichen Auftrag der Darmstadt. Kleine und mittelständische Bundesfinanzministerium noch zahlreiche Mittelstandsfinanzierung jetzt und wei- Unternehmen hätten – Bonität vorausge- Auskünfte schuldig.“ Das Rettungspaket terhin gut nachkommen. Das gilt auch für setzt – keinen Grund zur Sorge. „In un- sei aber in jedem Fall wichtig gewesen. die Sparkassen: „Die Sicherung der Mittel- serem Hausbankensystem ist über viele Auch die psychologische Bedeutung dürfe standsfinanzierung gehört zu unserer be- Jahre ein enges Vertrauensverhältnis nicht unterschätzt werden, relativiert der sonderen Verantwortung“, unterstreicht zwischen Unternehmen und Banken ge- Anlageberater seine Kritik. Georg Sellner, Vorstandsvorsitzender der wachsen“, so Lankau weiter. „Unsere Kre- Für das Liquiditätsmanagement rät Sparkasse Darmstadt, im Interview mit ditkonditionen werden daher unverändert Leichtweiß denen, die unsicher sind, Ein- dem IHK-Report Südhessen (siehe Seite lagen auf mehrere Schuldner 24) zum 200-jährigen Geburtstag seines Frank Lankau, Direktor der zu verteilen – zum Beispiel Hauses. Dresdner Bank-Filiale in Darm- in einem Geldmarktfonds „Bei uns ist alles sicher“, betont stadt: „In unserem Hausban- mit reinen Staatsanleihen Mehl die ebenfalls besondere Position der kensystem ist über viele Jahre aus dem Euro-Raum. „Auch Volksbanken und Sparkassen bei der Ein- ein enges Vertrauensverhältnis bei derartigen Cash-Ma- lagensicherung. Die Volks- und Raiffeisen- zwischen Unternehmen und nagement-Lösungen muss banken hätten Institutsschutz, also einen Banken gewachsen.” natürlich jeder prüfen, wem Einlagensicherungsfonds, an dem alle 20 IHK-Report Südhessen Dezember 2008
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