30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin

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30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
11  | 2019

MBZ
Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte

Interdentalraumhygiene

30 Jahre
Individual-
prophylaxe
30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
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30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
Aus der Redaktion

                                                                                                        10

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
drei Jahrzehnte ist es inzwischen her, dass in der Zahnärzteschaft ein   ● Auch Karsten Geist beteiligt sich aus Überzeugung bereits zum
Umdenken einsetzte und sich die prophylaktische Zahn­medizin ih­         zweiten Mal am Zahnärzte-Praxis-Panel. Den Ursprung der
ren Weg bahnte. Die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie hat            Erhebung und aus welchem Grund diese Datenbasis wichtig ist,
erneut bestätigt, wie wichtig und richtig der Paradigmenwechsel          erläutert er in seinem Leitartikel auf Seite 6 und ruft zugleich die
war – weg von der restaurativen, hin zur präventiven Zahnheil­           Zahnärzteschaft zur Teilnahme auf.
kunde. Die Zahn- und Mundgesundheit der Bevölkerung hat
sich im Vergleich zur vorhergehenden Studie noch einmal ver­             ● Der Einfluss der Mundgesundheit auf die allgemeine Lebens­
bessert.                                                                 qualität erfordert es, dass jeder Mensch in jedem Alter, unabhän­
                                                                         gig von seinen soziodemografischen Eckdaten und seiner Lebens­
Pionierin bei der Einführung der Individualprophylaxe war die            situation, einen guten Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung
Zahnärztekammer Berlin, die – als bundesweites Vorbild für an­           erhält. Beim Symposium zur Seniorenzahnmedizin zeigten die Re­
dere Kammern – 1989 das „Intensivseminar für organisierte Indi­          ferenten u. a. Wege, dies in allen Bereichen der zahnmedizinischen
vi­dualprophylaxe“ ins Leben gerufen hat, die heutige Aufstiegs­         Betreuung umzusetzen. Seite 20
fortbildung für Zahnmedizinische Prophylaxeassistent(inn)en. Mit
ihrem weitsichtigen Beschluss trug die damalige Delegierten­             ● Der Berliner Zahnärztetag 2020 möchte seinen Teilnehmern
versammlung wesentlich zur Verbesserung der Mundgesundheit,              hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben. Deshalb können Sie jetzt
zur Gewinnung von fortgebildetem Personal und nicht zuletzt zur          Fälle aus Ihrem Praxisalltag einreichen, die auf dem Kongress vor
Attraktivitäts­steigerung des Berufsbildes der damaligen Zahnarzt­       Ort besprochen werden. Wenn Ihr Fall von der Kongressleitung an­
helferinnen und späteren Zahnmedizinischen Fachangestellten              genommen wird, winken Ihnen Freikarten. Nähere Informationen
bei.                                                                     finden Sie auf Seite 26.

Heute ist es für einen Großteil der Patienten eine Selbstverständ­       ● Was ist bei der Herausgabe von Originalaufnahmen an Weiter­
lichkeit, sich zweimal im Jahr professionell die Zähne reinigen          behandler und Patienten zu beachten? Was die neue Strahlen­
zu lassen. So werden sie beim PZR-Termin immer aufs Neue mo­             schutzgesetzgebung dazu regelt, legen wir Ihnen auf Seite 55 dar
tiviert, sich zu Hause weiter um ihre regelmäßige gründliche Zahn­       und stellen Ihnen ein kostenloses Verschlüsselungsprogramm für
pflege zu kümmern. Und auch da gibt es in dreißig Jahren eine            den Mail-Versand zur Verfügung.
Weiterentwicklung der Materialien und Methoden. Für eine Re­
duktion von Plaque und Gingivitis weisen derzeit Interdentalraum­        ● Zur beruflichen Integration von geflüchteten Zahnmedizinern
bürsten die höchste Evidenz auf.                                         werden sowohl Hospitationsplätze in Berliner Zahnarztpraxen als
                                                                         auch Material zu Übungszwecken gesucht. Wenn Sie helfen möch­
In unserem Titelthema ab Seite 10 stellen wir Ihnen die neuesten         ten, lesen Sie die Informationen auf Seite 62.
wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Hilfsmitteln und Techniken bei
der Zahnzwischenraumhygiene vor und erinnern an die Anfänge              Eine anregende Lektüre wünscht
des ZMP-Seminars in der Zahnklinik Nord im Wedding.                      Stefan Fischer

                                                                                                                            11 | 2019 MBZ       3
30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
Inhalt

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                                                           ZÄK Berlin
                   15                                                      25

                                                                                ZahnMedizin
                                                                           18 Dienstagabend-Fortbildung der Zahnärztekammer
                        Leitartikel                                           Risiko-Management bei Antiresorptiva
                    6 Zahnärzte-Praxis-Panel                               20 Symposium zur Seniorenzahnmedizin
                                                                           22 Zahnärztliche und kieferchirurgische Behandlung
                        Meldungen                                             für Menschen mit Handicap
                    8 Der Zahnmedizin ein Gesicht geben                    24 Behandlungssicherheit in der Implantologie
                      Wettbewerb der Krankenkassen                            Ästhetik mit direkten Komposit-Füllungen
                      Förderung der Händehygiene                           25 Qualifizierte Assistenz bei der Funktionstherapie
                      25 Jahre Pflegeversicherung                             Möglichkeiten und Grenzen der Funktionstherapie
                                                                           26 Patientenfälle für Berliner Zahnärztetag einreichen
                        Thema                                                 Berliner Zahnärztetag: Jetzt anmelden
                   10 Interdentalraumhygiene – Hilfsmittel und Techniken   48 Kursangebot des Philipp-Pfaff-Instituts
                   14 30 Jahre Prophylaxeseminar                           50 Fortbildungen der KZV Berlin
                      der Zahnärztekammer Berlin
                   15 Philipp-Pfaff-Preis 2019                                  GOZ & Bema
                                                                           51 Auskunftsbegehren privater Kostenerstatter
                        Beruf & Politik                                       Kampagne #11 Pfennig
                   16 Zahnärzte-Praxis-Panel                               52 Berechnung einer Krone auf einer Krone

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                                                                                                             Otto
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                                                                                                                  Berlin
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     4    MBZ 11 | 2019
30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
Inhalt

                                               alice photo | fotolia.com
54                                                                         62 | 63

     Recht                                                                           Soziales Engagement
52 Mitarbeiterin ohne Ausbildung                                               62 Hilfe zur beruflichen Integration
                                                                                  Special Smiles sucht Unterstützung
     Praxis & Team                                                             63 Kooperation zwischen Zahnärztekammer
53   Erweiterung der ZFA-Kampagne                                                 und Special Olympics
54   Kein pauschales Beschäftigungsverbot                                      64 Zahnarztpraxis im Tagestreff Lichtenberg
55   Herausgabe von Original-Patientenaufnahmen                                   BHZ-Mitgliedsantrag
56   Wartung und Validierung
57   Einreichungskalender 2020                                                       Kalender
                                                                               70 November 2019
     Amtliches
58 Disziplinarausschuss informiert                                                   Notdienst
   ZÄK-Delegiertenversammlung                                                  27 Zahnärztlicher Notdienst
   KZV-Vertreterversammlung                                                    44 Kieferorthopädischer Notdienst
60 Sitzungstermine des Zulassungsausschusses
                                                                               65 Rubrik-Anzeigen
     Panorama                                                                  67 Impressum
60 Seniorenfahrt nach Neuruppin                                                69 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner

                                                                                                                                      ANZEIGE

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30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
Leitartikel

                 Zahnärzte-Praxis-Panel

                 Wollen Sie höhere Punktwerte für Ihre Leistungen?
                 Liebe Kolleginnen und Kollegen,
                 falls Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten, dann können Sie selbst          Wie kam es überhaupt zur Panelerhebung? Früher ging es doch
                 Ihren persönlichen Beitrag leisten. Mit dieser MBZ-Ausgabe be­              auch ohne eine solche Datenbasis. Richtig. Aber mit dem GKV-Ver­
                 finden wir uns bereits im November, was bedeutet, dass nicht                sorgungsstrukturgesetz wurde die strikte Grundlohnsummenanbin­
                 mehr viel Zeit bis zum Ende der Einsendefrist für die Teilnahme             dung aufgehoben. Seitdem werden die Vergütungen auch unter
                 am Zahnärzte-Praxis-Panel (ZäPP) in diesem Jahr verbleibt. Zum              Berücksichtigung der Zahl und Struktur der Versicherten, der Mor­
                 zweiten Mal läuft diese Panelerhebung für den Aufbau einer qua­             biditätsentwicklung, der Kosten- und Versorgungsstruktur, der für
                 litativ hochwertigen Datenbasis zur Kostenstruktur in den Praxen.           die vertragszahnärztliche Tätigkeit aufzuwendenden Arbeitszeit so­
                 Und wir hoffen, dass sie auch diesmal ein großer Erfolg wird. Doch          wie der Art und des Umfangs zahnärztlicher Leistungen vereinbart.
                 dazu sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen, denn Ihre Teilnah­             Mit Hilfe des ZäPP können wir einen Großteil davon darstellen. Alle
                 me zählt.                                                                   Praxen, deren Zusammensetzung und Abrechnungsnummer sich
                                                                                                                                   in der Zeit vom 01.01.2017
                                                                                                                                   bis zum 31.12.2018 nicht
                                                                                                                                   geändert hat, bitten wir, am
                                                                                                                                   ZäPP teilzunehmen. Für die
                                                          Bei den Vergütungsverhandlungen                                          Praxen, die bereits im letz­
                                                                                                                                   ten Jahr mitgemacht haben,
                                                          geht es um die Honorierung                                               habe ich eine gute Nachricht:
                                                                                                                                   Für die aktuelle Erhebung rei­
                                                          unserer beruflichen Tätigkeit.                                           chen bei Ihnen die Daten für
                                                                                                                                   das Jahr 2018 aus. Und den­
                                                          Karsten Geist,                                                           noch erhalten Sie für Ihre ver­
                                                          stv. Vorsitzender des Vorstandes der KZV Berlin                          wertbaren Daten sogar die
    KZV Berlin

                                                                                                                                   volle Aufwandspauschale von
                                                                                                                                   250 Euro für Einzelpraxen
                                                                                                                                   und 350 Euro für Berufsaus­
                                                                                                                                   übungsgemeinschaften. Neu­
                                                                                                                                   einsteiger müssen über zwei
                 Mehr als 37.000 Zahnarztpraxen in ganz Deutschland haben per                Jahre berichten. Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer mit
                 Post einen Fragebogen erhalten, mit dem Auskünfte über die wirt­            der sogenannten Chefübersicht und vor allem dem Praxisbericht
                 schaftliche Situation und die Rahmenbedingungen ihrer Praxis                Instrumente an die Hand, mit denen Sie die eigene Praxis mit
                 eingeholt werden. So entsteht – unter Wahrung von Anonymität                allen anderen im KZV-Bereich vergleichen können. Dies betrifft
                 und strengsten Vorgaben für Datenschutz und -sicherheit – eine              sowohl die Struktur der Patienten, der Leistungen, der Einnah­
                 aussage­kräftige und belastbare Datengrundlage über die wirt­               men und Ausgaben als auch die Raumkosten, die Fallzahlen und
                 schaftliche Entwicklung in der vertragszahnärztlichen Versorgung.           -werte.
                 Sowohl für die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin als             Ja, die Teilnahme am ZäPP bedeutet für Sie Aufwand. Auch ich
                 auch für die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung sind diese               nehme diesen Aufwand in Kauf und nehme bereits zum zwei­
                 Angaben für erfolgreiche Honorarverhandlungen mit den Kranken­              ten Mal teil. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass es bei den Ver­
                 kassen auf Landes- und Bundesebene unverzichtbar; denn keine                gütungsverhandlungen mit den Krankenkassen um die Honorie­
                 der offiziellen Preissteigerungsindizes spiegelt die tatsächliche Ent­      rung unserer beruflichen Tätigkeit geht. Und das war zahlreichen
                 wicklung in den Zahnarztpraxen wider.                                       Kolleginnen und Kollegen so wichtig, dass sie 2018 sogar freiwil­
                 Mit der Erhebung beauftragt ist erneut das renommierte Zentralin­           lig am ZäPP teilnahmen, um nämlich an der Ausgestaltung ihres
                 stitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi). Wirklich entscheidend       Berufes mitzuwirken. Mein Dank gilt daher allen Teilnehmern.
                 für den dauerhaften Erfolg des ZäPP ist jedoch der Panel-Gedan­
                 ke: Dabei sollen möglichst dieselben Teilnehmer aus dem vergan­             Herzlichst Ihr
                 genen Jahr, in diesem und den kommenden Jahren Auskunft über
                 die wirtschaftlichen Kennzahlen ihrer Praxis geben. Je konstanter
                 der Rücklauf über mehrere Jahre, desto höher sind die Validität
                 der Daten, die beim ZäPP generiert werden, und die Akzeptanz
                 bei den Vertragspartnern. Und das ist Ihr Vorteil im Hinblick auf
                 die Vertragsverhandlungen zwischen uns und den Krankenkassen.               Karsten Geist

6                MBZ 11 | 2019
30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
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30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
Meldungen

    Kampagne                                                            Wettbewerb gerechter machen
    Der Zahn­medizin                                                    Faire-Kassenwahl-Gesetz
    ein Gesicht geben                                                   verabschiedet
    Der Council of European Dentists (CED) plant eine europaweite       Künftig soll der Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Kran­
    Öffentlichkeitskampagne, in der Zahnärzte über die Website des      kenkassen fairer und zielgenauer als bisher ausgestaltet wer­
    CED und Social Media mit Bild und einem kurzen Zitat erklären,      den. Das ist das Ziel des „Gesetzes für einen fairen Kassenwett­
    warum sie gerne Zahnmediziner sind und was sie sich für ihre        bewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV-FKG)
    Patienten wünschen.                                                 von Gesundheitsminister Jens Spahn, dem das Bundeskabinett
    Hauptziel der über einen längeren Zeitraum angelegten Kampag­       Anfang Oktober zugestimmt hat. Die noch im Referentenent­
    ne ist es, der Zahnmedizin ein Gesicht zu geben und zu zeigen,      wurf vorgesehenen Regelungen zur bundesweiten Öffnung
    dass die Zahnärztinnen und Zahnärzte für ihre Patienten da sind.    regionaler Kassen sind im Regierungsentwurf ersatzlos entfallen.
        Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK)                                Hingegen finden sich weiterhin eine umfangreiche Reform des
    und die Zahnärztekammer (ZÄK) Berlin                                Risikostrukturausgleichs (RSA) sowie zahlreiche Regelungen zur
    sehen die Aktion als unterstützenswerte                             Weiterentwicklung des Organisationsrechts für die Krankenkas­
    Idee. Zahnärztinnen und Zahnärzten, die                             sen, insbesondere Maßnahmen zur Erneuerung der Strukturen
    sich an der Kampagne beteiligen möchten,                            des GKV-Spitzenverbandes. So sollen z. B. verbindliche Quoten­
    sollten Freude daran haben, sich und ihren                          regelungen geschaffen werden, die eine angemessene Reprä­
    Beruf darzustellen und mit Kollegen aus                             sentanz von Frauen in den Entscheidungsgremien des GKV-Spit­
    ganz Europa dafür zu werben. Sie müssen                             zenverbandes fördern.
    außerdem mit der Veröffentlichung ihres                             Das Gesetz soll im Frühjahr 2020 in Kraft treten. Es bedarf nicht
    Bildes einverstanden sein.                                          der Zustimmung des Bundesrates. Ab 2021 wäre die RSA-Reform
    Weitere Informationen: ced@cedentists.eu                            für die Krankenkassen finanzwirksam.

    BZÄK | ZÄK Berlin                                                   PM BMG | VH

    Welthändewaschtag                                   25 Jahre
    Förderung                                           DAK-Gesundheit für Umbau
    der Händehygiene                                    der Pflegeversicherung
    Mit einer Kampagne engagieren sich die Welt­        25 Jahre nach Einführung der Pflegeversicherung hat die DAK-Gesundheit eine grund­
    gesundheitsorganisation und das Bundes­             legende Reform zur finanziellen Entlastung der Pflegebedürftigen gefordert. Im Rah­
    gesundheitsministerium für eine Verbesserung        men des Mitte Oktober vorgestellten Pflegereports 2019 legte die Kasse ein Finanz­
    der Händehygiene und wenden sich vor allem          konzept vor, mit dem die Eigenanteile der
    an Beschäftigte im Gesundheitswesen. Saubere        Versicherten gedeckelt werden sollen. Dies
    Hände schützen sowohl Patienten als auch die        soll u. a. durch steigende Steuer­zuschüsse
    sie Betreuenden vor einer Übertragung krankma­      refinanziert werden. Dem Pflegereport zufol­
    chender Keime und beugen somit auch der Ver­        ge liegt der Eigenanteil für die Versorgung im
    breitung antibiotikaresistenter Krankheitserreger   Pflegeheim derzeit im Durchschnitt bei mo­
    vor.                                                natlich 693 Euro. Ohne Reformen würde sich
    Bis zu 20 Prozent der Erkältungskrankheiten kön­    der Eigenanteil bis 2045 auf knapp 1.900
    nen durch regelmäßiges und richtiges Hände­         fast verdreif­achen, warnten die Autoren des
    waschen verhindert werden. Das Risiko, an           Reports. Mit ihrem Finanzierungsmodell
    Durchfall zu erkranken, kann damit sogar um ein     schlägt die Kasse zunächst unterschiedlich
    Drittel verringert werden. Wie eine Studie der      gedeckelte Eigen­anteile je Bundesland vor
    Bundeszentrale für gesundheit­liche Aufklärung      – im bundesweiten Durchschnitt soll der
    zeigt, bestehen auch in Deutschland zu einzelnen    Sockelbetrag bei 450 Euro monatlich liegen.
    Themen der Händehygiene nach wie vor Wissens­       Die Eigenanteile sollen dann entsprechend
                                                                                                                                              Kzenon - Fotolia.com

    lücken. Diese betreffen vor allem den Anlass und    der Lohnentwicklung steigen und schritt­weise
    die empfohlene Dauer des Hände­waschens.            bis 2045 vereinheitlicht werden.

    StF                                                 PM DAK-Gesundheit

8   MBZ 11 | 2019
30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
Das PRF(Platelet Rich Fibrin) – Verfahren in der Zahnheilkunde II –
               :
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                                           in Verbindung mit PRF-Anwendung
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                                             Wir freuen un                         burg   Live-OP
                                                                                               S T Eund
                                                                                                     U E RDiskussion:
                                                                                                          B E R AT E R
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                                                                                          (Assistenzärzte, Studenten: •
                                                                                          200,00 € inkl. MwSt.)
                                                                                               & PARTNER
Mitwirkende: PRF des Patienten
Biomaterialien der Firma Novadento                      22297 Hamburg
                                                                                          Zahlungsbedingungen:
Implantate der Firma Servo-Dental                          09:30 Uhr                      Vorkasse
Organisation: Shared Implantology GmbH
mit Unterstützung von Ariana Dental GmbH         und 13:30 Uhr – ca. 16:30 Uhr            Die Rechnung
                                                                                               W W W.T Egeht
                                                                                                         N N EIhnen   spätestens
                                                                                                               R T- S O M M E R - PA R T N E R . D E
                                                                                          6 Wochen vor Kursbeginn zu.
Kontakt:
                                                                                          * Die Kursgebühr beinhaltet die verschiedenen
mail@shared-implantology.gmbh                                                             Materialien sowie Verpflegung während der gesamten
Fax: 039401-164999                                                                        Veranstaltung.
www. shared-implantology.gmbh
30 Jahre Individual-prophylaxe - Interdentalraumhygiene Mitteilungsblatt Berliner Zahnärzte MBZ - KZV Berlin
Thema

     Hilfsmittel und Techniken

     Interdentalraumhygiene
     D       er Einfluss dentaler Plaque auf die Entstehung von Karies
             und Parodontalerkrankungen ist seit Langem bekannt 1–5
     und hat dazu beigetragen, eine effiziente Plaquekontrolle als wich­
     tiges Ziel der präventiven Zahnmedizin zu etablieren. Infolge der
     kontinuierlichen Organisation und Adaptation oraler Mikroorganis­
     men im hochkomplexen Biofilm ist eine chemische Intervention
     (z. B. durch Mundspülungen mit diversen Inhaltsstoffen oder eine
     Antibiotikagabe) nur eingeschränkt möglich. Obwohl neuere An­
     sätze versuchen, den existierenden Biofilm biologisch und che­
     misch zu beeinflussen 6, bleibt die mechanische Einwirkung auf

                                                                                                                                                             Sekundo | Frese
     ihn eine bewährte Strategie.
     Sinkende Zahlen bei Zahnverlusten und Kariesprävalenz 7 sind
     Ausdruck für den Erfolg präventiver Maßnahmen. Die im Bewusst­
     sein großer Bevölkerungsanteile angekommene Einsicht, dass              Abb. 1: Da Zahnseide eine geringe Kontaktoberfläche mit geringer Reinigungs-
                                                                             ­wirkung aufweist, sollte sie nur Verwendung finden, wenn eine sehr enge oder
     nicht nur das zahnärztliche Team in der Lage ist, zu helfen (pas­        verschachtelte Morphologie der Zahnreihe besteht, welche die Verwen­dung
     sive Prävention), sondern man selbst aktiv viel für seine Mund­          selbst kleinster Interdentalraumbürsten nicht zulässt.
     gesundheit tun kann (z. B. durch ausgewogene Ernährung, be­
     darfsgerechte Fluoridierungsmaßnahmen und nicht zuletzt gezielte        steht, wie oben begründet, als schwer zugängliche Nische für
     Mund­hygieneanstrengungen), ist eine „kulturhygienische“ Errun­         Mikroorganismen im Fokus. Da Zahnseiden, wie man heute weiß,
     genschaft. Dies hat u. a. auch zu einer größeren Nachfrage und          im Hinblick auf die Reinigung dieser Region ähnlichen Limita­
     einem größeren Angebot verfügbarer Produkte auf dem Markt der           tionen wie Zahnhölzer unterliegen, wird ihre Verwendung nach
     Mundhygienehilfsmittel geführt.                                         aktuellem Wissensstand nur noch dann empfohlen, wenn mor­
                                                                             phologische Gegebenheiten andere Hilfsmittel nicht zulassen
     Interdentalraumreinigung                                                (Abb. 1).
     Die Reinigung des Interdentalraums, der bei Erwachsenen eine
     Kariesprädilektionsstelle sowie eine Eintrittspforte von Mikro­         Interdentalraumbürsten
     organismen in das Parodont darstellt, wird als besonders kritisch       Die derzeit höchste Evidenz für eine Reduktion von Plaque und
     angesehen, weil dieser Bereich durch klassisches Zähneputzen            Gingivitis weisen Interdentalraumbürsten auf 18-24. Diese sind da­
     allein nur unzureichend erreicht wird 8–10. Zu diesem Zweck stehen      her auch in den neuen S3-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft
     verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, die häufigsten darunter         für Parodontologie 12 als bevorzugtes Mittel zur Interdentalraum­
     sind Zahnhölzer, Zahnseide und Interdentalraumbürsten. Während          hygiene aufgeführt. Der Empfehlung zufolge sollte die passende
     Zahnhölzer nur selten Eingang in zahnmedizinische Empfehlun­            Auswahl vom zahnmedizinischen Fachpersonal getroffen werden
     gen gefunden haben, da sie offenkundig zu keiner optimalen              und sich nach den anatomischen Gegebenheiten des jeweiligen
     Plaque­reduktion führen 11, war die Empfehlung zur Verwendung           Interdentalraums richten. Zu den Fragen, wie genau diese Auswahl
     von Zahnseide lange Standard jeder Prophylaxesitzung. Aufgrund          zu treffen ist, welche Formen oder Bürstenanordnungen zu be­
     fehlender Evidenz hinsichtlich der präventiven Wirkung wurde die        vorzugen sind oder mit welcher Kraft die Interdentalraumbürste in
     Zahnseide 2016 jedoch aus den „Dietary Guidelines for Ameri­            den Zahnzwischenraum eingeführt werden sollte, besteht bislang
     cans“ 12, den von der Regierung der Vereinigten Staaten erstellten      jedoch noch kein wissenschaftlich eindeutig begründeter Konsen­
     Richtlinien für ein gesundes Leben, gestrichen.                         sus 25. In der Praxis werden an Patienten zuweilen mit Messson­
     Aus wissenschaftlicher Sicht trifft es zu, dass die Studienlage zur     den diverse Größen ausprobiert 26, um eine entsprechende Emp­
     Reduktion von Plaque und Gingivitis durch Zahnseide ungenü­             fehlung abzugeben. Allerdings ist ihr Wert umstritten. Eine korrekt
     gend ist. Obwohl einige Arbeiten der Zahnseide einen positiven          angepasste Interdentalraumbürste sollte den kompletten Interden­
     Effekt zusprechen 13–15, zeigen systematische Reviews Schwach­          talraum reinigen und mit „mittlerem“ Druck ein- und auszuführen
     stellen in der verfügbaren Studienlage auf 16,17. Kritisiert wird vor   sein. Wenn sie zu dünn ist, hat sie eine zu geringe Reinigungswir­
     allem, dass keine Untersuchungen zur Verfügung stehen, die              kung; ist sie hingegen zu dick, besteht Traumatisierungsgefahr. Ab­
     neben Gingival- oder Plaqueindex auch den langfristigen Auswir­         bildung 2 zeigt die Einprobe und Auswahl am Beispiel des Inter­
     kungen auf die Kariesprävalenz, den Attachmentverlust oder die          dentalraums 41/42. Ist eine passende Bürste gefunden, so lässt
     mund­gesundheitsbezogene Lebensqualität nachgehen.                      sich die Größenempfehlung für den Patienten jedoch kaum auf
     Zwar sind alle Zahnflächen mit Plaque behaftet und sollten               andere Hersteller ausweiten. Die Sortimente der Hersteller gestal­
     daher regelmäßig mechanisch gereinigt werden 18, trotzdem               ten sich höchst unterschiedlich und folgen keiner einheitlichen
     gibt es unterschiedliche Prioritäten. Die Interdentalraumregion         Systematik.

10   MBZ 11 | 2019
Thema

Um eine bessere Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit zu erhal­                 dentalraum passieren (Abb. 3). Entscheidend ist daher die Orien­
ten, existiert zu Interdentalraumbürsten inzwischen eine Norm der                tierung am einzelnen PHD-Wert und nicht an der ISO-Gruppen­
„International Organization for Standardization“ (ISO): DIN EN ISO               größe 28.
16409:2016. Hierfür wird der kleinste Lochdurchmesser in Milli­                  Ungeachtet der wenig exakt definierten Kraft, die für die Bestim­
metern gewählt, durch den die getestete Interdentalraumbürste                    mung des PHD nötig ist, weist dieser eine hohe Reproduzierbar­

                                                                                                                                                               Sekundo | Frese
 2a                                                   2b                                                  2c

Abb. 2: Auswahl der passenden Interdentalraumbürste. a) zu klein: CPS 06 prime, PHD = 0,6 mm. Die Interdentalraumbürste füllt den Interdentalraum nicht aus
und lässt sich drucklos ein- und ausführen. b) passend: CPS 09 prime, PHD = 0,9 mm. Der gesamte Interdentalraum wird gereinigt, die Interdentalraumbürste
lässt sich mit mittlerem Druck ein- und ausführen. c) zu groß: CPS 14Z regular, PHD = 1,5 mm. Das Ein- und Ausführen ist nur unter großer Kraftanwendung
möglich, eine Traumatisierung der Hart- und Weichgewebe ist nicht ausgeschlossen.

mit „klinisch relevanter“ Kraft passt, ohne sich zu verbiegen 27, der            keit auf, die eine verlässliche Größenbestimmung von Interdental­
sogenannte „Passage Hole Diameter“ (PHD-Wert in mm). Meh­                        raumbürsten zulässt. Bisher wird dieser Wert jedoch nur von 25
rere PHD-Werte werden zu einer ISO-Gruppengröße zusammen­                        Prozent aller Hersteller angegeben. Am häufigsten wird zur Grö­
gefasst. Dabei umfassen die ISO-Gruppengrößen 1 bis 3 jeweils                    ßendifferenzierung der Bürstendurchmesser verwendet, der je­
zwei PHD-Werte, die Größen 4 bis 5 drei und die Größen 6 bis 7                   doch aufgrund unterschiedlicher Drahtdicken und Borstenstei­
fünf PHD-Werte. Alle Bürsten mit einem PHD von –      > 2,9 erhalten             figkeiten nicht mit dem PHD übereinstimmt und daher kaum
die ISO-Größe 8.                                                                 übertragbare Aussagen zur Bürstengröße ermöglicht 29.
Obwohl die neue Norm ein großer Fortschritt ist, führen die                      Vor allem bei Patienten mit Parodontalerkrankungen sind Inter­
heterogenen ISO-Gruppengrößen vor allem bei größeren Inter­                      dentalraumbürsten das effektivste Mittel zur Plaquekontrolle im
dentalraumbürsten zu ungenügender Differenzierung. Nicht alle                    Interdentalraum. Krankheitsbedingt kommt es hier meist zu wei­
Bürsten der gleichen ISO-Gruppengröße können denselben Inter­                    ten Interdentalräumen unterschiedlichen Ausmaßes (Abb. 4). Man

                                                                                                                                                              Sekundo | Frese

 3a                           3b                                            3c                                         3d

Abb. 3: zwei Interdentalraumbürsten der gleichen ISO-Größe (Gr. 6)
mit unterschiedlichem PHD.
a) links: GUM Trav-ler #1618, SUNSTAR GUM, Etoy, Schweiz, PHD = 1,9 mm;
rechts: paro ISOLA long #1017, paro, Zürich, Schweiz, PHD = 2,3 mm.
b – d) Anwendung am Echtzahnmodell mit simuliertem paro­dontalem Knochen­
abbau und großem Interdentalraum. Während die linke Interdentalraumbürste
korrekt angepasst wurde und regelgerecht angewendet werden kann, ist eine
                                                                                                                                                              Sekundo | Frese

Insertion der rechten Bürste trotz gleicher ISO-Größe nicht möglich.

Abb. 4: Orthopantomogramm eines Patienten mit Parodontitis. Die durch den
entzündungsbedingten Knochenabbau entstandenen unterschiedlich großen              4
Interdentalräume sind gelb markiert.

                                                                                                                                         11 | 2019 MBZ                          11
Thema

       5a                                          5b

                                                                                                                               5c

       5d                                                               5e

       5g                                                               5h

                                                                                                                               5f

       5i                                                               5j

                                                                                                                                                                         Staehle

       5l                                         5m                                                                           5k

     Abb. 5: Situation bei einem 74-jährigen Patienten mit Gingivitis und Parodontitis unterschiedlichen Ausmaßes. Zustand nach Parodontaltherapie.
     a, b) Zahn 25 wies distobukkal und distopalatinal trotz Parodontaltherapie Sondierungstiefen von 8 mm mit Bluten nach Sondieren auf.
     c) Röntgenbild mit Darstellung des starken interdentalen Knochenabbaus.
     d, e) Vom Patienten eingesetzte Interdentalraumbürste mit für diese Situation zu geringer Reichweite. Sie ließ sich ohne Widerstand durch den Interdentalraum
     führen und verblieb nach der Passage weitgehend plaquefrei. Damit vermittelte sie dem Patienten einen falschen Eindruck von „Sauberkeit“.
     f) Auf das Röntgenbild projizierte Reichweite der zu kleinen Interdentalraumbürste. Der Taschenfundus wird nicht erreicht.
     g, h) Bei Verwendung einer Interdentalraumbürste mit größerer Reichweite ließ sich eine größere Plaquemenge entfernen. Ein Gemisch aus Plaque und Blut
     (insbesondere um den Drahtkern der Bürste) war deutlich zu erkennen.
     i, j) Der Patient wurde instruiert, die größere Interdentalraumbürste zu nutzen. Es kam nach kurzer Zeit nicht mehr zur Blutung, und die Bürste erschien nach der
     Interdentalraumpassage sauber und geruchsfrei.
     k) Auf das Röntgenbild projizierte Reichweite der größeren Interdentalraumbürste.
     l, m) Nach wenigen Monaten reduzierten sich die Sondierungstiefen auf 4 bis 5 mm.

12   MBZ 11 | 2019
Thema

                                                                                            korrekten und passgenauen Interdentalraumbürste wird allerdings
                                                                                            u.  a. durch eine zu geringe Auswahl von Produkten mit größerer
                                                                                            Reich­weite erschwert. Derzeit weisen 90 Prozent der auf dem deut­
                                                                                            schen Markt verfügbaren Interdentalraumbürsten nur einen PHD
                                                                                            von <              29
                                                                                                  – 2 mm auf . Größere Bürsten finden sich nur bei wenigen
                                                                                            Herstellern. Nur vereinzelt lassen sich Produkte mit einem höhe­
                                                                                            ren PHD beziehen (Abb. 6). Für eine Übersicht von Größen, die
                                                                                            auf dem deutschen Markt verfügbar sind, sei auf die Publikation
                                                                                            von Sekundo und Staehle 2019 verwiesen 29.

                                                                                            Fazit
                                                                                            Zusammenfassend lässt sich festhalten: Mecha­nische Interdental­
                                                                                            raumhygiene ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der zahn­
                                                                                            medizinischen Prophylaxe. Eine individuelle Auswahl von Interden­
                                                                                            talraumbürsten muss separat für jeden Interdentalraum getroffen
Sekundo | Frese

                                                                                            werden. Bei der Passage eines Interdentalraums darf die jeweilige
                                                                                            Bürste weder zu dünn (geringe Reinigungswirkung) noch zu dick
                                                                                            (Traumatisierungsgefahr) sein. Die Passung der Interdentalraum­
                  Abb. 6: Die Extreme des derzeitigen Größenspektrums. Links: IDBG-R, Top   bürsten (Passage mit spürbarem Widerstand, damit die Bürsten
                  Caredent, PHD = 5,2 mm; rechts: CPS 06 prime, Curaden, PHD = 0,6 mm.
                                                                                            in die Tiefe der Tasche geführt werden können) muss regelmä­
                                                                                            ßig überprüft und ggf. adjustiert werden. Das von Herstellern ange­
                  benötigt gerade in solchen Situationen ein ausreichendes Sor­             botene Produktspektrum folgt oft keiner erkennbaren Systematik
                  timent größerer Interdentalraumbürsten, wenn man das Ziel                 hinsichtlich kontinuierlich aufsteigender PHD-Werte für Patienten
                  verfolgt, bei der Anwendung den jeweiligen Taschenfundus zuver­           mit besonderen Anforderungen (z. B. Parodontitispatienten). Hier
                  lässig zu erreichen (Abb. 5).                                             besteht seitens der Anbieter Handlungsbedarf.
                  Sowohl in der initialen Behandlungsphase nach Erstdiagnose                Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Dr. Hans Jörg Staehle, Universi-
                  einer Parodontitis als auch im Rahmen der Erhaltungsthera­                tätsklinikum Heidelberg, für die Überlassung der Abbil­dung 5.
                  pie (unterstützende Parodontitistherapie/UPT) besitzt die indivi­
                  duelle Mundhygieneschulung mit regelmäßiger Anpassung von                 Dr. med. dent. Caroline Sekundo
                  Interdental­raumbürsten eine hohe Relevanz. Die Empfehlung der            Prof. (apl.) Dr. Cornelia Frese

                           Die Autorinnen                                                   Kontakt
                                                                                            Poliklinik für Zahnerhaltungskunde
                                                                                            Sektion für Präventive und Restaurative Zahnheilkunde
                                                                                            Klinik für Mund-, Zahn- und Kieferkrankheiten
                                                                                            Universitätsklinikum Heidelberg
                                              Dr. med. dent. Caroline Sekundo               Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg
                                              Zahnärztin und                                E-Mail: caroline.sekundo@med.uni-heidelberg.de
                                              Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der
                                              Poliklinik für Zahnerhaltungskunde,
                  privat

                                              Universitätsklinikum Heidelberg
                                                                                            Literatur
                                                                                            Ein umfangreiches Literaturverzeichnis
                                                                                            finden Sie online

                       Prof. (apl.) Dr. Cornelia Frese
                       Oberärztin und Leiterin                                              Nachdruck
                       der Sektion Präventive und                                           Nachdruck mit freundlicher Genehmigung
                       Restaurative Zahnheilkunde an der                                    der Autorinnen und der Oemus Media AG
                       Poliklinik für Zahnerhaltungskunde,                                  Erstveröffentlichung in Prophylaxe Journal
                                                                   privat

                       Universitätsklinikum Heidelberg                                      4|2019

                                                                                                                                              11 | 2019 MBZ       13
Thema

                  Jubiläum

                  30 Jahre Prophylaxeseminar
                  der Zahnärztekammer Berlin
                  D      as Seminar für Zahnmedizinische Prophylaxeassisten­tinnen
                         und -assistenten kann in diesem Jahr auf drei erfolg­reiche
                  Jahrzehnte Fortbildungsarbeit zurückblicken. Am 10. Septem­
                                                                                                     Patientenbehandlungen in der Praxis wurde erstellt sowie die ers­
                                                                                                     ten vierzig Kursteilnehmerinnen ausgewählt.
                                                                                                     Mehr als zwanzig Referenten, viele davon aus der Klinik, trugen
                  ber 1989 eröffnete der damalige Präsident der Zahnärztekam­                        zum Gelingen des jungen Projektes bei. Das erste Jahr war so­
                  mer (ZÄK) Berlin, Dr. Diether Ontrup, im Rahmen des Berliner                       fort ein Erfolg und wurde schnell bundesweit und international be­
                  Zahnärzte­tages feierlich das „Intensivseminar für organisierte In­                kannt. Im Rahmen des ersten Prophylaxesymposiums wurden im
                  dividualprophylaxe“. Drei Tage später begann der Unterricht des                    großen Hörsaal der Zahnklinik Süd in Wilmersdorf die Zertifikate an
                  ersten Jahreskurses für vierzig Zahnarzthelferinnen.                               die Teilnehmerinnen vergeben. Dieser Tag ist die Urzelle des heu­
                  Hierzu bedurfte es einigen Vorlaufs. Als Anschubfinanzierung                       tigen Berliner Prophylaxetages, der 2020 sein 25-jähriges Jubilä­
                  beschloss die Delegiertenversammlung der ZÄK Berlin eine ein­                      um feiern kann. Das Konzept hatte sich bewährt, sodass in den
                  malige Umlage von 500 DM je Kammermitglied, eine großarti­                         folgenden zwei Jahren der Ablauf des Kurses nur weiter verfeinert
                  ge solidarische Leistung der Zahnärzteschaft zur Verbesserung der                  wurde. Das Pilotprojekt wurde zum Vorbild für viele andere Zahn­
                  Zahngesundheit, zur Gewinnung von fortgebildetem Personal und                      ärztekammern.
                  zur Attraktivitätssteigerung des Berufsbildes Zahnarzthelferin bzw.                Nach der Deutschen Einheit beschlossen die (Landes-)Zahnärzte­
                  Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA).                                            kammern Berlin und Brandenburg 1993, das bereits seit 1981
                  Das Pilotprojekt war zunächst auf eine Laufzeit von drei Jahren                    existierende „Philipp-Pfaff-Institut“ (PPI) als gemeinsames Fort­
                  angelegt. An der damaligen Zahnklinik Nord im Wedding wurden                       bildungsinstitut beider Kammern fortzuführen. Das Prophylaxe­
                  die Seminarräume vom damaligen Leiter der Abteilung für Zahn­                      seminar zog nun unter der Leitung von Dr. Susanne Fath in die
                  erhaltung, Prof. Dr. Jean-François Roulet, zur Verfügung gestellt. Er              neuen Räume des PPI in der Reinickendorfer Flottenstraße. Das
                  machte hierfür unter anderem die Räumlichkeiten des Phantom­                       starke Interesse an Fortbildungsplätzen für ZFA und bereits fort­
                  kurslabors frei und ermöglichte so die segensreiche Verbindung zur                 gebildete Zahnmedizinische Prophylaxeassistentinnen überstieg
                  Universitätszahnmedizin. Aufbau und Leitung des Projektes wurde                    jedoch schnell dessen Kapazitäten. Daraufhin wurden der Lehr­
                  Mitte April 1989 an Dr. Stefan Herder übertragen, der damals als                   plan gestrafft und zwei Fortbildungsgänge pro Jahr durchgeführt.
                  wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Zahnerhaltung                  1998 folgte mit dem Umzug des PPI in die Zahnklinik Süd in der
                  an der Zahnklinik Nord tätig war. Innerhalb von fünf Monaten wur­                  Aßmannshauser Straße die neuerliche Anbindung des Prophylaxe­
                  den die Räume umgebaut und die Teammitglieder Susanne Fath                         seminars an die Universität.
                  und Ilona Kronfeld gewonnen. Das Curriculum mit einem Stun­                        Bis heute wurden im „Intensivseminar für organisierte Individual­
                  denplan für 700 Unterrichtsstunden in der Theorie und 1.200                        prophylaxe“ der ZÄK Berlin, der heutigen Aufstiegsfortbildung
                                                                                                                                   zum/r Zahnmedizinischen Prophy­
                                                                                                                                   laxeassistenten/in des PPI, über
                                                                                                                                   3.000 Prophylaxeassistentinnen und
                                                                                                                                   -assistenten erfolgreich fortgebildet.
                                                                                                                                   Folgerichtig wurde nach dem Prin­
                                                                                                                                   zip der Aufstiegsfortbildung im Jahr
                                                                                                                                   2006 die Aufstiegsfortbildung zum/r
                                                                                                                                   Dentalhygieniker/in unter der Lei­
                                                                                                                                   tung von Prof. Dr. Dr. Jean-Pierre
                                                                                                                                   Bernimoulin und Prof. Dr. Bernd-
                                                                                                                                   Michael Kleber eingerichtet. Mit Hilfe
                                                                                                                                   der strukturierten Aufstiegsfortbildun­
                                                                                                                                   gen konnten die Berliner und Bran­
                                                                                                                                   denburger Zahnärzte durch die kon­
                                                                                                                                   sequente Qualifizierung des eigenen
                                                                                                                                   Personals eine Gleichstellung prä­
                                                                                                                                   ventiver und kurativer Zahnmedizin
     ZÄK Berlin

                                                                                                                                   er­reichen.

                  Der erste Prophylaxe­kurs 1989/90, im Vordergrund v. l. Susanne Fath, Dr. Stefan Herder und Ilona Kronfeld       ZÄK Berlin

14                MBZ 11 | 2019
Thema

                         Herzliche Einladung

             Verleihung des
          Philipp-Pfaff-Preises
      der Zahnärztekammer Berlin
                         Am Samstag, 7. Dezember 2019,
     findet die Verleihung des Ehrenpreises der Zahnärztekammer Berlin statt.

                   Er ist seit 2019 benannt nach Philipp Pfaff,
      dem königlich-preußischen Hofzahnarzt, Vordenker in der Zahnmedizin
                und Begründer der Zahnmedizin in Deutschland.

          Seit 2001 zeichnet die Zahnärztekammer Berlin Persönlichkeiten
     für ihren herausragenden Einsatz für den zahnärztlichen Berufsstand aus.

                            In diesem Jahr ehren wir

           Herrn Dr. Stefan Herder
 für sein besonderes Engagement bei der Initiierung, Konzeption und Umsetzung
                  der organisierten Individualprophylaxe in Berlin
           und der Begründung der Prophylaxe-Seminare in Deutschland.

                       Zur Verleihung laden wir herzlich ein.
             Wir freuen uns, Sie am 7. Dezember 2019 um 17:30 Uhr
           im Harnack-Haus, Ihnestraße 16 - 20, 14195 Berlin-Dahlem,
                               begrüßen zu können.

                                Der Vorstand
                         der Zahnärztekammer Berlin

Wir bitten um schriftliche Anmeldung bis 22.11.2019: veranstaltung@zaek-berlin.de

                                                                                    11 | 2019 MBZ   15
16   MBZ 11 | 2019
SV-Büro für Strahlenschutz
                                                                          Dipl.-Phys. Ulrich Timmer                                                Acuris™
                                                                           Behördlich bestimmter Sachverständiger
                                                                                       für Strahlenschutzprüfungen
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                                                                                                                                    was Sie benötigen, ist ein Impuls
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                                  aus Trinkwasser zur Versorgung von:
                                  • Sterilisatoren (z.B. Melag)                                                                     die Krone fest, bleibt aber für
                                  • Autoklaven                                                                                      den Zahnarzt herausnehmbar.
                                  • Reinigungs- und Desinfektionsautomaten
                                     (RDG, z. B. Melatherm)
                                  • Entnahme von VE-Wasser für Analysezwecke                                                        Ohne Zement –
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ZahnMedizin

     Zahnärztekammer Berlin

     Dienstagabend-Fortbildung
     Die Zahnärztekammer bietet Kolleginnen und Kollegen aus Berlin kostenlos Vorträge zu aktuellen Themen der Zahnheilkunde an.
     Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

     Termin:             5. November 2019                               Zeit:                 20:00 c.t. bis ca. 21:45 Uhr
     Thema:              Endodontie, wenn es Probleme gibt
                         Grenzfälle der Zahnerhaltung                   Veranstaltungsort:    CharitéCentrum 3
     Referenten:         Dr. Bernard Bengs                                                    Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
                         Dr. Eva Dommisch                                                     Hörsaal 1 | Aßmannshauser Straße 4–6
                                                                                              14197 Berlin (Schmargendorf)
     Termin:             3. Dezember 2019
     Thema:              Drei Jahre sind eine kurze Zeit                Fahrverbindungen:
                         ZFA-Ausbildung                                 U-Bahn:               U3 Heidelberger Platz
     Referent:           Dr. Detlef Förster                                                   oder Rüdesheimer Platz
                                                                        S-Bahn:               S41/42, S45/46/47 Heidelberger Platz
     Moderation:         Dr. Juliane von Hoyningen-Huene                Bus:                  101 Hanauer Straße
                                                                                              249 Heidelberger Platz
     CME-Bewertung:      je 2 Fortbildungspunkte                                              186 Rüdesheimer Platz

     Externer Anbieter

     Fortbildungsabend                                                  Die Notapotheke der Welt
      Veranstalter:    Berliner Gesellschaft für Parodontologie

     Thema: Antiresorptiva (Bisphosphonate und
            Denosumab) – ONJ-Risiko-Management
            und Implantat-Indikation

      Referent:        Prof. Dr. Dr. med. Knut Grötz
                       MKG in Helios-HSK & MKG-Tagesklinik,
      Wiesbaden

      CME-Bewertung: 2 Fortbildungspunkte

      Termin:          Donnerstag, 14.11.2019, 20:15 Uhr

      Ort:             Charité Berlin, Institut für Zahn-,
                       Mund- und Kieferheilkunde,
                       Hörsaal 3, Aßmannshauser Straße 4-6,
      14197 Berlin
                                                                                              Jede Spende hilft:
      Kostenbeitrag:   für Nichtmitglieder 15 Euro
                                                                                               www.medeo.de
      Informationen:   BG Paro e. V.
                       Simone Milkereit                                              Deutsches Medikamenten-Hilfswerk
                       Telefon 030 - 450 562 522                                            action medeor e. V.
                       info@bgparo.de                                                        Volksbank Krefeld
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18   MBZ 11 | 2019
Lifestyle
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ZahnMedizin

     Symposium zur Seniorenzahnmedizin

     Prävention auch im Alter

     E    ine gute Zahn- und Mundgesundheit ist auch im hohen
          Alter die Basis für Wohlbefinden, Lebensqualität und Allge­
     meingesundheit. Sowohl ihr Erhalt als auch ihre Verbesserung sind
                                                                                   profitieren. Ebenso ist die Situation bzgl. Krankentransporte noch
                                                                                   unbefriedigend. Praxen berichten immer wieder, dass Kranken­
                                                                                   transportunternehmen längere Fahrten nicht übernehmen wollen.
     komplexe Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft stellen               Hinzu kommt, dass Krankentransporte im Vergleich zu Kranken­
     muss. Mehrere Gesetze haben bereits Verbesserungen in der Ver­                fahrten immer noch vorab durch die Krankenkassen genehmigt
     sorgung dieser Patienten gebracht. Zudem ist seit über einem Jahr             werden müssen. Positiv ist die Entwicklung der Zahl abgeschlosse­
     die Richtlinie über Maßnahmen zur Verhütung von Zahnerkran­                   ner Kooperationsverträge zwischen Vertragszahnärzten und Pflege­
     kungen bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen                   einrichtungen in Berlin; Ende Juni hatten bereits über 55 Prozent
     (sog. Richtlinie nach § 22a SGB V) in Kraft.                                  der vollstationären Pflegeeinrichtungen einen solchen Vertrag.

                                                                                                                                                              KZV Berlin
     Rund 120 Teilnehmer erhielten wertvolle Informationen für den Praxisalltag.

     Die neuen gesetzlichen Vorgaben für die zahnmedizinische Be­                  Prof. Dr. Ina Nitschke, Präsiden­
     treuung pflegebedürftiger und älterer Patienten bergen Poten­zial.            tin der DGAZ und Zahnärztin an
     Daher luden die Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Berlin                  der Poliklinik für Zahnärztliche
     und die Deutsche Gesellschaft für Alterszahnmedizin (DGAZ) zum                Prothetik und Werkstoffkun­
     Symposium zur Seniorenzahnmedizin, um diese in jeweils halb­                  de in Leipzig, führte ins Thema
     stündigen Vorträgen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuch­                „Der geriatrische Patient“ ein. Zu­
     ten. Rund 120 Teilnehmer erhielten an einem Freitagnachmittag                 nächst gab sie einen Überblick
     Mitte September wertvolle Tipps und praktische Hinweise für die               über die Zahl der Frauen und
     tägliche Arbeit – von der Abrechnung bis zur Behandlung vor Ort.              Männer mit Pflegebedarf und
                                                                                   warf im Anschluss die Frage auf,
     Dr. Jörg-Peter Husemann,                                                      ab wann man als alt gelte, und
     stv. Vorsitzender des Vorstan­                                                analysierte die Altersentwicklung
     des der KZV Berlin, begrüß­                                                   in Deutschland. Sie wies darauf hin, dass 70 Prozent der pflege­
     te die Symposiumsteilnehmer                                                   bedürftigen Senioren ambulant betreut und 30 Prozent stationär
     und gab zunächst einen kur­                                                   in Heimen versorgt werden. Daher sind auch die Angehörigen ein
     zen Abriss über die einzelnen                                                 entscheidender Faktor bei der Versorgung dieser Patientengrup­
     Gesetze, die Verbesserungen                                                   pe, die häufig unter Immobilität, Instabilität, Inkontinenz, intellektu­
     für die Versorgung dieser Pa­                                                 ellem Abbau, Inappetenz, iatrogenen Schäden und oft auch unter
     tientengruppe in den letzten                                                  Isolation leide. Somit wandelt sich die zahnärztliche Behandlung
     Jahren mit sich gebracht ha­                                                  dieser Patienten in eine zahnmedizinische Betreuung. „Wir sind als
     ben. Dabei wies er auch auf                                                   Gesellschaft und auch als Zahnärzte aufgefordert, die Übergänge
     noch vorhandene Probleme                                                      zwischen den Stufen fit, gebrechlich und pflegebedürftig so lange
     hin wie den Umstand, dass Pflegebedürftige, die zu Hause versorgt             wie möglich hinauszuzögern“, betonte Nitschke. Sie machte darauf
     werden, von den Regelungen des Anfang dieses Jahres in Kraft                  aufmerksam, dass ältere Menschen mit Pflegebedarf eine schlech­
     getretenen Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes nicht voll­umfänglich             tere Zahn- und Mundgesundheit aufweisen als die gesamte Alters­

20   MBZ 11 | 2019
ZahnMedizin

gruppe der älteren Senioren. Daten der Fünften Deutschen Mund­                                             cke ich meinen Koffer?“ und
gesundheitsstudie belegen dies, was sich auch mit der Tatsache                                             beleuchtete vier unterschied­
deckt, dass statistisch die Häufigkeit des Zahnarztbesuchs mit stei­                                       liche Konzepte der mobilen
gender Pflegebedürftigkeit abnimmt. Nitschke wies daher darauf                                             Zahnmedizin sowie deren je­
hin, dass eine schlechte Zahn- und Mundgesundheit bei Pflege­                                              weilige Vor- und Nachteile. Der
bedürftigen nicht nur soziale und psychologische Konsequenzen                                              Zahnarzt muss sich die Fra­
habe, sondern auch massive gesundheitliche Auswirkungen ha­                                                gen stellen, was die aufsu­
ben könne, und appellierte an die Teilnehmer des Symposiums,                                               chende Betreuung für sei­
hier gegenzusteuern. Die Betreuung geriatrischer Patienten bedeu­        ne Praxis bedeutet und ob die Organisation bzw. Administration
te auch für die Praxis und das Praxisteam Veränderungen: Die Zahl        der Praxis dies ermöglicht. Wie ein Konzept entwickelt wird, er­
alter Patienten werde zunehmen; daher müsse in den Praxen Platz          läuterte er anschaulich am Versorgungskonzept mit einer mobi­
für Rollator und Rollstuhl geschaffen werden. Vor allem bedeute          len Behandlungseinheit und einer Behandlungsmöglichkeit in
die Behandlung dieser Patienten aber, Kompromisse zu schließen           Allgemeinanästhesie (mit stationärer Aufnahme), wie sie das Zen­
und sich nicht allzu strikt nach der Schulmedizin zu richten.            trum für die zahnärztliche und kieferchirurgische Behandlung im
                                                                         Vivantes Klinikum Neukölln bietet. Voraussetzung für alle Patien­
Dr. Dirk Bleiel, Vorstandsmitglied der DGAZ und niedergelasse­           ten, die aufgesucht werden, ist die Einverständniserklärung. Da­
ner Zahnarzt in Rheinbreitbach bei Bonn, widmete sich dem The­           neben gibt es weitere erforderliche Unterlagen, die Spatzier
ma „Senioren in der Praxis – fünf Schritte zum Erfolg“. Auch er          detailliert aufzeigte. Besondere Hilfsmittel für die Seniorenzahn­
                            verdeutlichte, dass die Praxisstruktur an­   medizin beleuchtete er ebenso wie die Knackpunkte der aufsu­
                            gepasst werden müsse, und wies darauf        chenden Betreuung. Hierzu zählt z. B. ein großer administrativer
                            hin, dass eine seniorengerechte Praxis       Aufwand wie Rücksprache mit allen Beteiligten (Angehörige, Be­
                            weit mehr ist, als lediglich das Kriteri­    treuer, Haus- und Facharzt). Zudem ist die Unterstützung der Pfle­
                            um der Barrierefreiheit zu erfüllen. Blei­   geeinrichtung erforderlich. Darüber hinaus muss sich der Zahn­
                            el betonte, dass man Vertrauen schaffen      arzt bewusst sein, meistens ohne Sichtung eines Röntgenbildes
                            müsse, wenn man Senioren behandelt.          behandeln, aber dennoch die Richtlinien einhalten zu müssen.
                            Sein Tipp: „Hängen Sie doch ein Bild
                            des US-Präsidenten J. F. Kennedy im Be­                                         Dr. Cornelius Haffner, Landes­
                            handlungszimmer auf und fragen Sie                                              beauftragter der DGAZ Bayern
                            Ihre Patienten, ob sie sich an ihn erin­                                        und Zahnarzt im Städtischen Kli­
                            nern.“ Die meisten würden wahrschein­                                           nikum Harlaching, gab Tipps aus
                            lich eine persönliche Geschichte erzäh­                                         der Praxis zur Umsetzung der
len. Auch alte Schallplatten können eine Verbindung aufbauen, so                                            entsprechenden Bema-Positio­
Bleiel. In einem nächsten Schritt ist es wichtig, Informationen zu er­                                      nen. Er startete mit einem typi­
halten, um den Patienten optimal behandeln zu können. Falls ein                                             schen Beispiel: „Ihre Praxis erhält
Patient einen Pflegegrad hat, wird der Nachweis darüber benötigt.                                           einen Anruf. Die Tochter einer
„Doch wie erfahren Sie, ob Ihr Patient einen Pflegegrad hat?“ Sei­                                          Heimbewohnerin sagt, ihre Mut­
ne Tipps: Bei neuen Patienten könnte die Frage in den Anamnese­                                             ter trage ihre Zähne oben nicht
bogen aufgenommen werden. Beim Patientenstamm könnten fol­                                                  mehr und habe Schmerzen.
gende Möglichkeiten greifen: Man veröffentlicht einen Hinweis auf        Sie müsse bei der Behandlung dabei sein, da sonst die Mutter
der Praxis-Website, macht einen Aushang im Wartezimmer oder              nicht kooperativ sei.“ Aus diesem Anruf können, so Haffner, eini­
versieht die Datenschutzerklärung mit einem entsprechenden Zu­           ge Schlussfolgerungen gezogen werden: Da die Mutter nicht selbst
satz. In jedem Fall, so betonte Bleiel, muss der Nachweis über den       anruft, könnte sie gesundheitlich vielleicht nicht in der Lage dazu
Pflegegrad in der Patientendatei hinterlegt sein. Des Weiteren er­       sein. Sie hat offensichtlich eine Versorgung im Oberkiefer und der
läuterte er anschaulich den Mundgesundheitsplan, der auch als            Besuch kann – da die Patientin über Schmerzen klagt – nicht lan­
Hilfestellung für Angehörige gedacht ist. Besonders wichtig ist es,      ge hinausgezögert werden. „Ebenso wichtig ist, dass Sie als Zahn­
stets das Praxisteam einzubeziehen und es vor allem wertzuschät­         arzt angefordert wurden, da wir nicht in die freie Arztwahl ein­
zen. Denn die Mitarbeiter sind nicht nur die ersten Ansprechpart­        greifen dürfen“, betonte Haffner. Im Anschluss erläuterte er sehr
ner, wenn der Patient die Praxis betritt; sie erbringen auch einen       anschaulich, wie der Zahnarzt bei seinem Besuch in der Pflege­
Teil der umsatzstarken GOZ-Leistungen. Um sich im Bereich Se­            einrichtung vorgehen sollte. Sofern die Behandlung von mehre­
niorenzahnmedizin weiterzubilden, riet Bleiel, ein Curriculum z. B.      ren Patienten vorgesehen ist, sollte immer ausreichend Zeit für die
der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) zu besuchen und               Anamnese eingeplant werden. Diese ist zwar zeitraubend, aber
das Team entsprechend schulen zu lassen. „Werden Sie Spezialist          aufgrund der Multimorbidität der Patienten, von denen rund 20
für Seniorenzahnmedizin“, lautete sein Appell an die Teilnehmer.         bis 30 Prozent mit Keimen zu tun haben, hat der Zahnarzt nicht
                                                                         nur seinem Team, sondern jedem Patienten gegenüber eine Ver­
Hansmartin Spatzier, DGAZ-Vorstandsmitglied und Zahnarzt                 antwortung. Haffner gab zu bedenken, dass zudem viele Fragen
an der Klinik für Allgemein-, Behinderten- und Seniorenzahn­             zu klären sind, u. a. mit wem der Therapieplan entwickelt wird.
medizin in Zürich, ging in seinem Vortrag der Frage nach „Wie pa­        Vor allem aber müsse immer die Pflegeleitung informiert sein; die

                                                                                                                             11 | 2019 MBZ        21
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